Scoop 4/12 - K+S Aktiengesellschaft
Scoop 4/12 - K+S Aktiengesellschaft
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Die Zeitung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>K+S</strong> Gruppe<br />
ZKZ 24832<br />
WWW.K-PLUS-S.COM<br />
DEUTSCHE AUSGABE<br />
Im Einsatz für <strong>K+S</strong>:<br />
Andrea Matus (li)<br />
und Claudia Haney<br />
ARBEITSALLTAG<br />
ZWEI FRAUEN –<br />
EINE MISSION<br />
Eine chilenische Werksleiterin und eine deutsche<br />
Grubenleiterin. Was sie verbindet? Sie führen ihre<br />
Mitarbeiter mit Begeisterung » Seite 10<br />
EUROKRISE HILFSORGANISATIONEN LANDWIRTSCHAFT<br />
ÜBERDAUERN:<br />
<strong>K+S</strong> IST STABIL IN<br />
INSTABILEN ZEITEN<br />
Alle reden von der Eurokrise.<br />
<strong>K+S</strong> zeigt sich wirtschaftlich<br />
robust. Finanzvorstand<br />
Dr. Burkhard Lohr erklärt, warum.<br />
» Seite <strong>12</strong><br />
ÜBERLEBEN:<br />
MINERALIEN RETTEN<br />
MENSCHENLEBEN<br />
In Krisengebieten geht es jeden Tag<br />
ums Überleben. Ein einfaches<br />
Medikament hilft gegen tödliche<br />
Infektionskrankheiten.<br />
» Seite 15<br />
ÜBERDENKEN:<br />
PALMÖLANBAU IN<br />
SÜDAMERIKA<br />
Wie Ökonomie und Ökologie<br />
beim Anbau Hand in Hand<br />
gehen, zeigt ein <strong>K+S</strong> Projekt im<br />
Norden Kolumbiens.<br />
» Seite 3
2<br />
WELTWEIT WORLDWIDE / MONDE /GLOBAL / MUNDO<br />
Liebe<br />
Mitarbeiterinnen,<br />
liebe Mitarbeiter,<br />
worüber sind wir dankbar, was<br />
wollen wir besser machen und worauf<br />
dürfen wir stolz sein? Diese<br />
Fragen stellen sich viele Menschen<br />
zum Jahreswechsel. Das hat einen<br />
guten Grund, denn wer seine Erfahrungen<br />
für die Zukunft nutzen<br />
will, muss sie nicht nur machen,<br />
sondern auch verstehen. Dies war<br />
schon die Überzeugung des deutschen<br />
Nationaldichters Johann<br />
Wolfgang von Goethe. Und ich<br />
schließe mich seiner Auffassung<br />
gerne an, indem ich an dieser Stelle<br />
auf die zurückliegenden zwölf Monate<br />
blicke: In denen haben wir<br />
uns als <strong>K+S</strong> auf einem beachtlichen<br />
Niveau bewegt. Und das Ergebnis<br />
sollte sich trotz eingetrübter Rahmenbedingungen<br />
sehen lassen<br />
können, denn wenn die letzten<br />
Tage des Jahres so verlaufen, wie<br />
wir uns das vorstellen, wird es ein<br />
gutes Ergebnis sein. Das wäre<br />
ohne Ihren Einsatz, liebe Kolleginnen<br />
und Kollegen, nicht zu erreichen<br />
gewesen. Und wenn wir –<br />
Goethes Empfehlung folgend – aus<br />
dem Vergangenen Nutzen ziehen<br />
wollen, wünsche ich mir vor allem,<br />
dass Sie sich Ihre Motivation bewahren.<br />
Die brauchen wir, um unsere<br />
<strong>K+S</strong> für die Zukunft wetterfest<br />
zu machen, denn es gilt, unsere Effizienz<br />
weiter zu verbessern und<br />
unsere Produktivität zu steigern.<br />
Ihre Motivation hat sich 20<strong>12</strong> auf<br />
vielfältige Weise gezeigt. Nicht zuletzt<br />
an den Fortschritten des Legacy<br />
Projekts, an der SAP- Einführung<br />
in Nordamerika und an<br />
zahlreichen Projekten, wie dem Relaunch<br />
unseres fünfsprachigen<br />
Portals. Aber auch die hohe Beteiligung<br />
an unserer internationalen<br />
Mitarbeiterbefragung ist ein klares<br />
Zeichen für Engagement. Bewahren<br />
Sie sich dieses auch 2013, denn<br />
es ist eine der wichtigsten Voraussetzungen<br />
für unseren Erfolg. Verbunden<br />
mit meinem Dank für Ihren<br />
Einsatz im vergangenen Jahr,<br />
wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben<br />
– auch im Namen meiner Vorstandskollegen<br />
– ein gesegnetes<br />
Weihnachtsfest und ein glückliches,<br />
gesundes, neues Jahr!<br />
Ihr Norbert Steiner<br />
Vorsitzender des Vorstands<br />
NACHWUCHSFÖRDERUNG<br />
NEUES<br />
AUSBILDUNGSZENTRUM<br />
ZIELITZ / Seit Oktober bietet<br />
das Kaliwerk Zielitz seinen<br />
Auszubildenden einen neuen<br />
Stützpunkt unter Tage. Lehrlinge<br />
der Bergbautechnologie<br />
werden dort mit der Spezialisierung<br />
Tiefbohrtechnik ausgebildet,<br />
das ist deutschlandweit<br />
einzigartig. Demnächst<br />
finden dort auch die Abschlussprüfungen<br />
der Fachrichtung<br />
Tiefbohrtechnik für<br />
die Auszubildenden der Werke<br />
Zielitz, Bernburg, Werra<br />
und Braunschweig-Lüneburg<br />
statt.<br />
KULTURELLER AUSTAUSCH<br />
DEUTSCHE WEIHNACHT<br />
IN CHILE<br />
CHILE / Einen traditionellen<br />
deutschen Weihnachtsmarkt<br />
konnten zahlreiche Gäste in<br />
Santiago de Chile besuchen.<br />
Organisiert durch die chilenisch-deutsche<br />
Handelskammer<br />
haben Firmen mit Verbindung<br />
nach Deutschland<br />
ihre Produkte vorgestellt.<br />
Mit dabei war auch Sociedad<br />
Punta de Lobos (SPL) und präsentierte<br />
die Speisesalzmarke<br />
„Linea Gourmet Lobos“. Mitarbeiter<br />
in Kochkleidung informierten<br />
die Besucher über<br />
die Besonderheiten des Meersalzes<br />
von SPL.<br />
Nachrichten aus der Branche, dem Konzern<br />
und von unseren Standorten weltweit.<br />
WELTERNÄHRUNG<br />
FACHTAGUNG IN<br />
TANSANIA<br />
ARUSHA / Wir stehen am<br />
Wendepunkt zu einer grünen<br />
Revolution Afrikas“, sagte<br />
Friedensnobelpreisträger Kofi<br />
Annan auf dem „Africa Green<br />
Revolution Forum“ im September.<br />
Ein Großteil des landwirtschaftlichen<br />
Potenzials<br />
des Kontinents liege brach.<br />
Wie dieses zu aktivieren ist,<br />
diskutierten Experten vor Ort,<br />
darunter auch Vertreter der<br />
<strong>K+S</strong> KALI GmbH. Klar ist, dass<br />
Afrika durch gezielte Maßnahmen<br />
und bedarfsgerechte<br />
Düngung einen entscheidenden<br />
Beitrag zur Sicherung der<br />
Welternährung leisten kann.<br />
Landwirtschaftliche Nutzfläche in<br />
der Subsahara<br />
landwirtschaftlich genutzte Fläche<br />
ungenutztes Brachland<br />
entspricht<br />
8 Mio. Hektar<br />
1.031 Mio. ha<br />
228 Mio. ha<br />
subsaharisches<br />
Afrika<br />
MARKETING<br />
UMBRELLA GIRL STEIGT<br />
ZUR IKONE AUF<br />
USA / Das Umbrella Girl ist<br />
zu einer der zehn beliebtesten<br />
weiblichen Werbeikonen<br />
der USA gewählt worden. Die<br />
amerikanische Zeitschrift „Ad<br />
Age“, die die Liste veröffentlichte,<br />
bezeichnet das traditionelle<br />
Logo von Morton Salt<br />
als „ehrwürdige Ikone der<br />
Werbung“. Das Logo existiert<br />
seit 1914 und war ursprünglich<br />
nur ein Ersatzvorschlag.<br />
Doch Joy Morton verliebte<br />
sich auf der Stelle in die kleine<br />
Schirmträgerin und so ziert<br />
sie die Produkte von Morton<br />
Salt bis heute.<br />
STRATEGISCHE PARTNERSCHAFT<br />
<strong>K+S</strong> ZEIGT AUF HANDELSTAGEN IN ESSEN FLAGGE<br />
FÜR CHILE<br />
ESSEN / Auf den chilenisch-deutschen Wirtschaftstagen im<br />
Oktober hat Alexa Hergenröther die <strong>K+S</strong> Gruppe vertreten. Die<br />
Chefin der <strong>K+S</strong> Tochter Sociedad Punta de Lobos (SPL) ist überzeugt,<br />
dass Chile als Investitionsstandort hervorragende Vorzüge<br />
bietet: „Das Land ist eine der wettbewerbsfähigsten<br />
Volkswirtschaften Lateinamerikas mit hohen Wachstumsraten.“<br />
Die sehr gute Infrastruktur mit entsprechend günstigen<br />
Transportmöglichkeiten, das hoch entwickelte Telekommunikationsnetz<br />
und die Organisation des Berufslebens mit gut<br />
ausgebildeten Fachkräften bieten deutschen Unternehmen<br />
ausgezeichnete Voraussetzungen für den Ausbau ihrer Geschäftstätigkeit.<br />
„Nicht zuletzt aufgrund der großen demokratischen<br />
und marktwirtschaftlichen Stabilität können wir anderen<br />
Unternehmen nur empfehlen, in Chile zu investieren“, so<br />
Hergenröther.<br />
ANTRITTSBESUCH<br />
GENERALSEKRETÄRIN<br />
DER IFA BEI <strong>K+S</strong><br />
KASSEL / Im Oktober war<br />
Charlotte Hebebrand zu Gast<br />
bei <strong>K+S</strong> in Deutschland. Die<br />
zukünftige Generalsekretärin<br />
der IFA (International Fertilizer<br />
Industry Association) informierte<br />
sich in Gesprächen<br />
mit <strong>K+S</strong> Vorstand und Geschäftsführung<br />
der <strong>K+S</strong> KALI<br />
GmbH über die aktuelle Entwicklung<br />
des Unternehmens.<br />
Auch ein Besuch im Werk<br />
Werra stand auf dem Programm.<br />
Hebebrand wird ab<br />
2013 Vorsitzende der IFA, die<br />
als internationaler Verband<br />
die Interessen von über 500<br />
Unternehmen der Düngemittelindustrie<br />
vertritt.<br />
UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />
NEUES <strong>K+S</strong><br />
VORSTANDSMITGLIED<br />
KASSEL / Mark Roberts ist<br />
neues Mitglied im Vorstand<br />
der <strong>K+S</strong> Gruppe. Der 49-jährige<br />
Amerikaner übernahm<br />
im Oktober die Verantwortung<br />
für den Geschäftsbereich<br />
Salz. Seit 1992 arbeitete<br />
er zunächst als Vertriebsleiter<br />
und später als Präsident bei<br />
der PICC, der amerikanischen<br />
Vertriebsgesellschaft der <strong>K+S</strong><br />
KALI GmbH. 2008 übernahm<br />
er die Leitung der International<br />
Salt Company (ISCO) und<br />
stand seit 2009 als CEO an<br />
der Spitze von Morton Salt.<br />
Titel: Mirco Lomoth, Markus Hintzen, KircherBurkhardt Fotos S. 2: SB Media/<strong>K+S</strong>, Morton Salt, <strong>K+S</strong> (5)
3<br />
Palmöl ist aus<br />
unserem Leben kaum<br />
wegzudenken. Es<br />
steckt in einer Fülle<br />
von Produkten.<br />
DAS PALMÖL<br />
DER ZUKUNFT<br />
Fotos: Gary Roebuck/Alamy, Thinkstock (<strong>12</strong>)<br />
Die weltweite Nachfrage nach Palmöl steigt. Wie<br />
eine Effizienzsteigerung der Produktion möglich ist,<br />
die zugleich Umwelt und Ressourcen schont, zeigt<br />
die <strong>K+S</strong> KALI GmbH mit einem internationalen<br />
Forscherteam in Kolumbien.<br />
VON CAROLINA ARBOLEDA LÓPEZ<br />
Etwa ein Mal im Monat lässt Ana<br />
Constanza Aranguren das hektische<br />
Großstadtleben der kolumbianischen<br />
Millionenmetropole Bogotá hinter<br />
sich und fährt in die Feuchtsavannen der<br />
Llanos Orientales im Departamento del<br />
Meta. Ihr Ziel heißt Unipalma und ist eine<br />
östlich Bogotás gelegene Ölpalmplantage.<br />
Ana Constanza Aranguren ist Diplom-<br />
Landwirtin und arbeitet seit sieben Jahren<br />
als Beraterin für <strong>K+S</strong> in Kolumbien. Derzeit<br />
für eines der vielversprechendsten Agrarprojekte<br />
des Landes zur „guten Bewirtschaftung<br />
von Ölpalmen“. Das von der <strong>K+S</strong><br />
KALI GmbH unter Leitung von Dr. Bernd<br />
Ditschar im Jahr 2010 initiierte Projekt verfolgt<br />
das ehrgeizige Ziel, die Produktivität<br />
auf der Ölplantage zu steigern und dabei<br />
zugleich höchsten ökologischen wie auch<br />
sozialen Standards zu entsprechen. „Konkret<br />
heißt das zweierlei“, erläutert Ana<br />
Constanza Aranguren, die die Projektleitung<br />
in diesem Jahr übernommen hat:<br />
„Zum einen wird durch den Ölpalmanbau<br />
mehr Einkommen in ländlichen Regionen<br />
generiert. Zum Zweiten sorgt ein ausgeklügeltes<br />
Konzept von etwa 40 Einzelmaßnahmen,<br />
sogenannten Best Management<br />
Practices (BMP), für eine effizientere<br />
Nutzung und somit Einsparung der Flächen.<br />
Das schont die Umwelt.“ Durch diese<br />
Doppel perspektive übertrifft das <strong>K+S</strong><br />
Kali-Projekt deutlich, was nach internationalen<br />
Standards bereits als vorbildlich gilt.<br />
Denn: Jährlich werden mehr als 45 Millionen<br />
Tonnen Palmöl WEITER AUF SEITE 4 »
4 ARBEITEN WORKING / TRAVAILLER / TRABAJAR / TRABALHAR<br />
SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />
FRUCHT<br />
Aus dem gelblichen Fleisch der<br />
Palmfrucht, das sehr viel Carotin<br />
enthält, wird rohes Palmöl<br />
gewonnen.<br />
ACHT<br />
TONNEN Palmöl können pro<br />
Hektar produziert werden.<br />
Damit ist die Ölpalme fünf<br />
Mal so produktiv wie andere<br />
Ölpflanzen.<br />
»<br />
„Durch die BMP gehen Ökonomie und<br />
Ökologie Hand in Hand.“<br />
produziert und Experten sind sich einig<br />
darüber, dass der Bedarf in den nächsten<br />
Jahren eher zunehmen wird. Das ruft zu<br />
Recht Umweltorganisationen wie Greenpeace<br />
und WWF auf den Plan, die kritisieren,<br />
dass die Ausdehnung von Anbauflächen<br />
oft einhergeht mit der Abholzung<br />
von Regenwald. „Doch das muss nicht<br />
zwangsläufig so sein“, weiß Ana Constanza<br />
Aranguren. Auf der 4.420 Hektar<br />
großen Plantage, einer Fläche die etwa<br />
doppelt so groß ist wie das Fürstentum<br />
Monaco, konzentriert sie sich auf einen<br />
Teil von <strong>12</strong>0 Hektar. Zu ihren Aufgaben<br />
zählt es, die Vielzahl von Einzelmaßnahmen<br />
der BMP regelmäßig zu kontrollieren.<br />
Angefangen bei der sorgfältigen<br />
Aufzucht und Pflege der Ölpalmen bis<br />
zur Ernte. Dabei spielt die gezielte, auf die<br />
Bodenverhältnisse ausgerichtete Düngung<br />
eine zentrale Rolle. Eingesetzt wird<br />
hier vor allem Korn-Kali®+B, eine aus Kalium,<br />
Magnesium, Schwefel und Bor zusammengesetzte<br />
Spezialität der <strong>K+S</strong> KALI<br />
GmbH und ESTA® Kieserit, ein sulfatischer<br />
Magnesium- und Schwefeldünger.<br />
„Was wir wollen, ist nicht weniger als<br />
eine hervorragende landwirtschaftliche<br />
Praxis“, sagt Ana Constanza Aranguren.<br />
„Wir wissen aber genau, dass wir<br />
unser Ziel nur gemeinsam mit dem ganzen<br />
Team erreichen können: Voraussetzung<br />
ist, dass wir alle einbinden. Und<br />
zwar wirklich alle. Vom Geschäftsfüh-<br />
KERN<br />
Auch aus den Kernen wird Öl<br />
extrahiert. Es enthält viel<br />
Laurinsäure, das ist ein festes<br />
Pflanzenfett.<br />
Fotos: Paul Smith (6), Jochen Tack/Alamy, Enver Hirsch/laif<br />
Beim sogenannten<br />
„Pruning“ werden alte<br />
Blätter beseitigt. Auch<br />
das trägt zu höheren<br />
Erträgen bei.<br />
Fotos: Xxxxxxxxx, Xxxx Xxxxxxxxxx, Xxxxx xxxxxxxxxx xxxxx
SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />
5<br />
Notwendige<br />
Verbesserung<br />
Die Ölpalme hat einen<br />
schlechten Ruf. Das liegt<br />
nicht an der Pflanze,<br />
sondern am falschen<br />
Umgang mit ihr.<br />
BEDARF<br />
Palmöl ist das am zweit häufigsten<br />
genutzte Pflanzenöl<br />
auf der Welt. Es wird sowohl<br />
in der Nahrungsmittel- als<br />
auch in der Kosmetikindustrie<br />
genutzt und ist in manchem<br />
Biodiesel enthalten.<br />
KRITIK<br />
In die Kritik ist Palmöl gekommen,<br />
weil für die Anlage von Plantagen vor<br />
allem in Asien Regenwald vernichtet<br />
wurde. Zudem laugt der unsachgemäße<br />
Anbau von Ölpalmen die Böden<br />
aus. Es fehlte lange an richtigen Konzepten<br />
für die Palmöl-Produktion.<br />
folg der Mensch ist. Und Ana Constanza<br />
Aranguren ergänzt: „Die Theorie steht auf<br />
dem Papier, aber in der Praxis kommt es<br />
auf das Engagement der Mitarbeiter an.“<br />
Ortstermin:<br />
Ana Constanza<br />
Aranguren (Mitte)<br />
bei einem ihrer<br />
regelmäßigen<br />
Plantagenbesuche<br />
mit Dr. Thomas<br />
Fairhurst (links)<br />
Mitmachen ist gefragt<br />
Und bei den BMP ist Mitmachen gefragt.<br />
Es geht nicht nur um den richtigen Einsatz<br />
von Düngemitteln, sondern um grundsätzliche<br />
pflanzenbauliche Opti mierung.<br />
So wurde auf der Plantage Unipalme beispielsweise<br />
erstmals das gezielte Abschneiden<br />
von abgestorbenen Blättern<br />
eingeführt, das sogenannte Pruning.<br />
Diese scheinbar banale Tätigkeit fördert<br />
das Pflanzenwachstum entscheidend.<br />
Dazu werden die Blätter nach einem<br />
bestimmten Muster wieder unter den<br />
Bäumen verteilt. Das hat gleich zwei<br />
Vorteile: Zum einen verhindert es, dass<br />
die wertvollen Mineralien aus den Dünge<br />
mitteln abgeschwemmt werden, zum<br />
ande ren steigert es die Effizienz der Düngung<br />
in Trockenperioden, da die alten<br />
Palmblätter den Boden länger feucht<br />
hal ten. „Gerade bei einer Praktik wie<br />
dem Pruning, die auf der Plantage für<br />
die Mitarbeiter erst mal neu und ungewohnt<br />
ist, kommt es darauf an, jeden<br />
Mitarbeiter wirklich einzubinden“,<br />
sagt Thomas Fairhurst. „Und zwar<br />
von der Führungsebene bis hin zu<br />
den Mitarbeitern auf der Plantage.“<br />
Damit genau an dieser Stelle keine Hindernisse<br />
entstehen, hat Ana Constanza Aranguren<br />
sich vom ersten Tag an für eine gute<br />
Kommunikation innerhalb der gesamten<br />
Abgestimmtes Set<br />
praktischer Ideen<br />
Zur „guten Bewirtschaftung von Ölpalmen“<br />
gehören frei zugängliche<br />
Gassen für die Ernte und Pflege, regelmäßiger<br />
Schnitt und das Sammeln<br />
von Altblättern, das Auslichten,<br />
die Drainage und Pflege des<br />
Bodens rund um die Palmen, die<br />
Boden abdeckung, die Bekämpfung<br />
des Verfaulens der Palmherzen, die<br />
ständige Pflege der Pflanzengesundheit<br />
und nicht zuletzt die Düngung<br />
rer bis hin zu den Arbeitern, die die Palmen<br />
pflegen und die Früchte ernten.“<br />
Genau deshalb ist Ana Constanza Aranguren<br />
an diesem heißen Donnerstag im<br />
Oktober wieder einmal unterwegs zur<br />
Plantage. Heute ist sie in Begleitung unterwegs<br />
auf der menschenleeren Straße:<br />
Mit im Auto sitzt Dr. Thomas Fairhurst,<br />
der als weltweit anerkannter Ölpalm-<br />
Spezialist das Projekt zur „guten Bewirtschaftung<br />
von Ölpalmen“ von Anfang an<br />
begleitet hat. Bereits seit einigen Jahren<br />
ist er als wissenschaftlicher Partner für die<br />
<strong>K+S</strong> KALI GmbH tätig und hat die Grundlagen<br />
für das BMP in Asien entwickelt. Gemeinsam<br />
mit Ana Constanza Aranguren<br />
besucht er zwei Mal pro Jahr die Plantage.<br />
Die beiden sind sich über die Bedeutung<br />
dieser Besuche einig. „Der direkte<br />
Kontakt mit den Mitarbeitern lässt sich<br />
nicht durch Telefon oder E-Mail ersetzen.<br />
Erst im Gespräch vor Ort kann man<br />
erfolgreich vermitteln, wie die Standards<br />
für alle Schritte der Bewirtschaftung aussehen.“<br />
Aber nicht nur das, denn alles Wissen<br />
nütze nichts, wenn sich die Mitarbeiter<br />
