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Neue Regelwerke und Normen für vertikale Verkehrszeichen ...

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IVU Vortrag :<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Regelwerke</strong> <strong>und</strong> <strong>Normen</strong> <strong>für</strong> f<br />

<strong>vertikale</strong> <strong>Verkehrszeichen</strong> –<br />

Anwendung von neuartigen<br />

Reflexstoffen im Straßenverkehr<br />

08. November 2011 in Stuttgart<br />

DEKRA Hauptverwaltung<br />

1/123/102


Dr.-Ing. Helmut Frank<br />

Öffentlich bestellter <strong>und</strong> vereidigter Sachverständiger<br />

<strong>für</strong> Verkehrslichttechnik<br />

Lehraufträge <strong>für</strong> Verkehrslichttechnik:<br />

- RWTH Aachen, Institut <strong>für</strong> Straßenwesen<br />

- TU Darmstadt, Fachgebiet Straßenwesen<br />

Obmann des DIN FNF/FNL 25<br />

Beratungsbüro <strong>für</strong> Verkehrslichttechnik, An der Tuchbleiche 18F,<br />

D - 64319 Pfungstadt, 06157 974250, helmut.frank@verkehrslichttechnik.de<br />

2/123/102


Etwa 98% aller verkehrsrelevanten<br />

Informationen<br />

werden über das Auge verarbeitet<br />

Daher müssen diese eindeutig <strong>und</strong><br />

unmissverständlich dargeboten<br />

werden<br />

3/123/102


aber:<br />

Information muss auch<br />

begreifbar sein!<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> die<br />

