Samstag, 21. 09. 2013 Sonntag, 22. 09. 2013 Wein ... - Iphofen
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Iphöfer Nachrichten<br />
Nr. 38/13<br />
5<br />
Seminar:<br />
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Das Vorstellungsgespräch<br />
(Tipps für Frauen) Marketing in eigener Sache<br />
Astrid Meyer, Beauftragte für Chancengleichheit<br />
am Arbeitsmarkt<br />
BiZ Würzburg<br />
15. Oktober, 9.00 - 12.30 Uhr<br />
Tag der Berufsfachschulen<br />
19 Berufsfachschulen aus der Region präsentieren<br />
ihre Ausbildungen<br />
BiZ Würzburg<br />
19. Oktober, 8.45 - 13.30 Uhr<br />
Mit Mittlerer Reife in „gestalterische<br />
Berufe“<br />
Maja S. Issing, Dipl. Designerin<br />
BiZ Würzburg<br />
24. Oktober, 15.00 - 17.00 Uhr<br />
Workshop für Abiturienten zur Studienund<br />
Berufswahl<br />
Stefan Biernath, Hochschulberater<br />
BiZ Würzburg<br />
28. Oktober, 8.00 - 17.00 Uhr<br />
Seminar: Assessment-Center für Abiturienten<br />
Referent/in: Anton Barthel, Hochschulberater<br />
Ort:<br />
BiZ Würzburg<br />
Datum / Uhrzeit: 31. Oktober, 9.00 - 16.00 Uhr<br />
Anmeldungen (mit Ausnahme „Tag der Berufsfachschulen“) unter<br />
der Telefonnummer 0931 7949-202 erwünscht.<br />
Ende des amtlichen Teils<br />
<strong>Iphofen</strong>s Weg zum elektrischen Licht<br />
100 Jahre Vertragsabschluss Fränkisches Überlandwerk<br />
und Stadt <strong>Iphofen</strong> im August <strong>2013</strong><br />
(Teil 3)<br />
Die Konzessionsübertragung an das Fränkische Überlandwerk<br />
Bereits im Januar 1910 hatte der Stadtmagistrat <strong>Iphofen</strong> Kontakt mit<br />
der Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vormals Schuckert & Co. in Nürnberg<br />
wegen der geplanten Errichtung einer Mittelfränkischen Überlandzentrale<br />
aufgenommen. Diese verweist auf die derzeitige starke<br />
Beanspruchung durch die Erschließung von Orten, die noch „kein<br />
Lichtwerk besitzen“ und bittet um etwas Geduld.<br />
Seit 1909 hatte die Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vormals Schuckert<br />
& Co schon ihr Großprojekt der Stromversorgung vor allem Mittelfrankens<br />
betrieben. Die Landkreise wurden aktiv in dieses Projekt miteinbezogen.<br />
Im Dezember 1910 konnte die Fränkische Überlandzentrale<br />
in Ansbach in Betrieb genommen werden. Mit dem Ausbau der<br />
Ortsnetze auch in Unterfranken und dem Bau der Fernleitung dorthin<br />
begann man 1911. 1912 waren bereits 168 Orte mit 75.000 Einwohnern<br />
angeschlossen oder standen kurz davor. Am 8. Januar 1913<br />
wurde das „Fränkische Überlandwerk Aktiengesellschaft, Nürnberg“<br />
als Rechtsnachfolgerin der Elektrizitäts-Aktiengesellschaft gegründet.<br />
Am 8. August 1912 wurde von der AEG vorgeschlagen, dass sie die<br />
Konzession an die Mittelfränkische Überlandzentrale übergibt. Aus<br />
einem Schreiben des Stadtmagistrats an die Gemeinde Altdorf, die<br />
die Iphöfer nach ihren Erfahrungen befragt hatte, ist zu entnehmen,<br />
dass die Iphöfer den Strom billig beziehen, sich daher aber das Elektrizitätswerk<br />
für die AEG nicht als rentabel erweist. Es sollte zudem<br />
der Umbau vom bestehenden Gleichstromnetz in ein Drehstromnetz<br />
erfolgen. Am 10. Oktober 1912 beschlossen der Stadtmagistrat und<br />
die Gemeindebevollmächtigten in einer gemeinsamen Sitzung, sich<br />
der Fränkischen Überlandzentrale anzuschließen. Jedoch müssten<br />
vorher Lucian Ziegler und die AEG alle Konflikte klären sowie dürften<br />
der Stadt <strong>Iphofen</strong> durch die Umstellung keinerlei Kosten entstehen. Es<br />
folgten Verhandlungen zwischen beiden Anbietern.<br />
Am 8. April 1913 teilten jedoch 39 private Stromabnehmer mit, sich<br />
auf keinen Fall an die Überlandzentrale anschließen zu lassen. Gründe<br />
hierfür werden nicht genannt. Wenn die AEG die Konzession abgeben<br />