nicht als Teil des Programms fühlten,<br />
so Fairhurst. „Erst wenn das der Fall ist,<br />
wird das vorhandene Wissen eingesetzt“,<br />
so der Experte. Er weiß, wovon er spricht:<br />
Bei seinen Projekten in Asien hat er immer<br />
wieder erlebt, dass der Schlüssel zum Er-<br />
Die Konzepte müssen von<br />
der Führungsebene bis<br />
hin zu den Mitarbeitern<br />
jedem auf der Plantage<br />
vermittelt werden.<br />
Organisationsstruktur stark gemacht.<br />
Omar Cómbita, Leiter der Plantage, ist einer<br />
der 80 Mitarbeiter des Betriebs, die aktuell<br />
in das Programm eingebunden sind.<br />
„Gleich zu Beginn des Projektes sind wir<br />
ausführlich darüber informiert worden,<br />
wie die BMP bereits in anderen Teilen der<br />
Welt die Produktion gesteigert haben“, erinnert<br />
er sich. „Das war sehr hilfreich, denn<br />
dadurch konnten wir gut nachvollziehen,<br />
dass es wirklich auf<br />
mit essenziellen Nährstoffen. WEITER AUF SEITE 6 »
6 ARBEITEN WORKING / TRAVAILLER / TRABAJAR / TRABALHAR<br />
SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />
SACHGERECHT<br />
Die Ölpalme ist kaum ersetzbar.<br />
Für andere Ölpflanzen müssten<br />
um ein Zehnfaches größere Anbauflächen<br />
bereitgestellt werden.<br />
Zudem leben viele Menschen von<br />
der Ölpalme. Zwei Hektar Plantage<br />
ernähren eine Familie.<br />
DÜNGUNG<br />
Mit der richtigen Düngung<br />
und Behandlung können<br />
Ölpalmen effizient angebaut<br />
und die Erträge der<br />
Plantagen deutlich erhöht<br />
werden. So wird auch der<br />
Flächenverbrauch gesenkt.<br />
Dokumentation ist wichtig, um die<br />
Programme an lokale Gegebenheiten<br />
anzupassen.<br />
»<br />
Details ankommt.“ Es sei klar geworden,<br />
wie die Palmen zu pflegen, die Früchte zu<br />
ernten und die Fruchtstauden und Blätter<br />
zu beschneiden sind. „Die Informationen<br />
in den Schulungen seien gut aufbereitet<br />
und systematisch vermittelt worden und<br />
die Empfehlungen haben überzeugt. „Wir<br />
können ja sehen, wie viel es bringt, sie umzusetzen.<br />
Das Ergebnis lässt sich eindeutig<br />
an der Ertragssteigerung ablesen.“<br />
» Die intensive Beratung<br />
und die Anwendung<br />
der Empfehlungen<br />
haben zu einer enormen<br />
Ertrags steigerung<br />
geführt. «<br />
Fotos: Paul Smith (3), Bloomberg/Getty Images, Mim Friday/Alamy<br />
Mit einer einmaligen Schulung zu Projektbeginn<br />
ist es aber nicht getan, ist Ana Constanza<br />
Aranguren überzeugt. Sie setzt auf<br />
Regelmäßigkeit. Dabei ist es ihr wichtig,<br />
dass sowohl Schulungen als auch die Begleitung<br />
und ständige Überprüfung des<br />
BMP-Programms auf dem Feld statt am<br />
Schreibtisch stattfinden.<br />
Wenn Ana Constanza Aranguren die<br />
Plantage besucht und zu den Anpflanzungen<br />
aufbricht, tut sie das nicht alleine:<br />
Meist wird sie vom Geschäftsführer,<br />
der Leiterin des Bereichs Pflanzenbau,<br />
Führungskräften aus den Bereichen Produktion<br />
und Instandhaltung sowie Mitarbeitern<br />
aus den Bereichen Registrierung<br />
und Prüfung begleitet. Angekommen bei<br />
den Parzellen des Projektareals gleicht das<br />
Team anhand einer Checkliste ab, ob die<br />
Best Management Practices umgesetzt<br />
wurden und gegebenenfalls weiter optimiert<br />
werden müssen. „Wenn es um die<br />
Bewertung geht, nehmen alle Stellung. Da<br />
zählt jede Stimme, denn mehrere Augenpaare<br />
sehen bekanntlich mehr als nur eines“,<br />
berichtet Ana Constanza Aranguren<br />
aus der Praxis. Sie setzt auf Diskussionen<br />
und offenen Meinungsaustauch, denn das<br />
bringe allen am meisten: „Wenn das ganze<br />
Team sich einbringt, lernen alle dazu.“<br />
Blanca Lilia Romero, Leiterin Pflanzenbau<br />
Beim Abtransport der reifen<br />
Früchte nach der Ernte kommen<br />
Ochsenwagen zum Einsatz.
SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />
7<br />
MARKT<br />
Die Anwendungsberatung auf<br />
Palmölplantagen ist eine Investition<br />
in die Zukunft: Wer probiert<br />
hat, wie sich der Mehraufwand<br />
durch BMP im Ertrag spiegelt, weitet<br />
auch den Einsatz von Spezialdüngemitteln<br />
von <strong>K+S</strong> weiter aus.<br />
PALMENPLANTAGEN<br />
Kolumbien ist der größte<br />
Palmöl-Produzent in<br />
Südamerika. Für den<br />
Anbau in den Feuchtsavannen<br />
wird kein<br />
Regenwald gerodet.<br />
Tropischer Regenwald<br />
3.000<br />
FRÜCHTE und mehr trägt eine<br />
Palme pro Wachstumszyklus. Die<br />
Best Management Practices zielen<br />
darauf ab, dass der größere Teil<br />
davon wirklich geerntet wird.<br />
Bislang verfault ein Teil ungenutzt.<br />
Das ist nicht wirtschaftlich.<br />
200 km<br />
Unipalma S.A.<br />
Bogotá<br />
bei Unipalma, weiß diese Vorgehensweise<br />
zu schätzen: Die offene Atmosphäre mache<br />
die Arbeit nicht nur angenehmer, sondern<br />
bringe auch bessere Ergebnisse. Obwohl<br />
nach zwei Jahren Projektdauer erst<br />
die Hälfte des Weges zurückgelegt ist,<br />
lassen sich bereits jetzt deutliche Erfolge<br />
erkennen: Die optimale Steuerung der<br />
Düngung sowie die Anwendung der vielfältigen<br />
Anbau-Praktiken sorgen für immer<br />
höhere Erträge.<br />
„Wenn landwirtschaftliches Know-how<br />
und der optimale Einsatz von Düngemitteln<br />
so gehandhabt werden wie auf der<br />
Plantage Unipalma, haben wir viel gewonnen“,<br />
sagt Prof. Dr. Andreas Gransee, Leiter<br />
angewandte Forschung und Beratung<br />
der <strong>K+S</strong> KALI GmbH. Denn nichts motiviere<br />
die Produzenten mehr, die Praktiken anzuwenden,<br />
als hervorragende Ergebnisse.<br />
„Und wenn dabei Ökonomie und Ökologie<br />
auch noch Hand in Hand gehen, haben wir<br />
unser Ziel erreicht.“<br />
Und wie geht es nach Projektabschluss<br />
im Jahr 2014 weiter? „Ich bin überzeugt,<br />
dass die erworbenen Kenntnisse beibehalten<br />
und weiterentwickelt werden“,<br />
sagt Blanca Lilia Romero. Und fügt mit<br />
einem Lächeln hinzu: „Thomas Fairhurst<br />
und Ana Constanza Aranguren wissen es<br />
zwar noch nicht, aber wir werden sie überreden,<br />
das Projektende hinauszuschieben.<br />
Nicht, weil wir unseren Zeitplan nicht einhalten<br />
können, sondern weil die Zusammenarbeit<br />
einfach toll ist.“<br />
Experten im<br />
Einsatz: Projektleiterin<br />
Ana Constanza<br />
Aranguren mit<br />
Kollege Dr.<br />
Thomas<br />
Fairhurst<br />
KOLUMBIEN<br />
Aceites Manuelita<br />
Wir gehen immer<br />
noch falsch mit<br />
der Ölpalme um<br />
Der Agronom und<br />
Ölpalm-Experte Dr. Thomas<br />
Fair hurst begleitet<br />
Agrar projekte von <strong>K+S</strong>.<br />
Dr. Fairhurst, was fasziniert Sie an<br />
der Ölpalme?<br />
Die Ölpalme ist eine unglaublich<br />
komplex funktionierende Pflanze, die<br />
die Sonnenenergie, das Wasser und<br />
die Nährstoffe in ein Pflanzenöl umwandelt,<br />
das wir für viele verschiedene<br />
Zwecke verwenden können –<br />
die Bandbreite reicht von Keksen bis<br />
hin zu Lippenstift und Kraftstoff.<br />
Ist der Anbau auch auf kleinen<br />
Flächen effizient und rentabel?<br />
Absolut. In Ländern wie Indonesien<br />
und Malaysia verfügen 40 Prozent<br />
der Plantagenbesitzer nur über zehn<br />
oder weniger Hektar. Weil die Ölpalme<br />
so produktiv ist, kann sogar so<br />
eine kleine Fläche sehr rentabel sein.<br />
Warum hat die Ölpalme dann so<br />
einen schlechten Ruf?<br />
Probleme entstehen dann, wenn die<br />
Ölpalme am falschen Ort angepflanzt<br />
wird. In den Nachrichten wird zu -<br />
wei len die Pflanze selbst in Verruf<br />
ge bracht, obwohl die Schuld in Wirklichkeit<br />
bei jenen liegt, die den Bestand<br />
nicht richtig nutzen und weiterentwickeln.<br />
Ist die Düngung entscheidend für<br />
eine umweltschonende und nachhaltige<br />
Bewirtschaftung der Ölpalmenplantagen?<br />
Das ist der entscheidende Punkt und<br />
genau deswegen konzentriert sich<br />
unser Projekt auf die richtige Anwendung<br />
von Düngemitteln in Ölpalmplantagen.<br />
Wir wissen, dass die Palme<br />
Nährstoffe wie Stickstoff, Phos -<br />
phor, Kalium, Magnesium, Bor, Zink<br />
und Kupfer benötigt, um Sonnenenergie<br />
und Wasser in Öl umzuwandeln,<br />
und dass sie überwiegend auf<br />
nährstoffarmen Böden angepflanzt<br />
wird. Die wenigen<br />
vorhandenen Nährstoffe<br />
sind dort in<br />
den ersten fünf<br />
Zentimetern unter<br />
der Erdoberfläche<br />
konzentriert.<br />
Mine ralische<br />
Dünge mittel<br />
sind deswegen<br />
sehr wichtig für<br />
einen hohen<br />
Gewinn bei der<br />
Ernte.
8 ARBEITEN WORKING / TRAVAILLER / TRABAJAR / TRABALHAR<br />
SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />
Dr. Thomas Nöcker im<br />
Gespräch mit Kollegen<br />
aus dem Werk Werra<br />
TOPNOTEN FÜR ENGAGEMENT<br />
UND ZUSAMMENARBEIT<br />
Zum ersten Mal in der Geschichte der <strong>K+S</strong> Gruppe<br />
konnten alle Mitarbeiter weltweit ihre Meinung<br />
zum Unternehmen äußern. 76 Prozent haben es<br />
getan. Die Ergebnisse können sich sehen lassen<br />
(<strong>Scoop</strong> News berichtete). Zeit für ein Fazit.<br />
Per sonalvorstand Dr. Thomas Nöcker hat es für<br />
uns gezogen.<br />
Herr Dr. Nöcker, woran denken Sie<br />
zu erst, wenn Sie das Wort Mitarbeiterbefragung<br />
hören?<br />
An die hohe Beteiligung. Über die freue<br />
ich mich sehr, denn insgesamt 76 Prozent<br />
sind gerade für eine Erstbefragung<br />
ein hervorragendes Ergebnis.<br />
Ist die Höhe der Beteiligung nicht eher<br />
eine quantitative Zahl, die erst mal<br />
wenig aussagt?<br />
Das könnte man meinen. Doch ich bin<br />
davon überzeugt, dass sich daran auch<br />
etwas ablesen lässt: nämlich, dass un -<br />
se re Mitarbeiter wirkliches Interesse<br />
da ran haben, sich einzubringen und die<br />
Zukunft des Unternehmens aktiv mitzugestalten.<br />
Das kann man gar nicht<br />
hoch genug schätzen. Schließlich sind es<br />
die Mitarbeiter, die <strong>K+S</strong> erfolgreich machen.<br />
Wer sich nicht für das Unternehmen<br />
engagiert, beteiligt sich wohl kaum<br />
an einer Befragung. Denn eines glaube<br />
ich sicher: Niemand beantwortet 68 Fragen,<br />
wenn er keinen Sinn darin sieht.<br />
Dass so viele Mitarbeiter ihre Meinung<br />
abgegeben haben, ist ein super Ergebnis.<br />
Wie beurteilen Sie die Ergebnisse?<br />
Wie wir inzwischen kommuniziert haben,<br />
gibt es neben den vielen guten Ergebnissen<br />
auch Verbesserungspotenzial. Unser<br />
Mitarbeiterengagement ist sehr hoch.<br />
Ähnlich positiv sieht es mit der persönlichen<br />
Bindung ans Unternehmen aus. Um<br />
uns aber weiterzuentwickeln, brauchen<br />
wir nicht nur Bestätigung darin, was wir<br />
gut können. Viel wichtiger sind ehrliche<br />
Rückmeldungen, wo der Schuh drückt.<br />
Die haben wir ebenfalls bekommen: So<br />
zeigt sich, dass gerade in den Bereichen<br />
Personalentwicklung, Unternehmensführung<br />
und organisatorische Veränderungen<br />
Verbesserungen notwendig sind.<br />
Gleiches gilt für die Einschätzung unserer<br />
Mitarbeiter ihres Unternehmens in der<br />
Öffentlichkeit. Das sind Signale, auf die<br />
wir reagieren müssen.<br />
Was ist aus Ihrer Sicht nun zu tun?<br />
Aus der Analyse der Ergebnisse hat der<br />
Vorstand zwei globale Handlungsfelder<br />
abgeleitet. Das ist zum einen die Kommunikation,<br />
das heißt, wir wollen unter<br />
anderem die strategische Ausrichtung<br />
von <strong>K+S</strong> und auch organisatorische<br />
Änderungen intern für die Mitarbeiter<br />
deutlicher kommunizieren.<br />
Was uns aber genauso wichtig ist: Wir<br />
wollen uns in Sachen Personalentwicklung<br />
deutlich steigern. Denn aus der Umfrage<br />
ergibt sich die klare Rückmeldung,<br />
dass unsere Mitarbeiter wissen wollen,<br />
welche persönlichen und beruflichen<br />
Entwicklungschancen sie konkret in ih-<br />
Zwei Handlungsfelder<br />
sind bestimmt worden.<br />
Ab 2013 werden daraus<br />
abgeleitete Maßnahmen<br />
umgesetzt.
SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />
9<br />
76 %<br />
DER MITARBEITER WELTWEIT<br />
haben sich an der Befragung<br />
beteiligt. Bis Jahresende<br />
wurden sie persönlich durch<br />
ihre Führungskräfte über die<br />
genauen Ergebnisse informiert.<br />
Und was halten Sie davon?<br />
In der Mitarbeiterumfrage bleiben die Mitarbeiter das Wichtigste. Sechs Kollegen<br />
aus aller Welt sagen ihre ganz persönliche Meinung zu der Befragung.<br />
ren Unternehmen und in der gesamten<br />
<strong>K+S</strong> Gruppe haben. Daneben definieren<br />
auch die Geschäftsbereiche, Gesellschaften<br />
und Standorte eigene Handlungsfelder.<br />
Die daraus abgeleiteten Maßnahmen<br />
werden ab dem kommenden Jahr<br />
eingeleitet und über die Ergebnisse werden<br />
wir regelmäßig berichten. Sowohl<br />
direkt durch die Vorgesetzten als auch<br />
durch unsere internen Medien wie <strong>Scoop</strong><br />
und <strong>Scoop</strong> News.<br />
Wird es in Zukunft weitere<br />
Mitarbeiterbefragungen geben?<br />
Die Befragung hat sich als ein Instrument<br />
erwiesen, das gut angenommen<br />
wird und tatsächlich das liefert, was uns<br />
von Anfang an ein Anliegen war: einen<br />
Blick nach innen zu werfen, der uns gemeinsam<br />
weiter nach vorn bringen kann<br />
und unsere Stärken für die Zukunft bündelt.<br />
Insofern sind weitere Befragungen<br />
geplant, denn die Meinung unserer Mitarbeiter<br />
ist uns wichtig. Nur durch ihre<br />
Rückmeldung kann es gelingen, notwendige<br />
Verbesserungen zu erreichen. Hinzu<br />
kommt Folgendes: Wenn die Meinung<br />
jedes Einzelnen zählt und jeder Mitarbeiter<br />
die Chance hat, sich an seinem Arbeitsplatz<br />
aktiv für die Zukunft des Unternehmens<br />
einzubringen, dann entsteht<br />
Motivation. Und eines ist klar: Motivierte<br />
Mitarbeiter sind zugleich auch engagierte<br />
Mitarbeiter. Auf die sind wir stolz.<br />
ALEXANDER GRABOWSKI,<br />
KASSEL (DEU)<br />
MOTIVATIONSSCHUB<br />
Ich glaube, dass es zu einem Motivationsschub<br />
führt, wenn aus<br />
den Ergebnissen die richtigen<br />
Schlüsse gezogen werden. Wenn<br />
die Mitarbeiter merken, dass<br />
ihre Anregungen und Vorschläge<br />
aufgenommen werden, dann<br />
entsteht eine größere Identifikation<br />
mit dem Unternehmen. Und<br />
zwar nicht nur an den deutschen,<br />
sondern an allen internationalen<br />
Standorten. Mich würden die<br />
Ergebnisse und Maßnahmen aus<br />
anderen Ländern interessieren.<br />
KEITH DEPPERT,<br />
CHICAGO (USA)<br />
ERNSTES INTERESSE<br />
<strong>K+S</strong> hat durch diese Umfrage<br />
gezeigt, dass die Meinung ihrer<br />
Mitarbeiter das Unternehmen<br />
ernsthaft interessiert. Man hat<br />
das schon daran gesehen, dass<br />
die Umfrage sehr gut organisiert<br />
war. Die Fragen waren einfach,<br />
und die Zeit reichte aus, um<br />
durchdachte Antworten zu<br />
geben. So fühlte ich mich ernst<br />
genommen. Von den Ergebnissen<br />
werden Unternehmen und<br />
Mitarbeiter gleichermaßen profitieren.<br />
VANESSA ALMEIDA,<br />
RIO DE JANEIRO (BRA)<br />
VIELVERSPRECHEND<br />
Das Unternehmen hat jetzt die<br />
Möglichkeit, das Verhältnis zu<br />
den Arbeitnehmern und die Atmosphäre<br />
im Betrieb nachhaltig<br />
zu verbessern. Durch die Anonymität<br />
konnten die Mitarbeiter<br />
alles sagen, was sie stört. Wenn<br />
sich dort nun etwas ändert, dann<br />
wird das auch Auswirkungen auf<br />
die wirtschaftliche Entwicklung<br />
von <strong>K+S</strong> haben. Denn zufriedene<br />
und respektierte Mitarbeiter<br />
engagieren sich mehr für ihren<br />
Arbeitgeber und die Kunden.<br />
Fotos: Markus Hintzen, KircherBurkhardt, <strong>K+S</strong> (7)<br />
Anonymität in<br />
sechs Sprachen<br />
Am 21. Mai wurde an allen Standorten<br />
weltweit der Fragebogen für die<br />
Mitarbeiter ausgeteilt. 14000 Mitarbeiter<br />
sollten 68 Fragen beantworten,<br />
die in 14 Kategorien unterteilt<br />
waren. Jede Stimme hatte denselben<br />
Einfluss auf das Endergebnis.<br />
Durch die professionelle<br />
Betreuung des<br />
Beratungsunternehmens<br />
Towers Watson<br />
war die Anonymität<br />
der Befragten zu jedem<br />
Zeitpunkt gewährleistet.<br />
JENS BENDRICH, HATTORF<br />
WINTERSHALL (DEU)<br />
KOMMUNIKATION<br />
Ich finde es sehr gut, dass <strong>K+S</strong><br />
die Mitarbeiterbefragung durchgeführt<br />
hat. So konnte man<br />
wirklich aus allen Einheiten des<br />
Unternehmens erfahren, ob die<br />
Mitarbeiter zufrieden sind. Gerade<br />
bei Verbesserungswünschen<br />
hapert es oft an der Kommunikation,<br />
und die Umfrage hat einen<br />
guten Rahmen geboten, diese zu<br />
äußern. Für meine Arbeit als Vorgesetzter<br />
ist das ein nützliches<br />
Hilfsmittel. Gute interne Kommunikation<br />
ist maßgeblich für<br />
den Erfolg des Unternehmens.<br />
JOEL FIORANI,<br />
WITTENHEIM (FRA)<br />
GUTE MASSNAHME<br />
Als kleiner Standort gab es für<br />
uns bisher wenige Möglichkeiten,<br />
mit unserer Meinung an den<br />
großen Mutterkonzern in Kassel<br />
heranzutreten. Doch die Mitarbeiterbefragung<br />
hat das möglich<br />
gemacht. Die Beteiligung in Wittenheim<br />
war entsprechend hoch.<br />
Ich glaube, es hat sich insgesamt<br />
ein sehr positives Bild ergeben.<br />
Maßnahmen sollten vor allem<br />
in der Fort- und Weiterbildung<br />
und in der Vergütung getroffen<br />
werden.<br />
JORGE BENAVIDES,<br />
SANTIAGO (CHL)<br />
ALLE SIND WICHTIG<br />
Die Mitarbeiterumfrage ist für<br />
ein internationales Unternehmen<br />
wie <strong>K+S</strong> ein gutes Mittel,<br />
um alle Standorte weltweit zu<br />
integrieren. Egal, ob aus Chile,<br />
den USA oder Deutschland: Bei<br />
der Umfrage war jede Stimme<br />
gleich viel wert. Die Ergebnisse<br />
sollten jetzt in Handlungen resultieren,<br />
die überall zu spüren<br />
sind. Das kann das Verhältnis<br />
zwischen dem Unternehmen<br />
und den Arbeitnehmern weiter<br />
verbessern.
