JG publik Nr. 1 - 2013 druck final_neu - Josefs-Gesellschaft gGmbH
JG publik Nr. 1 - 2013 druck final_neu - Josefs-Gesellschaft gGmbH
JG publik Nr. 1 - 2013 druck final_neu - Josefs-Gesellschaft gGmbH
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
PUBLIK<br />
EIN INFOMAGAZIN DER <strong>JG</strong>-GRUPPE 01 // <strong>2013</strong><br />
<strong>JG</strong>-GRUPPE MIT NEUEM<br />
ERSCHEINUNGSBILD<br />
9. KONGRESS DER <strong>JG</strong>-GRUPPE<br />
„FLAIR-FESTIVAL“ HEINRICH-HAUS<br />
VINZENZ-HEIM ERHÄLT<br />
EQUASS-ASSURANCE-ZERTIFIKAT<br />
GEMEINSAM STARK –<br />
GEMEINSAM UNVERWECHSELBAR
2 // AUS DEM INHALT<br />
AUS DEM INHALT<br />
Auf ein Wort<br />
Gemeinsam stark – Gemeinsam unverwechselbar ............................. 03<br />
Zum Thema<br />
<strong>JG</strong>-Gruppe mit <strong>neu</strong>em Erscheinungsbild .......................................... 04<br />
<strong>JG</strong>-Gruppe im Überblick<br />
„<strong>JG</strong>-Gruppe 2.0 – Inklusion gestalten“<br />
Rückblick auf den 9. Kongress der <strong>JG</strong>-Gruppe .................................. 10<br />
Aus den Einrichtungen<br />
„Flair-Festival“ im Heinrich-Haus ...................................................... 13<br />
Den Alltag hinter sich lassen – Grenzen überwinden<br />
Wandern auf dem Jakobsweg ......................................................... 14<br />
Vinzenz-Heim erhält eQuass-Assurance-Zertifikat .............................. 15<br />
Auszubildender des Benediktushofs ist 2. Bundessieger..................... 16<br />
Erste Schritte in ein <strong>neu</strong>es Leben .................................................... 16<br />
Mordende Winzerwitwen im Antoniushaus<br />
Ein Theaterstück geht der Vergangenheit auf den Grund .................... 17
AUF EIN WORT // 3<br />
GEMEINSAM STARK –<br />
GEMEINSAM UNVERWECHSELBAR<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
die aktuelle <strong>JG</strong> PUBLIK sieht anders aus<br />
als bisher. Dafür gibt es einen Grund: Die<br />
<strong>JG</strong>-Gruppe hat ihr Corporate Design, ihr<br />
gemeinsames Erscheinungsbild, überarbeitet.<br />
An der Entwicklung haben alle Einrichtungen<br />
der <strong>JG</strong> intensiv mitgewirkt.<br />
Der erste Ein<strong>druck</strong> zählt! Deshalb spielt<br />
das Corporate Design eine große Rolle für<br />
Manfred Schulte<br />
Dr. Theodor-Michael Lucas<br />
den Erfolg eines Unternehmens. Nur wenn wir einheitlich, professionell und<br />
ansprechend auftreten, können wir die Vorteile eines großen Trägers – der<br />
Marke <strong>JG</strong> – langfristig nutzen und ausbauen. Hinzu kommt, dass Sie, die<br />
rund 6.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>JG</strong>, es verdient haben, dass<br />
Ihre gute und wichtige Arbeit auch angemessen in der Öffentlichkeit präsentiert<br />
wird.<br />
Entstanden ist deshalb ein Corporate-Design-Handbuch, ein sogenanntes<br />
„Manual“. Es dient ab sofort als verbindlicher Leitfaden für sämtliche Publikationen<br />
der <strong>JG</strong>-Gruppe und wird im Jahr <strong>2013</strong> sukzessive erweitert. Für uns<br />
alle stellt es in Kombination mit den zugehörigen Grafik-Vorlagen auf CD eine<br />
erhebliche Arbeitserleichterung dar. Erhalten haben dieses Handbuch die Geschäftsführungen<br />
bzw. Leitungen aller Einrichtungen und ihre Mitarbeiter für<br />
Öffentlichkeitsarbeit – Ihre Ansprechpartner, wenn es um die Publikation von<br />
Inhalten aus Ihrer Einrichtung geht.<br />
In der aktuellen <strong>JG</strong> PUBLIK stellen wir Ihnen die wichtigsten Elemente aus<br />
diesem Handbuch vor – von den verschiedenen Hausfarben bis hin zu Bildsprache<br />
und Piktogrammen. Außerdem erfahren Sie mehr über die kreativen<br />
Hintergründe dieser Neuentwicklungen, das „Wie“ und „Warum“.<br />
Unser herzlicher Dank gilt allen, die an der Entstehung mitgewirkt haben.<br />
Jetzt ist es wichtig, dass wir das <strong>neu</strong>e Corporate Design alle gemeinsam und<br />
konsequent umsetzen. Wir wünschen Ihnen dabei viel Freude und Erfolg!<br />
Dr. Theodor-Michael Lucas<br />
Sprecher der Geschäftsführung<br />
Manfred Schulte<br />
Geschäftsführer
4 // ZUM THEMA<br />
<strong>JG</strong>-GRUPPE MIT NEUEM<br />
ERSCHEINUNGSBILD<br />
Die <strong>Josefs</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> (<strong>JG</strong>-Gruppe) startet mit einem <strong>neu</strong>en Corporate<br />
Design ins Jahr <strong>2013</strong>. Den gemeinsamen Auftakt bilden Imagebroschüren für<br />
die <strong>JG</strong>-Zentrale und alle Einrichtungen, die ab sofort im Internet und vor Ort<br />
erhältlich sind.<br />
Gemeinsam stark – gemeinsam unverwechselbar:<br />
Zum Jahresbeginn <strong>2013</strong> hat<br />
