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Scoop 4/12 - K+S Aktiengesellschaft

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Die Zeitung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>K+S</strong> Gruppe<br />

ZKZ 24832<br />

WWW.K-PLUS-S.COM<br />

DEUTSCHE AUSGABE<br />

Im Einsatz für <strong>K+S</strong>:<br />

Andrea Matus (li)<br />

und Claudia Haney<br />

ARBEITSALLTAG<br />

ZWEI FRAUEN –<br />

EINE MISSION<br />

Eine chilenische Werksleiterin und eine deutsche<br />

Grubenleiterin. Was sie verbindet? Sie führen ihre<br />

Mitarbeiter mit Begeisterung » Seite 10<br />

EUROKRISE HILFSORGANISATIONEN LANDWIRTSCHAFT<br />

ÜBERDAUERN:<br />

<strong>K+S</strong> IST STABIL IN<br />

INSTABILEN ZEITEN<br />

Alle reden von der Eurokrise.<br />

<strong>K+S</strong> zeigt sich wirtschaftlich<br />

robust. Finanzvorstand<br />

Dr. Burkhard Lohr erklärt, warum.<br />

» Seite <strong>12</strong><br />

ÜBERLEBEN:<br />

MINERALIEN RETTEN<br />

MENSCHENLEBEN<br />

In Krisengebieten geht es jeden Tag<br />

ums Überleben. Ein einfaches<br />

Medikament hilft gegen tödliche<br />

Infektionskrankheiten.<br />

» Seite 15<br />

ÜBERDENKEN:<br />

PALMÖLANBAU IN<br />

SÜDAMERIKA<br />

Wie Ökonomie und Ökologie<br />

beim Anbau Hand in Hand<br />

gehen, zeigt ein <strong>K+S</strong> Projekt im<br />

Norden Kolumbiens.<br />

» Seite 3


2<br />

WELTWEIT WORLDWIDE / MONDE /GLOBAL / MUNDO<br />

Liebe<br />

Mitarbeiterinnen,<br />

liebe Mitarbeiter,<br />

worüber sind wir dankbar, was<br />

wollen wir besser machen und worauf<br />

dürfen wir stolz sein? Diese<br />

Fragen stellen sich viele Menschen<br />

zum Jahreswechsel. Das hat einen<br />

guten Grund, denn wer seine Erfahrungen<br />

für die Zukunft nutzen<br />

will, muss sie nicht nur machen,<br />

sondern auch verstehen. Dies war<br />

schon die Überzeugung des deutschen<br />

Nationaldichters Johann<br />

Wolfgang von Goethe. Und ich<br />

schließe mich seiner Auffassung<br />

gerne an, indem ich an dieser Stelle<br />

auf die zurückliegenden zwölf Monate<br />

blicke: In denen haben wir<br />

uns als <strong>K+S</strong> auf einem beachtlichen<br />

Niveau bewegt. Und das Ergebnis<br />

sollte sich trotz eingetrübter Rahmenbedingungen<br />

sehen lassen<br />

können, denn wenn die letzten<br />

Tage des Jahres so verlaufen, wie<br />

wir uns das vorstellen, wird es ein<br />

gutes Ergebnis sein. Das wäre<br />

ohne Ihren Einsatz, liebe Kolleginnen<br />

und Kollegen, nicht zu erreichen<br />

gewesen. Und wenn wir –<br />

Goethes Empfehlung folgend – aus<br />

dem Vergangenen Nutzen ziehen<br />

wollen, wünsche ich mir vor allem,<br />

dass Sie sich Ihre Motivation bewahren.<br />

Die brauchen wir, um unsere<br />

<strong>K+S</strong> für die Zukunft wetterfest<br />

zu machen, denn es gilt, unsere Effizienz<br />

weiter zu verbessern und<br />

unsere Produktivität zu steigern.<br />

Ihre Motivation hat sich 20<strong>12</strong> auf<br />

vielfältige Weise gezeigt. Nicht zuletzt<br />

an den Fortschritten des Legacy<br />

Projekts, an der SAP- Einführung<br />

in Nordamerika und an<br />

zahlreichen Projekten, wie dem Relaunch<br />

unseres fünfsprachigen<br />

Portals. Aber auch die hohe Beteiligung<br />

an unserer internationalen<br />

Mitarbeiterbefragung ist ein klares<br />

Zeichen für Engagement. Bewahren<br />

Sie sich dieses auch 2013, denn<br />

es ist eine der wichtigsten Voraussetzungen<br />

für unseren Erfolg. Verbunden<br />

mit meinem Dank für Ihren<br />

Einsatz im vergangenen Jahr,<br />

wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben<br />

– auch im Namen meiner Vorstandskollegen<br />

– ein gesegnetes<br />

Weihnachtsfest und ein glückliches,<br />

gesundes, neues Jahr!<br />

Ihr Norbert Steiner<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

NACHWUCHSFÖRDERUNG<br />

NEUES<br />

AUSBILDUNGSZENTRUM<br />

ZIELITZ / Seit Oktober bietet<br />

das Kaliwerk Zielitz seinen<br />

Auszubildenden einen neuen<br />

Stützpunkt unter Tage. Lehrlinge<br />

der Bergbautechnologie<br />

werden dort mit der Spezialisierung<br />

Tiefbohrtechnik ausgebildet,<br />

das ist deutschlandweit<br />

einzigartig. Demnächst<br />

finden dort auch die Abschlussprüfungen<br />

der Fachrichtung<br />

Tiefbohrtechnik für<br />

die Auszubildenden der Werke<br />

Zielitz, Bernburg, Werra<br />

und Braunschweig-Lüneburg<br />

statt.<br />

KULTURELLER AUSTAUSCH<br />

DEUTSCHE WEIHNACHT<br />

IN CHILE<br />

CHILE / Einen traditionellen<br />

deutschen Weihnachtsmarkt<br />

konnten zahlreiche Gäste in<br />

Santiago de Chile besuchen.<br />

Organisiert durch die chilenisch-deutsche<br />

Handelskammer<br />

haben Firmen mit Verbindung<br />

nach Deutschland<br />

ihre Produkte vorgestellt.<br />

Mit dabei war auch Sociedad<br />

Punta de Lobos (SPL) und präsentierte<br />

die Speisesalzmarke<br />

„Linea Gourmet Lobos“. Mitarbeiter<br />

in Kochkleidung informierten<br />

die Besucher über<br />

die Besonderheiten des Meersalzes<br />

von SPL.<br />

Nachrichten aus der Branche, dem Konzern<br />

und von unseren Standorten weltweit.<br />

WELTERNÄHRUNG<br />

FACHTAGUNG IN<br />

TANSANIA<br />

ARUSHA / Wir stehen am<br />

Wendepunkt zu einer grünen<br />

Revolution Afrikas“, sagte<br />

Friedensnobelpreisträger Kofi<br />

Annan auf dem „Africa Green<br />

Revolution Forum“ im September.<br />

Ein Großteil des landwirtschaftlichen<br />

Potenzials<br />

des Kontinents liege brach.<br />

Wie dieses zu aktivieren ist,<br />

diskutierten Experten vor Ort,<br />

darunter auch Vertreter der<br />

<strong>K+S</strong> KALI GmbH. Klar ist, dass<br />

Afrika durch gezielte Maßnahmen<br />

und bedarfsgerechte<br />

Düngung einen entscheidenden<br />

Beitrag zur Sicherung der<br />

Welternährung leisten kann.<br />

Landwirtschaftliche Nutzfläche in<br />

der Subsahara<br />

landwirtschaftlich genutzte Fläche<br />

ungenutztes Brachland<br />

entspricht<br />

8 Mio. Hektar<br />

1.031 Mio. ha<br />

228 Mio. ha<br />

subsaharisches<br />

Afrika<br />

MARKETING<br />

UMBRELLA GIRL STEIGT<br />

ZUR IKONE AUF<br />

USA / Das Umbrella Girl ist<br />

zu einer der zehn beliebtesten<br />

weiblichen Werbeikonen<br />

der USA gewählt worden. Die<br />

amerikanische Zeitschrift „Ad<br />

Age“, die die Liste veröffentlichte,<br />

bezeichnet das traditionelle<br />

Logo von Morton Salt<br />

als „ehrwürdige Ikone der<br />

Werbung“. Das Logo existiert<br />

seit 1914 und war ursprünglich<br />

nur ein Ersatzvorschlag.<br />

Doch Joy Morton verliebte<br />

sich auf der Stelle in die kleine<br />

Schirmträgerin und so ziert<br />

sie die Produkte von Morton<br />

Salt bis heute.<br />

STRATEGISCHE PARTNERSCHAFT<br />

<strong>K+S</strong> ZEIGT AUF HANDELSTAGEN IN ESSEN FLAGGE<br />

FÜR CHILE<br />

ESSEN / Auf den chilenisch-deutschen Wirtschaftstagen im<br />

Oktober hat Alexa Hergenröther die <strong>K+S</strong> Gruppe vertreten. Die<br />

Chefin der <strong>K+S</strong> Tochter Sociedad Punta de Lobos (SPL) ist überzeugt,<br />

dass Chile als Investitionsstandort hervorragende Vorzüge<br />

bietet: „Das Land ist eine der wettbewerbsfähigsten<br />

Volkswirtschaften Lateinamerikas mit hohen Wachstumsraten.“<br />

Die sehr gute Infrastruktur mit entsprechend günstigen<br />

Transportmöglichkeiten, das hoch entwickelte Telekommunikationsnetz<br />

und die Organisation des Berufslebens mit gut<br />

ausgebildeten Fachkräften bieten deutschen Unternehmen<br />

ausgezeichnete Voraussetzungen für den Ausbau ihrer Geschäftstätigkeit.<br />

„Nicht zuletzt aufgrund der großen demokratischen<br />

und marktwirtschaftlichen Stabilität können wir anderen<br />

Unternehmen nur empfehlen, in Chile zu investieren“, so<br />

Hergenröther.<br />

ANTRITTSBESUCH<br />

GENERALSEKRETÄRIN<br />

DER IFA BEI <strong>K+S</strong><br />

KASSEL / Im Oktober war<br />

Charlotte Hebebrand zu Gast<br />

bei <strong>K+S</strong> in Deutschland. Die<br />

zukünftige Generalsekretärin<br />

der IFA (International Fertilizer<br />

Industry Association) informierte<br />

sich in Gesprächen<br />

mit <strong>K+S</strong> Vorstand und Geschäftsführung<br />

der <strong>K+S</strong> KALI<br />

GmbH über die aktuelle Entwicklung<br />

des Unternehmens.<br />

Auch ein Besuch im Werk<br />

Werra stand auf dem Programm.<br />

Hebebrand wird ab<br />

2013 Vorsitzende der IFA, die<br />

als internationaler Verband<br />

die Interessen von über 500<br />

Unternehmen der Düngemittelindustrie<br />

vertritt.<br />

UNTERNEHMENSFÜHRUNG<br />

NEUES <strong>K+S</strong><br />

VORSTANDSMITGLIED<br />

KASSEL / Mark Roberts ist<br />

neues Mitglied im Vorstand<br />

der <strong>K+S</strong> Gruppe. Der 49-jährige<br />

Amerikaner übernahm<br />

im Oktober die Verantwortung<br />

für den Geschäftsbereich<br />

Salz. Seit 1992 arbeitete<br />

er zunächst als Vertriebsleiter<br />

und später als Präsident bei<br />

der PICC, der amerikanischen<br />

Vertriebsgesellschaft der <strong>K+S</strong><br />

KALI GmbH. 2008 übernahm<br />

er die Leitung der International<br />

Salt Company (ISCO) und<br />

stand seit 2009 als CEO an<br />

der Spitze von Morton Salt.<br />

Titel: Mirco Lomoth, Markus Hintzen, KircherBurkhardt Fotos S. 2: SB Media/<strong>K+S</strong>, Morton Salt, <strong>K+S</strong> (5)


3<br />

Palmöl ist aus<br />

unserem Leben kaum<br />

wegzudenken. Es<br />

steckt in einer Fülle<br />

von Produkten.<br />

DAS PALMÖL<br />

DER ZUKUNFT<br />

Fotos: Gary Roebuck/Alamy, Thinkstock (<strong>12</strong>)<br />

Die weltweite Nachfrage nach Palmöl steigt. Wie<br />

eine Effizienzsteigerung der Produktion möglich ist,<br />

die zugleich Umwelt und Ressourcen schont, zeigt<br />

die <strong>K+S</strong> KALI GmbH mit einem internationalen<br />

Forscherteam in Kolumbien.<br />

VON CAROLINA ARBOLEDA LÓPEZ<br />

Etwa ein Mal im Monat lässt Ana<br />

Constanza Aranguren das hektische<br />

Großstadtleben der kolumbianischen<br />

Millionenmetropole Bogotá hinter<br />

sich und fährt in die Feuchtsavannen der<br />

Llanos Orientales im Departamento del<br />

Meta. Ihr Ziel heißt Unipalma und ist eine<br />

östlich Bogotás gelegene Ölpalmplantage.<br />

Ana Constanza Aranguren ist Diplom-<br />

Landwirtin und arbeitet seit sieben Jahren<br />

als Beraterin für <strong>K+S</strong> in Kolumbien. Derzeit<br />

für eines der vielversprechendsten Agrarprojekte<br />

des Landes zur „guten Bewirtschaftung<br />

von Ölpalmen“. Das von der <strong>K+S</strong><br />

KALI GmbH unter Leitung von Dr. Bernd<br />

Ditschar im Jahr 2010 initiierte Projekt verfolgt<br />

das ehrgeizige Ziel, die Produktivität<br />

auf der Ölplantage zu steigern und dabei<br />

zugleich höchsten ökologischen wie auch<br />

sozialen Standards zu entsprechen. „Konkret<br />

heißt das zweierlei“, erläutert Ana<br />

Constanza Aranguren, die die Projektleitung<br />

in diesem Jahr übernommen hat:<br />

„Zum einen wird durch den Ölpalmanbau<br />

mehr Einkommen in ländlichen Regionen<br />

generiert. Zum Zweiten sorgt ein ausgeklügeltes<br />

Konzept von etwa 40 Einzelmaßnahmen,<br />

sogenannten Best Management<br />

Practices (BMP), für eine effizientere<br />

Nutzung und somit Einsparung der Flächen.<br />

Das schont die Umwelt.“ Durch diese<br />

Doppel perspektive übertrifft das <strong>K+S</strong><br />

Kali-Projekt deutlich, was nach internationalen<br />

Standards bereits als vorbildlich gilt.<br />

Denn: Jährlich werden mehr als 45 Millionen<br />

Tonnen Palmöl WEITER AUF SEITE 4 »


4 ARBEITEN WORKING / TRAVAILLER / TRABAJAR / TRABALHAR<br />

SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />

FRUCHT<br />

Aus dem gelblichen Fleisch der<br />

Palmfrucht, das sehr viel Carotin<br />

enthält, wird rohes Palmöl<br />

gewonnen.<br />

ACHT<br />

TONNEN Palmöl können pro<br />

Hektar produziert werden.<br />

Damit ist die Ölpalme fünf<br />

Mal so produktiv wie andere<br />

Ölpflanzen.<br />

»<br />

„Durch die BMP gehen Ökonomie und<br />

Ökologie Hand in Hand.“<br />

produziert und Experten sind sich einig<br />

darüber, dass der Bedarf in den nächsten<br />

Jahren eher zunehmen wird. Das ruft zu<br />

Recht Umweltorganisationen wie Greenpeace<br />

und WWF auf den Plan, die kritisieren,<br />

dass die Ausdehnung von Anbauflächen<br />

oft einhergeht mit der Abholzung<br />

von Regenwald. „Doch das muss nicht<br />

zwangsläufig so sein“, weiß Ana Constanza<br />

Aranguren. Auf der 4.420 Hektar<br />

großen Plantage, einer Fläche die etwa<br />

doppelt so groß ist wie das Fürstentum<br />

Monaco, konzentriert sie sich auf einen<br />

Teil von <strong>12</strong>0 Hektar. Zu ihren Aufgaben<br />

zählt es, die Vielzahl von Einzelmaßnahmen<br />

der BMP regelmäßig zu kontrollieren.<br />

Angefangen bei der sorgfältigen<br />

Aufzucht und Pflege der Ölpalmen bis<br />

zur Ernte. Dabei spielt die gezielte, auf die<br />

Bodenverhältnisse ausgerichtete Düngung<br />

eine zentrale Rolle. Eingesetzt wird<br />

hier vor allem Korn-Kali®+B, eine aus Kalium,<br />

Magnesium, Schwefel und Bor zusammengesetzte<br />

Spezialität der <strong>K+S</strong> KALI<br />

GmbH und ESTA® Kieserit, ein sulfatischer<br />

Magnesium- und Schwefeldünger.<br />

„Was wir wollen, ist nicht weniger als<br />

eine hervorragende landwirtschaftliche<br />

Praxis“, sagt Ana Constanza Aranguren.<br />

„Wir wissen aber genau, dass wir<br />

unser Ziel nur gemeinsam mit dem ganzen<br />

Team erreichen können: Voraussetzung<br />

ist, dass wir alle einbinden. Und<br />

zwar wirklich alle. Vom Geschäftsfüh-<br />

KERN<br />

Auch aus den Kernen wird Öl<br />

extrahiert. Es enthält viel<br />

Laurinsäure, das ist ein festes<br />

Pflanzenfett.<br />

Fotos: Paul Smith (6), Jochen Tack/Alamy, Enver Hirsch/laif<br />

Beim sogenannten<br />

„Pruning“ werden alte<br />

Blätter beseitigt. Auch<br />

das trägt zu höheren<br />

Erträgen bei.<br />

Fotos: Xxxxxxxxx, Xxxx Xxxxxxxxxx, Xxxxx xxxxxxxxxx xxxxx


SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />

5<br />

Notwendige<br />

Verbesserung<br />

Die Ölpalme hat einen<br />

schlechten Ruf. Das liegt<br />

nicht an der Pflanze,<br />

sondern am falschen<br />

Umgang mit ihr.<br />

BEDARF<br />

Palmöl ist das am zweit häufigsten<br />

genutzte Pflanzenöl<br />

auf der Welt. Es wird sowohl<br />

in der Nahrungsmittel- als<br />

auch in der Kosmetikindustrie<br />

genutzt und ist in manchem<br />

Biodiesel enthalten.<br />

KRITIK<br />

In die Kritik ist Palmöl gekommen,<br />

weil für die Anlage von Plantagen vor<br />

allem in Asien Regenwald vernichtet<br />

wurde. Zudem laugt der unsachgemäße<br />

Anbau von Ölpalmen die Böden<br />

aus. Es fehlte lange an richtigen Konzepten<br />

für die Palmöl-Produktion.<br />

folg der Mensch ist. Und Ana Constanza<br />

Aranguren ergänzt: „Die Theorie steht auf<br />

dem Papier, aber in der Praxis kommt es<br />

auf das Engagement der Mitarbeiter an.“<br />

Ortstermin:<br />

Ana Constanza<br />

Aranguren (Mitte)<br />

bei einem ihrer<br />

regelmäßigen<br />

Plantagenbesuche<br />

mit Dr. Thomas<br />

Fairhurst (links)<br />

Mitmachen ist gefragt<br />

Und bei den BMP ist Mitmachen gefragt.<br />

Es geht nicht nur um den richtigen Einsatz<br />

von Düngemitteln, sondern um grundsätzliche<br />

pflanzenbauliche Opti mierung.<br />

So wurde auf der Plantage Unipalme beispielsweise<br />

erstmals das gezielte Abschneiden<br />

von abgestorbenen Blättern<br />

eingeführt, das sogenannte Pruning.<br />

Diese scheinbar banale Tätigkeit fördert<br />

das Pflanzenwachstum entscheidend.<br />

Dazu werden die Blätter nach einem<br />

bestimmten Muster wieder unter den<br />

Bäumen verteilt. Das hat gleich zwei<br />

Vorteile: Zum einen verhindert es, dass<br />

die wertvollen Mineralien aus den Dünge<br />

mitteln abgeschwemmt werden, zum<br />

ande ren steigert es die Effizienz der Düngung<br />

in Trockenperioden, da die alten<br />

Palmblätter den Boden länger feucht<br />

hal ten. „Gerade bei einer Praktik wie<br />

dem Pruning, die auf der Plantage für<br />

die Mitarbeiter erst mal neu und ungewohnt<br />

ist, kommt es darauf an, jeden<br />

Mitarbeiter wirklich einzubinden“,<br />

sagt Thomas Fairhurst. „Und zwar<br />

von der Führungsebene bis hin zu<br />

den Mitarbeitern auf der Plantage.“<br />

Damit genau an dieser Stelle keine Hindernisse<br />

entstehen, hat Ana Constanza Aranguren<br />

sich vom ersten Tag an für eine gute<br />

Kommunikation innerhalb der gesamten<br />

Abgestimmtes Set<br />

praktischer Ideen<br />

Zur „guten Bewirtschaftung von Ölpalmen“<br />

gehören frei zugängliche<br />

Gassen für die Ernte und Pflege, regelmäßiger<br />

Schnitt und das Sammeln<br />

von Altblättern, das Auslichten,<br />

die Drainage und Pflege des<br />

Bodens rund um die Palmen, die<br />

Boden abdeckung, die Bekämpfung<br />

des Verfaulens der Palmherzen, die<br />

ständige Pflege der Pflanzengesundheit<br />

und nicht zuletzt die Düngung<br />

rer bis hin zu den Arbeitern, die die Palmen<br />

pflegen und die Früchte ernten.“<br />

Genau deshalb ist Ana Constanza Aranguren<br />

an diesem heißen Donnerstag im<br />

Oktober wieder einmal unterwegs zur<br />

Plantage. Heute ist sie in Begleitung unterwegs<br />

auf der menschenleeren Straße:<br />

Mit im Auto sitzt Dr. Thomas Fairhurst,<br />

der als weltweit anerkannter Ölpalm-<br />

Spezialist das Projekt zur „guten Bewirtschaftung<br />

von Ölpalmen“ von Anfang an<br />

begleitet hat. Bereits seit einigen Jahren<br />

ist er als wissenschaftlicher Partner für die<br />

<strong>K+S</strong> KALI GmbH tätig und hat die Grundlagen<br />

für das BMP in Asien entwickelt. Gemeinsam<br />

mit Ana Constanza Aranguren<br />

besucht er zwei Mal pro Jahr die Plantage.<br />

Die beiden sind sich über die Bedeutung<br />

dieser Besuche einig. „Der direkte<br />

Kontakt mit den Mitarbeitern lässt sich<br />

nicht durch Telefon oder E-Mail ersetzen.<br />

Erst im Gespräch vor Ort kann man<br />

erfolgreich vermitteln, wie die Standards<br />

für alle Schritte der Bewirtschaftung aussehen.“<br />

Aber nicht nur das, denn alles Wissen<br />

nütze nichts, wenn sich die Mitarbeiter<br />

nicht als Teil des Programms fühlten,<br />

so Fairhurst. „Erst wenn das der Fall ist,<br />

wird das vorhandene Wissen eingesetzt“,<br />

so der Experte. Er weiß, wovon er spricht:<br />

Bei seinen Projekten in Asien hat er immer<br />

wieder erlebt, dass der Schlüssel zum Er-<br />

Die Konzepte müssen von<br />

der Führungsebene bis<br />

hin zu den Mitarbeitern<br />

jedem auf der Plantage<br />

vermittelt werden.<br />

Organisationsstruktur stark gemacht.<br />

Omar Cómbita, Leiter der Plantage, ist einer<br />

der 80 Mitarbeiter des Betriebs, die aktuell<br />

in das Programm eingebunden sind.<br />

„Gleich zu Beginn des Projektes sind wir<br />

ausführlich darüber informiert worden,<br />

wie die BMP bereits in anderen Teilen der<br />

Welt die Produktion gesteigert haben“, erinnert<br />

er sich. „Das war sehr hilfreich, denn<br />

dadurch konnten wir gut nachvollziehen,<br />

dass es wirklich auf<br />

mit essenziellen Nährstoffen. WEITER AUF SEITE 6 »


