Dokumentation der Tagung (PDF, 1,4 MB) - Kinderkrebsstiftung
Dokumentation der Tagung (PDF, 1,4 MB) - Kinderkrebsstiftung
Dokumentation der Tagung (PDF, 1,4 MB) - Kinderkrebsstiftung
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Hirntumoren<br />
im Kindes- und Jugendalter<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten<br />
Behandlungsnetzwerks HIT<br />
Studientagung/Prüfarzttreffen<br />
Experten- und Patiententreffen<br />
23./24. März 2012 in Hamburg<br />
Informationen zum Programm<br />
für Patienten und Angehörige<br />
Inhaltsangaben zu Vorträgen und Workshops
Behandlungsnetzwerk HIT<br />
· Optimierte Behandlungsqualität<br />
· Neue Therapieansätze<br />
· Nachsorge und Rehabilitation<br />
· Informationstransfer<br />
Wissenschaftliche Leitung <strong>der</strong> <strong>Tagung</strong>:<br />
Prof. Dr. med. Stefan Rutkowski und<br />
Dr. med. Uwe Kordes<br />
Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie<br />
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf<br />
hitchem@uke.de<br />
Veranstalter:<br />
Deutsche Kin<strong>der</strong>krebsstiftung<br />
Adenauerallee 134<br />
53113 Bonn<br />
Tel.: 0228/68846-0<br />
Fax: 0228/68846-44<br />
hit@kin<strong>der</strong>krebsstiftung.de<br />
www.kin<strong>der</strong>krebsstiftung.de<br />
<strong>Tagung</strong>sbüro im Congress Center Hamburg<br />
Tel.: 040/35695031<br />
in Kooperation mit:<br />
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf,<br />
Klinik für Pädiatrische Hämatologie<br />
und Onkologie<br />
Gesellschaft für Pädiatrische<br />
Onkologie und Hämatologie (GPOH)<br />
För<strong>der</strong>gemeinschaft<br />
Kin<strong>der</strong>krebs-Zentrum Hamburg e.V.<br />
Wir danken <strong>der</strong> Bohne Junius-Stiftung in Duisburg<br />
für die freundliche Unterstützung<br />
dieser Veranstaltung.
Liebe Teilnehmer und Teilnehmerinnen <strong>der</strong> <strong>Tagung</strong>,<br />
herzlich willkommen in Hamburg!<br />
Wir freuen uns, Sie zur überregionalen <strong>Tagung</strong> des Behandlungsnetzwerks HIT für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche mit<br />
Hirntumoren begrüßen zu dürfen. Zur gemeinsamen <strong>Tagung</strong> herzlich eingeladen sind in diesem Jahr wie<strong>der</strong><br />
Patienten, Eltern und Angehörige sowie Ärzte, Wissenschaftler und Mitarbeiter <strong>der</strong> Studienzentralen und <strong>der</strong><br />
psychosozialen Teams.<br />
Schwerpunkte unseres gemeinsamen Programms bilden die Themenbereiche: Neuropsychologie und Nachsorge,<br />
Epidemiologie <strong>der</strong> Hirntumorerkrankungen bei Kin<strong>der</strong>n, Vergleich aktueller Bestrahlungskonzepte, schulische und<br />
berufliche (Re-)Integration.<br />
Wir hoffen, dass Ihre Erwartungen und Wünsche erfüllt werden und dass alle Beteiligten vom interdisziplinären<br />
Wissens- und Erfahrungsaustausch profitieren.<br />
Im Rahmen des wissenschaftlichen Programms finden Prüfarzttreffen <strong>der</strong> Therapieoptimierungsstudien statt.<br />
Beachten Sie bitte, dass hier sowohl die Art <strong>der</strong> Vorträge als auch die Geschwindigkeit auf ein Fachpublikum<br />
zugeschnitten und grundsätzlich nicht für Patienten und Eltern gedacht sind. Die auf Daten, Zahlen und Fakten<br />
reduzierte Darstellung mit vielerlei Abkürzungen und Fachbegriffen könnte Betroffene überfor<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> sogar<br />
belasten.<br />
Für Patienten und Angehörige beginnt das Programm deshalb mit Workshops zu den verschiedenen Hirntumorarten,<br />
in denen Sie mit den Studienleitern und Experten auch individuelle Fragen zur Erkrankung Ihres Kindes/<br />
zu Ihrer eigenen Erkrankung diskutieren können.<br />
Falls Sie nicht sicher sein sollten, welcher <strong>der</strong> Workshops WS01 – WS04 für Sie in Betracht kommt, beachten Sie<br />
bitte die Zuordnungstabelle auf Seite 6, die aufzeigt, welche Hirntumorarten jeweils in den verschiedenen Therapieoptimierungsstudien<br />
/ Registern erfasst werden. In den krankheitsbildbezogenen Workshops haben Sie zudem die<br />
Möglichkeit, gleich zu Beginn passende Kontakte zu an<strong>der</strong>en Betroffenen zu knüpfen. Darüber hinaus können Sie<br />
gern einen Kontaktwunsch an <strong>der</strong> Pinnwand – „Kontaktbörse“ – veröffentlichen. Am Stand <strong>der</strong> Deutschen Kin<strong>der</strong>krebsstiftung<br />
bieten wir Ihnen dazu vorbereitete Formulare an.<br />
Anregungen und Erfahrungen <strong>der</strong> HIT-Netzwerk-<strong>Tagung</strong>en vergangener Jahre sind bei <strong>der</strong> Programmgestaltung<br />
berücksichtigt worden. Mit Ihrer Hilfe möchten wir das <strong>Tagung</strong>skonzept noch weiter verbessern und bitten Sie<br />
deshalb, den Bewertungsbogen, den Sie in Ihrer <strong>Tagung</strong>smappe finden, auszufüllen und uns Ihre Wünsche und<br />
Ihre Kritik mitzuteilen.<br />
Während <strong>der</strong> gesamten <strong>Tagung</strong> steht Ihnen das gemeinsame Organisationsteam <strong>der</strong> Deutschen Kin<strong>der</strong>krebsstiftung<br />
und des UKE Hamburg bei Fragen o<strong>der</strong> Problemen zur Verfügung.<br />
Zu Ihrer besseren Orientierung sind die Namensschil<strong>der</strong> farbig gekennzeichnet:<br />
Referenten – gelb Fachpublikum – blau<br />
Organisatoren – rot Patienten/Angehörige – grün<br />
Der För<strong>der</strong>gemeinschaft Kin<strong>der</strong>krebs-Zentrum Hamburg e.V. danken wir für die Einladung zum gemeinsamen Abendessen<br />
am Freitag im Hotel Grand Elysée, bei dem Sie Gelegenheit haben werden, den Erfahrungsaustausch fortzusetzen<br />
und Gespräche zu vertiefen.<br />
Allen Beteiligten wünschen wir eine gewinnbringende und erfolgreiche <strong>Tagung</strong>!<br />
Im Namen des Leitungs- und Organisationsteams<br />
Prof. Dr. med. Stefan Rutkowski<br />
Pädiatrische Hämatologie<br />
und Onkologie<br />
Universitätsklinikum<br />
Hamburg-Eppendorf<br />
Dr. med. Uwe Kordes<br />
Pädiatrische Hämatologie<br />
und Onkologie<br />
Universitätsklinikum<br />
Hamburg-Eppendorf<br />
Renate Heymans<br />
Projektför<strong>der</strong>ung Forschung<br />
Deutsche Kin<strong>der</strong>krebsstiftung<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg 3
Studienzentralen für ZNS-Tumoren im Kindesalter<br />
Niedrig maligne Gliome<br />
(low grade)<br />
SIOP-LGG 2004<br />
Hoch maligne Gliome<br />
(high grade)<br />
HIT-HGG 2007<br />
HIT-HGG-CilMetro<br />
Medulloblastome,<br />
supratentorielle ZNS-PNETs<br />
und Ependymome WHO °II/°III<br />
HIT MED<br />
HIT 2000 Interim Register<br />
Rezidive von Medulloblastomen,<br />
supratentoriellen ZNS-PNETs und<br />
Ependymomen WHO °II/°III<br />
HIT-REZ 2005<br />
Kraniopharyngeome,<br />
Hypophysenadenome,<br />
Meningeome,<br />
Xanthogranulome,<br />
Zysten <strong>der</strong> Rathke’schen Tasche und<br />
an<strong>der</strong>e zystische Raumfor<strong>der</strong>ungen<br />
Kraniopharyngeom 2007<br />
Kraniopharyngeom 2000<br />
HIT-ENDO<br />
Choroid Plexus Tumoren<br />
CPT-SIOP-2000<br />
CPT Register<br />
AT/RT<br />
EU-RHAB<br />
Dr. med. Astrid K. Gnekow<br />
I. Klinik für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />
Schwäbisches Kin<strong>der</strong>krebszentrum<br />
Zentralklinikum Augsburg<br />
Stenglinstraße 2<br />
86156 Augsburg<br />
Studiensekretariat:<br />
Sabine Breitmoser-Greiner<br />
Tel.: +49 (0)8 21 4 00-36 21<br />
Prof. Dr. med. Christof Kramm<br />
Universitätsklinik für Kin<strong>der</strong> und<br />
Jugendmedizin<br />
Medizinische Fakultät <strong>der</strong><br />
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />
HIT-HGG-Studienzentrale<br />
Ernst-Grube-Straße 40<br />
06120 Halle (Saale)<br />
Tel.: +49 (0)3 45 5 57-22 27 (OA Kramm)<br />
-25 03 (Studienzentrale)<br />
Fax: +49 (0)3 45 5 57-24 80<br />
christof.kramm@uk-halle.de<br />
hit-hgg-studie@uk-halle.de<br />
Prof. Dr. med. Stefan Rutkowski<br />
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf<br />
Klinik für Pädiatrische Hämatologie und<br />
Onkologie<br />
Haus N21<br />
Studienzentrale HIT MED / HIT 2000<br />
Martinistr. 52<br />
20246 Hamburg<br />
Tel.: +49 (0)40 74 10-5 82 00<br />
Fax: +49 (0)40 74 10-5 83 00<br />
hitchem@uke.de<br />
Prof. Dr. med. Gudrun Fleischhack<br />
Universitätsklinikum Essen<br />
Zentrum für Kin<strong>der</strong>- und Jugendmedizin<br />
Klinik für Kin<strong>der</strong>heilkunde III<br />
Hufelandstr. 55<br />
45147 Essen<br />
Prof. Dr. med. Hermann Müller<br />
Klinikum Oldenburg gGmbH<br />
Zentrum für Kin<strong>der</strong>- und Jugendmedizin<br />
Abtl. Hämatologie/Onkologie<br />
Rahel-Straus-Straße 10<br />
26133 Oldenburg<br />
Tel.: +49 (0)4 41 4 03-20 13<br />
Fax: +49 (0)4 41 4 03-28 87<br />
mueller.hermann@klinikum-oldenburg.de<br />
www.kraniopharyngeom.net<br />
Dr. med. Uwe Kordes<br />
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf<br />
Zentrum für Geburtshilfe, Kin<strong>der</strong>- und<br />
Jugendmedizin<br />
Klinik für Pädiatrische Hämatologie und<br />
Onkologie<br />
Martinistraße 52<br />
20246 Hamburg<br />
Tel.: +49 (0)40 74 10-5 76 97<br />
Fax: +49 (0)40 74 10-5 75 44<br />
cpt@uke.de<br />
Prof. Dr. Dr. med. Michael Frühwald<br />
Klinikum Augsburg<br />
Chefarzt I. Klinik für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />
Schwäbisches Kin<strong>der</strong>krebszentrum<br />
Stenglinstraße 2<br />
86156 Augsburg<br />
Tel.: +49 (821) 400-3405<br />
Fax: +49 (821) 400-3642<br />
michael.fruehwald@klinikum-augsburg.de<br />
<strong>Dokumentation</strong>:<br />
Marina Geh<br />
Studienassistenz:<br />
Dr. Daniela Kandels<br />
Tel.: +49 (0)8 21 4 00-36 15<br />
Fax: +49 (0)8 21 4 00-36 16<br />
lgg-studie@klinikum-augsburg.de<br />
Studienkoordination:<br />
Insa Korten<br />
Insa.korten@uk-halle.de<br />
<strong>Dokumentation</strong>:<br />
Sandra Schuster<br />
sandra.schuster@uk-halle.de<br />
Tel.: +49 (0)3 45 5 57-25 03<br />
Stellv. Studienleitung:<br />
Dr. med. Katja von Hoff<br />
Tel.: +49 (0)40 74 10-5 33 94<br />
k.von-hoff@uke.de<br />
Studienassistenz:<br />
Dr. med. Carsten Friedrich<br />
Tel.: +49 (0)40 74 10-5 33 94<br />
cfriedri@uke.de<br />
<strong>Dokumentation</strong>:<br />
Frau Wiebke Treulieb<br />
Frau Christine Lindow<br />
hitchem@uke.de<br />
Tel.: +49 (0)201 723-8 46 67<br />
-22 55/-33 50<br />
Fax: +49 (0)201 723-53 05<br />
gudrun.fleischhack@uk-essen.de<br />
Studienassistenz:<br />
Ursel Gebhardt<br />
<strong>Dokumentation</strong>:<br />
Katharina Schirawski<br />
kikra.doku@klinikum-oldenburg.de<br />
Tel.: +49 (0)4 41 4 03-20 72<br />
-20 69<br />
Fax: +49 (0)4 41 4 03-27 89<br />
Studienassistenz:<br />
Dr. Stefan Hartung<br />
s.hartung@uke.de<br />
Tel.: +49 (0)40 74 10-5 38 59<br />
Studienassistenz:<br />
Dr. med. Kerstin Bartelheim<br />
Tel.: +49 (821) 400 4342<br />
Fax: +49 (821) 400 3642<br />
kerstin.bartelheim@klinikum-augsburg.de<br />
<strong>Dokumentation</strong> :<br />
Petra Neumayer<br />
Tel.: +49 (821) 400 4342<br />
Fax: +49 (821) 400 3642<br />
petra.neumayer@klinikum-augsburg.de<br />
4<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg
Intrakraniale Keimzelltumoren<br />
(Germinome, maligne Non-Germinome, Teratome)<br />
SIOP CNS GCT II<br />
Dr. med. Gabriele Calaminus<br />
Univ.-Klinikum Münster, Klinik für Kin<strong>der</strong>- und<br />
Jugendmedizin<br />
Päd. Hämatologie und Onkologie<br />
Albert-Schweitzer-Campus 1<br />
48149 Münster<br />
Tel.: +49 (251) 83 58060<br />
Fax: +49 (251) 83 57874<br />
gabriele.calaminus@ukmuenster.de<br />
<strong>Dokumentation</strong>:<br />
Katja Heinemann<br />
Tel.: +49 (251) 83 58061<br />
Fax: +49 (251) 83 57874<br />
Katja.Heinemann@ukmuenster.de<br />
Referenzzentren für ZNS-Tumoren im Kindesalter<br />
Referenzzentrum<br />
Strahlentherapie für<br />
Hirntumor-Studien<br />
Hirntumor-Referenzzentrum<br />
für Neuropathologie Bonn<br />
Prof. Dr. med. R.-D. Kortmann<br />
Referenzzentrum für Hirntumoren<br />
Studiensekretariat HIT 2000<br />
Universitätsklinikum Leipzig<br />
Poliklinik für Strahlentherapie und<br />
Radioonkologie<br />
Johannisallee 34<br />
04103 Leipzig<br />
Tel.: +49 (0)3 41 97 18-5 42 /-5 43<br />
Fax: +49 (0)3 41 97 18-5 49<br />
Rolf-Dieter.Kortmann@medizin.uni-leipzig.de<br />
Prof. Dr. med. Torsten Pietsch<br />
Universitätsklinikum Bonn<br />
Institut für Neuropathologie<br />
Sigmund-Freud-Str. 25<br />
53105 Bonn<br />
Mitarbeiter des Referenzzentrums:<br />
Andrea Klein<br />
Andrea.Klein@medizin.uni-leipzig.de<br />
Dr. Sabine Klagges<br />
Sabine.Klagges@medizin.uni-leipzig.de<br />
Dr. med. Klaus Müller<br />
Klaus.Mueller@uniklinik-leipzig.de<br />
Tel.: +49 (0)2 28 2 87-1 66 06 (Befunde)/-1 65 23 (Sekretariat)<br />
Fax: +49 (0)2 28 2 87-1 43 31<br />
referenzzentrum@uni-bonn.de<br />
Referenzzentrum für Neuroradiologie für<br />
HIT 2000,<br />
HIT-REZ 2005,<br />
SIOP-LGG 2004,<br />
HIT-HGG 2007,<br />
SIOP CNS GCT II,<br />
EU-RHAB und<br />
Kraniopharyngeom 2007<br />
Referenzzentrum für Liquordiagnostik<br />
Prof. Dr. med. Monika Warmuth-Metz<br />
Dr. med. Brigitte Bison<br />
Universitätskliniken<br />
Referenzzentrum Neuroradiologie<br />
Abt. für Neuroradiologie<br />
Josef-Schnei<strong>der</strong>-Str. 11<br />
97080 Würzburg<br />
Tel.: +49 (0)9 31 201-3 46 24/-3 47 99<br />
Fax: +49 (0)9 31 201-3 47 89<br />
hit@neuroradiologie.uni-wuerzburg.de<br />
Katharina Petrasch<br />
Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf<br />
Kin<strong>der</strong>klinik Onkologisches Labor<br />
Referenzzentrum HIT2000 - Liquordiagnostik<br />
Martinistr. 52<br />
20246 Hamburg<br />
Tel.: +49 (0)40 74 10-5 37 48<br />
Fax: +49 (0)40 74 10-5 83 00<br />
k.petrasch@uke.de<br />
HIT Referenzzentrum Biometrie<br />
Zentrale biometrische Betreuung klinischer,<br />
von <strong>der</strong> Deutschen Kin<strong>der</strong>krebsstiftung<br />
geför<strong>der</strong>ter Studien zur Behandlung<br />
von Kin<strong>der</strong>n mit Hirntumoren<br />
Univ.-Prof. Dr. rer. nat. et med. habil. Andreas Faldum<br />
Medizinische Fakultät <strong>der</strong> Westfälischen Wilhelms-Universität Münster<br />
Instituts für Biometrie und Klinische Forschung<br />
Domagkstraße 9<br />
