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1.1.2: 2-Chlor-2-methylbutan

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1. Substitutionsreaktionen www.ioc-praktikum.de<br />

<strong>1.1.2</strong> Umsetzung von 2-Methyl-2-butanol mit konzentrierter Salzsäure zu 2-<strong>Chlor</strong>-2-<br />

<strong>methylbutan</strong> (2)<br />

CH 3<br />

CH 3<br />

H 3<br />

C<br />

OH<br />

+<br />

HCl<br />

CH 3<br />

CH<br />

H 3<br />

C<br />

3<br />

Cl<br />

2<br />

+<br />

H 2<br />

O<br />

C 5<br />

H 12<br />

O<br />

(88.2)<br />

(36.5)<br />

C 5<br />

H 11<br />

Cl<br />

(106.6)<br />

Arbeitsmethoden:<br />

Chemikalien<br />

2-Methyl-2-butanol<br />

Konz. Salzsäure<br />

Destillation<br />

Sdp. 102 °C, d = 0.81 g/ml.<br />

38proz., d = 1.19 g/ml. Verursacht schwere Verätzungen. Sofort mit viel Wasser<br />

abspülen.<br />

Durchführung<br />

Vor Beginn Betriebsanweisung erstellen.<br />

0.20 mol (17.6 g, 21.7 ml) 2-Methyl-2-butanol und 0.60 mol (57.6 g,<br />

48.4 ml) konz. Salzsäure werden getrennt voneinander im Eisbad auf<br />

0 °C vorgekühlt und anschließend in einem Scheidetrichter vorsichtig<br />

gemischt. 1 Man schüttelt 10 min kräftig (mehrmaliger Druckausgleich!)<br />

und lässt danach etwa 15 min zur Phasentrennung stehen. 2<br />

Isolierung und Reinigung<br />

Die wässrige Phase wird verworfen (→ E 1 ), die organische Phase<br />

über festem Kaliumcarbonat bis zur neutralen Reaktion gerührt. Man<br />

dekantiert vom Kaliumcarbonat (→ E 2 ) in einen 50 ml Rundkolben<br />

ab und destilliert das Rohprodukt in einer kleinen Destillationsapparatur<br />

mit Spinne und tarierten Vorlagekölbchen fraktionierend unter<br />

Normaldruck. Man führe ein Destillationsprotokoll und bestimme<br />

Menge und Brechungsindizes der erhaltenen Fraktionen, die bei<br />

gleichem Brechungsindex vereinigt werden (→ E 3 ). Ausbeute an 2:<br />

66–75%, Sdp. 83–85 °C, n 25 D<br />

=1.4055.<br />

1 Was ist zu beobachten?<br />

2 Man prüfe, wo sich die organische Phase befindet.<br />

Hinweise zur Entsorgung (E)<br />

E 1 : Wässrige Phasen mit Spuren organischen Verunreinigungen → Neutralisation → Entsorgung (H 2 O mit<br />

RHal/Halogenid).<br />

E 2 : Kontaminiertes Trockenmittel → Entsorgung (Anorg. Feststoffe).<br />

E 3 : Verunreinigte Fraktionen und Destillationsrückstand → Entsorgung (RHal).<br />

Versuch <strong>1.1.2</strong>, Rev. 1.0 1


1. Substitutionsreaktionen www.ioc-praktikum.de<br />

Auswertung des Versuchs<br />

1 H-NMR-Spektrum von 2 (300 MHz, CDCl 3 ): δ = 1.05 (3 H), 1.56 (6 H), 1.78 (2 H).<br />

544.6 Hz<br />

537.1 Hz<br />

529.8 Hz<br />

522.5 Hz<br />

316.2 Hz<br />

308.9 Hz<br />

301.5 Hz<br />

2.0 1.5 1.0 0.5 [ppm] 0.0<br />

13 C-NMR-Spektrum (75.5 MHz, CDCl 3 ) von 2: δ = 9.51 (CH 3 ), 31.95 (CH 3 ), 38.78 (CH 2 ), 71.69 (C).<br />

LM<br />

80 60 40 20 [ppm] 0<br />

IR-Spektrum von 2 (Film):<br />

100<br />

T [%]<br />

50<br />

2885<br />

2935<br />

2975<br />

0<br />

~<br />

4000 3000 2000 1500 1000 ν [cm -1 ]<br />

* Formulieren Sie den zu 2 führenden Reaktionsmechanismus.<br />

Weitere denkbare Reaktionsprodukte:<br />

CH 3<br />

CH 3<br />

CH<br />

H 3<br />

C<br />

3<br />

A<br />

C<br />

H2<br />

CH 3<br />

* Mit welchen spektroskopischen Daten und einfachen Versuchen lassen sich A und B ausschließen?<br />

* Diskutieren Sie die denkbaren Reaktionsmechanismen.<br />

B<br />

Versuch <strong>1.1.2</strong>, Rev. 1.0 2


1. Substitutionsreaktionen www.ioc-praktikum.de<br />

Literatur, allgemeine Anwendbarkeit der Methode<br />

Tertiäre Alkohole lassen sich generell mit konz. Salzsäure bei niedrigen Temperaturen (Vermeidung von Eliminierungen)<br />

in die <strong>Chlor</strong>alkane überführen. Primäre und sekundäre Alkohole führen, insbesondere bei höheren<br />

Temperaturen, durch Umlagerung häufig zu Gemischen isomerer <strong>Chlor</strong>alkane. Unter milden Bedingungen lassen<br />

sich primäre und sekundäre Alkohole mit ZnCl 2 /HCl konz. (Lukas-Reagens) in die <strong>Chlor</strong>ide überführen. [1]<br />

[1] J.E. Copenhaver, A.M. Wharley in Organic Syntheses Coll. Vol. 1, 2 nd Ed., (Hrsg. H. Gilman, A.H. Blatt),<br />

J. Wiley & Sons, New York, 1941, S. 142–143.<br />

Versuch <strong>1.1.2</strong>, Rev. 1.0 3

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