die <strong>Josefs</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> (<strong>JG</strong>-Gruppe) ihr<br />
Corporate Design, ihr gemeinsames Erscheinungsbild,<br />
überarbeitet. „Nach über<br />
zehn Jahren war das bisherige Corporate<br />
Design entwicklungsbedürftig“, erklärt Dr.<br />
Theodor- Michael Lucas, Sprecher der<br />
Geschäftsführung. „Für ein Unternehmen<br />
wie die <strong>JG</strong>, mit 6200 Mitarbeitern, ist es<br />
von großer Bedeutung, professionell, zukunftsgerichtet<br />
und einheitlich aufzutreten.“<br />
Geschäftsführer Manfred Schulte<br />
betont: „Unsere Mitarbeiter geben tagtäglich<br />
ihr Bestes, um Menschen mit Behinderung,<br />
kranken und alten Menschen ein<br />
Optimum an Lebensqualität und Chancen<br />
zu ermöglichen. Sie alle verdienen es,<br />
dass ihre wichtige und gute Arbeit angemessen<br />
präsentiert wird.“<br />
Maya Hässig, Diplom-Designerin (Studium Visuelle Kommunikation,<br />
Zürcher Hochschule der Künste ZHdK). Seit<br />
1996 Mitglied von luxsiebenzwo. 2012 Gründung sieben -<br />
zwoplus, Büro für Gestaltung in Köln.<br />
Das <strong>neu</strong>e Erscheinungsbild entstand in<br />
Zusammenarbeit mit der Kölner Grafikerin<br />
Maya Hässig von der Kölner Agentur siebenzwoplus.<br />
Intensiv beteiligt war auch<br />
der Arbeitskreis Öffentlichkeitsarbeit –<br />
bestehend aus den Kommunikationsverantwortlichen<br />
der <strong>JG</strong>-Zentrale und aller<br />
Einrichtungen. Eines der Hauptanliegen<br />
des Arbeitskreises bestand darin, mit<br />
dem Corporate Design Lebensfreude und<br />
Kompetenz zu vermitteln. Zu den Kernbotschaften<br />
gehört, dass man auch mit<br />
Behinderung ein erfülltes, zufriedenes<br />
Leben führen kann.<br />
Corporate Design –<br />
Teil der Unternehmensidentität<br />
Ein Unternehmen wird in der Öffentlichkeit<br />
häufig wie eine Person wahrgenommen,<br />
die kommuniziert und handelt, mit einer<br />
eigenen Weltanschauung, einem eigenen<br />
Charakter und einem individuellen Aussehen<br />
– kurz gesagt: einer eigenen Identität.<br />
Diese Unternehmensidentität wird im<br />
Fachjargon „Corporate Identity“ genannt.<br />
Sie beinhaltet zum Beispiel das Corporate<br />
Behaviour (das Verhalten), die Corporate<br />
Communication (die Kommunikation) und<br />
das Corporate Design (das äußere Erscheinungsbild).<br />
„Das <strong>neu</strong>e Corporate Design der <strong>JG</strong>-Gruppe drückt Lebensfreude und Individualität<br />
aus. Zugleich macht es die Zusammengehörigkeit und Professionalität<br />
der <strong>JG</strong>-Gruppe sichtbar. Ich freue mich sehr auf die weitere Entwicklung und<br />
Umsetzung.“ Maya Hässig, www.siebenzwoplus.de
ZUM THEMA // 5<br />
Eine klare und stringente Unternehmensidentität<br />
hat viele Vorteile: Intern sorgt sie<br />
dafür, dass sich die Mitarbeiter mit ihrem<br />
Unternehmen identifizieren können und<br />
auch in großen Konzernen ein Gemeinschaftsgefühl<br />
entsteht. Extern wirkt sich<br />
eine ausgereifte Corporate Identity positiv<br />
auf die Bekanntheit und das Image eines<br />
Unternehmens aus. Dadurch wird vieles<br />
einfacher – von Kooperationen mit erfolgreichen<br />
Partnern bis hin zur Gewinnung<br />
qualifizierter Mitarbeiter.<br />
Eine eigene Farbe für jede<br />
Einrichtung<br />
Die Hausfarbe „<strong>JG</strong>-Grün“ und das Logo,<br />
das sich etabliert hat und die <strong>JG</strong> angemessen<br />
repräsentiert, bleiben erhalten.<br />
Neu ist, dass jede Einrichtung in Ergänzung<br />
zum <strong>JG</strong>-Grün eine eigene „Hausfarbe“<br />
hat, vom Sonnengelb des Hauses<br />
Elisabeth bis hin zum kräftigen Rot des<br />
Vinzenz-Heims. „Auf diese Weise erhält<br />
das <strong>JG</strong>-Grün mehr Wärme, der Ein<strong>druck</strong><br />
wird fröhlicher und positiver“, so Maya<br />
Hässig. Hinzu kommt, dass die Einrichtungen<br />
so auch in ihrem Erscheinungsbild<br />
eine gewisse Individualität ausstrahlen. Im<br />
Design der <strong>JG</strong>-Zentrale finden sich in<br />
einem schmalen Streifen alle Farben der<br />
Einrichtungen wieder. „Es wird deutlich:<br />
Wir sind eine große, bunte und vielseitige<br />
Familie“, freut sich <strong>JG</strong>-Geschäftsführer<br />
Schulte.<br />
Leitmotiv und Slogans<br />
Das gemeinsame und fest integrierte Leitmotiv<br />
der <strong>JG</strong>-Gruppe bleibt „Im Mittelpunkt<br />
der Mensch“. Nach wie vor drückt<br />
es das aus, was für die gesamte <strong>Josefs</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong> am wichtigsten ist: Die<br />
Achtung und Wertschätzung jedes Menschen,<br />
mit seiner einzigartigen Persönlichkeit<br />
und Freiheit, seiner Selbstständigkeit<br />
und seinen individuellen Be dürfnissen –<br />
