Immatrikulation ab WiSe 2013/14 - KHSB
Immatrikulation ab WiSe 2013/14 - KHSB
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Staatlich anerkannte Fachhochschule für Sozialwesen<br />
Catholic University of Applied Sciences<br />
Modulhandbuch<br />
berufsbegleitend<br />
Bachelorstudiengang<br />
Heilpädagogik (B.A.)<br />
in Kooperation mit dem<br />
Berufsverband der Heilpädagogen e.V. (BHP)
Berufsbegleitender Bachelorstudiengang Heilpädagogik an der <strong>KHSB</strong> in Kooperation mit dem BHP<br />
Herausgegeben vom Präsidenten der<br />
Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin<br />
Staatlich anerkannte Fachhochschule für Sozialwesen<br />
Catholic University of Applied Sciences<br />
Stand: 2. Oktober <strong>2013</strong><br />
Katholische Hochschule für Sozialwesen Berlin<br />
Köpenicker Allee 39 – 57<br />
10318 Berlin<br />
Telefon +49(0)30 – 50 10 10-10<br />
FAX +49(0)30 – 50 10 10-88<br />
www.khsb-berlin.de<br />
studentensekretariat@khsb-berlin.de<br />
Inhalt<br />
Vorwort ................................................................................................................................................................. 1<br />
Rahmenstudienplan ........................................................................................................................................... 3<br />
Modulübersicht ................................................................................................................................................... 5<br />
Modul 01 - Historische, systematische und normative Dimensionen der Heilpädagogik ........................... 5<br />
Modul 02 - Humanwissenschaftliche Zugänge zum Phänomen Behinderung ............................................ 8<br />
Modul 03 - Kommunikation, Kooperation und Begleitung ......................................................................... 10<br />
Modul 04 - Inklusion und Partizipation in und mit Organisationen ............................................................ 13<br />
Modul 05 - Internationale und vielfaltsbezogene Aspekte der Heilpädagogik .......................................... <strong>14</strong><br />
Modul 06 - Grundlagen empirischer Sozialforschung .................................................................................. 17<br />
Modul 07 - Inklusion und Partizipation - Entwicklung und Umsetzung in Projekten ................................ 18<br />
Modul 08 - Bachelor-Thesis ............................................................................................................................ 20<br />
Anlage: Auflistung angerechneter Kompetenzen .................................................................................... 21
Vorwort<br />
Berufsbegleitender Bachelorstudiengang Heilpädagogik an der <strong>KHSB</strong> in Kooperation mit dem BHP<br />
1 Philosophie und Studienprofil<br />
Der Studiengang Heilpädagogik wurde ausdrücklich im Geist von „Inklusion und Partizipation“ entwickelt.<br />
Diese inhaltliche Ausrichtung entspricht einerseits dem Stand der aktuellen Fachdebatte, andererseits den<br />
gegenwärtigen gesellschaftlichen Herausforderungen und dem damit verknüpften Bedarf an angemessen<br />
qualifizierten Heilpädagoginnen und Heilpädagogen als innovative Berufsrollenträger.<br />
1.1 Fachliche Fundierung<br />
Nachdem im 19. und 20. Jahrhundert immer mehr Spezialeinrichtungen für Menschen mit Behinderungen<br />
entstanden, die ohne Zweifel einen zeitgenössischen Fortschritt für die betroffenen Personen bedeuteten,<br />
ist seit den 1970er Jahren in der Fachdiskussion vermehrt die Frage aufgetreten, ob Sondereinrichtungen<br />
im Erziehungs- und Bildungsbereich und in der sog. ‚Behindertenhilfe‘ weiterhin eine adäquate Form der<br />
Unterstützung und Förderung darstellen. Internationale Einflüsse führten auch in Deutschland zu Debatten<br />
um „Normalisierung“, „Integration“ und „Teilh<strong>ab</strong>e“. Die sich seit Mitte der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts<br />
durchsetzende Praxis und Theorie der gemeinsamen Erziehung und Bildung behinderter Kinder, die<br />
unter dem Begriff „Integration“ firmiert, verstehen wir als Teil einer emanzipatorischen Sozial-bewegung<br />
und erkennen in ihr einen wesentlichen Impuls zur Neujustierung des professionellen Selbstverständnisses<br />
der Heilpädagogik.<br />
Trotz vielfältiger Bemühungen um Veränderung kam die Kommission der Europäischen Gemeinschaft im<br />
Mai 2000 zu der Einschätzung, dass Menschen mit Behinderung als „anerkanntermaßen eine der am<br />
stärksten benachteiligten Gruppen unserer Gesellschaft“ gesehen werden müssen, die „immer noch mit<br />
erheblichen Barrieren konfrontiert (sind), die sie daran hindern, sich an sämtlichen Bereichen des gesellschaftlichen<br />
Lebens zu beteiligen“.<br />
Als theoretische Antwort auf diese nach wie vor unzureichende gesellschaftliche Praxis et<strong>ab</strong>liert sich seit<br />
2000 auch in Deutschland die aus dem angloamerikanischen Raum übernommene Leitidee der „Inklusion“.<br />
Sie basiert auf einem „demokratischen Differenzbegriff“ (Prengel, Annedore: Pädagogik der Vielfalt.<br />
Opladen 1995, S. 181f); in dem Motto „Es ist normal, verschieden zu sein“ auf den Begriff gebracht. Ausgehend<br />
von der Anerkennung der Vielfalt als „gesellschaftlichem Normalfall“ wird „Behinderung“ als eine<br />
Dimension von Verschiedenheit – neben anderen! – begriffen, <strong>ab</strong>er nicht mehr als eine (zu verändernde)<br />
„Minusvariante“ von Normalität. Damit fokussiert sich inklusives Denken und Handeln nicht (mehr) auf<br />
einzelne zuvor „definierte“ und „kategorisierte“ Personen mit (behinderungsbedingten oder anders begründeten)<br />
besonderen Bedürfnissen, sondern es richtet den Blick auf die grundsätzliche Dazugehörigkeit<br />
aller Menschen als vollwertige Mitglieder einer Gemeinschaft, „ohne Wenn und Aber“. Der Respekt vor<br />
der Verschiedenheit bedeutet, alle Hierarchien, die auf Abweichungen von der Majorität basieren, überwinden<br />
zu helfen. Das Streben nach Gleichwertigkeit bzw. nach der vollen gesellschaftliche Teilh<strong>ab</strong>e bisher<br />
(aufgrund von Behinderung) ausgegrenzter Personen oder Gruppen erzwingt ein verändertes Verständnis<br />
von „Hilfen“: weg von der defektorientierten (separaten) individuellen Förderung hin zu einer ressourcenund<br />
lebensweltorientierten, von den Adressatinnen und Adressaten gewünschten Begleitung in den Strukturen<br />
und Prozessen des Sozialraums. Eine so verstandene Unterstützung geht einher mit der Veränderung<br />
von Haltungen, Einstellungen und Menschenbildern ganzer sozialer Gemeinschaften und Institutionen und<br />
strebt die strukturelle Beseitigung institutioneller, bildungspolitischer, sozialer, baulicher, wirtschaftlicher<br />
und politischer Barrieren an. Inklusion erweist sich damit als „sozialethisches Konzept und sozialpolitisches<br />
Leitbild für eine Gesellschaft, in der<br />
• jeder geschätzt und respektiert wird,<br />
• jede einzelne Person in ihrer Individualität anerkannt wird, gleiche Rechte und Zugang zu allen<br />
Funktionsfeldern der Gesellschaft hat,<br />
• unterstützende Ressourcen koordiniert und ständig reflektiert werden“ (Vgl. Boban, Hinz 2003<br />
in: Bloemers, Wolf et al.: Richtung Inklusion in Europa/ Towards Inclusion in Europe. Berlin<br />
2006, S. 125.)<br />
Dieser Inklusionsbegriff – deutlich unterschieden vom gleichnamigen Begriff soziologischer Provenienz –<br />
korrespondiert mit einem christlich geprägten Menschenbild und Gerechtigkeitsgebot.<br />
1
Berufsbegleitender Bachelorstudiengang Heilpädagogik an der <strong>KHSB</strong> in Kooperation mit dem BHP<br />
Inklusion zu realisieren bedeutet somit, in allen Lebensbereichen (Familie, Erziehung und Bildung, Wohnen,<br />
Arbeit, Frei-zeit, Medien und Kultur) alle Formen von Diskriminierung und Ausgrenzung zu bekämpfen.<br />
Damit entwickelt sie sich immer klarer in Richtung eines Konzeptes des menschlichen Zusammenlebens,<br />
das die in einer Gemeinschaft vorhandenen Formen von Vielfalt als Ressource erkennt, wertschätzt und<br />
nutzt. Inklusive Konzepte wie die „gemeinsame Erziehung und Bildung“, „Community Living“, „Community<br />
Care“ und „Sozialraumorientierung“ rücken die Wertschätzung von Vielfalt zur sozialen Einbindung<br />
und Gleichstellung bisher ausgegrenzter Personen(-gruppen) bereits in den Vorder-grund. Damit beginnt<br />
gleichzeitig ein sozialer Prozess, der von allen Beteiligten vollzogen und mit gestaltet werden muss, Partizipation!<br />
Die Gewährung gleichberechtigter Teilh<strong>ab</strong>e am Leben in der Gemeinschaft ist ohne die Partizipation<br />
und Selbstbestimmung der „behinderten“ Menschen nicht möglich, wie es die emanzipatorische Behindertenbewegung<br />
in ihrem Motto ausdrückt: „Nichts über uns, ohne uns!“ Diesem Anliegen wird der<br />
Studiengang mit der „Partizipation“ als zielführendem Leitbegriff und seiner menschenrechtlichen Fundierung<br />
gerecht.<br />
1.2 Menschenrechtliche Fundierung<br />
Hochschulische Professionalisierung an der <strong>KHSB</strong> zielt auf die Wahrnehmung gesellschaftlicher, fachlicher<br />
und berufs-ethischer Verantwortung, die sich in der Übernahme alltäglicher Berufsaufg<strong>ab</strong>en bündelt. Insbesondere<br />