6 ARBEITEN WORKING / TRAVAILLER / TRABAJAR / TRABALHAR<br />

SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />

SACHGERECHT<br />

Die Ölpalme ist kaum ersetzbar.<br />

Für andere Ölpflanzen müssten<br />

um ein Zehnfaches größere Anbauflächen<br />

bereitgestellt werden.<br />

Zudem leben viele Menschen von<br />

der Ölpalme. Zwei Hektar Plantage<br />

ernähren eine Familie.<br />

DÜNGUNG<br />

Mit der richtigen Düngung<br />

und Behandlung können<br />

Ölpalmen effizient angebaut<br />

und die Erträge der<br />

Plantagen deutlich erhöht<br />

werden. So wird auch der<br />

Flächenverbrauch gesenkt.<br />

Dokumentation ist wichtig, um die<br />

Programme an lokale Gegebenheiten<br />

anzupassen.<br />

»<br />

Details ankommt.“ Es sei klar geworden,<br />

wie die Palmen zu pflegen, die Früchte zu<br />

ernten und die Fruchtstauden und Blätter<br />

zu beschneiden sind. „Die Informationen<br />

in den Schulungen seien gut aufbereitet<br />

und systematisch vermittelt worden und<br />

die Empfehlungen haben überzeugt. „Wir<br />

können ja sehen, wie viel es bringt, sie umzusetzen.<br />

Das Ergebnis lässt sich eindeutig<br />

an der Ertragssteigerung ablesen.“<br />

» Die intensive Beratung<br />

und die Anwendung<br />

der Empfehlungen<br />

haben zu einer enormen<br />

Ertrags steigerung<br />

geführt. «<br />

Fotos: Paul Smith (3), Bloomberg/Getty Images, Mim Friday/Alamy<br />

Mit einer einmaligen Schulung zu Projektbeginn<br />

ist es aber nicht getan, ist Ana Constanza<br />

Aranguren überzeugt. Sie setzt auf<br />

Regelmäßigkeit. Dabei ist es ihr wichtig,<br />

dass sowohl Schulungen als auch die Begleitung<br />

und ständige Überprüfung des<br />

BMP-Programms auf dem Feld statt am<br />

Schreibtisch stattfinden.<br />

Wenn Ana Constanza Aranguren die<br />

Plantage besucht und zu den Anpflanzungen<br />

aufbricht, tut sie das nicht alleine:<br />

Meist wird sie vom Geschäftsführer,<br />

der Leiterin des Bereichs Pflanzenbau,<br />

Führungskräften aus den Bereichen Produktion<br />

und Instandhaltung sowie Mitarbeitern<br />

aus den Bereichen Registrierung<br />

und Prüfung begleitet. Angekommen bei<br />

den Parzellen des Projektareals gleicht das<br />

Team anhand einer Checkliste ab, ob die<br />

Best Management Practices umgesetzt<br />

wurden und gegebenenfalls weiter optimiert<br />

werden müssen. „Wenn es um die<br />

Bewertung geht, nehmen alle Stellung. Da<br />

zählt jede Stimme, denn mehrere Augenpaare<br />

sehen bekanntlich mehr als nur eines“,<br />

berichtet Ana Constanza Aranguren<br />

aus der Praxis. Sie setzt auf Diskussionen<br />

und offenen Meinungsaustauch, denn das<br />

bringe allen am meisten: „Wenn das ganze<br />

Team sich einbringt, lernen alle dazu.“<br />

Blanca Lilia Romero, Leiterin Pflanzenbau<br />

Beim Abtransport der reifen<br />

Früchte nach der Ernte kommen<br />

Ochsenwagen zum Einsatz.


SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />

7<br />

MARKT<br />

Die Anwendungsberatung auf<br />

Palmölplantagen ist eine Investition<br />

in die Zukunft: Wer probiert<br />

hat, wie sich der Mehraufwand<br />

durch BMP im Ertrag spiegelt, weitet<br />

auch den Einsatz von Spezialdüngemitteln<br />

von <strong>K+S</strong> weiter aus.<br />

PALMENPLANTAGEN<br />

Kolumbien ist der größte<br />

Palmöl-Produzent in<br />

Südamerika. Für den<br />

Anbau in den Feuchtsavannen<br />

wird kein<br />

Regenwald gerodet.<br />

Tropischer Regenwald<br />

3.000<br />

FRÜCHTE und mehr trägt eine<br />

Palme pro Wachstumszyklus. Die<br />

Best Management Practices zielen<br />

darauf ab, dass der größere Teil<br />

davon wirklich geerntet wird.<br />

Bislang verfault ein Teil ungenutzt.<br />

Das ist nicht wirtschaftlich.<br />

200 km<br />

Unipalma S.A.<br />

Bogotá<br />

bei Unipalma, weiß diese Vorgehensweise<br />

zu schätzen: Die offene Atmosphäre mache<br />

die Arbeit nicht nur angenehmer, sondern<br />

bringe auch bessere Ergebnisse. Obwohl<br />

nach zwei Jahren Projektdauer erst<br />

die Hälfte des Weges zurückgelegt ist,<br />

lassen sich bereits jetzt deutliche Erfolge<br />

erkennen: Die optimale Steuerung der<br />

Düngung sowie die Anwendung der vielfältigen<br />

Anbau-Praktiken sorgen für immer<br />

höhere Erträge.<br />

„Wenn landwirtschaftliches Know-how<br />

und der optimale Einsatz von Düngemitteln<br />

so gehandhabt werden wie auf der<br />

Plantage Unipalma, haben wir viel gewonnen“,<br />

sagt Prof. Dr. Andreas Gransee, Leiter<br />

angewandte Forschung und Beratung<br />

der <strong>K+S</strong> KALI GmbH. Denn nichts motiviere<br />

die Produzenten mehr, die Praktiken anzuwenden,<br />

als hervorragende Ergebnisse.<br />

„Und wenn dabei Ökonomie und Ökologie<br />

auch noch Hand in Hand gehen, haben wir<br />

unser Ziel erreicht.“<br />

Und wie geht es nach Projektabschluss<br />

im Jahr 2014 weiter? „Ich bin überzeugt,<br />

dass die erworbenen Kenntnisse beibehalten<br />

und weiterentwickelt werden“,<br />

sagt Blanca Lilia Romero. Und fügt mit<br />

einem Lächeln hinzu: „Thomas Fairhurst<br />

und Ana Constanza Aranguren wissen es<br />

zwar noch nicht, aber wir werden sie überreden,<br />

das Projektende hinauszuschieben.<br />

Nicht, weil wir unseren Zeitplan nicht einhalten<br />

können, sondern weil die Zusammenarbeit<br />

einfach toll ist.“<br />

Experten im<br />

Einsatz: Projektleiterin<br />

Ana Constanza<br />

Aranguren mit<br />

Kollege Dr.<br />

Thomas<br />

Fairhurst<br />

KOLUMBIEN<br />

Aceites Manuelita<br />

Wir gehen immer<br />

noch falsch mit<br />

der Ölpalme um<br />

Der Agronom und<br />

Ölpalm-Experte Dr. Thomas<br />

Fair hurst begleitet<br />

Agrar projekte von <strong>K+S</strong>.<br />

Dr. Fairhurst, was fasziniert Sie an<br />

der Ölpalme?<br />

Die Ölpalme ist eine unglaublich<br />

komplex funktionierende Pflanze, die<br />

die Sonnenenergie, das Wasser und<br />

die Nährstoffe in ein Pflanzenöl umwandelt,<br />

das wir für viele verschiedene<br />

Zwecke verwenden können –<br />

die Bandbreite reicht von Keksen bis<br />

hin zu Lippenstift und Kraftstoff.<br />

Ist der Anbau auch auf kleinen<br />

Flächen effizient und rentabel?<br />

Absolut. In Ländern wie Indonesien<br />

und Malaysia verfügen 40 Prozent<br />

der Plantagenbesitzer nur über zehn<br />

oder weniger Hektar. Weil die Ölpalme<br />

so produktiv ist, kann sogar so<br />

eine kleine Fläche sehr rentabel sein.<br />

Warum hat die Ölpalme dann so<br />

einen schlechten Ruf?<br />

Probleme entstehen dann, wenn die<br />

Ölpalme am falschen Ort angepflanzt<br />

wird. In den Nachrichten wird zu -<br />

wei len die Pflanze selbst in Verruf<br />

ge bracht, obwohl die Schuld in Wirklichkeit<br />

bei jenen liegt, die den Bestand<br />

nicht richtig nutzen und weiterentwickeln.<br />

Ist die Düngung entscheidend für<br />

eine umweltschonende und nachhaltige<br />

Bewirtschaftung der Ölpalmenplantagen?<br />

Das ist der entscheidende Punkt und<br />

genau deswegen konzentriert sich<br />

unser Projekt auf die richtige Anwendung<br />

von Düngemitteln in Ölpalmplantagen.<br />

Wir wissen, dass die Palme<br />

Nährstoffe wie Stickstoff, Phos -<br />

phor, Kalium, Magnesium, Bor, Zink<br />

und Kupfer benötigt, um Sonnenenergie<br />

und Wasser in Öl umzuwandeln,<br />

und dass sie überwiegend auf<br />

nährstoffarmen Böden angepflanzt<br />

wird. Die wenigen<br />

vorhandenen Nährstoffe<br />

sind dort in<br />

den ersten fünf<br />

Zentimetern unter<br />

der Erdoberfläche<br />

konzentriert.<br />

Mine ralische<br />

Dünge mittel<br />

sind deswegen<br />

sehr wichtig für<br />

einen hohen<br />

Gewinn bei der<br />

Ernte.


8 ARBEITEN WORKING / TRAVAILLER / TRABAJAR / TRABALHAR<br />

SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />

Dr. Thomas Nöcker im<br />

Gespräch mit Kollegen<br />

aus dem Werk Werra<br />

TOPNOTEN FÜR ENGAGEMENT<br />

UND ZUSAMMENARBEIT<br />

Zum ersten Mal in der Geschichte der <strong>K+S</strong> Gruppe<br />

konnten alle Mitarbeiter weltweit ihre Meinung<br />

zum Unternehmen äußern. 76 Prozent haben es<br />

getan. Die Ergebnisse können sich sehen lassen<br />

(<strong>Scoop</strong> News berichtete). Zeit für ein Fazit.<br />

Per sonalvorstand Dr. Thomas Nöcker hat es für<br />

uns gezogen.<br />

Herr Dr. Nöcker, woran denken Sie<br />

zu erst, wenn Sie das Wort Mitarbeiterbefragung<br />

hören?<br />

An die hohe Beteiligung. Über die freue<br />

ich mich sehr, denn insgesamt 76 Prozent<br />

sind gerade für eine Erstbefragung<br />

ein hervorragendes Ergebnis.<br />

Ist die Höhe der Beteiligung nicht eher<br />

eine quantitative Zahl, die erst mal<br />

wenig aussagt?<br />

Das könnte man meinen. Doch ich bin<br />

davon überzeugt, dass sich daran auch<br />

etwas ablesen lässt: nämlich, dass un -<br />

se re Mitarbeiter wirkliches Interesse<br />

da ran haben, sich einzubringen und die<br />

Zukunft des Unternehmens aktiv mitzugestalten.<br />

Das kann man gar nicht<br />

hoch genug schätzen. Schließlich sind es<br />

die Mitarbeiter, die <strong>K+S</strong> erfolgreich machen.<br />

Wer sich nicht für das Unternehmen<br />

engagiert, beteiligt sich wohl kaum<br />

an einer Befragung. Denn eines glaube<br />

ich sicher: Niemand beantwortet 68 Fragen,<br />

wenn er keinen Sinn darin sieht.<br />

Dass so viele Mitarbeiter ihre Meinung<br />

abgegeben haben, ist ein super Ergebnis.<br />

Wie beurteilen Sie die Ergebnisse?<br />

Wie wir inzwischen kommuniziert haben,<br />

gibt es neben den vielen guten Ergebnissen<br />

auch Verbesserungspotenzial. Unser<br />

Mitarbeiterengagement ist sehr hoch.<br />

Ähnlich positiv sieht es mit der persönlichen<br />

Bindung ans Unternehmen aus. Um<br />

uns aber weiterzuentwickeln, brauchen<br />

wir nicht nur Bestätigung darin, was wir<br />

gut können. Viel wichtiger sind ehrliche<br />

Rückmeldungen, wo der Schuh drückt.<br />

Die haben wir ebenfalls bekommen: So<br />

zeigt sich, dass gerade in den Bereichen<br />

Personalentwicklung, Unternehmensführung<br />

und organisatorische Veränderungen<br />

Verbesserungen notwendig sind.<br />

Gleiches gilt für die Einschätzung unserer<br />

Mitarbeiter ihres Unternehmens in der<br />

Öffentlichkeit. Das sind Signale, auf die<br />

wir reagieren müssen.<br />

Was ist aus Ihrer Sicht nun zu tun?<br />

Aus der Analyse der Ergebnisse hat der<br />

Vorstand zwei globale Handlungsfelder<br />

abgeleitet. Das ist zum einen die Kommunikation,<br />

das heißt, wir wollen unter<br />

anderem die strategische Ausrichtung<br />

von <strong>K+S</strong> und auch organisatorische<br />

Änderungen intern für die Mitarbeiter<br />

deutlicher kommunizieren.<br />

Was uns aber genauso wichtig ist: Wir<br />

wollen uns in Sachen Personalentwicklung<br />

deutlich steigern. Denn aus der Umfrage<br />

ergibt sich die klare Rückmeldung,<br />

dass unsere Mitarbeiter wissen wollen,<br />

welche persönlichen und beruflichen<br />

Entwicklungschancen sie konkret in ih-<br />

Zwei Handlungsfelder<br />

sind bestimmt worden.<br />

Ab 2013 werden daraus<br />

abgeleitete Maßnahmen<br />

umgesetzt.


SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />

9<br />

76 %<br />

DER MITARBEITER WELTWEIT<br />

haben sich an der Befragung<br />

beteiligt. Bis Jahresende<br />

wurden sie persönlich durch<br />

ihre Führungskräfte über die<br />

genauen Ergebnisse informiert.<br />

Und was halten Sie davon?<br />

In der Mitarbeiterumfrage bleiben die Mitarbeiter das Wichtigste. Sechs Kollegen<br />

