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EinE ZEitung für uns allE EinE ZEitung für uns allE - K+S ...

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Die Zeitung <strong>für</strong> die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der <strong>K+S</strong> Gruppe<br />

www.k-plus-s.com<br />

Kommunikation<br />

Eine<br />

Zeitung<br />

<strong>für</strong> <strong>uns</strong><br />

alle<br />

Die <strong>K+S</strong> Gruppe ist<br />

gewachsen und<br />

internationaler<br />

geworden. Die<br />

Mitarbeiterzeitung<br />

wird es jetzt auch.<br />

Alex Adones hat in<br />

Talcahuano schon mal<br />

einen Blick in die neue<br />

Scoop geworfen. Oder ist<br />

das etwa eine Montage?<br />

Gewässerschutz<br />

Meilenstein<br />

<strong>für</strong> Nachhaltige<br />

Produktion<br />

personal<br />

<strong>K+S</strong> setzt<br />

auf viel falt<br />

in der<br />

Belegschaft<br />

Düngung<br />

Kali gegen<br />

die dürre<br />

in Europas<br />

sahelzone<br />

Standorte<br />

Wie Das Salz<br />

Das Leben in<br />

Talcahuano<br />

bestimmt<br />

Feierlicher Baubeginn des<br />

360-Millionen-Euro-Maßnahmenpaketes<br />

zum Gewäs<br />

serschutz im Werk Werra.<br />

Den Frauenanteil stärken,<br />

internationaler werden.<br />

Der Vorstand setzt neue<br />

Ziele <strong>für</strong> das Unternehmen.<br />

Polen zählt zur „Sahelzone<br />

Europas“. Witold Grzebisz<br />

erklärt den Bauern dort,<br />

warum sie Kalium brauchen.<br />

Alex Adones (auf dem Titel),<br />

Supervisor im chilenischen<br />

Hafen von San Vicente, stellt<br />

sich und seinen Standort vor.<br />

» Seite 8<br />

» Seite 11<br />

» Seite 13<br />

» Seite 25


2<br />

Weltweit worldwide / monde / global / mundo<br />

Liebe<br />

Mitarbeiterinnen,<br />

liebe Mitarbeiter,<br />

in wenigen Tagen endet das Jahr.<br />

Viele Städte und Orte sind weihnachtlich<br />

geschmückt, und wir<br />

freuen <strong>uns</strong> auf die Festtage im Kreis<br />

<strong>uns</strong>erer Familien und Freunde. Die<br />

Adventszeit ist aber auch die Zeit<br />

des Innehaltens und des Jahresrückblicks.<br />

Wir haben gemeinsam hart daran<br />

gearbeitet, den Umsatz und das Ergebnis<br />

der <strong>K+S</strong> Gruppe im Vergleich<br />

zum Vorjahr erheblich zu verbessern.<br />

Viele wichtige Projekte und Maßnahmen<br />

sind auf den Weg gebracht<br />

worden, die <strong>uns</strong>ere <strong>K+S</strong> noch effizienter<br />

und wettbewerbsfähiger machen:<br />

so zum Beispiel <strong>uns</strong>er Erwerb<br />

der Kalilagerstätte in Kanada, die<br />

Umsetzung der Strategie „Kompass“<br />

<strong>für</strong> den Geschäftsbereich KALI, aber<br />

auch Projekte wie die Vorbereitung<br />

der SAP-Einführung bei Morton Salt<br />

und nicht zuletzt der Ausbau <strong>uns</strong>eres<br />

einzigartigen Produktions- und<br />

Logistiknetzwerkes im Geschäftsbereich<br />

Salz. Dies sind nur einige<br />

von vielen Leistungen, die Sie, liebe<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

weltweit mit viel Engagement, aber<br />

auch mit Sorgfalt und Genauigkeit<br />

erbracht haben. Da<strong>für</strong> danke ich<br />

Ihnen, auch im Namen meiner Vorstandskollegen,<br />

ganz herzlich.<br />

Und weil Sie es sind, die <strong>K+S</strong> überall<br />

auf der Welt erfolgreich machen,<br />

freut es mich umso mehr, diesen<br />

Dank erstmals in fünf Sprachen<br />

auszusprechen. Denn mit <strong>uns</strong>erer<br />

neuen Scoop können nun alle<br />

Kollegen in der ganzen <strong>K+S</strong>-Welt zur<br />

gleichen Zeit die gleichen Inhalte<br />

lesen. Sie halten also ein Medium<br />

in Ihren Händen, das über kulturelle<br />

und sprachliche Grenzen hinweg<br />

den Informationsfluss wie auch den<br />

Austausch untereinander unterstützen<br />

soll. Die Bergleute unter <strong>uns</strong><br />

wissen, dass der Scoop ein Fahrzeug<br />

ist, das nichts Geringeres transportiert<br />

als <strong>uns</strong>ere Wertstoffe. Und<br />

diese Scoop aus Papier soll ebenfalls<br />

etwas Wertvolles transportieren:<br />

Neuigkeiten, Wissenswertes und<br />

Hintergrundinformationen wie auch<br />

die Grundsätze <strong>uns</strong>eres Unternehmens,<br />

an denen wir <strong>uns</strong> messen<br />

lassen und <strong>für</strong> die wir einstehen. Viel<br />

Freude beim Lesen!<br />

Ihnen allen sowie Ihren Familien ein<br />

frohes, gesegnetes Weihnachtsfest<br />

und ein zufriedenes, erfolgreiches<br />

Jahr 2012!<br />

Ihr<br />

Norbert Steiner<br />

Vorsitzender des Vorstands<br />

der <strong>K+S</strong> Aktiengesellschaft<br />

Übernahme<br />

BASF verkauft<br />

Düngemittel-assets<br />

Antwerpen / Der weltgrößte<br />

Chemiekonzern BASF wird<br />

seine Düngemittelanlagen im<br />

belgischen Antwerpen an die<br />

russische EuroChem veräußern.<br />

Auch der 50-prozentige<br />

BASF-Anteil an PEC-Rhin in<br />

Ottmarsheim (Frankreich) soll<br />

an EuroChem gehen. Entsprechende<br />

Verträge wurden Ende<br />

September unterzeichnet. Bis<br />

Ende des 1. Quartals 2012 sollen<br />

die Transaktionen abgeschlossen<br />

sein. Die zwischen <strong>K+S</strong> und<br />

BASF bestehenden Verträge zur<br />

Belieferung der <strong>K+S</strong> Nitrogen<br />

bleiben von den Verkäufen<br />

unberührt; die Verträge sind<br />

frühestens zum 31. Dezember<br />

2014 kündbar.<br />

Weltkalimarkt<br />

Absatz auf hohem<br />

Niveau erwartet<br />

Kassel / Nach der Normalisierung<br />

der Düngemittelnachfrage<br />

im Jahr 2010 geht<br />

<strong>K+S</strong> im laufenden Jahr von<br />

einer steigenden Nachfrage<br />

aus. Für 2011 wird mit einem<br />

Weltkalia bsatz von rund 58 bis<br />

60 Mio. Tonnen (2010: 58,3 Mio.<br />

Tonnen) gerechnet. Für das Jahr<br />

2012 dürfte der Weltkaliabsatz<br />

mindestens 60 Mio. Tonnen<br />

betragen. Diese Einschätzung<br />

beruht vor allem auf einem<br />

<strong>für</strong> die Ertragsperspektiven<br />

der Landwirtschaft weiterhin<br />

attraktiven Niveau der Preise<br />

<strong>für</strong> Agrarrohstoffe.<br />

Weltkaliabsatz<br />

in Mio. t (* prognose)<br />

54,5 31,0 58,3<br />

2008<br />

2009<br />

58,0 -<br />

60,0<br />

Nachrichten aus der Branche, dem Konzern<br />

und von <strong>uns</strong>eren Standorten weltweit.<br />

>60<br />

2010 2011* 2012*<br />

Düngemittelnachfrage weiterhin hoch<br />

Grüne Woche<br />

lANDwirtschaft<br />

hautnah erleben<br />

Berlin / Am 20. Januar 2012<br />

startet in Berlin die 77. Internationale<br />

Grüne Woche. Auf<br />

der weltgrößten Messe <strong>für</strong><br />

Ernährung, Landwirtschaft<br />

und Gartenbau präsentieren<br />

sich bis zum 29. Januar mehr<br />

als 1.500 Aussteller aus über 50<br />

Ländern. Einer der attraktivsten<br />

Publikumsmagnete wird erneut<br />

der ErlebnisBauernhof sein, der<br />

anschaulich und transparent<br />

die landwirtschaftliche Produktionskette<br />

erklärt. Der Dialog<br />

zwischen den Produzenten von<br />

Lebensmitteln, erneuerbarer<br />

Energie und Rohstoffen sowie<br />

dem Verbraucher steht dabei<br />

im Mittelpunkt.<br />

Kommunikation<br />

Relaunch<br />

des <strong>K+S</strong>-Portals<br />

Kassel / Mit dem Ziel, Austausch<br />

und Wissenstransfer<br />

zwischen Mitarbeitern<br />

verschiedener Gruppengesellschaften<br />

stärker zu fördern,<br />

wird das <strong>K+S</strong>-Portal voraussichtlich<br />

im April 2012 mit<br />

neuer Navigationsstruktur und<br />

frischem Design online gehen.<br />

Das neue <strong>K+S</strong>-Portal versteht<br />

sich als internationale Kommunikations-<br />

und Anwendungsplattform,<br />

wird besser auf<br />

die Bedürfnisse des einzelnen<br />

Anwenders zugeschnitten sein<br />

und Informationen in fünf<br />

Sprachen enthalten. Zurzeit<br />

entwickelt ein internationales<br />

Projektteam gemeinsam mit<br />

erfahrenen und zukünftigen<br />

Autoren Technik, Struktur und<br />

Inhalte.<br />

Logistik<br />

Experten-Treffen am MississiPPi<br />

New Orleans / Ende Oktober haben sich erstmals Schifffahrtsund<br />

Hafenlogistiker aus der gesamten <strong>K+S</strong> Gruppe in Chile,<br />

Brasilien, USA, Kanada und Deutschland zu einer ganztägigen<br />

Konferenz in New Orleans getroffen. Ein Teil der Gruppe besuchte<br />

am Folgetag das zwei Stunden entfernte Morton-Salt-Bergwerk<br />

Weeks Island, <strong>für</strong> die anderen Teilnehmer hatte <strong>uns</strong>ere chilenische<br />

Reederei Empremar eine Hafenrundfahrt auf einem hochmodernen<br />

Schlepper arrangiert. Auch ein Besuch der internationalen<br />

„Breakbulk“-Messe, auf der sich viele wichtige Hafen- und Logistikdienstleister<br />

präsentierten, stand auf dem Programm. Nicht<br />

nur der Austausch von Informationen und die Diskussion von<br />

Herausforderungen <strong>für</strong> die maritime Wirtschaft, sondern auch das<br />

persönliche Kennenlernen wurde von allen <strong>K+S</strong>-Mitarbeitern hoch<br />

geschätzt. Zu der Exkursion in die große Hafenstadt am Mississippi<br />

eingeladen hatte die Holding-Einheit Globale Logistik.<br />

<strong>K+S</strong> Nitrogen<br />

Produktneuheit<br />

UTEC 46<br />

Mannheim / Nach dem<br />

erfolgreichen Verkaufsstart<br />

des zum Patent angemeldeten<br />

Ureaseinhibitors (UI) in Brasilien<br />

startet die <strong>K+S</strong> Nitrogen<br />

GmbH jetzt den Verkauf von<br />

UTEC 46 in Italien. UTEC 46, ein<br />

mit UI behandelter Harnstoff,<br />

wurde in Zusammenarbeit mit<br />

dem Kali-Forschungsinstitut<br />

getestet und zeichnet sich<br />

unter anderem durch die hohe<br />

Stabilität des Wirkstoffs aus.<br />

Im Vergleich zu nicht stabilisiertem<br />

Harnstoff weist UTEC<br />

46 insbesondere in längeren<br />

Trockenphasen geringere Ammoniakverluste<br />

auf.<br />

Lateinamerika-Tag<br />

Salz aus chile soll<br />

nach Asien gehen<br />

HaMBURG / <strong>K+S</strong> treibt die<br />

Er weiterung der Produktionsanlagen<br />

im chilenischen Salar<br />

Grande voran, um Gewerbeund<br />

In dustriesalze verstärkt<br />

nach Asien liefern zu können.<br />

Die in diesem Jahr plangemäß<br />

erfolg ten Investitionen in die<br />

Ver la deanlagen in Patillos stehen<br />

in diesem Zusammenhang,<br />

er klärte <strong>K+S</strong>-Vorstandschef<br />

Norbert Steiner auf dem Lateinamerika-Tag<br />

in Hamburg. Um<br />

die Produktionskapazität bis<br />

Ende 2012 um 1,5 auf jährlich 8<br />

Mio. Tonnen zu steigern, investiert<br />

<strong>K+S</strong> dort über 10 Mio. Euro.<br />

Steiner lobte Chile <strong>für</strong> die hohe<br />

politische Stabilität und die gut<br />

ausgebildete Bevölkerung.<br />

Titel: Aldo Fontana, KircherBurkhardt, Marc Brinkmeier Fotos Seite 2: Andreas Pohlmann/<strong>K+S</strong>, BASF, Machowina/IGW 2011, <strong>K+S</strong> (4)


Arbeiten working / travailler / trabajar / trabalhar<br />

3<br />

Fünf Scoops in fünf Sprachen: Ab jetzt können alle <strong>K+S</strong>-Mitarbeiter weltweit die gleiche Zeitung lesen.<br />

Scoop will Ihnen Aktuelles<br />

und Wissenswertes<br />

aus der Welt der <strong>K+S</strong><br />

Gruppe näherbringen.<br />

Scoop knüpft an die<br />

Tradition der bisher in<br />

Deutsch herausgegebenen<br />

Zeitung <strong>für</strong> die<br />

Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter an.<br />

eine starke zeitung<br />

<strong>für</strong> alle mitarbeiter<br />

W<br />

enn ein Scoop tief unter Tage zum<br />

Einsatzort fährt, dann spürt jeder,<br />

der in der Nähe ist, die immense<br />

Kraft der Maschine. Der Motor dröhnt im<br />

tiefsten Bass und die Luft vibriert. Wenn<br />

die riesige Schaufel über die Sohle kratzt,<br />

knirscht und knurrt das Haufwerk. Dann<br />

hebt die Schaufel das kostbare Salz vom Boden,<br />

als sei dies eine Leichtigkeit. Dabei sind<br />

es gut 17 Tonnen Rohstoff, die der Scoop mit<br />

einem Schwung aufnimmt, um sie dann<br />

beweglich und sicher durch die Dunkelheit<br />

zum Förderband zu transportieren.<br />

Kraft und Beweglichkeit soll der Scoop im<br />

übertragenen Sinne auch in die internationale<br />

interne Kommunikation von <strong>K+S</strong> bringen.<br />

Das jedenfalls hat sich das Team um<br />

Oliver Morgenthal am Firmensitz in Kassel<br />

fest vorgenommen. „Scoop – ein bergmännischer<br />

Begriff, der überall auf der Welt geläufig<br />

ist – nimmt eine wichtige Rolle bei<br />

<strong>K+S</strong> ein: Er transportiert <strong>uns</strong>ere Roh- und<br />

Wertstoffe zuverlässig von der Abbaustelle<br />

bis ins Werk“, so Morgenthal, Leiter<br />

Kommunikation und Medien. Außerdem<br />

ist Scoop auch ein Begriff aus der Welt der<br />

Zeitungen und der Nachrichten: „Journalisten<br />

sprechen von einem Scoop, wenn es um<br />

eine besonders exklusive Geschichte geht“,<br />

erzählt Christin Bernhardt, Redaktionsleitung.<br />

„Auch wir wollen mit <strong>uns</strong>erer Scoop<br />

nicht beliebig, sondern exklusiv an alle Kolleginnen<br />

und Kollegen weltweit berichten.“<br />

Dabei soll die Zeitung Scoop, genau<br />

wie der Scoop unter Tage,<br />

den Wertstoff – in diesem Fall die Informationen<br />

– von den Quellen dorthin transportieren,<br />

wo man sie braucht. Zuverlässig<br />

und informativ, beständig und erstmals zu<br />

allen Mitarbeitern, ganz gleich, an welchem<br />

Standort und <strong>für</strong> welchen Geschäftsbereich<br />

sie arbeiten.<br />

Damit ihr Inhalt in Chile genauso auf Interesse<br />

stößt wie in den USA, in Frankreich<br />

oder in Brasilien, lebt Scoop von einem internationalen<br />

Kommunikatorennetzwerk.<br />

Dieses steuert Themen, Anregungen und<br />

Ideen bei und wird in den Produktionsprozess<br />

einbezogen. „Die Mitarbeiter in <strong>uns</strong>erem<br />

Netzwerk Fortsetzung auf Seite 4 >><br />

Fotos: Volker Straub/<strong>K+S</strong>


4 5<br />

Arbeiten working / travailler / trabajar / trabalhar<br />

Scoop 1/2011<br />

Scoop 1/2011<br />

4<br />

sind Botschafter ihrer Standorte und deren<br />

Mannschaften: Sie haben das Ohr nahe an<br />

ihren Kollegen und leiten Themen, Ideen<br />

und Anregungen an die Redaktion in Kassel“,<br />

so Christin Bernhardt. Damit keine<br />

Anregungen verloren gehen, wird es einen<br />

intensiven Austausch und regelmäßige<br />

Treffen geben. Drei Treffen haben bereits<br />

stattgefunden: eines auf europäischer und<br />

auch auf deutscher Ebene sowie eines <strong>für</strong><br />

Süd- und Nordamerika.<br />

Wenn alle Themen ihren Weg von der Quelle<br />

in die Zeitung gefunden haben, wird die<br />

Zeitung aus dem Deutschen in vier Sprachen<br />

übersetzt, von den Kommunikatoren<br />

in der jeweiligen Muttersprache überprüft<br />

und dann in Kassel produziert. In die Post<br />

gehen alle Ausgaben am selben Tag.<br />

„Das ist natürlich eine große Herausforderung<br />

<strong>für</strong> das Team, der wir <strong>uns</strong> alle gemeinsam<br />

gerne stellen. Es ist <strong>uns</strong> wichtig, gerade<br />

» Unsere Scoop transportiert<br />

die gleichen<br />

Inhalte zur gleichen Zeit<br />

in fünf Sprachen in die<br />

ganze <strong>K+S</strong>-Welt. «<br />

vor dem Hintergrund des Wachstums der<br />

<strong>K+S</strong> Gruppe im Düngemittel- und Salzgeschäft<br />

mit Scoop alle Mitarbeiter weltweit<br />

zu erreichen“, so Oliver Morgenthal. Heute<br />

arbeiten 30 Prozent aller Mitarbeiter der<br />

<strong>K+S</strong> Gruppe außerhalb Deutschlands, von<br />

diesem Drittel wiederum 80 Prozent außerhalb<br />

Europas. Die Devise lautet deshalb:<br />

gleiche Informationen, gleiche Gestaltung,<br />

zur gleichen Zeit, <strong>für</strong> alle Leser.<br />

Natürlich steckt in jeder Weiterentwicklung<br />

immer auch ein wenig Abschied. Manch<br />

deutscher Mitarbeiter wird die gewohnte<br />

<strong>K+S</strong> information vermissen, die über Jahre<br />

hinweg verlässlich Informationen lieferte<br />

und dabei auch <strong>für</strong> die lokale Verwurzelung<br />

<strong>uns</strong>eres Unternehmens stand, weiß Morgenthal:<br />

„Scoop steht in der Tradition der<br />

<strong>K+S</strong> information, und <strong>uns</strong>er ganzes Team<br />

weiß, dass es nicht einfach sein wird, die<br />

gleiche Zufriedenheit bei den Lesern zu erreichen.<br />

Das wird <strong>uns</strong>er Ansporn sein!“<br />

Dabei hat sich das Team auf die Fahnen geschrieben,<br />

Leserwünsche noch stärker zu<br />

berücksichtigen. Entsprechend wurden bereits<br />

im<br />

Fortsetzung auf Seite 6 >><br />

So wird „Scoop“ gemacht<br />

Natürlich wird diese Zeitung nicht im Bergwerk erstellt. Aber der Entstehungsprozess<br />

ist komplex. Wir haben versucht, ihn mit Bildern aus dem Bergbau darzustellen.<br />