vor dem Hinter-grund der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert gehört es zum christlich<br />
geprägten Ausbildungsprofil, eine konsequente menschenrechtsbasierte Haltung ein zu nehmen, die durch<br />
einige auch von Deutschland unterschriebene inter-nationale Vertragswerke gestützt werden. An erster<br />
Stelle ist in diesem Kontext die von Deutschland 2009 ratifizierte UN-Behindertenrechtskonvention zu nennen,<br />
mit der sich das Land zur Umsetzung der Inklusion verpflichtet hat. Dazu zählen <strong>ab</strong>er auch weitere<br />
Vertragswerke wie die UN-Kinderrechtskonvention, die Deutschland 1992 ratifiziert hat, die „Salamanca-<br />
Erklärung und der Aktionsrahmen für besondere Bedürfnisse“ (1994), die „Charta von Luxemburg“ (1996)<br />
und die „Madrid-Deklaration“ von 2002. Auf nationaler Ebene sei hierzu exemplarisch auf das 2002 ver<strong>ab</strong>schiedete<br />
„Bundesgleichstellungsgesetz“ verwiesen. Der Studiengang Heilpädagogik wurde in Einklang mit<br />
den hier verankerten normativen Orientierungen konzipiert, die das innovative Berufsprofil der Heilpädagogik<br />
prägen und zukunftsfähig machen.<br />
2 Schlüsselqualifikationen und Kernkompetenzen<br />
Das Bachelorstudium Heilpädagogik soll Studierende zur Aneignung fortgeschrittener Kenntnisse und Fertigkeiten<br />
führen, um in ausgewählten Handlungsfeldern Menschen innerhalb ihres sozialen Umfeldes (und<br />
mit den dort befindlichen Personen) zu begleiten, die aufgrund von biologischen, psychischen und/oder<br />
sozialen Faktoren in ihren Aktivitäten und in der Teilh<strong>ab</strong>e am Leben in der Gesellschaft so eingeschränkt<br />
sind, dass ihnen ein selbstbestimmtes Leben kaum oder nicht möglich ist. Nach Abschluss des Studiums<br />
werden sie in der Lage sein, auf der Grundlage kritisch reflektierten Fachwissens und unter Einsatz von<br />
Methoden, die den Zielen der Bildung, Selbstbestimmung und Teilh<strong>ab</strong>eförderung „behinderter“ Menschen(-gruppen)<br />
dienen, lebenswelt- und ressourcenorientierte Prozesse anzuregen oder zu unter-stützen.<br />
Sie können inklusive Maßnahmen personenzentriert organisieren, umsetzen und (selbst-)kritisch evaluieren.<br />
Unter inklusiver Zielsetzung erwerben sie folgende Kernkompetenzen, die in den einzelnen Modulen durch<br />
die jeweiligen Qualifikationsziele konkretisiert werden:<br />
• einschlägiges und fachlich relevantes Theoriewissen,<br />
• sie sind in der Lage zu dessen kritischer Analyse und Reflexion,<br />
• nutzen das Theoriewissen zur Erweiterung zielorientierter und innovativer Handlungsfähigkeit,<br />
• vertiefen ihre Handlungskompetenzen, um ressourcenorientierte und inklusive Prozesse zu initiieren<br />
und Bildung, Selbstbestimmung und Teilh<strong>ab</strong>e behinderter Menschen innerhalb ihrer Lebenswelten<br />
und im Sozialraum zu fördern,<br />
• sie entwickeln und erproben neue Handlungsansätze in eigenen Projekten und reflektieren deren<br />
Verlauf und Ergebnisse,<br />
• sie können, mit unterschiedlichen Partnern (Betroffenen, Angehörigen, Professionellen) angemessen<br />
kommunizieren und kooperieren und partizipative Strukturen fördern,<br />
• und hinterfragen auf der Grundlage einer menschenrechtlichen Orientierung kritisch fremde<br />
und eigene Einstellungen, Werte und professionelle Haltungen.<br />
2
Berufsbegleitender Bachelorstudiengang Heilpädagogik an der <strong>KHSB</strong> in Kooperation mit dem BHP<br />
3 Modulplan und Inhalte<br />
Zur Erlangung dieser Kompetenzen ist das Studium in acht Module mit insgesamt 20 Bausteinen aufgeteilt,<br />
in denen 105 Credits erworben werden (75 Credits sind bereits mit dem Nachweis der geforderten Studienvoraussetzungen<br />
(ins-besondere dem Nachweis der fachschulischen Qualifikation zum/zur staatlich anerkannten<br />
Heilpädagogen/Heilpädagogin) angerechnet (siehe Anlage – Rahmenplan).<br />
Das Studium beginnt mit einer Einführung in wissenschaftliches Arbeiten sowie der grundlegenden Fokussierung<br />
heilpädagogischer Theorie (historische Entwicklungslinien, aktuelle Theorien/Konzepte, Heilpädagogik<br />
als normative Handlungswissenschaft) mit Blick auf die Leitideen „Inklusion“ und „Partizipation“. M<br />
02 vertieft den humanwissenschaftlichen Zugang zur HP mit vier „bezugswissenschaftlichen“ Zugängen.<br />
Diese dienen dazu, vorhandene Theoriekenntnisse und Handlungsformen der Studierenden zu irritieren<br />
und mit Blick auf „Inklusion“ und „Partizipation“ zu vertiefen.<br />
In M 03 werden diagnostische, kommunikative und sozialraumbezogene Konzepte inklusiven Handelns<br />
vorgestellt. M 04 zielt auf die Auseinandersetzung mit den Rahmenbedingungen und Implikationen von<br />
heilpädagogischer Professionalität im Kontext organisationalen Handelns. M 05 fokussiert auf Gender,<br />
Diversity/Interkulturalität und die Diskussion von Heilpädagogik und Inklusion in internationalen Zusammenhängen.<br />
In M 06 werden die Grundlagen der empirischen Sozialforschung gelegt. Dieses Modul steht in engem<br />
Zusammenhang mit der Konzeption und Durchführung eines eigenen Projektes im 3. und 4. Semester (M<br />
07 Inklusion und Partizipation).<br />
Modul 07 stellt eine enge Verzahnung von wissenschaftlichem Theoriediskurs mit der beruflichen Praxis der<br />
Studierenden her und schafft vielfältige Reflexionsanlässe, um Fragen, die bei der handlungspraktischen<br />
Umsetzung einer inklusive Heilpädagogik entstehen, zu klären.<br />
M 08 (Bachelor-Thesis) greift in der Regel eine Fragestellung aus der Projektarbeit auf und vertieft diese.<br />
Rahmenstudienplan<br />
180 Credits, davon 75 Credits angerechnet und 105 Credits an der Hochschule zu erbringen | 58 SWS |<br />
Teilzeitstudiengang 5 Semester | berufsbegleitend<br />
SWS PL/ SL Credits<br />
Angerechnete Module 75<br />
A Zielgruppen und Handlungsfelder 5<br />
B Theorie und Praxis heilpädagogischen Handelns 11<br />
C Einführung in die Handlungslehre 18<br />
D Heilpädagogische Diagnostik 5<br />
E Humanwissenschaftliche Grundlagen zum Phänomen Behinderung 22<br />
F Heilpädagogisches Handeln in Organisationen 6<br />
G Heilpädagogische Beziehungsgestaltung 8<br />
3
Berufsbegleitender Bachelorstudiengang Heilpädagogik an der <strong>KHSB</strong> in Kooperation mit dem BHP<br />
M 01<br />
Historische, systematische und normative Dimensionen der<br />
Heilpädagogik<br />
01.1 Propädeutikum: von der Praxis zur Theorie 2<br />
01.2 Historische Traditionslinien der Heilpädagogik 2<br />
01.3 Aktuelle Theorien und Konzepte der Heilpädagogik 4<br />
01.4 Heilpädagogik als normative Handlungswissenschaft 2<br />
10(9)* 1/ 0 <strong>14</strong><br />
M 02 Humanwissenschaftliche Zugänge zum Phänomen Behinderung 10(8)* 1/ 0 15<br />
02.1<br />
Theologisch-anthropologische und erziehungswissenschaftliche<br />
Zugänge<br />
02.2 Sozialmedizinische und sozialpsychiatrische Zugänge 4<br />
02.3 Psychologische Zugänge 2<br />
02.4 Soziologische Zugänge 2<br />
2<br />
M 03 Kommunikation, Kooperation und Begleitung 10(9)* 1/ 0 15<br />
03.1 Diagnostik und Lernbegleitung 4<br />
03.2 Kommunikation und professionelle Beziehungsgestaltung 4<br />
03.3 Inklusives Handeln im Sozialraum 2<br />
M 04 Inklusion und Partizipation in und mit Organisationen 8 1/ 0 10<br />
04.1 Heilpädagogisches Handeln in und mit Organisationen 4<br />
04.2 Rechtliche Rahmenbedingungen des heilpädagogischen Handelns 4<br />
M 05 Internationale und vielfaltsbezogene Aspekte der Heilpädagogik 6 1/ 0 9<br />
05.1 Geschlecht und Behinderung 2<br />
05.2 Heilpädagogik, Interkulturalität und Vielfalt 2<br />
05.3<br />
Sozial- und gesellschaftspolitische Dimensionierung der Heilpädagogik<br />
im nationalen und internationalen Zusammenhang<br />
2<br />
M 06 Grundlagen empirischer Sozialforschung 6(5)* 1/ 0 8<br />
06.1 Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens und Forschungsethik 4<br />
06.2 Methoden empirischer Sozialforschung in der Heilpädagogik 2<br />
4
Berufsbegleitender Bachelorstudiengang Heilpädagogik an der <strong>KHSB</strong> in Kooperation mit dem BHP<br />
M 07 Inklusion und Partizipation - Entwicklung und Umsetzung in Projekten 8(6)* 1/ 0 22<br />
07.1 Projektentwicklung und Projektmanagement 2<br />
07.2<br />
Inklusion und Partizipation - Entwicklung und Umsetzung eines eigenen<br />
Projektes<br />
6<br />
M 8 Bachelor-Thesis - 1/ 0 12<br />
GESAMT 58(50)* 8/ 0 180<br />
* Die in Klammern aufgeführte SWS-Anzahl spiegelt die Präsenzlehre wider. Die Differenz wird jeweils in E-<br />
Learning-Formaten gelehrt.<br />
Modulübersicht<br />
Modul 01 - Historische, systematische und normative Dimensionen der Heilpädagogik<br />
Modulverantwortung<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
Allgemeine Inhalte<br />
Qualifikationsziele<br />
Prof. Dr. Monika Schumann<br />
Heilpädagogik<br />
Auf der Basis zentraler historischer Traditionslinien werden in diesem Modul<br />
aktuelle fachliche Strömungen in der Heilpädagogik im Spannungsfeld zwischen<br />
gesellschaftlicher Ausgrenzung, Integration und Inklusion von Menschen<br />
mit Behinderung thematisiert, analysiert und reflektiert. In der systematischen<br />
Auseinandersetzung mit einschlägigen Theorien und Konzepten erwerben die<br />
Studierenden neue wissenschaftliche Kompetenzen und generieren Handlungswissen<br />
zur Konzeptentwicklung und Implementierung innovativer Prozesse<br />