kurz gesagt: Zuwendung, Personenzentrierung,<br />
Empowerment. Hinzugekommen<br />
ist die Möglichkeit für die Einrichtungen,<br />
zusätzlich einen Slogan auf dem Titel ihrer<br />
Imagebroschüren zu platzieren, der ihre<br />
<strong>JG</strong>-Gruppe<br />
Haus Elisabeth, Dillenburg<br />
Anna-Roles-Haus, Köln-Porz<br />
Haus Golten, Geldern<br />
Antoniushaus, Hochheim<br />
Haus Rheinfrieden, Rhöndorf<br />
Benediktushof, Maria Veen<br />
Heinrich-Haus, Neuwied<br />
Berufsförderungswerk Bad Wildbad<br />
<strong>Josefs</strong>heim, Bigge<br />
Berufsförderungswerk Hamm<br />
Kardinal-von-Galen-Haus, Dinklage<br />
Conrad-von-Wendt-Haus, Dahn<br />
Rehabilitations-Zentrum Stadtroda<br />
Eduardus-Krankenhaus, Köln<br />
Sankt Vincenzstift Aulhausen<br />
Elisabeth-Klinik, Bigge<br />
Vinzenz-Heim, Aachen
6 // ZUM THEMA<br />
Zielgruppen ganz spezifisch anspricht.<br />
Der großen Bandbreite der Zielgruppen,<br />
die aus dem umfangreichen Leistungsspektrum<br />
der <strong>JG</strong> resultiert, wurde auch<br />
gestalterisch Rechnung getragen. „Es ist<br />
kaum möglich, alle Menschen, ob jung<br />
oder alt und mit all ihren Verschieden- und<br />
Besonderheiten, gleichzeitig zu berücksichtigen“,<br />
erklärt Maya Hässig. „Wir<br />
haben diese Herausforderung durch ein<br />
Design gelöst, das je nach Zielgruppe verspieltere<br />
und schlichtere Varianten zulässt<br />
und zugleich deutlich macht, dass alle zur<br />
Dachmarke <strong>JG</strong> gehören.“<br />
Imagebroschüre und Faltblatt des Anna-Roles-Hauses
ZUM THEMA // 7<br />
Piktogramme<br />
Um eine bessere Zuordnung der verschiedenen<br />
Publikationen zu ermöglichen und<br />
die Lesbarkeit zu erleichtern, wurden Piktogramme<br />
für die verschiedenen Angebotsbereiche<br />
der <strong>JG</strong> entwickelt. Die<br />
Anwendung ist insbesondere für die Bündeleinrichtungen<br />
mit ihrem umfangreichen<br />
Leistungsspektrum interessant. Damit<br />
sich die Piktogramme etablieren ist es<br />
wichtig, dass sie immer exakt, auf den<br />
Wortlaut genau, mit der vorgesehenen<br />
Bedeutung verwendet werden. Nur dann<br />
können sie <strong>JG</strong>-weit zur Selbstverständlichkeit<br />
werden und damit auch ihren Sinn<br />
erfüllen. Die Piktogramme wurden von<br />
Mitarbeitern und Bewohnern aus den verschiedenen<br />
Einrichtungen getestet und<br />
mit entwickelt. Herausgekommen ist eine<br />
Piktogramm-Sprache, die für Menschen<br />
mit und ohne Behinderung Orientierung<br />
und Hilfestellung bietet.<br />
Wohnen<br />
Ein breites Spektrum an Wohnmöglichkeiten<br />
für Menschen mit Behinderung<br />
Ambulante Dienste<br />
Unterstützung für Zuhause – vom Essen auf Rädern<br />
bis hin zur medizinischen und pflegerischen Versorgung<br />
Schulen<br />
Förderschulen mit kleinen Klassen, hoch motivierten<br />
Lehrern und modernsten Unterrichtsmethoden<br />
Berufliche Bildung & Ausbildung<br />
Berufsbildungswerke, Berufsförderungswerke<br />
und Berufliche Schulen<br />
Arbeit & Beschäftigung<br />
Werkstätten für Menschen mit Behinderung,<br />
Integrationsfirmen und Tagesförderstätten<br />
Jugendhilfe<br />
Wohnplätze und psychosoziale Betreuung<br />
bei schwerwiegenden familiären Problemen<br />
Kindergärten & Kitas<br />
Spielen, Lachen, Toben und Lernen für Kinder<br />
mit und ohne Behinderung<br />
Krankenhäuser<br />
Hochwertige medizinische Leistungen<br />
und qualitätsgesicherte Pflege<br />
Seniorenheime<br />
Häuser zum Wohlfühlen, menschlich zugewandte<br />
Pflege und Betreuung
8 // ZUM THEMA<br />
Bildsprache<br />
Den Menschen in den Mittelpunkt stellen, „nahe dran“ sein, jeden Menschen in seiner<br />
Individualität und Persönlichkeit ernst nehmen – dieser Anspruch spiegelt sich auch in<br />
der Bildsprache der <strong>JG</strong>-Gruppe wider. „Es ist uns wichtig, keine glatten Werbefotos zu<br />
verwenden, sondern die Menschen der <strong>Josefs</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> so zu zeigen wie sie sind:<br />
individuell und besonders, liebenswert und mit Ecken und Kanten“, so Lucas.<br />
Fotos spielen für jedes Corporate Design eine wichtige Rolle. Mehr als alle anderen<br />
Elemente ziehen sie den Betrachter in ihren Bann und beeinflussen seinen Ein<strong>druck</strong> vom<br />
Unternehmen. Alle Einrichtungen verfügen über einen eigenen „Bilder-Pool“, direkt vor<br />
Ort fotografiert vom Kölner Fotografen Pedro Citoler, der die <strong>JG</strong>-Bildsprache adäquat<br />
um gesetzt hat.<br />
Zur individuellen Gestaltung der Publikationen können auch Bildcollagen und „Polaroid-Fotos“ eingesetzt werden.<br />
Die Bildsprache der <strong>JG</strong> ist authentisch und zeigt Menschen mit Behinderung mitten im Leben.