48149 Münster<br />
http://ibkf.uni-muenster.de<br />
Sekretariat: +49 (0)251 83-5 52 62<br />
Fax: +49 (0)251 83-5 52 77<br />
faldum.andreas@ukmuenster.de<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg 5
Zuordnung <strong>der</strong> im Kindesalter vorkommenden Hirntumoren zu den<br />
8 Hirntumor-Studienzentralen im Behandlungsnetzwerk HIT<br />
Nicht für alle Tumoren gibt es ein Studienprotokoll/Therapieempfehlungen!<br />
(auch diese Patienten werden von <strong>der</strong> jeweils zuständigen Zentrale erfasst)<br />
HIT-MED: Hamburg (HIT 2000)<br />
HIT-LGG: Augsburg (SIOP-LGG-2004)<br />
Medulloblastom<br />
Medulloblastom-Varianten<br />
CNS-PNET (supratentoriell)<br />
spinale PNET<br />
Ependymoblastom<br />
Pineoblastom<br />
Neuroblastom, zerebral<br />
Ependymom II und III°<br />
Sarkom<br />
Kraniopharyngeom 2007: Oldenburg<br />
Kraniopharyngeom<br />
Hypophysenadenom<br />
Meningeom<br />
Pilocytisches Astrocytom I°<br />
Subependymales Riesenzell-Astrocytom I°<br />
Dysembryoplastischer neuroepithelialer Tumor I°<br />
Desmoplastisches infantiles Gangliogliom I°<br />
Gangliogliom I° und II°<br />
Pleomorphes Xanthoastrocytom II°<br />
Oligodendrogliom II°<br />
Oligoastrocytom II°<br />
Astrocytom II°<br />
Fibrilläres Astrocytom II°<br />
Protoplasmatisches Astrocytom II°<br />
Gemistocytisches Astrocytom II°<br />
HIT-HGG: Halle<br />
maligne Gliome WHO° III und IV<br />
anaplastisches Astrozytom<br />
anaplastisches Oligodendrogliom<br />
gemischte anaplastische Gliome<br />
Glioblastom<br />
Gliosarkom<br />
diffuses Gliom/Astrozytom<br />
Ponsgliom, diffus intrinsisch<br />
Hirnstammtumore WHO° III und IV<br />
Gliomatosis cerebri<br />
Rezidivierte maligne Gliome<br />
(verschiedene Rezidivprotokolle verfügbar)<br />
HIT-REZ: Essen (HIT-REZ 2005)<br />
Rezidivierte o<strong>der</strong> therapierefraktäre<br />
Medulloblastome, PNET und Ependymome<br />
Plexus-Tumoren: Hamburg (SIOP-CPT / Register)<br />
Plexus choroideus Papillom + Varianten<br />
Plexus choroideus Karzinom<br />
Papilläre Tumoren <strong>der</strong> Gl. Pinealis<br />
SIOP CNS GCT: Münster<br />
Intrakranielle Keimzelltumoren<br />
Rhabdoidtumoren des ZNS (EU-Rhab): Münster<br />
Atypische teratoide rhabdoide Tumoren (ATRT)<br />
6<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg
23.03.2012, 11:00 – 11:30 Gemeinsames Programm: Vortrag<br />
Das Behandlungsnetzwerk HIT – Entwicklung und aktuelle Perspektiven<br />
Renate Heymans 1 , Stefan Rutkowski 2<br />
1<br />
Deutsche Kin<strong>der</strong>krebsstiftung, 2 Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf<br />
Schwerpunkt <strong>der</strong> Forschungsför<strong>der</strong>ung durch die Deutsche Kin<strong>der</strong>krebsstiftung<br />
Im Aufgabenspektrum <strong>der</strong> Deutschen Kin<strong>der</strong>krebsstiftung nimmt die Forschungsför<strong>der</strong>ung auf dem Gebiet <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>krebsheilkunde<br />
einen beson<strong>der</strong>s wichtigen Platz ein. Seit ihrer Gründung 1995 stellt die Deutsche Kin<strong>der</strong>krebsstiftung,<br />
<strong>der</strong>en ehrenamtlicher Vorstand sich aus betroffenen Eltern zusammensetzt, in einem von Jahr zu Jahr steigenden Umfang<br />
För<strong>der</strong>mittel aus Spenden für die Forschung bereit. Im Jahr 2011 erfolgten Neuzusagen in einer Gesamt höhe von mehr als<br />
5 Millionen Euro für klinische Forschungsprojekte. Um die Qualität <strong>der</strong> geför<strong>der</strong>ten Projekte und <strong>der</strong> einer jeden För<strong>der</strong>mittelzusage<br />
vorausgehenden Begutachtungsverfahren zu gewährleisten, steht <strong>der</strong> Deutschen Kin<strong>der</strong>krebsstiftung ein<br />
eigens dafür berufenes Fachgremium zur Seite.<br />
Das klinisch orientierte Forschungsför<strong>der</strong>ungsprofil <strong>der</strong> Deutschen Kin<strong>der</strong>krebsstiftung wird bestimmt von den Zielen,<br />
die Heilungschancen krebskranker Kin<strong>der</strong> und Jugendlicher zu verbessern, Spätfolgen zu min<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> zu vermeiden<br />
und eine gute Lebensqualität <strong>der</strong> Patienten - auch langfristig – zu erreichen. Dabei werden Schwerpunkte dort gesetzt,<br />
wo Verbesserungen beson<strong>der</strong>s dringend notwendig sind.<br />
Die Situation von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen mit Hirntumoren war und ist durch eine Vielzahl von Problemen geprägt.<br />
Viele betroffene Familien haben monatelange Ungewissheit und (Um-)Wege von Arzt zu Arzt hinter sich, bis die richtige<br />
Diagnose gestellt wird. Bedingt durch die große Zahl verschiedenartiger und zum Teil sehr seltener Tumoren und die – je<br />
nach Ort ihres Wachstums im Gehirn – sehr unterschiedlichen Auswirkungen, sind die Krankheitszeichen nicht immer<br />
eindeutig. Diagnostik und Therapie erfor<strong>der</strong>n Erfahrung, sehr spezifische Kenntnisse und die Zusammenarbeit diverser<br />
Fachbereiche. Für Patient und Familie sind darüber hinaus eine kindgerechte Umgebung, persönliche Betreuung und die<br />
Verfügbarkeit einfühlsamer und kompetenter Ansprechpartner wichtig.<br />
Ausgehend von den, im Vergleich zu an<strong>der</strong>en bösartigen Erkrankungen des Kindesalters trotz enormer Fortschritte noch<br />
nicht zufriedenstellenden Heilungsaussichten und den – auch nach überstandener Hirntumorerkrankung – großen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
bei <strong>der</strong> Integration <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen in ein normales Leben, hat die Deutsche Kin<strong>der</strong>krebsstiftung<br />
gemeinsam mit <strong>der</strong> Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) im Jahr 2000 den Aufbau<br />
eines bundesweiten Behandlungsnetzwerks für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche mit Hirntumoren beschlossen. Seitdem wurden<br />
durch die GPOH-Studiengruppen neue Protokolle zur Therapie <strong>der</strong> verschiedenen Hirntumorarten entwickelt und nach<br />
und nach in die För<strong>der</strong>ung durch die Deutsche Kin<strong>der</strong>krebsstiftung aufgenommen.<br />
Heute finanziert die Deutsche Kin<strong>der</strong>krebsstiftung alle <strong>der</strong>zeit in Deutschland aktuellen, multizentrischen Therapieoptimierungsstudien<br />
für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche mit Hirntumoren. Je<strong>der</strong> Studienpatient wird bereits bei Erkrankungsbeginn<br />
dem für ihn zutreffenden Behandlungszweig <strong>der</strong> entsprechenden Studie zugeordnet und erhält, unabhängig vom Wohnort,<br />
eine nach neuestem wissenschaftlichem Stand optimale und seinem individuellen Risiko angepasste Behandlung.<br />
Das Verbundforschungsprojekt Behandlungsnetzwerk HIT hat sich als Zusammenschluss <strong>der</strong> einzelnen Studienzentralen<br />
und Register mit studienübergreifenden Referenzzentren inzwischen fest etabliert und findet weltweit Anerkennung.<br />
Heute werden flächendeckend über 90 Prozent <strong>der</strong> in Deutschland erkrankten Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen, die an einem<br />
Tumor des Zentralnervensystems erkranken, in diesen Studien erfasst und profitieren von den Vorteilen des Netzwerks.<br />
Dies schließt auch den Zugang zu innovativen Behandlungsansätzen ein.<br />
Kontaktdaten:<br />
Renate Heymans<br />
Leitung des Bereichs Projektför<strong>der</strong>ung Forschung<br />
Deutsche Kin<strong>der</strong>krebsstiftung<br />
Adenaueralle 134, 53113 Bonn<br />
heymans@kin<strong>der</strong>krebsstiftung.de<br />
Behandlung von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen mit Hirntumoren im Behandlungsnetzwerk HIT<br />
Hirntumoren sind nach Leukämien die zweithäufigste Krebserkrankung bei Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen. Pro Jahr erkranken<br />
in Deutschland etwa 400 junge Patienten neu. Das vielfältige Spektrum <strong>der</strong> Hirntumoren im Kindes- und Jugendalter<br />
unterscheidet sich dabei erheblich von Hirntumoren des Erwachsenenalters. Aufgrund <strong>der</strong> höheren Empfindlichkeit des<br />
unreifen Gehirns müssen eigenständige Behandlungskonzepte für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche mit Hirntumoren entwickelt<br />
werden, um behandlungsbedingte Spätfolgen zu vermeiden.<br />
Seit den 1980er Jahren wurden von <strong>der</strong> Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie verschiedene HIT-Studiengruppen<br />
für Hirntumoren des Kindes- und Jugendalters etabliert, die sich unter Einschluss aller beteiligten Fachdis-<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg<br />
Inhaltsangaben zu Vorträgen und Workshops<br />
7
ziplinen (u.a. Neurochirurgie, Pathologie, Neuroradiologie, Kin<strong>der</strong>onkologie, Strahlentherapie, Neurologie, Psychologie)<br />
mit <strong>der</strong> Optimierung <strong>der</strong> Therapiekonzepte befassen. Dabei konnten die Heilungschancen in den vergangenen Jahren –<br />
je nach feingeweblichem Befund und an<strong>der</strong>en neu identifizierten Risikofaktoren – teilweise erheblich verbessert werden.<br />
Sie stiegen in manchen Behandlungsgruppen von deutlich unter 50 auf über 80 Prozent, während die Überlebensaussichten<br />
bei an<strong>der</strong>en Hirntumoren weiterhin lei<strong>der</strong> sehr ungünstig sind.<br />
Die Hirntumorstudien <strong>der</strong> GPOH (HIT 2000, HIT-REZ 2005, HIT-HGG, SIOP-LGG, SIOP-CNS-GCT, Kraniopharyngeom 2007,<br />
EU-Rhab, SIOP-CPT) sind seit dem Jahr 2000 im Behandlungsnetzwerk HIT mit studienübergreifenden bundesweiten Referenzzentren<br />
für Diagnostik und Therapie (Neuropathologie, Neuroradiologie, Liquordiagnostik, Strah lentherapie, Biometrie)<br />
zusammengefasst. Durch die Referenzbefundung <strong>der</strong> Untersuchungen zu Tumorart und Ausbreitung bei Diagnosestellung<br />
sowie im Therapieverlauf wird ein wesentlicher Beitrag zur Qualitätssicherung geleistet, <strong>der</strong> den einzelnen<br />
Studienpatienten unmittelbar zu Gute kommt. Hauptziel ist eine flächendeckende Verbesserung <strong>der</strong> Qualitätssicherung<br />
in Diagnostik (Neuropathologie, Neuroradiologie, Liquordiagnostik) und Therapie (Operation, Bestrahlung, Chemotherapie)<br />
durch die Vernetzung <strong>der</strong> verschiedenen Hirntumor-Studienzentralen mit den gemeinsamen Referenzzentren (s.u.).<br />
Darüber hinaus wurden höhere Überlebensraten vor allem durch die systematische Weiterentwicklung <strong>der</strong> verschiedenen<br />
Bestandteile <strong>der</strong> Therapie (Operation, Chemotherapie und Bestrahlung) und <strong>der</strong>en Kombinationen erreicht. Das betrifft<br />
einerseits die Wirksamkeit gegen den Krebs und die Vermin<strong>der</strong>ung des Rückfallrisikos, an<strong>der</strong>erseits aber auch die<br />
Erkennung und Vermeidung von Nebenwirkungen und Spätfolgen. Denn eingreifende Therapien können unter an<strong>der</strong>em<br />
die Intelligenz, das Wachstum und den Hormonhaushalt beeinträchtigen. Hier wurden Fortschritte erreicht. Die behandlungsbedingten<br />
Spätfolgen, verursacht vor allem durch Operation, Bestrahlung o<strong>der</strong> Chemotherapie, konnten in den<br />
letzten Jahrzehnten bereits zunehmend besser erkannt und teilweise durch risikoadaptierte Behandlungsmethoden<br />
auch deutlich reduziert werden. Durch neurochirurgische Operationen bedingte Beeinträchtigungen treten dank mo<strong>der</strong>ner<br />
Bildgebung und aktueller operativer Verfahren deutlich seltener auf als früher. Die Tendenz geht dahin, vor allem<br />
sehr junge Kin<strong>der</strong> nicht, verzögert o<strong>der</strong> mit möglichst geringer Dosis zu bestrahlen, um resultierende Spätfolgen gering<br />
zu halten. Die Strahlentherapie kann zunehmend auf die notwendigen, d.h. unmittelbar vom Tumor betroffenen, Areale<br />
begrenzt und soweit vertretbar in <strong>der</strong> Strahlendosis reduziert werden. Umliegende Risikoorgane können durch mo<strong>der</strong>ne<br />
Bestrahlungstechniken zunehmend aus den Strahlenfel<strong>der</strong>n herausgenommen werden. Durch Verbesserungen <strong>der</strong> Chemotherapie<br />
konnte bei manchen Hirntumoren eine weitere Vermin<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> gar eine Vermeidung <strong>der</strong> Strahlentherapie<br />
erreicht werden. Für die Chemotherapie selber können im Hinblick auf mögliche Spätfolgen potenziell beson<strong>der</strong>s belastende<br />
Substanzen zunehmend durch weniger belastende Elemente ersetzt werden. Die Maxime für die Therapie lautet:<br />
So intensiv wie nötig, aber so schonend wie möglich.<br />
Für die <strong>der</strong>zeit in Planung befindlichen Folgestudien sollen, wo medizinisch sinnvoll, auch neuartige Therapie-Kombinationen<br />
aus Krebsmedikamenten, Bestrahlung und neuen Substanzen, zum Einsatz kommen. Neue Forschungsschwerpunkte<br />
stehen im Zentrum <strong>der</strong> Studien: Zum einen geht es um die Identifizierung feingeweblicher und molekularbiologischer<br />
Parameter im Tumormaterial. Diese können für einige Behandlungsgruppen offenbar schon bei <strong>der</strong> Erstdiagnose<br />
des Tumorleidens Aufschluss darüber geben, wie es um das individuelle Risiko <strong>der</strong> Patienten bestellt ist, d.h. wie groß<br />
die Gefahr eines Rückfalls ist. Diese Erkenntnisse sollen sich künftig unmittelbar in <strong>der</strong> Art und Intensität <strong>der</strong> zu verabreichenden<br />
Therapie nie<strong>der</strong>schlagen. Daneben ruhen die Hoffnungen – wie bei an<strong>der</strong>en Krebsleiden auch – auf neuen,<br />
zielgerichteten Medikamenten, die bestimmte Strukturen an <strong>der</strong> Oberfläche <strong>der</strong> Tumorzelle erkennen und nachfolgende<br />
Signalwege, die für das Krebswachstum wichtig sind, blockieren können. An<strong>der</strong>e Medikamente können zu einer gewissen<br />
Ausreifung von ursprünglich aggressiv wachsenden Tumorzellen führen (Differenzierungsinduktion). Auch an<strong>der</strong>e<br />
experimentelle Methoden, wie z.B. immuntherapeutische Ansätze (Tumorimpfung), sollen mit dem Ziel, die körpereigene<br />