Begreifbarkeit ist die<br />

Erkennbarkeit!<br />

4/123/102


Prozess:<br />

• Sehen<br />

• Wahrnehmen<br />

• Erkennen<br />

• Lesen<br />

• Begreifen + Reagieren<br />

5/123/102


• Die Information eines „Reizes“<br />

(Verkehrzeichen, Markierungen etc.)<br />

muss aus möglichst großer<br />

Entfernung möglichst schnell <strong>und</strong><br />

eindeutig erkannt werden.<br />

6/123/102


Betriebsarten von<br />

<strong>Verkehrszeichen</strong><br />

Tagbetrieb<br />

(Anleuchtung durch<br />

Tageslicht)<br />

Nachtbetrieb<br />

(Anleuchtung durch<br />

Kfz-Scheinwerfer)<br />

7/123/102


Entfernung:<br />

Afugrnud enier Sduite an enier Elingshcen<br />

Unvirestiät ist es eagl, in wlehcer<br />

Rienhnelfoge die Bcuhtsbaen in eniem<br />

Wrot sethen, das enizg wcihitge dbaei ist,<br />

dsas der estre <strong>und</strong> lzete Bcuhtsbae am<br />

rcihgiten Paltz snid. Der Rset knan ttolaer<br />

Bölsdinn sien, <strong>und</strong> du knasnt es torztedm<br />

onhe Porbelme lseen. Das ghet dseahlb,<br />

wiel wir nchit Bcuhtsbae <strong>für</strong> Bcuhtsbae<br />

enizlen lseen, snodren Wröetr als Gnaezs<br />

8/123/102


9/123/102<br />

Afugrnud enier Sduite an enier Elingshcen<br />

Unvirestiät ist es eagl, in wlehcer<br />

Rienhnelfoge die Bcuhtsbaen in eniem<br />

Wrot sethen, das enizg wcihitge dbaei ist,<br />

dsas der estre <strong>und</strong> lzete Bcuhtsbae am<br />

rcihgiten Paltz snid. Der Rset knan ttolaer<br />

Bölsdinn sien, <strong>und</strong> du knasnt es torztedm<br />

onhe Porbelme lseen. Das ghet dseahlb,<br />

wiel wir nchit Bcuhtsbae <strong>für</strong> Bcuhtsbae<br />

enizlen lseen, snodren Wröetr als Gnaezs


10/123/102<br />

Afugrnud enier Idee in enier pfälzischen<br />

Weinstube ist es eagl, in wlehcer<br />

Rienhnelfoge die Bcuhtsbaen in eniem<br />

Wrot sethen, das enizg wcihitge dbaei ist,<br />

dsas der estre <strong>und</strong> lzete Bcuhtsbae am<br />

rcihgiten Paltz snid. Der Rset knan ttolaer<br />

Bölsdinn sien, <strong>und</strong> du knasnt es torztedm<br />

onhe Porbelme lseen. Das ghet dseahlb,<br />

wiel wir nchit Bcuhtsbae <strong>für</strong> Bcuhtsbae<br />

enizlen lseen, snodren Wröetr als Gnaezs


11/123/102<br />

Afugrnud enier Sduite an enier Elingshcen<br />

Unvirestiät ist es eagl, in wlehcer<br />

Rienhnelfoge die Bcuhtsbaen in eniem<br />

Wrot sethen, das enizg wcihitge dbaei ist,<br />

dsas der estre <strong>und</strong> lzete Bcuhtsbae am<br />

rcihgiten Paltz snid. Der Rset knan ttolaer<br />

Bölsdinn sien, <strong>und</strong> du knasnt es torztedm<br />

onhe Porbelme lseen. Das ghet dseahlb,<br />

wiel wir nchit Bcuhtsbae <strong>für</strong> Bcuhtsbae<br />

enizlen lseen, snodren Wröetr als Gnaezs


Die Leuchtdichte L (Helligkeit)<br />

eines Objektes ist die<br />

wichtigste Größe <strong>für</strong> dessen<br />

Erkennbarkeit<br />

12/123/102


…<br />

Die Leuchtdichte L ist das<br />

photometrische Maß <strong>für</strong> das, was<br />

Menschen als Helligkeit wahrnehmen,<br />

also <strong>für</strong> die Lichtstärke pro Fläche.<br />

Die Leuchtdichte erfasst die Helligkeit von<br />

ausgedehnten, flächenhaften Lichtquellen.<br />

13/123/102


Einfluss der Leuchtdichte (Kontrast) auf die Lesbarkeit<br />

bei Tageslicht:<br />

Der Rset knan ttolaer Bölsdinn sien, <strong>und</strong> du<br />

knasnt es torztedm onhe Porbelme lseen.<br />

Das ghet dseahlb, wiel wir nchit Bcuhtsbae<br />

<strong>für</strong> Bcuhtsbae enizlen lseen, snodren<br />

Wröetr als Gnaezs<br />

14/123/102


15/123/102<br />

Der Rset knan ttolaer Bölsdinn sien, <strong>und</strong> du<br />

knasnt es torztedm onhe Porbelme lseen.<br />

Das ghet dseahlb, wiel wir nchit Bcuhtsbae<br />

<strong>für</strong> Bcuhtsbae enizlen lseen, snodren<br />

eigentlich gar nicht hinschaun


16/123/102<br />

Der Rset knan ttolaer Schwachsinn sien,<br />

<strong>und</strong> man knasn es torztedm onhe<br />

Porbelme lseen. Das ghet dseahlb, wiel wir<br />

nchit Bcuhtsbae <strong>für</strong> Bcuhtsbae enizlen<br />

lseen, snodren Wröetr als Gnaezs


K = Leuchtdichteverhältnis mehrerer benachbarter Flächen<br />

17/123/102<br />

Der Kontrast beschreibt das Verhältnis zweier<br />

bzw. mehrerer Leuchtdichten zueinander


Das Sehen ist am Tage kein Problem, wenn<br />

man bedenkt, dass die Sonnenenergie<br />

Beleuchtungsstärken von<br />

18/123/102<br />

10.000 Lux bis 100.000 Lux<br />

liefert. Bei Dunkelheit ändert sich die Situation<br />

<strong>für</strong> den Kraftfahrer dramatisch, denn es<br />

stehen dann nur Beleuchtungsstärken von<br />

zur Verfügung.<br />

0,01 Lux bis maximal 40 Lux


Lichttechnik<br />

ist die Lehre vom Licht<br />

19/123/102


Lichttechnik<br />

ist die Lehre vom Licht<br />

20/123/102


Lichttechnik<br />

ist die Lehre vom Licht<br />

21/123/102


Lichttechnik<br />

ist die Lehre vom Licht<br />

22/123/102


Lichttechnik<br />

ist die Lehre vom Licht<br />

23/123/102


Lichttechnik<br />

ist die Lehre vom Licht<br />

24/123/102


Lichttechnik<br />

ist die Lehre vom Licht<br />

25/123/102


Lichttechnik<br />

ist die Lehre vom Licht<br />

26/123/102


Adaptation<br />

Je höher das Beleuchtungsniveau, desto besser<br />

ist das Sehvermögen:<br />

• Kleinere Details sind erkennbar<br />

• geringere Kontraste sind wahrnehmbar<br />

• die Wahrnehmungsgeschwindigkeit steigt<br />

Die Adaptationsgeschwindigkeit sinkt mit dem Alter!<br />

27/123/102


Eine „Hell → Dunkel Adaptation<br />

dauert wesentlich länger als<br />

eine Dunkel → Hell Adaptation<br />

28/123/102


29/123/102<br />

Umfeldbedingungen:<br />

Um eine sichere Erkennbarkeit eines <strong>Verkehrszeichen</strong>s zu<br />

gewährleisten, muss das Sehziel (z.B. ein <strong>Verkehrszeichen</strong>)<br />

eine bestimmte Helligkeit aufweisen.<br />

In der Realität wird das Erkennungsvermögen der<br />

Verkehrsteilnehmer durch die Helligkeit der Umgebung<br />

(Adaptationszustand des Auges) <strong>und</strong> die Auffälligkeit anderer<br />

Objekte im Gesichtsfeld (z. B. beweglicher oder sich zeitlich<br />

ändernder Lichtquellen, „Auffälligkeitskonkurrenz“)<br />

beeinträchtigt.<br />

Zur Bewertung dieser Randbedingungen <strong>für</strong> das<br />

Erkennungsvermögen wird die „Umfeldleuchtdichte“<br />

herangezogen. Im Allgemeinen ist die Umfeldleuchtdichte nicht<br />

als homogene Größe messbar, sondern muss von Fall zu Fall<br />

bewertet bzw. beurteilt werden.


