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GenetikTICKER Ausgabe 3 (Mai 2013) als pdf ... - Klinikum Stuttgart

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<strong>GenetikTICKER</strong><br />

Aktuelles aus der Klinischen Genetik<br />

3. <strong>Ausgabe</strong> – <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong><br />

Redaktion: Dr. med. Dennis Döcker<br />

Institut für Klinische Genetik<br />

(Ärztliche Direktorin: Frau Dr. Dr. S. Biskup)<br />

INHALT<br />

BEGRÜßUNG Dr. med. Dr. rer. nat. S. Biskup<br />

ABSCHIED<br />

ANKUNFT<br />

INTERVIEW<br />

27 Jahre Institut Dr. Heilbronner<br />

Genetik auf höchstem Niveau<br />

Frau Priv. Doz. Dr. D. Bartholdi<br />

BEGRÜßUNG Dr. med. Dr. rer. nat. S. Biskup<br />

Liebe Kolleginnen<br />

und Kollegen,<br />

liebe Einsender,<br />

liebe interessierte<br />

Leser!<br />

Es sind Zeiten des Umbruchs: Nachdem sich mein<br />

Vorgänger, Herr Dr. Heilbronner, nun nach über 27<br />

Jahren <strong>als</strong> Institutsdirektor und zuletzt ärztlicher<br />

Berater zum 30.04. diesen Jahres endgültig in den<br />

Ruhestand verabschiedet hat, geht eine Ära zu<br />

Ende… Und, so darf ich ihn an dieser Stelle zitieren,<br />

es beginnt auch eine neue Ära.<br />

Wir wollen Altbewährtes beibehalten und gleichzeitig<br />

Neues fördern und fordern, denn die Genetik <strong>als</strong><br />

klinische Disziplin – davon konnten Sie beispielhaft<br />

schon in den vergangenen <strong>Ausgabe</strong>n des<br />

<strong>GenetikTICKER</strong>s zur Genüge lesen – befindet sich<br />

in einer Umbruchphase, die ihresgleichen sucht.<br />

Mit dieser <strong>Ausgabe</strong> des <strong>GenetikTICKER</strong>s wollen wir<br />