aus aller Welt sagen ihre ganz persönliche Meinung zu der Befragung.<br />

ren Unternehmen und in der gesamten<br />

<strong>K+S</strong> Gruppe haben. Daneben definieren<br />

auch die Geschäftsbereiche, Gesellschaften<br />

und Standorte eigene Handlungsfelder.<br />

Die daraus abgeleiteten Maßnahmen<br />

werden ab dem kommenden Jahr<br />

eingeleitet und über die Ergebnisse werden<br />

wir regelmäßig berichten. Sowohl<br />

direkt durch die Vorgesetzten als auch<br />

durch unsere internen Medien wie <strong>Scoop</strong><br />

und <strong>Scoop</strong> News.<br />

Wird es in Zukunft weitere<br />

Mitarbeiterbefragungen geben?<br />

Die Befragung hat sich als ein Instrument<br />

erwiesen, das gut angenommen<br />

wird und tatsächlich das liefert, was uns<br />

von Anfang an ein Anliegen war: einen<br />

Blick nach innen zu werfen, der uns gemeinsam<br />

weiter nach vorn bringen kann<br />

und unsere Stärken für die Zukunft bündelt.<br />

Insofern sind weitere Befragungen<br />

geplant, denn die Meinung unserer Mitarbeiter<br />

ist uns wichtig. Nur durch ihre<br />

Rückmeldung kann es gelingen, notwendige<br />

Verbesserungen zu erreichen. Hinzu<br />

kommt Folgendes: Wenn die Meinung<br />

jedes Einzelnen zählt und jeder Mitarbeiter<br />

die Chance hat, sich an seinem Arbeitsplatz<br />

aktiv für die Zukunft des Unternehmens<br />

einzubringen, dann entsteht<br />

Motivation. Und eines ist klar: Motivierte<br />

Mitarbeiter sind zugleich auch engagierte<br />

Mitarbeiter. Auf die sind wir stolz.<br />

ALEXANDER GRABOWSKI,<br />

KASSEL (DEU)<br />

MOTIVATIONSSCHUB<br />

Ich glaube, dass es zu einem Motivationsschub<br />

führt, wenn aus<br />

den Ergebnissen die richtigen<br />

Schlüsse gezogen werden. Wenn<br />

die Mitarbeiter merken, dass<br />

ihre Anregungen und Vorschläge<br />

aufgenommen werden, dann<br />

entsteht eine größere Identifikation<br />

mit dem Unternehmen. Und<br />

zwar nicht nur an den deutschen,<br />

sondern an allen internationalen<br />

Standorten. Mich würden die<br />

Ergebnisse und Maßnahmen aus<br />

anderen Ländern interessieren.<br />

KEITH DEPPERT,<br />

CHICAGO (USA)<br />

ERNSTES INTERESSE<br />

<strong>K+S</strong> hat durch diese Umfrage<br />

gezeigt, dass die Meinung ihrer<br />

Mitarbeiter das Unternehmen<br />

ernsthaft interessiert. Man hat<br />

das schon daran gesehen, dass<br />

die Umfrage sehr gut organisiert<br />

war. Die Fragen waren einfach,<br />

und die Zeit reichte aus, um<br />

durchdachte Antworten zu<br />

geben. So fühlte ich mich ernst<br />

genommen. Von den Ergebnissen<br />

werden Unternehmen und<br />

Mitarbeiter gleichermaßen profitieren.<br />

VANESSA ALMEIDA,<br />

RIO DE JANEIRO (BRA)<br />

VIELVERSPRECHEND<br />

Das Unternehmen hat jetzt die<br />

Möglichkeit, das Verhältnis zu<br />

den Arbeitnehmern und die Atmosphäre<br />

im Betrieb nachhaltig<br />

zu verbessern. Durch die Anonymität<br />

konnten die Mitarbeiter<br />

alles sagen, was sie stört. Wenn<br />

sich dort nun etwas ändert, dann<br />

wird das auch Auswirkungen auf<br />

die wirtschaftliche Entwicklung<br />

von <strong>K+S</strong> haben. Denn zufriedene<br />

und respektierte Mitarbeiter<br />

engagieren sich mehr für ihren<br />

Arbeitgeber und die Kunden.<br />

Fotos: Markus Hintzen, KircherBurkhardt, <strong>K+S</strong> (7)<br />

Anonymität in<br />

sechs Sprachen<br />

Am 21. Mai wurde an allen Standorten<br />

weltweit der Fragebogen für die<br />

Mitarbeiter ausgeteilt. 14000 Mitarbeiter<br />

sollten 68 Fragen beantworten,<br />

die in 14 Kategorien unterteilt<br />

waren. Jede Stimme hatte denselben<br />

Einfluss auf das Endergebnis.<br />

Durch die professionelle<br />

Betreuung des<br />

Beratungsunternehmens<br />

Towers Watson<br />

war die Anonymität<br />

der Befragten zu jedem<br />

Zeitpunkt gewährleistet.<br />

JENS BENDRICH, HATTORF<br />

WINTERSHALL (DEU)<br />

KOMMUNIKATION<br />

Ich finde es sehr gut, dass <strong>K+S</strong><br />

die Mitarbeiterbefragung durchgeführt<br />

hat. So konnte man<br />

wirklich aus allen Einheiten des<br />

Unternehmens erfahren, ob die<br />

Mitarbeiter zufrieden sind. Gerade<br />

bei Verbesserungswünschen<br />

hapert es oft an der Kommunikation,<br />

und die Umfrage hat einen<br />

guten Rahmen geboten, diese zu<br />

äußern. Für meine Arbeit als Vorgesetzter<br />

ist das ein nützliches<br />

Hilfsmittel. Gute interne Kommunikation<br />

ist maßgeblich für<br />

den Erfolg des Unternehmens.<br />

JOEL FIORANI,<br />

WITTENHEIM (FRA)<br />

GUTE MASSNAHME<br />

Als kleiner Standort gab es für<br />

uns bisher wenige Möglichkeiten,<br />

mit unserer Meinung an den<br />

großen Mutterkonzern in Kassel<br />

heranzutreten. Doch die Mitarbeiterbefragung<br />

hat das möglich<br />

gemacht. Die Beteiligung in Wittenheim<br />

war entsprechend hoch.<br />

Ich glaube, es hat sich insgesamt<br />

ein sehr positives Bild ergeben.<br />

Maßnahmen sollten vor allem<br />

in der Fort- und Weiterbildung<br />

und in der Vergütung getroffen<br />

werden.<br />

JORGE BENAVIDES,<br />

SANTIAGO (CHL)<br />

ALLE SIND WICHTIG<br />

Die Mitarbeiterumfrage ist für<br />

ein internationales Unternehmen<br />

wie <strong>K+S</strong> ein gutes Mittel,<br />

um alle Standorte weltweit zu<br />

integrieren. Egal, ob aus Chile,<br />

den USA oder Deutschland: Bei<br />

der Umfrage war jede Stimme<br />

gleich viel wert. Die Ergebnisse<br />

sollten jetzt in Handlungen resultieren,<br />

die überall zu spüren<br />

sind. Das kann das Verhältnis<br />

zwischen dem Unternehmen<br />

und den Arbeitnehmern weiter<br />

verbessern.


10 ARBEITEN WORKING / TRAVAILLER / TRABAJAR / TRABALHAR<br />

SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />

ZWEI FRAUEN, ZWEI JOBS,<br />

ZWEI KONTINENTE<br />

Sie sind zwei starke Frauen in ihren Jobs: Werksleiterin Andrea Matus bei der <strong>K+S</strong> Tochter SPL<br />

im chilenischen Puerto Montt und Grubenleiterin Claudia Haney im deutschen Kaliwerk<br />

Neuhof-Ellers. Was beide verbindet: Sie stellen sich mit Leidenschaft dieser Herausforderung.<br />

Sie begrüßt sie alle bei ihren Vornamen:<br />

Pablo, der die Säcke etikettiert,<br />

Rodrigo, der sie mit Salzpulver<br />

befüllt, oder José-Luis, der sie zunäht.<br />

Werksleiterin Andrea Matus trägt Mundschutz,<br />

Haarnetz und Sicherheitsweste<br />

über einem salzweißen Overall. Mahlwerke<br />

brummen, ein Stapler fährt Paletten<br />

mit prall gefüllten Säcken zum Lieferbereich.<br />

Im Lager nebenan schüttet ein<br />

Schaufelbagger neues Rohsalz auf. „Wir<br />

bekommen alle drei Monate <strong>12</strong>.000 Tonnen<br />

geliefert, es verkauft sich schnell, die<br />

Nachfrage ist sehr hoch“, sagt Matus, die<br />

in Puerto Montt als erste Frau für 35 Angestellte<br />

der Sociedad Punta de Lobos (SPL)<br />

verantwortlich ist, seit 2006 eine Tochtergesellschaft<br />

der <strong>K+S</strong> Gruppe.<br />

Bis zu acht Millionen Tonnen Rohsalz<br />

jährlich gewinnt SPL in der Tarapacá-Wüste<br />

im Norden Chiles. Per Schiff gelangt es<br />

ins rund 2.800 Kilometer südlich gelegene<br />

Puerto Montt, wo Rodrigo und die ande-<br />

Andrea Matus<br />

liebt ihre<br />

südchilenische<br />

Heimat und ist<br />

mit dem Standort<br />

Puerto Montt sehr<br />

verbunden.<br />

» Von Puerto Montt aus<br />

beliefern wir den ganzen<br />

Süden Chiles bis in die<br />

letzte Ecke Patagoniens. «<br />

ren Mitarbeiter es zu Industriesalz verarbeiten<br />

– vor allem für die im Süden Chiles<br />

boomende Lachsindustrie, aber auch für<br />

die Lederherstellung und Fleischkonservierung.<br />

Matus misst mit einem schnellen<br />

Blick den Lagerbestand ab. „4.000<br />

Tonnen, in drei Wochen kommt die neue<br />

Lieferung.“<br />

Highheels und Fußball<br />

Kurz darauf clipst sie sich in ihrem Büro<br />

die Ohrringe wieder an, die neben dem<br />

BlackBerry auf dem Schreibtisch liegen.<br />

Sie trägt ein gemustertes Kleid und hohe<br />

Schuhe, an der Wand hängen bunte Bilder<br />

und ein großes Foto, auf dem sie mit<br />

der Fußballmannschaft des Werks zu sehen<br />

ist. „Das haben mir die Kollegen geschenkt,<br />

weil ich sie immer anfeuere, ich<br />

liebe Fußball“, sagt Matus, die mit zwei<br />

Brüdern in einem Dorf bei Puerto Montt<br />

aufgewachsen ist. Im Eingangsbereich des<br />

Bürogebäudes stehen die Pokale der Fußballturniere.<br />

Noch vor einem Jahr gab es<br />

hier nur zwei Frauen, mittlerweile sind<br />

es vier, und auch das SPL-Werk im weiter<br />

nördlich gelegenen Iquique wird seit ei-<br />

Salz für Chiles<br />

Wirtschaftsboom<br />

Jeder in Chile kennt das Tafelsalz „Sal<br />

Lobos“. In Puerto Montt wird aus der<br />

Tarapacá-Wüste stammendes Rohsalz<br />

vor allem für die Lachsindustrie<br />

verarbeitet. Andrea Matus (41) setzt<br />

sich als erste weibliche Werksleiterin<br />

mit Leidenschaft für ihre 35 Mitarbeiter<br />

ein, führt hohe Qualitätsstandards<br />

ein und bereitet das Werk für<br />

die steigende Nachfrage vor.<br />

nem Jahr von einer Frau geleitet. „In Chile<br />

waren berufstätige Frauen früher meist<br />

Sekretärinnen, erst in den letzten Jahren<br />

besetzen sie auch Führungspositionen“,<br />

sagt Matus. Zu Recht, wie sie findet. „Sie<br />

sind meist sehr gut ausgebildet und verantwortungsbewusst“,<br />

sagt sie und lacht,<br />

„und oft auch noch Perfektionistinnen!“<br />

Von der Praktikantin zur Leiterin<br />

Matus kam gleich nach dem Betriebswirtschaftsstudium<br />

als Praktikantin zur<br />

SPL, schleppte im Werk selbst 20-Kilo-Säcke,<br />

half später in der Verwaltung, wurde<br />

2001 Lagerleiterin und vor fünf Jahren<br />

Werksleiterin. „Es ging alles sehr schnell“,<br />

sagt die heute 41-Jährige. Doch es ist ihr<br />

nicht zugefallen, sie ist immer in Bewegung<br />

geblieben, belegte Kurse in Schweißund<br />

Elektrotechnik und ließ sich – als die<br />

Lachswirtschaft im Süden Chiles zu boomen<br />

begann – zur Fachkraft für Aquakultur<br />

ausbilden.<br />

Als Werksleiterin kümmert sie sich vor<br />

allem um Produktion, Vorratshaltung und<br />

Kostenkalkulation. Arbeitsprozesse und<br />

-bedingungen zu verbessern, sieht sie als<br />

eine ihrer wichtigsten Aufgaben. Proble-


SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />

11<br />

Salzabbau in der<br />

Traditionsgrube<br />

Am Standort Neuhof-Ellers bauen<br />

300 Mitarbeiter im Jahr rund vier<br />

Millionen Tonnen Rohsalz ab. Ein<br />

Wegenetz von mehr als einhundert<br />

Kilometern durchzieht die Grube<br />

auf einem Gebiet von circa 80 km².<br />

Claudia Haney (34) hat den dortigen<br />

Abbau seit 2010 als Grubenleiterin<br />

geführt. Im Dezember<br />

wechselt die Ingenieurin zum<br />

Unter nehmenssitz nach Kassel.<br />

Fotos: Mirco Lomoth (3), Markus Hintzen (3) Grafik: KircherBurkhardt Infografik<br />

Seit Claudia Haney<br />

die Grube leitet,<br />

fährt sie seltener<br />

in die Welt unter<br />

Tage ein, als es ihr<br />

lieb ist, denn die<br />

vielen Aufgaben<br />

über Tage halten<br />

sie oft ab.<br />

me, sich als Werksleiterin in der Männerwelt<br />

durchzusetzen, hat sie nicht. „Ich versuche<br />

es immer zuerst mit Honig, aber<br />

manchmal muss es auch ein hartes Wort<br />

sein.“ Die Zukunft des Standortes sieht<br />

sie überaus positiv. „Unsere Region hat<br />

viel Wachstumspotenzial.“ Ein prosperierender<br />

Markt sei etwa die Miesmuschelproduktion<br />

in Aquakultur, bei der mit Salz<br />

das Muschelfleisch von der Schale getrennt<br />

und das Endprodukt konserviert<br />

wird.<br />

Matus will auch in Zukunft in Bewegung<br />

bleiben und bereitet sich gerade auf<br />

ein Masterstudium in Wirtschaftsingenieurwesen<br />

vor. Ihren Arbeitsort wechseln<br />

möchte sie jedoch nicht, zu sehr liebt sie<br />

ihre Heimat, den feuchten Regenwald, die<br />

Seen, an denen sie aufgewachsen ist und<br />

die schneebedeckten Andengipfel.<br />

Puerto<br />

Montt<br />

CHILE<br />

Neuhof-<br />

Ellers<br />

DEUTSCHLAND<br />

Pionierin der Grube<br />

Wenn Claudia Haney in die Grube eingefahren<br />

ist, geht sie vom Förderkorb zunächst<br />

an der Heiligen Barbara vorbei. Die<br />

Schutzheilige steht in einer kleinen Felsnische,<br />

wo vor knapp einhundert Jahren<br />

die ersten Bergarbeiter Kalisalz in Förderkübel<br />

umgefüllt haben, um es durch den<br />

Schacht Ellers über Tage zu bringen. Sie<br />

trägt dann ihren weißen Arbeitsanzug,<br />

Schutzhelm und Lampe, steigt in den Geländewagen<br />

und fährt durch kilometerlange<br />

Stollen zu den Abbaustellen, wo in<br />

Schichtarbeit das Rohsalz abgebaut wird.<br />

Rund vier Millionen Tonnen fördert die<br />

Grube Neuhof-Ellers jährlich, es wird zu<br />

kalium- und magnesiumhaltigen Düngemitteln<br />

verarbeitet.<br />

Haney ist die erste Frau in Deutschland,<br />

die einen Grubenbetrieb leitet, unter<br />

ihren knapp 300 Mitarbeitern sind<br />

nur drei Frauen. Das hat vor allem historische<br />

Gründe: Lange Zeit war es Frauen<br />

in Deutschland verboten unter Tage<br />

zu arbeiten, erst 2008 wurden alle Beschränkungen<br />

aufgehoben. Unter Bergleuten<br />

herrschte zudem der Aberglaube,<br />

dass Frauen unter Tage Unglück bringen.<br />

„Ich verstehe das gar nicht, die Anwesenheit<br />

der Heiligen Barbara ist ja schließlich<br />

auch erwünscht“, sagt Haney mit einem<br />

Lächeln. Wenn man mit ihr spricht,<br />

merkt man schnell, dass sie sich unter vielen<br />

Männern mit freundlich bestimmtem<br />

Ton durchzusetzen weiß.<br />

Faszination Bergbau<br />

Für sie war früh klar, dass ihr Traumberuf<br />

etwas mit Bergbau zu tun haben muss,<br />

ihre Leidenschaft für Mineralien hatte sie<br />

schon als Kind. „Noch immer hebe ich alles<br />

auf, was glitzert, aber ich sammle es nicht<br />

mehr“, sagt sie. Ein Studium brachte sie an<br />

die Technische Universität Bergakademie<br />

ins sächsische Freiberg, sie war die einzige<br />

Frau in ihrem Jahrgang. Nach dem Abschluss<br />

kam sie 2002 als Trainee in das <strong>K+S</strong><br />

Verbundwerk Werra auf den Standort Unterbreizbach.<br />

Sie konnte sich als Steiger beweisen<br />

und als Aufsicht unter Tage die Kalisalzgewinnung<br />

in der Praxis kennenlernen.<br />

„Das war genau das, wovon ich geträumt<br />

hatte und die Basis für meine folgende Tätigkeit<br />

in der Grubenleitung“, sagt sie. Nach<br />

einer Zwischenstation als Grubenbetriebsassistentin<br />

im Kaliwerk Zielitz in Sachsen-<br />

Anhalt wurde sie 2006 Assistentin der Grubenleitung<br />

in Neuhof-Ellers und vier Jahre<br />

später kommissarische Leiterin Produktion<br />

und Technik unter Tage.<br />

Seither kommt die 34-Jährige nicht<br />

mehr so oft in die untertägige Welt, wie<br />

es ihr lieb wäre, trägt also häufiger Rock<br />

und Pumps statt Arbeitsanzug und Sicherheitsschuhe.<br />

Besprechungen und Telefonate<br />

bestimmen das Tagesgeschäft, etwa<br />

zu Produktions- und Kostenplanung oder<br />

Sicherheitsfragen. Doch regelmäßig unternimmt<br />

sie auch Inspektionsfahrten in<br />

die Tiefe. „Ich freue mich jedes Mal, wenn<br />

ich in den Förderkorb steige und hinabfahre“,<br />

auch wenn sie nach zehn Jahren kein<br />

Bauchkitzeln mehr fühlt beim Gedanken<br />

an die gut 500 Meter Fels, die sich dann<br />

über ihr befinden. Unter Tage lässt sie sich<br />

von Kollegen die aktuellen Entwicklungen<br />

im Abbaubetrieb zeigen, etwa wenn eine<br />

effektivere Anordnung von Sprenglöchern<br />

erprobt wird, um Einsparungen zu erzielen.<br />

Sie überprüft die Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen<br />

und tauscht sich<br />

mit den Bergleuten aus. „Das ist mir sehr<br />

wichtig, denn nur so behalte ich den Überblick,<br />

was in der Grube los ist.“<br />

Auch über Tage gibt es viel zu besprechen:<br />

Es soll eine neue Generation von<br />

Fahrladern eingeführt werden, die bei<br />

geringeren Instandhaltungskosten mehr<br />

Leistung bringen. Sie gelangen in Einzelteilen<br />

durch den Schacht und werden erst<br />

unten zusammengebaut. „Das ist eine<br />

große Herausforderung“, sagt Haney, aber<br />

man merkt, sie hat keine Zweifel daran,<br />

dass ihre Jungs es meistern werden.


LEBEN LIVING<br />

/ VIVRE / VIVIR / VIVER<br />

Jeeps bringen Hilfsmittel wie<br />

Medikamente und Nahrung auch in<br />

Krisengebiete ohne Infrastruktur.<br />

Mitarbeiter von<br />

Hilfsorganisationen<br />

erklären vor Ort, wie das<br />

ORS-Pulver einge nommen<br />

wird.<br />

Fotos: Ton Koene/Prisma, UNICEF/Noorani, KicrherBurkhardt (2), Thinkstock<br />

NATURPRODUKT RETTET<br />

MENSCHENLEBEN<br />

Die <strong>K+S</strong> KALI GmbH produziert hochreines Kali umchlorid<br />

für ein Arzneimittel, das zusammen mit<br />

weiteren Bestandteilen als Rehydrationssalz<br />

jährlich Millionen Menschen vor dem Tod bewahrt.<br />

VON TANJA REQUARDT<br />

Wenn die staubigen Jeeps mit<br />

den Medikamenten in das<br />

Lager des Kinderhilfswerkes<br />

UNICEF nahe der senegalesischen Hauptstadt<br />

Dakar rollen, atmen die Helfer auf:<br />

Wieder eine Lieferung lebenswichtiger<br />

Hilfsmittel, wieder eine Ladung, die Leben<br />

in dem ostafrikanischen Land retten<br />

kann. Eines der wichtigsten Arzneimittel<br />

auf den Lastwagen ist ein Pulver zur<br />

Herstellung von Trinklösungen. Es handelt<br />

sich um Orales Rehydrationssalz,<br />

kurz ORS, und ist eine von der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) empfohlene<br />

Mischung aus Traubenzucker, Kochsalz,<br />

einem Säurungsmittel und hochwertigem<br />

Kaliumchlorid, wie es die <strong>K+S</strong> KALI GmbH<br />

produziert.<br />

Die Anwendung ist relativ einfach, die<br />

Wirkung sehr effektiv: Das feine Pulver<br />

wird in Wasser zu einem Getränk aufgelöst<br />

und sorgt bei den an Durchfall Erkrankten<br />

dafür, dass ihr Körper rasch wieder<br />

Flüssigkeit aufnehmen und gesunden<br />

kann. Internationale Hilfsorganisationen<br />

wie Ärzte ohne Grenzen, Welthunger hilfe<br />

und UNICEF setzen seit Jahren millionenfach<br />

auf die ORS-Lösung. Das Pulver wird<br />

in Krisengebieten wie Haiti, der Sahelzone,<br />

Syrien oder Afghanistan eingesetzt.<br />

„ORS ist ein einfaches Mittel mit enormer<br />

Wirkung“, sagt UNICEF-Sprecher Rudi<br />

Tarneden. „Es ist das Mittel der Wahl bei<br />

Durchfallerkrankungen, denn es kann den<br />

Teufelskreis von körperlicher Schwäche<br />

und aufkommenden Infektionskrankheiten<br />

durchbrechen.“<br />

Missernten, Dürre und politische Instabilität<br />

haben in der Sahelzone immer wieder<br />

schwere Versorgungskrisen ausgelöst.<br />

Derzeit sind mehr als zehn Millionen Menschen<br />

in dieser Region WEITER AUF SEITE 16<br />

»