in Richtung Inklusion und Partizipation, die durch die UN-<br />
Behindertenrechtskonvention noch forciert werden. Heilpädagogik als Menschenrechtsprofession<br />
lernen sie als normative und handelnde Wissenschaft<br />
kennen, die ihren Adressatinnen und Adressaten bei der Durchsetzung ihrer<br />
Menschen-, Bürger- und Sozialrechte fachliche Unterstützung bieten will.<br />
Die Studierenden<br />
können ihre Fachkompetenzen aus professionstheoretischer Perspektive<br />
reflektieren und verfügen über Strategien und Techniken zur Gestaltung<br />
ihres weiteren Studienprozesses<br />
erfassen die Bedeutung historisch-fachlicher Traditionslinien für heilpädagogisches<br />
Denken und Handeln und reflektieren auf diesem Hintergrund<br />
die aktuellen Fachentwicklungen<br />
kennen aktuelle Theorieentwicklungen und Konzepte, können diese angemessen<br />
reflektieren und für die Konzeptualisierung des eigenen integrativen/<br />
inklusiven Handelns fruchtbar machen<br />
verstehen Heilpädagogik als Menschenrechtsprofession mit ihren normativen<br />
Grundlagen, Implikationen und Aufg<strong>ab</strong>enfeldern.<br />
5
Berufsbegleitender Bachelorstudiengang Heilpädagogik an der <strong>KHSB</strong> in Kooperation mit dem BHP<br />
Baustein 01.1<br />
2 SWS<br />
Inhalte<br />
Qualifikationsziele<br />
Baustein 01.2<br />
2 SWS<br />
Inhalte<br />
Qualifikationsziele<br />
Baustein 01.3<br />
4 SWS<br />
Inhalte<br />
Propädeutikum: von der Praxis zur Theorie<br />
Im Zentrum dieses Modulbausteins steht die Auseinandersetzung mit professionsbezogenen<br />
Erfahrungen und Entwicklungen in heilpädagogischen Handlungsfeldern.<br />
In kritischer Reflexion ihres mitgebrachten Theorie- und Handlungswissens<br />
entwickeln die Studierenden er-kenntnisleitende Fragestellungen<br />
zur Gestaltung ihres weiteren Studiums. Darüber hinaus eignen sie sich Methoden<br />
und Techniken wissenschaftlichen Arbeitens an wie Literatur- und Internetrecherchen,<br />
Strukturieren und Formulieren wissenschaftlicher Texte, Aufbereitung<br />
und Dokumentation wissenschaftlicher Erkenntnisse und schriftliche und<br />
mündliche Ergebnispräsentation. Gruppenbezogenes, kooperatives, wissenschaftliches<br />
Arbeiten bietet dafür eine geeignete Grundlage.<br />
Die Studierenden<br />
können ihre derzeitigen professionellen Erkenntnisse und Erfahrungen aus<br />
professionstheoretischer Perspektive einschätzen und reflektieren<br />
kennen Strategien und Methoden themenzentrierten, wissenschaftlichen<br />
Arbeitens<br />
können wissenschaftliche Erkenntnisse angemessen vertreten und präsentieren<br />
h<strong>ab</strong>en Kompetenzen zur weiteren Gestaltung ihres Studienprozesses und<br />
ihres Selbststudiums.<br />
Historische Traditionslinien der Heilpädagogik<br />
In diesem Modulbaustein geht es um die wechselseitige Durchdringung von<br />
Sozial-, Ideen- und Institutionsgeschichte in der Heilpädagogik über die unterschiedlichen<br />
Zeitepochen hinweg bis zur gegenwärtigen kontextbezogenen<br />
Analyse des professionellen heilpädagogischen Denkens und Handelns.<br />
Die Studierenden<br />
• kennen zentrale historisch-fachliche Traditionslinien der Heilpädagogik<br />
• können das zeitgenössische Denken und Handeln im Hinblick auf Menschenbilder<br />
und Werthaltungen aus historisch-gesellschaftlicher Perspektive<br />
analysieren<br />
• erkennen historische Bezüge und/oder Innovationen in aktuellen Entwicklungen,<br />
Denkfiguren und Handlungsperspektiven<br />
• sind in der Lage, auf dem Hintergrund der kritischen Analyse der Fachgeschichte<br />
eine eigene fachliche Positionierung zu entwickeln und zu begründen.<br />
Aktuelle Theorien und Konzepte der Heilpädagogik<br />
Auf der Grundlage eines sozialwissenschaftlichen Verständnisses von „Behinderung“<br />
werden in diesem Modulbaustein aktuelle Theorieentwicklungen in der<br />
Heilpädagogik im Spannungsfeld zwischen gesellschaftlicher Ausgrenzung,<br />
Integration und Inklusion reflektiert. Neuere Strömungen wie das Normalisierungsprinzip,<br />
Integrationspädagogik, die Selbstbestimmt –Leben- Bewegung,<br />
Empowerment, Dis<strong>ab</strong>ility Studies u.a. werden in ihrer Bedeutung für die Konzeptentwicklung<br />
und Implementierung inklusiver und partizipativer Prozesse<br />
erschlossen. Die gesellschaftlichen, menschenrechtlichen, bildungs-, sozial- und<br />
behindertenpolitischen Entwicklungen und Motive, die eine an Teilh<strong>ab</strong>e und<br />
Partizipation orientierte Heilpädagogik begründen, werden erörtert.<br />
6
Berufsbegleitender Bachelorstudiengang Heilpädagogik an der <strong>KHSB</strong> in Kooperation mit dem BHP<br />
Qualifikationsziele<br />
Baustein 01.4<br />
2 SWS<br />
Inhalte<br />
Die Studierenden<br />
• kennen die neueren Theorieentwicklungen in der Heilpädagogik, deren<br />
Entstehungshinter-gründe und deren Implikationen<br />
• können Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Ansätzen erfassen<br />
und bewerten<br />
• sind in der Lage, diese theoretischen und konzeptionellen Grundlagen im<br />
Hinblick auf das professionelle heilpädagogische Handeln zu analysieren<br />
und zu bewerten<br />
• können Theorien für die Konzeptualisierung des eigenen integrativen/ inklusiven<br />
Handelns nutzbar machen.<br />
Heilpädagogik als normative Handlungswissenschaft<br />
Heilpädagogik als Menschenrechtsprofession unterstützt ihre Adressatinnen<br />
und Adressaten bei der Durchsetzung ihrer Menschen-, Bürger- und Sozialrechte<br />
und fördert ihre Partizipation auf der Basis einer inklusiven Orientierung. Unter<br />
diesem Einfluss wird das Selbstverständnis der Heilpädagogik als normativ<br />
ausgerichtete Wissenschaft und als Handlungswissenschaft erfasst und reflektiert.<br />
Qualifikationsziele<br />
Lehrformen<br />
Voraussetzungen für die Teilnahme -<br />
Verwendbarkeit -<br />
Anzahl der Credits <strong>14</strong><br />
Voraussetzung für die Verg<strong>ab</strong>e von Credits<br />
Workload<br />
Die Studierenden<br />
• kennen die einschlägigen internationalen und nationalen menschenrechtliche<br />
Übereinkünfte (UN-Behindertenrechtskonvention, UN-Kinderrechtskonvention,<br />
Behindertengleichstellungsgesetz u.a.)<br />
• erfassen die Relevanz moderner Menschenrechte für das Aufg<strong>ab</strong>enprofil<br />
der Heilpädagogik in Theorie und Praxis<br />
• verstehen Heilpädagogik als Menschenrechtsprofession<br />
• können menschenrechtsbasiertes Handeln in exemplarischen heilpädagogischen<br />
Handlungs-feldern konzipieren.<br />
Seminare<br />
Voraussetzung für die Verg<strong>ab</strong>e der Credits und der daraus<br />
folgenden Berechnung der Leistungspunkte ist ein Teilnahmeschein<br />
in allen Bausteinen und das erfolgreiche Bestehen<br />
des Moduls. Dies wird in der Regel durch das Bestehen<br />
der Prüfungsleistung dokumentiert.<br />
420 h<br />
Anzahl der SWS 10 (davon Präsenz: 9)<br />
Anzahl und Form der PL und SL<br />
Häufigkeit des Angebots<br />
Dauer der Module/ Semesterlage<br />
1 PL: Ref, HA<br />
Nach Bedarf<br />
1. - 2. Semester<br />
7
Berufsbegleitender Bachelorstudiengang Heilpädagogik an der <strong>KHSB</strong> in Kooperation mit dem BHP<br />
Modul 02 - Humanwissenschaftliche Zugänge zum Phänomen Behinderung<br />
Modulverantwortung<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
Allgemeine Inhalte<br />
Qualifikationsziele<br />
Baustein 02.1<br />
2 SWS<br />
Inhalte<br />
Qualifikationsziele<br />
Prof. Dr. Axel Bohmeyer<br />
Ethik, Erziehungswissenschaft, Medizin, Psychologie, Soziologie<br />
In diesem Modul werden grundlegende Theorien, Ziele und Perspektiven von<br />
Bezugswissenschaften in ihrer wissenschaftlichen Eigenlogik wie in ihren, für<br />
die Heilpädagogik relevanten Wissensbeständen vermittelt. D<strong>ab</strong>ei werden Aspekte<br />
der Sozialmedizin und Sozialpsychiatrie, der Psychologie, der Soziologie,<br />
der Erziehungswissenschaft und der theologischen Anthropologie in ihrer Bedeutung<br />
für die heilpädagogische Theorie und Praxis reflektiert. Im Mittelpunkt<br />
stehen individuelle Entwicklungsprozesse, gesundheitliche, psychische und psychosoziale<br />
Bedingungen und Konstruktionen von Behinderungen. Diese werden<br />
analysiert, um passgenaue Unterstützungsstrategien entwickeln zu können. Im<br />
Rückgriff auf das ICF-Modell (Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit,<br />
Behinderung und Gesundheit) der WHO werden die individuellen und kontextuellen<br />
Faktoren miteinander in Beziehung gesetzt. Diese Betrachtungsweise<br />
führt zu einer Neugewichtung der Beziehungen zwischen Menschen mit Behinderungen,<br />
ihrem sozialen Umfeld und professionell Tätigen.<br />
Die Studierenden<br />
• wissen um Behinderung als bio-psycho-soziales Geschehen<br />
• kennen die für die heilpädagogische Theoriebildung relevanten Theorien<br />
und Konzepte aus unterschiedlichen Disziplinen<br />
• entwickeln ein interdisziplinär geprägtes, integratives Verständnis von<br />
Heilpädagogik<br />
• sind in der Lage, einen entsprechenden Praxistransfer zu leisten.<br />
Theologisch-anthropologische und erziehungswissenschaftliche Zugänge<br />
In diesem Baustein geht es um die Vertiefung grundlegenden Wissens über<br />
pädagogisches Handeln und seiner theoretischen Begründung, Analyse und<br />