Herrn Dr. Heilbronner herzlichst für über 27 Jahre<br />

hervorragende und nicht immer einfache Arbeit<br />

danken. Und wir wollen Ihnen jemanden vorstellen:<br />

Unsere neue leitende Oberärztin, Frau Priv. Doz. Dr.<br />

Bartholdi, kommt aus der Schweiz und bringt weit<br />

mehr mit <strong>als</strong> nur einen kleinen Akzent – wir sind<br />

sehr glücklich, dass sie sich für unser Institut<br />

entschieden hat und sind uns sicher, dass sie<br />

inhaltlich weit größere Akzente setzten wird…<br />

Eine interessante Lektüre wünscht<br />

Ihnen<br />

Ihre<br />

Dr. med. Dr. rer. nat. Saskia Biskup<br />

Ärztliche Direktorin<br />

ABSCHIED 27 Jahre Institut Dr. Heilbronner<br />

Dr. med. Hans-Jürgen Pander<br />

Über mehr <strong>als</strong> zwei Jahrzehnte<br />

war die Humangenetik<br />

in <strong>Stuttgart</strong> untrennbar mit<br />

dem Namen „Dr. Heilbronner“<br />

verbunden.<br />

Zu Recht, baute er doch <strong>als</strong><br />

erster Ärztlicher Leiter der<br />

damaligen „Abteilung für<br />

Klinische Genetik“ über die<br />

Jahre ein die gesamte<br />

klinisch-genetische Patientenversorgung<br />

abdeckendes Institut auf.<br />

In der Anfangszeit standen neben der postnatalen<br />

Zytogenetik der Ausbau der pränatalen<br />

zytogenetischen Diagnostik und der tumorzytogenetischen<br />

Diagnostik sowie der genetischen<br />

Beratung im Zentrum.<br />

Die zunehmende Bedeutung der molekulargenetischen<br />

Diagnostik in der klinisch-genetischen<br />

Patientenversorgung führte dazu, dass 1988 nach<br />

positiver Beschlussfassung im Gemeinderat ein<br />

DNA-Labor etabliert wurde. 1994 wurde <strong>als</strong> neuer<br />

Arbeitsbereich die Fluoreszenz in situ-Hybridisierungs-Diagnostik<br />

aufgebaut; seit 2011 wird auch<br />

die Array-CGH-Diagnostik durchgeführt.<br />

Damit verfügte die Abteilung über alle Arbeitsbereiche<br />

der klinisch-genetischen Patientenversorgung.<br />

Dr. Heilbronner selbst lag insbesondere die genetische<br />

Beratung am Herzen: Tausende von<br />

Patienten wurden von ihm in zum Teil schwierigen<br />

persönlichen Situationen, z.B. im Zusammenhang<br />

mit pathologischen Befunden der vorgeburtlichen<br />

Diagnostik oder bei prädiktiver Diagnostik, mitbetreut.<br />

Aber auch außerhalb seiner Tätigkeit am Institut war<br />

und ist er ein gefragter Ansprechpartner, sei es für<br />

Fortbildungsveranstaltungen oder Podiumsdiskussionen,<br />

nicht zuletzt weil er neben den<br />

medizinischen und psychosozialen Aspekten auch<br />

immer die ethischen und gesellschaftlichen


Dimensionen der eigenen Tätigkeit mit im Blick<br />

behält.<br />

Nach langer Vorbereitung erfolgte zum 1. April 2012<br />

der Wechsel an der Spitze des Instituts: Dr.<br />

Heilbronner wurde durch Frau Dr. Dr. Biskup in der<br />

Leitung des Instituts abgelöst. Im vergangenen Jahr<br />

arbeitete er noch in der ärztlichen Patientenversorgung<br />

mit, bis mit dem im März <strong>2013</strong> erfolgten<br />

Eintritt von Frau Priv. Doz. Dr. Bartholdi auch die<br />

Patientenversorgung insbesondere im Bereich der<br />

Pränataldiagnostik in neue Hände überging. Damit<br />

konnte er nun zum 30.4.<strong>2013</strong> nach mehr <strong>als</strong> 27<br />

Jahren Tätigkeit in <strong>Stuttgart</strong> und insgesamt mehr <strong>als</strong><br />