30/123/102


31/123/102


• Aufgr<strong>und</strong> des höheren Fahrzeugaufkommens hat die<br />

visuelle Beeinträchtigung durch Scheinwerfer<br />

entgegenkommender Fahrzeuge bei Dunkelheit stark<br />

zugenommen.<br />

• <strong>Verkehrszeichen</strong> stehen in einer Auffälligkeitskonkurrenz zu<br />

einer steigenden Zahl von beleuchteten Werbeschriften <strong>und</strong><br />

–tafeln, die entlang der Straßen aufgestellt sind.<br />

• Die Zahl der Lichtquellen, die nicht <strong>für</strong> den Verkehr relevant<br />

sind, wie etwa die Beleuchtung von Gebäuden oder<br />

Stadien, hat stark zugenommen.<br />

• Darüber hinaus haben Augenärzte <strong>und</strong> Stadtplaner<br />

festgestellt, dass die „Verschmutzung“ der Umwelt durch<br />

diffuses Licht jährlich um etwa 8 % zunimmt.<br />

32/123/102<br />

Umfeldleuchtdichte


Der Mensch …<br />

Das Auge eines Menschen ist von Geburt<br />

an einer ständigen anatomischen<br />

Änderung unterworfen.<br />

Zunächst steigert sich die Sehleistung, bis<br />

das Auge im Jugendalter voll entwickelt ist.<br />

In diesem Stadium ist der höchste<br />

Sehleistung erreicht.<br />

Danach verursachen anatomische<br />

Prozesse, dass der Mensch mit<br />

wachsendem Alter immer schlechter sieht.<br />

33/123/102


Abnehmende Leistungsfähigkeit des<br />

menschlichen Auges:<br />

34/123/102<br />

20 Jahre alter Fahrer


kompensieren durch mehr Licht?<br />

35/123/102<br />

33 Jahre alter Fahrer


36/123/102<br />

46 Jahre alter Fahrer


37/123/102<br />

59 Jahre alter Fahrer


Die Zahl der jüngeren Senioren, d.h. 65<br />

bis unter 80 Jahre, wird im Jahr 2050<br />

um die 13 Millionen, die Zahl der älteren<br />

Senioren, d.h. über 80 Jahre um die 10<br />

Millionen ausmachen.<br />

65 Jahre <strong>und</strong> älter:<br />

• 2005 ~ 16 Millionen<br />

38/123/102


→→<br />

Lichttechnische<br />

Mindestanforderungen an<br />

<strong>Verkehrszeichen</strong> <strong>und</strong><br />

Verkehrseinrichtungen<br />

39/123/102


Wichtigste Anforderungen an Reflexstoffe<br />

• Farbort x, y (Farbton <strong>und</strong> Sättigung)<br />

Kriterium ist die Unverwechselbarkeit der<br />

<strong>Verkehrszeichen</strong>farben<br />

international vertraglich festgelegt<br />

• Leuchtdichtefaktor ß: Helligkeit des VZ bei<br />

Anleuchtung mit Tageslicht (0 1)<br />

• Mindestrückstrahlwert R A im Neuzustand<br />

<strong>für</strong> ausgewählte Winkelkombinationen<br />

(α i , β i , ε i , ω i<br />

): Helligkeit des Vz bei Anstrahlung mit<br />

Kfz-Scheinwerfern (R A = I / (E A) = L / E)<br />

>>Beachtung horizontaler <strong>und</strong> <strong>vertikale</strong>r Komponenten von α <strong>und</strong> β notwendig<br />

40/123/102


Die Mindestanforderungen<br />

definieren sich über die<br />

Bedürfnisse der<br />

Verkehrsteilnehmer<br />

(„Drivers Needs“)<br />

41/123/102


Beispiele unterschiedlicher<br />

Leuchtdichtefaktoren<br />

ß = 0,06<br />

ß = 0,20<br />

ß = 0,55<br />

42/123/102


<strong>und</strong> bei Dunkelheit: …<br />

• Minimum minimorum: 1 cd·m -2<br />

• Optimum: zwischen 20 <strong>und</strong> 150 cd·m -2<br />

• Maximum: größer 1000 cd·m -2 (kann von<br />

keinem Reflexstoff bei Anleuchtung durch<br />

Abblendlicht erreicht werden!)<br />

43/123/102<br />

Anmerkung: lichttechnische Größen werden<br />

logarithmisch wahrgenommen!!


E ┴<br />

R A<br />

Reflektor<br />

Empfänger<br />

Iγ<br />

γ<br />

L<br />

<strong>Verkehrszeichen</strong><br />

Sender<br />

Entfernung d<br />

Vereinfachte zweidimensionale Darstellung der im System<br />

Scheinwerfer-<strong>Verkehrszeichen</strong>-Auge<br />

auftretenden wichtigsten lichttechnischen Größen<br />

(gültig bei Beleuchtung durch künstliches Licht)<br />

44/123/102


Entstehung der<br />

Mindestanforderungen:<br />

• Früher:<br />

Mindestanforderungen definieren sich über das<br />

technische Machbare<br />

• Heute:<br />

Mindestanforderungen definieren sich über die<br />

Bedürfnisse der Verkehrsteilnehmer („Drivers<br />

Needs“)<br />

Überarbeitung der Mindestanforderungen durch<br />

DIN, CEN <strong>und</strong> CIE (national <strong>und</strong> international)<br />