Abwehr gegen die Tumorzellen zu mobilisieren, bei geeigneten Tumoren evaluiert werden.<br />
Seit 2009 können überlebende Kin<strong>der</strong> mit einem neu geschaffenen Basisdiagnostikum zwei und fünf Jahre nach ihrer Erkrankung<br />
auf erkrankungs- und behandlungsbedingte Auswirkungen <strong>der</strong> Hirntumorerkrankung auf ihre neuropsychologische<br />
Entwicklung untersucht werden. Dabei zeigen sich im Vergleich zu früheren Berichten schon jetzt Hinweise, dass<br />
negative Folgen für die weitere Entwicklung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen teilweise gemin<strong>der</strong>t werden konnten. So machen<br />
es die neuen Therapien zunehmend möglich, dass ein Teil <strong>der</strong> betroffenen Kin<strong>der</strong> nach ihrer Behandlung normale<br />
Schulen besuchen und sogar einen Realschulabschluss o<strong>der</strong> das Abitur schaffen kann. Mittelfristig sollen fundierte individuelle<br />
Empfehlungen zu Rehabilitationsmaßnahmen und an<strong>der</strong>en För<strong>der</strong>maßnahmen gegeben werden, damit die Betroffenen<br />
nach ihrer Hirntumor-Erkrankung über Verbesserungen in Schule, Ausbildung, Beruf und Alltag den ihnen gebührenden<br />
Platz in <strong>der</strong> Mitte unserer Gesellschaft finden.<br />
Kontaktdaten:<br />
Prof. Dr. med. Stefan Rutkowski<br />
Sprecher des Behandlungsnetzwerks HIT<br />
Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie<br />
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf<br />
hitchem@uke.de<br />
8<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg<br />
Inhaltsangaben zu Vorträgen und Workshops
23.03.2012, 11:30 – 13:30 Workshops: Patienten fragen Experten<br />
WS01:<br />
Therapieoptimierungsstudie HIT 2000 und Folgestudien<br />
C. Friedrich 1 , A. O. von Bueren 1 , K. von Hoff 1 , W. Treulieb 1 , C. Lindow 1 , F. Deinlein 2 , B. Bison 3 , M. Warmuth-Metz 3 ,<br />
T. Pietsch 4 , M. Benesch 5 , R. Kortmann 6 , S. Rutkowski 1<br />
1<br />
HIT 2000, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie; 2 Universitätskin<strong>der</strong>klinik<br />
Würzburg; 3 Abt. für Neuroradiologie, Universität Würzburg; 4 Institut für Neuropathologie, Universität Bonn; 5 Klinische Abteilung<br />
für Pädiatrische Hämatologie/Onkologie, Universitätsklinik, Kin<strong>der</strong>- und Jugendheilkunde, Medizinische Universität Graz;<br />
6<br />
Klinik für Radioonkologie <strong>der</strong> Universität Leipzig.<br />
Die Therapieoptimierungsstudie HIT 2000 für Medulloblastome, PNET und Ependymome (WHO Grad II und III) wurde<br />
12/2011 geschlossen. Die Beobachtungszeit <strong>der</strong> Patienten ist teilweise noch recht kurz, aber es zeichnet sich ab, dass<br />
sich <strong>der</strong> Behandlungserfolg gegenüber den Vorläufer studien verbessert hat. Seit dem 01.01.2012 werden Patienten<br />
nach den Empfehlungen des HIT 2000 Interim Registers behandelt. Die Empfehlungen basieren auf den Erfahrungen<br />
aus <strong>der</strong> HIT 2000 Studie. In <strong>der</strong> Zukunft werden neue, größtenteils europäische Folgestudien initiiert. Ziel ist, eine<br />
nach dem heutigen Stand <strong>der</strong> Erkenntnisse bestmögliche und risiko adaptierte Therapie flächen deckend zu bieten um<br />
eine weitere Verbesserung <strong>der</strong> Überlebens raten und eine Vermin<strong>der</strong>ung von Spätfolgen <strong>der</strong> Erkrankung und <strong>der</strong> Behandlung<br />
zu erreichen.<br />
Die Einteilung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und jungen Erwachsenen (0-21 Jahre) erfolgt je nach <strong>der</strong> fein geweblichen Diagnose (Mikroskopie),<br />
dem Metastasierungs-Stadium (Tumor absiedelungen innerhalb/außerhalb des Gehirns bzw. in <strong>der</strong> Hirnflüssigkeit<br />
[Liquor]), dem Vorliegen eines in <strong>der</strong> MRT-Untersuchung sichtbaren post operativen Rest tumors und nach dem<br />
Alter des Patienten in unterschiedliche Therapie gruppen. Da die initiale Diagnostik therapie entscheidend ist, werden<br />
die Untersuchungen und Präparate außerdem an das Referenzzentrum für Neuropathologie, Neuro radiologie o<strong>der</strong> Liquor<br />
diagnostik geschickt. In den Therapie gruppen werden die Therapie modalitäten Operation, Bestrahlung und Chemotherapie<br />
in best möglicher Weise an das jeweilige Rückfall-Risiko und mögliche Spätfolgen <strong>der</strong> Behandlung angepasst.<br />
Bei jüngeren Kin<strong>der</strong>n – ihr Hirngewebe ist beson<strong>der</strong>s empfindlich gegenüber <strong>der</strong> Therapie – soll eine<br />
Bestrahlung, soweit dies vertretbar ist, möglichst verzögert o<strong>der</strong> vermieden werden o<strong>der</strong> mit möglichst kleinem<br />
Strahlenfeld verabreicht werden.<br />
Im Rahmen des Workshops wird auf die verschiedenen Behandlungs konzepte und – soweit vorliegend – Ergebnisse<br />
<strong>der</strong> Therapiezweige und <strong>der</strong> Begleit studien eingegangen. Außerdem werden die geplanten Folgekonzepte erläutert.<br />
Geför<strong>der</strong>t von <strong>der</strong> Deutschen Kin<strong>der</strong>krebsstiftung<br />
Kontaktdaten:<br />
Studienleitung:<br />
Prof. Dr. med. Stefan Rutkowski<br />
Studienzentrale HIT MED / HIT 2000<br />
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf<br />
Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie<br />
Martinistr. 52, 20246 Hamburg<br />
Tel.: +49 (0)40 74 10-5 82 00<br />
Fax: +49 (0)40 74 10-5 83 00<br />
hitchem@uke.de<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg<br />
Inhaltsangaben zu Vorträgen und Workshops<br />
9
WS02:<br />
SIOP-LGG 2004 – Behandlung von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />
mit einem Gliom niedrigen Malignitätsgrades<br />
Astrid K. Gnekow, Daniela Kandels<br />
SIOP-LGG 2004 Studienzentrale, Klinik für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche, Klinikum Augsburg<br />
Die Studien für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche mit Gliomen niedrigen Malignitätsgrades (LGG) gewähr leisten seit 1996 flächendeckend<br />
eine standardisierte Behandlung. Im Rahmen <strong>der</strong> SIOP-LGG-2004-Studie ist die histologische o<strong>der</strong> radiomorphologische<br />
Bestätigung eines LGGs durch das entsprechende Referenz zentrum obligat.<br />
Niedrig-maligne Gliome wachsen meist langsam und weisen nur eine geringe Tendenz auf, das umgebende Gewebe<br />
zu infiltrieren. Somit ist nach vollständiger Tumor resektion ausschließlich eine Beobachtung vorgesehen. Allerdings<br />
kommen Rezidive auch noch nach vielen Jahren vor.<br />
Eine nicht-chirurgische Therapie wird erfor<strong>der</strong>lich, wenn <strong>der</strong> Tumor neurologische Symptome o<strong>der</strong> schwere Sehstörungen<br />
hervorruft und nicht reseziert werden kann. Auch ein nur radiologisch (im Kernspin tomogramm) erkennbares<br />
Tumorwachstum kann eine Behandlungs indikation darstellen. Als nicht-chirurgische Therapie optionen stehen Chemotherapie<br />
und Bestrahlung zur Verfügung. Die Wahl <strong>der</strong> nicht-chirurgischen Therapie orientiert sich primär am Alter<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>, mit dem Ziel durch eine Chemo therapie für jüngere Patienten eine frühe Radiotherapie zu vermeiden. Kin<strong>der</strong><br />
mit Neuro fibromatose entwickeln nicht nur überzufällig häufig ein niedrig-malignes Gliom, son<strong>der</strong>n sind generell<br />
stärker tumorgefährdet. Deshalb versucht man bei ihnen eine Strahlen therapie möglichst ganz zu vermeiden und behandelt<br />
sie unabhängig vom Alter bevorzugt chemotherapeutisch.<br />
Innerhalb <strong>der</strong> Studie SIOP-LGG 2004 wird eine Verbesserung <strong>der</strong> nicht-chirurgischen Behandlungs möglichkeiten für<br />
Kin<strong>der</strong> aller Alters stufen angestrebt. Im Rahmen des Chemotherapie armes wird für Kin<strong>der</strong> ohne Neurofibromatose in<br />
einem multinationalen Therapieansatz die Frage nach <strong>der</strong> Bedeutung <strong>der</strong> frühen Therapie intensivierung gestellt: Verän<strong>der</strong>t<br />
eine frühe Therapie intensivierung das progressionsfreie Überleben und die Verteilung <strong>der</strong> Tumorvolumen response<br />
innerhalb des ersten halben Jahres? Bei <strong>der</strong> Therapie zuteilung werden Alter und Tumorsitz berücksichtigt. Die<br />
Chemotherapie in <strong>der</strong> SIOP-LGG-2004-Studie dauert 18 Monate (Vorläuferstudie: 12 Monate). Der Vergleich <strong>der</strong> Studiendaten<br />
soll zeigen, ob die Verlängerung <strong>der</strong> Gesamt therapie dauer zu einer länger andauernden Stabilisierung des<br />
Krankheits geschehens beitragen kann.<br />
In <strong>der</strong> SIOP-LGG-2004-Studie arbeiten 12 nationale Studiengruppen zusammen, so dass SIOP-LGG-2004 gegenwärtig<br />
für Europa den Therapiestandard definiert. Nach Verlängerung <strong>der</strong> ursprünglichen Studien laufzeit endet die Patienten<br />
rekrutierung in Deutschland am 31.03.2012. Um die Studienfragen statistisch zuverlässig beantworten zu können,<br />
ist bis zur Endauswertung eine ausreichend lange Nachbeobachtungs zeit erfor<strong>der</strong>lich. Alle Ergebnisse werden erst in<br />
einigen Jahren vorliegen. Derzeit wird von allen beteiligten Studien gruppen eine SIOP-LGG-Nachfolgestudie geplant.<br />
Bis diese Studie an den Start gehen kann, erfolgt die Registrierung <strong>der</strong> deutschen Patienten weiterhin in <strong>der</strong> Studienzentrale<br />
in Augsburg.<br />
Geför<strong>der</strong>t von <strong>der</strong> Deutschen Kin<strong>der</strong>krebsstiftung<br />
Kontaktdaten:<br />
Dr. med. Astrid K. Gnekow<br />
SIOP-LGG 2004 Studienzentrale<br />
Klinik für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />
Klinikum Augsburg<br />
gnekow.hit-lgg@klinikum-augsburg.de<br />
10<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg<br />
Inhaltsangaben zu Vorträgen und Workshops
WS03:<br />
Hochgradige Gliome im Kindes- und Jugendalter:<br />
Aktuelle und geplante Studien für die Erst- und Rezidivbehandlung<br />
C. Kramm (Halle), M. Eyrich (Würzburg), C. F. Classen (Rostock)<br />
Hochgradige Gliome im Kindes- und Jugendalter stellen keine einheitliche Tumor gruppe dar, son<strong>der</strong>n umfassen unterschiedliche<br />
Tumorarten, darunter am häufigsten das Glio blastom, das anaplastische Astro zytom und das diffuse intrinsische<br />
Pons gliom. Lei<strong>der</strong> haben gerade diese drei Tumor arten meistens immer noch eine schlechte Prognose. Die<br />
HIT-HGG-Studiengruppe versucht diese unbefriedigende Situation zu verbessern, indem neue Therapie konzepte in<br />
<strong>der</strong> Rückfall situation auf ihre Wirksam keit und Verträglich keit überprüft und bei viel versprechenden Ergebnissen in<br />
das Erst behandlungs protokoll integriert werden. Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> HIT-HGG-Studien gruppe werden Beson<strong>der</strong> heiten dieser<br />
Tumoren bei Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen kurz darstellen und dann die verschiedenen Behandlungs studien erläutern.<br />
Neben <strong>der</strong> aktuellen Behandlungs studie HIT-HGG-2007 mit Bestrahlung und Temodal soll auch die geplante<br />
neue Studie HIT-HGG-2013 vorgestellt werden. Hier sind verschiedene Behandlungs arme für Ponsgliome, für Glioblastome<br />
und anaplastische Astro zytome sowie für an<strong>der</strong>e seltene hochgradige Gliome und für hochgradige Gliome bei<br />
Kleinkin<strong>der</strong>n unter 3 Jahren geplant. Die unter schiedlichen Therapie konzepte werden in einer ersten Arbeits version<br />
erläutert. Zusätzlich wird auch die Rezidiv studie HIT-HGG-CilMetro (offen seit dem 01.01.2012) vorgestellt, bei <strong>der</strong> das<br />
neue Medikament Cilengitide mit Temozolomid kombiniert wird. Temozolomid wird jeweils über 6 Wochen mit anschließen<strong>der</strong><br />
Pause von einer Woche in einer niedrigeren Dosierung als in <strong>der</strong> Erstbehandlung (z.B. bei HIT-HGG-<br />
2007) gegeben. Geplant ist eine weitere Rezidiv studie, die die Wirksamkeit einer sogenannten Tumor impfung bei<br />
hochgradigen Gliomen im Kindes- und Jugendalter untersuchen möchte, wenn die Erst therapie nicht erfolgreich war.<br />
Für die Tumor impfung kommen allerdings nur Patienten in Frage, bei denen <strong>der</strong> Tumor fast vollständig operativ entfernt<br />
werden kann. Auch muss <strong>der</strong> Tumor sofort nach Entfernung unter beson<strong>der</strong>en Bedingungen eingefroren werden,<br />
damit aus den Eiweißkörpern des Tumors zusammen mit beson<strong>der</strong>en Immun zellen des Patienten <strong>der</strong> jeweilige<br />
individuelle Impfstoff hergestellt werden kann. Das Herstellungs verfahren zur Gewinnung des Tumor impfstoffes wird<br />
<strong>der</strong>zeit noch behördlich geprüft, erst danach kann eine entsprechende Studie beantragt werden. Grundzüge des Tumor<br />
impf verfahrens werden im Workshop vorgestellt.<br />
Geför<strong>der</strong>t von <strong>der</strong> Deutschen Kin<strong>der</strong>krebsstiftung<br />
Kontaktdaten:<br />
Prof. Dr. med. Christof Kramm<br />
Universitätsklinik u. Poliklinik für Kin<strong>der</strong>- und Jugendmedizin<br />
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />
Ernst-Grube-Str. 40, 06120 Halle<br />
Tel. +49 (345) 557-2503, -2388, -2227<br />
Fax +49 (345) 557-2389<br />
christof.kramm@uk-halle.de<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg<br />
Inhaltsangaben zu Vorträgen und Workshops<br />
11
WS03:<br />
Choroid-Plexus-Register<br />
Uwe Kordes<br />
Tumoren des Choroid-Plexus (des A<strong>der</strong>geflechts in den Hirnkammern, das die Kammerflüssigkeit produziert) sind<br />
sehr seltene Tumoren – in Deutschland werden jährlich etwa 10 Patienten gemeldet, meist Kin<strong>der</strong> in den ersten Lebensjahren.<br />
Um Erkenntnisse über den Verlauf und die Behandlung dieser Tumoren zu gewinnen, ist daher eine möglichst<br />
weltweite Zusammenarbeit notwendig, wie sie in <strong>der</strong> mittlerweile geschlossenen CPT-SIOP-2000-Studie stattfand.<br />