LEBEN LIVING / VIVRE / VIVIR / VIVER<br />

SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />

»<br />

Hilfsgüter werden bei Katastrophen wie dem Erdbeben<br />

in Haiti und Choleraepedemien eingeflogen.<br />

WELTHUNGER<br />

Fast eine Milliarde Menschen<br />

weltweit leiden an Hunger. In den<br />

besonders stark von Mangelernährung<br />

betroffenen Regionen ist<br />

das Risiko für Infektionskrank -<br />

heiten sehr hoch.<br />

sehr hohes Risiko<br />

hohes Risiko<br />

»<br />

von Hunger und Krankheiten bedroht. In<br />

anderen Regionen Afrikas und Asiens gibt<br />

es ähnliche Situationen. Der UN-Hungerbericht<br />

20<strong>12</strong> spricht von 870 Millionen<br />

Hungernden weltweit. Das sind <strong>12</strong>,5 Prozent<br />

der Gesamtbevölkerung.<br />

„Mit spezieller Nahrung und einfachen<br />

Medikamenten wie ORS können wir die<br />

Menschen vor dem Tode bewahren“, sagt<br />

Roland Kupka, Ernährungsspezialist im<br />

UNICEF-Regionalbüro Dakar. Auch für Ärzte<br />

ohne Grenzen, die größte internationale<br />

Organisation für medizinische Nothilfe<br />

in Krisengebieten, gehört der Einsatz des<br />

Pulvers zur Standardversorgung.<br />

„Die schnelle Verabreichung von ORS<br />

ist enorm wichtig, sie kann Leben retten“,<br />

sagt Sabine Kampmüller, Gesundheitsexpertin<br />

von Ärzte ohne Grenzen. Bei Cholera<br />

reiche es in rund 80 Prozent der Fälle<br />

aus, die Kranken rechtzeitig die Rehydrationssalze<br />

trinken zu lassen. Cholera sei somit<br />

„eine Bedrohung, die keine sein sollte“.<br />

Was kann ORS<br />

Die Wirkung von ORS besteht vor allem<br />

darin, dass das Zucker-Salz-Gemisch dafür<br />

sorgt, dass Flüssigkeit aus dem Magen-<br />

Darm-Trakt in den Körper transportiert<br />

wird. Das wirkt der Austrocknung oder<br />

Dehydrierung bei Durchfallerkrankungen<br />

entgegen. Gleichzeitig verhärtet der<br />

Darminhalt durch das Herausziehen des<br />

Wassers und der Durchfall wird gestoppt.<br />

Durch die verbesserte Flüssigkeitsaufnahme<br />

kann der geschwächte Organismus regenerieren,<br />

die Betroffenen erholen sich<br />

in kurzer Zeit.<br />

„Aus unserer sechzigjährigen Erfahrung<br />

in der Entwicklungsarbeit wissen wir, dass<br />

» ORS ist hoch effektiv,<br />

relativ günstig, gut zu<br />

transportieren, zu lagern<br />

und zu handhaben. Das<br />

alles zusammen macht es<br />

zu einem idealen Mittel. «<br />

einfache, bewährte Maßnahmen, die zudem<br />

kostengünstig sind, die Lebensperspektive<br />

grundlegend verändern können“,<br />

berichtet Roland Stangl, Sprecher einer<br />

der weltweit größten Entwicklungsorganisationen<br />

World Vision. „So retten orale<br />

Rehydrationspräparate täglich Tausenden<br />

Kindern das Leben.“<br />

Auch das Deutsche Rote Kreuz setzt ORS<br />

weltweit ein. „Es ist ein hochwirksames<br />

Mittel“, sagt Dieter Schütz, Sprecher des<br />

Deutschen Roten Kreuzes. Doch der Einsatz<br />

von Medikamenten in Krisengebieten<br />

sei oftmals eine Herausforderung. Nach<br />

dem Erdbeben in Haiti war es sowohl logistisch<br />

als auch kühltechnisch schwierig,<br />

Medikamente zu transportieren und zu lagern.<br />

Hier zeige das Pulver seine Vorteile:<br />

„ORS ist nicht nur relativ günstig und dabei<br />

sehr effektiv“, erklärt Schütz, „es ist auch<br />

einfach herzustellen, gut zu transportieren<br />

und zu lagern sowie extrem unkompliziert<br />

in der Handhabung.“ So einfach die Zutaten<br />

für die Salz-Zucker-Lösung in den kleinen<br />

weißen Tütchen auch sein mag, ihre<br />

Herstellung unterliegt höchsten Qualitätsanforderungen.<br />

Kaliumchlorid aus Wintershall<br />

Im Werk Werra am Standort Wintershall<br />

produziert die <strong>K+S</strong> KALI GmbH seit 1985


17<br />

80<br />

PROZENT aller an<br />

Durchfall Erkrankten<br />

kann durch das Trinken<br />

von Rehydrationssalzen<br />

geholfen werden, sie<br />

kommen schnell wieder<br />

zu Kräften.<br />

Fotos: Bernard Patrick/dpa Picture-Alliance, Sipa/ddp images, Hector Retamal/Getty Images, UNICEF/Pirozzi, KircherBurkhardt (2), Thinkstock<br />

hochreines Kaliumchlorid für die Pharmaindustrie,<br />

das unter anderem zur Herstellung<br />

von ORS verwendet wird. „In einer<br />

speziell für Arzneimittelwirkstoffe<br />

ausgelegten Anlage wird das Kaliumchlorid<br />

durch Umkristallisation gereinigt“,<br />

weiß Massama Kambia, technische Anwendungsberaterin<br />

der Abteilung Health<br />

Care & Nutrition der <strong>K+S</strong> KALI GmbH. Spuren<br />

von Natriumchlorid und anderen natürlichen<br />

Salzen werden weitestgehend<br />

abgetrennt. Dadurch einsteht ein Kaliumchlorid<br />

mit einem Reinheitsgrad von bis zu<br />

99,9 Prozent.<br />

Grundsätzlich gilt bei der Herstellung<br />

von Kaliumchlorid für die Anwendung<br />

in Medikamenten oder isotonischen Getränken<br />

die sogenannte GMP (Good Manufacturing<br />

Practice) für Arzneimittelwirkstoffe,<br />

die auf die besonders hohen<br />

ORS – die Erfindung<br />

des Jahrhunderts<br />

Der ehemalige Exekutivdirektor von<br />

UNICEF, Jim Grant, brachte Staatspräsidenten<br />

gerne ein ganz besonderes<br />

Geschenk mit: ein Päckchen<br />

ORS, mit dem er demons trierte, wie<br />

Kinderleben mit einfachen Mitteln<br />

gerettet werden können. Eine Mischung<br />

aus hochreinem Kaliumchlorid,<br />

wie es die <strong>K+S</strong> KALI GmbH produziert,<br />

und Glukose macht’s möglich.<br />

Aufgelöst in Wasser kann sie Durchfallerkrankungen<br />

einfach und<br />

schnell heilen. Die britische Zeitschrift<br />

„The Lancet“ bezeichnet die<br />

ORS-Therapie als die „vielleicht größte<br />

Erfindung des 20. Jahrhunderts“.<br />

Das ORS-Pulver ist<br />

simpel in der<br />

Anwendung und<br />

einfach einzunehmen.<br />

Wichtig ist aber die<br />

Verwendung von<br />

sauberem Wasser.<br />

tige Mixtur wird in Tütchen geschweißt,<br />

auf Paletten geladen und an die jeweiligen<br />

Hilfsorganisationen ausgeliefert.<br />

Millionen Päckchen ORS<br />

UNICEF verwahrt die Hilfsgüter und Arzneimittel<br />

zentral in einem Warenlager in<br />

Kopenhagen. Von dort aus werden die<br />

Päckchen in die ganze Welt transportiert –<br />

aus Kostengründen zumeist per Schiff.<br />

Nach Großkatastrophen wie dem Erdbeben<br />

in Haiti gibt es auch Lufttransporte.<br />

UNICEF unterhält in allen Weltregionen<br />

weitere größere Warenlager, um bei Bedarf<br />

Hilfsgüter bereitzustellen. Jährlich<br />

sind darunter rund 40 Millionen Päckchen<br />

ORS. „Wichtig ist, dass das Mittel korrekt<br />

eingesetzt wird und sauberes Wasser zur<br />

Verfügung steht“, sagt UNICEF-Sprecher<br />

Tarneden. Verteilt wird das ORS meist an<br />

lokale Gesundheitsstationen. Die Versorgung<br />

mit Wasser müssen die Helfer dabei<br />

oftmals mit organisieren.<br />

Davon, was heute gängige Praxis in Krisengebieten<br />

ist, konnten Hilfsorganisationen<br />

vor wenigen Jahrzehnten nur träumen:<br />

Die Suche nach einem wirksamen<br />

Mittel gegen die lebensgefährliche Austrocknung<br />

des Körpers reicht bis in die<br />

1920er-Jahre zurück. Damals suchten Forscher<br />

nach einer Medizin gegen Cholera.<br />

Im Extremfall kann ein Mensch mit Cholera<br />

über den Darm in 24 Stunden bis zu<br />

16 Liter Flüssigkeit verlieren. Wird diese<br />

dem Körper nicht wieder zugeführt, stirbt<br />

der Mensch. Es wurde eine Rehydrierungstherapie<br />

mittels Infusionen entwickelt,<br />

die sich in den Krisengebieten aufgrund<br />

fehlender Infrastruktur als praktisch undurchführbar<br />

erwies. In den 1940er-Jahren<br />

entwickelte Daniel Darrow von der<br />

amerikanischen Yale-Universität eine Rehydrierungslösung,<br />

die getrunken werden<br />

konnte. Der erste Einsatz bei einer Cholera-<br />

Pandemie auf den Philippinen brachte allerdings<br />

keinen Erfolg.<br />

Qualitätsvorgaben der Pharmaindus trie<br />

eingeht. Das System basiert auf international<br />

anerkannten Standards, die die<br />

Anforderungen an Technik, Hygiene und<br />

Dokumentation bei der Produktion von<br />

Arzneimittelwirkstoffen festlegen.<br />

Erst nachdem das Kaliumchlorid von<br />

der <strong>K+S</strong> KALI GmbH aufbereitet und veredelt<br />

wurde, wird es für die Pharma- und<br />

Lebensmittelindustrie bereitgestellt. „Die<br />

aufwendige Produktion lohnt sich“, sagt<br />

Dirk Neumann aus der Abteilung Health<br />

Care & Nutrition der <strong>K+S</strong> KALI GmbH: „In<br />

der Pharmaindustrie leisten unsere wertvollen<br />

Rohstoffe einen wichtigen Beitrag<br />

zur Erhaltung der Gesundheit.“ Produzenten<br />

stellen dann durch die Zugabe der weiteren<br />

Bestandteile die Mischung ORS her.<br />

Diese muss nach den exakten Angaben<br />

der WHO zusammengesetzt sein. Die fer- WEITER AUF SEITE 18 »


LEBEN LIVING / VIVRE / VIVIR / VIVER<br />

SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />

»<br />

Die Lösung war zu konzentriert und mehrere<br />

Patienten starben an Herzversagen.<br />

1962 arbeitete eine Gruppe von Ärzten<br />

in Indien an einer effektiven Therapie<br />

des durch Cholera ausgelösten Durchfalls.<br />

Eine einfache Lösung aus Zucker, Salz und<br />

Wasser sollte vor Austrocknung helfen.<br />

Doch erst während des Bangladesch-Krieges<br />

1971 konnte sich die ORS-Therapie unter<br />

extrem schwierigen Bedingungen bewähren.<br />

WHO und UNICEF erkannten das<br />

Potenzial des Mittels. Die Massenproduktion<br />

begann. Damit wurde der Grundstein<br />

gelegt für die sogenannte „Child Revival<br />

Revolution“ der 1980er-Jahre. Der damalige<br />

UNICEF-Exekutivdirektor Jim Grant<br />

mobilisierte weltweit eine Kampagne zur<br />

Senkung der Kindersterblichkeit – dazu<br />

gehörten zum Beispiel Schutzimpfungen<br />

und der Einsatz von ORS.<br />

Kindersterblichkeitsrate sinkt<br />

Dank ORS konnten in den vergangenen<br />

Jahren Durchfallerkrankungen effektiv behandelt<br />

und die Kindersterblichkeitsrate<br />

deutlich gesenkt werden: 1990 starben<br />

jährlich weltweit zwölf Millionen Kinder<br />

unter fünf Jahren in Entwicklungsländern,<br />

2011 waren es nach Angaben von Unicef<br />

6,9 Millionen. „Wenn wir entschlossen<br />

handeln, können wir viele Menschen retten“,<br />

so UNICEF-Sprecher Tarneden. „Mit<br />

unserer traditionellen Weihnachtsaktion<br />

„Zeit zum Teilen“ rufen wir in diesem Jahr<br />

zu Spenden gegen die hohe Kindersterblichkeit<br />

in fünf Ländern auf. Diese Maßnahmen<br />

umfassen zum Beispiel Impfungen,<br />

Schulungen von Hebammen und<br />

eben auch den Einsatz von ORS.“<br />

Weitere Informationen zur<br />

UNICEF Weihnachtsaktion<br />

„Zeit zu teilen“ sowie Spendenmöglichkeiten<br />

für das Überleben von<br />

Babys und Müttern unter:<br />

www.unicef.de/aktionen/zeit-zu-teilen<br />

» Wir können unterernährte Kinder mit<br />

einfachen Medikamenten retten «<br />

Mangelernährung und Durchfall müssen nicht tödlich sein. Wie UNICEF hilft, berichtet<br />

Ernährungsexperte Roland Kupka aus dem Regionalbüro für West- und Zentralafrika.<br />

Welche Folgen hat schwere Mangelernährung<br />

für Kinder?<br />

Sie ist gerade in Krisensituationen eine<br />

der häufigsten Todesursachen von Kindern.<br />

Sie schwächt die inneren Organe<br />

und das Immunsystem. Deshalb treten<br />

häufig Infektionskrankheiten wie<br />

Durchfall auf – oft mit tödlichem Ausgang.<br />

Die Kinder, die überleben, tragen<br />

vielfach bleibende Schäden davon.<br />

Es gilt, jedes<br />

einzelne Kind vor<br />

den schlim men<br />

Folgen der<br />

Mangel ernährung<br />

zu schützen<br />

Wie hilft UNICEF?<br />

Es gilt zunächst, die mangelernährten<br />

Kinder mit therapeutischer Zusatznahrung<br />

zu behandeln und ihr Leben zu<br />

retten. Bei Durchfallerkrankungen ist<br />

zum Beispiel die Verabreichung von<br />

Oral Rehydration Salt in den allermeisten<br />

Fällen eine lebensrettende Maßnahme.<br />

Parallel dazu unterstützt UNICEF<br />

Vorsorgemaßnahmen, um Kinder und<br />

Mütter vor zukünftigen Krisen schützen<br />

zu können. Wir setzen uns dabei besonders<br />

für das Stillen, eine reichhaltige<br />

Ernährung sowie eine effiziente Vorbeugung<br />

und Behandlung von Infektionskrankheiten<br />

ein.<br />

Wie erleben Sie die Lage der Kinder in<br />

den Sahelländern?<br />

Es ist sehr traurig anzusehen, wie viele<br />

stark unterernährte Kinder in den Ernährungszentren<br />

eintreffen. Diese Kinder<br />

ringen um ihr Überleben. Aber es<br />

gibt Hoffnung. Mit spezieller therapeutischer<br />

Nahrung und einfachen Medikamenten<br />

kann UNICEF die Kinder retten.<br />

Dann ist es wunderbar zu sehen, wie<br />

ein Kind innerhalb weniger Tage wieder<br />

zu Kräften kommt.<br />

Die Lage war in diesem Jahr besonders<br />

schwierig. Warum?<br />

Die alljährliche Hungerperiode hat die<br />

Menschen in der Sahelzone früher und<br />

härter als sonst getroffen. Selbst in<br />

normalen Zeiten überleben viele Kinder<br />

diese Zeit nicht: Eins von acht Kindern<br />

stirbt im Sahel vor seinem fünften<br />

Geburtstag. Die aktuelle Krise kann<br />

zu einer noch viel höheren Sterberate<br />

führen.<br />

Roland Kupka (36)<br />

arbei tet seit drei Jahren<br />

als Ernährungs -<br />

spezialist für die Sahelländer<br />

im UNICEF-<br />

Regionalbüro in Dakar<br />

(Senegal). Er wuchs in<br />

Deutschland auf und<br />

promovierte in den<br />

USA in Ernährungswissenschaften.<br />

Was hat UNICEF unternommen, als<br />

klar wurde, dass eine Krise näher<br />

rückt?<br />

Bereits im Herbst 2011 hat UNICEF vor<br />

der Verschärfung der Situation gewarnt<br />

und damit begonnen, die Hilfsmaßnahmen<br />

auszuweiten. Die Krise ist<br />

kein plötzliches Ereignis wie ein Erdbeben.<br />

Sie kommt langsam. Wir können<br />

Hunderttausende Kinder retten, wenn<br />

rechtzeitig die finanziellen Mittel zusammenkommen,<br />

um die notwendigen Medikamente<br />

und Nahrung bereitzustellen.<br />

Kann man denn eine Katastrophe noch<br />

abwenden?<br />

Dank einfacher, aber hocheffizienter<br />

Therapiemethoden ist es möglich, den<br />

Großteil der insgesamt eine Million von<br />

Mangelernährung betroffenen Kinder in<br />

der Sahelzone erfolgreich zu behandeln.<br />

Diese Möglichkeit bestand vor wenigen<br />

Jahren noch nicht und diese Entwicklung<br />

macht Hoffnung.<br />

Fotos: Images of Africa Photobank/Alamy, UNICEF/Pirozzi, KircherBurkhardt, Thinkstock<br />

Ein Päckchen<br />

ORS kann dank<br />

der enthaltenen<br />

Mineralien über<br />

Leben und Tod<br />

entscheiden.<br />

Oft fehlt es an Infrastruktur und sauberem Wasser,<br />

wie in der Siedlung Bardai in der östlichen Sahara.


<strong>12</strong> ARBEITEN WORKING / TRAVAILLER / TRABAJAR / TRABALHAR<br />

SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />

KURS HALTEN IN DER EUROKRISE<br />

Alle reden von der Eurokrise. Es vergeht kaum ein Tag,<br />

an dem nicht darüber geschrieben, berichtet und<br />

diskutiert wird. Banken geraten in Schwierigkeiten,<br />

Unternehmen warnen vor sinkenden Gewinnen.<br />

Zwischen all dem zeigt sich <strong>K+S</strong> wirtschaftlich<br />

robust. Dafür gibt es gute Gründe.<br />

Auch wenn das operative Ergebnis<br />

der <strong>K+S</strong> Gruppe im Jahr 20<strong>12</strong> etwas<br />

unter dem sehr hohen Wert<br />

des Vorjahres liegen dürfte, sieht Vorstandschef<br />

Norbert Steiner für 2013 wieder<br />

Chancen für eine leichte Steigerung.<br />

Das lässt aufhorchen. Schließlich ist Optimismus<br />

zurzeit weniger üblich, selbst<br />

dann nicht, wenn er gut begründet ist:<br />

Die Zeitungen sind vielmehr voll von Untergangsszenarien<br />

für die Wirtschaft in<br />

Europa und für die Staatengemeinschaft<br />

dazu; selbst die Weltwirtschaft wird von<br />

manchem schon totgeschrieben, und kein<br />

Tag vergeht, an dem in Europa nicht über<br />

die Währungskrise und die erdrückenden<br />

Staatsschulden in Griechenland, Spanien<br />

oder Portugal diskutiert wird. Was<br />

anfangs vielleicht vielfach Stimmung<br />

war, hat inzwischen durchaus die Realwirtschaft<br />

erreicht: Verschiedene Unternehmen<br />

senken für 20<strong>12</strong> und 2013 ihre<br />

Prognosen. Die Exporte der EU sind rückläufig,<br />

und selbst beim letzten noch verbliebenen<br />

„Motor“ der Eurozone, nämlich<br />

Deutschland, deutet sich eine konjunkturelle<br />

Abkühlung an. Und wie wirkt sich die<br />

Krise bei <strong>K+S</strong> aus?<br />

2009 STABILISATOR<br />

2010<br />

Trotz Bankenpleiten und Regierungswechseln<br />

ist der Anteil des euro päi schen<br />

Kaligeschäfts am Gesamt umsatz der<br />

<strong>K+S</strong> Gruppe seit 2009 zunächst sogar<br />

gestiegen und bleibt seitdem konstant<br />

bei rund 28 Pro zent.<br />

Stabil in schwierigen Zeiten<br />

Einige Produkte, wie beispielsweise das<br />

Auftausalz, sind unabhängig von der<br />

Konjunktur. Hier haben die wirtschaftlichen<br />

Schwierigkeiten im Euro-Raum keinen<br />

Einfluss auf die Absatzzahlen. In anderen<br />

Bereichen hat die Entwicklung der<br />

Realwirtschaft mehr Bedeutung. So zeigen<br />

Statistiken, dass in der Krise die Umsätze<br />

im Bereich Industriesalz um bis zu<br />

20 Prozent sinken können. Denn Chlor<br />

wird in großen Mengen an Kunden verkauft,<br />

die sehr empfindlich auf konjunkturelle<br />

Schwankungen reagieren, wie beispielsweise<br />

Automobilhersteller. Leiden<br />

diese Kunden aufgrund konjunktureller<br />

Schwäche, geht der Absatz der Chlorindustrie<br />

und damit auch der von Industriesalz<br />

zurück.<br />

Auch das Kaligeschäft ist teilweise konjunkturabhängig.<br />

Das globale Preisniveau<br />

leidet derzeit darunter, dass relevante Vertragsabschlüsse<br />

der nordamerikanischen<br />

und russischen Kaliproduzenten mit chinesischen<br />

und indischen Abnehmern bislang<br />

ausgeblieben sind. <strong>K+S</strong> liefert Düngemittel<br />

in der Regel nicht direkt an die<br />

Landwirtschaft und ist somit hauptsächlich<br />

von Großhändlern abhängig. Durch<br />

die Aussicht auf niedrigere Preise verzögern<br />

diese den Kauf der Düngemittel oft<br />

weiter in die Zukunft als ursprünglich angenommen<br />

und erschweren dadurch das<br />

Erreichen höherer Absatz- und Umsatzzahlen.<br />

Inmitten all dieser Unwägbarkeiten<br />

schlägt sich der Geschäftsbereich Kali wacker.<br />

Unsere Zeitleiste in der unteren Bildhälfte<br />

verdeutlicht, dass der Anteil des<br />

Fotos: John Gress/Reuters, Yiorgos Karahalis/Reuters, ZUMA Wire Service/Alamy, Giuseppe Lami/dpa Picture-Alliance, Bernd Schoelzchen, Thinkstock<br />

28,0 %<br />

24,4 %<br />

BANKENKRISE<br />

Mitte September 2008<br />

bricht die US-Investmentbank<br />

Lehman Brothers<br />

zusammen. In der Folge<br />

sacken weltweit die<br />

Börsenkurse in den Keller,<br />

das Bankensystem gerät<br />

in Gefahr. Das markiert<br />

den Beginn der weltweiten<br />

Finanz- und Schuldenkrise.<br />

GRIECHISCHE SORGEN<br />

Im Herbst 2009 wird aus der<br />

Finanzkrise eine Schulden -<br />

krise. Griechenland muss<br />

zugeben, dass das Land<br />

viel mehr Schulden macht<br />

als bislang bekannt. Die<br />

Kreditwürdig keit des Landes<br />

sinkt.<br />

<strong>K+S</strong> stellt sich in dieser Zeit<br />

neu auf: Die Übernahme<br />

von Morton Salt in den USA<br />

stärkt das Salzgeschäft und<br />

erweitert das Absatzgebiet.


SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />

13<br />

Stabil dank<br />

weniger Europa<br />

Durch internationale<br />

Akquisitionen hat sich die<br />

Aufteilung des Gesamtumsatzes<br />

geändert. Das hilft<br />

in der Krise.<br />

Während 2004 noch der Hauptanteil<br />

des Umsatzes in Europa gemacht<br />

wurde, spielt mittlerweile<br />

das außereuropäische Geschäft die<br />

Hauptrolle. Im letzten Jahr machte<br />

<strong>K+S</strong> dort über 50 Prozent des Gesamtumsatzes<br />

und ist so weniger<br />

abhängig von der krisengeschüttelten<br />

Wirtschaft in Europa.<br />

Umsatzverteilung der Geschäftsbereiche<br />

Kali und Magnesium sowie<br />

Salz nach Regionen (in Euro)<br />

2004<br />

28,2 % 2,5<br />

Mrd.<br />

71,8 %<br />

europäischen Kaligeschäfts am Gesamtumsatz<br />

der <strong>K+S</strong> Gruppe in den letzten Jahren<br />

trotz Krise stabil bei rund 28 Prozent<br />

geblieben ist.<br />

Solide Finanzlage und<br />

Internationalisierung<br />

Trotz Krisenzeiten ist die Lage bei <strong>K+S</strong> also<br />

stabil. Ein wichtiger Grund für diese Stabilität<br />

des Unternehmens ist die solide finanzielle<br />

Situation. Nicht nur Finanzvorstand<br />

Dr. Burkhard Lohr bezeichnet diese<br />

als „hervorragend“ (siehe Interview S. 14).<br />

Das Vertrauen der Banken und des Kapitalmarktes<br />

in die Bonität von <strong>K+S</strong> bewirkt,<br />

dass die Krise sogar etwas Gutes haben<br />

kann. Die Zinsen sind auf einem historischen<br />

Tiefstand und während viele Unternehmen<br />

Probleme haben, an günstige<br />

Finanzierungsmöglichkeiten zu kommen,<br />

konnte <strong>K+S</strong> im Sommer 20<strong>12</strong> eine Anleihe<br />

in Höhe von 500 Millionen Euro zu einem<br />

Zinssatz von drei Prozent ausgeben. „Die<br />

schnelle und erfolgreiche Platzierung der<br />

zehnjährigen Anleihe, zeigt das Vertrauen<br />

des Kapitalmarkts in die nachhaltige<br />

Ertragskraft der <strong>K+S</strong> Gruppe“, sagt Vorstandsvorsitzender<br />

Norbert Steiner. Diese<br />

langfristige Finanzierungssicherheit<br />

hilft den Geschäftsbereichen, Probleme<br />

durch konjunkturelle Schwankungen abzufedern.<br />

Und noch einen weiteren wichtigen<br />

Grund gibt es dafür, dass der Gesamtumsatz<br />

der <strong>K+S</strong> Gruppe in wirtschaftlich turbulenten<br />

Zeiten konstant gut geblieben<br />

ist. In den vergangenen Jahren ist das Unternehmen<br />

multinationaler geworden.<br />

Durch Akqui sitionen wie die der chilenischen<br />

SPL im Jahr 2006 oder von Morton<br />

Salt 2009 ist dabei nicht nur der Umsatz<br />

gewachsen, sondern auch der Absatzmarkt.<br />

Das Diagramm im linken Infokasten<br />

zeigt, dass der europäische Anteil am<br />

Gesamtabsatz in den letzten sieben Jahren<br />

um dreißig Prozentpunkte zurückgegangen<br />

ist. Schwankungen beim Geschäft<br />

in Europa wirken sich deshalb deutlich weniger<br />

auf das Gesamtergebnis aus als das<br />

früher noch der Fall gewesen wäre. Durch<br />

eine besonnene Unternehmensführung,<br />

und eine breite internationale Aufstellung<br />

war und ist <strong>K+S</strong> gegen die konjunkturellen<br />

Schwankungen in Europa gewappnet. So<br />

kann es in Krisenzeiten gelingen, auf Kurs<br />

zu bleiben.<br />

Rückenwind für die Industrie<br />

Nicht zuletzt kann die Eurokrise selbst –<br />

so paradox es klingen mag – für einen gewissen<br />

Optimismus sorgen, denn: Zu den<br />

großen Veränderungen, die derzeit in der<br />

„alten Welt“ diskutiert werden, gehört<br />

eine Rückbesinnung auf die Industrieproduktion.<br />

Politik und Wirtschaft diskutieren<br />

über Wege, wieder mehr zu Hause zu<br />

produzieren. Die EU-Kommission will Europa<br />

stärker zum Kontinent der Industrie<br />

machen. Dazu gehört auch die Verkürzung<br />

unverhältnismäßig langwieriger<br />

Genehmigungsprozesse. Indirekt ist auch<br />

das hilfreich, denn gerade in Deutschland<br />

fehlt es vielen Großprojekten der Industrie<br />

an Akzeptanz und Unterstützung.<br />

INTERVIEW MIT<br />

FINANZVORSTAND<br />

DR. BURKHARD<br />

LOHR<br />

MEHR AUF SEITE 13 »<br />

2011<br />

2011 20<strong>12</strong><br />

58,5 % 5,2<br />

Mrd.<br />

41,5 %<br />

Welt ohne Europa |<br />

Europa<br />

28,5 % 28,7 %<br />

RETTUNGSSCHIRME<br />

Die Politik in Europa reagiert<br />

auf die Schuldenkrise durch das<br />

Aufspannen der sogenannten<br />

Rettungsschirme. Damit wird es für<br />

Schuldenstaaten leichter, Geld am<br />

Kapitalmarkt aufzunehmen. Nach<br />

Griechenland sind nun auch<br />

Spanien, Portugal und Irland<br />

betroffen. Der damalige<br />

Chef der Europäischen<br />

Zentralbank, Jean-Claude<br />

Trichet, sieht sich in die<br />

Rolle des Kreditgebers<br />

gedrängt.<br />

POLITISCHE FOLGEN<br />

Die erheblichen Sparbemühungen, die<br />

vor allem in Griechenland und Spanien zu<br />

einem Einbrechen der Wirtschaftsleistung<br />

führen, bringen nun auch Regierungen ins<br />

Wanken. Selbst altgediente Politiker wie<br />

den italienischen Ministerpräsidenten Silvio<br />

Berlusconi weht die Krise vom Deck: Weil<br />

auch Italien unter Druck gerät, muss der<br />

lange umstrittene Regierungschef seinen<br />

Hut nehmen.


14 ARBEITEN WORKING / TRAVAILLER / TRABAJAR / TRABALHAR<br />

SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />

WAS BEDEUTET DIE EUROKRISE FÜR <strong>K+S</strong>?<br />

Darüber hat <strong>Scoop</strong> mit Vorstandsmitglied Dr. Burkhard Lohr gesprochen. Der Finanzexperte äußert sich bezüglich<br />

<strong>K+S</strong> zuversichtlich und nennt handfeste Gründe dafür, dass er optimistisch nach vorn blickt.<br />

Seit Juni 20<strong>12</strong> verantwortet Burkhard<br />

Lohr (49) im Vorstand der <strong>K+S</strong> <strong>Aktiengesellschaft</strong><br />

das Ressort Finanzen.<br />

Der promovierte Betriebswirt und<br />

zweifache Vater war seit 2006 Finanzvorstand<br />

und seit Mai 2008 zusätzlich Arbeitsdirektor<br />

der Hochtief AG in Essen. Im<br />

Gespräch mit <strong>Scoop</strong> nahm er Stellung zu<br />

aktuellen Fragen.<br />

Herr Dr. Lohr, wie beurteilen Sie die<br />

Ertragslage von <strong>K+S</strong> vor dem Hintergrund<br />

einer in der Europäischen Union<br />

seit Längerem schwelenden Staatsschuldenkrise?<br />

Das Unternehmen ist trotz Eurokrise<br />

sehr robust. Das lässt sich ohne Über treibung<br />

sagen. Durch die Übernahme von<br />

Morton Salt und SPL ist das Unternehmen<br />

international gut aufgestellt. Ein<br />

großer Teil des Gesamtumsatzes wird inzwischen<br />

außerhalb Europas erzielt und<br />

ist von der Eurokrise nicht betroffen.<br />

Die Eurokrise führt dazu, dass sich<br />

die konjunkturellen Aussichten nun<br />

auch für Deutschland und einige<br />

Schwellenländer verschlechtern.<br />

Was heißt das?<br />

Meiner Meinung nach sollten solche<br />

Prophe zeiungen nicht dazu führen, dass<br />

man sich eine Krise herbeiredet. Zwar<br />

hatten einige Unternehmen im dritten<br />

Quartal niedrigere Gewinnzahlen, aber<br />

es gibt auch positive Gegenbei spiele. Ich<br />

sehe nicht, dass es der Realwirtschaft<br />

in Deutschland auf breiter Front wirklich<br />

schlechter geht. Und da, wo dies<br />

tatsächlich der Fall ist, muss das nicht<br />

unbedingt mit der Eurokrise zusammenhängen,<br />

sondern ist Teil der normalen<br />

konjunk turellen Entwicklung.<br />

» <strong>K+S</strong> ist krisensicher<br />

aufgestellt. «<br />

Durch die Übernahme von Morton Salt<br />

ist <strong>K+S</strong> „dollarabhängiger“ als früher.<br />

Dieser Effekt wird sich nach Realisierung<br />

des Legacy Projektes in Kanada<br />

noch verstärken. Mit welchen Folgen?<br />

Kein Experte kann wirklich einschätzen,<br />

was die Folgen der Krise sein werden.<br />

Und da wir wissen, dass wir nichts wissen,<br />

ist es das Beste, breit aufgestellt<br />

zu sein, um sich so für alle Eventualitäten<br />

zu wappnen. Mit der Übernahme<br />

von Morton Salt haben wir sowohl unseren<br />

Absatzmarkt als auch unsere Produktpalette<br />

um einiges vergrößert. Die<br />

Währung spielt dabei nicht die Hauptrolle.<br />

Generell bin ich für eine breite in-<br />

ternationale Aufstellung und damit auch<br />

für eine sogenannte Währungsstreuung.<br />

Es ist gut, dass wir nicht nur im Euroraum<br />

tätig sind. Negative Entwicklungen<br />

können dadurch besser abgefedert<br />

werden.<br />

Wie ist die finanzielle Lage des Unternehmens<br />

und wie schätzen Sie die<br />

aktuellen Finanzierungsbedingungen<br />

von <strong>K+S</strong> ein?<br />

Bezüglich unserer finanziellen Lage gibt<br />

es eigentlich nur ein Wort: Hervorragend.<br />

<strong>K+S</strong> ist in einer wirklich soliden<br />

finanz wirtschaftlichen Lage. Ich habe<br />

zu Beginn meiner Tätigkeit als Finanzvorstand<br />

bei allen großen Banken meine<br />

Antrittsgespräche geführt. Die sind<br />

überaus positiv verlaufen: Jede Bank hat<br />

Interesse an einer Zusammenarbeit mit<br />

unserem Unternehmen. Das ist in Zeiten<br />

wie diesen alles andere als selbstverständlich<br />

und ein weiteres wichtiges<br />

Zeichen dafür, dass <strong>K+S</strong> krisensicher aufgestellt<br />

ist.<br />

Welche Szenarien halten Sie für denkbar,<br />

was den Ausgang der Eurokrise<br />

angeht?<br />

Ich kann es mir nicht vorstellen, dass der<br />

Euroraum komplett auseinanderbricht.<br />

Die Währungsunion wird bestehen bleiben.<br />

Ich denke aber, dass eine strengere<br />

Europapolitik an einigen Stellen sinnvoll<br />

und auch notwendig ist, da wir ansonsten<br />

längerfristig mit einer Inflation oder<br />

einer Steuererhöhung im gesamten Euroraum<br />

rechnen müssen.<br />

Herr Dr. Lohr, Sie blicken jetzt auf ihr<br />

erstes Halbjahr als Finanzvorstand<br />

der <strong>K+S</strong> zurück. Wie geht es Ihnen<br />

überhaupt, und wie nehmen Sie das<br />

Unternehmen wahr?<br />

Es geht mir ausgesprochen gut (lächelt),<br />

» Die aktuelle<br />

Finanzlage des<br />

Unternehmens ist<br />

hervorragend! «<br />

Finanzvorstand<br />

Dr. Burkhard Lohr<br />

im Gespräch mit<br />

Redaktionsleitung<br />

Christin Bernhardt<br />

und Michael Wudonig,<br />

Leiter Public Relations<br />

» Kein Experte kann<br />

wirklich einschätzen,<br />

was die Folgen der<br />

Krise sein werden. «<br />

und ich bin sehr froh, dass ich meine Erfahrungen<br />

hier bei <strong>K+S</strong> zum Wohle des<br />

Unternehmens einsetzen kann. Nach<br />

fast 20 Jahren Tätigkeit in der Baubranche<br />

bin ich überrascht über die Parallelen<br />

zum Bergbau, denn die gibt es wirklich.<br />

Eine davon ist die sprichwörtliche<br />

Hemdsärmeligkeit. Die kommt mir sehr<br />

entgegen, denn ich schätze den direkten<br />

und ehrlichen Umgang miteinander. Was<br />

mir bei <strong>K+S</strong> auffällt, ist die Sorgfalt beim<br />

Treffen von Entscheidungen. Es wird genau<br />

abgewogen und – wenn nötig – die<br />

entsprechende Zeit dafür genommen.<br />

Übereilte Entscheidungen sind in vielen<br />

Unternehmen an der Tagesordnung. Hier<br />

zum Glück nicht.<br />

Wie sehen Sie Ihre Zukunft bei <strong>K+S</strong>?<br />

Da ich selbst – wie Sie an meinem bisherigen<br />

Lebenslauf sehen – ein beständiger<br />

Mensch bin und langfristig plane, sehe<br />

ich auch meine weitere Zukunft bei <strong>K+S</strong>.<br />

Auch weil ich davon überzeugt bin, dass<br />

effizientes Wirken und Gestalten besonders<br />

demjenigen gelingt, der das Unternehmen<br />

und seine Mitarbeiter gut<br />

kennt. Deshalb bin ich häufig unterwegs,<br />

um möglichst viele Standorte und Mitarbeiter<br />

kennenzulernen. Eine gute Kenntnis<br />

und Innensicht des Unternehmens ist<br />

meiner Meinung nach eine der wichtigsten<br />

Voraussetzungen dafür, finanzwirtschaftliche<br />

Konzepte wirksam zu entwickeln<br />

und umsetzen.<br />

Fotos: Bernd Schoelzchen (2)


