EinE ZEitung für uns allE EinE ZEitung für uns allE - K+S ...
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Die Zeitung <strong>für</strong> die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>K+S</strong> Gruppe<br />
www.k-plus-s.com<br />
Kommunikation<br />
Eine<br />
Zeitung<br />
<strong>für</strong> <strong>uns</strong><br />
alle<br />
Die <strong>K+S</strong> Gruppe ist<br />
gewachsen und<br />
internationaler<br />
geworden. Die<br />
Mitarbeiterzeitung<br />
wird es jetzt auch.<br />
Alex Adones hat in<br />
Talcahuano schon mal<br />
einen Blick in die neue<br />
Scoop geworfen. Oder ist<br />
das etwa eine Montage?<br />
Gewässerschutz<br />
Meilenstein<br />
<strong>für</strong> Nachhaltige<br />
Produktion<br />
personal<br />
<strong>K+S</strong> setzt<br />
auf viel falt<br />
in der<br />
Belegschaft<br />
Düngung<br />
Kali gegen<br />
die dürre<br />
in Europas<br />
sahelzone<br />
Standorte<br />
Wie Das Salz<br />
Das Leben in<br />
Talcahuano<br />
bestimmt<br />
Feierlicher Baubeginn des<br />
360-Millionen-Euro-Maßnahmenpaketes<br />
zum Gewäs<br />
serschutz im Werk Werra.<br />
Den Frauenanteil stärken,<br />
internationaler werden.<br />
Der Vorstand setzt neue<br />
Ziele <strong>für</strong> das Unternehmen.<br />
Polen zählt zur „Sahelzone<br />
Europas“. Witold Grzebisz<br />
erklärt den Bauern dort,<br />
warum sie Kalium brauchen.<br />
Alex Adones (auf dem Titel),<br />
Supervisor im chilenischen<br />
Hafen von San Vicente, stellt<br />
sich und seinen Standort vor.<br />
» Seite 8<br />
» Seite 11<br />
» Seite 13<br />
» Seite 25
2<br />
Weltweit worldwide / monde / global / mundo<br />
Liebe<br />
Mitarbeiterinnen,<br />
liebe Mitarbeiter,<br />
in wenigen Tagen endet das Jahr.<br />
Viele Städte und Orte sind weihnachtlich<br />
geschmückt, und wir<br />
freuen <strong>uns</strong> auf die Festtage im Kreis<br />
<strong>uns</strong>erer Familien und Freunde. Die<br />
Adventszeit ist aber auch die Zeit<br />
des Innehaltens und des Jahresrückblicks.<br />
Wir haben gemeinsam hart daran<br />
gearbeitet, den Umsatz und das Ergebnis<br />
der <strong>K+S</strong> Gruppe im Vergleich<br />
zum Vorjahr erheblich zu verbessern.<br />
Viele wichtige Projekte und Maßnahmen<br />
sind auf den Weg gebracht<br />
worden, die <strong>uns</strong>ere <strong>K+S</strong> noch effizienter<br />
und wettbewerbsfähiger machen:<br />
so zum Beispiel <strong>uns</strong>er Erwerb<br />
der Kalilagerstätte in Kanada, die<br />
Umsetzung der Strategie „Kompass“<br />
<strong>für</strong> den Geschäftsbereich KALI, aber<br />
auch Projekte wie die Vorbereitung<br />
der SAP-Einführung bei Morton Salt<br />
und nicht zuletzt der Ausbau <strong>uns</strong>eres<br />
einzigartigen Produktions- und<br />
Logistiknetzwerkes im Geschäftsbereich<br />
Salz. Dies sind nur einige<br />
von vielen Leistungen, die Sie, liebe<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
weltweit mit viel Engagement, aber<br />
auch mit Sorgfalt und Genauigkeit<br />
erbracht haben. Da<strong>für</strong> danke ich<br />
Ihnen, auch im Namen meiner Vorstandskollegen,<br />
ganz herzlich.<br />
Und weil Sie es sind, die <strong>K+S</strong> überall<br />
auf der Welt erfolgreich machen,<br />
freut es mich umso mehr, diesen<br />
Dank erstmals in fünf Sprachen<br />
auszusprechen. Denn mit <strong>uns</strong>erer<br />
neuen Scoop können nun alle<br />
Kollegen in der ganzen <strong>K+S</strong>-Welt zur<br />
gleichen Zeit die gleichen Inhalte<br />
lesen. Sie halten also ein Medium<br />
in Ihren Händen, das über kulturelle<br />
und sprachliche Grenzen hinweg<br />
den Informationsfluss wie auch den<br />
Austausch untereinander unterstützen<br />
soll. Die Bergleute unter <strong>uns</strong><br />
wissen, dass der Scoop ein Fahrzeug<br />
ist, das nichts Geringeres transportiert<br />
als <strong>uns</strong>ere Wertstoffe. Und<br />
diese Scoop aus Papier soll ebenfalls<br />
etwas Wertvolles transportieren:<br />
Neuigkeiten, Wissenswertes und<br />
Hintergrundinformationen wie auch<br />
die Grundsätze <strong>uns</strong>eres Unternehmens,<br />
an denen wir <strong>uns</strong> messen<br />
lassen und <strong>für</strong> die wir einstehen. Viel<br />
Freude beim Lesen!<br />
Ihnen allen sowie Ihren Familien ein<br />
frohes, gesegnetes Weihnachtsfest<br />
und ein zufriedenes, erfolgreiches<br />
Jahr 2012!<br />
Ihr<br />
Norbert Steiner<br />
Vorsitzender des Vorstands<br />
der <strong>K+S</strong> Aktiengesellschaft<br />
Übernahme<br />
BASF verkauft<br />
Düngemittel-assets<br />
Antwerpen / Der weltgrößte<br />
Chemiekonzern BASF wird<br />
seine Düngemittelanlagen im<br />
belgischen Antwerpen an die<br />
russische EuroChem veräußern.<br />
Auch der 50-prozentige<br />
BASF-Anteil an PEC-Rhin in<br />
Ottmarsheim (Frankreich) soll<br />
an EuroChem gehen. Entsprechende<br />
Verträge wurden Ende<br />
September unterzeichnet. Bis<br />
Ende des 1. Quartals 2012 sollen<br />
die Transaktionen abgeschlossen<br />
sein. Die zwischen <strong>K+S</strong> und<br />
BASF bestehenden Verträge zur<br />
Belieferung der <strong>K+S</strong> Nitrogen<br />
bleiben von den Verkäufen<br />
unberührt; die Verträge sind<br />
frühestens zum 31. Dezember<br />
2014 kündbar.<br />
Weltkalimarkt<br />
Absatz auf hohem<br />
Niveau erwartet<br />
Kassel / Nach der Normalisierung<br />
der Düngemittelnachfrage<br />
im Jahr 2010 geht<br />
<strong>K+S</strong> im laufenden Jahr von<br />
einer steigenden Nachfrage<br />
aus. Für 2011 wird mit einem<br />
Weltkalia bsatz von rund 58 bis<br />
60 Mio. Tonnen (2010: 58,3 Mio.<br />
Tonnen) gerechnet. Für das Jahr<br />
2012 dürfte der Weltkaliabsatz<br />
mindestens 60 Mio. Tonnen<br />
betragen. Diese Einschätzung<br />
beruht vor allem auf einem<br />
<strong>für</strong> die Ertragsperspektiven<br />
der Landwirtschaft weiterhin<br />
attraktiven Niveau der Preise<br />
<strong>für</strong> Agrarrohstoffe.<br />
Weltkaliabsatz<br />
in Mio. t (* prognose)<br />
54,5 31,0 58,3<br />
2008<br />
2009<br />
58,0 -<br />
60,0<br />
Nachrichten aus der Branche, dem Konzern<br />
und von <strong>uns</strong>eren Standorten weltweit.<br />
>60<br />
2010 2011* 2012*<br />
Düngemittelnachfrage weiterhin hoch<br />
Grüne Woche<br />
lANDwirtschaft<br />
hautnah erleben<br />
Berlin / Am 20. Januar 2012<br />
startet in Berlin die 77. Internationale<br />
Grüne Woche. Auf<br />
der weltgrößten Messe <strong>für</strong><br />
Ernährung, Landwirtschaft<br />
und Gartenbau präsentieren<br />
sich bis zum 29. Januar mehr<br />
als 1.500 Aussteller aus über 50<br />
Ländern. Einer der attraktivsten<br />
Publikumsmagnete wird erneut<br />
der ErlebnisBauernhof sein, der<br />
anschaulich und transparent<br />
die landwirtschaftliche Produktionskette<br />
erklärt. Der Dialog<br />
zwischen den Produzenten von<br />
Lebensmitteln, erneuerbarer<br />
Energie und Rohstoffen sowie<br />
dem Verbraucher steht dabei<br />
im Mittelpunkt.<br />
Kommunikation<br />
Relaunch<br />
des <strong>K+S</strong>-Portals<br />
Kassel / Mit dem Ziel, Austausch<br />
und Wissenstransfer<br />
zwischen Mitarbeitern<br />
verschiedener Gruppengesellschaften<br />
stärker zu fördern,<br />
wird das <strong>K+S</strong>-Portal voraussichtlich<br />
im April 2012 mit<br />
neuer Navigationsstruktur und<br />
frischem Design online gehen.<br />
Das neue <strong>K+S</strong>-Portal versteht<br />
sich als internationale Kommunikations-<br />
und Anwendungsplattform,<br />
wird besser auf<br />
die Bedürfnisse des einzelnen<br />
Anwenders zugeschnitten sein<br />
und Informationen in fünf<br />
Sprachen enthalten. Zurzeit<br />
entwickelt ein internationales<br />
Projektteam gemeinsam mit<br />
erfahrenen und zukünftigen<br />
Autoren Technik, Struktur und<br />
Inhalte.<br />
Logistik<br />
Experten-Treffen am MississiPPi<br />
New Orleans / Ende Oktober haben sich erstmals Schifffahrtsund<br />
Hafenlogistiker aus der gesamten <strong>K+S</strong> Gruppe in Chile,<br />
Brasilien, USA, Kanada und Deutschland zu einer ganztägigen<br />
Konferenz in New Orleans getroffen. Ein Teil der Gruppe besuchte<br />
am Folgetag das zwei Stunden entfernte Morton-Salt-Bergwerk<br />
Weeks Island, <strong>für</strong> die anderen Teilnehmer hatte <strong>uns</strong>ere chilenische<br />
Reederei Empremar eine Hafenrundfahrt auf einem hochmodernen<br />
Schlepper arrangiert. Auch ein Besuch der internationalen<br />
„Breakbulk“-Messe, auf der sich viele wichtige Hafen- und Logistikdienstleister<br />
präsentierten, stand auf dem Programm. Nicht<br />
nur der Austausch von Informationen und die Diskussion von<br />
Herausforderungen <strong>für</strong> die maritime Wirtschaft, sondern auch das<br />
persönliche Kennenlernen wurde von allen <strong>K+S</strong>-Mitarbeitern hoch<br />
geschätzt. Zu der Exkursion in die große Hafenstadt am Mississippi<br />
eingeladen hatte die Holding-Einheit Globale Logistik.<br />
<strong>K+S</strong> Nitrogen<br />
Produktneuheit<br />
UTEC 46<br />
Mannheim / Nach dem<br />
erfolgreichen Verkaufsstart<br />
des zum Patent angemeldeten<br />
Ureaseinhibitors (UI) in Brasilien<br />
startet die <strong>K+S</strong> Nitrogen<br />
GmbH jetzt den Verkauf von<br />
UTEC 46 in Italien. UTEC 46, ein<br />
mit UI behandelter Harnstoff,<br />
wurde in Zusammenarbeit mit<br />
dem Kali-Forschungsinstitut<br />
getestet und zeichnet sich<br />
unter anderem durch die hohe<br />
Stabilität des Wirkstoffs aus.<br />
Im Vergleich zu nicht stabilisiertem<br />
Harnstoff weist UTEC<br />
46 insbesondere in längeren<br />
Trockenphasen geringere Ammoniakverluste<br />
auf.<br />
Lateinamerika-Tag<br />
Salz aus chile soll<br />
nach Asien gehen<br />
HaMBURG / <strong>K+S</strong> treibt die<br />
Er weiterung der Produktionsanlagen<br />
im chilenischen Salar<br />
Grande voran, um Gewerbeund<br />
In dustriesalze verstärkt<br />
nach Asien liefern zu können.<br />
Die in diesem Jahr plangemäß<br />
erfolg ten Investitionen in die<br />
Ver la deanlagen in Patillos stehen<br />
in diesem Zusammenhang,<br />
er klärte <strong>K+S</strong>-Vorstandschef<br />
Norbert Steiner auf dem Lateinamerika-Tag<br />
in Hamburg. Um<br />
die Produktionskapazität bis<br />
Ende 2012 um 1,5 auf jährlich 8<br />
Mio. Tonnen zu steigern, investiert<br />
<strong>K+S</strong> dort über 10 Mio. Euro.<br />
Steiner lobte Chile <strong>für</strong> die hohe<br />
politische Stabilität und die gut<br />
ausgebildete Bevölkerung.<br />
Titel: Aldo Fontana, KircherBurkhardt, Marc Brinkmeier Fotos Seite 2: Andreas Pohlmann/<strong>K+S</strong>, BASF, Machowina/IGW 2011, <strong>K+S</strong> (4)
Arbeiten working / travailler / trabajar / trabalhar<br />
3<br />
Fünf Scoops in fünf Sprachen: Ab jetzt können alle <strong>K+S</strong>-Mitarbeiter weltweit die gleiche Zeitung lesen.<br />
Scoop will Ihnen Aktuelles<br />
und Wissenswertes<br />
aus der Welt der <strong>K+S</strong><br />
Gruppe näherbringen.<br />
Scoop knüpft an die<br />
Tradition der bisher in<br />
Deutsch herausgegebenen<br />
Zeitung <strong>für</strong> die<br />
Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter an.<br />
eine starke zeitung<br />
<strong>für</strong> alle mitarbeiter<br />
W<br />
enn ein Scoop tief unter Tage zum<br />
Einsatzort fährt, dann spürt jeder,<br />
der in der Nähe ist, die immense<br />
Kraft der Maschine. Der Motor dröhnt im<br />
tiefsten Bass und die Luft vibriert. Wenn<br />
die riesige Schaufel über die Sohle kratzt,<br />
knirscht und knurrt das Haufwerk. Dann<br />
hebt die Schaufel das kostbare Salz vom Boden,<br />
als sei dies eine Leichtigkeit. Dabei sind<br />
es gut 17 Tonnen Rohstoff, die der Scoop mit<br />
einem Schwung aufnimmt, um sie dann<br />
beweglich und sicher durch die Dunkelheit<br />
zum Förderband zu transportieren.<br />
Kraft und Beweglichkeit soll der Scoop im<br />
übertragenen Sinne auch in die internationale<br />
interne Kommunikation von <strong>K+S</strong> bringen.<br />
Das jedenfalls hat sich das Team um<br />
Oliver Morgenthal am Firmensitz in Kassel<br />
fest vorgenommen. „Scoop – ein bergmännischer<br />
Begriff, der überall auf der Welt geläufig<br />
ist – nimmt eine wichtige Rolle bei<br />
<strong>K+S</strong> ein: Er transportiert <strong>uns</strong>ere Roh- und<br />
Wertstoffe zuverlässig von der Abbaustelle<br />
bis ins Werk“, so Morgenthal, Leiter<br />
Kommunikation und Medien. Außerdem<br />
ist Scoop auch ein Begriff aus der Welt der<br />
Zeitungen und der Nachrichten: „Journalisten<br />
sprechen von einem Scoop, wenn es um<br />
eine besonders exklusive Geschichte geht“,<br />
erzählt Christin Bernhardt, Redaktionsleitung.<br />
„Auch wir wollen mit <strong>uns</strong>erer Scoop<br />
nicht beliebig, sondern exklusiv an alle Kolleginnen<br />
und Kollegen weltweit berichten.“<br />
Dabei soll die Zeitung Scoop, genau<br />
wie der Scoop unter Tage,<br />
den Wertstoff – in diesem Fall die Informationen<br />
– von den Quellen dorthin transportieren,<br />
wo man sie braucht. Zuverlässig<br />
und informativ, beständig und erstmals zu<br />
allen Mitarbeitern, ganz gleich, an welchem<br />
Standort und <strong>für</strong> welchen Geschäftsbereich<br />
sie arbeiten.<br />
Damit ihr Inhalt in Chile genauso auf Interesse<br />
stößt wie in den USA, in Frankreich<br />
oder in Brasilien, lebt Scoop von einem internationalen<br />
Kommunikatorennetzwerk.<br />
Dieses steuert Themen, Anregungen und<br />
Ideen bei und wird in den Produktionsprozess<br />
einbezogen. „Die Mitarbeiter in <strong>uns</strong>erem<br />
Netzwerk Fortsetzung auf Seite 4 >><br />
Fotos: Volker Straub/<strong>K+S</strong>
4 5<br />
Arbeiten working / travailler / trabajar / trabalhar<br />
Scoop 1/2011<br />
Scoop 1/2011<br />
4<br />
sind Botschafter ihrer Standorte und deren<br />
Mannschaften: Sie haben das Ohr nahe an<br />
ihren Kollegen und leiten Themen, Ideen<br />
und Anregungen an die Redaktion in Kassel“,<br />
so Christin Bernhardt. Damit keine<br />
Anregungen verloren gehen, wird es einen<br />
intensiven Austausch und regelmäßige<br />
Treffen geben. Drei Treffen haben bereits<br />
stattgefunden: eines auf europäischer und<br />
auch auf deutscher Ebene sowie eines <strong>für</strong><br />
Süd- und Nordamerika.<br />
Wenn alle Themen ihren Weg von der Quelle<br />
in die Zeitung gefunden haben, wird die<br />
Zeitung aus dem Deutschen in vier Sprachen<br />
übersetzt, von den Kommunikatoren<br />
in der jeweiligen Muttersprache überprüft<br />
und dann in Kassel produziert. In die Post<br />
gehen alle Ausgaben am selben Tag.<br />
„Das ist natürlich eine große Herausforderung<br />
<strong>für</strong> das Team, der wir <strong>uns</strong> alle gemeinsam<br />
gerne stellen. Es ist <strong>uns</strong> wichtig, gerade<br />
» Unsere Scoop transportiert<br />
die gleichen<br />
Inhalte zur gleichen Zeit<br />
in fünf Sprachen in die<br />
ganze <strong>K+S</strong>-Welt. «<br />
vor dem Hintergrund des Wachstums der<br />
<strong>K+S</strong> Gruppe im Düngemittel- und Salzgeschäft<br />
mit Scoop alle Mitarbeiter weltweit<br />
zu erreichen“, so Oliver Morgenthal. Heute<br />
arbeiten 30 Prozent aller Mitarbeiter der<br />
<strong>K+S</strong> Gruppe außerhalb Deutschlands, von<br />
diesem Drittel wiederum 80 Prozent außerhalb<br />
Europas. Die Devise lautet deshalb:<br />
gleiche Informationen, gleiche Gestaltung,<br />
zur gleichen Zeit, <strong>für</strong> alle Leser.<br />
Natürlich steckt in jeder Weiterentwicklung<br />
immer auch ein wenig Abschied. Manch<br />
deutscher Mitarbeiter wird die gewohnte<br />
<strong>K+S</strong> information vermissen, die über Jahre<br />
hinweg verlässlich Informationen lieferte<br />
und dabei auch <strong>für</strong> die lokale Verwurzelung<br />
<strong>uns</strong>eres Unternehmens stand, weiß Morgenthal:<br />
„Scoop steht in der Tradition der<br />
<strong>K+S</strong> information, und <strong>uns</strong>er ganzes Team<br />
weiß, dass es nicht einfach sein wird, die<br />
gleiche Zufriedenheit bei den Lesern zu erreichen.<br />
Das wird <strong>uns</strong>er Ansporn sein!“<br />
Dabei hat sich das Team auf die Fahnen geschrieben,<br />
Leserwünsche noch stärker zu<br />
berücksichtigen. Entsprechend wurden bereits<br />
im<br />
Fortsetzung auf Seite 6 >><br />
So wird „Scoop“ gemacht<br />
Natürlich wird diese Zeitung nicht im Bergwerk erstellt. Aber der Entstehungsprozess<br />
ist komplex. Wir haben versucht, ihn mit Bildern aus dem Bergbau darzustellen.<br />
2<br />
Was heißt denn<br />
eigentlich „Scoop?“<br />
a) „Scoop“ ist das aus dem Englischen<br />
(scoop = Schaufel) abgeleitete Wort <strong>für</strong><br />
einen Fahrlader, wie er im Untertagebergbau<br />
eingesetzt wird. Die niedrig<br />
gebauten Fahrzeuge transportieren in<br />
ihrer Schaufel das Haufwerk von der<br />
Sohle zum Förderband. Das Fahren<br />
eines Scoops ist nicht einfach, weil man<br />
aus der Fahrerkabine nicht sehen kann,<br />
was vor der Schaufel passiert.<br />
b) „Scoop“ steht im Journalismus <strong>für</strong><br />
eine „exklusive Nachricht“. Die Zeitung,<br />
die sie zuerst bringt, hat einen Scoop<br />
gelandet. Auch <strong>uns</strong>ere Scoop soll exklusiv<br />
sein: <strong>für</strong> <strong>K+S</strong>-Mitarbeiter.<br />
Redaktion<br />
Auch die Redaktion in der Abteilung<br />
Kommunikation und Medien liefert Themen.<br />
1<br />
3<br />
Themen sammeln<br />
Ein Netzwerk von Kommunikatoren<br />
fördert eine Fülle von<br />
Themen aus allen Standorten<br />
und Geschäftsbereichen zutage.<br />
Auswahl<br />
Die Redaktion<br />
entscheidet sich<br />
<strong>für</strong> eine Auswahl<br />
an Themen.<br />
Die Redaktion<br />
entscheidet<br />
sich<br />
CM Y K<br />
4<br />
Layout<br />
5<br />
SCOOP<br />
Veredelung<br />
Zu jedem Thema entsteht eine Gestaltungsidee,<br />
ein Text. Es werden Fotos organisiert oder gemacht,<br />
zum Teil auch Infografiken erstellt.<br />
Text<br />
Text<br />
SCOOP<br />
Bildredaktion<br />
Übersetzung<br />
Der deutsche Text wird nach<br />
Freigabe in vier Sprachen übersetzt.<br />
6<br />
Druck<br />
Nach Lithografie und Druckvorstufe<br />
geht die Zeitung endlich in Druck.<br />
7<br />
Infografik<br />
Übersetzung<br />
Versand<br />
Die Scoop geht mit<br />
allen Ausgaben gleichzeitig<br />
in die Post.<br />
Oliver Morgenthal<br />
ist Leiter Kommunikation<br />
und Medien<br />
in Kassel.<br />
„Alle sollen<br />
wissen, wohin<br />
die Reise geht“<br />
Oliver Morgenthal verantwortet<br />
die Kommunikation von <strong>K+S</strong>. Für<br />
ihn steht Scoop, die neue Mitarbeiterzeitung,<br />
<strong>für</strong> einen Aufbruch<br />
in die internationale Welt des<br />
Unternehmens.<br />
Herr Morgenthal, warum eine neue<br />
Zeitung?<br />
Keiner bleibt stehen, will auf der Stelle<br />
treten – privat wie auch beruflich. Wir entwickeln<br />
<strong>uns</strong> weiter, lernen dazu und öffnen<br />
<strong>uns</strong> neuen Herausforderungen.<br />
Und was hat das mit der Zeitung zu tun?<br />
Jeder Einzelne ist heute vielfältigsten<br />
Informationsangeboten ausgesetzt, selbst<br />
diejenigen von <strong>uns</strong>, die fern von E-Mail<br />
oder Handy-Empfang im Bergwerk oder in<br />
den Produktionsbetrieben arbeiten. Das<br />
hat Auswirkungen auch im Unternehmen.<br />
Wir müssen <strong>uns</strong> stärker als bisher um Ihre<br />
Zeit, um die Zeit <strong>uns</strong>erer Leserinnen und<br />
Leser bemühen – das heißt, Ihre Aufmerksamkeit<br />
und Ihr Interesse gewinnen und<br />
wecken.<br />
Ist eine interne Zeitung denn wichtig <strong>für</strong><br />
ein so großes Unternehmen wie <strong>K+S</strong>?<br />
Mehr denn je. Wir sollten alle darüber<br />
Bescheid wissen, was sich tut, wo sich<br />
etwas ändert, wohin die Reise geht. Nur so<br />
können wir gemeinsam und zielorientiert<br />
an einem Strang ziehen. Und das müssen<br />
wir, wenn wir auch künftig erfolgreich<br />
bleiben wollen.<br />
Gäbe es nichts anderes,<br />
was wichtiger ist?<br />
Das wichtigste Gut, das wir bei <strong>K+S</strong><br />
haben, sind <strong>uns</strong>ere Mitarbeiter, Ihr<br />
Wissen und Ihre Erfahrung. Sie wollen<br />
wir mit Scoop glaubwürdig,<br />
ehrlich und transparent,<br />
leserorientiert und endlich<br />
auch weltweit über die <strong>K+S</strong><br />
Gruppe informieren. Das<br />
gesamte Team ist sehr<br />
gespannt auf die Reaktionen<br />
<strong>uns</strong>erer Leserinnen<br />
und Leser aus den verschiedensten<br />
Ländern<br />
und Regionen, in denen<br />
<strong>K+S</strong> aktiv ist.<br />
Fotos: Straub/<strong>K+S</strong>, Bernd Schoelzchen, KircherBukrhardt (4) Grafik: KircherBurkhardt Infografik<br />
Rückblick:<br />
der Weg<br />
zur Scoop<br />
Nicht nur der Bergbau,<br />
sondern auch die<br />
Kommunikation hat<br />
Tradition bei <strong>K+S</strong>.<br />
4/1970<br />
Die <strong>K+S</strong> Werkzeitschrift<br />
erscheint erstmals 1970.<br />
In ihrer vierten Ausgabe<br />
begrüßt der <strong>K+S</strong>-Vorstand<br />
300 Mitarbeiter der Verkaufsorganisation<br />
der<br />
deutschen Kaliindustrie.<br />
Das bisher eigenständige<br />
Unternehmen wird zum<br />
1. Januar 1971 Teil der Kali<br />
und Salz GmbH.<br />
1/1977<br />
Die größte Kristallisationsanlage<br />
der Welt steht auf<br />
dem Werk Wintershall bei<br />
Heringen. Nach zwei Jahren<br />
Planung und Bau erzeugt<br />
sie ein grobkörniges und<br />
staubfreies Kalidüngesalz.<br />
Fast 44 Meter Höhe misst<br />
das Gebäude, in dem die<br />
Konstruktion untergebracht<br />
ist.<br />
5/1986<br />
12. Oktober, 19.07 Uhr: In<br />
der Radiosendung „Sunday-<br />
Express“ auf HR3 sind vier<br />
<strong>K+S</strong>-Kollegen zu Gast. Sie<br />
stehen dem Moderator<br />
routiniert Rede und Antwort.<br />
Thema: Kalibergbau.<br />
Hörfunkmacher und Hörer<br />
sind vom Experten-Quartett<br />
später gleichermaßen<br />
begeistert.<br />
1/1987<br />
Aus der Werkzeitschrift<br />
ist die <strong>K+S</strong> Information<br />
geworden. Neu ist auch die<br />
moderne Telefonanlage<br />
in der Zentrale. Die mikroprozessorgesteuerte<br />
Technik<br />
verbindet schneller und<br />
zuverlässiger mit Menschen<br />
aus der ganzen Welt. Bis<br />
zu 500 Anrufe gehen täglich<br />
ein.
