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und Außerortsbereich Dipl.-Ing. Petra Butterwegge

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18.04.2013<br />

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Verkehrssicherheit<br />

im Innerorts- <strong>und</strong> <strong>Außerortsbereich</strong><br />

17. April 2013, Stuttgart<br />

<strong>Dipl</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Petra</strong> <strong>Butterwegge</strong><br />

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

2<br />

Unfallgeschehen in Deutschland 2011<br />

• 11 Tote<br />

• 20 Schwerstverletzte<br />

• 170 Schwerverletzte<br />

Täglich!<br />

• 890 Leichtverletzte<br />

Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt, Verkehrsunfälle 2011<br />

1


18.04.2013<br />

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Ortslage <strong>und</strong> Verkehrsbeteiligung 2011<br />

3<br />

Ortslage:<br />

• 64 % aller Verunglückten Innerorts<br />

Getötete nach Ortslage<br />

• 54 % der Schwerverletzten Innerorts<br />

• 72 % der Getöteten Außerorts<br />

Verkehrsbeteiligung:<br />

• 73 % der auf Landstraßen Verunglückten sind Pkw-Insassen<br />

• 39 % aller innerorts Verunglückten sind Fußgänger <strong>und</strong> Radfahrer<br />

Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt, Verkehrsunfälle 2011<br />

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

4<br />

Charakteristik der Unfallstelle 2011<br />

Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt, Verkehrsunfälle 2011<br />

2


18.04.2013<br />

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

5<br />

Charakteristik der Unfallstelle 2011<br />

Vor allem Innerorts<br />

viele Verunglückte an<br />

Knotenpunkten<br />

Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt, Verkehrsunfälle 2011<br />

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Studien der UDV<br />

Knotenpunkte<br />

• Konflikte zwischen Kfz <strong>und</strong> Rad beim Abbiegen an innerörtlichen<br />

Knotenpunkten, außer KVP (noch unveröffentlicht)<br />

• Sicherheit des Radverkehrs an innerörtlichen Kreisverkehren<br />

• Auswirkungen zusätzlicher Linksabbiegephasen an LSA auf die<br />

Leistungsfähigkeit<br />

• Nachtabschaltung von Lichtsignalanlagen<br />

• Grünpfeil (laufend)<br />

Strecke<br />

• Verkehrssicherheit an Zebrastreifen<br />

• Überholunfälle auf Landstraßen (laufend)<br />

6<br />

3


18.04.2013<br />

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

7<br />

Abbiegeunfälle mit Radfahrenden<br />

Makroskopische Unfallanalyse 1<br />

• 20% der Radverkehrsunfälle U(P) sind Abbiegeunfälle 2<br />

• 80% dieser Unfälle enden mit Personenschaden 3<br />

(6-mal häufiger als im Gesamtunfallgeschehen)<br />

• 2/3 Rechts-, 1/3 Linksabbiegeunfälle<br />

• Hauptverursacher zu > 90% die Kfz-Führer<br />

• Anteil der Lkw/Lfw-Unfälle 11% (vgl. Verkehrsteilnahme)<br />

• Ursachen Rf: falsche Flächennutzung 12%, Rotlicht 4%<br />

• Unauffällig: Geschlecht, Zeitpunkte, Witterung<br />

1 Datenbasis: 873 U(P,S) Ab-Rf in den 4 Untersuchungsstädten 2007-2009 (wenn nicht anders angegeben)<br />

2 u.a. Schnüll et al. (1992); Angenendt, et al. (2005); Ortlepp, Neumann, Utzmann, (2008); Alrutz, et al. (2009)<br />

3 Basis: Untersuchungsstädte EF, DA, MD <strong>und</strong> MS 2007 – 2009<br />

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

8<br />

Auswahl Ergebnisse Infrastruktur<br />

Rechtsabbiegeunfälle<br />

• Knotenpunktarme (KPA) mit mehr als 2 m<br />

abgesetzter Radfahrerfurt in Kombination<br />

mit Sichtbehinderungen (70 - 80 %)<br />

• KPA mit LSA <strong>und</strong> mittlerer Furtabsetzung (2–4 m)<br />

(häufige Führungsform, hohe UKD, UKQ <strong>und</strong> UKR)<br />

• KPA ohne LSA mit weiter Furtabsetzung (> 4 m)<br />

(vergleichsweise seltene Führungsform, geringe<br />

UKD <strong>und</strong> UKQ, aber höchste UKR)<br />

4


18.04.2013<br />

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Auswahl Ergebnisse Infrastruktur<br />