Die Nachfolgestudie CPT-SIOP-2009 ist in Europa in <strong>der</strong> Genehmigungsphase; in <strong>der</strong> Zwischenzeit erfasst und<br />
beobachtet das CPT-SIOP-Register mit Zentralbüro in Hamburg weltweit Patienten mit Plexustumoren.<br />
Man unterscheidet zwischen relativ gutartigen Choroid-Plexus-Papillomen (CPP) sowie, in aufsteigen<strong>der</strong> Malignität,<br />
atypischen Plexuspapillomen (APP) und Plexuskarzinomen (CPC). Bei allen Formen ist die chirurgische Entfernung angezeigt;<br />
zusätzliche Chemo- und Strahlentherapien sind bei den bösartigen Formen in <strong>der</strong> Regel von Nutzen und werden<br />
laufend optimiert. In <strong>der</strong> 2000er Studie wurden zwei auf Cyclophosphamid bzw. Carboplatin basierende Chemotherapie-Arme<br />
verglichen, die sich als nahezu gleichwertig erwiesen. Bei den Studienpatienten ergab sich eine<br />
Wahrscheinlichkeit, ab Diagnose mindestens die nächsten fünf Jahre zu überleben, von 100% bei CPP, 94% bei APP<br />
und 52% bei CPC. Von den zusätzlich bestrahlten CPC-Patienten (Durchschnittsalter [Median] 5,3 Jahre) erreichten sogar<br />
63% diesen 5-Jahreszeitraum, gegenüber 48% <strong>der</strong> nicht bestrahlten (Durchschnittsalter [Median] 1,1 Jahre). Allerdings<br />
zeigt die unterschiedliche Altersverteilung, dass die beiden Gruppen nur eingeschränkt vergleichbar sind und<br />
<strong>der</strong> Schluss, Bestrahlung sei in jedem Fall anzuraten, voreilig wäre – bei sehr jungen Patienten ist sorgfältig zwischen<br />
dem Nutzen <strong>der</strong> Bestrahlung und den Schäden, die diese in <strong>der</strong> Hirnentwicklung anrichten kann, abzuwägen.<br />
Die Ergebnisse <strong>der</strong> 2000er-Studie fließen in die Nachfolgestudie CPT-SIOP-2009 ein, <strong>der</strong>en Standard-Therapiearm<br />
aus alternierenden Zyklen mit Cyclophosphamid und Carboplatin mit nunmehr drei weiteren Therapie protokollen systematisch<br />
verglichen werden soll, um das Behandlungs instrumentarium zu erweitern.<br />
Geför<strong>der</strong>t von <strong>der</strong> Deutschen Kin<strong>der</strong>krebsstiftung<br />
Kontaktdaten:<br />
Dr. med. Uwe Kordes<br />
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf<br />
Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie<br />
Martinistraße 52, 20246 Hamburg<br />
Tel.: +49 (0)40 74 10-5 76 97<br />
Fax: +49 (0)40 74 10- 5 75 44<br />
cpt@uke.de<br />
12<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg<br />
Inhaltsangaben zu Vorträgen und Workshops
WS04:<br />
Ergebnisse <strong>der</strong> Internationalen Studie SIOP CNS GCT96 für intrakraniale Keimzelltumoren<br />
und Stand <strong>der</strong> Neuen Studie SIOP CNS GCT II<br />
Gabriele Calaminus, Barbara Krefeld, Katja Heinemann<br />
Universitätsklinikum Münster<br />
Das SIOP CNS GCT 96 Protokoll hat gezeigt, dass bei lokalisierten Non-Germinomen (sezernierende Keimzelltumoren)<br />
die spinale Bestrahlung durch die Gabe einer effektiven Chemotherapie eingespart werden kann. Eine lokale Bestrahlung<br />
reicht dann aus. Bei Non-Germinomen hat sich zusätzlich gezeigt, dass Patienten mit einem AFP>1000 ng/ml<br />
eine schlechtere Prognose haben, diese werden nach dem neuen Protokoll intensiver behandelt. Bei Patienten mit<br />
Resttumor sollte dieser, wenn möglich, vor Radiotherapie entfernt werden.<br />
Bei Germinomen wurde beobachtet, dass, wenn Patienten mit lokalen Tumoren mit einer Kombination von Chemotherapie<br />
und lokaler Bestrahlung behandelt werden, Rückfälle vermehrt im Ventrikelsystem des Gehirns auftreten können.<br />
Deshalb erhalten alle Patienten mit Germinom und lokaler//bifokaler (Auftreten eines Tumors parallel in <strong>der</strong> Pinealis<br />
und suprasellär) Erkrankung zunächst eine Chemotherapie, bei komplettem Verschwinden des Tumors folgt<br />
dann eine ventrikuläre Bestrahlung, bei Resttumor nach Chemo wird <strong>der</strong> Tumor zusätzlich bis 40 Gy bestrahlt. Än<strong>der</strong>t<br />
sich die Tumorgröße unter <strong>der</strong> Chemotherapie nicht, so wird gegebenenfalls eine operative Entfernung (da Verdacht<br />
auf Teratom) mit einer nachfolgend höheren lokalen Bestrahlung empfohlen (entsprechend <strong>der</strong> Histologie). Eine radiologische<br />
Beurteilung des Ansprechens ist dabei unerlässlich.<br />
Das neue SIOP CNS GCT II Protokoll zur Behandlung intrakranieller Keimzelltumoren ist nach den Richtlinien <strong>der</strong><br />
neuen EU-Direktive erstellt. Es wird von <strong>der</strong> Deutschen Kin<strong>der</strong>krebsstiftung geför<strong>der</strong>t. Das Protokoll wurde in<br />
Deutschland am 6. Oktober 2011 aktiviert. 50 deutsche Kliniken haben sich zur Teilnahme angemeldet. In 27 Zentren<br />
ist das Protokoll bereits geöffnet und die ersten Patienten konnten registriert werden. International nehmen, bereits<br />
seit dem 23.1.2012, 10 europäische Län<strong>der</strong>n teil. Norwegen und Schweden haben das Protokoll geöffnet; auch dort<br />
konnten die ersten Patienten in die Studie eingeschlossen werden.<br />
Weitere Informationen unter www.kin<strong>der</strong>krebsinfo.de<br />
Geför<strong>der</strong>t von <strong>der</strong> Deutschen Kin<strong>der</strong>krebsstiftung<br />
Kontakt:<br />
Studienzentrale in Münster<br />
Ärztliche Leitung: Dr. med. Gabriele Calaminus<br />
Tel.: 0251-8358055<br />
Fax: 0251-8357874<br />
makei@uni-muenster.de<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg<br />
Inhaltsangaben zu Vorträgen und Workshops<br />
13
WS04:<br />
Rhabdoide Tumoren bei Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />
M. Frühwald für die EU-RHAB Studiengruppe<br />
Schwäbisches Kin<strong>der</strong>krebszentrum, Augsburg<br />
Atypische teratoide, rhabdoide Tumoren sind die häufigsten bösartigen Tumoren bei Säuglingen und Kleinkin<strong>der</strong>n.<br />
Aus unseren Registern Rhabdoid 2007 und EU-RHAB liegen erstmalig detaillierte Daten zu 79 Patienten mit AT/RT<br />
und teilweise mehr als 5-jährigen Nachbeobachtungs zeiten vor.<br />
Zwischen 2005 und 2009 wurden 29 Patienten mit AT/RT in Rhabdoid 2007 registriert. Davon waren 25 Patienten aus<br />
Deutschland und 4 aus 2 weiteren europäischen Län<strong>der</strong>n. Die Therapie empfehlung umfasste 9 Blöcke einer komplexen<br />
aggressiven Polychemotherapie und eine Strahlentherapie. Das mediane Alter bei Diagnose war 18 Monate<br />
(n=11, 36 Mon). Die Lokaltherapie umfasste n=8 (28%) Totalresektionen, n=20<br />
(69%) Teilresektionen und bei 1 Patienten nur eine Biopsie. Alle Patienten erhielten eine Chemotherapie, davon n=7<br />
(24%) eine Hochdosis chemotherapie und n=18 (62%) mindestens einmal i.th. MTX. Bestrahlt wurden 20 Patienten<br />
(69%). Bis 12/2011 wurden in dem Folgeregister EU-RHAB 50 Kin<strong>der</strong> aus Deutschland (n=39) und 6 europäischen<br />
Län<strong>der</strong>n (n=11) gemeldet. Von den insgesamt 79 AT/RT-Patienten wurden 96% referenz pathologisch mittels INI-1-Bestimmung<br />
untersucht. Eine genetische Untersuchung auf eine Keimbahn mutation (KBM) erfolgte in lediglich 54%<br />
und identifizierte 7 betroffene Patienten. Die Überlebens rate von Kin<strong>der</strong>n mit einer KBM war im Vergleich zu Patienten<br />
ohne Nachweis geringer.<br />
Schlussfolgerung: Durch die zentrale Meldung in die Register Rhabdoid 2007 und EU-RHAB steht eine umfangreiche<br />
Datenmenge (n=79) zu AT/RT in Europa zur Verfügung. Das 2009 entstandene EU-RHAB-Register erreichte in 2011<br />
100% <strong>der</strong> Meldedaten des deutschen Kin<strong>der</strong>krebs registers und die Anzahl beteiligter europäischer Län<strong>der</strong> stieg von 2<br />
auf 6. Zukünftige Ziele sind die intensivere Vernetzung europäischer Län<strong>der</strong> sowie eine höhere Rate an Referenzuntersuchungen<br />
(Genetik, Liquorzytologie, Radiologie). Auf den Referenz untersuchungen beruhende Analysen können<br />
prognostisch relevante Faktoren identifizieren und die Aufschlüsselung von Entstehungs mechanismen vorantreiben.<br />
Die erhobenen Daten unterstützen die Entwicklung von Phase-I/II-Studien für rhabdoide Tumoren, die ziel gerichtete<br />
Substanzen einschließen, um in Zukunft die Heilungs aussichten bei diesen aggressiven Tumoren weiter zu verbessern.<br />
Geför<strong>der</strong>t von <strong>der</strong> Deutschen Kin<strong>der</strong>krebsstiftung<br />
Kontaktdaten:<br />
Prof. Dr. Dr. med. Michael C. Frühwald<br />
Chefarzt I. Klinik für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche, Schwäbisches Kin<strong>der</strong>krebszentrum<br />
Stenglinstr. 2, 86156 Augsburg<br />
Tel.: 0821-400-4342<br />
michael.fruehwald@klinikum-augsburg.de<br />
14<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg<br />
Inhaltsangaben zu Vorträgen und Workshops
WS04:<br />
Kraniopharyngeom im Kindes- und Jugendalter<br />
Eine chronische Erkrankung mit oft ausgeprägten Spätfolgen<br />
Hermann Müller<br />
Klinikum Oldenburg, Studienleitung KRANIOPHARYNGEOM 2007<br />
Das Kraniopharyngeom ist ein seltener Fehlbildungstumor, <strong>der</strong> im Kindes- und Jugendalter mit einem Häufigkeits gipfel<br />
im 10. Lebensjahr diagnostiziert wird. Das Kranio pharyngeom ist eine Fehlbildung, die von Gewebe ausgeht, das<br />
in seiner Entwicklung bereits embryonal, d.h. noch vor <strong>der</strong> Geburt, gestört wurde. Die Gründe für diese Störung sind<br />
bislang nicht bekannt. Der auf kernspin tomographischen Bil<strong>der</strong>n sichtbare Tumor ist also keine bösartige Geschwulst,<br />
son<strong>der</strong>n eine Art Fehlbildung. Allerdings liegt das Kranio pharyngeom in direkter Nähe zu Gehirn anteilen,<br />
die sehr wichtig sind für die körperliche und geistige Entwicklung. Die Nähe zum Sehnerven kann zu Seh beeinträchtigungen<br />
bis hin zum Sehverlust führen. Benachbarte Hirnanteile wie Hirnanhang drüse (Hypophyse) und Hypothalamus<br />
sind für die Bildung vieler Hormone verantwortlich, die für Wachstum, Gewichts regulation, Pubertäts entwicklung<br />
und Flüssigkeits haushalt verantwortlich sind. Häufig bestehen die ersten Beschwerden <strong>der</strong> Patienten in<br />
Ausfalls erscheinungen dieser Hormone, die durch das Kranio pharyngeom hervorgerufen werden. Darüber hinaus<br />
werden in direkter Nachbarschaft zum Kranio pharyngeom Eiweiße im Gehirn gebildet, die für den Tag-Nacht-Rhythmus,<br />
die Konzentrations fähigkeit und das Essverhalten <strong>der</strong> Patienten eine wichtige Rolle spielen. Die langfristige Lebens<br />
qualität vieler Patienten wird durch die lebenslang notwendige Hormon einnahme und ein hypothalamisch bedingtes<br />
ausgeprägtes Übergewicht beeinträchtigt.<br />
Die Behandlung eines Kindes o<strong>der</strong> Jugendlichen mit neu diagnostiziertem Kraniopharyngeom wird meist die Operation<br />
sein. Die Entscheidung über das operative Vorgehen (wie und wieviel operiert/entlastet werden soll) wird <strong>der</strong> Sie<br />
betreuende Arzt/Neurochirurg mit Ihnen besprechen. Sie werden darüber aufgeklärt werden, dass das Kranio pharyngeom<br />
häufig nicht ganz entfernt werden kann, weil sonst schwere Schäden an den benachbarten Gehirnanteilen zu<br />
befürchten sind. An<strong>der</strong>erseits gibt es auch Kranio pharyngeome, die trotz kompletter Entfernung wie<strong>der</strong> auftreten.<br />
Sollten Teile des Kranio pharyngeoms operativ nicht zu entfernen sein, so muss die Durchführung einer Bestrahlungstherapie<br />
erwogen werden. Der beste Zeitpunkt für eine strahlen therapeutische Behandlung des Kraniopharyngeom-<br />
Restes nach unvollständiger operativer Entfernung wird <strong>der</strong>zeit in KRANIOPHARYNGEOM 2007 (www.kraniopharyngeom.net)<br />
untersucht.<br />
Während die Therapie von Hormonausfällen <strong>der</strong> Hirnanhangsdrüse relativ unproblematisch ist, stellen hypothalamische<br />
Spätfolgen wie z.B. Übergewicht, Aufmerksamkeits störungen u.a. Betroffene und Ärzte vor große Heraus for<strong>der</strong>ungen.<br />
Der Effekt von operativen Eingriffen am Magen-Darm-Trakt wie z.B. Magenband auf die langfristige Gewichtsentwicklung<br />
ist eingeschränkt. Die Therapie mit zentral stimulierenden Medikamenten zur Behandlung <strong>der</strong><br />
hypothalamisch bedingten Tages müdigkeit erscheint wirksam und gut verträglich.<br />
Geför<strong>der</strong>t von <strong>der</strong> Deutschen Kin<strong>der</strong>krebsstiftung<br />
Kontaktdaten:<br />
Prof. Dr. med. Hermann Müller<br />
Klinikum Oldenburg<br />
Rahel-Straus-Straße 10, 26133 Oldenburg<br />
Tel.: +49 (0)4 41 4 03- 20 13<br />
mueller.hermann@klinikum-oldenburg.de<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg<br />
Inhaltsangaben zu Vorträgen und Workshops<br />
15
23.03.2012, 14:30 – 16:30 Vorträge: Grundlagen und klinische Bedeutung<br />
Funktionelle Anatomie <strong>der</strong> Hirnregionen und<br />
Abbildung des Gehirns in klinischen Schnittbildverfahren<br />
Martin Trepel<br />
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf<br />
Das Gehirn ist als Organ viel komplizierter organisiert als an<strong>der</strong>e Organe. Meist sind kleinsten Bereichen des Gehirns<br />
ganz bestimmte Aufgaben zugeordnet, die es nicht mehr erfüllen kann, wenn dort ein Tumor wächst o<strong>der</strong> die entsprechende<br />
Region durch Operationen o<strong>der</strong> Blutungen geschädigt wird. Demgegenüber sind Organe wie die Leber, die<br />
Niere o<strong>der</strong> die Lunge viel einheitlicher aufgebaut. So können dann bei Gehirn schädigungen Ausfalls erscheinungen<br />
entstehen, die ganz spezifisch für den Teil des Gehirns sein können, <strong>der</strong> geschädigt ist. Es gibt auch Funktionen des<br />
Gehirns, die mit jeweils bestimmten Komponenten über mehrere Hirnregionen verteilt sind, so z.B. das Zustandekommen<br />
einer Bewegung, das Sehen o<strong>der</strong> auch das Sprechen. Dadurch können bei bestimmten Formen <strong>der</strong> Hirnschädigung<br />
auch Teile dieser Funktionen ausfallen (z.B. kann die Fähigkeit zum Benennen bestimmter Gegenstände<br />
gestört sein, obwohl das Sprechen und das Sprach verständnis an sich intakt sind, o<strong>der</strong> es kann selektiv das Erkennen<br />