2<br />

Was heißt denn<br />

eigentlich „Scoop?“<br />

a) „Scoop“ ist das aus dem Englischen<br />

(scoop = Schaufel) abgeleitete Wort <strong>für</strong><br />

einen Fahrlader, wie er im Untertagebergbau<br />

eingesetzt wird. Die niedrig<br />

gebauten Fahrzeuge transportieren in<br />

ihrer Schaufel das Haufwerk von der<br />

Sohle zum Förderband. Das Fahren<br />

eines Scoops ist nicht einfach, weil man<br />

aus der Fahrerkabine nicht sehen kann,<br />

was vor der Schaufel passiert.<br />

b) „Scoop“ steht im Journalismus <strong>für</strong><br />

eine „exklusive Nachricht“. Die Zeitung,<br />

die sie zuerst bringt, hat einen Scoop<br />

gelandet. Auch <strong>uns</strong>ere Scoop soll exklusiv<br />

sein: <strong>für</strong> <strong>K+S</strong>-Mitarbeiter.<br />

Redaktion<br />

Auch die Redaktion in der Abteilung<br />

Kommunikation und Medien liefert Themen.<br />

1<br />

3<br />

Themen sammeln<br />

Ein Netzwerk von Kommunikatoren<br />

fördert eine Fülle von<br />

Themen aus allen Standorten<br />

und Geschäftsbereichen zutage.<br />

Auswahl<br />

Die Redaktion<br />

entscheidet sich<br />

<strong>für</strong> eine Auswahl<br />

an Themen.<br />

Die Redaktion<br />

entscheidet<br />

sich<br />

CM Y K<br />

4<br />

Layout<br />

5<br />

SCOOP<br />

Veredelung<br />

Zu jedem Thema entsteht eine Gestaltungsidee,<br />

ein Text. Es werden Fotos organisiert oder gemacht,<br />

zum Teil auch Infografiken erstellt.<br />

Text<br />

Text<br />

SCOOP<br />

Bildredaktion<br />

Übersetzung<br />

Der deutsche Text wird nach<br />

Freigabe in vier Sprachen übersetzt.<br />

6<br />

Druck<br />

Nach Lithografie und Druckvorstufe<br />

geht die Zeitung endlich in Druck.<br />

7<br />

Infografik<br />

Übersetzung<br />

Versand<br />

Die Scoop geht mit<br />

allen Ausgaben gleichzeitig<br />

in die Post.<br />

Oliver Morgenthal<br />

ist Leiter Kommunikation<br />

und Medien<br />

in Kassel.<br />

„Alle sollen<br />

wissen, wohin<br />

die Reise geht“<br />

Oliver Morgenthal verantwortet<br />

die Kommunikation von <strong>K+S</strong>. Für<br />

ihn steht Scoop, die neue Mitarbeiterzeitung,<br />

<strong>für</strong> einen Aufbruch<br />

in die internationale Welt des<br />

Unternehmens.<br />

Herr Morgenthal, warum eine neue<br />

Zeitung?<br />

Keiner bleibt stehen, will auf der Stelle<br />

treten – privat wie auch beruflich. Wir entwickeln<br />

<strong>uns</strong> weiter, lernen dazu und öffnen<br />

<strong>uns</strong> neuen Herausforderungen.<br />

Und was hat das mit der Zeitung zu tun?<br />

Jeder Einzelne ist heute vielfältigsten<br />

Informationsangeboten ausgesetzt, selbst<br />

diejenigen von <strong>uns</strong>, die fern von E-Mail<br />

oder Handy-Empfang im Bergwerk oder in<br />

den Produktionsbetrieben arbeiten. Das<br />

hat Auswirkungen auch im Unternehmen.<br />

Wir müssen <strong>uns</strong> stärker als bisher um Ihre<br />

Zeit, um die Zeit <strong>uns</strong>erer Leserinnen und<br />

Leser bemühen – das heißt, Ihre Aufmerksamkeit<br />

und Ihr Interesse gewinnen und<br />

wecken.<br />

Ist eine interne Zeitung denn wichtig <strong>für</strong><br />

ein so großes Unternehmen wie <strong>K+S</strong>?<br />

Mehr denn je. Wir sollten alle darüber<br />

Bescheid wissen, was sich tut, wo sich<br />

etwas ändert, wohin die Reise geht. Nur so<br />

können wir gemeinsam und zielorientiert<br />

an einem Strang ziehen. Und das müssen<br />

wir, wenn wir auch künftig erfolgreich<br />

bleiben wollen.<br />

Gäbe es nichts anderes,<br />

was wichtiger ist?<br />

Das wichtigste Gut, das wir bei <strong>K+S</strong><br />

haben, sind <strong>uns</strong>ere Mitarbeiter, Ihr<br />

Wissen und Ihre Erfahrung. Sie wollen<br />

wir mit Scoop glaubwürdig,<br />

ehrlich und transparent,<br />

leserorientiert und endlich<br />

auch weltweit über die <strong>K+S</strong><br />

Gruppe informieren. Das<br />

gesamte Team ist sehr<br />

gespannt auf die Reaktionen<br />

<strong>uns</strong>erer Leserinnen<br />

und Leser aus den verschiedensten<br />

Ländern<br />

und Regionen, in denen<br />

<strong>K+S</strong> aktiv ist.<br />

Fotos: Straub/<strong>K+S</strong>, Bernd Schoelzchen, KircherBukrhardt (4) Grafik: KircherBurkhardt Infografik<br />

Rückblick:<br />

der Weg<br />

zur Scoop<br />

Nicht nur der Bergbau,<br />

sondern auch die<br />

Kommunikation hat<br />

Tradition bei <strong>K+S</strong>.<br />

4/1970<br />

Die <strong>K+S</strong> Werkzeitschrift<br />

erscheint erstmals 1970.<br />

In ihrer vierten Ausgabe<br />

begrüßt der <strong>K+S</strong>-Vorstand<br />

300 Mitarbeiter der Verkaufsorganisation<br />

der<br />

deutschen Kaliindustrie.<br />

Das bisher eigenständige<br />

Unternehmen wird zum<br />

1. Januar 1971 Teil der Kali<br />

und Salz GmbH.<br />

1/1977<br />

Die größte Kristallisationsanlage<br />

der Welt steht auf<br />

dem Werk Wintershall bei<br />

Heringen. Nach zwei Jahren<br />

Planung und Bau erzeugt<br />

sie ein grobkörniges und<br />

staubfreies Kalidüngesalz.<br />

Fast 44 Meter Höhe misst<br />

das Gebäude, in dem die<br />

Konstruktion untergebracht<br />

ist.<br />

5/1986<br />

12. Oktober, 19.07 Uhr: In<br />

der Radiosendung „Sunday-<br />

Express“ auf HR3 sind vier<br />

<strong>K+S</strong>-Kollegen zu Gast. Sie<br />

stehen dem Moderator<br />

routiniert Rede und Antwort.<br />

Thema: Kalibergbau.<br />

Hörfunkmacher und Hörer<br />

sind vom Experten-Quartett<br />

später gleichermaßen<br />

begeistert.<br />

1/1987<br />

Aus der Werkzeitschrift<br />

ist die <strong>K+S</strong> Information<br />

geworden. Neu ist auch die<br />

moderne Telefonanlage<br />

in der Zentrale. Die mikroprozessorgesteuerte<br />

Technik<br />

verbindet schneller und<br />

zuverlässiger mit Menschen<br />

aus der ganzen Welt. Bis<br />

zu 500 Anrufe gehen täglich<br />

ein.


6 7<br />

Arbeiten working / travailler / trabajar / trabalhar<br />

Scoop 1/2011<br />

Scoop 1/2011<br />

vergangenen Jahr sowohl Führungskräfte<br />

als auch Mitarbeiter quer durchs Unternehmen<br />

danach befragt, welche Erwartungen<br />

sie an eine Mitarbeiterzeitung haben.<br />

Ergebnis: Die Befragten wünschten sich<br />

mehr Hintergrundberichte, mehr Information<br />

über Produkte und Prozesse, mehr über<br />

Land und Leute in den Regionen, in denen<br />

<strong>K+S</strong> aktiv ist. Diese Anregungen sind in die<br />

Konzeption der neuen Mitarbeiterzeitung<br />

eingeflossen: Mit dem Ressort „Weltweit“<br />

und mit den vier Hauptressorts „Arbeiten,<br />

Leben, Lernen und Teilen“ geht es in der Zeitung<br />

nun quer durchs Unternehmen.<br />

Nach dem Nachrichtenüberblick zu Unternehmen,<br />

Markt und Umfeld (Weltweit)<br />

geht es im Ressort „Arbeiten“ um das, wo<strong>für</strong><br />

sich Kollegen einsetzen. Im Ressort „Leben“<br />

erzählt die Zeitung, was die Produkte und<br />

das Engagement von <strong>K+S</strong> in der Welt bewirken.<br />

Was man wissen muss, um die täglichen<br />

Anforderungen im Beruf bestmöglich<br />

» Auch inhaltlich ist<br />

bei Scoop selbstver ständ ­<br />

lich eine Inter na ti ona ­<br />

li sie rung angesagt. «<br />

zu meistern, steht im Ressort „Lernen“. Und<br />

im Ressort „Teilen“ geht es darum, individuelle<br />

Erfahrungen mit den anderen zu teilen.<br />

Dabei soll Spannendes, Verblüffendes und<br />

auch Lustiges aus der Welt von <strong>K+S</strong> nicht<br />

fehlen: „Schließlich wollen wir nicht nur<br />

informieren, sondern auch unterhalten“, so<br />

Christin Bernhardt (mehr zu den neuen Rubriken<br />

ganz rechts auf dieser Seite).<br />

Erscheinen wird die Scoop alle drei Monate.<br />

Um trotzdem auch einmal schnell auf<br />

aktuelle Entwicklungen reagieren und alle<br />

Mitarbeiter über wichtige Themen informieren<br />

zu können, wird es im kommenden<br />

Jahr zusätzlich zur Scoop einen elektronisch<br />

vertriebenen Newsletter geben, der dort,<br />

wo die Mitarbeiter keinen Portalzugriff haben,<br />

ausgedruckt und an geeigneten Stellen<br />

ausgehängt werden kann.<br />

„Die Redaktion wünscht Ihnen viel Spaß<br />

beim Lesen und freut sich auf Ihre Reaktionen“,<br />

sagt Oliver Morgenthal. Denn: „Nicht<br />

zuletzt sind es die Leser, die mit ihren Vorschlägen<br />

und Anregungen da<strong>für</strong> sorgen,<br />

dass <strong>uns</strong>ere Scoop das sein kann, was sie<br />

sich vorgenommen hat: eine Zeitung, die<br />

wertvolle Nachrichten von den Mitarbeitern<br />

<strong>für</strong> die Mitarbeiter transportiert.“ (red)<br />

1/1994<br />

Eine neue Kali und Salz<br />

GmbH entsteht am 21. Dezember<br />

1993: Grundlage<br />

ist der Fusionsvertrag<br />

zwischen der Kali und Salz<br />

AG, der Treuhandanstalt<br />

und der Mitteldeutschen<br />

Kali AG. Ein neues, nun<br />

hellblaues Logo drückt<br />

mehr Dynamik, Frische und<br />

Weltoffenheit aus.<br />

Markus Bock<br />

<strong>K+S</strong> KALI GmbH, Werk Zielitz,<br />

Zielitz, Deutschland<br />

Um mit Botschaften zu begeistern, müssen die<br />

Informationen benutzergerecht und attraktiv<br />

aufbereitet sein. Dabei muss es <strong>uns</strong> gelingen,<br />

die Mitarbeiter auf allen Ebenen und länderübergreifend<br />

anzusprechen. Mit der erfrischend<br />

modernen Aufmachung und der neuen Struktur bin ich der<br />

festen Überzeugung, wird die neue Scoop eine große Akzeptanz<br />

erfahren und damit auch einen wichtigen Beitrag leisten, eine große<br />

Identifikation mit der Philosophie und den Werten in der <strong>K+S</strong> zu<br />

schaffen. Wir rücken damit ein großes Stück näher zusammen.<br />

Dr. Knut<br />

Clasen<br />

<strong>K+S</strong> KALI France,<br />

Reims, Frankreich<br />

Ich bin sicher, dass<br />

die Mitarbeiter in<br />

aller Welt die erste<br />

Ausgabe <strong>uns</strong>erer<br />

Scoop neugierig und mit großer Erwartung<br />

lesen werden. Denn mit der neuen<br />

Konzeption der Mitarbeiterzeitung haben<br />

wir eine Plattform, um Aktivitäten,<br />

Kulturen und das Leben der Mitarbeiter<br />

weltweit untereinander bekannter zu<br />

machen, aber auch Ideen und Erfahrungen<br />

auszutauschen. Dies wird das<br />

internationale Netzwerk beleben, und<br />

das Verständnis zwischen Menschen<br />

und Gesellschaften för dern. Damit<br />

trägt Scoop dazu bei, Unternehmenskultur<br />

und Unternehmenswerte<br />

zu leben.<br />

4/1999<br />

Zur Jahrtausendwende<br />

stehen sehr gute Ergebnisse<br />

der <strong>K+S</strong> Gruppe in der<br />

Bilanz. Eine konsequente<br />

und zielgerichtete Marktpolitik<br />

lässt die 90er-Jahre<br />

nicht nur ereignisreich,<br />

sondern ebenso erfolgreich<br />

ausklingen. An der 2000er-<br />

Schwelle sind die Weichen<br />

gestellt.<br />

Christin Bernhardt<br />

<strong>K+S</strong> AG, Redaktionsleitung Scoop, Kassel, Deutschland<br />

Ohne den Einsatz vieler Kollegen überall aus der<br />

Welt hätte diese Zeitung nicht entstehen können:<br />

Sie alle haben mit Ideen, spannenden Geschichten<br />

und tatkräftiger Hilfe unterstützt. Aber sie<br />

haben auch <strong>uns</strong>ere Begeisterung <strong>für</strong> das geteilt,<br />

was Scoop sein will: eine Zeitung von den Mitarbeitern<br />

<strong>für</strong> die Mitarbeiter. Und das weltweit. Denn überall auf der<br />

Welt setzen sich Kollegen mit Know-how und Leidenschaft bei ihrer<br />

Arbeit ein. Das liefert jede Menge Geschichten, die es verdienen,<br />

erzählt zu werden. Wenn es <strong>uns</strong> gelingen sollte, auch Sie <strong>für</strong> diese<br />

Geschichten zu begeistern, dann freuen wir <strong>uns</strong> sehr.<br />

Fernando<br />

Slade<br />

Salina Diamante<br />

Branco (SDB), Rio<br />

de Janeiro, Brasilien<br />

Wir von<br />

Salina Diamante<br />

Branco freuen<br />

<strong>uns</strong>, an diesem Projekt teilhaben<br />

zu können. Die Zeitung wird<br />

<strong>uns</strong> nicht nur dabei helfen, die<br />

Unternehmenskultur von <strong>K+S</strong> in<br />

den Gruppengesellschaften zu<br />

vermitteln, sondern <strong>uns</strong> auch alle<br />

inspirieren und motivieren, indem<br />

das Gefühl gestärkt wird, Teil der<br />

<strong>K+S</strong>-Community zu sein. Ich<br />

wünsche <strong>uns</strong> viel Erfolg.<br />

4/2008<br />

Patrícia<br />

CoiMBRa<br />

Vatel-Companhia de<br />

Produtos Alimentares,<br />

S. A., Alverca, Portugal<br />

Meiner Ansicht nach<br />

ist die internationale<br />

Mitarbeiterzeitung<br />

ein sehr wichtiges und nützliches Hilfsmittel<br />

<strong>für</strong> alle Mitarbeiter von <strong>K+S</strong>. Wir<br />

werden hier mehr Informationen über<br />

das Team, die Marken, die Erfahrungen<br />

und die Anliegen von <strong>K+S</strong> finden, und<br />

wir werden Know-how austauschen. Es<br />

ist motivierend, von anderen Einheiten<br />

<strong>uns</strong>eres Unternehmens und aus anderen<br />

Regionen etwas über die jeweiligen Best<br />

Practices und Arbeitsmethoden<br />

zu erfahren.<br />

Als erster Rohstoffkonzern<br />

steigt <strong>K+S</strong> in den DAX auf.<br />

Als „eine Ehre und Herausforderung<br />

<strong>für</strong> <strong>uns</strong> alle“<br />

bezeichnet Vorstandsvorsitzender<br />

Norbert Steiner<br />

den Erfolg im Interview. <strong>K+S</strong><br />

gehört nun zur Riege der 30<br />

wichtigsten börsennotierten<br />

Konzerne Deutschlands.<br />

Die Welt von<br />

Scoop entsteht mithilfe<br />

eines weltweiten Netzwerks<br />

von Kommunikatoren.<br />

Noch ist dieses im<br />

Aufbau, doch schon jetzt<br />

haben wir einige der<br />

Kollegen gefragt, was sie<br />

von Scoop halten …<br />

Bianca Schanklies<br />

european salt company (esco),<br />

Hannover, Deutschland<br />

Nicht erst durch die Akquisition<br />

von SPL und Morton Salt<br />

ist <strong>K+S</strong> zu einem Konzern mit<br />

internationalem Anspruch<br />

geworden. Ich bin überzeugt,<br />

dass die neue Scoop diesen Anspruch endlich auch<br />

nach innen wirken lassen wird. Die über den Globus<br />

verteilten Mitarbeiter und Organisationen werden<br />

näher zusammenrücken und sich als großes Ganzes<br />

verstehen können. Ich freue mich, als ein Kommunikator<br />

von vielen ein klein wenig dazu beitragen<br />

zu dürfen – und auf viele spannende Artikel aus<br />

<strong>uns</strong>erem weltweiten Netzwerk. Glückauf!<br />

Allison<br />

Schmidt<br />

<strong>K+S</strong> North<br />

America Salt<br />

Holdings (NASH),<br />

Chicago, USA<br />

Ich bin<br />

begeistert,<br />

Mitglied des Kommunikatoren-<br />

Netzwerks zu sein. Die internationale<br />

Mitarbeiterzeitung gibt<br />

<strong>uns</strong> die einzigartige Möglichkeit,<br />

Ideen, Interessen und Ereignisse in<br />

globale Perspektive zu bringen. Sie<br />

wird ein wichtiges Werkzeug sein,<br />

die verschiedenen Teile der <strong>K+S</strong><br />

Gruppe zu vernetzen.<br />

5/2009<br />

Mit Day-One-Events in den<br />

USA und in Kanada heißt<br />

<strong>K+S</strong> die neuen Kollegen<br />

herzlich willkommen.<br />

Seit 1. Oktober gehört das<br />

US-Unternehmen Morton<br />

Salt mit Sitz in Chicago zum<br />

Kasseler Konzern. <strong>K+S</strong> wird<br />

durch die Übernahme zum<br />

weltgrößten Salzanbieter.<br />

Ivonne<br />

Balduf<br />

<strong>K+S</strong> KALI GmbH, Werk<br />

Werra, Philippsthal,<br />

Deutschland<br />

Informativ, gleichzeitig<br />

unterhaltsam<br />

und dabei so divers<br />

und vielfältig wie die Mitarbeiter, die<br />

täglich rund um den Globus <strong>für</strong> den<br />

Erfolg von <strong>K+S</strong> arbeiten – so kommt<br />

die neue Mitarbeiterzeitung daher. Die<br />

Scoop wird die internationale Belegschaft<br />

verbinden und <strong>für</strong> Wissen und<br />

gegenseitiges Verständnis sorgen. Ich<br />

wünsche ihr eine Leserschaft, die stolz<br />

ist, <strong>für</strong> ein solches Unternehmen zu<br />

arbeiten.<br />

Richard Pinner<br />

<strong>K+S</strong> UK & Eire, Hertford,<br />

Großbritannien<br />

Ich arbeite seit gut sechs Jahren<br />

<strong>für</strong> <strong>K+S</strong>, und das Unternehmen<br />

hat sich in dieser kurzen Zeit so<br />

stark verändert und entwickelt.<br />

Dass es jetzt Informationen in<br />

mehreren Sprachen gibt über Arbeits- oder Lebensstil,<br />

wird es jedem erlauben, sich als Teil dieses wirklich<br />

globalen Konzerns zu fühlen. Es ist eine tolle Aussicht,<br />

einen Einblick in die verschiedenen Aktivitäten<br />

von Kollegen aus aller Welt zu bekommen. Dies wird<br />

<strong>uns</strong> sicher dabei helfen, miteinander als eine Firma zu<br />

arbeiten. Wir freuen <strong>uns</strong> auf die erste Ausgabe …<br />

4/2011<br />

Das Werk Bra<strong>uns</strong>chweig-<br />

Lüne burg ziert die letzte<br />

Ausgabe der <strong>K+S</strong> information.<br />

Es ist nicht nur das<br />

kleinste der drei <strong>K+S</strong>-Steinsalzwerke<br />

in Deutschland<br />

und Europa, mit 100 Jahren<br />

ist es auch das älteste. In<br />

Grasleben stieg im August<br />

eine große Geburtstagsfeier.<br />

Astrid<br />

von Borries<br />

Sociedad Punta de<br />

Lobos (SPL), Las Condes,<br />

Santiago, Chile<br />

Diese neue Mitarbeiterzeitschrift<br />

wird <strong>für</strong> alle eine<br />

gute Plattform sein, um die <strong>K+S</strong> Gruppe<br />

ein bisschen besser kennen zulernen. Es<br />

ist <strong>für</strong> <strong>uns</strong> in Chile eine große Ehre, in<br />

dieser ersten Ausgabe <strong>uns</strong>er Land, <strong>uns</strong>ere<br />

Leute und Traditionen vorstellen zu<br />

dürfen. Ich persönlich halte diese neue<br />

Zeitung <strong>für</strong> eine tolle Idee, denn heute<br />

ist die <strong>K+S</strong> viel internationaler. Ich bin<br />

schon gespannt auf die nächsten Ausgaben<br />

und freue mich, die Menschen und<br />

Regionen, in denen <strong>K+S</strong> außerdem<br />

tätig ist, besser zu verstehen.<br />

Das finden Sie<br />

in den vier neuen<br />

Scoop-Ressorts<br />

Die Zeitung erklärt sich eigentlich<br />

beinahe von selbst. Falls Sie es<br />

aber doch nachlesen möchten:<br />

Unter dem Motto Arbeiten<br />

steht, was in der Arbeit des<br />

Unternehmens wichtig<br />

ist oder wichtig wird. Ob<br />

wirtschaftliche Ergebnisse,<br />

strategische Entscheidungen,<br />

neue Geschäftsentwicklungen<br />

oder bedeutende Personalien – hier<br />

kommt alles zusammen, was gewissermaßen<br />

zum Dienst gehört. Dabei geht es<br />

quer durch alle Geschäftsbereiche und<br />

manchmal auch darüber hinaus in die<br />

Branchenszene. Wer informiert sein will,<br />

muss schließlich mehr kennen als seinen<br />

eigenen fachlichen Bereich.<br />

Das Kapitel leben nimmt sich<br />

die Frage vor, was die Produkte<br />

und Dienstleistungen<br />

von <strong>K+S</strong> eigentlich bewirken.<br />

Erfahren Sie hier, was mit<br />

den bei <strong>K+S</strong> geförderten oder<br />

veredelten Rohstoffen passiert,<br />

wo die Produkte genutzt werden<br />

und einen Unterschied machen. Lernen Sie<br />

richtige Menschen im richtigen Leben kennen,<br />

die irgendwo auf der Welt mit einem<br />

Produkt in Verbindung kommen, das aus<br />

<strong>uns</strong>erer Produktion stammt. Manches mag<br />

Ihnen bekannt sein, manches aber wird<br />

hoffentlich überraschen.<br />

Im Ressort lernen gibt es<br />

etwas zu gucken, zu staunen<br />

und – na, logisch – zu lernen.<br />

Hier wird Scoop in Zukunft<br />

neue Verfahren, Prozesse<br />

oder Maschinen vorstellen<br />

oder, soweit möglich, interessante<br />

Einblicke in Forschung und<br />

Entwicklung geben. Nicht vergessen bleibt<br />

im Know-how-Ressort der Scoop alles, was<br />

zum Bereich Sicherheit und Arbeitsschutz<br />

gehört: Wie bleibt man am Arbeitsplatz<br />

sicher und gesund? Was machen andere,<br />

um die Standards noch zu verbessern?<br />

Auch das generelle Wissen zu Salz und Kali<br />

hat in diesem Ressort seinen Platz.<br />

Das letzte Ressort heißt<br />

teilen, weil es hier um das<br />

Miteinander bei <strong>K+S</strong> geht. In<br />

diesem Ressort stehen die<br />

Menschen <strong>uns</strong>eres Unternehmens<br />

im Mittelpunkt: Sie<br />

stellen Standorte vor, reden<br />

über Traditionen oder die Geschichte,<br />

blicken in die Zukunft und über den<br />

Tellerrand. Wie interessant dieses Ressort<br />

langfristig wird, bestimmen ein Stück weit<br />

die Leser selbst. Denn hier ist Mitmachen<br />

angesagt.<br />

Fotos: <strong>K+S</strong> (10), KircherBurkhardt (5) Grafik: KircherBurkhardt Infografik


