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MITTEILUNGS - Kolpingwerk Südtirol

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INTERNATIONAL<br />

schwebte ein grösseres Mitspracherecht<br />

und ein mehr an Toleranz vor.<br />

Und so erlebte man, dass Freiheit und<br />

Frieden zwei Paare Schuhe sind.<br />

Aber nicht nur auf Weltniveau ging es<br />

1968 turbulent zu. Auch in unserem<br />

<strong>Kolpingwerk</strong> wurde einiges bewegt.<br />

Die Wunden und das Misstrauen, auch<br />

bei Kolping, bedurften noch der Pflege.<br />

Auch heute noch leiden, besonders<br />

in Westeuropa, einst blühende<br />

Kolpingverbände an den Folgen des 2.<br />

Weltkrieges.<br />

Gleich drei nicht unbedeutende Initiativen<br />

sollten grundlegendes in unserer<br />

Gemeinschaft bewirken. Wie in den<br />

demokratischen Ländern wurde auch<br />

hier großer Wert auf mehr Internationalität<br />

und Mitspracherecht gelegt.<br />

Die alle fünf Jahre stattfindende Generalversammlung<br />

fand heuer in Salzburg<br />

statt und verabschiedete die bestbekannte<br />

„Brasilienaktion“, welche<br />

nicht nur später alle Teile der „Einen<br />

Welt“miteinschloss, sondern und vor<br />

allem zum Ausgangspunkt einer Welt-<br />

Kolpinggemeinschaft wurde.<br />

Eine zweite Friedensinitiative entstand<br />

am Bodensee, wo die Anrainer sich in<br />

der Kolping-Bodenseekonferenz zusammenschlossen<br />

um neue Wege im<br />

Umgang mit den Nachbarn zu beschreiten.<br />

Zu einer weiteren Kundgebung für den<br />

Frieden lud der damalige Zentralpräses<br />

des Schweizer <strong>Kolpingwerk</strong>es, Joseph<br />

Eberli, zu einem Friedenspilgermarsch<br />

von Sachseln/Sarnen nach Einsiedeln<br />

in die Zentralschweiz ein.<br />

Kolpingbrüder aus drei Nationen, der<br />

Schweiz, Deutschland und Luxemburg,<br />

hatten ihre Teilnahme zugesagt<br />

und trafen sich am Abend des 23. Mai<br />

1968 in Sarnen, dem Hauptort des<br />

Kantons Obwalden. Noch am selben<br />

Abend besuchten wir die Einsiedelei<br />

vom hl. Bruder Klaus im Flueli-Ranft<br />

bei Sachseln.<br />

In Gruppen von je 5 Mann marschierten<br />

wir mit voll bepacktem Rucksack an<br />

den folgenden zwei Tagen auf den<br />

Spuren von Bruder Klaus durch die<br />

herrliche Landschaft am Vierwaldstättersee<br />

und diskutierten die vorgegebenen<br />

Themen. Trotz eines Gewitters<br />

18. Friedenswanderung in Augsburg (1985) - Kölner, Südtiroler, Belgier, Süddeutsche,<br />

Schweizer und Luxemburger an einem Tisch. 1. v.l. Heinz Willy Stiepeldey, ehemals Geschäftsführer<br />

IKW - 2. v.l. Toni Sonnenburger, Algund, ganz rechts Pool Schroeder<br />

1968: 1.te Friedenswanderung - Auf dem Weg nach Stans (CH)<br />

am Haggeneck erreichten wir den Abschlussgottesdienst<br />

in der Gnadenkapelle<br />

in Einsiedeln zur rechten Zeit.<br />

Am Sonntag vor unserer Abreise wurden<br />

unsere Stellungnahmen zu unseren vorgebenen<br />

Themen Freiheit und Frieden<br />

durch mehr Gerechtigkeit und Demokratie<br />

ausgewertet.<br />

Dann erfolgte das Abschiednehmen<br />

mit der Ungewissheit sich vielleicht nie<br />

wieder zu sehen. Und gerade hierüber<br />

sprachen die Teilnehmer aus Luxemburg<br />

während der Bahnfahrt und beschlossen<br />

zu einem weiteren Friedenspilgermarsch<br />

einzuladen.<br />

Der Europaheilige Willibrord, begraben<br />

an seinem Wirkungsort Echternach, war<br />

das Ziel der zweiten Wanderung.<br />

Etliche Freunde der ersten Stunde waren<br />

auch an den nächsten Friedenswanderungen<br />

dabei, obwohl die Zahl der<br />

Teilnehmer eher abnahm.<br />

Dies änderte sich jedoch als die Luxemburger<br />

zum 5. Treffen in die Champagne<br />

einluden. Von nun an wanderten auch<br />

weibliche Mitglieder mit.<br />

Das bedingte allerdings, dass die Organisation<br />

angepasst werden musste.<br />

Den Massenquartiere wichen zum Teil<br />

preiswerte Hotelunterkünfte. Aus der<br />

Strecken- wurde eine Rundwanderung.<br />

Durch die steigende Teilnehmerzahlen<br />

konnte man nicht mehr in kleinen<br />

Gruppen wandern. Der Vertiefung des<br />

Friedensgedankens wurde in den Gottesdiensten<br />

volle Aufmerksamkeit geschenkt.<br />

Jede Friedenswanderung war ein Erlebnis,<br />

ja etwas Besonderes ob von Kolpinggemeinschaften<br />

in kleineren Ortschaften<br />

oder in Großstädten wie Berlin<br />

oder Zürich organisiert .<br />

Absoluter Höhepunkt war nach dem Fall<br />

des Kommunismus die erste Friedenswanderung<br />

in Mitteleuropa. Rekordteilnehmerzahl<br />

(337) und hervorragend or-<br />

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