Linksabbiegeunfälle<br />

9<br />

• KPA ohne LSA im Mischverkehr<br />

in Kombination mit<br />

• geringen Radverkehrsstärken<br />

• geringen Kfz-Verkehrsstärken<br />

zusätzlich begünstigt durch<br />

• linksfahrende Radfahrer<br />

• unerwartete Flächennutzung<br />

durch Radfahrer (z.B. Gehweg, aber auch „Gehweg - Radfahrer frei“)<br />

In Bezug auf Rechtsabbiegeunfälle unauffällig<br />

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Auswahl Verkehrssituation/Verhalten<br />

• Jeder fünfte Kfz-Führer ohne Schulterblick<br />

trotz anwesendem Radfahrer<br />

• RVA werden von Radfahrern größtenteils<br />

akzeptiert, Mischverkehr nicht<br />

• Kfz-Führer erwarten Radfahrer auf der<br />

Radverkehrsanlage <strong>und</strong> sind „überrascht“ bei anderer Flächennutzung<br />

• Situative Merkmale sind von Bedeutung (u.a. Abbiegekolonnen <strong>und</strong><br />

Signalphase)<br />

• Regelverstöße erhöhen die Konfliktwahrscheinlichkeit<br />

• Benutzungspflicht weitgehend unbekannt<br />

10<br />

5


18.04.2013<br />

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Empfehlungen Infrastruktur<br />

• Sichthindernisse konsequent beseitigen (auch für Schulterblick)<br />

• Fahrbahnnahe Führung oder Führung auf der Fahrbahn<br />

• Furten generell markieren<br />

• Eindeutige <strong>und</strong> verständliche Führung im Zulauf<br />

• Vermeiden von „Gehweg - Radfahrer frei“<br />

• Verkehrssichere Gestaltung auch bei fehlender Benutzungspflicht<br />

(sonst Rückbau)<br />

• Vollständig gesicherte Führung von Abbiegern <strong>und</strong> Radfahrern<br />

(eigene Signalphasen)<br />

11<br />

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Empfehlungen Verkehrsverhalten<br />

12<br />

Appell an Autofahrer:<br />

• „Schulterblick, Schulterblick, Schulterblick!“<br />

• Aufklärung über „Muss“- <strong>und</strong> „Kann“-RVA<br />

(Benutzungspflicht)<br />

Appell an Radfahrer:<br />

• „Runter von fremden Flächen! Radverkehrsanlage nutzen!“<br />

unabhängig von Benutzungspflicht<br />

• Regelkonformes Verhalten schützt<br />

• Gesteigerte Achtsamkeit trotz Vorfahrtsrecht<br />

6


18.04.2013<br />

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

13<br />

Unfallgeschehen mit Rad an Kreisverkehren<br />

• Kleine Kreisverkehrsplätze gelten sowohl in Deutschland als<br />

auch im Ausland als ausgesprochen sichere Verkehrsanlagen.<br />

• Profitieren auch Radfahrer vom Sicherheitsgewinn?<br />

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Führungsformen des Radverkehrs<br />

14<br />

• Mischverkehr (A)<br />

• Umlaufende Radwege mit<br />

Überordnung des Radverkehrs (B1)<br />

• Umlaufende gemeinsame<br />

Geh-/Radwege mit Furt (B2)<br />

• Umlaufende Radwege mit<br />

Unterordnung des Radverkehrs (B3)<br />

7


18.04.2013<br />

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

15<br />

Fazit Kreisverkehre<br />

• Nach Merkblatt gestaltete Kreisverkehre sind relativ sicher.<br />

• Mischverkehr auf Kreisfahrbahn ist sicherste Form der<br />

Radverkehrsführung, auch bei hohen Belastungen.<br />

o Bauliche Anlage Innenring verringert Anzahl der Überholvorgänge<br />

<strong>und</strong> damit die Gefahr des unfallträchtigen Schneidens der Radfahrer<br />

vor den Ausfahrten (Stichwort Ablenkmaß)<br />

• Übergeordnete Radwege (Furtmarkierungen) sind unsicherste<br />

Führungsform <strong>und</strong> bieten für Radverkehr keine Verbesserung<br />

gegenüber signalisierten Knotenpunkten.<br />

o Aber auch keine Verschlechterung<br />

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Nachtabschaltung von Lichtsignalanlagen<br />