ZUM THEMA // 9<br />
Das Manual<br />
Die bisher erarbeiteten Design-Richtlinien wurden in<br />
einem Handbuch, einem sogenannten „Manual“, zusammengefasst.<br />
Es liegt in ge<strong>druck</strong>ter Form, in Kombination<br />
mit einer CD mit den entsprechenden<br />
Design-Vorlagen, in jeder Einrichtung vor. Noch sind<br />
nicht alle Arten von Publikationen im Manual enthalten.<br />
Im Laufe des Jahres <strong>2013</strong> wird es kontinuierlich<br />
erweitert.<br />
Bei Fragen zu Publikationen oder anderen Bereichen<br />
der Öffentlichkeitsarbeit ist es sinnvoll, sich zunächst<br />
an den zuständigen Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit<br />
bzw. den Geschäftsführer zu wenden.<br />
Gemeinsamer Auftakt: <strong>neu</strong>e Imagebroschüren<br />
Den gemeinsamen Auftakt zur Umsetzung des <strong>neu</strong>en<br />
Corporate Designs bilden Imagebroschüren der <strong>JG</strong>-<br />
Zentrale und jeder einzelnen Einrichtung, die zum Jahresbeginn<br />
fertiggestellt wurden (siehe Bild unten). Die<br />
<strong>neu</strong>en Ima ge broschüren können bei der <strong>Josefs</strong>-<br />
<strong>Gesellschaft</strong> bestellt oder unter www.jg-gruppe.de<br />
bzw. von den Websites der Ein richtungen aus heruntergeladen<br />
werden.<br />
Das „Manual dient als verbindlicher Leitfaden.<br />
Nina Louis<br />
Neben den Imagebroschüren gibt es zwei weitere<br />
Broschürenformate sowie verschiedene Vorlagen<br />
für Faltblätter.<br />
Eine Auswahl der <strong>neu</strong>en Imagebroschüren der <strong>JG</strong>-Gruppe
10 // <strong>JG</strong>-GRUPPE IM ÜBERBLICK<br />
<strong>JG</strong>-GRUPPE 2.0 –<br />
INKLUSION GESTALTEN“<br />
Auf dem 9. Kongress der <strong>Josefs</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> ging es um die Frage, mit welchen<br />
Strategien und konkreten Maßnahmen das Unternehmen effektiv zur Inklusion<br />
von Menschen mit Behinderung beitragen und sich zugleich nachhaltig<br />
für die Zukunft aufstellen kann.<br />
Zum 9. <strong>JG</strong>-Kongress mit dem Titel „<strong>JG</strong>-<br />
Gruppe 2.0 – Inklusion gestalten“ trafen<br />
am 23. und 24. November 2012 rund 150<br />
Mitarbeiter und Leistungsnehmer der<br />
<strong>Josefs</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> (<strong>JG</strong>-Gruppe) im Bonner<br />
Gustav-Stresemann-Institut zusammen.<br />
Ziel war es, Ideen und Strategien zur<br />
Umsetzung des Inklusionsgedankens und<br />
zur entsprechenden Positionierung des<br />
Sozialunternehmens <strong>JG</strong> jetzt und in Zukunft<br />
zu entwickeln.<br />
Als Anbieter von Spezialeinrichtungen<br />
sieht sich die <strong>JG</strong> vor der Herausforderung,<br />
das selbstverständliche Miteinander<br />
von Menschen mit Behinderung in allen<br />
Lebensbereichen – vom Wohnen über<br />
Schule und Ausbildung bis hin zu Arbeit<br />
und Beschäftigung – mit zunehmend ambulanten<br />
Angeboten zu fördern und zugleich<br />
dem individuellen Bedarf an<br />
kompetenter Unterstützung weiterhin gerecht<br />
zu werden. Dies erfordere einen<br />
grundlegenden Wandel – nicht nur in den<br />
Köpfen der Menschen, sondern auch in<br />
der Behindertenhilfe – „deshalb haben wir<br />
diesen Kongress <strong>JG</strong>-Gruppe 2.0 genannt“,<br />
erklärte <strong>JG</strong>-Vorstandssprecher Dr.<br />
Theodor-Michael Lucas. Inklusion dürfe<br />
nicht dazu missbraucht werden, Gleichmacherei<br />
zu betreiben und Leistungen für<br />
Menschen mit Behinderung abzubauen.<br />
„Personenzentrierung und Selbstbestimmung<br />
müssen auch in Zukunft, im<br />
Rahmen der Umsetzung des Inklusionsgedankens,<br />
wichtige Eckpfeiler unserer<br />
Arbeit sein“, betonte Lucas. Auf dieser<br />
Basis gelte es „spezialisierte Angebote“<br />
zu schaffen und der <strong>JG</strong> damit ein „deutliches<br />
Profil“ zu geben.<br />
Inklusion im Sinne einer solidarischen<br />
<strong>Gesellschaft</strong><br />
„Inklusion soll für alle Beteiligten – auch im<br />
Sinne einer solidarischen <strong>Gesellschaft</strong> des<br />
Miteinanders – ein Gewinn sein“, unterstrich<br />
Vorstandsmitglied Manfred Schulte.<br />
Eindringlich wies er auf den Artikel 26 der<br />
Behindertenrechtskonvention hin: Zum<br />
Zweck der vollen Teilhabe an allen Aspekten<br />
des Lebens müssten umfassende Habilitations-<br />
und Rehabilitationsdienste und<br />
-programme, insbesondere auf dem Gebiet<br />
der Gesundheit, der Beschäftigung,<br />
der Bildung und der Sozialdienste, organisiert,<br />
gestärkt und erweitert werden.<br />
Vier externe Redner beleuchteten die<br />
Herausforderungen und beschrieben Lösungsansätze<br />
aus jeweils unterschiedlichen<br />
Perspektiven. Prof. Wolfgang Hinte<br />
von der Universität Duisburg-Essen referierte<br />
zum Thema „Sozialraumorientierung:<br />
Ein Konzept aus der sozialen Arbeit<br />
– auch für die Behindertenhilfe?“ Für eine<br />