6 7<br />
Arbeiten working / travailler / trabajar / trabalhar<br />
Scoop 1/2011<br />
Scoop 1/2011<br />
vergangenen Jahr sowohl Führungskräfte<br />
als auch Mitarbeiter quer durchs Unternehmen<br />
danach befragt, welche Erwartungen<br />
sie an eine Mitarbeiterzeitung haben.<br />
Ergebnis: Die Befragten wünschten sich<br />
mehr Hintergrundberichte, mehr Information<br />
über Produkte und Prozesse, mehr über<br />
Land und Leute in den Regionen, in denen<br />
<strong>K+S</strong> aktiv ist. Diese Anregungen sind in die<br />
Konzeption der neuen Mitarbeiterzeitung<br />
eingeflossen: Mit dem Ressort „Weltweit“<br />
und mit den vier Hauptressorts „Arbeiten,<br />
Leben, Lernen und Teilen“ geht es in der Zeitung<br />
nun quer durchs Unternehmen.<br />
Nach dem Nachrichtenüberblick zu Unternehmen,<br />
Markt und Umfeld (Weltweit)<br />
geht es im Ressort „Arbeiten“ um das, wo<strong>für</strong><br />
sich Kollegen einsetzen. Im Ressort „Leben“<br />
erzählt die Zeitung, was die Produkte und<br />
das Engagement von <strong>K+S</strong> in der Welt bewirken.<br />
Was man wissen muss, um die täglichen<br />
Anforderungen im Beruf bestmöglich<br />
» Auch inhaltlich ist<br />
bei Scoop selbstver ständ <br />
lich eine Inter na ti ona <br />
li sie rung angesagt. «<br />
zu meistern, steht im Ressort „Lernen“. Und<br />
im Ressort „Teilen“ geht es darum, individuelle<br />
Erfahrungen mit den anderen zu teilen.<br />
Dabei soll Spannendes, Verblüffendes und<br />
auch Lustiges aus der Welt von <strong>K+S</strong> nicht<br />
fehlen: „Schließlich wollen wir nicht nur<br />
informieren, sondern auch unterhalten“, so<br />
Christin Bernhardt (mehr zu den neuen Rubriken<br />
ganz rechts auf dieser Seite).<br />
Erscheinen wird die Scoop alle drei Monate.<br />
Um trotzdem auch einmal schnell auf<br />
aktuelle Entwicklungen reagieren und alle<br />
Mitarbeiter über wichtige Themen informieren<br />
zu können, wird es im kommenden<br />
Jahr zusätzlich zur Scoop einen elektronisch<br />
vertriebenen Newsletter geben, der dort,<br />
wo die Mitarbeiter keinen Portalzugriff haben,<br />
ausgedruckt und an geeigneten Stellen<br />
ausgehängt werden kann.<br />
„Die Redaktion wünscht Ihnen viel Spaß<br />
beim Lesen und freut sich auf Ihre Reaktionen“,<br />
sagt Oliver Morgenthal. Denn: „Nicht<br />
zuletzt sind es die Leser, die mit ihren Vorschlägen<br />
und Anregungen da<strong>für</strong> sorgen,<br />
dass <strong>uns</strong>ere Scoop das sein kann, was sie<br />
sich vorgenommen hat: eine Zeitung, die<br />
wertvolle Nachrichten von den Mitarbeitern<br />
<strong>für</strong> die Mitarbeiter transportiert.“ (red)<br />
1/1994<br />
Eine neue Kali und Salz<br />
GmbH entsteht am 21. Dezember<br />
1993: Grundlage<br />
ist der Fusionsvertrag<br />
zwischen der Kali und Salz<br />
AG, der Treuhandanstalt<br />
und der Mitteldeutschen<br />
Kali AG. Ein neues, nun<br />
hellblaues Logo drückt<br />
mehr Dynamik, Frische und<br />
Weltoffenheit aus.<br />
Markus Bock<br />
<strong>K+S</strong> KALI GmbH, Werk Zielitz,<br />
Zielitz, Deutschland<br />
Um mit Botschaften zu begeistern, müssen die<br />
Informationen benutzergerecht und attraktiv<br />
aufbereitet sein. Dabei muss es <strong>uns</strong> gelingen,<br />
die Mitarbeiter auf allen Ebenen und länderübergreifend<br />
anzusprechen. Mit der erfrischend<br />
modernen Aufmachung und der neuen Struktur bin ich der<br />
festen Überzeugung, wird die neue Scoop eine große Akzeptanz<br />
erfahren und damit auch einen wichtigen Beitrag leisten, eine große<br />
Identifikation mit der Philosophie und den Werten in der <strong>K+S</strong> zu<br />
schaffen. Wir rücken damit ein großes Stück näher zusammen.<br />
Dr. Knut<br />
Clasen<br />
<strong>K+S</strong> KALI France,<br />
Reims, Frankreich<br />
Ich bin sicher, dass<br />
die Mitarbeiter in<br />
aller Welt die erste<br />
Ausgabe <strong>uns</strong>erer<br />
Scoop neugierig und mit großer Erwartung<br />
lesen werden. Denn mit der neuen<br />
Konzeption der Mitarbeiterzeitung haben<br />
wir eine Plattform, um Aktivitäten,<br />
Kulturen und das Leben der Mitarbeiter<br />
weltweit untereinander bekannter zu<br />
machen, aber auch Ideen und Erfahrungen<br />
auszutauschen. Dies wird das<br />
internationale Netzwerk beleben, und<br />
das Verständnis zwischen Menschen<br />
und Gesellschaften för dern. Damit<br />
trägt Scoop dazu bei, Unternehmenskultur<br />
und Unternehmenswerte<br />
zu leben.<br />
4/1999<br />
Zur Jahrtausendwende<br />
stehen sehr gute Ergebnisse<br />
der <strong>K+S</strong> Gruppe in der<br />
Bilanz. Eine konsequente<br />
und zielgerichtete Marktpolitik<br />
lässt die 90er-Jahre<br />
nicht nur ereignisreich,<br />
sondern ebenso erfolgreich<br />
ausklingen. An der 2000er-<br />
Schwelle sind die Weichen<br />
gestellt.<br />
Christin Bernhardt<br />
<strong>K+S</strong> AG, Redaktionsleitung Scoop, Kassel, Deutschland<br />
Ohne den Einsatz vieler Kollegen überall aus der<br />
Welt hätte diese Zeitung nicht entstehen können:<br />
Sie alle haben mit Ideen, spannenden Geschichten<br />
und tatkräftiger Hilfe unterstützt. Aber sie<br />
haben auch <strong>uns</strong>ere Begeisterung <strong>für</strong> das geteilt,<br />
was Scoop sein will: eine Zeitung von den Mitarbeitern<br />
<strong>für</strong> die Mitarbeiter. Und das weltweit. Denn überall auf der<br />
Welt setzen sich Kollegen mit Know-how und Leidenschaft bei ihrer<br />
Arbeit ein. Das liefert jede Menge Geschichten, die es verdienen,<br />
erzählt zu werden. Wenn es <strong>uns</strong> gelingen sollte, auch Sie <strong>für</strong> diese<br />
Geschichten zu begeistern, dann freuen wir <strong>uns</strong> sehr.<br />
Fernando<br />
Slade<br />
Salina Diamante<br />
Branco (SDB), Rio<br />
de Janeiro, Brasilien<br />
Wir von<br />
Salina Diamante<br />
Branco freuen<br />
<strong>uns</strong>, an diesem Projekt teilhaben<br />
zu können. Die Zeitung wird<br />
<strong>uns</strong> nicht nur dabei helfen, die<br />
Unternehmenskultur von <strong>K+S</strong> in<br />
den Gruppengesellschaften zu<br />
vermitteln, sondern <strong>uns</strong> auch alle<br />
inspirieren und motivieren, indem<br />
das Gefühl gestärkt wird, Teil der<br />
<strong>K+S</strong>-Community zu sein. Ich<br />
wünsche <strong>uns</strong> viel Erfolg.<br />
4/2008<br />
Patrícia<br />
CoiMBRa<br />
Vatel-Companhia de<br />
Produtos Alimentares,<br />
S. A., Alverca, Portugal<br />
Meiner Ansicht nach<br />
ist die internationale<br />
Mitarbeiterzeitung<br />
ein sehr wichtiges und nützliches Hilfsmittel<br />
<strong>für</strong> alle Mitarbeiter von <strong>K+S</strong>. Wir<br />
werden hier mehr Informationen über<br />
das Team, die Marken, die Erfahrungen<br />
und die Anliegen von <strong>K+S</strong> finden, und<br />
wir werden Know-how austauschen. Es<br />
ist motivierend, von anderen Einheiten<br />
<strong>uns</strong>eres Unternehmens und aus anderen<br />
Regionen etwas über die jeweiligen Best<br />
Practices und Arbeitsmethoden<br />
zu erfahren.<br />
Als erster Rohstoffkonzern<br />
steigt <strong>K+S</strong> in den DAX auf.<br />
Als „eine Ehre und Herausforderung<br />
<strong>für</strong> <strong>uns</strong> alle“<br />
bezeichnet Vorstandsvorsitzender<br />
Norbert Steiner<br />
den Erfolg im Interview. <strong>K+S</strong><br />
gehört nun zur Riege der 30<br />
wichtigsten börsennotierten<br />
Konzerne Deutschlands.<br />
Die Welt von<br />
Scoop entsteht mithilfe<br />
eines weltweiten Netzwerks<br />
von Kommunikatoren.<br />
Noch ist dieses im<br />
Aufbau, doch schon jetzt<br />
haben wir einige der<br />
Kollegen gefragt, was sie<br />
von Scoop halten …<br />
Bianca Schanklies<br />
european salt company (esco),<br />
Hannover, Deutschland<br />
Nicht erst durch die Akquisition<br />
von SPL und Morton Salt<br />
ist <strong>K+S</strong> zu einem Konzern mit<br />
internationalem Anspruch<br />
geworden. Ich bin überzeugt,<br />
dass die neue Scoop diesen Anspruch endlich auch<br />
nach innen wirken lassen wird. Die über den Globus<br />
verteilten Mitarbeiter und Organisationen werden<br />
näher zusammenrücken und sich als großes Ganzes<br />
verstehen können. Ich freue mich, als ein Kommunikator<br />
von vielen ein klein wenig dazu beitragen<br />
zu dürfen – und auf viele spannende Artikel aus<br />
<strong>uns</strong>erem weltweiten Netzwerk. Glückauf!<br />
Allison<br />
Schmidt<br />
<strong>K+S</strong> North<br />
America Salt<br />
Holdings (NASH),<br />
Chicago, USA<br />
Ich bin<br />
begeistert,<br />
Mitglied des Kommunikatoren-<br />
Netzwerks zu sein. Die internationale<br />
Mitarbeiterzeitung gibt<br />
<strong>uns</strong> die einzigartige Möglichkeit,<br />
Ideen, Interessen und Ereignisse in<br />
globale Perspektive zu bringen. Sie<br />
wird ein wichtiges Werkzeug sein,<br />
die verschiedenen Teile der <strong>K+S</strong><br />
Gruppe zu vernetzen.<br />
5/2009<br />
Mit Day-One-Events in den<br />
USA und in Kanada heißt<br />
<strong>K+S</strong> die neuen Kollegen<br />
herzlich willkommen.<br />
Seit 1. Oktober gehört das<br />
US-Unternehmen Morton<br />
Salt mit Sitz in Chicago zum<br />
Kasseler Konzern. <strong>K+S</strong> wird<br />
durch die Übernahme zum<br />
weltgrößten Salzanbieter.<br />
Ivonne<br />
Balduf<br />
<strong>K+S</strong> KALI GmbH, Werk<br />
Werra, Philippsthal,<br />
Deutschland<br />
Informativ, gleichzeitig<br />
unterhaltsam<br />
und dabei so divers<br />
und vielfältig wie die Mitarbeiter, die<br />
täglich rund um den Globus <strong>für</strong> den<br />
Erfolg von <strong>K+S</strong> arbeiten – so kommt<br />
die neue Mitarbeiterzeitung daher. Die<br />
Scoop wird die internationale Belegschaft<br />
verbinden und <strong>für</strong> Wissen und<br />
gegenseitiges Verständnis sorgen. Ich<br />
wünsche ihr eine Leserschaft, die stolz<br />
ist, <strong>für</strong> ein solches Unternehmen zu<br />
arbeiten.<br />
Richard Pinner<br />
<strong>K+S</strong> UK & Eire, Hertford,<br />
Großbritannien<br />
Ich arbeite seit gut sechs Jahren<br />
<strong>für</strong> <strong>K+S</strong>, und das Unternehmen<br />
hat sich in dieser kurzen Zeit so<br />
stark verändert und entwickelt.<br />
Dass es jetzt Informationen in<br />
mehreren Sprachen gibt über Arbeits- oder Lebensstil,<br />
wird es jedem erlauben, sich als Teil dieses wirklich<br />
globalen Konzerns zu fühlen. Es ist eine tolle Aussicht,<br />
einen Einblick in die verschiedenen Aktivitäten<br />
von Kollegen aus aller Welt zu bekommen. Dies wird<br />
<strong>uns</strong> sicher dabei helfen, miteinander als eine Firma zu<br />
arbeiten. Wir freuen <strong>uns</strong> auf die erste Ausgabe …<br />
4/2011<br />
Das Werk Bra<strong>uns</strong>chweig-<br />
Lüne burg ziert die letzte<br />
Ausgabe der <strong>K+S</strong> information.<br />
Es ist nicht nur das<br />
kleinste der drei <strong>K+S</strong>-Steinsalzwerke<br />
in Deutschland<br />
und Europa, mit 100 Jahren<br />
ist es auch das älteste. In<br />
Grasleben stieg im August<br />
eine große Geburtstagsfeier.<br />
Astrid<br />
von Borries<br />
Sociedad Punta de<br />
Lobos (SPL), Las Condes,<br />
Santiago, Chile<br />
Diese neue Mitarbeiterzeitschrift<br />
wird <strong>für</strong> alle eine<br />
gute Plattform sein, um die <strong>K+S</strong> Gruppe<br />
ein bisschen besser kennen zulernen. Es<br />
ist <strong>für</strong> <strong>uns</strong> in Chile eine große Ehre, in<br />
dieser ersten Ausgabe <strong>uns</strong>er Land, <strong>uns</strong>ere<br />
Leute und Traditionen vorstellen zu<br />
dürfen. Ich persönlich halte diese neue<br />
Zeitung <strong>für</strong> eine tolle Idee, denn heute<br />
ist die <strong>K+S</strong> viel internationaler. Ich bin<br />
schon gespannt auf die nächsten Ausgaben<br />
und freue mich, die Menschen und<br />
Regionen, in denen <strong>K+S</strong> außerdem<br />
tätig ist, besser zu verstehen.<br />
Das finden Sie<br />
in den vier neuen<br />
Scoop-Ressorts<br />
Die Zeitung erklärt sich eigentlich<br />
beinahe von selbst. Falls Sie es<br />
aber doch nachlesen möchten:<br />
Unter dem Motto Arbeiten<br />
steht, was in der Arbeit des<br />
Unternehmens wichtig<br />
ist oder wichtig wird. Ob<br />
wirtschaftliche Ergebnisse,<br />
strategische Entscheidungen,<br />
neue Geschäftsentwicklungen<br />
oder bedeutende Personalien – hier<br />
kommt alles zusammen, was gewissermaßen<br />
zum Dienst gehört. Dabei geht es<br />
quer durch alle Geschäftsbereiche und<br />
manchmal auch darüber hinaus in die<br />
Branchenszene. Wer informiert sein will,<br />
muss schließlich mehr kennen als seinen<br />
eigenen fachlichen Bereich.<br />
Das Kapitel leben nimmt sich<br />
die Frage vor, was die Produkte<br />
und Dienstleistungen<br />
von <strong>K+S</strong> eigentlich bewirken.<br />
Erfahren Sie hier, was mit<br />
den bei <strong>K+S</strong> geförderten oder<br />
veredelten Rohstoffen passiert,<br />
wo die Produkte genutzt werden<br />
und einen Unterschied machen. Lernen Sie<br />
richtige Menschen im richtigen Leben kennen,<br />
die irgendwo auf der Welt mit einem<br />
Produkt in Verbindung kommen, das aus<br />
<strong>uns</strong>erer Produktion stammt. Manches mag<br />
Ihnen bekannt sein, manches aber wird<br />
hoffentlich überraschen.<br />
Im Ressort lernen gibt es<br />
etwas zu gucken, zu staunen<br />
und – na, logisch – zu lernen.<br />
Hier wird Scoop in Zukunft<br />
neue Verfahren, Prozesse<br />
oder Maschinen vorstellen<br />
oder, soweit möglich, interessante<br />
Einblicke in Forschung und<br />
Entwicklung geben. Nicht vergessen bleibt<br />
im Know-how-Ressort der Scoop alles, was<br />
zum Bereich Sicherheit und Arbeitsschutz<br />
gehört: Wie bleibt man am Arbeitsplatz<br />
sicher und gesund? Was machen andere,<br />
um die Standards noch zu verbessern?<br />
Auch das generelle Wissen zu Salz und Kali<br />
hat in diesem Ressort seinen Platz.<br />
Das letzte Ressort heißt<br />
teilen, weil es hier um das<br />
Miteinander bei <strong>K+S</strong> geht. In<br />
diesem Ressort stehen die<br />
Menschen <strong>uns</strong>eres Unternehmens<br />
im Mittelpunkt: Sie<br />
stellen Standorte vor, reden<br />
über Traditionen oder die Geschichte,<br />
blicken in die Zukunft und über den<br />
Tellerrand. Wie interessant dieses Ressort<br />
langfristig wird, bestimmen ein Stück weit<br />
die Leser selbst. Denn hier ist Mitmachen<br />
angesagt.<br />
Fotos: <strong>K+S</strong> (10), KircherBurkhardt (5) Grafik: KircherBurkhardt Infografik
8 9<br />
Arbeiten working / travailler / trabajar / trabalhar<br />
Scoop 1/2011<br />
Scoop 1/2011<br />
Norbert Steiner, Vorsitzender<br />
des Vorstands der<br />
<strong>K+S</strong> Aktiengesellschaft:<br />
„Nachhaltige Kaliproduktion<br />
und Schonung der<br />
Umwelt gehören <strong>für</strong> <strong>uns</strong><br />
fest zusammen!“<br />
1360 Millionen Euro<br />
<strong>für</strong> den Gewässerschutz<br />
2… <strong>für</strong> den<br />
Erhalt der Kaliproduktion<br />
3… <strong>für</strong> eine<br />
lebenswerte<br />
Region<br />
Anspruchsvolle<br />
Projekte an den<br />
Werra-Standorten<br />
Ein rund 25-köpfiges Team aus Ingenieuren,<br />
Forschern und Technikern<br />
entwickelte die Einzelmaßnahmen.<br />
Alle Produktionsstandorte des Verbundwerkes<br />
Werra, Hattorf und Wintershall in<br />
Hessen sowie Unterbreizbach in Thüringen,<br />
sind mit Neubauprojekten, Verfahrensoptimierungen<br />
und Anlagenerweiterungen<br />
in das Maßnahmenpaket einbezogen.<br />
„Wir halten Wort“<br />
Am 27. Oktober 2011 war es soweit: Mit dem<br />
symbolischen Druck auf den „Grünen Knopf“ hat<br />
<strong>K+S</strong> das offizielle Startsignal <strong>für</strong> das vor drei Jahren<br />
vorgestellte 360-Millionen-Euro-Maßnahmenpaket<br />
zum Gewässerschutz gegeben.<br />
» Wir stehen zum Bergbau<br />
und zur heimischen<br />
Rohstoffgewinnung in<br />
Hessen und Thüringen. «<br />
Der Baustart im Kaliwerk Werra markiert<br />
einen Meilenstein bei der Sicherung<br />
nachhaltiger Grundlagen<br />
<strong>für</strong> eine langfristig erfolgreiche Kaliproduktion“,<br />
sagte Vorstandsvorsitzender Norbert<br />
Steiner in seiner Rede vor mehreren Hundert<br />
Vertretern der Belegschaft und der Politik<br />
am Standort Hattorf. „Gleichzeitig ist er<br />
ein wichtiges Signal an <strong>uns</strong>ere Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter, an die Menschen in<br />
<strong>uns</strong>erem Umfeld, an die Politik sowie an die<br />
kritischen Begleiter <strong>uns</strong>eres T<strong>uns</strong>: Wir stehen<br />
zum Bergbau und zur heimischen Rohstoffgewinnung<br />
auch in Hessen und Thüringen.<br />
Wir halten Wort, und wir übernehmen<br />
Verantwortung. Dabei haben wir die Menschen<br />
und die erfolgreiche wirtschaftliche<br />
