Pfarreiblatt 3/2012 - Katholische Kirchgemeinde Kriens
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pfarrei.bruderklaus@kath-kriens.ch Pfarrei Bruder Klaus 9<br />
Namensgebung bei der Taufe<br />
Beim Namen gerufen<br />
Mögen Sie Ihren Vornamen? Wissen<br />
Sie, warum man Ihnen genau diesen<br />
Namen gegeben hat? Der Name<br />
ist ja nicht unwichtig.<br />
«Ich heisse Jakob. Schon mein Vater<br />
und vor ihm sein Vater hiessen Jakob.<br />
Das ist bei uns eine Familientradition.<br />
Der älteste Sohn bekommt den<br />
gleichen Namen wie der Vater.» So<br />
könnte eine Geschichte rund um einen<br />
Namen beginnen.<br />
Romanheld und Lexikon<br />
Es gibt viele Gründe, warum Eltern<br />
ihren Kindern diesen oder jenen Namen<br />
geben. Zum Beispiel eine Familientradition,<br />
eine besondere Beziehung<br />
zu einem Namen, eine Art Vorbild,<br />
das ebenso geheissen hat, wie<br />
man nun dem Kind den Namen gibt.<br />
Oder man hat eine besondere Beziehung<br />
zu einer Kultur oder zu einem<br />
Land und die Kinder bekommen<br />
dann zum Beispiel schwedische Namen<br />
wie Marit oder Finn. Man ist begeistert<br />
von einer Hauptdarstellerin,<br />
einem Hauptdarsteller in einem Film<br />
oder einer Hauptfigur in einem Roman<br />
und dann gibt man dem Kind<br />
den gleichen Namen wie zum Beispiel<br />
Amélie oder Harry. Andere kaufen<br />
ein Namensbüchlein und schauen<br />
sich die Bedeutungen der Namen<br />
an oder wählen einen Vornamen, der<br />
dann auch zum Nachnamen passt.<br />
Wo nötig hilft der Blick ins Namenslexikon.<br />
Einmaligkeit<br />
Mia, ich taufe dich im Namen des<br />
Vaters und des Sohnes und des Heiligen<br />
Geistes. Luca, sei besiegelt mit<br />
der Gabe Gottes, dem Heiligen Geist.<br />
Bei der Taufe und bei der Firmung<br />
wird der Name des Kindes bzw. des<br />
Jugendlichen, der Jugendlichen zuerst<br />
genannt. Der Vorname ist wichtig.<br />
«Manchmal ist der Name von der<br />
Wortbedeutung her schon ein Programm<br />
für einen Menschen», schreibt<br />
Anselm Grün. Mit dem Namen ist oft<br />
auch ein Namenspatron, eine Heilige<br />
oder ein Heiliger verbunden, der oder<br />
dich nicht,<br />
ich habe dich beim<br />
«Fürchte<br />
Namen gerufen.»<br />
die einem Menschen auch Möglichkeiten<br />
aufzeigt, wie man das eigene<br />
Leben gestalten könnte oder was einem<br />
wichtig werden kann im Leben.<br />
Der Name weist auch hin auf die Persönlichkeit,<br />
auf die Besonderheit der<br />
Namensträgerin, des Namensträgers.<br />
«Wenn wir uns mit unserem Namen<br />
beschäftigen, dann werden wir mehr<br />
und mehr in das Geheimnis unserer<br />
Einmaligkeit hineinwachsen.»<br />
(Foto: R. Gemperle)<br />
Namensnennung<br />
Wenn wir Menschen auf ihren Namen<br />
ansprechen, dann sprechen wir<br />
sie nicht auf irgendetwas an, sondern<br />
unmittelbar auf sich selbst. Jeder<br />
Mensch ist mit seinem Namen<br />
unverwechselbar und höchstpersönlich<br />
präsent. Im Buch des Propheten<br />
Jesaja gibt es zwei wunderbare Verse,<br />
die so lauten: «So spricht Gott …<br />
Fürchte dich nicht, denn ich habe<br />
dich ausgelöst, ich habe dich beim<br />
Namen gerufen …» Wenn Gott jeden<br />
Menschen beim Namen ruft, dann<br />
steckt darin eine tiefe Vertrautheit.<br />
Im Rufen beim Namen steckt auch<br />
eine Zusage. Gott will den Menschen<br />
begleiten und beschützen. Freilich<br />
ist dieser Schutz keine Lebensversicherung,<br />
sondern ist immer auf das<br />
Vertrauen des Gerufenen angewiesen.<br />
Regina Osterwalder,<br />
Pfarreileiterin