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Klimafreundlich leben in der Stadt - Forschungsprojekt KlimaAlltag

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Instrumente und Maßnahmen<br />

Gegenwärtige<br />

Wirkung: ger<strong>in</strong>g<br />

Zukünftiges<br />

Potenzial: hoch<br />

Energieberatung für<br />

e<strong>in</strong>kommensschwache Haushalte<br />

Die Münchener Energieberatung für e<strong>in</strong>kommensschwache<br />

Haushalte wurde 2009 gestartet und wird<br />

von den <strong>Stadt</strong>werken München (SWM) mit jährlich<br />

e<strong>in</strong>er halben Million Euro f<strong>in</strong>anziert. Die Beratung<br />

wendet sich vor allem an Hartz IV-Empfänger und<br />

will über Möglichkeiten <strong>der</strong> Energiee<strong>in</strong>sparung <strong>in</strong>formieren.<br />

Die <strong>in</strong>dividuelle Beratung ist kostenfrei<br />

und erfolgt vor Ort durch ehrenamtliche Helfer aus<br />

den Sozialverbänden: Dabei werden die Haushalte<br />

über E<strong>in</strong>sparpotenziale bei Strom, Heizung und<br />

Warmwasser aufgeklärt. Zusätzlich erhalten sie e<strong>in</strong><br />

„Energiespar-Paket“, das zwei Energiesparlampen,<br />

e<strong>in</strong>e schaltbare Steckdosenleiste sowie e<strong>in</strong> Kühlschrankthermometer<br />

be<strong>in</strong>haltet. Bei ausgewählten<br />

Haushalten wird auch <strong>der</strong> Austausch von Elektrogeräten<br />

nach E<strong>in</strong>zelfallprüfung (Berechtigung aufgrund<br />

des Haushaltse<strong>in</strong>kommens und Bedürftigkeit<br />

gemäß vorhandener Geräte) durch die SWM f<strong>in</strong>anziert.<br />

Ziel ist es, mit dieser Maßnahme das Alltagshandeln<br />

und die Konsumentscheidungen <strong>der</strong> Privathaushalte<br />

zu verän<strong>der</strong>n.<br />

Wie hat sich diese Maßnahme bewährt?<br />

Seit dem Start wurden bis Anfang 2013 rund 10.000<br />

Haushaltsberatungen durchgeführt. In diesem Zeitraum<br />

wurden rund 2.000 Neugeräte kostenlos abgegeben.<br />

Je<strong>der</strong> beratene Haushalt reduzierte dabei<br />

se<strong>in</strong>en Energieverbrauch im Schnitt um 5,5 Prozent.<br />

Dies entspricht e<strong>in</strong>er CO 2 -E<strong>in</strong>sparung von 280 kg<br />

pro Haushalt. Zusammengenommen konnten damit<br />

bisher 1 Mio. kWh e<strong>in</strong>gespart werden, was dem<br />

Stromverbrauch von 374 Münchner Haushalten<br />

entspricht.<br />

Bekanntheit dieser Maßnahme, Schwierigkeiten<br />

beim Zugang zur Zielgruppe sowie die begrenzten<br />

f<strong>in</strong>anziellen Möglichkeit zum Austausch energie<strong>in</strong>effizienter<br />

Haushaltsgeräte.<br />

Ausblick<br />

Blicken wir <strong>in</strong> die Zukunft, so könnte die Zielgruppe<br />

e<strong>in</strong>kommensschwacher Haushalte breiter erschlossen<br />

werden, sofern <strong>der</strong> ökonomische Nutzen deutlicher<br />

herausgearbeitet wird. Daneben sollte die Bekanntheit<br />

dieser Maßnahme verbessert werden,<br />

etwa durch direkte Zielgruppenansprache. Der Austausch<br />

energieaktiver Haushaltsgeräte sollte <strong>in</strong>tensiviert<br />

werden. Hier wäre auch an neue F<strong>in</strong>anzierungsmodelle<br />

unter E<strong>in</strong>beziehung des F<strong>in</strong>anzsektors<br />

zu denken, wie etwa Mikrokredite <strong>der</strong> Sparkassen<br />

o<strong>der</strong> Volksbanken.<br />

Ist die Maßnahme e<strong>in</strong> Erfolg?<br />

Diese Maßnahme hat bisher etwa 10 Prozent <strong>der</strong><br />

Haushalte Münchens erreicht, die weniger als<br />

60 Prozent des mittleren E<strong>in</strong>kommens zur Verfügung<br />

haben und daher als armutsgefährdet gelten.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs wurde das ursprünglich avisierte Ziel,<br />

30.000 Haushalte <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> ersten zweie<strong>in</strong>halb<br />

Jahre des Projekts zu erreichen, verfehlt. Verlässliche<br />

Zahlen zur Bekanntheit dieser Maßnahme liegen<br />

nicht vor, Münchener Experten stufen diese als<br />

<strong>der</strong>zeit noch relativ ger<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>. Die Resonanz <strong>der</strong><br />

beratenen Haushalte ist bisher durchweg positiv.<br />

Wie wirkt die Beratung e<strong>in</strong>kommens schwacher<br />

Haushalte gegenwärtig auf <strong>der</strong>en Klimaverhalten<br />

und was könnte sie erreichen?<br />

Diese zielgruppenorientierte Beratung entfaltet gegenwärtig<br />

nur e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Wirkung, für die Zukunft<br />

stufen wir das Potenzial jedoch als hoch e<strong>in</strong>.<br />

Weitere Informationen<br />

www.swm.de/privatkunden/unternehmen/engage<br />

ment/bildung-soziales/projekt-energieberatung.html<br />

Was läuft gut? Wo hakt es?<br />

Positiv ist, dass die Beratung durch den persönlichen<br />

Besuch vor Ort e<strong>in</strong>en direkten Bezug zu den<br />

Lebenswirklichkeiten <strong>der</strong> Betroffenen herstellt. E<strong>in</strong>e<br />

weitere zentrale Stärke dieser Maßnahme ist die<br />

gute Zusammenarbeit zwischen Wohlfahrtsverbänden,<br />

<strong>Stadt</strong>werken und den städtischen Sozialbürgerhäusern.<br />

Probleme bereiten die unzureichende<br />

18 | <strong>KlimaAlltag</strong>

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