Englisch - ISL
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Dieses Dokument ist nur für den internen Gebrauch bestimmt.<br />
Präambel<br />
Ausbildungscurriculum<br />
Praxissemester im Fach <strong>Englisch</strong><br />
Die Lehrerausbildung braucht sowohl verbindliche Orientierung als auch Gestaltungsspielräume.<br />
Das vorliegende Ausbildungscurriculum für das Fach <strong>Englisch</strong> will dazu einen<br />
Rahmen für die praxisbezogene Ausbildung zukünftiger <strong>Englisch</strong>lehrkräfte schaffen. Im<br />
Rahmen ihres Masterstudiums absolvieren die Studierenden der Anglistik/Amerikanistik ein<br />
einsemestriges Praxissemester. Die daraus resultierende praktische Begegnung und<br />
Auseinandersetzung mit den für den Lehrerberuf kennzeichnenden Handlungsfeldern<br />
ermöglicht ihnen einen umfassenden Einblick in diesen Beruf und schafft wichtige<br />
Voraussetzungen für Lern- und Entwicklungsfortschritte auf dem Weg zu ihrem Berufsziel.<br />
Eine besondere fachspezifische Herausforderung des Praxissemesters besteht für die<br />
Studierenden darin, zielsprachenbezogen komplexe Lehr- und Lernsituationen zur<br />
Anbahnung von Lernprozessen in den vier Bereichen des Faches („Interkulturelle<br />
Kompetenzen“, „Kommunikative Kompetenzen“, „Verfügbarkeit von sprachlichen Mitteln<br />
und sprachliche Korrektheit“, „Methodische Kompetenzen“) bereitzustellen bzw. mit den<br />
Schülerinnen und Schülern gemeinsam zu gestalten, diese Lernprozesse zu begleiten und sie<br />
wissenschaftlich und kriteriengeleitet zu reflektieren. Gleichzeitig werden sie – für die<br />
meisten erstmalig – als qualifiziertes Sprachvorbild wirksam und leisten einen bedeutenden<br />
Beitrag zum unterrichtlichen Sprachangebot. Das Praxissemester im Fach <strong>Englisch</strong> macht<br />
ihnen die spezifische Verantwortung bewusst, die <strong>Englisch</strong>lehrkräfte deshalb haben, weil der<br />
Fremdsprachenerwerb und der interkulturelle Lernprozess der Schülerinnen und Schülern<br />
maßgeblich durch die fremdsprachliche, fremdsprachendidaktische und interkulturelle<br />
Kompetenz der Lehrkraft beeinflusst wird. Im Praxissemester erfahren die Studierenden, wie<br />
sie den Erziehungs- und Bildungsauftrag von Schule aus der Perspektive des<br />
Fremdsprachenunterrichts mitgestalten können.<br />
Die Universität und die Zentren für schulpraktische Lehrerbildung kooperieren auf vielfältige<br />
Art eng miteinander, um die Voraussetzungen für das Erreichen der Ausbildungsziele zu<br />
schaffen. Das vorliegende Ausbildungscurriculum <strong>Englisch</strong> stellt ein Ergebnis dieses<br />
Kooperationsprozesses dar und bietet eine tragfähige und innovative Grundlage für die<br />
Ausbildung zukünftiger <strong>Englisch</strong>lehrkräfte. Der Kompetenzaufbau während des Praxissemesters<br />
wird von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Seminarausbilderinnen<br />
und Seminarausbildern und nicht zuletzt von den Lehrerinnen und Lehrern an<br />
den Schulen gemeinsam getragen. Sie tun dies in der Verantwortung für Studierende, die am<br />
Anfang ihrer professionellen Entwicklung stehen. Im Sinne des Ausbildungscurriculums legt<br />
das Praxissemester die Grundlagen für den späteren Lehrberuf; diese werden im<br />
Vorbereitungsdienst vertieft und differenziert, um dann in der Berufseinstiegsphase eine<br />
kontinuierliche Weiterentwicklung zu erfahren.<br />
I. Aufbau des Praxissemesters<br />
<strong>Englisch</strong>studierende im Praxissemester stehen inmitten ihrer universitären Ausbildung zu<br />
Fremdsprachenlehrerinnen und -lehrern. Die Erwartungen an ihre Kompetenzentwicklung<br />
und ihre Leistungen liegen damit über denen der Studienanfänger, aber unter denen der<br />
Lehramtsanwärter und -anwärterinnen. Daher gilt es fachwissenschaftliche, fachdidaktische
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und bildungswissenschaftliche Wissensbestandteile aus einer forschenden und<br />
