Magazin Untitled 1/2007 (pdf) - Johanniter-Jugend in Baden ...
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Seite<br />
6|7<br />
D A S M A G A Z I N D E R J O H A N N I T E R - J U G E N D<br />
& Recht<br />
Unrecht<br />
Wenn e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>e Reise tut<br />
Wie aus e<strong>in</strong>em Zeltlager schnell e<strong>in</strong>e Pauschaltrip wird<br />
Der W<strong>in</strong>ter ist vorbei, die Menschen wagen sich<br />
wieder <strong>in</strong>s Freie und die ersten Ausflüge lockern<br />
das Gruppenleben auf. Spätestens wenn man<br />
e<strong>in</strong>e Freizeit anbietet, die vom Umfang her mehr<br />
ist, als e<strong>in</strong> Ausflug, muss geprüft werden, ob es<br />
sich nicht um e<strong>in</strong>e Pauschalreise handelt.<br />
Zugegeben, Pauschalreise kl<strong>in</strong>gt eher nach Mallorca<br />
statt nach Zeltlager, aber der Gedanke ist gar nicht<br />
so abwegig! Denn dem Gesetz nach liegt e<strong>in</strong>e<br />
Pauschalreise vor, wenn dem „Kunden“ e<strong>in</strong>e<br />
„Ge samt heit von Reiseleistungen“ verkauft wurden.<br />
Mit „Gesamtheit“ wird bezeichnet, wenn wenigstens<br />
zwei touristische Leistungen erbracht werden,<br />
zum Beispiel Unterkunft und Verpflegung, Transport<br />
und Unterkunft oder Unterkunft und Programm.<br />
Außerdem muss die Fahrt länger als 24 Stunden<br />
dauern und e<strong>in</strong> Teilnehmerbeitrag von über 75 Euro<br />
erhoben werden.<br />
Reiseveranstalter ist also im S<strong>in</strong>ne des Gesetzes<br />
derjenige, der sich verpflichtet, dem Reisenden<br />
m<strong>in</strong>destens zwei auf die Reise bezogene Leistungen<br />
zu erbr<strong>in</strong>gen. Das heißt, Reiseveranstalter ist auch<br />
derjenige, der Ferienmaßnahmen, Zeltlager, Wallfahrten,<br />
Studien- und Bildungsreisen usw. anbietet.<br />
Das kann von Bedeutung se<strong>in</strong>, weil nach § 651 k<br />
BGB e<strong>in</strong> Reiseveranstalter seit dem 1. November<br />
1994 sicherzustellen hat, dass dem Reisenden der<br />
Reisepreis und evtl. anfallende Rückreisekosten<br />
erstattet werden, wenn die Reiseleistungen aufgrund<br />
von zum Beispiel Zahlungsunfähigkeit nicht<br />
erbracht werden können. Zu diesem Zweck kann<br />
e<strong>in</strong>e Insolvenzversicherung abgeschlossen werden,<br />
die im Schadensfall gegebenenfalls e<strong>in</strong>spr<strong>in</strong>gt.<br />
Reisen und Zeltlager<br />
Dazu erwirbt man pro Teilnehmer<strong>in</strong> oder Teilnehmer<br />
e<strong>in</strong>en so genannten Sicherungssche<strong>in</strong>, den man<br />
mit der Anmeldebestätigung aushändigt. Sicherungssche<strong>in</strong>e<br />
können zum Beispiel unter<br />
www.jugendhaus-duesseldorf.de onl<strong>in</strong>e bestellt<br />
werden und kosten pro Teilnehmer<strong>in</strong> oder Teilnehmer<br />
60 Cent. Bereits mit der Ausschreibung müssen<br />
die Reisebed<strong>in</strong>gungen mitgeschickt werden, die<br />
über die BG oder die Landesjugenddezernenten<br />
bzw. Landes jugenddezernent<strong>in</strong>nen bezogen werden<br />
können. In den Reisebed<strong>in</strong>gungen lassen sich dann<br />
auch die oben beschriebenen D<strong>in</strong>ge nochmals ausführlich<br />
nachlesen. Ob Mallorca oder Zeltlager,<br />
Pauschalreise oder Ferienfreizeit – Hauptsache es<br />
br<strong>in</strong>gt viel Spaß bei möglichst wenig bürokratischem<br />
Aufwand! Marcus Blanck<br />
www.jugendhaus-duesseldorf.de<br />
Achtung!<br />
Vormerken:<br />
05. - 10. Juni Deutscher Evangelischer Kirchentag<br />
Köln<br />
15. - 17. Juni Bundeswettkampf <strong>2007</strong><br />
Lübeck<br />
6. - 8. Juli Strategiewochenende<br />
Heiligenstadt<br />
3. - 7. Oktober <strong>Johanniter</strong>-<strong>Jugend</strong>-Camp<br />
Burg Sensenheim<br />
19. - 21. Oktober Bundesjugendversammlung II/<strong>2007</strong><br />
Neumünster<br />
16. - 18. November Aus- und Fortbildung für Mentoren<br />
Bad Hersfeld<br />
& Schule Karriere<br />
Am runden Tisch den Horizont erweitern<br />
Stefan Dittrich ist Netzwerker und hat bei den <strong>Johanniter</strong>n Karriere gemacht<br />
Ravensburg - Der Mann, der heute JUH-Vorstand <strong>in</strong> Ravensburg ist, wurde<br />