gelungene Sozialraumorientierung formulierte<br />
er drei Qualitätsprinzipien: 1. Den<br />
Ansatz am Willen des Menschen mit Behinderung,<br />
im Sinne einer inneren Energie<br />
zum Handeln und im Gegensatz zum bloßen<br />
Wunsch, der allein auf Erwartungen<br />
an andere beruhe. Eine Aufgabe von Sozialunternehmen<br />
der Behindertenhilfe sei<br />
es, Menschen dazu zu ermutigen, diese
<strong>JG</strong>-GRUPPE IM ÜBERBLICK // 11<br />
innere Energie zu finden und zu ihr zu stehen.<br />
2. Das Aktivierungsprinzip, nach<br />
dem es nicht um das rein fürsorgliche Betreuen<br />
gehen müsse, sondern vor allem<br />
um das Entwickeln vorhandener Kompetenzen<br />
und Potentiale. 3. Das Nutzen von<br />
Ressourcen: Durch Netzwerkarbeit im<br />
Sozialraum sei es möglich, viele Menschen<br />
mit ihren Fähigkeiten in die Behindertenhilfe<br />
einzubeziehen. „Inklusion setzt<br />
voraus, dass wir im Sozialraum über unsere<br />
Zielgruppe hinausschauen“, regte<br />
Hinte an.<br />
Prof. Frank Schulz-Nieswandt von der<br />
Universität zu Köln stellte zunächst klar:<br />
„Die Bewegung aus den Einrichtungen<br />
heraus und hinein in die <strong>Gesellschaft</strong><br />
muss funktional äquivalent sein, nur besser!“<br />
Beispielhaft beleuchtete er die Werkstätten<br />
für Menschen mit Behinderung:<br />
Die Inklusionsentwicklung habe zur Folge,<br />
dass „die Starken im ersten Arbeitsmarkt<br />
Fuß fassen und nur noch die Schwächsten<br />
in der Werkstatt bleiben, und das bedeutet:<br />
Die Werkstätten fokussieren sich<br />
mehr auf die Rehabilitation und werden<br />
weniger marktorientiert.“ Dies sei zwar<br />
machbar, müsse aber dann auch politisch<br />
getragen werden – „wir brauchen dazu<br />
den Staat als Gewährleistungsstaat“, so<br />
Nieswandt.
12 // <strong>JG</strong>-GRUPPE IM ÜBERBLICK<br />
Kostenträger und Gesetzgeber<br />
einbeziehen<br />
Eine ähnliche Auffassung vertrat auch<br />
Evelin Schönhuth-Keil, ehemalige Landesvorsitzende<br />
Bündnis 90/Die Grünen<br />
und bis April 2012 Erste Beigeordnete<br />
des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen.<br />
„Wir brauchen das Thema Inklusion auch<br />
verankert in den gesetzlichen Bestimmungen<br />
und in der Philosophie der Kostenträger“,<br />
betonte sie. Die Sozialunternehmen<br />
steuerten auf einen gigantischen Fachkräftemangel<br />
zu, und dieses Problem sei<br />
nur über Geld zu lösen. Ein weiterer wichtiger<br />
Aspekt sei die Inklusion in den Köpfen<br />
– ein gesamtgesellschaftliches<br />
Problem, das auch andere Bereiche wie<br />
Armut einschließe: „Wie sollen Jugendliche<br />
Toleranz gegenüber Menschen mit<br />
Behinderung aufbringen, wenn sie nicht<br />
einmal tolerieren, dass jemand keine Markenjacke<br />
anhat?“ so Schönhuth-Keil. Inklusion<br />
müsse auch zu Hause vorgelebt<br />
werden. „Jetzt müssen alle Menschen mit<br />
ins Boot.“<br />
Tessa Zaeyen vom niederländischen Sozialanbieter<br />
Pluryn stellte den Lösungsweg<br />
ihres Unternehmens vor: Man habe<br />
sich explizit auf bestimmte Behinderungsbilder<br />
spezialisiert und zugleich die<br />
Selbstregie der Leistungsnehmer in den<br />
Vordergrund gestellt.<br />
In Arbeitsgruppen, bestehend aus Menschen<br />
mit und ohne Behinderung, wurden<br />
die Vorträge angeregt diskutiert und Ideen<br />
entwickelt, die in Kürze in Form einer Kongress-Dokumentation<br />
veröffentlicht werden<br />
sollen. Zudem gab es Präsentationen<br />
von Best-Practice-Beispielen aus den einzelnen<br />
Einrichtungen, welche die Kongress-Teilnehmer<br />
im Rotationssystem<br />
besuchen konnten.<br />
Abschließend fasste Dr. Theodor-Michael<br />
Lucas zusammen: „Es steht fest, dass<br />
sich eine Entwicklung weg von großen<br />
Einrichtungen und hin zu kleinteiligeren<br />
Systemen vollziehen muss.“ Zudem sei es<br />
sinnvoll, die Einrichtungen weiterhin nach<br />
außen zu öffnen und Kontakte mit den<br />
Menschen in der Umgebung herbeizuführen,<br />
„Menschen zu gewinnen, etwas mit<br />
uns gemeinsam zu machen.“ Wichtig sei<br />
auch eine Erhöhung der Angebotsvielfalt,<br />
einschließlich der Entwicklung <strong>neu</strong>er Angebote<br />
außerhalb des stationären Bereichs.<br />
Hinzu komme die Notwendigkeit,<br />
das Profil der Spezialeinrichtungen zu<br />
schärfen. „Wir müssen ganz konkret<br />
sagen, für welche Behinderungen wir<br />
Spezialisten sind“, so Lucas.<br />
Nina Louis<br />
Bild links: Burkhardt Mitschang (vorne) und Christian Eusterholz (beide BFW Hamm) zeigen, dass es beim Zuhören und Diskutieren auch<br />
einiges zu Lachen gab. Bild Mitte: Kongress-Organisator Stefan Gramen (<strong>JG</strong>-Zentrale) „brieft“ die Moderatoren der Arbeitsgruppen. Bild<br />
rechts: Frank Sonnett (Antoniushaus), Sebastian Bernschein (<strong>JG</strong>-Zentrale) und Matthias Stumpf (Antoniushaus) begutachten die Titel<br />
der <strong>neu</strong>en Imagebroschüren aller Einrichtungen.
