05.03.2014 Aufrufe

Samstag, 21. 09. 2013 Sonntag, 22. 09. 2013 Wein ... - Iphofen

Samstag, 21. 09. 2013 Sonntag, 22. 09. 2013 Wein ... - Iphofen

Samstag, 21. 09. 2013 Sonntag, 22. 09. 2013 Wein ... - Iphofen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Iphöfer Nachrichten<br />

Nr. 38/13<br />

5<br />

Seminar:<br />

Referent/in:<br />

Ort:<br />

Datum / Uhrzeit:<br />

Seminar:<br />

Ort:<br />

Datum / Uhrzeit:<br />

Seminar:<br />

Referent/in:<br />

Ort:<br />

Datum / Uhrzeit:<br />

Seminar:<br />

Referent/in:<br />

Ort:<br />

Datum / Uhrzeit:<br />

Das Vorstellungsgespräch<br />

(Tipps für Frauen) Marketing in eigener Sache<br />

Astrid Meyer, Beauftragte für Chancengleichheit<br />

am Arbeitsmarkt<br />

BiZ Würzburg<br />

15. Oktober, 9.00 - 12.30 Uhr<br />

Tag der Berufsfachschulen<br />

19 Berufsfachschulen aus der Region präsentieren<br />

ihre Ausbildungen<br />

BiZ Würzburg<br />

19. Oktober, 8.45 - 13.30 Uhr<br />

Mit Mittlerer Reife in „gestalterische<br />

Berufe“<br />

Maja S. Issing, Dipl. Designerin<br />

BiZ Würzburg<br />

24. Oktober, 15.00 - 17.00 Uhr<br />

Workshop für Abiturienten zur Studienund<br />

Berufswahl<br />

Stefan Biernath, Hochschulberater<br />

BiZ Würzburg<br />

28. Oktober, 8.00 - 17.00 Uhr<br />

Seminar: Assessment-Center für Abiturienten<br />

Referent/in: Anton Barthel, Hochschulberater<br />

Ort:<br />

BiZ Würzburg<br />

Datum / Uhrzeit: 31. Oktober, 9.00 - 16.00 Uhr<br />

Anmeldungen (mit Ausnahme „Tag der Berufsfachschulen“) unter<br />

der Telefonnummer 0931 7949-202 erwünscht.<br />

Ende des amtlichen Teils<br />

<strong>Iphofen</strong>s Weg zum elektrischen Licht<br />

100 Jahre Vertragsabschluss Fränkisches Überlandwerk<br />

und Stadt <strong>Iphofen</strong> im August <strong>2013</strong><br />

(Teil 3)<br />

Die Konzessionsübertragung an das Fränkische Überlandwerk<br />

Bereits im Januar 1910 hatte der Stadtmagistrat <strong>Iphofen</strong> Kontakt mit<br />

der Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vormals Schuckert & Co. in Nürnberg<br />

wegen der geplanten Errichtung einer Mittelfränkischen Überlandzentrale<br />

aufgenommen. Diese verweist auf die derzeitige starke<br />

Beanspruchung durch die Erschließung von Orten, die noch „kein<br />

Lichtwerk besitzen“ und bittet um etwas Geduld.<br />

Seit 1909 hatte die Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vormals Schuckert<br />

& Co schon ihr Großprojekt der Stromversorgung vor allem Mittelfrankens<br />

betrieben. Die Landkreise wurden aktiv in dieses Projekt miteinbezogen.<br />

Im Dezember 1910 konnte die Fränkische Überlandzentrale<br />

in Ansbach in Betrieb genommen werden. Mit dem Ausbau der<br />

Ortsnetze auch in Unterfranken und dem Bau der Fernleitung dorthin<br />

begann man 1911. 1912 waren bereits 168 Orte mit 75.000 Einwohnern<br />

angeschlossen oder standen kurz davor. Am 8. Januar 1913<br />

wurde das „Fränkische Überlandwerk Aktiengesellschaft, Nürnberg“<br />

als Rechtsnachfolgerin der Elektrizitäts-Aktiengesellschaft gegründet.<br />

Am 8. August 1912 wurde von der AEG vorgeschlagen, dass sie die<br />

Konzession an die Mittelfränkische Überlandzentrale übergibt. Aus<br />

einem Schreiben des Stadtmagistrats an die Gemeinde Altdorf, die<br />

die Iphöfer nach ihren Erfahrungen befragt hatte, ist zu entnehmen,<br />

dass die Iphöfer den Strom billig beziehen, sich daher aber das Elektrizitätswerk<br />

für die AEG nicht als rentabel erweist. Es sollte zudem<br />

der Umbau vom bestehenden Gleichstromnetz in ein Drehstromnetz<br />

erfolgen. Am 10. Oktober 1912 beschlossen der Stadtmagistrat und<br />

die Gemeindebevollmächtigten in einer gemeinsamen Sitzung, sich<br />

der Fränkischen Überlandzentrale anzuschließen. Jedoch müssten<br />

vorher Lucian Ziegler und die AEG alle Konflikte klären sowie dürften<br />

der Stadt <strong>Iphofen</strong> durch die Umstellung keinerlei Kosten entstehen. Es<br />

