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SchiffsModell Folkeboot in 1:5! (Vorschau)

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04<br />

2012<br />

<strong>SchiffsModell</strong><br />

ISSN 0722-7108 € 5,00 [D] € 5,40 [EU] sFr 9,90 E 5290<br />

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<strong>SchiffsModell</strong><br />

Die Fachzeitschrift für den Schiffsmodellbauer<br />

<strong>Folkeboot</strong> <strong>in</strong> 1:5!<br />

+++ Schwe<strong>in</strong>swal 2.0 +++ GRAMPIAN PRIDE +++ Test: Hacker TP820CD +++ MS EUROPA +++


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ab sofort im Fach handel erhä<br />

tlich •<br />


IM APRIL<br />

E-Mail an die Redaktion: welz@neckar-verlag.de<br />

RC-TECHNIK<br />

M. Buchthal: Test: Soundmodul USM-RC-2 . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

VERSCHIEDENES<br />

D. Tillmann: Fahrwassertonne der Fa. Schnellenkamp . . . . . . 8<br />

D. Tillmann: Tagessignale für Schiffsmodelle . . . . . . . . . . . . . 14<br />

B. Elbel: Messe „boot“ 2012, Teil 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />

H. Dreysel: Die Sturmfahrt der NEW CASTLE . . . . . . . . . . . . . 72<br />

AKKUS<br />

P. Koller: Test: 5000er-LiPos von Multiplex . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

E<strong>in</strong> im wahrsten S<strong>in</strong>ne des Wortes „spr<strong>in</strong>glebendiges“ Modell stellt<br />

uns Guido Faust mit se<strong>in</strong>em Schwe<strong>in</strong>swal 2.0 vor! Seite 34<br />

MOTOREN<br />

D. Partmann: Neue Mar<strong>in</strong>emotoren zur Saison 2012 . . . . . . . 16<br />

SEGELSCHIFFE<br />

R. Agatz: <strong>Folkeboot</strong> „Peter Pan“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

MOTORSCHIFFE<br />

M. Kiesbye: Bergungsschiff GRAMPIAN PRIDE . . . . . . . . . . . 28<br />

R. Wagner: Hapag-Lloyd-Kreuzfahrtschiff EUROPA . . . . . . . . 38<br />

U-BOOTE<br />

G. Faust: Schwe<strong>in</strong>swal 2.0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

DAMPFSCHIFFE<br />

D. Kempf: Heckraddampfer PAUL JONES . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

Passagierl<strong>in</strong>er und Kreuzfahrer haben viele Fans, Modelle s<strong>in</strong>d<br />

aber nur selten auf den Teichen anzutreffen. R. Wagner berichtet<br />

über se<strong>in</strong>e EUROPA. Seite 38<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

Graupner Schiffsmodell Cup auf den Bürgerseen . . . . . . . . 50<br />

LADETECHNIK<br />

M. Lulic: Test: TP820CD von Thunder Power/Hacker . . . . . . . 56<br />

RUBRIKEN<br />

Arbeitsschiffe s<strong>in</strong>d die erklärten Liebl<strong>in</strong>gsk<strong>in</strong>der der Modellbauer,<br />

komb<strong>in</strong>ieren sie doch stämmige Optik mit Funktionsvielfalt.<br />

M. Kiesbye baute die GRAMPIAN PRIDE. Seite 28<br />

Neu und Aktuell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

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kurz und fündig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />

Inserentenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />

UNSER TITELBILD<br />

Je größer der Maßstab, desto vorbildgetreuer wirkt e<strong>in</strong> Modell<br />

auf dem Wasser. Ke<strong>in</strong> Wunder also, dass dieses <strong>Folkeboot</strong><br />

<strong>in</strong> 1:5 auch auf den zweiten Blick kaum vom Vorbild zu<br />

unterscheiden ist! Seite 22<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012 3


RC-TECHNIK<br />

Matthias Buchthal<br />

Soundmodul<br />

USM-RC-2<br />

von Beier-Electronic<br />

Der Appetit kommt beim Essen,<br />

könnte man sagen, wenn man<br />

sich das neue Soundmodul<br />

USM-RC-2 von Beier-Electronic anschaut<br />

und sich mit den flexiblen E<strong>in</strong>satzmöglichkeiten<br />

beschäftigt. Somit stellt sich die Frage:<br />

Täuscht der erste E<strong>in</strong>druck oder ist das<br />

USM-RC-2 wirklich so <strong>in</strong>dividuell e<strong>in</strong>stellund<br />

e<strong>in</strong>setzbar? Dieser Bericht soll e<strong>in</strong>en<br />

kle<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>druck vom Funktionsumfang des<br />

USM-RC-2 geben und die eben gestellte<br />

Frage beantworten.<br />

Me<strong>in</strong>e bisherigen Modelle habe ich durch<br />

die Herstellungszeitpunkte bed<strong>in</strong>gt mit<br />

Soundmodulen unterschiedlicher Hersteller<br />

ausgestattet. So f<strong>in</strong>den sich noch frühere<br />

Graupner- und Conrad-Module neben Produkten<br />

von Wedico, Servonaut und Beier-<br />

Electronic. Für mich stellen Soundmodule<br />

e<strong>in</strong>e schöne Möglichkeit dar, Modelle auch<br />

akustisch <strong>in</strong>dividuell ausstatten zu können.<br />

Mit den Soundmodulen von der Firma Beier-Electronic<br />

kam ich vor ca. vier Jahren<br />

zum ersten Mal <strong>in</strong> Kontakt und dabei war<br />

ich von der Flexibilität der Module sehr erfreut.<br />

Aus Kostengründen wanderten die<br />

Module dann je nach Schwerpunkt me<strong>in</strong>er<br />

Modellbauausflüge nicht nur <strong>in</strong> Schiffsmodelle,<br />

sondern auch <strong>in</strong> Trucks und Baumasch<strong>in</strong>en.<br />

Das wird dadurch ermöglicht,<br />

weil man beim Beier-Electronic<br />

Soundmodul USM-RC auf dem PC<br />

abgespeicherte Soundprofile <strong>in</strong> das<br />

Soundmodul laden kann. Somit lässt sich<br />

das Soundmodul schnell an das jeweilige<br />

Modell anpassen und kann auch <strong>in</strong> Modellen<br />

unterschiedlicher Kategorien e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden.<br />

Als vor e<strong>in</strong>iger Zeit e<strong>in</strong>es me<strong>in</strong>er Soundmodule<br />

e<strong>in</strong>es anderen Herstellers se<strong>in</strong>en<br />

Dienst aufgab, stieß ich bei der Suche<br />

nach Ersatz auf das Beier-Soundmodul<br />

USM-RC (v2), das mit noch mehr Speichervolumen,<br />

noch mehr Funktionen und<br />

noch mehr Leis tung ausgestattet ist. Das<br />

Modul wurde im Onl<strong>in</strong>e-Shop bestellt, und<br />

während der Wartezeit auf das Päckchen<br />

habe ich mir schon von der Internetseite<br />

von Beier-Electronic die Anleitung heruntergeladen,<br />

um mich vorab bereits mit den<br />

Funktionen und E<strong>in</strong>stellungen etwas vertraut<br />

zu machen.<br />

Testaufbau<br />

Nachdem das Paket e<strong>in</strong>getroffen war, wurden<br />

alle Funktionen erfasst und ausprobiert.<br />

Das E<strong>in</strong>spielen der Software auf den PC verlief<br />

ebenso problemlos<br />

wie der Anschluss<br />

der Fernsteuerungskomponenten<br />

an das Soundmodul. Nur<br />

auf die richtige Polung der Servokabel<br />

muss man achten! Über die mitgelieferte<br />

microSD-Karte und den Kartenleser<br />

werden die Sounds und E<strong>in</strong>stellungen verändert<br />

und <strong>in</strong> das Soundmodul übertragen.<br />

Kle<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>stellungen wie Veränderungen<br />

Schwellwerte und Gesamt-Startlautstärken<br />

kann man zusätzlich über e<strong>in</strong> optionales<br />

Diagnosekabel, das „K-USB-2“, übertragen.<br />

Dadurch, dass beim E<strong>in</strong>schalten immer die<br />

E<strong>in</strong>stellungen von der SD-Karte gelesen<br />

werden. kann man auch verschiedene E<strong>in</strong>stellungen<br />

vorbereiten und diese je nach<br />

gewünschtem E<strong>in</strong>satz austauschen. Beim<br />

E<strong>in</strong>satz im Seenotkreuzer können das z. B.<br />

Funksprüche, Ansagen oder Kommandos<br />

se<strong>in</strong>, bei der Verwendung im Musikdampfer<br />

s<strong>in</strong>d es vielleicht unterschiedliche Musikstücke<br />

und lustige Sprüche. Hierzu werden<br />

e<strong>in</strong>fach mehrere microSD-Karten vorab mit<br />

unterschiedlichen Soundprofilen bestückt<br />

und e<strong>in</strong>fach im Soundmodul getauscht;<br />

nach dem E<strong>in</strong>schalten werden die neuen<br />

E<strong>in</strong>stellungen und Sounds automatisch vom<br />

Soundmodul verwendet.<br />

4 <strong>SchiffsModell</strong> 4/2012


Wer sich bereits mit dem bisherigen Beier-<br />

Soundmodul USM-RC und den E<strong>in</strong>stellmöglichkeiten<br />

auskennt, kommt mit dem<br />

neuen Modul USM-RC-2 sofort zurecht. Es<br />

verfügt zwar über viel mehr Funktionen und<br />

E<strong>in</strong>stellmöglichkeiten, die aber <strong>in</strong> die gewohnte<br />

Menüführung bzw. Jumper-Steuerung<br />

<strong>in</strong>tegriert s<strong>in</strong>d.<br />

Die Soundleistung des bisherigen Soundmoduls<br />

USM-RC von 3 Watt wurde auf 20<br />

Watt gesteigert (der Verstärker ist jetzt <strong>in</strong>tegriert),<br />

ohne dass das Modul (siehe Bild)<br />

größer wurde. Es wird nun trotz 20 Watt<br />

Leistung auch ke<strong>in</strong> großer Kühlkörper mehr<br />

benötigt. Das Modul wird auch im mehrstündigen<br />

Dauerbetrieb an dem nur kle<strong>in</strong>en<br />

Kühlkörper zwar warm, aber bisher hat sich<br />

noch nichts überhitzt. Bisher waren 20 Watt<br />

Leistung nur mit dem zusätzlichen Verstärker<br />

PV-20W erreichbar.<br />

Wie schon das USM-RC, kann auch das<br />

USM-RC-2 mit zwei Antrieben (<strong>in</strong> mehrmotorigen<br />

Booten) umgehen, die Steuerung<br />

kann direkt an den Motoren abgegriffen<br />

werden, alternativ ist das Durchschleifen<br />

der Drehzahlsteller-Impulse möglich. In Kettenfahrzeugen<br />

(Planierraupe, Pistenbully)<br />

können die zwei Motoren auch mittels e<strong>in</strong>es<br />

Mischers über „Gas“ und „l<strong>in</strong>ks-rechts“ angesteuert<br />

werden.<br />

Von den vielen zusätzlichen Funktionen, die<br />

das Modul anbietet, möchte ich e<strong>in</strong>e Sicherheitsfunktion<br />

herausgreifen: Das Soundmodul<br />

kann so e<strong>in</strong>gestellt werden, dass es se<strong>in</strong>e<br />

Sounds und Ausgänge beim Erreichen<br />

e<strong>in</strong>er frei zu def<strong>in</strong>ierenden Unterspannung<br />

(z. B. 10 Volt) abschaltet und den Benutzer<br />

darüber mittels Sprachansage <strong>in</strong>formiert.<br />

So wird die Tiefentladung von Akkus (besonders<br />

wichtig für LiPo-/LiFePo-Akkus)<br />

verh<strong>in</strong>dert. Ist die Last an den Ausgängen<br />

zu groß, <strong>in</strong>formiert das Soundmodul ebenfalls<br />

durch e<strong>in</strong>e Ansage („Überstrom erkannt!“)<br />

und schaltet Sounds und die Ausgänge<br />

aus. Über den Sender kann man<br />

ggf. das Soundmodul auch neu „starten“<br />

und diese Schutzfunktion zurücksetzen (bis<br />

e<strong>in</strong>e erneute Auslösung der Schutzfunktion<br />

verursacht wird). Der über die Fernsteuerung<br />

auslösbare Reset ist auch dann hilfreich,<br />

wenn man sich bei der Ansteuerung<br />

e<strong>in</strong>er der 30 Funktionen (im sogenannten<br />

EKMFA=E<strong>in</strong>-Kanal-Multifunktionsauswahl)<br />

mal vertippt hat und so z. B. zwei oder mehr<br />

Musiksounds gleichzeitig laufen. Durch den<br />

Reset wird das Soundmodul wieder neu<br />

gestartet, ohne dass man gleich das ganze<br />

Modell ans Ufer steuern und komplett ausund<br />

wieder e<strong>in</strong>schalten muss.<br />

Wird ke<strong>in</strong> Sound abgespielt, wird der Verstärker<br />

stumm geschaltet, es erfolgt also<br />

ke<strong>in</strong> Dauer-Rauschen. Neben der gewünschten<br />

Stille hat das auch den Vorteil<br />

e<strong>in</strong>es reduzierten Stromverbrauchs.<br />

E<strong>in</strong>bau und Anpassen<br />

der E<strong>in</strong>stellungen<br />

Der E<strong>in</strong>bau <strong>in</strong>s Modell geht gut und schnell<br />

von der Hand, da das Modul mit 67 x 46 x<br />

16 mm und 25 Gramm Gewicht sehr kle<strong>in</strong><br />

und leicht ist. Wenn e<strong>in</strong>zelne E<strong>in</strong>stellungen<br />

Screenshot der Software Sound-Teacher<br />

am Soundmodul für das Modell noch nicht<br />

exakt passen, kann man diese über das<br />

optionale USB PC Daten-/Diagnosekabel<br />

„K-USB-2“ verändern/optimieren, ohne die<br />

microSD-Karte herausholen zu müssen.<br />

Insbesondere s<strong>in</strong>d so die Fe<strong>in</strong>justierungen<br />

an den zwei möglichen Servoanschlüssen<br />

schnell und e<strong>in</strong>fach möglich. Beim E<strong>in</strong>- und<br />

Ausstecken der microSD-Karte ist Vorsicht<br />

angesagt, damit die w<strong>in</strong>zige Karte nicht versehentlich<br />

<strong>in</strong>s Modell fällt ... Ich habe mir<br />

damit geholfen, dass ich e<strong>in</strong>en Tesafilm-<br />

Streifen an die microSD-Karte geklebt habe<br />

und sie damit, falls sie mir beim Wechseln<br />

doch wieder entgleiten sollte, e<strong>in</strong>facher wiederf<strong>in</strong>den<br />

kann.<br />

Wer neben Schiffsmodellen auch Modell-<br />

Trucks betreibt, für den ist <strong>in</strong>teressant, dass<br />

man auch die Gänge (bis zu je fünf vor-/<br />

Größenvergleich:<br />

L<strong>in</strong>ks das Vorgänger-<br />

Modul USM-RC,<br />

darüber der Verstärker,<br />

rechts USM-RC-2<br />

mit <strong>in</strong>tegriertem<br />

20-W-Verstärker<br />

rückwärts) mit unterschiedlichen Sounds<br />

h<strong>in</strong>terlegen kann und der Wechsel von dem<br />

e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> den anderen Gang dann entsprechend<br />

mit e<strong>in</strong>em Geräusch unterlegt wird.<br />

Ebenfalls kann e<strong>in</strong> Infrarotschaltmodul angeschlossen<br />

werden, das an e<strong>in</strong>en Anhänger<br />

Licht-, Schalt- und Servofunktionen weitergeben<br />

und steuern kann.<br />

Falls e<strong>in</strong>e neue Firmware für das Soundmodul<br />

auf der Beier-Electronic-Internetseite<br />

vorhanden ist, wird diese über die Software<br />

„Sound Teacher“ auf dem PC auf die microSD-Karte<br />

überspielt und beim nächsten<br />

E<strong>in</strong>schalten im Modell dann automatisch<br />

auf das Soundmodul geladen. So ist man<br />

bei Korrekturen, Optimierungen und Ergänzungen<br />

an der Firmware e<strong>in</strong>fach wieder „up<br />

to date“.<br />

In me<strong>in</strong>em Modell des Seenotkreuzers<br />

THEO FISCHER (Graupner-Bausatz<br />

BERNHARD GRUBEN) habe ich den Beier-Electronic<br />

Lautsprecher LS-4R-90 mit<br />

seewasserfester Membran e<strong>in</strong>gebaut. Das<br />

USM-RC-2 kann übrigens zwei dieser Lautsprecher<br />

versorgen. In diesem Fall wird der<br />

Sound zwar per se nicht lauter, allerd<strong>in</strong>gs<br />

E<strong>in</strong>bau des Lautsprechers <strong>in</strong> der<br />

THEO FISCHER<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012 5


E<strong>in</strong>satz des Moduls <strong>in</strong> der THEO FISCHER<br />

ist sehr gut. Auch wenn das Modell mitten<br />

auf dem See fährt, s<strong>in</strong>d die Sounds immer<br />

noch sehr gut zu hören und man schätzt im<br />

Uferbereich die Möglichkeit, die Lautstärke<br />

des Soundmoduls über die Fernsteuerung<br />

e<strong>in</strong>stellen zu können. Gibt es bei so viel Positivem<br />

auch Kritikpunkte? Ja, wenngleich<br />

aber auf sehr hohem Niveau. So könnte<br />

der Schacht des Kartensteckplatzes auf<br />

dem Soundmodul besser gegen e<strong>in</strong> „Danebenstecken“<br />

der microSD-Karten mit anschließendem<br />

Re<strong>in</strong>fallen <strong>in</strong>s Modul/Modell<br />

geschützt werden. Me<strong>in</strong> Tipp, die microSD-<br />

Karte mit e<strong>in</strong>em Tesafilm-Streifchen besser<br />

greifbar zu machen, hat auch noch den<br />

Vorteil, dass man auf dem Tesafilm e<strong>in</strong>e<br />

Beschriftung anbr<strong>in</strong>gen kann, um welches<br />

Soundprofil es sich handelt.<br />

Das Modul besitzt leider nicht mehr die<br />

Steckverb<strong>in</strong>dungen des Vor-Vorgänger-<br />

Modells. Daher sollte man sich e<strong>in</strong>en eigenen<br />

Zwischenstecker für die 10-polige<br />

Hauptversorgungsklemmleiste auf Basis<br />

e<strong>in</strong>es SUB-D-Steckers fertigen, so wird der<br />

Wechsel des Soundmoduls von e<strong>in</strong>em <strong>in</strong><br />

das andere Modell noch weiter erleichtert.<br />

Der nun 12-polige Stecker für die Ausgänge<br />

führt nicht mehr den Pluspol mit. Me<strong>in</strong><br />

Vorschlag: 16-poliges Kabel verwenden und<br />

vier Leitungen als Pluspol bündeln.<br />

Im Auslieferungszustand s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Sounds<br />

auf dem Modul vorhanden und man muss<br />

sich folglich mit dem Soundmodul, den Anschlüssen<br />

und der Software ause<strong>in</strong>andersetzen,<br />

bevor es etwas „zu hören“ gibt. Das<br />

könnte e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>dernis für Interessenten se<strong>in</strong>,<br />

die „plug & play“ bevorzugen. Evtl. sollte<br />

sich der Hersteller überlegen, ob er nicht<br />

schon „ab Werk“ Module mit Standarde<strong>in</strong>stellungen<br />

für verschiedene Modellkategorien<br />

anbieten sollte. Für mich h<strong>in</strong>gegen war<br />

die Möglichkeit der <strong>in</strong>dividuellen Gestaltung<br />

gerade der Kaufgrund für dieses Modul.<br />

Wer nicht so viel testen und e<strong>in</strong>stellen<br />

möchte, kann mit den mitgelieferten oder<br />

den auf der Internetseite des Herstellers<br />

vorhandenen „Standard-Sound-Profilen“<br />

sehr schnell arbeiten.<br />

könnte durch die Anordnung von zwei Lautsprechern<br />

im Modell der Sound besser bzw.<br />

gleichmäßiger abgestrahlt werden, was<br />

dann gefühlt zu e<strong>in</strong>em besseren Klangbild<br />

führen kann. (Der auf dem Foto erkennbare<br />

M<strong>in</strong>i-Lautsprecher gehört zum Leckwassermelder.)<br />

Das Modul bietet noch diverse weitere Funktionen<br />

(z. B. „Analogbetrieb“, „Nautik-Modul-<br />

Integration“, „Ausgangssequenzen“), dies<br />

alles zu beschreiben, würde hier aber zu<br />

weit führen. Wer sich für alle Details <strong>in</strong>teressiert,<br />

sollte sich e<strong>in</strong>fach die komplette Bedienungsanleitung<br />

von der Beier-Electronic-<br />

Homepage herunterladen.<br />

Last but not least ist zu erwähnen, dass<br />

das Soundmodul auch weitere, separate<br />

Schaltmodule ersetzt, denn es ermöglicht<br />

das Schalten von 12 zusätzlichen Ausgängen<br />

(z. B. für Radar, Lichter, Sche<strong>in</strong>werfer<br />

etc.) und das Ansteuern von zwei Servos<br />

(z. B. für das Aussetzen e<strong>in</strong>es Tochterboots,<br />

das Öffnen der Heckklappe<br />

mit Hydraulik-Soundunterlegung, …).<br />

Über e<strong>in</strong>en Schaltkanal s<strong>in</strong>d bis zu 30<br />

Sound- bzw. 12 der erwähnten Schaltfunktionen<br />

abrufbar.<br />

Praxiserprobung<br />

Die Tests <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en unterschiedlichen<br />

Modellen s<strong>in</strong>d sehr gut verlaufen,<br />

je nach Modell habe ich mir e<strong>in</strong>e<br />

microSD-Karte mit unterschiedlichen<br />

Soundprofilen erstellt, so dass das<br />

Modul durch Tausch der microSD-Karte<br />

auf das jeweilige Modell angepasst<br />

werden kann. E<strong>in</strong>e 1-GB-microSD-<br />

Karte kostet derzeit unter E 2,50.<br />

Die Lautstärke mit dem Lautsprecher<br />

LS-4R-90, den ich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Box<br />

(Pappelsperrholz) e<strong>in</strong>gebaut habe,<br />

6 <strong>SchiffsModell</strong> 4/2012


Fazit<br />

Das USM-RC-2 ist nichts für den, der<br />

„e<strong>in</strong>fach nur“ e<strong>in</strong> Soundmodul im Modell<br />

<strong>in</strong>stallieren möchte. E<strong>in</strong>en PC und das<br />

entsprechende Anwenderwissen braucht<br />

man schon, ebenso wie die Lust, sich mit<br />

der Software und den entsprechenden E<strong>in</strong>stellungen<br />

zu beschäftigen. U. U. helfen ja<br />

auch K<strong>in</strong>der, Enkel oder e<strong>in</strong> Vere<strong>in</strong>skollege<br />

weiter.<br />

In erster L<strong>in</strong>ie ist das Beier-Electronic-<br />

Soundmodul aber für alle jene gedacht, die<br />

gerne mehr e<strong>in</strong>stellen, anpassen und verändern<br />

möchten, und für solche Anwender<br />

eröffnet das Modul fast ungeahnte Möglichkeiten<br />

der Variabilität, denn es ist sehr<br />

<strong>in</strong>dividuell anpassbar, e<strong>in</strong>stellbar und sehr<br />

flexibel. Durch den Preis ab E 139,– ist das<br />

Preis-/Leistungsverhältnis aktuell unschlagbar,<br />

vor allem wenn man berücksichtigt,<br />

dass das Soundmodul ja auch noch e<strong>in</strong><br />

Schaltmodul enthält.<br />

Somit wird die e<strong>in</strong>gangs gestellte Frage<br />

e<strong>in</strong>deutig beantwortet: Ja, das neue Beier-<br />

Electronic-Soundmodul USM-RC-2 ist wirklich<br />

so <strong>in</strong>dividuell e<strong>in</strong>stell- und e<strong>in</strong>setzbar,<br />

es hat me<strong>in</strong>e diesbezüglichen Erwartungen<br />

übertroffen. Ich b<strong>in</strong> begeistert und kann es<br />

wirklich empfehlen.<br />

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0 (Maßstab 1:43), uns Schiffsmodellbauern<br />

e<strong>in</strong>en großen Gefallen getan:<br />

Schnellenkamp hat nämlich das e<strong>in</strong>fach<br />

zu bauende Modell e<strong>in</strong>er Fahrwassertonne<br />

herausgebracht. Eigentlich als außergewöhnliches<br />

Ladegut für offene Güterwaggons<br />

gedacht, kommt uns diese Tonne<br />

natürlich gerade recht.<br />

Trotz des für den Schiffsmodellbau relativ<br />

ungewöhnlichen Maßstabes ist die Tonne<br />

groß genug, um zum Beispiel auf dem<br />

Graupner-Modell des Tonnenlegers RAN-<br />

ZOW als nettes Detail zu dienen. Wenn<br />

man es nämlich nicht ganz so genau<br />

nimmt, deckt das Modell die Maßstäbe von<br />

1:35 bis 1:50 weitgehend ab. Auf e<strong>in</strong>em der<br />

Bilder sieht man das ABS-Tiefziehteil e<strong>in</strong>er<br />

der Tonnen aus dem Bausatz der RANZOW<br />

im Vergleich zur Schnellenkamp-Tonne.<br />

Wie man sieht, g<strong>in</strong>ge die Verwendung der<br />

Schnellenkamp-Tonne also vollkommen <strong>in</strong><br />

Ordnung.<br />

Bislang war man bei Tonnen ja auf den<br />

absoluten Eigenbau angewiesen, zum<br />

Beispiel unter Verwendung des bekannten<br />

Bauplansets Modelltonnen von Klaus Buldt<br />

aus dem Neckar-Verlag. Aber das Erstellen<br />

der Schwimmkörper nach Abwicklungen,<br />

möglichst noch aus Metall, ist dann halt<br />

doch nicht jedermanns Sache.<br />

Auf der Homepage der Fa. Schnellenkamp<br />

(http://www.spur-0-kaufhaus.de) f<strong>in</strong>den wir<br />

den Tonnen-Bausatz im Shop unter – 02<br />

Anlagenzubehör – 02k Maritimes.<br />

Der Materialsatz kommt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en<br />