Entwicklung des Unternehmens und der<br />
Region ebenso fest im Blick wie die weitere<br />
Verbesserung der Umwelt.“<br />
Auf Knopfdruck Baubeginn (v. l. n. r.): Werkleiter<br />
Dr. Rainer Gerling, Projektleiter Gerd<br />
Hofmann, KALI-Geschäftsführer Dr. Ralf<br />
Diekmann, Betriebsratschef Harald Döll und<br />
<strong>K+S</strong>-Vorstandsvorsitzender Norbert Steiner<br />
Alle Verpflichtungen erfüllt<br />
Verlässlich habe <strong>K+S</strong> alle Verpflichtungen<br />
erfüllt, die das Unternehmen eingegangen<br />
sei: So habe <strong>K+S</strong>, wie im Februar 2009 in einer<br />
öffentlich-rechtlichen Vereinbarung mit<br />
den Landesregierungen von Hessen und<br />
Thüringen niedergelegt, zunächst eine Gesamtstrategie<br />
<strong>für</strong> die salzhaltigen Abwässer<br />
und darauf aufbauend ein integriertes<br />
Maßnahmenkonzept vorgelegt. „Wir haben<br />
geliefert“, erklärte der Vorstandsvorsitzende,<br />
„und wir haben noch mehr getan!“ Denn<br />
bereits unmittelbar nach Bekanntgabe des<br />
Maßnahmenpaketes – noch im Jahr 2008 –<br />
sei mit der Erarbeitung der Planungsgrundlagen<br />
<strong>für</strong> die Großprojekte begonnen worden.<br />
„Nur so konnten wir die Chance wahren,<br />
diese anspruchsvollen Projekte, die alle<br />
sinnvollen Möglichkeiten zur Reduzierung<br />
von Salzabwasser ausschöpfen, aber auch<br />
bis an die Grenzen des wirtschaftlich Vertretbaren<br />
gehen, zeitgerecht umzusetzen“,<br />
sagte Steiner. „Diese Chance nutzen wir<br />
jetzt – ein großer Schritt nach vorne!“<br />
Anträge <strong>für</strong> Fernleitungen<br />
Ungeachtet der Maßnahmen, mit der die<br />
„Basis <strong>für</strong> ein langfristiges Konzept der<br />
nachhaltigen lokalen Entsorgung“ geschaffen<br />
werde, habe <strong>K+S</strong> im Dezember 2010<br />
entschieden, Antragsunterlagen <strong>für</strong> zwei<br />
Fernleitungsvarianten zu erarbeiten, führte<br />
der Vorstandsvorsitzende weiter aus. Dies<br />
geschehe, um „vorurteilsfrei und ergebnisoffen<br />
die sich <strong>uns</strong> bietenden Optionen zu<br />
wahren“. Die Planungsunterlagen auch dieser<br />
Ent sorgungsvarianten würden sorgfältig<br />
vor bereitet und voraussichtlich im Frühjahr<br />
2012 offiziell bei den Behörden eingereicht.<br />
„Wir tun dies auch, weil wir sehen, dass <strong>uns</strong>er<br />
Konzept der standortnahen Entsorgung<br />
teilweise kritisch diskutiert wird. Wir setzen<br />
also nicht ausschließlich auf ein ‚Pferd‘, das<br />
» Wir setzen nicht<br />
ausschließlich auf ein<br />
›Pferd‹, das lokale<br />
Maßnahmenpaket. «<br />
lokale Maßnahmenpaket“, so Steiner. Niemand<br />
könne daher behaupten, <strong>K+S</strong> lasse es<br />
an vorausschauender Sorgfalt fehlen und<br />
habe kein Konzept. Das Gegenteil sei der<br />
Fall: <strong>K+S</strong> habe wohl abgewogene Entscheidungen<br />
<strong>für</strong> den Weg in die Zukunft getroffen<br />
und bleibe beim eingeschlagenen Kurs.<br />
„Verantwortung <strong>für</strong> Mensch, Natur und<br />
<strong>K+S</strong> – dieser Verantwortung sind wir <strong>uns</strong><br />
bewusst“, betonte der Vorstandsvorsitzende.<br />
„Wir werden nach Kräften da<strong>für</strong> eintreten,<br />
dass der Kalibergbau und mit ihm diese<br />
Region eine gute Zukunft haben!“ (akö)<br />
Fotos: Boettcher/Bilderberg, Ritter/DPA, Straub/<strong>K+S</strong> (3), <strong>K+S</strong> (2)<br />
„Wir kennen <strong>uns</strong>ere Verfahren –<br />
und sie setzen weltweit Maßstäbe“<br />
Projektleiter Gerd Hofmann ist zuversichtlich, dass alle<br />
Teilprojekte des Maßnahmenpaketes funktionieren werden.<br />
Was ihn so sicher macht, verrät er im Interview.<br />
Sind Sie froh, dass es jetzt richtig losgeht?<br />
Wir haben Anfang 2009 mit den Vorbereitungen<br />
begonnen. Das Team hat also fast<br />
drei Jahre konzentriert auf den Beginn der<br />
Bauarbeiten hingearbeitet. Wir freuen <strong>uns</strong><br />
sehr, dass dieses wichtige Etappenziel nun<br />
erreicht ist.<br />
Was macht Sie zuversichtlich, dass alles<br />
funktionieren wird?<br />
Ganz einfach: Wir haben <strong>uns</strong>ere Verfahren,<br />
die weltweit Maßstäbe setzen, zum großen<br />
Teil selbst entwickelt. Das salzwasserfreie<br />
ESTA-Verfahren beispielsweise, das künftig<br />
auch bei der Kieseritgewinnung in Hattorf<br />
angewendet wird, ist <strong>uns</strong>er eigenes Knowhow,<br />
und auch vom Eindampfen chloridhaltiger<br />
Lösungen verstehen wir etwas.<br />
Neuland werden wir nur bei <strong>uns</strong>erer eben -<br />
falls in Hattorf geplanten Lösungstiefkühlanlage<br />
betreten. Aber auch hier verfügen<br />
wir dank einer Pilotanlage über alle notwendigen<br />
Erfahrungen.<br />
Kann auf der weiteren Wegstrecke also<br />
nichts mehr schiefgehen?<br />
Verfahrenstechnische Stolpersteine sind<br />
nahezu ausgeschlossen. Möglich ist,<br />
dass die von <strong>uns</strong> beauftragten Fremdfirmen<br />
mal nicht termingerecht<br />
liefern. Mit <strong>uns</strong>eren Kollegen<br />
vom Einkauf haben wir jedoch<br />
alle Unternehmen sorgfältig<br />
ausgewählt, sodass dies nicht<br />
passieren sollte.<br />
Was markiert in Ihrem Kalender<br />
den nächsten Meilenstein?<br />
Die wichtigsten Meilensteine sind:<br />
Abschluss der Planung, Fertigstellung des<br />
Baus, Abschluss der Tests, Übergabe in den<br />
Regelbetrieb. Die Korken lassen wir nur selten<br />
knallen. Wenn jedoch im Jahr 2013 die<br />
erste Anlage errichtet und damit bereits<br />
90 Prozent der angestrebten Abwassereinsparung<br />
erreicht sein wird, werden wir<br />
sicherlich ein bisschen feiern. (akö)<br />
Im Einzelnen werden am Standort Hattorf<br />
eine neue zusätzliche Anlage <strong>für</strong> abwasserfreie<br />
Kaliproduktion (ESTA = Elektrostatisches<br />
Aufbereitungsverfahren) sowie eine<br />
Lösungstiefkühlung errichtet, während am<br />
Standort Unterbreizbach die Kaliaufbereitung<br />
um eine Anlage erweitert und die<br />
Kapazität der bestehenden Dickstoffanlage<br />
erhöht wird. Am Standort Wintershall<br />
wird die Magnesiumchlorid-Anlage ausgebaut,<br />
eine neue Eindampfanlage errichtet<br />
und die Kieseritflotation optimiert. Hinzu<br />
kommen als übergreifende Maßnahmen<br />
der Neubau von Speicherbecken und die<br />
Erhöhung der Rückförderkapazität <strong>für</strong><br />
Salzwasser aus dem Plattendolomit.<br />
Ziel ist es, bis zum Jahr 2015 das Salzabwasseraufkommen<br />
zu halbieren<br />
und einen weiteren Beitrag zur<br />
Verbesserung der Gewässer Werra<br />
und Weser sowie zum Schutz<br />
des Grundwassers zu leisten.<br />
Die Oberweser wird wieder<br />
Süßwasser-, die Unterweser ab<br />
Bremen Trinkwasserqualität<br />
haben. Zugleich kann die bisherige<br />
Form der Versenkung<br />
aufgegeben werden, und es<br />
wird erstmals sogar möglich<br />
sein, den Untergrund von<br />
Salzwasser zu entlasten.<br />
(akö)<br />
Mit Helm, Heft und Handy:<br />
So sieht man Gerd Hofmann<br />
auf der Großbaustelle.
10<br />
Scoop<br />
Arbeiten working / travailler / trabajar / trabalhar<br />
1/2011<br />
Grünes Licht <strong>für</strong><br />
Kaliprojekt in Kanada<br />
Beschluss von Vorstand und Aufsichtsrat der <strong>K+S</strong> Aktiengesellschaft<br />
zum Bau des neuen Kalistandortes in der Provinz Saskatchewan.<br />
? ?<br />
Von links nach rechts:<br />
Mike Ferguson, Vice President<br />
und Project Manager<br />
<strong>K+S</strong> Potash Canada, Dr.<br />
Franz Xaver Spachtholz,<br />
Vice President Engineering<br />
und Richard L. „Dick“ Wilson,<br />
President und CEO<br />
<strong>K+S</strong> Potash Canada.<br />
<strong>K+S</strong> wird das Legacy-Projekt in der kanadischen<br />
Provinz Saskatchewan realisieren und eine auf<br />
Solungsbergbau (Solution Mining) basierende<br />
Kaliproduktion aufbauen. Vorstand und Aufsichtsrat<br />
der <strong>K+S</strong> Aktiengesellschaft haben entsprechende Beschlüsse<br />
gefasst. „Die Umsetzung des Legacy-Projekts<br />
ist ein bedeutender Schritt zum Ausbau <strong>uns</strong>erer Kalikapazitäten.<br />
Zusammen mit <strong>uns</strong>eren bestehenden<br />
Kalibergwerken in Deutschland wird dies die internationale<br />
Wettbewerbsfähigkeit von <strong>K+S</strong> erheblich<br />
stärken und im Ergebnis der gesamten <strong>K+S</strong> Gruppe in<br />
Europa und Übersee zugutekommen“, sagt der <strong>K+S</strong>-<br />
Vorstandsvorsitzende Norbert Steiner.<br />
Für den Bau des neuen Kali-Standorts<br />
sind insgesamt 3,25 Milliarden<br />
kanadische Dollar (rund 2,4 Milliarden<br />
Euro) bewilligt worden. Ende<br />
2015 sollen die ersten Mengen des KANADA<br />
weltweit begehrten Minerals zur<br />
Verfügung stehen. Die jährliche<br />
Produktionsmenge soll dann auch<br />
unter Berücksichtigung der Marktlage<br />
bis auf 2,86 Millionen Tonnen<br />
Saskatoon<br />
Kaliumchlorid (KCl) im Jahre 2023<br />
gesteigert werden. In einer weiteren Ausbauphase<br />
wäre eine Steigerung auf eine Kapazität von 4 Millionen<br />
Tonnen KCl jährlich möglich.<br />
<strong>K+S</strong> hatte den früheren Eigentümer der Lagerstätte,<br />
die Explorations- und Entwicklungsgesellschaft Potash<br />
One, Anfang 2011 erworben und in den vergangenen<br />
Monaten eine vorliegende Machbarkeitsstudie<br />
Das ist <strong>K+S</strong> Potash Canada GP in Zahlen:<br />
3,25 MrD.<br />
CAD wurden <strong>für</strong> Investitionen zum<br />
Aufbau des neuen Standorts genehmigt.<br />
von Grund auf überarbeitet und optimiert. Richard L.<br />
„Dick“ Wilson, President und CEO von <strong>K+S</strong> Potash Canada,<br />
betont: „Durch die hervorragende Arbeit <strong>uns</strong>eres<br />
gesamten Teams haben wir ein Konzept mit einer<br />
Bauzeit entwickelt, welches optimal zu den Produktions-<br />
und Marktprognosen von <strong>K+S</strong> passt und insgesamt<br />
eine sehr positive Wirtschaftlichkeit aufweist.“<br />
Mit Elan ans Werk<br />
Die in diesem Jahr begonnenen ersten Infrastrukturarbeiten<br />
in den Bereichen Wasserversorgung, 31<br />
Elektrizität<br />
und Straßenbau sowie erste Bohraktivitäten<br />
schreiten unterdessen gut voran. INFO Bei <strong>K+S</strong> Potash Canada<br />
GP in 31 Saskatoon arbeiten im<br />
Projektbüro mittlerweile 30 <strong>K+S</strong>-<br />
INFO<br />
Mitarbeiter aus 31 verschiedenen Ländern<br />
am Aufbau des neuen Standorts.<br />
„Unter <strong>uns</strong> herrscht ein großer<br />
31<br />
Pioniergeist, alle Teammitglieder<br />
sind mit Begeisterung bei der Arbeit“,<br />
sagt der Bergbauingenieur<br />
Tobias Geisen, der vom esco-Werk<br />
Bernburg (Deutschland) nach Kanada<br />
versetzt wurde. Da der Platz im<br />
alten Potash-One-Büro nicht mehr<br />
ausreicht, wird das Team bereits in wenigen Wochen<br />
in größere Räumlichkeiten in der Innenstadt Saskatoons<br />
umziehen. (mwu)<br />
320<br />
Mitarbeiter werden<br />
insgesamt am neuen<br />
Standort beschäftigt sein.<br />
INFO<br />
31<br />
Weitere Informationen zum Legacy-Projekt finden<br />
Sie auf der Website von <strong>K+S</strong> Potash Canada unter:<br />
http://www.ks-potashcanada.com/en/index.html<br />
<strong>K+S</strong><br />
2,86 Mio.<br />
Tonnen Kaliumchlorid jährlich sollen in den ersten<br />
beiden Ausbauphasen (bis 2023) produziert werden.<br />
Packen wir’s an!<br />
Dr. Ralf Diekmann, Geschäftsführer<br />
der <strong>K+S</strong> KALI<br />
GmbH, über die Bedeutung<br />
des Legacy-Projekts.<br />
„Das Legacy-<br />
Projekt passt<br />
hervorragend in<br />
die Strategie des<br />
Geschäftsbereichs<br />
Kali- und<br />
Magnesiumprodukte<br />
und<br />
veranstalltung<br />
ist zur<br />
mehr<br />
langfristigen<br />
info<br />
Sicherung<br />
der Produktionskapazitäten und<br />
zur Teilnahme am Wachstum des<br />
Weltkalimarktes unabdingbar.<br />
Durch Legacy erhalten wir einen<br />
portal Intranet<br />
nordamerikanischen Kalistandort<br />
zu <strong>uns</strong>eren sechs deutschen Bergwerken<br />
hinzu. Dies stärkt <strong>uns</strong>ere<br />
globale Präsenz und eröffnet <strong>uns</strong><br />
durch die relative Nähe des Standorts<br />
zu den wichtigen Regionen<br />
Nord- und Südamerika sowie<br />
Asien neue Absatzmöglichkeiten.<br />
internet Legacy wird sich außerdem positiv<br />
auf die durchschnittlichen Kosten<br />
des Geschäftsbereichs Kali- und<br />
Magnesiumprodukte auswirken<br />
und die durchschnittliche<br />
Lebensdauer <strong>uns</strong>erer Bergwerke<br />
verlängern.<br />
Ich bin fest davon überzeugt, dass<br />
wir mit <strong>uns</strong>erem erfahrenen Team<br />
an Spezialisten diese große und<br />
<strong>für</strong> die gesamte <strong>K+S</strong> Gruppe bedeutende<br />
Herausforderung meistern<br />
werden. Packen wir’s an!“<br />
Fotos: <strong>K+S</strong> (2), Volker Straub/<strong>K+S</strong>
Scoop 1/2011<br />
11<br />
Hängepartie<br />
aus Tradition<br />
Für die Bergleute ist es seit Jahrhunderten<br />
Routine, in ihrem Umkleideraum,<br />
der sogenannten Kaue, die Alltagskleidung<br />
vor der Einfahrt ins Bergwerk in<br />
einen Korb zu legen. Der Kauenkorb<br />
wird an einer Kette mehrere Meter<br />
bis unter die Decke gezogen, die Kette<br />
dann abgeschlossen. Damit ist die Kleidung<br />
sicher und platzsparend untergebracht.<br />
Bis vor einem Jahr baumelte<br />
unter der Kauendecke nur Männerkleidung,<br />
doch das hat sich geändert.<br />
Zum Glück, wie Personal leiter Holger<br />
Blannarsch sagt.<br />
In der Kaue<br />
wird es bunter<br />
<strong>K+S</strong> bekennt sich zu Chancengleichheit und Vielfalt. Bis zum Jahr 2020 soll<br />
der Anteil weiblicher Führungskräfte um etwa 30 Prozent steigen und so<br />
dem Frauenanteil an der Gesamtbelegschaft in Deutschland entsprechen.<br />
Fotos: KircherBurkhardt, <strong>K+S</strong> (2)<br />
Das Thema Frauenförderung ist in der<br />
deutschen Politik im Jahr 2011 intensiv<br />
diskutiert worden. Auf gut ausgebildete<br />
Frauen kann nämlich angesichts<br />
des demografischen Wandels kein europäisches<br />
Unternehmen verzichten. <strong>K+S</strong> hat<br />
sich deshalb, aber auch aus dem eigenen<br />
Werteverständnis heraus, gemeinsam mit<br />
den Unternehmen im führenden deutschen<br />
Bör senindex DAX zur Chancengleichheit bekannt.<br />
Das Stichwort dabei lautet Vielfalt.<br />
<strong>K+S</strong> bekennt sich zu dem ambitionierten<br />
Ziel, bis zum Jahr 2020 zehn Prozent der<br />
Führungspositionen mit Frauen zu besetzen.<br />
Dann entspräche der Anteil weiblicher<br />
Führungskräfte exakt dem Anteil der weiblichen<br />
Gesamtbelegschaft in Deutschland.<br />
Dabei steht <strong>K+S</strong> als Bergbauunternehmen<br />
vor ganz anderen Herausforderungen als<br />
beispielsweise Unternehmen im Handelsoder<br />
Dienstleistungssektor. So ist es in<br />
Deutschland zum Beispiel erst seit 2009 gesetzlich<br />
möglich, dass Frauen den Beruf der<br />
Bergbautechnologin (früher Bergmechaniker)<br />
erlernen.<br />
„Diese Entwicklung ist in <strong>uns</strong>eren Augen<br />
ein riesiger Schritt nach vorne, der <strong>uns</strong><br />
sehr zugutekommt“, sagt Holger Blannarsch,<br />
Leiter Personal bei <strong>K+S</strong>. Dass Frauen<br />
Theresa Schellhas (links) und Sarah Lipp<br />
haben 2010 als erste Bergbautechnologinnen<br />
bei der <strong>K+S</strong> KALI GmbH den Vorstoß in die<br />
Männerwelt gewagt.<br />
heute die Mehrzahl der Abiturienten und<br />
Hochschulabsolventen stellen, bringe das<br />
Thema voran. „Das darf <strong>uns</strong> allerdings<br />
nicht darüber hinwegtäuschen, dass noch<br />
immer eine vergleichsweise geringe Zahl<br />
von Frauen technische und mathematischnaturwissenschaftliche<br />
Ausbildungen und<br />
Studiengänge durchläuft.“ Genau das sind<br />
die Berufe, die bei <strong>K+S</strong> den Löwenanteil<br />
ausmachen. Für Personalvorstand Dr.<br />
Thomas Nöcker ist deshalb klar, dass es<br />
<strong>für</strong> das Thema Chancengleichheit keine<br />
Allerweltslösung geben kann: „Wir lehnen<br />
starre gesetzliche Quoten ab, da sie den<br />
unterschiedlichen Bedingungen in den einzelnen<br />
Unternehmen nicht gerecht werden<br />
können. Wir streben vielmehr eine langfristige<br />
und nachhaltige Entwicklung an,<br />
die auf <strong>uns</strong>ere Unternehmensstruktur und<br />
die Besonderheiten <strong>uns</strong>erer Branche zugeschnitten<br />
ist. Hier setzen wir auf Vielfalt“, so<br />
der <strong>K+S</strong>-Arbeitsdirektor.<br />
Vielfalt ist gut <strong>für</strong> das Ergebnis<br />
Denn dass heterogene Teams die besseren<br />
Ergebnisse liefern, ist erwiesen: „Wir<br />
brauchen unterschiedliche Arbeits- und<br />
Denkansätze. Frauen sind ebenso unersetzlich<br />
wie Männer, jüngere Mitarbeiter<br />
ebenso wichtig wie ältere, und auch<br />
