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4.2.1.1: Propionsäure-1-butylester

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4. Reaktionen der Carbonylfunktion in Aldehyden, Ketonen, www.ioc-praktikum.de<br />

Carbonsäuren und Carbonsäurederivaten<br />

<strong>4.2.1.1</strong> Säurekatalysierte Veresterung von Propionsäure mit 1-Butanol zu Propionsäure-1-<strong>butylester</strong><br />

(1) unter azeotroper Abdestillation des Reaktionswassers<br />

O<br />

H 3<br />

C OH<br />

4-Toluolsulfonsäure<br />

+<br />

Cyclohexan<br />

H 3<br />

C<br />

HO<br />

CH 3<br />

O<br />

O CH 3<br />

1 + H 2<br />

O<br />

C 3<br />

H 6<br />

O 2<br />

(74.1)<br />

C 4<br />

H 10<br />

O<br />

(74.1)<br />

C 7<br />

H 8<br />

O 3<br />

S · H 2<br />

O<br />

(190.2)<br />

C 7<br />

H 14<br />

O 2<br />

(130.2)<br />

Arbeitsmethoden: Auskreisen von Wasser durch azeotrope Destillation, Destillation<br />

Chemikalien<br />

Propionsäure<br />

1-Butanol<br />

4-Toluolsulfonsäure-Monohydrat<br />

Cyclohexan<br />

Sdp. 141 °C, d = 0.99 g/ml. Verursacht Verätzungen, sofort mit viel<br />

Wasser abspülen.<br />

Sdp. 117 °C, d = 0.81 g/ml.<br />

Schmp. 103–105 °C, hygroskopisch.<br />

Sdp. 80 °C, Schmp. 6 °C, d = 0.78 g/ml, Dampfdruck 104 hPa/20 °C.<br />

Durchführung<br />

Vor Beginn Betriebsanweisung erstellen.<br />

In einer Reaktionsapparatur aus einem 250 ml-Rundkolben, Wasserabscheider<br />

und Rückflusskühler werden 0.12 mol (8.89 g, 9.0 ml)<br />

Propionsäure, 0.10 mol (7.41 g, 9.1 ml) 1-Butanol und 0.5 g 4-<br />

Toluolsulfonsäure-Monohydrat in 80 ml Cyclohexan solange zum<br />

Sieden erhitzt, bis sich kein Wasser mehr abscheidet. 1 Die abgeschiedene<br />

Wassermenge wird in Abständen von 15 min protokolliert<br />

(graphische Darstellung, Wassermenge/Zeit), Reaktionszeit ca 3 h<br />

(→ E 1 ).<br />

Isolierung und Reinigung<br />

Die Reaktionslösung wird nach dem Erkalten zweimal mit je 25 ml<br />

Wasser, einmal mit 25 ml gesättigter Natriumhydrogencarbonat-Lösung<br />

und abschließend mit 10 ml gesättigter Natriumchlorid-Lösung<br />

gewaschen (→ E 2 ). Nach dem Trocknen der organischen Phase über<br />

Natriumsulfat wird vom Trockenmittel abgesaugt (→ E 3 ) und mit<br />

wenig Cyclohexan nachgespült. Das Lösungsmittel wird in einer einfachen<br />

Destillationsapparatur unter Normaldruck weitgehend abdestilliert<br />

(→ R 1 ), der flüssige Destillationsrückstand in einen 50 ml-<br />

Rundkolben überführt (mit wenig Cyclohexan nachspülen!) und über<br />

eine kleine Vigreux-Kolonne mit Destillationsbrücke, Spinne und<br />

tarierten Vorlagekölbchen bei Normaldruck fraktionierend destilliert<br />

(→ E 4 ). Ausbeute an 1: 80–90%, Sdp. 146 °C, n 20 D<br />

= 1.4012.<br />

1 Berechnen Sie die Menge des zu erwartenden Reaktionswassers.<br />

Versuch <strong>4.2.1.1</strong>, Rev.1.0 1


4. Reaktionen der Carbonylfunktion in Aldehyden, Ketonen, www.ioc-praktikum.de<br />

Carbonsäuren und Carbonsäurederivaten<br />

Hinweise zur Entsorgung (E), Reycling (R) der Lösungsmittel<br />

E 1 : Abgeschiedenes Wasser → Entsorgung (H 2 O mit RH).<br />

E 2 : Wässrige Phasen → Entsorgung (H 2 O mit RHal/Halogenid).<br />

E 3 : Kontaminiertes Trockenmittel → Entsorgung (Anorg. Feststoffe).<br />

E 4 : Destillationsrückstand in wenig Aceton lösen, verunreinigte Fraktionen → Entsorgung (RH).<br />

R 1 : Abdestilliertes Lösungsmittel → Redestillation (Cyclohexan).<br />

Auswertung des Versuchs<br />

1 H-NMR-Spektrum von 1 (300 MHz, CDCl 3 ): δ = 0.92 (3 H), 1.12 (3 H), 1.43 (2 H), 1.64 (2 H), 2.32 (2 H),<br />

4.06 (2 H).<br />

5.0 4.0 3.0 2.0 1.0 [ppm] 0.0<br />

13 C-NMR Spektrum von 1 (75.5 MHz, CDCl 3 ): δ = 9.15 (CH 3 ), 13.71 (CH 3 ), 19.14 (CH 2 ), 27.61 (CH 2 ), 30.71<br />

(CH 2 ), 64.17 (CH 2 ), 174.62 (C).<br />

LM<br />

180 160 140<br />

IR-Spektrum von 1 (Film):<br />

100<br />

T [%]<br />

120<br />

100 80<br />

60 40 20 [ppm] 0<br />

50<br />

2875<br />

2960<br />

1740<br />

0<br />

4000 3000 2000 1500 1000 ν ~ [cm -1 ]<br />

* Formulieren Sie den zu 1 führenden Reaktionsmechanismus.<br />

Versuch <strong>4.2.1.1</strong>, Rev.1.0 2


4. Reaktionen der Carbonylfunktion in Aldehyden, Ketonen, www.ioc-praktikum.de<br />

Carbonsäuren und Carbonsäurederivaten<br />

Weitere denkbare Reaktionsprodukte:<br />

OC 4<br />

H 9<br />

H 3<br />

CCH 2<br />

C OC 4<br />

H 9<br />

OC 4<br />

H 9<br />

H 3<br />

C<br />

O CH 3<br />

H 3<br />

CCH<br />

OC 4<br />

H 9<br />

COC 4<br />

H<br />

A<br />

9<br />

B<br />

C<br />

* Mit welchen spektroskopischen Daten lassen sich A–C ausschließen?<br />

* Diskutieren Sie die denkbaren Reaktionsmechanismen.<br />

Literatur, allgemeine Anwendbarkeit der Methode<br />

Die Entfernung des Reaktionswassers aus dem Gleichgewicht durch azeotrope Destillation ist eine allgemeine<br />

Methode zur Darstellung von Carbonsäureestern aus Carbonsäuren und Alkoholen, von Acetalen aus Aldehyden<br />

und Alkoholen (Vers. 4.1.1.2 und 4.1.1.3) und von Enaminen aus Ketonen und sek. Aminen (Vers. 4.1.2.2 und<br />

4.1.2.3). Azeotrop Cyclohexan/Wasser (91:9), Sdp. 69 °C, siehe auch Einführung Kap. 4.2.1.<br />

Versuch <strong>4.2.1.1</strong>, Rev.1.0 3

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