Karton mit e<strong>in</strong>er ausführlich, bebilderten<br />

Baubeschreibung <strong>in</strong> vier Polybeuteln verpackt<br />

daher.<br />

Der eigentliche Schwimmkörper, das aufwendigste<br />

Bauteil, liegt sauber aus Alum<strong>in</strong>ium<br />

gedreht, fertig im Karton. Daneben<br />

gibt es e<strong>in</strong> Tütchen mit Mess<strong>in</strong>gätzteilen,<br />

Tonne neben<br />

Tiefziehteil aus dem<br />

RANZOW-Bausatz<br />

Der Bausatz<strong>in</strong>halt<br />

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e<strong>in</strong> Beutelchen mit Mess<strong>in</strong>ggussteilen<br />

von hervorragender Qualität und zu guter<br />

Letzt mehrere Mess<strong>in</strong>gdrähte verschiedener<br />

Dicken.<br />

Wenn man sich dann noch an die Bauanleitung<br />

hält, kann auch nicht viel schief gehen.<br />

E<strong>in</strong> wenig Löten sollte man natürlich schon<br />

können, aber so schlimm ist es auch wieder<br />

nicht, hier ist primär Geduld gefragt. Ich<br />

habe es auch h<strong>in</strong>gekriegt, und das, obwohl<br />

ich seit me<strong>in</strong>er frühesten Jugend an Park<strong>in</strong>son<br />

leide.<br />

E<strong>in</strong>ige der Mess<strong>in</strong>ggussteile werden mittels<br />

Sekundenkleber am Schwimmkörper befestigt.<br />

Vorher sollte man diese noch entgraten,<br />

da die Teile aber von sehr guter Qualität<br />

s<strong>in</strong>d, beschränkt sich diese Arbeit auf e<strong>in</strong><br />

M<strong>in</strong>imum.<br />

Lackiert habe ich die Tonne dann mit e<strong>in</strong>er<br />

kle<strong>in</strong>en Airbrush, verwendet wurden wasserverdünnbare<br />

Acrylfarben. Danach konnte<br />

ich mich natürlich nicht zurückhalten, die<br />

Tonne auch noch „fahrwassermäßig“ zu<br />

pat<strong>in</strong>ieren, denn bei mir kommt ke<strong>in</strong> Schiff<br />

oder Zubehörteil „werftneu“ aufs Wasser.<br />

E<strong>in</strong>ziger Wermutstropfen des Tonnen-Bausatzes:<br />

Wegen des Alum<strong>in</strong>iumkörpers ist<br />

die Tonne natürlich leider nicht schwimmfähig!<br />

Neben dem E<strong>in</strong>satz als Detail auf dem<br />

Arbeitsdeck e<strong>in</strong>es Tonnenlegers bieten sich<br />

somit nur E<strong>in</strong>sätze als maritimes Dekostück<br />

zu Hause, als <strong>in</strong>dividuell gestaltetes Mitbr<strong>in</strong>gsel<br />

oder z. B. als Pokal fürs nächste<br />

Vere<strong>in</strong>s-Schaufahren an.<br />

Der Preis von E 29,90 pro Stück steht all<br />

diesen Verwendungszwecken sicherlich<br />

nicht im Weg.<br />

Bezugsquelle:<br />

Fa. Schnellenkamp<br />

Treiser Pfad 1, 35418 Buseck<br />

Tel. 06408/3918, www.schnellenkamp.com<br />

Für den Fe<strong>in</strong>en Job<br />

gibt es<br />

die richtigen geräte<br />

MICRO-Fräse MF 70. Stufenlos regelbar von 5.000 bis 20.000/m<strong>in</strong>.<br />

Kle<strong>in</strong> aber fe<strong>in</strong>!<br />

Mit balanciertem Spezialmotor für schw<strong>in</strong>gungsfreies Arbeiten bei<br />

hohen Drehzahlen und zum E<strong>in</strong>satz von extrem kle<strong>in</strong>en Fräsern.<br />

Mit 6 Stahlspannzangen von 1,0 - 3,2 mm.<br />

340 x 225 x 130 mm groß. Gewicht<br />

7 kg. Die gezeigten Stufen-Spannpratzen<br />

gehören dazu (nicht die e<strong>in</strong>gespannten<br />

Werkstücke).<br />

Von PROXXON gibt es noch<br />

50 weitere Geräte und e<strong>in</strong>e<br />

große Auswahl passender<br />

E<strong>in</strong>satzwerkzeuge für<br />

die unterschiedlichsten<br />

Anwendungsbereiche.<br />

Bitte fragen Sie uns.<br />

Katalog kommt kostenlos.<br />

MF 70<br />

www.proxxon.com<br />

P r o x x o n G m b H - D - 5 4 3 4 3 F ö h r e n - A - 4 2 1 0 U n t e r w e i t e r s d o r f<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012 9<br />

0622-PROXXON-SCHIFFSMODELL(90x125)MF70.<strong>in</strong>dd 1 25/07/11 11:12


RUBRIKEN<br />

Neu bei fun-modellbau<br />

<br />

<br />

Neu bei Carrera<br />

Die Firma Carrera ist den meisten Lesern<br />

bislang wohl ausschließlich als Hersteller<br />

von Auto-Rennbahnen e<strong>in</strong> Begriff.<br />

Nun startet Carrera auch im RC-Sektor<br />

durch, und zwar <strong>in</strong> allen Bereichen, sprich<br />

Flug, Schiff und Auto. Im Schiffsbereich werden<br />

zwei attraktive Modelle präsentiert.<br />

Das Küstenwachboot FALSHÖFT entstand<br />

mit der Orig<strong>in</strong>allizenz der Fassmer Werft<br />

GmbH & Co. KG, was für absolute Detailtreue<br />

des 60 cm langen „Ready to Run“-<br />

Bootes sorgt. Das Küstenwachboot fährt mit<br />

bis zu 20 km/h über das Wasser, die Fahrzeit<br />

liegt dank des 11,1 V/ 1200-mAh-Li-Ionen-Akkus<br />

bei bis zu 20 M<strong>in</strong>uten. Natürlich<br />

gehören die komplette RC-Anlage sowie das<br />

erforderliche Ladegerät auch zum Lieferumfang<br />

des Modells. Neben den Fahrfunktionen<br />

ist das Modell mit e<strong>in</strong>em Signalhorn sowie<br />

e<strong>in</strong>er Lautsprecheranlage ausgerüstet, über<br />

die mittels Mikrofon am Sender persönliche<br />

Durchsagen des Modell-Kapitäns wiedergegeben<br />

werden können. Darüber h<strong>in</strong>aus verfügt<br />

das Boot über Sicherheitspropeller, die<br />

sich ausschalten, sobald sie ke<strong>in</strong> Wasser<br />

mehr berühren, sowie e<strong>in</strong>e automatische<br />

Rückkehr <strong>in</strong> den Sendebereich, sollte dieser<br />

überschritten werden.<br />

Die FALSHÖFT kostet € 129,90.<br />

Zweites neues <strong>SchiffsModell</strong> ist das Hydro-<br />

Rennboot ARNO XI, das dank der weltweiten<br />

Exklusiv-Lizenz von Ferrari mit Fug und<br />

Recht als „Ferrari-Hydro“ bezeichnet werden<br />

darf. Das 58 cm lange Modell wird durch e<strong>in</strong>en<br />

wassergekühlten 540er-Motor angetrieben,<br />

der das „Ready to Race“-Modell laut<br />

Hersteller auf bis zu 35 km/h beschleunigt.<br />

Auch bei diesem Modell sorgt e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>tegrierte<br />

Reichweitenkontrolle dafür, dass das Boot<br />

bei drohendem Verlust des Funksignals<br />

automatisch <strong>in</strong> den Sendebereich zurückkehrt.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus schaltet sich der Sicherheitspropeller<br />

bei Herausnahme aus<br />

dem Wasser automatisch ab.<br />

Die ARNO XI kostet <strong>in</strong>kl. RC-Anlage, Akku<br />

und Ladegerät € 199,90.<br />

Die Carrera-Schiffsmodelle s<strong>in</strong>d ab sofort im<br />

e<strong>in</strong>schlägigen Fachhandel aber auch onl<strong>in</strong>e<br />

unter https://shop.carrera-rc.com erhältlich,<br />

weitere Informationen gibt es unter<br />

www.carrera-rc.com/de/<br />

Der Spezialist für Scale-Modelle hat se<strong>in</strong><br />

Sortiment an Scale-Schiffsbaukästen jetzt<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gesamt-Katalog mit dem Titel<br />

„Scale-Werft“ zusammengefasst. Der Katalog<br />

enthält auf rund 30 Seiten über 80 verschiedene,<br />

hochklassige Baukästen und ist<br />

für € 2,– <strong>in</strong> Briefmarken erhältlich.<br />

Neu im Sortiment ist der Conta<strong>in</strong>erfrachter<br />

TREIN MAERSK. Bei e<strong>in</strong>er Länge von<br />

1.600 mm und e<strong>in</strong>er Breite von 318 mm<br />

br<strong>in</strong>gt das Modell 18,5 kg auf die Waage,<br />

der Baukasten kostet € 899,–. Wesentlich<br />

handlicher ist das Feuerlöschboot DANTE,<br />

sie ist 320 mm lang, 115 mm breit und wiegt<br />

0,8 kg. Der Baukasten ist für € 128,– zu haben.<br />

Die Motoryacht DUFRESNE ist mit e<strong>in</strong>er<br />

Länge von 825 mm, der Breite von 203<br />

mm und dem Gewicht von 3,8 kg e<strong>in</strong> noch<br />

handliches Modell, für den Baukasten werden<br />

€ 279,– aufgerufen.<br />

Alle vorgenannten Baukästen s<strong>in</strong>d komplett<br />

ausgestattet, dazu gehören e<strong>in</strong> GfK-Rumpf<br />

(mit angeformten Details), alle Beschlagteilen,<br />

Plan, Stevenrohr usw. Näheres bei:<br />

Kamann & Partner<br />

Beckhausstrasse 76<br />

33611 Bielefeld<br />

Tel. 0521/176987<br />

www.fun-modellbau.de<br />

Carrera: Küstenwachboot FALSHÖFT (l<strong>in</strong>ks) und „Ferrari-Hydro“ ARNO XI<br />

10<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012


RUBRIKEN<br />

<br />

RC-MODELLBAU-Flohmarkt<br />

RC-Modellbau-Flohmarkt am 18.05. und<br />

19.05.2012 <strong>in</strong> der Walterstraße 1 <strong>in</strong> 88459<br />

Tannheim (Württ.).<br />

Info: Manuel Natterer, Tel. 07565/9412-0<br />

Modellbauskipper-Euregio-Aachen<br />

Am 22.04.2012 wird die neue Fahr-Saison<br />

der Modellbauskipper-Euregio-Aachen eröffnet.<br />

Ab 11.00 Uhr f<strong>in</strong>det am Hangeweiher<br />

<strong>in</strong> Aachen (Ecke Kaiser-Friedrich-Allee, Aachener-und-Münchener-Allee)<br />

die Taufe der<br />

Neubauten mit anschließender Jungfernfahrt<br />

statt.<br />

http://www.modellbauskipper-euregioaachen.de.<br />

Gastfahrer s<strong>in</strong>d willkommen.<br />

Schiffsmodellbauclub Ludwigsburg<br />

Der Schiffsmodellbauclub Ludwigsburg beg<strong>in</strong>nt<br />

se<strong>in</strong>e diesjährige Fahrsaison am 22.04.<br />

auf dem Südgartensee im Blühenden Barock<br />

(Schloss Ludwigsburg). Von 10.00–<br />

13.00 Uhr f<strong>in</strong>det unser Schaufahren statt, zu<br />

dem Gastfahrer willkommen s<strong>in</strong>d. Treffpunkt<br />

ist von 9.30–10.00 Uhr am Seitentor <strong>in</strong> der<br />

Mömpelgardstraße.Entweder direkt ersche<strong>in</strong>en<br />

oder vorher telefonisch Kontakt aufnehmen<br />

(0172/7364240). http://slb-web.de/<br />

MSC Würzburg e. V.<br />

Am 15.04. 2012 veranstaltet der MSC Würzburg<br />

e. V. se<strong>in</strong>e Bocksbeutelregatta zusammen<br />

mit e<strong>in</strong>em Fahren für jedermann auf<br />

dem Graf-Luckner-Weiher.<br />

Gefahren werden die Klassen F2 und F4 Junioren<br />

und Senioren. Registrierung von<br />

8.00–10.00 Uhr, Regatta ab 10.00 Uhr. Startgebühren<br />

pro Klasse für Junioren € 2,–, für<br />

Senioren € 5,–. Das Fahren für jedermann<br />

erfolgt ohne Startgebühr.Verpflegung ist vor<br />

Ort möglich.<br />

Anmeldung bei:Thomas Göpfert, Hauenweg<br />

53, 97225 Retzbach, Tel. 09364/896427 (ab<br />

20.00 Uhr). http://www.msc-wuerzburg.de/<br />

SMC Nürnberg<br />

Am 14.04. und 15.04.2012 f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> Modell-<br />

U-Boot-Treffen und am 15.04.2012 e<strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>es<br />

Schaufahren <strong>in</strong> Nürnberg statt.<br />

Veranstaltungsort ist das Stadionbad Nürnberg,<br />

Hans-Kalb-Str. 42, 90471 Nürnberg.<br />

Kontakt: Matthias Ahrens, Tel. 0911-9885989<br />

oder www.smc-noris.de<br />

Schaufahren der<br />

Interessengeme<strong>in</strong>schaft<br />

Kaiserliche Mar<strong>in</strong>e<br />

Das Treffen f<strong>in</strong>det am 16.6.2012 ab 10.00<br />

Uhr am Teich der Fertighausausstellung <strong>in</strong><br />

Wuppertal-Barmen statt. (Anfahrtsbeschreibung<br />

mit Skizze und<br />

weitere Infos siehe<br />

unten). Wir laden<br />

herzlich e<strong>in</strong> zum<br />

Klönen, Fachsimpeln<br />

und natürlich<br />

zum Fahren der Modelle<br />

aus Kaisers<br />

Zeiten im M 1:100.<br />

Der E<strong>in</strong>tritt ist wie<br />

immer kostenlos,<br />

meldet Euch bitte<br />

formlos an, damit wir<br />

die Bewirtung (gegen<br />

Unkostenbeitrag)<br />

planen können.<br />

Wir freuen uns auf<br />

e<strong>in</strong> Wiedersehen mit<br />

Euch!<br />

Veranstalter:<br />

Schiffsmodellbau<br />

Club Wuppertal e.V.<br />

Peter Jakobi,<br />

Tel. 0202/2501142<br />

od. 151/12330153,<br />

www.smcwuppertal.de<br />

IFFM Haar<br />

Der IFFM-Modellbauclub<br />

<strong>in</strong> Haar, veranstaltet<br />

<strong>in</strong> diesem<br />

<br />

Liebe Vere<strong>in</strong>svorstände und<br />

Schriftführer!<br />

Ankündigungen zu Veranstaltungen müssen immer<br />

jeweils bis zum 1. des Vormonats bei folgender<br />

Adresse e<strong>in</strong>gereicht werden:<br />

Red. <strong>SchiffsModell</strong><br />

Postfach 1820, 78008 Vill<strong>in</strong>gen-Schwenn<strong>in</strong>gen<br />

Fax 07721/8987-50<br />

welz@neckar-verlag.de<br />

Der e<strong>in</strong>malige Abdruck Ihrer Veranstaltungsmitteilung<br />

ist natürlich kostenlos. Bitte fassen Sie<br />

sich kurz, und teilen Sie nur die wesentlichen<br />

Fakten mit (Ort, Datum, Kontaktadresse). Komplette<br />

Ausschreibungen und Programme können<br />

nicht abgedruckt werden, die Redaktion muss sich<br />

Kürzungen vorbehalten. Weiterh<strong>in</strong> können Veranstaltungsterm<strong>in</strong>e<br />

unter<br />

www.neckar-verlag.de<br />

veröffentlicht werden. Unter der Rubrik „Modellbau/Modellbauterm<strong>in</strong>e“<br />

haben Vere<strong>in</strong>e die Möglichkeit,<br />

ihre Veranstaltungsterm<strong>in</strong>e direkt und<br />

kostenfrei e<strong>in</strong>zutragen.<br />

Jahr e<strong>in</strong>e große Modellbauausstellung. Term<strong>in</strong><br />

ist der 22. April 2012, die Ausstellung<br />

f<strong>in</strong>det von 10.00–18.00 Uhr <strong>in</strong> der Aula der<br />

Mittelschule <strong>in</strong> der Konradstraße <strong>in</strong> Haar<br />

statt. Unkostenbeitrag Erwachsene € 4,–,<br />

Jugendliche € 2,50, für das leibliche Wohl<br />

ist gesorgt. www.iffm.de<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012<br />

11


AKKUS<br />

Peter Koller<br />

HAMMERHART!<br />

5000er-25/50C-Lipos von Multiplex<br />

F<br />

achleuten ist bekannt, dass es weltweit<br />

nur etwa vier bis fünf Firmen gibt,<br />

die wirklich hochstromfähige Lithium-<br />

Ionen-Zellen produzieren. Die unterschiedlichen<br />

Qualitätsstufen des Ausstoßes dieser<br />

Hersteller bestimmen dann unter anderem<br />

den E<strong>in</strong>kaufspreis für die Wiederverkäufer<br />

bzw. Großhändler.<br />

Die Firma Multiplex legt beim E<strong>in</strong>kauf offenbar<br />

besonderen Wert auf sehr gute Qualität<br />

der Zellen. So ist es auch nicht weiter<br />

verwunderlich, dass die MPX-LiPos ganz<br />

ohne übertriebene C-Rat<strong>in</strong>g-Angaben auskommen.<br />

Trotzdem, oder gerade deshalb,<br />

mussten auch diese (leider sehr teuren)<br />

Akkupacks die üblichen Belastungstests an<br />

der Stromsenke über sich ergehen lassen.<br />

Für die Tests standen zwei 3s-Packs mit<br />

5000 mAh und mit e<strong>in</strong>er Belastbarkeit von<br />

25/50C, entsprechend e<strong>in</strong>er Dauerbelastbarkeit<br />

von 125 Acc, bzw. 250 Acc Impulsbelastbarkeit<br />

zur Verfügung.<br />

Vom äußeren Ersche<strong>in</strong>ungsbild her machen<br />

die beiden Packs e<strong>in</strong>en sehr potenten<br />

E<strong>in</strong>druck. Sauber e<strong>in</strong>geschrumpft,<br />

der Länge nach mit starkem Gewebeband<br />

umschlossen und zusätzlich an den Stirnseiten<br />

mit moosgummiähnlichem Material<br />

vor Stoßbelastungen geschützt. Erfreulich<br />

s<strong>in</strong>d die aus elektrotechnischer Sicht passenden<br />

Querschnitte der Hochstromkabel.<br />

Im Gegensatz zu vergleichbaren Produkten<br />

der Mitbewerber s<strong>in</strong>d die Hochstromkabel<br />

dieser Multiplexzellen mit 8 AWG (8,36<br />

mm²) Querschnitt nicht nur lastgerecht,<br />

sondern sehr gut dimensioniert. Als kle<strong>in</strong>er<br />

Wermutstropfen ist hierbei allerd<strong>in</strong>gs<br />

die nur ca. 9 cm messende Kabellänge zu<br />

erwähnen! Ungewöhnlich s<strong>in</strong>d auch die im<br />

2-mm-Raster ausgeführten 6-poligen TP-<br />

Balancer-Buchsen, obwohl doch 4-polige<br />

passend wären. Die von der europaweit<br />

üblichen 2,54-mm-Raster-Norm abweichenden<br />

Stecksysteme haben zwar e<strong>in</strong>en<br />

perfekten Schnappverschluss, leider aber<br />

das „falsche“ Rastermaß. Da muss sich<br />

der Käufer jedes Mal neu orientieren, bzw.<br />

Adapter kaufen und dabei aber immer noch<br />

genau auf fehlerfreie Polung achten! Hier<br />

sollten sich die Akkuhersteller doch endlich<br />

mal auf e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitlich genormtes System<br />

e<strong>in</strong>igen, das wär‘ doch was, oder?<br />

Messungen<br />

Nach den üblichen und <strong>in</strong> früheren Beiträgen<br />

schon mehrfach erwähnten Konditionierungszyklen<br />

g<strong>in</strong>g es gleich zur Sache.<br />

Auf Diagramm 1 s<strong>in</strong>d die üblichen Dauerstromentnahmen<br />

bis 24C (120 Acc) mit den<br />

entsprechenden Temperaturen dargestellt.<br />

Bei den doppelten Temperaturangaben<br />

stellt die erste Angabe die Abschalttemperatur<br />

und die zweite die „Nachglühtemperatur“<br />

dar. Für alle Normalanwender, die<br />

sich an der 80 % E. T. (Entladetiefe)-Regel<br />

Um Druck- und Stoßbelastungen vorzubeugen,<br />

sieht man an dem geöffneten<br />

Packfuß die Moosgummifüllstücke zwischen<br />

den E<strong>in</strong>zelzellen. Außerdem s<strong>in</strong>d<br />

hier (als Novum <strong>in</strong> der LiPo-Technik) die<br />

Zellenableiter nicht verlötet, sondern<br />

über ca. 40 Mikroschweißpunkte sehr<br />

solide verbunden, wodurch der Gesamtwiderstand<br />

nochmals gesenkt wird. Balancer-<br />

und Hochstromkabel s<strong>in</strong>d aber<br />

nach wie vor angelötet<br />

orientieren, s<strong>in</strong>d zusätzlich die entsprechenden<br />

Temperaturen aufgeführt. Wer nur<br />

bis 80 % der Kapazität entnimmt, kann die<br />

Zellen durchaus bis 30C Dauerstrom belasten.<br />

Durch die ger<strong>in</strong>ge Zellendrift von nur<br />

+/- 60 mV Leerlaufspannung bei 100 % E.<br />

T. s<strong>in</strong>d selbst 90 % Entladetiefe noch im<br />

„grünen“ Bereich. Hier muss der Anwender<br />

12 <strong>SchiffsModell</strong> 4/2012


selbstverantwortlich nach Spannungslage<br />

und Belastungsprofil entscheiden, wie tief<br />

er entladen will.<br />

Diagramm 2<br />

zeigt die Pulslastentladekurve der Packs<br />

im 10/40C-Bereich. Der Spannungsverlauf,<br />

speziell die mittlere Entladespannung von<br />

gut 3,649 V Um/Zelle, ist Beleg für ausreichende<br />

Hochstrombelastbarkeit – <strong>in</strong>teressant<br />

für alle „Starkströmler“! Die relativ<br />

niedrige Schlusstemperatur von nur 53 °C<br />

sowie die gute Kapazitätsausbeute von<br />

4,83 Ah (nur ca. 3,4 % unter der max. entnehmbaren<br />

Kapazität) bestätigen die gute<br />

Qualität der Zellen.<br />

Die maximale<br />

Peakbelastbarkeit<br />

sprich 250Acc, musste natürlich zur Bestätigung<br />

der aufgedruckten Daten auch kontrolliert<br />

werden. Diagramm 3 zeigt die Entladekurve<br />

mit e<strong>in</strong>er Grundkonstantbelastung<br />

von 10C (50Acc) für jeweils 25 sec und e<strong>in</strong>e<br />

6 sec dauernde Peakbelastung von 250Acc<br />

(Acc = Konstantstrom) im Wechsel bis zu<br />

e<strong>in</strong>er Entladeschlussspannung von 3 Volt/<br />

Zelle.<br />

Der erste Spannungse<strong>in</strong>bruch bis auf ca.<br />

3,2 V/Zelle ist der noch relativ „kalten“ Zelle<br />

geschuldet. Echte Hochstromfreaks wissen<br />

dies natürlich auszugleichen, <strong>in</strong>dem sie die<br />

Packs vor dem E<strong>in</strong>satz auf m<strong>in</strong>d. 35–38 °C<br />

vorwärmen! Dann fallen die Spannungse<strong>in</strong>brüche<br />

deutlich ger<strong>in</strong>ger aus. Sprich, die<br />

5000er-Multiplex-Zellen s<strong>in</strong>d von der Peakbelastbarkeit<br />

her noch ziemlich harmlos<br />

spezifiziert, können bei vorgenannter, „richtiger<br />

Behandlung“ also noch deutlich höhere<br />

Peakströme vertragen. Hier s<strong>in</strong>d besonders<br />

die punktverschweißten Zellenableiter und<br />

die 8 AWG (8,36 mm²) messenden Hochstromkabel<br />

lobend zu erwähnen. Der Kapazitätsrückgang<br />

von rund 7 % ist bei solch<br />

hohen Stromentnahmen vernachlässigbar,<br />

da immer noch deutliche Reserven verfügbar<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Noch e<strong>in</strong>e Zusatz<strong>in</strong>fo: Die <strong>in</strong> den Legenden<br />

der Diagramme 2 und 3 ganz rechts<br />

stehenden „Im-E<strong>in</strong>träge“ stellen die mittlere<br />

Stromentnahme der Pulsbelastung<br />

dar. Ebenso wurde der <strong>in</strong> den technischen<br />

Daten genannte DC-Ri (Gleichstrom<strong>in</strong>nenwiderstand)<br />

aus den oben genannten Diagrammen<br />

gemittelt.<br />

Beide Dreizeller absolvierten <strong>in</strong>sgesamt<br />

ca. 40 Messzyklen mit nahezu deckungsgleichen<br />

Ergebnissen, daher wurde auf e<strong>in</strong>e<br />

doppelte Diagrammdarstellung verzichtet.<br />

Fazit<br />

Die 5000er-Multiplex-Zellen haben leistungsmäßig<br />

alle Erwartungen erfüllt. Hier<br />

liegt im Gegensatz zu vielen anderen<br />

Zellen ke<strong>in</strong>e „Überzeichnung“ der Belastbarkeit<br />

(C-Rate) vor. Alle Tests wurden<br />

<strong>in</strong>nerhalb normaler Parameter zu vollster<br />

Zufriedenheit absolviert. Leistungsfreaks<br />

können sehr hohe „echte“ Dauerströme<br />

Entladespannung - [V]<br />

Entladespannung - [V]<br />

Entladespannung - [V]<br />

4,20<br />

4,10<br />

4,00<br />

3,90<br />

3,80<br />

3,70<br />

3,60<br />

3,50<br />

3,40<br />

3,30<br />

3,20<br />

3,10<br />

3,00<br />

2,90<br />

10.E = 10C ( 50Acc), 30 M<strong>in</strong>. Ruhe, Ue 3,3 V, Um 3,675 V, C 5,000 Ah, P 18,37 Wh, E-Temp.45 / 47 °C<br />