10 ARBEITEN WORKING / TRAVAILLER / TRABAJAR / TRABALHAR<br />
SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />
ZWEI FRAUEN, ZWEI JOBS,<br />
ZWEI KONTINENTE<br />
Sie sind zwei starke Frauen in ihren Jobs: Werksleiterin Andrea Matus bei der <strong>K+S</strong> Tochter SPL<br />
im chilenischen Puerto Montt und Grubenleiterin Claudia Haney im deutschen Kaliwerk<br />
Neuhof-Ellers. Was beide verbindet: Sie stellen sich mit Leidenschaft dieser Herausforderung.<br />
Sie begrüßt sie alle bei ihren Vornamen:<br />
Pablo, der die Säcke etikettiert,<br />
Rodrigo, der sie mit Salzpulver<br />
befüllt, oder José-Luis, der sie zunäht.<br />
Werksleiterin Andrea Matus trägt Mundschutz,<br />
Haarnetz und Sicherheitsweste<br />
über einem salzweißen Overall. Mahlwerke<br />
brummen, ein Stapler fährt Paletten<br />
mit prall gefüllten Säcken zum Lieferbereich.<br />
Im Lager nebenan schüttet ein<br />
Schaufelbagger neues Rohsalz auf. „Wir<br />
bekommen alle drei Monate <strong>12</strong>.000 Tonnen<br />
geliefert, es verkauft sich schnell, die<br />
Nachfrage ist sehr hoch“, sagt Matus, die<br />
in Puerto Montt als erste Frau für 35 Angestellte<br />
der Sociedad Punta de Lobos (SPL)<br />
verantwortlich ist, seit 2006 eine Tochtergesellschaft<br />
der <strong>K+S</strong> Gruppe.<br />
Bis zu acht Millionen Tonnen Rohsalz<br />
jährlich gewinnt SPL in der Tarapacá-Wüste<br />
im Norden Chiles. Per Schiff gelangt es<br />
ins rund 2.800 Kilometer südlich gelegene<br />
Puerto Montt, wo Rodrigo und die ande-<br />
Andrea Matus<br />
liebt ihre<br />
südchilenische<br />
Heimat und ist<br />
mit dem Standort<br />
Puerto Montt sehr<br />
verbunden.<br />
» Von Puerto Montt aus<br />
beliefern wir den ganzen<br />
Süden Chiles bis in die<br />
letzte Ecke Patagoniens. «<br />
ren Mitarbeiter es zu Industriesalz verarbeiten<br />
– vor allem für die im Süden Chiles<br />
boomende Lachsindustrie, aber auch für<br />
die Lederherstellung und Fleischkonservierung.<br />
Matus misst mit einem schnellen<br />
Blick den Lagerbestand ab. „4.000<br />
Tonnen, in drei Wochen kommt die neue<br />
Lieferung.“<br />
Highheels und Fußball<br />
Kurz darauf clipst sie sich in ihrem Büro<br />
die Ohrringe wieder an, die neben dem<br />
BlackBerry auf dem Schreibtisch liegen.<br />
Sie trägt ein gemustertes Kleid und hohe<br />
Schuhe, an der Wand hängen bunte Bilder<br />
und ein großes Foto, auf dem sie mit<br />
der Fußballmannschaft des Werks zu sehen<br />
ist. „Das haben mir die Kollegen geschenkt,<br />
weil ich sie immer anfeuere, ich<br />
liebe Fußball“, sagt Matus, die mit zwei<br />
Brüdern in einem Dorf bei Puerto Montt<br />
aufgewachsen ist. Im Eingangsbereich des<br />
Bürogebäudes stehen die Pokale der Fußballturniere.<br />
Noch vor einem Jahr gab es<br />
hier nur zwei Frauen, mittlerweile sind<br />
es vier, und auch das SPL-Werk im weiter<br />
nördlich gelegenen Iquique wird seit ei-<br />
Salz für Chiles<br />
Wirtschaftsboom<br />
Jeder in Chile kennt das Tafelsalz „Sal<br />
Lobos“. In Puerto Montt wird aus der<br />
Tarapacá-Wüste stammendes Rohsalz<br />
vor allem für die Lachsindustrie<br />
verarbeitet. Andrea Matus (41) setzt<br />
sich als erste weibliche Werksleiterin<br />
mit Leidenschaft für ihre 35 Mitarbeiter<br />
ein, führt hohe Qualitätsstandards<br />
ein und bereitet das Werk für<br />
die steigende Nachfrage vor.<br />
nem Jahr von einer Frau geleitet. „In Chile<br />
waren berufstätige Frauen früher meist<br />
Sekretärinnen, erst in den letzten Jahren<br />
besetzen sie auch Führungspositionen“,<br />
sagt Matus. Zu Recht, wie sie findet. „Sie<br />
sind meist sehr gut ausgebildet und verantwortungsbewusst“,<br />
sagt sie und lacht,<br />
„und oft auch noch Perfektionistinnen!“<br />
Von der Praktikantin zur Leiterin<br />
Matus kam gleich nach dem Betriebswirtschaftsstudium<br />
als Praktikantin zur<br />
SPL, schleppte im Werk selbst 20-Kilo-Säcke,<br />
half später in der Verwaltung, wurde<br />
2001 Lagerleiterin und vor fünf Jahren<br />
Werksleiterin. „Es ging alles sehr schnell“,<br />
sagt die heute 41-Jährige. Doch es ist ihr<br />
nicht zugefallen, sie ist immer in Bewegung<br />
geblieben, belegte Kurse in Schweißund<br />
Elektrotechnik und ließ sich – als die<br />
Lachswirtschaft im Süden Chiles zu boomen<br />
begann – zur Fachkraft für Aquakultur<br />
ausbilden.<br />
Als Werksleiterin kümmert sie sich vor<br />
allem um Produktion, Vorratshaltung und<br />
Kostenkalkulation. Arbeitsprozesse und<br />
-bedingungen zu verbessern, sieht sie als<br />
eine ihrer wichtigsten Aufgaben. Proble-
SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />
11<br />
Salzabbau in der<br />
Traditionsgrube<br />
Am Standort Neuhof-Ellers bauen<br />
300 Mitarbeiter im Jahr rund vier<br />
Millionen Tonnen Rohsalz ab. Ein<br />
Wegenetz von mehr als einhundert<br />
Kilometern durchzieht die Grube<br />
auf einem Gebiet von circa 80 km².<br />
Claudia Haney (34) hat den dortigen<br />
Abbau seit 2010 als Grubenleiterin<br />
geführt. Im Dezember<br />
wechselt die Ingenieurin zum<br />
Unter nehmenssitz nach Kassel.<br />
Fotos: Mirco Lomoth (3), Markus Hintzen (3) Grafik: KircherBurkhardt Infografik<br />
Seit Claudia Haney<br />
die Grube leitet,<br />
fährt sie seltener<br />
in die Welt unter<br />
Tage ein, als es ihr<br />
lieb ist, denn die<br />
vielen Aufgaben<br />
über Tage halten<br />
sie oft ab.<br />
me, sich als Werksleiterin in der Männerwelt<br />
durchzusetzen, hat sie nicht. „Ich versuche<br />
es immer zuerst mit Honig, aber<br />
manchmal muss es auch ein hartes Wort<br />
sein.“ Die Zukunft des Standortes sieht<br />
sie überaus positiv. „Unsere Region hat<br />
viel Wachstumspotenzial.“ Ein prosperierender<br />
Markt sei etwa die Miesmuschelproduktion<br />
in Aquakultur, bei der mit Salz<br />
das Muschelfleisch von der Schale getrennt<br />
und das Endprodukt konserviert<br />
wird.<br />
Matus will auch in Zukunft in Bewegung<br />
bleiben und bereitet sich gerade auf<br />
ein Masterstudium in Wirtschaftsingenieurwesen<br />
vor. Ihren Arbeitsort wechseln<br />
möchte sie jedoch nicht, zu sehr liebt sie<br />
ihre Heimat, den feuchten Regenwald, die<br />
Seen, an denen sie aufgewachsen ist und<br />
die schneebedeckten Andengipfel.<br />
Puerto<br />
Montt<br />
CHILE<br />
Neuhof-<br />
Ellers<br />
DEUTSCHLAND<br />
Pionierin der Grube<br />
Wenn Claudia Haney in die Grube eingefahren<br />
ist, geht sie vom Förderkorb zunächst<br />
an der Heiligen Barbara vorbei. Die<br />
Schutzheilige steht in einer kleinen Felsnische,<br />
wo vor knapp einhundert Jahren<br />
die ersten Bergarbeiter Kalisalz in Förderkübel<br />
umgefüllt haben, um es durch den<br />
Schacht Ellers über Tage zu bringen. Sie<br />
trägt dann ihren weißen Arbeitsanzug,<br />
Schutzhelm und Lampe, steigt in den Geländewagen<br />
und fährt durch kilometerlange<br />
Stollen zu den Abbaustellen, wo in<br />
Schichtarbeit das Rohsalz abgebaut wird.<br />
Rund vier Millionen Tonnen fördert die<br />
Grube Neuhof-Ellers jährlich, es wird zu<br />
kalium- und magnesiumhaltigen Düngemitteln<br />
verarbeitet.<br />
Haney ist die erste Frau in Deutschland,<br />
die einen Grubenbetrieb leitet, unter<br />
ihren knapp 300 Mitarbeitern sind<br />
nur drei Frauen. Das hat vor allem historische<br />
Gründe: Lange Zeit war es Frauen<br />
in Deutschland verboten unter Tage<br />
zu arbeiten, erst 2008 wurden alle Beschränkungen<br />
aufgehoben. Unter Bergleuten<br />
herrschte zudem der Aberglaube,<br />
dass Frauen unter Tage Unglück bringen.<br />
„Ich verstehe das gar nicht, die Anwesenheit<br />
der Heiligen Barbara ist ja schließlich<br />
auch erwünscht“, sagt Haney mit einem<br />
Lächeln. Wenn man mit ihr spricht,<br />
merkt man schnell, dass sie sich unter vielen<br />
Männern mit freundlich bestimmtem<br />
Ton durchzusetzen weiß.<br />
Faszination Bergbau<br />
Für sie war früh klar, dass ihr Traumberuf<br />
etwas mit Bergbau zu tun haben muss,<br />
ihre Leidenschaft für Mineralien hatte sie<br />
schon als Kind. „Noch immer hebe ich alles<br />
auf, was glitzert, aber ich sammle es nicht<br />
mehr“, sagt sie. Ein Studium brachte sie an<br />
die Technische Universität Bergakademie<br />
ins sächsische Freiberg, sie war die einzige<br />
Frau in ihrem Jahrgang. Nach dem Abschluss<br />
kam sie 2002 als Trainee in das <strong>K+S</strong><br />
Verbundwerk Werra auf den Standort Unterbreizbach.<br />
Sie konnte sich als Steiger beweisen<br />
und als Aufsicht unter Tage die Kalisalzgewinnung<br />
in der Praxis kennenlernen.<br />
„Das war genau das, wovon ich geträumt<br />
hatte und die Basis für meine folgende Tätigkeit<br />
in der Grubenleitung“, sagt sie. Nach<br />
einer Zwischenstation als Grubenbetriebsassistentin<br />
im Kaliwerk Zielitz in Sachsen-<br />
Anhalt wurde sie 2006 Assistentin der Grubenleitung<br />
in Neuhof-Ellers und vier Jahre<br />
später kommissarische Leiterin Produktion<br />
und Technik unter Tage.<br />
Seither kommt die 34-Jährige nicht<br />
mehr so oft in die untertägige Welt, wie<br />
es ihr lieb wäre, trägt also häufiger Rock<br />
und Pumps statt Arbeitsanzug und Sicherheitsschuhe.<br />
Besprechungen und Telefonate<br />
bestimmen das Tagesgeschäft, etwa<br />
zu Produktions- und Kostenplanung oder<br />
Sicherheitsfragen. Doch regelmäßig unternimmt<br />
sie auch Inspektionsfahrten in<br />
die Tiefe. „Ich freue mich jedes Mal, wenn<br />
ich in den Förderkorb steige und hinabfahre“,<br />
auch wenn sie nach zehn Jahren kein<br />
Bauchkitzeln mehr fühlt beim Gedanken<br />
an die gut 500 Meter Fels, die sich dann<br />
über ihr befinden. Unter Tage lässt sie sich<br />
von Kollegen die aktuellen Entwicklungen<br />
im Abbaubetrieb zeigen, etwa wenn eine<br />
effektivere Anordnung von Sprenglöchern<br />
erprobt wird, um Einsparungen zu erzielen.<br />
Sie überprüft die Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen<br />
und tauscht sich<br />
mit den Bergleuten aus. „Das ist mir sehr<br />
wichtig, denn nur so behalte ich den Überblick,<br />
was in der Grube los ist.“<br />
Auch über Tage gibt es viel zu besprechen:<br />
Es soll eine neue Generation von<br />
Fahrladern eingeführt werden, die bei<br />
geringeren Instandhaltungskosten mehr<br />
Leistung bringen. Sie gelangen in Einzelteilen<br />
durch den Schacht und werden erst<br />
unten zusammengebaut. „Das ist eine<br />
große Herausforderung“, sagt Haney, aber<br />
man merkt, sie hat keine Zweifel daran,<br />
dass ihre Jungs es meistern werden.