AUS DEN EINRICHTUNGEN // 13<br />
„FLAIR-FESTIVAL“<br />
IM HEINRICH-HAUS<br />
Am 25. Mai <strong>2013</strong> findet im Heinrich-Haus in Neuwied ein inklusives Musik- und<br />
Kultur-Festival für interne und externe Besucher mit und ohne Behinderung<br />
statt. Herzlich eingeladen sind auch Interessierte aus den Einrichtungen der<br />
<strong>Josefs</strong>-<strong>Gesellschaft</strong>.<br />
Ein innovativer und ideenreicher Tag steht<br />
im Heinrich-Haus Neuwied bevor. Spannende<br />
Sounds, bunte Sportakrobatik,<br />
Theaterworkshops, ein Zirkus-Projekt und<br />
eine Dunkelbar sind nur einige der atemberaubenden<br />
Programmmöglichkeiten auf<br />
dem FLAIR-Festival. Schüler und Auszubildende<br />
initiieren das Festival, welches<br />
das Ziel verfolgt, Inklusion greifbar zu machen.<br />
Während des Festivals sollen das<br />
gemeinsame Erleben und Gestalten ganz<br />
selbstverständlich ermöglicht werden.<br />
„Durch das Festival-typische Wir- Gefühl<br />
stärken wir die Zusammengehörigkeit“,<br />
sind sich die Organisatoren sicher.<br />
Musik wird als verbindendes Medium genutzt<br />
und baut soziale Barrieren ab. Am<br />
Vormittag werden verschiedene Workshops<br />
zum Mitmachen angeboten. Nachmittags<br />
startet ein umfangreiches und<br />
vielfältiges Kultur- und Musikprogramm.<br />
Bands und Künstler mit und ohne Behinderung<br />
treten gemeinsam auf und bereichern<br />
das Festival.<br />
Selbstverständlich sind alle interessierten<br />
Einrichtungen der <strong>JG</strong>-Gruppe zum FLAIR-<br />
Festival eingeladen. Die Tageskarte kostet<br />
vier Euro – eine Voranmeldung ist nicht<br />
nötig, denn es heißt: Einfach vorbeikommen<br />
und einen spannenden Tag erleben!<br />
Lisa Dillenberger<br />
25. Mai <strong>2013</strong><br />
Beginn: 10.00 Uhr<br />
Berufsbildungswerk Heinrich-Haus<br />
Stiftsstraße 1, 56566 Neuwied<br />
Möchten Sie aktiv an unserem Festival mitwirken oder haben Sie tolle Ideen<br />
für weitere spannende Festivalmomente? Dann freut sich das Team des Kultur<br />
und Freizeit-Bereiches im Heinrich-Haus auf Ihren Anruf unter 02622 888-215.
14 // AUS DEN EINRICHTUNGEN<br />
DEN ALLTAG HINTER SICH<br />
LASSEN – GRENZEN ÜBERWINDEN<br />
Bewohner und Betreuer des Conrad-von-Wendt-Hauses wanderten auf dem<br />
Jakobsweg.<br />
Vom Alltagsgeschehen abschalten und<br />
die eigenen persönlichen Grenzen kennen<br />
lernen – das war das Ziel von vier Bewohnern<br />
und zwei Betreuern aus dem Conrad-von-Wendt-Haus,<br />
als sie sich Ende<br />
Oktober 2012 auf die Spuren des Heiligen<br />
Jakobus begaben. Die Route für ihre zweitägige<br />
Wanderung: ein Teil des südlichen<br />
Pfälzer Jakobsweges.<br />
Ausgerüstet mit Rucksäcken und Lunchpaketen<br />
starteten sie an der Paulus-Statue<br />
in Speyer, deren Blick nach Spanien<br />
zeigt und somit auch die Richtung des Jakobsweges<br />
vorgibt. Quer durch Speyer<br />
führte sie der Jakobsweg über einen Feldweg<br />
in Richtung Berghausen. Von dort<br />
aus ging es weiter durch ein Naturschutzgebiet<br />
nach Mechtersheim/Römerberg<br />
und schließlich durch die herbstliche<br />
Alt rheinlandschaft nach Germersheim, wo<br />
die Wanderer die historischen Fest ung s -<br />
mauern besichtigten. Bei einbrechender<br />
Dunkelheit erreichte die Gruppe nach etwa<br />
36 Kilometern ihre Unterkunft in Rülzheim,<br />
wo alle Pilger nach einem wohlverdienten<br />
Abendessen erschöpft ins Bett fielen.<br />
Nach einem stärkenden Frühstück machten<br />
sich die Wanderer, noch geschwächt<br />
vom ersten Tag, auf zur zweiten Etappe.<br />
Über lange Feldwege führte sie die Jakobsmuschel<br />
nach Herxheimweyer. Nach<br />
weiteren drei Kilometern kam die Gruppe<br />
erschöpft in Herxheim an und beschloss,<br />
an dieser Stelle die Wandertour zu beenden<br />
und wieder ins Conrad-von-Wendt<br />
Haus zurückzukehren. Roger Hanek, Bewohner<br />
des Conrad-von-Wendt-Hauses,<br />
schwärmte im Anschluss: „Der Jakobsweg<br />
war spitze! Ich möchte immer wieder<br />
so etwas machen!“<br />
Samira Groschek<br />
Stolz blicken Roger Hanek, Philippo Bähr und Michael Lauber (v.l.n.r.) auf mehr als 40 gewanderte Kilometer zurück.