8 9<br />

Arbeiten working / travailler / trabajar / trabalhar<br />

Scoop 1/2011<br />

Scoop 1/2011<br />

Norbert Steiner, Vorsitzender<br />

des Vorstands der<br />

<strong>K+S</strong> Aktiengesellschaft:<br />

„Nachhaltige Kaliproduktion<br />

und Schonung der<br />

Umwelt gehören <strong>für</strong> <strong>uns</strong><br />

fest zusammen!“<br />

1360 Millionen Euro<br />

<strong>für</strong> den Gewässerschutz<br />

2… <strong>für</strong> den<br />

Erhalt der Kaliproduktion<br />

3… <strong>für</strong> eine<br />

lebenswerte<br />

Region<br />

Anspruchsvolle<br />

Projekte an den<br />

Werra-Standorten<br />

Ein rund 25-köpfiges Team aus Ingenieuren,<br />

Forschern und Technikern<br />

entwickelte die Einzelmaßnahmen.<br />

Alle Produktionsstandorte des Verbundwerkes<br />

Werra, Hattorf und Wintershall in<br />

Hessen sowie Unterbreizbach in Thüringen,<br />

sind mit Neubauprojekten, Verfahrensoptimierungen<br />

und Anlagenerweiterungen<br />

in das Maßnahmenpaket einbezogen.<br />

„Wir halten Wort“<br />

Am 27. Oktober 2011 war es soweit: Mit dem<br />

symbolischen Druck auf den „Grünen Knopf“ hat<br />

<strong>K+S</strong> das offizielle Startsignal <strong>für</strong> das vor drei Jahren<br />

vorgestellte 360-Millionen-Euro-Maßnahmenpaket<br />

zum Gewässerschutz gegeben.<br />

» Wir stehen zum Bergbau<br />

und zur heimischen<br />

Rohstoffgewinnung in<br />

Hessen und Thüringen. «<br />

Der Baustart im Kaliwerk Werra markiert<br />

einen Meilenstein bei der Sicherung<br />

nachhaltiger Grundlagen<br />

<strong>für</strong> eine langfristig erfolgreiche Kaliproduktion“,<br />

sagte Vorstandsvorsitzender Norbert<br />

Steiner in seiner Rede vor mehreren Hundert<br />

Vertretern der Belegschaft und der Politik<br />

am Standort Hattorf. „Gleichzeitig ist er<br />

ein wichtiges Signal an <strong>uns</strong>ere Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, an die Menschen in<br />

<strong>uns</strong>erem Umfeld, an die Politik sowie an die<br />

kritischen Begleiter <strong>uns</strong>eres T<strong>uns</strong>: Wir stehen<br />

zum Bergbau und zur heimischen Rohstoffgewinnung<br />

auch in Hessen und Thüringen.<br />

Wir halten Wort, und wir übernehmen<br />

Verantwortung. Dabei haben wir die Menschen<br />

und die erfolgreiche wirtschaftliche<br />

Entwicklung des Unternehmens und der<br />

Region ebenso fest im Blick wie die weitere<br />

Verbesserung der Umwelt.“<br />

Auf Knopfdruck Baubeginn (v. l. n. r.): Werkleiter<br />

Dr. Rainer Gerling, Projektleiter Gerd<br />

Hofmann, KALI-Geschäftsführer Dr. Ralf<br />

Diekmann, Betriebsratschef Harald Döll und<br />

<strong>K+S</strong>-Vorstandsvorsitzender Norbert Steiner<br />

Alle Verpflichtungen erfüllt<br />

Verlässlich habe <strong>K+S</strong> alle Verpflichtungen<br />

erfüllt, die das Unternehmen eingegangen<br />

sei: So habe <strong>K+S</strong>, wie im Februar 2009 in einer<br />

öffentlich-rechtlichen Vereinbarung mit<br />

den Landesregierungen von Hessen und<br />

Thüringen niedergelegt, zunächst eine Gesamtstrategie<br />

<strong>für</strong> die salzhaltigen Abwässer<br />

und darauf aufbauend ein integriertes<br />

Maßnahmenkonzept vorgelegt. „Wir haben<br />

geliefert“, erklärte der Vorstandsvorsitzende,<br />

„und wir haben noch mehr getan!“ Denn<br />

bereits unmittelbar nach Bekanntgabe des<br />

Maßnahmenpaketes – noch im Jahr 2008 –<br />

sei mit der Erarbeitung der Planungsgrundlagen<br />

<strong>für</strong> die Großprojekte begonnen worden.<br />

„Nur so konnten wir die Chance wahren,<br />

diese anspruchsvollen Projekte, die alle<br />

sinnvollen Möglichkeiten zur Reduzierung<br />

von Salzabwasser ausschöpfen, aber auch<br />

bis an die Grenzen des wirtschaftlich Vertretbaren<br />

gehen, zeitgerecht umzusetzen“,<br />

sagte Steiner. „Diese Chance nutzen wir<br />

jetzt – ein großer Schritt nach vorne!“<br />

Anträge <strong>für</strong> Fernleitungen<br />

Ungeachtet der Maßnahmen, mit der die<br />

„Basis <strong>für</strong> ein langfristiges Konzept der<br />

nachhaltigen lokalen Entsorgung“ geschaffen<br />

werde, habe <strong>K+S</strong> im Dezember 2010<br />

entschieden, Antragsunterlagen <strong>für</strong> zwei<br />

Fernleitungsvarianten zu erarbeiten, führte<br />

der Vorstandsvorsitzende weiter aus. Dies<br />

geschehe, um „vorurteilsfrei und ergebnisoffen<br />

die sich <strong>uns</strong> bietenden Optionen zu<br />

wahren“. Die Planungsunterlagen auch dieser<br />

Ent sorgungsvarianten würden sorgfältig<br />

vor bereitet und voraussichtlich im Frühjahr<br />

2012 offiziell bei den Behörden eingereicht.<br />

„Wir tun dies auch, weil wir sehen, dass <strong>uns</strong>er<br />

Konzept der standortnahen Entsorgung<br />

teilweise kritisch diskutiert wird. Wir setzen<br />

also nicht ausschließlich auf ein ‚Pferd‘, das<br />

» Wir setzen nicht<br />

ausschließlich auf ein<br />

›Pferd‹, das lokale<br />

Maßnahmenpaket. «<br />

lokale Maßnahmenpaket“, so Steiner. Niemand<br />

könne daher behaupten, <strong>K+S</strong> lasse es<br />

an vorausschauender Sorgfalt fehlen und<br />

habe kein Konzept. Das Gegenteil sei der<br />

Fall: <strong>K+S</strong> habe wohl abgewogene Entscheidungen<br />

<strong>für</strong> den Weg in die Zukunft getroffen<br />

und bleibe beim eingeschlagenen Kurs.<br />

„Verantwortung <strong>für</strong> Mensch, Natur und<br />

<strong>K+S</strong> – dieser Verantwortung sind wir <strong>uns</strong><br />

bewusst“, betonte der Vorstandsvorsitzende.<br />

„Wir werden nach Kräften da<strong>für</strong> eintreten,<br />

dass der Kalibergbau und mit ihm diese<br />

Region eine gute Zukunft haben!“ (akö)<br />

Fotos: Boettcher/Bilderberg, Ritter/DPA, Straub/<strong>K+S</strong> (3), <strong>K+S</strong> (2)<br />

„Wir kennen <strong>uns</strong>ere Verfahren –<br />

und sie setzen weltweit Maßstäbe“<br />

Projektleiter Gerd Hofmann ist zuversichtlich, dass alle<br />

Teilprojekte des Maßnahmenpaketes funktionieren werden.<br />

Was ihn so sicher macht, verrät er im Interview.<br />

Sind Sie froh, dass es jetzt richtig losgeht?<br />

Wir haben Anfang 2009 mit den Vorbereitungen<br />

begonnen. Das Team hat also fast<br />

drei Jahre konzentriert auf den Beginn der<br />

Bauarbeiten hingearbeitet. Wir freuen <strong>uns</strong><br />

sehr, dass dieses wichtige Etappenziel nun<br />

erreicht ist.<br />

Was macht Sie zuversichtlich, dass alles<br />

funktionieren wird?<br />

Ganz einfach: Wir haben <strong>uns</strong>ere Verfahren,<br />

die weltweit Maßstäbe setzen, zum großen<br />

Teil selbst entwickelt. Das salzwasserfreie<br />

ESTA-Verfahren beispielsweise, das künftig<br />

auch bei der Kieseritgewinnung in Hattorf<br />

angewendet wird, ist <strong>uns</strong>er eigenes Knowhow,<br />

und auch vom Eindampfen chloridhaltiger<br />

Lösungen verstehen wir etwas.<br />

Neuland werden wir nur bei <strong>uns</strong>erer eben -<br />

falls in Hattorf geplanten Lösungstiefkühlanlage<br />

betreten. Aber auch hier verfügen<br />

wir dank einer Pilotanlage über alle notwendigen<br />

Erfahrungen.<br />

Kann auf der weiteren Wegstrecke also<br />

nichts mehr schiefgehen?<br />

Verfahrenstechnische Stolpersteine sind<br />

nahezu ausgeschlossen. Möglich ist,<br />

dass die von <strong>uns</strong> beauftragten Fremdfirmen<br />

mal nicht termingerecht<br />

liefern. Mit <strong>uns</strong>eren Kollegen<br />

vom Einkauf haben wir jedoch<br />

alle Unternehmen sorgfältig<br />

ausgewählt, sodass dies nicht<br />

passieren sollte.<br />

Was markiert in Ihrem Kalender<br />

den nächsten Meilenstein?<br />

Die wichtigsten Meilensteine sind:<br />

Abschluss der Planung, Fertigstellung des<br />

Baus, Abschluss der Tests, Übergabe in den<br />

Regelbetrieb. Die Korken lassen wir nur selten<br />

knallen. Wenn jedoch im Jahr 2013 die<br />

erste Anlage errichtet und damit bereits<br />

90 Prozent der angestrebten Abwassereinsparung<br />

erreicht sein wird, werden wir<br />

sicherlich ein bisschen feiern. (akö)<br />

Im Einzelnen werden am Standort Hattorf<br />

eine neue zusätzliche Anlage <strong>für</strong> abwasserfreie<br />

Kaliproduktion (ESTA = Elektrostatisches<br />

Aufbereitungsverfahren) sowie eine<br />

Lösungstiefkühlung errichtet, während am<br />

Standort Unterbreizbach die Kaliaufbereitung<br />

um eine Anlage erweitert und die<br />

Kapazität der bestehenden Dickstoffanlage<br />

erhöht wird. Am Standort Wintershall<br />

wird die Magnesiumchlorid-Anlage ausgebaut,<br />

eine neue Eindampfanlage errichtet<br />

und die Kieseritflotation optimiert. Hinzu<br />

kommen als übergreifende Maßnahmen<br />

der Neubau von Speicherbecken und die<br />

Erhöhung der Rückförderkapazität <strong>für</strong><br />

Salzwasser aus dem Plattendolomit.<br />

Ziel ist es, bis zum Jahr 2015 das Salzabwasseraufkommen<br />

zu halbieren<br />

und einen weiteren Beitrag zur<br />

Verbesserung der Gewässer Werra<br />

und Weser sowie zum Schutz<br />

des Grundwassers zu leisten.<br />

Die Oberweser wird wieder<br />

Süßwasser-, die Unterweser ab<br />

Bremen Trinkwasserqualität<br />

haben. Zugleich kann die bisherige<br />

Form der Versenkung<br />

aufgegeben werden, und es<br />

wird erstmals sogar möglich<br />

sein, den Untergrund von<br />

Salzwasser zu entlasten.<br />

(akö)<br />

Mit Helm, Heft und Handy:<br />

So sieht man Gerd Hofmann<br />

auf der Großbaustelle.


10<br />

Scoop<br />

Arbeiten working / travailler / trabajar / trabalhar<br />

1/2011<br />

Grünes Licht <strong>für</strong><br />

Kaliprojekt in Kanada<br />

Beschluss von Vorstand und Aufsichtsrat der <strong>K+S</strong> Aktiengesellschaft<br />

zum Bau des neuen Kalistandortes in der Provinz Saskatchewan.<br />

? ?<br />

Von links nach rechts:<br />

Mike Ferguson, Vice President<br />

und Project Manager<br />

<strong>K+S</strong> Potash Canada, Dr.<br />

Franz Xaver Spachtholz,<br />

Vice President Engineering<br />

und Richard L. „Dick“ Wilson,<br />

President und CEO<br />

<strong>K+S</strong> Potash Canada.<br />

<strong>K+S</strong> wird das Legacy-Projekt in der kanadischen<br />

Provinz Saskatchewan realisieren und eine auf<br />

Solungsbergbau (Solution Mining) basierende<br />

Kaliproduktion aufbauen. Vorstand und Aufsichtsrat<br />

der <strong>K+S</strong> Aktiengesellschaft haben entsprechende Beschlüsse<br />

gefasst. „Die Umsetzung des Legacy-Projekts<br />

ist ein bedeutender Schritt zum Ausbau <strong>uns</strong>erer Kalikapazitäten.<br />

Zusammen mit <strong>uns</strong>eren bestehenden<br />

Kalibergwerken in Deutschland wird dies die internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit von <strong>K+S</strong> erheblich<br />

stärken und im Ergebnis der gesamten <strong>K+S</strong> Gruppe in<br />

Europa und Übersee zugutekommen“, sagt der <strong>K+S</strong>-<br />

Vorstandsvorsitzende Norbert Steiner.<br />

Für den Bau des neuen Kali-Standorts<br />

sind insgesamt 3,25 Milliarden<br />

kanadische Dollar (rund 2,4 Milliarden<br />

Euro) bewilligt worden. Ende<br />

2015 sollen die ersten Mengen des KANADA<br />

weltweit begehrten Minerals zur<br />

Verfügung stehen. Die jährliche<br />

Produktionsmenge soll dann auch<br />

unter Berücksichtigung der Marktlage<br />

bis auf 2,86 Millionen Tonnen<br />

Saskatoon<br />

Kaliumchlorid (KCl) im Jahre 2023<br />

gesteigert werden. In einer weiteren Ausbauphase<br />

wäre eine Steigerung auf eine Kapazität von 4 Millionen<br />

Tonnen KCl jährlich möglich.<br />

<strong>K+S</strong> hatte den früheren Eigentümer der Lagerstätte,<br />

die Explorations- und Entwicklungsgesellschaft Potash<br />

One, Anfang 2011 erworben und in den vergangenen<br />

Monaten eine vorliegende Machbarkeitsstudie<br />

Das ist <strong>K+S</strong> Potash Canada GP in Zahlen:<br />

3,25 MrD.<br />

CAD wurden <strong>für</strong> Investitionen zum<br />

Aufbau des neuen Standorts genehmigt.<br />

von Grund auf überarbeitet und optimiert. Richard L.<br />

„Dick“ Wilson, President und CEO von <strong>K+S</strong> Potash Canada,<br />

betont: „Durch die hervorragende Arbeit <strong>uns</strong>eres<br />

gesamten Teams haben wir ein Konzept mit einer<br />

Bauzeit entwickelt, welches optimal zu den Produktions-<br />

und Marktprognosen von <strong>K+S</strong> passt und insgesamt<br />

eine sehr positive Wirtschaftlichkeit aufweist.“<br />

Mit Elan ans Werk<br />

Die in diesem Jahr begonnenen ersten Infrastrukturarbeiten<br />

in den Bereichen Wasserversorgung, 31<br />

Elektrizität<br />

und Straßenbau sowie erste Bohraktivitäten<br />

schreiten unterdessen gut voran. INFO Bei <strong>K+S</strong> Potash Canada<br />

GP in 31 Saskatoon arbeiten im<br />

Projektbüro mittlerweile 30 <strong>K+S</strong>-<br />

INFO<br />

Mitarbeiter aus 31 verschiedenen Ländern<br />

am Aufbau des neuen Standorts.<br />

„Unter <strong>uns</strong> herrscht ein großer<br />

31<br />

Pioniergeist, alle Teammitglieder<br />

sind mit Begeisterung bei der Arbeit“,<br />

sagt der Bergbauingenieur<br />

Tobias Geisen, der vom esco-Werk<br />

Bernburg (Deutschland) nach Kanada<br />

versetzt wurde. Da der Platz im<br />

alten Potash-One-Büro nicht mehr<br />

ausreicht, wird das Team bereits in wenigen Wochen<br />

in größere Räumlichkeiten in der Innenstadt Saskatoons<br />

umziehen. (mwu)<br />

320<br />

Mitarbeiter werden<br />

insgesamt am neuen<br />

Standort beschäftigt sein.<br />

INFO<br />

31<br />

Weitere Informationen zum Legacy-Projekt finden<br />

Sie auf der Website von <strong>K+S</strong> Potash Canada unter:<br />

http://www.ks-potashcanada.com/en/index.html<br />

<strong>K+S</strong><br />

2,86 Mio.<br />

Tonnen Kaliumchlorid jährlich sollen in den ersten<br />

beiden Ausbauphasen (bis 2023) produziert werden.<br />

Packen wir’s an!<br />

Dr. Ralf Diekmann, Geschäftsführer<br />

der <strong>K+S</strong> KALI<br />

GmbH, über die Bedeutung<br />

des Legacy-Projekts.<br />

„Das Legacy-<br />

Projekt passt<br />

hervorragend in<br />

die Strategie des<br />

Geschäftsbereichs<br />

Kali- und<br />

Magnesiumprodukte<br />

und<br />

veranstalltung<br />

ist zur<br />

mehr<br />

langfristigen<br />

info<br />

Sicherung<br />

der Produktionskapazitäten und<br />

zur Teilnahme am Wachstum des<br />

Weltkalimarktes unabdingbar.<br />

Durch Legacy erhalten wir einen<br />

portal Intranet<br />

nordamerikanischen Kalistandort<br />

zu <strong>uns</strong>eren sechs deutschen Bergwerken<br />

hinzu. Dies stärkt <strong>uns</strong>ere<br />

globale Präsenz und eröffnet <strong>uns</strong><br />

durch die relative Nähe des Standorts<br />

zu den wichtigen Regionen<br />

Nord- und Südamerika sowie<br />

Asien neue Absatzmöglichkeiten.<br />

internet Legacy wird sich außerdem positiv<br />

auf die durchschnittlichen Kosten<br />

des Geschäftsbereichs Kali- und<br />

Magnesiumprodukte auswirken<br />

und die durchschnittliche<br />

Lebensdauer <strong>uns</strong>erer Bergwerke<br />

verlängern.<br />

Ich bin fest davon überzeugt, dass<br />

wir mit <strong>uns</strong>erem erfahrenen Team<br />

an Spezialisten diese große und<br />

<strong>für</strong> die gesamte <strong>K+S</strong> Gruppe bedeutende<br />

Herausforderung meistern<br />

werden. Packen wir’s an!“<br />

Fotos: <strong>K+S</strong> (2), Volker Straub/<strong>K+S</strong>


Scoop 1/2011<br />

11<br />

Hängepartie<br />

aus Tradition<br />

Für die Bergleute ist es seit Jahrhunderten<br />

Routine, in ihrem Umkleideraum,<br />

der sogenannten Kaue, die Alltagskleidung<br />

vor der Einfahrt ins Bergwerk in<br />

einen Korb zu legen. Der Kauenkorb<br />

wird an einer Kette mehrere Meter<br />

bis unter die Decke gezogen, die Kette<br />

dann abgeschlossen. Damit ist die Kleidung<br />

sicher und platzsparend untergebracht.<br />

Bis vor einem Jahr baumelte<br />

unter der Kauendecke nur Männerkleidung,<br />

doch das hat sich geändert.<br />

Zum Glück, wie Personal leiter Holger<br />

Blannarsch sagt.<br />

In der Kaue<br />

wird es bunter<br />

<strong>K+S</strong> bekennt sich zu Chancengleichheit und Vielfalt. Bis zum Jahr 2020 soll<br />