45/123/102


„VZ Leuchtdichte = Reflexstoff x Scheinwerfer“<br />

L=R A , ω·E <br />

Leuchtdichte L / cd·m -2 =<br />

spezifischer Rückstrahlwert R A /cd·m -2·lx -1 mal<br />

senkrechte Beleuchtungsstärke E /lx<br />

46/123/102


47/123/102<br />

Anleuchtung


65%<br />

70%<br />

80%<br />

100%<br />

100m<br />

NE-SC 1<br />

48/123/102<br />

Durchschnittliche relative Beleuchtungsstärken E rel an verschiedenen<br />

Standard - Montagepositionen (100 % entspricht 0,15 lx)<br />

Europäisches Abblendlicht


Beim spezifischen Rückstrahlwert R A<br />

(Dimension: cd·m -2·lx -1 ) wird die Fläche A<br />

eines Reflexstoffes bzw. Rückstrahlers<br />

berücksichtigt.<br />

Die Beleuchtungsstärke E wird senkrecht<br />

zum einfallenden Licht gemessen.<br />

I<br />

A<br />

<br />

R α, β, ε,<br />

<br />

<br />

E<br />

A<br />

49/123/102


Geschichte der Reflexstoff-Normung<br />

• 50er Jahre:<br />

Mikroglaskugeln zur Herstellung der<br />

Nachtsichtbarkeit als zusätzliche Eigenschaft<br />

von <strong>Verkehrszeichen</strong> erstmals in die Normung<br />

aufgenommen (DIN 6171)<br />

zunächst keine Unterscheidung zwischen<br />

Qualitätsstufen notwendig<br />

50/123/102


Geschichte der Reflexstoff-Normung<br />

• Mitte der 70er Jahre:<br />

DIN 6171 nur noch <strong>für</strong> Farbort <strong>und</strong> Leuchtdichtefaktor;<br />

DIN 67520 Teil 1 <strong>und</strong> 2 (Mindestrückstrahlwerte im<br />

Neuzustand)<br />

Unterscheidung zwischen 2 unterschiedlichen Reflexstoff-Typen:<br />

– Reflexstoffe mit eingeb<strong>und</strong>enen Mikroglaskugeln (Typ 1)<br />

– Reflexstoffe mit eingekapselten Mikroglaskugeln (Typ 2)<br />

9<br />

10<br />

9<br />

10<br />

1<br />

4<br />

2<br />

1<br />

4<br />

3<br />

6<br />

5<br />

8<br />

6<br />

7<br />

8<br />

Typ 1 Typ 2<br />

51/123/102


Geschichte der Reflexstoff-Normung<br />

• Anfang der 90er Jahre:<br />

Europäische Harmonisierung der<br />

Reflexstoff-<strong>Normen</strong><br />

im CEN (TC 226 WG3)<br />

Mandat ausschließlich <strong>für</strong><br />

Glaskugelmaterialien<br />

Ergebnis: DIN EN 12899 (in Vorbereitung seit<br />

1990)<br />

52/123/102


Geschichte der Reflexstoff-Normung<br />

• Mitte der 90er Jahre:<br />

Einführung von mikroprismatischen<br />

Reflexstoffen <strong>und</strong> Verabschiedung von Teil 4<br />

der DIN 67520<br />

Deutschland normt als erstes europäisches<br />

Land mikroprismatische Materialien<br />

2<br />

4a 3<br />

9 10<br />

1<br />

7<br />

8<br />

53/123/102<br />

Typ 3a / Typ 3b


Geschichte der Reflexstoff-Normung<br />

• Heute:<br />

mikroprismatische Reflexstoffe mit<br />

unterschiedlichem Prismen-Aufbau <strong>und</strong><br />

unterschiedlichen Qualitäten ermöglichen<br />

die Anpassung an unterschiedliche<br />

Anforderungen. Z.B. DIN 67520<br />

(Neufassung)<br />

54/123/102


<strong>Normen</strong> werden die Anforderungen an die Produkte spezifiziert,<br />

<strong>Regelwerke</strong>n wird der Einsatz der Materialien geregelt:<br />

In den <strong>Normen</strong><br />

in <strong>Regelwerke</strong>n<br />

• DIN 67520 (Mindestrückstrahlwerte R A min ), Prüfwinkel beachten!<br />

• DIN 6171 (Farben, Leuchtdichtefaktor ß), bisher nur <strong>für</strong> Tageslichtbedingungen festgelegt<br />

•Merkblatt <strong>für</strong> die Wahl der lichttechnischen Leistungsklasse<br />

von <strong>vertikale</strong>n <strong>Verkehrszeichen</strong> <strong>und</strong> Verkehrseinrichtungen (MLV)<br />

- früher HWBV<br />

• Merkblatt zur Qualitätssicherung <strong>vertikale</strong>r <strong>Verkehrszeichen</strong><br />

(MQVS)<br />

• Merkblatt zur Inventarisierung von <strong>Verkehrszeichen</strong> (in Überarbeitung).<br />

55/123/102


Normungsparameter<br />

• Farbort (HS – hue, saturation) nach CIE<br />

Kriterium ist die Unverwechselbarkeit der<br />

<strong>Verkehrszeichen</strong>farben<br />

international vertraglich festgelegt<br />

• Leuchtdichtefaktor (ß) bei Anleuchtung mit<br />

Tageslicht<br />

• Mindestrückstrahlwert (R A ) im Neuzustand<br />

<strong>für</strong> ausgewählte Winkelkombinationen<br />

(α i , β i , ε i , ω i als Prüfwinkel*)<br />

* alternativ: horizontale <strong>und</strong> <strong>vertikale</strong> Komponenten von α <strong>und</strong> β<br />