36 Jahren Tätigkeit in der Humangenetik in den<br />

wohlverdienten Ruhestand verabschiedet werden.<br />

Unsere Zuweiser werden sich damit endgültig an<br />

neue (aber auch z.T. altvertraute) Namen gewöhnen<br />

müssen.<br />

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

ANKUNFT Genetik auf höchstem Niveau<br />

Ein kurzes Portrait der neuen leitenden Oberärztin<br />

Frau Privatdozentin Dr.<br />

Deborah Bartholdi studierte<br />

Medizin an der Universität<br />

Zürich und hat anschließend<br />

ein Nachdiplomstudium in<br />

experimenteller Biologie<br />

absolviert. Sie promovierte<br />

ebenfalls an der Universität<br />

Zürich über ein neurobiologisches<br />

Thema und hat<br />

danach am Institut für<br />

Genetik und molekulare und<br />

zelluläre Biologie in Straßburg über die genetischen<br />

Grundlagen der Spinalen Muskelatrophie geforscht.<br />

Ihre Weiterbildung zur Fachärztin für Humangenetik<br />

erfolgte am Institut für Medizinische Genetik der<br />

Universität Zürich unter Prof. Albert Schinzel.<br />

Anschließend hat sie eine Position <strong>als</strong><br />

Fakultätsmitglied am Departement für Genetik und<br />

Pädiatrie an der McGill Universität in Montreal,<br />

Kanada, angenommen. Nach Rückkehr in die<br />

Schweiz hat sie an der Universität Zürich zum<br />

Thema epigenetische Grundlagen bei Entwicklungsstörungen<br />

habilitiert. Vor dem Umzug nach <strong>Stuttgart</strong><br />

war sie <strong>als</strong> Oberärztin am Department für Genetik<br />

der Universität Basel tätig. Deborah Bartholdi ist<br />

Autorin und Mitautorin zahlreicher wissenschaftlicher<br />

Arbeiten über die genetischen<br />

Grundlagen verschiedener Syndrome und hat an<br />

Publikationen über genetische Beratung und<br />

Abklärung für Grundversorger mitgearbeitet. Ihre<br />

Hauptinteressen liegen bei der Diagnostik von<br />

Kindern mit Fehlbildungssyndromen, geistiger<br />

Behinderung und Autismusspektrumstörungen und<br />

sie hat langjährige Erfahrungen in der<br />

zytogenetischen und molekular-zytogenetischen<br />

Diagnostik, vor allem im Pränatalbereich. Neben der<br />

klinischen Tätigkeit plant sie ein klinisches<br />

Forschungsprojekt über die genetischen Grundlagen<br />

von Hirnanlagestörungen aufzubauen.<br />

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++<br />

INTERVIEW Frau Priv. Doz. Dr. D. Bartholdi<br />

Trotz Kehrwoche ins Schwabenländle?<br />

<strong>GenetikTICKER</strong> Frau Dr. Bartholdi, herzlich<br />

willkommen in <strong>Stuttgart</strong>. Wie kommt eine<br />

Schweizerin auf die Idee, sich im Schwabenländle<br />

einzunisten?<br />

Priv. Doz. Dr. Bartholdi Die Frage ist eher, warum<br />

im <strong>Klinikum</strong> <strong>Stuttgart</strong>. Wie Sie wissen, ist das<br />

<strong>Klinikum</strong> <strong>Stuttgart</strong> eine der größten Kliniken in<br />

Deutschland. Das Institut für Klinische Genetik<br />

genießt seit Jahren einen exzellenten Ruf. Mit der<br />

Berufung von Frau Dr. Dr. Biskup <strong>als</strong> ärztlicher<br />

Direktorin sind die neuesten Technologien<br />

implementiert worden, was erlaubt, ein großes<br />

Spektrum von verschiedenen Erkrankungen viel<br />

umfassender und effizienter zu diagnostizieren, <strong>als</strong><br />

dies noch vor kurzem möglich war.<br />

<strong>GenetikTICKER</strong>: Können Sie da ein konkretes<br />

Beispiel geben?<br />

Priv. Doz. Dr. Bartholdi Beispiele sind die<br />

Abklärung bei Kindern mit Entwicklungsverzögerungen<br />

oder Patienten mit neurologischen<br />

Erkrankungen und Bindegewebsstörungen. Ich<br />

hoffe, dass wir bereits bestehende Zusammenarbeiten<br />

mit anderen Klinken und mit<br />

niedergelassenen Kollegen verstärken und neue<br />

Kollaborationen aufbauen können. Traditionell gab<br />

es immer viel Überschneidung mit der Pädiatrie und<br />

Gynäkologie/Geburtshilfe. In vielen anderen<br />

Fachdisziplinen ist der Stellenwert der genetischen<br />

Diagnostik aber noch unterbewertet und die neuen<br />

technologischen Möglichkeiten sollten auch in die<br />

Versorgung von Patienten in diesen Gebieten<br />

einfließen, ich denke zum Beispiel an Patienten mit<br />

Augenerkrankungen, Nierenerkrankungen oder<br />

Schwerhörigkeit.<br />

<strong>GenetikTICKER</strong> Worin sehen Sie denn die Stärken<br />

des Instituts?<br />

Priv. Doz. Dr. Bartholdi Als große Stärke des<br />

Institutes in <strong>Stuttgart</strong> sehe ich, dass das<br />

Mitarbeiterteam vom abtretenden medizinischen<br />

Direktor, Dr. Heilbronner, sorgfältig aufgebaut wurde<br />

und sehr gut harmoniert und dass wir <strong>als</strong><br />

Grundanbieter von der Pränataldiagnostik bis zur<br />

Tumorgenetik das ganze Spektrum der genetischen<br />

Diagnostik und Beratungstätigkeit anbieten können.<br />

<strong>GenetikTICKER</strong> Und was kann noch besser laufen,<br />

was Sind Ihre Ziele hier in <strong>Stuttgart</strong>?<br />

Priv. Doz. Dr. Bartholdi Mein Ziel ist es, innovative<br />

Diagnostik anzubieten, was wiederum in die<br />

Beratung und Betreuung unserer Patienten/Familien<br />

einfließen sollte. Ein zweites Ziel ist es, in<br />

Zusammenarbeit mit anderen Kliniken klinische<br />

Forschungsprojekte aufzubauen, was schlussendlich<br />

wieder zur Verbesserung bei der Abklärung<br />

und Betreuung unserer Patienten führen wird.<br />

<strong>GenetikTICKER</strong> Frau Dr. Bartholdi, wir danken<br />

Ihnen für dieses Interview und wünschen Ihnen alles<br />

Gute am <strong>Klinikum</strong> <strong>Stuttgart</strong>!

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