reflektierenden Grundhaltung heraus auf die zukünftige berufspraktische Tätigkeit<br />
anzuwenden und weiterzuentwickeln. Diesen Ausbildungszielen und den Bedürfnissen der<br />
Studierenden trägt der Aufbau des Praxissemesters Rechnung.<br />
Das Praxissemester besteht aus vier Modulen, die in der Regel im zweiten und dritten<br />
Semester des Masterstudiums studiert werden. Im Modul PS I erwerben die Studierenden<br />
konzeptionell-analytische Kompetenzen, die sie zur Planung, Durchführung und Reflexion<br />
theoriegeleiteter Studien- und Unterrichtsprojekte aus bildungswissenschaftlicher Sicht<br />
befähigen. In den Modulen PS II und PS III erwerben sie konzeptionell-analytische<br />
Kompetenzen speziell mit fachdidaktischen Schwerpunkten, die sie zur Durchführung<br />
fachdidaktischer Studien- und Unterrichtsprojekte befähigen. Im schulpraktischen Modul PS<br />
IV entwickeln die Studierenden ihre professionsorientierte Handlungskompetenz in den zwei<br />
Modulteilen a) „Einführungsveranstaltungen“ und b) „schulpraktische Ausbildungszeit“.<br />
(Für die detaillierten Modulbeschreibungen siehe Prüfungsordnung)<br />
II. Aufgaben und Ziele des Praxissemesters im Fach <strong>Englisch</strong><br />
Das Praxissemester im Fach <strong>Englisch</strong> ermöglicht den Studierenden primär den Überblick<br />
über die Handlungsfelder kompetenter <strong>Englisch</strong>lehrerinnen und -lehrer, die Fachleute für das<br />
Lehren und Lernen einer Fremdsprache sind und ihre professionellen Aufgaben in Schule<br />
und Unterricht wahrnehmen. Ausgehend von diesen Grundlagen bauen die Studierenden im<br />
Verlauf des Praxissemesters schrittweise ihre beruflichen Kompetenzen aus, indem sie<br />
partiell tiefer gehende Einblicke in ausgewählte Handlungsfelder erhalten und sich besonders<br />
auf die wissenschaftliche Reflexion von Lehrhandeln vorbereiten. Ziel des Praxissemesters<br />
ist es, die Studierenden auf die Anforderung vorzubereiten <strong>Englisch</strong>unterricht theoriegeleitet<br />
zu beobachten, zu planen, zu gestalten und reflektierend weiterzuentwickeln.<br />
Die Gestaltung von <strong>Englisch</strong>unterricht orientiert sich an den Standards für eine fachliche<br />
Grundbildung im Fach <strong>Englisch</strong>, wie sie als Leitziele in den jeweils gültigen Lehrplänen<br />
festgelegt sind. Die Studierenden erwerben im Praxissemester erste Fähigkeiten,<br />
Unterrichtsvorhaben auf der Basis der Standards für eine Grundbildung im Fach <strong>Englisch</strong> zu<br />
gestalten. Sie gestalten mit Hilfen komplexe Lehr- und Lernsituationen. Dabei können sie die<br />
Lehr- und Lernbarkeit fremdsprachlicher Phänomene in Ansätzen einschätzen und<br />
Lernsituationen im Hinblick auf die individuelle Förderung der Lernenden gestalten. Die<br />
Studierenden wählen für Unterrichtsvorhaben Themen und Inhalte aus, die für Schülerinnen<br />
und Schülern relevant sind und es ihnen ermöglichen, Orientierungswissen aufzubauen und<br />
ein Verständnis für andere kulturspezifische Besonderheiten zu entwickeln.<br />
Die Studierenden reflektieren auf der Basis bisher erworbenen Wissens<br />
Gelingensbedingungen für kommunikative Prozesse im Unterricht. Ausgehend von<br />
Erkenntnissen der Zweitsprachenerwerbsforschung, der Fachdidaktik und der<br />
Bildungswissenschaften beschreiben die Studierenden Probleme bei der rezeptiven und<br />
produktiven Sprachverarbeitung der Lernenden. Sie können sprachsystem- und<br />
fertigkeitsbezogen erste Maßnahmen für eine aufgabenbezogene individuelle Förderung<br />
reflektieren. Theoriegeleitete Erkundungen des Handlungsfeldes <strong>Englisch</strong>unterricht (z.B. zu<br />
bewusstmachenden Verfahren oder Ergebnissen aufgabenbasierten Fremdsprachenlernens)<br />
können von den Studierenden operationalisiert, durchgeführt und ausgewertet werden.