Reflexion. Subjektorientiertes Lernen und Umgang mit Heterogenität wird als<br />
pädagogische Herausforderung und Chance diskutiert. D<strong>ab</strong>ei werden die Studierenden<br />
exemplarisch in die anthropologischen Grundlagen pädagogischsozialprofessioneller<br />
Arbeit bzw. in die Methode und Grundfragen der philosophischen,<br />
theologischen und pädagogischen Anthropologie eingeführt. Es werden<br />
erziehungswissenschaftliche Theoriefiguren, ihre Rolle als normative Handlungswissenschaft<br />
sowie theoretische und praktische Konzepte der Bildungsund<br />
Erziehungspraxis vermittelt. D<strong>ab</strong>ei wird Bezug genommen auf eine theologisch<br />
fundierte Anthropologie, der es um die kritische Analyse eigener und<br />
fremder, beschreibender wie normativ gehaltvoller Menschenbilder geht.<br />
Die Dimensionen menschlicher Selbstkonstitution (Personalität, Identität in Differenz)<br />
und der (im)perfekte Mensch (Mängel- und Bedürfniswesen; Endlichkeit<br />
und Sterblichkeit) sind weitere Inhalte des Bausteins.<br />
Die Studierenden<br />
• kennen relevante erziehungswissenschaftliche und theologischanthropologische<br />
Begriffe und Denkfiguren und können diese auf heilpädagogische<br />
Prozesse beziehen<br />
• sind vertraut mit den Ambivalenzen und Grenzen pädagogischer Gestaltbarkeit<br />
• kennen relevante historische und aktuelle Antworten auf die Frage nach<br />
Status, Wesen, Würde, Rechten und Pflichten des Menschen im Kontext<br />
8
Berufsbegleitender Bachelorstudiengang Heilpädagogik an der <strong>KHSB</strong> in Kooperation mit dem BHP<br />
Baustein 02.2<br />
4 SWS<br />
Inhalte<br />
Qualifikationsziele<br />
Baustein 02.3<br />
2 SWS<br />
Inhalte<br />
Qualifikationsziele<br />
von Gesellschaft und Natur und können vor diesem Hintergrund eine eigene<br />
Position erarbeiten und diese argumentativ ausweisen<br />
• können pädagogische Dimensionen heilpädagogischen Handelns analysieren,<br />
reflektieren und auf die eigene Professionalität beziehen.<br />
Sozialmedizinische und sozialpsychiatrische Zugänge<br />
In diesem Modul werden die Zusammenhänge zwischen sozialer Ungleichheit<br />
und Krankheit bzw. Gesundheit thematisiert. Insbesondere wird d<strong>ab</strong>ei auf Hintergründe<br />
individuell-biographischer, biologischer, sozialer und gesellschaftlicher<br />
Aspekte psychischer Erkrankungen eingegangen.<br />
Theorien und Methoden von Prävention und Gesundheitsbildung werden vorgestellt<br />
und Anwendungsmöglichkeiten für die praktische heilpädagogische<br />
Arbeit erarbeitet. D<strong>ab</strong>ei wird Bezug genommen auf aktuelle sozial- und gesundheitspolitische<br />
Diskussionen wie auf medizinsoziologische Forschungsergebnisse.<br />
Weitere Inhalte sind die Darstellung struktureller und therapeutischer<br />
Hilfsangebote der Sozial- und Gemeindepsychiatrie, sowie die Psychopathologie,<br />
Diagnostik, Symptomatologie und Behandlungsformen häufiger psychischer<br />
Störungen. Darüber hinaus werden auch die psychosozialen Auswirkungen<br />
psychischer Störungen thematisiert.<br />
Die Studierenden<br />
• kennen sozialmedizinische und sozialpsychiatrische Denkfiguren und die<br />
für heilpädagogische Theorie und Praxis relevanten Wissensbestände<br />
• können wissenschaftlich basierte Konzepte von Gesundheit, Krankheit und<br />
Behinderung (wie etwa: Salutogenese, Stress-Coping-Modell, Sozialepidemiologisches<br />
Modell, Ungleich-verteilung von Gesundheit und Krankheit,<br />
usf.) kritisch rezipieren<br />
• kennen ausgewählte Methoden der Prävention, Gesundheitsförderung<br />
und Reh<strong>ab</strong>ilitation im klinischen Kontext heilpädagogischer Arbeit<br />
• sind zu einer ressourcenorientierten Analyse der Auswirkungen (Chancen<br />
und Risiken) von Krankheit und Behinderung /Beeinträchtigung befähigt.<br />
Psychologische Zugänge<br />
Der Baustein vermittelt vertiefende Kenntnisse ausgewählter Themen und Theorien<br />
der (Entwicklungs-)Psychologie: Aspekte der menschlichen Entwicklung<br />
über die gesamte Lebensspanne sowie Erklärungsmodelle von vielfältigen Beeinträchtigungen<br />
werden vorgestellt. Daran anknüpfend erfolgt die Darstellung<br />
ausgewählter psychologischer Interventionsverfahren (z.B. systemische, tiefenpsychologische,<br />
kognitiv-behavioral oder humanistische Verfahren).<br />
Die Genese und (soziale) Bedeutung von Begriffen wie „Gesundheit“ „Störung“<br />
und „Krankheit“ wird kritisch diskutiert. Alternative Konzepte zum medizinisch-biologischen<br />
Krankheitsverständnis (z.B. Resilienz, Theorien zu Stress<br />
und Bewältigungsstrategien, Netz-werk- und Empowermentansätze) werden als<br />
Grundlage der heilpädagogischen Professionalität eingeführt.<br />
Die Studierenden<br />
• können die menschliche Entwicklung und psychische Auffälligkeiten aus<br />
verschiedenen Perspektiven (z.B. systemisch und tiefenpsychologisch) erklären<br />
• kennen einschlägige psychotherapeutische Verfahren und können ihre<br />
Anwendungsmöglichkeiten im heilpädagogischen Feld kritisch beurteilen<br />
• sind in der Lage, Alternativen zum medizinisch-biologischen Krankheitsverständnis<br />
zu formulieren.<br />
9
Berufsbegleitender Bachelorstudiengang Heilpädagogik an der <strong>KHSB</strong> in Kooperation mit dem BHP<br />
Baustein 02.4<br />
4 SWS<br />
Inhalte<br />
Qualifikationsziele<br />
Lehrformen<br />
Soziologische Zugänge<br />
Voraussetzungen für die Teilnahme -<br />
Verwendbarkeit -<br />
In diesem Baustein werden vertikale und horizontale Dimensionen sozialer Ungleichheit<br />
so-wie die sozialen Konsequenzen demographischen Wandels, Flexibilisierung<br />
und Individualisierung, <strong>ab</strong>weichenden Verhaltens sowie des Funktionswandels<br />
von Familie vorgestellt. Zu-dem wird soziale Exklusion thematisiert<br />
und die Vielfalt sozialer und kultureller Zugehörigkeitsmuster reflektiert.<br />
Sozialisationstheorien und Fragen der Identitätsentwicklung werden aus soziologischer<br />
Perspektive bearbeitet. Stigmatheorien sowie Soziologie in der Perspektive<br />
von Dis<strong>ab</strong>ility Studies (Peer-Theorien, „social model of dis<strong>ab</strong>ility“) sind<br />
weitere Inhalte dieses Bausteins.<br />
Die Studierenden<br />
• können zentrale soziologische Schlüsselbegriffe sicher anwenden, um soziale<br />
Phänomene in der Heilpädagogik zu erfassen<br />
• können den Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft, Bildungschancen<br />
und aktueller Lebenslage in der Praxis analysieren und angemessen reflektieren<br />
• kennen Theorien zu gesellschaftlichen Prozessen und Strukturen, die Behinderung<br />
als soziales Faktum entstehen lassen.<br />
Anzahl der Credits 15<br />
Voraussetzung für die Verg<strong>ab</strong>e von Credits<br />
Workload<br />
Seminare<br />
Voraussetzung für die Verg<strong>ab</strong>e der Credits und der daraus<br />
folgenden Berechnung der Leistungspunkte ist ein<br />
Teilnahmeschein in allen Bausteinen und das erfolgreiche<br />
Bestehen des Moduls. Dies wird in der Regel durch das<br />
Bestehen der Prüfungsleistung dokumentiert.<br />
300 h<br />
Anzahl der SWS 10 (davon Präsenz: 8)<br />
Anzahl und Form der PL und SL<br />
Häufigkeit des Angebots<br />
Dauer der Module/ Semesterlage<br />
PL: KL, mPr<br />
Nach Bedarf<br />
1. – 3. Semester<br />
Modul 03 - Kommunikation, Kooperation und Begleitung<br />
Modulverantwortung<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
Allgemeine Inhalte<br />
Prof. Dr. Monika Willenbring<br />
Heilpädagogik, Psychologie<br />
Das Modul 03 zielt <strong>ab</strong> auf die Befähigung zur Gestaltung einer verstehenden,<br />
kompetenz- und ressourcenorientierten Diagnostik und (Lern-)Begleitung, zum<br />
Aufbau einer tragfähigen professionellen Kommunikation und Beziehungsgestaltung<br />
mit unterschiedlichen Adressatengruppen, zur Kooperation in unterschiedlichen<br />
sozialen Settings und zum inklusiven Handeln im Sozialraum. Dazu<br />
werden kommunikationstheoretische Grundlagen vertieft, Ansätze und Metho-<br />
10
Berufsbegleitender Bachelorstudiengang Heilpädagogik an der <strong>KHSB</strong> in Kooperation mit dem BHP<br />
Qualifikationsziele<br />
Baustein 03.1<br />
4 SWS<br />
Inhalte<br />
Qualifikationsziele<br />
Baustein 03.2<br />
4 SWS<br />
Inhalte<br />
den der Gesprächsführung und Beratung thematisiert und Formen inklusiven<br />
Handelns in Gruppen, im Gemeinwesen und im öffentlichen Raum vorgestellt,<br />
vertieft und reflektiert.<br />
Die Studierenden<br />
kennen Grundlagen, Ansätze und Formen ressourcen- und prozessorientierter<br />
(Förder-)diagnostik sowie öko-systemischer (Lern-)Begleitung und<br />
können sie für sich nutzbar machen<br />
verfügen über Kenntnisse in verschiedenen Kommunikationstheorien,<br />
kennen Methoden und Techniken der Gesprächsführung und Beratung<br />
sind befähigt zur professionellen Beziehungsgestaltung mit unterschiedlichen<br />
Kommunikationspartnern in unterschiedlichen sozialen Settings<br />
kennen Ansätze und Methoden inklusiven Handelns in verschiedenen Sozialräumen<br />
und können sie für sich nutzbar machen.<br />
sind in der Lage ihr eigenes Kommunikations- und Kooperationsverhalten<br />
zu reflektieren.<br />
Diagnostik und Lernbegleitung<br />
Die ICF, die Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit<br />