vielfältige berufliche sowie kulturelle<br />
Hintergründe tragen zum Unternehmenserfolg<br />
bei“, erläutert Blannarsch.<br />
Mit dem Ziel der Frauen förderung<br />
Holger Blannarsch ist seit Mai 2011<br />
Leiter Personal Deutschland.<br />
und dem danach ausgerichteten Handeln<br />
setzt <strong>K+S</strong> auf die eigene Unternehmenskultur,<br />
die sich zur Chancengleichheit<br />
bekennt, nicht zuletzt aber auch die<br />
Nachwuchs- und Mitarbeiterförderung<br />
großschreibt: „Wir setzen <strong>uns</strong> bewusst <strong>für</strong><br />
<strong>uns</strong>ere eigenen Leute ein und wollen auch in<br />
Zukunft Fach- und Führungskräfte größtenteils<br />
aus den eigenen Reihen gewinnen. Diese<br />
Tradition leben wir seit Jahrzehnten, und<br />
sie ist mitverantwortlich <strong>für</strong> <strong>uns</strong>eren Erfolg“,<br />
so Nöcker. Dass das Bekenntnis zur Förderung<br />
von Vielfalt nicht nur <strong>für</strong> Deutschland<br />
gilt, steht <strong>für</strong> Nöcker außer Frage: „Chancengleichheit<br />
ist ein ebenso internationales<br />
wie gesellschaftsübergreifendes Thema.“<br />
Das Thema könne auch nicht einseitig nur<br />
von den Unternehmen geschultert werden:<br />
„Auch wenn die Maßnahmen zur Gewährleistung<br />
von Chancengleichheit die gesellschaftlichen<br />
und politischen Spezifika<br />
der einzelnen Länder berücksichtigen<br />
müssen, sind Offenheit und Beweglichkeit<br />
über die Unternehmens-<br />
und Ländergrenzen hinaus<br />
notwendig. Dazu gehört auch das<br />
Hinterfragen eingefahrener<br />
und oftmals überholter<br />
Rollenbilder.“ (cbe)
12<br />
Scoop<br />
Arbeiten Working / travailler / trabajar / trabalhar<br />
1/2011<br />
Wo Kinder glücklich sind<br />
Schon sechs Monate nach der Geburt ihrer Babys können <strong>K+S</strong>-Mitarbeiter in<br />
Kassel flexibel in den Beruf zurückkehren. Seit 2009 gibt es eine Unternehmenskita.<br />
Die ist nicht nur schön – sie wird sehr gut angenommen.<br />
Hannover,<br />
Deutschland<br />
» Der Löwenanteil<br />
liegt natürlich<br />
bei meiner Frau. «<br />
Bei den „GlücKSkindern“<br />
übt sich der Nachwuchs von<br />
<strong>K+S</strong> schon mal im Umgang<br />
mit schwerem Gerät. Altersgerecht,<br />
versteht sich.<br />
Dem Beruf gerecht zu werden und zugleich die<br />
Familie nicht zu vernachlässigen, kann schwierig<br />
sein. Wie meistern Kollegen bei <strong>K+S</strong> diesen Spagat?<br />
Scoop hat sich umgehört.<br />
Francisco Martín, esco HQ, Hannover<br />
(wechselte zum 13. September<br />
von esco Spain, Barcelona)<br />
schreibt: Praktischerweise ist<br />
meine Frau als Innenarchitektin<br />
und Übersetzerin selbstständig<br />
und kann von zu Hause aus arbeiten.<br />
Das war schon so, als wir<br />
noch in Barcelona wohnten, und<br />
das wollen wir auch in Deutschland<br />
beibehalten. Das heißt, sie<br />
kann <strong>uns</strong>ere Kinder – 6, 4 und<br />
1,5 Jahre alt – gut zu Hause<br />
betreuen und hält mir so den<br />
Rücken frei <strong>für</strong> meine Arbeit.<br />
Am Wochenende machen wir es<br />
dann umgekehrt – aber natürlich<br />
liegt der Löwenanteil schon<br />
bei ihr.<br />
So sieht der perfekte Kindergarten aus: helle, bunte Räume,<br />
Plätze zum Spielen, Basteln, Plaudern und Klettern, Klamotten<br />
zum Verkleiden, mehrere Spielküchen, eine Bibliothek<br />
und ein Turnraum: Im Kindergarten bei <strong>K+S</strong> bleiben kaum Wünsche<br />
offen. In den Waschräumen dürfen sich die „GlücKSkinder“<br />
sogar mit farbiger Seife anmalen oder mit Wasser herummatschen.<br />
In ihren Ateliers experimentieren und basteln sie zum Thema<br />
Naturwissenschaften. Auf dem Spielplatz draußen können sie<br />
sich austoben. Und mittwochs, am „süßen Tag“, gibt es sogar Nutella<br />
zum Frühstück. Kurz: ein Kinderparadies.<br />
40 Kinder von <strong>K+S</strong>-Mitarbeitern werden bei den „GlücKSkindern“<br />
betreut. Für die Mütter und Väter ist das eine perfekte Möglichkeit,<br />
auch mit Familie schnell wieder in den Beruf einzusteigen. Ab einem<br />
Alter von sechs Monaten darf der Nachwuchs in den Kindergarten<br />
kommen – <strong>für</strong> 25, 35 oder 45 Wochenstunden. Und wenn<br />
plötzlich ein Meeting dazwischenkommt? „Sind wir flexibel“, sagt<br />
Kindergartenleiterin Christina Bertram. „Eltern können kurzfristig<br />
Zusatzbetreuungsstunden buchen.“ Von 7.30 bis 17.30 Uhr ist der<br />
Kindergarten geöffnet, angepasst an die Arbeitszeiten bei <strong>K+S</strong>.<br />
Vor zwei Jahren hat das Unternehmen die Einrichtung zusammen<br />
mit dem privaten Betreiber von Kindertagesstätten educcare eröffnet.<br />
Seither hat jeder Mitarbeiter, der es wollte, dort einen Platz<br />
<strong>für</strong> seinen Nachwuchs bekommen; in Kassel sonst keine Selbstverständlichkeit.<br />
Für jedes Kind zahlt <strong>K+S</strong> einen Zuschuss zum Kindergartenbeitrag.<br />
In allen Gruppen gibt es je drei Erzieherinnen. Eine<br />
von ihnen spricht die Kinder nur auf Englisch an. 2012 wächst das<br />
Angebot noch: Für Kinder ab vier ist ein Erste-Hilfe-Kurs geplant.<br />
„Und <strong>für</strong> Eltern bieten wir erstmals ein Coaching an: Starke Eltern –<br />
Starke Kinder“, sagt Christina Bertram. (cbe)<br />
Alverca, Portugal<br />
» Maria hat meinen<br />
Tagesablauf natürlich<br />
verändert. «<br />
Ana Ramos, Sekretärin bei Vatel,<br />
antwortet: „Meine Tochter<br />
Maria ist zwei Jahre alt und<br />
sehr fröhlich, aufmerksam und<br />
neugierig. Sie hat meinen Tagesablauf<br />
natürlich verändert. Ich<br />
stehe früher auf, bringe Maria zu<br />
ihren Großeltern (die eine große<br />
Hilfe sind) und gehe zur Arbeit.<br />
Abends hole ich sie ab, koche<br />
Abendessen, wir essen, spielen,<br />
gehen schlafen. Und am nächsten<br />
Tag dasselbe! Nächstes Jahr<br />
geht sie in den Kindergarten, da<br />
wird sich noch mal alles ändern.<br />
Aber es wird gut. Ich komme aus<br />
mit meiner Zeit, ohne Beruf oder<br />
Familie zu vernachlässigen.<br />
Kassel, Deutschland<br />
» Mit ordentlicher<br />
Planung gelingt<br />
mir der Spagat. «<br />
Claudia Böhm ist Referentin in der<br />
Unternehmensentwicklung der<br />
<strong>K+S</strong> AG in Kassel und Mutter von<br />
zwei Söhnen (Moritz 3 Jahre, Felix<br />
6 Monate). Sie antwortet: „Mit ordentlicher<br />
Planung (wir haben vier<br />
Familienkalender), einer guten Betreuung<br />
und dem richtigen Partner<br />
gelingt mir der Spagat. Zumal auch<br />
meine Chefin Verständnis zeigt,<br />
wenn ich wegen Veranstaltungen<br />
im Kindergarten mal früher gehe.<br />
Wenn da<strong>für</strong> jedoch noch Muffins<br />
benötigt werden, schaffe ich nicht<br />
in stundenlanger Arbeit bunte<br />
K<strong>uns</strong>twerke, sondern „nur“ leckere<br />
kleine Kuchen.<br />
Chicago, USA<br />
» Es ist schon hart,<br />
Arbeit und Familie<br />
zu organisieren. «<br />
Eloisa Henthorn ist Director of<br />
Internal Auditing <strong>für</strong> die <strong>K+S</strong><br />
Gruppe in Nordamerika. Sie<br />
schreibt: „Ich arbeite in <strong>uns</strong>erem<br />
Büro in Chicago, reise aber viel,<br />
um Audits zu halten. Ich habe<br />
zwei Kinder, Isabelle (13 Monate)<br />
und Kenneth (12 Jahre). Ich gebe<br />
zu, dass es manchmal ganz<br />
schön hart ist, Arbeit und Familienleben<br />
zu organisieren. Aber<br />
wenn ich nach einem langen<br />
Tag Isabelle halte und küsse,<br />
dann weiß ich, das ist es wert.<br />
Zum Glück habe ich jemanden,<br />
der bei mir zu Hause die Kinder<br />
betreut, denn Kindergärten sind<br />
sehr teuer in den USA.<br />
Fotos: Bernd Schölzchen (2), privat (4)
Leben living/ Vivre / vivir / VIVER<br />
13<br />
Ortstermin <strong>für</strong> Witold<br />
Grzebisz (2. v. l.) in Drzonek,<br />
knapp 60 km südlich von<br />
Poznań. Nach fast acht<br />
Wochen ohne Regen ist der<br />
Boden staubtrocken.<br />
unterwegs<br />
gegen die<br />
Trockenheit<br />
In der polnischen Landwirtschaft sind die Erträge viel zu gering. Schuld sind der Mangel<br />
an bedarfsgerechter Düngung und die Dürre. Es gäbe Abhilfe, weiß Witold Grzebisz.<br />
Foto: Marc Brinkmeier<br />
W<br />
itold Grzebisz ist Wissenschaftler.<br />
Eigentlich. „Im Augenblick fühle<br />
ich mich eher wie ein Missionar“,<br />
sagt der Professor <strong>für</strong> Agrarchemie, der seit<br />
16 Jahren an der University of Life Science<br />
im polnischen Poznań forscht und lehrt. Die<br />
Botschaft, die der 58-Jährige <strong>für</strong> die polnischen<br />
Bauern hat, ist denkbar froh: Witold<br />
Grzebisz weiß, wie sie ihre Erträge von Zuckerrüben,<br />
Kartoffeln, Weizen oder dem Getreide<br />
Triticale erheblich steigern, in manchen<br />
Fällen gar verdoppeln können. Seine<br />
Feldversuche, die er <strong>für</strong> die <strong>K+S</strong> KALI GmbH<br />
in Poznań und Umgebung verantwortet<br />
hat, haben es bewiesen: „Die von mir getesteten<br />
Kombinationen von Kalium, Magnesium<br />
und anderen Mineralien, die genau auf<br />
die individuellen Bodenbeschaffenheiten<br />
abgestimmt sind, wären die Lösung. Doch<br />
da<strong>für</strong> müssen die Landwirte umdenken und<br />
begreifen, dass es nicht reicht, etwas anzusäen<br />
und dann auf Regen zu hoffen. Dass<br />
sie auch etwas investieren müssen.“ Keine<br />
einfache Aufgabe, seufzt der umtriebige<br />
Agrarprofessor, der unermüdlich Beiträge<br />
<strong>für</strong> Landwirtschaftsmagazine schreibt – unentgeltlich,<br />
selbstverständlich – und zu den<br />
Farmern auf die Höfe fährt oder ganze Dörfer<br />
zu Informationsveranstaltungen einlädt.<br />
„Da habe ich manchmal 100.000 Hektar<br />
und mehr in einem Raum“, sagt Grzebisz. In<br />
manchen Dörfern hat der Wissenschaftler<br />
gar Demonstrationsfelder angelegt, um den<br />
Landwirten den positiven Effekt bedarfsgerechter<br />
mineralischer Düngung zu zeigen.<br />
Die sandigen Böden Polens stellen die Landwirtschaft<br />
vor eine schwierige Aufgabe.<br />
„Etwa die Hälfte der Flächen könnten einfach<br />
aufgeforstet werden, den Unterschied<br />
würde man im augenblicklichen Output<br />
nicht wirklich merken“, so Grzebisz’ niederschmetterndes<br />
Fazit. Um stabile, berechenbare<br />
Erträge zu erhalten, müssten die<br />
polnischen Bauern dem kargen Boden viele<br />
Mineralien zuführen. Doch seit nach dem<br />
politischen Umbruch Anfang der 1990er-<br />
Jahre die staatlichen Subventionen <strong>für</strong> Düngemittel<br />
drastisch reduziert wurden, haben<br />
viele Landwirte das Düngen ihrer Flächen<br />
fast aufgegeben. Das eigentliche Problem<br />
der Region ist aber Wasser. „Wassermanagement<br />
ist Fortsetzung auf Seite 14 >>
14 15<br />
Leben living / Vivre / vivir / VIVER<br />
Scoop 1/2011<br />
Scoop 1/2011<br />
Düngung verändert<br />
das Wurzelwachstum<br />
gedüngt mit<br />
300 kg Kalium<br />
ungedüngt<br />
Dürreperioden in<br />
den Pflanz- und<br />
Wachstumszeiten<br />
Frühling<br />
und Herbst<br />
sind <strong>für</strong> die<br />
Landwirtschaft<br />
fatal. Daher gilt<br />
es, die wenige<br />
Nässe im Boden<br />
zu speichern.<br />
In dem 300-Einwohner-Dorf Drzonek beteiligen<br />
sich Bauern an Grzebisz’ Feldversuchen.<br />
» In Polen, Weißrussland<br />
und im Osten Deutschlands<br />
leben wir längst in<br />
der Sahelzone Europas. «<br />
auch bei <strong>uns</strong> in Europa das Zukunftsthema<br />
in der Landwirtschaft“, betont Grzebisz. Die<br />
meisten Menschen würden bei „Wasserknappheit“<br />
und „Dürre“ immer noch vor<br />
allem an die Wüsteneien der Dritten Welt<br />
denken. „Dabei leben wir in Polen, Weißrussland<br />
und dem Osten Deutschlands<br />
längst in der Sahelzone Europas.“ Denn<br />
nicht die Jahresmenge des Niederschlags ist<br />
wichtig, sondern die Frage, wann der Regen<br />
fällt. Und der wird in dieser Region im Frühling<br />
und im Herbst, den wichtigen Pflanzund<br />
Wachstumszeiten, immer knapper.<br />
„2011 hatten wir von März bis Mai eine Hitzewelle<br />
und kaum Regen, dann einen verregneten<br />
Sommer, und im Herbst konnten<br />
die Bauern die Saat nicht ausbringen, weil<br />
gut sechs Wochen kein Tropfen fiel“, sagt<br />
Grzebisz. Von einer Dürre spricht man in der<br />
Landwirtschaft bereits nach vier trockenen<br />
Wochen. Wäre die Region, so wie in früheren<br />
Jahrhunderten, ausschließlich auf die<br />
heimische Produktion angewiesen, würden<br />
Ostdeutschland, Polen und Weißrussland in<br />
diesem Jahr wohl einem Hungerwinter entgegensehen.<br />
Es frustriert den polnischen Agrarexperten,<br />
wenn er die Felder mit kleinwüchsigem<br />
Mais oder Gerste sieht, die wegen des akuten<br />
Wassermangels in der Wachstumsphase<br />
kaum eine PET-Flasche überragen. „Das<br />
müsste alles nicht sein, das haben <strong>uns</strong>ere<br />
Versuche gezeigt“, sagt er.<br />
Zuckerrüben werden<br />
seit jeher in Polen<br />
angebaut, daher<br />
erforscht Witold<br />
Grzebisz, was sie<br />
brauchen, um trotz<br />
der Trockenheit zu<br />
gedeihen.<br />
Wurzeltiefe<br />
Tage nach<br />
in cm<br />
der Aussaat<br />
0 0<br />
20<br />
40<br />
60<br />
80<br />
Mit Traktoren<br />
werden die exakt<br />
auf die örtlichen<br />
Boden- und<br />
Klimabedingungen<br />
abgestimmten<br />
mineralischen<br />
Düngemittel<br />
ausgebracht.<br />
26<br />
28<br />
31<br />
35<br />
38<br />
44<br />
49<br />
D<br />
CZ<br />
Poznań<br />
POLEN<br />
SK<br />
LT<br />
BY<br />
UA<br />
Nicht nur die<br />
Zusammensetzung,<br />
auch Düngezeitpunkt<br />
und -menge<br />
werden genau<br />
festgelegt.<br />
Dass eine gezielte Düngung mit Kalium<br />
und Magnesium förderlich <strong>für</strong> die Wassernutzungseffizienz<br />
in der Landwirtschaft<br />
sein kann, wurde bei <strong>K+S</strong> lange vermutet.<br />
Jetzt ist der Beweis da: Drei Jahre lang haben<br />
Forschungsteams um Prof. Dr. Andreas<br />
Gransee, Leiter der Abteilung <strong>für</strong> angewandte<br />
Forschung bei der <strong>K+S</strong> KALI GmbH,<br />
diesen Verdacht in verschiedenen Experimenten<br />
und in Feldversuchen in Gießen,<br />
Kiel, Halle und Poznań geprüft. „Wir haben<br />
dabei handfeste Beweise <strong>für</strong> einen synergistischen<br />
Effekt auf die Wassernutzung im<br />
Gesamtsystem gefunden“, formuliert es der<br />
Professor, der die Versuche in Poznań leitete.<br />
Die Mineralien des Düngers – vor allem Kalium<br />
– stärken nicht nur das Pflanzen- und<br />
Wurzelwachstum, sondern verändern auch<br />
die Struktur des Bodens derart, dass mehr<br />
Wasser entgegen der Schwerkraft im Oberboden<br />
gespeichert wird. Dort ist es <strong>für</strong> das<br />
kräftige Wurzelwerk der gedüngten Pflanzen<br />
gut erreichbar (siehe Grafik).<br />
Vor allem dieser Aspekt lässt die polnischen<br />
Landwirte langsam aufhorchen. „Es ist keine<br />
K<strong>uns</strong>t, in einem guten Jahr mit ausreichend<br />
Regen eine anständige Ernte einzufahren“,<br />
sagt Witold Grzebisz. „Doch Geld verdient<br />
man in der Landwirtschaft vor allem, wenn<br />
auch in den trockenen Jahren die Erträge<br />
stimmen.“ (cbe)<br />
Einzigartige<br />
Beratungsexpertise<br />
Die <strong>K+S</strong> KALI GmbH berät Bauern weltweit<br />
zum Mineralieneinsatz auf ihren Böden.<br />
Durch Erkenntnisse aus rund 250 Feldversuchen weltweit<br />
kann die <strong>K+S</strong>-Forschung nicht nur die Produkte<br />
ständig verbessern, sondern auch Bauern überall auf<br />
der Welt standortgerechte Beratungen zur optimalen<br />
Mischung, Düngemenge und -zeitpunkt bieten. Am<br />
Anfang steht dabei stets die Bodenanalyse. Bewährt<br />
hat sich die interaktive Beratungssoftware.<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> eine ausgewogene Pflanzenernährung<br />
und damit gesunde und ertragreiche Pflanzen<br />
sind neben Kalium und Magnesium auch die Hauptnährstoffe<br />
Stickstoff und Phosphor. Nach einer ausgewogenen<br />
Düngung wird das<br />
vorhandene Wasser ohne<br />
unproduktive Verd<strong>uns</strong>tung<br />
optimal in Ertrag umgesetzt,<br />
sodass pro Tonne erzielter<br />
Ernteeinheit weniger<br />
Wasser verbraucht wird.<br />
Fotos: Marc Brinkmeier (5), dpa Picture-Alliance/Patrick Pleul, <strong>K+S</strong> Grafik: KircherBurkhardt Infografik
16 Leben living / Vivre / vivir / viver<br />
17<br />
Scoop 1/2011<br />
Scoop 1/2011<br />
Ohne Auftausalz<br />
wird’s gefährlicH<br />
In weiten Teilen der Welt gehören Streu- und Räumfahrzeuge zum Winter wie<br />
Schnee und Kälte. Doch kaum beachtet von der Öffentlichkeit hat sich bei den<br />
Straßendiensten viel getan: Heute wird weniger Salz effektiver eingesetzt.<br />
Salz ist nicht<br />
gleich Salz – die<br />
Mischung zählt<br />
Während feinere Salzkörner<br />
sofort an der Oberfläche wirken,<br />
garantieren gröbere Kristalle<br />
die nötige Langzeitwirkung bei<br />
