Regionale Ausbildungsstellen-Situation in Mecklenburg ... - KIBB

Jessica Erbe
E-Mail: erbe@bibb.de
0,58 Stellen/Bewerber), wenn auch vergleichsweise weniger schlecht als im
ostdeutschen Durchschnitt von 0,38 Stellen/Bewerber. Innerhalb des Landes variiert das
Verhältnis von gemeldeten Stellen und Bewerbern zwischen 0,56 in Stralsund und 0,35 in
Neubrandenburg (also knapp 1 Stelle auf 3 Bewerber).
Berücksichtigt man nur die betrieblichen Berufsausbildungsstellen, so ist das Verhältnis
von Stellen zu Bewerbern noch ungünstiger: Mit 8.711 betrieblichen Berufsausbildungsstellen
in Mecklenburg-Vorpommern entfallen nur 0,41 betriebliche Stellen auf jeden
gemeldeten Bewerber, im Bundesdurchschnitt sind es dagegen 0,56 (West: 0,64; Ost:
0,33). Während es in Stralsund und Rostock keinen nennenswerten Unterschied gibt, ist
die Differenz zwischen betrieblichen Stellen und gemeldeten Stellen insgesamt in
Neubrandenburg (0,30) und Schwerin (0,36) deutlicher (vgl. Tabelle 6).
Das liegt daran, dass der Anteil der betrieblichen an allen Berufsausbildungsstellen
in Mecklenburg-Vorpommern mit 93,3% niedriger als in Westdeutschland (99,1%) ist.
Allerdings liegt der Anteil der betrieblichen Stellen selbst in den beiden schwächeren BA-
Bezirken Neubrandenburg (87,2%) und Schwerin (98,2%) noch über dem ostdeutschen
Durchschnitt von 85,9%.
Im Mai 2006 waren in Mecklenburg-Vorpommern insgesamt 12.209 (2,2% mehr als im
Mai 2005) Bewerber noch nicht vermittelt. Die Zahl der noch nicht vermittelten
Bewerber in Stralsund (2.589) war gegenüber dem Vorjahr rückläufig, in Rostock (2.746)
leicht gestiegen.
Der Schlüssel von unbesetzten Berufsausbildungsstellen je nicht vermitteltem
Bewerber lag im Mai bei 0,39 im Landesschnitt (am höchsten in Rostock mit 0,50 und
Stralsund mit 0,47) und damit höher als in Ostdeutschland (0,27) und Deutschland
insgesamt (0,38).
Die Situation im Bereich Biotechnologie
Biotechnologie gehört mit Mikrosystemtechnik, Nanotechnologie, Optischen Technologien
und Informationstechnik zu den Schlüsseltechnologien. Sie hat sich neben den klassischen
Fachgebieten der Biochemie, Chemie, Biologie und Verfahrenstechnik etabliert und in zwei
Hauptbereichen entwickelt: im molekularen Bereich, dem z.B. Gentechnik und
Molekularbiologie zugeordnet werden, und im klassischen, eher technischen Bereich von
z.B. Umwelt- und Medizintechnik oder Ökotrophologie.
Wie auch für die anderen Branchen wird für die Biotechnologie nach dem Berufe- und nicht
nach dem Branchenprinzip ausgebildet. 3 Die berufliche Ausbildung für die Biotechnologie
findet – neben der akademischen Bildung – in zwei Ausbildungsgängen statt: in betrieblichen
Ausbildungsgängen in anerkannten Ausbildungsberufen (duales System) sowie in
schulischen Ausbildungsgängen (Berufsfachschulberufe).
Zu den für die Biotechnologie relevanten Berufsfachschulberufen gehören: Medizinischtechnischen
Laborassistent/ in, Medizinsch-technischen Radiologieassistent/ in, Medizinisch-
3
S. auch die ausführlichere Darstellung von Degen/Weis im Dokument:
http://www.kibb.de/cps/uploads/Uebersicht_Berufe_Nano_Bio_Mikrosystem_Opti_Anfragenmodulk-
040521-deg-uw.1134475710277.pdf.
Seite 3 von 15 - Datum: 16.08.2006