(2001), führt auf der Basis eines biopsychosozialen Modells von Behinderung zu<br />
einer ressourcen- und entwicklungsbegleitenden Perspektive im begleitenden<br />
Handeln. Die pädagogisch und systemisch ausgerichtete Förderdiagnostik und<br />
Lernbegleitung steht im Zeichnen der Leitideen von Individualisierung, Kompetenz-,<br />
Ressourcen- und Prozessorientierung. Es werden aktuelle Ansätze wie die<br />
Mensch-Umfeld-Diagnose, ökosystemische Prozessbegleitung, verstehende Diagnostik<br />
und Fallverstehen, individuelle Lern- und Entwicklungsbegleitung bearbeitet.<br />
Die förderdiagnostischen Kompetenzen bilden die Grundlage für das<br />
Erstellen von heilpädagogischen Stellungnahmen und Entwicklungsdokumentationen<br />
(Förderpläne, Entwicklungsberichte usw.). Fallanalytische (diagnostische<br />
und begleitende) Vorgehensweisen in Werkstattphasen tragen zum kommunikativen<br />
Austausch über Strategien der diagnostischen Informationsgewinnung<br />
und Lernbegleitung in unterschiedlichen Kontexten bei.<br />
Die Studierenden<br />
wissen um den Paradigmenwechsel in der Diagnostik und kennen wichtige<br />
Grundlagen einer kompetenz- und ressourcenorientierten Diagnostik (z.B.<br />
ICF)<br />
kennen förderdiagnostische Ansätze, Strategien, Vorgehensweisen und Instrumentarien<br />
sind befähigt zur kompetenz- und ressourcenorientierten Planung, Durchführung<br />
und Evaluation von Lern- und Entwicklungsbegleitungen<br />
können das eigene diagnostische Handeln kritisch reflektieren.<br />
Kommunikation und professionelle Beziehungsgestaltung<br />
Dieser Modulbaustein befasst sich mit den theoretischen Grundlegungen professioneller<br />
Beziehungsgestaltung. Dazu zählen kommunikationstheoretische<br />
Grundlagen, Methoden und Techniken der Gesprächsführung, Ansätze und<br />
Methoden von Beratung und Empowerment. Die Praxis der professionellen Beziehungsgestaltung<br />
wird auf den verschiedenen Systemebenen (mit Menschen<br />
mit Behinderungen, mit Familien und Angehörigen, mit Teamkolleg/inn/en und<br />
Fachpersonal, mit Leitungspersonen und in Trägerstrukturen) betrachtet. Fragen<br />
zur Unterstützten Kommunikation ergänzen ggf. das Spektrum.<br />
11
Berufsbegleitender Bachelorstudiengang Heilpädagogik an der <strong>KHSB</strong> in Kooperation mit dem BHP<br />
Qualifikationsziele<br />
Baustein 03.3<br />
2 SWS<br />
Inhalte<br />
Die Studierenden<br />
kennen einschlägige kommunikationstheoretische Grundlagen, deren Bedingungen<br />
und Handlungssettings<br />
kennen Ansätze und Methoden der Gesprächsführung und Beratung.<br />
können auf den verschiedenen Systemebenen und mit unterschiedlichen<br />
Kommunikations-partnern tragfähige professionelle Beziehungen initiieren<br />
und gestalten<br />
sind in der Lage und bereit zur selbstreflexiven Analyse ihres eigenen<br />
Kommunikationsverhaltens.<br />
Inklusives Handeln im Sozialraum<br />
Inklusives Handeln wird im Rahmen der Gestaltung kommunikativer Prozesse in<br />
und mit Gruppen im sozialen Raum betrachtet. Neben allgemeinen Grundlagen<br />
(z.B. Theorien zu sozialen Interaktionsprozessen, Gruppendynamik usw.) wird<br />
insbesondere das Verhältnis von Selbsthilfe bzw. Selbstvertretung und Professionellen<br />
reflektiert. Ansätze der Gemeinwesenorientierung und deren Handlungsformen<br />
(z.B. Community Care, Community Living, Netzwerkarbeit, persönliche<br />
Zukunftsplanung) sind weitere Inhalte dieses Bausteines. Aus dieser<br />
Perspektive werden Gemeinden, Gemeinschaften und andere gesellschaftliche<br />
Teil-systeme als Orte der Integration und Inklusion in den Blick genommen.<br />
Qualifikationsziele<br />
Lehrformen<br />
Voraussetzungen für die Teilnahme -<br />
Verwendbarkeit -<br />
Anzahl der Credits 15<br />
Voraussetzung für die Verg<strong>ab</strong>e von<br />
Credits<br />
Die Studierenden<br />
kennen Theorien und Ansätze inklusiven Handelns im Sozialraum<br />
kennen Methoden der Aktivierung des öffentlichen Raumes zur (Weiter-)<br />
Entwicklung von Inklusion und Partizipation<br />
können sich ausgewählter Methoden unter klaren Zielformulierungen bedienen<br />
können die Wirksamkeit inklusiven Handelns im sozialen bzw. öffentlichen<br />
Raum kritisch reflektieren.<br />
Seminare<br />
Workload 450 h (davon Präsenz: 9)<br />
Anzahl der SWS 10<br />
Anzahl und Form der PL und SL<br />
Häufigkeit des Angebots<br />
Dauer der Module/ Semesterlage<br />
Voraussetzung für die Verg<strong>ab</strong>e der Credits und der daraus folgenden<br />
Berechnung der Leistungspunkte ist ein Teilnahmeschein<br />
in allen Bausteinen und das erfolgreiche Bestehen des<br />
Moduls. Dies wird in der Regel durch das Bestehen der Prüfungsleistung<br />
dokumentiert.<br />
1 PL: GA, Ref, HA<br />
Nach Bedarf<br />
1. - 3. Semester<br />
12
Berufsbegleitender Bachelorstudiengang Heilpädagogik an der <strong>KHSB</strong> in Kooperation mit dem BHP<br />
Modul 04 - Inklusion und Partizipation in und mit Organisationen<br />
Modulverantwortung<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
Allgemeine Inhalte<br />
Qualifikationsziele<br />
Baustein 04.1<br />
4 SWS<br />
Inhalte<br />
Qualifikationsziele<br />
Baustein 04.2<br />
4 SWS<br />
Inhalte<br />
Prof. Dr. Reinhard Burtscher<br />
Soziale Arbeit, Heilpädagogik, Recht<br />
In diesem Modul erweitern die Studierenden ihre Kenntnisse im Bereich der<br />
Organisationssoziologie, um die organisationsbedingte Rahmung heilpädagogischen<br />
Handelns er-kennen zu können, in Form von Organisationsanalysen konkreter<br />
bestimmen zu können und im Rahmen der eigenen Möglichkeiten auf<br />
das Handeln in und mit Organisationen in der Weise Einfluss nehmen zu können,<br />
dass Inklusion und Partizipation unterstützt werden. Solide Kenntnisse der<br />
rechtlichen Rahmenbedingungen (insbesondere SGB I, X, VIII und XII) und<br />
Kompetenzen in der Nutzung rechtlicher Instrumente zur Realisierung von Inklusion<br />
und Partizipation tragen wesentlich dazu bei.<br />
Die Studierenden<br />
kennen relevante organisationssoziologische Grundlagen<br />
können unter ausgewählten Aspekten Organisationsanalysen leisten<br />
kennen die für das heilpädagogische Handeln relevanten, rechtlichen<br />
Grundlagen<br />
können sich rechtlicher Instrumente zur Förderung von Inklusion und Partizipation<br />
bedienen.<br />
Heilpädagogisches Handeln in und mit Organisationen<br />
Professionelles heilpädagogisches Handeln in und mit Organisationen setzt organisationsanalytische<br />
Kompetenzen voraus, um die Einflüsse der Organisation/en<br />
auf den verschiedenen Systemebenen (Kommunikationsstrukturen, Arbeitsbeziehungen,<br />
Arbeits<strong>ab</strong>läufe in und zwischen Organisationseinheiten und<br />
Hierarchieebenen sowie Binnenklima und Außendarstellungen) konkreter erfassen<br />
zu können und unter der Zielsetzung von Inklusion und Partizipation mit<br />
gestalten zu können. Dazu werden ausgewählte Aspekte der Organisationssoziologie<br />
vorgestellt und deren Relevanz für die Weiterentwicklung des inklusiven<br />
heilpädagogischen Handelns in und mit Organisationen reflektiert.<br />
Die Studierenden<br />
kennen relevante organisationssoziologische Grundlagen<br />
können Organisationen unter bestimmten Aspekten analysieren<br />
können Organisationsstrukturen, -prozesse und -kulturen im Hinblick auf<br />
Inklusion und Partizipation kritisch bewerten<br />
sind befähigt, ihre eigene Rolle im Organisationskontext zu erkennen und<br />
im Sinne der Zielsetzung von Inklusion und Partizipation zu nutzen.<br />
Rechtliche Rahmenbedingungen des heilpädagogischen Handelns<br />
Die tatsächlichen Handlungsmöglichkeiten in der Heilpädagogik werden wesentlich<br />
durch sozial- und zivilrechtliche Regelungen bestimmt. Zur Gewährleistung<br />
der rechtlich garantierten Hilfeansprüche im Einzelfall sind fundierte<br />
Kenntnisse im SGB X und I erforderlich. Im Hinblick auf die Leistungserbringer<br />
und die leistungs- und finanzierungsrechtlichen Regelungen eignen sich die<br />
Studierenden vertiefte Kenntnisse im Bereich des SGB XII und des SGB VIII an.<br />
Der Beitrag der erarbeiteten gesetzlichen Grundlagen zur Förderung von Inklusion<br />
und Teilh<strong>ab</strong>e wird reflektiert.<br />
13
Qualifikationsziele<br />
Lehrformen<br />
Berufsbegleitender Bachelorstudiengang Heilpädagogik an der <strong>KHSB</strong> in Kooperation mit dem BHP<br />
Voraussetzungen für die Teilnahme -<br />
Verwendbarkeit -<br />
Anzahl der Credits 8<br />
Voraussetzung für die Verg<strong>ab</strong>e von<br />
Credits<br />
Workload<br />
Anzahl der SWS 8<br />
Anzahl und Form der PL und SL<br />
Häufigkeit des Angebots<br />
Dauer der Module/ Semesterlage<br />
Die Studierenden<br />
kennen die Grundstrukturen der SGB I, X, VIII und XII<br />
wissen um die Ansprüche von Hilfeempfängerinnen und -empfängern<br />
kennen die Verfahren und Abläufe in der Hilfebewilligung<br />
können sich rechtlicher Instrumente unter der Zielsetzung von Inklusion<br />
und Partizipation bedienen.<br />
Seminare<br />
Voraussetzung für die Verg<strong>ab</strong>e der Credits und der daraus folgenden<br />
Berechnung der Leistungspunkte ist ein Teilnahmeschein<br />
in allen Bausteinen und das erfolgreiche Bestehen des Moduls.<br />
Dies wird in der Regel durch das Bestehen der Prüfungsleistung<br />
dokumentiert.<br />
240 h<br />