AUS DEN EINRICHTUNGEN // 15<br />
VINZENZ-HEIM ERHÄLT EQUASS-<br />
ASSURANCE-ZERTIFIKAT<br />
Damit sind insgesamt sechs Einrichtungen der <strong>JG</strong>-Gruppe nach eQuass zertifiziert.<br />
Weitere befinden sich in der Vorbereitung.<br />
Der diesjährige Neujahrsempfang im<br />
Vinzenz-Heim Aachen stand ganz im Zeichen<br />
individueller und kollektiver Auszeichnungen.<br />
Neben der bereits etablierten<br />
Ehrung der Jubilare durfte sich das<br />
Vinzenz-Heim dieses Mal zusätzlich als<br />
Gesamtheit feiern lassen: Winfried Henke,<br />
verantwortlich für eQuass Deutschland,<br />
überreichte der Einrichtungsleitung Gudrun<br />
Jörißen und Heinz-Josef Scheuvens<br />
das „eQuass Assurance“-Zertifikat.<br />
Der Startschuss zur Einführung eines<br />
Qualitätsmanagement-Systems war bereits<br />
im Jahr 2009 gefallen. „Wir erkannten<br />
schnell, dass sich die eQuass-Anforderungen<br />
als äußerst kompatibel mit unseren<br />
aktuellen Planungen und Arbeitsaufträgen<br />
erwiesen: Themen wie Inklusion, Mit- und<br />
Selbstbestimmung, Rechte von Menschen<br />
mit Behinderung, aber auch individuelle<br />
Hilfeplanung und vieles mehr waren<br />
damals in unserer Einrichtung bereits sehr<br />
präsent und wurden durch das Wohnund<br />
Teilhabegesetz des Landes NRW untermauert“,<br />
erläutert Einrichtungsleiterin<br />
Jörißen. „Mit der Einführung unseres Qualitätsmanagements<br />
gelang es uns zunehmend,<br />
Prozesse zu strukturieren und zu<br />
optimieren, verbindlich und transparent zu<br />
gestalten.“<br />
Ein Meilenstein für die gesamte<br />
Einrichtung<br />
Im November 2012 mündete die Einführung<br />
und Weiterentwicklung des QM-<br />
Systems eQuass erfolgreich in einen<br />
Zertifizierungsaudit – „ein Meilenstein gleichermaßen<br />
für Mitarbeitende, Leitung und<br />
Leistungsnehmer und sicher auch als Un-<br />
terstützung im Wettbewerb zu sehen“,<br />
betont Einrichtungsleiter Scheuvens und<br />
ergänzt: „Zur Bestätigung der guten Arbeitsqualität<br />
durch Leistungsnehmer und<br />
Kooperationspartner kam nun die externe<br />
Anerkennung unseres professionellen Leistungsangebots.<br />
Das hat uns allen sehr<br />
gut getan und uns stolz gemacht.“<br />
Interviewt wurden im Zertifizierungsaudit<br />
Mitarbeitende, Kooperationspartner und<br />
Kostenträger, Angehörige und gesetzliche<br />
Betreuungen sowie nicht zuletzt die Leistungsnehmer<br />
selber. Ergeben hat sich<br />
das stimmige Bild einer traditionsreichen<br />
Einrichtung, die sich offen und lösungsorientiert<br />
<strong>neu</strong>en Anforderungen stellt.<br />
Zurzeit sind <strong>JG</strong>-weit neben dem Vinzenz-<br />
Heim fünf weitere Einrichtungen der <strong>JG</strong>-<br />
Gruppe nach eQuass zertifiziert: Der<br />
Benediktushof und das <strong>Josefs</strong>heim haben<br />
bereits die zweite von drei Zertifizierungsstufen<br />
(Assurance, Excellence, Award)<br />
erreicht, das Antoniushaus, das Berufs -<br />
förderungswerk Hamm und das Rehabilitations-Zentrum<br />
Stadtroda befinden sich<br />
auf der Assurance-Ebene.<br />
Christiane Gülpen
16 // AUS DEN EINRICHTUNGEN<br />
AUSZUBILDENDER DES BENEDIKTUS -<br />
HOFS IST 2. BUNDESSIEGER<br />
Jens Welling in Aktion<br />
Als 16-Jähriger kam Jens Welling, der damals aufgrund<br />
von schweren Schicksalsschlägen die Orientierung<br />
und den Boden unter den Füßen verloren hatte,<br />
zur Berufsfindung ins Berufsbildungswerk des Benediktushofs.<br />
Dort entwickelte er <strong>neu</strong>e Ziele und Perspektiven.<br />
Er absolvierte eine Ausbildung zum<br />
Orthopädie-Schuhtechniker – mit Erfolg: Vor kurzem,<br />
mit heute 21 Jahren, legte Jens Welling seine<br />
Abschlussprüfung als Jahrgangsbester vor der Handwerkskammer Münster ab. Er gewann<br />
den Leistungs wett bewerb des Deutschen Handwerks auf Landesebene und<br />
wurde 2. Sieger auf Bundesebene. „Damit hatte ich nicht gerechnet“, freut sich der<br />
Bocholter.<br />
Marit Konert<br />
ERSTE SCHRITTE IN EIN NEUES LEBEN<br />
Abdul kann sich wieder freuen.<br />
Zaghaft setzt der sechsjährige Abdul Majeed aus dem Jemen<br />
