20.03.2014 Aufrufe

Übergang von der Arbeitslosigkeit in den Beruf Gärtner ... - KIBB

Übergang von der Arbeitslosigkeit in den Beruf Gärtner ... - KIBB

Übergang von der Arbeitslosigkeit in den Beruf Gärtner ... - KIBB

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

16. Hochschultage <strong>Beruf</strong>liche Bildung<br />

23.03. – 25.03.2011<br />

"Übergänge <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Beruf</strong>sbildung nachhaltig gestalten:<br />

Potentiale erkennen - Chancen nutzen"<br />

Universität im Schloss<br />

Nachqualifizierung – Form des Übergangs im beruflichen Erwerbsleben<br />

Institut für Erziehungswissenschaften/<br />

<strong>Beruf</strong>s- und Wirtschaftspädagogik<br />

Übergang <strong>von</strong> <strong>der</strong> <strong>Arbeitslosigkeit</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Beruf</strong><br />

Gärtner/Gärtner<strong>in</strong>, Fachrichtung Garten- und<br />

Landschaftsbau durch abschlussorientierte<br />

Nachqualifizierung bei Anerkennung bisheriger<br />

Arbeitserfahrungen<br />

Technologie- und <strong>Beruf</strong>sbildungszentrum Leipzig<br />

Matthes, Dr. Jens<br />

Projekt MoNA – Modulare Nachqualifizierung


Agenda<br />

2 2<br />

1<br />

Problematik und Zielstellung<br />

2 Nachqualifizierung als Übergang<br />

3<br />

Das Konzept<br />

4 Erprobung des didaktisch begründeten Konzeptes<br />

5<br />

6<br />

Ergebnisse und Schlussfolgerungen<br />

Implementierung im <strong>Beruf</strong>sstand und Weiterführung


Problematik und Zielstellung<br />

3 3<br />

Rückgang <strong>der</strong> Schulabgängerzahlen.<br />

Ger<strong>in</strong>gqualifizierte Erwachsene gilt es, unter Nutzung anrechenbarer<br />

Vorleistungen zum <strong>Beruf</strong>sabschluss zu führen.<br />

Die Berücksichtigung <strong>von</strong> Vorleistungen ist <strong>in</strong> Umschulungen gemäß<br />

<strong>den</strong> gesetzlichen Regelungen (BBiG/HwO) jedoch ausgeschlossen.<br />

Zielstellung: Beitrag zur Theorieentwicklung <strong>von</strong> erwachsenengerechten<br />

Curricula <strong>der</strong> Nachqualifizierung zu leisten und <strong>der</strong> Ausbildungspraxis als<br />

erprobtes Konzept für e<strong>in</strong>en konkreten <strong>Beruf</strong> zur Verfügung zu stellen.


Nachqualifizierung als Übergang<br />

4 4<br />

kaum durchgehende Erwerbsbiographien<br />

Arbeitsplatzanpassungen<br />

unternehmensseitig:<br />

Insolvenz/Übernahme<br />

<strong>von</strong> Unternehmen<br />

beschäftigtenseitig:<br />

verän<strong>der</strong>te Tätigkeit aus<br />

gesundheitlichen, persönlichen<br />

o<strong>der</strong> motivationalen Grün<strong>den</strong><br />

erweitertes bis h<strong>in</strong> zu völlig neues Arbeitsfeld des Beschäftigten<br />

Nachqualifizierung<br />

abschlussorientierte Arbeitswelt (Vergleichbarkeit, Tarifzuordnung etc.)


Nachqualifizierung als Übergang<br />

5 5<br />

Abschlussorientierte modulare Nachqualifizierung<br />

Modulare Bildungsmaßnahme <strong>der</strong> beruflichen Erwachsenenbildung,<br />

die unter <strong>in</strong>dividueller Berücksichtigung e<strong>in</strong>schlägiger, beruflicher<br />

Vorleistungen <strong>den</strong> Antragsteller betriebsnah auf die Abschlussprüfung<br />

nach § 45 (2) <strong>Beruf</strong>sbildungsgesetz vorbereitet (Entwurf).<br />

Grundlage ist e<strong>in</strong> modulares<br />

Curriculum (Modulpool)