LEBEN LIVING<br />
/ VIVRE / VIVIR / VIVER<br />
Jeeps bringen Hilfsmittel wie<br />
Medikamente und Nahrung auch in<br />
Krisengebiete ohne Infrastruktur.<br />
Mitarbeiter von<br />
Hilfsorganisationen<br />
erklären vor Ort, wie das<br />
ORS-Pulver einge nommen<br />
wird.<br />
Fotos: Ton Koene/Prisma, UNICEF/Noorani, KicrherBurkhardt (2), Thinkstock<br />
NATURPRODUKT RETTET<br />
MENSCHENLEBEN<br />
Die <strong>K+S</strong> KALI GmbH produziert hochreines Kali umchlorid<br />
für ein Arzneimittel, das zusammen mit<br />
weiteren Bestandteilen als Rehydrationssalz<br />
jährlich Millionen Menschen vor dem Tod bewahrt.<br />
VON TANJA REQUARDT<br />
Wenn die staubigen Jeeps mit<br />
den Medikamenten in das<br />
Lager des Kinderhilfswerkes<br />
UNICEF nahe der senegalesischen Hauptstadt<br />
Dakar rollen, atmen die Helfer auf:<br />
Wieder eine Lieferung lebenswichtiger<br />
Hilfsmittel, wieder eine Ladung, die Leben<br />
in dem ostafrikanischen Land retten<br />
kann. Eines der wichtigsten Arzneimittel<br />
auf den Lastwagen ist ein Pulver zur<br />
Herstellung von Trinklösungen. Es handelt<br />
sich um Orales Rehydrationssalz,<br />
kurz ORS, und ist eine von der Weltgesundheitsorganisation<br />
(WHO) empfohlene<br />
Mischung aus Traubenzucker, Kochsalz,<br />
einem Säurungsmittel und hochwertigem<br />
Kaliumchlorid, wie es die <strong>K+S</strong> KALI GmbH<br />
produziert.<br />
Die Anwendung ist relativ einfach, die<br />
Wirkung sehr effektiv: Das feine Pulver<br />
wird in Wasser zu einem Getränk aufgelöst<br />
und sorgt bei den an Durchfall Erkrankten<br />
dafür, dass ihr Körper rasch wieder<br />
Flüssigkeit aufnehmen und gesunden<br />
kann. Internationale Hilfsorganisationen<br />
wie Ärzte ohne Grenzen, Welthunger hilfe<br />
und UNICEF setzen seit Jahren millionenfach<br />
auf die ORS-Lösung. Das Pulver wird<br />
in Krisengebieten wie Haiti, der Sahelzone,<br />
Syrien oder Afghanistan eingesetzt.<br />
„ORS ist ein einfaches Mittel mit enormer<br />
Wirkung“, sagt UNICEF-Sprecher Rudi<br />
Tarneden. „Es ist das Mittel der Wahl bei<br />
Durchfallerkrankungen, denn es kann den<br />
Teufelskreis von körperlicher Schwäche<br />
und aufkommenden Infektionskrankheiten<br />
durchbrechen.“<br />
Missernten, Dürre und politische Instabilität<br />
haben in der Sahelzone immer wieder<br />
schwere Versorgungskrisen ausgelöst.<br />
Derzeit sind mehr als zehn Millionen Menschen<br />
in dieser Region WEITER AUF SEITE 16<br />
»
LEBEN LIVING / VIVRE / VIVIR / VIVER<br />
SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />
»<br />
Hilfsgüter werden bei Katastrophen wie dem Erdbeben<br />
in Haiti und Choleraepedemien eingeflogen.<br />
WELTHUNGER<br />
Fast eine Milliarde Menschen<br />
weltweit leiden an Hunger. In den<br />
besonders stark von Mangelernährung<br />
betroffenen Regionen ist<br />
das Risiko für Infektionskrank -<br />
heiten sehr hoch.<br />
sehr hohes Risiko<br />
hohes Risiko<br />
»<br />
von Hunger und Krankheiten bedroht. In<br />
anderen Regionen Afrikas und Asiens gibt<br />
es ähnliche Situationen. Der UN-Hungerbericht<br />
20<strong>12</strong> spricht von 870 Millionen<br />
Hungernden weltweit. Das sind <strong>12</strong>,5 Prozent<br />
der Gesamtbevölkerung.<br />
„Mit spezieller Nahrung und einfachen<br />
Medikamenten wie ORS können wir die<br />
Menschen vor dem Tode bewahren“, sagt<br />
Roland Kupka, Ernährungsspezialist im<br />
UNICEF-Regionalbüro Dakar. Auch für Ärzte<br />
ohne Grenzen, die größte internationale<br />
Organisation für medizinische Nothilfe<br />
in Krisengebieten, gehört der Einsatz des<br />
Pulvers zur Standardversorgung.<br />
„Die schnelle Verabreichung von ORS<br />
ist enorm wichtig, sie kann Leben retten“,<br />
sagt Sabine Kampmüller, Gesundheitsexpertin<br />
von Ärzte ohne Grenzen. Bei Cholera<br />
reiche es in rund 80 Prozent der Fälle<br />
aus, die Kranken rechtzeitig die Rehydrationssalze<br />
trinken zu lassen. Cholera sei somit<br />
„eine Bedrohung, die keine sein sollte“.<br />
Was kann ORS<br />
Die Wirkung von ORS besteht vor allem<br />
darin, dass das Zucker-Salz-Gemisch dafür<br />
sorgt, dass Flüssigkeit aus dem Magen-<br />
Darm-Trakt in den Körper transportiert<br />
wird. Das wirkt der Austrocknung oder<br />
Dehydrierung bei Durchfallerkrankungen<br />
entgegen. Gleichzeitig verhärtet der<br />
Darminhalt durch das Herausziehen des<br />
Wassers und der Durchfall wird gestoppt.<br />
Durch die verbesserte Flüssigkeitsaufnahme<br />
kann der geschwächte Organismus regenerieren,<br />
die Betroffenen erholen sich<br />
in kurzer Zeit.<br />
„Aus unserer sechzigjährigen Erfahrung<br />
in der Entwicklungsarbeit wissen wir, dass<br />
» ORS ist hoch effektiv,<br />
relativ günstig, gut zu<br />
transportieren, zu lagern<br />
und zu handhaben. Das<br />
alles zusammen macht es<br />
zu einem idealen Mittel. «<br />
einfache, bewährte Maßnahmen, die zudem<br />
kostengünstig sind, die Lebensperspektive<br />
grundlegend verändern können“,<br />
berichtet Roland Stangl, Sprecher einer<br />
der weltweit größten Entwicklungsorganisationen<br />
World Vision. „So retten orale<br />
Rehydrationspräparate täglich Tausenden<br />
Kindern das Leben.“<br />
Auch das Deutsche Rote Kreuz setzt ORS<br />
weltweit ein. „Es ist ein hochwirksames<br />
Mittel“, sagt Dieter Schütz, Sprecher des<br />
Deutschen Roten Kreuzes. Doch der Einsatz<br />
von Medikamenten in Krisengebieten<br />
sei oftmals eine Herausforderung. Nach<br />
dem Erdbeben in Haiti war es sowohl logistisch<br />
als auch kühltechnisch schwierig,<br />
Medikamente zu transportieren und zu lagern.<br />
Hier zeige das Pulver seine Vorteile:<br />
„ORS ist nicht nur relativ günstig und dabei<br />
sehr effektiv“, erklärt Schütz, „es ist auch<br />
einfach herzustellen, gut zu transportieren<br />
und zu lagern sowie extrem unkompliziert<br />
in der Handhabung.“ So einfach die Zutaten<br />
für die Salz-Zucker-Lösung in den kleinen<br />
weißen Tütchen auch sein mag, ihre<br />
Herstellung unterliegt höchsten Qualitätsanforderungen.<br />
Kaliumchlorid aus Wintershall<br />
Im Werk Werra am Standort Wintershall<br />
produziert die <strong>K+S</strong> KALI GmbH seit 1985
17<br />
80<br />
PROZENT aller an<br />
Durchfall Erkrankten<br />
kann durch das Trinken<br />
von Rehydrationssalzen<br />
geholfen werden, sie<br />
kommen schnell wieder<br />
zu Kräften.<br />
Fotos: Bernard Patrick/dpa Picture-Alliance, Sipa/ddp images, Hector Retamal/Getty Images, UNICEF/Pirozzi, KircherBurkhardt (2), Thinkstock<br />
hochreines Kaliumchlorid für die Pharmaindustrie,<br />
das unter anderem zur Herstellung<br />
von ORS verwendet wird. „In einer<br />
speziell für Arzneimittelwirkstoffe<br />
ausgelegten Anlage wird das Kaliumchlorid<br />
durch Umkristallisation gereinigt“,<br />
weiß Massama Kambia, technische Anwendungsberaterin<br />
der Abteilung Health<br />
Care & Nutrition der <strong>K+S</strong> KALI GmbH. Spuren<br />
von Natriumchlorid und anderen natürlichen<br />
Salzen werden weitestgehend<br />
abgetrennt. Dadurch einsteht ein Kaliumchlorid<br />
mit einem Reinheitsgrad von bis zu<br />
99,9 Prozent.<br />
Grundsätzlich gilt bei der Herstellung<br />
von Kaliumchlorid für die Anwendung<br />
in Medikamenten oder isotonischen Getränken<br />
die sogenannte GMP (Good Manufacturing<br />
Practice) für Arzneimittelwirkstoffe,<br />
die auf die besonders hohen<br />
ORS – die Erfindung<br />
des Jahrhunderts<br />
Der ehemalige Exekutivdirektor von<br />
UNICEF, Jim Grant, brachte Staatspräsidenten<br />
gerne ein ganz besonderes<br />
Geschenk mit: ein Päckchen<br />
ORS, mit dem er demons trierte, wie<br />
Kinderleben mit einfachen Mitteln<br />
gerettet werden können. Eine Mischung<br />
aus hochreinem Kaliumchlorid,<br />
wie es die <strong>K+S</strong> KALI GmbH produziert,<br />
und Glukose macht’s möglich.<br />
Aufgelöst in Wasser kann sie Durchfallerkrankungen<br />
einfach und<br />
schnell heilen. Die britische Zeitschrift<br />
„The Lancet“ bezeichnet die<br />
ORS-Therapie als die „vielleicht größte<br />
Erfindung des 20. Jahrhunderts“.<br />
Das ORS-Pulver ist<br />
simpel in der<br />
Anwendung und<br />
einfach einzunehmen.<br />
Wichtig ist aber die<br />
Verwendung von<br />
sauberem Wasser.<br />
tige Mixtur wird in Tütchen geschweißt,<br />
auf Paletten geladen und an die jeweiligen<br />
Hilfsorganisationen ausgeliefert.<br />
Millionen Päckchen ORS<br />
UNICEF verwahrt die Hilfsgüter und Arzneimittel<br />
zentral in einem Warenlager in<br />
Kopenhagen. Von dort aus werden die<br />
Päckchen in die ganze Welt transportiert –<br />
aus Kostengründen zumeist per Schiff.<br />
Nach Großkatastrophen wie dem Erdbeben<br />
in Haiti gibt es auch Lufttransporte.<br />
UNICEF unterhält in allen Weltregionen<br />
weitere größere Warenlager, um bei Bedarf<br />
Hilfsgüter bereitzustellen. Jährlich<br />
sind darunter rund 40 Millionen Päckchen<br />
ORS. „Wichtig ist, dass das Mittel korrekt<br />
eingesetzt wird und sauberes Wasser zur<br />
Verfügung steht“, sagt UNICEF-Sprecher<br />
Tarneden. Verteilt wird das ORS meist an<br />
lokale Gesundheitsstationen. Die Versorgung<br />
mit Wasser müssen die Helfer dabei<br />
oftmals mit organisieren.<br />
Davon, was heute gängige Praxis in Krisengebieten<br />
ist, konnten Hilfsorganisationen<br />
vor wenigen Jahrzehnten nur träumen:<br />
Die Suche nach einem wirksamen<br />
Mittel gegen die lebensgefährliche Austrocknung<br />
des Körpers reicht bis in die<br />
1920er-Jahre zurück. Damals suchten Forscher<br />
nach einer Medizin gegen Cholera.<br />
Im Extremfall kann ein Mensch mit Cholera<br />
über den Darm in 24 Stunden bis zu<br />
16 Liter Flüssigkeit verlieren. Wird diese<br />
dem Körper nicht wieder zugeführt, stirbt<br />
der Mensch. Es wurde eine Rehydrierungstherapie<br />
mittels Infusionen entwickelt,<br />
die sich in den Krisengebieten aufgrund<br />
fehlender Infrastruktur als praktisch undurchführbar<br />
erwies. In den 1940er-Jahren<br />
entwickelte Daniel Darrow von der<br />
amerikanischen Yale-Universität eine Rehydrierungslösung,<br />
die getrunken werden<br />
konnte. Der erste Einsatz bei einer Cholera-<br />
Pandemie auf den Philippinen brachte allerdings<br />
keinen Erfolg.<br />
Qualitätsvorgaben der Pharmaindus trie<br />
eingeht. Das System basiert auf international<br />
anerkannten Standards, die die<br />
Anforderungen an Technik, Hygiene und<br />
Dokumentation bei der Produktion von<br />
Arzneimittelwirkstoffen festlegen.<br />
Erst nachdem das Kaliumchlorid von<br />
der <strong>K+S</strong> KALI GmbH aufbereitet und veredelt<br />
wurde, wird es für die Pharma- und<br />
Lebensmittelindustrie bereitgestellt. „Die<br />
aufwendige Produktion lohnt sich“, sagt<br />
Dirk Neumann aus der Abteilung Health<br />
Care & Nutrition der <strong>K+S</strong> KALI GmbH: „In<br />
der Pharmaindustrie leisten unsere wertvollen<br />
Rohstoffe einen wichtigen Beitrag<br />
zur Erhaltung der Gesundheit.“ Produzenten<br />
stellen dann durch die Zugabe der weiteren<br />
Bestandteile die Mischung ORS her.<br />
Diese muss nach den exakten Angaben<br />
der WHO zusammengesetzt sein. Die fer- WEITER AUF SEITE 18 »
LEBEN LIVING / VIVRE / VIVIR / VIVER<br />
SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />
»<br />
Die Lösung war zu konzentriert und mehrere<br />
Patienten starben an Herzversagen.<br />
1962 arbeitete eine Gruppe von Ärzten<br />
in Indien an einer effektiven Therapie<br />
des durch Cholera ausgelösten Durchfalls.<br />
Eine einfache Lösung aus Zucker, Salz und<br />
Wasser sollte vor Austrocknung helfen.<br />
Doch erst während des Bangladesch-Krieges<br />
1971 konnte sich die ORS-Therapie unter<br />
extrem schwierigen Bedingungen bewähren.<br />
WHO und UNICEF erkannten das<br />
Potenzial des Mittels. Die Massenproduktion<br />
begann. Damit wurde der Grundstein<br />
gelegt für die sogenannte „Child Revival<br />
Revolution“ der 1980er-Jahre. Der damalige<br />
UNICEF-Exekutivdirektor Jim Grant<br />
mobilisierte weltweit eine Kampagne zur<br />
Senkung der Kindersterblichkeit – dazu<br />
gehörten zum Beispiel Schutzimpfungen<br />
und der Einsatz von ORS.<br />
Kindersterblichkeitsrate sinkt<br />
Dank ORS konnten in den vergangenen<br />
Jahren Durchfallerkrankungen effektiv behandelt<br />
und die Kindersterblichkeitsrate<br />
deutlich gesenkt werden: 1990 starben<br />
jährlich weltweit zwölf Millionen Kinder<br />
unter fünf Jahren in Entwicklungsländern,<br />
2011 waren es nach Angaben von Unicef<br />
6,9 Millionen. „Wenn wir entschlossen<br />
handeln, können wir viele Menschen retten“,<br />
so UNICEF-Sprecher Tarneden. „Mit<br />
unserer traditionellen Weihnachtsaktion<br />
„Zeit zum Teilen“ rufen wir in diesem Jahr<br />
zu Spenden gegen die hohe Kindersterblichkeit<br />
in fünf Ländern auf. Diese Maßnahmen<br />
umfassen zum Beispiel Impfungen,<br />
Schulungen von Hebammen und<br />
eben auch den Einsatz von ORS.“<br />
Weitere Informationen zur<br />
UNICEF Weihnachtsaktion<br />
„Zeit zu teilen“ sowie Spendenmöglichkeiten<br />
für das Überleben von<br />
Babys und Müttern unter:<br />
www.unicef.de/aktionen/zeit-zu-teilen<br />
» Wir können unterernährte Kinder mit<br />
einfachen Medikamenten retten «<br />
Mangelernährung und Durchfall müssen nicht tödlich sein. Wie UNICEF hilft, berichtet<br />
Ernährungsexperte Roland Kupka aus dem Regionalbüro für West- und Zentralafrika.<br />
Welche Folgen hat schwere Mangelernährung<br />
für Kinder?<br />
Sie ist gerade in Krisensituationen eine<br />
der häufigsten Todesursachen von Kindern.<br />
Sie schwächt die inneren Organe<br />
und das Immunsystem. Deshalb treten<br />
häufig Infektionskrankheiten wie<br />
Durchfall auf – oft mit tödlichem Ausgang.<br />
Die Kinder, die überleben, tragen<br />
vielfach bleibende Schäden davon.<br />
Es gilt, jedes<br />
einzelne Kind vor<br />
den schlim men<br />
Folgen der<br />
Mangel ernährung<br />
zu schützen<br />
Wie hilft UNICEF?<br />
Es gilt zunächst, die mangelernährten<br />
Kinder mit therapeutischer Zusatznahrung<br />
zu behandeln und ihr Leben zu<br />
retten. Bei Durchfallerkrankungen ist<br />
zum Beispiel die Verabreichung von<br />
Oral Rehydration Salt in den allermeisten<br />
Fällen eine lebensrettende Maßnahme.<br />
Parallel dazu unterstützt UNICEF<br />
Vorsorgemaßnahmen, um Kinder und<br />
Mütter vor zukünftigen Krisen schützen<br />
zu können. Wir setzen uns dabei besonders<br />
für das Stillen, eine reichhaltige<br />
Ernährung sowie eine effiziente Vorbeugung<br />
und Behandlung von Infektionskrankheiten<br />
ein.<br />
Wie erleben Sie die Lage der Kinder in<br />
den Sahelländern?<br />
Es ist sehr traurig anzusehen, wie viele<br />
stark unterernährte Kinder in den Ernährungszentren<br />
eintreffen. Diese Kinder<br />
ringen um ihr Überleben. Aber es<br />
gibt Hoffnung. Mit spezieller therapeutischer<br />
Nahrung und einfachen Medikamenten<br />
kann UNICEF die Kinder retten.<br />
Dann ist es wunderbar zu sehen, wie<br />
ein Kind innerhalb weniger Tage wieder<br />
zu Kräften kommt.<br />
Die Lage war in diesem Jahr besonders<br />
schwierig. Warum?<br />
Die alljährliche Hungerperiode hat die<br />
Menschen in der Sahelzone früher und<br />
härter als sonst getroffen. Selbst in<br />
normalen Zeiten überleben viele Kinder<br />
diese Zeit nicht: Eins von acht Kindern<br />
stirbt im Sahel vor seinem fünften<br />
Geburtstag. Die aktuelle Krise kann<br />
zu einer noch viel höheren Sterberate<br />
führen.<br />
Roland Kupka (36)<br />
arbei tet seit drei Jahren<br />
als Ernährungs -<br />
spezialist für die Sahelländer<br />
im UNICEF-<br />
Regionalbüro in Dakar<br />
(Senegal). Er wuchs in<br />
Deutschland auf und<br />
promovierte in den<br />
USA in Ernährungswissenschaften.<br />
Was hat UNICEF unternommen, als<br />
klar wurde, dass eine Krise näher<br />
rückt?<br />
Bereits im Herbst 2011 hat UNICEF vor<br />
der Verschärfung der Situation gewarnt<br />
und damit begonnen, die Hilfsmaßnahmen<br />
auszuweiten. Die Krise ist<br />
kein plötzliches Ereignis wie ein Erdbeben.<br />
Sie kommt langsam. Wir können<br />
Hunderttausende Kinder retten, wenn<br />
rechtzeitig die finanziellen Mittel zusammenkommen,<br />
um die notwendigen Medikamente<br />
und Nahrung bereitzustellen.<br />
Kann man denn eine Katastrophe noch<br />
abwenden?<br />
Dank einfacher, aber hocheffizienter<br />
Therapiemethoden ist es möglich, den<br />
Großteil der insgesamt eine Million von<br />
Mangelernährung betroffenen Kinder in<br />
der Sahelzone erfolgreich zu behandeln.<br />
Diese Möglichkeit bestand vor wenigen<br />
Jahren noch nicht und diese Entwicklung<br />
macht Hoffnung.<br />
Fotos: Images of Africa Photobank/Alamy, UNICEF/Pirozzi, KircherBurkhardt, Thinkstock<br />
Ein Päckchen<br />
ORS kann dank<br />
der enthaltenen<br />
Mineralien über<br />
Leben und Tod<br />
entscheiden.<br />
Oft fehlt es an Infrastruktur und sauberem Wasser,<br />
wie in der Siedlung Bardai in der östlichen Sahara.
<strong>12</strong> ARBEITEN WORKING / TRAVAILLER / TRABAJAR / TRABALHAR<br />
SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />
KURS HALTEN IN DER EUROKRISE<br />
Alle reden von der Eurokrise. Es vergeht kaum ein Tag,<br />
an dem nicht darüber geschrieben, berichtet und<br />
diskutiert wird. Banken geraten in Schwierigkeiten,<br />
Unternehmen warnen vor sinkenden Gewinnen.<br />
Zwischen all dem zeigt sich <strong>K+S</strong> wirtschaftlich<br />
robust. Dafür gibt es gute Gründe.<br />
Auch wenn das operative Ergebnis<br />
der <strong>K+S</strong> Gruppe im Jahr 20<strong>12</strong> etwas<br />
unter dem sehr hohen Wert<br />
des Vorjahres liegen dürfte, sieht Vorstandschef<br />
Norbert Steiner für 2013 wieder<br />
Chancen für eine leichte Steigerung.<br />
Das lässt aufhorchen. Schließlich ist Optimismus<br />
zurzeit weniger üblich, selbst<br />
dann nicht, wenn er gut begründet ist:<br />
Die Zeitungen sind vielmehr voll von Untergangsszenarien<br />
für die Wirtschaft in<br />
Europa und für die Staatengemeinschaft<br />
dazu; selbst die Weltwirtschaft wird von<br />
manchem schon totgeschrieben, und kein<br />
Tag vergeht, an dem in Europa nicht über<br />
die Währungskrise und die erdrückenden<br />
Staatsschulden in Griechenland, Spanien<br />
oder Portugal diskutiert wird. Was<br />
anfangs vielleicht vielfach Stimmung<br />
war, hat inzwischen durchaus die Realwirtschaft<br />
erreicht: Verschiedene Unternehmen<br />
senken für 20<strong>12</strong> und 2013 ihre<br />
Prognosen. Die Exporte der EU sind rückläufig,<br />
und selbst beim letzten noch verbliebenen<br />
„Motor“ der Eurozone, nämlich<br />
Deutschland, deutet sich eine konjunkturelle<br />
Abkühlung an. Und wie wirkt sich die<br />
Krise bei <strong>K+S</strong> aus?<br />
2009 STABILISATOR<br />
2010<br />
Trotz Bankenpleiten und Regierungswechseln<br />
ist der Anteil des euro päi schen<br />
Kaligeschäfts am Gesamt umsatz der<br />
<strong>K+S</strong> Gruppe seit 2009 zunächst sogar<br />
gestiegen und bleibt seitdem konstant<br />
bei rund 28 Pro zent.<br />
Stabil in schwierigen Zeiten<br />
Einige Produkte, wie beispielsweise das<br />
Auftausalz, sind unabhängig von der<br />
Konjunktur. Hier haben die wirtschaftlichen<br />
Schwierigkeiten im Euro-Raum keinen<br />
Einfluss auf die Absatzzahlen. In anderen<br />
Bereichen hat die Entwicklung der<br />
Realwirtschaft mehr Bedeutung. So zeigen<br />
Statistiken, dass in der Krise die Umsätze<br />
im Bereich Industriesalz um bis zu<br />
20 Prozent sinken können. Denn Chlor<br />
wird in großen Mengen an Kunden verkauft,<br />
die sehr empfindlich auf konjunkturelle<br />
Schwankungen reagieren, wie beispielsweise<br />
Automobilhersteller. Leiden<br />
diese Kunden aufgrund konjunktureller<br />
Schwäche, geht der Absatz der Chlorindustrie<br />
und damit auch der von Industriesalz<br />
zurück.<br />
Auch das Kaligeschäft ist teilweise konjunkturabhängig.<br />
Das globale Preisniveau<br />
leidet derzeit darunter, dass relevante Vertragsabschlüsse<br />
der nordamerikanischen<br />
und russischen Kaliproduzenten mit chinesischen<br />
und indischen Abnehmern bislang<br />
ausgeblieben sind. <strong>K+S</strong> liefert Düngemittel<br />
in der Regel nicht direkt an die<br />
Landwirtschaft und ist somit hauptsächlich<br />
von Großhändlern abhängig. Durch<br />
die Aussicht auf niedrigere Preise verzögern<br />
diese den Kauf der Düngemittel oft<br />
weiter in die Zukunft als ursprünglich angenommen<br />
und erschweren dadurch das<br />
Erreichen höherer Absatz- und Umsatzzahlen.<br />
Inmitten all dieser Unwägbarkeiten<br />
schlägt sich der Geschäftsbereich Kali wacker.<br />
Unsere Zeitleiste in der unteren Bildhälfte<br />
verdeutlicht, dass der Anteil des<br />
Fotos: John Gress/Reuters, Yiorgos Karahalis/Reuters, ZUMA Wire Service/Alamy, Giuseppe Lami/dpa Picture-Alliance, Bernd Schoelzchen, Thinkstock<br />
28,0 %<br />
24,4 %<br />
BANKENKRISE<br />
Mitte September 2008<br />
bricht die US-Investmentbank<br />
Lehman Brothers<br />
zusammen. In der Folge<br />
sacken weltweit die<br />
Börsenkurse in den Keller,<br />
das Bankensystem gerät<br />
in Gefahr. Das markiert<br />
den Beginn der weltweiten<br />
Finanz- und Schuldenkrise.<br />
GRIECHISCHE SORGEN<br />
Im Herbst 2009 wird aus der<br />
Finanzkrise eine Schulden -<br />
krise. Griechenland muss<br />
zugeben, dass das Land<br />
viel mehr Schulden macht<br />
als bislang bekannt. Die<br />
Kreditwürdig keit des Landes<br />
sinkt.<br />
<strong>K+S</strong> stellt sich in dieser Zeit<br />
neu auf: Die Übernahme<br />
von Morton Salt in den USA<br />
stärkt das Salzgeschäft und<br />
erweitert das Absatzgebiet.
SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />
13<br />
Stabil dank<br />
weniger Europa<br />
Durch internationale<br />
Akquisitionen hat sich die<br />
Aufteilung des Gesamtumsatzes<br />
geändert. Das hilft<br />
in der Krise.<br />
Während 2004 noch der Hauptanteil<br />
des Umsatzes in Europa gemacht<br />
wurde, spielt mittlerweile<br />
das außereuropäische Geschäft die<br />
Hauptrolle. Im letzten Jahr machte<br />
<strong>K+S</strong> dort über 50 Prozent des Gesamtumsatzes<br />
und ist so weniger<br />
abhängig von der krisengeschüttelten<br />
Wirtschaft in Europa.<br />
Umsatzverteilung der Geschäftsbereiche<br />
Kali und Magnesium sowie<br />
Salz nach Regionen (in Euro)<br />
2004<br />
28,2 % 2,5<br />
Mrd.<br />
71,8 %<br />
europäischen Kaligeschäfts am Gesamtumsatz<br />
der <strong>K+S</strong> Gruppe in den letzten Jahren<br />
trotz Krise stabil bei rund 28 Prozent<br />
geblieben ist.<br />
Solide Finanzlage und<br />
Internationalisierung<br />
Trotz Krisenzeiten ist die Lage bei <strong>K+S</strong> also<br />
stabil. Ein wichtiger Grund für diese Stabilität<br />
des Unternehmens ist die solide finanzielle<br />
Situation. Nicht nur Finanzvorstand<br />
Dr. Burkhard Lohr bezeichnet diese<br />
als „hervorragend“ (siehe Interview S. 14).<br />
Das Vertrauen der Banken und des Kapitalmarktes<br />
in die Bonität von <strong>K+S</strong> bewirkt,<br />
dass die Krise sogar etwas Gutes haben<br />
kann. Die Zinsen sind auf einem historischen<br />
Tiefstand und während viele Unternehmen<br />
Probleme haben, an günstige<br />
Finanzierungsmöglichkeiten zu kommen,<br />
konnte <strong>K+S</strong> im Sommer 20<strong>12</strong> eine Anleihe<br />
in Höhe von 500 Millionen Euro zu einem<br />
Zinssatz von drei Prozent ausgeben. „Die<br />
schnelle und erfolgreiche Platzierung der<br />
zehnjährigen Anleihe, zeigt das Vertrauen<br />
des Kapitalmarkts in die nachhaltige<br />
Ertragskraft der <strong>K+S</strong> Gruppe“, sagt Vorstandsvorsitzender<br />
Norbert Steiner. Diese<br />
langfristige Finanzierungssicherheit<br />
hilft den Geschäftsbereichen, Probleme<br />
durch konjunkturelle Schwankungen abzufedern.<br />
Und noch einen weiteren wichtigen<br />
Grund gibt es dafür, dass der Gesamtumsatz<br />
der <strong>K+S</strong> Gruppe in wirtschaftlich turbulenten<br />
Zeiten konstant gut geblieben<br />
ist. In den vergangenen Jahren ist das Unternehmen<br />
multinationaler geworden.<br />
Durch Akqui sitionen wie die der chilenischen<br />
SPL im Jahr 2006 oder von Morton<br />
Salt 2009 ist dabei nicht nur der Umsatz<br />
gewachsen, sondern auch der Absatzmarkt.<br />
Das Diagramm im linken Infokasten<br />
zeigt, dass der europäische Anteil am<br />
Gesamtabsatz in den letzten sieben Jahren<br />
um dreißig Prozentpunkte zurückgegangen<br />
ist. Schwankungen beim Geschäft<br />
in Europa wirken sich deshalb deutlich weniger<br />
auf das Gesamtergebnis aus als das<br />
früher noch der Fall gewesen wäre. Durch<br />
eine besonnene Unternehmensführung,<br />
und eine breite internationale Aufstellung<br />
war und ist <strong>K+S</strong> gegen die konjunkturellen<br />
Schwankungen in Europa gewappnet. So<br />
kann es in Krisenzeiten gelingen, auf Kurs<br />
zu bleiben.<br />
Rückenwind für die Industrie<br />
Nicht zuletzt kann die Eurokrise selbst –<br />
so paradox es klingen mag – für einen gewissen<br />
Optimismus sorgen, denn: Zu den<br />
großen Veränderungen, die derzeit in der<br />
„alten Welt“ diskutiert werden, gehört<br />
eine Rückbesinnung auf die Industrieproduktion.<br />
Politik und Wirtschaft diskutieren<br />
über Wege, wieder mehr zu Hause zu<br />
produzieren. Die EU-Kommission will Europa<br />
stärker zum Kontinent der Industrie<br />
machen. Dazu gehört auch die Verkürzung<br />
unverhältnismäßig langwieriger<br />
Genehmigungsprozesse. Indirekt ist auch<br />
das hilfreich, denn gerade in Deutschland<br />
fehlt es vielen Großprojekten der Industrie<br />
an Akzeptanz und Unterstützung.<br />
INTERVIEW MIT<br />
FINANZVORSTAND<br />
DR. BURKHARD<br />
LOHR<br />
MEHR AUF SEITE 13 »<br />
2011<br />
2011 20<strong>12</strong><br />
58,5 % 5,2<br />
Mrd.<br />
41,5 %<br />
Welt ohne Europa |<br />
Europa<br />
28,5 % 28,7 %<br />
RETTUNGSSCHIRME<br />
Die Politik in Europa reagiert<br />
auf die Schuldenkrise durch das<br />
Aufspannen der sogenannten<br />
Rettungsschirme. Damit wird es für<br />
Schuldenstaaten leichter, Geld am<br />
Kapitalmarkt aufzunehmen. Nach<br />
Griechenland sind nun auch<br />
Spanien, Portugal und Irland<br />
betroffen. Der damalige<br />
Chef der Europäischen<br />
Zentralbank, Jean-Claude<br />
Trichet, sieht sich in die<br />
Rolle des Kreditgebers<br />
gedrängt.<br />
POLITISCHE FOLGEN<br />
Die erheblichen Sparbemühungen, die<br />
vor allem in Griechenland und Spanien zu<br />
einem Einbrechen der Wirtschaftsleistung<br />
führen, bringen nun auch Regierungen ins<br />
Wanken. Selbst altgediente Politiker wie<br />
den italienischen Ministerpräsidenten Silvio<br />
Berlusconi weht die Krise vom Deck: Weil<br />
auch Italien unter Druck gerät, muss der<br />
lange umstrittene Regierungschef seinen<br />
Hut nehmen.
14 ARBEITEN WORKING / TRAVAILLER / TRABAJAR / TRABALHAR<br />
SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />
WAS BEDEUTET DIE EUROKRISE FÜR <strong>K+S</strong>?<br />
Darüber hat <strong>Scoop</strong> mit Vorstandsmitglied Dr. Burkhard Lohr gesprochen. Der Finanzexperte äußert sich bezüglich<br />
<strong>K+S</strong> zuversichtlich und nennt handfeste Gründe dafür, dass er optimistisch nach vorn blickt.<br />
Seit Juni 20<strong>12</strong> verantwortet Burkhard<br />
Lohr (49) im Vorstand der <strong>K+S</strong> <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />
das Ressort Finanzen.<br />
Der promovierte Betriebswirt und<br />
zweifache Vater war seit 2006 Finanzvorstand<br />
und seit Mai 2008 zusätzlich Arbeitsdirektor<br />
der Hochtief AG in Essen. Im<br />
Gespräch mit <strong>Scoop</strong> nahm er Stellung zu<br />
aktuellen Fragen.<br />
Herr Dr. Lohr, wie beurteilen Sie die<br />
Ertragslage von <strong>K+S</strong> vor dem Hintergrund<br />
einer in der Europäischen Union<br />
seit Längerem schwelenden Staatsschuldenkrise?<br />
Das Unternehmen ist trotz Eurokrise<br />
sehr robust. Das lässt sich ohne Über treibung<br />
sagen. Durch die Übernahme von<br />
Morton Salt und SPL ist das Unternehmen<br />
international gut aufgestellt. Ein<br />
großer Teil des Gesamtumsatzes wird inzwischen<br />
außerhalb Europas erzielt und<br />
ist von der Eurokrise nicht betroffen.<br />
Die Eurokrise führt dazu, dass sich<br />
die konjunkturellen Aussichten nun<br />
auch für Deutschland und einige<br />
Schwellenländer verschlechtern.<br />
Was heißt das?<br />
Meiner Meinung nach sollten solche<br />
Prophe zeiungen nicht dazu führen, dass<br />
man sich eine Krise herbeiredet. Zwar<br />
hatten einige Unternehmen im dritten<br />
Quartal niedrigere Gewinnzahlen, aber<br />
es gibt auch positive Gegenbei spiele. Ich<br />
sehe nicht, dass es der Realwirtschaft<br />
in Deutschland auf breiter Front wirklich<br />
schlechter geht. Und da, wo dies<br />
tatsächlich der Fall ist, muss das nicht<br />
unbedingt mit der Eurokrise zusammenhängen,<br />
sondern ist Teil der normalen<br />
konjunk turellen Entwicklung.<br />
» <strong>K+S</strong> ist krisensicher<br />
aufgestellt. «<br />
Durch die Übernahme von Morton Salt<br />
ist <strong>K+S</strong> „dollarabhängiger“ als früher.<br />
Dieser Effekt wird sich nach Realisierung<br />
des Legacy Projektes in Kanada<br />
noch verstärken. Mit welchen Folgen?<br />
Kein Experte kann wirklich einschätzen,<br />
was die Folgen der Krise sein werden.<br />
Und da wir wissen, dass wir nichts wissen,<br />
ist es das Beste, breit aufgestellt<br />
zu sein, um sich so für alle Eventualitäten<br />
zu wappnen. Mit der Übernahme<br />
von Morton Salt haben wir sowohl unseren<br />
Absatzmarkt als auch unsere Produktpalette<br />
um einiges vergrößert. Die<br />
Währung spielt dabei nicht die Hauptrolle.<br />
Generell bin ich für eine breite in-<br />
ternationale Aufstellung und damit auch<br />
für eine sogenannte Währungsstreuung.<br />
Es ist gut, dass wir nicht nur im Euroraum<br />
tätig sind. Negative Entwicklungen<br />
können dadurch besser abgefedert<br />
werden.<br />
Wie ist die finanzielle Lage des Unternehmens<br />
und wie schätzen Sie die<br />
aktuellen Finanzierungsbedingungen<br />
von <strong>K+S</strong> ein?<br />
Bezüglich unserer finanziellen Lage gibt<br />
es eigentlich nur ein Wort: Hervorragend.<br />
<strong>K+S</strong> ist in einer wirklich soliden<br />
finanz wirtschaftlichen Lage. Ich habe<br />
zu Beginn meiner Tätigkeit als Finanzvorstand<br />
bei allen großen Banken meine<br />
Antrittsgespräche geführt. Die sind<br />
überaus positiv verlaufen: Jede Bank hat<br />
Interesse an einer Zusammenarbeit mit<br />
unserem Unternehmen. Das ist in Zeiten<br />
wie diesen alles andere als selbstverständlich<br />
und ein weiteres wichtiges<br />
Zeichen dafür, dass <strong>K+S</strong> krisensicher aufgestellt<br />
ist.<br />
Welche Szenarien halten Sie für denkbar,<br />
was den Ausgang der Eurokrise<br />
angeht?<br />
Ich kann es mir nicht vorstellen, dass der<br />
Euroraum komplett auseinanderbricht.<br />
Die Währungsunion wird bestehen bleiben.<br />
Ich denke aber, dass eine strengere<br />
Europapolitik an einigen Stellen sinnvoll<br />
und auch notwendig ist, da wir ansonsten<br />
längerfristig mit einer Inflation oder<br />
einer Steuererhöhung im gesamten Euroraum<br />
rechnen müssen.<br />
Herr Dr. Lohr, Sie blicken jetzt auf ihr<br />
erstes Halbjahr als Finanzvorstand<br />
der <strong>K+S</strong> zurück. Wie geht es Ihnen<br />
überhaupt, und wie nehmen Sie das<br />
Unternehmen wahr?<br />
Es geht mir ausgesprochen gut (lächelt),<br />
» Die aktuelle<br />
Finanzlage des<br />
Unternehmens ist<br />
hervorragend! «<br />
Finanzvorstand<br />
Dr. Burkhard Lohr<br />
im Gespräch mit<br />
Redaktionsleitung<br />
Christin Bernhardt<br />
und Michael Wudonig,<br />
Leiter Public Relations<br />
» Kein Experte kann<br />
wirklich einschätzen,<br />
was die Folgen der<br />
Krise sein werden. «<br />
und ich bin sehr froh, dass ich meine Erfahrungen<br />
hier bei <strong>K+S</strong> zum Wohle des<br />
Unternehmens einsetzen kann. Nach<br />
fast 20 Jahren Tätigkeit in der Baubranche<br />
bin ich überrascht über die Parallelen<br />
zum Bergbau, denn die gibt es wirklich.<br />
Eine davon ist die sprichwörtliche<br />
Hemdsärmeligkeit. Die kommt mir sehr<br />
entgegen, denn ich schätze den direkten<br />
und ehrlichen Umgang miteinander. Was<br />
mir bei <strong>K+S</strong> auffällt, ist die Sorgfalt beim<br />
Treffen von Entscheidungen. Es wird genau<br />
abgewogen und – wenn nötig – die<br />
entsprechende Zeit dafür genommen.<br />
Übereilte Entscheidungen sind in vielen<br />
Unternehmen an der Tagesordnung. Hier<br />
zum Glück nicht.<br />
Wie sehen Sie Ihre Zukunft bei <strong>K+S</strong>?<br />
Da ich selbst – wie Sie an meinem bisherigen<br />
Lebenslauf sehen – ein beständiger<br />
Mensch bin und langfristig plane, sehe<br />
ich auch meine weitere Zukunft bei <strong>K+S</strong>.<br />
Auch weil ich davon überzeugt bin, dass<br />
effizientes Wirken und Gestalten besonders<br />
demjenigen gelingt, der das Unternehmen<br />
und seine Mitarbeiter gut<br />
kennt. Deshalb bin ich häufig unterwegs,<br />
um möglichst viele Standorte und Mitarbeiter<br />
kennenzulernen. Eine gute Kenntnis<br />
und Innensicht des Unternehmens ist<br />
meiner Meinung nach eine der wichtigsten<br />
Voraussetzungen dafür, finanzwirtschaftliche<br />
Konzepte wirksam zu entwickeln<br />
und umsetzen.<br />
Fotos: Bernd Schoelzchen (2)
SCOOP 4/20<strong>12</strong> 19<br />
GENÜGSAM: EINE PRISE SALZ<br />
UND MARLIN FLITZT LOS<br />
Salz zum Auftauen, Salz<br />
aufs Ei – das kennt jeder.<br />
Aber dass auch ein<br />
Spielzeugauto mit Salz<br />
fahren kann, wissen die<br />
wenigsten.<br />
Marlin stinkt und lärmt nicht, obwohl<br />
es ein Rennauto ist. Marlin<br />
braucht keinen Sprit und<br />
fährt trotzdem. Es genügen vier Tropfen<br />
Salzwasser und der Flitzer setzt sich in Bewegung.<br />
Paul ist begeistert. Der Elfjährige<br />
lässt Marlin auf dem Küchenboden rasen:<br />
„Toll, wie der abgeht!“<br />
Das Auto gehört zu einer Serie von<br />
Spielzeugen, bei dem es auch einen Lerneffekt<br />
gibt. „Für Kinder ist das Basteln und<br />
anschließende Spielen ein großer Spaß“,<br />
sagt Peter Löw von Löw Energy Systems<br />
e. K., dem autorisierten Händler des Spielzeugautos.<br />
„Sie lernen, wie sie aus einem<br />
Bausatz ein fertiges Auto zusammensetzen,<br />
wie Stoffe chemisch miteinander<br />
reagieren und so nebenbei, dass es<br />
alternative Antriebsstoffe gibt.“ Aber was<br />
macht das Salz im Auto?<br />
„Der Flitzer fährt nicht etwa, weil er<br />
einen Tank voller Salzwasser hat“, stellt<br />
<strong>K+S</strong> Chemiker Dr. Arndt Karschin klar. „Die<br />
Energie für den Antrieb kommt aus einer<br />
Magnesium-Luft-Batterie“, so der Experte.<br />
Das Salz ist hierbei der Helfer. Und so<br />
funktioniert es: Ein Tropfen Salzwasser<br />
auf dem Magnesium genügt, damit zwischen<br />
diesem und dem vorhandenen Sauerstoff<br />
aus der Luft eine chemische Reaktion<br />
abläuft, bei der das Magnesium<br />
oxidiert – es rostet sozusagen. Auf diese<br />
Weise wird elektrische Energie gewonnen.<br />
Doch noch fährt das Auto nicht, denn bei<br />
der Oxidation ist ein Ungleichgewicht von<br />
elektrischen Ladungen entstanden. Jetzt<br />
entfaltet sich die Wirkung des Salzwassers:<br />
Es gleicht durch seine eigene Ladung<br />
das entstandene Ungleichgewicht wieder<br />
aus. Genau dadurch kann nun die Energie<br />
für den mechanischen Antrieb des Autos<br />
genutzt werden. Und: Das Auto fährt.<br />
„Der Wirkungsgrad dieser Magnesium-<br />
Luft-Batterie ist mit etwa 90 Prozent<br />
wirklich gut. Zum Vergleich: Bei einer alkalischen<br />
Brennstoffzelle liegt er im besten<br />
Fall bei 60 Prozent.“ Großtechnisch kann<br />
das Verfahren allerdings nicht eingesetzt<br />
werden, da die Herstellung der Batterie<br />
zu energieintensiv ist und so die Gesamtenergiebilanz<br />
schlechter ist als bei Dieselund<br />
Benzinmotoren.<br />
Es geht auch größer<br />
„Die Kinder haben etwa eine Viertelstunde<br />
lang Spaß, bevor ‚nachgetankt‘ werden<br />
muss“, sagt Löw. Vier Magnesiumplättchen<br />
sind im Bausatz enthalten. Jedes<br />
kann mehrmals mit dem Salzwasser beträufelt<br />
werden – es reicht insgesamt<br />
für vier Stunden. Nach dem Betrieb<br />
sollte das Antriebsmodul kurz mit<br />
klarem Wasser gespült werden,<br />
um sicherzustellen, dass die chemische<br />
Reaktion gestoppt wird.<br />
GEWINNSPIEL<br />
Wie lange kann das Auto<br />
mit einer „Salzbetankung“<br />
fahren?<br />
a) 19 Minuten<br />
b) 15 Minuten<br />
<strong>Scoop</strong> verlost drei POWERplus<br />
Car Kit Marlin.<br />
Wenn Sie die richtige Lösung<br />
kennen, schicken Sie Ihre Antwort<br />
bis zum 11. Januar 2013 an:<br />
<strong>Scoop</strong> Redaktion,<br />
<strong>K+S</strong> Aktien gesellschaft,<br />
Bertha-von-Suttner-Straße 7,<br />
34131 Kassel oder:<br />
scoop@k-plus-s.com<br />
Paul will jetzt mehr. Der experimentierfreudige<br />
Junge hat das nächste Modell<br />
im Visier: den Monstertruck Thunderbird.<br />
Wie Marlin basiert auch dessen Antrieb<br />
auf Salz und Magnesium. Eine paar Tropfen<br />
Salzwasser – und los geht’s.<br />
Tüfteln, Flitzen und<br />
was Lernen. Paul<br />
hat den Rennwagen<br />
Marlin getestet.<br />
Foto: KircherBurkhardt
20<br />
LEBEN LIVING / VIVRE / VIVIR / VIVER<br />
SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />
AUF SAMTPFOTEN<br />
DURCH DEN SCHNEE<br />
Alle Jahre wieder träumen Menschen überall auf der Welt von weißen<br />
Weihnachten. Mit innovativen Produkten sorgt Morton Salt auch bei<br />
Hund und Katz für ungetrübten Winterspaß.<br />