SCOOP 4/20<strong>12</strong> 19<br />

GENÜGSAM: EINE PRISE SALZ<br />

UND MARLIN FLITZT LOS<br />

Salz zum Auftauen, Salz<br />

aufs Ei – das kennt jeder.<br />

Aber dass auch ein<br />

Spielzeugauto mit Salz<br />

fahren kann, wissen die<br />

wenigsten.<br />

Marlin stinkt und lärmt nicht, obwohl<br />

es ein Rennauto ist. Marlin<br />

braucht keinen Sprit und<br />

fährt trotzdem. Es genügen vier Tropfen<br />

Salzwasser und der Flitzer setzt sich in Bewegung.<br />

Paul ist begeistert. Der Elfjährige<br />

lässt Marlin auf dem Küchenboden rasen:<br />

„Toll, wie der abgeht!“<br />

Das Auto gehört zu einer Serie von<br />

Spielzeugen, bei dem es auch einen Lerneffekt<br />

gibt. „Für Kinder ist das Basteln und<br />

anschließende Spielen ein großer Spaß“,<br />

sagt Peter Löw von Löw Energy Systems<br />

e. K., dem autorisierten Händler des Spielzeugautos.<br />

„Sie lernen, wie sie aus einem<br />

Bausatz ein fertiges Auto zusammensetzen,<br />

wie Stoffe chemisch miteinander<br />

reagieren und so nebenbei, dass es<br />

alternative Antriebsstoffe gibt.“ Aber was<br />

macht das Salz im Auto?<br />

„Der Flitzer fährt nicht etwa, weil er<br />

einen Tank voller Salzwasser hat“, stellt<br />

<strong>K+S</strong> Chemiker Dr. Arndt Karschin klar. „Die<br />

Energie für den Antrieb kommt aus einer<br />

Magnesium-Luft-Batterie“, so der Experte.<br />

Das Salz ist hierbei der Helfer. Und so<br />

funktioniert es: Ein Tropfen Salzwasser<br />

auf dem Magnesium genügt, damit zwischen<br />

diesem und dem vorhandenen Sauerstoff<br />

aus der Luft eine chemische Reaktion<br />

abläuft, bei der das Magnesium<br />

oxidiert – es rostet sozusagen. Auf diese<br />

Weise wird elektrische Energie gewonnen.<br />

Doch noch fährt das Auto nicht, denn bei<br />

der Oxidation ist ein Ungleichgewicht von<br />

elektrischen Ladungen entstanden. Jetzt<br />

entfaltet sich die Wirkung des Salzwassers:<br />

Es gleicht durch seine eigene Ladung<br />

das entstandene Ungleichgewicht wieder<br />

aus. Genau dadurch kann nun die Energie<br />

für den mechanischen Antrieb des Autos<br />

genutzt werden. Und: Das Auto fährt.<br />

„Der Wirkungsgrad dieser Magnesium-<br />

Luft-Batterie ist mit etwa 90 Prozent<br />

wirklich gut. Zum Vergleich: Bei einer alkalischen<br />

Brennstoffzelle liegt er im besten<br />

Fall bei 60 Prozent.“ Großtechnisch kann<br />

das Verfahren allerdings nicht eingesetzt<br />

werden, da die Herstellung der Batterie<br />

zu energieintensiv ist und so die Gesamtenergiebilanz<br />

schlechter ist als bei Dieselund<br />

Benzinmotoren.<br />

Es geht auch größer<br />

„Die Kinder haben etwa eine Viertelstunde<br />

lang Spaß, bevor ‚nachgetankt‘ werden<br />

muss“, sagt Löw. Vier Magnesiumplättchen<br />

sind im Bausatz enthalten. Jedes<br />

kann mehrmals mit dem Salzwasser beträufelt<br />

werden – es reicht insgesamt<br />

für vier Stunden. Nach dem Betrieb<br />

sollte das Antriebsmodul kurz mit<br />

klarem Wasser gespült werden,<br />

um sicherzustellen, dass die chemische<br />

Reaktion gestoppt wird.<br />

GEWINNSPIEL<br />

Wie lange kann das Auto<br />

mit einer „Salzbetankung“<br />

fahren?<br />

a) 19 Minuten<br />

b) 15 Minuten<br />

<strong>Scoop</strong> verlost drei POWERplus<br />

Car Kit Marlin.<br />

Wenn Sie die richtige Lösung<br />

kennen, schicken Sie Ihre Antwort<br />

bis zum 11. Januar 2013 an:<br />

<strong>Scoop</strong> Redaktion,<br />

<strong>K+S</strong> Aktien gesellschaft,<br />

Bertha-von-Suttner-Straße 7,<br />

34131 Kassel oder:<br />

scoop@k-plus-s.com<br />

Paul will jetzt mehr. Der experimentierfreudige<br />

Junge hat das nächste Modell<br />

im Visier: den Monstertruck Thunderbird.<br />

Wie Marlin basiert auch dessen Antrieb<br />

auf Salz und Magnesium. Eine paar Tropfen<br />

Salzwasser – und los geht’s.<br />

Tüfteln, Flitzen und<br />

was Lernen. Paul<br />

hat den Rennwagen<br />

Marlin getestet.<br />

Foto: KircherBurkhardt


20<br />

LEBEN LIVING / VIVRE / VIVIR / VIVER<br />

SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />

AUF SAMTPFOTEN<br />

DURCH DEN SCHNEE<br />

Alle Jahre wieder träumen Menschen überall auf der Welt von weißen<br />

Weihnachten. Mit innovativen Produkten sorgt Morton Salt auch bei<br />

Hund und Katz für ungetrübten Winterspaß.<br />

Mit dem Schlitten die Berge herunterrodeln,<br />

auf zugefrorenen<br />

Seen in eleganten Kurven gleiten<br />

und nach einem Tag in klirrender Kälte<br />

wohlig im Warmen sitzen, am liebsten<br />

wenn das Feuer im Ofen behaglich knistert:<br />

So macht Winter richtig Spaß. Tatsächlich<br />

wissen viele Menschen die Reize<br />

der kalten Jahreszeit zu schätzen. Für<br />

Katzen und Hunde sind diese jedoch<br />

nicht immer positiv: Auch wenn die ersten<br />

Schneeflocken ihrem Spieltrieb richtig<br />

einheizen und viele Hunde es lieben,<br />

im Schnee zu tollen und zu toben, können<br />

winterliche Streifzüge im Stadtgebiet mit<br />

schmerzenden Pfoten einhergehen.<br />

„Wiederholter Kontakt zu klassischem<br />

Auftausalz, das unsere Geh- und Fahrwege<br />

im Winter sicher macht, kann zu ausgetrockneten,<br />

wunden und sogar rissigen<br />

Pfoten führen“, sagt die amerikanische<br />

Tierärztin Sharon Gwaltney-Brant.<br />

Das Funktionsprinzip von Auftausalz ist<br />

simpel: Wenn das Salz, das zumeist Natrium-<br />

und Kalziumchlorid enthält, in Kontakt<br />

mit Eis und Schnee kommt, entstehen<br />

Lösungen, die den Gefrierpunkt des Wassers<br />

senken. Aus diesem Grund schmilzt<br />

das Eis. Während dieses Prozesses lösen<br />

sich die Salzverbindungen in ihre Einzelbestandteile<br />

auf. „Autoreifen und Schuhsohlen<br />

haben damit überhaupt kein Problem.<br />

Doch die empfindliche Haut zwischen den<br />

Pfotenballen der Tiere kann dadurch stark<br />

gereizt werden“, so Gwaltney-Brant.<br />

Forschen für heile Pfoten<br />

In Amerika hat Morton Salt daher zusammen<br />

mit Veterinären nach schonenden<br />

Alternativen zum klassischen Auftausalz<br />

geforscht. Vor zwei Jahren brachte das<br />

Unternehmen „Morton® Safe-T-Pet®“ auf<br />

den Markt, ein von Veterinären empfohlenes<br />

Streugut speziell für Tiere. Es enthält<br />

weder Salze noch Chloride, sondern<br />

besteht hauptsächlich aus organischem<br />

Harnstoff, eine Verbindung, die sonst<br />

meist in Düngemitteln verwendet wird.<br />

„Harnstoff bildet beim Kontakt mit Wasser<br />

keine Chloride und schont damit die<br />

empfindliche Haut an den Pfoten“, erklärt<br />

Veterinärin Gwaltney-Brant, die lange an<br />

der Universität von Illinois Urbana-Champaign<br />

geforscht hat und bei der Entwicklung<br />

des neuen Produktes beteiligt war.<br />

Die Vorbilder für „Morton® Safe-T-<br />

Pet®“ fanden die Entwickler in der Industrie.<br />

Taumittel auf Harnstoff-Basis werden<br />

auch auf Flughäfen verwendet, von Fluggesellschaften<br />

oder in der Landwirtschaft.<br />

„Da dachten wir uns, warum eigentlich<br />

entwickeln wir ein ähnliches Produkt nicht<br />

auch für tierliebende Privatkunden“, sagt<br />

Sara Shenoha, die zuständige Produktmanagerin<br />

von Morton Salt in Chicago. Hauseigene<br />

Marktforscher fanden heraus, dass<br />

für Streusalz-Kunden „Tierverträglichkeit“<br />

auf Rang eins ihrer Prioritäten rangiert,<br />

noch vor der Oberflächensicherheit und<br />

dem Umweltschutz.<br />

Heute ist „Morton® Safe-T-Pet®“ das<br />

am meisten verkaufte tierfreundliche<br />

Streugut in den USA. Es ist für harte Oberflächen<br />

wie Asphalt, Teer oder Zement gedacht<br />

und wirkt garantiert bei Außentemperaturen<br />

von bis zu minus zwölf Grad<br />

Celsius, in einigen Fällen aber auch darunter.<br />

„Der Wirkungsradius hängt entscheidend<br />

von den Verhältnissen vor Ort ab“,<br />

Gemeinsam mit der<br />

Tierschutzorganisation<br />

ASPCA® hat Morton<br />

Salt eine Aufklärungskampagne<br />

gestartet.<br />

sagt Shenoha. „Wenn die Sonne scheint<br />

oder das Eis bereits angetaut ist, dann<br />

geht es auch noch tiefer.“<br />

Die Verkaufszahlen nach nur eineinhalb<br />

Wintern auf dem Markt sind vielversprechend.<br />

Besonders im sogenannten „Snow<br />

Belt“, dem Schneegürtel im Norden des<br />

Landes, wo die Winter meist sehr weiß<br />

werden, ist der Absatz signifikant. Ein kleinerer<br />

Teil wird über das Tochterunternehmen<br />

Windsor Salt in Kanada vertrieben.<br />

Über Daten des Wetterdienstes ermittelt<br />

der Vertrieb, wo die Nachfrage zum jeweiligen<br />

Zeitpunkt am höchsten ist.<br />

Bei allem Erfolg für „Morton® Safe-T-<br />

Pet®“ wird an vielen Orten natürlich auch<br />

Fotos: PhotoAlto/F1online, Imagno/Getty Images, Odd Andersen/AFP Collection/Getty Images, Thinkstock/Getty Images, <strong>K+S</strong> (2)


SCOOP 4/20<strong>12</strong> 21<br />

Safe-T-Pet® im Praxistest<br />

Paul Gregor arbeitet als Werbetexter in Chicago und liebt<br />

ausgiebige Streifzüge mit Schäferhündin Velma.<br />

Berührungsängste?<br />

Offenbar. Sonst würde<br />

Hündchen wohl selber<br />

laufen und Kätzchen den<br />

Sprung wagen. Vermeidungstaktiken<br />

gibt es<br />

viele – fragt sich nur,<br />

wie nützlich sie sind.<br />

Safe-T-Pet® schont<br />

kleine Pfoten<br />

Morton® Safe-T-Pet® sorgt<br />

für sichere Straßen, ohne<br />

Vierbeiner zu ärgern. Das<br />

innovative Auftau-Produkt<br />

entwickelte Morton Salt<br />

zusammen mit Tiermedizinern.<br />

„Dank der salz- und<br />

chloridfreien Formel sind Irritationen<br />

an Pfoten Schnee von gestern“,<br />

sagt Sara Shenoha, zuständige<br />

Produktmanagerin bei<br />

Morton Salt in Chicago.<br />

weiter normales Streusalz verwendet. Daher<br />

hat sich Morton Salt im letzten Winter<br />

mit der großen amerikanischen Tierschutzorganisation<br />

ASPCA® (American<br />

Society for the Prevention of Cruelty to<br />

Animals®) zusammengetan. Gemeinsam<br />

starteten die beiden Partner eine Aufklärungskampagne<br />

im Internet und in sozialen<br />

Netzwerken. Diesen Winter findet ein<br />

Fotowettbewerb statt.<br />

Heiß begehrte Tipps für Tierhalter<br />

Ziel der Aktionen ist es, Hunde- und Katzenliebhaber<br />

für den Tierschutz zu gewinnen<br />

und sie mit konkreten Tipps für<br />

die kalte Jahreszeit zu versorgen. Die<br />

Kampagne verzeichnete in nur drei Monaten<br />

über eine Million Seitenaufrufe.<br />

Veterinärin Gwaltney-Brant verrät einige<br />

der Tipps: „Wenn Hunde oder Katzen<br />

beim Gassigehen oder Streunen mit klassischem<br />

Streusalz in Berührung kommen,<br />

sollte man danach ihre Pfoten,<br />

Beine und den Bauch mit einem<br />

feuchten Tuch abwischen<br />

und auf Reizungen<br />

hin untersuchen.“ So<br />

kommt auch den Haustieren<br />

der Spaß an der kalten<br />

Jahreszeit nicht<br />

abhanden.<br />

Velmas Herrchen<br />

lebt in Lincoln<br />

Park, einem grünen<br />

Vorort im Norden<br />

der Stadt. Auch im Winter<br />

geht er jeden Tag mit seiner<br />

achtjährigen australischen<br />

Schäferhündin in<br />

der Nachbarschaft spazieren.<br />

Seit etwa einem Jahr<br />

hat er die Vorteile von pfotenfreundlichem<br />

Streugut<br />

für sich entdeckt.<br />

Echte Winterfreunde:<br />

Paul und seine Velma<br />

Der Winter steht vor der<br />

Tür: Freuen Sie und Velma<br />

sich darüber?<br />

Oh ja, der Winter ist toll. Velma ist ein<br />

echter Winterhund und liebt das kalte<br />

Wetter. Sie kann gar nicht genug davon<br />

bekommen. Sie spielt und tollt im<br />

Schnee, bei uns zu Hause in Chicago,<br />

aber auch in unserer Ferienhütte im<br />

Grünen.<br />

Bringt der Winter auch Herausforderungen<br />

für Velma mit sich?<br />

Bei eisigen Temperaturen hat Velma<br />

manchmal Mühe, jemanden zu finden,<br />

der ihre Winterleidenschaft teilt und<br />

mit ihr Gassi geht (lacht). Nein im<br />

Ernst: Das Salz ist schon eine Herausforderung.<br />

Bei uns in Chicago gibt es<br />

gewöhnlich viel Eis und Schnee, und es<br />

wird auch viel gestreut. Auf den Gehsteigen,<br />

den Garageneinfahrten oder<br />

auf Parkplätzen. Das ist natürlich wichtig<br />

und richtig, aber nicht selten<br />

kommt Velma mit salzigen<br />

Pfoten zurück. Dann<br />

waschen wir ihre Läufe<br />

gründlich mit Wasser ab.<br />

Wir wollen ja nicht, dass<br />

sich da was entzündet.<br />

Haben auch Sie normales<br />

Streusalz benutzt?<br />

Eine gewisse Zeit lang, ja.<br />

Wie haben Sie dann<br />

das tierfreundliche Salz<br />

entdeckt?<br />

Wir haben es in einem<br />

Lebens mittelladen gefunden und gedacht,<br />

wow, was für eine gute Idee.<br />

Warum eigentlich ist noch niemand<br />

früher darauf gekommen. Also haben<br />

wir es ausprobiert. Das salzfreie Streugut<br />

funktioniert wunderbar. Es ist einfach<br />

beruhigend zu wissen, dass wir<br />

damit Velma schützen können.<br />

Wie nutzen Sie „Safe-T-Pet®“ im<br />

Winter?<br />

Im Winter streue ich mit Safe-T-Pet®<br />

unsere Hauseinfahrt, unseren Gehsteig<br />

und auch den Gehsteig meiner Nachbarin.<br />

Sie würden salzfreies Streugut also<br />

weiterempfehlen?<br />

Auf jeden Fall. Ich habe es schon vielen<br />

Freunden und Nachbarn nahegelegt. Es<br />

ist für Tiere, die in der Stadt leben und<br />

im Winter mit Streusalz in Berührung<br />

kommen, eine echte Entlastung.


22<br />

LEBEN LIVING / VIVRE / VIVIR / VIVER<br />

SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />

Ingo Holland,<br />

Spitzenkoch und<br />

Gewürzmüller,<br />

liebt Salz.<br />

Gourmetrezept<br />

Ingo Hollands knusprige<br />

Kartoffelsticks<br />

Ein Kilogramm große, festkochende<br />

Kartoffeln waschen und bürsten.<br />

Mit einem langen Messer<br />

daraus Stäbe von etwa 2 cm<br />

Durchmesser und 10 cm Länge<br />

schneiden und diese in zwei Esslöffeln<br />

140° C heißem Pflanzenfett<br />

vorfrittieren, bis sie fast gar sind,<br />

dann herausnehmen.<br />

Das Fett nun auf 180° C aufheizen<br />

und die Stäbe darin goldbraun<br />

frittieren. Die fertigen Sticks in<br />

eine Schüssel geben und großzügig<br />

mit zwei Esslöffeln Meersalz<br />

und einem Teelöffel Paprikapulver<br />

bestreuen.<br />

Als Beilage zum Steak ein Festschmaus<br />

nach der Schicht, hat<br />

aber auch solo das Zeug zum<br />

Leibgericht!<br />

» REINES SALZ IST VIEL<br />

MEHR ALS EIN GEWÜRZ «<br />

Für den Sternekoch Ingo Holland ist Salz das<br />

Wertvollste überhaupt. Er kreiert damit die<br />

ungewöhnlichsten Gewürzmischungen.<br />

Ingo Holland trägt seine große Liebe<br />

auf Händen: Salz. Rosarot liegen die<br />

Kristalle in seinen Handflächen. Sie riechen<br />

rauchig und ein wenig nach hart gekochten<br />

Eiern. Holland schwört: „Dieses<br />

Salz kann ein simples Ei adeln.“ Es ist als<br />

Stein schwarz, wird beim Mahlen rosa und<br />

bei Kontakt mit Wasser wieder schwarz.<br />

Zurzeit ist es Hollands Lieblingssalz, er<br />

findet sein pikantes Aroma spannend<br />

und weiß um dessen magenberuhigende<br />

Wirkung. Das ist alles andere als blinde<br />

Schwärmerei eines Verliebten: Holland,<br />

der renommierte Michelin-Sternekoch, ist<br />

ein absoluter Experte auf dem Gebiet der<br />

Gewürze und sein liebstes ist Salz. Er hat<br />

sogar ein Kochbuch darüber geschrieben.<br />

Der Titel – wie könnte es anders sein – ist<br />

„Salz“, und es wurde in Deutschland als<br />

„Kochbuch des Jahres 2009“ ausgezeichnet.<br />

„Reines Salz ist viel mehr als ein Gewürz.<br />

Es ist der beste und ehrlichste Geschmacksverstärker.<br />

Mit seiner Kraft lockt<br />

es die Aromen der Speisen hervor“, lautet<br />

seine Liebeserklärung an die kleinen Kristalle.<br />

Aus Leidenschaft für sie hat er seinen<br />

Beruf als Sternekoch aufgegeben, um Gewürzmüller<br />

zu sein, übrigens der einzige<br />

in Deutschland. Das heißt: Ingo Holland<br />

importiert hochwertige Grundgewürze,<br />

lässt sie in seiner Produktionshalle rösten<br />

und mahlen und kreiert daraus Mischungen,<br />

vom BBQ Chicken über Currys bis zu<br />

Wildkräuter-Rezepturen.<br />

Aus aller Welt kommen Kunden in seinen<br />

kleinen Laden „Altes Gewürzamt“ in Klingenberg,<br />

um die Geschmackszaubereien<br />

in Dosen zu erwerben. Ein eigener Schrank<br />

gehört dort den Salzen. Etwa 40 Mischungen<br />

und Natursalze füllen die Regale. Yuki<br />

Salzspezialitäten<br />

der besonderen Art<br />

Ingo Holland verwendet für jedes<br />

Gericht eine spezielle Salzmischung.<br />

Die französische Fischsuppe Bouil labaisse<br />

würzt er mit Steinsalz, das er<br />

mit Kräutern, Tomaten und Knoblauch<br />

anreichert. Reife Früchte –<br />

gerne auch exotische wie Mango<br />

und Papaya – verfeinert er mit einer<br />

Kreation aus Meersalz, Zucker und<br />

Kakao und für Salate wird es ganz<br />

exotisch: Hier mischt er das Salz mit<br />

getrockneten Rosenblütenblättern.<br />

Shio, ein seltenes Salz aus den Meerestiefen<br />

bei Japan mit einer Konsistenz wie Puderzucker;<br />

Österreichisches Bergkernsalz,<br />

aprikotfarben, mild und weich; Fleur de Sel,<br />

Flor de Sal oder feine Kristallplättchen des<br />

Maldon Sea Salt aus Australien: Holland<br />

kennt sie alle. Deshalb weiß er, was zu ihnen<br />

passt: Fisch oder Fleisch, gebraten oder<br />

roh, Brot oder Gemüse.<br />

Salz ist grundlegend wichtig<br />

Die Vielfalt der Salze und Geschmackserlebnisse<br />

scheint unerschöpflich. „Salz ist<br />

etwas grundlegend Wichtiges. Wie die<br />

Liebsten in meiner Familie. Teilweise ist es<br />

sogar süßer als Zucker“, sagt der Gewürzmüller.<br />

Holland probiert viel aus und entdeckt<br />

und lernt dabei immer wieder Neues.<br />

Heute Morgen gab es bei ihm einfach<br />

Butterbrot mit Bouillabaisse-Salz, seiner<br />

liebsten eigenen Gewürzmischung, benannt<br />

nach der berühmten französischen<br />

Fischsuppe. „Aber geben Sie die niemals<br />

zur Fischsuppe, dafür ist es viel zu stark“,<br />

sagt er. Wie mit der Liebe sollte man auch<br />

mit Salz weise umgehen.<br />

Fotos: Bernd Hartung (2), Ildi.Food/Alamy


LERNEN LEARNING / APPRENDRE / APRENDER / APRENDER<br />

23<br />

TIEFENBOHRUNG IM SOLUTION MINING:<br />

DER<br />

PDC-MEISSEL<br />

Der PDC (Polycrystalline Diamond Compact)-Meißel,<br />

der auch als Diamantbohrkopf bezeichnet wird,<br />

kommt bei <strong>K+S</strong> Potash Canada beim Legacy Projekt<br />

zum Einsatz. Dort bohrt er bis zu 1.550 Meter tief in<br />

die Erde. Der Meißel ist äußerst widerstandsfähig<br />

und durchdringt ab einer Tiefe von 200 Metern<br />

weiche bis mittelharte Gesteinsformationen.<br />

SERIE<br />

AUS DER<br />

<strong>K+S</strong> WELT<br />

WOLFRAMCARBID-<br />

MATRIX<br />

Wolframcarbid ist<br />

beinahe so hart wie ein<br />

Diamant und sorgt somit<br />

für minimale Abnutzung.<br />

AUSWECHSELBARE DÜSEN<br />

Die Düse regelt den Druck des Strahls<br />

der Bohr spülung. Dieser reinigt die<br />

Schneidelemente am Meißel.<br />

OBERE CUTTER<br />

Die Schneidelemente bestehen aus<br />

einer Wolframcarbid-Matrix und<br />

müssen in regelmäßigen Abständen<br />

ausgetauscht werden.<br />

KALIBERSCHUTZ<br />

Diese extrem harten Einsätze<br />

bestehen entweder aus einer<br />

Wolframcarbid-Matrix oder einer<br />

Schicht aus Industriediamanten.<br />

SEITLICHE CUTTER<br />

Diese stellen sicher, dass der<br />

minimal erforderliche<br />

Bohrungsdurchmesser<br />

eingehalten wird.<br />

Durch die Räume zwischen<br />

den Schneidflügeln wird<br />

das herausgebohrte<br />

Material mithilfe der<br />

Bohrspülung abgeführt.<br />

Fotos: Baker Hughes (2), CinemaPhotos/Corbis, Horizon International Images Limited/Alamy<br />

Der berühmte<br />

harte Stein<br />

ist nicht nur des<br />

Mädchens bester<br />

Freund, sondern hält<br />

auch Geologen in<br />

großer Tiefe die Treue.<br />

SUPER AN DIVEN<br />

Bereits 1952 besang Marilyn Monroe<br />

den Diamanten als besten<br />

Freund eines Mädchens. Seitdem<br />

ist er untrennbar mit den großen<br />

Diven des Films verbunden.<br />

Eliza beth Taylor soll sogar gesagt<br />

haben: „Große Mädchen brauchen<br />

große Diamanten.“<br />

API ZAPFENVERBINDUNG<br />

An dieser Stelle wird der Meißel<br />

mit dem nachfolgenden Bohrgestänge<br />

verschraubt.<br />

SUPERLATIVE<br />

Ein Diamant ist ein ganz besonderes Mineral. Es ist<br />

der härteste natürliche Stoff, den es gibt, und verfügt<br />

über die höchste Wärmeleitfähigkeit aller Mineralstoffe.<br />

Das gilt auch<br />

für die industriell<br />

hergestellten Steine,<br />

die unter Tage<br />

verwendet werden.