der Anteil weiblicher Führungskräfte um etwa 30 Prozent steigen und so<br />

dem Frauenanteil an der Gesamtbelegschaft in Deutschland entsprechen.<br />

Fotos: KircherBurkhardt, <strong>K+S</strong> (2)<br />

Das Thema Frauenförderung ist in der<br />

deutschen Politik im Jahr 2011 intensiv<br />

diskutiert worden. Auf gut ausgebildete<br />

Frauen kann nämlich angesichts<br />

des demografischen Wandels kein europäisches<br />

Unternehmen verzichten. <strong>K+S</strong> hat<br />

sich deshalb, aber auch aus dem eigenen<br />

Werteverständnis heraus, gemeinsam mit<br />

den Unternehmen im führenden deutschen<br />

Bör senindex DAX zur Chancengleichheit bekannt.<br />

Das Stichwort dabei lautet Vielfalt.<br />

<strong>K+S</strong> bekennt sich zu dem ambitionierten<br />

Ziel, bis zum Jahr 2020 zehn Prozent der<br />

Führungspositionen mit Frauen zu besetzen.<br />

Dann entspräche der Anteil weiblicher<br />

Führungskräfte exakt dem Anteil der weiblichen<br />

Gesamtbelegschaft in Deutschland.<br />

Dabei steht <strong>K+S</strong> als Bergbauunternehmen<br />

vor ganz anderen Herausforderungen als<br />

beispielsweise Unternehmen im Handelsoder<br />

Dienstleistungssektor. So ist es in<br />

Deutschland zum Beispiel erst seit 2009 gesetzlich<br />

möglich, dass Frauen den Beruf der<br />

Bergbautechnologin (früher Bergmechaniker)<br />

erlernen.<br />

„Diese Entwicklung ist in <strong>uns</strong>eren Augen<br />

ein riesiger Schritt nach vorne, der <strong>uns</strong><br />

sehr zugutekommt“, sagt Holger Blannarsch,<br />

Leiter Personal bei <strong>K+S</strong>. Dass Frauen<br />

Theresa Schellhas (links) und Sarah Lipp<br />

haben 2010 als erste Bergbautechnologinnen<br />

bei der <strong>K+S</strong> KALI GmbH den Vorstoß in die<br />

Männerwelt gewagt.<br />

heute die Mehrzahl der Abiturienten und<br />

Hochschulabsolventen stellen, bringe das<br />

Thema voran. „Das darf <strong>uns</strong> allerdings<br />

nicht darüber hinwegtäuschen, dass noch<br />

immer eine vergleichsweise geringe Zahl<br />

von Frauen technische und mathematischnaturwissenschaftliche<br />

Ausbildungen und<br />

Studiengänge durchläuft.“ Genau das sind<br />

die Berufe, die bei <strong>K+S</strong> den Löwenanteil<br />

ausmachen. Für Personalvorstand Dr.<br />

Thomas Nöcker ist deshalb klar, dass es<br />

<strong>für</strong> das Thema Chancengleichheit keine<br />

Allerweltslösung geben kann: „Wir lehnen<br />

starre gesetzliche Quoten ab, da sie den<br />

unterschiedlichen Bedingungen in den einzelnen<br />

Unternehmen nicht gerecht werden<br />

können. Wir streben vielmehr eine langfristige<br />

und nachhaltige Entwicklung an,<br />

die auf <strong>uns</strong>ere Unternehmensstruktur und<br />

die Besonderheiten <strong>uns</strong>erer Branche zugeschnitten<br />

ist. Hier setzen wir auf Vielfalt“, so<br />

der <strong>K+S</strong>-Arbeitsdirektor.<br />

Vielfalt ist gut <strong>für</strong> das Ergebnis<br />

Denn dass heterogene Teams die besseren<br />

Ergebnisse liefern, ist erwiesen: „Wir<br />

brauchen unterschiedliche Arbeits- und<br />

Denkansätze. Frauen sind ebenso unersetzlich<br />

wie Männer, jüngere Mitarbeiter<br />

ebenso wichtig wie ältere, und auch<br />

vielfältige berufliche sowie kulturelle<br />

Hintergründe tragen zum Unternehmenserfolg<br />

bei“, erläutert Blannarsch.<br />

Mit dem Ziel der Frauen förderung<br />

Holger Blannarsch ist seit Mai 2011<br />

Leiter Personal Deutschland.<br />

und dem danach ausgerichteten Handeln<br />

setzt <strong>K+S</strong> auf die eigene Unternehmenskultur,<br />

die sich zur Chancengleichheit<br />

bekennt, nicht zuletzt aber auch die<br />

Nachwuchs- und Mitarbeiterförderung<br />

großschreibt: „Wir setzen <strong>uns</strong> bewusst <strong>für</strong><br />

<strong>uns</strong>ere eigenen Leute ein und wollen auch in<br />

Zukunft Fach- und Führungskräfte größtenteils<br />

aus den eigenen Reihen gewinnen. Diese<br />

Tradition leben wir seit Jahrzehnten, und<br />

sie ist mitverantwortlich <strong>für</strong> <strong>uns</strong>eren Erfolg“,<br />

so Nöcker. Dass das Bekenntnis zur Förderung<br />

von Vielfalt nicht nur <strong>für</strong> Deutschland<br />

gilt, steht <strong>für</strong> Nöcker außer Frage: „Chancengleichheit<br />

ist ein ebenso internationales<br />

wie gesellschaftsübergreifendes Thema.“<br />

Das Thema könne auch nicht einseitig nur<br />

von den Unternehmen geschultert werden:<br />

„Auch wenn die Maßnahmen zur Gewährleistung<br />

von Chancengleichheit die gesellschaftlichen<br />

und politischen Spezifika<br />

der einzelnen Länder berücksichtigen<br />

müssen, sind Offenheit und Beweglichkeit<br />

über die Unternehmens-<br />

und Ländergrenzen hinaus<br />

notwendig. Dazu gehört auch das<br />

Hinterfragen eingefahrener<br />

und oftmals überholter<br />

Rollenbilder.“ (cbe)


12<br />

Scoop<br />

Arbeiten Working / travailler / trabajar / trabalhar<br />

1/2011<br />

Wo Kinder glücklich sind<br />

Schon sechs Monate nach der Geburt ihrer Babys können <strong>K+S</strong>-Mitarbeiter in<br />

Kassel flexibel in den Beruf zurückkehren. Seit 2009 gibt es eine Unternehmenskita.<br />

Die ist nicht nur schön – sie wird sehr gut angenommen.<br />

Hannover,<br />

Deutschland<br />

» Der Löwenanteil<br />

liegt natürlich<br />

bei meiner Frau. «<br />

Bei den „GlücKSkindern“<br />

übt sich der Nachwuchs von<br />

<strong>K+S</strong> schon mal im Umgang<br />

mit schwerem Gerät. Altersgerecht,<br />

versteht sich.<br />

Dem Beruf gerecht zu werden und zugleich die<br />

Familie nicht zu vernachlässigen, kann schwierig<br />

sein. Wie meistern Kollegen bei <strong>K+S</strong> diesen Spagat?<br />

Scoop hat sich umgehört.<br />

Francisco Martín, esco HQ, Hannover<br />

(wechselte zum 13. September<br />

von esco Spain, Barcelona)<br />

schreibt: Praktischerweise ist<br />

meine Frau als Innenarchitektin<br />

und Übersetzerin selbstständig<br />

und kann von zu Hause aus arbeiten.<br />

Das war schon so, als wir<br />

noch in Barcelona wohnten, und<br />

das wollen wir auch in Deutschland<br />

beibehalten. Das heißt, sie<br />

kann <strong>uns</strong>ere Kinder – 6, 4 und<br />

1,5 Jahre alt – gut zu Hause<br />

betreuen und hält mir so den<br />

Rücken frei <strong>für</strong> meine Arbeit.<br />

Am Wochenende machen wir es<br />

dann umgekehrt – aber natürlich<br />

liegt der Löwenanteil schon<br />

bei ihr.<br />

So sieht der perfekte Kindergarten aus: helle, bunte Räume,<br />

Plätze zum Spielen, Basteln, Plaudern und Klettern, Klamotten<br />

zum Verkleiden, mehrere Spielküchen, eine Bibliothek<br />

und ein Turnraum: Im Kindergarten bei <strong>K+S</strong> bleiben kaum Wünsche<br />

offen. In den Waschräumen dürfen sich die „GlücKSkinder“<br />

sogar mit farbiger Seife anmalen oder mit Wasser herummatschen.<br />

In ihren Ateliers experimentieren und basteln sie zum Thema<br />

Naturwissenschaften. Auf dem Spielplatz draußen können sie<br />

sich austoben. Und mittwochs, am „süßen Tag“, gibt es sogar Nutella<br />

zum Frühstück. Kurz: ein Kinderparadies.<br />

40 Kinder von <strong>K+S</strong>-Mitarbeitern werden bei den „GlücKSkindern“<br />

betreut. Für die Mütter und Väter ist das eine perfekte Möglichkeit,<br />

auch mit Familie schnell wieder in den Beruf einzusteigen. Ab einem<br />

Alter von sechs Monaten darf der Nachwuchs in den Kindergarten<br />

kommen – <strong>für</strong> 25, 35 oder 45 Wochenstunden. Und wenn<br />

plötzlich ein Meeting dazwischenkommt? „Sind wir flexibel“, sagt<br />

Kindergartenleiterin Christina Bertram. „Eltern können kurzfristig<br />

Zusatzbetreuungsstunden buchen.“ Von 7.30 bis 17.30 Uhr ist der<br />

Kindergarten geöffnet, angepasst an die Arbeitszeiten bei <strong>K+S</strong>.<br />

Vor zwei Jahren hat das Unternehmen die Einrichtung zusammen<br />

mit dem privaten Betreiber von Kindertagesstätten educcare eröffnet.<br />

Seither hat jeder Mitarbeiter, der es wollte, dort einen Platz<br />

<strong>für</strong> seinen Nachwuchs bekommen; in Kassel sonst keine Selbstverständlichkeit.<br />

Für jedes Kind zahlt <strong>K+S</strong> einen Zuschuss zum Kindergartenbeitrag.<br />

In allen Gruppen gibt es je drei Erzieherinnen. Eine<br />

von ihnen spricht die Kinder nur auf Englisch an. 2012 wächst das<br />

Angebot noch: Für Kinder ab vier ist ein Erste-Hilfe-Kurs geplant.<br />

„Und <strong>für</strong> Eltern bieten wir erstmals ein Coaching an: Starke Eltern –<br />

Starke Kinder“, sagt Christina Bertram. (cbe)<br />

Alverca, Portugal<br />

» Maria hat meinen<br />

Tagesablauf natürlich<br />

verändert. «<br />

Ana Ramos, Sekretärin bei Vatel,<br />

antwortet: „Meine Tochter<br />

Maria ist zwei Jahre alt und<br />

sehr fröhlich, aufmerksam und<br />

neugierig. Sie hat meinen Tagesablauf<br />

natürlich verändert. Ich<br />

stehe früher auf, bringe Maria zu<br />

ihren Großeltern (die eine große<br />

Hilfe sind) und gehe zur Arbeit.<br />

Abends hole ich sie ab, koche<br />

Abendessen, wir essen, spielen,<br />

gehen schlafen. Und am nächsten<br />

Tag dasselbe! Nächstes Jahr<br />

geht sie in den Kindergarten, da<br />

wird sich noch mal alles ändern.<br />

Aber es wird gut. Ich komme aus<br />

mit meiner Zeit, ohne Beruf oder<br />

Familie zu vernachlässigen.<br />

Kassel, Deutschland<br />

» Mit ordentlicher<br />

Planung gelingt<br />

mir der Spagat. «<br />

Claudia Böhm ist Referentin in der<br />

Unternehmensentwicklung der<br />

<strong>K+S</strong> AG in Kassel und Mutter von<br />

zwei Söhnen (Moritz 3 Jahre, Felix<br />

6 Monate). Sie antwortet: „Mit ordentlicher<br />

Planung (wir haben vier<br />

Familienkalender), einer guten Betreuung<br />

und dem richtigen Partner<br />

gelingt mir der Spagat. Zumal auch<br />

meine Chefin Verständnis zeigt,<br />

wenn ich wegen Veranstaltungen<br />

im Kindergarten mal früher gehe.<br />

Wenn da<strong>für</strong> jedoch noch Muffins<br />

benötigt werden, schaffe ich nicht<br />

in stundenlanger Arbeit bunte<br />

K<strong>uns</strong>twerke, sondern „nur“ leckere<br />

kleine Kuchen.<br />

Chicago, USA<br />

» Es ist schon hart,<br />

Arbeit und Familie<br />

zu organisieren. «<br />

Eloisa Henthorn ist Director of<br />

Internal Auditing <strong>für</strong> die <strong>K+S</strong><br />

Gruppe in Nordamerika. Sie<br />

schreibt: „Ich arbeite in <strong>uns</strong>erem<br />

Büro in Chicago, reise aber viel,<br />

um Audits zu halten. Ich habe<br />

zwei Kinder, Isabelle (13 Monate)<br />

und Kenneth (12 Jahre). Ich gebe<br />

zu, dass es manchmal ganz<br />

schön hart ist, Arbeit und Familienleben<br />

zu organisieren. Aber<br />

wenn ich nach einem langen<br />

Tag Isabelle halte und küsse,<br />

dann weiß ich, das ist es wert.<br />

Zum Glück habe ich jemanden,<br />

der bei mir zu Hause die Kinder<br />

betreut, denn Kindergärten sind<br />

sehr teuer in den USA.<br />

Fotos: Bernd Schölzchen (2), privat (4)


Leben living/ Vivre / vivir / VIVER<br />

13<br />

Ortstermin <strong>für</strong> Witold<br />

Grzebisz (2. v. l.) in Drzonek,<br />

knapp 60 km südlich von<br />

Poznań. Nach fast acht<br />

Wochen ohne Regen ist der<br />

Boden staubtrocken.<br />

unterwegs<br />

gegen die<br />

Trockenheit<br />

In der polnischen Landwirtschaft sind die Erträge viel zu gering. Schuld sind der Mangel<br />

an bedarfsgerechter Düngung und die Dürre. Es gäbe Abhilfe, weiß Witold Grzebisz.<br />

Foto: Marc Brinkmeier<br />

W<br />

itold Grzebisz ist Wissenschaftler.<br />

Eigentlich. „Im Augenblick fühle<br />

ich mich eher wie ein Missionar“,<br />

sagt der Professor <strong>für</strong> Agrarchemie, der seit<br />

16 Jahren an der University of Life Science<br />

im polnischen Poznań forscht und lehrt. Die<br />

Botschaft, die der 58-Jährige <strong>für</strong> die polnischen<br />

Bauern hat, ist denkbar froh: Witold<br />

Grzebisz weiß, wie sie ihre Erträge von Zuckerrüben,<br />

Kartoffeln, Weizen oder dem Getreide<br />

Triticale erheblich steigern, in manchen<br />

Fällen gar verdoppeln können. Seine<br />

Feldversuche, die er <strong>für</strong> die <strong>K+S</strong> KALI GmbH<br />

in Poznań und Umgebung verantwortet<br />

hat, haben es bewiesen: „Die von mir getesteten<br />

Kombinationen von Kalium, Magnesium<br />

und anderen Mineralien, die genau auf<br />

die individuellen Bodenbeschaffenheiten<br />

abgestimmt sind, wären die Lösung. Doch<br />

da<strong>für</strong> müssen die Landwirte umdenken und<br />

begreifen, dass es nicht reicht, etwas anzusäen<br />

und dann auf Regen zu hoffen. Dass<br />

sie auch etwas investieren müssen.“ Keine<br />

einfache Aufgabe, seufzt der umtriebige<br />

Agrarprofessor, der unermüdlich Beiträge<br />

<strong>für</strong> Landwirtschaftsmagazine schreibt – unentgeltlich,<br />

selbstverständlich – und zu den<br />

Farmern auf die Höfe fährt oder ganze Dörfer<br />

zu Informationsveranstaltungen einlädt.<br />

„Da habe ich manchmal 100.000 Hektar<br />

und mehr in einem Raum“, sagt Grzebisz. In<br />

manchen Dörfern hat der Wissenschaftler<br />

gar Demonstrationsfelder angelegt, um den<br />

Landwirten den positiven Effekt bedarfsgerechter<br />

mineralischer Düngung zu zeigen.<br />

Die sandigen Böden Polens stellen die Landwirtschaft<br />

vor eine schwierige Aufgabe.<br />

„Etwa die Hälfte der Flächen könnten einfach<br />

aufgeforstet werden, den Unterschied<br />

würde man im augenblicklichen Output<br />

nicht wirklich merken“, so Grzebisz’ niederschmetterndes<br />

Fazit. Um stabile, berechenbare<br />

Erträge zu erhalten, müssten die<br />

polnischen Bauern dem kargen Boden viele<br />

Mineralien zuführen. Doch seit nach dem<br />

politischen Umbruch Anfang der 1990er-<br />

Jahre die staatlichen Subventionen <strong>für</strong> Düngemittel<br />

drastisch reduziert wurden, haben<br />

viele Landwirte das Düngen ihrer Flächen<br />

fast aufgegeben. Das eigentliche Problem<br />

der Region ist aber Wasser. „Wassermanagement<br />

ist Fortsetzung auf Seite 14 >>


14 15<br />

Leben living / Vivre / vivir / VIVER<br />

Scoop 1/2011<br />

Scoop 1/2011<br />

Düngung verändert<br />

das Wurzelwachstum<br />

gedüngt mit<br />

300 kg Kalium<br />

ungedüngt<br />

Dürreperioden in<br />

den Pflanz- und<br />

Wachstumszeiten<br />

Frühling<br />

und Herbst<br />

sind <strong>für</strong> die<br />

Landwirtschaft<br />

fatal. Daher gilt<br />

es, die wenige<br />

Nässe im Boden<br />

zu speichern.<br />

In dem 300-Einwohner-Dorf Drzonek beteiligen<br />

sich Bauern an Grzebisz’ Feldversuchen.<br />

» In Polen, Weißrussland<br />

und im Osten Deutschlands<br />

leben wir längst in<br />

der Sahelzone Europas. «<br />

auch bei <strong>uns</strong> in Europa das Zukunftsthema<br />

in der Landwirtschaft“, betont Grzebisz. Die<br />

meisten Menschen würden bei „Wasserknappheit“<br />

und „Dürre“ immer noch vor<br />

allem an die Wüsteneien der Dritten Welt<br />

denken. „Dabei leben wir in Polen, Weißrussland<br />

und dem Osten Deutschlands<br />

längst in der Sahelzone Europas.“ Denn<br />

nicht die Jahresmenge des Niederschlags ist<br />

wichtig, sondern die Frage, wann der Regen<br />

fällt. Und der wird in dieser Region im Frühling<br />

und im Herbst, den wichtigen Pflanzund<br />

Wachstumszeiten, immer knapper.<br />

„2011 hatten wir von März bis Mai eine Hitzewelle<br />

und kaum Regen, dann einen verregneten<br />

Sommer, und im Herbst konnten<br />

die Bauern die Saat nicht ausbringen, weil<br />

gut sechs Wochen kein Tropfen fiel“, sagt<br />

Grzebisz. Von einer Dürre spricht man in der<br />

Landwirtschaft bereits nach vier trockenen<br />

Wochen. Wäre die Region, so wie in früheren<br />

Jahrhunderten, ausschließlich auf die<br />

heimische Produktion angewiesen, würden<br />

Ostdeutschland, Polen und Weißrussland in<br />

diesem Jahr wohl einem Hungerwinter entgegensehen.<br />

Es frustriert den polnischen Agrarexperten,<br />

wenn er die Felder mit kleinwüchsigem<br />

Mais oder Gerste sieht, die wegen des akuten<br />

Wassermangels in der Wachstumsphase<br />

kaum eine PET-Flasche überragen. „Das<br />

müsste alles nicht sein, das haben <strong>uns</strong>ere<br />

Versuche gezeigt“, sagt er.<br />

Zuckerrüben werden<br />

seit jeher in Polen<br />

angebaut, daher<br />

erforscht Witold<br />

Grzebisz, was sie<br />

brauchen, um trotz<br />

der Trockenheit zu<br />

gedeihen.<br />

Wurzeltiefe<br />

Tage nach<br />

in cm<br />

der Aussaat<br />

0 0<br />

20<br />

40<br />

60<br />

80<br />

Mit Traktoren<br />

werden die exakt<br />

auf die örtlichen<br />

Boden- und<br />

Klimabedingungen<br />

abgestimmten<br />

mineralischen<br />

Düngemittel<br />

ausgebracht.<br />

26<br />

28<br />

31<br />

35<br />

38<br />

44<br />

49<br />

D<br />

CZ<br />

Poznań<br />

POLEN<br />

SK<br />

LT<br />

BY<br />

UA<br />

Nicht nur die<br />

Zusammensetzung,<br />

auch Düngezeitpunkt<br />

und -menge<br />

werden genau<br />

festgelegt.<br />

Dass eine gezielte Düngung mit Kalium<br />

und Magnesium förderlich <strong>für</strong> die Wassernutzungseffizienz<br />

in der Landwirtschaft<br />

sein kann, wurde bei <strong>K+S</strong> lange vermutet.<br />

Jetzt ist der Beweis da: Drei Jahre lang haben<br />

Forschungsteams um Prof. Dr. Andreas<br />

Gransee, Leiter der Abteilung <strong>für</strong> angewandte<br />

Forschung bei der <strong>K+S</strong> KALI GmbH,<br />

diesen Verdacht in verschiedenen Experimenten<br />

und in Feldversuchen in Gießen,<br />

Kiel, Halle und Poznań geprüft. „Wir haben<br />

dabei handfeste Beweise <strong>für</strong> einen synergistischen<br />

Effekt auf die Wassernutzung im<br />

Gesamtsystem gefunden“, formuliert es der<br />

Professor, der die Versuche in Poznań leitete.<br />

Die Mineralien des Düngers – vor allem Kalium<br />

– stärken nicht nur das Pflanzen- und<br />

Wurzelwachstum, sondern verändern auch<br />

die Struktur des Bodens derart, dass mehr<br />

Wasser entgegen der Schwerkraft im Oberboden<br />

gespeichert wird. Dort ist es <strong>für</strong> das<br />

kräftige Wurzelwerk der gedüngten Pflanzen<br />

gut erreichbar (siehe Grafik).<br />

Vor allem dieser Aspekt lässt die polnischen<br />

Landwirte langsam aufhorchen. „Es ist keine<br />

K<strong>uns</strong>t, in einem guten Jahr mit ausreichend<br />

Regen eine anständige Ernte einzufahren“,<br />

sagt Witold Grzebisz. „Doch Geld verdient<br />

man in der Landwirtschaft vor allem, wenn<br />

auch in den trockenen Jahren die Erträge<br />

stimmen.“ (cbe)<br />

Einzigartige<br />

Beratungsexpertise<br />

Die <strong>K+S</strong> KALI GmbH berät Bauern weltweit<br />

zum Mineralieneinsatz auf ihren Böden.<br />

Durch Erkenntnisse aus rund 250 Feldversuchen weltweit<br />

kann die <strong>K+S</strong>-Forschung nicht nur die Produkte<br />

ständig verbessern, sondern auch Bauern überall auf<br />

der Welt standortgerechte Beratungen zur optimalen<br />

Mischung, Düngemenge und -zeitpunkt bieten. Am<br />

Anfang steht dabei stets die Bodenanalyse. Bewährt<br />

hat sich die interaktive Beratungssoftware.<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> eine ausgewogene Pflanzenernährung<br />

und damit gesunde und ertragreiche Pflanzen<br />

sind neben Kalium und Magnesium auch die Hauptnährstoffe<br />

Stickstoff und Phosphor. Nach einer ausgewogenen<br />

Düngung wird das<br />

vorhandene Wasser ohne<br />

unproduktive Verd<strong>uns</strong>tung<br />

optimal in Ertrag umgesetzt,<br />

sodass pro Tonne erzielter<br />

Ernteeinheit weniger<br />

Wasser verbraucht wird.<br />

Fotos: Marc Brinkmeier (5), dpa Picture-Alliance/Patrick Pleul, <strong>K+S</strong> Grafik: KircherBurkhardt Infografik