dicken Eis- und Schneeschichten.<br />
Fotos: Plainpicture/Johner, Gentsch/dpa Picture-Alliance, Getty Images, <strong>K+S</strong>, Straub/<strong>K+S</strong><br />
» Auf eisglatter Strecke<br />
verlängert sich der<br />
Bremsweg um mindestens<br />
das Fünffache. «<br />
Der Schnee fällt ungewöhnlich früh<br />
in diesem Jahr. Von Washington D. C.<br />
bis hinauf nach Calgary – wo sonst<br />
zum Halloween kostümierte Kinder durch<br />
nebelverhangene Straßen ziehen, rücken<br />
an der US-amerikanischen Ostküste und<br />
in weiten Teilen Kanadas nun die Winterdienste<br />
aus. Im Central Park in New York<br />
brechen etliche noch laubtragende Bäume<br />
unter der Schneelast zusammen. Seit<br />
Menschengedenken hat es hier zu diesem<br />
Zeitpunkt nicht so viel Schnee gegeben.<br />
Auch in Saskatchewan, der Heimatregion<br />
von <strong>K+S</strong> Potash Canada, schneit es. Die Liste<br />
der Highways, vor deren Benutzung der Verkehrsfunk<br />
warnt, wird lang und länger. Dutzende<br />
Pkw sind von den eisglatten Straßen<br />
gerutscht, viele Pendler hätten besser auf<br />
Busse und Bahnen ausweichen sollen.<br />
Nicht nur in Nordamerika, sondern in vielen<br />
Regionen der Welt können Eis und Schnee<br />
den Verkehr ausbremsen. Wenn die Straße<br />
glatt ist wie Schmierseife, enden selbst<br />
zaghafte Lenk- und Bremsmanöver leicht<br />
im Abseits. Wer ungewollte Abstecher ins<br />
Grüne – pardon, ins Weiße – vermeiden will,<br />
fährt lieber langsam: Auf eisglatter Strecke<br />
verlängert sich der Bremsweg um mindestens<br />
das Fünffache, bereits bei Tempo 50<br />
kommt ein Fahrzeug frühestens nach 100<br />
Metern zum Stehen – meist also viel zu<br />
spät, um einen Crash noch zu verhindern.<br />
Alle Bemühungen, den Verkehr im Winter<br />
sicherer zu machen, zielen deshalb vor allem<br />
darauf, die Griffigkeit des befahrenen<br />
Untergrunds zu erhöhen. Dabei hat sich seit<br />
vielen Jahrzehnten der Einsatz von Auftaumitteln<br />
bewährt. Salz senkt den Gefrierpunkt<br />
von Wasser, Eis und Schnee werden<br />
Frühzeiten: Mit dem „Original Weisser Streuer“<br />
begann der Streuteller seinen Siegeszug, musste<br />
aber noch in harter Arbeit befüllt werden.<br />
Straßenräumung in Kanada. Spätestens ab Mitte<br />
November gehören Schnee und Eis zum Alltag.<br />
also wieder flüssig. Auf nasser Fahrbahn<br />
haben Fahrzeugreifen wieder eine bessere<br />
Chance, die Rutschgefahr wird erheblich<br />
gemindert.<br />
Bereits seit den 1930er-Jahren macht man<br />
sich diese Erkenntnis im Winterdienst zunutze.<br />
Damals allerdings konnte man das<br />
Salz noch kaum vernünftig dosieren. Mit der<br />
Schaufel wurde der Streustoff einfach vom<br />
Lkw auf die Straße geworfen. Das war harte<br />
körperliche Arbeit, zudem konnte das Salz<br />
auf diese Weise kaum gleichmäßig auf der<br />
Fahrbahn verteilt<br />
werden. Später<br />
schaufelte man<br />
das Salz immerhin in<br />
einen Streuer, durch<br />
den es mal schneller,<br />
mal langsamer auf die<br />
Straße rieselte. Auch<br />
damit aber blieben Streubreite<br />
und -menge zufällig.<br />
Zu einem Meilenstein der<br />
Streutechnik wurde im Jahr<br />
1938 die Erfindung des Streutellers,<br />
mit dessen Hilfe das<br />
Salz erstmals gleichmäßig und<br />
mit einer größeren Streubreite<br />
auf die Straße gebracht werden<br />
konnte. Vorreiter dieser Entwicklung<br />
war die Firma Weisser im südwestdeutschen<br />
Bräunlingen, die in<br />
den Höhenlagen des schneereichen<br />
Schwarzwaldes ideale Bedingungen <strong>für</strong><br />
die Erprobung neuartiger Streufahrzeuge<br />
vorfand.<br />
Mit dem Streuteller war das Ende der Entwicklung<br />
allerdings noch längst nicht erreicht.<br />
Denn noch gab es das Problem, dass<br />
das Winterdienstfahrzeug – ob in der Stadt<br />
oder auf der Autobahn – immer mit der<br />
gleichen Geschwindigkeit fahren musste,<br />
um einigermaßen konstante Ergebnisse zu<br />
erzielen. Erst ab etwa 1960 war das sogenannte<br />
„wegeabhängige Streuen“ möglich,<br />
bei dem das Streugerät gleichsam an den<br />
Tachometer gekoppelt wurde und so die<br />
Salzmenge geschwindigkeitsabhängig dosieren<br />
konnte.<br />
Zurück nach Kanada. Dort ist Ende November<br />
endgültig der Winter eingebrochen.<br />
Zum Beispiel in der vergleichsweise dicht<br />
besiedelten Provinz Ontario. Bei Temperaturen<br />
um den Gefrierpunkt kämpft der<br />
Winterdienst dort mit überfrierender<br />
Nässe oder nassem,<br />
rutschigem Schneematsch.<br />
Abends<br />
wird es kalt, auf<br />
den wichtigen<br />
Highways muss immer wieder Salz gestreut<br />
werden, um den Verkehr in Gang zu halten.<br />
Zum Einsatz kommt hier die Mitte der<br />
1970er-Jahre entwickelte Feuchtsalz-Streuung.<br />
Das Salz wird dabei nicht trocken<br />
ausgebracht, sondern etwa zu einem Drittel<br />
mit einer Salzlösung angereichert. Die<br />
feuchte Masse lässt sich besser verteilen, es<br />
gibt deutlich weniger Streuverluste durch<br />
Verwehen oder Wegspringen von Salzkörnern.<br />
Vor allem aber wird der Auftauprozess<br />
schneller in Gang gesetzt und hält länger<br />
an, bei gleicher Dosierung wie bei Trockensalz<br />
werden 20 bis 25 Prozent weniger Salz<br />
ausgebracht.<br />
In anderen Regionen Kanadas gehört<br />
Feuchtsalz noch nicht zum Standard. In<br />
Ontario wirbt das dortige Verkehrsministerium<br />
deshalb schon seit Jahren da<strong>für</strong>,<br />
» Ein Meilenstein der<br />
Streutechnik war im<br />
Jahr 1938 die Erfindung<br />
des Streutellers. «<br />
aus den Erfahrungen dieser besonders<br />
schneereichen kanadischen Provinz zu lernen<br />
und regelmäßig mit vorgenässtem Salz<br />
zu streuen. „Der Standard der Schnee- und<br />
Eisbekämpfung in Ontario orientiert sich an<br />
den besten Verfahren, die in Nordamerika<br />
angewandt werden“, heißt es im Ministerium.<br />
Trockenes Streusalz werde in Ontario<br />
nicht nur mit Wasser, sondern auch mit<br />
speziellen Anti-Frost-Flüssigkeiten angefeuchtet.<br />
In Deutschland und Skandinavien gilt die<br />
Feuchtsalztechnologie überall als Stand<br />
der Technik – 80 bis 90 Prozent des von<br />
esco lose verkauften Auftausalzes wird mit<br />
dieser Methode ausgebracht. Im<br />
übrigen Europa ist das Bild uneinheitlich:<br />
Dort, wo der Investitionsaufwand<br />
<strong>für</strong> die<br />
Feuchtsalztechnologie<br />
die Budgetmöglichkeiten<br />
Fortsetzung auf Seite 18 >><br />
In Europa verkauft <strong>uns</strong>ere Tochtergesellschaft<br />
esco ein seit Jahrzehnten<br />
bewährtes Auftausalz. Dessen besonders<br />
effektive Mischung aus feinen und<br />
groben Salzkristallen von 0,2 bis 5,0<br />
Millimetern sorgt <strong>für</strong> maximale Auftauwirkung<br />
gegen Eis und Schnee.<br />
Eine Handvoll Auftausalz. Ein durchschnittliches<br />
Winterdienstfahrzeug kann davon<br />
etwa 6,5 Tonnen aufnehmen.<br />
Mit 0,1 bis 0,8 Millimetern ist das Siedesalz<br />
von esco, das in einigen europäischen<br />
Märkten ebenfalls als Auftausalz<br />
nachgefragt wird, sehr viel feiner. Fein -<br />
körnige Anteile gehen schneller in<br />
Lösung, was besonders bei der vorbeugenden<br />
Streuung von Vorteil ist.<br />
Deutlich grobkörniger sind die Salzmischungen<br />
von SPL und Morton Salt, die<br />
vor allem <strong>für</strong> den nordamerikanischen<br />
Markt hergestellt werden. Hier beträgt<br />
das Kornspektrum 1,0 bis 12,5 Millimeter.<br />
Zu den Abnehmern von <strong>uns</strong>erem auf<br />
drei Kontinenten produzierten Auftausalz<br />
zählen neben Winterdienstleistern,<br />
Straßenbauverwaltungen und gewerblichen<br />
Großverbrauchern auch private<br />
Haushalte.<br />
Für jeden etwas<br />
dabei: Siedesalz (r.)<br />
und esco-Auftausalz<br />
(M.), Auftausalz<br />
von SPL (l.)
18 Leben living / Vivre / vivir / viver<br />
Scoop 1/2011<br />
„Auftausalz ist anderem Streugut<br />
auch ökologisch überlegen“<br />
Der Winterdienst hat einen großen Nutzen <strong>für</strong> die Volkswirtschaft.<br />
Im Straßenverkehr bleibt Auftausalz dabei<br />
das Maß aller Dinge, sagt einer, der es wissen muss.<br />
Nächtlicher Schneesturm in Ontario/Kanada: Wo nicht gestreut wurde, werden aus Straßen und<br />
Gehwegen sofort eisige Rutschbahnen.<br />
überschreitet, wird nach wie vor Trockensalz<br />
gestreut. Ausschlaggebend sind aber<br />
auch das jeweilige Landschaftsbild, klimatische<br />
Anforderungen sowie die technische<br />
Entwicklung des Winterdienstes vor Ort.<br />
Das Bemühen, voneinander zu lernen, ist<br />
in jedem Fall erkennbar: Auf europäischer<br />
Ebene herrscht ein reger Informationsaustausch<br />
über Best Practices im Winterdienst.<br />
So verfolgt ein europäisches Forschungsprojekt<br />
das Ziel, europaweit einheitliche<br />
Standards zu empfehlen. Im Abschlussbericht<br />
wird deutlich, dass der Einsatz von<br />
Auftausalz die wirtschaftlichste und<br />
umweltfreundlichste Methode ist. Die<br />
klare Empfehlung: Die Feuchtsalztechnologie<br />
ist auszuweiten.<br />
Auch wenn noch gar kein Schnee<br />
liegt, kann deren Einsatz sinnvoll<br />
sein. Braut sich in Ontario beispielsweise<br />
ein Schneesturm<br />
zusammen, wird mit Feuchtsalz<br />
oft schon präventiv vorgestreut.<br />
Die Vorbeugung<br />
ist sinnvoll, weil sie nicht<br />
nur einen Beitrag zur Verkehrssicherheit<br />
leistet,<br />
sondern gleichzeitig<br />
Salz einspart. Je nach<br />
Witterungslage<br />
und Temperatur<br />
braucht man zur<br />
vorbeugenden<br />
Streuung nämlich<br />
30 bis 70<br />
Prozent weniger Salz als zur Bekämpfung<br />
vorhande ner Eis schichten.<br />
Ausgerüstet ist der Winterdienst im Winterland<br />
Kanada indes nicht nur mit verschiedenen<br />
Streutechniken und -verfahren. Die<br />
Wächter über den Straßenverkehr sind dank<br />
Satellitendaten auch stets über die aktuelle<br />
Wetterlage und die Wetterentwicklung bestens<br />
informiert. An neuralgischen Stellen,<br />
INFO<br />
» Braut sich der nächste 31<br />
Schneesturm zusammen,<br />
31<br />
wird vorgestreut.<br />
INFO<br />
Das spart viel Salz. «<br />
31<br />
INFO<br />
etwa an Autobahnbrücken, haben 31 die Experten<br />
darüber hinaus Glättemeldeanlagen<br />
installiert, die wertvolle Messwerte liefern.<br />
31<br />
Mithilfe von Sensoren in der Fahrbahn und<br />
Messinstrumenten am Fahrbahnrand wird<br />
die aktuelle Temperatur von Luft und Fahrbahn<br />
überwacht – auch dies hilft, die Gefahr<br />
von Glättebildung leichter und schneller<br />
vorhersehen zu können. Besonders stolz<br />
sind die Kanadier aber auf ihre GPS-gesteuerten<br />
Räumfahrzeuge, die in gestaffelter<br />
Formation mehrspurige Straßen räumen,<br />
ähnlich wie Mähdrescher ein Weizenfeld<br />
abernten. (akö)<br />
Weitere Informationen unter: www.<br />
cost.esf.org/domains_actions/tud/<br />
Actions/Winter_Service_Strategies<br />
Schon lange weiß man, dass Salz auftauende<br />
Wirkung hat. Was gibt es noch zu<br />
erforschen?<br />
Wo es die örtlichen Gegebenheiten<br />
erlauben, wird heute mit modernster<br />
Elektronik und höchster Präzision nur die<br />
unbedingt erforderliche Menge Salz auf<br />
die Fahrbahn gestreut. Dieser Erfolg ist<br />
nicht nur das Verdienst findiger Ingenieure,<br />
sondern auch jahrelanger Wissenschaft<br />
und Forschung. Das Ziel, den<br />
Winterdienst so effizient wie möglich zu<br />
machen, treibt <strong>uns</strong> nach wie vor an.<br />
Trotz aller Effizienz ist die Arbeit des<br />
Winterdienstes aufwendig und teuer. Ist<br />
der Aufwand angemessen?<br />
Alle Studien belegen, dass der Winterdienst<br />
einen großen Nutzen <strong>für</strong> die<br />
Volkswirtschaft hat. Zum einen, weil er<br />
die Sicherheit auf den Straßen erheblich<br />
erhöht und Unfallzahlen und -kosten<br />
hierdurch sinken. Und zum anderen, weil<br />
der Verkehrsfluss stark verbessert wird:<br />
Es gibt deutlich weniger Staus und somit<br />
auch geringeren Kraftstoffverbrauch.<br />
Verschiedene Untersuchungen sowohl in<br />
Deutschland als auch im Ausland haben<br />
ergeben, dass <strong>für</strong> jeden <strong>für</strong> den Winterdienst<br />
eingesetzten Euro der mehrfache<br />
Betrag an Kosten <strong>für</strong> die Wirtschaft<br />
aufgrund von Unfällen, eingeschränkter<br />
Mobilität, Produktivität und umsonst<br />
gezahlter Löhne vermieden wird.<br />
Kritiker fordern, dass auch Umweltauswirkungen<br />
in die volkswirtschaftliche<br />
Gesamtrechnung einfließen.<br />
Das geschieht<br />
veranstalltung<br />
ja. Die Diskussion<br />
mehr info<br />
um die<br />
Umweltauswirkungen wird bereits seit<br />
den 1970er-Jahren geführt, und die Streumengen<br />
wurden seitdem bereits stark<br />
minimiert. Spätestens im Jahr 2003 sollte<br />
portal Intranet<br />
allerdings allen klar geworden sein, dass<br />
Auftausalz bei sparsamer Anwendung im<br />
Straßenwinterdienst anderen Streustoffen<br />
<strong>K+S</strong> nicht nur wirtschaftlich, sondern<br />
auch ökologisch überlegen ist. Damals<br />
hatte das weithin anerkannte Ökoinstitut<br />
Freiburg im Auftrag des deutschen<br />
Umweltbundesamtes eine umfangreiche<br />
vergleichende internet Studie durchgeführt, bei<br />
der sämtliche Umwelteffekte berücksichtigt<br />
wurden: von der Gewinnung eines<br />
Stoffes über gesundheitliche Auswirkungen<br />
bis hin zur Entsorgung.<br />
Trotzdem bleiben abstumpfende Mittel<br />
<strong>für</strong> manche eine Alternative.<br />
Für Straßen und Autobahnen sind<br />
abstumpfende Mittel eindeutig keine<br />
Alternative. Insbesondere bei Eis- und<br />
Reifglätte bringen solche Stoffe nichts,<br />
aber auch bei Neuschnee wird Splitt und<br />
ähnliches Material entweder ganz schnell<br />
vom Verkehr weggeschleudert oder so<br />
weit in den Untergrund eingedrückt, dass<br />
es nicht mehr wirken kann. Allenfalls auf<br />
Gehwegen sind abstumpfende Mittel<br />
bei bestimmten Wettersituationen eine<br />
Alternative zum Auftausalz.<br />
Bei der Salzstreuung hat sich die Feuchtsalztechnologie<br />
weitgehend durchgesetzt.<br />
Weil es nichts Besseres gibt?<br />
Die Entwicklung dieser maßgeblich in<br />
Deutschland vorangetriebenen Technologie<br />
ist sicherlich der wesentliche Schritt<br />
gewesen. Heute ist diese Methode in<br />
der ganzen Welt verbreitet. Doch es<br />
gibt auch neuere Trends: Seit zwei<br />
Jahren erproben wir, im Rahmen der<br />
vorbeugenden Streuung bei bestimmten<br />
Wetterlagen ganz auf Trockensalz zu<br />
verzichten und nur noch eine flüssige<br />
Salzlösung auszubringen. Diese Technik<br />
hat sich als eine wertvolle Ergänzung<br />
zum Feuchtsalz herausgestellt und wird<br />
sich in den nächsten Jahren bei <strong>uns</strong><br />
stark verbreiten. Allerdings kann dies<br />
nur eine Ergänzung zu der seit langem<br />
bewährten Feuchtsalzstreuung sein, die<br />
bei der Bekämpfung<br />
vorhandener Glätte<br />
die Standardlösung<br />
bleibt. (akö)<br />
Dr. Horst Hanke,<br />
Leiter des Arbeitskreises<br />
Winterdienst<br />
der Forschungsgesellschaft<br />
<strong>für</strong><br />
Straßen- und<br />
Verkehrswesen in<br />
Deutschland.<br />
Fotos: Getty Images, Plainpicture/Johner, Jennifer Weyland Grafik: KircherBurkhardt Infografik<br />
Wie die Feuchtsalzstreuung funktioniert<br />
In vielen Ländern rund um den Globus ist diese Technologie Stand der Technik.<br />
Der Auftauvorgang funktioniert erst, wenn etwas<br />
Wasser ins Spiel kommt. Dieses entsteht durch<br />
die Feuchtigkeit in der Luft – oder man erzeugt<br />
künstlich einen dünnen Solefilm. Genau dies geschieht<br />
bei der Feuchtsalzstreuung, indem trockenes<br />
Auftausalz mit einer Salzlösung angefeuchtet<br />
wird. Die Vermischung erfolgt unmittelbar vor<br />
der Ausbringung auf dem Streuteller in einem<br />
Verhältnis von 70 zu 30 Gewichtsprozent.<br />
Eis<br />
Salzkorn<br />
Die Salzlösung hat einen niedrigeren Gefrierpunkt<br />
als Wasser, wodurch das Eis schmilzt.<br />
Flächenhafte Tauwirkung der Salzlösung<br />
Fototermin KW47
Lernen learning / Apprendre / aprender / aprender<br />
19<br />
» Seite 20<br />
Sicherheit:<br />
runter mit den<br />
Höhenrettern<br />
Was man bei einem Höhenrettungstrupp<br />
alles wissen und<br />
üben muss, zeigt das Team vom<br />
esco Werk Borth.<br />
» Seite 22<br />
Mit groSSem<br />
querschnitt<br />
Neue Maschinen in Zielitz. Wie zwei<br />
Schwergewichte schneller Strecke<br />
im Kaliwerk machen sollen.<br />
Fotos: <strong>K+S</strong>, Straub/<strong>K+S</strong>, imago<br />
» Seite 24<br />
SalzKultur:<br />
Hauptrolle <strong>für</strong><br />
weiSSes gold<br />
Sechs Beispiele da<strong>für</strong>, welchen<br />
wichtigen Platz <strong>uns</strong>er Produkt<br />
in Kultur, Geschichte und Alltag<br />
einnimmt.