11.E = 12C ( 60Acc), 30 M<strong>in</strong>. Ruhe, Ue 3,2 V, Um 3,648 V, C 5,017 Ah, P 18,30 Wh, E-Temp.47 / 50 °C<br />

12.E = 15C ( 75Acc), 30 M<strong>in</strong>. Ruhe, Ue 3,1 V, Um 3,615 V, C 5,017 Ah, P 18,13 Wh, E-Temp.50 / 53 °C<br />

13.E = 20C (100Acc), 30 M<strong>in</strong>. Ruhe, Ue 3,0 V, Um 3,565 V, C 4,967 Ah, P 17,70 Wh, E-Temp.56 / 59 °C<br />

14.E = 24C (120Acc), 30 M<strong>in</strong>. Ruhe, Ue 3,0 V, Um 3,516 V, C 4,917 Ah, P 17,29 Wh, E-Temp.60 / 64 °C<br />

Multiplex 25/50C-Lipos, 3s-Pack, Nennkapazität 5000 mAh<br />

Aufzeichnung auf e<strong>in</strong>e Zelle normiert, Ladestrom/Zeit: 1C, ca. 62 M<strong>in</strong>.<br />

Temp. E-Start: 21 °C, E-Start 2 s vor Lastaufschaltung<br />

80% E.T. 90% E.T.<br />

Temp.b.80% E.T.<br />

10 C = 37 °C<br />

12 C = 39 °C<br />

15 C = 43 °C<br />

20 C = 47 °C<br />

24 C = 50 °C<br />

2,80<br />

0 267 550 833 1117 1400 1683 1967 2250 2533 2817 3100 3383 3667 3950 4233 4517 4800 5083<br />

Diagramm 1 Kapazität - [mAh]<br />

Raumtemperatur 21 °C<br />

4,20<br />

4,00<br />

3,80<br />

3,60<br />

3,40<br />

3,20<br />

3,00<br />

2,80<br />

Pulslast 10/40 C Stromverlauf, 25 Sekunden 50 Acc und 6 Sekunden 200 Acc, im Wechsel bis auf 3,0 V<br />

Multiplex 25/50C-Lipos, 3s-Pack, Nennkapazität 5000 mAh<br />

Aufzeichnung auf e<strong>in</strong>e Zelle normiert, Ladestrom/Zeit: 1C, ca. 62 M<strong>in</strong>.<br />

Temp. E-Start: 21 °C, E-Start 2 s vor Lastaufschaltung<br />

2,60<br />

0<br />

0 12 25 37 50 62 75 87 100 112 125 137 150 162 175 187 200 212 225<br />

Diagramm 2 Entladezeit - [s]<br />

Raumtemperatur 21 °C<br />

4,20<br />

4,00<br />

3,80<br />

3,60<br />

3,40<br />

3,20<br />

3,00<br />

2,80<br />

Pulslast 10/40 C, 30 M<strong>in</strong>.Ruhe, Ue 3,0 V, Um 3,649 V, C 4,830 Ah, P 17,62 Wh, DC-Ri = 2,85 mΩ, E.-Temp 53 °C, Im 75,11 A<br />

DC - Ri aus<br />

∆U / ∆I = 3,44 mΩ<br />

DC - Ri aus<br />

∆U / ∆I = 2,88 mΩ<br />

DC - Ri aus<br />

∆U / ∆I = 2,24 mΩ<br />

Pulslast 10/50 C, 30 M<strong>in</strong>.Ruhe, Ue 3,0 V, Um 3,652 V, C 4,646 Ah, P 16,97 Wh, DC-Ri = 2,56 mΩ, E.Temp 57 °C, Im 83,41 A<br />

Pulslast 10/50 C Stromverlauf, 25 Sekunden 50 Acc und 6 Sekunden 250 Acc, im Wechsel bis auf 3,0 V<br />

Multiplex 25/50C-Lipos, 3s-Pack, Nennkapazität 5000 mAh<br />

Aufzeichnung auf e<strong>in</strong>e Zelle normiert, Ladestrom/Zeit: 1C, ca. 62 M<strong>in</strong>.<br />

Temp. E-Start: 21 °C, E-Start 2 s vor Lastaufschaltung<br />

DC - Ri aus<br />

∆U / ∆I = 3,26 mΩ<br />

DC - Ri aus<br />

∆U / ∆I = 2,17 mΩ<br />

DC - Ri aus<br />

∆U / ∆I = 2,24 mΩ<br />

2,60<br />

0<br />

0 12 25 37 50 62 75 87 100 112 125 137 150 162 175 187 200<br />

Diagramm 3 Entladezeit - [s]<br />

Raumtemperatur 21 °C<br />

200<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

Entladestrom - [A]<br />

Entladestrom - [A]<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012 13


entnehmen. Als Novum besonders hervorzuheben<br />

s<strong>in</strong>d die punktverschweißten<br />

Zellenableiterfahnen mit e<strong>in</strong>em Querschnitt<br />

von 5 mm² und die mit 8,36 mm², lastgerechten<br />

Hochstromkabel. Da sollten sich<br />

die Mitbewerber mal ’ne Scheibe von abschneiden.<br />

Die e<strong>in</strong>zigen Nachteile s<strong>in</strong>d das<br />

leicht erhöhte Gewicht sowie der außergewöhnlich<br />

hohe Preis: € 113,– für e<strong>in</strong>en<br />

Drei-Zeller, das reißt e<strong>in</strong> richtiges Loch <strong>in</strong><br />

die Hobbykasse! Technisch gesehen s<strong>in</strong>d<br />

die Zellen aber absolut zu empfehlen.<br />

Bezug: Fachhandel oder<br />

MULTIPLEX Modellsport GmbH & Co.KG<br />

Westliche Gewerbestraße 1<br />

D-75015 Bretten-Gölshausen<br />

Tel. 07252/58093-0<br />

http://www.multiplex-rc.de/<br />

T E C H N I S C H E D AT E N<br />

3s 25/50C (FX)<br />

Nennkapazität<br />

5000 mAh<br />

Energiedichte b. 12C<br />

122,8 Wh/kg<br />

DC-Ri/Z, gemittelt<br />

2,97 mΩ<br />

Maße als 3s-Pack<br />

177 x 49 x 28 mm<br />

Hochstromkabel<br />

8 AWG = 8,36 mm²<br />

Länge<br />

90 mm<br />

Zellenableitermaße<br />

20 x 0,25 mm = 5 mm²<br />

Balancerbuchse<br />

TP (2-mm-Raster)<br />

Gewicht<br />

447 g<br />

Preis 112,90 €<br />

Verschiedenes<br />

A<br />

Auf me<strong>in</strong>er Suche nach nützlichem<br />

Schiffsmodellbauzubehör b<strong>in</strong> ich<br />

erneut fündig geworden, und zwar<br />

stieß ich im Angebot der der Fa. Bauer-Modelle<br />

aus Wendl<strong>in</strong>gen auf e<strong>in</strong>en Bausatz für<br />

die sogenannten Tagessignale.<br />

Diese Tagessignale zeigen auf Wasserfahrzeugen<br />

besondere Situationen und<br />

Umstände an, die aufgrund des vorherrschenden<br />

Tageslichtes nicht ohne weiteres<br />

anhand der sonst üblichen Beleuchtungskörper<br />

kenntlich gemacht werden können.<br />

Der e<strong>in</strong>e oder andere hat diese Signalkörper<br />

(Ball, Kegel, Rhombus etc.) sicherlich<br />

schon e<strong>in</strong>mal auf e<strong>in</strong>em Orig<strong>in</strong>al-Schiff gesehen,<br />

auf unseren Modellen s<strong>in</strong>d sie h<strong>in</strong>gegen<br />

nur sehr selten zu f<strong>in</strong>den. Das könnte<br />

sich bald ändern, denn unter www.bauermodelle.de<br />

kann man sie nun preiswert als<br />

Bausatz erwerben.<br />

Es gibt sie <strong>in</strong> den gebräuchlichsten Maßstäben<br />

1:20, 1:25, 1:32 und 1:50, die Bausätze<br />

kosten zwischen E 3,50 (1:50) und E 7,80<br />

Dietmar Tillmann<br />

Tagessignale für Schiffsmodelle<br />

(1:20). Die Bausätze enthalten lasergeschnittene<br />

Teile aus 0,5-mm-ABS und umfassen<br />

jeweils 4 x Ball, 2 x Kegel,<br />

1 x Zyl<strong>in</strong>der, 3 x Rhombus und 1 x<br />

Stundenglas.<br />

Die Tagessignale s<strong>in</strong>d entsprechend<br />

der KVR (Kollisionsverhütungsregeln<br />

von 1972, Anlage I, 6.<br />

Signalkörper) gezeichnet, sie s<strong>in</strong>d<br />

zweiteilig zum Zusammenstecken<br />

gedacht und oben und unten mit<br />

je e<strong>in</strong>er Öse zum Befestigen an e<strong>in</strong>er<br />

entsprechenden Le<strong>in</strong>e versehen. Nach<br />

der Montage müssen sie nur noch schwarz<br />

lackiert werden. Die KVR kann man im Internet<br />

unter<br />

http://www.gesetze-im-<strong>in</strong>ternet.de/<br />

seestro_1972/<strong>in</strong>dex.html<br />

e<strong>in</strong>sehen und downloaden, um sich zu <strong>in</strong>formieren,<br />

wie die Tagessignale korrekt e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden.<br />

Bezugsquelle:<br />

Bauer-Modelle, Alleenstraße 31,<br />

73240 Wendl<strong>in</strong>gen, Tel. 07024/404636,<br />

www.bauer-modelle.de<br />

14 <strong>SchiffsModell</strong> 4/2012


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Dampf den man auch<br />

draußen gut sehen<br />

kann.<br />

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Die Novarossi-Motorenvitr<strong>in</strong>e mit allen derzeit lieferbaren Mar<strong>in</strong>emotoren<br />

MOTOREN<br />

Dettmar Partmann<br />

Neue Mar<strong>in</strong>emotoren zur Saison 2012<br />

W<br />

ie jedes Jahr war die Erwartungshaltung,<br />

auf der Spielwarenmesse<br />

<strong>in</strong> Nürnberg Neuheiten auf dem<br />

Mar<strong>in</strong>emotorensektor zu entdecken, wieder<br />

recht groß. Man durfte im Vorfeld spekulieren,<br />

ob die e<strong>in</strong>e oder andere gerüchteweise<br />

angekündigte oder auch im Vorjahr schon<br />

unter der Hand gezeigte Neuentwicklung<br />

nun endlich den E<strong>in</strong>zug <strong>in</strong> die Serienfertigung<br />

gefunden hätte. In freudiger Erwartung<br />

begab sich der Autor daher auch<br />

dieses Jahr wieder nach Nürnberg, aber bis<br />

auf Novarossi, die neben Grossi noch als<br />

e<strong>in</strong>er der letzten italienischen Anbieter direkt<br />

mit e<strong>in</strong>em eigenen Messestand präsent<br />

waren, wurde diese Hoffnung weitgehend<br />

enttäuscht. Dies gilt ganz besonders auch<br />

für den Sektor der Glühzünder-Mar<strong>in</strong>emotoren,<br />

die <strong>in</strong>zwischen e<strong>in</strong>en noch kle<strong>in</strong>eren<br />

Rahmen als schon <strong>in</strong> den Vorjahren e<strong>in</strong>nahmen.<br />

Denn im Gegensatz zum Angebot<br />

von Brushless-E-Motoren, die weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

großer Anzahl neu auf den Markt geworfen<br />

werden, ist der Markt für neue V-Motoren für<br />

die e<strong>in</strong>zelnen Rennbootklassen doch sehr<br />

überschaubar geworden. Die Nachfrage<br />

nach neuen Produkten auf dem V-Motorensektor<br />

erfolgt mittlerweile überwiegend aus<br />

dem Ausland, und hier <strong>in</strong>sbesondere aus<br />

den USA und Italien, sodass Neuentwicklungen<br />

teilweise sogar nur noch für diese<br />

Länder erfolgen und nur dort angeboten<br />

werden. Dennoch gibt es auch <strong>in</strong> diesem<br />

Schnitt durch die überarbeitete wassergekühlte<br />

Car- und Mar<strong>in</strong>evariante des<br />

Grossi .21, jetzt alternativ auch mit<br />

CfK-Kurbelgehäuse. Deutlich zu erkennen<br />

auch das vor der Kurbel wange<br />

liegende Lader-Rad, welches e<strong>in</strong>e<br />

deutlich bessere Kurbelgehäusefüllung<br />

bewirken soll<br />

16 <strong>SchiffsModell</strong> 4/2012


Jahr <strong>in</strong> dieser Antriebskategorie wieder e<strong>in</strong>ige<br />

erwähnenswerte neue Produkte, die,<br />

wie immer <strong>in</strong> alphabetischer Reihenfolge,<br />

nachfolgend vorgestellt werden sollen, wobei<br />

die Auflistung ke<strong>in</strong>en Anspruch auf Vollständigkeit<br />

erhebt und auch nicht alle an<br />

dieser Stelle aufgeführten Neuheiten direkt<br />

<strong>in</strong> Nürnberg auf der Spielwarenmesse präsentiert<br />

wurden.<br />

Der Vertrieb der CMB-Motoren erfolgt jetzt<br />

wieder über MTL Leppak <strong>in</strong> Wesel (www.<br />

cmbeng<strong>in</strong>es.de). E<strong>in</strong> erster Prototyp des<br />

neuen 27-cm³-Wettbewerbsmotors ist <strong>in</strong>zwischen<br />

auch als Drehschiebermotor<br />

vorgestellt worden und kann auf der MTL-<br />

Homepage betrachtet werden. Da der Motor<br />

aber noch nicht endgültig dem Serientyp<br />

entspricht und möglicherweise bis zum<br />

Serienanlauf noch e<strong>in</strong>ige Änderungen anstehen,<br />

soll an dieser Stelle auf weiteres<br />

Bildmaterial verzichtet werden. Der neue<br />

Drehschiebermotor ist als re<strong>in</strong>er Wettbewerbsmotor<br />

für die neu geschaffene Klasse<br />

FSR-V 27 mit e<strong>in</strong>er verstärkten Kurbelwelle<br />

konzipiert und ergänzt die CMB-Motorenpalette<br />

<strong>in</strong> dieser Hubraumklasse, da die<br />

kolbengesteuerte Variante für den überwiegenden<br />

Powerboate<strong>in</strong>satz wohl weiterh<strong>in</strong><br />

produziert werden wird.<br />

Ursprünglich auch unter anderem Namen<br />

für den amerikanischen Markt produziert,<br />

gibt es mit dem CMB 45 VAC e<strong>in</strong>e weitere<br />

7,5-cm³-Version mit horizontal liegendem<br />

Vergaser und gleitgelagertem Rohrdrehschieber<br />

jetzt sowohl für den Direkt- wie<br />

auch zukünftig für den Getriebee<strong>in</strong>satz.<br />

Die beiden Varianten unterscheiden sich<br />

durch das jeweilige Gehäuse mit um 180°<br />

gedrehtem Auslassstutzen und e<strong>in</strong>e der<br />

Varianten dürfte sich daher auch für den<br />

FSR-E<strong>in</strong>satz mit Getriebe eignen. Im Gegensatz<br />

zu den übrigen und schon länger<br />

produzierten 7,5-cm³-Motoren mit Zimmermann-<br />

und Trommeldrehschieber mit<br />

schräg hochgesetztem Vergaser ist die<br />

neue VAC-Version langhubiger ausgelegt,<br />

was vor allem im Direktantrieb e<strong>in</strong> problemloseres<br />

Handl<strong>in</strong>g ermöglichen soll. Die<br />

Leistungsangaben aller Motorvarianten dieser<br />

Hubraumklasse s<strong>in</strong>d mit 4,5 PS (3,31<br />

kW) bei 29.000 m<strong>in</strong> -1 gleich, der VAC-Motor<br />

ist <strong>in</strong> dieser Hubraumklasse jedoch mit 21,4<br />

Grossi 21, deutlich erkennbar der neue Doppelkerzenkopf<br />

mm Hub bei 21,1 mm Bohrung e<strong>in</strong> richtiger<br />

Langhuber. Diese Motorenvariante mit 7,5<br />

cm³ ergänzt die schon länger produzierte<br />

VAC-Baureihe jetzt auch im mittleren Hubraumsegment,<br />

nachdem die <strong>in</strong> gleicher<br />

Bauart aufgebauten, hubraumgrößeren<br />

CMB .67 HR (10,97 cm³), .80 HR (13,2<br />

cm³) und .91 HR VAC (15 cm³) als Spezialmotoren<br />

speziell für den Hydro-E<strong>in</strong>satz<br />

schon etwas länger auf dem Markt präsent<br />

s<strong>in</strong>d. Allen mit Trommeldrehschieber ausgerüsteten<br />

Motoren geme<strong>in</strong>sam ist, dass<br />

diese im Gegensatz zu den Zimmermann-<br />

Drehschiebermotoren ke<strong>in</strong>e gebaute Doppelwangen-Kurbelwelle<br />

mehr aufweisen,<br />

sondern konventionell mit e<strong>in</strong>seitig fliegend<br />

<strong>in</strong> zwei Kugellagern gelagerter Kurbelwelle<br />

ausgerüstet s<strong>in</strong>d.<br />

Die 3,5-cm³-Mar<strong>in</strong>eversion wird von CMB<br />

als Version mit Kurbelwellendrehschieber<br />

nur noch als E<strong>in</strong>baumotor für den Außenborderantrieb<br />

gefertigt, ansonsten gibt es<br />

für den FSR-E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> der 3,5-cm³-Klasse<br />

nur noch die VAC .21-Version mit Trommeldrehschieber<br />

sowohl für Direktantrieb als<br />

auch für Getriebee<strong>in</strong>satz. Der <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung<br />

an Camillo Braghieri <strong>in</strong> limitierter Stückzahl<br />

von weltweit nur 81 Exemplaren aus selektierten<br />

und nachgearbeiteten Teilen produzierte<br />

CMB .91RS - „Camillo 81“ Limited<br />

Edition entsprach dem Werksmotor des<br />

Firmengründers, wurde mit Zertifikat ausgeliefert<br />

und ist <strong>in</strong>zwischen weltweit bereits<br />

ausverkauft.<br />

Grossi hat die wassergekühlte Mar<strong>in</strong>eversion<br />

mit 3,5 cm³ um e<strong>in</strong>e Variante mit Doppelkerzenkopf<br />

ergänzt. Es gibt nur noch<br />

die R<strong>in</strong>gversion mit nikasilbeschichtem<br />

Zyl<strong>in</strong>der, der e<strong>in</strong>e exakt zyl<strong>in</strong>drische und<br />

ke<strong>in</strong>e konische Bohrung wie bei den ABC-<br />

Motoren aufweist. Daher kommt auch e<strong>in</strong><br />

Kolbenr<strong>in</strong>g zum E<strong>in</strong>satz. Als Tun<strong>in</strong>gteil wird<br />

optional zum Standard-Alum<strong>in</strong>iumpleuel<br />

auch e<strong>in</strong> solches aus Titan angeboten. Beide<br />

Pleuel s<strong>in</strong>d beidseitig mit Bronzelageraugen<br />

versehen, das Nadellager der ersten<br />

Prototypen ist <strong>in</strong> der Serie entfallen. Die<br />

E<strong>in</strong>lasssteuerung über Zimmermann-Drehschieber<br />

wurde dagegen beibehalten. Neu<br />

ist auch e<strong>in</strong> Kurbelgehäuse aus Carbon,<br />

welches alternativ zum Alum<strong>in</strong>ium-Kurbelgehäuse<br />

angeboten wird. Ersteres ist aus<br />

Gewichtsgründen entwickelt worden und<br />

wird wohl überwiegend im Car-Bereich zum<br />

E<strong>in</strong>satz kommen. Für uns Rennbootfahrer<br />

dürfte dagegen das weiterh<strong>in</strong> lieferbare<br />

konventionelle Alum<strong>in</strong>ium-Kurbelgehäuse<br />

die geeignetere Variante darstellen. Leider<br />

hatte Grossi zum Messezeitpunkt noch ke<strong>in</strong>en<br />

Importeur für Deutschland gefunden,<br />

sodass sich Interessenten direkt an den<br />

Hersteller wenden müssten.<br />

Bei Novarossi ist der bereits im Vorjahr unter<br />

der Hand gezeigte 7,5-cm³-Mar<strong>in</strong>emotor<br />

jetzt unter der Bezeichnung TO-BE 46 <strong>in</strong><br />

zwei unterschiedlichen Versionen serienreif.<br />

Neben dem schon lange nicht mehr gebauten<br />

Kalistratov K 45 und Außenborder-<br />

E<strong>in</strong>baumotoren von K&B und Rossi, die es<br />

<strong>in</strong> der Vergangenheit auch <strong>in</strong> der 7,5-cm³-<br />