Das Konzept und dessen Erprobung<br />

6 6<br />

1. Abschnitt: Erstgespräch 08-09/2006<br />

- Prüfung <strong>der</strong> Zugangsvoraussetzungen<br />

- Nachweis <strong>von</strong> Vorleistungen<br />

2. Abschnitt Feststellungsmaßnahme (Kompetenzbilanzierung) 09-12/2006<br />

- Abgleich <strong>der</strong> beruflichen Anfor<strong>der</strong>ungen mit <strong>den</strong> Kompetenzen des Bewerbers<br />

- Indiv. Entscheid: Externenprüfung nach § 45(2) o<strong>der</strong> Umschulung nach § 58ff. BBiG<br />

- Ergebnis ist <strong>der</strong> verb<strong>in</strong>dliche, persönliche Ausbildungsplan<br />

3. Abschnitt Umschulung/Nachqualifizierung 02/2007-02/2009<br />

- strukturelle Komponente: Modulausbildung, Projektarbeiten<br />

- pädagogische Komponente: Lernberatung, Stützunterricht, Mo<strong>der</strong>ation<br />

- Qualitätssicherung: Anleitung, Reflektion<br />

letzte Abschlussprüfung: 02/2009


Schwerpunkte des Konzeptes<br />

7 7<br />

Typisches Vorgehen, um die berufliche Handlungskompetenz zu erreichen<br />

Feststellungsmaßnahme:<br />

Kompetenzbilanzierung<br />

- fünf Tage<br />

- zwei Tage testdiagnostische und 2 Tage<br />

berufliche Eignungsfeststellung, 1 Tag<br />

Auswertung<br />

- Ergebnis ist e<strong>in</strong> Kurzgutachten, anrechenbare<br />

Vorleistungen und das <strong>in</strong>div. Curriculum als<br />

Qualifizierungsgrundlage<br />

Nachqualifizierung:<br />

Kompetenzentwicklung<br />

- bis zu drei Jahre<br />

- betriebsnah (m<strong>in</strong>d. 1/3 betriebl. Praktikum)<br />

- Ausbildung offener Inhalte sowie<br />

persönlichkeitsbil<strong>den</strong>de Maßnahmen zur<br />

umfassen<strong>den</strong> Kompetenzausprägung<br />

- teilnehmerzentriert durch Stützunterricht und<br />

sozialpädagogischer Unterstützung<br />

Ausbildung <strong>der</strong> beruflichen Handlungskompetenz zum Bestehen <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

(Abschlussprüfung und Alltag) sowie des Arbeitsmarktes gemäß AVO


Ergebnisse des pädagogischen Experiments<br />

8 8<br />

- E<strong>in</strong>gangsgespräch und Kompetenzbilanzierung s<strong>in</strong>d<br />

notwendig, um motivierte und zur Qualifizierung<br />

befähigte Teilnehmer zu gew<strong>in</strong>nen.<br />

- Nahezu alle Bewerber weisen e<strong>in</strong>schlägige Vorleistungen<br />

nach. E<strong>in</strong>e Anrechenbarkeit ist jedoch nicht <strong>in</strong> dem Maße<br />

möglich, wie dies die Voruntersuchungen erwarten ließen.<br />

- Die Motivation <strong>der</strong> freiwillig Teilnehmen<strong>den</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Qualifizierung ist sehr hoch, jedoch s<strong>in</strong>d<br />

Hilfen und Unterstützung notwendig.


Ergebnisse des pädagogischen Experiments<br />

9 9<br />

- Die Ergebnisse <strong>der</strong> Zwischenprüfung liegen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Versuchsgruppe unter <strong>den</strong> Resultaten <strong>der</strong> Vergleichsgruppe.<br />

- Das erprobte Curriculum hat zu e<strong>in</strong>em hohen<br />

Ausbildungsgrad beruflicher Handlungsfähigkeit <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Versuchsgruppe geführt.<br />

- Das Ergebnis <strong>der</strong> Versuchsgruppe sche<strong>in</strong>t<br />

h<strong>in</strong>sichtlich des Grades beruflicher<br />

Handlungsfähigkeit gleichwertig mit dem<br />

Ergebnis <strong>der</strong> Kontrollgruppe zu se<strong>in</strong>.