56/123/102


57/123/102


58/123/102


optische Achse<br />

<br />

<strong>Verkehrszeichen</strong><br />

h Schild<br />

h Auge<br />

h Scheinwerfer<br />

d 0<br />

Entfernung d<br />

Vereinfachte zweidimensionale Anleuchtungs- <strong>und</strong> Beobachtungsgeometrie<br />

eines <strong>vertikale</strong>n <strong>Verkehrszeichen</strong>s.<br />

α: Beobachtungswinkel / ° h: Schildhöhe / m<br />

β: Anleuchtungswinkel / ° h A<br />

: Augenhöhe / m<br />

ε: Rotationswinkel / ° h S<br />

: Scheinwerferhöhe / m<br />

d 0<br />

: Entfernung Augenebene-Scheinwerferebene / m<br />

59/123/102<br />

L = R A<br />

(α,β,ε) ·E ·cos -1 (γ)<br />

Leuchtdichte L / cd·m -2<br />

spezifischer Rückstrahlwert R A /cd·m-2·lx-1<br />

senkrechte Beleuchtungsstärke E /lx


60/123/102<br />

reale dreidimensionale<br />

Anleuchtungs-,<br />

Beobachtungs- <strong>und</strong><br />

Rotationsgeometrie<br />

von <strong>vertikale</strong>n<br />

<strong>Verkehrszeichen</strong>


R A<br />

/ cd·m -2·lx-1 10000<br />

L min4 =30 cd·m -2<br />

cd·m -2<br />

1000<br />

L min3 =10 cd·m -2<br />

L min2 =3 cd·m -2<br />

100<br />

L<br />

min 1<br />

=1<br />

10<br />

R A fällt mit sinkender Entfernung (= wachsender α)<br />

E steigt mit sinkender Entfernung<br />

1<br />

0 50 100 150 200 250 300<br />

d /m<br />

Iso-Leuchtdichtekurven des Zusammenhangs R A = f(d) <strong>für</strong> die<br />

Montageposition „rechts“, h S<br />

=2,5m<br />

61/123/102


R A fällt mit sinkender Entfernung<br />

(= wachsender Beobachtungswinkel)<br />

E steigt mit sinkender Entfernung<br />

(= steigende Beleuchtungsstärke)<br />

… somit entsteht in einem großen<br />

Entfernungsbereich eine<br />

empfindungsgemäß gleiche Leuchtdichte<br />

62/123/102


Güteschutzgemeinschaft <strong>Verkehrszeichen</strong>:<br />

Begriffsneufassung in der Normung <strong>und</strong> in technischen Spezifikationen<br />

bezüglich retroreflektierender Folien:<br />

Reflexfolien-Typ<br />

beschreibt den konstruktiven Aufbau der Reflexfolie (z.B.<br />

Typ 1 steht <strong>für</strong> eingeb<strong>und</strong>ene Glasperlentechnologie, Typ 2<br />

<strong>für</strong> eingekapselte Glasperlentechnologie oder Typ 3 <strong>für</strong> eine<br />

mikroprismatische Ausführung).<br />

Rückstrahlwert-Klasse<br />

beschreibt die lichttechnischen Merkmale <strong>und</strong> wird mit R A -<br />

Klasse 1, R A -Klasse 2 <strong>und</strong> R A -Klasse 3 oder als beleuchtete<br />

<strong>Verkehrszeichen</strong> bezeichnet.<br />

63/123/102


Aufbauten von Reflexstoffen <strong>für</strong> VKZ<br />

Aufbau A<br />

Aufbau C<br />

Aufbau B<br />

64/123/102<br />

auf Glasperlenbasis<br />

auf mikroprismatischer Basis


„Glaskugel“-Reflexfolien<br />

Aufbau A<br />

Aufbau B<br />

65/123/102


Mikroprismatische Reflexfolien<br />

Aufbau C<br />

66/123/102


67/123/102<br />

Farben der<br />

<strong>Verkehrszeichen</strong>


Ausblick<br />

• Künftig keine Unterscheidung von<br />

Bauarten,<br />

• Anforderungs- bzw. Leistungsklassen<br />

entsprechend den Bedürfnissen der<br />

Verkehrsteilnehmer,<br />

• sinnvolle Winkelkombinationen<br />

entsprechend der vorhandenen<br />

Straßenszenarios.<br />

68/123/102


jetzt → Berücksichtigung …<br />

• der Abmessungen von Vans,<br />

• neuerer Lichtstärkeverteilungskurven,<br />

• der realen Straßenverläufe,<br />

• der Aufstellgeometrie des VZ<br />

Festlegung Distanzen: 35 m, 50 m, 70 m, 100 m, 140 m, 200 m<br />

mit Distanzklassen nah, mittel, fern<br />

69/123/102


EN 12899<br />

wird immer<br />

noch<br />

diskutiert ...<br />

70/123/102


71/123/102<br />

relevante<br />

<strong>Regelwerke</strong><br />

der FGSV


72/123/102<br />

Auszug aus dem ARS 9/2011


73/123/102<br />

Anwendungsempfehlung der <strong>Regelwerke</strong>:


74/123/102<br />

im ARS wird unter Anderem verlautbart:


