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Inhaltsverzeichnis - Jugend.rlp.de

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Streitschrift Zukunftsfähigkeit<br />

Streitschrift Zukunftsfähigkeit<br />

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5. Die internationale Forschung und Diskussion über Bildung<br />

(wie jüngst die Ergebnisse <strong>de</strong>r PISA-Studie) laufen<br />

darauf hinaus, dass die „informelle Bildung“ – ungeplante<br />

und nicht intendierte Bildungsprozesse, die sich<br />

im Alltag von Familie, Nachbarschaft, Arbeit, Freizeit<br />

u. a. ergeben, aber auch fehlen können – wichtiger ist<br />

als bisher angenommen; sie ist zugleich eine Voraussetzung<br />

für nichtformelle Bildungsprozesse (z. B. in <strong>de</strong>r<br />

<strong>Jugend</strong>arbeit) und formelle (z. B. in <strong>de</strong>r Schule). Es ist<br />

<strong>de</strong>shalb auch für die Kin<strong>de</strong>r- und <strong>Jugend</strong>hilfe eine<br />

unverzichtbare Aufgabe, in allen ihren Handlungsfel<strong>de</strong>rn<br />

diese informellen Bildungsprozesse und die dafür<br />

nötigen Ressourcen anzuregen, zu stärken und zu<br />

unterstützen, um dadurch auch Bildungsprozesse im<br />

nichtformellen und formellen Bereich zu för<strong>de</strong>rn.<br />

6. In diesem Zusammenhang ist es erfor<strong>de</strong>rlich, dass die<br />

<strong>Jugend</strong>hilfe im Blick auf ihre eigene Theorie und Praxis<br />

sich auf einen Begriff von Bildung verständigt,<br />

7. In allen Bereichen <strong>de</strong>r <strong>Jugend</strong>hilfe ist – entsprechend <strong>de</strong>m gegenwärtig<br />

gesetzlich vorgesehenen Hilfeplan – eine individuelle Bildungsplanung<br />

verbindlich zu machen, in <strong>de</strong>r die verschie<strong>de</strong>nen Prozesse <strong>de</strong>r formellen,<br />

nichtformellen und informellen Bildung zusammengeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

8. Mit Blick auf das Zusammenwirken aller einschlägigen Politikbereiche ist<br />

❙ für die Institutionalisierung <strong>de</strong>r Entwicklung einer neuen Bildungspolitik<br />

auf verschie<strong>de</strong>nen Ebenen ein „Soziales Bildungsforum“ einzurichten,<br />

das sich darum bemüht, in die Gestaltung <strong>de</strong>r Ressourcen für die verschie<strong>de</strong>nen<br />

Lernorte junger Menschen verstärkt nichtformelle und informelle<br />

Bildungsprozesse einzubeziehen und damit die Verengung <strong>de</strong>r<br />

bisherigen bildungspolitischen Debatte auf die Bereiche Schule, Hochschule<br />

und Ausbildung abzubauen;<br />

❙ die im Kin<strong>de</strong>r- und <strong>Jugend</strong>hilfegesetz enthaltene Verpflichtung, mit<br />

an<strong>de</strong>ren gesellschaftlichen Bereichen zu kooperieren, auch für diese verbindlich<br />

zu machen, etwa für die Schule in ihren Verwaltungsgesetzen<br />

und für die Gesundheitsdienste in <strong>de</strong>ren einschlägigen Bestimmungen;<br />

und<br />

❙ mit <strong>de</strong>ssen Hilfe sie ihre bisherigen Konzepte kritisch<br />

überprüft und die traditionelle Unterscheidung zwischen<br />

bildungsnahen („positiven“) und bildungsfernen<br />

(„negativen“) Handlungsfel<strong>de</strong>rn aufgibt,<br />

❙ <strong>de</strong>r sie dazu anleitet, sich angesichts neuer Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />

weiter zu entwickeln, und<br />

… neuen Bildungspolitik …<br />

❙ <strong>de</strong>r es ihr gleichzeitig ermöglicht, im Rahmen einer<br />

neuen Bildungspolitik die erfor<strong>de</strong>rlichen Zuständigkeiten<br />

und Ressourcen zu reklamieren.<br />

❙ mit allen gesellschaftlichen Kräften daran zu arbeiten, die Ungleichheit<br />

<strong>de</strong>r Zugangsmöglichkeiten zu Bildungsressourcen abzubauen.<br />

9. Der gegenwärtige Umbruch in <strong>de</strong>r Bildungspolitik stellt eine neue Chance<br />

dar, das Bildungspotenzial <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>rgartens anzuerkennen, <strong>de</strong>r auf<br />

die Stärkung von Selbstbildung setzt, soziale Fähigkeiten entwickelt,<br />

Sprachkompetenz und Freu<strong>de</strong> am Lernen för<strong>de</strong>rt sowie die Erziehung in<br />

<strong>de</strong>r Familie stärkt und unterstützt. Es ist aber <strong>de</strong>r Weg in die falsche Richtung,<br />

<strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rgarten in das Schulsystem, also in das formale System<br />

mit seinen Eigengesetzlichkeiten und Problemen, einzubin<strong>de</strong>n.<br />

… „Soziales Bildungsforum“…

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