16 Leben living / Vivre / vivir / viver<br />

17<br />

Scoop 1/2011<br />

Scoop 1/2011<br />

Ohne Auftausalz<br />

wird’s gefährlicH<br />

In weiten Teilen der Welt gehören Streu- und Räumfahrzeuge zum Winter wie<br />

Schnee und Kälte. Doch kaum beachtet von der Öffentlichkeit hat sich bei den<br />

Straßendiensten viel getan: Heute wird weniger Salz effektiver eingesetzt.<br />

Salz ist nicht<br />

gleich Salz – die<br />

Mischung zählt<br />

Während feinere Salzkörner<br />

sofort an der Oberfläche wirken,<br />

garantieren gröbere Kristalle<br />

die nötige Langzeitwirkung bei<br />

dicken Eis- und Schneeschichten.<br />

Fotos: Plainpicture/Johner, Gentsch/dpa Picture-Alliance, Getty Images, <strong>K+S</strong>, Straub/<strong>K+S</strong><br />

» Auf eisglatter Strecke<br />

verlängert sich der<br />

Bremsweg um mindestens<br />

das Fünffache. «<br />

Der Schnee fällt ungewöhnlich früh<br />

in diesem Jahr. Von Washington D. C.<br />

bis hinauf nach Calgary – wo sonst<br />

zum Halloween kostümierte Kinder durch<br />

nebelverhangene Straßen ziehen, rücken<br />

an der US-amerikanischen Ostküste und<br />

in weiten Teilen Kanadas nun die Winterdienste<br />

aus. Im Central Park in New York<br />

brechen etliche noch laubtragende Bäume<br />

unter der Schneelast zusammen. Seit<br />

Menschengedenken hat es hier zu diesem<br />

Zeitpunkt nicht so viel Schnee gegeben.<br />

Auch in Saskatchewan, der Heimatregion<br />

von <strong>K+S</strong> Potash Canada, schneit es. Die Liste<br />

der Highways, vor deren Benutzung der Verkehrsfunk<br />

warnt, wird lang und länger. Dutzende<br />

Pkw sind von den eisglatten Straßen<br />

gerutscht, viele Pendler hätten besser auf<br />

Busse und Bahnen ausweichen sollen.<br />

Nicht nur in Nordamerika, sondern in vielen<br />

Regionen der Welt können Eis und Schnee<br />

den Verkehr ausbremsen. Wenn die Straße<br />

glatt ist wie Schmierseife, enden selbst<br />

zaghafte Lenk- und Bremsmanöver leicht<br />

im Abseits. Wer ungewollte Abstecher ins<br />

Grüne – pardon, ins Weiße – vermeiden will,<br />

fährt lieber langsam: Auf eisglatter Strecke<br />

verlängert sich der Bremsweg um mindestens<br />

das Fünffache, bereits bei Tempo 50<br />

kommt ein Fahrzeug frühestens nach 100<br />

Metern zum Stehen – meist also viel zu<br />

spät, um einen Crash noch zu verhindern.<br />

Alle Bemühungen, den Verkehr im Winter<br />

sicherer zu machen, zielen deshalb vor allem<br />

darauf, die Griffigkeit des befahrenen<br />

Untergrunds zu erhöhen. Dabei hat sich seit<br />

vielen Jahrzehnten der Einsatz von Auftaumitteln<br />

bewährt. Salz senkt den Gefrierpunkt<br />

von Wasser, Eis und Schnee werden<br />

Frühzeiten: Mit dem „Original Weisser Streuer“<br />

begann der Streuteller seinen Siegeszug, musste<br />

aber noch in harter Arbeit befüllt werden.<br />

Straßenräumung in Kanada. Spätestens ab Mitte<br />

November gehören Schnee und Eis zum Alltag.<br />

also wieder flüssig. Auf nasser Fahrbahn<br />

haben Fahrzeugreifen wieder eine bessere<br />

Chance, die Rutschgefahr wird erheblich<br />

gemindert.<br />

Bereits seit den 1930er-Jahren macht man<br />

sich diese Erkenntnis im Winterdienst zunutze.<br />

Damals allerdings konnte man das<br />

Salz noch kaum vernünftig dosieren. Mit der<br />

Schaufel wurde der Streustoff einfach vom<br />

Lkw auf die Straße geworfen. Das war harte<br />

körperliche Arbeit, zudem konnte das Salz<br />

auf diese Weise kaum gleichmäßig auf der<br />

Fahrbahn verteilt<br />

werden. Später<br />

schaufelte man<br />

das Salz immerhin in<br />

einen Streuer, durch<br />

den es mal schneller,<br />

mal langsamer auf die<br />

Straße rieselte. Auch<br />

damit aber blieben Streubreite<br />

und -menge zufällig.<br />

Zu einem Meilenstein der<br />

Streutechnik wurde im Jahr<br />

1938 die Erfindung des Streutellers,<br />

mit dessen Hilfe das<br />

Salz erstmals gleichmäßig und<br />

mit einer größeren Streubreite<br />

auf die Straße gebracht werden<br />

konnte. Vorreiter dieser Entwicklung<br />

war die Firma Weisser im südwestdeutschen<br />

Bräunlingen, die in<br />

den Höhenlagen des schneereichen<br />

Schwarzwaldes ideale Bedingungen <strong>für</strong><br />

die Erprobung neuartiger Streufahrzeuge<br />

vorfand.<br />

Mit dem Streuteller war das Ende der Entwicklung<br />

allerdings noch längst nicht erreicht.<br />

Denn noch gab es das Problem, dass<br />

das Winterdienstfahrzeug – ob in der Stadt<br />

oder auf der Autobahn – immer mit der<br />

gleichen Geschwindigkeit fahren musste,<br />

um einigermaßen konstante Ergebnisse zu<br />

erzielen. Erst ab etwa 1960 war das sogenannte<br />

„wegeabhängige Streuen“ möglich,<br />

bei dem das Streugerät gleichsam an den<br />

Tachometer gekoppelt wurde und so die<br />

Salzmenge geschwindigkeitsabhängig dosieren<br />

konnte.<br />

Zurück nach Kanada. Dort ist Ende November<br />

endgültig der Winter eingebrochen.<br />

Zum Beispiel in der vergleichsweise dicht<br />

besiedelten Provinz Ontario. Bei Temperaturen<br />

um den Gefrierpunkt kämpft der<br />

Winterdienst dort mit überfrierender<br />

Nässe oder nassem,<br />

rutschigem Schneematsch.<br />

Abends<br />

wird es kalt, auf<br />

den wichtigen<br />

Highways muss immer wieder Salz gestreut<br />

werden, um den Verkehr in Gang zu halten.<br />

Zum Einsatz kommt hier die Mitte der<br />

1970er-Jahre entwickelte Feuchtsalz-Streuung.<br />

Das Salz wird dabei nicht trocken<br />

ausgebracht, sondern etwa zu einem Drittel<br />

mit einer Salzlösung angereichert. Die<br />

feuchte Masse lässt sich besser verteilen, es<br />

gibt deutlich weniger Streuverluste durch<br />

Verwehen oder Wegspringen von Salzkörnern.<br />

Vor allem aber wird der Auftauprozess<br />

schneller in Gang gesetzt und hält länger<br />

an, bei gleicher Dosierung wie bei Trockensalz<br />

werden 20 bis 25 Prozent weniger Salz<br />

ausgebracht.<br />

In anderen Regionen Kanadas gehört<br />

Feuchtsalz noch nicht zum Standard. In<br />

Ontario wirbt das dortige Verkehrsministerium<br />

deshalb schon seit Jahren da<strong>für</strong>,<br />

» Ein Meilenstein der<br />

Streutechnik war im<br />

Jahr 1938 die Erfindung<br />

des Streutellers. «<br />

aus den Erfahrungen dieser besonders<br />

schneereichen kanadischen Provinz zu lernen<br />

und regelmäßig mit vorgenässtem Salz<br />

zu streuen. „Der Standard der Schnee- und<br />

Eisbekämpfung in Ontario orientiert sich an<br />

den besten Verfahren, die in Nordamerika<br />

angewandt werden“, heißt es im Ministerium.<br />

Trockenes Streusalz werde in Ontario<br />

nicht nur mit Wasser, sondern auch mit<br />

speziellen Anti-Frost-Flüssigkeiten angefeuchtet.<br />

In Deutschland und Skandinavien gilt die<br />

Feuchtsalztechnologie überall als Stand<br />

der Technik – 80 bis 90 Prozent des von<br />

esco lose verkauften Auftausalzes wird mit<br />

dieser Methode ausgebracht. Im<br />

übrigen Europa ist das Bild uneinheitlich:<br />

Dort, wo der Investitionsaufwand<br />

<strong>für</strong> die<br />

Feuchtsalztechnologie<br />

die Budgetmöglichkeiten<br />

Fortsetzung auf Seite 18 >><br />

In Europa verkauft <strong>uns</strong>ere Tochtergesellschaft<br />

esco ein seit Jahrzehnten<br />

bewährtes Auftausalz. Dessen besonders<br />

effektive Mischung aus feinen und<br />

groben Salzkristallen von 0,2 bis 5,0<br />

Millimetern sorgt <strong>für</strong> maximale Auftauwirkung<br />

gegen Eis und Schnee.<br />

Eine Handvoll Auftausalz. Ein durchschnittliches<br />

Winterdienstfahrzeug kann davon<br />

etwa 6,5 Tonnen aufnehmen.<br />

Mit 0,1 bis 0,8 Millimetern ist das Siedesalz<br />

von esco, das in einigen europäischen<br />

Märkten ebenfalls als Auftausalz<br />

nachgefragt wird, sehr viel feiner. Fein -<br />

körnige Anteile gehen schneller in<br />

Lösung, was besonders bei der vorbeugenden<br />

Streuung von Vorteil ist.<br />

Deutlich grobkörniger sind die Salzmischungen<br />

von SPL und Morton Salt, die<br />

vor allem <strong>für</strong> den nordamerikanischen<br />

Markt hergestellt werden. Hier beträgt<br />

das Kornspektrum 1,0 bis 12,5 Millimeter.<br />

Zu den Abnehmern von <strong>uns</strong>erem auf<br />

drei Kontinenten produzierten Auftausalz<br />

zählen neben Winterdienstleistern,<br />

Straßenbauverwaltungen und gewerblichen<br />

Großverbrauchern auch private<br />

Haushalte.<br />

Für jeden etwas<br />

dabei: Siedesalz (r.)<br />

und esco-Auftausalz<br />

(M.), Auftausalz<br />

von SPL (l.)


18 Leben living / Vivre / vivir / viver<br />

Scoop 1/2011<br />

„Auftausalz ist anderem Streugut<br />

auch ökologisch überlegen“<br />

Der Winterdienst hat einen großen Nutzen <strong>für</strong> die Volkswirtschaft.<br />

Im Straßenverkehr bleibt Auftausalz dabei<br />

das Maß aller Dinge, sagt einer, der es wissen muss.<br />

Nächtlicher Schneesturm in Ontario/Kanada: Wo nicht gestreut wurde, werden aus Straßen und<br />

Gehwegen sofort eisige Rutschbahnen.<br />

überschreitet, wird nach wie vor Trockensalz<br />

gestreut. Ausschlaggebend sind aber<br />

auch das jeweilige Landschaftsbild, klimatische<br />

Anforderungen sowie die technische<br />

Entwicklung des Winterdienstes vor Ort.<br />

Das Bemühen, voneinander zu lernen, ist<br />

in jedem Fall erkennbar: Auf europäischer<br />

Ebene herrscht ein reger Informationsaustausch<br />

über Best Practices im Winterdienst.<br />

So verfolgt ein europäisches Forschungsprojekt<br />

das Ziel, europaweit einheitliche<br />

Standards zu empfehlen. Im Abschlussbericht<br />

wird deutlich, dass der Einsatz von<br />

Auftausalz die wirtschaftlichste und<br />

umweltfreundlichste Methode ist. Die<br />

klare Empfehlung: Die Feuchtsalztechnologie<br />

ist auszuweiten.<br />

Auch wenn noch gar kein Schnee<br />

liegt, kann deren Einsatz sinnvoll<br />

sein. Braut sich in Ontario beispielsweise<br />

ein Schneesturm<br />

zusammen, wird mit Feuchtsalz<br />

oft schon präventiv vorgestreut.<br />

Die Vorbeugung<br />

ist sinnvoll, weil sie nicht<br />

nur einen Beitrag zur Verkehrssicherheit<br />

leistet,<br />

sondern gleichzeitig<br />

Salz einspart. Je nach<br />

Witterungslage<br />

und Temperatur<br />

braucht man zur<br />

vorbeugenden<br />

Streuung nämlich<br />

30 bis 70<br />

Prozent weniger Salz als zur Bekämpfung<br />

vorhande ner Eis schichten.<br />

Ausgerüstet ist der Winterdienst im Winterland<br />

Kanada indes nicht nur mit verschiedenen<br />

Streutechniken und -verfahren. Die<br />

Wächter über den Straßenverkehr sind dank<br />

Satellitendaten auch stets über die aktuelle<br />

Wetterlage und die Wetterentwicklung bestens<br />

informiert. An neuralgischen Stellen,<br />

INFO<br />

» Braut sich der nächste 31<br />

Schneesturm zusammen,<br />

31<br />

wird vorgestreut.<br />

INFO<br />

Das spart viel Salz. «<br />

31<br />

INFO<br />

etwa an Autobahnbrücken, haben 31 die Experten<br />

darüber hinaus Glättemeldeanlagen<br />

installiert, die wertvolle Messwerte liefern.<br />

31<br />

Mithilfe von Sensoren in der Fahrbahn und<br />

Messinstrumenten am Fahrbahnrand wird<br />

die aktuelle Temperatur von Luft und Fahrbahn<br />

überwacht – auch dies hilft, die Gefahr<br />

von Glättebildung leichter und schneller<br />

vorhersehen zu können. Besonders stolz<br />

sind die Kanadier aber auf ihre GPS-gesteuerten<br />

Räumfahrzeuge, die in gestaffelter<br />

Formation mehrspurige Straßen räumen,<br />

ähnlich wie Mähdrescher ein Weizenfeld<br />

abernten. (akö)<br />

Weitere Informationen unter: www.<br />

cost.esf.org/domains_actions/tud/<br />

Actions/Winter_Service_Strategies<br />

Schon lange weiß man, dass Salz auftauende<br />

Wirkung hat. Was gibt es noch zu<br />

erforschen?<br />

Wo es die örtlichen Gegebenheiten<br />

erlauben, wird heute mit modernster<br />

Elektronik und höchster Präzision nur die<br />

unbedingt erforderliche Menge Salz auf<br />

die Fahrbahn gestreut. Dieser Erfolg ist<br />

nicht nur das Verdienst findiger Ingenieure,<br />

sondern auch jahrelanger Wissenschaft<br />

und Forschung. Das Ziel, den<br />

Winterdienst so effizient wie möglich zu<br />

machen, treibt <strong>uns</strong> nach wie vor an.<br />

Trotz aller Effizienz ist die Arbeit des<br />

Winterdienstes aufwendig und teuer. Ist<br />

der Aufwand angemessen?<br />

Alle Studien belegen, dass der Winterdienst<br />

einen großen Nutzen <strong>für</strong> die<br />

Volkswirtschaft hat. Zum einen, weil er<br />

die Sicherheit auf den Straßen erheblich<br />

erhöht und Unfallzahlen und -kosten<br />

hierdurch sinken. Und zum anderen, weil<br />

der Verkehrsfluss stark verbessert wird:<br />

Es gibt deutlich weniger Staus und somit<br />

auch geringeren Kraftstoffverbrauch.<br />

Verschiedene Untersuchungen sowohl in<br />

Deutschland als auch im Ausland haben<br />

ergeben, dass <strong>für</strong> jeden <strong>für</strong> den Winterdienst<br />

eingesetzten Euro der mehrfache<br />

Betrag an Kosten <strong>für</strong> die Wirtschaft<br />

aufgrund von Unfällen, eingeschränkter<br />

Mobilität, Produktivität und umsonst<br />

gezahlter Löhne vermieden wird.<br />

Kritiker fordern, dass auch Umweltauswirkungen<br />

in die volkswirtschaftliche<br />

Gesamtrechnung einfließen.<br />

Das geschieht<br />

veranstalltung<br />

ja. Die Diskussion<br />

mehr info<br />

um die<br />

Umweltauswirkungen wird bereits seit<br />

den 1970er-Jahren geführt, und die Streumengen<br />

wurden seitdem bereits stark<br />

minimiert. Spätestens im Jahr 2003 sollte<br />

portal Intranet<br />

allerdings allen klar geworden sein, dass<br />

Auftausalz bei sparsamer Anwendung im<br />

Straßenwinterdienst anderen Streustoffen<br />

<strong>K+S</strong> nicht nur wirtschaftlich, sondern<br />

auch ökologisch überlegen ist. Damals<br />

hatte das weithin anerkannte Ökoinstitut<br />

Freiburg im Auftrag des deutschen<br />

Umweltbundesamtes eine umfangreiche<br />

vergleichende internet Studie durchgeführt, bei<br />

der sämtliche Umwelteffekte berücksichtigt<br />

wurden: von der Gewinnung eines<br />

Stoffes über gesundheitliche Auswirkungen<br />

bis hin zur Entsorgung.<br />

Trotzdem bleiben abstumpfende Mittel<br />

<strong>für</strong> manche eine Alternative.<br />

Für Straßen und Autobahnen sind<br />

abstumpfende Mittel eindeutig keine<br />

Alternative. Insbesondere bei Eis- und<br />

Reifglätte bringen solche Stoffe nichts,<br />

aber auch bei Neuschnee wird Splitt und<br />

ähnliches Material entweder ganz schnell<br />

vom Verkehr weggeschleudert oder so<br />

weit in den Untergrund eingedrückt, dass<br />

es nicht mehr wirken kann. Allenfalls auf<br />

Gehwegen sind abstumpfende Mittel<br />

bei bestimmten Wettersituationen eine<br />

Alternative zum Auftausalz.<br />

Bei der Salzstreuung hat sich die Feuchtsalztechnologie<br />

weitgehend durchgesetzt.<br />

Weil es nichts Besseres gibt?<br />

Die Entwicklung dieser maßgeblich in<br />

Deutschland vorangetriebenen Technologie<br />

ist sicherlich der wesentliche Schritt<br />

gewesen. Heute ist diese Methode in<br />

der ganzen Welt verbreitet. Doch es<br />

gibt auch neuere Trends: Seit zwei<br />

Jahren erproben wir, im Rahmen der<br />

vorbeugenden Streuung bei bestimmten<br />

Wetterlagen ganz auf Trockensalz zu<br />

verzichten und nur noch eine flüssige<br />

Salzlösung auszubringen. Diese Technik<br />

hat sich als eine wertvolle Ergänzung<br />

zum Feuchtsalz herausgestellt und wird<br />

sich in den nächsten Jahren bei <strong>uns</strong><br />

stark verbreiten. Allerdings kann dies<br />

nur eine Ergänzung zu der seit langem<br />

bewährten Feuchtsalzstreuung sein, die<br />

bei der Bekämpfung<br />

vorhandener Glätte<br />

die Standardlösung<br />

bleibt. (akö)<br />

Dr. Horst Hanke,<br />

Leiter des Arbeitskreises<br />

Winterdienst<br />

der Forschungsgesellschaft<br />

<strong>für</strong><br />

Straßen- und<br />

Verkehrswesen in<br />

Deutschland.<br />

Fotos: Getty Images, Plainpicture/Johner, Jennifer Weyland Grafik: KircherBurkhardt Infografik<br />

Wie die Feuchtsalzstreuung funktioniert<br />

In vielen Ländern rund um den Globus ist diese Technologie Stand der Technik.<br />

Der Auftauvorgang funktioniert erst, wenn etwas<br />

Wasser ins Spiel kommt. Dieses entsteht durch<br />

die Feuchtigkeit in der Luft – oder man erzeugt<br />

künstlich einen dünnen Solefilm. Genau dies geschieht<br />

bei der Feuchtsalzstreuung, indem trockenes<br />

Auftausalz mit einer Salzlösung angefeuchtet<br />

wird. Die Vermischung erfolgt unmittelbar vor<br />

der Ausbringung auf dem Streuteller in einem<br />

Verhältnis von 70 zu 30 Gewichtsprozent.<br />

Eis<br />

Salzkorn<br />

Die Salzlösung hat einen niedrigeren Gefrierpunkt<br />

als Wasser, wodurch das Eis schmilzt.<br />

Flächenhafte Tauwirkung der Salzlösung<br />

Fototermin KW47


Lernen learning / Apprendre / aprender / aprender<br />

19<br />

» Seite 20<br />

Sicherheit:<br />

runter mit den<br />

Höhenrettern<br />

Was man bei einem Höhenrettungstrupp<br />

alles wissen und<br />

üben muss, zeigt das Team vom<br />

esco Werk Borth.<br />

» Seite 22<br />

Mit groSSem<br />

querschnitt<br />

Neue Maschinen in Zielitz. Wie zwei<br />

Schwergewichte schneller Strecke<br />

im Kaliwerk machen sollen.<br />

Fotos: <strong>K+S</strong>, Straub/<strong>K+S</strong>, imago<br />

» Seite 24<br />

SalzKultur:<br />

Hauptrolle <strong>für</strong><br />

weiSSes gold<br />

Sechs Beispiele da<strong>für</strong>, welchen<br />

wichtigen Platz <strong>uns</strong>er Produkt<br />

in Kultur, Geschichte und Alltag<br />

einnimmt.