24<br />

LERNEN LEARNING / APPRENDRE / APRENDER / APRENDER<br />

SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />

VOM URMEER<br />

IN DIE GRUBE<br />

Tagtäglich fördern <strong>K+S</strong> Experten weltweit wertvolle Rohstoffe. Wie Kali und<br />

Steinsalz ans Tageslicht gelangen, wissen die meisten von uns. Doch wie sind die<br />

Mineralien in die Erde gekommen? Unsere Infografik zeigt den langen Weg vom<br />

Beginn der Entstehung bis hin zum Abbau unter und über Tage.<br />

Am Anfang war das Wasser…Was<br />

wie eine Variation des ersten Satzes<br />

der Schöpfungsgeschichte<br />

klingt, leitet tatsächlich die Antwort dazu<br />

ein, wie das Salz in die Erde kam. Denn um<br />

das zu erklären, gilt es weit zurückzukehren<br />

in die Vergangenheit unseres Planeten,<br />

als vor über 500 Millionen Jahren das<br />

Urmeer einen Großteil der Erde bedeckte<br />

und die im Gestein enthaltenen Mineralien<br />

auswusch. Das auf diese Weise durch<br />

Salze angereicherte Wasser sammelte sich<br />

an verschiedenen Stellen der Erde in Vertiefungen<br />

und Becken. Dort, wo durch Verschiebungen<br />

von Erdplatten, sogenannte<br />

Barren (Schwellen), das Wasser einschlossen,<br />

entstanden Lagunen: Wasser konnte<br />

hinein, jedoch nicht hinaus. Heiße, trockene<br />

Luft und Sonnenschein ließen das<br />

Wasser verdunsten. Die enthaltenen Mineralien<br />

setzten sich ab. Zuerst die weniger<br />

löslichen wie Kalk und Gips, später das<br />

Steinsalz (Natriumchlorid) und schließlich<br />

auch die sogennnaten Edelsalze (Kali und<br />

Magnesiumsalze). Doch dies war kein einmaliger<br />

Prozess, denn weiterhin floss mineralstoffhaltiges<br />

Wasser in die Becken<br />

nach und verdunstete durch Sonnenkraft,<br />

sodass sich immer neue Schichten<br />

am Grund des Meeres absetzten.<br />

Salz entsteht bis heute<br />

Doch es gibt auch weitaus jüngere Ablagerungen<br />

als das aus dem Urmeer stammende<br />

und zum Beispiel in Nordamerika<br />

oder Deutschland bergmännisch gewonnene<br />

Steinsalz oder das Kali, das ab 2015<br />

in der kanadischen Provinz Saskatchewan<br />

durch Solution Mining gefördert werden<br />

soll. <strong>K+S</strong> gewinnt dieses Steinsalz in der<br />

chilenischen Atacama-Wüste im Tagebau.<br />

Die dort lagernden Kristalle sind gerade<br />

mal zwei Millionen Jahre alt - erdgeschichtlich<br />

betrachtet und im Vergleich zu<br />

ihren uralten Verwandten unter Tage - geradezu<br />

Grünschnäbel. Sie stammen nicht<br />

aus Meer- sondern aus Regen- und Grundwasser.<br />

Auch hierin sind aus dem Boden<br />

gespülte Mineralien enthalten, die sich<br />

bei Verdunstung absetzen. Ein Prozess,<br />

der sich bis heute in vielen Regionen der<br />

Erde fortsetzt: Wie vor Millionen von Jahren<br />

bildet sich in Lagunen aber auch an<br />

der Erdoberfläche täglich neues Salz: Ein<br />

unermüdlicher Kreislauf.<br />

BITTE<br />

UMKLAPPEN


24<br />

LERNEN LEARNING / APPRENDRE / APRENDER / APRENDER<br />

SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />

DIE BARRENTHEORIE<br />

In einem Zeitraum von Hunderten Millionen Jahren haben sich Stein salz- und Kalisalzablagerungen<br />

an verschiedenen Orten der Erde gebildet. Wie das geschah, erklärt die Barrentheorie des deutschen<br />

Geologen Carl Ochsenius. Meerwasser und Sonne spielen dabei die Hauptrolle.<br />

Tektonische<br />

Aktivitäten<br />

Infografik: KircherBurkhardt Infografik<br />

DIE SALZABLAGERUNG<br />

IM URMEER<br />

Durch Verschiebungen der Erdkruste<br />

entstanden sogenannte Barren (Schwel -<br />

len), die einen Teil des Urmeeres um -<br />

schlossen: Es bildeten sich Lagunen:<br />

Mineralstoffreiches Wasser floss hinein,<br />

jedoch keines mehr hinaus. Je mehr<br />

Was ser hineingelangte und zugleich<br />

durch Sonneneinstrahlung und Hitze<br />

verduns tete, desto höher wurde die<br />

Mineral stoffkonzentration. Die gelösten<br />

Mineralien kristallisierten aus und<br />

lagerten sich in der Reihenfolge ihrer<br />

Löslichkeit ab.<br />

380<br />

MILLIONEN JAHRE ist es her, dass<br />

sich Kalisalzschichten bildeten,<br />

wo heute die kanadische Provinz<br />

Saskatchewan liegt. Damals gab es<br />

noch nicht einmal Dinosaurier.<br />

DER<br />

EINDAMPFUNGSZYKLUS<br />

Entsprechend ihrer Löslichkeit setzen<br />

sich Salze in folgender Reihenfolge ab:<br />

Zunächst Kalkstein und Gips, später<br />

Natriumchlorid (Steinsalz) und zum Schluss<br />

die Kalium- und Magnesiumsalze. Diese<br />

Abfolge wird als Eindampfungszyklus<br />

bezeichnet. Nach Ablagerung eines solchen<br />

Eindampfungszyklus’ können sich durch<br />

stetiges Nachfließen von Meerwasser<br />

erneut Salzschichten bilden (Kalk, Gips,<br />

Steinsalz, Kalium- und Magnesiumsalze).<br />

Dieser Prozess setzt sich so lange fort, bis<br />

der Meerwasserzufluss versiegt.


WASSER VERDUNSTET<br />

Bei sehr trockenem und<br />

heißem Klima verdunstet das<br />

Meerwasser. Mineralien lagern<br />

sich am Boden ab.<br />

ÜBERDECKUNG<br />

ENTSTEHT<br />

Der Wind vom Festland bringt<br />

Staub- und feinste Gesteinspartikel<br />

mit sich. Diese überdecken<br />

die Salzablagerungen.<br />

SALZENTSTEHUNG IN CHILE<br />

Die Barrentheorie gilt nicht für die<br />

Salzvorkommen in der chilenischen<br />

Atacamawüste: Hier hat sich vor zwei<br />

Millionen Jahren Regen- und Grundwasser<br />

in Becken gesammelt. Ähnlich<br />

wie das Meerwasser hat es über das<br />

Gestein Salze aufgenommen. Dort,<br />

wo die Becken keinen Abfluss hatten,<br />

konzentrierte sich das Salz durch Verdunstung<br />

und lagerte sich in Schichten<br />

ab. Im Salar Grande, dem Abbaugebiet<br />

von <strong>K+S</strong>, sind die Zuflüsse vor langer<br />

Zeit versiegt, und die Salzbildung ist<br />

damit abgeschlossen. In vielen anderen<br />

Regionen der Welt hingegen entsteht<br />

Salz täglich neu.<br />

Ablagerungen bilden<br />

sich über der Salzschicht<br />

Verdunstung<br />

Salz lagert<br />

sich ab<br />

Kalisalz<br />

Steinsalz<br />

Gips<br />

Kalkstein<br />

Tonstein<br />

ABSENKUNG<br />

DER BECKEN<br />

Durch Verschiebungen der Erdkruste<br />

kann sich der Wasserzufluss schließen.<br />

Dann ist keine weitere Salzablagerung<br />

möglich. Mit der Zeit senken sich die<br />

Salzschichten in die Erde ab und werden<br />

von anderen Gesteinsarten überdeckt.


SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />

25<br />

ABBAUMETHODEN<br />

DER <strong>K+S</strong> GRUPPE<br />

Salzschichten über und unter Tage sind<br />

auf der ganzen Welt verteilt. Da sie in<br />

unterschiedlichen Tiefen liegen, sind<br />

verschiedene Abbaumethoden gefragt: In Chile<br />

(Tagebau) zum Beispiel andere als in Kanada<br />

(Solution Mining) oder Deutschland (Tiefbau).<br />

Solution Mining<br />

Tiefbau<br />

TAGEBAU IN CHILE<br />

Das Salz im Salar Grande in<br />

Chile ist vor etwa zwei<br />

Millionen Jahren<br />

entstanden und wird über<br />

Tage abgebaut. Es gibt dort<br />

nur Steinsalz- und keine<br />

Kalivorkommen.<br />

Tagebau<br />

SOLUTION MINING<br />

IN KANADA<br />

In Kanada liegt das Salz bis<br />

zu 1.500 Meter tief in der<br />

Erde. Es wird durch<br />

Aussolung (Solution<br />

Mining) gewonnen. Die<br />

Kalischichten bildeten sich<br />

vor 380 Millionen Jahren.<br />

TIEFBAU IN<br />

DEUTSCHLAND<br />

250 Millionen Jahre alt sind<br />

die hier lagernden Kali- und<br />

Salzschichten. Mit Bohren<br />

und Sprengen wird in 500<br />

Metern Tiefe der Rohstoff<br />

bergmännisch gefördert.<br />

MEHR ALS<br />

200<br />

Millionen Jahre hat es gedauert,<br />

bis sich die Salzschichten in<br />

Deutschland von der Oberfläche<br />

bis zu 600 Meter tief in die Erde<br />

abgesenkt hatten.<br />

Infografik: KircherBurkhardt Infografik


26<br />

LERNEN LEARNING / APPRENDRE / APRENDER / APRENDER<br />

SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />

BALZ MIT SALZ UND KALTGETRÄNK<br />

Zum Leben, und somit<br />

auch zum Lieben,<br />

braucht es Salz. Kein<br />

Wunder, dass ihm in der<br />

Liebe eine besondere<br />

Wirkung nachgesagt<br />

wird. Fünf Beispiele für<br />

einen Rohstoff, den man<br />

einfach lieben muss.<br />

Salz würzt nicht nur Speisen, sondern<br />

auch die Ehe. Zumindest waren<br />

davon die alten Griechen überzeugt.<br />

Doch nicht nur in der Liebe kann<br />

Salz für das gewisse Extra sorgen. Im Regenwald<br />

zaubert der Rohstoff sogar Wolken,<br />

und Getränke kühlen sich mit Salz in<br />

Rekordzeit. Immer wieder bietet das weiße<br />

Gold Stoff für Mythen und Sagen, sowohl<br />

in Griechenland als auch in Norwegen.<br />

Und wer bald 13 Jahre verheiratet ist,<br />

kann sogar eine „Salzhochzeit“ feiern. Lesen<br />

Sie selbst und machen Sie sich auf<br />

eine salzige Reise von Ihrer Küche bis in<br />

den Regenwald.<br />

SERIE<br />

SALZ ALS<br />

KULTURGUT<br />

SALZ IN DER NATUR<br />

SALZIGE<br />

NEBELFELDER<br />

Ohne Salz sähe es auf<br />

der Welt anders aus.<br />

Und auch über dem<br />

Regen wald. Das haben<br />

Forscher des Max-<br />

Planck-Instituts erst<br />

vor Kurzem herausgefunden.<br />

Der Grund:<br />

Pilze und Pflanzen,<br />

die in diesem Gebiet<br />

wachsen, setzen Kalisalz<br />

partikel frei. An<br />

den Partikeln kondensiert<br />

Feuchtigkeit. Da -<br />

durch bilden sich Wassertropfen,<br />

die für die<br />

typi schen, tief hängenden<br />

Nebel- und Wol -<br />

ken felder über dem<br />

Regen wald verantwortlich<br />

sind.<br />

SALZ IN DER LITERATUR<br />

DIE EWIGE SALZMÜHLE<br />

Wie kam das Salz ins Meer? Das norwegische<br />

Märchen „Die Mühle auf<br />

dem Meeresgrund“ kennt die Antwort.<br />

Darin erwirbt ein Kaufmann<br />

eine Zaubermühle, die alles Erdenkliche<br />

erschaffen kann. Um reich zu<br />

werden, lässt er sie Salz mahlen<br />

und probiert dies gleich auf seinem<br />

Schiff aus. Doch weil er das Zauberwort<br />

nicht kennt, das die Produk -<br />

tion stoppt, mahlt die Mühle immer<br />

weiter, bis sie mit dem Schiff im<br />

Meer versinkt. Dort mahlt sie noch<br />

immer …<br />

TRADITIONEN<br />

SALZIGE HOCHZEITSBRÄUCHE<br />

In der Bibel ist an einigen Stellen die<br />

Rede von „Salzbündnissen“. Gemeint<br />

sind Verbindungen, die ewig halten sollen.<br />

Damit auch die Ehe ewig hält, wird<br />

dem Brautpaar zur Hochzeit bis heute in<br />

vielen Ländern der Erde Brot und Salz<br />

geschenkt. Weniger bekannt ist der<br />

Brauch, zum 13. Hochzeitstag Salz zu<br />

schenken. Das ist die sogenannte<br />

„Salzhochzeit“. Der Grund: Zu diesem<br />

Zeitpunkt hat die Ehe sich bestenfalls im<br />

Alltag bewährt. Genau wie Salz!<br />

SALZ IN DER KÜCHE<br />

SCHNELLER SEKTKÜHLER<br />

Gleich kommen die Gäste und<br />

die Getränke sind noch nicht<br />

kalt? Damit Sie trotzdem anstoßen<br />

können, sorgt Salz für<br />

den kühlen Trinkgenuss. Und<br />

so geht’s: Man nehme zu gleichen<br />

Teilen Salz, Wasser und<br />

Eis und fülle die Mischung in<br />

ein passendes Gefäß. Dann<br />

noch die Flaschen hinein und<br />

ab in den Kühlschrank. Jetzt<br />

lässt der Begrüßungstrunk<br />

nicht mehr lange auf sich warten,<br />

denn schon nach zehn<br />

Minuten sind die Getränke<br />

kalt. Ein Prosit aufs Salz!<br />

SALZ IN DER GESCHICHTE<br />

LIEBE, TRIEBE UND DAS SALZ<br />

Der Zusammenhang von Liebe und Salz<br />

ist heute noch allgegenwärtig. Ist das<br />

Essen versalzen, heißt es, dass der Koch<br />

verliebt ist. Diese Annahme kommt aus<br />

der Antike, wo dem Salz eine aphrodisierende<br />

Wirkung nachgesagt wurde.<br />

Die alten Griechen glaubten sogar, zu<br />

wenig Salz beeinträchtige die männliche<br />

Potenz. Viel Salz im Essen sollte<br />

diesem Übel entgegenwirken, und bis<br />

ins 17. Jahrhundert war aus dem gleichen<br />

Grund sogar das Einreiben des<br />

Ehepartners mit Salz weit verbreitet.<br />

Es ist bis heute auf Gemälden und satirischen<br />

Darstellungen zu sehen und<br />

in der Literatur nachzulesen.<br />

Fotos: Emmanuel Rondeau/Alamy, Classic Image/Alamy, Thinkstock/Getty Images (2) Illustration: KircherBurkhardt Infografik


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27<br />

SERIE<br />

MEINE<br />

HEIMAT<br />

Ed Johnson vor seiner neuen<br />

Zugmaschine. Das rote<br />

Kraftpaket hat 385 PS.<br />

COUNTRYSONGS VOM<br />

FRÜHAUFSTEHER<br />

Foto: Jodi Hilton<br />

In der Solarsalzanlage von Grantsville im<br />

US-Bundesstaat Utah erledigt der oberste Schürfer<br />

Ed Johnsen vieles im Alleingang. Nach Feierabend<br />

hat der mehrfache Großvater dafür umso mehr<br />

Menschen um sich – und immer etwas zu tun.<br />

VON JODI HILTON<br />

Noch vor Tagesanbruch steht Ed<br />

Johnson auf einem Reifen seiner<br />

Zugmaschine und wischt die<br />

Scheiben des gigantischen roten Fahrzeugs.<br />

Seit fast 32 Jahren ist er Chef-<br />

Schürfer der Solarsalzanlage in Grantsville,<br />

Utah. „Ich bin ein Frühaufsteher,<br />

und zwar schon immer“, sagt Johnson.<br />

Seine Schicht beginnt um sechs Uhr, aber<br />

er ist immer etwas eher da. Dann startet<br />

er die Zugmaschine. Er zieht eine große<br />

Grabemaschine, den sogenannten Palmer<br />

Harvester. Gut 30 Zentimeter tief schneidet<br />

der in das Salz, bevor es auf Schaufeln<br />

gehoben und auf das Förderband geladen<br />

wird. Innerhalb von 90 Sekunden<br />

landen über 32 Tonnen Salz auf weiteren<br />

Schaufeln und werden in einen Sattelschlepperanhänger<br />

geschüttet. Johnson<br />

schürft so mehr als 3.600 Tonnen<br />

Salz am Tag. Er fährt zehn Stunden – mit<br />

Pausen – vier Tage die Woche, neun Monate<br />

pro Jahr. Am fünften Tag kommt er<br />

für ein paar Stunden vorbei, um das Fahrzeug<br />

zu waschen, zu schmieren und zu betanken.<br />

Wenn die Sonne scheint, ist das<br />

Salzbecken ein einziger Spiegel. Deshalb<br />

trägt Johnson eine polarisierte Sonnenbrille<br />

bei der Arbeit. „Das ist kein Job für<br />

jedermann“, erklärt er, „doch mir macht<br />

das hier draußen wirklich Spaß.“<br />

Seine Zugmaschine ist neu und mit viel<br />

Technik ausgestattet: Heizung und Klimaanlage,<br />

getönte Scheiben, Videokameras<br />

und eine Bedieneinheit, die mit seinem<br />

Schwenksitz verbunden ist. „Dadurch<br />

wird mein Nacken nicht so arg belastet“,<br />

sagt Johnson.<br />

Es hat sich viel verändert, seitdem Morton<br />

Salt die Anlage WEITER AUF SEITE 28 »


28<br />

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SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />

WENIG TRUBEL, VIEL NATUR<br />

Der amerikanische Bundesstaat Utah liegt im<br />

Südwesten der USA ungefähr 800 km östlich<br />

von der kalifornischen Küste und westlich von<br />

Colorado und den Rocky Mountains. Die<br />

atemberaubende Landschaft zieht Touristen<br />

magisch an. Hier produziert Morton Salt.<br />

Grantsville<br />

Utah<br />

USA<br />

»<br />

übernahm. So schult das Unternehmen<br />

die Mitarbeiter auf SAP-Computersysteme<br />

um und hat noch höhere Sicherheitsstandards<br />

eingeführt. Nun tragen<br />

die Mitarbeiter Schutzhelm, Sicherheitsschuhe<br />

mit Stahlkappen und Schutzbrillen.<br />

„Heute steht die Sicherheit an erster<br />

Stelle“, sagt Johnson.<br />

Während Ed Johnson arbeitet, läuft fast<br />

immer das Radio, vor allem alte Countrysongs.<br />

„Diese Musik ist meine große<br />

Leidenschaft“, gesteht er. Als Familienmensch<br />

freut er sich besonders darüber,<br />

Ed Johnson will im<br />

übernächsten Jahr in<br />

Rente gehen. Seinem<br />

Vorgesetzten Kirk Gibson<br />

gefällt der Gedanke<br />

überhaupt nicht<br />

dass er zusammen mit seinem Schwiegersohn<br />

und zwei seiner Enkel eine Band<br />

gründen konnte. Für die „The Country<br />

Siders“ schreibt er auch die Songs. „Wenn<br />

wir zusammenkommen, machen wir<br />

nichts anderes als singen.“<br />

Sehr sozial und fast unersetzlich<br />

Wenn Schulkinder die Anlage besuchen,<br />

kümmert sich Ed Johnson liebevoll um<br />

sie. Er erklärt ihnen unter anderem die<br />

neuen Roboter, die in der Mühle das zum<br />

größten Teil automatisch laufenden Fließband<br />

bedienen. Johnson kann gut mit Kindern:<br />

Neben zwei Töchtern und einem<br />

Sohn haben er und seine Frau Karen bereits<br />

zwölf Enkel und zwölf Urenkel – drei<br />

Austausch unter Kollegen: Kirk<br />

Gibson, Ed Johnson und Brett Ellis<br />

(v. l. n. r.) im Gespräch<br />

SALT LAKE CITY<br />

HAUPTSTADT DER<br />

MORMONEN<br />

Die Hauptstadt des Bundesstaates<br />

Utah mit ihrem<br />

Gitternetz aus breiten Boulevards,<br />

hohen Gebäuden und<br />

Landschaftsparks ist auch die<br />

Hauptstadt der Mormonen.<br />

Anhänger der Religionsgemeinschaft<br />

ließen sich 1847<br />

hier nieder und gründeten die<br />

Stadt. Heute hat Salt Lake City<br />

knapp 200.000<br />

Einwohner.<br />

2002 fanden in<br />

der Stadt die<br />

Olympischen<br />

Winterspiele<br />

statt.<br />

Für „The Country Siders“, die er mit Schwiegersohn<br />

Greg Frederickson gegründet hat,<br />

schreibt Ed Johnson eigene Songs.<br />

weitere sind unterwegs. Viele seiner Familienmitglieder<br />

leben wie er in der kleinen<br />

Farmergemeinde Erda. Hier ist der<br />

„Salzsammler“ als geschickter Handwerker<br />

bekannt, der gern hilft und schon so<br />

manches Dach neu gedeckt hat. Zuletzt<br />

haben einer seiner Schwiegersöhne und<br />

er eine Veranda an das Haus seiner Tochter<br />

gebaut. Und jedes Jahr vor Weihnachten<br />

bastelt er mit der Familie Geschenke<br />

aus Holz. „Im vergangenen Jahr waren<br />

das Papier handtuchhalter“, erzählt er. Die<br />

nützlichen Kleinig keiten verteilt er dann<br />

an Bedürftige.<br />

Johnson will im Januar 2014 in Rente gehen.<br />

Seinem Vorgesetzten Kirk Gibson gefällt<br />

der Gedanke gar nicht: „Es wird nicht<br />

leicht werden, einen Nachfolger zu finden.“<br />

Aber Johnson hat schon Reisepläne:<br />

„Ich wollte schon immer mal nach Nashville<br />

und Mount Rushmore.“ Ein Mann mit<br />

Bodenhaftung.