Klasse von diesen Firmen schon mit Kurbelwellendrehschieber<br />

gab, unternimmt Novarossi<br />

jetzt auch bei den Inboard-Motoren <strong>in</strong><br />

der 7,5er-Klasse, abweichend von anderen<br />

namhaften Herstellern, den Versuch, den<br />

Kurbelwellendrehschieber auch bei hubraumgrößeren<br />

Motoren (über 3,5 cm³) e<strong>in</strong>zuführen.<br />

Da man bei Novarossi <strong>in</strong>zwischen<br />

über mehr als ausreichend Erfahrung mit<br />

dieser E<strong>in</strong>lasssteuerung bei den Motoren<br />

Bild l<strong>in</strong>ks: Zwei Exemplare der neuen<br />

Novarossi-7,5-cm³-Mar<strong>in</strong>emotoren. Für<br />

die Motoren gibt es als Zubehör diverse<br />

Krümmer und Resonanzrohre<br />

Bild rechts: Schnittmodell des neuen<br />

Novarossi TO-BE 46 mit 7,5 cm³<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012 17


der kle<strong>in</strong>eren Hubraumklassen verfügt und<br />

zudem sehr viel Energie <strong>in</strong> die Entwicklung,<br />

Materialauswahl und <strong>in</strong> die Tests zur<br />

Verbesserung der Standfestigkeit <strong>in</strong>vestiert<br />

hat, kann man davon ausgehen, von vornehere<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong> leistungsstarkes und trotzdem<br />

standfestes Triebwerk zu erhalten.<br />

Der TO-BE 46 bzw. TO-BE 46/A verfügt über<br />

e<strong>in</strong>en Hubraum von 7,49 cm³, Bohrung/Hub<br />

20,85 mm x 21,94 mm und e<strong>in</strong>en 11-mm-<br />

Alu-Drehkükenvergaser mit externer Gemischverstellung.<br />

Als Glühkerze kommt<br />

e<strong>in</strong>e Konuskerze C6TGF oder alternativ e<strong>in</strong><br />

Standardkerzene<strong>in</strong>satz zum E<strong>in</strong>satz.<br />

Der Pleuel aus superleichtem Alum<strong>in</strong>ium<br />

ist beidseitig mit Lagerbronze ausgebuchst<br />

und wird vor dem E<strong>in</strong>bau mit Ultraschall<br />

geprüft. Die Laufgarnitur weist <strong>in</strong>sgesamt<br />

neun Überströmkanäle auf. Die patentierte<br />

Form und Positionierung der Spülkanäle ermöglicht<br />

e<strong>in</strong>e hohe Leistung, über die aber<br />

noch ke<strong>in</strong>e Angaben gemacht wurden. Zum<br />

E<strong>in</strong>satz kommt zudem e<strong>in</strong> leichter, CNCgefertigter<br />

Kolben.<br />

Die Kurbelwelle ist <strong>in</strong> Anlehnung an die<br />

Hochleistungsmotoren der 3,5-cm³-Klasse<br />

entsprechend zur Erhöhung des Gasdurchsatzes<br />

ausgebildet und verr<strong>in</strong>gert ungünstige<br />

Verwirbelungen im Kurbelgehäuse.<br />

Zwei <strong>in</strong> die Kurbelwange e<strong>in</strong>gepresste<br />

Wolfram-E<strong>in</strong>sätze sollen auch bei höchsten<br />

Drehzahlen für die nötige Laufruhe sorgen.<br />

Der E<strong>in</strong>lass am E<strong>in</strong>lassfenster der Kurbelwelle<br />

ist strömungsgünstig vergossen. Während<br />

die Version TO-BE.46 h<strong>in</strong>ten mit e<strong>in</strong>em<br />

Hybridlager mit Keramikkugeln ausgestattet<br />

ist, wird die deutlich preisgünstigere Variante<br />

TO-BE 46/A ab Werk mit zwei konventionellen<br />

Stahlkugellagern ausgeliefert. Die<br />

Höchstleistung soll bei 29.800 m<strong>in</strong> -1 anliegen,<br />

der nutzbare Drehzahlbereich wird mit<br />

3.000–31.800 m<strong>in</strong> -1 . angegeben.<br />

Selbstverständlich s<strong>in</strong>d für diesen neuen<br />

7,5er-Mar<strong>in</strong>emotor von Novarossi auch verschiedene<br />

Abgaskrümmer <strong>in</strong> gerader und<br />

als 180°-Version für den Hydroe<strong>in</strong>satz <strong>in</strong><br />

luft- und wassergekühlter Ausführung verfügbar.<br />

Mitgeliefert wird zudem e<strong>in</strong>e externe<br />

RC-Düsennadelverstellung. Passende<br />

Resonanzrohre <strong>in</strong> gedämpfter und (für den<br />

US-Markt) ungedämpfter Ausführung s<strong>in</strong>d<br />

ebenfalls im Angebot.<br />

Nur für den Mar<strong>in</strong>ee<strong>in</strong>satz kommt von Novarossi<br />

ebenfalls e<strong>in</strong>e neue 3,5-cm³-Version,<br />

die sich KEEP nennt. Dieser neue Motor<br />

wird nur als Mar<strong>in</strong>eversion aufgelegt und<br />

Neuer Novarossi TO-BE 46 mit 7,5 cm³<br />

ohne Krümmer<br />

Für den Novarossi TO-BE 46 mit 7,5 cm³<br />

s<strong>in</strong>d Krümmer <strong>in</strong> gebogener …<br />

… und <strong>in</strong> gerader Ausführung lieferbar<br />

Der neue Novarossi TOP 21 KEEP, den<br />

es nur als Mar<strong>in</strong>emotor geben wird<br />

Der OPS 2,5-cm³-Speedmotor, der sich<br />

nach Umbau auch für den E<strong>in</strong>satz im<br />

Sportboot eignen könnte<br />

weist folgende Daten auf: Hubraum 3,50<br />

cm³, Bohrung/Hub 15,88 mm x 17,60 mm,<br />

neun Spülkanäle.<br />

Weitere Details s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> 9-mm-Drehkükenvergaser<br />

mit <strong>in</strong>tegrierter RC-Düsennadelverstellung.<br />

Ab Werk wird der KEEP-Motor<br />

mit e<strong>in</strong>em großen Keramikkugellager h<strong>in</strong>ten<br />

und Stahlkugellager vorne ausgeliefert. Gegen<br />

Aufpreis kann jedoch auch e<strong>in</strong>e Version<br />

mit beidseitigen Keramikkugellagern ge-<br />

E<strong>in</strong>zelteile des OPS 2,5-cm³-Speedmotors<br />

18


ordert werden. Als Kerze wird die C8TGH-<br />

Konuskerze von Novarossi empfohlen. Wie<br />

schon beim 7,5-cm³-Motor erfolgte auch<br />

hier ke<strong>in</strong>e Leistungsangabe.Die Höchstleistung<br />

soll bei 42.800 m<strong>in</strong> -1 anliegen, der<br />

nutzbare Drehzahlbereich liegt beim KEEP<br />

.21 M zwischen 6.000–44.800 m<strong>in</strong> -1 .<br />

Außerdem wurde e<strong>in</strong> neues 3,5-cm³-<br />

Novarossi-Resorohr für den Mar<strong>in</strong>ee<strong>in</strong>satz,<br />

mit dem im Jahr 2011 der französische Cup-<br />

Wettbewerb gewonnen wurde, als Ergänzung<br />

<strong>in</strong>s Lieferprogramm aufgenommen.<br />

Von Herrn Kleff von DK Rac<strong>in</strong>g als Novarossi-Importeur<br />

für Deutschland wird zudem<br />

erstmals für die hochempf<strong>in</strong>dlichen NR-<br />

Motoren auch e<strong>in</strong> „Piston- and Break-In-<br />

Service“ angeboten! Bei Ersterem wird bei<br />

ansonsten <strong>in</strong>takter Laufbuchse e<strong>in</strong> genau<br />

passender Kolben zur jeweiligen Laufbuchse<br />

angefertigt und beim Break-In-Service<br />

bekommt der Kunde e<strong>in</strong> bereits e<strong>in</strong>gelaufenes<br />

Triebwerk, welches von der ersten<br />

Sekunde an vollgasfest ist und nach dem<br />

E<strong>in</strong>laufvorgang wieder mit neuem Pleuel<br />

versehen ausgeliefert wird. E<strong>in</strong> Service,<br />

den bisher ke<strong>in</strong> anderer Hersteller oder<br />

Importeur von Hochleistungsmotoren für<br />

se<strong>in</strong>e Kunden bieten konnte und der nicht<br />

nur Neul<strong>in</strong>gen unangenehmes und teures<br />

Lehrgeld ersparen kann.<br />

Der OS MAX 21XZ-M ist der neue Wettbewerbsmotor<br />

von OS für die FSR-<br />

V-Klasse<br />

Bei OPS gibt es e<strong>in</strong>en 2,5-cm³-Kurbelwellen-<br />

Drehschiebermotor, der ursprünglich für die<br />

kle<strong>in</strong>en Flugrennklassen entwickelt wurde,<br />

der allerd<strong>in</strong>gs aber noch selbst auf Mar<strong>in</strong>ebetrieb<br />

umgebaut werden muss. Für die<br />

2,11-cm³-Wettbewerbsklasse, die zuletzt<br />

bei e<strong>in</strong>igen Wettbewerben auch für Motoren<br />

bis 2,5 cm³ freigegeben wurde, steht damit<br />

e<strong>in</strong>e weitere Motorenalternative zur Verfügung.<br />

Der OPS 2,5-cm³-Motor hat e<strong>in</strong>e<br />

Bohrung von 14,75 mm und e<strong>in</strong>en Hub von<br />

13,80 mm, auch hier wurde ke<strong>in</strong>e Leistungsangabe<br />

gemacht.<br />

Dieser OPS-Motor hat e<strong>in</strong>en Brennraume<strong>in</strong>satz<br />

für Turbokerzen und kann alternativ<br />

auch mit Drosselvergaser geliefert werden.<br />

Es ist leicht, e<strong>in</strong>en (eigenen) Wasserkühlkopf<br />

aufzusetzen. Mit e<strong>in</strong>er Auslasssteuerzeit<br />

von 150 Grad im Serienzustand s<strong>in</strong>d die<br />

Steuerzeiten recht zahm ausgelegt, sodass<br />

für den Resonanzrohrbetrieb noch reichlich<br />

Reserven vorhanden s<strong>in</strong>d. Man kann dafür<br />

die Steuerzeiten am Auslass problemlos<br />

bis auf etwa 180 Grad anheben, muss<br />

die Arbeiten aber selbst erledigen.<br />

Der Motor, der <strong>in</strong> der Venturi-Version<br />

beim Importeur Roland Dieterle<br />

€ 129,– kostet, kann dort auch gleich<br />

mit passendem Resonanzrohr geordert<br />

werden. Die OPS-Motoren s<strong>in</strong>d neben<br />

Roland Dieterle auch über Alexander<br />

Noller erhältlich.<br />

Beim japanischen Hersteller OS hat<br />

man sich der 3,5-cm³-Mar<strong>in</strong>emotoren<br />

nochmals angenommen und mit dem<br />

OS MAX 21XZ-M e<strong>in</strong> neues Inboard-<br />

Triebwerk für Getriebee<strong>in</strong>satz neu im<br />

Angebot. Der 21 XZ-M wird mit dem<br />

sehr guten und leistungsfördernden großen<br />

neuen OS-Vergaser 21 D, aber ohne<br />

Schwungscheibe ausgeliefert, was schon<br />

auf die Verwendung e<strong>in</strong>es Getriebes h<strong>in</strong>deutet.<br />

Nachfolgend die technischen Daten<br />

für den OS MAX 21 XZ-M: Hubraum 3,5<br />

cm³, Bohrung/Hub 16,27 mm x 16,80 mm,<br />

2,75 PS (2,02 kW) bei 33.000 m<strong>in</strong> -1 , nutzbarer<br />

Drehzahlbereich 4.000–45.000 m<strong>in</strong> -1 .<br />

Der neue OS MAX 21XZ-M ist neben dem<br />

E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> FSR-V-Monorumpfbooten auch<br />

für die entsprechende Hydrorennbootklasse<br />

FSR-H 3,5 geeignet.<br />

Der 3,5-cm³-Außenborder von OS erfuhr<br />

ebenfalls e<strong>in</strong>e Überarbeitung und wird nun<br />

unter der Bezeichnung OS MAX 21XM<br />

Vers. II mit allerd<strong>in</strong>gs nur ger<strong>in</strong>gen Änderungen<br />

neu aufgelegt. Statt des bisherigen<br />

Wasserkühlkopfes kommt jetzt e<strong>in</strong> stark<br />

verrippter Car-Kühlkopf zum E<strong>in</strong>satz, der<br />

für den beabsichtigten E<strong>in</strong>satzzweck aber<br />

vollkommen ausreichend se<strong>in</strong> sollte. Dadurch<br />

entfällt auch die Kühlwasseraufnahme<br />

h<strong>in</strong>ter der Kavitationsplatte. Vergrößert<br />

wurde dagegen bei der Version II das<br />

Dämpfervolumen des Schalldämpfers, bei<br />

dem e<strong>in</strong> aus dem Vollen gefertigtes Dämpferteil<br />

zusätzlich e<strong>in</strong>gefügt wurde, welches<br />

für e<strong>in</strong>e nochmalige Absenkung des Geräuschpegels<br />

sorgen dürfte. Der Antriebsmotor<br />

des Außenborders ist, im Gegensatz<br />

zum zuvor erwähnten Inboarder OS MAX<br />

21XZ-M und den OS-Carmotoren weiterh<strong>in</strong><br />

als Kurzhuber ausgelegt und entspricht<br />

damit den älteren OS-Mar<strong>in</strong>etypen. Er<br />

unterscheidet sich <strong>in</strong> Bohrung und Hub<br />

deutlich vom neuen Inboarder-Typ 21XZ-<br />

M. E<strong>in</strong> Austausch der Laufgarnituren zwischen<br />

beiden Motortypen ist daher nicht<br />

möglich. Die Daten für den<br />

überarbeiteten Außenborder<br />

OS MAX 21<br />

XM Vers. II: Hubraum<br />

3,48 cm³,<br />

Bohrung/Hub<br />

16,60 mm x<br />

Der überarbeitete<br />

OS MAX 21XM <strong>in</strong> der<br />

Version II<br />

16,00 mm, 1,3 PS (0,96 kW) bei 25.000<br />

m<strong>in</strong> -1 , nutzbarer Drehzahlbereich 3.000–<br />

25.000 m<strong>in</strong> -1 .<br />

Das Haupte<strong>in</strong>satzgebiet des neuen Außenborders<br />

dürften wieder kle<strong>in</strong>e Rennkatamarane<br />

mit e<strong>in</strong>er Länge zwischen 700 und<br />

950 mm se<strong>in</strong>. Die OS-Motoren werden <strong>in</strong><br />

Deutschland über die Importeure Graupner<br />

und T2M an den Fachhandel vertrieben.<br />

Die Tian Jie 27-cm³-Benz<strong>in</strong>motoren<br />

gehen jetzt <strong>in</strong> Serie und können über<br />

MHZ bezogen werden<br />

Nur als Unteraussteller im Car-Bereich war<br />

die italienische Firma Picco <strong>in</strong> Nürnberg<br />

vertreten. Nach dem Tod des Firmengründers<br />

und Seniorchefs wird bei Picco offiziell<br />

neben den Car-Motoren nur noch die weitgehend<br />

baugleiche 3,5-cm³-Mar<strong>in</strong>eversion<br />

angeboten, die sich vom Carmotor lediglich<br />

durch e<strong>in</strong>en Wasserkühlkopf und e<strong>in</strong>en<br />

Drehkükenvergaser unterscheidet und über<br />

den österreichischen Importeur Sonnleitner<br />

bestellt werden kann. Die größeren Mar<strong>in</strong>emotoren<br />

werden dagegen von Picco offiziell<br />

nicht mehr angeboten.<br />

Wie bereits im Vorjahr war auch dieses<br />

Jahr die ch<strong>in</strong>esische Firma Tian Jie, die<br />

durch ihr Propellerprogramm für Powerboats<br />

und Rennboote bekannt wurde,<br />

wieder <strong>in</strong> Nürnberg vertreten und<br />

präsentierte gleich mehrere neue<br />

27-cm³-Mar<strong>in</strong>emotoren. Die bereits<br />

im letzten Jahr als Prototypen gezeigten<br />

Motoren s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>zwischen<br />

weit über das Versuchsstadium<br />

h<strong>in</strong>aus, machten e<strong>in</strong>en ausgereiften<br />

E<strong>in</strong>druck und sollen im Frühjahr<br />

2012 <strong>in</strong> Serie gehen. Es gibt mit<br />

dem S-27 und dem RZ-27 gleich zwei<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012 19


Der von Tian Jie angebotene S 27 ist<br />

dank Seitenauslass der ideale Powerboat-Motor.<br />

Der Motor ist kolbengesteuert<br />

und mit Anreißstarter versehen<br />

Der Tian Jie RS 27 stellt als e<strong>in</strong> weiterer Wettbewerbsmotor für die noch junge<br />

FSR-Klasse FSR-V 27 e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante Antriebsalternative dar<br />

BEZUGSQUELLEN<br />

CMB Mar<strong>in</strong>e über MTL Leppak Modellbau, Am Schornacker 60,<br />

46485 Wesel-Obrighoven, Tel. 0281/51131, Fax 0281/89769, www.MTL-No1.de,<br />

MTL-No1@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Grossi S.R.L., Via Giamaica 6, I-00040 Pomezia (RM)/Italy, Tel. 0039/06-9100041,<br />

Fax 0039/06-9100041, www.grossieng<strong>in</strong>es.com, <strong>in</strong>fo@grossieng<strong>in</strong>es.com,<br />

derzeit ke<strong>in</strong> Deutschlandimporteur<br />

MHZ Zavarsky, Am Hautenbach 9, 96182 Reckendorf, Tel. 09544/981112,<br />

Fax 09544/981114, Handy 0171/7250730. www.mhz-powerboats.com,<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@mhz-powerboats.com, Bezug von Zenoah, Chung Yang und Tiger<br />

K<strong>in</strong>g Motoren von Tian Jie<br />

Der RZ 27 weist e<strong>in</strong>en Mittelauslass auf<br />

und unterscheidet sich vom ebenfalls<br />

kolbengesteuerten S 27 durch den um<br />

90° gedrehten Zyl<strong>in</strong>der und die modifizierte<br />

Zündanlage<br />

überwiegend für den E<strong>in</strong>satz im Powerboat<br />

geeignete Mar<strong>in</strong>emotoren, die beide über<br />

e<strong>in</strong>en kolbengesteuerten E<strong>in</strong>lass verfügen.<br />

Während der normale S-Motor Seitenauslass<br />

aufweist, zeigt beim RZ-Motor durch<br />

Drehung des Zyl<strong>in</strong>ders um 90 Grad der<br />

Auslass nach vorne <strong>in</strong> Richtung der Kupplungsaufnahme.<br />

Daneben gibt es mit dem<br />

RS-27 noch e<strong>in</strong>en speziell für die neue<br />

Wettbewerbsklasse FSR-V 27 entwickelten<br />

Antrieb. Der RS-27 steuert den E<strong>in</strong>lass<br />

im Gegensatz zum S- und SZ-Motor über<br />

e<strong>in</strong>en Zimmermann-Drehschieber und<br />

verfügt über e<strong>in</strong>en Mittelauslass mit angegossenem<br />

Auslassstutzen. Dieser Motor<br />

ist als re<strong>in</strong>er Wettbewerbsmotor konzipiert<br />

worden und wird ohne Anreißstarter<br />

ausgeliefert. Er muss daher per Riemen<br />

oder E-Starter angeworfen werden. Alle<br />

Tian-Jie-Motoren machten e<strong>in</strong>en sehr<br />

sauberen Fertigungse<strong>in</strong>druck und sollen<br />

mit Mischungsschmierung 1:12 betrieben<br />

werden. Nachfolgend noch die technischen<br />

Novarossi (www.novarossi.it): Vertrieb der Mar<strong>in</strong>emotoren <strong>in</strong> Deutschland über<br />

DK Rac<strong>in</strong>g, Daniel Kleff, Im Eggenkamp 65, 47139 Duisburg,<br />

Mobil 0163/6865057, Fax 0203/3465377, www.TOPENGINES.de,<br />

www.NOVAROSSI-DEUTSCHLAND.de, <strong>in</strong>fo@novarossi-deutschland.de;<br />

OPS-Vertrieb: Alexander Noller, Orffstr. 32, 74078 Heilbronn, Tel. 07066/916650<br />

OPS und Rossi-Vertrieb: Roland und Michael Dieterle, Lichtenste<strong>in</strong>str. 27,<br />

71088 Holzgerl<strong>in</strong>gen, Tel. und Fax 07031/603166,<br />

www.modellmotorentechnik.de, modellmotorentechnik@yahoo.de<br />

OS-Motoren: Importeur Graupner, Vertrieb nur über den Fachhandel<br />

Picco-Motorenimport für Österreich und Deutschland: MW Sonnleitner<br />

RC-Cars, Leonfeldnerstr. 214, A-4040 L<strong>in</strong>z/Austria, Tel. 0043/732672222,<br />

Fax 0043/732672222 640, Mobil 0043/67688800110,www.sonnleitner.at,<br />

mw@sonnleitner.at<br />

Tian Jie (siehe MHZ)<br />

T2M: Vertrieb über Fachhandel<br />

Daten: Hubraum 27 cm³, Bohrung/Hub<br />

35,00 mm x 28,00 mm, 6,8 PS (5,00 kW)<br />

bei 17.200 m<strong>in</strong> -1 , Ma ximaldrehzahl 22.000<br />

m<strong>in</strong> -1 , Verdichtung 9,5:1. (Daten für die kolbengesteuerte<br />

Variante, für die leistungsstärkere<br />

Drehschieberversion lagen bei<br />

Redaktionsschluss noch ke<strong>in</strong>e Angaben<br />

vor.) Die Maße für diese Motoren betragen<br />

für die RE-Version 150 x 80 x 135 mm,<br />

für die SE-Version 150 x 100 x 135 mm.<br />

Angaben zum Gewicht lagen nicht vor. Die<br />

Motoren von Tian Jie dürften <strong>in</strong> der neu<br />

geschaffenen Hubraumklasse bis 27 cm³<br />

sicherlich auch <strong>in</strong>ternational auf großes<br />

Interesse stoßen und s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Deutschland<br />

ab sofort bei MHZ Zavarsky erhältlich.<br />

20 <strong>SchiffsModell</strong> 4/2012


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<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012 21


SEGELSCHIFFE<br />

N<br />

ach dem Bau e<strong>in</strong>iger Segelboote<br />

aus Baukästen war<br />

mir klar geworden, dass alle<br />

diese Boote modellspezifisch<br />

optimiert waren. Auch wenn<br />

sie als „vorbildähnlich“ deklariert wurden,<br />

so stimmten die Proportionen e<strong>in</strong>fach nicht.<br />

Entweder wurde die Segelfläche verr<strong>in</strong>gert<br />

oder der Kiel verlängert. Gut, ab e<strong>in</strong>em gewissen<br />

Maßstab s<strong>in</strong>d solche Anpassungen<br />

im Modellbau natürlich unabd<strong>in</strong>gbar. Möchte<br />

man solche Kompromisse nicht e<strong>in</strong>gehen,<br />

muss e<strong>in</strong> Maßstab gesucht werden,<br />

der es erlaubt, mit den maßstäblich umgerechneten<br />

Orig<strong>in</strong>alabmessungen klar zu<br />

kommen. Ich habe mich diesbezüglich an<br />

die Berechnungsformel von Franz Amonn<br />

gehalten (www.m<strong>in</strong>isail.ch).<br />

Daher habe ich für me<strong>in</strong> <strong>Folkeboot</strong> den<br />

Maßstab von 1:5 gewählt, da bei der so entstehenden<br />

Modellgröße e<strong>in</strong>e ausreichende<br />

Stabilität beim Segeln garantiert ist. In Verb<strong>in</strong>dung<br />

mit dem Langkiel des <strong>Folkeboot</strong>s<br />

sollte sich dadurch e<strong>in</strong> gut segelndes Modell<br />

ergeben. Als ungewöhnlich empfand ich<br />

es nur, dass ich bislang noch nirgends e<strong>in</strong><br />

<strong>Folkeboot</strong> als Modell gesehen hatte.<br />

E<strong>in</strong> Kontakt zur <strong>Folkeboot</strong>-Vere<strong>in</strong>igung <strong>in</strong><br />