75/123/102


76/123/102


ZTV VZ 6.1.3 (2):<br />

„…die Auswahl der Ausführungsart ist nach dem<br />

„Merkblatt <strong>für</strong> die Wahl der lichttechnischen<br />

Leistungsklasse von <strong>vertikale</strong>n <strong>Verkehrszeichen</strong><br />

<strong>und</strong> Verkehrseinrichtungen (MLV)“ zu treffen.<br />

ZTV VZ Abschnitte 6.1.4 – 6.1.6:<br />

Anforderungen: R A , Farbbereiche, Leuchtdichten<br />

→ Nach 3 Jahren: 60% nach MQVS<br />

TLP VZ:<br />

Abschnitte 3.1.18 bis 3.2.4<br />

77/123/102


78/123/102


Im MLV wurde gegenüber den HWBV sowohl der<br />

Text als auch die Tabelle 1 überarbeitet:<br />

Für einige Aufstellorte z.B. <strong>für</strong><br />

Überkopfbeschilderungen <strong>und</strong> <strong>für</strong> einige<br />

Standardverkehrszeichen auf Autobahnen in hell<br />

erleuchteten Bereichen, aber auch <strong>für</strong> wichtige<br />

Standardverkehrszeichen auf Außerortsstraßen <strong>und</strong><br />

auch innerorts in hell erleuchteten Gebieten, sind<br />

demnach nur noch Schilder der Leistungsklasse<br />

RA3, d.h. mikroprismatische Materialien einzusetzen.<br />

Glaskugelbasierte RA3-Folien gibt es nicht.<br />

79/123/102


Merkblatt zur Wahl der Leistungsklasse von <strong>Verkehrszeichen</strong> (MLV)<br />