SCOOP 4/20<strong>12</strong> 29<br />

WINTERSPORT<br />

WEISSE PRACHT IN<br />

BESTER QUALITÄT<br />

„Greatest Snow on<br />

Earth“ – Utah behauptet,<br />

den besten Schnee<br />

der Welt zu besitzen und<br />

lockt so Wintersportler<br />

nicht nur aus den USA.<br />

Der westliche Bundesstaat<br />

ist berühmt für<br />

seine 14 Skigebiete.<br />

Schnee ist reichlich<br />

vorhanden, die Berge<br />

sind steil und hoch.<br />

Die Skisaison geht von<br />

November bis April.<br />

USA<br />

Die Vereinigten Staaten von Amerika bilden flächenmäßig nach Russland<br />

und Kanada das drittgrößte Land der Erde. Zwischen Atlantik und Pazifik<br />

leben 314 Millionen Einwohner. Die USA setzen sich aus 50 Bundesstaaten<br />

zusammen, wovon Rhode Island die kleinste und Alaska die größte Fläche<br />

hat. Die meisten Amerikaner leben in Kalifornien, die wenigsten in Wyoming.<br />

Die Unterteilung in verschiedene Staaten hat ihren Ursprung in den<br />

13 Kolonien, die sich am 4. Juli 1776 als unabhängig von Großbritannien erklärten.<br />

Seitdem wird dieser Tag als Unabhängigkeitstag gefeiert. Die USA<br />

sind von Beginn an ein Einwandererland: 65 Prozent der Bevölkerung haben<br />

europäische Vorfahren, 16 Prozent stammen ursprünglich aus Lateinamerika<br />

und weitere 13 Prozent sind afrikanischer Herkunft. 80 Prozent<br />

der Amerikaner lebt in städtischen Ballungsgebieten.<br />

SCHMELZTIEGEL<br />

Sprachenvielfalt<br />

im Alltag: Kinder<br />

bei einer Parade<br />

NATIONALPARKS<br />

WUNDER DER<br />

NATUR<br />

In Utah gibt es einige<br />

der beeindruckendsten<br />

geologischen Sehenswürdigkeiten<br />

und<br />

schönsten Erholungsgebiete,<br />

die die USA zu<br />

bieten hat. Sie befinden<br />

sich größtenteils in den<br />

Nationalparks Zion,<br />

Bryce, Canyonlands National<br />

oder Arches. Hier<br />

ziehen besonders die<br />

roten Felsen von Moab<br />

viele Mountainbiker an.<br />

GEWÄSSER<br />

BINNENSEE MIT<br />

MEGA-SALZGEHALT<br />

Der Große Salzsee<br />

(Great Salt Lake) ist<br />

das größte salzhaltige<br />

Binnengewässer in der<br />

westlichen Welt. Er hat<br />

eine Fläche von 4.400<br />

Quadratkilometern. Der<br />

Salzgehalt liegt im Südteil<br />

bei etwa neun Prozent<br />

und im Norden bei etwa<br />

25 Prozent. Durch den See<br />

führt die Eisenbahnlinie<br />

„Lucin Cutoff“. Die Strecke<br />

verläuft über einen etwa<br />

19 Kilometer langen Bahndamm.<br />

Sprachenvielfalt der Exraklasse –<br />

von Hawaiianisch bis Cherokee<br />

Die vielfältige Bevölkerungsstruktur ist der Hauptgrund<br />

dafür, dass die USA keine offizielle Amtssprache hat.<br />

Tatsächlich sind die Amtssprachen<br />

nur innerhalb der Bundesstaaten<br />

festgelegt. Genau wie in Utah ist<br />

diese in fast allen Staaten Englisch,<br />

vielerorts gibt es aber Sonderregelungen.<br />

In Kalifornien kann man<br />

Dokumente in neun verschiedenen<br />

Sprachen verfassen, unter anderem<br />

Persisch und Thai. Auf Hawaii wird<br />

Hawaiianisch und Englisch gesprochen<br />

und in den südlichen Staaten<br />

gilt neben Englisch meist Spanisch<br />

als Alltagssprache. In den Indianerreservaten<br />

werden auch immer<br />

noch die indigenen amerikanischen<br />

Sprachen wie Navajo und Cherokee<br />

benutzt. Als Ganzes betrachtet<br />

sind die Vereinigten Staaten eines<br />

der linguistisch vielfältigsten Gebiete<br />

der ganzen Welt.<br />

Traditioneller Salzabbau am Ufer<br />

des großen Salzsees<br />

Schon der Name der Hauptstadt<br />

Utahs, Salt Lake City, verweist<br />

auf die große Bedeutung des<br />

Rohstoffes in der Region rund um<br />

den riesigen Salzsee. Bereits seit<br />

1870 wird dort Salz abgebaut. Die<br />

Fabrik in Grantsville wurde 1938<br />

errichtet und war zunächst unter<br />

dem Namen Crystal White Salt<br />

Company bekannt. 1991 übernahm<br />

Morton Salt die Produktionsstätte.<br />

Hergestellt werden<br />

vornehmlich Speisesalz, Salzpellets<br />

zur Wasseraufbereitung,<br />

Lecksteine und Streusalz. Insgesamt<br />

produzieren 150 Mitarbeiter<br />

pro Jahr über 500.000 Tonnen<br />

Salz.<br />

Fotos: Jodi Hilton (7), Aurora Photos/Alamy, Chieko Hara/ddp images/AP, Thinkstock Grafik: KircherBurkhardt Infografik


30<br />

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SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />

IHR KINDERLEIN KOMMET<br />

Manche Kindheitserinnerungen sind unvergesslich, und die an Weihnachten<br />

erstrahlen im Rückblick oft in einem besonders hellen Glanz. „Was sind Ihre<br />

schönsten Erinnerungen an Weihnachten?“, haben wir unsere Kollegen aus der<br />

<strong>K+S</strong> Welt gefragt und sind dabei auf die erstaunlichsten Geschichten gestoßen.<br />

INGEBORG<br />

MANTEL-RÖTTGER,<br />

KASSEL, DEUTSCHLAND<br />

WEIHNACHTEN IM<br />

FORSTHAUS<br />

Besonders gerne erinnere ich mich an<br />

den Geruch, der während der gesamten<br />

Weihnachtszeit in der Luft lag. Das ganze<br />

Haus roch nach Honigkuchen, Plätzchen<br />

und Tannenzweigen. Noch intensiver<br />

wurde der Duft kurz vor Heiligabend,<br />

wenn wir mit der ganzen Familie im Wald<br />

unseren Tannenbaum geschlagen hatten.<br />

Am Nachmittag des 24. Dezembers gingen<br />

wir Kinder immer mit unserem Vater<br />

in den Wald, um die Hirsche und Rehe zu<br />

füttern, während meine Mutter unsere<br />

Bescherung vorbereitete. Wenn<br />

wir dann nach dem Singen der<br />

Weihnachtslieder unsere<br />

Geschenke auspacken<br />

durften, waren wir<br />

die glücklichsten<br />

Kinder der<br />

Welt!<br />

JAN KONECNY, PRAG, TSCHECHIEN<br />

DAS SCHÖNSTE WEIHNACHTSGESCHENK<br />

Ich bin in der ehemaligen Tschechoslowakei aufgewachsen<br />

und meine Familie hatte große Pro -<br />

bleme mit der dortigen Geheimpolizei. Als ich noch<br />

sehr klein war, holten sie meinen Vater Anfang Dezember aus<br />

dem Haus und keiner wusste, wo sie ihn hingebracht hatten<br />

und ob er überhaupt jemals zurückkommen würde. Doch am<br />

Weihnachtsmorgen stand er plötzlich vor der Tür. Das war für<br />

meine ganze Familie das schönste Weihnachtsgeschenk, das<br />

wir jemals bekommen haben. Ich denke jedes Jahr an dieses<br />

Ereignis zurück und wahrscheinlich ist es auch darum für mich<br />

das Allerwichtigste, die Weihnachtstage mit meiner ganzen<br />

Familie zu verbringen.<br />

DESARAE<br />

GOERTZEN,<br />

SASKATOON,<br />

KANADA<br />

GELIEBTE<br />

FAMILIE<br />

Weihnachten 1994 wird für mich<br />

immer das schönste aller Zeiten<br />

bleiben. Meine ganze Familie war<br />

zusammen und am Weihnachtsmorgen<br />

überraschte ich meinen<br />

Vater, indem ich mich selbst verpackt<br />

unter den Weihnachtsbaum<br />

legte. Mein Geschenk an ihn war,<br />

dass ich eine brave Tochter sein<br />

wollte. Ich war damals erst acht<br />

Jahre alt und die Idee rührte meine<br />

Eltern zu Tränen. Dieses Fest ist<br />

mir aber vor allem aus einem anderen<br />

Grund in besonderer Er -<br />

innerung geblieben: Es war ganz<br />

besonders stark geprägt von der<br />

Liebe und dem Zusammenhalt innerhalb<br />

unserer Familie. Wenige<br />

Monate später starb mein Vater,<br />

doch die Erinnerung an diese<br />

Weihnachten bleibt für immer in<br />

meinem Herzen.<br />

Fotos: <strong>K+S</strong> (6) Grafik: KircherBurkhardt Infografik


SCOOP 4/20<strong>12</strong> 31<br />

JAVIER PORCAYO,<br />

CHICAGO, USA<br />

HEILIGABEND IN<br />

DER KIRCHE<br />

Für meine Schwester und mich war<br />

der Heilige Abend untrennbar mit<br />

dem Besuch des Gottesdienstes verbunden.<br />

Wir zogen unsere besten<br />

Sachen an und gingen zusammen<br />

mit meinen Eltern in die Kirche. Besonders<br />

die Darstellung der Geburt<br />

Jesu im Krippenspiel fesselte mich jedes<br />

Jahr aufs Neue und ich liebte die<br />

Weihnachtspredigt und das Singen<br />

der Weihnachtslieder. Die ganze Kirche<br />

war wunderschön geschmückt<br />

und es schien mir, als könne man gemeinsam<br />

mit all den anderen<br />

Kirchenbesuchern den Zauber der<br />

Weihnacht förmlich mit den Händen<br />

greifen. Noch heute ist der Besuch<br />

der Weihnachtsmesse ein wichtiger<br />

Teil meines ganz persönlichen Weihnachtsgefühls.<br />

MARCELA ESTEFO, PUERTO<br />

MONTT, CHILE<br />

BAUMWOLLSCHNEE<br />

UND HANDWERKSKUNST<br />

Ich bin auf einer kleinen Insel im Süden<br />

Chiles aufgewachsen. Dort wurde das<br />

Weihnachtsfest ganz traditionell gefeiert.<br />

Wir schmückten unseren Baum mit<br />

Beeren und Süßigkeiten, sodass er bunt<br />

und fröhlich aussah. Außerdem hängten<br />

wir weiße Baumwollbälle in die Zweige,<br />

damit es aussah, als ob dicke Schneekugeln<br />

in unserem Baum hingen. Das gefiel<br />

uns Kindern besonders gut. Am 24. Dezember<br />

besuchten wir jedes Jahr die<br />

Mitternachtsmesse „Misa del Gallo“.<br />

Danach wurde gegessen und beschert.<br />

Damals war es üblich, dass Eltern die Geschenke<br />

für ihre Kinder selbst bastelten<br />

und so bekamen wir Boote und Autos aus<br />

Holz, zusammengeflickte Fußbälle und<br />

selbst genähte Stoffpuppen.<br />

INGO WERTHMANN, KASSEL,<br />

DEUTSCHLAND<br />

GEHEIMNISVOLLES<br />

GLOCKENGELÄUT<br />

Für uns Kinder war das Wohnzimmer<br />

schon einige Tage vor dem 24. Dezem -<br />

ber Sperrzone. Meine Eltern verschwanden<br />

immer wieder darin und unsere Spannung<br />

wuchs ins Unermessliche. Der Weihnachtstag<br />

selbst schien sich jedes Jahr ewig hin -<br />

zuziehen. Doch endlich war es dann so weit:<br />

Die gesamte Familie stand beisammen, es<br />

erklang ein helles Glockengeläut und wie<br />

von Zauberhand öffnete sich die Wohnzimmertür<br />

und gab den Blick auf einen hell<br />

erleuchteten Baum frei. Bis heute weiß ich<br />

nicht, wie meine Eltern dieses kleine Wunder<br />

erwirkten, obwohl sie doch direkt neben<br />

mir standen. Es hat uns immer wieder tief<br />

beeindruckt.


32<br />

BUNTE SEITE FUN PAGE / PAGE DE FIN / PÁGINA EN COLOR / ÚLTIMA PÁGINA<br />

SCOOP 4/20<strong>12</strong><br />

KOMMUNIKATION<br />

SCOOP GEWINNT PREISE<br />

Wussten Sie<br />

eigentlich<br />

schon, dass …<br />

90<br />

Sekunden reichen, um mit der<br />

Palmer Harvester 32 Tonnen<br />

Salz zu schürfen und auf einen<br />

Sattelschlepper zu laden?<br />

20<br />

Millionen Menschenleben<br />

pro Jahr durch Mineralstoffmischungen<br />

gerettet werden, in<br />

denen auch Kali von <strong>K+S</strong> steckt?<br />

Das Team: Redakteurin Michaela<br />

Harnisch, Grafiker Markus Haupt,<br />

Chefredakteurin Christin Bernhardt,<br />

Leiter Corporate Communications Oliver<br />

Morgenthal, Grafiker Daniel Rosenfeld<br />

und Redakteurin Stina Bebenroth (v.li.)<br />

<strong>Scoop</strong> feiert Geburtstag. Im Dezember 2011<br />

ist die erste international erscheinende<br />

Mitarbeiterzeitung von <strong>K+S</strong> an den Start<br />

gegan gen. Seitdem können Kollegen aus<br />

der ganzen <strong>K+S</strong> Welt vier Mal im Jahr Wissenswertes<br />

aus dem Unternehmen erfahren,<br />

Hintergrundinformationen über Projekte,<br />

Prozesse und Produkte lesen und ihre<br />

Erfahrungen miteinander teilen. Denn: Inzwi<br />

schen ist knapp ein Drittel der Belegschaft<br />

außerhalb Deutschlands beschäftigt.<br />

Darum erscheint <strong>Scoop</strong> in Deutsch<br />

und auch in Englisch, Französisch, Portugiesisch<br />

und Spanisch. Im Vordergrund stehen<br />

dabei immer die <strong>K+S</strong> Mitarbeiter. Das lobten<br />

auch die Juroren renommierter internationaler<br />

Wettbewerbe, in denen Mitarbeiterkommunikation<br />

die Hauptrolle spielt.<br />

<strong>Scoop</strong> hat bereits fünf Preise gewonnen: jeweils<br />

Gold beim Inspire Award und beim-<br />

Spotlight Award. Und Silber beim Best of<br />

Corporate Publishing, beim inkom Grand-<br />

Prix und bei den Spotlight Encore Awards.<br />

Unter Führung von Oliver Morgenthal, Leiter<br />

Corporate Communications, und Redaktionsleitung<br />

Christin Bernhardt arbeitet das<br />

Team mit viel Engagement an jeder Ausgabe.<br />

„Doch erst durch unsere Kollegen, die<br />

uns ihre spannenden Geschichten erzählen<br />

und uns wissen lassen, was ihnen gefällt<br />

oder was sie vielleicht vermissen, wird<br />

<strong>Scoop</strong> zu dem, was sie sein will: eine Zeitung<br />

für uns alle“, sagt Christin Bernhardt.<br />

DIE RUNDUMFRAGE<br />

Was ich schon<br />

immer wissen<br />

wollte …<br />

Hilft Kalidünger Weihnachtsbäumen<br />

dabei, länger frisch<br />

zu bleiben und auch weniger<br />

zu nadeln? Das fragt Nuria<br />

Solier Villantoy aus Kassel.<br />

SAGEN SIE UNS<br />

IHRE MEINUNG:<br />

Dazu können Sie eine Postkarte<br />

an die Redaktion<br />

<strong>Scoop</strong> (Adresse siehe Impressum)<br />

oder eine E-Mail<br />

an scoop@k-plus-s.com<br />

schreiben.<br />

WAS BEDEUTET DER STIER?<br />

Und was macht er im Logo der <strong>K+S</strong> KALI GmbH, fragten sich die Kolleginnen und Kollegen von <strong>K+S</strong><br />

KALI Du Roure in Frankreich. Lesen Sie hier einige der Antworten, die uns dazu erreicht haben:<br />

Angriff auf den Markt<br />

Der Stier steht vor allem in Spanien<br />

und früheren spanischen<br />

Kolonien (z. B. Philippinen) für<br />

Fruchtbarkeit, Stärke und Angriffslust<br />

(Aggressivität)<br />

und sollte vor Jahren im<br />

Geschäftsbereich Kali<br />

eine Verkaufsoffensive<br />

für ESTA® Kieserit,<br />

vor allem in Fernost,<br />

unterstützen. Ich denke,<br />

inzwischen ist er zum Kali-<br />

Stier geworden.<br />

Dr. Wolfgang Beer,<br />

Kassel (GER)<br />

Fruchtbarkeitssymbol<br />

Der Stier symbolisiert Fruchtbarkeit.<br />

Das passt natürlich gut<br />

zur <strong>K+S</strong> KALI GmbH, die<br />

sich mit ihren Produkten<br />

für Pflanzenwachstum<br />

einsetzt. Nach der griechischen<br />

Mythologie verwandelte<br />

sich der Gott Zeus in einen<br />

Stier, um die schöne Euro -<br />

pa zu erobern. Mit Erfolg. Also<br />

steht der Stier auch für Wagemut<br />

und Eroberungsgeist.<br />

Dr. Hugo Bascopé,<br />

Kassel (GER)<br />

Rotes Kraftpaket<br />

Dieses Logo stammt aus der<br />

Zeit der Kali und Salz GmbH, als<br />

große Absatzanstrengungen in<br />

Richtung Südostasien gemacht<br />

wurden. In Asien steht der Bulle<br />

für Kraft und Gesundheit, und<br />

die rote Farbe hat eine überaus<br />

positive Bedeutung in dieser Region.<br />

Damit sollte dieses Lo go<br />

die Kraft und positive Wirkung<br />

unserer Düngemittel auf die<br />

Landwirtschaft symbolisieren.<br />

Gerald Sternberg,<br />

Prag (CZ)<br />

Gewinner aus<br />

scoop 3/<strong>12</strong><br />

Aus den Antworten hat<br />

die Redaktion folgende<br />

Gewinner gezogen:<br />

1. Preis: Sigma PC 2510<br />

Jean-Christophe Clar,<br />

Levallois (FRA)<br />

2. Preis: Saunahandtuch<br />

Christiane Baumann,<br />

Hannover (DEU)<br />

3. Preis: Trinkflasche<br />

Luisa Verissimo,<br />

Alverca (ESP)<br />

IMPRESSUM Herausgeber: <strong>K+S</strong> <strong>Aktiengesellschaft</strong> Redaktionsleitung: Christin Bernhardt Telefon: +49 561 9301-1424 Telefax: +49 561 9301-1666<br />

E-Mail: scoop@k-plus-s.com Internet: www.k-plus-s.com Anschrift: <strong>K+S</strong> Aktien gesellschaft, Kommunikation und Medien, Bertha-von-Suttner-<br />

Straße 7, 34131 Kassel Bildredaktion, Layout und Realisation: KircherBurkhardt GmbH Druck: Werbedruck GmbH Horst Schreck hase, Spangenberg<br />

Auflage: 24.600 Erscheinung: Dezember 20<strong>12</strong><br />

Foto: KircherBurkhardt

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