Berl<strong>in</strong> erbrachte dann die Information, dass<br />

es sogar schon etliche Folke-Modelle gibt,<br />

und zwar im Maßstab 1:7,5! Mit diesen<br />

werden dann, wenn die „großen“ Boote im<br />

W<strong>in</strong>terlager liegen, Regatten gesegelt. Irritierend<br />

fand ich, dass alle diese Modelle<br />

aber e<strong>in</strong>en Deckel auf der Plicht hatten! Nun<br />

ja, gegen das Volllaufen der Plicht bei e<strong>in</strong>er<br />

Böe ist das natürlich e<strong>in</strong> wirksamer Schutz.<br />

War das also auch der Grund, warum <strong>in</strong><br />

M<strong>in</strong>isail-Kreisen (bis auf e<strong>in</strong>ige wenige Ausnahmen)<br />

auf den Bau offener Kajütboote<br />

mit e<strong>in</strong>er tiefen Plicht verzichtet wurde? Wie<br />

auch immer, ich ließ mich nicht mehr von<br />

me<strong>in</strong>em Vorhaben, e<strong>in</strong> <strong>Folkeboot</strong> nachzubauen,<br />

abbr<strong>in</strong>gen.<br />

Das Orig<strong>in</strong>al<br />

Nachdem e<strong>in</strong> im Jahr 1940 <strong>in</strong> Skand<strong>in</strong>a -<br />

vien ausgeschriebener Konstruktionswettbewerb<br />

für e<strong>in</strong> billiges, für Renn- und Fahrtensegeln<br />

gleichermaßen gut geeignetes<br />

Kielboot ke<strong>in</strong>en brauchbaren Entwurf hervorbrachte,<br />

machte sich e<strong>in</strong>e Kommission<br />

der vier nordischen Länder an die Arbeit<br />

und entwickelte unter Verwendung der E<strong>in</strong>sendung<br />

Knud Olsens (2. Preis) die Zeichnungen<br />

und Vorschriften für diese E<strong>in</strong>heitsklasse.<br />

Die ersten <strong>Folkeboot</strong>e entstanden<br />

dann 1942 <strong>in</strong> Schweden.<br />

Das erste dänische <strong>Folkeboot</strong>, die F D1,<br />

hieß „Peter Pan“ und wurde 1943 auf der<br />

Werft der Brüder Børresen <strong>in</strong> Vejle gebaut.<br />

Auftraggeber war der dänische Vere<strong>in</strong> Sejlsportens<br />

Venner (= Freunde des Segelsports).<br />

Das Boot wurde auf dem Marktplatz<br />

von Horsens aufgepallt und mit Flaggen geschmückt.<br />

Die „Peter Pan“ warb hier nicht<br />

nur für e<strong>in</strong>e neue Bootsklasse, sondern für<br />

den Segelsport im Allgeme<strong>in</strong>en. Im Jahr<br />

1958 erfolgte die Anerkennung als Klas-<br />

Rolf Agatz<br />

F O L K E B O O T<br />

Peter Pan“<br />

“<br />

22 <strong>SchiffsModell</strong> 4/2012


se durch den DSV und die Anzahl stieg <strong>in</strong><br />

der Folge stetig an, auf ca. 800 Boote <strong>in</strong><br />

Deutschland, weltweit auf ca. 5.000 Stück.<br />

Se<strong>in</strong>e Popularität verdankt das Boot, das <strong>in</strong><br />

Kl<strong>in</strong>kerbauweise mit Planken aus nordischer<br />

Kiefer oder Lärche auf Eichenspanten, aber<br />

auch <strong>in</strong> GfK mit e<strong>in</strong>em eisernen Ballastkiel<br />

gebaut wird, se<strong>in</strong>en relativ niedrigen Baukosten<br />

und den guten Segeleigenschaften.<br />

Das „Folke“ ist auch bei viel W<strong>in</strong>d auf See<br />

sicher, obwohl es wegen des Fehlens e<strong>in</strong>er<br />

wasserdichten, selbstlenzenden Plicht, die<br />

heutzutage als Option angeboten wird, eher<br />

e<strong>in</strong> Küstenkreuzer ist. Se<strong>in</strong> Regattaerfolg<br />

hängt, da die Boote nahezu baugleich s<strong>in</strong>d,<br />

vom Können der dreiköpfigen Besatzung<br />

und vom Bootstrimm ab.<br />

Das Modell<br />

Nachdem ich nach längerer Suche endlich<br />

brauchbare Orig<strong>in</strong>alunterlagen gefunden<br />

hatte, konnte mit e<strong>in</strong>em CAD-Programm e<strong>in</strong><br />

neuer, modellbaugerechter Plan gezeichnet<br />

werden. Das war für mich absolutes Neuland.<br />

Zeitgleich stellte e<strong>in</strong> Vere<strong>in</strong>skollege se<strong>in</strong>e<br />

CNC-Fräse fertig. Was lag da näher, als die<br />

Spanten, die ja nun <strong>in</strong> digitaler Form vorlagen,<br />

zu fräsen. Nach zwei leicht verlängerten<br />

Abenden (bis 03.00 Uhr morgens)<br />

und ebenso vielen gelben Karten me<strong>in</strong>er<br />

besseren Hälfte lagen die fertigen Spanten<br />

auf me<strong>in</strong>er Werkbank. E<strong>in</strong>e Hell<strong>in</strong>g aus<br />

Tischlerplatte wurde besorgt. Nachdem die<br />

Spanten aufgestellt waren, konnte ich schon<br />

erahnen, was ich mir da angetan hatte. Es<br />

war schon bemerkenswert, was da volumenmäßig<br />

auf der Werkbank lag. Nun ja, es<br />

musste weiter gehen! Aber wie? Noch nie<br />

hatte ich e<strong>in</strong>en Rumpf <strong>in</strong> dieser Größe und<br />

schon gar nicht mit e<strong>in</strong>er Kl<strong>in</strong>kerbeplankung<br />

gebaut. Aber wozu ist man denn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Vere<strong>in</strong>? Hier kamen nun e<strong>in</strong>ige Vere<strong>in</strong>skollegen<br />

<strong>in</strong>s Spiel, die mir mit Rat und Tat zur<br />

Seite standen.<br />

Von e<strong>in</strong>em Vere<strong>in</strong>skollegen wurden die<br />

Planken aus e<strong>in</strong>er 6 cm starken Eichenbohle<br />

gesägt und beidseitig auf 3,20 cm abgerichtet.<br />

Für Eiche hatte ich mich deshalb<br />

entschieden, weil mir bei Lärchenholz die<br />

Maserung recht grob erschien.<br />

Ich studierte währenddessen Bootsbau im<br />

„Brix“! Dieses Buch ist bekanntermaßen e<strong>in</strong><br />

absolutes Muss für jeden Holz-Bootsbauer!<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012 23


Balsaplanken wurde dann e<strong>in</strong>e Rumpfhälfte<br />

fertig gestellt. Hierbei können die Planken<br />

noch sehr leicht verändert und angepasst<br />

werden. Dank der CNC-Bearbeitung der<br />

Spanten s<strong>in</strong>d beide Rumpfhälften absolut<br />

gleich, daher können die Balsaplanken<br />

spiegelbildlich auch für die andere Rumpfseite<br />

genutzt werden. Die Schablonen wurden<br />

nummeriert und wieder abgenommen<br />

und nun können die Konturen der Balsa-<br />

Schablonen auf die Eichenplanken übertragen<br />

werden. Nach dem Aussägen werden<br />

die Konturen mit Band- und Tellerschleifer<br />

endbearbeitet. Nach dem Anbr<strong>in</strong>gen der<br />

Planke wäre e<strong>in</strong>e Bearbeitung nur noch<br />

schwer möglich.<br />

Bei der Landung im Vorsteven und am Spiegel<br />

müssen die Planken sauber angepasst<br />

werden. Bei der Überlappung der e<strong>in</strong>zelnen<br />

Planken untere<strong>in</strong>ander muss die untere<br />

Planke jeweils mit e<strong>in</strong>er Fase versehen werden,<br />

um die Klebefläche spaltfrei zu bekommen.<br />

Geklebt wurden alle Holzteile übrigens<br />

ausschließlich mit Weißleim, was sich<br />

bis heute bewährt hat. Nach zwei Wochen<br />

Arbeitszeit war der Rumpf geschlossen.<br />

Anschließend habe ich über der Wasserl<strong>in</strong>ie<br />

mittels e<strong>in</strong>er Bohrschablone 800 Zahnstocher<br />

als Holzdübel-Imitation e<strong>in</strong>gebracht<br />

und zum Schluss Planke für Planke mittels<br />

Schleifschwamm sauber verschliffen. Die<br />

Beplankung war damit abgeschlossen.<br />

Der Kiel war die nächste Hürde. Die Kielspanten<br />

waren bereits mit ausgefräst worden,<br />

die Spantzwischenräume wurden mit<br />

Balsa aufgefüttert und verschliffen. Den<br />

Nachdem die Vorgehensweise bei e<strong>in</strong>er<br />

Kl<strong>in</strong>kerbeplankung theoretisch geklärt war,<br />

lag es nun an mir, das Wissen <strong>in</strong> die Praxis<br />

umzusetzen.<br />

Nach e<strong>in</strong>igen Tagen erhielt ich dann 50<br />

Planken, jede 1,80 m lang und <strong>in</strong> 1a Qualität,<br />

vom schon genannten Vere<strong>in</strong>skollegen<br />

geliefert. Spätestens jetzt gab es ke<strong>in</strong> Zurück<br />

mehr ...<br />

An den nächsten Abenden wurden die<br />

Plankengänge auf die Spanten übertragen.<br />

Hierbei wird auf dem breitesten Spant die<br />

Anzahl der Planken angezeichnet. Mit e<strong>in</strong>er<br />

Straklatte markiert man nun Spant für<br />

Spant, bis man an der Deckskante angelangt<br />

ist. Dabei soll sich e<strong>in</strong> harmonischer<br />

Plankenverlauf ergeben. Sehr hilfreich s<strong>in</strong>d<br />

dabei Balsaholz-Schablonen. Mit diesen<br />

24 <strong>SchiffsModell</strong> 4/2012


fertigen Holzkiel konnte ich nun me<strong>in</strong>em<br />

Freund Willi übergeben. Als gelernter Formenbauer<br />

arbeitete er mal <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gießerei<br />

und da auch er e<strong>in</strong> Folke bauen wollte, erklärte<br />

er sich bereit, sich um den weiteren<br />

Werdegang dieses Bauteils zu kümmern.<br />

Se<strong>in</strong> Zugang zu e<strong>in</strong>er Schmiede erleichterte<br />

den Gießvorgang erheblich.<br />

Auch die Herstellung e<strong>in</strong>iger Mastrohl<strong>in</strong>ge,<br />

die ich nach den Orig<strong>in</strong>almaßen gezeichnet<br />

hatte, wurde von ihm zugesagt, da er Zugriff<br />

auf e<strong>in</strong>e Großdrehbank hat. Inzwischen<br />

wurden <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Umfeld nämlich schon<br />

fünf Folke-Modelle geplant ...<br />

In der Zwischenzeit konnte ich mich schon<br />

mal zeichnerisch um die weiteren Bauteile<br />

kümmern. Die Kajüte, die Plicht, der Innenausbau<br />

und der Fernsteuerungse<strong>in</strong>bau kamen<br />

<strong>in</strong> die CAD-Zeichnung, abschließend<br />

erstellte ich die Fräsdaten für die noch zu<br />

fräsenden Holzteile. Aus 3-mm-Mahagoni-<br />

Sperrholz entstanden dann Kajüte und<br />

Plicht. Bei der Segelmacherei Latsch bestellte<br />

ich fünf Segelsätze für Folke-Segel<br />

im Maßstab 1:5. Es folgten e<strong>in</strong>ige klärende<br />

Telefonate über den zu verwendenden<br />

Segelstoff und dessen Schnitt. Da das<br />

Orig<strong>in</strong>al-Segel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Keep im Baum gefahren<br />

wird, war man sich bei Latsch anfänglich<br />

nicht sicher, ob das <strong>in</strong> 1:5 machbar<br />

wäre – es war machbar – und nach e<strong>in</strong><br />

paar Wochen erhielt ich fünf erstklassige<br />

Segelsätze zugesandt, jeder Satz sogar <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em entsprechenden Segelsack! E<strong>in</strong>fach<br />

nur klasse! Bei Latsch hat man e<strong>in</strong> Herz für<br />

Modellbauer!<br />

Auch Freund Willi konnte <strong>in</strong>zwischen Vollzug<br />

melden und beim Clubabend lagen<br />

fünf erstklassig gegossene Gusskiele auf<br />

dem Tisch! Gusskiele? Ich war doch beim<br />

ersten Bleiguss dabei gewesen und hatte<br />

davon sogar Fotos gemacht? Ja, aber<br />

se<strong>in</strong>e Verb<strong>in</strong>dungen zu den alten Kollegen<br />

hatten es ihm ermöglicht, e<strong>in</strong>e Kle<strong>in</strong>serie<br />

von fünf Kielen aus Gusseisen fertigen zu<br />

lassen, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Sandform gegossen<br />

wurden. Die Oberfläche war makellos, und<br />

was noch viel besser war, der Kiel entsprach<br />

jetzt exakt dem Orig<strong>in</strong>al, denn der<br />

ist auch beim großen Folke aus Gusseisen!<br />

Herzlichen Dank dafür!<br />

Nun war es aber an der Zeit, dass der<br />

Rumpf endlich <strong>in</strong>s Wasser kam. Aber zuerst<br />

waren acht Schichten Bootslack mit<br />

Zwischenschliff nötig, um der Außenhaut<br />

e<strong>in</strong> entsprechendes F<strong>in</strong>ish und vor allem<br />

die erforderliche Wasserbeständigkeit mit<br />

auf den Weg zu geben. Diese Prozedur verteilte<br />

sich auf fast zwei Monate. Jetzt konnte<br />

ich endlich den mit e<strong>in</strong>er Schicht Sikaflex<br />

versehenen Kiel unterbolzen und 24 Stunden<br />

später schwamm der Folke-Rumpf <strong>in</strong><br />

unserem Gartenteich, und das etwa 1 cm<br />

unter der angezeichneten Wasserl<strong>in</strong>ie. Ich<br />

hatte alle Vorgaben des Orig<strong>in</strong>als so gut es<br />

g<strong>in</strong>g maßstäblich e<strong>in</strong>gehalten, und das wurde<br />

jetzt auch mit e<strong>in</strong>er exakten Schwimmlage<br />

belohnt, ich war begeistert!<br />

Beflügelt durch dieses positive Ergebnis<br />

baute ich e<strong>in</strong>en stabilen Bauständer. Die<br />

gefrästen Kajütteile warteten darauf, <strong>in</strong> Position<br />

gebracht zu werden. Dank e<strong>in</strong>gefräster<br />

Nuten und Passmarken war das E<strong>in</strong>passen<br />

und Ausrichten e<strong>in</strong> Leichtes. Alle Teile<br />

wurden fixiert, aber noch nicht verklebt, so<br />

konnte ich alle Teile nochmals demontieren,<br />

um sie e<strong>in</strong>zeln lackieren zu können. Auch<br />

beim späteren Schleifen des Decks würde<br />

das sehr vorteilhaft se<strong>in</strong>. Besagtes Deck<br />

wollte ich bis zum nächsten Messeauftritt<br />

fertig stellen. Hier bot Freund Willi wieder<br />

se<strong>in</strong>e Hilfe an, denn auch er brauchte ja<br />

Planken für das Deck auf se<strong>in</strong>em Folke.<br />

Wir e<strong>in</strong>igten uns auf helles Kirschbaumholz.<br />

Die Plankenbreite beträgt 9 mm bei e<strong>in</strong>er<br />

Stärke von 3 mm. Außerdem wurden noch<br />

3 mm starke Mahagoni-Brettchen gehobelt.<br />

Daraus sollten die Königsplanken und die<br />

Leibhölzer entstehen. Willi war also erst e<strong>in</strong>mal<br />

beschäftigt, ich setzte mich <strong>in</strong> der Zeit<br />

wieder vor den Rechner und erstellte das<br />

Decks-Layout. Die genauen Maße wurden<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Raster vom Rumpf abgenommen<br />

und <strong>in</strong> die Zeichnung übertragen, das komplette<br />

Deck habe ich mit allen Leibhölzern<br />

und den Fischungen gezeichnet. Von der<br />

so entstandenen Königsplanke wurde e<strong>in</strong>e<br />

Fräsdatei erstellt und auf diese Weise entstanden<br />

exakte Mahagoni-Königsplanken<br />

mit runden E<strong>in</strong>läufen! Das Ausrichten auf<br />

der Rumpfmittell<strong>in</strong>ie war dann aber doch<br />

schwieriger als erwartet, denn schon die<br />

kle<strong>in</strong>ste Abweichung führte dazu, dass<br />

die Plankene<strong>in</strong>läufe nicht mehr stimmten.<br />

Als Kalfaterung wurde schwarzes, 0,5 mm<br />

starkes Furnier besorgt. Doch die runden<br />

E<strong>in</strong>läufe <strong>in</strong> die Königsplanke wollte das Furnier<br />

e<strong>in</strong>fach nicht mitmachen … hier half<br />

dann nur Fotokarton, mit dem die Königsplanken<br />

zweilagig beklebt wurden.<br />

Nach Fertigstellung des Decks konnte ich<br />

dieses schleifen und mit Bootslack versiegeln.<br />

Doch das hochglänzende Deck störte<br />

das Gesamtbild, so konnte das nicht blei-<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012 25


en. Die Mahagoni-Planken sollten aber ihren<br />

Glanz behalten. Da ich ja noch die CAD-<br />

Daten der Königsplanken hatte, wurden<br />

von e<strong>in</strong>em Vere<strong>in</strong>smitglied Abdeckfolien<br />

aus Airbrush-Maskierfolie geplottet. Nachdem<br />

diese Schutzfolien aufgeklebt waren,<br />

konnte ich das Deck mit fe<strong>in</strong>ster Stahlwolle<br />

abziehen. Das Ergebnis konnte sich sehen<br />

lassen, denn das matte F<strong>in</strong>ish der Kirschbaum-Planken,<br />

e<strong>in</strong>gerahmt von glänzenden<br />

Mahagoni-Planken, das sah genauso aus,<br />

wie ich es e<strong>in</strong>mal auf der „boot“ <strong>in</strong> Düsseldorf<br />

auf e<strong>in</strong>em Orig<strong>in</strong>al gesehen hatte!<br />

Eilig wurde nun der Messeauftritt des im Bau<br />

bef<strong>in</strong>dlichen Modells vorbereitet. Die Kajüte<br />

und die Plicht wurden provisorisch zusammen<br />

gesteckt und schon lange vorher hatte<br />

ich mir Gedanken über den Schriftzug „Peter<br />

Pan“ gemacht. Nun wollte es der Zufall,<br />

dass die Firma „EAS“ ihre CNC-Masch<strong>in</strong>en<br />

auch auf der Messe vorstellte und vor Ort<br />

fleißig Nikoläuse und Tannenbäume ausfräste.<br />

Nachdem ich mich dort nach dem<br />

Fräsen von Schriften erkundigt hatte und<br />

man mir versicherte, dass dies ke<strong>in</strong> großes<br />

Problem sei, hatte ich e<strong>in</strong>e Idee: Ich fragte,<br />

ob man mir das Schriftenfräsen e<strong>in</strong>mal vorführen<br />

könnte? Ich würde auch das Material<br />

stellen ... Ja, ke<strong>in</strong> Problem! Also schnell zum<br />

Boot und die Kajüte zerlegt. Fe<strong>in</strong> säuberlich<br />

erhielten nun die beiden Seitenteile den<br />

Schriftzug „Peter Pan“ 1 mm tief e<strong>in</strong>gefräst.<br />

Vielen Dank noch mal an die Firma „EAS“.<br />

Als Dank gab es natürlich e<strong>in</strong>en Obolus für<br />

die Kaffeekasse! Mit hellem Holzkitt konnte<br />

nun der Schriftzug ausgespachtelt werden,<br />

was umgehend noch auf dem Messestand<br />

erfolgte.<br />

In den nun folgenden W<strong>in</strong>termonaten habe<br />

ich alle noch fehlenden Holzteile und Beschläge<br />

gebaut. Der RC-E<strong>in</strong>bau und der<br />

Innenausbau brauchten dann aber doch<br />

e<strong>in</strong>ige Anläufe, um e<strong>in</strong>e solide Funktion sicherzustellen.<br />

E<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Umlaufschot<br />

mit e<strong>in</strong>er Graupner ECO-W<strong>in</strong>de bedient die<br />

Großschot. Die Fock wird baumlos gefahren<br />

und braucht natürlich e<strong>in</strong>e eigene Ansteuerung.<br />

Auch hier kommt e<strong>in</strong>e ECO-W<strong>in</strong>de<br />

mit Umlaufschot zum E<strong>in</strong>satz. Angesteuert<br />

wird die Fockw<strong>in</strong>de über e<strong>in</strong> Genua-Modul.<br />

Bis heute funktionieren die W<strong>in</strong>den tadellos,<br />

und das auch bei W<strong>in</strong>dstärken von 5–6 Bft.<br />

Was ich immer weiter vor mir hergeschoben<br />

habe, war der Bau des Kajütdachs.<br />

Abnehmbar sollte es se<strong>in</strong>, <strong>in</strong> Holzoptik oder<br />

weiß lackiert. E<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>ladung zu e<strong>in</strong>er M<strong>in</strong>i-<br />

Folke-Regatta am Baldeneysee <strong>in</strong> Essen<br />

brachte dann die Entscheidung: E<strong>in</strong> Mitglied<br />

des Segelvere<strong>in</strong>s lud mich spontan<br />

dazu e<strong>in</strong>, se<strong>in</strong> im W<strong>in</strong>terlager stehendes<br />

Holz-Folke anzuschauen. Dieses gepflegte<br />

Boot war e<strong>in</strong>e Wucht und es hatte e<strong>in</strong> Holz-<br />

Kajütdach <strong>in</strong> Plankenoptik! Von da an war<br />

klar: Das baue ich auch so!<br />

Im CAD wurde nun das Dach gezeichnet<br />

und die Daten für die Mittelplanke fürs Fräsen<br />

erstellt. Doch e<strong>in</strong> Problem mit der Fräse<br />

des Vere<strong>in</strong>skollegen machte derzeit e<strong>in</strong>e<br />

Nutzung der Masch<strong>in</strong>e unmöglich. Hier kam<br />

der Punkt, an dem ich beweisen konnte,<br />

dass es auch ohne CNC-Masch<strong>in</strong>e geht!<br />

Die CAD-Datei wurde so abgeändert, dass<br />

die Mittelpunkte der runden E<strong>in</strong>läufe markiert<br />

waren. Die Zeichnung der Planke<br />

habe ich ausgedruckt, auf die Breite der<br />

Mahagonileiste zugeschnitten und auf diese<br />

aufgeklebt. Mit e<strong>in</strong>em Holzbohrer entsprechenden<br />

Durchmessers kann man nun<br />

mit Hilfe e<strong>in</strong>er Ständerbohrmasch<strong>in</strong>e die<br />

markierten Mittelpunkte bohren. Das geht<br />

dank der Zentrierspitze des Holzbohrers<br />

sehr gut! S<strong>in</strong>d alle Löcher gebohrt, werden<br />

mit der Kreissäge die geraden Anteile der<br />

Planke ausgeschnitten, fertig! Ich war wirklich<br />

überrascht, wie schnell das g<strong>in</strong>g. Auch<br />

die Genauigkeit war sehr gut und schon am<br />

nächsten Abend war das Kajütdach fertig.<br />

Mittlerweile war es wieder Frühl<strong>in</strong>g. Me<strong>in</strong><br />

