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Shell Heating Study

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60<br />

<strong>Shell</strong> BDH Hauswärme-Studie<br />

Ergebnisse<br />

61<br />

Dabei wird zum einen die jährliche Entwicklung<br />

von Endenergieverbrauch und Treibhausgasemissionen<br />

gezeigt, zum anderen auch<br />

die kumulierte Reduktion (von 2011 bis 2030)<br />

angegeben.<br />

Im Trendszenario geht der jährliche Endenergieverbrauch<br />

für Raumwärme und<br />

Warmwasser von insgesamt 515 Mrd. kWh<br />

um 14,5% auf 441 Mrd. kWh im Jahr 2030<br />

zurück. Bei verstärkter Modernisierung der<br />

Wärmeerzeuger durch schnelleren Austausch<br />

veralteter Heizkessel sowie durch<br />

die schnellere Marktdurchdringung neuer<br />

innovativer Heiztechnologien (Variante A)<br />

kann der Endenergieverbrauch um zusätzliche<br />

3,7 Prozentpunkte auf 421 Mrd. kWh bis<br />

zum Jahr 2030 gesenkt werden. Kumuliert<br />

können im Alternativszenario A im Vergleich<br />

zum Trendszenario zusätzlich 256 Mrd.<br />

kWh an Endenergie eingespart werden.<br />

Die Reduktion der Treibhausgasemissionen<br />

beläuft sich im Alternativszenario A bis zum<br />

Szenariohorizont auf 31,4% gegenüber 2011<br />

und entspricht damit einer um 9,7 Prozentpunkte<br />

stärkeren Verringerung des jährlichen<br />

Treibhausgasausstoßes als im Trendszenario.<br />

Dadurch werden im Alternativszenario A<br />

kumuliert 133 Mio. Tonnen an Treibhausgasen<br />

weniger emittiert.<br />

Die erneuerbaren Energien für Raumwärme<br />

und Warmwasserbereitstellung wachsen im<br />

Trendszenario von 73 Mrd. kWh auf 110<br />

Mrd. kWh. Im Alternativszenario A steigen<br />

sie auf 136 Mrd. kWh. Damit steigt der Anteil<br />

der erneuerbaren Energien am gesamten<br />

Energieverbrauch im Trendszenario von 14%<br />

auf 24% und im Alternativszenario A auf<br />

29%. In einem zweiten Schritt wird zusätzlich<br />

zur beschleunigten Modernisierung der<br />

Heizkessel auch die Sanierung des baulichen<br />

Wärmeschutzes beschleunigt. In dieser Variante<br />

B des Alternativszenarios verstärkt sich<br />

der Rückgang des jährlichen Endenergieverbrauchs<br />

sowie der Treibhausgasemissionen<br />

im Vergleich zu Variante A nochmals.<br />

Die Reduktion des Endenergieverbrauchs<br />

beträgt bis zum Jahr 2030 insgesamt 23,1%<br />

und ist damit um 8,6 Prozentpunkte höher<br />

als im Trendszenario und 4,9 Prozentpunkte<br />

höher als in Variante A. Das entspricht<br />

über den gesamten Szenariozeitraum einer<br />

Einsparung an Endenergie von 509,5 Mrd.<br />

kWh im Vergleich zum Trendszenario und<br />

einer zusätzlichen Einsparung zu Variante<br />

A von 253,2 Mrd. kWh. Bis zum Jahr 2030<br />

reduziert sich in Folge auch der Ausstoß<br />

an Treibhausgasen stärker als im Trend<br />

und in Variante A; die Emissionen sinken<br />

55/Alternativszenarien im Vergleich zum Trendszenario<br />

TRENDSzenario 2030<br />

Kumulierte Reduktionen<br />

Gesamtenergieverbrauch<br />

Treibhausgasemissionen<br />

Quelle: HWWI<br />

in Variante B des Alternativszenarios bis<br />

2030 um 36,4% zum Basiswert 2011. Der<br />

Rückgang fällt damit fast 15 Prozentpunkte<br />

höher aus als im Trendszenario und ist um 5<br />

Prozentpunkte stärker als in Variante A. Damit<br />