bestimmter Muster wie z.B. vertraute Gesichter gestört sein, obwohl das Sehen selbst ungestört ist. Einige Prinzipien<br />
<strong>der</strong> Funktionsweise des Gehirns bei wichtigen Alltagsaufgaben wie Bewegen, Sprechen, Sehen, also die Zuordnung<br />
wichtiger Funktionen zu einzelnen Hirnbereichen, und wie sich diese Bereiche in <strong>der</strong> gängigen radiologischen<br />
Bildgebung abbilden, werden in diesem Vortrag dargestellt.<br />
Kontaktdaten:<br />
Prof. Dr. med. Martin Trepel<br />
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf<br />
II. Medizinische Klinik und Poliklinik<br />
Martinistraße 52, 20246 Hamburg<br />
Tel.: +49 (40) 7410 - 0<br />
16<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg<br />
Inhaltsangaben zu Vorträgen und Workshops
Feingewebliche Diagnostik: Hirntumoren im histologischen Bild, Merkmale<br />
bösartiger Tumoren, Probleme in <strong>der</strong> Diagnostik<br />
Torsten Pietsch<br />
Institut für Neuropathologie <strong>der</strong> Universität Bonn<br />
Gehirntumoren repräsentieren die häufigsten soliden Tumoren des Kindesalters. Hirntumoren in dieser Altersgruppe<br />
unterscheiden sich in vielfältiger Hinsicht von denen des Erwachsenen alters; Hauptunterschiede betreffen ihre relative<br />
Häufigkeit, ihre Lokalisation, ihre Histologie, biologisches Verhalten und ihre Prognose. Das Behandlungs netzwerk<br />
für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche mit Hirntumoren (HIT) zeigt eindrucksvoll auf, wie die Qualität <strong>der</strong> Diagnostik und<br />
Therapie dieser Kin<strong>der</strong> maßgeblich verbessert werden kann. In diesem Netzwerk wird seit Mai 2006 das Referenz zentrum<br />
Neuropathologie in Bonn durch die Deutsche Kin<strong>der</strong>krebs stiftung strukturell geför<strong>der</strong>t. Eine exakte histo pathologische<br />
Klassifizierung <strong>der</strong> Hirntumoren hinsichtlich des Tumortypes und ihres Grades <strong>der</strong> Bösartigkeit ist essentielle<br />
Grundlage für die Therapie entscheidung und Einbindung in multizentrische nationale, europaweite o<strong>der</strong><br />
internationale Therapie optimierungs studien. Deshalb stellt eine zentrale referenz pathologische Untersuchung <strong>der</strong><br />
Tumoren eine wesentliche Qualitäts sicherungsfunktion dar. Die Proben werden mit mo<strong>der</strong>nen, standardisierten konventionell-histologischen,<br />
immun histologischen und z.T. auch molekular pathologischen Verfahren analysiert und gemäß<br />
<strong>der</strong> aktuellen WHO-Klassifikation für Gehirn tumoren klassifiziert bzw. subtypisiert. Hierbei ist zum einen die<br />
richtige Zuordnung zum Tumortyp und damit auch zu einer bestimmten Therapiestudie, zum an<strong>der</strong>en die Gradierung<br />
wichtig (gutartig versus bösartig); nach WHO-Klassifikation werden die Grade I (gutartig) bis IV (sehr bösartig) vergeben.<br />
Schwierig kann die Diagnostik sein, wenn die Gewebs proben zu klein o<strong>der</strong> nicht repräsentativ für den Tumor<br />
sind. Eine enge logistische Verknüpfung des neuropathologischen Referenz zentrums mit den Referenz zentren für<br />
Bildgebung und Strahlen therapie sowie den Studienleitungen ist für das Netzwerk essentiell. Das Referenz zentrum<br />
Neuropathologie berät in schwierigen diagnostischen Fällen. Es ist mit den entsprechenden Referenz pathologen an<strong>der</strong>er<br />
Län<strong>der</strong> eng verknüpft. Zu bestimmten Tumor entitäten und Frage stellungen organisieren wir regelmäßig internationale<br />
Neuropathologen treffen in Bonn, um das diagnostische Vorgehen auch über die Landesgrenzen hinaus zu<br />
harmonisieren. Mit diesen inter nationalen Experten werden auch beson<strong>der</strong>s schwierige Fälle ausgetauscht, auch unter<br />
Einsatz mo<strong>der</strong>ner digitaler Mikroskopier verfahren. Das Referenz zentrum Neuro pathologie betreut zudem die Reevaluation<br />
histologischer Präparate von Patienten kohorten abgeschlossener klinischer Studien. Zudem unterstützt<br />
das Referenz zentrum für Neuropathologie auch wissen schaftliche Projekte im Rahmen <strong>der</strong> Behandlungs studien. Das<br />
Referenz zentrum engagiert sich schließlich auch in <strong>der</strong> Aus- und Weiterbildung von ärztlichen Kollegen durch jährliche<br />
Fortbildungs veranstaltungen unter Mitwirkung von Experten im In- und Ausland.<br />
Geför<strong>der</strong>t von <strong>der</strong> Deutschen Kin<strong>der</strong>krebsstiftung<br />
Kontaktdaten:<br />
Univ.-Prof. Dr. med. Torsten Pietsch<br />
Hirntumor-Referenzzentrum<br />
Institut für Neuropathologie <strong>der</strong> Universität Bonn<br />
Sigmund-Freud-Str. 25, D-53105 Bonn<br />
Tel. 0228 287 16606 /16602<br />
Fax 0228 287 14331<br />
referenzzentrum@uni-bonn.de<br />
www.meb.uni-bonn.de/neuropath/<br />
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Inhaltsangaben zu Vorträgen und Workshops<br />
17
Neue tumorbiologische Erkenntnisse und <strong>der</strong> Weg in die klinische Anwendung<br />
Michael C. Frühwald<br />
Schwäbisches Kin<strong>der</strong>krebszentrum, Augsburg<br />
Krebs bei Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen ist nach wie vor glücklicherweise eine seltene Diagnose. Während pro Jahr bei ca.<br />
400.000 Erwachsenen diese Diagnose gestellt wird, werden pro Jahr ca. 2.000 Kin<strong>der</strong> und Jugendliche unter 18 Jahren<br />
an das Deutsche Kin<strong>der</strong>krebsregister gemeldet. 400 Kin<strong>der</strong> sind hierbei von einem Tumor des Gehirns o<strong>der</strong> Rückenmarks<br />
betroffen.<br />
Während in den letzten Jahren die Heilungschancen für betroffene Patienten stetig besser geworden sind, verbleibt<br />
eine Gruppe von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen, die trotz intensiver Therapie anstreng-ungen langfristig nicht geheilt werden<br />
können. Zudem leiden viele Patienten unter den Folgen <strong>der</strong> ungezielten Chemo- und Strahlen therapie, die<br />
zwangsweise auch gesunde Zellen und Gewebe des sich entwickelnden Organismus schädigen.<br />
Große Hoffnungen, aber auch große Verunsicherung bei Betroffenen und Therapeuten haben Versprechungen auf die<br />
sogenannte molekulare o<strong>der</strong> auch personalisierte Medizin mit sich gebracht. Die Aufdeckung von Mechanismen, die<br />
zur Tumor entstehung beitragen, und Medikamenten, die in diese Vorgänge eingreifen, bergen die Hoffnung einer raschen<br />
Anwendung am Patienten. Zum Schutz des Patienten müssen neue Medikamente, nach Unter suchungen in<br />
Zellkultur modellen und in <strong>der</strong> Regel Tierversuchen, in einer Serie von Studien (Phase I-III) unter strenger Überwachung<br />
an Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen verschiedener Alters stufen geprüft werden. Nur ein winziger Bruchteil <strong>der</strong> geprüften<br />
Substanzen erreicht schließlich bei positiven Wirkungen auf die Erkrankung mit akzeptablen Neben wirkungen<br />
die betroffenen Kin<strong>der</strong>.<br />
Während nur sehr wenige molekular basierte Therapien für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche mit Tumoren von Gehirn und Rükken<br />
mark entwickelt wurden und sich in <strong>der</strong> klinischen Prüfung befinden (Phase I-III-Studien), erfolgt bereits jetzt eine<br />
Risiko-Einteilung erkrankter Kin<strong>der</strong> in Therapiegruppen mit unterschiedlicher Intensität. Parade beispiele hierfür sind<br />
das Medullo blastom (z.B. hohes Risiko bei Verän<strong>der</strong>ungen im MYC-Onkogen) und das Glioblastom (hohes Risiko bei<br />
Verän<strong>der</strong>ungen des Reparatur gens MGMT).<br />
Gerade für Kin<strong>der</strong> mit Hochrisikotumoren (z.B. metastasierte Tumoren, Tumoren bei Säuglingen, inoperable Tumoren<br />
des Hirnstamms...) ist es unbedingt notwendig, neue und weniger zeit aufwendige Wege zur Überprüfung <strong>der</strong> Wirksamkeit<br />
in klinischen Studien zu entwickeln. Aufgrund ihrer Seltenheit sind ausreichend hohe Patientenzahlen für<br />
eine verlässliche statistische Auswertung oft nur im Verlauf von Jahren o<strong>der</strong> gar Jahrzehnten zu erreichen. Um nicht<br />
ganze Generationen von kranken Kin<strong>der</strong>n von den Fortschritten <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Medizin auszuschließen, arbeitet das<br />
deutsche HIT-Netzwerk intensiv an neuen und innovativen Strategien sowie einer Einfluss nahme auf die Abläufe in<br />
den regulatorischen Behörden.<br />
Kontaktdaten:<br />
Prof. Dr. Dr. med. Michael C. Frühwald<br />
Chefarzt I. Klinik für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche, Schwäbisches Kin<strong>der</strong>krebszentrum<br />
Stenglinstr. 2, 86156 Augsburg<br />
Tel.: 0821-400-4342<br />
michael.fruehwald@klinikum-augsburg.de<br />
18<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg<br />
Inhaltsangaben zu Vorträgen und Workshops
23.03.2012, 17:00 – 18:40 Gemeinsames Programm, Vorträge:<br />
Neuropsychologische Defizite und Nachsorge<br />
Impulsreferat von Betroffenen<br />
Zu diesem Referat liegt kein Abstract vor.<br />
Welches Kind braucht welche För<strong>der</strong>maßnahmen?<br />
Ulrike Leiss<br />
Univ. Klinik für Kin<strong>der</strong>- und Jugendheilkunde Wien<br />
In wissenschaftlichen Studien, aber auch in <strong>der</strong> Praxis werden vielfach neuropsychologische Defizite bei Kin<strong>der</strong>n und<br />
Jugendlichen mit einem Hirntumor beschrieben. Je nach Tumorart, -lokalisation und/o<strong>der</strong> Behandlung können diese<br />
Schwierigkeiten in Art (z.B. Gedächtnisschwächen, Aufmerksamkeitsdefizite, Schwierigkeiten hinsichtlich schulischer<br />
Fertigkeiten) und Ausmaß sehr unterschiedlich sein. Gemeinsam haben sie jedoch, dass sie Alltag, Ausbildung und<br />
Beruf <strong>der</strong> betroffenen Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen deutlich erschweren und folglich die Erfüllung „normaler“, zukünftiger<br />
Entwicklungsaufgaben gefährden können (Askins, 2008). Ergebnisse aus <strong>der</strong> Hirn- und Therapieforschung suggerieren<br />
ein großes För<strong>der</strong>potential, speziell bei Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen, allerdings zeigt sich auch, dass die richtige<br />
Wahl <strong>der</strong> För<strong>der</strong>maßnahme für den Erfolg entscheidend ist. Ein „falsches“ Training kann unter Umständen sogar zu<br />
Verschlechterungen führen (z.B. Sturm, 1997). Je nach Alter, betroffener Funktion und vorhandenem Leidensdruck<br />
können daher unterschiedliche Methoden (z.B. spielerische För<strong>der</strong>ung, neuropsychologisches Training am Computer,<br />
Interventionen in <strong>der</strong> Schule, Bewegungsangebote), aber auch Rahmenbedingungen (z.B. Training zu Hause o<strong>der</strong> an<br />
<strong>der</strong> Klinik; alleine o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Gruppe) optimal sein. Ein diesbezügliches Entscheidungs-Modell wird vorgestellt, wobei<br />
die För<strong>der</strong>maßnahmen in Methoden (1) <strong>der</strong> Psychoedukation, (2) <strong>der</strong> Funktionssteigerung und Kompensation sowie<br />
(3) <strong>der</strong> Adaption <strong>der</strong> Umwelt (z.B. Abbau von Hin<strong>der</strong>nissen) eingeteilt werden. Elemente wie Individualität, Nachhaltigkeit,<br />
Alltagsrelevanz sowie Familien- und Umweltorientierung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>maßnahmen (Spevak, 2007) sind dabei<br />
von zentraler Bedeutung.<br />
Kontaktdaten:<br />
Dr. Ulrike Leiss<br />
Univ. Klinik für Kin<strong>der</strong>- und Jugendheilkunde<br />
Währinger Gürtel 18-20, A-1090 Wien<br />
ulrike.leiss@meduniwien.ac.at<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg<br />
Inhaltsangaben zu Vorträgen und Workshops<br />
19
Ergebnisse neuropsychologischer Begleitstudien und Alltagsrelevanz<br />
HIT-2000:<br />
Anika Resch 1 , Katja von Hoff1, André O. von Büren 1 , Carsten Friedrich 1 , Wiebke Treulieb 1 , Christine Lindow 1 , Holger<br />
Ottensmeier 2 , Stefan Rutkowski 1<br />
1<br />
Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf;<br />
2<br />
Universitätskin<strong>der</strong>klinik Würzburg<br />
SIOP-LGG 2004:<br />
Sandra Paché 1 , Marina Geh 1 , Fabian Falkenstein 1 , Holger Ottensmeier 2 , Astrid Gnekow 1 ,<br />
1<br />
Klinik für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche, Schwäbisches Kin<strong>der</strong>krebszentrum, Klinikum Augsburg; 2 Universitätskin<strong>der</strong>klinik Würzburg<br />
Einleitung<br />
Da sich die Überlebensraten von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen mit Hirntumoren in den letzten Jahren teilweise erheblich<br />
verbessert haben, rückt die Frage nach neuropsychologischen Spätfolgen <strong>der</strong> Erkrankungen immer mehr in den Vor<strong>der</strong>grund.<br />
Innerhalb <strong>der</strong> Hirntumorstudien soll <strong>der</strong> multizentrische Einsatz eines standardisierten Kurz diagnostikums Erkenntnisse<br />
über Art und Ausmaß <strong>der</strong> Spätfolgen bringen. Das langfristige Ziel besteht darin, Strategien zu entwickeln, die<br />
eine Reduktion dieser Spätfolgen ermöglichen. Kurzfristig können die Ergebnisse individueller Testungen wichtige<br />
Anhaltspunkte für den Alltag von Patienten und <strong>der</strong>en Angehörigen liefern.<br />
Methode<br />
Die neuropsychologische Basisdiagnostik orientiert sich eng an <strong>der</strong> Würzburger Kurzdiagnostik und wurde vor dem<br />
theoretischen Hintergrund <strong>der</strong> Cattell-Horn-Carroll- (CHC-) Theorie entwickelt. Mit dem Matrizentest von Raven<br />
(CPM/SPM, fluide Intelligenz), dem Developmental Test of Visual-Motor Integration (VMI, Gestaltwie<strong>der</strong>gabe), dem<br />
Zahlennachsprechen vorwärts (ZN, Kurzzeitgedächtnis) und dem Wortschatztest (kristalline Intelligenz) werden vier<br />
von Geschwindigkeit bereinigte Testverfahren eingesetzt. Ergänzt werden diese durch Tests zur Verarbeitungs geschwindigkeit<br />
sowie selektiven Aufmerksamkeit (Kurzversion des Continuous Performance Tests) und Feinmotorik<br />
(Purdue Pegboard).<br />