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Erfahrungen im <strong>Englisch</strong>unterricht veranlassen sie dazu, Fragen an Fachdidaktik und<br />
Fachwissenschaft zu stellen und Studien-/Unterrichtsprojekte zu entwickeln. Sie beginnen<br />
ein eigenes professionelles Selbstkonzept zu entwickeln.<br />
III. Kompetenzaufbau im Praxissemester <strong>Englisch</strong><br />
Der Kompetenzaufbau im Praxissemester sollte systematisch erfolgen, indem konzeptionellanalytische<br />
mit reflexiven Kompetenzen verbunden werden. Das Praxissemester gibt den<br />
Studierenden die Möglichkeit, an der Universität erworbene Kenntnisse zu fachdidaktischen<br />
Theorieansätzen und zu ausgewählten Handlungsfeldern fremdsprachlichen Unterrichts auf<br />
die Beobachtung, Planung, Durchführung und Auswertung von <strong>Englisch</strong>unterricht<br />
anzuwenden, hierdurch erste Schritte zu einer Handlungskompetenz als Fremdsprachenlehrer<br />
zu machen und über diese Erfahrungen sowie durch theoriegeleitete Erkundungen<br />
fremdsprachlicher Handlungsfelder ein professionelles Selbstkonzept als Fremdsprachenlehrer<br />
anzubahnen (siehe Anhang: Planungsmatrix). Sie erfahren und reflektieren die<br />
Komplexität von <strong>Englisch</strong>unterricht.<br />
Die Praktikantinnen und Praktikanten lernen, Theorien des Sprachlernens und individuelle<br />
Voraussetzungen des Spracherwerbs auf Fragestellungen des <strong>Englisch</strong>unterrichts zu<br />
beziehen, die Theorie und Methodik des kommunikativen, interkulturellen <strong>Englisch</strong>unterrichts<br />
auf konkrete Lernsituationen und individuelle Lernbedingungen anzuwenden,<br />
Ziele und Verfahren des sprachlichen und interkulturellen Lernens und deren Umsetzung im<br />
Unterricht zu reflektieren, literatur-, text-, kultur- und mediendidaktische Theorien und Ziele<br />
zu reflektieren sowie diagnostische Verfahren zu erproben und zu evaluieren. Zudem setzen<br />
sie sich ggf. mit Formen und Konzeptionen des Bilingualen Lehrens und Lernens<br />
auseinander.<br />
Im Vorbereitungs- und Begleitseminar an der Universität erwerben die Studierenden im Fach<br />
<strong>Englisch</strong> grundlegende konzeptionell-analytische Kompetenzen, wissenschaftliche und<br />
berufsrelevante Fragestellungen des Lehrens und Lernens im <strong>Englisch</strong>unterricht zu erkennen,<br />
fremdsprachendidaktische Handlungsalternativen zu entwickeln, wissenschaftliche Theorien<br />
und Methoden anzuwenden und für eigene Problemlösungen zu nutzen. Sie kennen<br />
verschiedene Ansätze und Handlungsmöglichkeiten und können diese bei der Planung,<br />
Durchführung und Reflexion von <strong>Englisch</strong>unterricht analysieren und diskutieren. Sie planen<br />
<strong>Englisch</strong>unterricht vor dem Hintergrund von Richtlinien und Lehrplänen sowie unter<br />
Einbeziehung des Vorwissens und der Vorerfahrung von Schülerinnen und Schülern. Sie<br />
erkennen die Bedeutung von Selbsttätigkeit und Eigenverantwortlichkeit beim<br />
