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Einer für alle<br />
Reitkurs mit Horst Becker<br />
von Marlen Grote<br />
Es war schon der zweite Reitlehrgang mit Horst Becker – und doch war es für alle Beteiligten<br />
ein ganz besonderer Kurs. Dabei ist es schon nicht ganz alltäglich, wenn ein Islandpferde-<br />
Verein zum Lehrgang mit einem renommierten Dressurtrainer einlädt. Zu diesem Kurs am 14.<br />
und 15. April in Blomberg-Cappel kamen aber nicht nur Isländer: Nebeneinander ritten,<br />
lernten und schwitzten Vertreter fast aller Reitweisen. So kamen ein Hannoveraner, ein<br />
Quarterhorse, ein Friesenmix und fünf Islandpferde mit ihren Reitern.<br />
Alle Teilnehmer verband das Ziel, ihre Pferde gut auszubilden, und zwar nach<br />
biomechanischen Grundsätzen, die für alle Pferde gelten. Horst Becker brachte es auf den<br />
Punkt: „Vier Beine, vorne ein Kopf, hinten ein Schweif – ist soweit alles gleich!“ So lösten<br />
sich die verschiedenen Pferde gleichermaßen durch Übertreten auf dem Zirkel, eine kleine<br />
Übung, die Wunder wirkte. Da, wo Unterschiede durch die spezielle Gangveranlagung der<br />
Isis zu berücksichtigen waren, bewies Horst Becker seine umfassenden Kenntnisse über<br />
Gangpferde. In den Unterrichtseinheiten standen von Taktproblemen über Langzügelarbeit bis<br />
zu Fliegenden Wechseln und Seitengängen im Galopp die unterschiedlichsten Themen auf<br />
dem Stundenplan. Auch die Islandpferde waren eine bunt gemischte Gruppe mit<br />
unterschiedlichen Vorkenntnissen. Horst Becker arbeitete mit jedem Einzelnen intensiv und<br />
erfolgreich, so dass sich jeder mit seinen Schwierigkeiten ernst genommen fühlte.
In einem Theorieabend konnten wir das, was wir reiten sollten, in Ruhe verstehen, und neue<br />
Übungen für den nächsten Tag wurden erklärt. Wir erfuhren, warum es nicht sinnvoll ist,<br />
Lektionen zu üben, die nicht klappen, und dass man entweder zur Basisarbeit zurückkehren<br />
oder die Kraft des Pferdes aufbauen muss, um Neues möglich zu machen. Alle profitierten<br />
von den vielen anschaulichen Erklärungen, die mit Anekdoten aus Horst Beckers langjähriger<br />
Arbeit gewürzt waren. Neben viel Wissen konnten wir eine ganz tolle Gemeinschaft erfahren,<br />
die zeigte, wie überflüssig Grabenkämpfe zwischen Vertretern unterschiedlicher Reitweisen<br />
sind. Alle haben auch voneinander viel gelernt.<br />
Beim Reiten erlebten wir, wie korrekte Basisarbeit das Unmögliche möglich macht. Sätze wie<br />
„mein Pferd trabt nicht“ oder „meine Stute kann linksherum nicht galoppieren“ widerlegte<br />
Horst Becker schon in der ersten Reitstunde – alle Pferde wuchsen über sich hinaus. Die<br />
Dressurarbeit half allen, ihre jeweiligen Schwächen auszugleichen, unabhängig von der<br />
Gangveranlagung und dem Anspruch der Reiter. Als sie ihren oft verblüfften Reitern<br />
bewiesen, dass auch die Ponys aus dem Norden Seitengänge im Trab und sogar im Galopp<br />
bewältigen können, war uns allen klar: Geht nicht, gibt’s nicht – wenn die Grundlagen<br />
stimmen.
An diesem Lehrgang war einfach alles perfekt: Der Trainer (Horst hat alle weitergebracht, ein<br />
toller Erfolg!), der Ort (danke, danke, danke, Hildegard!!!), die Gruppe und sogar das Wetter.<br />
Alle waren sich einig: Es war ein Kurs, der unbedingt wiederholt werden muss!