20 21<br />

Lernen Learning / Apprendre / aprender / aprender<br />

Scoop 1/2011<br />

Scoop 1/2011<br />

Übung im Schacht II des<br />

Salzwerkes Borth. Von<br />

der 740-Meter-Sohle<br />

wird der zu Rettende<br />

in einem sogenannten<br />

Schleifkorb mit einer<br />

Winde hochgezogen.<br />

Höhenretter bei <strong>K+S</strong>:<br />

Schwindelfreiheit muss sein!<br />

Höhenretter sind eine eingeschworene Gemeinschaft. Das achtköpfige Team vom esco Werk<br />

Borth hat am Bottroper Tetraeder spektakuläres Abseilen und Retten geübt.<br />

Ausbilder Smock von der<br />

Rettungsstelle in Herne<br />

und Helmut Köster vom<br />

Rettungstrupp begutachten<br />

den Aufbau der<br />

Übungsstation.<br />

Helmut Köster gibt<br />

Anweisungen: Gut gesichert<br />

werden Michael<br />

Helmes und Wolfgang<br />

Knoblich langsam<br />

abwärts gelassen.<br />

Während Wolfgang<br />

Knoblich im Schleifkorb<br />

liegt, achtet Michael<br />

Helmes darauf, dass das<br />

Abseilen gefahrlos über<br />

die Bühne geht.<br />

Höhenrettung in<br />

der <strong>K+S</strong> Gruppe<br />

Höhenrettung ist ein spezielles<br />

Verfahren der öffentlichen<br />

Gefahrenabwehr. Ein Höhenrettungstrupp<br />

wird z. B. von Feuerwehren,<br />

Hilfsorganisationen<br />

und auch Betreibern großer<br />

Objekte (Strommasten, Energieversorger)<br />

vorgehalten. Höhenrettung<br />

ist technisch eng mit<br />

dem Bergrettungsdienst und dem<br />

medizinischen Rettungsdienst<br />

verwandt. In der <strong>K+S</strong> Gruppe gibt<br />

es auf den meisten deutschen<br />

Standorten spezielle Trupps zur<br />

Höhenrettung, die in der Regel<br />

den Werkfeuerwehren oder den<br />

Grubenwehren zugeordnet sind.<br />

Über 90 Mitarbeiter arbeiten in<br />

diesen Trupps. Bei Morton Salt<br />

übernehmen spezielle, den Grubenwehren<br />

vergleichbare „Mine<br />

Rescue Teams“ diese Aufgaben.<br />

Christian Kazur, im<br />

Hauptberuf Industriemechaniker,<br />

in voller<br />

Höhenretter-Montur<br />

beim Befahren der<br />

Übungsstation.<br />

Das absolute Vertrauen<br />

zueinander ist eine wichtige<br />

Grundvoraussetzung.<br />

W<br />

er bei <strong>uns</strong> mitmachen will, muss<br />

absolut schwindelfrei sein und<br />

darf keine Angst vor großen<br />

Höhen haben“, bringt Thomas Clewe die<br />

Sache auf den Punkt. Der erst vor einem<br />

Jahr gegründete Höhenrettungstrupp im<br />

Steinsalzbergwerk Borth hat schließlich die<br />

Aufgabe, Menschen aus großer Höhe oder<br />

großer Tiefe zu retten. Im Ernstfall muss das<br />

Team in der Lage sein, eine erkrankte oder<br />

verletzte Person zum Beispiel von einem<br />

Turm in den übertägigen Fabrikanlagen des<br />

Werkes zu retten, also aus einer Höhe von<br />

bis zu 70 Metern. Und die Truppe muss zur<br />

Bergung von Personen im mehr als 700 Meter<br />

tiefen Schacht in der Lage sein. Schwindel<br />

wäre da in der Tat eher hinderlich. Absolutes<br />

Vertrauen zueinander ist dagegen<br />

eine wichtige Grundvoraussetzung. Die Höhenretter<br />

sind ein eingeschworenes Team.<br />

Thomas Clewe ist der Leiter des Trupps in<br />

Borth. Seit 1992 im Salzwerk, ist der 46-Jährige<br />

dabei Sicherheitsfachkraft, Betriebsratsmitglied<br />

und Betrieblicher Gesundheitsmanager<br />

in einer Person. Zu seinem<br />

Team gehören Mitglieder der Grubenwehr,<br />

aber auch Kollegen aus dem Bereich der<br />

übertägigen Produktion. Alle bringen verschiedenste<br />

berufliche Erfahrungen mit.<br />

Was ihnen gemein ist, ist die Ausbildung<br />

zum Höhenretter durch die Hauptstelle <strong>für</strong><br />

„Haben wir alles dabei?“ Zu Beginn der<br />

Übung, wie hier auf dem Gelände des<br />

Bottroper Tetraeders, steht die Überprüfung<br />

der Ausrüstung auf dem Plan.<br />

das Grubenrettungswesen im nordrheinwestfälischen<br />

Herne. Vier Übungen hat<br />

der Trupp der Höhenretter jedes Jahr zu<br />

absolvieren, damit jeder Handgriff sitzt. So<br />

schreibt es das Zentrale Grubenrettungswesen<br />

der Bergbau-Berufsgenossenschaft<br />

(BBG) vor (heute: Berufsgenossenschaft<br />

Rohstoffe und Chemische Industrie – BG<br />

RCI). Da wird zwar auch die Schulbank gedrückt,<br />

im Mittelpunkt steht aber die Praxis<br />

in der Auf- und Abseiltechnik. Deshalb üben<br />

Thomas Clewe und sein Team hauptsächlich<br />

im Bereich der Saline, am Heizerturm.<br />

Der bietet viele Möglichkeiten der Rettungsübung.<br />

Weitere „Tummelplätze“ sind der<br />

über 70 Meter hohe Förderschacht I sowie<br />

die Schachthalle am Schacht II. Über ihn erfolgt<br />

die Seilfahrt, also die Beförderung der<br />

Kumpels unter Tage sowie der Transport von<br />

Material <strong>für</strong> den Grubenbetrieb.<br />

Aber auch externe Trainingsplätze sind<br />

gefragt und erweitern den eigenen Erfahrungshorizont.<br />

So fand in diesem Jahr<br />

erstmals eine spektakuläre Abseil- und Rettungsübung<br />

am mehr als 60 Meter hohen<br />

Bottroper Tetraeder statt.<br />

Der Tetraeder ist ein in Form einer dreiseitigen<br />

Pyramide erbauter und frei begehbarer<br />

Aussichtsturm auf einer Halde nahe Bottrop<br />

im nordrhein-westfälischen Ruhrgebiet.<br />

Die 1994 eröffnete Stahlkonstruktion hat<br />

eine Seitenlänge von 60 Metern und steht<br />

auf der Kuppe einer rund 120 Meter hohen<br />

Halde. Sie ruht auf vier Stahlbetonsäulen,<br />

sodass sie vom Boden sichtlich abgesetzt<br />

ist. Nachts, wenn der Tetraeder leuchtet,<br />

macht er deshalb einen fast schwebenden<br />

Eindruck.<br />

Gleichsam zwischen Himmel und Erde zu<br />

schweben schien auch der Schleifkorb, in<br />

dem das Höhenretter-Team einen „Verletzten“<br />

von diesem Wahrzeichen des Ruhrgebietes<br />

barg. Richtig Spaß hat das gemacht!<br />

Die Borther Höhenretter haben sich damit<br />

einmal mehr auf einen echten Rettungseinsatz<br />

vorbereitet, der „Gott sei Dank“ noch<br />

nicht eingetreten ist, freut sich Thomas<br />

Clewe. (uha)<br />

Burj Khalifa<br />

818,75 m<br />

Freiheitsstatue<br />

92,99 m<br />

Höchster Turm<br />

und tiefste Tiefe<br />

Förderturm<br />

70 m<br />

Eiffelturm<br />

325 m<br />

Schacht II<br />

700 m<br />

Kölner<br />

Dom<br />

157 m<br />

Von der Freiheitsstatue in New York könnten<br />

die <strong>K+S</strong>-Höhenretter einen Verletzten allein<br />

mit ihren Seilen retten, die 100 Meter lang<br />

sind. Im Ernstfall sind sie aber gerüstet, aus<br />

weitaus größeren Distanzen zu Hilfe zu kommen.<br />

In den Schacht II passt schließlich leicht<br />

der doppelte Eiffelturm und fast der höchste<br />

Wolkenkratzer der Welt, der Burj Khalifa. Für<br />

solche Distanzen setzen die Retter aber<br />

motorisierte Seilwinden mit Stahlseilen ein.<br />

Fotos: <strong>K+S</strong> (7) Grafik: KircherBurkhardt Infografik<br />

Geschafft, ein<br />

erfolgreicher<br />

Übungstag<br />

geht zu Ende<br />

(v. l. n. r.):<br />

Truppchef<br />

Thomas<br />

Clewe, Ermin<br />

Kosuta und<br />

Michael<br />

Helmes.<br />

In nur vier Schritten zum gelegten Achterknoten<br />

Der Achterknoten ist der wichtigste Bund, den die Höhenretter einsetzen.<br />

1 2 3 4<br />

Mit dem geschlossenen<br />

Ende eine Schlaufe bilden.<br />

Dann das geschlossene Ende<br />

unter dem Seil herum führen und<br />

durch die Schlaufe stecken.<br />

Zuletzt fest an beiden<br />

Enden des Seils ziehen!<br />

Der gelegte Achterknoten ist fertig und der<br />

Karabiner haken kann eingehängt werden.


22 23<br />

Lernen Learning / Apprendre / aprender / aprender<br />

Scoop 1/2011<br />

Scoop 1/2011<br />

DIE Giganten<br />

So ergänzen sich beide Maschinen<br />

Der Continuous Miner erstellt ein rechteckiges Profil mit einer Streckenbreite von<br />

7,2 Metern und einer maximalen Schneidhöhe von 5,3 Metern. Der Tunneling Miner<br />

weitet dieses Profil auf eine Streckenbreite von 8 bis 10 Metern sowie auf eine Höhe<br />

von maximal 7,1 Metern auf. Außerdem versieht er das Profil mit einer Wölbung.<br />

VON ZIELITZ<br />

MB770<br />

Continuous Miner<br />

TH540<br />

Schiebekastenfahrzeug<br />

MT520 Tunneling Miner<br />

Sie wiegen mehr als 120 Tonnen und ähneln im untertägigen<br />

Halbdunkel riesigen Urzeittieren. Die Rede ist vom Continuous<br />

Miner, der Trommelfräsmaschine MB770, und vom Tunneling<br />

Miner, der Teilschnittmaschine MT520.<br />

S<br />

eit diesem Sommer werden die imposanten Neuzugänge<br />

im Kaliwerk Zielitz eingesetzt. Das Unternehmen<br />

hat Millionen investiert – und 49 zusätzliche<br />

Arbeitsplätze geschaffen. Mit Schneidköpfen<br />

aus gehärtetem Stahl fressen sich die beiden Kolosse<br />

seither durch das Rohsalz. Bisher gewann das Werk Zielitz<br />

den wertvollen Rohstoff ausschließlich durch Bohren<br />

und Sprengen.<br />

Trafo<br />

Wandelt die Spannung der Stromquelle (6 kV) auf<br />

1-kV-Arbeitsspannung <strong>für</strong> die Maschinen um.<br />

5 m Schnitthöhe<br />

Klimatisierter LeiTSTand<br />

Ermöglicht ein entspanntes Arbeiten<br />

trotz der hohen Umgebungstemperatur.<br />

7 m Schnitthöhe<br />

» Ziel ist es, mit den beiden<br />

Maschinen bis zu 1.500 Meter<br />

Strecke im Jahr aufzufahren. «<br />

Die neuen Schwergewichte haben aber einen entscheidenden<br />

Vorteil, sie sind schneller: „Sie fahren also deutlich<br />

mehr Strecke auf, wie wir unter Tage sagen“, so Projektleiter<br />

Ralf Hegemann, Grubenwirtschaftsingenieur<br />

in Zielitz. Ziel ist es, jährlich bis zu 1.500 Streckenmeter<br />

zu schaffen.<br />

Vierzehn Millionen Euro hat das Unternehmen investiert.<br />

Bis Ende des Jahres dauern die Probefahrten und<br />

Schulungen. Anfang 2012 startet der Regelbetrieb.<br />

Die Maschinen stammen ursprünglich aus dem Steinkohlebergbau<br />

und wurden eigens <strong>für</strong> <strong>K+S</strong> modifiziert.<br />

„Um die speziellen Anforderungen des Kali- und Salzabbaus<br />

zu erfüllen, haben wir eng mit <strong>K+S</strong> zusammengearbeitet“,<br />

sagt André Jakobs, Sales Manager beim Hersteller<br />

Sandvik in Essen. (uha)<br />

Die Teilschnittmaschine (Foto) ist wendiger als der Continuous<br />

Miner. Sie weitet das vorgeschnittene Profil auf und schneidet<br />

Zufahrten.<br />

Schneidkopf<br />

Ist verstellbar und hat im Abstand von 76 mm<br />

Meißel aus speziell gehärtetem Stahl.<br />

Trockenentstaubung<br />

Leitet den angesaugten Staub über eine Lutte an die<br />

Entstaubungsanlage außerhalb des Arbeitsbereichs.<br />

Technische Daten Continuous Miner<br />

Allgemein<br />

Gesamtlänge .....................................................................................17.100 mm<br />

Gesamtbreite (Transport) ...........................................................5.940 mm<br />

Gesamthöhe (Transport) .............................................................4.200 mm<br />

Gewicht .....................................................................................................ca. 128 t<br />

Leistung (1 kV, 50 Hz) ............................................................................790 kW<br />

Bodenpressung ..................................................................................30 N/cm²<br />

Schneidsystem<br />

Schneidhöhe .................................................................... 4.900 – 5.300 mm<br />

Schneidbreite .................................................................... 6.700 – 7.200 mm<br />

Schneidprofil .....................................................................................rechteckig<br />

Meißelbestückung („Spacing“) ........................................................76 mm<br />

Trommeldurchmesser ...................................................................1.200 mm<br />

Trommeldrehzahl ...........................................................................32,4 U/min<br />

So wird aufgefahren<br />

Geplant ist ein Vier-Strecken-System mit einer Rasterlänge von<br />

180 Metern. Das Schema unten zeigt beispielhaft zwei Strecken.<br />

In Zielitz wird auch weiterhin konventionell gebohrt und gesprengt.<br />

10 m Schnittbreite<br />

1<br />

Abbaurichtung<br />

MB770<br />

Continuous Miner<br />

7 m Schnittbreite<br />

Der Continuous Miner schneidet<br />

ca. 7 m breit linear in das Salz.<br />

TH540<br />

Schiebekastenfahrzeug<br />

Staubabzug (Lutte), bis zu 450 m<br />

1<br />

6-kV-Stromleitung<br />

Grubennetz<br />

6-kV-Trafo<br />

2 Der Tunneling Miner weitet den Tunnel auf<br />

MT520<br />

Kabeltrommel<br />

Lutte<br />

3 Ein Schiebekastenfahrzeug<br />

4<br />

10 m und schneidet die Querverbindungen.<br />

Tunneling Miner<br />

transportiert das Rohsalz zur Kippstelle.<br />

Abladestelle mit<br />

Förderband<br />

Entstaubungsanlage<br />

2 4<br />

3<br />

In der Entstaubungsanlage wird der<br />

Salzstaub über Filter abgeschieden.<br />

Frischwetter<br />

Abwetter<br />

» Beim ersten<br />

Anblick der<br />

Maschinen waren<br />

wir alle von der<br />

Größe schwer<br />

beeindruckt. Aber<br />

klar: Irgendwo<br />

muss die Leistung<br />

ja herkommen. «<br />

Holger Kohlhauser,<br />

Leiter Aus- und Vorrichtung<br />

Zielitz II.<br />

Fotos: Straub/<strong>K+S</strong> (2) Grafik: KircherBurkhardt Infografik


24<br />

Scoop<br />

Lernen Learning / Apprendre / aprender / aprender<br />

1/2011<br />

Vielseitig und wertvoll<br />

Über Salz gibt es zahlreiche<br />

Geschichten zu<br />

erzählen – spannende,<br />

überraschende,<br />

nützliche und<br />

köstliche. Sechs<br />

Beispiele, in denen<br />

das „weiße Gold“ eine<br />

Hauptrolle spielt.<br />

Serie:<br />

Salz als<br />

Kulturgut<br />

Salz ist viel mehr als ein bloßes Gewürz,<br />

ohne das <strong>uns</strong>er Frühstücksei oder die<br />

Suppe am Abend fad schmecken würde.<br />

Salz ist ein Kulturgut. Der Stoff hat die<br />

Weltgeschichte mitbestimmt, kommt in<br />

so manchem Film zu Ehren und ist <strong>für</strong> die<br />

Gesundheit unverzichtbar. Aber natürlich<br />

bleibt Salz auch in der Küche ein Klassiker,<br />

wie der Rezeptvorschlag beweist. Viel Spaß<br />

beim Nachkochen! (cbe)<br />

Salz im Alltag<br />

damals und heute<br />

Wie altes Silber<br />

wieder sauber wird<br />

Silber lässt sich perfekt mithilfe von Salz<br />

reinigen: Einfach das Silber zusammen<br />

mit einigen Schnipseln Alufolie in ein<br />

Gefäß legen, einen Löffel Kochsalz, heißes<br />

Wasser dazugeben und umrühren.<br />

Eine chemische Reaktion führt<br />

dazu, dass Schmuck oder<br />

Besteck nach wenigen<br />

Minuten wieder<br />

glänzen. Probieren<br />

Sie es aus!<br />

Salz in der Küche<br />

womit mandeln das gewisse extra bekommen<br />

Rezept „Salzmandeln“<br />

Zutaten: 200 g ungeschälte Mandeln<br />

2 Liter Pflanzenfett zum Frittieren<br />

1 TL Steinsalz<br />

1 TL scharfes oder mildes Paprikapulver<br />

Die Mandeln 2 bis 3 Minuten<br />

in 180 Grad Celsius heißem<br />

Pflanzenfett frittieren.<br />

Salz in der Geschichte<br />

wie die inder mit gandhi<br />

385 kilometer marschierten<br />

Es war die spektakulärste Kampagne Mahatma Gandhis im Kampf<br />

<strong>für</strong> die Unabhängigkeit Indiens von Großbritannien: der 385<br />

Kilometer lange Salzmarsch im Jahr 1930 von seinem Ashram bei<br />

Ahmedabad nach Dandi am Arabischen Meer. Dort angekommen,<br />

hob er einige Körner Salz auf, um gegen das britische Salzmonopol<br />

zu demonstrieren. Er forderte seine Landsleute auf, ihm in einer<br />

Aktion zivilen Ungehorsams zu folgen, was viele taten. Sie setzten<br />

damit nicht nur ein Zeichen, sondern auch eine gesellschaftliche<br />

Bewegung in Gang. Gandhi ist mit seinen Prinzipien wie dem Festhalten<br />

an der Wahrheit und der unbedingten Gewaltlosigkeit noch<br />

heute <strong>für</strong> viele Menschen ein Vorbild.<br />

Herausnehmen und ganz kurz abtropfen lassen.<br />

Auf ein grobmaschiges Sieb geben und<br />

Steinsalz und Paprikawürze drüberstreuen.<br />

So lange schütteln, bis die Mandeln gut von<br />

den Gewürzen umhüllt sind.<br />

Leicht warm und frisch<br />

hergestellt schmecken<br />

die Mandeln am<br />

besten.<br />

Salz und Gesundheit<br />

wie atemwege frei<br />

werden<br />

Als Heilmittel gegen Atemwegserkrankungen<br />

ist Salz seit alters her<br />

bekannt. In zahlreichen Kurorten<br />

wie Bad Salzungen, Bad Sooden-<br />

Allendorf oder Bad Oeynhausen<br />

sorgen Gradierwerke <strong>für</strong> eine<br />

Linderung der Beschwerden: Sole<br />

rieselt über eine mit Reisigbündeln<br />

gefüllte Holzkonstruktion und<br />

reichert die Luft mit Salz an – eine<br />

Wohltat <strong>für</strong> Nase und Bronchien.<br />

Film und Literatur<br />

Wo morton salt<br />

geister vertreibt<br />

Morton Salt ist im Film „Die Geheimnisse<br />

der Spiderwicks“ („The<br />

Spiderwick Chronicles“) die letzte<br />

Rettung gegen Kobolde, die in<br />

einem Anwesen im Wald umherspuken.<br />

Nur das Salz aus der Dose<br />

sowie eine Portion Tomatensoße<br />

vertreiben die Hausgeister. Mit<br />

ihrer Mutter Helen waren Jared,<br />

Simon und Mallory in das alte<br />

Gemäu er ihres Ur-Ur-Onkels<br />

Arthur Spiderwick gezo gen –<br />

und werden in ein spannendes<br />

Fantasy-Abenteuer verwickelt. Der<br />

Film des Regisseurs Mark Waters<br />

basiert auf der Buchvorlage von<br />

Holly Black und ist <strong>für</strong> alle „Salzer“<br />

ein absolutes Muss.<br />

Salz und Glaube<br />

wo jesus christus<br />

vergleicht<br />

„Ihr seid das Salz der Erde;<br />

wenn aber das Salz kraftlos<br />

geworden ist, womit soll es<br />

gesalzen werden? Es taugt zu<br />

nichts mehr, als hinausgeworfen<br />

und von den Menschen<br />

zertreten zu werden.“ (Matthäus<br />

5, 13) Mit diesem Vers<br />

aus der Bergpredigt vergleicht<br />

Jesus die Christen mit dem<br />

kostbaren Gut Salz. Das Gleichnis<br />

aus der Bibel ist neben<br />

seiner geistlichen Bedeutung<br />

nicht zuletzt auch ein Beleg <strong>für</strong><br />

die enorme Wichtigkeit von<br />

Salz in der damaligen Zeit.<br />

Fotos: Universal Pict. Int. Ger./Cinetext, Morton Salt, ullstein bild, Stadt Bad Sooden-Allendorf, Getty Images/Thinkstock (3)