wolle, dann an die Malzfabrik, so die Stromabnehmer. Dies verwundert,<br />
da es in früheren Jahren häufig Vorbehalte gegen das Elektrizitätswerk<br />
in der Malzfabrik gegeben hatte. Die AEG wäre bereit, die<br />
Konzession auch an die Malzfabrik abzugeben, wenn die Bedingungen<br />
stimmten.<br />
Zeitgleich sind die Verhandlungen zwischen AEG und Fränkischem<br />
Überlandwerk (zukünftig FÜW) so weit gediehen, dass der Vertrag<br />
abgeschlossen werden könnte und nur noch auf den Auftrag durch<br />
die Stadt gewartet wird. Am 19. Mai 1913 fiel der Beschluss beider<br />
städtischer Gremien, in Verhandlungen mit der Malzfabrik einzutreten.<br />
Nun folgten Verhandlungen zwischen Stadt und Malzfabrik wegen der<br />
Preise für die Stromlieferungen, für Reparaturen sowie anderer Vertragspunkte.<br />
Am 11. Juni forderten die städtischen Kollegien, dass die<br />
Malzfabrik Strom zu den gleichen Tarifen wie das FÜW für die Dreschmaschine<br />
des Spar- und Darlehenskassenvereins zu liefern habe,<br />
falls dessen Dampfmaschine außer Dienst gestellt würde. Hierzu war<br />
Lucian Ziegler unter den gegebenen Bedingungen nicht bereit, da<br />
dies für ihn nicht rentabel sei. Am 6. Juli 1913 schließlich einigte man<br />
sich mit Bezug auf den Beschluss vom 10. Oktober 1912 in beiden<br />
Gremien darauf, die Konzession dem FÜW zu erteilen. Lucian Ziegler<br />
vermutete seine Ablehnung, an die Dreschgesellschaft zu liefern,<br />
als Hauptgrund der Absage. Am 27. Juli erfolgte eine Bekanntmachung<br />
an die Bevölkerung, unter der es offensichtlich vorher diverse<br />
Gerüchte gegeben hatte, dass alle Änderungen im Zuge der Konzessionsübertragung<br />
kostenlos seien. Der Vertrag zwischen der Stadt <strong>Iphofen</strong><br />
und dem FÜW wurde am 13./14. August 1913 abgeschlossen.<br />
Er wurde immer wieder verlängert und von der Rechtsnachfolgerin, der<br />
N-ERGIE, im Jahr 2000 übernommen.<br />
Es folgten in den nächsten Wochen verschiedene Umbaumaßnahmen,<br />
wobei häufig Ingenieur Schaller vor Ort war. Am 20. Oktober 1913<br />
wandte sich Volksschullehrer Ruckdeschel zusammen mit den Armen<br />
Schulschwestern an den Stadtmagistrat, doch bitte auch endlich das<br />
Schulhaus mit der Lehrer- und Schwesternwohnung an die Stromversorgung<br />
anzuschließen, nachdem sämtliche städtische Gebäude und<br />
auch umliegende Schulen elektrisches Licht hätten. Der Bitte wurde<br />
umgehend stattgegeben. Im Januar 1914 machte das FÜW über<br />
seine Betriebsleitung in Kitzingen das Angebot, neue Hausanschlüsse<br />
in diesem Monat kostenlos einzurichten. Nachdem nun der Ausbau<br />
der Anschlüsse weitere Fortschritte machte, brachte der Beginn des<br />
Ersten Weltkrieges im September 1914 wieder Verzögerungen durch<br />
den Einzug von Monteuren zum Heer, den Petroleummangel und die<br />
Beschlagnahmung von Kupfervorräten. Auch musste in den Kriegsjahren<br />
die Stromlieferung täglich für einige Stunden unterbrochen werden.<br />
Probleme gab es immer wieder mit den Dreschgesellschaften<br />
und anderen Betrieben, die sich nicht an vorgegebene Zeiten hielten<br />
und die Transformatoren überlasteten. Auch nach dem Krieg war der<br />
„Verbrauch elektrischer Arbeit“ stark eingeschränkt, es folgten im<br />
Zuge der Inflation Strompreiserhöhungen.<br />
In den folgenden Jahrzehnten spiegelten sich in der Geschichte der<br />
Stromversorgung vor Ort alle wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen<br />
Verhältnisse. Dies darzustellen wäre eine eigene, größere<br />
Arbeit wert. Der weitere Ausbau der Hausanschlüsse und des Leitungsnetzes<br />
brachte für die städtische Infrastruktur, für die Privathaushalte<br />
sowie für die Landwirte, Winzer und Gewerbebetriebe eine große<br />
Arbeitserleichterung mit sich, die heute selbstverständlich erscheint.<br />
Susanne Kornacker