Die Erhebungszeitpunkte liegen bei 2 und 5 Jahren nach Diagnose. Im Bedarfsfall wurden Untersuchungen zu späteren<br />
Zeitpunkten durchgeführt.<br />
Ergebnisse<br />
Innerhalb <strong>der</strong> HIT-2000-Studie konnten bislang 192 Patienten (ohne Rezidiv; männlich, n = 118 weiblich, n = 74) in 47<br />
Kliniken mit <strong>der</strong> Basisdiagnostik untersucht werden.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> SIOP-LGG 2004 konnte die Diagnostik bislang bei 158 Patienten (männlich, n = 83 weiblich, n = 75)<br />
als Nachuntersuchung in 24 Kliniken durchgeführt werden.<br />
In beiden Studien handelt es sich um eine Querschnittserhebung an Kin<strong>der</strong>n im Alter von 4 Jahren. Die Zusammensetzung<br />
<strong>der</strong> Stichproben wird erläutert und es werden vorläufige Ergebnisse <strong>der</strong> Testverfahren SPM/CPM, VMI, ZN<br />
und Wortschatz innerhalb <strong>der</strong> größten Patientengruppen unter Beachtung einzelner klinischer Variablen vorgestellt<br />
und diskutiert.<br />
Schlussfolgerung<br />
Die hier eingesetzte Diagnostik ist ein Screeninginstrument, das mit vergleichsweise niedrigem Zeitaufwand und<br />
möglichst geringer Belastung bei einem Großteil <strong>der</strong> Patienten durchgeführt werden kann. In Zukunft sollen weitere<br />
Messungen, insbeson<strong>der</strong>e auch Ersterhebungen erfolgen, um Einflussfaktoren auf die neurokognitive Leistung besser<br />
identifizieren zu können. Zudem soll die Diagnostik zur gezielten Abstimmung von För<strong>der</strong>maßnahmen beitragen.<br />
Bei einzelnen Patientengruppen o<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Fragestellungen ist eine entsprechende Anpassung <strong>der</strong> Testung indiziert<br />
beziehungsweise eine ausführlichere Diagnostik vonnöten.<br />
Kontaktdaten:<br />
Dipl.-Psych. Anika Resch<br />
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf<br />
Päd. Hämatologie und Onkologie<br />
Martinistr. 52, 20246 Hamburg<br />
Tel.: 040-7410 56222<br />
Fax: 040-7410 58300<br />
a.resch@uke.de<br />
Dipl.-Psych. Sandra Paché<br />
Klinik für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche Augsburg<br />
Neuropsychologie<br />
Stenglinstr. 2, 86156 Augsburg<br />
Tel.: 0821-4004628<br />
Fax: 0821-4003617<br />
sandra.pache@klinikum-augsburg.de<br />
20<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg<br />
Inhaltsangaben zu Vorträgen und Workshops
Gastvortrag:<br />
Neuropsychologisches Training<br />
Computergestütztes kognitives Training für Kin<strong>der</strong> mit Hirntumoren<br />
Kristina Hardy<br />
Children’s National Medical Center Washington, D.C., USA<br />
Trotz zunehmen<strong>der</strong> Überlebensraten besteht bei Kin<strong>der</strong>n mit Hirntumoren ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von<br />
Lern- und Gedächtnisproblemen als Folge <strong>der</strong> Erkrankung und ihrer Behandlung. Probleme können bereits im ersten<br />
Jahr nach <strong>der</strong> Diagnose auftreten. Zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Diagnosestellung jüngere Kin<strong>der</strong>, die eine kraniale Bestrahlung<br />
erhalten, haben über die Zeit ein erhöhtes Risiko für das Entstehen von schweren kognitiven Einschränkungen.<br />
Probleme mit Aufmerksamkeit und Arbeitsgedächtnis zählen zu den häufigsten kognitiven Defiziten. Da die Leistungsfähigkeit<br />
des Arbeitsgedächtnisses während <strong>der</strong> Kindheit deutlich zunimmt, kann eine Störung seiner Entwicklung<br />
zu späteren Lernschwierigkeiten führen. Diese Defizite machen es für die Kin<strong>der</strong> schwieriger neue Informationen<br />
zu verarbeiten und zu speichern und tragen dazu bei, dass sich die Intelligenz und akademische Fähigkeiten verringern.<br />
Später führen diese Effekte zu begrenzten beruflichen Möglichkeiten und einer verringerten Wahr scheinlich keit<br />
ein unabhängiges Leben zu führen. Deswegen gibt es eine große Notwendigkeit für Interventionen, um Defizite in<br />
dieser Patientengruppe zu verringern.<br />
Computergestütztes kognitives Training ist eine Behandlungsmethode, die auf etablierten kognitiven Rehabilitationsprinzipien<br />
beruht. Es ist kostengünstig, hat keine bekannten Nebenwirkungen und kann problemlos im häuslichen<br />
Umfeld mit minimaler elterlicher o<strong>der</strong> professioneller Aufsicht durchgeführt werden. Unser Forschungsteam hat die<br />
Nützlichkeit des kognitiven Trainings bei pädiatrischen Krebspatienten, die bereits Gedächtnisprobleme entwickelt<br />
haben, getestet. Derzeit wird dieser Ansatz bei Kin<strong>der</strong>n vor Entstehung <strong>der</strong> Probleme während <strong>der</strong> Therapie untersucht.<br />
Ein Überblick über computergestützte kognitive Trainingsprogramme und <strong>der</strong>en Verwendung bei pädiatrischen<br />
Hirntumorpatienten wird vorgestellt.<br />
Kontaktdaten:<br />
Kristina K. Hardy, PhD<br />
Center for Neuroscience and Behavioral Medicine<br />
Neuropsychology Division<br />
Children’s National Medical Center<br />
111 Michigan Avenue<br />
NW Washington, DC 20010<br />
USA<br />
kkhardy@childrensnational.org<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg<br />
Inhaltsangaben zu Vorträgen und Workshops<br />
21
Vernetzte integrierte Versorgung: Gesamtkonzept Therapie und Nachsorge<br />
Dieter Linhart<br />
Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf<br />
In den letzten 40 Jahren haben sich die Überlebensraten von an Krebs erkrankten Kin<strong>der</strong>n enorm verbessert. Viele Erkrankungen,<br />
die früher als unheilbar galten, lassen sich heute mit gutem Erfolg behandeln. Damit hat sich <strong>der</strong> Fokus,<br />
<strong>der</strong> früher vor allem auf das Überleben gerichtet war, verschoben. Neben dem Überleben rückt die Frage nach <strong>der</strong> Lebensqualität<br />
und möglichen Spätfolgen bei <strong>der</strong> Behandlungsentscheidung verstärkt in den Blickpunkt. Das gilt in beson<strong>der</strong>em<br />
Maße für Hirntumorerkrankungen im Kindesalter. Denn abhängig von <strong>der</strong> Lage des Tumors und seiner Histologie<br />
können sich für die Betroffenen ganz unterschiedliche Krankheits- und Behandlungsverläufe und damit<br />
verbundene Beeinträchtigungen im kognitiven, motorischen o<strong>der</strong> psychosozialen Bereich ergeben.<br />
In dem Beitrag wird ein allgemeiner Überblick über die unterschiedlichen erkrankungs- und behandlungsbedingten<br />
Ausgangssituationen von Familien mit einem an Hirntumor erkrankten Kind gegeben. Diesen werden Behandlungsund<br />
Versorgungsnetzwerke gegenübergestellt, die sinnvolle Ressourcen im Umgang mit den Folgen und Konsequenzen<br />
<strong>der</strong> Erkrankung sein können. Ausgehend von <strong>der</strong> Prämisse, dass die Situation, in die Familien mit <strong>der</strong> Diagnose<br />
Hirntumor geraten, auch für intakte Familiensysteme zeitweise eine Überfor<strong>der</strong>ung bedeuten kann, werden die Möglichkeiten<br />
geeigneter psychosozialer Beratungs- und Betreuungsangebote für die stationäre und ambulante Behandlungsphase<br />
diskutiert. Ziel dieser Angebote ist es, den Familien eine möglichst breite eigene Handlungsfähigkeit zu<br />
ermöglichen.<br />
Kontaktdaten:<br />
Dipl.-Psych. Dieter Linhart<br />
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf<br />
Päd. Hämatologie und Onkologie<br />
Martinistr. 52, 20246 Hamburg<br />
Tel.: 040-7410 55923<br />
Fax: 040-7410 54175<br />
psysodi@uke.uni-hamburg.de<br />
22<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg<br />
Inhaltsangaben zu Vorträgen und Workshops
24.03.2012, 09:00 – 10:00 Gemeinsames Programm, Vorträge<br />
Hirntumoren bei Kin<strong>der</strong>n:<br />
Erkrankungszahlen, internationaler Vergleich, mögliche Ursachen<br />
Peter Kaatsch<br />
Deutsches Kin<strong>der</strong>krebsregister am I<strong>MB</strong>EI, Universität Mainz<br />
Zu diesem Vortrag liegt kein Abstract vor.<br />
Aktuelle Bestrahlungskonzepte im Vergleich<br />
Beate Timmermann 1 , Klaus Müller 2 , Rolf-Dieter Kortmann 2<br />
1<br />
Westdeutsches Protonentherapiezentrum Essen; 2 Strahlentherapie <strong>der</strong> Universitätsklinik Leipzig<br />
Die Strahlentherapie ist noch heute ein wesentlicher Bestandteil des multimodalen Therapie konzeptes für Kin<strong>der</strong> mit<br />
Hirntumorerkrankungen, welches sich meist aus Operation, Strahlen therapie und Chemotherapie zusammensetzt.<br />
Die mo<strong>der</strong>ne Strahlentherapie kann dabei einen bedeutenden Beitrag leisten zur risiko adaptierten Behandlungs strategie.<br />
Hierbei gilt es, individuell für jeden Patienten die oftmals schwierige Balance zwischen lokaler Intensität und<br />
Risikominimierung zu finden.<br />
Die Konzepte können hierbei auf ein breites Instrumentarium verschiedener strahlen therapeutischer Methoden und<br />
technischer Instrumente zurückgreifen. Viele dieser Methoden sind aktuell in den GPOH-Studien im Einsatz und Gegenstand<br />
klinischer Bewertung. Dazu zählen Anpassungen <strong>der</strong> Gesamtdosen, <strong>der</strong> Fraktionierungs schemata, <strong>der</strong> Zielvolumenkonzepte<br />
o<strong>der</strong> natürlich auch des Zeitpunktes <strong>der</strong> Strahlentherapie im Gesamtkonzept. Hierbei ist oftmals<br />
gerade bei sehr jungen Kin<strong>der</strong>n eine Verzögerung <strong>der</strong> Strahlentherapie erstrebenswert; sie muss aber sorgfältig für<br />
jede Tumor erkrankung gegen das Rückfallrisiko abgewogen werden. Auch technisch ist für Hirntumoren im Kindesalter<br />
eine große Bandbreite von Methoden im Einsatz. Am häufigsten wird die externe Strahlen therapie mit Photonen<br />
eingesetzt. In Abhängigkeit von Alter, Tumor ausdehnung und Lage <strong>der</strong> Risikoorgane können aber auch an<strong>der</strong>e Methoden<br />
erwogen werden, wie die Brachytherapie, das Gammaknife o<strong>der</strong> eine Protonentherapie. Im interdisziplinären<br />
Kontext ist ein weiterer wichtiger Schritt die Erarbeitung optimaler Kombinations therapien aus Strahlen therapie mit<br />
einer Chemotherapie z.B. mit paralleler Gabe von Medikamenten im Sinne von Radiosensitizern.<br />
Die Beurteilung wird dabei heute nicht mehr nur auf Grundlage <strong>der</strong> Tumorheilung, son<strong>der</strong>n auch und beson<strong>der</strong>s unter<br />
Berücksichtigung <strong>der</strong> Vermeidung von Therapiefolgen und <strong>der</strong> Erhaltung <strong>der</strong> Lebensqualität erfolgen. Um diese Untersuchungen<br />
und Erkenntnisse zu ermöglichen, ist eine Einbindung aller Methoden in das HIT-Netzwerk unabdingbar;<br />
sie ermöglicht für die Kin<strong>der</strong> die Auswahl des richtigen Therapiekonzeptes, die Durchführung <strong>der</strong> Begleitstudien<br />
und die Sammlung und Auswertung aller gewonnenen Erfahrungen.<br />
Zusammenfassung:<br />
Die mo<strong>der</strong>nen Strahlentherapiemethoden ermöglichen eine individuell angepasste Therapie. Sie zielt auf eine hohe<br />
lokale Tumorkontrolle mit Minimierung <strong>der</strong> Spätfolgen und den Erhalt einer möglichst hohen Lebensqualität. Bei <strong>der</strong><br />
Individualisierung <strong>der</strong> Methoden und <strong>der</strong> Implementierung von innovativen Verfahren ist eine Einbindung in das HIT-<br />
Netzwerk von wesentlicher Bedeutung.<br />
Kontaktdaten:<br />
PD Dr. med. Beate Timmermann<br />
Stellv. Ärztliche Leiterin<br />
Westdeutsches Protonentherapiezentrum Essen gGmbH<br />
Universitätsklinikum Essen<br />
Hufelandstraße 55, 45147 Essen<br />
Tel.: +49 201 722-5500<br />
Fax: +49 201 723-5169<br />
beate.timmermann@uk-essen.de<br />
www.uk-essen.de/wpe<br />
Das Beratungszentrum für Partikeltherapie unter <strong>der</strong> Leitung von Frau PD Dr. med. Beate Timmermann wird geför<strong>der</strong>t von <strong>der</strong><br />
Deutschen Kin<strong>der</strong>krebsstiftung.<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg<br />
Inhaltsangaben zu Vorträgen und Workshops<br />
23
24.03.2012, 10:30 – 12:00 Vorträge und Diskussion<br />
Familiäre Unterstützung – Bewältigungsstrategien<br />
German Widmann<br />
Rehabilitationsklinik Katharinenhöhe<br />
Die Diagnose „Gehirntumor“ ist eine Herausfor<strong>der</strong>ung für das ganze Familiensystem. Jedes Familienmitglied ist auf<br />
seine Art und Weise betroffen. Ausgehend von den Erfahrungen und Schil<strong>der</strong>ungen betroffener Familien auf <strong>der</strong> Rehaklinik<br />
Katharinenhöhe, in <strong>der</strong> die Stärkung des Familiensystems, aber auch die neuropsychologische Diagnostik<br />
und Behandlung einen integrierten Bestandteil darstellt, soll <strong>der</strong> Vortrag aufzeigen, mit welchen Alltagsschwierigkeiten<br />
die Familien häufig zu kämpfen haben. Der Focus soll hierbei in erster Linie auf mögliche familiäre Unterstützungs<br />
möglichkeiten im Alltag sowie individuelle Bewältigungs strategien gerichtet werden.<br />
Vertiefung des Themas im Workshop WS06.<br />
Kontaktdaten:<br />
Dipl.-Heilpäd. German Widmann<br />
Rehabilitationsklinik Katharinenhöhe gGmbH<br />
Oberkatzensteig 11, 78141 Schönwald i. Schw.<br />
Tel.: 07723 6503 156<br />
Fax: 07723 6503 520<br />
german.widmann@katharinenhoehe.de<br />
www.katharinenhoehe.de<br />
24.03.2012, 12:00 – 13:00 Programm Patienten/Angehörige<br />
und 14:00 – 15:00<br />
Gesprächsrunde für Jugendliche und junge Erwachsene<br />
Dieter Linhart<br />
Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf<br />
In dieser Gesprächsrunde soll es um den persönlichen Austausch von Erfahrungen, die an einem Hirntumor erkrankte<br />
Jugendliche und junge Erwachsene gemacht haben gehen:<br />
Welche Auswirkungen haben Erkrankung und Behandlung auf meinen Alltag?<br />
Gibt es Verän<strong>der</strong>ungen und wie bin ich damit umgegangen bzw. gehe ich damit um?<br />
Wie ist es in den Bereichen Schule, Beruf, Ausbildung?<br />
Wie ist <strong>der</strong> Kontakt zu Freunden, wie in <strong>der</strong> Familie? Sind Beziehungen enger geworden o<strong>der</strong> haben sich Menschen<br />
von mir entfernt?<br />