Vorhaben, das Folke im September beim<br />

M<strong>in</strong>isail-Classic-Treffen am Weikensee zu<br />

taufen, bescherte mir dann aber e<strong>in</strong> Spießrutenlaufen<br />

wegen der noch anstehenden<br />

Endlackierung. Das Unterwasserschiff<br />

sollte weiß lackiert werden. Wasserl<strong>in</strong>ie abkleben<br />

… aber wie? Also e<strong>in</strong>en Vere<strong>in</strong>skollegen,<br />

der so etwas schon e<strong>in</strong>mal gemacht<br />

hatte, gefragt. „E<strong>in</strong>e Kl<strong>in</strong>kerbeplankung abzukleben<br />

ist e<strong>in</strong>e Aktion, mit der man sich<br />

schon e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>en ganzen Nachmittag<br />

vergnügen kann“, war se<strong>in</strong> Kommentar! Der<br />

Übergang von Planke zu Planke muss im<br />

rechten W<strong>in</strong>kel abgeklebt werden. Nur so<br />

ist bei Lage e<strong>in</strong>e saubere Wasserl<strong>in</strong>ie zu<br />

sehen, anderenfalls ersche<strong>in</strong>t der Wasserpass<br />

als Sägezahn! Nun, es war wirklich<br />

zeitaufwendig, hat sich aber gelohnt, denn<br />

beim Segeln ersche<strong>in</strong>t die Wasserl<strong>in</strong>ie nun<br />

wirklich als Gerade.<br />

Die Mahagoni-Holzteile der Kajüte wurden<br />

so lange geschliffen und lackiert, bis<br />

e<strong>in</strong>e makellose Oberfläche entstanden<br />

war. Vor dem endgültigen Zusammenbau<br />

mussten aber noch die vier ovalen und<br />

die zwei runden Bullaugen gebaut werden.<br />

Die Rahmen wurden aus 0,5-mm-Mess<strong>in</strong>g<br />

CNC-gefräst, die Verschraubung erfolgte<br />

mit 1-mm-Mess<strong>in</strong>g-Senkkopfschrauben<br />

und die Gläser fräste ich aus Plexiglas.<br />

Doch so richtig glücklich war ich damit<br />

nicht, „richtige Glasscheiben“ wären schon<br />

schön. Also mal beim Glaser nachgefragt.<br />

Aber der w<strong>in</strong>kte ab ... viel zu fummelig!<br />

Fummelig? Na klar, der Optiker! Beim Optiker<br />

me<strong>in</strong>es Vertrauens, (me<strong>in</strong>e Frau und<br />

ich s<strong>in</strong>d Brillenträger) wurde ich dann mit<br />

e<strong>in</strong>em „Das ist doch ke<strong>in</strong> Problem für uns,<br />

das mach ich dir“, überrascht. Die Plexi-<br />

Scheiben nutzte er als Vorlage und schliff<br />

so die 2 mm starken Glasscheiben. Genial!<br />

Danke! Wieder mal e<strong>in</strong> Beitrag für die Kaffeekasse<br />

von mir und e<strong>in</strong> „Wenn du mal<br />

wieder so etwas hast, komm‘ vorbei“ von<br />

ihm beendete die Scheibenbeschaffung.<br />

Sauber mit Silikon e<strong>in</strong>gesetzt, sehen die<br />

Bullaugen jetzt richtig gut aus.<br />

Die Holzteile konnten nun <strong>in</strong> Rumpf und<br />

Deck e<strong>in</strong>gebaut werden, dann wurde der<br />

Plichtboden e<strong>in</strong>gepasst und Traveller und<br />

Ruderp<strong>in</strong>ne konnten ebenfalls ihre Plätze<br />

e<strong>in</strong>nehmen. In der Kajütwand wartete e<strong>in</strong>e<br />

runde Öffnung auf den Kompass. Diesen<br />

konnte ich als Schlüsselanhänger erwerben,<br />

er ist sogar funktionsfähig.<br />

Als das Boot nun fast fertig vor mir stand,<br />

schaute ich <strong>in</strong> die große leere Plicht. E<strong>in</strong><br />

Boot <strong>in</strong> dieser Größe ohne Skipper? Das<br />

musste sich ändern! Im Spielzeugladen<br />

konnte ich nichts Passendes im Maßstab<br />

1:5 f<strong>in</strong>den, aber wofür hat man Internet?<br />

Auf der Intermodellbau hatte ich Segelflugzeuge<br />

mit recht großen Pilotenpuppen gesehen,<br />

also mal „Pilotenpuppen“ als Suchbegriff<br />

e<strong>in</strong>gegeben und schon hatte ich<br />

gefunden, was ich suchte: Bei „Axels Scale<br />

Pilots“ konnte ich me<strong>in</strong>en Skipper bestellen<br />

und so e<strong>in</strong>kleiden und ausstatten lassen,<br />

wie ich wollte! Dort gibt es e<strong>in</strong>fach tolle Figuren,<br />

allerd<strong>in</strong>gs erst ab dem Maßstab 1:5.<br />

Freund Willi hatte derweil die Masten und<br />

Bäume fertig. Eilig wurde geschliffen und<br />

lackiert, denn der Tag der Jungfernfahrt<br />

rückte immer näher. Das Rigg musste noch<br />

erstellt werden. Doch im Gegensatz zu<br />

me<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en Booten konnte das Folke<br />

nicht <strong>in</strong> der Werkstatt aufgeriggt werden.<br />

Nur unser Wohnzimmer bot die benötigte<br />

Deckenhöhe, um e<strong>in</strong> Arbeiten an Mast und<br />

Verstagung zu ermöglichen. Der Antrag auf<br />

26 <strong>SchiffsModell</strong> 4/2012


Verlegung der Kellerwerft <strong>in</strong> die Wohnstube<br />

wurde dann doch, limitiert auf e<strong>in</strong>e Woche,<br />

genehmigt.<br />

Die Segel wurden <strong>in</strong> die Keep gezogen,<br />

Wanten und Stage angebracht und die<br />

Schoten e<strong>in</strong>gestellt. Das Projekt <strong>Folkeboot</strong><br />

näherte sich dem Ende.<br />

Fahrerprobung<br />

Es war e<strong>in</strong> Tag mit leichter Brise, an dem<br />

ich e<strong>in</strong> paar Vere<strong>in</strong>skollegen angerufen und<br />

mit Fotoapparat zum See beordert hatte.<br />

Ich war schon sehr aufgeregt, als ich das<br />

Folke se<strong>in</strong>em Element übergab. Langsam<br />

setzte sich das elegante Boot mit gefierten<br />

Schoten <strong>in</strong> Bewegung. Schoten dicht und<br />

ab g<strong>in</strong>g die Fuhre! Wie auf Schienen und<br />

ohne Ruderkorrektur lief das Boot se<strong>in</strong>en<br />

Kurs am W<strong>in</strong>d. Wende, Halse, Vorw<strong>in</strong>d- und<br />

Halbw<strong>in</strong>dkurs, alles konnte problemlos gesegelt<br />

werden. Die Größe und die Masse<br />

des Modells erzeugen e<strong>in</strong> imposantes Bild<br />

auf dem Wasser, das jedes Seglerherz höher<br />

schlagen lässt. Allerd<strong>in</strong>gs darf man so<br />

e<strong>in</strong> Boot niemals aus den Augen verlieren,<br />

denn Berührungen mit der Uferbefestigung<br />

und anderen nicht nachgebenden Materialien<br />

führen zu schlecht reparierbaren<br />

Schäden am Rumpf!<br />

Mittlerweile habe ich mit dem Folke schon<br />

e<strong>in</strong>ige schöne Segelstunden h<strong>in</strong>ter mir. Das<br />

Folke ist bei 3–4 Bft <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Element und<br />

auch recht flott unterwegs. Bei 5–6 Bft auf<br />

dem E<strong>in</strong>felder See <strong>in</strong> Neumünster gesegelt,<br />

ist dann allergrößte Vorsicht geboten, denn<br />

Technische Daten<br />

Länge<br />

1,54 m<br />

Breite<br />

0,45 m<br />

Höhe<br />

2,27 m<br />

Gewicht 17 kg<br />

Segelfläche 1 m²<br />

Akku<br />

NiMH, 6 V/3 Ah<br />

das ist e<strong>in</strong>e Gratwanderung auf der Kante<br />

des Machbaren. Die Gischt dr<strong>in</strong>gt unaufhörlich<br />

<strong>in</strong> die Plicht und von dort <strong>in</strong> die Bilge.<br />

Nach e<strong>in</strong>er Viertelstunde sollte dann der<br />

Törn beendet werden. Das Boot hat dann<br />

doch e<strong>in</strong>iges an Wasser gemacht und das<br />

Boot und die Hände des Skippers sollten<br />

trocken gelegt werden. Es macht aber riesigen<br />

Spaß, bei etwas mehr W<strong>in</strong>d mit dem<br />

Folke zu segeln und deshalb bekommt es<br />

<strong>in</strong> naher Zukunft auch e<strong>in</strong>e Lenzpumpe e<strong>in</strong>gebaut.<br />

Das Folke war nun fertig und wurde<br />

auf dem M<strong>in</strong>isail-Classic-Treffen am Weikensee<br />

getauft.<br />

Nur e<strong>in</strong>en gescheiten Ständer hatte es noch<br />

nicht. Die Idee, als Ständer e<strong>in</strong>en Bootstrailer<br />

zu bauen, hatte ich schon, als ich das<br />

erste Mal das Boot zum Schleifen <strong>in</strong> den<br />

Garten transportieren wollte. Zu dieser Zeit<br />

hatte ich auch schon e<strong>in</strong>ige Hersteller angemailt<br />

und me<strong>in</strong> Vorhaben erläutert. Doch<br />

auf e<strong>in</strong>e Reaktion wartete ich vergebens.<br />

Aber ich wollte so e<strong>in</strong>en Trailer bauen. Ich<br />

machte unzählige Bilder von Trailern <strong>in</strong> den<br />

umliegenden Segel-Clubs, doch die Trailer<br />

waren aufwendiger gebaut, als gedacht.<br />

Aber e<strong>in</strong>es schönen Tages rief mich e<strong>in</strong><br />

Herr Harbeck an und machte mir folgenden<br />

Vorschlag: „Sie bekommen die CAD-Zeichnungen<br />

des Folke-Trailers und stellen das<br />

Modell bei der nächsten „boot“ <strong>in</strong> Düsseldorf<br />

auf unserem Harbeck-Stand aus“! Me<strong>in</strong>e<br />

Reaktion darauf bedarf ke<strong>in</strong>er Erläuterung.<br />

Ich bekam die Zeichnungen und e<strong>in</strong>en<br />

Ansprechpartner, der mir bei Fragen zur<br />

Verfügung stand.<br />

Nach ausgiebigem Studium der Zeichnungen<br />

war aber schnell klar, dass e<strong>in</strong> Bau<br />

aus Alu für mich nicht realisierbar war. Mess<strong>in</strong>g<br />

war die e<strong>in</strong>zige Alternative. Auf e<strong>in</strong>en<br />

Baubericht über dieses eigenständige Projekt<br />

muss ich an dieser Stelle verzichten,<br />

drei Monate hat mich der Trailer beschäftigt,<br />

der dann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em hiesigen Lackierbetrieb<br />

mit 2-K-Lack lackiert wurde. Diese Ausgabe<br />

habe ich bis heute nicht bereut, da so<br />

e<strong>in</strong> Anhänger doch e<strong>in</strong>iges aushalten muss.<br />

Um nun den Trailer auch als solchen zu benutzen,<br />

wurde noch e<strong>in</strong> Dolly, sprich e<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>achsige Deichsel gebaut. Damit kann ich<br />

das Folke problemlos wie e<strong>in</strong>en Handwagen<br />

h<strong>in</strong>ter mir herziehen.<br />

Fazit<br />

Ich möchte allen Mut machen, auch e<strong>in</strong>mal<br />

so e<strong>in</strong> außergewöhnliches Projekt anzugehen.<br />

Bei Problemen nicht sofort aufgeben,<br />

sondern sich bei „alten Hasen“ Rat holen!<br />

Sich <strong>in</strong> Vere<strong>in</strong>en oder Freundeskreisen zu<br />

organisieren, ist e<strong>in</strong>e große Hilfe, „denn da<br />

werdet ihr geholfen“! Ich möchte mich deshalb<br />

bei allen, die mir mit Rat und Tat zur<br />

Seite standen, ganz herzlich bedanken.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012 27


MOTORSCHIFFE<br />

Mart<strong>in</strong> Kiesbye<br />

N<br />

ach der Fertigstellung e<strong>in</strong>es Modells<br />

stellt sich ja immer wieder<br />

die Frage: „Und was baue ich<br />

jetzt ... ?“ Nach me<strong>in</strong>em letzten<br />

Projekt hatte auch ich wieder dieses Problem<br />

und durchstöberte demzufolge die<br />

Angebote der verschiedenen Bausatzanbieter<br />

im Internet.<br />

Da die meisten me<strong>in</strong>er bisherigen Schiffsmodelle<br />

von den Britischen Inseln stammen,<br />

weil sie neben e<strong>in</strong>er hohen Stabilität<br />

(GfK-Rümpfe) auch <strong>in</strong>teressante und<br />

vergleichsweise seltene Modelle darstellen,<br />

orientierte ich mich auch dieses Mal<br />

wieder gen England. Bei Deans Mar<strong>in</strong>e<br />

(www.deansmar<strong>in</strong>e.co.uk) fand ich mit der<br />

„Grampian Pride“ e<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressantes Modell,<br />

welches erst kurz auf dem Markt war<br />

und somit e<strong>in</strong>e ordentliche Bausatzqualität<br />

gewährleisten sollte. Dass ich mich hier<br />

massiv irren sollte, konnte ich zu diesem<br />

Zeitpunkt natürlich noch nicht ahnen ...<br />

Das Orig<strong>in</strong>al<br />

Informationen zum Orig<strong>in</strong>al s<strong>in</strong>d relativ rar<br />

und beschränken sich im Wesentlichen<br />

auf die technischen Daten. So wurde das<br />

Schiff im Jahr 1981 <strong>in</strong> Norwegen gebaut,<br />

BERGUNGSSCHIFF<br />

GRAMPIAN<br />

VON DEANS MARINE<br />

zunächst als „Standby Pride“ registriert,<br />

um dann kurz danach als „Grampian Pride“<br />

<strong>in</strong> den Besitz von North Star Shipp<strong>in</strong>g <strong>in</strong><br />

Schottland zu gelangen. Registrierungshafen<br />

ist Aberdeen (Schottland), dort liegt<br />

das Vorbild als Rettungs- und Bergungsschiff<br />

<strong>in</strong> Bereitschaft. Bei e<strong>in</strong>er Länge von<br />

40 m und e<strong>in</strong>er Breite von 10 m hat die<br />

„Grampian Pride“ e<strong>in</strong>e Wasserverdrängung<br />

von 498 t bei e<strong>in</strong>em Tiefgang von 5,8 m.<br />

Der Antrieb erfolgt über zwei Deutz-Dieselaggregate<br />

mit jeweils 687 PS, die auf e<strong>in</strong>en<br />

Propeller wirken, h<strong>in</strong>zu kommen zwei<br />

Hilfsantriebe mit je 210 PS. Ferner verfügt<br />

das Schiff über zwei Querstrahlruder, je<br />

e<strong>in</strong>es am Bug und am Heck mit je 250<br />

PS sowie zusätzlich e<strong>in</strong>en ausfahrbaren<br />

Ruderpropeller (Aquamaster Azimuth) mit<br />

28 <strong>SchiffsModell</strong> 4/2012


350 PS. Es werden zwei Beiboote mitgeführt,<br />

hierbei handelt es sich mittlerweile<br />

um zwei Festkörper-Schlauchboote. Diese<br />

können im Rahmen von Rettungsmaßnahmen<br />

ausgesetzt werden, wobei e<strong>in</strong>es<br />

davon über e<strong>in</strong>en Rettungsdavit auch der<br />

Eigensicherung bzw. dem MOB-E<strong>in</strong>satz<br />

(ManOverBoard) dient. Die „Grampian<br />

Pride“ verfügt über zwei Bordkräne. Der<br />

auf der Steuerbordseite ist mit 2 t für kle<strong>in</strong>e<br />

Lasten sowie für das Beiboot ausgelegt,<br />

während der zweite (auf Backbord) mit<br />

ebenfalls 2 t und größerer Reichweite speziell<br />

für das Ladedeck sowie das entsprechende<br />

Personenrettungsnetz bestimmt<br />

ist. An der Steuerbordseite bef<strong>in</strong>det sich<br />

e<strong>in</strong>e Rettungszone zum Aufnehmen von<br />

im Wasser treibenden Personen, im Heckbereich<br />

steht e<strong>in</strong>e Hubschrauber-Plattform<br />

Das Orig<strong>in</strong>al (Foto aus dem Bausatz)<br />

PRIDE<br />

zur Verfügung. Das Schiff verfügt über e<strong>in</strong>e<br />

Rettungskapazität von 300 Personen, E<strong>in</strong>satzgebiet<br />

ist die gesamte Nordsee.<br />

Details zu E<strong>in</strong>sätzen s<strong>in</strong>d ebenfalls kaum<br />

zu erhalten – allerd<strong>in</strong>gs war die „Grampian<br />

Pride“ als Unterstützungsschiff bei der versuchten<br />

Versenkung der Bohr<strong>in</strong>sel „Brent<br />

Spar“ im Jahr 1995 <strong>in</strong>volviert. Dort war<br />

sie als Sicherungsschiff für Shell tätig und<br />

observierte das Greenpeace-Schiff „Altair“.<br />

Hierbei wurden dann auch die Wasserwerfer<br />

missbraucht, um auf die ausgesetzten<br />

Schlauchboote der Greenpeace-Aktivisten<br />

zu „feuern“. Jenseits dieser Episode dient<br />

die „Grampian Pride“ – wie die verschiedenen<br />

ähnlichen Schiffe der North Star<br />

Flotte – der Versorgung von Bohr<strong>in</strong>seln<br />

sowie als Unterstützungsschiff bei Unfällen<br />

und Katastrophen jeder Art auf See. Daher<br />

verfügt das Schiff nicht nur über die<br />

oben erwähnten Löschmonitore, sondern<br />

auch über e<strong>in</strong>e Eigenschutze<strong>in</strong>richtung,<br />

d. h. Sprühdüsen rund um die Aufbauten,<br />

um zu großer Hitzee<strong>in</strong>wirkung begegnen<br />

zu können. Wenn man sich aktuellen Bilder<br />

des Vorbilds im Internet ansieht, ist<br />

der optisch ungepflegte E<strong>in</strong>druck mit dem<br />

abgeplatzten Lack und dem verrosteten<br />

Rumpf schon etwas frustrierend – aber es<br />

ist eben e<strong>in</strong> Arbeitsschiff ...<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012 29


Der Baukasten<strong>in</strong>halt, viele Teile <strong>in</strong> leider schlechter Qualität<br />

Der Baukasten<br />

Durch die Bilder aus dem Internet h<strong>in</strong>reichend<br />

motiviert, bestellte ich den entsprechenden<br />

Baukasten bei Deans Mar<strong>in</strong>e.<br />

Hierbei fiel schon mal negativ auf, dass<br />

der Baukasten <strong>in</strong> England zum Kaufzeitpunkt<br />

für £ 355,– (das entsprach ca. €<br />

420,–) zu haben war, der angegebene Verkaufspreis<br />

<strong>in</strong> Euro jedoch € 543,– betrug<br />

… Also wurde direkt <strong>in</strong> Britischen Pfund<br />

bestellt, an e<strong>in</strong>e UK-Adresse geliefert und<br />

das Paket durch e<strong>in</strong>en englischen Kollegen<br />

mitgebracht. Nach me<strong>in</strong>en letzten<br />

positiven Erfahrungen mit e<strong>in</strong>em Modell<br />

e<strong>in</strong>es anderen britischen Herstellers hatte<br />

ich gedacht, dass <strong>in</strong>zwischen alle Hersteller<br />

auf der Insel fertigungstechnisch im<br />

21. Jahrhundert angekommen s<strong>in</strong>d, aber<br />

weit gefehlt! Der GfK-Rumpf war zwar von<br />

bekannt guter Qualität, allerd<strong>in</strong>gs hatte er<br />

(wie sich im Verlauf des Baus herausstellte)<br />

erhebliche Symmetriefehler (die zum<br />

Teil auch nicht mehr zu kompensieren waren).<br />

Das Stevenrohr plus Schiffswelle mit<br />

„Wurfpassung“ flog gleich <strong>in</strong> den Schrott<br />

(der Hersteller schlägt hier den reichlichen<br />

E<strong>in</strong>satz von Fett vor ...), ebenso diverse<br />

Weißmetallteile <strong>in</strong> extrem schlechter Qualität<br />

(z. B. Ruder, Ruderanlenkung, etc.).<br />

Enttäuscht war ich auch von der restlichen<br />

Baukastenqualität: Nichts gegen das Ausschneiden<br />

von Teilen mit aufgedruckten<br />

Konturen, aber diese Konturen bei e<strong>in</strong>em<br />

Modell im Maßstab von 1:48 mit e<strong>in</strong>er<br />

Plotterstiftbreite von 2–2,5 mm vorzusehen,<br />

ist schon grenzwertig. E<strong>in</strong>ige Radien<br />

und kle<strong>in</strong>ere Teile waren dann noch mit<br />

der Hand (!) aufgemalt, was letztendlich<br />

E<strong>in</strong>es der Bausatzruder aus Weißmetall,<br />

ke<strong>in</strong> Kommentar …<br />

e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>igermaßen exaktes Arbeiten unmöglich<br />

machte. Der Bauplan half auch nicht<br />

weiter, da der Generalplan schlicht zu ungenau<br />

ist und die – durchaus hilfreichen –<br />

Fotos des Prototypenbaus beim Hersteller<br />

<strong>in</strong> schlechter Schwarz-weiß-Kopierqualität<br />

auch nicht viel brachten. Zum Glück hatte<br />

ich mir gleich die (kostenpflichtige) Foto-<br />

CD mitbestellt. Richtig ärgerlich wurde ich<br />

allerd<strong>in</strong>gs, als dann auch noch Mittel-/Bezugsl<strong>in</strong>ien<br />

fehlten (nicht gedruckt waren),<br />

die vorhandenen Referenzl<strong>in</strong>ien z. T. nicht<br />

w<strong>in</strong>klig waren (was soll das denn dann?)<br />

und e<strong>in</strong>ige Teile schlicht nicht passten<br />

– wobei ich hier von Teilen rede, deren<br />

Fehlerhaftigkeit erst nach dem kompletten<br />

Zusammenbau zu erkennen war. Natürlich<br />

lässt sich fast alles neu und richtig nachbauen<br />

– aber ich empf<strong>in</strong>de das im Zeitalter<br />

von CAD als unnötige Arbeit und habe den<br />

Baukasten (oder besser Bauteilesatz) ja<br />

auch nicht mit Falschgeld, sondern korrekt<br />

bezahlt.<br />

Dass e<strong>in</strong>ige wesentliche Konturen und Bauteile<br />

weder zu dem im Internet verfügbaren<br />

Werftplan noch zu den im Internet verfügbaren<br />

Orig<strong>in</strong>al-Fotos passen, ist auch ärgerlich<br />

und erzeugt unnötige Mehrarbeit<br />

(aber das gibt es bei „unseren“ Herstellern<br />

ja auch ...) – nur war es hier nicht e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>facheren<br />

Produktion geschuldet, sondern<br />

e<strong>in</strong>fach nur schlampig recherchiert.<br />

Nachdem ich bei me<strong>in</strong>em vorherigen Modell<br />

von Model Slipway (www.modelslipway.<br />

com) diesen Hersteller ob se<strong>in</strong>er Qualität<br />

noch gelobt habe, kann ich dies bei Deans<br />

Mar<strong>in</strong>e leider nicht tun. Ich habe dem Hersteller<br />

übrigens e<strong>in</strong>e Liste der gefundenen<br />

Mängel geschickt, was aber lediglich e<strong>in</strong>e<br />

Antwort-Mail zur Folge hatte, mit dem H<strong>in</strong>weis<br />

„ … das machen wir seit über 20 Jahren<br />

schon so ...“ (Stevenrohr mit Fettfüllung)<br />

und „ … man werde die Mängel prüfen ...“<br />

Drei Wochen später erhielt ich e<strong>in</strong>en Brief<br />

von Deans Mar<strong>in</strong>e mit e<strong>in</strong>em neuen Generalplan,<br />

der aber noch stilisierter als der<br />

erste und vor allem auch nicht korrekter<br />

war. Ich habe deswegen so ausführlich über<br />

diese Erfahrungen berichtet, da e<strong>in</strong>ige der<br />

Fehler nur mit erheblicher Erfahrung zu korrigieren<br />

waren und ich dies me<strong>in</strong>en Modell-<br />

30 <strong>SchiffsModell</strong> 4/2012


Mit solchen Vorzeichnungen lassen sich ke<strong>in</strong>e präzisen Teile fertigen<br />

baukollegen ersparen möchte. Ungeachtet<br />

dessen ist das Schiff natürlich e<strong>in</strong> <strong>in</strong>teressantes<br />

Modell, zumal mit entsprechender<br />

Funktionsvielfalt.<br />

Das Modell<br />

Da ich e<strong>in</strong>e 14-Kanal-Steuerung (robbe FX-<br />

30, 2,4 GHz) „auszulasten“ hatte, wurden<br />

folgende Funktionen vorgesehen:<br />

– Hauptantrieb (Graupner Speed 720 BB<br />

Torque, 12 V)<br />

– Ruder<br />

– Bugstrahlruder vorne (Raboesch/7,2 V)<br />

– Backbord-Kran (Drehen und Rettungsnetz<br />

heben/senken)<br />

– Steuerbord-Kran (Drehen)<br />

– Löschmonitore<br />

– Rauchgenerator<br />

– Soundmodul (Krick)<br />

– Drehbarer Radarbalken<br />

– Nautische Beleuchtung (teilweise)<br />

Während der Antrieb und die meisten<br />

(Leistungs-)Komponenten mit e<strong>in</strong>em LiPo-<br />

Akku (11,4 V/4,4 Ah) versorgt werden, ist<br />

für den Empfänger und die Beleuchtung e<strong>in</strong><br />

separater NiMH-Akku (6 V/1,6 Ah) vorgesehen.<br />

Der Bau des Modells ist, abgesehen<br />

von den Sonderfunktionen und den Passungenauigkeiten,<br />

recht e<strong>in</strong>fach, deshalb<br />

hier nur e<strong>in</strong>ige kurze H<strong>in</strong>weise zum allgeme<strong>in</strong>en<br />

