Albrun Barwig.pdf - Evangelischer Kirchenbezirk Mühlacker

Dass a.b. auch allzeit bereit heißen könnte, wollen wir mal lieber nicht so laut sagen.
Nach den letzten Wochen hast du dir eher eine Pause verdient. Und im übrigen kann man
das nicht einmal von einem 100%igen Pfarrer erwarten, warum dann von einer mit 75% im
Gemeindepfarramt angestellten Pfarrerin?
In Württemberg heißt a+b für Pfarrerinnen und Pfarrer ja auch "Für Arbeit und
Besinnung". Bei den Mönchen war das noch zweierlei: Arbeiten und Beten.
Im Pfarrdienst scheint die Besinnung zur Arbeit zu werden.
Doch auf Befehl kommen nicht die allerbesten Eingebungen
Dass dir da immer noch Zeit bleibt, beides wenn nicht zu trennen, so doch zu
unterscheiden, dass dir Zeit bleibt zu Besinnung und Beten jenseits der Arbeit und des
Dienstes, das wünsch ich dir schon am Beginn.
Ja, das war nur der Anfang, die ersten beiden Buchstaben eines langen Alphabets.
Aber da stehen wir heute auch: am Anfang, beim Beginn deines Dienstes als Pfarrerin
von Mühlhausen/Enz.
Nach einer Woche zwischen Amok und Abel, zwischen Betroffenheit, Bestürzung und
Beten, will ich dir ein Wort aus der Bibel mitgeben, eigentlich ein Wörtchen, das alle diese
Erfahrungen auch dieser Woche nicht beherrschend sein lässt, sondern ihnen etwas
entgegensetzt. Vom Patron unserer Lienzinger Peterskirche, von Petrus stammt dieses
Wort: "aber auf dein Wort". Mit diesem kleinen Aber folgt er der Aufforderung Jesu
entgegen allen Erfahrungen, die ihn bisher prägten. Wir setzen unser Aber oft als Einwand
gegen Jesu Worte. Petrus macht es einmal umgekehrt. Da kann ein Petrus uns als
Beispiel dienen.
Diesen Mut des Petrus wünsch ich dir, den Mut zum Aber gegen eigene Erfahrungen von
Frustration oder Erfolglosigkeit, den Mut zum Aber gegen vermeintlich besseres Wissen,
den Mut zum Aufbruch ihm nach: "aber auf dein Wort". ABER, das kommt heraus wenn
ER zu deinen Initialen hinzutritt.
Den Mühlhäusern will ich hinzufügen, dass es noch einen anderen Er gibt.
AABB auch auf beide blicken, ist manchmal angesagt.
Aber bitte nicht dann, wenn es um Erwartungen geht, sondern wenn Pause und Urlaub
anstehen. Dann ist halt auch mal das Pfarrhaus für kurze Zeit außer Betrieb.
Und der AB verkürzt die Wartezeit auf die A.B.
Am besten geht ihr aufmerksam und behutsam mit ihr um.
Man kriegt keine Albrun Barwig auf Bestellung.
Und bevor einem ein Aber über die Lippen kommt, sehe er zu, dass er's an der richtigen
Stelle setzt.
Mir hen jetzt koin Bfarrer me, aber dofür a.B. a Bfarrere.