Aus Sicht <strong>der</strong> Psychosozialen Betreuung spielt <strong>der</strong> Bereich <strong>der</strong> Selbsthilfe eine wichtige Rolle. Elternabende, Selbsthilfetreffen,<br />
Junge Leute Seminare, Kurangebote an Jugendliche o<strong>der</strong> Mentorenprojekte, in denen ehemalige Patienten<br />
aktuelle Patienten besuchen um sie zu ermutigen haben inzwischen eine wichtige Funktion erhalten. Teilnehmer<br />
profitieren vom Erfahrungsaustausch mit an<strong>der</strong>en und erleben oft, dass nicht nur Einschränkungen son<strong>der</strong>n auch<br />
viele Kompetenzen in <strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung entwickelt werden.<br />
Ziel des Workshops ist es, sich über den Erfahrungsaustausch gegenseitig anzuregen und damit auch zu stärken.<br />
Kontaktdaten:<br />
Dipl.-Psych. Dieter Linhart<br />
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf<br />
Päd. Hämatologie und Onkologie<br />
Martinistr. 52, 20246 Hamburg<br />
Tel.: 040-7410 55923<br />
Fax: 040-7410 54175<br />
psysodi@uke.uni-hamburg.de<br />
24<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg<br />
Inhaltsangaben zu Vorträgen und Workshops
Vom drüber Reden stirbt man nicht –<br />
über die stärkende Kraft des offenen Umgangs miteinan<strong>der</strong><br />
Mechthild Ritter<br />
Universitäts-Kin<strong>der</strong>klinik Würzburg<br />
Dass Kin<strong>der</strong> und Jugendliche an Krebs erkranken, ist schon eine Zumutung an sich. Gerne würden Eltern, wenn es sie<br />
betrifft, ihre Kin<strong>der</strong> vor schlechten Nachrichten bewahren. Sie wollen ihre Kin<strong>der</strong> nicht schockieren, nicht ängstigen,<br />
nicht entmutigen. Sie bemühen sich selber, gute Miene zu bösem Spiel zu machen und sich ihre eigenen Ängste, Sorgen<br />
und Not nicht anmerken zu lassen. Zu oft haben sie schon gehört, dass positives Denken und entschlossener<br />
Kampfgeist dem guten Verlauf <strong>der</strong> Krankheit und Therapie dienlich sind.<br />
Doch was ist <strong>der</strong> Preis?<br />
Die in dieser Situation zwangsläufig vorhandenen Ängste müssen verdrängt werden und dürfen nicht zur Sprache<br />
kommen, we<strong>der</strong> bei den Kin<strong>der</strong>n noch bei den Eltern. Oft respektieren die Kin<strong>der</strong> das Tabu <strong>der</strong> Eltern und versuchen<br />
sie zu schonen. Die Nähe, die aus dem sich Anvertrauen entstehen könnte, bleibt aus. Dabei ist es gerade das, was<br />
Eltern ihren Kin<strong>der</strong>n bieten wollen und können: Vertrauen, Trost und geteiltes Leid. Und wenn Kin<strong>der</strong> nicht gesund<br />
werden, müssten sie sich in <strong>der</strong> Logik des positiven Denkens als Versager vorkommen.<br />
Dieser Haltung möchte ich eine Ermutigung zum offenen Umgang mit <strong>der</strong> Wahrheit entgegensetzen. Unabhängig davon,<br />
ob jemand 90 o<strong>der</strong> 10 % Heilungschancen hat, können wir davon ausgehen, dass Betroffene in jedem Fall 100 %<br />
Angst haben. Wenn wir diese Angst verdrängen und unterdrücken, wird sie uns bedrücken. Was wir hingegen aussprechen,<br />
kann geteilt werden, kann sich klären, kann Trost finden. Als erstes gilt es für die Eltern, sich selber an<strong>der</strong>en<br />
Erwachsenen anzuvertrauen, damit ihre Fragen und Sorgen gehört werden. In <strong>der</strong> Klinik sind Ärzte, Schwestern,<br />
Psychologen, Seelsorgerinnen und an<strong>der</strong>e dafür da. (Auch hier kommt es seitens <strong>der</strong> Klinik darauf an, einen offenen<br />
Umgang miteinan<strong>der</strong> zu praktizieren.) Und wenn Eltern Kraft geschöpft und gute Erfahrungen mit dem Aussprechen<br />
ihrer Ängste gemacht haben, dann können sie gleiches ihren Kin<strong>der</strong>n erlauben. Ein Prinzip in <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>begleitung<br />
ist: Willst du Kin<strong>der</strong> stärken, stärke zuerst die Eltern. Denn sie sind die wichtigsten Bezugspersonen. Kin<strong>der</strong> fühlen<br />
sich entlastet, wenn sie erleben, dass ihre Eltern unterstützt werden.<br />
Ein zweites werden wir erleben, wenn wir das ehrliche Gespräch mit Kin<strong>der</strong>n nicht scheuen: Wir erfahren viel über<br />
ihre eigenen Vorstellungen, über ihre Lösungswege, über ihre Deutungen, über ihre Wünsche. Damit können sie den<br />
Erwachsenen, sowohl den Eltern als auch den Behandelnden, wichtige Orientierung über das weitere Vorgehen geben.<br />
Das mag sogar bei Therapie entscheidungen hilfreich sein.<br />
Ich weiß von niemandem, <strong>der</strong> es im Rückblick bedauert hätte, offen mit seinem Kind gesprochen zu haben. Für die,<br />
die gesund werden, mag dies eine wertvolle Erfahrung sein, die <strong>der</strong> persönlichen Reifung zuträglich ist. Die Dankbarkeit,<br />
wie<strong>der</strong> gesund geworden zu sein, trotz lebens bedrohlicher Erkrankung, kann zu einer neuen Quelle <strong>der</strong> Lebensfreude<br />
werden. Umgekehrt ist das Bedauern und die Trauer vieler verwaister Eltern groß, wenn sie mit ihrem Kind<br />
nicht über seine Gefühle, seine Ängste, die gegenseitige Liebe gesprochen haben. Wenn sie sich nicht gegenseitig erzählt<br />
haben, was sie vom Leben noch erwarten, was sie brauchen, um in Frieden zu sterben und wie sie sich vielleicht<br />
den „Himmel“ vorstellen.<br />
Wenn wir die Wahrheit Patientenkin<strong>der</strong>n nicht vorenthalten, son<strong>der</strong>n in dem von ihnen selbst gefor<strong>der</strong>ten Maß und<br />
zu dem von ihnen gewählten Zeitpunkt zur Verfügung stehen, brauchen wir keine Angst zu haben, ihnen die Hoffnung<br />
zu nehmen. Die Hoffnung ist im Gegensatz zur Illusion, die die Realität aktiv und anhaltend ausblendet und sich auf<br />
falsche Versprechungen einlässt, eine unschlagbare Kraft.<br />
Literatur:<br />
“Wenn ein Kind stirbt. Hilfe und Orientierung für Eltern, Geschwister und Begleitende”. Gütersloher Verlagshaus 2011<br />
Kontaktdaten:<br />
Mechthild Ritter<br />
Universitäts-Kin<strong>der</strong>klinik Würzburg<br />
Tel.: 0931/201-27757<br />
ritter_m@klinik.uni-wuerzburg.de<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg<br />
Inhaltsangaben zu Vorträgen und Workshops<br />
25
Überblick über die sozialrechtlichen Möglichkeiten<br />
Susanne Kästner<br />
Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf<br />
Durch die Gehirntumorerkrankung eines Kindes entstehen viele Fragen. Ein Teil <strong>der</strong> Fragen stehen im Zusammen hang<br />
mit den Unterstützungs möglichkeiten unseres Sozialsystems.<br />
Der Beitrag soll Ihnen einen Überblick über die sozialrechtlichen Möglichkeiten vom Beginn <strong>der</strong> Erkrankung und ihrer<br />
Behandlung bis zur Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung in die Schule geben.<br />
Anhand des Krankheitsverlaufs eines 10-jährigen Mädchens werden Krankenkassen leistungen, wie die Beantragung<br />
von Fahrtkosten erstattung und einer Haushaltshilfe zur Geschwister betreuung, wie auch die 2012 neu eingeführte<br />
Familien pflegezeit behandelt. Ein weiteres Thema ist, wie nach einer neurologischen Rehabilitation auch noch eine<br />
familien orientierte Rehabilitations maßnahme beantragt werden kann.<br />
Und zum Schluss geht es um die Reintegration in die Schule.<br />
Was muss bedacht werden, damit <strong>der</strong> Schulbeginn nach einer schweren Erkrankung gelingt.<br />
Vertiefung des Themas im Workshop WS05.<br />
Kontaktdaten:<br />
Dipl.-Soz.-Päd. Susanne Kästner<br />
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf<br />
Päd. Hämatologie und Onkologie<br />
Martinistr. 52, 20246 Hamburg<br />
psysodi@uke.uni-hamburg.de<br />
26<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg<br />
Inhaltsangaben zu Vorträgen und Workshops
Ergotherapie<br />
Julia Kastenbauer<br />
Ergotherapie, was ist das eigentlich?<br />
Ergotherapie ist ein auf medizinischer und sozialwissenschaftlicher Grundlage beruhendes, ärztlich verordnetes Heilmittel.<br />
Ergotherapeutisch behandelt werden Menschen jeden Alters mit Einschränkungen in <strong>der</strong> Motorik, <strong>der</strong> Wahrnehmung,<br />
<strong>der</strong> Konzentration, Ausdauer und Handlungs planung sowie mit Schwierigkeiten im sozial-emotionalen Bereich.<br />
Ziel <strong>der</strong> Ergotherapie ist es, Menschen dabei zu unterstützen, eine durch Krankheit, Verletzung o<strong>der</strong><br />
Behin<strong>der</strong>ung verloren gegangene bzw. noch nicht erworbene Handlungsfähigkeit (wie<strong>der</strong>) zu erlangen. Damit verbunden<br />
ist das Ziel für den Patienten größtmögliche Selbständigkeit im Alltag und Beruf, zufriedenstellende Teilhabe am<br />
gesellschaftlichen Leben und eine Verbesserung <strong>der</strong> Lebensqualität zu erreichen. Deshalb stehen auch nicht die<br />
Krankheits symptome im Vor<strong>der</strong>grund, son<strong>der</strong>n die damit verbundenen Einschränkungen in <strong>der</strong> Handlungs fähigkeit.<br />
Nach einer ausführlichen Befund erhebung werden mit dem Patienten (und ggf. Bezugspersonen) gemeinsam individuelle<br />
Ziele festgelegt. Diese Ziele werden dann mithilfe alltags orientierter und für den Patienten bedeutsamer Aktivitäten,<br />
Umwelt anpassung und/o<strong>der</strong> Beratung erreicht. Dabei werden vorhandene Fähigkeiten und Interessen des<br />
Patienten genutzt, um verloren gegangene Fähigkeiten wie<strong>der</strong> zuerlangen. Es handelt sich hierbei um eine aktive Behandlungs<br />
methode, bei <strong>der</strong> <strong>der</strong> Patient unter therapeutischer Anleitung überwiegend selbst handelt.<br />
Kontaktdaten:<br />
Julia Kastenbauer<br />
Ergotherapeutin<br />
Therapeutisches Zentrum Wandsbeck Hamburg<br />
julia.kastenbauer@gmx.de<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg<br />
Inhaltsangaben zu Vorträgen und Workshops<br />
27
24.03.2012, 12:00 – 13:00 sowie 14:00 – 15:00 Workshops, Dialog<br />
Workshop 05A/B:<br />
Sozialrechtliche Beratung<br />
Susanne Kästner<br />
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Pädiatrische Hämatologie und Onkologie<br />
Vertiefung und Diskussion <strong>der</strong> Themen des Vortrags<br />
„Überblick über die sozialrechtlichen Möglichkeiten“ (siehe dort)<br />
Workshop 06A/B:<br />
Rehabilitation – Möglichkeiten und Konzepte<br />
Henning Ross<br />
Rehabilitationsklinik Katharinenhöhe<br />
Der Workshop soll Patienten und Angehörigen Austausch und Informationen ermöglichen, welche konkreten Hilfsund<br />
Unterstützungs angebote im Rahmen stationärer Rehabilitation möglich sind. Ausgehend von dem Konzept <strong>der</strong><br />
Rehaklinik Katharinenhöhe, in dem die neuro psychologische Diagnostik und Behandlung einen integrierten Bestandteil<br />
darstellt, soll <strong>der</strong> Workshop Raum bieten für die Vorstellung auch an<strong>der</strong>er Rehabilitations konzepte sowie weiterer<br />
Möglichkeiten <strong>der</strong> ambulanten, heimatnahen Unterstützung (Krankenhaus schule, SPZ, nie<strong>der</strong>gelassene Neuropsychologen,<br />
Selbsttraining etc.).<br />
Im Mittelpunkt <strong>der</strong> Veranstaltung sollen <strong>der</strong> Austausch, die Fragen und Erfahrungen <strong>der</strong> teilnehmenden Patienten<br />
und Angehörigen stehen.<br />
Kontaktdaten:<br />
Henning Ross, Dipl.-Psychologe, Klinischer Neuropsychologe<br />
Psychosoz. Leiter <strong>der</strong> Jugendarena<br />
Rehabilitationsklinik Katharinenhöhe gGmbH<br />
Oberkatzensteig 11, 78141 Schönwald i. Schw.<br />
Tel.: 07723 6503 550<br />
Fax: 07723 6503 520<br />
Henning.ross@katharinenhoehe.de<br />
www.katharinenhoehe.de<br />
28<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg<br />
Inhaltsangaben zu Vorträgen und Workshops
Workshop 07A/B:<br />
Schule, Ausbildung und Beruf<br />
Teil „Schule“<br />
Peggy Lüttich<br />
Zentrum für Kin<strong>der</strong>- und Jugendmedizin, Kin<strong>der</strong>klinik III <strong>der</strong> Universitätsklinik Heidelberg<br />
Hirntumorerkrankungen stellen Patienten, Eltern und das schulische Umfeld häufig vor große Heraus for<strong>der</strong>ungen, da<br />
diese Erkrankungen je nach Art und Schwere sowie <strong>der</strong> notwendig gewordenen Therapie einen erheblichen Einfluss<br />
auf die kindliche Entwicklung und die kognitiven Prozesse (z.B. Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Gedächtnis)<br />
nehmen können. Liegen kognitive Beeinträch tigungen vor, kommt es oftmals auch zu einer Verän<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> schulischen<br />
Leistungs fähigkeit, im Verhalten und Erleben.<br />
Das Ausmaß dieser Verän<strong>der</strong>ungen und die tatsächliche kognitive und schulische Leistungsfähigkeit bedürfen einer<br />
spezialisierten Beurteilungs grundlage (u.a. neuropsychologischer Diagnostik). Zudem ist die enge Zusammenarbeit<br />
zwischen Behandlungs team und Schule von zentraler Bedeutung. Welche Schritte bei <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong> einglie<strong>der</strong>ung von<br />
Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen mit Hirntumoren erfor<strong>der</strong>lich sind, soll in diesem Workshop anhand von Fallbeispielen illustriert<br />
werden. Zudem werden die staatlichen Unter stützungs möglichkeiten, bezogen auf den schulischen Kontext –<br />
vom Beginn <strong>der</strong> Erkrankung bis zur schulischen Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung – kurz umrissen.<br />
Kontaktdaten:<br />
Dipl.-Psych. Peggy Lüttich, MPH<br />
Klinische Neuropsychologin (GNP)<br />
Zentrum für Kin<strong>der</strong>- und Jugendmedizin, Kin<strong>der</strong>klinik III<br />
Im Neuenheimer Feld 430, 69120 Heidelberg<br />
Teil „Ausbildung und Beruf“<br />
Dieter Wöhrle<br />
Jugend und Zukunft/KONA, München<br />
Wie geht es weiter, wenn die Schulzeit abgeschlossen ist? Welchen Weg will ich/kann ich einschlagen?<br />
Für die berufliche Entscheidung sind einige grundlegende Aspekte ausschlaggebend:<br />
- Welchen Schulabschluss besitze ich?<br />
- Wie ist meine gesundheitliche Situation? Wie belastbar bin ich?<br />
- Welche Tätigkeit macht mir Spaß? Wo liegen meine Stärken und Fähigkeiten?<br />
Abhängig von <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Erkrankung, dem Alter des jungen Menschen zum Erkrankungs zeitpunkt, dem bisherigen<br />