mit e<strong>in</strong>em Trick zu den <strong>Johanniter</strong>n gelockt. Es geschah im Konfirmandenunterricht:<br />
„Uns wurde gesagt, dass alle bei den <strong>Johanniter</strong>n kostenlos<br />
e<strong>in</strong>en Erste-Hilfe-Kurs machen können“, sagt Stefan Dittrich heute.<br />
Der Kurs begann e<strong>in</strong>e Woche nach der Konfirmation, zur gleichen Uhrzeit, zu der<br />
sonst der Pfarrer die christlichen Grundsätze gelehrt hatte. Was ke<strong>in</strong>er von ihnen<br />
wusste: Damals wurde Erste Hilfe überall umsonst angeboten! Die Anpreisung<br />
war nur e<strong>in</strong> Lockmittel, um die Konfirmanden nahtlos zur JUH zu überführen.<br />
Mit 16 hat er dann e<strong>in</strong>en Sanitätshelferkurs gemacht und das Zusammengehörigkeitsgefühl<br />
bei den <strong>Johanniter</strong>n begeisterte ihn gleich. E<strong>in</strong>es Abends – die Eltern<br />
s<strong>in</strong>d im Urlaub – sieht er, dass bei den <strong>Johanniter</strong>n noch Licht brennt: Kollegen<br />
packen für die Interschutz <strong>in</strong> Hannover, die große Rettungsdienstmesse. Spontan<br />
kommt Dittrich mit: E<strong>in</strong>e Nacht rauf, e<strong>in</strong>en ganzen Tag vor Ort und die nächste<br />
Nacht zurück. „Das war e<strong>in</strong> Abenteuer für mich damals“, sagt der heute 36-Jährige.<br />
Dass er ke<strong>in</strong>en Pfennig bei sich hatte war ke<strong>in</strong> Problem: Die beiden älteren<br />
haben alles bezahlt, vom E<strong>in</strong>tritt bis zum Essen. „So was vergisst man nicht“,<br />
sagt Stefan, „diesen Zusammenhalt fand ich toll.“<br />
Auch während se<strong>in</strong>er Ausbildung zum Steuerfachangestellten schaut er zusätzlich<br />
zu den Gruppenabenden jeden Freitagnachmittag <strong>in</strong> der Dienststelle vorbei.<br />
Die etwas trockene Ausbildung hat er auf Drängen der Eltern angefangen. Weil da<br />
schon um 15 Uhr Schluss war, konnte Stefan bei den <strong>Johanniter</strong>n das Materiallager<br />
aufräumen. Als e<strong>in</strong>e Stelle als Sachbearbeiter für Soziale Dienste bei den <strong>Johanniter</strong>n<br />
frei wurde, zögerte er ke<strong>in</strong>e Sekunde: „Die haben mich gleich e<strong>in</strong>gestellt,<br />
weil ich e<strong>in</strong>er der ehrenamtlich ganz Aktiven bei den <strong>Johanniter</strong>n war.“ Und als<br />
kurze Zeit später der Kreisgeschäftsführer die <strong>Johanniter</strong> verließ, um e<strong>in</strong>en lukrativeren<br />
Job <strong>in</strong> der freien Wirtschaft anzunehmen, liebäugelte Stefan mit dem<br />
Chefposten. Im Wesentlichen waren sich alle e<strong>in</strong>ig: Mit 21 war er viel zu jung<br />
für den Posten, aber weil er nur so vor Tatendrang strotzte, gab man ihm e<strong>in</strong>e<br />
Chance. Und Stefan nutzte sie. Er absolvierte etliche Fortbildungen für Führungskräfte<br />
und e<strong>in</strong> mehrjähriges Fernstudium zum Sozialbetriebswirt.<br />
Seit e<strong>in</strong> paar Jahren ist er Mitglied bei „Round Table“, das ist e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>igung<br />
von Männern zwischen 18 und 40 Jahren. Ziel des Clubs ist es, se<strong>in</strong>en Mitgliedern<br />
beruflichen und privaten Erfahrungsaustausch zu ermöglichen. Daneben geht es<br />
auch um den „Dienst an der Allgeme<strong>in</strong>heit“ <strong>in</strong> Form von Benefizaktionen etwa<br />
für die AIDS-Hilfe oder hilfsbedürftige Ravensburger Familien. „Round Table hat<br />
me<strong>in</strong>en Horizont unheimlich erweitert“, sagt Stefan, der über den Club viele<br />
neue Kontakte gewonnen hat. Jungen <strong>Johanniter</strong>n, die das Ziel haben, e<strong>in</strong>mal<br />
Vorstand bei den <strong>Johanniter</strong>n zu werden, rät Stefan, die Grundlagen des Wirtschaftens<br />
zu erlernen, zum Beispiel mit e<strong>in</strong>er kaufmännischen Ausbildung. Ohne<br />
solche Grundlagen komme man heute nicht mehr aus, dafür habe e<strong>in</strong> Vorstand<br />
zu viel Verantwortung für geordnete F<strong>in</strong>anzen und sichere Arbeitsplätze. Und<br />
sonst? Das Rezept des zweifachen Vaters kl<strong>in</strong>gt bestechend e<strong>in</strong>fach: „Nicht<br />
ducken, e<strong>in</strong>mischen und <strong>in</strong>teressiert durchs Leben gehen.“ Oliver Numrich