Mit dem Schlitten die Berge herunterrodeln,<br />
auf zugefrorenen<br />
Seen in eleganten Kurven gleiten<br />
und nach einem Tag in klirrender Kälte<br />
wohlig im Warmen sitzen, am liebsten<br />
wenn das Feuer im Ofen behaglich knistert:<br />
So macht Winter richtig Spaß. Tatsächlich<br />
wissen viele Menschen die Reize<br />
der kalten Jahreszeit zu schätzen. Für<br />
Katzen und Hunde sind diese jedoch<br />
nicht immer positiv: Auch wenn die ersten<br />
Schneeflocken ihrem Spieltrieb richtig<br />
einheizen und viele Hunde es lieben,<br />
im Schnee zu tollen und zu toben, können<br />
winterliche Streifzüge im Stadtgebiet mit<br />
schmerzenden Pfoten einhergehen.<br />
„Wiederholter Kontakt zu klassischem<br />
Auftausalz, das unsere Geh- und Fahrwege<br />
im Winter sicher macht, kann zu ausgetrockneten,<br />
wunden und sogar rissigen<br />
Pfoten führen“, sagt die amerikanische<br />
Tierärztin Sharon Gwaltney-Brant.<br />
Das Funktionsprinzip von Auftausalz ist<br />
simpel: Wenn das Salz, das zumeist Natrium-<br />
und Kalziumchlorid enthält, in Kontakt<br />
mit Eis und Schnee kommt, entstehen<br />
Lösungen, die den Gefrierpunkt des Wassers<br />
senken. Aus diesem Grund schmilzt<br />
das Eis. Während dieses Prozesses lösen<br />
sich die Salzverbindungen in ihre Einzelbestandteile<br />
auf. „Autoreifen und Schuhsohlen<br />
haben damit überhaupt kein Problem.<br />
Doch die empfindliche Haut zwischen den<br />
Pfotenballen der Tiere kann dadurch stark<br />
gereizt werden“, so Gwaltney-Brant.<br />
Forschen für heile Pfoten<br />
In Amerika hat Morton Salt daher zusammen<br />
mit Veterinären nach schonenden<br />
Alternativen zum klassischen Auftausalz<br />
geforscht. Vor zwei Jahren brachte das<br />
Unternehmen „Morton® Safe-T-Pet®“ auf<br />
den Markt, ein von Veterinären empfohlenes<br />
Streugut speziell für Tiere. Es enthält<br />
weder Salze noch Chloride, sondern<br />
besteht hauptsächlich aus organischem<br />
Harnstoff, eine Verbindung, die sonst<br />
meist in Düngemitteln verwendet wird.<br />
„Harnstoff bildet beim Kontakt mit Wasser<br />
keine Chloride und schont damit die<br />
empfindliche Haut an den Pfoten“, erklärt<br />
Veterinärin Gwaltney-Brant, die lange an<br />
der Universität von Illinois Urbana-Champaign<br />
geforscht hat und bei der Entwicklung<br />
des neuen Produktes beteiligt war.<br />
Die Vorbilder für „Morton® Safe-T-<br />
Pet®“ fanden die Entwickler in der Industrie.<br />
Taumittel auf Harnstoff-Basis werden<br />
auch auf Flughäfen verwendet, von Fluggesellschaften<br />
oder in der Landwirtschaft.<br />
„Da dachten wir uns, warum eigentlich<br />
entwickeln wir ein ähnliches Produkt nicht<br />
auch für tierliebende Privatkunden“, sagt<br />
Sara Shenoha, die zuständige Produktmanagerin<br />
von Morton Salt in Chicago. Hauseigene<br />
Marktforscher fanden heraus, dass<br />
für Streusalz-Kunden „Tierverträglichkeit“<br />
auf Rang eins ihrer Prioritäten rangiert,<br />
noch vor der Oberflächensicherheit und<br />
dem Umweltschutz.<br />
Heute ist „Morton® Safe-T-Pet®“ das<br />
am meisten verkaufte tierfreundliche<br />
Streugut in den USA. Es ist für harte Oberflächen<br />
wie Asphalt, Teer oder Zement gedacht<br />
und wirkt garantiert bei Außentemperaturen<br />
von bis zu minus zwölf Grad<br />
Celsius, in einigen Fällen aber auch darunter.<br />
„Der Wirkungsradius hängt entscheidend<br />
von den Verhältnissen vor Ort ab“,<br />
Gemeinsam mit der<br />
Tierschutzorganisation<br />
ASPCA® hat Morton<br />
Salt eine Aufklärungskampagne<br />
gestartet.<br />
sagt Shenoha. „Wenn die Sonne scheint<br />
oder das Eis bereits angetaut ist, dann<br />
geht es auch noch tiefer.“<br />
Die Verkaufszahlen nach nur eineinhalb<br />
Wintern auf dem Markt sind vielversprechend.<br />
Besonders im sogenannten „Snow<br />
Belt“, dem Schneegürtel im Norden des<br />
Landes, wo die Winter meist sehr weiß<br />
werden, ist der Absatz signifikant. Ein kleinerer<br />
Teil wird über das Tochterunternehmen<br />
Windsor Salt in Kanada vertrieben.<br />
Über Daten des Wetterdienstes ermittelt<br />
der Vertrieb, wo die Nachfrage zum jeweiligen<br />
Zeitpunkt am höchsten ist.<br />
Bei allem Erfolg für „Morton® Safe-T-<br />
Pet®“ wird an vielen Orten natürlich auch<br />
Fotos: PhotoAlto/F1online, Imagno/Getty Images, Odd Andersen/AFP Collection/Getty Images, Thinkstock/Getty Images, <strong>K+S</strong> (2)
SCOOP 4/20<strong>12</strong> 21<br />
Safe-T-Pet® im Praxistest<br />
Paul Gregor arbeitet als Werbetexter in Chicago und liebt<br />
ausgiebige Streifzüge mit Schäferhündin Velma.<br />
Berührungsängste?<br />
Offenbar. Sonst würde<br />
Hündchen wohl selber<br />
laufen und Kätzchen den<br />
Sprung wagen. Vermeidungstaktiken<br />
gibt es<br />
viele – fragt sich nur,<br />
wie nützlich sie sind.<br />
Safe-T-Pet® schont<br />
kleine Pfoten<br />
Morton® Safe-T-Pet® sorgt<br />
für sichere Straßen, ohne<br />
Vierbeiner zu ärgern. Das<br />
innovative Auftau-Produkt<br />
entwickelte Morton Salt<br />
zusammen mit Tiermedizinern.<br />
„Dank der salz- und<br />
chloridfreien Formel sind Irritationen<br />
an Pfoten Schnee von gestern“,<br />
sagt Sara Shenoha, zuständige<br />
Produktmanagerin bei<br />
Morton Salt in Chicago.<br />
weiter normales Streusalz verwendet. Daher<br />
hat sich Morton Salt im letzten Winter<br />
mit der großen amerikanischen Tierschutzorganisation<br />
ASPCA® (American<br />
Society for the Prevention of Cruelty to<br />
Animals®) zusammengetan. Gemeinsam<br />
starteten die beiden Partner eine Aufklärungskampagne<br />
im Internet und in sozialen<br />
Netzwerken. Diesen Winter findet ein<br />
Fotowettbewerb statt.<br />
Heiß begehrte Tipps für Tierhalter<br />
Ziel der Aktionen ist es, Hunde- und Katzenliebhaber<br />
für den Tierschutz zu gewinnen<br />
und sie mit konkreten Tipps für<br />
die kalte Jahreszeit zu versorgen. Die<br />
Kampagne verzeichnete in nur drei Monaten<br />
über eine Million Seitenaufrufe.<br />
Veterinärin Gwaltney-Brant verrät einige<br />
der Tipps: „Wenn Hunde oder Katzen<br />
beim Gassigehen oder Streunen mit klassischem<br />
Streusalz in Berührung kommen,<br />
sollte man danach ihre Pfoten,<br />
Beine und den Bauch mit einem<br />
feuchten Tuch abwischen<br />
und auf Reizungen<br />
hin untersuchen.“ So<br />
kommt auch den Haustieren<br />
der Spaß an der kalten<br />
Jahreszeit nicht<br />
abhanden.<br />
Velmas Herrchen<br />
lebt in Lincoln<br />
Park, einem grünen<br />
Vorort im Norden<br />
der Stadt. Auch im Winter<br />
geht er jeden Tag mit seiner<br />
achtjährigen australischen<br />
Schäferhündin in<br />
der Nachbarschaft spazieren.<br />
Seit etwa einem Jahr<br />
hat er die Vorteile von pfotenfreundlichem<br />
Streugut<br />
für sich entdeckt.<br />
Echte Winterfreunde:<br />
Paul und seine Velma<br />
Der Winter steht vor der<br />
Tür: Freuen Sie und Velma<br />
sich darüber?<br />
Oh ja, der Winter ist toll. Velma ist ein<br />
echter Winterhund und liebt das kalte<br />
Wetter. Sie kann gar nicht genug davon<br />
bekommen. Sie spielt und tollt im<br />
Schnee, bei uns zu Hause in Chicago,<br />
aber auch in unserer Ferienhütte im<br />
Grünen.<br />
Bringt der Winter auch Herausforderungen<br />
für Velma mit sich?<br />
Bei eisigen Temperaturen hat Velma<br />
manchmal Mühe, jemanden zu finden,<br />
der ihre Winterleidenschaft teilt und<br />
mit ihr Gassi geht (lacht). Nein im<br />
Ernst: Das Salz ist schon eine Herausforderung.<br />
Bei uns in Chicago gibt es<br />
gewöhnlich viel Eis und Schnee, und es<br />
wird auch viel gestreut. Auf den Gehsteigen,<br />
den Garageneinfahrten oder<br />
auf Parkplätzen. Das ist natürlich wichtig<br />
und richtig, aber nicht selten<br />
kommt Velma mit salzigen<br />
Pfoten zurück. Dann<br />
waschen wir ihre Läufe<br />
gründlich mit Wasser ab.<br />
Wir wollen ja nicht, dass<br />
sich da was entzündet.<br />
Haben auch Sie normales<br />
Streusalz benutzt?<br />
Eine gewisse Zeit lang, ja.<br />
Wie haben Sie dann<br />
das tierfreundliche Salz<br />
entdeckt?<br />
Wir haben es in einem<br />
Lebens mittelladen gefunden und gedacht,<br />
wow, was für eine gute Idee.<br />
Warum eigentlich ist noch niemand<br />
früher darauf gekommen. Also haben<br />
wir es ausprobiert. Das salzfreie Streugut<br />
funktioniert wunderbar. Es ist einfach<br />
beruhigend zu wissen, dass wir<br />
damit Velma schützen können.<br />
Wie nutzen Sie „Safe-T-Pet®“ im<br />
Winter?<br />
Im Winter streue ich mit Safe-T-Pet®<br />
unsere Hauseinfahrt, unseren Gehsteig<br />
und auch den Gehsteig meiner Nachbarin.<br />
Sie würden salzfreies Streugut also<br />
weiterempfehlen?<br />
Auf jeden Fall. Ich habe es schon vielen<br />
Freunden und Nachbarn nahegelegt. Es<br />
ist für Tiere, die in der Stadt leben und<br />
im Winter mit Streusalz in Berührung<br />
kommen, eine echte Entlastung.
22<br />
LEBEN LIVING / VIVRE / VIVIR / VIVER<br />
SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />
Ingo Holland,<br />
Spitzenkoch und<br />
Gewürzmüller,<br />
liebt Salz.<br />
Gourmetrezept<br />
Ingo Hollands knusprige<br />
Kartoffelsticks<br />
Ein Kilogramm große, festkochende<br />
Kartoffeln waschen und bürsten.<br />
Mit einem langen Messer<br />
daraus Stäbe von etwa 2 cm<br />
Durchmesser und 10 cm Länge<br />
schneiden und diese in zwei Esslöffeln<br />
140° C heißem Pflanzenfett<br />
vorfrittieren, bis sie fast gar sind,<br />
dann herausnehmen.<br />
Das Fett nun auf 180° C aufheizen<br />
und die Stäbe darin goldbraun<br />
frittieren. Die fertigen Sticks in<br />
eine Schüssel geben und großzügig<br />
mit zwei Esslöffeln Meersalz<br />
und einem Teelöffel Paprikapulver<br />
bestreuen.<br />
Als Beilage zum Steak ein Festschmaus<br />
nach der Schicht, hat<br />
aber auch solo das Zeug zum<br />
Leibgericht!<br />
» REINES SALZ IST VIEL<br />
MEHR ALS EIN GEWÜRZ «<br />
Für den Sternekoch Ingo Holland ist Salz das<br />
Wertvollste überhaupt. Er kreiert damit die<br />
ungewöhnlichsten Gewürzmischungen.<br />
Ingo Holland trägt seine große Liebe<br />
auf Händen: Salz. Rosarot liegen die<br />
Kristalle in seinen Handflächen. Sie riechen<br />
rauchig und ein wenig nach hart gekochten<br />
Eiern. Holland schwört: „Dieses<br />
Salz kann ein simples Ei adeln.“ Es ist als<br />
Stein schwarz, wird beim Mahlen rosa und<br />
bei Kontakt mit Wasser wieder schwarz.<br />
Zurzeit ist es Hollands Lieblingssalz, er<br />
findet sein pikantes Aroma spannend<br />
und weiß um dessen magenberuhigende<br />
Wirkung. Das ist alles andere als blinde<br />
Schwärmerei eines Verliebten: Holland,<br />
der renommierte Michelin-Sternekoch, ist<br />
ein absoluter Experte auf dem Gebiet der<br />
Gewürze und sein liebstes ist Salz. Er hat<br />
sogar ein Kochbuch darüber geschrieben.<br />
Der Titel – wie könnte es anders sein – ist<br />
„Salz“, und es wurde in Deutschland als<br />
„Kochbuch des Jahres 2009“ ausgezeichnet.<br />
„Reines Salz ist viel mehr als ein Gewürz.<br />
Es ist der beste und ehrlichste Geschmacksverstärker.<br />
Mit seiner Kraft lockt<br />
es die Aromen der Speisen hervor“, lautet<br />
seine Liebeserklärung an die kleinen Kristalle.<br />
Aus Leidenschaft für sie hat er seinen<br />
Beruf als Sternekoch aufgegeben, um Gewürzmüller<br />
zu sein, übrigens der einzige<br />
in Deutschland. Das heißt: Ingo Holland<br />
importiert hochwertige Grundgewürze,<br />
lässt sie in seiner Produktionshalle rösten<br />
und mahlen und kreiert daraus Mischungen,<br />
vom BBQ Chicken über Currys bis zu<br />
Wildkräuter-Rezepturen.<br />
Aus aller Welt kommen Kunden in seinen<br />
kleinen Laden „Altes Gewürzamt“ in Klingenberg,<br />
um die Geschmackszaubereien<br />
in Dosen zu erwerben. Ein eigener Schrank<br />
gehört dort den Salzen. Etwa 40 Mischungen<br />
und Natursalze füllen die Regale. Yuki<br />
Salzspezialitäten<br />
der besonderen Art<br />
Ingo Holland verwendet für jedes<br />
Gericht eine spezielle Salzmischung.<br />
Die französische Fischsuppe Bouil labaisse<br />
würzt er mit Steinsalz, das er<br />
mit Kräutern, Tomaten und Knoblauch<br />
anreichert. Reife Früchte –<br />
gerne auch exotische wie Mango<br />
und Papaya – verfeinert er mit einer<br />
Kreation aus Meersalz, Zucker und<br />
Kakao und für Salate wird es ganz<br />
exotisch: Hier mischt er das Salz mit<br />
getrockneten Rosenblütenblättern.<br />
Shio, ein seltenes Salz aus den Meerestiefen<br />
bei Japan mit einer Konsistenz wie Puderzucker;<br />
Österreichisches Bergkernsalz,<br />
aprikotfarben, mild und weich; Fleur de Sel,<br />
Flor de Sal oder feine Kristallplättchen des<br />
Maldon Sea Salt aus Australien: Holland<br />
kennt sie alle. Deshalb weiß er, was zu ihnen<br />
passt: Fisch oder Fleisch, gebraten oder<br />
roh, Brot oder Gemüse.<br />
Salz ist grundlegend wichtig<br />
Die Vielfalt der Salze und Geschmackserlebnisse<br />
scheint unerschöpflich. „Salz ist<br />
etwas grundlegend Wichtiges. Wie die<br />
Liebsten in meiner Familie. Teilweise ist es<br />
sogar süßer als Zucker“, sagt der Gewürzmüller.<br />
Holland probiert viel aus und entdeckt<br />
und lernt dabei immer wieder Neues.<br />
Heute Morgen gab es bei ihm einfach<br />
Butterbrot mit Bouillabaisse-Salz, seiner<br />
liebsten eigenen Gewürzmischung, benannt<br />
nach der berühmten französischen<br />
Fischsuppe. „Aber geben Sie die niemals<br />
zur Fischsuppe, dafür ist es viel zu stark“,<br />
sagt er. Wie mit der Liebe sollte man auch<br />
mit Salz weise umgehen.<br />
Fotos: Bernd Hartung (2), Ildi.Food/Alamy
LERNEN LEARNING / APPRENDRE / APRENDER / APRENDER<br />
23<br />
TIEFENBOHRUNG IM SOLUTION MINING:<br />
DER<br />
PDC-MEISSEL<br />
Der PDC (Polycrystalline Diamond Compact)-Meißel,<br />
der auch als Diamantbohrkopf bezeichnet wird,<br />
kommt bei <strong>K+S</strong> Potash Canada beim Legacy Projekt<br />
zum Einsatz. Dort bohrt er bis zu 1.550 Meter tief in<br />
die Erde. Der Meißel ist äußerst widerstandsfähig<br />
und durchdringt ab einer Tiefe von 200 Metern<br />
weiche bis mittelharte Gesteinsformationen.<br />
SERIE<br />
AUS DER<br />
<strong>K+S</strong> WELT<br />
WOLFRAMCARBID-<br />
MATRIX<br />
Wolframcarbid ist<br />
beinahe so hart wie ein<br />
Diamant und sorgt somit<br />
für minimale Abnutzung.<br />
AUSWECHSELBARE DÜSEN<br />
Die Düse regelt den Druck des Strahls<br />
der Bohr spülung. Dieser reinigt die<br />
Schneidelemente am Meißel.<br />
OBERE CUTTER<br />
Die Schneidelemente bestehen aus<br />
einer Wolframcarbid-Matrix und<br />
müssen in regelmäßigen Abständen<br />
ausgetauscht werden.<br />
KALIBERSCHUTZ<br />
Diese extrem harten Einsätze<br />
bestehen entweder aus einer<br />
Wolframcarbid-Matrix oder einer<br />
Schicht aus Industriediamanten.<br />
SEITLICHE CUTTER<br />
Diese stellen sicher, dass der<br />
minimal erforderliche<br />
Bohrungsdurchmesser<br />
eingehalten wird.<br />
Durch die Räume zwischen<br />
den Schneidflügeln wird<br />
das herausgebohrte<br />
Material mithilfe der<br />
Bohrspülung abgeführt.<br />
Fotos: Baker Hughes (2), CinemaPhotos/Corbis, Horizon International Images Limited/Alamy<br />
Der berühmte<br />
harte Stein<br />
ist nicht nur des<br />
Mädchens bester<br />
Freund, sondern hält<br />
auch Geologen in<br />
großer Tiefe die Treue.<br />
SUPER AN DIVEN<br />
Bereits 1952 besang Marilyn Monroe<br />
den Diamanten als besten<br />
Freund eines Mädchens. Seitdem<br />
ist er untrennbar mit den großen<br />
Diven des Films verbunden.<br />
Eliza beth Taylor soll sogar gesagt<br />
haben: „Große Mädchen brauchen<br />
große Diamanten.“<br />
API ZAPFENVERBINDUNG<br />
An dieser Stelle wird der Meißel<br />
mit dem nachfolgenden Bohrgestänge<br />
verschraubt.<br />
SUPERLATIVE<br />
Ein Diamant ist ein ganz besonderes Mineral. Es ist<br />
der härteste natürliche Stoff, den es gibt, und verfügt<br />
über die höchste Wärmeleitfähigkeit aller Mineralstoffe.<br />
Das gilt auch<br />
für die industriell<br />
hergestellten Steine,<br />
die unter Tage<br />
verwendet werden.