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25<br />

Alex Adones vor einem Schaufelbagger. Er überwacht die Weiterbeförderung von tausenden Tonnen Salz.<br />

Wüstensalz macht<br />

WissensdurstiG<br />

Fotos: Aldo Fontana<br />

Alex Adones ist Supervisor <strong>für</strong> Bulk-Salz bei SPL,<br />

einer Tochtergesellschaft von <strong>K+S</strong> im südamerikanischen<br />

Chile. Im Hafen von San Vicente sorgt er<br />

da<strong>für</strong>, dass das Salz pünktlich und passend zu den<br />

Kunden kommt. Sein größter Traum: alle Anlagen<br />

des Unternehmens besuchen, um dazuzulernen.<br />

Seine Kollegen sagen, dass es zwei Dinge<br />

gibt, die Alex selten abhandenkommen:<br />

die gute Laune und der W<strong>uns</strong>ch,<br />

voranzukommen. Fragt man Alex Adones,<br />

wie er sich selbst beschreiben würde, dann<br />

antwortet er: „Ich halte mich <strong>für</strong> einen unkomplizierten<br />

Menschen, der Spaß daran<br />

hat, sich <strong>für</strong> Ziele einzusetzen.“<br />

Alex Adones ist 34 Jahre alt. Seit sechs Jahren<br />

arbeitet er bei der Sociedad Punta de<br />

Lobos (SPL) in der internationalen Abteilung<br />

(División Internacional) als Supervisor <strong>für</strong><br />

Schüttgut. Er ist zuständig <strong>für</strong> das Entladen<br />

des Salzes, das auf den Schiffen der Empremar<br />

– einer Tochtergesellschaft der SPL – in<br />

den Hafen von San Vicente gebracht wird,<br />

der zur Stadt Talcahuano gehört. Die Ware<br />

kommt aus dem Norden Chiles, aus der<br />

Nähe der Stadt Iquique, wo sich die Salzmine<br />

des Unternehmens befindet. Dort, im<br />

Salar Grande der Tarapacá-Wüste, gewinnt<br />

SPL Steinsalz im Tagebau. Die Reserven der<br />

Lagerstätte reichen aus, um die Weltbevölkerung<br />

<strong>für</strong> hunderte von Jahren mit Salz zu<br />

versorgen. Damit sie auch heute und morgen<br />

nicht auf das kostbare Gut verzichten<br />

muss, sind bei SPL in Chile an die 700 Mitarbeiter<br />

im Einsatz.<br />

Alex Adones ist einer von ihnen. Er ist zuständig<br />

da<strong>für</strong>, dass das Salz pünktlich und<br />

in bester Qualität an vier Großkunden der<br />

Region weitertransportiert wird, von denen<br />

jeder zwischen 2.000 und 8.000 Tonnen<br />

Salz im Monat verbraucht. Alex beaufsichtigt<br />

die Beladung der Lkw, und er fertigt die<br />

Transporte ab. „Meine Aufgabe ist es, <strong>für</strong><br />

einen reibungslosen Ablauf zu sorgen. Und<br />

wenn es irgendwo hakt, dann bemühe ich<br />

mich, die entstandenen Probleme zu lösen<br />

und möglichst keine zusätzlichen zu verursachen“,<br />

so Alex grinsend.<br />

Geboren und aufgewachsen ist Alex gleich<br />

in der Nähe von San Vicente, nämlich in<br />

der Stadt Concepción, die das Zentrum der<br />

zweitwichtigsten Wirtschaftsregion des<br />

Landes bildet. Er und seine drei Brüder verbrachten<br />

ihre Kindheit zwischen Kisten mit<br />

Gemüse und Getreide. „Meine Eltern haben<br />

nur die Grundschule besucht, weil sie von<br />

klein auf arbeiten mussten“, erzählt er. „Und<br />

sie arbeiten noch heute.“<br />

Ausbildung zum Techniker<br />

Die beiden älteren Brüder haben den Familienbetrieb<br />

fortgeführt. „Ich habe zunächst<br />

auch diesen Weg eingeschlagen, aber im<br />

Alter von 20 Jahren war mir klar, dass ich etwas<br />

anderes machen wollte: Ich habe eine<br />

Ausbildung zum Techniker in der Chemieindustrie<br />

begonnen.“ Die Eltern unterstützten<br />

ihn, gleichzeitig half Alex weiterhin auf<br />

dem Markt. Fortsetzung auf Seite 26 >>


26 27<br />

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Scoop 1/2011<br />

Scoop 1/2011<br />

Der Hafen von San Vicente de Talcahuano, wo<br />

die Schiffe der Empremar anlegen, die das Salz<br />

aus Iquique im Norden des Landes heranschaffen.<br />

Das ist meine Heimat<br />

Chile ist ein kleines Land mit knapp 17 Millionen Einwohnern.<br />

Es verfügt über große natürliche Ressourcen und eindrucksvolle<br />

Landschaften. Es erstreckt sich von der trockensten Wüste der<br />

Welt bis zum grünen Patagonien im äußersten Süden des Landes.<br />

Alex und sein Vater<br />

David Adones, der<br />

auf dem Markt<br />

in Talcahuano<br />

Lebensmittel und<br />

Getreide in einem<br />

alten Bus verkauft.<br />

Salar Grande de Tarapacá<br />

Ausschnitt<br />

Chile<br />

Chile ist ein 4.270 km langes und schmales Land, begrenzt durch den<br />

Pazifischen Ozean und die Anden. Im Norden des Landes herrscht trockenes<br />

Wüstenklima. Dort befindet sich im Salar von Tarapacá die Mine der SPL, eines<br />

der größten Salzvorkommen <strong>uns</strong>eres Planeten, aus dem der weltweite Bedarf<br />

an Natriumchlorid <strong>für</strong> mehrere hundert Jahre gedeckt werden kann.<br />

In der Mitte des Landes liegt das Hafenzentrum San Vicente de Talcahuano,<br />

wo die Schiffe der SPL-eigenen Reederei „Empremar“ anlegen. Dort herrscht<br />

ein gemäßigtes Klima mit deutlich abgegrenzten Jahreszeiten (Sommer,<br />

Herbst, Winter und Frühling).<br />

Im Süden von Chile herrscht ein gemäßigtes Klima mit großen Regenmengen<br />

und niedrigen Temperaturen im Winter.<br />

Tagsüber arbeitete er, nachts lernte er. Fünf<br />

Jahre später, er hatte die Ausbildung gerade<br />

abgeschlossen und arbeitete in einem Labor<br />

<strong>für</strong> Wasserproben, erzählte ihm ein Freund<br />

vom Werk Talcahuano der SPL. Dort werde<br />

im Labor jemand <strong>für</strong> Analysen gesucht. „So<br />

kam ich zum Unternehmen. Ich war <strong>für</strong> die<br />

Genehmigung des Endprodukts und die Erfüllung<br />

aller Vorschriften zuständig. Die Arbeit<br />

hat mir gleich sehr gefallen.“ Aber Alex<br />

hatte noch nicht genug vom Lernen und<br />

schloss eine zweite Ausbildung als Techniker<br />

<strong>für</strong> Angewandte Chemie (Ingeniería<br />

de Ejecución Química) ab. Und als ob das<br />

Wüstensalz nicht nur durstig, sondern auch<br />

wissensdurstig macht, hat er in diesem Jahr<br />

sogar noch ein Studium zum Wirtschaftsinnieur<br />

begonnen.<br />

» Lernen kann ich erst,<br />

wenn die Kinder schlafen.<br />

Ohne meine Frau<br />

Carolina wäre das alles<br />

gar nicht möglich. «<br />

Als Vater von drei Kindern, Javier (7), Alex<br />

Benjamín (3) und Josefa Ignacia (1,5), ist das<br />

Studieren natürlich nicht so leicht: „Lernen<br />

kann ich erst, wenn die Kinder schlafen. Und<br />

ohne meine Frau Carolina, die mich sehr unterstützt,<br />

wäre das alles gar nicht möglich.“<br />

Sein Leben und seine Träume<br />

Wenn er nicht arbeitet und nicht studiert,<br />

verbringt Alex so viel Zeit wie möglich mit<br />

seinen Kindern – oder mit denen, die ihm<br />

nahestehen. „Ich versuche, mit allen Menschen<br />

Zeit zu verbringen, die ich gern habe.“<br />

Das sind selbstverständlich auch seine Eltern,<br />

die er regelmäßig auf dem Markt und<br />

Mutter Elizabeth und<br />

der jüngere Bruder<br />

Cristopher im Haus<br />

der Eltern. „Ich bin<br />

sehr stolz auf Alex“,<br />

bekennt seine Mutter.<br />

Alex neben seiner Frau Carolina und seinen<br />

beiden jüngeren Kindern, Josefa und Alex Benjamín,<br />

im Wohnzimmer seines neuen Hauses.<br />

Talcahuano<br />

hafenzentrum<br />

zwischen zwei<br />

Buchten<br />

Unweit von Concepción<br />

liegt Talcahuano, eines der<br />

großen Hafenzentren des<br />

Landes, dank seiner Lage<br />

zwischen zwei Buchten.<br />

Der Name bedeutet<br />

„donnernder Himmel“<br />

und leitet sich von dem<br />

Mapuche-Indio Talcahueñu<br />

ab, der ein großer Kämpfer<br />

gegen die Spanier war. In<br />

Hafenstädten wie Talcahuano<br />

gehen Seelöwen<br />

gern an Land. Sie lassen<br />

sich füttern oder lauern<br />

im Wasser in der Nähe von<br />

Fischmärkten darauf, dass<br />

etwas <strong>für</strong> sie abfällt.<br />

INFO<br />

31<br />

31<br />

INFO<br />

31<br />

INFO<br />

31<br />

31<br />

zu Hause besucht, und auch die Freunde,<br />

mit denen er Fußball spielt und grillt. Außerdem<br />

liebt Alex das Reisen: „Als Schüler habe<br />

ich einen Teil der Ferien gejobbt, und <strong>für</strong> die<br />

restliche Zeit bin ich mit dem Rucksack losgezogen<br />

und habe per Anhalter ganz Chile<br />

und seine Nachbarschaft erkundet – im<br />

Süden bis zur Isla de Chiloé, im Norden bis<br />

zum Machu Picchu in Peru.“<br />

Trotz seines Jobs, des Studiums und der Familie<br />

kann Alex sich ein Leben ohne Reisen<br />

nicht vorstellen: „Am liebsten würde ich<br />

durch die ganze <strong>K+S</strong>-Welt reisen und alle<br />

Anlagen kennenlernen. Ich möchte wissen,<br />

wie sie funktionieren, und mit dem Wissen<br />

dann hier bei <strong>uns</strong> einiges verbessern. Das<br />

wäre mein Traum!“ (cbe)<br />

Weitere Informationen zur chilenischen<br />

Tochtergesellschaft Sociedad Punta de<br />

Lobos: http://www.spl.cl/<br />

<strong>K+S</strong><br />

naturwunder<br />

das Rauschen<br />

der Wasserfälle<br />

veranstalltung von laja mehr info<br />

Der Río de La Laja entspringt<br />

in den Anden und<br />

mündet in den Río Bío Bío.<br />

Auf dem Weg dorthin,<br />

portal nördlich Intranet von Los Angeles,<br />

muss er einen Höhenunterschied<br />

von 35 Metern<br />

überwinden – so entstehen<br />

die spektakulären vier Laja-<br />

Wasserfälle. Man kann sie<br />

von unten betrachten, vom<br />

Ufer des nun wieder ruhig<br />

dahinfließenden Flusses<br />

aus und von oben, von<br />

internet<br />

einer Brücke herunter.<br />

Concepción<br />

immer wieder steht<br />

die stadt auf<br />

Der offizielle Name<br />

der Universitätsstadt<br />

Concepción lautet<br />

„La Concepción de<br />

María Purísima del<br />

Nuevo Extremo“. Sie<br />

hat 212.000 Einwohner,<br />

im Umland leben etwa<br />

800.000 Menschen.<br />

Die Großregion ist<br />

Chiles zweitwichtigstes<br />

Wirtschaftszentrum.<br />

Auch Concepción wurde<br />

in seiner über 450-jährigen Geschichte<br />

mehrfach von Erdbeben<br />

heimgesucht. Heute bestehen<br />

die Häuser aus Stahlbeton, um<br />

sie sicherer zu machen. Viele<br />

Menschen wohnen jedoch auch<br />

in Holzhäusern, da das Material<br />

eher mit einem Erdbe ben zurechtkommt<br />

als Stein.<br />

Naturgewalt<br />

Der Tsunami<br />

drückte Boote<br />

aus dem Hafen<br />

in die Stadt.<br />

Erdbeben und Tsunami – die<br />

Katastrophe vom 27. Februar 2010<br />

50 Jahre lang hatte es kein so schweres Erdbeben gegeben.<br />

Noch in 1.000 Kilometer Entfernung war es zu spüren.<br />

Am 27. Februar 2010 um 3.34 Uhr<br />

wurde Chile von einem Beben der<br />

Stärke 8,8 auf der Richterskala heimgesucht,<br />

einem der sechs stärksten<br />

Beben, die je auf der Welt registriert<br />

wurden. Das Epizentrum lag 150<br />

Kilometer von Concepción und Talcahuano<br />

entfernt und verursachte kurz<br />

danach einen großen Tsunami in den<br />

Küstenbereichen. Insgesamt hatte<br />

das Land 525 Tote zu beklagen. Laut<br />

NASA hat das Erdbeben die Stadt<br />

Concepción um 3,04 Meter nach<br />

Westen verschoben.<br />

Eine große Welle drang in das Werk<br />

von SPL in Talcahuano ein und<br />

zerstörte einen Teil des Gebäudes.<br />

Glücklicherweise waren im Unternehmen<br />

keine Verluste an Menschenleben<br />

zu beklagen.<br />

Kein Regen in Sicht: der große Salar<br />

Grande de Tarapacá<br />

Über 500 Quadratkilometer – eine<br />

Fläche so groß wie die tschechische<br />

Hauptstadt Prag – erstreckt<br />

sich der Salar Grande de Tarapacá<br />

in der Atacamawüste. Er ist ein<br />

ausgetrockneter Salzsee und<br />

weist selbst an seiner tiefsten<br />

Stelle keine Feuchtigkeit auf.<br />

Die Steinsalzschicht ist bis 100<br />

Meter dick, bedeckt von einer<br />

dünnen Erdschicht. Gewonnen<br />

wird das Salz durch Sprengung.<br />

Der Tagebaubetrieb ist besonders<br />

kostengünstig. Ein weiterer Vorteil<br />

ist, dass alle Arbeiten unter freiem<br />

Himmel geschehen können, denn<br />

die Atacamawüste heißt nicht umsonst<br />

„trockenste Wüste der Welt“:<br />

In dieser Region im Norden Chiles<br />

regnet es nie.<br />

Fotos: Aldo Fontana (5), Bildstelle, Gianni Muratore / Alamy, F1online, Caballero/Reuters, <strong>K+S</strong> Grafik: KircherBurkhardt Infografik


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Sharing / partager / compartir / compartilhar Scoop 1/2011<br />

Scoop 1/2011<br />

Mit Kali beginnt<br />

bei <strong>uns</strong> das Leben<br />

Opa, Mutter und Sohn – drei Generationen einer Familie<br />

haben bei <strong>K+S</strong> in Neuhof ihren Beruf erlernt.<br />

Vor 50 Jahren startete dort eine besondere Ausbildungsinitiative.<br />

Grund <strong>für</strong> eine Rückschau der besonderen Art.<br />

W<br />

enn Familie Krack in Kalbach zum Essen<br />

am langen Wohnzimmertisch zusammenkommt,<br />

dann haben alle dasselbe Lieblingsthema:<br />

das Kaliwerk Neuhof-Ellers. Wen wundert’s.<br />

<strong>K+S</strong> ist im ost hessischen Neuhof der größte Arbeitgeber.<br />

Fast jeder hier hat ein Familienmitglied, das dort<br />

beschäftigt war oder ist. Bei Familie Krack ist die Verbindung<br />

zum Bergbau aber doch ganz spezieller Natur. Das<br />

Kaliwerk ist <strong>für</strong> die Kracks Familientradition: Seit drei<br />

Genera tionen hat ein Familienmitglied im Werk seinen<br />

Beruf gelernt und dann dort gearbeitet. Die Familie hat<br />

dabei hautnah miterlebt, wie sich die Idee des Ausbildens<br />

über die Jahrzehnte weiterentwickelt hat.<br />

Als Großvater Rudolf Krack 1953 als Bergmann angelernt<br />

wurde, wusste er nicht so recht, was ihn erwartet. Der<br />

gelernte Schuhmacher war einer der ersten, die im Werk<br />

Neuhof-Ellers unter Tage lernten. „Eine Ausbildung mit<br />

Theoriestunden und praktischen Übungen gab es damals<br />

nicht. Man lernte in der Grube, indem man mit<br />

anpackte“, sagt der 80-Jährige heute. Die unterirdische<br />

Strecke musste ausgebaut, Schienen verlegt werden,<br />

das alles oft in einem gerade mal einen Meter niedrigen<br />

» Eine Ausbildung mit Theoriestunden<br />

und praktischen Übungen<br />

gab es nicht. Man lernte,<br />

indem man mit anpackte. «<br />

Tunnel. Rudolf Krack hat die Arbeit trotzdem immer<br />

gern gemacht. Er mochte den ehrlichen, manchmal<br />

rauen Umgangston der Steiger. In der Grube wurde<br />

er vom Lehrhauer ganz praktisch angelernt. 1957<br />

legte er die Hauer-Prüfung ab. Sicher wäre er noch<br />

viele Jahre seiner Arbeit nachgegangen, wenn er<br />

nicht bei einem Arbeitsunfall 1967 schwer verletzt<br />

worden wäre. Bis zur Rente konnte er deshalb nur<br />

leichte körperliche Aufgaben <strong>für</strong> <strong>K+S</strong> übernehmen.<br />