1 PL: mPr, Kl<br />
Nach Bedarf<br />
2. – 3. Semester<br />
Modul 05 - Internationale und vielfaltsbezogene Aspekte der Heilpädagogik<br />
Modulverantwortung<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
Allgemeine Inhalte<br />
Qualifikationsziele<br />
Prof. Dr. Werner Brill<br />
Heilpädagogik, Sozialpolitik<br />
Globale und europäische Transformationsprozesse und deren Rückwirkungen<br />
auf die Theoriebildung und Handlungsfelder der Heilpädagogik verändern das<br />
Profil der Heilpädagogik. Um sich in diesen Dynamiken und den damit verbundenen<br />
Strukturveränderungen angemessen positionieren zu können, muss sich<br />
die Heilpädagogik interdisziplinär, inter-kulturell und international ausrichten.<br />
Innovative Heilpädagogik hat darüber hinaus die bislang kaum fokussierte Gender-Dimension<br />
zu berücksichtigen. Zentrale Inhalte dieses Moduls sind die Auseinandersetzung<br />
mit Kultur, Kulturbewusstsein und Multikulturalität, Theorien<br />
zur Konstruktion von Geschlecht und Behinderung, Ansätze der Dekonstruktion<br />
(Überwindung Merkmals-, Herkunfts- oder Geschlechtsgebundener Diskriminierungsprozesse)<br />
und die Auseinandersetzung mit Gleichheit und Differenz im<br />
sozial- und heilpädagogischen Diskurs.<br />
Die Studierenden<br />
kennen geschlechterdifferenzierende Ansätze in der Heilpädagogik und<br />
können eine geschlechtssensible professionelle Haltung einnehmen<br />
<strong>14</strong>
Berufsbegleitender Bachelorstudiengang Heilpädagogik an der <strong>KHSB</strong> in Kooperation mit dem BHP<br />
Baustein 05.1<br />
2 SWS<br />
Inhalte<br />
Qualifikationsziele<br />
Baustein 05.2<br />
2 SWS<br />
Inhalte<br />
Qualifikationsziele<br />
können geschlechtsspezifische Dimensionen in Organisationsstrukturen,<br />
Prozessen und Haltungen in unterschiedlichen Kontexten erkennen, analysieren<br />
und angemessene Konsequenzen daraus <strong>ab</strong>leiten<br />
kennen kulturspezifische Theorien zum Umgang mit Heterogenität und<br />
können eigene Perspektiven interkulturellen Handelns entwickeln<br />
kennen Konzepte interkultureller Arbeit im Kontext heilpädagogischer<br />
Handlungsfelder und Institutionen<br />
kennen sozial-, behinderten- und bildungspolitische Rahmenbedingungen<br />
im Ausland, können deren Relevanz für die Weiterentwicklung der professionellen<br />
Konzepte und Strukturen in Deutschland reflektieren<br />
kennen internationale Formen sozial-, behinderten- und bildungspolitischer<br />
Kooperation und deren programmatische Grundlagen.<br />
Geschlecht und Behinderung<br />
Im Zentrum dieses Bausteins stehen geschlechterdifferenzierende Sichtweisen<br />
im Kontext von Behinderung. Dazu setzen sich die Studierenden mit geschlechtsspezifischen<br />
Rollen-theorien auseinander und erfassen Sozialisationstheorien<br />
aus der Perspektive von Geschlecht und Behinderung. Im Hinblick auf<br />
die soziale „Konstruktion des Geschlechts“ er-arbeiten die Studierenden die<br />
theoretischen Grundlagen (z.B. des Stigma-Konzeptes, der Dominanzkultur<br />
sowie Empowermentansätze). Internationale Diskurse zur Konstruktion des Geschlechts<br />
im Kontext von Behinderung - mit den entsprechenden diskriminierenden<br />
Konsequenzen - <strong>ab</strong>er auch Theorieansätze zu deren Überwindung ergänzen<br />
das Spektrum.<br />
Die Studierenden<br />
erkennen Geschlecht und Behinderung als Folge sozialer Konstruktion<br />
wissen um die Faktoren, die neben der biologischen Prägung die Kategorie<br />
‚Geschlecht’ als soziales Konstrukt konstituieren<br />
wissen um konkrete Auswirkungen der Kategorie Geschlecht in Verbindung<br />
mit der Kategorie Behinderung (in Familie, Schule, Arbeitsleben,<br />
Freizeit und Alltag)<br />
können praktische Auswirkungen der Diskussionen um Geschlechterkonstruktion<br />
analysieren und im praktischen Handeln berücksichtigen.<br />
Heilpädagogik, Interkulturalität und Vielfalt<br />
Im Zentrum dieses Modulbausteins steht die Aneignung professionellen Wissens,<br />
das Verständnis und der angemessene Umgang mit kulturellen Verschiedenheiten.<br />
Die Studieren-den erarbeiten Theorien der Selbst- und Fremdwahrnehmung,<br />
Konstruktionen ethnischer und geschlechtlicher Heterogenität und<br />
setzen sich mit dem „Zweifach Fremden“ auseinander. Sie befassen sich mit<br />
Theorien zur gesellschaftlichen Eingliederung und Sozialisation von Minderheiten<br />
(Segregation, Assimilation, Inkorporation, Integration, Inklusion) sowie mit<br />
Theorien der Interkulturellen Pädagogik. Auf dieser Basis reflektieren die Studierenden<br />
Ansätze, Modelle und Konzepte interkultureller Öffnung und Partizipation<br />
in Institutionen des Erziehungs- und Bildungswesens (Frühförderung und<br />
Familienbildung, Schulen, Erwachsenenbildungseinrichtungen, etc.).<br />
Die Studierenden<br />
können Strukturen und Beziehungen zwischen Majoritäts- und Minderheitskulturen<br />
theoriegestützt beschreiben und analysieren<br />
kennen Konzepte und Methoden, die dazu beitragen, Ausgrenzung von<br />
Minderheiten zu verhindern bzw. deren Integration zu fördern<br />
15
Berufsbegleitender Bachelorstudiengang Heilpädagogik an der <strong>KHSB</strong> in Kooperation mit dem BHP<br />
Baustein 05.3<br />
2 SWS<br />
Inhalte<br />
sind in der Lage, kulturelle Unterschiede zu akzeptieren und zu respektieren<br />
sind fähig, eine professionelle Haltung zu entwickeln, die inklusive Prozesse<br />
und Partizipation fördert.<br />
Sozial- und gesellschaftspolitische Dimensionierung der Heilpädagogik im nationalen<br />
und internationalen Zusammenhang<br />
Die Studierenden befassen sich mit behinderten- und sozialpolitischen Dokumenten<br />
und Vertragswerken der EU, UNO und anderer internationaler Organisationen.<br />
Sie lernen internationale und nationale Nichtregierungsorganisationen<br />
(NGO) und deren Konzepte so-wie Konzepte der Entwicklungszusammenarbeit<br />
in heilpädagogischen Feldern kennen. Anhand ausgewählter Beispiele setzen sie<br />
sich mit internationalen Entwicklungstendenzen in der Sozial- und Behindertenpolitik<br />
auseinander und reflektieren deren Auswirkungen auf die heilpädagogische<br />
Konzept- und Institutionsentwicklung. Auf der Basis internationaler Entwicklungen<br />
reflektieren die Studierenden die sozialpolitischen Rahmenbedingungen,<br />
die rechtliche Situation und die institutionellen Bedingungen von Menschen<br />
mit Beeinträchtigungen oder sozialen Benachteiligungen in Deutschland.<br />
Qualifikationsziele<br />
Lehrformen<br />
Die Studierenden<br />
kennen internationale Entwicklungstendenzen in der Sozial- und Behindertenpolitik<br />
kennen unterschiedliche Organisationen und Formen der internationalen<br />
Zusammenarbeit im Bereich der Sozial- und Behindertenpolitik<br />
können internationale Entwicklungstrends in ihrer Bedeutung für die heilpädagogische<br />
Theoriebildung in Deutschland erfassen und reflektieren<br />
erkennen die Bedeutung der kulturellen Dimension in Sozial-, Behindertenund<br />
Bildungs-politik und deren Bedeutung für die Gestaltung inklusiver<br />
Prozesse<br />
sind bereit, sich als Akteure international geprägter innovativer Heilpädagogik<br />
zu verstehen.<br />
Voraussetzungen für die Teilnahme -<br />
Verwendbarkeit -<br />
Anzahl der Credits 9<br />
Workload<br />
Anzahl der SWS 6<br />
Anzahl und Form der PL und SL<br />
Häufigkeit des Angebots<br />
Dauer der Module/ Semesterlage<br />
Seminare<br />
240 h<br />
1 PL: GA, Ref, HA<br />
Nach Bedarf<br />
3. - 4. Semester<br />
16
Berufsbegleitender Bachelorstudiengang Heilpädagogik an der <strong>KHSB</strong> in Kooperation mit dem BHP<br />
Modul 06 - Grundlagen empirischer Sozialforschung<br />
Modulverantwortung<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
Allgemeine Inhalte<br />
Qualifikationsziele<br />
Baustein 06.1<br />
4 SWS<br />
Inhalte<br />
Qualifikationsziele<br />
Baustein 06.2<br />
2 SWS<br />
Inhalte<br />
Prof. Dr. Michael T. Wright<br />
Heilpädagogik, Soziale Arbeit, Ethik<br />
Heilpädagogische Forschung stützt sich auf das gesamte Spektrum empirischer<br />
Sozialforschung. In der heilpädagogischen Praxis nehmen jedoch qualitative<br />
Methoden eine größere Bedeutung ein. Im Zentrum dieses Moduls steht der<br />
Erwerb einer forschenden Haltung als Teil des professionellen Profils von Heilpädagoginnen/Heilpädagogen.<br />
Die Studierenden erarbeiten sich grundlegendes Wissen in den Bereichen quantitativer<br />
und qualitativer empirischer Sozialforschung. Die zu erwerbenden<br />
Kompetenzen sind für die Arbeit in der Projektarbeit, für die Erstellung der Bachelor-Thesis<br />
und für die zukünftige Berufspraxis von Bedeutung.<br />
Die Studierenden<br />
kennen Grundlagen in den Bereichen der quantitativen und qualitativen<br />
empirischen Sozial-forschung<br />
unterscheiden die verschiedenen Forschungsstrategien und Methoden der<br />
quantitativen und qualitativen empirischen Sozialforschung<br />
schätzen empirische Untersuchungen kritisch ein<br />
h<strong>ab</strong>en Methodenkompetenz.<br />
Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens und Forschungsethik<br />
Dieser Modulbaustein führt in die Logik und Methodik der empirischen Sozialforschung<br />
ein. Sowohl qualitative als auch quantitative Ansätze werden vorgestellt.<br />