24<br />
LERNEN LEARNING / APPRENDRE / APRENDER / APRENDER<br />
SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />
VOM URMEER<br />
IN DIE GRUBE<br />
Tagtäglich fördern <strong>K+S</strong> Experten weltweit wertvolle Rohstoffe. Wie Kali und<br />
Steinsalz ans Tageslicht gelangen, wissen die meisten von uns. Doch wie sind die<br />
Mineralien in die Erde gekommen? Unsere Infografik zeigt den langen Weg vom<br />
Beginn der Entstehung bis hin zum Abbau unter und über Tage.<br />
Am Anfang war das Wasser…Was<br />
wie eine Variation des ersten Satzes<br />
der Schöpfungsgeschichte<br />
klingt, leitet tatsächlich die Antwort dazu<br />
ein, wie das Salz in die Erde kam. Denn um<br />
das zu erklären, gilt es weit zurückzukehren<br />
in die Vergangenheit unseres Planeten,<br />
als vor über 500 Millionen Jahren das<br />
Urmeer einen Großteil der Erde bedeckte<br />
und die im Gestein enthaltenen Mineralien<br />
auswusch. Das auf diese Weise durch<br />
Salze angereicherte Wasser sammelte sich<br />
an verschiedenen Stellen der Erde in Vertiefungen<br />
und Becken. Dort, wo durch Verschiebungen<br />
von Erdplatten, sogenannte<br />
Barren (Schwellen), das Wasser einschlossen,<br />
entstanden Lagunen: Wasser konnte<br />
hinein, jedoch nicht hinaus. Heiße, trockene<br />
Luft und Sonnenschein ließen das<br />
Wasser verdunsten. Die enthaltenen Mineralien<br />
setzten sich ab. Zuerst die weniger<br />
löslichen wie Kalk und Gips, später das<br />
Steinsalz (Natriumchlorid) und schließlich<br />
auch die sogennnaten Edelsalze (Kali und<br />
Magnesiumsalze). Doch dies war kein einmaliger<br />
Prozess, denn weiterhin floss mineralstoffhaltiges<br />
Wasser in die Becken<br />
nach und verdunstete durch Sonnenkraft,<br />
sodass sich immer neue Schichten<br />
am Grund des Meeres absetzten.<br />
Salz entsteht bis heute<br />
Doch es gibt auch weitaus jüngere Ablagerungen<br />
als das aus dem Urmeer stammende<br />
und zum Beispiel in Nordamerika<br />
oder Deutschland bergmännisch gewonnene<br />
Steinsalz oder das Kali, das ab 2015<br />
in der kanadischen Provinz Saskatchewan<br />
durch Solution Mining gefördert werden<br />
soll. <strong>K+S</strong> gewinnt dieses Steinsalz in der<br />
chilenischen Atacama-Wüste im Tagebau.<br />
Die dort lagernden Kristalle sind gerade<br />
mal zwei Millionen Jahre alt - erdgeschichtlich<br />
betrachtet und im Vergleich zu<br />
ihren uralten Verwandten unter Tage - geradezu<br />
Grünschnäbel. Sie stammen nicht<br />
aus Meer- sondern aus Regen- und Grundwasser.<br />
Auch hierin sind aus dem Boden<br />
gespülte Mineralien enthalten, die sich<br />
bei Verdunstung absetzen. Ein Prozess,<br />
der sich bis heute in vielen Regionen der<br />
Erde fortsetzt: Wie vor Millionen von Jahren<br />
bildet sich in Lagunen aber auch an<br />
der Erdoberfläche täglich neues Salz: Ein<br />
unermüdlicher Kreislauf.<br />
BITTE<br />
UMKLAPPEN
24<br />
LERNEN LEARNING / APPRENDRE / APRENDER / APRENDER<br />
SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />
DIE BARRENTHEORIE<br />
In einem Zeitraum von Hunderten Millionen Jahren haben sich Stein salz- und Kalisalzablagerungen<br />
an verschiedenen Orten der Erde gebildet. Wie das geschah, erklärt die Barrentheorie des deutschen<br />
Geologen Carl Ochsenius. Meerwasser und Sonne spielen dabei die Hauptrolle.<br />
Tektonische<br />
Aktivitäten<br />
Infografik: KircherBurkhardt Infografik<br />
DIE SALZABLAGERUNG<br />
IM URMEER<br />
Durch Verschiebungen der Erdkruste<br />
entstanden sogenannte Barren (Schwel -<br />
len), die einen Teil des Urmeeres um -<br />
schlossen: Es bildeten sich Lagunen:<br />
Mineralstoffreiches Wasser floss hinein,<br />
jedoch keines mehr hinaus. Je mehr<br />
Was ser hineingelangte und zugleich<br />
durch Sonneneinstrahlung und Hitze<br />
verduns tete, desto höher wurde die<br />
Mineral stoffkonzentration. Die gelösten<br />
Mineralien kristallisierten aus und<br />
lagerten sich in der Reihenfolge ihrer<br />
Löslichkeit ab.<br />
380<br />
MILLIONEN JAHRE ist es her, dass<br />
sich Kalisalzschichten bildeten,<br />
wo heute die kanadische Provinz<br />
Saskatchewan liegt. Damals gab es<br />
noch nicht einmal Dinosaurier.<br />
DER<br />
EINDAMPFUNGSZYKLUS<br />
Entsprechend ihrer Löslichkeit setzen<br />
sich Salze in folgender Reihenfolge ab:<br />
Zunächst Kalkstein und Gips, später<br />
Natriumchlorid (Steinsalz) und zum Schluss<br />
die Kalium- und Magnesiumsalze. Diese<br />
Abfolge wird als Eindampfungszyklus<br />
bezeichnet. Nach Ablagerung eines solchen<br />
Eindampfungszyklus’ können sich durch<br />
stetiges Nachfließen von Meerwasser<br />
erneut Salzschichten bilden (Kalk, Gips,<br />
Steinsalz, Kalium- und Magnesiumsalze).<br />
Dieser Prozess setzt sich so lange fort, bis<br />
der Meerwasserzufluss versiegt.
WASSER VERDUNSTET<br />
Bei sehr trockenem und<br />
heißem Klima verdunstet das<br />
Meerwasser. Mineralien lagern<br />
sich am Boden ab.<br />
ÜBERDECKUNG<br />
ENTSTEHT<br />
Der Wind vom Festland bringt<br />
Staub- und feinste Gesteinspartikel<br />
mit sich. Diese überdecken<br />
die Salzablagerungen.<br />
SALZENTSTEHUNG IN CHILE<br />
Die Barrentheorie gilt nicht für die<br />
Salzvorkommen in der chilenischen<br />
Atacamawüste: Hier hat sich vor zwei<br />
Millionen Jahren Regen- und Grundwasser<br />
in Becken gesammelt. Ähnlich<br />
wie das Meerwasser hat es über das<br />
Gestein Salze aufgenommen. Dort,<br />
wo die Becken keinen Abfluss hatten,<br />
konzentrierte sich das Salz durch Verdunstung<br />
und lagerte sich in Schichten<br />
ab. Im Salar Grande, dem Abbaugebiet<br />
von <strong>K+S</strong>, sind die Zuflüsse vor langer<br />
Zeit versiegt, und die Salzbildung ist<br />
damit abgeschlossen. In vielen anderen<br />
Regionen der Welt hingegen entsteht<br />
Salz täglich neu.<br />
Ablagerungen bilden<br />
sich über der Salzschicht<br />
Verdunstung<br />
Salz lagert<br />
sich ab<br />
Kalisalz<br />
Steinsalz<br />
Gips<br />
Kalkstein<br />
Tonstein<br />
ABSENKUNG<br />
DER BECKEN<br />
Durch Verschiebungen der Erdkruste<br />
kann sich der Wasserzufluss schließen.<br />
Dann ist keine weitere Salzablagerung<br />
möglich. Mit der Zeit senken sich die<br />
Salzschichten in die Erde ab und werden<br />
von anderen Gesteinsarten überdeckt.
SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />
25<br />
ABBAUMETHODEN<br />
DER <strong>K+S</strong> GRUPPE<br />
Salzschichten über und unter Tage sind<br />
auf der ganzen Welt verteilt. Da sie in<br />
unterschiedlichen Tiefen liegen, sind<br />
verschiedene Abbaumethoden gefragt: In Chile<br />
(Tagebau) zum Beispiel andere als in Kanada<br />
(Solution Mining) oder Deutschland (Tiefbau).<br />
Solution Mining<br />
Tiefbau<br />
TAGEBAU IN CHILE<br />
Das Salz im Salar Grande in<br />
Chile ist vor etwa zwei<br />
Millionen Jahren<br />
entstanden und wird über<br />
Tage abgebaut. Es gibt dort<br />
nur Steinsalz- und keine<br />
Kalivorkommen.<br />
Tagebau<br />
SOLUTION MINING<br />
IN KANADA<br />
In Kanada liegt das Salz bis<br />
zu 1.500 Meter tief in der<br />
Erde. Es wird durch<br />
Aussolung (Solution<br />
Mining) gewonnen. Die<br />
Kalischichten bildeten sich<br />
vor 380 Millionen Jahren.<br />
TIEFBAU IN<br />
DEUTSCHLAND<br />
250 Millionen Jahre alt sind<br />
die hier lagernden Kali- und<br />
Salzschichten. Mit Bohren<br />
und Sprengen wird in 500<br />
Metern Tiefe der Rohstoff<br />
bergmännisch gefördert.<br />
MEHR ALS<br />
200<br />
Millionen Jahre hat es gedauert,<br />
bis sich die Salzschichten in<br />
Deutschland von der Oberfläche<br />
bis zu 600 Meter tief in die Erde<br />
abgesenkt hatten.<br />
Infografik: KircherBurkhardt Infografik
26<br />
LERNEN LEARNING / APPRENDRE / APRENDER / APRENDER<br />
SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />
BALZ MIT SALZ UND KALTGETRÄNK<br />
Zum Leben, und somit<br />
auch zum Lieben,<br />
braucht es Salz. Kein<br />
Wunder, dass ihm in der<br />
Liebe eine besondere<br />
Wirkung nachgesagt<br />
wird. Fünf Beispiele für<br />
einen Rohstoff, den man<br />
einfach lieben muss.<br />
Salz würzt nicht nur Speisen, sondern<br />
auch die Ehe. Zumindest waren<br />
davon die alten Griechen überzeugt.<br />
Doch nicht nur in der Liebe kann<br />
Salz für das gewisse Extra sorgen. Im Regenwald<br />
zaubert der Rohstoff sogar Wolken,<br />
und Getränke kühlen sich mit Salz in<br />
Rekordzeit. Immer wieder bietet das weiße<br />
Gold Stoff für Mythen und Sagen, sowohl<br />
in Griechenland als auch in Norwegen.<br />
Und wer bald 13 Jahre verheiratet ist,<br />
kann sogar eine „Salzhochzeit“ feiern. Lesen<br />
Sie selbst und machen Sie sich auf<br />
eine salzige Reise von Ihrer Küche bis in<br />
den Regenwald.<br />
SERIE<br />
SALZ ALS<br />
KULTURGUT<br />
SALZ IN DER NATUR<br />
SALZIGE<br />
NEBELFELDER<br />
Ohne Salz sähe es auf<br />
der Welt anders aus.<br />
Und auch über dem<br />
Regen wald. Das haben<br />
Forscher des Max-<br />
Planck-Instituts erst<br />
vor Kurzem herausgefunden.<br />
Der Grund:<br />
Pilze und Pflanzen,<br />
die in diesem Gebiet<br />
wachsen, setzen Kalisalz<br />
partikel frei. An<br />
den Partikeln kondensiert<br />
Feuchtigkeit. Da -<br />
durch bilden sich Wassertropfen,<br />
die für die<br />
typi schen, tief hängenden<br />
Nebel- und Wol -<br />
ken felder über dem<br />
Regen wald verantwortlich<br />
sind.<br />
SALZ IN DER LITERATUR<br />
DIE EWIGE SALZMÜHLE<br />
Wie kam das Salz ins Meer? Das norwegische<br />
Märchen „Die Mühle auf<br />
dem Meeresgrund“ kennt die Antwort.<br />
Darin erwirbt ein Kaufmann<br />
eine Zaubermühle, die alles Erdenkliche<br />
erschaffen kann. Um reich zu<br />
werden, lässt er sie Salz mahlen<br />
und probiert dies gleich auf seinem<br />
Schiff aus. Doch weil er das Zauberwort<br />
nicht kennt, das die Produk -<br />
tion stoppt, mahlt die Mühle immer<br />
weiter, bis sie mit dem Schiff im<br />
Meer versinkt. Dort mahlt sie noch<br />
immer …<br />
TRADITIONEN<br />
SALZIGE HOCHZEITSBRÄUCHE<br />
In der Bibel ist an einigen Stellen die<br />
Rede von „Salzbündnissen“. Gemeint<br />
sind Verbindungen, die ewig halten sollen.<br />
Damit auch die Ehe ewig hält, wird<br />
dem Brautpaar zur Hochzeit bis heute in<br />
vielen Ländern der Erde Brot und Salz<br />
geschenkt. Weniger bekannt ist der<br />
Brauch, zum 13. Hochzeitstag Salz zu<br />
schenken. Das ist die sogenannte<br />
„Salzhochzeit“. Der Grund: Zu diesem<br />
Zeitpunkt hat die Ehe sich bestenfalls im<br />
Alltag bewährt. Genau wie Salz!<br />
SALZ IN DER KÜCHE<br />
SCHNELLER SEKTKÜHLER<br />
Gleich kommen die Gäste und<br />
die Getränke sind noch nicht<br />
kalt? Damit Sie trotzdem anstoßen<br />
können, sorgt Salz für<br />
den kühlen Trinkgenuss. Und<br />
so geht’s: Man nehme zu gleichen<br />
Teilen Salz, Wasser und<br />
Eis und fülle die Mischung in<br />
ein passendes Gefäß. Dann<br />
noch die Flaschen hinein und<br />
ab in den Kühlschrank. Jetzt<br />
lässt der Begrüßungstrunk<br />
nicht mehr lange auf sich warten,<br />
denn schon nach zehn<br />
Minuten sind die Getränke<br />
kalt. Ein Prosit aufs Salz!<br />
SALZ IN DER GESCHICHTE<br />
LIEBE, TRIEBE UND DAS SALZ<br />
Der Zusammenhang von Liebe und Salz<br />
ist heute noch allgegenwärtig. Ist das<br />
Essen versalzen, heißt es, dass der Koch<br />
verliebt ist. Diese Annahme kommt aus<br />
der Antike, wo dem Salz eine aphrodisierende<br />
Wirkung nachgesagt wurde.<br />
Die alten Griechen glaubten sogar, zu<br />
wenig Salz beeinträchtige die männliche<br />
Potenz. Viel Salz im Essen sollte<br />
diesem Übel entgegenwirken, und bis<br />
ins 17. Jahrhundert war aus dem gleichen<br />
Grund sogar das Einreiben des<br />
Ehepartners mit Salz weit verbreitet.<br />
Es ist bis heute auf Gemälden und satirischen<br />
Darstellungen zu sehen und<br />
in der Literatur nachzulesen.<br />
Fotos: Emmanuel Rondeau/Alamy, Classic Image/Alamy, Thinkstock/Getty Images (2) Illustration: KircherBurkhardt Infografik
TEILEN SHARING<br />
/ PARTAGER / COMPARTIR / COMPARTILHAR<br />
27<br />
SERIE<br />
MEINE<br />
HEIMAT<br />
Ed Johnson vor seiner neuen<br />
Zugmaschine. Das rote<br />
Kraftpaket hat 385 PS.<br />
COUNTRYSONGS VOM<br />
FRÜHAUFSTEHER<br />
Foto: Jodi Hilton<br />
In der Solarsalzanlage von Grantsville im<br />
US-Bundesstaat Utah erledigt der oberste Schürfer<br />
Ed Johnsen vieles im Alleingang. Nach Feierabend<br />
hat der mehrfache Großvater dafür umso mehr<br />
Menschen um sich – und immer etwas zu tun.<br />
VON JODI HILTON<br />
Noch vor Tagesanbruch steht Ed<br />
Johnson auf einem Reifen seiner<br />
Zugmaschine und wischt die<br />
Scheiben des gigantischen roten Fahrzeugs.<br />
Seit fast 32 Jahren ist er Chef-<br />
Schürfer der Solarsalzanlage in Grantsville,<br />
Utah. „Ich bin ein Frühaufsteher,<br />
und zwar schon immer“, sagt Johnson.<br />
Seine Schicht beginnt um sechs Uhr, aber<br />
er ist immer etwas eher da. Dann startet<br />
er die Zugmaschine. Er zieht eine große<br />
Grabemaschine, den sogenannten Palmer<br />
Harvester. Gut 30 Zentimeter tief schneidet<br />
der in das Salz, bevor es auf Schaufeln<br />
gehoben und auf das Förderband geladen<br />
wird. Innerhalb von 90 Sekunden<br />
landen über 32 Tonnen Salz auf weiteren<br />
Schaufeln und werden in einen Sattelschlepperanhänger<br />
geschüttet. Johnson<br />
schürft so mehr als 3.600 Tonnen<br />
Salz am Tag. Er fährt zehn Stunden – mit<br />
Pausen – vier Tage die Woche, neun Monate<br />
pro Jahr. Am fünften Tag kommt er<br />
für ein paar Stunden vorbei, um das Fahrzeug<br />
zu waschen, zu schmieren und zu betanken.<br />
Wenn die Sonne scheint, ist das<br />
Salzbecken ein einziger Spiegel. Deshalb<br />
trägt Johnson eine polarisierte Sonnenbrille<br />
bei der Arbeit. „Das ist kein Job für<br />
jedermann“, erklärt er, „doch mir macht<br />
das hier draußen wirklich Spaß.“<br />
Seine Zugmaschine ist neu und mit viel<br />
Technik ausgestattet: Heizung und Klimaanlage,<br />
getönte Scheiben, Videokameras<br />
und eine Bedieneinheit, die mit seinem<br />
Schwenksitz verbunden ist. „Dadurch<br />
wird mein Nacken nicht so arg belastet“,<br />
sagt Johnson.<br />
Es hat sich viel verändert, seitdem Morton<br />
Salt die Anlage WEITER AUF SEITE 28 »
28<br />
TEILEN SHARING / PARTAGER / COMPARTIR / COMPARTILHAR<br />
SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />
WENIG TRUBEL, VIEL NATUR<br />
Der amerikanische Bundesstaat Utah liegt im<br />
Südwesten der USA ungefähr 800 km östlich<br />
von der kalifornischen Küste und westlich von<br />
Colorado und den Rocky Mountains. Die<br />
atemberaubende Landschaft zieht Touristen<br />
magisch an. Hier produziert Morton Salt.<br />
Grantsville<br />
Utah<br />
USA<br />
»<br />
übernahm. So schult das Unternehmen<br />
die Mitarbeiter auf SAP-Computersysteme<br />
um und hat noch höhere Sicherheitsstandards<br />
eingeführt. Nun tragen<br />
die Mitarbeiter Schutzhelm, Sicherheitsschuhe<br />
mit Stahlkappen und Schutzbrillen.<br />
„Heute steht die Sicherheit an erster<br />
Stelle“, sagt Johnson.<br />
Während Ed Johnson arbeitet, läuft fast<br />
immer das Radio, vor allem alte Countrysongs.<br />
„Diese Musik ist meine große<br />
Leidenschaft“, gesteht er. Als Familienmensch<br />
freut er sich besonders darüber,<br />
Ed Johnson will im<br />
übernächsten Jahr in<br />
Rente gehen. Seinem<br />
Vorgesetzten Kirk Gibson<br />
gefällt der Gedanke<br />
überhaupt nicht<br />
dass er zusammen mit seinem Schwiegersohn<br />
und zwei seiner Enkel eine Band<br />
gründen konnte. Für die „The Country<br />
Siders“ schreibt er auch die Songs. „Wenn<br />
wir zusammenkommen, machen wir<br />
nichts anderes als singen.“<br />
Sehr sozial und fast unersetzlich<br />
Wenn Schulkinder die Anlage besuchen,<br />
kümmert sich Ed Johnson liebevoll um<br />
sie. Er erklärt ihnen unter anderem die<br />
neuen Roboter, die in der Mühle das zum<br />
größten Teil automatisch laufenden Fließband<br />
bedienen. Johnson kann gut mit Kindern:<br />
Neben zwei Töchtern und einem<br />
Sohn haben er und seine Frau Karen bereits<br />
zwölf Enkel und zwölf Urenkel – drei<br />
Austausch unter Kollegen: Kirk<br />
Gibson, Ed Johnson und Brett Ellis<br />
(v. l. n. r.) im Gespräch<br />
SALT LAKE CITY<br />
HAUPTSTADT DER<br />
MORMONEN<br />
Die Hauptstadt des Bundesstaates<br />
Utah mit ihrem<br />
Gitternetz aus breiten Boulevards,<br />
hohen Gebäuden und<br />
Landschaftsparks ist auch die<br />
Hauptstadt der Mormonen.<br />
Anhänger der Religionsgemeinschaft<br />
ließen sich 1847<br />
hier nieder und gründeten die<br />
Stadt. Heute hat Salt Lake City<br />
knapp 200.000<br />
Einwohner.<br />
2002 fanden in<br />
der Stadt die<br />
Olympischen<br />
Winterspiele<br />
statt.<br />
Für „The Country Siders“, die er mit Schwiegersohn<br />
Greg Frederickson gegründet hat,<br />
schreibt Ed Johnson eigene Songs.<br />
weitere sind unterwegs. Viele seiner Familienmitglieder<br />
leben wie er in der kleinen<br />
Farmergemeinde Erda. Hier ist der<br />
„Salzsammler“ als geschickter Handwerker<br />
bekannt, der gern hilft und schon so<br />
manches Dach neu gedeckt hat. Zuletzt<br />
haben einer seiner Schwiegersöhne und<br />
er eine Veranda an das Haus seiner Tochter<br />
gebaut. Und jedes Jahr vor Weihnachten<br />
bastelt er mit der Familie Geschenke<br />
aus Holz. „Im vergangenen Jahr waren<br />
das Papier handtuchhalter“, erzählt er. Die<br />
nützlichen Kleinig keiten verteilt er dann<br />
an Bedürftige.<br />
Johnson will im Januar 2014 in Rente gehen.<br />
Seinem Vorgesetzten Kirk Gibson gefällt<br />
der Gedanke gar nicht: „Es wird nicht<br />
leicht werden, einen Nachfolger zu finden.“<br />
Aber Johnson hat schon Reisepläne:<br />
„Ich wollte schon immer mal nach Nashville<br />
und Mount Rushmore.“ Ein Mann mit<br />
Bodenhaftung.