folgten Verhandlungen zwischen beiden Anbietern.<br />

Am 8. April 1913 teilten jedoch 39 private Stromabnehmer mit, sich<br />

auf keinen Fall an die Überlandzentrale anschließen zu lassen. Gründe<br />

hierfür werden nicht genannt. Wenn die AEG die Konzession abgeben<br />

wolle, dann an die Malzfabrik, so die Stromabnehmer. Dies verwundert,<br />

da es in früheren Jahren häufig Vorbehalte gegen das Elektrizitätswerk<br />

in der Malzfabrik gegeben hatte. Die AEG wäre bereit, die<br />

Konzession auch an die Malzfabrik abzugeben, wenn die Bedingungen<br />

stimmten.<br />

Zeitgleich sind die Verhandlungen zwischen AEG und Fränkischem<br />

Überlandwerk (zukünftig FÜW) so weit gediehen, dass der Vertrag<br />

abgeschlossen werden könnte und nur noch auf den Auftrag durch<br />

die Stadt gewartet wird. Am 19. Mai 1913 fiel der Beschluss beider<br />

städtischer Gremien, in Verhandlungen mit der Malzfabrik einzutreten.<br />

Nun folgten Verhandlungen zwischen Stadt und Malzfabrik wegen der<br />

Preise für die Stromlieferungen, für Reparaturen sowie anderer Vertragspunkte.<br />

Am 11. Juni forderten die städtischen Kollegien, dass die<br />

Malzfabrik Strom zu den gleichen Tarifen wie das FÜW für die Dreschmaschine<br />

des Spar- und Darlehenskassenvereins zu liefern habe,<br />

falls dessen Dampfmaschine außer Dienst gestellt würde. Hierzu war<br />

Lucian Ziegler unter den gegebenen Bedingungen nicht bereit, da<br />

dies für ihn nicht rentabel sei. Am 6. Juli 1913 schließlich einigte man<br />

sich mit Bezug auf den Beschluss vom 10. Oktober 1912 in beiden<br />

Gremien darauf, die Konzession dem FÜW zu erteilen. Lucian Ziegler<br />

vermutete seine Ablehnung, an die Dreschgesellschaft zu liefern,<br />

als Hauptgrund der Absage. Am 27. Juli erfolgte eine Bekanntmachung<br />

an die Bevölkerung, unter der es offensichtlich vorher diverse<br />

Gerüchte gegeben hatte, dass alle Änderungen im Zuge der Konzessionsübertragung<br />

kostenlos seien. Der Vertrag zwischen der Stadt <strong>Iphofen</strong><br />

und dem FÜW wurde am 13./14. August 1913 abgeschlossen.<br />

Er wurde immer wieder verlängert und von der Rechtsnachfolgerin, der<br />

N-ERGIE, im Jahr 2000 übernommen.<br />

Es folgten in den nächsten Wochen verschiedene Umbaumaßnahmen,<br />

wobei häufig Ingenieur Schaller vor Ort war. Am 20. Oktober 1913<br />

wandte sich Volksschullehrer Ruckdeschel zusammen mit den Armen<br />

Schulschwestern an den Stadtmagistrat, doch bitte auch endlich das<br />

Schulhaus mit der Lehrer- und Schwesternwohnung an die Stromversorgung<br />

anzuschließen, nachdem sämtliche städtische Gebäude und<br />

auch umliegende Schulen elektrisches Licht hätten. Der Bitte wurde<br />

umgehend stattgegeben. Im Januar 1914 machte das FÜW über<br />

seine Betriebsleitung in Kitzingen das Angebot, neue Hausanschlüsse<br />

in diesem Monat kostenlos einzurichten. Nachdem nun der Ausbau<br />

der Anschlüsse weitere Fortschritte machte, brachte der Beginn des<br />

Ersten Weltkrieges im September 1914 wieder Verzögerungen durch<br />

den Einzug von Monteuren zum Heer, den Petroleummangel und die<br />

Beschlagnahmung von Kupfervorräten. Auch musste in den Kriegsjahren<br />

die Stromlieferung täglich für einige Stunden unterbrochen werden.<br />

Probleme gab es immer wieder mit den Dreschgesellschaften<br />

und anderen Betrieben, die sich nicht an vorgegebene Zeiten hielten<br />

und die Transformatoren überlasteten. Auch nach dem Krieg war der<br />

„Verbrauch elektrischer Arbeit“ stark eingeschränkt, es folgten im<br />

Zuge der Inflation Strompreiserhöhungen.<br />

In den folgenden Jahrzehnten spiegelten sich in der Geschichte der<br />

Stromversorgung vor Ort alle wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen<br />

Verhältnisse. Dies darzustellen wäre eine eigene, größere<br />

Arbeit wert. Der weitere Ausbau der Hausanschlüsse und des Leitungsnetzes<br />

brachte für die städtische Infrastruktur, für die Privathaushalte<br />

sowie für die Landwirte, Winzer und Gewerbebetriebe eine große<br />

Arbeitserleichterung mit sich, die heute selbstverständlich erscheint.<br />

Susanne Kornacker

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!