Rehabilitations verlauf sowie <strong>der</strong> tatsächlichen Leistungs fähigkeit (z.B. Einschätzung durch eine neuro psychologische<br />
Diagnostik) ist immer eine individuelle Herangehens weise für die berufliche Integration erfor<strong>der</strong>lich. Anhand von einzelnen<br />
Fallbeispielen wird verdeutlicht, wie Wege für eine berufliche Integration aussehen können und welche Unterstützungs<br />
angebote von den Trägern <strong>der</strong> beruflichen Rehabilitation (Arbeits agentur, Renten versicherung) angeboten<br />
werden.<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> Berufswahl des behin<strong>der</strong>ten jungen Menschen kommt <strong>der</strong> Zusammen arbeit mit den Eltern eine wesentliche<br />
Rolle beim Entscheidungs prozess und dem Verlauf <strong>der</strong> beruflichen Rehabilitation zu. Welche Schwierigkeiten<br />
bei <strong>der</strong> Entscheidungs findung, im Spannungs feld zwischen elterlicher Unterstützung und dem Anspruch auf Selbständigkeit<br />
des Jugendlichen/jungen Erwachsenen, auftreten können und wie diesen begegnet werden kann, wird<br />
ebenfalls anhand von Beispielen verdeutlicht.<br />
Kontaktdaten:<br />
Dieter Wöhrle<br />
Projekt „Jugend und Zukunft“<br />
KONA<br />
Belgradstr. 34<br />
80796 München<br />
Tel: 089-30760-956<br />
dieter.woehrle@krebskin<strong>der</strong>nachsorge.de<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg<br />
Inhaltsangaben zu Vorträgen und Workshops<br />
29
Workshop 08A/B:<br />
Internetprojekte und Informationsportale<br />
T. Hartz, F. Ückert<br />
Universität Mainz<br />
Onlinemedien werden immer häufiger von Patienten und Angehörigen genutzt, um sich über Erkrankungen, Prognosen<br />
und Therapien zu informieren. Dank verschiedener Projekte und <strong>der</strong> Etablierung verschiedener Informationsportale<br />
können Betroffene hilfreiche und je nach Zielgruppe altersgerechte Informationen im Internet finden. Als Beispiele<br />
können hier das Portal kin<strong>der</strong>krebsinfo.de von <strong>der</strong> Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie<br />
o<strong>der</strong> das Projekt KONI von <strong>der</strong> Ärztin Frau Winkel genannt werden.<br />
Kin<strong>der</strong>krebsinfo.de bietet umfassende, aktuelle und qualitätsgesicherte Informationen zu Krebs- und Bluterkrankungen<br />
im Kindes- und Jugendalter. Altersgerecht aufbereitet für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche zwischen 8 und 14 Jahren findet<br />
man diese Informationen auf den Seiten von KONI.<br />
Es gibt aber noch viel mehr Beispiele.<br />
Das Angebot ist mittlerweile aber so groß und vielfältig geworden, dass man manchmal Gefahr läuft, den Überblick<br />
zu verlieren. Hinzu kommt, dass Betroffenen durch dynamische Elemente in Form von Foren, Blogs, sozialen Netzwerken<br />
und ähnlichem die Möglichkeit haben, selber Inhalte zu schaffen. Über das Internet tauschen sich Betroffene untereinan<strong>der</strong><br />
aus. Sie schil<strong>der</strong>n ihre eigenen Erfahrungen und informieren an<strong>der</strong>e. Die Fülle an Informationen, die<br />
heute somit den direkt o<strong>der</strong> indirekt Betroffenen, aber auch den professionellen Versorgern zur Verfügung steht, ist<br />
immens und nicht immer nur ein Segen.<br />
Welchen Informationen kann ich vertrauen? Wo finde ich was? Was gebe ich über mich preis?<br />
In <strong>der</strong> Workshopeinheit „Internetprojekte und Informationsportale“ soll den Teilnehmern aufgezeigt werden, was Informationsportale<br />
heute bereits leisten und welche Projekte, speziell im Bereich Patienten-Empowerment, sicherlich<br />
einen starken Einfluss auf den Dialog zwischen Patienten und professionellen Versorgern haben werden.<br />
Hier ist es wichtig, Entwicklungen von beiden Seiten gemeinsam aktiv mitzugestalten.<br />
Der Dialog in <strong>der</strong> Workshop einheit soll dazu dienen, <strong>der</strong>zeitige Defizite aufzudecken und konkreten Handlungs bedarf<br />
seitens direkt und indirekt Betroffener zu benennen.<br />
Geför<strong>der</strong>t von <strong>der</strong> Deutschen Kin<strong>der</strong>krebsstiftung.<br />
Kontaktdaten:<br />
Tobias Hartz<br />
Projektgruppe Internettechnologie<br />
Institut für Medizinische Biometrie,<br />
Epidemiologie und Informatik (I<strong>MB</strong>EI)<br />
Universität Mainz<br />
hartz@uni-mainz.de<br />
30<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg<br />
Inhaltsangaben zu Vorträgen und Workshops
WS08A/B:<br />
Internetprojekte und Informationsportale<br />
www.kin<strong>der</strong>krebsinfo.de – das Informationsportal zu Krebs- und Bluterkrankungen<br />
bei Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />
Ursula Creutzig, Maria Yiallouros<br />
Redakteure des Portals www.kin<strong>der</strong>krebsinfo.de<br />
Das Internetportal www.kin<strong>der</strong>krebsinfo.de ist eines <strong>der</strong> wichtigsten Informationsportale im Bereich <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>krebsheilkunde.<br />
Auf über 2.000 Seiten bietet es Patienten und Angehörigen sowie dem Fachpublikum ein breites, qualitätsgeprüftes<br />
Informationsangebot zu Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter.<br />
Hinter www.kin<strong>der</strong>krebsinfo.de stehen die Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) und das<br />
Kompetenznetz pädiatrische Onkologie und Hämatologie (KPOH), das das Portal im Jahre 2003 eröffnet hat. Das<br />
Hauptanliegen war, die bis dahin unzureichenden deutsch sprachigen Informationen über bösartige Erkrankungen im<br />
Kindes- und Jugendalter in einem Internet-Portal anzubieten.<br />
Mit www.kin<strong>der</strong>krebsinfo.de können sich Betroffene wie Fachleute zielgruppengerecht, umfassend und aktuell über<br />
nahezu alle Aspekte bösartiger Erkrankungen und <strong>der</strong>en Behandlung informieren. Patienten und Angehörige finden<br />
im Portal fachlich fundierte, laienverständliche Informationen zu wichtigen im Kindes- und Jugendalter vorkommenden<br />
Krebserkrankungen, so auch zu ZNS-Tumoren wie dem Medulloblastom, Ependymom und den hochgradig und<br />
niedriggradig malignen Gliomen. Zusammen fassende Kurz informationen bieten einen ersten Überblick. In ausführlichen<br />
Patienten texten können sich die Nutzer umfassend über verschiedene Erkrankungen informieren: Krankheitsbild,<br />
Symptomatik, Diagnostik und Therapie planung werden ebenso beschrieben wie Behandlungs formen und Therapieabläufe,<br />
Rehabilitation und Nachsorge <strong>der</strong> Krebserkrankung. Dabei werden auch aktuelle klinische Studien, die<br />
zugehörigen Behandlungs protokolle und <strong>der</strong> aktuellste Stand <strong>der</strong> Forschung berücksichtigt. Die Texte sind mit Literatur<br />
angaben und Verweisen zu einem Glossar versehen, in dem <strong>der</strong> Nutzer zahlreiche Erläuterungen zu medizinischen<br />
Begriffen findet, die nicht unbedingt jedem geläufig sind. Alle Informations texte stehen auch als <strong>PDF</strong>-Dateien zum<br />
Herunterladen zur Verfügung. So können die Texte leicht ausgedruckt, in Ruhe gelesen und mit dem behandelnden<br />
Arzt besprochen werden. Außerdem gibt es ein Kontakt formular, mit dem die Nutzer ihre persönlichen Fragen je<strong>der</strong>zeit<br />
direkt an das Redaktions team stellen können. Jede Frage wird diskret und so kurzfristig wie möglich beantwortet.<br />
Die Redaktion von www.kin<strong>der</strong>krebsinfo.de legt großen Wert darauf, ihr Angebot auf den Bedarf und die Wünsche <strong>der</strong><br />
Leser zuzuschneiden. Das gilt für die Text verständlichkeit und Darstellung ebenso wie für Art und Umfang <strong>der</strong> angebotenen<br />
Inhalte und Service leistungen. Der Workshop bietet die Möglichkeit, sich über unser Angebot zu informieren<br />
und Wünsche und Verbesserungs vorschläge zu äußern. Nutzen Sie dafür auch unser Kontakt formular o<strong>der</strong> nehmen<br />
Sie an <strong>der</strong> Online-Umfrage teil. Wir freuen uns über jede Rückmeldung.<br />
Geför<strong>der</strong>t von <strong>der</strong> Deutschen Kin<strong>der</strong>krebsstiftung.<br />
Kontaktdaten:<br />
Prof. Dr. med. Ursula Creutzig, Maria Yiallouros<br />
Maria.yiallouros@charite.de<br />
www.kin<strong>der</strong>krebsinfo.de/kontakt bzw. info@kin<strong>der</strong>krebsinfo.de<br />
www.kin<strong>der</strong>krebsinfo.de/umfrage<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg<br />
Inhaltsangaben zu Vorträgen und Workshops<br />
31
24.03.2012, 15:15 – 16:15 Gemeinsames Programm, Plenarvorträge<br />
Schulische Reintegration: Erfahrungsbericht einer betroffenen Familie<br />
Britta Günther<br />
Unser Sohn Giuliano erkrankte im Sommer 2004 im Alter von 5 Jahren an einem Medullo blastom.<br />
Er wurde zwei Tage nach <strong>der</strong> Diagnose operiert. Im Anschluss folgten Bestrahlung und eine Erhaltungs chemotherapie.<br />
Die Nachsorge beschränkt sich auf eine jährliche Kontrolle <strong>der</strong> körperlichen Konstitution. Giuliano hat eine Schwerhörigkeit<br />
im Hochtonbereich und muss Wachstums- und Schilddrüsen hormone einnehmen.<br />
Im Sommer 2005 wurde Giuliano eingeschult. Er wie<strong>der</strong>holte das zweite Schuljahr. In NRW findet nach dem vierten<br />
Schuljahr ein Wechsel in eine weiterführende Schule statt.<br />
Beson<strong>der</strong>s problematisch war die schulische Situation, weil es für uns keinerlei Beratungs möglichkeiten gab. Die<br />
Krankheit ist zu selten. Giuliano war vom Tempo, dem Druck und den daraus resultierenden schlechte Noten zunehmend<br />
frustriert und überfor<strong>der</strong>t. Eine Lese-Rechtschreib-Schwäche wurde diagnostiziert.<br />
Wir entschieden uns zu einem Schulwechsel in eine Waldorf-För<strong>der</strong>schule.<br />
Im Sommer 2011 fand eine erneute Testung, diesmal durch Frau Resch, statt. Die Ergebnisse und das abschließende<br />
Gespräch brachten uns neue Erkenntnisse.<br />
Darüber und über die spezifische Schulproblematik möchte ich kurz berichten und diskutieren.<br />
32<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg<br />
Inhaltsangaben zu Vorträgen und Workshops
Tübinger Schulmodell und wissenschaftliche Daten<br />
Peggy Lüttich<br />
Heidelberg<br />
Das Tübinger Schulmodell wurde zur Begleitung onkologisch erkrankter Kin<strong>der</strong> und Jugendlicher in <strong>der</strong> Phase <strong>der</strong><br />
Akutbehandlung und <strong>der</strong> Rückkehr in die Schule entwickelt. In Anlehnung an dieses Modell zeigt sich, dass die schulische<br />
Reintegration von Hirntumorpatienten nicht nur während <strong>der</strong> Akutphase und bei <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>aufnahme des<br />
Schulbesuchs einer engen und intensiven Zusammen arbeit zwischen Klinikschule, Heimatschule und dem Behandlungsteam<br />
bedarf.<br />
Welche Schritte bei <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung in die Schule und <strong>der</strong> Fortsetzung <strong>der</strong> Schullaufbahn bei Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen<br />
mit Hirntumoren zu beachten sind und auf welche Erfahrungen wir uns bei <strong>der</strong> Integration von chronisch<br />
kranken Kin<strong>der</strong>n stützen können, soll in einer kurzen Übersicht vorgestellt werden.<br />
Kontaktdaten:<br />
Dipl.-Psych. Peggy Lüttich, MPH<br />
Klinische Neuropsychologin (GNP)<br />
Zentrum für Kin<strong>der</strong>- und Jugendmedizin, Kin<strong>der</strong>klinik III<br />
Im Neuenheimer Feld 430, 69120 Heidelberg<br />
Tel.: 06221/56-36847<br />
peggy.luettich@med.uni-heidelberg.de<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg<br />
Inhaltsangaben zu Vorträgen und Workshops<br />
33
Berufliche Integration<br />
Dieter Wöhrle<br />
Jugend und Zukunft/KONA, München<br />
Für die Integration behin<strong>der</strong>ter Menschen sind auf den Einzelfall abgestimmte Hilfen erfor<strong>der</strong>lich. Unter dem Begriff<br />
„Rehabilitation“ sind alle medizinischen, schulischen, berufsför<strong>der</strong>nden und sozialen Maßnahmen und Hilfen zu verstehen,<br />
die zur Einglie<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>einglie<strong>der</strong>ung chronisch kranker und behin<strong>der</strong>ter Menschen beitragen.<br />
Die berufliche Rehabilitation ist ein wesentlicher Bestandteil <strong>der</strong> umfassenden Rehabilitation. Diese wird durch eine<br />
Vielzahl von Gesetzen und Verordnungen geregelt. Das Ziel dabei ist, die Maßnahmen so auszurichten, dass Menschen<br />
mit Behin<strong>der</strong>ungen möglichst auf Dauer die Teilhabe am Arbeitsleben und am Leben in <strong>der</strong> Gemeinschaft ermöglicht<br />
wird.<br />
In einer Kurzübersicht werden die Zuständigkeiten, Leistungen und Maßnahmen <strong>der</strong> Agentur für Arbeit und <strong>der</strong> Rentenversicherung,<br />
beide Träger <strong>der</strong> beruflichen Rehabilitation, vorgestellt.<br />
Kontaktdaten:<br />
Dieter Wöhrle<br />
Projekt „Jugend und Zukunft“<br />
KONA<br />
Belgradstr. 34, 80796 München<br />
Tel.: 089-30760-956<br />
dieter.woehrle@krebskin<strong>der</strong>nachsorge.de<br />
34<br />
<strong>Tagung</strong> des bundesweiten Behandlungsnetzwerks HIT, 23./24. März 2012, Hamburg<br />
Inhaltsangaben zu Vorträgen und Workshops
20. Regenbogenfahrt 2012<br />
18. bis 25. August 2012<br />
Die Deutsche Kin<strong>der</strong>krebsstiftung unterstützt<br />
die Organisation <strong>der</strong> Tour und<br />
stellt die notwendigen Mittel bereit.<br />
Infos unter: www.regenbogenfahrt.de<br />
20.Regenbogenfahrt 2012<br />
<strong>der</strong> Deutschen Kin<strong>der</strong>krebsstiftung<br />
Start/Ziel<br />
Etappenziel<br />
Strecke<br />
Krefeld<br />
21.08<br />
Duisburg<br />
21.08<br />
Düsseldorf<br />
22.08<br />
Köln<br />
25.08<br />
Essen<br />
20.08<br />
Münster<br />
18.08<br />
Datteln<br />
19.08<br />
Dortmund<br />
19.08<br />
Herdecke<br />
20.08<br />
Wuppertal<br />
22.08<br />
Reichshof<br />
23.08<br />
Sankt Augustin<br />
24.08<br />
Bonn<br />
25.08<br />
Bielefeld<br />
18.08