SCOOP 4/20<strong>12</strong> 29<br />
WINTERSPORT<br />
WEISSE PRACHT IN<br />
BESTER QUALITÄT<br />
„Greatest Snow on<br />
Earth“ – Utah behauptet,<br />
den besten Schnee<br />
der Welt zu besitzen und<br />
lockt so Wintersportler<br />
nicht nur aus den USA.<br />
Der westliche Bundesstaat<br />
ist berühmt für<br />
seine 14 Skigebiete.<br />
Schnee ist reichlich<br />
vorhanden, die Berge<br />
sind steil und hoch.<br />
Die Skisaison geht von<br />
November bis April.<br />
USA<br />
Die Vereinigten Staaten von Amerika bilden flächenmäßig nach Russland<br />
und Kanada das drittgrößte Land der Erde. Zwischen Atlantik und Pazifik<br />
leben 314 Millionen Einwohner. Die USA setzen sich aus 50 Bundesstaaten<br />
zusammen, wovon Rhode Island die kleinste und Alaska die größte Fläche<br />
hat. Die meisten Amerikaner leben in Kalifornien, die wenigsten in Wyoming.<br />
Die Unterteilung in verschiedene Staaten hat ihren Ursprung in den<br />
13 Kolonien, die sich am 4. Juli 1776 als unabhängig von Großbritannien erklärten.<br />
Seitdem wird dieser Tag als Unabhängigkeitstag gefeiert. Die USA<br />
sind von Beginn an ein Einwandererland: 65 Prozent der Bevölkerung haben<br />
europäische Vorfahren, 16 Prozent stammen ursprünglich aus Lateinamerika<br />
und weitere 13 Prozent sind afrikanischer Herkunft. 80 Prozent<br />
der Amerikaner lebt in städtischen Ballungsgebieten.<br />
SCHMELZTIEGEL<br />
Sprachenvielfalt<br />
im Alltag: Kinder<br />
bei einer Parade<br />
NATIONALPARKS<br />
WUNDER DER<br />
NATUR<br />
In Utah gibt es einige<br />
der beeindruckendsten<br />
geologischen Sehenswürdigkeiten<br />
und<br />
schönsten Erholungsgebiete,<br />
die die USA zu<br />
bieten hat. Sie befinden<br />
sich größtenteils in den<br />
Nationalparks Zion,<br />
Bryce, Canyonlands National<br />
oder Arches. Hier<br />
ziehen besonders die<br />
roten Felsen von Moab<br />
viele Mountainbiker an.<br />
GEWÄSSER<br />
BINNENSEE MIT<br />
MEGA-SALZGEHALT<br />
Der Große Salzsee<br />
(Great Salt Lake) ist<br />
das größte salzhaltige<br />
Binnengewässer in der<br />
westlichen Welt. Er hat<br />
eine Fläche von 4.400<br />
Quadratkilometern. Der<br />
Salzgehalt liegt im Südteil<br />
bei etwa neun Prozent<br />
und im Norden bei etwa<br />
25 Prozent. Durch den See<br />
führt die Eisenbahnlinie<br />
„Lucin Cutoff“. Die Strecke<br />
verläuft über einen etwa<br />
19 Kilometer langen Bahndamm.<br />
Sprachenvielfalt der Exraklasse –<br />
von Hawaiianisch bis Cherokee<br />
Die vielfältige Bevölkerungsstruktur ist der Hauptgrund<br />
dafür, dass die USA keine offizielle Amtssprache hat.<br />
Tatsächlich sind die Amtssprachen<br />
nur innerhalb der Bundesstaaten<br />
festgelegt. Genau wie in Utah ist<br />
diese in fast allen Staaten Englisch,<br />
vielerorts gibt es aber Sonderregelungen.<br />
In Kalifornien kann man<br />
Dokumente in neun verschiedenen<br />
Sprachen verfassen, unter anderem<br />
Persisch und Thai. Auf Hawaii wird<br />
Hawaiianisch und Englisch gesprochen<br />
und in den südlichen Staaten<br />
gilt neben Englisch meist Spanisch<br />
als Alltagssprache. In den Indianerreservaten<br />
werden auch immer<br />
noch die indigenen amerikanischen<br />
Sprachen wie Navajo und Cherokee<br />
benutzt. Als Ganzes betrachtet<br />
sind die Vereinigten Staaten eines<br />
der linguistisch vielfältigsten Gebiete<br />
der ganzen Welt.<br />
Traditioneller Salzabbau am Ufer<br />
des großen Salzsees<br />
Schon der Name der Hauptstadt<br />
Utahs, Salt Lake City, verweist<br />
auf die große Bedeutung des<br />
Rohstoffes in der Region rund um<br />
den riesigen Salzsee. Bereits seit<br />
1870 wird dort Salz abgebaut. Die<br />
Fabrik in Grantsville wurde 1938<br />
errichtet und war zunächst unter<br />
dem Namen Crystal White Salt<br />
Company bekannt. 1991 übernahm<br />
Morton Salt die Produktionsstätte.<br />
Hergestellt werden<br />
vornehmlich Speisesalz, Salzpellets<br />
zur Wasseraufbereitung,<br />
Lecksteine und Streusalz. Insgesamt<br />
produzieren 150 Mitarbeiter<br />
pro Jahr über 500.000 Tonnen<br />
Salz.<br />
Fotos: Jodi Hilton (7), Aurora Photos/Alamy, Chieko Hara/ddp images/AP, Thinkstock Grafik: KircherBurkhardt Infografik
30<br />
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SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />
IHR KINDERLEIN KOMMET<br />
Manche Kindheitserinnerungen sind unvergesslich, und die an Weihnachten<br />
erstrahlen im Rückblick oft in einem besonders hellen Glanz. „Was sind Ihre<br />
schönsten Erinnerungen an Weihnachten?“, haben wir unsere Kollegen aus der<br />
<strong>K+S</strong> Welt gefragt und sind dabei auf die erstaunlichsten Geschichten gestoßen.<br />
INGEBORG<br />
MANTEL-RÖTTGER,<br />
KASSEL, DEUTSCHLAND<br />
WEIHNACHTEN IM<br />
FORSTHAUS<br />
Besonders gerne erinnere ich mich an<br />
den Geruch, der während der gesamten<br />
Weihnachtszeit in der Luft lag. Das ganze<br />
Haus roch nach Honigkuchen, Plätzchen<br />
und Tannenzweigen. Noch intensiver<br />
wurde der Duft kurz vor Heiligabend,<br />
wenn wir mit der ganzen Familie im Wald<br />
unseren Tannenbaum geschlagen hatten.<br />
Am Nachmittag des 24. Dezembers gingen<br />
wir Kinder immer mit unserem Vater<br />
in den Wald, um die Hirsche und Rehe zu<br />
füttern, während meine Mutter unsere<br />
Bescherung vorbereitete. Wenn<br />
wir dann nach dem Singen der<br />
Weihnachtslieder unsere<br />
Geschenke auspacken<br />
durften, waren wir<br />
die glücklichsten<br />
Kinder der<br />
Welt!<br />
JAN KONECNY, PRAG, TSCHECHIEN<br />
DAS SCHÖNSTE WEIHNACHTSGESCHENK<br />
Ich bin in der ehemaligen Tschechoslowakei aufgewachsen<br />
und meine Familie hatte große Pro -<br />
bleme mit der dortigen Geheimpolizei. Als ich noch<br />
sehr klein war, holten sie meinen Vater Anfang Dezember aus<br />
dem Haus und keiner wusste, wo sie ihn hingebracht hatten<br />
und ob er überhaupt jemals zurückkommen würde. Doch am<br />
Weihnachtsmorgen stand er plötzlich vor der Tür. Das war für<br />
meine ganze Familie das schönste Weihnachtsgeschenk, das<br />
wir jemals bekommen haben. Ich denke jedes Jahr an dieses<br />
Ereignis zurück und wahrscheinlich ist es auch darum für mich<br />
das Allerwichtigste, die Weihnachtstage mit meiner ganzen<br />
Familie zu verbringen.<br />
DESARAE<br />
GOERTZEN,<br />
SASKATOON,<br />
KANADA<br />
GELIEBTE<br />
FAMILIE<br />
Weihnachten 1994 wird für mich<br />
immer das schönste aller Zeiten<br />
bleiben. Meine ganze Familie war<br />
zusammen und am Weihnachtsmorgen<br />
überraschte ich meinen<br />
Vater, indem ich mich selbst verpackt<br />
unter den Weihnachtsbaum<br />
legte. Mein Geschenk an ihn war,<br />
dass ich eine brave Tochter sein<br />
wollte. Ich war damals erst acht<br />
Jahre alt und die Idee rührte meine<br />
Eltern zu Tränen. Dieses Fest ist<br />
mir aber vor allem aus einem anderen<br />
Grund in besonderer Er -<br />
innerung geblieben: Es war ganz<br />
besonders stark geprägt von der<br />
Liebe und dem Zusammenhalt innerhalb<br />
unserer Familie. Wenige<br />
Monate später starb mein Vater,<br />
doch die Erinnerung an diese<br />
Weihnachten bleibt für immer in<br />
meinem Herzen.<br />
Fotos: <strong>K+S</strong> (6) Grafik: KircherBurkhardt Infografik
SCOOP 4/20<strong>12</strong> 31<br />
JAVIER PORCAYO,<br />
CHICAGO, USA<br />
HEILIGABEND IN<br />
DER KIRCHE<br />
Für meine Schwester und mich war<br />
der Heilige Abend untrennbar mit<br />
dem Besuch des Gottesdienstes verbunden.<br />
Wir zogen unsere besten<br />
Sachen an und gingen zusammen<br />
mit meinen Eltern in die Kirche. Besonders<br />
die Darstellung der Geburt<br />
Jesu im Krippenspiel fesselte mich jedes<br />
Jahr aufs Neue und ich liebte die<br />
Weihnachtspredigt und das Singen<br />
der Weihnachtslieder. Die ganze Kirche<br />
war wunderschön geschmückt<br />
und es schien mir, als könne man gemeinsam<br />
mit all den anderen<br />
Kirchenbesuchern den Zauber der<br />
Weihnacht förmlich mit den Händen<br />
greifen. Noch heute ist der Besuch<br />
der Weihnachtsmesse ein wichtiger<br />
Teil meines ganz persönlichen Weihnachtsgefühls.<br />
MARCELA ESTEFO, PUERTO<br />
MONTT, CHILE<br />
BAUMWOLLSCHNEE<br />
UND HANDWERKSKUNST<br />
Ich bin auf einer kleinen Insel im Süden<br />
Chiles aufgewachsen. Dort wurde das<br />
Weihnachtsfest ganz traditionell gefeiert.<br />
Wir schmückten unseren Baum mit<br />
Beeren und Süßigkeiten, sodass er bunt<br />
und fröhlich aussah. Außerdem hängten<br />
wir weiße Baumwollbälle in die Zweige,<br />
damit es aussah, als ob dicke Schneekugeln<br />
in unserem Baum hingen. Das gefiel<br />
uns Kindern besonders gut. Am 24. Dezember<br />
besuchten wir jedes Jahr die<br />
Mitternachtsmesse „Misa del Gallo“.<br />
Danach wurde gegessen und beschert.<br />
Damals war es üblich, dass Eltern die Geschenke<br />
für ihre Kinder selbst bastelten<br />
und so bekamen wir Boote und Autos aus<br />
Holz, zusammengeflickte Fußbälle und<br />
selbst genähte Stoffpuppen.<br />
INGO WERTHMANN, KASSEL,<br />
DEUTSCHLAND<br />
GEHEIMNISVOLLES<br />
GLOCKENGELÄUT<br />
Für uns Kinder war das Wohnzimmer<br />
schon einige Tage vor dem 24. Dezem -<br />
ber Sperrzone. Meine Eltern verschwanden<br />
immer wieder darin und unsere Spannung<br />
wuchs ins Unermessliche. Der Weihnachtstag<br />
selbst schien sich jedes Jahr ewig hin -<br />
zuziehen. Doch endlich war es dann so weit:<br />
Die gesamte Familie stand beisammen, es<br />
erklang ein helles Glockengeläut und wie<br />
von Zauberhand öffnete sich die Wohnzimmertür<br />
und gab den Blick auf einen hell<br />
erleuchteten Baum frei. Bis heute weiß ich<br />
nicht, wie meine Eltern dieses kleine Wunder<br />
erwirkten, obwohl sie doch direkt neben<br />
mir standen. Es hat uns immer wieder tief<br />
beeindruckt.
32<br />
BUNTE SEITE FUN PAGE / PAGE DE FIN / PÁGINA EN COLOR / ÚLTIMA PÁGINA<br />
SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />
KOMMUNIKATION<br />
SCOOP GEWINNT PREISE<br />
Wussten Sie<br />
eigentlich<br />
schon, dass …<br />
90<br />
Sekunden reichen, um mit der<br />
Palmer Harvester 32 Tonnen<br />
Salz zu schürfen und auf einen<br />
Sattelschlepper zu laden?<br />
20<br />
Millionen Menschenleben<br />
pro Jahr durch Mineralstoffmischungen<br />
gerettet werden, in<br />
denen auch Kali von <strong>K+S</strong> steckt?<br />
Das Team: Redakteurin Michaela<br />
Harnisch, Grafiker Markus Haupt,<br />
Chefredakteurin Christin Bernhardt,<br />
Leiter Corporate Communications Oliver<br />
Morgenthal, Grafiker Daniel Rosenfeld<br />
und Redakteurin Stina Bebenroth (v.li.)<br />
<strong>Scoop</strong> feiert Geburtstag. Im Dezember 2011<br />
ist die erste international erscheinende<br />
Mitarbeiterzeitung von <strong>K+S</strong> an den Start<br />
gegan gen. Seitdem können Kollegen aus<br />
der ganzen <strong>K+S</strong> Welt vier Mal im Jahr Wissenswertes<br />
aus dem Unternehmen erfahren,<br />
Hintergrundinformationen über Projekte,<br />
Prozesse und Produkte lesen und ihre<br />
Erfahrungen miteinander teilen. Denn: Inzwi<br />
schen ist knapp ein Drittel der Belegschaft<br />
außerhalb Deutschlands beschäftigt.<br />
Darum erscheint <strong>Scoop</strong> in Deutsch<br />
und auch in Englisch, Französisch, Portugiesisch<br />
und Spanisch. Im Vordergrund stehen<br />
dabei immer die <strong>K+S</strong> Mitarbeiter. Das lobten<br />
auch die Juroren renommierter internationaler<br />
Wettbewerbe, in denen Mitarbeiterkommunikation<br />
die Hauptrolle spielt.<br />
<strong>Scoop</strong> hat bereits fünf Preise gewonnen: jeweils<br />
Gold beim Inspire Award und beim-<br />
Spotlight Award. Und Silber beim Best of<br />
Corporate Publishing, beim inkom Grand-<br />
Prix und bei den Spotlight Encore Awards.<br />
Unter Führung von Oliver Morgenthal, Leiter<br />
Corporate Communications, und Redaktionsleitung<br />
Christin Bernhardt arbeitet das<br />
Team mit viel Engagement an jeder Ausgabe.<br />
„Doch erst durch unsere Kollegen, die<br />
uns ihre spannenden Geschichten erzählen<br />
und uns wissen lassen, was ihnen gefällt<br />
oder was sie vielleicht vermissen, wird<br />
<strong>Scoop</strong> zu dem, was sie sein will: eine Zeitung<br />
für uns alle“, sagt Christin Bernhardt.<br />
DIE RUNDUMFRAGE<br />
Was ich schon<br />
immer wissen<br />
wollte …<br />
Hilft Kalidünger Weihnachtsbäumen<br />
dabei, länger frisch<br />
zu bleiben und auch weniger<br />
zu nadeln? Das fragt Nuria<br />
Solier Villantoy aus Kassel.<br />
SAGEN SIE UNS<br />
IHRE MEINUNG:<br />
Dazu können Sie eine Postkarte<br />
an die Redaktion<br />
<strong>Scoop</strong> (Adresse siehe Impressum)<br />
oder eine E-Mail<br />
an scoop@k-plus-s.com<br />
schreiben.<br />
WAS BEDEUTET DER STIER?<br />
Und was macht er im Logo der <strong>K+S</strong> KALI GmbH, fragten sich die Kolleginnen und Kollegen von <strong>K+S</strong><br />
KALI Du Roure in Frankreich. Lesen Sie hier einige der Antworten, die uns dazu erreicht haben:<br />
Angriff auf den Markt<br />
Der Stier steht vor allem in Spanien<br />
und früheren spanischen<br />
Kolonien (z. B. Philippinen) für<br />
Fruchtbarkeit, Stärke und Angriffslust<br />
(Aggressivität)<br />
und sollte vor Jahren im<br />
Geschäftsbereich Kali<br />
eine Verkaufsoffensive<br />
für ESTA® Kieserit,<br />
vor allem in Fernost,<br />
unterstützen. Ich denke,<br />
inzwischen ist er zum Kali-<br />
Stier geworden.<br />
Dr. Wolfgang Beer,<br />
Kassel (GER)<br />
Fruchtbarkeitssymbol<br />
Der Stier symbolisiert Fruchtbarkeit.<br />
Das passt natürlich gut<br />
zur <strong>K+S</strong> KALI GmbH, die<br />
sich mit ihren Produkten<br />
für Pflanzenwachstum<br />
einsetzt. Nach der griechischen<br />
Mythologie verwandelte<br />
sich der Gott Zeus in einen<br />
Stier, um die schöne Euro -<br />
pa zu erobern. Mit Erfolg. Also<br />
steht der Stier auch für Wagemut<br />
und Eroberungsgeist.<br />
Dr. Hugo Bascopé,<br />
Kassel (GER)<br />
Rotes Kraftpaket<br />
Dieses Logo stammt aus der<br />
Zeit der Kali und Salz GmbH, als<br />
große Absatzanstrengungen in<br />
Richtung Südostasien gemacht<br />
wurden. In Asien steht der Bulle<br />
für Kraft und Gesundheit, und<br />
die rote Farbe hat eine überaus<br />
positive Bedeutung in dieser Region.<br />
Damit sollte dieses Lo go<br />
die Kraft und positive Wirkung<br />
unserer Düngemittel auf die<br />
Landwirtschaft symbolisieren.<br />
Gerald Sternberg,<br />
Prag (CZ)<br />
Gewinner aus<br />
scoop 3/<strong>12</strong><br />
Aus den Antworten hat<br />
die Redaktion folgende<br />
Gewinner gezogen:<br />
1. Preis: Sigma PC 2510<br />
Jean-Christophe Clar,<br />
Levallois (FRA)<br />
2. Preis: Saunahandtuch<br />
Christiane Baumann,<br />
Hannover (DEU)<br />
3. Preis: Trinkflasche<br />
Luisa Verissimo,<br />
Alverca (ESP)<br />
IMPRESSUM Herausgeber: <strong>K+S</strong> <strong>Aktiengesellschaft</strong> Redaktionsleitung: Christin Bernhardt Telefon: +49 561 9301-1424 Telefax: +49 561 9301-1666<br />
E-Mail: scoop@k-plus-s.com Internet: www.k-plus-s.com Anschrift: <strong>K+S</strong> Aktien gesellschaft, Kommunikation und Medien, Bertha-von-Suttner-<br />
Straße 7, 34131 Kassel Bildredaktion, Layout und Realisation: KircherBurkhardt GmbH Druck: Werbedruck GmbH Horst Schreck hase, Spangenberg<br />
Auflage: 24.600 Erscheinung: Dezember 20<strong>12</strong><br />
Foto: KircherBurkhardt