Klimafreundlich leben in der Stadt - Forschungsprojekt KlimaAlltag
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Instrumente und Maßnahmen<br />
Enable<br />
Befähigen und ermöglichen<br />
Radl-Rout<strong>in</strong>g /<br />
Fahrrad-Routenplaner<br />
Neubürgerberatung<br />
/ Dialogmarket<strong>in</strong>g<br />
Encourage<br />
Anreize schaffen<br />
Abbildung 4:<br />
Ausgewählte<br />
Maßnahmen <strong>der</strong><br />
<strong>Stadt</strong> München im<br />
Bereich Mobilität<br />
Streetlife Festival<br />
Rahmenprogramm<br />
Radlhauptstadt<br />
Engage<br />
Engagieren und mobilisieren<br />
Exemplify<br />
Mit gutem Beispiel vorangehen<br />
Welche Faktoren s<strong>in</strong>d für den<br />
Erfolg entscheidend?<br />
Faktor 1 – Nationaler Kontext: Bundesweite<br />
Diskussionen können<br />
Rücken- o<strong>der</strong> Gegenw<strong>in</strong>d für Klimafragen<br />
geben, dies belegen<br />
etwa die Diskussionen um die<br />
Novellierung des EEG (Erneuerbare<br />
Engergien Gesetz). Gerade<br />
mittel- und langfristige Konsumund<br />
Investitionsentscheidungen<br />
bedürfen klarer und verlässlicher<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen. Derzeit<br />
wer den diese <strong>in</strong> <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />
jedoch als nicht beständig wahrgenommen.<br />
Faktor 5 – Ressourcen: Die Bereitstellung<br />
ausreichen<strong>der</strong> f<strong>in</strong>anzieller<br />
und personeller Ressourcen<br />
ist angesichts <strong>der</strong> Krise <strong>der</strong><br />
öffent lichen F<strong>in</strong>anzen <strong>in</strong> allen<br />
Kommunen e<strong>in</strong> Thema. E<strong>in</strong>e angemessene<br />
Ausstattung <strong>der</strong> kommunalen<br />
Klimapolitik ist jedoch<br />
unabd<strong>in</strong>gbar, um klimapolitische<br />
Maßnahmen zu entwickeln und<br />
umzusetzen. Städtischen Mitarbengebiete<br />
und Gestaltungskompetenzen<br />
streng differenzieren<br />
und verorten. Die Zusammenarbeit<br />
zwischen verschiedenen Ämtern<br />
ist deswegen entscheidend,<br />
um Klimaschutzaspekte <strong>in</strong>nerhalb<br />
<strong>der</strong> Verwaltungsabläufe <strong>in</strong>tegrativ<br />
e<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den und ihnen dadurch<br />
mehr Bedeutung zu geben.<br />
Faktor 3 – Interaktion: Städtische<br />
Klimapolitik lässt sich nicht auf<br />
e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnes Politikfeld begrenzen:<br />
Klimapolitik ist Querschnittsaufgabe<br />
und erfor<strong>der</strong>t das Zusammenspiel<br />
von unterschiedlichen<br />
Politikfel<strong>der</strong>n wie etwa Umwelt,<br />
Energie, Verkehr, Städtebau<br />
und <strong>Stadt</strong>planung, Soziales und<br />
Wirtschaft. Deswegen s<strong>in</strong>d sowohl<br />
Maßnahmen, die sich erkennbar<br />
direkt auf den Klimaschutz<br />
beziehen, als auch Maßnahmen,<br />
die zwar an<strong>der</strong>e Ziele<br />
verfolgen, aber e<strong>in</strong>e Klimarelevanz<br />
besitzen können (wie z. B.<br />
Beratung e<strong>in</strong>kommensschwacher<br />
Haushalte), zu berücksichtigen,<br />
um alle Potenziale <strong>in</strong> Richtung<br />
Klimaschutz zu nutzen.<br />
Faktor 4 – Kooperation und Partizipation:<br />
Kommunale klimapolitische<br />
Maßnahmen sollten sich an<br />
den Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern<br />
Faktor 2 – Institutionelle Arrangements:<br />
Kommunale klima- und<br />
energiepolitische Ziele können<br />
die Ernsthaftigkeit <strong>der</strong> Verwaltung<br />
bei diesem Thema signalisieren<br />
und gegenüber den Bürgern<br />
klare Signale setzen. Verwaltungs<strong>in</strong>tern<br />
wird den beteiligten<br />
Ämtern damit e<strong>in</strong>e deutliche<br />
Rückendeckung gegeben. Derartige<br />
Zielsetzungen s<strong>in</strong>d zumeist<br />
strategischer Natur, h<strong>in</strong>gegen<br />
fehlen häufig Ziele zur Messung<br />
des Erfolgs operativer Maßnahmen.<br />
Klimaschutz liegt auch quer<br />
zur Logik <strong>der</strong> e<strong>in</strong>geführten Amtsstrukturen,<br />
die Arbeits-, Aufgaorientieren<br />
und die Nähe zu ihren<br />
jeweiligen Bedürfnissen suchen.<br />
Dabei kommt <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />
Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen<br />
Akteuren e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e<br />
Bedeutung zu. Dies können<br />
Umwelt- und Verbraucherorga -<br />
nisationen, Gewerkschaften, Interessenverbände<br />
o<strong>der</strong> auch <strong>in</strong> -<br />
formelle, nicht-<strong>in</strong>stitutionalisierte<br />
Zusammenschlüsse von <strong>in</strong>teressierten<br />
Bürgern zu e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen<br />
Thema se<strong>in</strong>. Daneben gibt<br />
es weitere Gruppen mit e<strong>in</strong>er beträchtlichen<br />
Reichweite und/o<strong>der</strong><br />
Akzeptanz, wie etwa Sozialverbände,<br />
Traditions-, Hobby- und<br />
Sportvere<strong>in</strong>e sowie E<strong>in</strong>zelpersonen.<br />
Die Kooperation kann die<br />
Akzeptanz, „Treffsicherheit“ und<br />
Qualität <strong>der</strong> Maßnahmen verbessern<br />
und bei<strong>der</strong>seitige Lern- und<br />
Anpassungsschleifen unterstützen.<br />
<strong>KlimaAlltag</strong> | 15