"Alles unter Kontrolle" - Reproduzierbar lackieren José Gamero

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SCHWERPUNKT: PROZESSKONTROLLE
Bild 5. Einfluss der Lenkluft
auf die
Sprühstrahlformung
Die Vorteile eines solchen Maschinenkonzepts
können jedoch nur dann effektiv
genutzt werden, wenn die Einflussgrößen,
wie Strömungsverhältnisse, Temperatur
und relative Luftfeuchte, über ein
integriertes Kabinenkonzept kontrolliert
und geregelt werden. Eine Bedingung, die
häufig unterschätzt wird, aber für die geforderte
Zielsetzung notwendig ist.
Fazit
Dieser Umstand und die umfangreichen
Testreihen, die erforderlich sind, haben
zur Entwicklung der „LabPainter QC301“
(Bild 6) von LacTec geführt.
Mobiles Prüfsystem
Der LabPainter ist ein mobiles, kompaktes
Prüfsystem, das sich aus verschiedenen
Einheiten zusammensetzt. Zentraler
Bereich der Anlage, sowohl räumlich wie
auch technisch, ist die Zerstäubertechnik.
Die Applikationstechnik verfügt über
einen elektrostatisch unterstützten Hochrotationszerstäuber
und zwei konventionelle
Pistolen. Über eine Schnellwechselplatte
sind die Zerstäuber aller herkömmlichen
Fabrikate montierbar. Durch diesen
flexiblen Aufbau lässt sich der Farbton
der Linienanwendungen
nachbilden.
Das Maschinenkonzept ermöglicht
es dem Betreiber bei
Einhaltung aller sicherheitstechnischen
(EX-Zone 1, isolierter
Aufbau) und funktionalen
Anforderungen, mit minimalen
Platzverhältnissen auszukommen.
Die erforderliche Kabinengröße
beträgt 2100 x 2500 x
2400 mm 3 . Die Kosten für die
notwendige Konditionierung
der Kabinenluft lassen sich
dadurch deutlich verringern.
Durch eine gegenläufige Bewegung
zwischen dem Applikationsorgan
und dem Substrat
reduziert sich zum einen die
Bauhöhe, und zum anderen
lässt sich der Zerstäuber langsam
verfahren. Dies trägt zu
einem stabilen Sprühbild bei
und minimiert mögliche Störungen, die
aus starken Beschleunigungen resultieren
würden.
Das Sprühbild bildet die parametrierten
Einstellungen exakt nach. Das erhöht
die Reproduzierbarkeit. Der integrierte
Matrix-Farbwechsler erlaubt einen automatischen,
schnellen Farbwechsel mit
minimierten Lackverlusten.
Über die Steuerung lassen sich die
Lackierprogramme und Parametereinstellungen
definieren und programmieren.
Darüber hinaus sind Prüfvorschriften wie
Keilfunktion, Farbtontafeln oder Fingerprints
möglich. Die Steuerung der Anlage
erlaubt neben der Kontrolle und Überwachung
der Funktionseinstellungen Dokumentationsauszüge
in Papierform mit Etikettenausdruck.
Bild 6. Das flexible Maschinenkonzept LabPainter QC301
Auf Grund der rasanten Entwicklung von
neuen Lacksystemen und Applikationstechniken
ist die Reproduzierbarkeit der
Lackierparameter für die Lackhersteller
von großer Bedeutung. Kleinste Parameterschwankungen
können die Lackierergebnisse
so beeinflussen, dass eine objektive
Beurteilung der Lackformulierung
nicht mehr möglich ist. Eine Sicherstellung
der Parametrierung ist für den
Lackhersteller unabdingbar geworden.
Kontakt
LacTec GmbH
63110 Rodgau
Tel. 0 61 06 / 84 47-0
Fax 0 61 06 / 84 47-51
E-Mail: jose.gamero@lactec.com
www.lactec.de
Der Autor dieses Beitrags
Dr. José Gamero, Jahrgang 1964, studierte
in Essen Maschinenbau mit dem Schwerpunkt
Energie- und Verfahrenstechnik. Er
promovierte an der TU Bergakademie
Freiburg am Institut für Fluidmechanik.
Heute ist er bei LacTec für den Bereich
Schulung und Marketing zuständig.
Literatur
[1] J. Gamero: Standards schaffen, Offline-
Lackierung von Kunststoffteilen, mo 56
(2002) 4
[2] J. Gamero: Neues Farbwechselkonzept für
Lackierroboter, JOT, 07/2002
[3] J. Domnick: Bewertung von Applikationstechniken
unter dem Gesichtspunkt neuer
Automatisierungskonzepte, DFO Automobiltagung,
Dresden 2001
[4] T. Scholz: Experimentelle Untersuchungen
zur Mehrphasenströmung im Sprühkegel
eines elektrostatisch unterstützten Hochrotationszerstäubers,
VDI Verlag, 1998
[5] O. Leisin: Gut-besser-optimal, JOT, 09/2002
50
Jahrg. 57 (2003) 6