Bau.<br />

Die Baubeschreibung empfiehlt den E<strong>in</strong>satz<br />

von (beiliegenden) Holzleisten für die<br />

Decks auflage und -verstärkung. Hier habe<br />

ich stattdessen Doppel-T-Polystyrolleisten<br />

verwendet, deren Dauerhaltbarkeit ich höher<br />

e<strong>in</strong>schätze; zudem wurden die Decksverstärkungen<br />

vor dem Aufsetzen des<br />

Decks aufgeklebt, auch hiermit habe ich<br />

bessere Erfahrungen gemacht. Die neue<br />

Wellenanlage (kugelgelagert, von der Fa.<br />

Graupner) wird mit dem Antriebsmotor verblockt<br />

und dann als komplette Baugruppe<br />

e<strong>in</strong>geklebt – so gibt es praktisch ke<strong>in</strong>en<br />

Versatz, e<strong>in</strong>e Flex-Wellenkupplung sorgt<br />

später für die kraftschlüssige und vibrationsarme<br />

Verb<strong>in</strong>dung.<br />

Pr<strong>in</strong>zipiell versuche ich immer, die feuchtigkeitsempf<strong>in</strong>dlichen<br />

Elektronikkomponenten<br />

etwas weiter oben im Rumpf zu positionieren,<br />

außerdem b<strong>in</strong> ich e<strong>in</strong> Fan von<br />

Sicherungen, d. h. bei fast allen me<strong>in</strong>en<br />

Modellen s<strong>in</strong>d die e<strong>in</strong>zelnen Stromkreise<br />

mit Fe<strong>in</strong>sicherungen abgesichert. Auch<br />

wenn es zweifellos Baugruppen gibt, an<br />

die man später nicht mehr herankommt (z.<br />

B. die Wellenanlage), sollte man dennoch<br />

für ausreichende Zugangswege oder zum<strong>in</strong>dest<br />

für Löcher und Sichtöffnungen für<br />

e<strong>in</strong>en späteren „endoskopischen“ Werkzeuge<strong>in</strong>satz<br />

sorgen. Das erleichtert später<br />

Über den achteren Querstrahler saugt<br />

die Wasserpumpe an<br />

den Zugang zu „anfälligen“ Komponenten<br />

wie z. B. dem Bugstrahlruder. Zu Letzterem<br />

noch e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>weis: Aus Maßstabsgründen<br />

habe ich das kle<strong>in</strong>ste Querstrahlruder von<br />

Raboesch e<strong>in</strong>gesetzt. Dieses ist allerd<strong>in</strong>gs<br />

zu schwach, um bei etwas W<strong>in</strong>d den Bug<br />

sicher zu drehen, die Aufbauten bieten dem<br />

W<strong>in</strong>d leider e<strong>in</strong>e recht große Angriffsfläche.<br />

Hier würde ich also der Funktion zuliebe die<br />

Maßstäblichkeit opfern.<br />

Zu den Sonderfunktionen seien auch noch<br />

e<strong>in</strong>ige spezielle D<strong>in</strong>ge erwähnt.<br />

Um das Zusetzen der Ansaugöffnung der<br />

Wasserpumpe zu vermeiden, habe ich diese<br />

<strong>in</strong> das (nicht aktive) Querrohr des h<strong>in</strong>teren<br />

Querstrahlruders <strong>in</strong>tegriert, so ist sie<br />

relativ gut vor Algen oder Sand geschützt.<br />

Um die Kräne funktionsfähig zu bekommen,<br />

habe ich entsprechende Kugellager<br />

verwendet und kann durch geeignete Servos<br />

die Kräne um jeweils 100° schwenken,<br />

ohne mich um Endlagenkontrollen oder Ansteuerungen<br />

der Drehantriebe kümmern zu<br />

müssen.<br />

Beim Backbord-Kran, der das Heben und<br />

Senken e<strong>in</strong>er Last durchführen kann, ist<br />

e<strong>in</strong> Kunststoff-Bowdenzug im Ausleger versteckt,<br />

durch den das Lastseil dann auf e<strong>in</strong>er<br />

Spule aufgewickelt wird.<br />

Der Rauchgenerator (Seuthe, 12 V) sitzt direkt<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Vorratsbehälter (fest auf dem<br />

Deck aufgeklebt), dieser kann nach Abnehmen<br />

des Masch<strong>in</strong>enhauses befüllt werden.<br />

Der Rauch strömt dann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en gelöteten<br />

Verteiler, der oben als Abgashutze heraus-<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012 Kugelgelagerte<br />

31<br />

Kransockel


Das Deckshaus entsteht<br />

Der Rohbau wächst<br />

Elektronikkomponenten im Vorschiff<br />

geführt wird. Da dieses Teil ziemlich heiß<br />

werden kann, ist es nur über Holzleisten<br />

(als Isolation) fixiert, zudem sorgt e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>gebauter<br />

M<strong>in</strong>iaturventilator für e<strong>in</strong>en leichten<br />

Luftstrom, der e<strong>in</strong>erseits e<strong>in</strong> volleres<br />

Rauchvolumen ergibt und andererseits<br />

auch vor e<strong>in</strong>em Hitzestau und Schäden<br />

am Kunststoff schützt. Die Rel<strong>in</strong>g soll laut<br />

Anleitung aus Weißmetallformteilen zusammengelötet<br />

werden. Ich habe stattdessen<br />

Mess<strong>in</strong>gdraht bzw. -rohre verwendet, vom<br />

Gewicht her ist dieses Material ähnlich,<br />

lässt sich aber besser verarbeiten und ist<br />

auch stabiler.<br />

Die Decksaufbauten sollen separat zusammengebaut<br />

und dann erst als Ganzes auf<br />

den Rumpf aufgesetzt werden. Abgesehen<br />

davon, dass man damit ke<strong>in</strong>e Chance hat,<br />

Fehler vor der Endmontage zu erkennen,<br />

ergeben sich so auch doppelte oder sogar<br />

dreifache Wandstärken. Hier sollte man<br />

rechtzeitig für Materialreduzierung sorgen,<br />

sonst wird das Modell später zu kopflastig.<br />

Wenn man e<strong>in</strong>e Beleuchtung (am Mast) realisieren<br />

und andererseits e<strong>in</strong>e ordentliche<br />

Verglasung haben will, muss das Dach des<br />

Steuerhauses abnehmbar se<strong>in</strong> und der<br />

(mehrfache) Zwischenboden ausgeschnitten<br />

werden. Ich habe hier e<strong>in</strong>en Holzrahmen<br />

verwendet, der zum e<strong>in</strong>en dem Dach<br />

die notwendige Stabilität gibt und zum anderen<br />

die Widerstände und Relais der Beleuchtung<br />

zwar verdeckt, sie aber dennoch<br />

zugänglich lässt.<br />

Obwohl das Orig<strong>in</strong>al ke<strong>in</strong>e außenliegenden<br />

Fensterrahmen hat, habe ich mir diese<br />

von Haeger-Modellbau (www.modellbauhaeger.de)<br />

nach selbst erstellter CAD-<br />

Zeichnung fräsen lassen, diese Rahmen<br />

wirken optisch wesentlich besser als lediglich<br />

ausgefeilte Fensteröffnungen.<br />

Mit ausreichend Geduld und unter Zuhilfenahme<br />

der im Internet verfügbaren Bilder<br />

plus etwas Fantasie wurde das Modell dann<br />

schließlich doch endlich fertig.<br />

Nachdem alle Hauptkomponenten zusammengebaut<br />

waren, habe ich alles mit<br />

Revell-Farben lackiert, für größere Flächen<br />

kam die Standard-Revell-Airbrush zum E<strong>in</strong>satz,<br />

kle<strong>in</strong>ere bzw. schlecht abzuklebende<br />

Teile erhielten ihren Anstrich mittels P<strong>in</strong>sel.<br />

Da ich e<strong>in</strong> Verfechter von Schiffen mit Besatzung<br />

b<strong>in</strong>, wurden größenmäßig passende<br />

Soldaten (Preiser M<strong>in</strong>iaturfiguren, 1:48, „Piloten<br />

und Bodenpersonal“, Art.-Nr. 67000)<br />

angeheuert und mittels Cutter-Messer und<br />

P<strong>in</strong>sel auf ihre neuen Jobs „umgeschult“.<br />

Zur Ergänzung des „Lebens“ an Bord kamen<br />

dann noch verschiedene Kle<strong>in</strong>teile<br />

aufs Modell, so z. B. die Anker-Boje (aus<br />

e<strong>in</strong>em Filmdöschen), Kanister aus e<strong>in</strong>em<br />

32 <strong>SchiffsModell</strong> 4/2012


Armeebauteilesatz und der Ersatzpropeller.<br />

Hierfür diente der Orig<strong>in</strong>al-Bausatz-Prop<br />

aus Weißmetall.<br />

Für die Beschriftung des Modells verwendete<br />

ich nicht den sehr umfangreichen<br />

Decal-Satz. Dieser ist zwar eigentlich okay,<br />

allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d die Schiebebilder nach der<br />

Verarbeitung ohne zusätzliche Lackierung<br />

nicht wasserfest. Also habe ich mir die entsprechenden<br />

Aufkleber lieber aus wasserfester<br />

Selbstklebefolie plotten lassen.<br />

Rechtzeitig zu e<strong>in</strong>er Vere<strong>in</strong>sveranstaltung<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Freibad war die „Grampian Pride“<br />

dann endlich fahrbereit und wurde nach<br />

e<strong>in</strong>em kurzen Ballasttest im Gartenpool <strong>in</strong><br />

diesem Rahmen feierlich „<strong>in</strong> Dienst gestellt“.<br />

Das Fahrbild ist sehr schön und schon mit<br />

50% Gashebelstellung ist die Fahrleistung<br />

durchaus maßstabsgerecht,<br />

es s<strong>in</strong>d also auch noch ausreichend<br />

Reserven vorhanden).<br />

Auch die periphere<br />

Technik, wie z. B. die Kräne,<br />

funktionierte auf Anhieb, so<br />

dass zusammen mit dem relativ<br />

lauten Soundmodul (die<br />

Reflexbox hat schon etwas<br />

bewirkt) und dem dichten Abgasrauch<br />

(dem Ventilator sei<br />

Dank) das Publikum das Modell<br />

sehr positiv aufnahm.<br />

Fazit<br />

Ungeachtet des reichlichen<br />

Ärgers beim Bau und der<br />

nach me<strong>in</strong>em Dafürhalten<br />

sehr schlechten Baukastenqualität<br />

ist die „Grampian<br />

Pride“ e<strong>in</strong> sehr schönes und<br />

<strong>in</strong>teressantes Modell, das<br />

mit se<strong>in</strong>er Länge von unter<br />

e<strong>in</strong>em Meter und mit se<strong>in</strong>en<br />

5 kg Gewicht noch sehr gut<br />

zu transportieren und e<strong>in</strong> auf<br />

unseren Gewässern praktisch<br />

nirgends anzutreffendes E<strong>in</strong>zelstück<br />

ist.<br />

Was jetzt noch fehlt, ist e<strong>in</strong>e<br />

„Alterung“ des Modells, denn<br />

so e<strong>in</strong> Arbeitsschiff sieht „werftneu“ doch<br />

schon e<strong>in</strong> wenig komisch aus. Deshalb<br />

werde ich demnächst die entsprechende<br />

„Optimierung“ mit Rost, Öl, Dreck, usw. vornehmen.<br />

Mal sehen, vielleicht berichte ich<br />

über diese Maßnahmen ja demnächst <strong>in</strong> der<br />

<strong>SchiffsModell</strong>.<br />

Bei Fragen oder für Kommentare stehe ich<br />

gerne per E-Mail unter kiesbye@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

zur Verfügung.<br />

Technische Daten<br />

Länge 830 mm<br />

Breite 200 mm<br />

Gewicht 5 kg<br />

Maßstab 1:48<br />

Bezug www.deansmar<strong>in</strong>e.co.uk<br />

Dr. Günter Miel<br />

Rennbootmodelle<br />

mit Elektromotor<br />

Pfeilschnelle, über das<br />

Wasser dah<strong>in</strong> gleitende<br />

ferngesteuerte Rennboote<br />

fasz<strong>in</strong>ieren Modellbauer<br />

wie Zuschauer<br />

gleichermaßen. Der<br />

Newcomer <strong>in</strong> diese vielschichtige<br />

und sehr <strong>in</strong>teressante<br />

Materie sucht<br />

nach kompakten und<br />

auf se<strong>in</strong>e Bedürfnisse<br />

zugeschnittene Informationen.<br />

Beim genauen<br />

H<strong>in</strong>sehen wird man<br />

nämlich feststellen, dass<br />

neben e<strong>in</strong>igen handwerklichen<br />

Fertigkeiten<br />

auch viele Kenntnisse<br />

über Hydrodynamik, Motoren,<br />

Propeller, Akkus,<br />

Fernsteuerung und natürlich<br />

auch das Fahren<br />

der Modelle erforderlich<br />

s<strong>in</strong>d. Elektro-Rennbootmodelle<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e<br />

technisch anspruchsvolle<br />

Materie. Das nötige<br />

H<strong>in</strong>tergrundwissen,<br />

gepaart mit praktischen<br />

Tipps und Bauvorschlägen<br />

zum erfolgreichen<br />

E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> diese Sparte<br />

des Schiffsmodellbaus<br />

will das vorliegende<br />

Buch vermitteln.<br />

Umfang 120 Seiten<br />

Abbildungen 124<br />

Best.-Nr. 690<br />

Preis 19,90 [D]<br />

www.neckar-verlag.de<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012 33


U-BOOTE<br />

V<br />

ielleicht kann sich der e<strong>in</strong>e<br />

oder andere Stammleser der<br />

<strong>SchiffsModell</strong> noch daran<br />

er<strong>in</strong>nern, dass ich <strong>in</strong> der Ausgabe<br />

09/2009 e<strong>in</strong>en Beitrag<br />

über e<strong>in</strong>en Dalls-Schwe<strong>in</strong>swal geschrieben<br />

hatte. Mit der Zeit fielen mir immer mehr<br />

Schwächen und Nachteile <strong>in</strong> der Konstruktion<br />

des Modells auf, die man hätte besser<br />

machen können. Solche Fehler s<strong>in</strong>d zwar<br />

lästig, doch e<strong>in</strong> kompletter Neubau lohnt<br />

sich deswegen meist dann doch nicht.<br />

Nachdem sich im Sommer 2011 aber der<br />

Verschlussr<strong>in</strong>g aufgrund von Wärmespannung<br />

gelöst hatte, nutzte ich die Gelegenheit,<br />

den kle<strong>in</strong>en Wal von Grund auf neu zu<br />

konstruieren. Somit möchte ich hier auf die<br />

erkannten Probleme h<strong>in</strong>weisen und deren<br />

Beseitigung beschreiben.<br />

Das Gegenlaufgetriebe<br />

Das alte Gegenlaufgetriebe hatte ich mittels<br />

dreier Kegelzahnräder realisiert. Die<br />

Reibungskräfte <strong>in</strong> den Bronzelagern waren<br />

so erheblich, dass sich die Innenwelle an<br />

manchen Stellen um bis zu 0,4 mm abgeschliffen<br />

hatte. Zusätzlich musste ich zum<br />

Demontieren des Antriebs tief im h<strong>in</strong>teren<br />

Druckkörper kle<strong>in</strong>e M2-Schrauben lösen.<br />

Schwe<strong>in</strong>swal 2.0<br />

Bei dem neuen Gegenlaufgetriebe sollten<br />

diese Nachteile der Vergangenheit angehören.<br />

Die tragenden Bauteile des neuen Getriebes<br />

s<strong>in</strong>d zwei Spanten, die die Lagersitze<br />

und den Simmerr<strong>in</strong>g be<strong>in</strong>halten. Sämtliche<br />

Zahnräder s<strong>in</strong>d nun schrägverzahnte<br />

Stirnräder aus Mess<strong>in</strong>g. Dadurch wird das<br />

Drehmoment des gegenläufigen Propellers<br />

über Kugellager direkt <strong>in</strong> das Getriebe-<br />

Guido Faust<br />

34 <strong>SchiffsModell</strong> 4/2012


Explosionsdarstellung der<br />

gegenläufigen Propeller<br />

Der demontierte Antrieb<br />

von oben<br />

von vorne<br />

Skizze der<br />

Antriebse<strong>in</strong>heit<br />

Das Gegenlaufgetriebe<br />

von der Seite<br />

flexibles<br />

Spannr<strong>in</strong>g<br />

Lager Hohlwelle<br />

O-R<strong>in</strong>g Nut<br />

Lager Innenwelle<br />

Die vier Stirnzahnräder<br />

Zahnrad auf der Hohlwelle<br />

Zahnrad auf der Innenwelle<br />

Simmer<strong>in</strong>g<br />

Getriebe montiert<br />

Lagerschild mit Simmerr<strong>in</strong>g<br />

gehäuse geleitet. Die Welle des zweiten<br />

Propellers reicht wieder unverändert ohne<br />

Kupplung bis <strong>in</strong> den Motor. Durch dieses<br />

neue Getriebekonzept wurde die Reibung<br />

auf e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum reduziert, was dem Wirkungsgrad<br />

zugute kommt. Die Getriebespanten<br />

wurden, ähnlich wie beim alten<br />

Wal, <strong>in</strong> e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>geklebtes Gehäuse geschoben<br />

und dichten über e<strong>in</strong>en O-R<strong>in</strong>g ab. Bei<br />

me<strong>in</strong>em neuen Getriebe rastet zusätzlich<br />

e<strong>in</strong> Passstift am Boden des Getriebegehäuses<br />

e<strong>in</strong> und verh<strong>in</strong>dert das Verdrehen<br />

<strong>in</strong> dem runden Gehäuse. Gesichert wird<br />

der komplette Antrieb nur noch durch das<br />

Montieren der Propeller.<br />

Im Bereich der Propeller habe ich nichts<br />

verändert, hier verwendete ich sogar erneut<br />

die Teile des alten Wals.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012<br />

35


Akkus<br />

Raum Ballast<br />

Akkus<br />

Verschlussr<strong>in</strong>g<br />

Raum Ballast<br />

Blick <strong>in</strong>s leere Heck<br />

Das Technikgerüst<br />

Verschlussr<strong>in</strong>g<br />

Raum Lageregler<br />

Skizze der technischen E<strong>in</strong>bauten<br />

Das Technikgerüst<br />

Die neuen Innereien wurden so erstellt,<br />

dass die Akkus jetzt oben liegen und die<br />

Lageregler sich unter dem Äquator des<br />

Bootes bef<strong>in</strong>den. Dadurch können sich die<br />

Lageregler auf der Rollachse nicht mehr<br />

so leicht aufschw<strong>in</strong>gen. Liegen die Lageregler<br />

oben, wirken sich die Trägheitskräfte<br />

der Rollbewegung so auf die Lageregler<br />

aus, dass diese im ersten Moment <strong>in</strong> dieselbe<br />

Richtung steuern, <strong>in</strong> die sich das<br />

Boot wegrollt.<br />

Liegen die Lageregler h<strong>in</strong>gegen unter dem<br />

Äquator, steuern sie sofort entgegengesetzt<br />

der Rollbewegung und das Boot wird sofort<br />

stabilisiert.<br />

Beim Aufbau des Technikgerüstes wurde<br />

zusätzlich darauf geachtet, dass alle Servoachsen<br />

vor dem Verschlussr<strong>in</strong>g liegen.<br />

Somit brauchen bei e<strong>in</strong>er Demontage nur<br />

noch die Servohebel abgeschraubt zu<br />

Die beiden Lageregler<br />

36<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012


Antrieb und<br />

Ruder<br />

Fertig lackiert als Commerson-Delf<strong>in</strong><br />

Zusammen mit e<strong>in</strong>em<br />

Delf<strong>in</strong>kumpel<br />

4 kg Schub bei 1,6 kg Eigengewicht!<br />

werden, dadurch entfällt e<strong>in</strong> Nachjustieren<br />

der Gestängelängen nach dem Wiedere<strong>in</strong>bau.<br />

Im oberen Teil des Gerüstes wurde durch<br />

die tiefer e<strong>in</strong>gebauten Servos nun so viel<br />

Platz frei, dass vier LiFePoZellen mit 2,3 Ah<br />

untergebracht werden konnten. Somit war<br />

für genug Spannung und Kapazität gesorgt.<br />

Leider konnte ich die Zellen nur fest e<strong>in</strong>bauen.<br />

Ich erhoffte mir aber wegen der höheren<br />

Kapazität und des besseren Wirkungsgrads<br />

des Antriebs e<strong>in</strong>e längere Fahrzeit.<br />

Als Rudergestänge habe ich drei flexible<br />

Bowdenzüge aus dem Flugmodellbau genutzt.<br />

Diese werden <strong>in</strong> Mess<strong>in</strong>grohren geführt,<br />

die an die Rumpfkontur angepasst wurden.<br />

Zur Abdichtung habe ich wieder Sk<strong>in</strong>-Top-<br />

Stopfbuchsen auf die Mess<strong>in</strong>grohre gelötet.<br />

Die Dichtungen bef<strong>in</strong>den sich jetzt zwecks<br />

leichteren Zugangs auf der Höhe des Verschlussr<strong>in</strong>ges.<br />

Das Äußere<br />

Bei der Lackierung habe ich mich für die<br />

Farbgebung e<strong>in</strong>es Commerson-Delf<strong>in</strong>s entschieden.<br />

Deren Form gleicht der des Dalls-<br />

Schwe<strong>in</strong>swals sehr, zudem werden diese<br />

Tiere auch nur maximal 1,8 m lang. Somit<br />

bleibt der Maßstab gegenüber dem Orig<strong>in</strong>al<br />

von 1:4 gleich. Der Hauptgrund, weshalb ich<br />

mich für den Commerson-Delf<strong>in</strong> entschied,<br />

war aber se<strong>in</strong>e Optik mit dem weißen Nacken<br />

und den weißen Flanken, denn so<br />

bleibt das Modell auch im trüben Wasser<br />

gut erkennbar. Der Dalls-Schwe<strong>in</strong>swal besitzt<br />

h<strong>in</strong>gegen lediglich die weißen Flanken<br />

und ist durch se<strong>in</strong>en schwarzen Rücken nur<br />

sehr schlecht zu sehen.<br />

Fazit<br />

Erste Schubtests ergaben e<strong>in</strong>e Verr<strong>in</strong>gerung<br />

der Stromaufnahme gegenüber dem<br />

alten Wal von 2,7 A. Der neue Delf<strong>in</strong> erreicht<br />

daher e<strong>in</strong>e realistische Fahrzeit von ca. 45<br />

m<strong>in</strong>. Die Fahreigenschaften s<strong>in</strong>d spürbar<br />

besser geworden. Das Modell fährt stabil<br />

durchs Wasser, lediglich bei voller Fahrt und<br />

mit aus dem Wasser herausschauender<br />

F<strong>in</strong>ne neigt das Boot selten zu langsamen<br />

Rollbewegungen. Diese geraten aber nicht<br />

wie früher sofort außer Kontrolle, sondern<br />

lassen sich durch e<strong>in</strong>en kurzen Gaslupfer<br />

sofort beheben. Bei guten Bed<strong>in</strong>gungen<br />

ist es sogar möglich, für kurze Zeit auf den<br />

Flippern zu surfen.<br />

Im Ganzen b<strong>in</strong> ich froh, dass ich das Modell<br />

e<strong>in</strong> zweites Mal gebaut habe. Der bekannte<br />

Spruch, dass man beim zweiten Boot alles<br />

anders und sowieso viel besser macht,<br />

stimmt also doch.<br />

Weitere Bilder bef<strong>in</strong>den sich auf:<br />

www.modellubootfreundekoeln.<br />

wordpress.com<br />

Beim Surfen auf den Flippern<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012<br />

37


Motorschiffe<br />

A<br />

ls langjährigen Anwohner<br />

an der Nordseeküste, genauer<br />

gesagt im Elbe-<br />

Weser-Dreieck, zog es<br />

mich immer wieder nach Bremerhaven,<br />

nicht nur zum E<strong>in</strong>kaufen oder <strong>in</strong>s Deutsche<br />