einen Fuß vor den anderen. Die <strong>neu</strong>e Prothese des linken Beines<br />
fühlt sich noch fremd an. Aber wieder alleine laufen zu<br />
können, eigene Schritte zu gehen, das ist ein gutes Gefühl.<br />
Kritisch beäugt Orthopädietechnik-Meister Jörg Rein die noch<br />
etwas wackeligen Gehversuche des Jungen, der sein Bein<br />
durch eine Schussverletzung verloren hat. Die Anpassung der<br />
Prothese gestaltete sich aufwändig und kompliziert. „Wir<br />
mussten ein spezielles Schaft-System entwickeln, um einen<br />
festen Halt der Prothese sicherstellen zu können. Wenn ich<br />
den kleinen Mann jetzt wieder so laufen sehe, hat sich die Arbeit mehr als gelohnt“, so<br />
das Fazit des Ausbilders im Berufsförderungswerk Hamm.<br />
Zusammen mit seinem Kollegen Uwe Köppen-Castrop sagte Jörg Rein sofort zu, als<br />
die Anfrage des Hammer Forum e.V. kam, dem Jungen aus dem Jemen zu helfen. Der<br />
Hammer Forum e.V. kümmert sich um die medizinische Versorgung von Kindern in Krisengebieten.<br />
Aufgrund der angespannten Situation in Abdul Majeeds Heimatland erfolgte die Versorgung<br />
in Deutschland. Abdul wurde liebevoll von einer arabischen Gastfamilie in<br />
Hamm betreut, eine abschließende physiotherapeutische Behandlung half dabei, sich<br />
an das Gehen mit der <strong>neu</strong>en Prothese, die von der Firma Otto Bock Healthcare gestiftet<br />
wurde, zu gewöhnen. Nun wagt Abdul Majeed in seiner Heimat Jemen wieder erste<br />
Schritte in ein <strong>neu</strong>es Leben.<br />
Mike Roller
AUS DEN EINRICHTUNGEN // 17<br />
MORDENDE WINZERWITWEN<br />
IM ANTONIUSHAUS<br />
Mit tosendem Applaus feierten die Theaterbesucher des Antoniushauses in<br />
Hochheim die Welturaufführung des Krimis "Rebenmord". Der Stoff des<br />
selbstgeschriebenen Theaterstücks: Ein „blinder Fleck“ in der Chronik des<br />
Antoniushauses.<br />
Während der Vorbereitungen zur 100-Jahr-Feier des Antoniushauses am 13. Juni 2012<br />
war die Geschichte der Einrichtung intensiv studiert worden. Die Chronik ist sehr umfangreich,<br />
jedes kleinste Detail ist darin beschrieben. Allein die tatsächlichen Gründerjahre<br />
werden nur mit einem einzigen Satz erwähnt. Da steht: „Der Bau der Anstalt<br />
verzögerte sich sehr, weil sich in Hochheim eine Gegenströmung stark machte...“<br />
Was also geschah in den sechs Jahren bis zur offiziellen Eröffnung des Antoniushauses?<br />
Mit dieser Frage beschäftigten sich Schüler und Mitarbeiter. Unter der Leitung des Freizeitpädagogen<br />
Hartmut Hillmann versuchten sie mit viel Phantasie und Kreativität, diese<br />
Zeit zu rekonstruieren. Am 13. Dezember 2012, zum einhunderteinhalbsten Geburtstag<br />
des Antoniushauses, konnten mehr als 200 Zuschauer erleben, zu welchen Schlüssen<br />
sie gekommen sind.<br />
Im Kriminalstück "Rebenmord" spielen mit viel Witz und Phantasie mordende Winzerwitwen,<br />
der Bischof, ein edler Spender und gewiefte Polizisten eine Geschichte, wie<br />
sie sich in Hochheim zugetragen haben könnte. Kaiser Wilhelm, Bischof Dominicus<br />
Willy, Pfarrer Sommer – alle machen mit und werden mit vier blutrünstigen Hochheimer<br />
Winzerwitwen konfrontiert, die kein Rebenblatt vor den Mund nehmen. Ähnlichkeiten<br />
mit lebenden oder bereits verstorbenen Personen sind rein zufällig.<br />
Susanne Sperling
Im Mittelpunkt der Mensch<br />
<strong>Josefs</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> <strong>gGmbH</strong><br />
Custodisstraße 19–21, 50679 Köln<br />
Tel. 0221. 889 98-0, Fax 0221. 889 98-60<br />
info@josefs-gesellschaft.de<br />
www.josefs-gesellschaft.de<br />
Impressum<br />
Herausgeber: <strong>Josefs</strong>-<strong>Gesellschaft</strong> <strong>gGmbH</strong><br />
Redaktion: Nina Louis<br />
Gestaltung & Konzeption: Maya Hässig, siebenzwoplus, Köln<br />
Fotos: Mitarbeiter der <strong>JG</strong>-Gruppe, Pedro Citoler,<br />
Hanna Witte, Guido Erbring, photocase.com (seleneos)<br />
Druck: Berufsbildungswerk im <strong>Josefs</strong>heim, Bigge<br />
Köln, Februar <strong>2013</strong>
Katholischer Träger von Einrichtungen zur Rehabilitation<br />
von Menschen mit Behinderungen sowie Altenheimen<br />
und Krankenhäusern