<strong>Englisch</strong>lernen. Bei der Planung und Analyse von <strong>Englisch</strong>unterricht können sie z. B.<br />
Aspekte der classroom observation, Richtlinien und (Kern-)Lehrpläne, lesson plans, Theorie<br />
und Methodik des kommunikativen <strong>Englisch</strong>unterrichts, Merkmale eines guten<br />
<strong>Englisch</strong>unterrichts sowie ausgewählte Lehr- und Lernmaterialien analysieren und<br />
reflektieren.<br />
In den ZfsL werden die aus dem Vorbereitungsseminar bekannten Merkmale guten<br />
<strong>Englisch</strong>unterrichts und die bekannten Aspekte der classroom observation einführend<br />
aufgegriffen und genutzt, um Beobachtungskriterien für Fremdsprachenunterricht<br />
auszuschärfen und die fachliche und fachdidaktische Beobachtungskompetenz der<br />
Studierenden zu erhöhen. Die ZfsL unterstützen die im schulischen Kontext entstandenen<br />
Planungen zu Beginn des Praxissemesters exemplarisch, indem in Einführungsveranstaltungen<br />
und punktuellen Unterrichtsberatungen und -analysen ausgewählte
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Planungsvorhaben und fachdidaktische Schlüsselsituationen durch Rückgriff auf<br />
fachdidaktisches Theoriewissen analysiert und bezüglich der Planungsentscheidungen<br />
reflektiert werden mit dem Ziel die Studierenden zu befähigen, <strong>Englisch</strong>unterricht<br />
schrittweise und in der Regel auf einfache Gegenstände begrenzt, lehrplanbezogen und<br />
adressatengerecht konzipieren, durchführen und ansatzweise analysieren zu können.<br />
In den Schulen konzipieren die Studierenden unter Anleitung fremdsprachlichen Unterricht<br />
mit zunehmendem Umfang, beginnend mit Teilen von Stunden über ganze Stunden bis zu<br />
kleineren Unterrichtseinheiten, führen diese durch und dokumentieren Teile davon in einem<br />
Portfolio. Hierbei setzen sie erworbene Erkenntnisse der Fremdsprachenerwerbsforschung,<br />
der Fachdidaktik und der Bildungswissenschaften um. Das Hauptgewicht der Planungen und<br />
der praktischen Unterrichtsarbeit liegt in der Ausbildung von Kompetenzen der Schülerinnen<br />
und Schüler in den Bereichen mündlicher und schriftlicher Kommunikation, Lern- und<br />
Arbeitstechniken und interkulturelles Lernen. Die Studierenden entwickeln mündliche oder<br />
schriftliche Leistungskontrollen (mit), führen sie durch und erkunden und reflektieren<br />
Maßnahmen zur individuellen Förderung und Differenzierung im Fremdsprachunterricht.<br />
IV. Kompetenzerfassung im Praxissemesters im Fach <strong>Englisch</strong><br />
Die Leistungsüberprüfung (Modulabschlussprüfung) zum Vorbereitungs- und Begleitseminar<br />
(PS II) besteht aus einer schriftlichen Ausarbeitung zu ausgewählten Fragestellungen.<br />
Das Bilanz- und Perspektivengespräch (PS IV) wird unter Einbeziehung überfachlicher und<br />
fächerspezifischer Fragen geführt.<br />
Erarbeitet von<br />
Prof. Dr. Bärbel Diehr, Wilfried Fritsch, Ralf Gießler, Dr. Annette Kroschewski, Kurt<br />
Reinders, Ulla Schäfer, Ulrike Thyll, Caroline Wehmhoff<br />
Wuppertal, 27.06.2011