Der Forschungsprozess wird anhand einer selbst zu konzipierenden und<br />
umzusetzenden Untersuchungsstrategie vermittelt. Nicht nur methodische sondern<br />
auch theoretische und ethische Fragen werden d<strong>ab</strong>ei berücksichtigt. Zu<br />
einer gewählten Problemstellung entwerfen die Studierenden in Kleingruppen<br />
ein Forschungsdesign und setzen es methodisch um. Auf diese Weise realisieren<br />
sie einen gesamten Forschungsprozess von der Formulierung des erkenntnisleitenden<br />
Interesses und der Ableitung einer Ausgangsfrage bis hin zur Interpretation<br />
und Präsentation ihrer Ergebnisse unter Einbezug der Forschungsethik.<br />
Die Studierenden<br />
kennen grundlegende Begriffe der empirischen Sozialforschung<br />
reflektieren die Gegenstands- und Methodenangemessenheit von Untersuchungen<br />
kritisch, auch unter ethischen Gesichtspunkten<br />
erproben eine forschende Haltung innerhalb begleiteter Bedingungen<br />
h<strong>ab</strong>en methodische Kompetenzen zur Vorbereitung und Durchführung<br />
der Datenerhebung, -aufbereitung und -auswertung<br />
h<strong>ab</strong>en Kompetenzen zur kommunikativen Validierung und zur selbstreflexiven<br />
Einschätzung des vollzogenen Forschungsprozesses.<br />
Vertiefungsseminar zu Methoden empirischer Sozialforschung in der<br />
Heilpädagogik<br />
Durch die Vorstellung spezifischer Themen, Ansätze oder Methoden und womöglich<br />
mit Bezugnahme auf aktuelle Forschungsprojekte an der Hochschule<br />
werden das Wissen und Kompetenzen, die im ersten Baustein erworben wurden,<br />
vertieft.<br />
17
Qualifikationsziele<br />
Lehrformen<br />
Berufsbegleitender Bachelorstudiengang Heilpädagogik an der <strong>KHSB</strong> in Kooperation mit dem BHP<br />
Voraussetzungen für die Teilnahme -<br />
Verwendbarkeit -<br />
Anzahl der Credits 8<br />
Workload<br />
Die Studierenden<br />
• h<strong>ab</strong>en vertiefte Kompetenzen zur Anwendung eines spezifischen Ansatzes<br />
oder einer spezifischen Methode<br />
• reflektieren Forschungsprozesse unter Berücksichtigung des thematischen<br />
Schwerpunkts des Seminars<br />
06.1 Werkstatt: Die Studierenden arbeiten an Projekten und werden<br />
von der/dem Lehren-den begleitet. / 06.2 Seminar<br />
240 h<br />
Anzahl der SWS 6 (davon Präsenz: 5)<br />
Anzahl und Form der PL und SL<br />
Häufigkeit des Angebots<br />
Dauer der Module/ Semesterlage<br />
1 PL: Ref, HA, GA<br />
Nach Bedarf<br />
1. - 3. Semester<br />
Modul 07 - Inklusion und Partizipation - Entwicklung und Umsetzung in Projekten<br />
Modulverantwortung<br />
Beteiligte Disziplinen<br />
Allgemeine Inhalte<br />
Qualifikationsziele<br />
Prof. Dr. Fischer<br />
Heilpädagogik, Soziale Arbeit<br />
Dieses Modul knüpft an die in M 06 erworbenen Kenntnisse und Kompetenzen<br />
an und ermöglicht den Studierenden nach Vermittlung grundlegender Kenntnisse<br />
über Projektentwicklung und Projektmanagement die Planung, Umsetzung<br />
und Reflexion einer eigenen innovativen Projektidee, die den Leitzielen der<br />
Inklusion und Partizipation verpflichtet ist und die nachfolgenden Kompetenzen<br />
realisiert.<br />
Die Studierenden<br />
• können unter den Leitzielen der Inklusion und Partizipation ein adäquates<br />
Projektziel und entsprechende leitende Fragestellungen für das Projekthandeln<br />
entwickeln<br />
• erwerben Kompetenzen in der Entwicklung, Planung, Durchführung und<br />
Evaluation einer entsprechenden Projektkonzeption<br />
• setzen diese unter Berücksichtigung der forschungsethischen Zielvorg<strong>ab</strong>en<br />
und unter Beachtung der (ungleichen) Kommunikations- und Machtstrukturen<br />
in innovativen (möglichst partizipativen) Handlungssettings um<br />
• sind zur (selbst-)kritischen Prozess-, Struktur- und Ergebnisqualität in der<br />
Lage<br />
• können die Projektergebnisse angemessen präsentieren und im fachlichen<br />
Kontext interpretieren.<br />
18
Berufsbegleitender Bachelorstudiengang Heilpädagogik an der <strong>KHSB</strong> in Kooperation mit dem BHP<br />
Baustein 07.1<br />
2 SWS<br />
Inhalte<br />
Qualifikationsziele<br />
Baustein 07.2<br />
6 SWS<br />
Inhalte<br />
Qualifikationsziele<br />
Projektentwicklung und Projektmanagement<br />
In diesem Modulbaustein stehen die Grundlagen der Projektentwicklung und<br />
des Projekt-managements im Zentrum.<br />
Unter Inklusion und Teilh<strong>ab</strong>e fördernden Zielsetzungen werden exemplarisch<br />
innovative Projektkonzepte diskutiert und analysiert, um dadurch eigene Projektideen<br />
anzuregen.<br />
Projekte, die die Partizipationsmöglichkeiten gesellschaftlich ausgegrenzter<br />
Personen oder Gruppen erhöhen sollen, müssen selbst über ein entsprechendes<br />
Design verfügen. Aus dieser Perspektive werden Projektziele und Organisationsprozesse,<br />
förderliche und hinderliche Bedingungen, Formen der Partizipation<br />
und der Projektkommunikation, Rollen und Verantwortlichkeiten (z.B. Stakeholder-Konzept),<br />
Finanz- und Ressourcenplanung, Projekt-controlling und Methoden<br />
und Kriterien der Qualitätssicherung erörtert.<br />
Die Studierenden<br />
• können Projektziele und Umsetzungsstrategien unter den Leitideen der Inklusion<br />
und Teilh<strong>ab</strong>eförderung reflektieren<br />
• kennen die Planungsschritte und Phasen eines Projektes<br />
• können Verantwortlichkeiten und Rollen definieren<br />
• wissen um die Notwendigkeit einer realistischen Zeitplanung und Ressourcenklärung<br />
• können Methoden des Projektcontrollings, der Prozess- und (Selbst-) Evaluation<br />
sowie der Qualitätssicherung anwenden.<br />
Inklusion und Partizipation – Entwicklung und Umsetzung eines eigenen<br />
Projektes<br />
Im Mittelpunkt dieses Modulbausteins steht die Planung, Durchführung, (Prozess-)Analyse,<br />
Reflexion, (Selbst-) Evaluation und Präsentation eines eigenen<br />
Praxisprojektes. Dieses basiert auf den Leitlinien der Inklusion und Partizipation.<br />
Einrichtungsimmanent oder einrichtungsübergreifend sollen innovative Prozesse<br />
gefördert, inklusive Leitlinien verankert, inklusive Kulturen (weiter-)erweitert<br />
und letztlich eine inklusive Praxis unterstützt werden. Dies geschieht sowohl mit<br />
Methoden der (partizipativen) Strukturanalyse und -innovation in einer Einrichtung<br />
(z.B. Index für Inklusion) als auch mit Methoden der Teilh<strong>ab</strong>eförderung im<br />
Gemeinwesen (z.B. im Kontext von Community Living, Community Care).<br />
Das Projekt ist in der Regel im professionellen Kontext der Studierenden angesiedelt<br />
und stützt sich auf die in den Modulen 01 – 06 erworbenen Kompetenzen.<br />
Auf der Grundlage einer <strong>ab</strong>schließenden Präsentation werden die Projektergebnisse<br />
reflektiert und im fachlichen Kontext interpretiert. Die Projektergebnisse<br />
können in der Bachelor-Thesis vertieft und weitergeführt werden.<br />
Die Studierenden<br />
• können (auf der Folie ihrer Berufspraxis) handlungs-theoretische und methodologische<br />
Fragestellungen und Projektziele für eine eigene Projektplanung<br />
generieren<br />
• können eine Projektkonzeption entwickeln und umsetzen, die die Inklusion<br />
und Partizipation in heilpädagogischen Kontexten fördert<br />
• können sich im Projektverlauf zieladäquater, innovativer (und ggf. partizipativer)<br />
Methoden bedienen<br />
• sind in der Lage zur (selbst-)kritischen Reflexion der Prozess-, Struktur- und<br />
Ergebnisqualität ihres Projektes<br />
• können ihre Projektergebnisse dokumentieren, präsentieren und im fachlichen<br />
Theorie- und Praxiszusammenhang interpretieren.<br />
19
Berufsbegleitender Bachelorstudiengang Heilpädagogik an der <strong>KHSB</strong> in Kooperation mit dem BHP<br />
Lehrformen<br />
Seminare<br />
Voraussetzungen für die Teilnahme -<br />
Verwendbarkeit -<br />
Anzahl der Credits 22<br />
Workload<br />
660 h<br />
Anzahl der SWS 8 (davon Präsenz: 6)<br />
Anzahl und Form der PL und SL<br />
1 PL: Pf<br />
Häufigkeit des Angebots<br />
Nach Bedarf<br />
Dauer der Module/ Semesterlage<br />
2. - 4. Semester<br />
Modul 08 - Bachelor-Thesis<br />
Modulverantwortung -<br />
Beteiligte Disziplinen Alle Disziplinen<br />
Allgemeine Inhalte Das Modul beinhaltet die Erstellung der Bachelor-Thesis. Studierende bearbeiten<br />
eine Fragestellung der Heilpädagogik unter Anwendung der im Studium<br />
erworbenen wissenschaftlichen Erkenntnisse und unter Berücksichtigung der<br />
parallel gesammelten praktischen Erfahrungen. Die Bachelor-Thesis soll sich<br />
thematisch aus den Inhalten der Projektarbeit entwickeln.<br />
In der Generierung von geeigneten Forschungsfragen, der Datengewinnung<br />
und ihrer wissenschaftlichen Verarbeitung werden die Studierenden durch ihre<br />
Betreuer/innen unterstützt.<br />
Qualifikationsziele<br />
Lehrformen<br />
Die Studierenden<br />
• erstellen eigenständig eine wissenschaftlich fundierte, praxisbezogene<br />
Thesis<br />
• forschen selbstständig anhand einer eingegrenzten oder fachübergreifenden<br />
Frage-stellung<br />
• können die Arbeitsergebnisse nach formal und inhaltlich gültigen wissenschaftlichen<br />
Standards verschriftlichen und interpretieren<br />
• können Geltungsbegründungen und Theoriebildung anhand der eigenen<br />
Forschungs-ergebnisse diskutieren.<br />
Die Bachelor-Thesis wird durch Einzel- und/ oder Gruppengespräche<br />
mit dem Betreuer/ der Betreuerin begleitet.<br />