Für seine Schwiegertochter Andrea war schon<br />

immer klar, dass sie mal im Werk Neuhof-Ellers arbeiten<br />

wollte. „Ich wohnte ja nur 200 Meter davon<br />

entfernt“, sagt die heute 51-Jährige. „Und auch mein<br />

Vater war dort Bergmann.“ Das Bewerbungsverfahren<br />

Da schau her: Bei der Feierstunde zum 50. Jubiläum der<br />

Ausbildungsinitiative zeigen heutige Azubis den Gästen,<br />

was sie können.<br />

Der Opa<br />

Immer gern zur<br />

Schicht gegangen<br />

Rudolf Krack (80) hat eine alte Karbidlampe<br />

aus seiner Bergmannszeit im<br />

Keller. Noch heute kann er erklären,<br />

wie sie funktioniert. „Gingen einem<br />

Rudolf Krack in der<br />

Pförtnerstube 1981.<br />

in der Grube die Streichhölzer aus,<br />

war es ringsherum dunkel“, sagt er.<br />

Das fehlende Tageslicht, die anderen<br />

Luftverhältnisse oder das Arbeiten<br />

im begrenzten Raum haben ihn nie<br />

abgeschreckt: „Ich bin immer gern<br />

zur Schicht gegangen, habe mich auf<br />

die Kumpel gefreut.“ Dabei wollte<br />

der Kalbacher eigentlich sein Geld als<br />

Schuhmacher verdienen. Aber das<br />

Geschäft ging nicht gut und so sattelte<br />

er 1957 um. Bohren, Schienen legen,<br />

Sprengen: Da<strong>für</strong> gab es damals keine<br />

Extra-Ausbildung. Rudolf Krack hat das<br />

alles direkt in der Grube während der<br />

Arbeit gelernt. Den Wechsel zu <strong>K+S</strong><br />

hat er nie bereut und ist bis zur Rente<br />

dem Werk treu geblieben.<br />

Die Mutter<br />

Ausbildung 200 Meter<br />

vom Elternhaus<br />

Wenn man, wie Andrea Krack (51),<br />

nur 200 Meter vom Kaliwerk entfernt<br />

wohnt und der Vater auch noch<br />

Bergmann ist, liegt es nahe, dass man<br />

selbst einmal dort einsteigt. Während<br />

ihrer Ausbildung zur Bürokauffrau von<br />

1975 bis 1978 gab es die duale Ausbildung<br />

schon. Andrea Krack besuchte<br />

also die Berufsschule in Fulda und<br />

durchlief im Werk alle kaufmännischen<br />

Abteilungen. Schnell merkte sie,<br />

dass ihr die Geschäftsbuchhaltung am<br />

meisten liegt. Nach den Prüfungen<br />

wurde sie dort übernommen und<br />

konnte auch nach zwei Babypausen<br />

problemlos in Teilzeit wieder ins Werk<br />

zurückkehren. „<strong>K+S</strong> ist ein guter Arbeitgeber.<br />

Ohne das Werk würde <strong>uns</strong><br />

was fehlen“, sagt sie.<br />

Andrea Krack 1975<br />

während ihrer<br />

Ausbildung.<br />

Der Sohn<br />

Nach der Ausbildung<br />

gleich weitergemacht<br />

Philipp Krack (24) hat schon als Schüler gern<br />

Werksluft geschnuppert. So konnte er zu Hause<br />

auch viel besser mitreden, wenn Mutter und<br />

Opa mal wieder fachsimpelten. Für ihn war<br />

schnell klar, dass er bei <strong>K+S</strong> seine Ausbildung<br />

machen wollte. Das Reparieren und Warten<br />

der Maschinen hatten es ihm besonders<br />

angetan. Deshalb lernte er nach dem Abitur<br />

Industriemechaniker. Die Ausbildung fand er<br />

so schön, dass er gleich weitermachte: Mit<br />

Förderung von <strong>K+S</strong> studiert er jetzt Maschinenbau<br />

in Kassel. Nun paukt er und arbeitet in<br />

den Semesterferien im Kaliwerk. Nach seinem<br />

Abschluss möchte er Projektleiter werden, um<br />

Opa und Mutter viel erzählen zu können.<br />

lief in den 1970er-Jahren noch kurz und unkompliziert:<br />

Auf die schriftliche Bewerbung folgte das Vieraugengespräch<br />

mit dem Personalchef, gleich danach gab es<br />

<strong>für</strong> Andrea Krack die Zusage. Ihre praktische Ausbildung<br />

zur Bürokauffrau führte sie durch alle Abteilungen des<br />

Werks, regelmäßig fuhr sie überdies zur außerbetrieblichen<br />

Ausbildung zur Berufsschule nach Fulda. Am<br />

besten gefiel es ihr in der Geschäftsbuchhaltung. Dort<br />

bekam sie nach der Abschlussprüfung eine feste Stelle.<br />

Inzwischen arbeitet sie im Sekretariat des Werksleiters.<br />

» Nach drei Jahren sattelte<br />

Philipp Krack auf: Er nutzte das<br />

<strong>K+S</strong>-Angebot des Werksstudiums,<br />

um Ingenieur zu werden. «<br />

Die Werksgeschichten von Opa und Mutter haben den<br />

Enkel und Sohn Philipp Krack so sehr fasziniert, dass er<br />

schon als Jugendlicher Ferienjobs und Praktika im Kaliwerk<br />

absolvierte. Bald wollte er Industriemechaniker<br />

werden. Nach dem Abitur 2007 bewarb er sich und wurde<br />

eingeladen: erst zu einem mehrstündigen theoretischen,<br />

dann zu einem praktischen Eignungstest. Beim<br />

Vorstellungsgespräch saßen ihm Personal-, Abteilungschef<br />

und Betriebsrat gegenüber. Von sehr vielen Bewerbern<br />

bekamen nur vier die Lehrstelle – Philipp Krack war<br />

einer von ihnen. Der Werksunterricht machte ihm Spaß,<br />

mit dem Ausbildungsmeister kam er gut klar. „Seminare,<br />

Fortbildungen – <strong>uns</strong> wurde viel geboten“, schwärmt<br />

der 24-Jährige. Nach drei Jahren wäre er als Industriemechaniker<br />

übernommen worden, doch Philipp Krack<br />

sattelte auf und startete ein <strong>K+S</strong>-gefördertes<br />

Ingenieurstudium. So studiert er jetzt in Kassel<br />

Maschinenbau, arbeitet in den Semesterferien<br />

weiterhin <strong>für</strong> das Werk Neuhof-Ellers und wird<br />

nach dem Abschluss als „Bachelor of Science“<br />

<strong>für</strong> verschiedene Projekte bei <strong>K+S</strong> eingesetzt.<br />

„Handwerklich werde ich dann nicht mehr arbeiten,<br />

aber die Aufgaben bleiben sicher sehr<br />

spannend.“<br />

Der Sohn, die Mutter, der Opa: ganz unterschiedliche<br />

Lehrjahre in verschiedenen Zeiten.<br />

Auf die Frage, ob sie jungen Leuten zur Ausbildung<br />

bei <strong>K+S</strong> raten würden, haben alle drei<br />

dieselbe Antwort: „Es ist eine gute Ausbildung.<br />

Man hat sehr gute Chancen, übernommen<br />

zu werden und dem Werk über viele<br />

Jahre verbunden zu bleiben.“ Qualitäten,<br />

die der besonderen Ausbildungsinitiative<br />

zu verdanken sind, die das<br />

Kaliwerk Neuhof-Ellers vor 50 Jahren<br />

startete. Bei einer Feierstunde<br />

zum Jubiläum zeigten jetzt die 46<br />

derzeitigen Azubis, was sie können.<br />

Auch den Ausbildern der ersten<br />

Stunde. (uha)<br />

645 Auszubildende in<br />

deutschen Standorten<br />

In den deutschen <strong>K+S</strong>-Standorten gibt es in diesem<br />

Jahr 645 Auszubildende in etwa 15 Ausbildungsberufen.<br />

„Pro Jahr stellen wir etwa 180 Azubis<br />

ein“, sagt Carola Becker aus der <strong>K+S</strong>-Personalentwicklung.<br />

„Nach der Ausbildung werden über 90<br />

Prozent von ihnen übernommen.“ Ob Mechaniker<br />

oder Bergbautechnologe: Im dualen System aus<br />

Berufsschule und praktischer Arbeit lernen junge<br />

Leute ihren Beruf. Im ersten Lehrjahr gehören ein<br />

Team- und ein Kommunikationstraining dazu. Zusätzlich<br />

bietet <strong>K+S</strong> drei werksgebundene Bachelor-<br />

Studiengänge an. Auf ein Einser-Zeugnis lege man<br />

bei der Auswahl der Azubis wenig Wert, sagt Carola<br />

Becker: „Wichtig sind <strong>uns</strong> technisch-physikalisches<br />

Verständnis, Neugier <strong>für</strong> den Beruf, Wissensdurst,<br />

Selbstvertrauen und Erfolgszuversicht.“<br />

Fotos: Heiko Meyer, Christian P. Stadtfeld, Privat (2)


30 Teilen Sharing / partager / compartir / compartilhar Scoop 1/2011<br />

was kommt bei ihnen<br />

weihnachten auf den Tisch?<br />

Nicht alle Mitarbeiter von <strong>K+S</strong> essen an Weihnachten die leckeren Lebkuchen-Scoops, die Sie hier sehen.<br />

Aber fast überall auf der Welt lässt man es sich besonders gut gehen. Wir haben gefragt, auf welche Weise.<br />

Iquique, Chile<br />

» weihnachten gibt es<br />

bei mir heiSSe schokolade «<br />

Wir sind zu sechst in meiner Familie: Mein Mann<br />

Sergio González Tejerina und ich, <strong>uns</strong>ere Töchter<br />

Faviola und Javiera und <strong>uns</strong>ere Haustiere Frieden<br />

und Chiroy. Weihnachten ist <strong>für</strong> <strong>uns</strong> ein ganz<br />

besonderes Fest, das sehr fröhlich und mit vielen<br />

Lichtern gefeiert wird. Bei vielen Familien in Chile<br />

kommt als Weihnachtsessen gefüllter Truthahn<br />

auf den Tisch. Bei mir gibt es eine andere Familientradition:<br />

Es gibt heiße Schokolade, eine „Torta<br />

de galletas“, eine Art Kekstorte mit Mokkacreme<br />

und Nüssen, „Pan de Pascua“, ein chilenischer<br />

Weihnachtskuchen, und „Queque de Pascua“, eine<br />

Art Früchtebrot. Außerdem backt meine jüngere<br />

Tochter Weihnachtsplätzchen.<br />

Mónica Victoria Soto Silva, SPL, Iquique, Chile<br />

Saskatoon, Kanada<br />

» ich werde ab sechs uhr<br />

morgens in der Küche stehen «<br />

Vor einigen Tagen sind meine beiden Söhne schon mit ihren<br />

Familien zu <strong>uns</strong> gekommen. Zu Weihnachten erwarte ich dann 18<br />

bis 25 Gäste, Familie und Freunde. Es gibt ein richtig großes Essen<br />

mit Truthahn aus dem Ofen und gebackenem Schinken, mit Rotkohl,<br />

Wintergemüse und vielem mehr. Und nachher eine Vinatarta, das ist<br />

ein isländischer Kuchen und Weihnachtskekse, Pudding, Orangen … Ich<br />

werde ab morgens um sechs Uhr in der Küche stehen, aber das gehört <strong>für</strong><br />

mich einfach dazu. Ich wünsche allen meinen Kollegen ganz frohe Weihnachten!<br />

Naomi Peters, <strong>K+S</strong> Potash Canada, Saskatoon, Kanada<br />

PhilIPPsthal,<br />

Deutschland<br />

» Es gibt Zeit <strong>für</strong> die<br />

Menschen am Tisch<br />

und Gespräche «<br />

Jedes Jahr zu Weihnachten kommt<br />

die sonst weit verstreute Familie<br />

zusammen. Traditionell gibt es<br />

bei <strong>uns</strong> dann ein reichhaltiges<br />

Raclette, bei dem jeder mit Käse<br />

überbackt, was er mag. Für <strong>uns</strong> ist<br />

das die lieb gewordene, perfekte<br />

Festtagsmahlzeit mit viel Geselligund<br />

Gemütlichkeit: Bei einem abwechslungsreichen<br />

Essen hat man<br />

Zeit <strong>für</strong> die Menschen am Tisch und<br />

Gespräche. Schon die Vorbereitung<br />

ist Gemeinschaftsarbeit. Wenn<br />

es noch schneit, ist die Stimmung<br />

wunderbar!<br />

Dr. Rainer Gerling, <strong>K+S</strong> kali GmbH,<br />

Philippsthal, Deutschland<br />

Sao Paulo, Brasilien<br />

» bei <strong>uns</strong> gibt es die berühmte<br />

farofa meiner mutter «<br />

Meine Mutter bereitet eine riesige Schweinekeule im<br />

Backofen, die über Nacht in einer Marinade eingelegt war.<br />

Danach wird sie mit Speckstreifen und grünen Oliven belegt<br />

und schmort stundenlang im Ofen. Dazu gibt es bei <strong>uns</strong><br />

meistens Kartoffelsalat – Kartoffeln, Eier, Speck, Oliven und<br />

viel Mayo – und die berühmte Farofa meiner Mutter – das<br />

ist Maniokmehl, das in der Pfanne mit Zwiebel, Knoblauch,<br />

Speck, Cabanossi und grünen Oliven angebraten wird. Wie<br />

ihr seht, ist meine Familie verrückt nach Speck und Oliven!<br />

Zu trinken ist meistens Bier und Cola da, aber seitdem ich aus<br />

Deutschland zurückkam, gibt es auch Wein. Bom apetite!<br />

Fabiane Dias da Motta, <strong>K+S</strong> Brasileira, Sao Paulo, Brasilien<br />

Kassel, Deutschland<br />

» auf dieses zusammentreffen<br />

freuen wir <strong>uns</strong> jedes jahr «<br />

Heiligabend, wenn der Baum festlich geschmückt ist,<br />

gibt es nach dem Kirchenbesuch am Abend bei <strong>uns</strong> traditionell<br />

Würstchen mit warmem Kartoffelsalat. Nach<br />

dem Essen findet die Bescherung statt. Wir sitzen<br />

noch im kleinen Kreis zusammen. An den folgenden<br />

Feiertagen kommt der Rest der Familie zusammen, auf<br />

dieses Zusammentreffen freuen wir <strong>uns</strong> jedes Jahr, da<br />

<strong>uns</strong>ere Familie sehr verstreut ist.<br />

Uwe Fischer, Ellermann & Hoff GmbH Fachunternehmen<br />

<strong>für</strong> Werkschutz c/o <strong>K+S</strong> ag, Kassel, Deutschland<br />

La PaZ, Bolivien/Kassel, Deutschland<br />

» ein groSSes Familienfest –<br />

ganz gleich wo «<br />

Sind wir in Bolivien, bereitet meine Mutter das traditionelle<br />

Weihnachtsessen „Picana Navideña“ zu – ein Gericht mit Lamm,<br />

Schwein, Huhn, Gemüse und Wein – unglaublich gut! Feiern wir<br />

dagegen in Deutschland, ist mein Schwiegervater <strong>für</strong> die Verköstigung<br />

verantwortlich. Auch wenn es sich viel ums Essen dreht,<br />

ist das Weihnachtsfest <strong>für</strong> <strong>uns</strong> tatsächlich ein großes Fest des<br />

Beisammenseins im Kreise geliebter Menschen. Feliz Navidad!<br />

Hugo Bascopé, <strong>K+S</strong> ag, Kassel, Deutschland<br />

Fotos: KircherBurkhardt (7), Privat (6)


Scoop 1/2011<br />

31<br />

Deutschlands einzigartiges<br />

Salzmuseum: Der Eingang führt<br />

durch einen Güterwaggon<br />

(rechts) in die große Ausstellungshalle<br />

mit einem sechs Tonnen<br />

schweren Steinsalzblock.<br />

Reise in die Welt des Salzes<br />

Fotos: Deutsches Salzmuseum (4)<br />

Das weltweit einzigartige<br />

Salzmuseum in<br />

Deutschland: Hier<br />

wird die faszinierende<br />

Geschichte des Salzes<br />

lebendig. Scoop stellt<br />

das Museum vor.<br />

Die größten Salzabbaugebiete der<br />

Welt, sie liegen im Salzmuseum Lüneburg<br />

nah beieinander: In wenigen<br />

Minuten können sich Besucher selbst davon<br />

ein Bild machen, wie in China, in den USA, in<br />

Deutschland oder anderswo Salz gewonnen<br />

wird. Möglich macht die Lehrfahrt ein moderner<br />

Multimedia-Tisch. „Das Besondere<br />

ist, dass jeder seine eigene Reise durch die<br />

Salzwelt wählen kann“, erklärt Museumsdirektor<br />

Dr. Christian Lamschus. Um das<br />

zu demonstrieren, berührt er auf einer animierten<br />

Weltkarte einen von 34 Salzkristallen.<br />

Jeder Kristall steht <strong>für</strong> ein ausgewähltes<br />

Salzabbaugebiet irgendwo auf der Welt.<br />

Der angewählte Salzkristall beginnt zu<br />

leuchten, virtuelle Salzkörner rieseln effektvoll<br />

auf ein Infofenster zu, dort erscheinen<br />

Bilder, Texte und Filme, in denen mehr über<br />

das jeweilige Abbaugebiet zu erfahren ist.<br />

Rund 180 unterschiedliche Informationen<br />

zu Salinen und Salzminen können auf diese<br />

Weise abgerufen werden, auf Deutsch und<br />

Die „Salzkristalle“ auf dem interaktiven<br />

Salztisch, der von <strong>K+S</strong> mit 150.000 Euro<br />

gesponsert wurde.<br />

auf Englisch. Ermöglicht hat<br />

die Anschaffung des Multimedia-Tischs<br />

der größte<br />

Salzproduzent der<br />

Erde. Richtig: <strong>K+S</strong>.<br />

Doch der Salztisch<br />

ist nicht<br />

das einzige<br />

Highlight des<br />

Museums,<br />

das jährlich<br />

von bis zu<br />

70.000<br />

Besuchern<br />

aus aller<br />

Welt aufgesucht<br />

Ein Museumsmitarbeiter<br />

in mittelalterlicher<br />

Kleidung der<br />

Salinenarbeiter an einer<br />

historischen Pfanne.<br />

wird. In drei Ausstellungsgebäuden werden<br />

Besucher Teil der faszinierenden Geschichte<br />

des Salzes vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert.<br />

Die sprudelnde Solequelle, alte<br />

Pumpgestänge und Siedehütten erwachen<br />

in Kombination mit modernen Animationen<br />

und Interaktionen zum Leben. Besucher<br />

sind nicht nur Beobachter: Sie können sich<br />

unter anderem im Salzsieden üben.<br />

„Unser Motto lautet: Sehen, riechen, fühlen<br />

und schmecken Sie selbst“, sagt Museumsdirektor<br />

Lamschus. Dieser Ansatz<br />

ist preisgekrönt. Als „Hands on<br />

Museum“ (Museum zum Anfassen)<br />

erhielt das Salzmuseum<br />

Lüneburg den Museumspreis<br />

des Europarates.<br />

Das Salzmuseum befindet<br />

sich auf dem Gelände der<br />

stillgelegten Lüneburger<br />

Saline. Das 1924 errichtete<br />

Siedehaus steht unter Denkmalschutz<br />

und kann besichtigt werden. „Es ist das<br />

einzige Museum in Deutschland, das sich<br />

ausschließlich mit Salz beschäftigt“, so<br />

Lamschus. Über tausend Jahre bestimmte<br />

das Salz nicht nur die Geschichte der Stadt<br />

im Norden Deutschlands. Die Saline war<br />

im Mittelalter und der frühen Neuzeit der<br />

größte Salzproduzent Europas. (uha)<br />

Deutsches<br />

Salzmuseum<br />

Industriedenkmal Saline Lüneburg<br />

Sülfmeisterstraße 1<br />

21335 Lüneburg<br />

Geöffnet: Mo. bis So. von 10 bis 17 Uhr<br />

Eintritt: Erwachsene 6 Euro<br />

info@salzmuseum.de<br />

www.salzmuseum.de


32<br />

Scoop<br />

Bunte Seite Fun Page / Page de fin / Página en color / Última página<br />

1/2011<br />

Bilderrätsel<br />

Sehen Sie Den Unterschied?<br />

Von Weihnachtsmännern<br />

sollte<br />

man sich nicht<br />

aufs Glatteis<br />

führen lassen, von<br />

Weihnachtsfrauen<br />

ebenso wenig:<br />

An zehn Stellen<br />

war hier ein Fälscher<br />

am Werk.<br />

Doch wo genau?<br />

Wie gefällt<br />

Ihnen die<br />

neue Scoop?<br />

Schreiben Sie<br />

<strong>uns</strong>. Schnell.<br />

Es könnte sich<br />

lohnen …<br />

Die neue Scoop ist <strong>für</strong> Sie erdacht<br />

und produziert worden.<br />

Die Redaktion hat also ein<br />

sehr hohes Interesse daran<br />

zu erfahren, was Ihnen an der<br />

Zeitung gefällt und was weniger,<br />

wo Ihnen etwas fehlt und<br />

worüber Sie sich besonders<br />

freuen. Beteiligen Sie sich an<br />

Lob und Kritik – und seien<br />

Sie schnell dabei. Unter den<br />

ersten 100 Einsendungen, die<br />

in der Redaktion eingehen,<br />

verlosen wir einen tollen<br />

Preis: Ein Originalmodell der<br />

neuen Teilschnittmaschine<br />

von Sandvik im Maßstab<br />

1:50. Schicken Sie <strong>uns</strong> Ihren<br />

Brief an die Adresse unten<br />

auf dieser Seite. Es zählt der<br />

Tag der Absendung.<br />

Original<br />

Auch in Südkorea kommt heutzutage der Weihnachtsmann. Wenn allerdings Dutzende von Weihnachtsfrauen auf Schlittschuhen<br />

auffahren, sind das möglicherweise nur verkleidete Angestellte eines Freizeitparks. Gucken Sie mal ganz genau hin …<br />

Fälschung<br />

Wussten Sie<br />

eigentlich<br />

schon, dass …<br />

15o kg<br />

pro Kopf und Jahr in Kanada von<br />

jenem Stoff verbraucht werden, der<br />

im Mittelpunkt des Texts auf Seite 16<br />

steht? In Deutschland sind es 19 kg<br />

pro Kopf und Saison.<br />

1,5<br />

Kilometer die Länge der 210 Tonnen<br />

schweren Rohre des Bauwerks ist, von<br />

dem auf Seite 21 die Rede ist?<br />

5.496<br />

Quadratkilometer zum Einzugsgebiet<br />

des Flusses gehören, der Namensgeber<br />

des größten Kaliverbundwerkes<br />

von <strong>K+S</strong> ist? Mehr dazu auf Seite 8.<br />

Die RundUmfrage<br />

Was ich schon<br />

immer wissen<br />

wollte …<br />

Jetzt sind Sie dran: Denn hier<br />

möchten wir in Zukunft etwas<br />

von Ihnen, den Mitarbeitern<br />

der <strong>K+S</strong> Gruppe, lesen. Diesmal<br />

stellen wir die Frage. Doch in<br />

Zukunft sollen hier nicht nur<br />

Ihre Antworten, sondern auch<br />

Ihre Fragen stehen.<br />

Wie das funktioniert?<br />

Sie haben eine lustige Antwort<br />

auf <strong>uns</strong>ere Frage? Dann<br />

schi cken Sie in Ihrer Sprache<br />

eine Postkarte an die Redak ­<br />

tion „Scoop“ (Adresse siehe<br />

Impressum) oder eine E-Mail an<br />

scoop@k-plus-s.com.<br />

Ihre originellsten Antworten<br />

drucken wir in der folgenden<br />

Ausgabe, und wer antwortet,<br />

darf die nächste Frage stellen.<br />

Unsere Frage:<br />

Welcher Spruch zum<br />

Arbeitsbeginn ist<br />

besonders unpassend?<br />

Erzählen Sie <strong>uns</strong>, welcher<br />

Spruch morgens beim<br />

Einfahren ins Werk oder<br />

Passieren des Drehkreuzes<br />

gar nicht geht, und<br />

warum nicht. Und wie<br />

gesagt: Es muss nicht<br />

ganz so ernst sein.<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>K+S</strong> Aktiengesellschaft Redaktionsleitung: Christin Bernhardt (cbe) Redaktion: Uwe Handke (uha), Andreas Köster (akö), Jennifer Merten (jme), Michael Wudonig<br />

(mwu) Telefon: +49 561 9301-1424 Telefax: +49 561 9301-1666 E-Mail: scoop@k-plus-s.com Internet: www.k-plus-s.com Anschrift: <strong>K+S</strong> Aktiengesellschaft, Kommunikation und<br />

Medien, Bertha-von-Suttner-Straße 7, 34131 Kassel Bildredaktion, Layout und Realisation: KircherBurkhardt GmbH Druck: Werbedruck GmbH Horst Schreck hase, Spangenberg<br />

Auflage: 23.500<br />

Fotos: Kim Jae-Hwan/AFP/Getty Images (2), 3PR/Sandvik

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