… ersetzt „HWBV“<br />

Zeichen nach<br />

§ 39 bis § 43 StVO<br />

Normales Umfeld<br />

Hell erleuchtetes Umfeld <strong>und</strong>/oder<br />

viele externe Lichtquellen<br />

Autobahn Außerorts Innerorts Autobahn Außerorts Innerorts<br />

Alle Zeichen außer<br />

den nachstehend<br />

aufgeführten *<br />

Aufstellort:<br />

rechts<br />

Aufstellort:<br />

hoch / links<br />

RA2 RA1/RA2 RA2 RA2/RA3 RA2 RA3/ be<br />

RA2 RA2 RA2 RA3 RA2/RA3 RA3/ be<br />

Warte- <strong>und</strong> Haltegebote an<br />

Bahnübergängen<br />

Warte- <strong>und</strong> Haltegebote an<br />

Kreuzungen, Einmündungen <strong>und</strong><br />

bei verengter Fahrbahn;<br />

Zeichen <strong>für</strong> vorgeschriebene<br />

Fahrtrichtung <strong>und</strong> vorgeschriebene<br />

Vorbeifahrt<br />

– RA2/RA3 RA2/RA3 – RA3 RA3<br />

RA2/RA3 RA2 RA2/RA3 RA3 RA3 RA3/ be<br />

Zeichen in Arbeitsstellen RA2 RA2 RA2 ** RA2/RA3 RA2 RA2<br />

Sonderwege, Halteverbote <strong>und</strong><br />

Parken;<br />

Touristische Unterrichtungstafeln<br />

gemäß Zeichen 386 StVO <strong>und</strong><br />

VwV-StVO zu Zeichen 386 ***<br />

RA1<br />

80/123/102<br />

Tabelle 1 des MLV


In einigen Fällen ist der Einsatz von<br />

RA2 Folien noch zugelassen.<br />

RA2 Reflexstoffe gibt es sowohl auf<br />

der Basis von Glasperlen als auch<br />

mikroprismatisch.<br />

Es ist dringend anzuraten, sich auch in<br />

solchen Fällen <strong>für</strong> prismatische Folie<br />

zu entscheiden.<br />

81/123/102


82/123/102


83/123/102


Sicherung der visuellen Qualität,<br />

beschrieben im MQVS<br />

- Merkblatt zur Qualitätssicherung von dauerhaft<br />

verwendeten Verkehrsschildern -<br />

84/123/102


Visuelle Qualität<br />

Unter der visuellen Qualität eines Schildes wird<br />

dessen Wahrnehmbarkeit, Auffälligkeit,<br />

Erkennbarkeit <strong>und</strong> Lesbarkeit verstanden.<br />

Die visuelle Qualität muss bei Tageslicht, bei<br />

Dunkelheit <strong>und</strong> unter widrigen<br />

Witterungsbedingungen gewährleistet sein.<br />

Sie hängt im Wesentlichen von der lichttechnischen<br />

Leistungsklasse des Schildes, dem Alter <strong>und</strong> der<br />

Materialbeschaffenheit ab.<br />

85/123/102


Visuelles Erscheinungsbild von VZ bei<br />

Tageslicht <strong>und</strong> bei Dunkelheit<br />

86/123/102


Warnwert (MQVS)<br />

Hinsichtlich des spezifischen Rückstrahlwertes R A gelten<br />

nach gegenwärtigen Erkenntnissen 60 % des<br />

Mindestwertes gemäß DIN 67520 als Warnwert.<br />

… wird eine Unterschreitung des Warnwertes<br />

festgestellt, ist der Austausch des <strong>Verkehrszeichen</strong>s<br />

ratsam!<br />

87/123/102


… eine erstmalige Überwachung der<br />

lichttechnischen Eigenschaften soll <strong>für</strong><br />

Materialien der<br />

RA-Klasse 1 nach 5 Jahren <strong>und</strong><br />

<strong>für</strong> Materialien der RA-Klassen 2 <strong>und</strong> 3<br />

nach 7 Jahren erfolgen.<br />

Folgetermine sind in Abhängigkeit vom Zustand des<br />

Zeichens festzulegen.<br />

88/123/102


89/123/102


90/123/102<br />

mikroprismatische Reflexfolien


Prismatische Folien genügen einer modernen<br />

Beschilderung, weil sie fast so hell sind wie<br />

beleuchtete Beschilderung, aber keine Energie<br />

verbrauchen.<br />

Sie tragen durch Ihre gute Sichtbarkeit den<br />

aktuellen Entwicklungen im Verkehr<br />

(Demographiewandel, mehr Fahrzeuge, hellere<br />

Umfeldleuchte usw.) am besten Rechnung<br />

91/123/102


Steigerung der Effektivität von<br />

<strong>Verkehrszeichen</strong>folien<br />

% reflektiertes Licht<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Typ 1 Typ 2 Typ 3 Typ 3<br />

neu<br />

RA1 Glas<br />

RA2 Glas<br />

RA3 RA3 Neu<br />

Bauart<br />

92/123/102


alte Bauweise: Typ 3A<br />

RA3-C<br />

RA1-A<br />

RA2 - B<br />

93/123/102<br />

Wirkungsgrad verschiedener<br />

Reflexstoffe, vereinfacht dargestellt


Mikroprismatische Reflexstoffe können<br />

wesentlich umweltfre<strong>und</strong>licher hergestellt<br />

werden, als dies bei herkömmlichen<br />

glaskugelbasierten Reflexstoffen der Fall ist:<br />

z.B. Einsparungen bei Emissionen von<br />

Luftschadstoffen, Einsparungen von<br />

Abfallanteilen bei der Produktion <strong>und</strong><br />

geringerer Energieaufwand).<br />

94/123/102


Umweltaspekt:<br />

Einsparungen bei der Herstellung von<br />

prismatische Folien im Vergleich zu<br />

Glaskugelmaterialien ‚Aufbau B‘<br />

Einsparung von:<br />

• Lösemitteln: 97%,<br />

• Abfall: 46%<br />

• Energie: 77%<br />

95/123/102


„Regenbogeneffekt“ bei mikroprismatischen Folien<br />

Alle Effekte nur unter bestimmten<br />

<strong>und</strong> begrenzten Winkeln!<br />

Spiegelreflexionen treten bei allen<br />

Verkehrsschildern auf!<br />

96/123/102<br />

Spiegelung


Spiegelreflexion <strong>und</strong> Regenbogeneffekt:<br />

nur dann, wenn ….<br />

- gute Sichtbedingungen <strong>für</strong> den Autofahrer<br />

(Sonne von hinten) vorhanden sind <strong>und</strong><br />

- tritt nur bei klarem Himmel <strong>und</strong> intensiver<br />

Sonnenstrahlung auf <strong>und</strong><br />

- ist <strong>für</strong> den Autofahrer im fahrenden Fahrzeug<br />

nur kurzfristig sichtbar<br />

evtl.: erneute Blickzuwendung notwendig<br />

97/123/102


98/123/102


… es hat sich viel getan in den letzten 20 Jahren:<br />

• Vielfalt der visuellen Informationen <strong>für</strong> den Kraftfahrer hat<br />

erheblich zugenommen.<br />

• Aufgr<strong>und</strong> des höheren Fahrzeugaufkommens hat die visuelle<br />

Beeinträchtigung durch Scheinwerfer entgegenkommender<br />

Fahrzeuge bei Dunkelheit stark zugenommen.<br />

• <strong>Verkehrszeichen</strong> stehen in einer Auffälligkeitskonkurrenz zu<br />

einer steigenden Zahl von beleuchteten Werbeschriften <strong>und</strong> –<br />

tafeln, die entlang der Straßen aufgestellt sind.<br />

• Die Zahl der Lichtquellen, die nicht <strong>für</strong> den Verkehr relevant<br />

sind, wie etwa die Beleuchtung von Gebäuden oder Stadien,<br />

hat stark zugenommen.<br />

99/123/102<br />

Das Design <strong>und</strong> die Auffälligkeit von<br />

Schildern ist jedoch gleich geblieben …


Resumé<br />

• Das Durchschnittsalter der Bevölkerung wird stetig<br />

höher <strong>und</strong> damit steigt auch das Alter der<br />

Verkehrsteilnehmer.<br />

• Straßenausstattung <strong>und</strong> Verkehrseinrichtungen<br />

sollten also auf die höheren Anforderungen älterer<br />

Kraftfahrer abgestimmt sein.<br />

• Das bedeutet:<br />

– Gute Scheinwerfersysteme<br />

– Hohe Rückstrahlwerte<br />

– Schlüssige Wegweisung<br />

– Blendschutz<br />

– Große Schrift<br />

100/123/102


Diese Maßnahmen entsprechen dem Vorurteil der Bürger …<br />

101/123/102


102/123/102<br />

Vielen Dank <strong>für</strong> f r Ihre Aufmerksamkeit!