… ist gefährlich!<br />

16<br />

8


18.04.2013<br />

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Nachtabschaltung von Lichtsignalanlagen<br />

17<br />

Oft benannte Gründe für Nachtabschaltungen<br />

• Verkürzung der Reisezeiten (Lärm, Schadstoffe, Kraftstoffverbrauch)<br />

• Einsparung von Betriebskosten für die LSA<br />

Frage: Sind diese Begründungen tragbar?<br />

• Umfangreiche Messfahrten <strong>und</strong> Simulationen<br />

• Max. Zeitgewinn durch Abschaltung lediglich 2 bis 4 s je km<br />

• Auswertungen zu Betriebskosten<br />

• Einsparungen von max. 500 € je KP <strong>und</strong> Jahr (optimistisch)<br />

• Einsparungen sind durch Einsatz von LED-Technik wesentlich<br />

zu übertreffen<br />

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Nachtabschaltung von Lichtsignalanlagen<br />

18<br />

Empfehlungen UDV<br />

• Konsequente Umsetzung der Vorgaben<br />

der VwV StVO (zu § 37, Abs.2)<br />

• Nachtabschaltung nur in begründeten Ausnahmefällen<br />

bei kontinuierlicher Überprüfung des Unfallgeschehens<br />

• Einsatz von Nachtprogrammen oder vorzugsweise von<br />

intelligenter verkehrsabhängiger LSA-Steuerung<br />

• Einsatz verbesserter Technik (Niedervolttechnik, LED)<br />

9


18.04.2013<br />

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

19<br />

LSA-Sonderphase für Linksabbieger<br />

Unfalluntersuchungen zur Thematik zeigen<br />

• Die Führung nicht gesicherter Linksabbieger ist gefährlich!<br />

(innerorts <strong>und</strong> außerorts)<br />

Sicherheit Landstr.-KP, Mitteilungen Nr. 40, GDV, 2002<br />

UKR (P,S) Landstraßen-KP [€/1000Kfz]<br />

Halbierung der<br />

Unfallkosten<br />

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

LSA-Sonderphase für Linksabbieger<br />

21<br />

RiLSA<br />

• „Die nicht gesicherte Führung der Linksabbieger sollte nur bei<br />

geringer Stärke mindestens eines der beiden Fahrzeugströme<br />

angewendet werden.“<br />

Regelfall: eigenes Signal für Linksabbieger<br />

• Dennoch finden sich häufig LSA ohne eigene Linksabbiegerphase<br />

Häufig behaupteter Nachteil<br />

• Durch die Sonderphase sinkt die Leistungsfähigkeit des KP<br />

• Umfangreiche Untersuchungen im Auftrag der UDV zeigen:<br />

Das stimmt in den meisten Fällen nicht!<br />

10


18.04.2013<br />

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

LSA-Sonderphase für Linksabbieger<br />

Empfehlungen UDV<br />

• Bei großen Kreuzungen mit viel Verkehr immer ein eigenes<br />

Linksabbiegersignal vorsehen<br />

• Bei großen Kreuzungen mittlerer Belastung <strong>und</strong> kleinen<br />

Kreuzungen mit hoher Belastung ist gesichertes<br />

Linksabbiegen hinsichtlich Verkehrsablauf <strong>und</strong> –sicherheit<br />

die günstigste Lösung<br />

• Kein eigenes Abbiegersignal ist nur an kleinen Kreuzungen<br />

mit fehlender Abbiegespur <strong>und</strong> geringem Verkehr vertretbar<br />

• Die Kosten für die Umrüstung liegen i.d.R. deutlich unter den<br />

vermeidbaren Unfallkosten<br />

22<br />

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

23<br />

Konfliktpotenzial bei Knoten mit Grünpfeil<br />

Untersuchungsfragen:<br />

• Sind derzeitige Einsatzkriterien noch aktuell ?<br />

• Wie unterscheiden sich verschiedene Führungen ?<br />

StVO § 37 Abs. 2<br />

[…]<br />

Rot ordnet an: „Halt vor der Kreuzung“. […]<br />

Nach dem Anhalten ist das Abbiegen nach rechts auch bei Rot erlaubt, wenn rechts<br />

neben dem Lichtzeichen Rot ein […] Grünpfeil angebracht ist. […]<br />

Dabei muss man sich so verhalten, dass eine Behinderung oder Gefährdung anderer<br />