20 21<br />
Lernen Learning / Apprendre / aprender / aprender<br />
Scoop 1/2011<br />
Scoop 1/2011<br />
Übung im Schacht II des<br />
Salzwerkes Borth. Von<br />
der 740-Meter-Sohle<br />
wird der zu Rettende<br />
in einem sogenannten<br />
Schleifkorb mit einer<br />
Winde hochgezogen.<br />
Höhenretter bei <strong>K+S</strong>:<br />
Schwindelfreiheit muss sein!<br />
Höhenretter sind eine eingeschworene Gemeinschaft. Das achtköpfige Team vom esco Werk<br />
Borth hat am Bottroper Tetraeder spektakuläres Abseilen und Retten geübt.<br />
Ausbilder Smock von der<br />
Rettungsstelle in Herne<br />
und Helmut Köster vom<br />
Rettungstrupp begutachten<br />
den Aufbau der<br />
Übungsstation.<br />
Helmut Köster gibt<br />
Anweisungen: Gut gesichert<br />
werden Michael<br />
Helmes und Wolfgang<br />
Knoblich langsam<br />
abwärts gelassen.<br />
Während Wolfgang<br />
Knoblich im Schleifkorb<br />
liegt, achtet Michael<br />
Helmes darauf, dass das<br />
Abseilen gefahrlos über<br />
die Bühne geht.<br />
Höhenrettung in<br />
der <strong>K+S</strong> Gruppe<br />
Höhenrettung ist ein spezielles<br />
Verfahren der öffentlichen<br />
Gefahrenabwehr. Ein Höhenrettungstrupp<br />
wird z. B. von Feuerwehren,<br />
Hilfsorganisationen<br />
und auch Betreibern großer<br />
Objekte (Strommasten, Energieversorger)<br />
vorgehalten. Höhenrettung<br />
ist technisch eng mit<br />
dem Bergrettungsdienst und dem<br />
medizinischen Rettungsdienst<br />
verwandt. In der <strong>K+S</strong> Gruppe gibt<br />
es auf den meisten deutschen<br />
Standorten spezielle Trupps zur<br />
Höhenrettung, die in der Regel<br />
den Werkfeuerwehren oder den<br />
Grubenwehren zugeordnet sind.<br />
Über 90 Mitarbeiter arbeiten in<br />
diesen Trupps. Bei Morton Salt<br />
übernehmen spezielle, den Grubenwehren<br />
vergleichbare „Mine<br />
Rescue Teams“ diese Aufgaben.<br />
Christian Kazur, im<br />
Hauptberuf Industriemechaniker,<br />
in voller<br />
Höhenretter-Montur<br />
beim Befahren der<br />
Übungsstation.<br />
Das absolute Vertrauen<br />
zueinander ist eine wichtige<br />
Grundvoraussetzung.<br />
W<br />
er bei <strong>uns</strong> mitmachen will, muss<br />
absolut schwindelfrei sein und<br />
darf keine Angst vor großen<br />
Höhen haben“, bringt Thomas Clewe die<br />
Sache auf den Punkt. Der erst vor einem<br />
Jahr gegründete Höhenrettungstrupp im<br />
Steinsalzbergwerk Borth hat schließlich die<br />
Aufgabe, Menschen aus großer Höhe oder<br />
großer Tiefe zu retten. Im Ernstfall muss das<br />
Team in der Lage sein, eine erkrankte oder<br />
verletzte Person zum Beispiel von einem<br />
Turm in den übertägigen Fabrikanlagen des<br />
Werkes zu retten, also aus einer Höhe von<br />
bis zu 70 Metern. Und die Truppe muss zur<br />
Bergung von Personen im mehr als 700 Meter<br />
tiefen Schacht in der Lage sein. Schwindel<br />
wäre da in der Tat eher hinderlich. Absolutes<br />
Vertrauen zueinander ist dagegen<br />
eine wichtige Grundvoraussetzung. Die Höhenretter<br />
sind ein eingeschworenes Team.<br />
Thomas Clewe ist der Leiter des Trupps in<br />
Borth. Seit 1992 im Salzwerk, ist der 46-Jährige<br />
dabei Sicherheitsfachkraft, Betriebsratsmitglied<br />
und Betrieblicher Gesundheitsmanager<br />
in einer Person. Zu seinem<br />
Team gehören Mitglieder der Grubenwehr,<br />
aber auch Kollegen aus dem Bereich der<br />
übertägigen Produktion. Alle bringen verschiedenste<br />
berufliche Erfahrungen mit.<br />
Was ihnen gemein ist, ist die Ausbildung<br />
zum Höhenretter durch die Hauptstelle <strong>für</strong><br />
„Haben wir alles dabei?“ Zu Beginn der<br />
Übung, wie hier auf dem Gelände des<br />
Bottroper Tetraeders, steht die Überprüfung<br />
der Ausrüstung auf dem Plan.<br />
das Grubenrettungswesen im nordrheinwestfälischen<br />
Herne. Vier Übungen hat<br />
der Trupp der Höhenretter jedes Jahr zu<br />
absolvieren, damit jeder Handgriff sitzt. So<br />
schreibt es das Zentrale Grubenrettungswesen<br />
der Bergbau-Berufsgenossenschaft<br />
(BBG) vor (heute: Berufsgenossenschaft<br />
Rohstoffe und Chemische Industrie – BG<br />
RCI). Da wird zwar auch die Schulbank gedrückt,<br />
im Mittelpunkt steht aber die Praxis<br />
in der Auf- und Abseiltechnik. Deshalb üben<br />
Thomas Clewe und sein Team hauptsächlich<br />
im Bereich der Saline, am Heizerturm.<br />
Der bietet viele Möglichkeiten der Rettungsübung.<br />
Weitere „Tummelplätze“ sind der<br />
über 70 Meter hohe Förderschacht I sowie<br />
die Schachthalle am Schacht II. Über ihn erfolgt<br />
die Seilfahrt, also die Beförderung der<br />
Kumpels unter Tage sowie der Transport von<br />
Material <strong>für</strong> den Grubenbetrieb.<br />
Aber auch externe Trainingsplätze sind<br />
gefragt und erweitern den eigenen Erfahrungshorizont.<br />
So fand in diesem Jahr<br />
erstmals eine spektakuläre Abseil- und Rettungsübung<br />
am mehr als 60 Meter hohen<br />
Bottroper Tetraeder statt.<br />
Der Tetraeder ist ein in Form einer dreiseitigen<br />
Pyramide erbauter und frei begehbarer<br />
Aussichtsturm auf einer Halde nahe Bottrop<br />
im nordrhein-westfälischen Ruhrgebiet.<br />
Die 1994 eröffnete Stahlkonstruktion hat<br />
eine Seitenlänge von 60 Metern und steht<br />
auf der Kuppe einer rund 120 Meter hohen<br />
Halde. Sie ruht auf vier Stahlbetonsäulen,<br />
sodass sie vom Boden sichtlich abgesetzt<br />
ist. Nachts, wenn der Tetraeder leuchtet,<br />
macht er deshalb einen fast schwebenden<br />
Eindruck.<br />
Gleichsam zwischen Himmel und Erde zu<br />
schweben schien auch der Schleifkorb, in<br />
dem das Höhenretter-Team einen „Verletzten“<br />
von diesem Wahrzeichen des Ruhrgebietes<br />
barg. Richtig Spaß hat das gemacht!<br />
Die Borther Höhenretter haben sich damit<br />
einmal mehr auf einen echten Rettungseinsatz<br />
vorbereitet, der „Gott sei Dank“ noch<br />
nicht eingetreten ist, freut sich Thomas<br />
Clewe. (uha)<br />
Burj Khalifa<br />
818,75 m<br />
Freiheitsstatue<br />
92,99 m<br />
Höchster Turm<br />
und tiefste Tiefe<br />
Förderturm<br />
70 m<br />
Eiffelturm<br />
325 m<br />
Schacht II<br />
700 m<br />
Kölner<br />
Dom<br />
157 m<br />
Von der Freiheitsstatue in New York könnten<br />
die <strong>K+S</strong>-Höhenretter einen Verletzten allein<br />
mit ihren Seilen retten, die 100 Meter lang<br />
sind. Im Ernstfall sind sie aber gerüstet, aus<br />
weitaus größeren Distanzen zu Hilfe zu kommen.<br />
In den Schacht II passt schließlich leicht<br />
der doppelte Eiffelturm und fast der höchste<br />
Wolkenkratzer der Welt, der Burj Khalifa. Für<br />
solche Distanzen setzen die Retter aber<br />
motorisierte Seilwinden mit Stahlseilen ein.<br />
Fotos: <strong>K+S</strong> (7) Grafik: KircherBurkhardt Infografik<br />
Geschafft, ein<br />
erfolgreicher<br />
Übungstag<br />
geht zu Ende<br />
(v. l. n. r.):<br />
Truppchef<br />
Thomas<br />
Clewe, Ermin<br />
Kosuta und<br />
Michael<br />
Helmes.<br />
In nur vier Schritten zum gelegten Achterknoten<br />
Der Achterknoten ist der wichtigste Bund, den die Höhenretter einsetzen.<br />
1 2 3 4<br />
Mit dem geschlossenen<br />
Ende eine Schlaufe bilden.<br />
Dann das geschlossene Ende<br />
unter dem Seil herum führen und<br />
durch die Schlaufe stecken.<br />
Zuletzt fest an beiden<br />
Enden des Seils ziehen!<br />
Der gelegte Achterknoten ist fertig und der<br />
Karabiner haken kann eingehängt werden.
22 23<br />
Lernen Learning / Apprendre / aprender / aprender<br />
Scoop 1/2011<br />
Scoop 1/2011<br />
DIE Giganten<br />
So ergänzen sich beide Maschinen<br />
Der Continuous Miner erstellt ein rechteckiges Profil mit einer Streckenbreite von<br />
7,2 Metern und einer maximalen Schneidhöhe von 5,3 Metern. Der Tunneling Miner<br />
weitet dieses Profil auf eine Streckenbreite von 8 bis 10 Metern sowie auf eine Höhe<br />
von maximal 7,1 Metern auf. Außerdem versieht er das Profil mit einer Wölbung.<br />
VON ZIELITZ<br />
MB770<br />
Continuous Miner<br />
TH540<br />
Schiebekastenfahrzeug<br />
MT520 Tunneling Miner<br />
Sie wiegen mehr als 120 Tonnen und ähneln im untertägigen<br />
Halbdunkel riesigen Urzeittieren. Die Rede ist vom Continuous<br />
Miner, der Trommelfräsmaschine MB770, und vom Tunneling<br />
Miner, der Teilschnittmaschine MT520.<br />
S<br />
eit diesem Sommer werden die imposanten Neuzugänge<br />
im Kaliwerk Zielitz eingesetzt. Das Unternehmen<br />
hat Millionen investiert – und 49 zusätzliche<br />
Arbeitsplätze geschaffen. Mit Schneidköpfen<br />
aus gehärtetem Stahl fressen sich die beiden Kolosse<br />
seither durch das Rohsalz. Bisher gewann das Werk Zielitz<br />
den wertvollen Rohstoff ausschließlich durch Bohren<br />
und Sprengen.<br />
Trafo<br />
Wandelt die Spannung der Stromquelle (6 kV) auf<br />
1-kV-Arbeitsspannung <strong>für</strong> die Maschinen um.<br />
5 m Schnitthöhe<br />
Klimatisierter LeiTSTand<br />
Ermöglicht ein entspanntes Arbeiten<br />
trotz der hohen Umgebungstemperatur.<br />
7 m Schnitthöhe<br />
» Ziel ist es, mit den beiden<br />
Maschinen bis zu 1.500 Meter<br />
Strecke im Jahr aufzufahren. «<br />
Die neuen Schwergewichte haben aber einen entscheidenden<br />
Vorteil, sie sind schneller: „Sie fahren also deutlich<br />
mehr Strecke auf, wie wir unter Tage sagen“, so Projektleiter<br />
Ralf Hegemann, Grubenwirtschaftsingenieur<br />
in Zielitz. Ziel ist es, jährlich bis zu 1.500 Streckenmeter<br />
zu schaffen.<br />
Vierzehn Millionen Euro hat das Unternehmen investiert.<br />
Bis Ende des Jahres dauern die Probefahrten und<br />
Schulungen. Anfang 2012 startet der Regelbetrieb.<br />
Die Maschinen stammen ursprünglich aus dem Steinkohlebergbau<br />
und wurden eigens <strong>für</strong> <strong>K+S</strong> modifiziert.<br />
„Um die speziellen Anforderungen des Kali- und Salzabbaus<br />
zu erfüllen, haben wir eng mit <strong>K+S</strong> zusammengearbeitet“,<br />
sagt André Jakobs, Sales Manager beim Hersteller<br />
Sandvik in Essen. (uha)<br />
Die Teilschnittmaschine (Foto) ist wendiger als der Continuous<br />
Miner. Sie weitet das vorgeschnittene Profil auf und schneidet<br />
Zufahrten.<br />
Schneidkopf<br />
Ist verstellbar und hat im Abstand von 76 mm<br />
Meißel aus speziell gehärtetem Stahl.<br />
Trockenentstaubung<br />
Leitet den angesaugten Staub über eine Lutte an die<br />
Entstaubungsanlage außerhalb des Arbeitsbereichs.<br />
Technische Daten Continuous Miner<br />
Allgemein<br />
Gesamtlänge .....................................................................................17.100 mm<br />
Gesamtbreite (Transport) ...........................................................5.940 mm<br />
Gesamthöhe (Transport) .............................................................4.200 mm<br />
Gewicht .....................................................................................................ca. 128 t<br />
Leistung (1 kV, 50 Hz) ............................................................................790 kW<br />
Bodenpressung ..................................................................................30 N/cm²<br />
Schneidsystem<br />
Schneidhöhe .................................................................... 4.900 – 5.300 mm<br />
Schneidbreite .................................................................... 6.700 – 7.200 mm<br />
Schneidprofil .....................................................................................rechteckig<br />
Meißelbestückung („Spacing“) ........................................................76 mm<br />
Trommeldurchmesser ...................................................................1.200 mm<br />
Trommeldrehzahl ...........................................................................32,4 U/min<br />
So wird aufgefahren<br />
Geplant ist ein Vier-Strecken-System mit einer Rasterlänge von<br />
180 Metern. Das Schema unten zeigt beispielhaft zwei Strecken.<br />
In Zielitz wird auch weiterhin konventionell gebohrt und gesprengt.<br />
10 m Schnittbreite<br />
1<br />
Abbaurichtung<br />
MB770<br />
Continuous Miner<br />
7 m Schnittbreite<br />
Der Continuous Miner schneidet<br />
ca. 7 m breit linear in das Salz.<br />
TH540<br />
Schiebekastenfahrzeug<br />
Staubabzug (Lutte), bis zu 450 m<br />
1<br />
6-kV-Stromleitung<br />
Grubennetz<br />
6-kV-Trafo<br />
2 Der Tunneling Miner weitet den Tunnel auf<br />
MT520<br />
Kabeltrommel<br />
Lutte<br />
3 Ein Schiebekastenfahrzeug<br />
4<br />
10 m und schneidet die Querverbindungen.<br />
Tunneling Miner<br />
transportiert das Rohsalz zur Kippstelle.<br />
Abladestelle mit<br />
Förderband<br />
Entstaubungsanlage<br />
2 4<br />
3<br />
In der Entstaubungsanlage wird der<br />
Salzstaub über Filter abgeschieden.<br />
Frischwetter<br />
Abwetter<br />
» Beim ersten<br />
Anblick der<br />
Maschinen waren<br />
wir alle von der<br />
Größe schwer<br />
beeindruckt. Aber<br />
klar: Irgendwo<br />
muss die Leistung<br />
ja herkommen. «<br />
Holger Kohlhauser,<br />
Leiter Aus- und Vorrichtung<br />
Zielitz II.<br />
Fotos: Straub/<strong>K+S</strong> (2) Grafik: KircherBurkhardt Infografik
24<br />
Scoop<br />
Lernen Learning / Apprendre / aprender / aprender<br />
1/2011<br />
Vielseitig und wertvoll<br />
Über Salz gibt es zahlreiche<br />
Geschichten zu<br />
erzählen – spannende,<br />
überraschende,<br />
nützliche und<br />
köstliche. Sechs<br />
Beispiele, in denen<br />
das „weiße Gold“ eine<br />
Hauptrolle spielt.<br />
Serie:<br />
Salz als<br />
Kulturgut<br />
Salz ist viel mehr als ein bloßes Gewürz,<br />
ohne das <strong>uns</strong>er Frühstücksei oder die<br />
Suppe am Abend fad schmecken würde.<br />
Salz ist ein Kulturgut. Der Stoff hat die<br />
Weltgeschichte mitbestimmt, kommt in<br />
so manchem Film zu Ehren und ist <strong>für</strong> die<br />
Gesundheit unverzichtbar. Aber natürlich<br />
bleibt Salz auch in der Küche ein Klassiker,<br />
wie der Rezeptvorschlag beweist. Viel Spaß<br />
beim Nachkochen! (cbe)<br />
Salz im Alltag<br />
damals und heute<br />
Wie altes Silber<br />
wieder sauber wird<br />
Silber lässt sich perfekt mithilfe von Salz<br />
reinigen: Einfach das Silber zusammen<br />
mit einigen Schnipseln Alufolie in ein<br />
Gefäß legen, einen Löffel Kochsalz, heißes<br />
Wasser dazugeben und umrühren.<br />
Eine chemische Reaktion führt<br />
dazu, dass Schmuck oder<br />
Besteck nach wenigen<br />
Minuten wieder<br />
glänzen. Probieren<br />
Sie es aus!<br />
Salz in der Küche<br />
womit mandeln das gewisse extra bekommen<br />
Rezept „Salzmandeln“<br />
Zutaten: 200 g ungeschälte Mandeln<br />
2 Liter Pflanzenfett zum Frittieren<br />
1 TL Steinsalz<br />
1 TL scharfes oder mildes Paprikapulver<br />
Die Mandeln 2 bis 3 Minuten<br />
in 180 Grad Celsius heißem<br />
Pflanzenfett frittieren.<br />
Salz in der Geschichte<br />
wie die inder mit gandhi<br />
385 kilometer marschierten<br />
Es war die spektakulärste Kampagne Mahatma Gandhis im Kampf<br />
<strong>für</strong> die Unabhängigkeit Indiens von Großbritannien: der 385<br />
Kilometer lange Salzmarsch im Jahr 1930 von seinem Ashram bei<br />
Ahmedabad nach Dandi am Arabischen Meer. Dort angekommen,<br />
hob er einige Körner Salz auf, um gegen das britische Salzmonopol<br />
zu demonstrieren. Er forderte seine Landsleute auf, ihm in einer<br />
Aktion zivilen Ungehorsams zu folgen, was viele taten. Sie setzten<br />
damit nicht nur ein Zeichen, sondern auch eine gesellschaftliche<br />
Bewegung in Gang. Gandhi ist mit seinen Prinzipien wie dem Festhalten<br />
an der Wahrheit und der unbedingten Gewaltlosigkeit noch<br />
heute <strong>für</strong> viele Menschen ein Vorbild.<br />
Herausnehmen und ganz kurz abtropfen lassen.<br />
Auf ein grobmaschiges Sieb geben und<br />
Steinsalz und Paprikawürze drüberstreuen.<br />
So lange schütteln, bis die Mandeln gut von<br />
den Gewürzen umhüllt sind.<br />
Leicht warm und frisch<br />
hergestellt schmecken<br />
die Mandeln am<br />
besten.<br />
Salz und Gesundheit<br />
wie atemwege frei<br />
werden<br />
Als Heilmittel gegen Atemwegserkrankungen<br />
ist Salz seit alters her<br />
bekannt. In zahlreichen Kurorten<br />
wie Bad Salzungen, Bad Sooden-<br />
Allendorf oder Bad Oeynhausen<br />
sorgen Gradierwerke <strong>für</strong> eine<br />
Linderung der Beschwerden: Sole<br />
rieselt über eine mit Reisigbündeln<br />
gefüllte Holzkonstruktion und<br />
reichert die Luft mit Salz an – eine<br />
Wohltat <strong>für</strong> Nase und Bronchien.<br />
Film und Literatur<br />
Wo morton salt<br />
geister vertreibt<br />
Morton Salt ist im Film „Die Geheimnisse<br />
der Spiderwicks“ („The<br />
Spiderwick Chronicles“) die letzte<br />
Rettung gegen Kobolde, die in<br />
einem Anwesen im Wald umherspuken.<br />
Nur das Salz aus der Dose<br />
sowie eine Portion Tomatensoße<br />
vertreiben die Hausgeister. Mit<br />
ihrer Mutter Helen waren Jared,<br />
Simon und Mallory in das alte<br />
Gemäu er ihres Ur-Ur-Onkels<br />
Arthur Spiderwick gezo gen –<br />
und werden in ein spannendes<br />
Fantasy-Abenteuer verwickelt. Der<br />
Film des Regisseurs Mark Waters<br />
basiert auf der Buchvorlage von<br />
Holly Black und ist <strong>für</strong> alle „Salzer“<br />
ein absolutes Muss.<br />
Salz und Glaube<br />
wo jesus christus<br />
vergleicht<br />
„Ihr seid das Salz der Erde;<br />
wenn aber das Salz kraftlos<br />
geworden ist, womit soll es<br />
gesalzen werden? Es taugt zu<br />
nichts mehr, als hinausgeworfen<br />
und von den Menschen<br />
zertreten zu werden.“ (Matthäus<br />