Schlussfolgerungen<br />

10 10<br />

- Für die angestrebte Kompetenzentwicklung haben sich die<br />

E<strong>in</strong>heit <strong>von</strong> Theorie und Praxis sowie Modulprüfungen als<br />

leistungssteigernd herauskristallisiert.<br />

- Die Ergebnisse <strong>der</strong> Abschlussprüfung <strong>der</strong> Versuchsgruppe<br />

liegen nicht unter <strong>den</strong>en <strong>der</strong> Kontrollgruppe. Das Curriculum <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>er Ganzheit sche<strong>in</strong>t dem nichtmodularen Konzept <strong>der</strong><br />

Erstausbildung gleichwertig zu se<strong>in</strong>.<br />

- Das didaktisch begründete Konzept hat<br />

sich als e<strong>in</strong>e Möglichkeit im S<strong>in</strong>ne <strong>der</strong><br />

Zielstellung als tragfähig erwiesen und<br />

wird für e<strong>in</strong>e Anwendung empfohlen.


Resümee<br />

11 11<br />

Nachqualifizierung - e<strong>in</strong>e Form des Übergangs für ger<strong>in</strong>gqualifizierte<br />

Erwachsene mit betrieblichen Arbeitserfahrungen.<br />

Sie wer<strong>den</strong> unter Berücksichtigung anrechenbarer e<strong>in</strong>schlägiger Vorleistungen<br />

modular auf die Externenprüfung nach § 45/2 BBiG bzw. § 37/2 HwO<br />

vorbereitet.<br />

- Dadurch kann die Qualifizierungszeit verkürzt und die<br />

Zulassung zur Abschlussprüfung – im Vergleich zur<br />

Umschulung – ggf. eher ausgesprochen wer<strong>den</strong>.<br />

- Infolge <strong>der</strong> Kenntnis <strong>der</strong> beruflichen Anfor<strong>der</strong>ungen ist<br />

<strong>der</strong> Verbleib <strong>in</strong> Arbeit wahrsche<strong>in</strong>licher.<br />

- Durch die Anerkennung bisheriger <strong>Beruf</strong>serfahrung fühlt<br />

sich <strong>der</strong> Erwachsene akzeptiert.


Implementierung im <strong>Beruf</strong>sstand und Weiterführung<br />

12 12<br />

Frühjahr 2009: Auswertung des pädagogischen Experiments im <strong>Beruf</strong>sstand des<br />

Sächsischen Garten- und Landschaftsbaues (<strong>Beruf</strong>sbildungsausschuss etc.)<br />

Herbst 2009: Initiierung e<strong>in</strong>heitlicher modularerer Curricula (Arbeitsgruppe<br />

Nachqualifizierung am LfULG; Entwicklung/Diskussion <strong>von</strong> vier Curricula<br />

(Gärtner/<strong>in</strong> FR Garten- und Landschaftsbau, Hauswirtschafter/<strong>in</strong>, Fachkraft<br />

Agrarservice und Landwirt/<strong>in</strong>, Veröffentlichung im Sächs. Amtsblatt<br />

(Empfehlung des BBA zur e<strong>in</strong>heitlichen Anwendung dieser modularen<br />

Curricula)<br />

Frühjahr 2010: Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> ersten Maßnahmen, weitere folgten (<strong>in</strong> Summe knapp<br />

40 TN <strong>in</strong> bei<strong>den</strong> <strong>Beruf</strong>en)<br />

Sommer 2010: Ausreichung erster zertifizierter Teilabschlüsse über <strong>den</strong><br />

Sächsischen Qualifizierungspass


Kontakt<br />

13 13<br />

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit<br />

Technologie- und<br />

<strong>Beruf</strong>sbildungszentrum<br />

LeipziggGmbH<br />

Kontakt:<br />

Technologie- und <strong>Beruf</strong>sbildungszentrum Leipzig gGmbH<br />

Projekt MoNA<br />

Frie<strong>der</strong>ikenstraße 60; 04279 Leipzig<br />

Projektleitung: Matthes, Dr. Jens<br />

jens.matthes@berufsabschluss.net<br />

Bildnachweis: http://www.ausbildungsservice-koeln.de; http://imblog.aufem<strong>in</strong><strong>in</strong>.com,<br />