werden kumuliert 195 Mio. t Treibhausgase<br />

eingespart. Die erneuerbaren Energien für<br />

Raumwärme und Warmwasserbereitstellung<br />

wachsen im Alternativszenario B von 73<br />

Mrd. kWh auf 135,5 Mrd. kWh. Da aber<br />

der Gesamtenergieverbrauch durch die<br />

Gebäudesanierung stärker zurückgeht, steigt<br />

der Anteil der Erneuerbaren auf 31%.<br />

Die im Alternativszenario A zusätzlich zum<br />

Trend anfallenden Investitionskosten belaufen<br />

sich auf durchschnittlich etwas über 3 Mrd. €<br />

pro Jahr bis 2030; für Variante B entstehen<br />

durchschnittlich 15 Mrd. € an zusätzlichen<br />

Investitionskosten. Die gesamten Investitionskosten<br />

pro Jahr bis 2030 – also Kosten für<br />

Heiztechnik-Modernisierung und Gebäudesanierung<br />

– betragen im Trendszenario 21 Mrd.<br />

€, in Variante A des Alternativszenarios etwas<br />

über 24,5 Mrd. € und in Variante B 36,5<br />

Mrd. € pro Jahr.<br />

Auch die Verbrauchskosten – in Abhängigkeit<br />

von den Annahmen zur Preisentwicklung<br />

– unterscheiden sich in den drei Szenarien<br />

beträchtlich (siehe Abbildung 54). Ausgehend<br />

von über 43 Mrd. € (2011) steigen die<br />

Verbrauchskosten im Trendszenario bei dreiprozentiger<br />

Preissteigerung auf 61 Mrd. € im<br />

Jahr 2030. In den Alternativszenarien steigen<br />

die Verbrauchskosten deutlich weniger. Die<br />

Verbrauchskosten in Variante A steigen nur<br />

auf etwas unter 58 Mrd. € und in Variante B<br />

auf 54,5 Mrd. €. Damit werden im Vergleich<br />

zum Trend in Alternativszenario A über den<br />

Zeitraum bis 2030 insgesamt 38 Mrd. € und<br />

in Variante B insgesamt 66 Mrd. € eingespart.<br />

Bei Annahme konstanter Preise fallen die<br />

Verbrauchskosten im Trend bis 2030 auf 34<br />

Mrd. €. In den Alternativszenarien sinken die<br />

Verbrauchskosten noch stärker; in Variante A<br />

auf 32,5 Mrd. € und in Variante B auf etwa<br />

30,5 Mrd. €. Über den Szenariohorizont<br />

summieren sich die Verbrauchskosteneinsparungen<br />

auf 24 Mrd. € in Alternativszenario A<br />

und auf 42,5 Mrd. € in Alternativszenario B.<br />

Alternativ A<br />

-256,3 Mrd. kWh<br />

-133 Mio. t<br />

THG<br />

Alternativ B<br />

-509,5 Mrd. kWh<br />

-195 Mio. t<br />

THG<br />

Ein jährlicher Anstieg um 3% würde bis 2030<br />

in Summe einen sehr deutlichen Energiepreisanstieg<br />

um etwa 75% bedeuten. Bei einem<br />

mittleren Preispfad würden die Betriebskosten<br />

in etwa konstant bleiben (siehe Abbildung 54).<br />

Wie sich die Energiepreise tatsächlich entwickeln,<br />

ist ungewiss. Die langfristige Entwicklung<br />

der Energiepreise hängt von Fundamentalfaktoren<br />

wie Ressourcen, Förderung, Kosten<br />

und Nachfrage ab. Dabei ist möglich, dass<br />

sich die Preise für einzelne Energien – zumindest<br />

zeitweise – unterschiedlich entwickeln.<br />

Auf längere Sicht ist aufgrund von Substitutionseffekten<br />

jedoch von einer Koppelung<br />

der Preise für unterschiedliche Energiearten<br />

auszugehen. Für den Endverbraucher können<br />

zudem lokale Angebotsfaktoren (zum Beispiel<br />

bei Stückholz) eine wichtige Rolle spielen.<br />

4<br />

Ergebnisse und<br />

Schlussfolgerungen<br />

Hauswärmepolitik 2030

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