5, 13) Mit diesem Vers<br />
aus der Bergpredigt vergleicht<br />
Jesus die Christen mit dem<br />
kostbaren Gut Salz. Das Gleichnis<br />
aus der Bibel ist neben<br />
seiner geistlichen Bedeutung<br />
nicht zuletzt auch ein Beleg <strong>für</strong><br />
die enorme Wichtigkeit von<br />
Salz in der damaligen Zeit.<br />
Fotos: Universal Pict. Int. Ger./Cinetext, Morton Salt, ullstein bild, Stadt Bad Sooden-Allendorf, Getty Images/Thinkstock (3)
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25<br />
Alex Adones vor einem Schaufelbagger. Er überwacht die Weiterbeförderung von tausenden Tonnen Salz.<br />
Wüstensalz macht<br />
WissensdurstiG<br />
Fotos: Aldo Fontana<br />
Alex Adones ist Supervisor <strong>für</strong> Bulk-Salz bei SPL,<br />
einer Tochtergesellschaft von <strong>K+S</strong> im südamerikanischen<br />
Chile. Im Hafen von San Vicente sorgt er<br />
da<strong>für</strong>, dass das Salz pünktlich und passend zu den<br />
Kunden kommt. Sein größter Traum: alle Anlagen<br />
des Unternehmens besuchen, um dazuzulernen.<br />
Seine Kollegen sagen, dass es zwei Dinge<br />
gibt, die Alex selten abhandenkommen:<br />
die gute Laune und der W<strong>uns</strong>ch,<br />
voranzukommen. Fragt man Alex Adones,<br />
wie er sich selbst beschreiben würde, dann<br />
antwortet er: „Ich halte mich <strong>für</strong> einen unkomplizierten<br />
Menschen, der Spaß daran<br />
hat, sich <strong>für</strong> Ziele einzusetzen.“<br />
Alex Adones ist 34 Jahre alt. Seit sechs Jahren<br />
arbeitet er bei der Sociedad Punta de<br />
Lobos (SPL) in der internationalen Abteilung<br />
(División Internacional) als Supervisor <strong>für</strong><br />
Schüttgut. Er ist zuständig <strong>für</strong> das Entladen<br />
des Salzes, das auf den Schiffen der Empremar<br />
– einer Tochtergesellschaft der SPL – in<br />
den Hafen von San Vicente gebracht wird,<br />
der zur Stadt Talcahuano gehört. Die Ware<br />
kommt aus dem Norden Chiles, aus der<br />
Nähe der Stadt Iquique, wo sich die Salzmine<br />
des Unternehmens befindet. Dort, im<br />
Salar Grande der Tarapacá-Wüste, gewinnt<br />
SPL Steinsalz im Tagebau. Die Reserven der<br />
Lagerstätte reichen aus, um die Weltbevölkerung<br />
<strong>für</strong> hunderte von Jahren mit Salz zu<br />
versorgen. Damit sie auch heute und morgen<br />
nicht auf das kostbare Gut verzichten<br />
muss, sind bei SPL in Chile an die 700 Mitarbeiter<br />
im Einsatz.<br />
Alex Adones ist einer von ihnen. Er ist zuständig<br />
da<strong>für</strong>, dass das Salz pünktlich und<br />
in bester Qualität an vier Großkunden der<br />
Region weitertransportiert wird, von denen<br />
jeder zwischen 2.000 und 8.000 Tonnen<br />
Salz im Monat verbraucht. Alex beaufsichtigt<br />
die Beladung der Lkw, und er fertigt die<br />
Transporte ab. „Meine Aufgabe ist es, <strong>für</strong><br />
einen reibungslosen Ablauf zu sorgen. Und<br />
wenn es irgendwo hakt, dann bemühe ich<br />
mich, die entstandenen Probleme zu lösen<br />
und möglichst keine zusätzlichen zu verursachen“,<br />
so Alex grinsend.<br />
Geboren und aufgewachsen ist Alex gleich<br />
in der Nähe von San Vicente, nämlich in<br />
der Stadt Concepción, die das Zentrum der<br />
zweitwichtigsten Wirtschaftsregion des<br />
Landes bildet. Er und seine drei Brüder verbrachten<br />
ihre Kindheit zwischen Kisten mit<br />
Gemüse und Getreide. „Meine Eltern haben<br />
nur die Grundschule besucht, weil sie von<br />
klein auf arbeiten mussten“, erzählt er. „Und<br />
sie arbeiten noch heute.“<br />
Ausbildung zum Techniker<br />
Die beiden älteren Brüder haben den Familienbetrieb<br />
fortgeführt. „Ich habe zunächst<br />
auch diesen Weg eingeschlagen, aber im<br />
Alter von 20 Jahren war mir klar, dass ich etwas<br />
anderes machen wollte: Ich habe eine<br />
Ausbildung zum Techniker in der Chemieindustrie<br />
begonnen.“ Die Eltern unterstützten<br />
ihn, gleichzeitig half Alex weiterhin auf<br />
dem Markt. Fortsetzung auf Seite 26 >>
26 27<br />
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Scoop 1/2011<br />
Scoop 1/2011<br />
Der Hafen von San Vicente de Talcahuano, wo<br />
die Schiffe der Empremar anlegen, die das Salz<br />
aus Iquique im Norden des Landes heranschaffen.<br />
Das ist meine Heimat<br />
Chile ist ein kleines Land mit knapp 17 Millionen Einwohnern.<br />
Es verfügt über große natürliche Ressourcen und eindrucksvolle<br />
Landschaften. Es erstreckt sich von der trockensten Wüste der<br />
Welt bis zum grünen Patagonien im äußersten Süden des Landes.<br />
Alex und sein Vater<br />
David Adones, der<br />
auf dem Markt<br />
in Talcahuano<br />
Lebensmittel und<br />
Getreide in einem<br />
alten Bus verkauft.<br />
Salar Grande de Tarapacá<br />
Ausschnitt<br />
Chile<br />
Chile ist ein 4.270 km langes und schmales Land, begrenzt durch den<br />
Pazifischen Ozean und die Anden. Im Norden des Landes herrscht trockenes<br />
Wüstenklima. Dort befindet sich im Salar von Tarapacá die Mine der SPL, eines<br />
der größten Salzvorkommen <strong>uns</strong>eres Planeten, aus dem der weltweite Bedarf<br />
an Natriumchlorid <strong>für</strong> mehrere hundert Jahre gedeckt werden kann.<br />
In der Mitte des Landes liegt das Hafenzentrum San Vicente de Talcahuano,<br />
wo die Schiffe der SPL-eigenen Reederei „Empremar“ anlegen. Dort herrscht<br />
ein gemäßigtes Klima mit deutlich abgegrenzten Jahreszeiten (Sommer,<br />
Herbst, Winter und Frühling).<br />
Im Süden von Chile herrscht ein gemäßigtes Klima mit großen Regenmengen<br />
und niedrigen Temperaturen im Winter.<br />
Tagsüber arbeitete er, nachts lernte er. Fünf<br />
Jahre später, er hatte die Ausbildung gerade<br />
abgeschlossen und arbeitete in einem Labor<br />
<strong>für</strong> Wasserproben, erzählte ihm ein Freund<br />
vom Werk Talcahuano der SPL. Dort werde<br />
im Labor jemand <strong>für</strong> Analysen gesucht. „So<br />
kam ich zum Unternehmen. Ich war <strong>für</strong> die<br />
Genehmigung des Endprodukts und die Erfüllung<br />
aller Vorschriften zuständig. Die Arbeit<br />
hat mir gleich sehr gefallen.“ Aber Alex<br />
hatte noch nicht genug vom Lernen und<br />
schloss eine zweite Ausbildung als Techniker<br />
<strong>für</strong> Angewandte Chemie (Ingeniería<br />
de Ejecución Química) ab. Und als ob das<br />
Wüstensalz nicht nur durstig, sondern auch<br />
wissensdurstig macht, hat er in diesem Jahr<br />
sogar noch ein Studium zum Wirtschaftsinnieur<br />
begonnen.<br />
» Lernen kann ich erst,<br />
wenn die Kinder schlafen.<br />
Ohne meine Frau<br />
Carolina wäre das alles<br />
gar nicht möglich. «<br />
Als Vater von drei Kindern, Javier (7), Alex<br />
Benjamín (3) und Josefa Ignacia (1,5), ist das<br />
Studieren natürlich nicht so leicht: „Lernen<br />
kann ich erst, wenn die Kinder schlafen. Und<br />
ohne meine Frau Carolina, die mich sehr unterstützt,<br />
wäre das alles gar nicht möglich.“<br />
Sein Leben und seine Träume<br />
Wenn er nicht arbeitet und nicht studiert,<br />
verbringt Alex so viel Zeit wie möglich mit<br />
seinen Kindern – oder mit denen, die ihm<br />
nahestehen. „Ich versuche, mit allen Menschen<br />
Zeit zu verbringen, die ich gern habe.“<br />
Das sind selbstverständlich auch seine Eltern,<br />
die er regelmäßig auf dem Markt und<br />
Mutter Elizabeth und<br />
der jüngere Bruder<br />
Cristopher im Haus<br />
der Eltern. „Ich bin<br />
sehr stolz auf Alex“,<br />
bekennt seine Mutter.<br />
Alex neben seiner Frau Carolina und seinen<br />
beiden jüngeren Kindern, Josefa und Alex Benjamín,<br />
im Wohnzimmer seines neuen Hauses.<br />
Talcahuano<br />
hafenzentrum<br />
zwischen zwei<br />
Buchten<br />
Unweit von Concepción<br />
liegt Talcahuano, eines der<br />
großen Hafenzentren des<br />
Landes, dank seiner Lage<br />
zwischen zwei Buchten.<br />
Der Name bedeutet<br />
„donnernder Himmel“<br />
und leitet sich von dem<br />
Mapuche-Indio Talcahueñu<br />
ab, der ein großer Kämpfer<br />
gegen die Spanier war. In<br />
Hafenstädten wie Talcahuano<br />
gehen Seelöwen<br />
gern an Land. Sie lassen<br />
sich füttern oder lauern<br />
im Wasser in der Nähe von<br />
Fischmärkten darauf, dass<br />
etwas <strong>für</strong> sie abfällt.<br />
INFO<br />
31<br />
31<br />
INFO<br />
31<br />
INFO<br />
31<br />
31<br />
zu Hause besucht, und auch die Freunde,<br />
mit denen er Fußball spielt und grillt. Außerdem<br />
liebt Alex das Reisen: „Als Schüler habe<br />
ich einen Teil der Ferien gejobbt, und <strong>für</strong> die<br />
restliche Zeit bin ich mit dem Rucksack losgezogen<br />
und habe per Anhalter ganz Chile<br />
und seine Nachbarschaft erkundet – im<br />
Süden bis zur Isla de Chiloé, im Norden bis<br />
zum Machu Picchu in Peru.“<br />
Trotz seines Jobs, des Studiums und der Familie<br />
kann Alex sich ein Leben ohne Reisen<br />
nicht vorstellen: „Am liebsten würde ich<br />
durch die ganze <strong>K+S</strong>-Welt reisen und alle<br />
Anlagen kennenlernen. Ich möchte wissen,<br />
wie sie funktionieren, und mit dem Wissen<br />
dann hier bei <strong>uns</strong> einiges verbessern. Das<br />
wäre mein Traum!“ (cbe)<br />
Weitere Informationen zur chilenischen<br />
Tochtergesellschaft Sociedad Punta de<br />
Lobos: http://www.spl.cl/<br />
<strong>K+S</strong><br />
naturwunder<br />
das Rauschen<br />
der Wasserfälle<br />
veranstalltung von laja mehr info<br />
Der Río de La Laja entspringt<br />
in den Anden und<br />
mündet in den Río Bío Bío.<br />
Auf dem Weg dorthin,<br />
portal nördlich Intranet von Los Angeles,<br />
muss er einen Höhenunterschied<br />
von 35 Metern<br />
überwinden – so entstehen<br />
die spektakulären vier Laja-<br />
Wasserfälle. Man kann sie<br />
von unten betrachten, vom<br />
Ufer des nun wieder ruhig<br />
dahinfließenden Flusses<br />
aus und von oben, von<br />
internet<br />
einer Brücke herunter.<br />
Concepción<br />
immer wieder steht<br />
die stadt auf<br />
Der offizielle Name<br />
der Universitätsstadt<br />
Concepción lautet<br />
„La Concepción de<br />
María Purísima del<br />
Nuevo Extremo“. Sie<br />
hat 212.000 Einwohner,<br />
im Umland leben etwa<br />
800.000 Menschen.<br />
Die Großregion ist<br />
Chiles zweitwichtigstes<br />
Wirtschaftszentrum.<br />
Auch Concepción wurde<br />
in seiner über 450-jährigen Geschichte<br />
mehrfach von Erdbeben<br />
heimgesucht. Heute bestehen<br />
die Häuser aus Stahlbeton, um<br />
sie sicherer zu machen. Viele<br />
Menschen wohnen jedoch auch<br />
in Holzhäusern, da das Material<br />
eher mit einem Erdbe ben zurechtkommt<br />
als Stein.<br />
Naturgewalt<br />
Der Tsunami<br />
drückte Boote<br />
aus dem Hafen<br />
in die Stadt.<br />
Erdbeben und Tsunami – die<br />
Katastrophe vom 27. Februar 2010<br />
50 Jahre lang hatte es kein so schweres Erdbeben gegeben.<br />
Noch in 1.000 Kilometer Entfernung war es zu spüren.<br />
Am 27. Februar 2010 um 3.34 Uhr<br />
wurde Chile von einem Beben der<br />
Stärke 8,8 auf der Richterskala heimgesucht,<br />
einem der sechs stärksten<br />
Beben, die je auf der Welt registriert<br />
wurden. Das Epizentrum lag 150<br />
Kilometer von Concepción und Talcahuano<br />
entfernt und verursachte kurz<br />
danach einen großen Tsunami in den<br />
Küstenbereichen. Insgesamt hatte<br />
das Land 525 Tote zu beklagen. Laut<br />
NASA hat das Erdbeben die Stadt<br />
Concepción um 3,04 Meter nach<br />
Westen verschoben.<br />
Eine große Welle drang in das Werk<br />
von SPL in Talcahuano ein und<br />
zerstörte einen Teil des Gebäudes.<br />
Glücklicherweise waren im Unternehmen<br />
keine Verluste an Menschenleben<br />
zu beklagen.<br />
Kein Regen in Sicht: der große Salar<br />
Grande de Tarapacá<br />
Über 500 Quadratkilometer – eine<br />
Fläche so groß wie die tschechische<br />
Hauptstadt Prag – erstreckt<br />
sich der Salar Grande de Tarapacá<br />
in der Atacamawüste. Er ist ein<br />
ausgetrockneter Salzsee und<br />
weist selbst an seiner tiefsten<br />
Stelle keine Feuchtigkeit auf.<br />
Die Steinsalzschicht ist bis 100<br />
Meter dick, bedeckt von einer<br />
dünnen Erdschicht. Gewonnen<br />
wird das Salz durch Sprengung.<br />
Der Tagebaubetrieb ist besonders<br />
kostengünstig. Ein weiterer Vorteil<br />
ist, dass alle Arbeiten unter freiem<br />
Himmel geschehen können, denn<br />
die Atacamawüste heißt nicht umsonst<br />
„trockenste Wüste der Welt“:<br />
In dieser Region im Norden Chiles<br />
regnet es nie.<br />
Fotos: Aldo Fontana (5), Bildstelle, Gianni Muratore / Alamy, F1online, Caballero/Reuters, <strong>K+S</strong> Grafik: KircherBurkhardt Infografik
28 Teilen 29<br />
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Scoop 1/2011<br />
Mit Kali beginnt<br />
bei <strong>uns</strong> das Leben<br />
Opa, Mutter und Sohn – drei Generationen einer Familie<br />
haben bei <strong>K+S</strong> in Neuhof ihren Beruf erlernt.<br />
Vor 50 Jahren startete dort eine besondere Ausbildungsinitiative.<br />
Grund <strong>für</strong> eine Rückschau der besonderen Art.<br />
W<br />
enn Familie Krack in Kalbach zum Essen<br />
am langen Wohnzimmertisch zusammenkommt,<br />
dann haben alle dasselbe Lieblingsthema:<br />
das Kaliwerk Neuhof-Ellers. Wen wundert’s.<br />
<strong>K+S</strong> ist im ost hessischen Neuhof der größte Arbeitgeber.<br />
Fast jeder hier hat ein Familienmitglied, das dort<br />
beschäftigt war oder ist. Bei Familie Krack ist die Verbindung<br />
zum Bergbau aber doch ganz spezieller Natur. Das<br />
Kaliwerk ist <strong>für</strong> die Kracks Familientradition: Seit drei<br />
Genera tionen hat ein Familienmitglied im Werk seinen<br />
Beruf gelernt und dann dort gearbeitet. Die Familie hat<br />
dabei hautnah miterlebt, wie sich die Idee des Ausbildens<br />
über die Jahrzehnte weiterentwickelt hat.<br />
Als Großvater Rudolf Krack 1953 als Bergmann angelernt<br />
wurde, wusste er nicht so recht, was ihn erwartet. Der<br />
gelernte Schuhmacher war einer der ersten, die im Werk<br />
Neuhof-Ellers unter Tage lernten. „Eine Ausbildung mit<br />
Theoriestunden und praktischen Übungen gab es damals<br />
nicht. Man lernte in der Grube, indem man mit<br />
anpackte“, sagt der 80-Jährige heute. Die unterirdische<br />
Strecke musste ausgebaut, Schienen verlegt werden,<br />
das alles oft in einem gerade mal einen Meter niedrigen<br />
» Eine Ausbildung mit Theoriestunden<br />
und praktischen Übungen<br />
gab es nicht. Man lernte,<br />
indem man mit anpackte. «<br />
Tunnel. Rudolf Krack hat die Arbeit trotzdem immer<br />
gern gemacht. Er mochte den ehrlichen, manchmal<br />
rauen Umgangston der Steiger. In der Grube wurde<br />
er vom Lehrhauer ganz praktisch angelernt. 1957<br />
legte er die Hauer-Prüfung ab. Sicher wäre er noch<br />
viele Jahre seiner Arbeit nachgegangen, wenn er<br />
nicht bei einem Arbeitsunfall 1967 schwer verletzt<br />
worden wäre. Bis zur Rente konnte er deshalb nur<br />
leichte körperliche Aufgaben <strong>für</strong> <strong>K+S</strong> übernehmen.<br />
Für seine Schwiegertochter Andrea war schon<br />
immer klar, dass sie mal im Werk Neuhof-Ellers arbeiten<br />
wollte. „Ich wohnte ja nur 200 Meter davon<br />
entfernt“, sagt die heute 51-Jährige. „Und auch mein<br />
Vater war dort Bergmann.“ Das Bewerbungsverfahren<br />
Da schau her: Bei der Feierstunde zum 50. Jubiläum der<br />
Ausbildungsinitiative zeigen heutige Azubis den Gästen,<br />
was sie können.<br />
Der Opa<br />
Immer gern zur<br />
Schicht gegangen<br />
Rudolf Krack (80) hat eine alte Karbidlampe<br />
aus seiner Bergmannszeit im<br />
Keller. Noch heute kann er erklären,<br />
wie sie funktioniert. „Gingen einem<br />
Rudolf Krack in der<br />
Pförtnerstube 1981.<br />
in der Grube die Streichhölzer aus,<br />
war es ringsherum dunkel“, sagt er.<br />
Das fehlende Tageslicht, die anderen<br />
Luftverhältnisse oder das Arbeiten<br />
im begrenzten Raum haben ihn nie<br />
abgeschreckt: „Ich bin immer gern<br />
zur Schicht gegangen, habe mich auf<br />
die Kumpel gefreut.“ Dabei wollte<br />
der Kalbacher eigentlich sein Geld als<br />
Schuhmacher verdienen. Aber das<br />
Geschäft ging nicht gut und so sattelte<br />
er 1957 um. Bohren, Schienen legen,<br />
Sprengen: Da<strong>für</strong> gab es damals keine<br />
Extra-Ausbildung. Rudolf Krack hat das<br />
alles direkt in der Grube während der<br />
Arbeit gelernt. Den Wechsel zu <strong>K+S</strong><br />
hat er nie bereut und ist bis zur Rente<br />
dem Werk treu geblieben.<br />
Die Mutter<br />
Ausbildung 200 Meter<br />
vom Elternhaus<br />
Wenn man, wie Andrea Krack (51),<br />
nur 200 Meter vom Kaliwerk entfernt<br />
wohnt und der Vater auch noch<br />
Bergmann ist, liegt es nahe, dass man<br />
selbst einmal dort einsteigt. Während<br />
ihrer Ausbildung zur Bürokauffrau von<br />
1975 bis 1978 gab es die duale Ausbildung<br />
schon. Andrea Krack besuchte<br />
also die Berufsschule in Fulda und<br />
durchlief im Werk alle kaufmännischen<br />
Abteilungen. Schnell merkte sie,<br />
dass ihr die Geschäftsbuchhaltung am<br />
meisten liegt. Nach den Prüfungen<br />
wurde sie dort übernommen und<br />
konnte auch nach zwei Babypausen<br />
problemlos in Teilzeit wieder ins Werk<br />
zurückkehren. „<strong>K+S</strong> ist ein guter Arbeitgeber.<br />
Ohne das Werk würde <strong>uns</strong><br />
was fehlen“, sagt sie.<br />
Andrea Krack 1975<br />
während ihrer<br />
Ausbildung.<br />
Der Sohn<br />
Nach der Ausbildung<br />
gleich weitergemacht<br />
Philipp Krack (24) hat schon als Schüler gern<br />