Verkehrsteilnehmer, insbesondere des Fußgänger- <strong>und</strong> Fahrzeugverkehrs der frei<br />

gegebenen Verkehrsrichtung, ausgeschlossen ist.<br />

11


18.04.2013<br />

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

24<br />

Konfliktpotenzial bei Knoten mit Grünpfeil<br />

Rechtsabbiegen bei ROT mit Grünpfeil <strong>und</strong> Halt an der Haltelinie in Dresden <strong>und</strong> Köln<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

177<br />

76<br />

70%<br />

Anteil Fahrzeuge [%]<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

411<br />

294<br />

mit Halt<br />

ohne Halt<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Dresden<br />

Anhaltepflicht<br />

Köln<br />

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

25<br />

Konfliktpotenzial bei Knoten mit Grünpfeil<br />

Blockierung der Furten<br />

N FG = 23<br />

N RF = 20<br />

12


18.04.2013<br />

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

26<br />

Konfliktpotenzial bei Knoten mit Grünpfeil<br />

Bisherige Erkenntnisse<br />

Knotenpunkte mit Grünpfeil<br />

• höchste Anteile hinsichtlich Unfallbeteiligung nicht motorisierter<br />

Verkehrsteilnehmer (insbesondere Radfahrer).<br />

• höchste Unfallkosten hinsichtlich der Konstellationen Zusammenstoß mit<br />

„vorfahrtrechtlich übergeordneten Fahrzeug“, sowie „Fußgänger beim<br />

Abbiegen“<br />

Unfälle aufgr<strong>und</strong> der Grünpfeil-Regelung<br />

• vor allem Zusammenstöße zwischen Grünpfeil-Nutzer <strong>und</strong> Radfahrer sowie<br />

Grünpfeil-Nutzer <strong>und</strong> vorfahrtrechtlich übergeordnetes Kfz von links<br />

• Personenschaden in mehr als 50% der Unfälle<br />

Reisezeiten…<br />

Detailanalyse…<br />

Empfehlungen…<br />

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Fußgängerunfälle Berlin an Zebrastreifen<br />

Fußgängerunfälle U(P) in Berlin, 2006-2011<br />

Andere Fußgängerunfälle<br />

mit Personenschaden<br />

13645<br />

(98,3%)<br />

Fußgängerunfälle mit<br />

Personenschaden<br />

an Zebrastreifen<br />

Unfallkategegorie 3<br />

184<br />

(79,3%)<br />

205 Leichtverletzte<br />

232<br />

(1,7%)<br />

Unfallkategegorie 2<br />

47<br />

(20,3%)<br />

Unfallkategegorie 1<br />

1<br />

(0,4%)<br />

• 13.877 Fußgängerunfälle mit Personenschaden FG-U(P)<br />

davon 2% an Zebrastreifen<br />

48 Schwerverletzte<br />

1 Getöteter<br />

13


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Fußgängerunfälle Berlin an Zebrastreifen<br />

Von etwa 400 Zebrastreifen sind<br />

• 63% ohne Unfall<br />

• 26% mit einem Unfall in 6 Jahren<br />

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

Auswahl Ergebnisse FGÜ in Berlin<br />

13 Zebrastreifen mit >=3 FG-U(P) in 5 Jahren<br />

• Erforderliche Sichtweiten werden fast nie eingehalten<br />

(Erkennbarkeit <strong>und</strong> Sicht auf Wartefläche)<br />

• Parkende Fahrzeuge oder Haltestellen versperren häufig die<br />

Sicht<br />

• Unzureichende Markierungen (Mittellinie)<br />

• Selten zusätzliche Beleuchtung<br />

Vergleich mit unfallunauffälligen Zebrastreifen:<br />

• Erkennbarkeit <strong>und</strong> Sicht auf Wartefläche bei Zebrastreifen ohne<br />

Unfälle deutlich besser als bei Zebrastreifen mit vielen Unfällen<br />

14


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Vergleich von 335 FG-Querungsanlagen<br />