103/123/102


Zugabe ….<br />

Änderung der lichttechnischen<br />

Eigenschaften von Reflexstoffen<br />

(Alterung)<br />

104/123/102


Summenhäufigkeit f / %<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

Messung<br />

geschätzter Verlauf<br />

50 % der<br />

Schilder älter als<br />

8 Jahre<br />

20 % der<br />

Schilder älter als<br />

14 Jahre<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0 5 10 15 20 25 30 35<br />

Alter / Jahre<br />

Relative Summenhäufigkeit der <strong>Verkehrszeichen</strong><br />

unterschiedlicher Jahrgänge in den alten B<strong>und</strong>esländern<br />

105/123/102


Alterungsprozesse von <strong>Verkehrszeichen</strong>materialien<br />

106/123/102


die Wirkung der Retroreflexion lässt nach …<br />

107/123/102


R A<br />

(z.B. in cd·m -2·lx -1 )<br />

R A (t 0 ) : spezifischer Rückstrahlwert zum Aufstellzeitpunkt (Neuzustand)<br />

R A (t 1 ) : 80% DIN 67520 (Mindestwert nach Ablauf der Gewährleistungsfrist)<br />

R A (t 2 ) : 60% DIN 67520 (Warnwert nach MQVS)<br />

R A<br />

(t 0<br />

)<br />

R A<br />

(t 1<br />

)<br />

t 1 : 2 Jahre, in diesem Zeitraum darf RA(t 1<br />

) nicht unterschritten werden<br />

t 2 : Warnwert ist erreicht oder wird unterschritten<br />

t 3 : Zerstörung der Gr<strong>und</strong>struktur des Reflexstoffes aus materialtechnischen<br />

Gründen: R A<br />

sinkt schnell auf Niedrigstwerte ab<br />

R A<br />

(t 2<br />

)<br />

<br />

t 3<br />

0<br />

0<br />

t 1<br />

Dauer der Freibewitterung t (z.B. in Jahren)<br />

t 2<br />

108/123/102<br />

Theoretischer Verlauf des spezifischen Rückstrahlwertes eines<br />

Reflexstoffes in Abhängigkeit von der Freibewitterungsdauer t i


<strong>Verkehrszeichen</strong>qualität in Europa:<br />

Stiefkind Deutschland??<br />

• Die Qualität der <strong>Verkehrszeichen</strong> in vielen europäischen<br />

Ländern ist offensichtlich besser als in Deutschland. Es<br />

sind geeignete Maßnahmen zur Verbesserung <strong>und</strong><br />

Sicherung der Qualität zu ergreifen (regelmäßige<br />

Zustandsüberprüfung, Definition eines<br />

Mindestrückstrahlwertes im Gebrauchszustand).<br />

• In einer ersten Sofortmaßnahme zur Verbesserung der<br />

Qualität der <strong>Verkehrszeichen</strong> sind umgehend alle visuell<br />

eindeutig nicht brauchbaren Schilder zu erneuern.<br />

• Für den Einsatz fluoreszierender Materialien besonders<br />

in Gefahrenbereichen sind Kriterien zu erarbeiten (wie in<br />

anderen europäischen Ländern bereits geschehen).<br />

• Werbeanlagen dürfen die Wahrnehmung, Erkennbarkeit<br />

<strong>und</strong> Lesbarkeit nicht beeinträchtigen. Für die Beurteilung<br />

sind Kriterien festzulegen.<br />

109/123/102


110/123/102<br />

fluoreszierende Reflexstoffe


Eine <strong>Verkehrszeichen</strong>folie<br />

wirkt bei Tageslicht<br />

nur als diffuser Reflektor<br />

111/123/102


Retroreflexion <strong>und</strong> Fluoreszenz<br />

• Retroreflexion (hohe Nachtsichtbarkeit)<br />

bewirkt bei Tageslicht eine „graue“<br />

Aufsichtfarbe<br />

• schlechtere Tagsichtbarkeit<br />

• Kompensation durch Fluoreszenz<br />

112/123/102


Fluoreszierende Reflexstoffe<br />

• Erhöhte Tagessichtbarkeit von VZ erwünscht!!<br />

• Einsatz der in der DIN 6171-1 beschriebenen<br />

zusätzlichen VZ-Farben (orange, gelb <strong>und</strong> gelbgrün<br />

(zitronengelb))<br />

• Gezielter Einsatz erforderlich!<br />

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114/123/102<br />

Bessere Auffälligkeit<br />

fluoreszierender <strong>Verkehrszeichen</strong>


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116/123/102


117/123/102<br />

Bei Dunkelheit


<strong>Verkehrszeichen</strong> mit Oberflächen aus:<br />

typische<br />

Leuchtdichtefaktoren ß/1<br />

- weiß lackiertem Blech 0,78 … 0,85<br />

- weißer Reflexfolie RA 3 0,45 … 0,52<br />

- fluoreszierend orange Reflexfolie RA 3 0,42 … 0,46<br />

- fluoreszierend gelb-grüner Reflexfolie RA 3 0,82 … 0,86<br />

Minimale <strong>und</strong> typische Leuchtdichtefaktoren <strong>für</strong> weiße <strong>Verkehrszeichen</strong><br />

mit Oberflächen unterschiedlicher Materialien<br />

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119/123/102


120/123/102


121/123/102


122/123/102


123/123/102


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