Werksluft geschnuppert. So konnte er zu Hause<br />
auch viel besser mitreden, wenn Mutter und<br />
Opa mal wieder fachsimpelten. Für ihn war<br />
schnell klar, dass er bei <strong>K+S</strong> seine Ausbildung<br />
machen wollte. Das Reparieren und Warten<br />
der Maschinen hatten es ihm besonders<br />
angetan. Deshalb lernte er nach dem Abitur<br />
Industriemechaniker. Die Ausbildung fand er<br />
so schön, dass er gleich weitermachte: Mit<br />
Förderung von <strong>K+S</strong> studiert er jetzt Maschinenbau<br />
in Kassel. Nun paukt er und arbeitet in<br />
den Semesterferien im Kaliwerk. Nach seinem<br />
Abschluss möchte er Projektleiter werden, um<br />
Opa und Mutter viel erzählen zu können.<br />
lief in den 1970er-Jahren noch kurz und unkompliziert:<br />
Auf die schriftliche Bewerbung folgte das Vieraugengespräch<br />
mit dem Personalchef, gleich danach gab es<br />
<strong>für</strong> Andrea Krack die Zusage. Ihre praktische Ausbildung<br />
zur Bürokauffrau führte sie durch alle Abteilungen des<br />
Werks, regelmäßig fuhr sie überdies zur außerbetrieblichen<br />
Ausbildung zur Berufsschule nach Fulda. Am<br />
besten gefiel es ihr in der Geschäftsbuchhaltung. Dort<br />
bekam sie nach der Abschlussprüfung eine feste Stelle.<br />
Inzwischen arbeitet sie im Sekretariat des Werksleiters.<br />
» Nach drei Jahren sattelte<br />
Philipp Krack auf: Er nutzte das<br />
<strong>K+S</strong>-Angebot des Werksstudiums,<br />
um Ingenieur zu werden. «<br />
Die Werksgeschichten von Opa und Mutter haben den<br />
Enkel und Sohn Philipp Krack so sehr fasziniert, dass er<br />
schon als Jugendlicher Ferienjobs und Praktika im Kaliwerk<br />
absolvierte. Bald wollte er Industriemechaniker<br />
werden. Nach dem Abitur 2007 bewarb er sich und wurde<br />
eingeladen: erst zu einem mehrstündigen theoretischen,<br />
dann zu einem praktischen Eignungstest. Beim<br />
Vorstellungsgespräch saßen ihm Personal-, Abteilungschef<br />
und Betriebsrat gegenüber. Von sehr vielen Bewerbern<br />
bekamen nur vier die Lehrstelle – Philipp Krack war<br />
einer von ihnen. Der Werksunterricht machte ihm Spaß,<br />
mit dem Ausbildungsmeister kam er gut klar. „Seminare,<br />
Fortbildungen – <strong>uns</strong> wurde viel geboten“, schwärmt<br />
der 24-Jährige. Nach drei Jahren wäre er als Industriemechaniker<br />
übernommen worden, doch Philipp Krack<br />
sattelte auf und startete ein <strong>K+S</strong>-gefördertes<br />
Ingenieurstudium. So studiert er jetzt in Kassel<br />
Maschinenbau, arbeitet in den Semesterferien<br />
weiterhin <strong>für</strong> das Werk Neuhof-Ellers und wird<br />
nach dem Abschluss als „Bachelor of Science“<br />
<strong>für</strong> verschiedene Projekte bei <strong>K+S</strong> eingesetzt.<br />
„Handwerklich werde ich dann nicht mehr arbeiten,<br />
aber die Aufgaben bleiben sicher sehr<br />
spannend.“<br />
Der Sohn, die Mutter, der Opa: ganz unterschiedliche<br />
Lehrjahre in verschiedenen Zeiten.<br />
Auf die Frage, ob sie jungen Leuten zur Ausbildung<br />
bei <strong>K+S</strong> raten würden, haben alle drei<br />
dieselbe Antwort: „Es ist eine gute Ausbildung.<br />
Man hat sehr gute Chancen, übernommen<br />
zu werden und dem Werk über viele<br />
Jahre verbunden zu bleiben.“ Qualitäten,<br />
die der besonderen Ausbildungsinitiative<br />
zu verdanken sind, die das<br />
Kaliwerk Neuhof-Ellers vor 50 Jahren<br />
startete. Bei einer Feierstunde<br />
zum Jubiläum zeigten jetzt die 46<br />
derzeitigen Azubis, was sie können.<br />
Auch den Ausbildern der ersten<br />
Stunde. (uha)<br />
645 Auszubildende in<br />
deutschen Standorten<br />
In den deutschen <strong>K+S</strong>-Standorten gibt es in diesem<br />
Jahr 645 Auszubildende in etwa 15 Ausbildungsberufen.<br />
„Pro Jahr stellen wir etwa 180 Azubis<br />
ein“, sagt Carola Becker aus der <strong>K+S</strong>-Personalentwicklung.<br />
„Nach der Ausbildung werden über 90<br />
Prozent von ihnen übernommen.“ Ob Mechaniker<br />
oder Bergbautechnologe: Im dualen System aus<br />
Berufsschule und praktischer Arbeit lernen junge<br />
Leute ihren Beruf. Im ersten Lehrjahr gehören ein<br />
Team- und ein Kommunikationstraining dazu. Zusätzlich<br />
bietet <strong>K+S</strong> drei werksgebundene Bachelor-<br />
Studiengänge an. Auf ein Einser-Zeugnis lege man<br />
bei der Auswahl der Azubis wenig Wert, sagt Carola<br />
Becker: „Wichtig sind <strong>uns</strong> technisch-physikalisches<br />
Verständnis, Neugier <strong>für</strong> den Beruf, Wissensdurst,<br />
Selbstvertrauen und Erfolgszuversicht.“<br />
Fotos: Heiko Meyer, Christian P. Stadtfeld, Privat (2)
30 Teilen Sharing / partager / compartir / compartilhar Scoop 1/2011<br />
was kommt bei ihnen<br />
weihnachten auf den Tisch?<br />
Nicht alle Mitarbeiter von <strong>K+S</strong> essen an Weihnachten die leckeren Lebkuchen-Scoops, die Sie hier sehen.<br />
Aber fast überall auf der Welt lässt man es sich besonders gut gehen. Wir haben gefragt, auf welche Weise.<br />
Iquique, Chile<br />
» weihnachten gibt es<br />
bei mir heiSSe schokolade «<br />
Wir sind zu sechst in meiner Familie: Mein Mann<br />
Sergio González Tejerina und ich, <strong>uns</strong>ere Töchter<br />
Faviola und Javiera und <strong>uns</strong>ere Haustiere Frieden<br />
und Chiroy. Weihnachten ist <strong>für</strong> <strong>uns</strong> ein ganz<br />
besonderes Fest, das sehr fröhlich und mit vielen<br />
Lichtern gefeiert wird. Bei vielen Familien in Chile<br />
kommt als Weihnachtsessen gefüllter Truthahn<br />
auf den Tisch. Bei mir gibt es eine andere Familientradition:<br />
Es gibt heiße Schokolade, eine „Torta<br />
de galletas“, eine Art Kekstorte mit Mokkacreme<br />
und Nüssen, „Pan de Pascua“, ein chilenischer<br />
Weihnachtskuchen, und „Queque de Pascua“, eine<br />
Art Früchtebrot. Außerdem backt meine jüngere<br />
Tochter Weihnachtsplätzchen.<br />
Mónica Victoria Soto Silva, SPL, Iquique, Chile<br />
Saskatoon, Kanada<br />
» ich werde ab sechs uhr<br />
morgens in der Küche stehen «<br />
Vor einigen Tagen sind meine beiden Söhne schon mit ihren<br />
Familien zu <strong>uns</strong> gekommen. Zu Weihnachten erwarte ich dann 18<br />
bis 25 Gäste, Familie und Freunde. Es gibt ein richtig großes Essen<br />
mit Truthahn aus dem Ofen und gebackenem Schinken, mit Rotkohl,<br />
Wintergemüse und vielem mehr. Und nachher eine Vinatarta, das ist<br />
ein isländischer Kuchen und Weihnachtskekse, Pudding, Orangen … Ich<br />
werde ab morgens um sechs Uhr in der Küche stehen, aber das gehört <strong>für</strong><br />
mich einfach dazu. Ich wünsche allen meinen Kollegen ganz frohe Weihnachten!<br />
Naomi Peters, <strong>K+S</strong> Potash Canada, Saskatoon, Kanada<br />
PhilIPPsthal,<br />
Deutschland<br />
» Es gibt Zeit <strong>für</strong> die<br />
Menschen am Tisch<br />
und Gespräche «<br />
Jedes Jahr zu Weihnachten kommt<br />
die sonst weit verstreute Familie<br />
zusammen. Traditionell gibt es<br />
bei <strong>uns</strong> dann ein reichhaltiges<br />
Raclette, bei dem jeder mit Käse<br />
überbackt, was er mag. Für <strong>uns</strong> ist<br />
das die lieb gewordene, perfekte<br />
Festtagsmahlzeit mit viel Geselligund<br />
Gemütlichkeit: Bei einem abwechslungsreichen<br />
Essen hat man<br />
Zeit <strong>für</strong> die Menschen am Tisch und<br />
Gespräche. Schon die Vorbereitung<br />
ist Gemeinschaftsarbeit. Wenn<br />
es noch schneit, ist die Stimmung<br />
wunderbar!<br />
Dr. Rainer Gerling, <strong>K+S</strong> kali GmbH,<br />
Philippsthal, Deutschland<br />
Sao Paulo, Brasilien<br />
» bei <strong>uns</strong> gibt es die berühmte<br />
farofa meiner mutter «<br />
Meine Mutter bereitet eine riesige Schweinekeule im<br />
Backofen, die über Nacht in einer Marinade eingelegt war.<br />
Danach wird sie mit Speckstreifen und grünen Oliven belegt<br />
und schmort stundenlang im Ofen. Dazu gibt es bei <strong>uns</strong><br />
meistens Kartoffelsalat – Kartoffeln, Eier, Speck, Oliven und<br />
viel Mayo – und die berühmte Farofa meiner Mutter – das<br />
ist Maniokmehl, das in der Pfanne mit Zwiebel, Knoblauch,<br />
Speck, Cabanossi und grünen Oliven angebraten wird. Wie<br />
ihr seht, ist meine Familie verrückt nach Speck und Oliven!<br />
Zu trinken ist meistens Bier und Cola da, aber seitdem ich aus<br />
Deutschland zurückkam, gibt es auch Wein. Bom apetite!<br />
Fabiane Dias da Motta, <strong>K+S</strong> Brasileira, Sao Paulo, Brasilien<br />
Kassel, Deutschland<br />
» auf dieses zusammentreffen<br />
freuen wir <strong>uns</strong> jedes jahr «<br />
Heiligabend, wenn der Baum festlich geschmückt ist,<br />
gibt es nach dem Kirchenbesuch am Abend bei <strong>uns</strong> traditionell<br />
Würstchen mit warmem Kartoffelsalat. Nach<br />
dem Essen findet die Bescherung statt. Wir sitzen<br />
noch im kleinen Kreis zusammen. An den folgenden<br />
Feiertagen kommt der Rest der Familie zusammen, auf<br />
dieses Zusammentreffen freuen wir <strong>uns</strong> jedes Jahr, da<br />
<strong>uns</strong>ere Familie sehr verstreut ist.<br />
Uwe Fischer, Ellermann & Hoff GmbH Fachunternehmen<br />
<strong>für</strong> Werkschutz c/o <strong>K+S</strong> ag, Kassel, Deutschland<br />
La PaZ, Bolivien/Kassel, Deutschland<br />
» ein groSSes Familienfest –<br />
ganz gleich wo «<br />
Sind wir in Bolivien, bereitet meine Mutter das traditionelle<br />
Weihnachtsessen „Picana Navideña“ zu – ein Gericht mit Lamm,<br />
Schwein, Huhn, Gemüse und Wein – unglaublich gut! Feiern wir<br />
dagegen in Deutschland, ist mein Schwiegervater <strong>für</strong> die Verköstigung<br />
verantwortlich. Auch wenn es sich viel ums Essen dreht,<br />
ist das Weihnachtsfest <strong>für</strong> <strong>uns</strong> tatsächlich ein großes Fest des<br />
Beisammenseins im Kreise geliebter Menschen. Feliz Navidad!<br />
Hugo Bascopé, <strong>K+S</strong> ag, Kassel, Deutschland<br />
Fotos: KircherBurkhardt (7), Privat (6)
Scoop 1/2011<br />
31<br />
Deutschlands einzigartiges<br />
Salzmuseum: Der Eingang führt<br />
durch einen Güterwaggon<br />
(rechts) in die große Ausstellungshalle<br />
mit einem sechs Tonnen<br />
schweren Steinsalzblock.<br />
Reise in die Welt des Salzes<br />
Fotos: Deutsches Salzmuseum (4)<br />
Das weltweit einzigartige<br />
Salzmuseum in<br />
Deutschland: Hier<br />
wird die faszinierende<br />
Geschichte des Salzes<br />
lebendig. Scoop stellt<br />
das Museum vor.<br />
Die größten Salzabbaugebiete der<br />
Welt, sie liegen im Salzmuseum Lüneburg<br />
nah beieinander: In wenigen<br />
Minuten können sich Besucher selbst davon<br />
ein Bild machen, wie in China, in den USA, in<br />
Deutschland oder anderswo Salz gewonnen<br />
wird. Möglich macht die Lehrfahrt ein moderner<br />
Multimedia-Tisch. „Das Besondere<br />
ist, dass jeder seine eigene Reise durch die<br />
Salzwelt wählen kann“, erklärt Museumsdirektor<br />
Dr. Christian Lamschus. Um das<br />
zu demonstrieren, berührt er auf einer animierten<br />
Weltkarte einen von 34 Salzkristallen.<br />
Jeder Kristall steht <strong>für</strong> ein ausgewähltes<br />
Salzabbaugebiet irgendwo auf der Welt.<br />
Der angewählte Salzkristall beginnt zu<br />
leuchten, virtuelle Salzkörner rieseln effektvoll<br />
auf ein Infofenster zu, dort erscheinen<br />
Bilder, Texte und Filme, in denen mehr über<br />
das jeweilige Abbaugebiet zu erfahren ist.<br />
Rund 180 unterschiedliche Informationen<br />
zu Salinen und Salzminen können auf diese<br />
Weise abgerufen werden, auf Deutsch und<br />
Die „Salzkristalle“ auf dem interaktiven<br />
Salztisch, der von <strong>K+S</strong> mit 150.000 Euro<br />
gesponsert wurde.<br />
auf Englisch. Ermöglicht hat<br />
die Anschaffung des Multimedia-Tischs<br />
der größte<br />
Salzproduzent der<br />
Erde. Richtig: <strong>K+S</strong>.<br />
Doch der Salztisch<br />
ist nicht<br />
das einzige<br />
Highlight des<br />
Museums,<br />
das jährlich<br />
von bis zu<br />
70.000<br />
Besuchern<br />
aus aller<br />
Welt aufgesucht<br />
Ein Museumsmitarbeiter<br />
in mittelalterlicher<br />
Kleidung der<br />
Salinenarbeiter an einer<br />
historischen Pfanne.<br />
wird. In drei Ausstellungsgebäuden werden<br />
Besucher Teil der faszinierenden Geschichte<br />
des Salzes vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert.<br />
Die sprudelnde Solequelle, alte<br />
Pumpgestänge und Siedehütten erwachen<br />
in Kombination mit modernen Animationen<br />
und Interaktionen zum Leben. Besucher<br />
sind nicht nur Beobachter: Sie können sich<br />
unter anderem im Salzsieden üben.<br />
„Unser Motto lautet: Sehen, riechen, fühlen<br />
und schmecken Sie selbst“, sagt Museumsdirektor<br />
Lamschus. Dieser Ansatz<br />
ist preisgekrönt. Als „Hands on<br />
Museum“ (Museum zum Anfassen)<br />
erhielt das Salzmuseum<br />
Lüneburg den Museumspreis<br />
des Europarates.<br />
Das Salzmuseum befindet<br />
sich auf dem Gelände der<br />
stillgelegten Lüneburger<br />
Saline. Das 1924 errichtete<br />
Siedehaus steht unter Denkmalschutz<br />
und kann besichtigt werden. „Es ist das<br />
einzige Museum in Deutschland, das sich<br />
ausschließlich mit Salz beschäftigt“, so<br />
Lamschus. Über tausend Jahre bestimmte<br />
das Salz nicht nur die Geschichte der Stadt<br />
im Norden Deutschlands. Die Saline war<br />
im Mittelalter und der frühen Neuzeit der<br />
größte Salzproduzent Europas. (uha)<br />
Deutsches<br />
Salzmuseum<br />
Industriedenkmal Saline Lüneburg<br />
Sülfmeisterstraße 1<br />
21335 Lüneburg<br />
Geöffnet: Mo. bis So. von 10 bis 17 Uhr<br />
Eintritt: Erwachsene 6 Euro<br />
info@salzmuseum.de<br />
www.salzmuseum.de
32<br />
Scoop<br />
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1/2011<br />
Bilderrätsel<br />
Sehen Sie Den Unterschied?<br />
Von Weihnachtsmännern<br />
sollte<br />
man sich nicht<br />
aufs Glatteis<br />
führen lassen, von<br />
Weihnachtsfrauen<br />
ebenso wenig:<br />
An zehn Stellen<br />
war hier ein Fälscher<br />
am Werk.<br />
Doch wo genau?<br />
Wie gefällt<br />
Ihnen die<br />
neue Scoop?<br />
Schreiben Sie<br />
<strong>uns</strong>. Schnell.<br />
Es könnte sich<br />
lohnen …<br />
Die neue Scoop ist <strong>für</strong> Sie erdacht<br />
und produziert worden.<br />
Die Redaktion hat also ein<br />
sehr hohes Interesse daran<br />
zu erfahren, was Ihnen an der<br />
Zeitung gefällt und was weniger,<br />
wo Ihnen etwas fehlt und<br />
worüber Sie sich besonders<br />
freuen. Beteiligen Sie sich an<br />
Lob und Kritik – und seien<br />
Sie schnell dabei. Unter den<br />
ersten 100 Einsendungen, die<br />
in der Redaktion eingehen,<br />
verlosen wir einen tollen<br />
Preis: Ein Originalmodell der<br />
neuen Teilschnittmaschine<br />
von Sandvik im Maßstab<br />
1:50. Schicken Sie <strong>uns</strong> Ihren<br />
Brief an die Adresse unten<br />
auf dieser Seite. Es zählt der<br />
Tag der Absendung.<br />
Original<br />
Auch in Südkorea kommt heutzutage der Weihnachtsmann. Wenn allerdings Dutzende von Weihnachtsfrauen auf Schlittschuhen<br />
auffahren, sind das möglicherweise nur verkleidete Angestellte eines Freizeitparks. Gucken Sie mal ganz genau hin …<br />
Fälschung<br />
Wussten Sie<br />
eigentlich<br />
schon, dass …<br />
15o kg<br />
pro Kopf und Jahr in Kanada von<br />
jenem Stoff verbraucht werden, der<br />
im Mittelpunkt des Texts auf Seite 16<br />
steht? In Deutschland sind es 19 kg<br />
pro Kopf und Saison.<br />
1,5<br />
Kilometer die Länge der 210 Tonnen<br />
schweren Rohre des Bauwerks ist, von<br />
dem auf Seite 21 die Rede ist?<br />
5.496<br />
Quadratkilometer zum Einzugsgebiet<br />
des Flusses gehören, der Namensgeber<br />
des größten Kaliverbundwerkes<br />
von <strong>K+S</strong> ist? Mehr dazu auf Seite 8.<br />
Die RundUmfrage<br />
Was ich schon<br />
immer wissen<br />
wollte …<br />
Jetzt sind Sie dran: Denn hier<br />
möchten wir in Zukunft etwas<br />
von Ihnen, den Mitarbeitern<br />
der <strong>K+S</strong> Gruppe, lesen. Diesmal<br />
stellen wir die Frage. Doch in<br />
Zukunft sollen hier nicht nur<br />
Ihre Antworten, sondern auch<br />
Ihre Fragen stehen.<br />
Wie das funktioniert?<br />
Sie haben eine lustige Antwort<br />
auf <strong>uns</strong>ere Frage? Dann<br />
schi cken Sie in Ihrer Sprache<br />
eine Postkarte an die Redak <br />
tion „Scoop“ (Adresse siehe<br />
Impressum) oder eine E-Mail an<br />
scoop@k-plus-s.com.<br />
Ihre originellsten Antworten<br />
drucken wir in der folgenden<br />
Ausgabe, und wer antwortet,<br />
darf die nächste Frage stellen.<br />
Unsere Frage:<br />
Welcher Spruch zum<br />
Arbeitsbeginn ist<br />
besonders unpassend?<br />
Erzählen Sie <strong>uns</strong>, welcher<br />
Spruch morgens beim<br />
Einfahren ins Werk oder<br />
Passieren des Drehkreuzes<br />
gar nicht geht, und<br />
warum nicht. Und wie<br />
gesagt: Es muss nicht<br />
ganz so ernst sein.<br />
Impressum<br />
Herausgeber: <strong>K+S</strong> Aktiengesellschaft Redaktionsleitung: Christin Bernhardt (cbe) Redaktion: Uwe Handke (uha), Andreas Köster (akö), Jennifer Merten (jme), Michael Wudonig<br />
(mwu) Telefon: +49 561 9301-1424 Telefax: +49 561 9301-1666 E-Mail: scoop@k-plus-s.com Internet: www.k-plus-s.com Anschrift: <strong>K+S</strong> Aktiengesellschaft, Kommunikation und<br />
Medien, Bertha-von-Suttner-Straße 7, 34131 Kassel Bildredaktion, Layout und Realisation: KircherBurkhardt GmbH Druck: Werbedruck GmbH Horst Schreck hase, Spangenberg<br />
Auflage: 23.500<br />
Fotos: Kim Jae-Hwan/AFP/Getty Images (2), 3PR/Sandvik