Fazit:<br />

>70% aller Anlagen ohne Unfälle<br />

FGÜ richtig gestaltet sind vergleichsweise sicher<br />

FGÜ mit Mittelinseln besonders sicher<br />

* Untersuchungsstädte Hannover, Karlsruhe <strong>und</strong> Stuttgart<br />

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Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

32<br />

Überholunfälle auf Landstraßen<br />

Relevanz von Überholunfällen (ÜHU)<br />

• ca. 6 % der Landstraßenunfälle<br />

• Schwere Unfallfolgen:<br />

• ca. 9 % der Getöteten auf Landstraßen bei Überholunfällen<br />

• Mittlere Unfallkosten bei Überholunfällen mit<br />

Personenschaden um 32 % höher als bei allen<br />

Landstraßenunfällen<br />

Fragestellung Studie<br />

• Wo wird überholt <strong>und</strong> wo passieren Überholunfälle?<br />

• Wo <strong>und</strong> wie sind Überholverbote angeordnet?<br />

Untersuchung auf 500 Strecken in 5 BL<br />

(u.a. 156 Strecken in BW)<br />

Bild: © Tim Schaarschmidt, in Hannoversche Allgemeine Zeitung, www.haz.de (13.11.2010)<br />

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33<br />

Überholunfälle auf Landstraßen<br />

Bisherige Erkenntnisse<br />

• Mehr ÜHU, wenn unzureichende Sichtweiten<br />

<strong>und</strong> kein Überholverbot angeordnet<br />

• Besonders unfallträchtig: Sichtweiten zwischen<br />

RMS <strong>und</strong> RAS-L <strong>und</strong> kein Überholverbot angeordnet<br />

• Weniger Unfälle <strong>und</strong> geringere Unfallfolgen, wenn<br />

Geschwindigkeitsbeschränkung angeordnet<br />

• Vorschrift der VwV StVO VZ 276 (Überholverbot)<br />

„…nur dort anzuordnen, wo die Gefährlichkeit des Überholens für den<br />

Fahrzeugführer nicht ausreichend erkennbar ist“ funktioniert nicht!<br />

• Weiterhin problematisch: Sichtweiten gr<strong>und</strong>sätzlich gegeben,<br />

aber einzelne Sichthindernisse vorhanden<br />

Überholunfälle nach<br />

vorhandenen Sichtweiten<br />

keine<br />

24%<br />

RMS<br />

46%<br />

RAS‐L<br />

30%<br />

n = 332<br />

16


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Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

34<br />

Überholunfälle auf Landstraßen<br />

Empfehlungen UDV<br />

• Sichtweiten müssen eingehalten werden, sonst Überholverbot anordnen<br />

(nach RAL: wenn Sichtweite < 600 m)<br />

• Überholentscheidung ist dem Fahrzeugführer in ungeeigneten<br />

Bereichen gr<strong>und</strong>sätzlich abzunehmen (präventive Anordnung)<br />

• Reaktive Anordnung von Überholverboten bei Unfallauffälligkeit (UKO)<br />

• Für auffällige, vorhandene Überholverbote Nachregulierung, auch<br />

Geschwindigkeitsbeschränkung (Senkung Überholdruck)<br />

Weiterer Forschungsbedarf …<br />

• Überprüfung der Wirksamkeit von Maßnahmen durch<br />

Vorher/Nachher-Vergleiche an unfallauffälligen Strecken<br />

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

35<br />

Zusammenfassung<br />

• Einhalten der Regelwerke<br />

• Verkehrssicherheit geht stets vor Verkehrsfluss<br />

• Komplexität reduzieren<br />

• Erkennbarkeit, Eindeutigkeit <strong>und</strong> Sichtbeziehungen<br />

• Keine „bedingt verträglichen Ströme“<br />

• Konsequente Verkehrssicherheitsarbeit (UKO)<br />

• Verkehrsverhalten beeinflussen, Regeln gelten für Alle! (Kampagnen)<br />

• Gegenseitige Rücksichtnahme<br />

• Schulterblick<br />

• Abbiegeverhalten<br />

• Überholverhalten<br />

• Geisterradler<br />

17


18.04.2013<br />

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

36<br />

Unfallforschung kompakt<br />

Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.<br />

37<br />

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit<br />

<strong>Dipl</strong>.-<strong>Ing</strong>. <strong>Petra</strong> <strong>Butterwegge</strong><br />

Tel. 030-2020-5823<br />

p.butterwegge@gdv.de<br />

www.udv.de<br />

18

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