www.blog.unfall.net/?page_id=45


Nur bei Bedarf…<br />

14 14<br />

• Nur bei Bedarf weitere Folien…


Ergebnisse des pädagogischen Experiments<br />

15 15<br />

a) praktische Abschlussprüfung<br />

Versuchsgruppe<br />

Durchschnitt: 2,67<br />

Durchfaller: 13,3% (2 <strong>von</strong> 15)<br />

Kontrollgruppe<br />

Durchschnitt: 3,20<br />

Durchfaller: 28,3% (17 <strong>von</strong> 60)<br />

Notenverteilung Praxisprüfung BAfU + FAA<br />

Notenverteilung Praxisprüfung Auszubil<strong>den</strong>de<br />

Häufigkeit<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Noten<br />

Häufigkeit<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Noten<br />

Versuchsgruppe: Erwachsene <strong>der</strong> Maßnahme / Kontrollgruppe Teilnehmer <strong>der</strong> Erstausbildung


Ergebnisse des pädagogischen Experiments<br />

16 16<br />

b) schriftliche Abschlussprüfung<br />

Versuchsgruppe<br />

Durchschnitt: 2,58<br />

Durchfaller: 6,7% (1 <strong>von</strong> 15<br />

d.h. m<strong>in</strong>d. 2 x 5 o<strong>der</strong> 1 x 6)<br />

Kontrollgruppe<br />

Durchschnitt: 3,72<br />

Durchfaller: 21% (13 <strong>von</strong> 62,<br />

d.h. m<strong>in</strong>d. 2 x 5 o<strong>der</strong> 1 x 6)<br />

Schriftliche Prüfung - Umschüler/Nachqualifizierer<br />

Schriftl. Prüfung - Azubis<br />

Anzahl<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Noten<br />

Anzahl<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Noten<br />

Versuchsgruppe: Erwachsene <strong>der</strong> Maßnahme / Kontrollgruppe Teilnehmer <strong>der</strong> Erstausbildung


Ergebnisse des pädagogischen Experiments<br />

17 17<br />

c) mündliche Abschlussprüfung<br />

Versuchsgruppe<br />

Durchschnitt: 3,00<br />

Kontrollgruppe<br />

Durchschnitt: 3,45<br />

Anzahl<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Notenverteilung Umschüler/Nachqualifizierer (mündl.<br />

Prüfung)<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Noten<br />

Anzahl<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Notenverteilung <strong>der</strong> Azubis (mdl. Prüfung)<br />

1 2 3 4 5 6<br />

Noten


E<strong>in</strong>heitliche Dokumentation <strong>der</strong> Teilabschlüsse<br />

mittels dem Sächsischen Qualifizierungspass<br />

18 18<br />

Der Sächsische Qualifizierungspass ist<br />

e<strong>in</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong> Landesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

<strong>der</strong> Sächsischen IHK`s und HWK`s<br />

herausgegebenes (teils kostenpflichtiges)<br />

Instrument zur teilnehmerbezogenen<br />

Dokumentation <strong>von</strong> erworbenen<br />

Teilleistungen im <strong>Beruf</strong>sbildungsbereich.<br />

E<strong>in</strong>legemappe


Dokumentation <strong>der</strong> Teilabschlüsse mittels dem<br />

Sächsischen Qualifizierungspass<br />

19 19<br />

Hat nun <strong>der</strong> Teilnehmende<br />

e<strong>in</strong> Modul absolviert, ggf.<br />

e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>terne Prüfung<br />

bestan<strong>den</strong> und war e<strong>in</strong>e<br />

M<strong>in</strong>destzeit anwesend<br />

(80%), füllt <strong>der</strong> Träger das<br />

Formblatt aus und nach<br />

Prüfung <strong>der</strong> Voraussetzungen<br />

bestätigt die<br />

regionale IHK, HWK bzw.<br />

das LfULG, dass <strong>der</strong><br />

jeweilige Teilnehmer das<br />

Modul absolviert hat – es ist<br />

ke<strong>in</strong>e Leistungsbewertung.<br />

Qualifizierungsnachweis


20 20


21 21


22 22

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!