Voraussetzungen für die Teilnahme Erfolgreicher Abschluss der Module 01, 02, 03, 04 & 06<br />
Verwendbarkeit -<br />
Anzahl der Credits 12<br />
Voraussetzung für die Verg<strong>ab</strong>e von<br />
Credits<br />
Voraussetzung für die Verg<strong>ab</strong>e der Credits und der daraus folgenden<br />
Berechnung der Leistungspunkte ist das erfolgreiche Bestehen<br />
des Moduls. Dies wird in der Regel durch das Bestehen der<br />
Prüfungsleistung/-en dokumentiert.<br />
20
Berufsbegleitender Bachelorstudiengang Heilpädagogik an der <strong>KHSB</strong> in Kooperation mit dem BHP<br />
Workload<br />
360 h<br />
Anzahl der SWS -<br />
Anzahl und Form der PL und SL 1 PL: Bachelor-Thesis<br />
Häufigkeit des Angebots<br />
Nach Bedarf<br />
Dauer der Module/ Semesterlage 5. Semester<br />
Anlage: Auflistung angerechneter Kompetenzen<br />
Modul A<br />
Zielgruppen und Handlungsfelder<br />
Inhalte<br />
In diesem Modul wird grundlegendes Orientierungswissen über Heilpädagogik<br />
als Profession sowie deren strukturelle, institutionelle und organisatorische Verankerung<br />
vermittelt. D<strong>ab</strong>ei werden grundlegende Kenntnisse über unterschiedliche<br />
Entwicklungs-, Lern- und Lebensbedingungen von Kindern, Jugendlichen<br />
und erwachsenen Menschen mit Unterstützungsbedarf vorgestellt und heilpädagogische<br />
Handlungsfelder aufgefächert.<br />
Qualifikationsziele<br />
Anzahl der Credits 5<br />
Die Studierenden<br />
• wissen um die komplexen Anforderungen an die professionelle Heilpädagogik<br />
aus der Sicht der Adressat/inn/en- und Zielgruppen<br />
• kennen unterschiedliche Entwicklungs-, Lern- und Lebensbedingungen<br />
von Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Menschen mit Behinderung<br />
• h<strong>ab</strong>en Kenntnisse über die Strukturen, Institutionen und Organisationen<br />
heil- und integrationspädagogischer Erziehungs-, Bildungs- und Beratungseinrichtungen<br />
sowie der Behindertenhilfe und Reh<strong>ab</strong>ilitation<br />
• wissen um alternative Angebotsstrukturen und Handlungsansätze aus dem<br />
Bereich Sozialer Bewegungen und der organisierten Selbsthilfe.<br />
Modul B<br />
Theorie und Praxis heilpädagogischen Handelns<br />
Inhalte<br />
In diesem Modul werden einführend verschiedene fachliche Ansätze der Heilpädagogik<br />
vermittelt und analysiert. D<strong>ab</strong>ei werden grundlegende Leitideen und<br />
ihre Implikationen mit Blick auf ihre handlungsleitende Bedeutung reflektiert<br />
und Möglichkeiten methodisch reflektierten Handelns vermittelt.<br />
Qualifikationsziele<br />
Die Studierenden<br />
• können Theorien der Heilpädagogik auf die Erfahrungen in Praxisfeld beziehen<br />
• h<strong>ab</strong>en Wissen in einem exemplarisch ausgewählten Feld professionellen<br />
heil- oder integrationspädagogischen Handelns<br />
• begreifen heilpädagogisches Handeln als durch Theoriewissen gestütztes<br />
methodisch reflektiertes Handeln und wenden dies in ihrer Berufspraxis an<br />
21
Berufsbegleitender Bachelorstudiengang Heilpädagogik an der <strong>KHSB</strong> in Kooperation mit dem BHP<br />
Anzahl der Credits 11<br />
• sind zur integrativen Verschränkung von Wissen, Handlungs- und Selbstkompetenz<br />
befähigt<br />
• können eigene Erfahrungen in der praktischen Auseinandersetzung im<br />
heilpädagogischen Feld reflektieren<br />
• sind zur Rollen- und Selbstreflexion im berufsbezogenen Kontext befähigt.<br />
Modul C<br />
Einführung in die Handlungslehre<br />
Inhalte<br />
Heilpädagogische Handlungskompetenz wird mit der Einübung spezifischer<br />
Handlungsmethoden erworben. D<strong>ab</strong>ei werden sowohl grundlegende theoretische<br />
Ansätze und Konzeptionen vorgestellt als auch methodische Handlungskompetenzen<br />
vermittelt. D<strong>ab</strong>ei stehen bewegungs- und interaktionsorientierte<br />
Methoden, Methoden äs-thetischer Wahrnehmung und musisch kreativer Gestaltung<br />
sowie Methoden bildnerischen und handwerklichen Gestaltens im Mittelpunkt.<br />
Qualifikationsziele<br />
Anzahl der Credits 18<br />
Die Studierenden<br />
• kennen bewegungs- und interaktionsorientierte Methoden, Methoden ästhetischer<br />
Wahrnehmung und musisch kreativer Gestaltung sowie Methoden<br />
bildnerischen und handwerklichen Gestaltens<br />
• können diese Methoden erläutern und auf die heilpädagogische Arbeit<br />
übertragen.<br />
Modul D<br />
Heilpädagogische Diagnostik<br />
Inhalte<br />
In diesem Modul werden grundlegende Kenntnisse heilpädagogischer Diagnostik<br />
vermittelt. Heilpädagogisches Handeln setzt die möglichst umfassende und<br />
differenzierte Beobachtung der persönlichen Lebenssituation, subjektive Erlebnisweisen<br />
und Kompetenzen zu betreuender Menschen voraus. Theoretisch<br />
diagnostische Modelle werden vorgestellt und in die Anwendung verschiedener<br />
pädagogisch-psychologischer Datenerhebungsstrategien eingeführt.<br />
Qualifikationsziele<br />
Anzahl der Credits 5<br />
Die Studierenden<br />
• kennen Möglichkeiten der diagnostischen Informationsermittlung, Beobachtung<br />
und Gesprächsführung und können diese anwenden<br />
• können test- und förderdiagnostische Verfahren praktisch anwenden und<br />
kritisch reflektieren<br />
• kennen die Besonderheiten der diagnostischen Prozesse in der Heilpädagogik<br />
• können eigenständig Entwicklungsberichte und Hilfepläne verfassen.<br />
22
Berufsbegleitender Bachelorstudiengang Heilpädagogik an der <strong>KHSB</strong> in Kooperation mit dem BHP<br />
Modul E<br />
Humanwissenschaftliche Grundlagen zum Phänomen Behinderung<br />
Inhalte<br />
Qualifikationsziele<br />
Anzahl der Credits 22<br />
In diesem Modul wir in grundlegende bezugswissenschaftliche Theorien eingeführt.<br />
Ziele und Perspektiven von Medizin, Soziologie, Psychologie und Recht<br />
werden in ihrer Relevanz für heilpädagogische Theorie und Praxis erarbeitet.<br />
Die Studierenden<br />
• kennen wissenschaftlich basierte Konzepte von Gesundheit, Krankheit und<br />
Behinderung/ Beeinträchtigung<br />
• kennen ausgewählte Methoden der Prävention, Gesundheitsförderung<br />
und Reh<strong>ab</strong>ilitation im klinischen Kontext heilpädagogischer Arbeit<br />
• können menschliches Verhalten in sozialen Situationen und institutionellen<br />
Settings kritisch analysieren<br />
• kennen zentrale soziologische Schlüsselbegriffe, die ihnen als Analysekriterien<br />
zur Verfügung stehen, um soziale Phänomene in der Heilpädagogik<br />
zu erfassen<br />
• kennen die Rechtsstellung und Rechtsansprüche von Menschen mit Behinderungen<br />
• kennen Möglichkeiten, Menschen mit Behinderungen in der Wahrnehmung<br />
ihrer Rechte zu unterstützen<br />
• kennen die theoretischen Grundlagen der menschlichen Entwicklung<br />
• kennen verschiedene psychologische Modelle und Handlungsansätze zur<br />
Unterstützung, Förderung und Begleitung von Menschen mit Entwicklungsbeeinträchtigungen<br />
und ihre verantwortungsvolle Umsetzung in heilpädagogischer<br />
Praxis.<br />
Modul F<br />
Heilpädagogisches Handeln in Organisationen<br />
Inhalte<br />
Im Mittelpunkt stehen die institutionell-organisatorischen Rahmenbedingungen<br />
heil-pädagogischen Handelns. Zentrale Organisationsformen werden vorgestellt<br />
und in ihren Auswirkungen auf die Lebenssituation behinderter Menschen reflektiert.<br />
Konzepte und Modelle der Qualitätsentwicklung heilpädagogischen<br />
Handelns werden vorgestellt.<br />
Qualifikationsziele<br />
Anzahl der Credits 6<br />
Die Studierenden<br />
• erkennen die Komplexität der Lebenssituation von Menschen mit Behinderungen<br />
in institutionellen Zusammenhängen und können diese kritisch<br />
hinterfragen<br />
• h<strong>ab</strong>en grundlegende Kenntnisse über Strukturen und Organisationsformen<br />
der Behindertenhilfe.<br />
• kennen Rahmenbedingungen des Handelns in Organisationen<br />
• können heilpädagogische Praxis anhand von Qualitätskriterien einschätzen<br />
und das eigene Handeln überprüfen<br />
• kennen die gesetzlichen Grundlagen und Rahmenvereinbarungen für qualitätsrelevante<br />
Prozesse<br />
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Berufsbegleitender Bachelorstudiengang Heilpädagogik an der <strong>KHSB</strong> in Kooperation mit dem BHP<br />
Modul G<br />
Heilpädagogische Beziehungsgestaltung<br />
Inhalte<br />
Beziehung ist eine grundlegende Komponente heilpädagogischen Handelns<br />
und wesentlicher Bestandteil heilpädagogischer Handlungs-kompetenz. In diesem<br />
Modul werden Fähigkeiten zur Gestaltung von beruflichen Beziehungen,<br />
von Kooperation und professioneller Kommunikation sowie grundlegende Gesprächsführungskompetenzen<br />
vermittelt.<br />
Qualifikationsziele<br />
Anzahl der Credits 8<br />
Die Studierenden<br />
• kennen die theoretischen Grundlagen von Kommunikation und Interaktion<br />
• kennen Methoden der Gesprächsführung und können diese anwenden<br />
• kennen ausgewählte Handlungsansätze der heilpädagogischen Beziehungsgestaltung<br />
• planen eigenständig und führen einzelne Elemente eines Handlungsansatzes<br />
unter methodischen und didaktischen Aspekten durch<br />
• kennen grundlegende Ansätze und Methoden der Gesprächsführung<br />
• können diese mit Blick auf die Zusammenarbeit mit Familien und Organisationen<br />
berücksichtigen und anwenden<br />
24