Schiffahrtsmuseum, sondern vor allem an<br />

die Columbuskaje. Vor dem Zweiten Weltkrieg<br />

und bis <strong>in</strong> die 1960er-Jahre h<strong>in</strong>e<strong>in</strong><br />

legten dort die großen Passagierdampfer<br />

an, heute s<strong>in</strong>d es die großen Kreuzfahrtschiffe.<br />

E<strong>in</strong>es davon gefiel mir damals besonders<br />

gut, und zwar die MS EUROPA, die erste<br />

EUROPA des Norddeutschen Lloyd nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg. Insgesamt war es<br />

das dritte Schiff mit diesem Namen, und als<br />

ich es zum ersten Mal sah, fuhr es bereits<br />

als re<strong>in</strong>es Kreuzfahrtschiff, sprich es hatte<br />

den weißen Anstrich mit dem blau-orangefarbenen<br />

Rumpfband und führte das Hapag-Lloyd-Logo<br />

an beiden Schornste<strong>in</strong>en.<br />

Als dann der Naval-Verlag <strong>in</strong> Kirchheim/<br />

Teck e<strong>in</strong>en Plan dieses Schiffes im Maßstab<br />

1:100 anbot, war der Entschluss schnell gefasst,<br />

diesen Plan zu erwerben, um e<strong>in</strong>es<br />

Tages e<strong>in</strong> Modell <strong>in</strong> diesem Maßstab zu<br />

bauen. Der Plan wurde gekauft, begutachtet<br />

und dabei festgestellt, dass<br />

danach alle<strong>in</strong> ke<strong>in</strong> ausreichend<br />

detailliertes Modell zu<br />

bauen se<strong>in</strong> würde. Wie wenig<br />

detailliert dieser Plan wirklich<br />

ist, war mir zu diesem Zeitpunkt<br />

noch nicht bewusst. Ich<br />

legte den Plan also vorerst<br />

zur Seite und hoffte, mit der<br />

Zeit zusätzliche Unterlagen<br />

und vor allem ausreichend<br />

Fotos vom Schiff zu bekommen.<br />

Im Sommer 1980 wurde bekannt,<br />

dass das Schiff verkauft<br />

werden würde, doch<br />

erst beim vorletzten Besuch<br />

der EUROPA <strong>in</strong> Bremerhaven<br />

im September 1981 hatte ich<br />

die Gelegenheit, das Schiff<br />

vom obersten Besucherdeck<br />

der Columbuskaje aus von<br />

vorne bis h<strong>in</strong>ten zu fotografieren.<br />

Auf die Idee, die Reederei<br />

zu fragen, ob ich auch<br />

auf das Schiff gehen dürfte, kam ich nicht.<br />

Mit me<strong>in</strong>en selbst aufgenommenen Fotos<br />

war ich vorerst zufrieden und legte das Projekt<br />

EUROPA wegen diverser anderer D<strong>in</strong>ge<br />

aber erst e<strong>in</strong>mal auf Eis.<br />

Geschichte der MS EUROPA<br />

Als das Passagiermotorschiff EUROPA vom<br />

Norddeutschen Lloyd im Jahr 1965 gekauft<br />

wurde, war es bereits mehr als 12 Jahre alt.<br />

Es gehörte bis dah<strong>in</strong> der Schweden-Amerika<br />

L<strong>in</strong>ie (SAL), die am 1. April 1950 der Werft<br />

N. V. Kon<strong>in</strong>klijke Maatschappij „De Schelde“<br />

(KMS) <strong>in</strong> Vliss<strong>in</strong>gen (<strong>in</strong> der Prov<strong>in</strong>z Zeeland<br />

<strong>in</strong> den Niederlanden) den Auftrag zum Bau<br />

e<strong>in</strong>es Zwei-Schrauben-Passagierschiffes<br />

erteilt hatte. Das Schiff sollte e<strong>in</strong>erseits im<br />

L<strong>in</strong>iendienst zwischen Skand<strong>in</strong>avien und<br />

Amerika fahren, aber auch zu Kreuzfahrten<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden können.<br />

Die Forderungen der SAL an den Neubau<br />

waren: Länge ü. a. 180 m, Breite 22,5 m,<br />

Raum<strong>in</strong>halt 22.000 BRT, Masch<strong>in</strong>enleistung<br />

14.000 PS, e<strong>in</strong>e Durchschnittsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

von bescheidenen 19 kn sowie e<strong>in</strong>e<br />

Kapazität für 800 Passagiere. Als Antriebsanlage<br />

sollten zwei Dieselmotoren der dänischen<br />

Firma Burmeister & Wa<strong>in</strong> e<strong>in</strong>gebaut<br />

werden, während die Hilfsmasch<strong>in</strong>en<br />

von der schwedischen Firma Nydqvist &<br />

Holm‘s geliefert werden sollten.<br />

Dem Auftrag der Reederei an die Werft<br />

waren schwierige Aufgaben und Verhandlungen<br />

vorausgegangen, galt es doch e<strong>in</strong>en<br />

Entwurf vorzulegen, der für die Unterbr<strong>in</strong>gung<br />

von Passagieren <strong>in</strong> zwei Klassen im<br />

L<strong>in</strong>iendienst, aber auch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Klasse im<br />

Kreuzfahrtdienst geeignet schien.<br />

Die Ausschreibung für den Bau g<strong>in</strong>g am 22.<br />

August 1949 an ca. 50 Werften <strong>in</strong> Europa,<br />

den USA, Kanada und Japan. Anfangs bewarben<br />

sich ca. 40 Werften um den Auftrag,<br />

es wurden dann aber immer weniger und<br />

zum Schluss erhielt nach zähen Preisverhandlungen<br />

die Werft KMS den Zuschlag<br />

zum Bau mit Lieferung im Herbst 1952.<br />

Ausschlaggebend war wohl der vorangegangene<br />

und gelungene Neubau WILLEM<br />

RUYS für den Rotterdamer Lloyd.<br />

Nach der Auftragserteilung begann die<br />

Werft mit den eigentlichen Konstruktionsarbeiten<br />

an Hand der vorangegangenen<br />

Entwürfe und speziellen Forderungen der<br />

Reederei. U. a. diente e<strong>in</strong> fast 8 m langes<br />

Modell zur Berechnung von verschiedenen<br />

Gewichten, angefangen von der Gesamtverdrängung<br />

über die Zuladung, den Frischwasservorrat<br />

und die Kraftstoffmenge.<br />

Das äußere Ersche<strong>in</strong>ungsbild des künftigen<br />

Schiffes, das später während des Baus<br />

von der Bevölkerung „Weißer Riese“ genannt<br />

wurde, beherrschten die zwei großen<br />

Schornste<strong>in</strong>e. Technisch erforderlich war<br />

TEIL 1<br />

nur e<strong>in</strong>er, der achtere, doch die Reederei<br />

bestand aus optischen Gründen auf zwei<br />

Schornste<strong>in</strong>en.<br />

Weiterh<strong>in</strong> bestimmten die Beiboote das<br />

Bild. Insgesamt 16 Rettungsboote aus<br />

Alum<strong>in</strong>ium waren vorgesehen, davon vier<br />

schnelle Motorboote, sog. Tenderboote,<br />

und zwei kle<strong>in</strong>ere Motorrettungsboote. Die<br />

übrigen zehn Boote sollten handbetriebene<br />

Flem<strong>in</strong>gboote se<strong>in</strong>.<br />

Noch vor Beg<strong>in</strong>n des Baus mussten das<br />

Baumaterial, die Antriebs- und Hilfsmasch<strong>in</strong>en<br />

sowie all die Teile bestellt werden, die<br />

von Zulieferfirmen kamen. Das Wichtigste<br />

war aber der Schiffbaustahl. Das meiste<br />

davon wurde <strong>in</strong> Österreich bei den Vere<strong>in</strong>ig-<br />

38 <strong>SchiffsModell</strong> 4/2012


Richard Wagner<br />

HAPAG -LLOYD KREUZFAHRTSCHIFF<br />

EUROPA<br />

ten Österreichischen Stahlwerken (Voest)<br />

<strong>in</strong> L<strong>in</strong>z bestellt, dazu aber auch 562 t <strong>in</strong><br />

Plattenform <strong>in</strong> Deutschland bei Ferrostahl<br />

<strong>in</strong> Essen und 100 t <strong>in</strong> Form von Profilen <strong>in</strong><br />

England.<br />

Am 20. Januar 1951 erfolgte auf der Nordhell<strong>in</strong>g<br />

der KMS-Werft die Kiellegung für die<br />

Bau-Nr. 273. Die Hell<strong>in</strong>g war erst wenige<br />

Stunden vorher mit dem Stapellauf des für<br />

Argent<strong>in</strong>ien bestimmten Passagierschiffneubaus<br />

MAIPA freigeworden. Lieferschwierigkeiten<br />

mit dem Stahl aus Öster reich<br />

verzögerten die schon für e<strong>in</strong>en früheren<br />

Term<strong>in</strong> geplante Kiellegung und auch den<br />

weiteren Bau. Ursache war die nicht genehmigte<br />

Lizenz zum Export des Stahls durch<br />

die österreichische Regierung aufgrund des<br />

vere<strong>in</strong>barten Preises im Zusammenhang<br />

mit e<strong>in</strong>em Kompensationsgeschäft, bei dem<br />

Holland Seide liefern sollte. Diese Kompensationsgeschäfte<br />

waren nach dem Beitritt<br />

Österreichs <strong>in</strong> den Europäischen Verrechnungs-Fonds<br />

ab dem 1. Dezember 1950<br />

nicht mehr erlaubt. Der Werft blieb also<br />

nichts weiter übrig, als den von der österreichischen<br />

Regierung verlangten höheren<br />

Preis für den Stahl zu bezahlen.<br />

Die Verzögerungen bei den Stahllieferungen<br />

führten zu heftigen Briefwechseln<br />

zwischen Reederei und Werft. Letztere<br />

rechnete mit e<strong>in</strong>er Verzögerung der Ablieferung<br />

zwischen vier und zwölf Monaten, die<br />

SAL ohne f<strong>in</strong>anziellen Ausgleich aber nicht<br />

akzeptieren wollte.<br />

Diese Ause<strong>in</strong>andersetzungen hatten auf<br />

den Bau ke<strong>in</strong>e Auswirkungen. Das Schiff<br />

wuchs auf der Hell<strong>in</strong>g und näherte sich<br />

langsam dem Stapellauf.<br />

Am 18. Oktober 1952 taufte die schwedische<br />

Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> Sibylla das Schiff auf<br />

den Namen KUNGSHOLM, anschließend<br />

lief der Neubau ohne Schwierigkeiten vom<br />

Stapel.<br />

Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> Sibylla, Mutter des heutigen Königs<br />

Carl Gustaf, wurde 1908 als Tochter von<br />

Carl Eduard, Herzog von Sachsen-Coburg-<br />

Gotha und Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> Victoria Adelaide von<br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong> geboren. Sie heiratete<br />

1932 den Sohn des schwedischen Kronpr<strong>in</strong>zen<br />

Gustaf Adolf. Tragischerweise starb<br />

dieser 1947 bei e<strong>in</strong>em Flugzeugabsturz<br />

und so wurde ihr e<strong>in</strong>ziger, im Jahr 1946 geborener<br />

Sohn Carl Gustaf Anwärter auf den<br />

Königsthron. Das von Pr<strong>in</strong>zess<strong>in</strong> Sibylla auf<br />

den Namen KUNGSHOLM getaufte Schiff<br />

war das dritte Schiff mit diesem Namen.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012 39


KUNGSHOLM am Ausrüstungskai<br />

Nach dem Stapellauf g<strong>in</strong>g der weitere Ausbau<br />

des Schiffes zügig voran, bis <strong>in</strong> der<br />

Nacht vom 31. Januar auf den 1. Februar<br />

1953 e<strong>in</strong>e gewaltige Sturmflut über die Niederlande<br />

here<strong>in</strong>brach. Dämme brachen,<br />

große Teile der Prov<strong>in</strong>z Zeeland standen<br />

unter Wasser und 1.835 Menschen fanden<br />

dabei den Tod.<br />

Auch die Werft KMS war durch Überflutung<br />

betroffen und die Arbeiten an der KUNGS-<br />

HOLM kamen vorübergehend zum Stillstand.<br />

Durch Überstunden und zusätzliche<br />

Schichten gelang es der Werft, verlorene<br />

Zeit wieder aufzuholen. Bereits am 24. Juli<br />

1953 begannen die ersten Masch<strong>in</strong>enerprobungen<br />

auf See, denen ab dem 25. September<br />

die ausführlichen Abnahmeerprobungen<br />

bis zur Übergabe an die Reederei<br />

am 4. Oktober 1953 folgten.<br />

Am 9. Oktober verließ die KUNGSHOLM<br />

ihre Bauwerft <strong>in</strong> Richtung des zukünftigen<br />

Heimathafens Göteborg, den sie zwei Tage<br />

später erreichte, wo sie von Vertretern der<br />

Stadt und anderen Offiziellen begrüßt wurde.<br />

Die KUNGSHOLM führte dabei am<br />

Großmast e<strong>in</strong>en 42,37 m langen blau-goldenen<br />

Wimpel, den sog. Heimatwimpel, den<br />

normalerweise schwedische Kriegsschiffe<br />

nach langer Abwesenheit auf der Heimreise<br />

führten. Bei der KUNGSHOLM stand jeder<br />

Meter des Wimpels für je e<strong>in</strong>en Monat von<br />

der Auftragsvergabe bis zur Ablieferung des<br />

Schiffes.<br />

(Solch e<strong>in</strong>en Heimatwimpel führten und<br />

führen auch heute noch deutsche Kriegsschiffe<br />

nach längerer Abwesenheit von der<br />

Heimat.)<br />

Bald nach der Ankunft <strong>in</strong> Göteborg bereitete<br />

man die KUNGSHOLM für die erste<br />

Atlantiküberquerung vor. Für diese Jungfernfahrt<br />

verließ das Schiff se<strong>in</strong>en Heimathafen<br />

am 24. November und fuhr über<br />

Kopenhagen nach New York, das es am 3.<br />

Dezember erreichte. Auch auf dieser Fahrt<br />

wehte am Großmast der schon erwähnte<br />

Heimatwimpel. Der Empfang <strong>in</strong> New York<br />

war herzlich, wie immer, wenn e<strong>in</strong> großes,<br />

neues Passagierschiff die Stadt zum ersten<br />

Mal anlief. Feuerlöschboote grüßten<br />

mit ihren Feuerlöschkanonen, zahlreiche<br />

Sport- und Hafenbetriebsboote bildeten<br />

e<strong>in</strong> Spalier und über allem kreiste e<strong>in</strong> Luftschiff<br />

des amerikanischen Wetterdienstes.<br />

E<strong>in</strong>en ähnlichen Empfang erlebte der Autor<br />

dieser Zeilen im Mai 1962 als Offiziersanwärter<br />

auf dem Segelschulschiff GORCH<br />

FOCK, als dieses als erstes deutsches<br />

Kriegsschiff nach 26 Jahren <strong>in</strong> den New<br />

Yorker Hafen e<strong>in</strong>lief. Die KUNGSHOLM fuhr<br />

im Dezember 1953 noch e<strong>in</strong>mal nach New<br />

York, um dann am 6. Februar 1954 zu e<strong>in</strong>er<br />

55-tägigen Kreuzfahrt rund um Südamerika<br />

aufzubrechen. Nach der Rückkehr von dieser<br />

ersten Kreuzfahrt am 2. April begann für<br />

die KUNGSHOLM die Rout<strong>in</strong>e: In der schönen<br />

Jahreszeit L<strong>in</strong>iendienst auf dem Nordatlantik.<br />

Im W<strong>in</strong>ter, <strong>in</strong> der stürmischen Jahreszeit,<br />

<strong>in</strong> der es an Passagieren mangelte,<br />

unternahm man Kreuzfahrten für zahlungskräftiges,<br />

überwiegend amerikanisches Publikum.<br />

Diese Reisen führten <strong>in</strong> wärmere<br />

Gefilde, hauptsächlich <strong>in</strong> die Karibik. Die<br />

KUNGSHOLM mit ihrer gediegenen Innene<strong>in</strong>richtung<br />

galt als Schiff der Luxusklasse<br />

und zeichnete sich als zuverlässiges und<br />

störungsfreies Schiff aus. E<strong>in</strong> höheres Lob<br />

konnte e<strong>in</strong> Passagierschiff nicht erhalten.<br />

Dennoch dachte man bei der SAL daran,<br />

das <strong>in</strong>zwischen mehr als zehn Jahre alte<br />

Schiff im Jahr 1966 durch e<strong>in</strong>en Neubau zu<br />

ersetzen. E<strong>in</strong> Käufer für das „alte“ Schiff war<br />

schnell gefunden, denn schon am 12. Juni<br />

1964 wurde mitgeteilt, dass die KUNGS-<br />

HOLM an den Norddeutschen Lloyd (NDL)<br />

verkauft worden sei.<br />

Im August und September 1965 machte die<br />

KUNGSHOLM ihre letzte Rundreise Göteborg–New<br />

York–Göteborg. Auf dieser Reise<br />

befand sich bereits e<strong>in</strong> Ingenieur vom NDL<br />

an Bord, um sich mit den technischen E<strong>in</strong>richtungen<br />

vertraut zu machen.<br />

Nach der Rückkehr nach Göteborg g<strong>in</strong>g<br />

das Schiff <strong>in</strong> die Werft, um für die Übergabe<br />

hergerichtet zu werden. Dabei wurden alle<br />

typisch schwedischen E<strong>in</strong>richtungen und<br />

Kunstobjekte, so z. B. Mosaiken und Skulpturen,<br />

entfernt und an Land gebracht.<br />

Am Morgen des 15. Oktober, e<strong>in</strong>em Freitag,<br />

verließ die KUNGSHOLM unter dem<br />

Kommando des letzten schwedischen Kapitäns,<br />

Ingmar Kjellborg, ihren langjährigen<br />

Heimathafen Göteborg. Mit an Bord waren<br />

bereits 50 Mann vom NDL unter Führung<br />

des zukünftigen Kapitäns Paul Vetter sowie<br />

der Direktor des Norddeutschen Lloyd, Dr.<br />

Johannes Kuhlenkampf. Auf halbem Weg<br />

nach Deutschland wurden die schwedische,<br />

die Reederei- und die Namensflaggen niedergeholt<br />

und die deutsche Flagge am<br />

Großmast gesetzt, gleichzeitig erfolgte der<br />

Namenswechsel von KUNGSHOLM zu EU-<br />

KUNGSHOLM auf ihrer ersten Fahrt unter eigener Masch<strong>in</strong>e am 24.7.1953<br />

40 <strong>SchiffsModell</strong> 4/2012


ROPA und der Kaufpreis wurde durch Überreichung<br />

e<strong>in</strong>es Schecks beglichen.<br />

Am Samstag, den 16. Oktober 1965 gegen<br />

14.00 Uhr erreichte die EUROPA die Außenweser<br />

beim Leuchtturm Hohe Weg, begrüßt<br />

von drei Schleppern des NDL mit vielen<br />

Journalisten, Fotografen und Kameraleuten<br />

des Fernsehens an Bord. Zur selben<br />

Zeit passierte die EUROPA das auslaufende<br />

Passagierschiff BERLIN, die ehemalige<br />

GRIPSHOLM der Schweden-Amerika-L<strong>in</strong>ie.<br />

Dieses Schiff sollte <strong>in</strong> absehbarer Zeit durch<br />

die EUROPA ersetzt werden.<br />

Unmittelbar nach der Ankunft <strong>in</strong> Bremerhaven<br />

verlegte die EUROPA <strong>in</strong> die dortige<br />

Lloyd-Werft zu Umbauarbeiten. Entfernt<br />

wurden die Überdachungen der Brückennocken,<br />

die Bugzier mit den drei schwedischen<br />

Kronen, der bisherige weiße Anstrich<br />

und der Name KUNGSHOLM. Dafür<br />

bekam das Schiff den traditionellen Anstrich<br />

der Passagierschiffe des Norddeutschen<br />

Lloyd: Rumpf schwarz, Aufbauten weiß,<br />

Schornste<strong>in</strong>e gelb, als Bugzier das Bremer<br />

Wappen mit dem Schlüssel und <strong>in</strong> weißen<br />

Buchstaben den Namen EUROPA an Bug<br />

und Heck und als Heimathafen Bremen.<br />

Als <strong>in</strong>ternationales Unterscheidungssignal<br />

erhielt die EUROPA die Buchstabengruppe<br />

DDQH.<br />

Der NDL plante, die EUROPA zusammen<br />

mit der BREMEN und der BERLIN im Nordatlantik-L<strong>in</strong>iendienst<br />

e<strong>in</strong>zusetzen. Im W<strong>in</strong>ter<br />

jedoch sollten, wie schon bei der SAL gehabt,<br />

Kreuzfahrten für überwiegend amerikanisches<br />

Publikum mit Ausgangspunkt<br />

New York durchgeführt werden. Im L<strong>in</strong>iendienst<br />

konnten 785 Passagiere aufgenommen<br />

werden, bei Kreuzfahrten nur bis zu 475.<br />

Die Umbauarbeiten wurden mit e<strong>in</strong>er achtstündigen<br />

Probefahrt am 7. Januar 1966<br />

beendet und bereits zwei Tage später, am 9.<br />

Januar, lief die EUROPA zu ihrer Jungfernreise<br />

aus, die über Halifax <strong>in</strong> Kanada nach<br />

New York führte.<br />

Zwei Musikkorps, die 61. US-Army Band<br />

und das Mar<strong>in</strong>e Musikkorps Ostsee der<br />

Bundesmar<strong>in</strong>e sowie e<strong>in</strong>e große Anzahl<br />

Zuschauer verabschiedeten das Schiff zu<br />

se<strong>in</strong>er Jungfernfahrt.<br />

Am 18. Januar traf die EUROPA <strong>in</strong> New York<br />

e<strong>in</strong> und wurde ebenso begrüßt wie 12 Jahre<br />

zuvor, als sie als KUNGSHOLM zum ersten<br />

Mal die Stadt anlief.<br />

Bereits am 22. Januar lief sie zur ersten<br />

Kreuzfahrt <strong>in</strong> die Karibik aus. Nach sechs<br />

weiteren Kreuzfahrten, die alle von New<br />

York aus <strong>in</strong> die Karibik führten, nahm das<br />

Schiff im April 1966 den L<strong>in</strong>iendienst über<br />

den Nordatlantik auf. Im W<strong>in</strong>ter g<strong>in</strong>g es<br />

dann von New York aus wieder <strong>in</strong> die Karibik<br />

im gleichen Rhythmus wie vorher schon zu<br />

Zeiten als KUNGSHOLM.<br />

Es wäre wohl die nächsten Jahre so weitergegangen,<br />

hätten nicht die Flugzeuge<br />

mehr und mehr den Passagierdienst über<br />

den Nordatlantik übernommen und hätte<br />

nicht im selben Zeitraum der Wert des US-<br />

Dollars gegenüber der D-Mark immer mehr<br />

abgenommen. Während die E<strong>in</strong>nahmen <strong>in</strong><br />

Dollar here<strong>in</strong>kamen, mussten die Fest- und<br />

vor allem die Personalkosten <strong>in</strong> D-Mark bezahlt<br />

werden.<br />

KUNGSHOLM beim E<strong>in</strong>laufen <strong>in</strong> New York am 3.12.1953<br />

EUROPA läuft mit Schlepperhilfe <strong>in</strong> Bremerhaven e<strong>in</strong><br />

EUROPA mit hoher Fahrt im Atlantik<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012 41<br />

Aus der KUNGSHOLM wurde die EUROPA


Die BERLIN war dann das erste Schiff, von<br />

dem sich der Lloyd wegen Unrentabilität bereits<br />

im November 1966 trennte und bei den<br />

Kreuzfahrten, von denen die EUROPA immer<br />

mehr unternahm, wurden neue Routen<br />

und Ziele <strong>in</strong> Europa erschlossen.<br />

Nach der Fusion der beiden großen Reedereien<br />

Hapag und Norddeutscher Lloyd<br />

zu Hapag-Lloyd im Jahre 1970 ergaben<br />

Rentabilitätsberechnungen für die beiden<br />

Passagierschiffe BREMEN und EURO-<br />

PA <strong>in</strong> der L<strong>in</strong>ienfahrt hohe Verluste. Man<br />

entschloss sich daher, die <strong>in</strong>zwischen mehr<br />

als 30 Jahre alte dampfturb<strong>in</strong>engetriebene<br />

BREMEN mit ihrer alten und anfälligen<br />

Antriebsanlage und dem hohen Heizölverbrauch<br />

zu verkaufen. Die neuere und<br />

mit ihren Dieselmotoren sparsamere EU-<br />

ROPA sollte nur noch auf Kreuzfahrten<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden, mit Abfahrten von Bremerhaven<br />

und Genua und nicht mehr wie<br />

bisher ausschließlich von New York aus.<br />

Das Angebot richtete sich an das europäische<br />

und besonders an das deutsche<br />

Publikum. Die EUROPA wurde als Kreuzfahrtschiff<br />

der Luxusklasse mit dem legendären<br />

und viel gepriesenen Lloyd-Service<br />

vermarktet.<br />

So war es <strong>in</strong> Schifffahrtskreisen auch nicht<br />

erstaunlich, dass das Schiff als Olympia-<br />

Botschafter für die XX. Olympischen Sommerspiele<br />

1972 <strong>in</strong> München diente. Auch<br />

die berühmte Namensvorgänger<strong>in</strong>, der<br />

Schnelldampfer EUROPA, hatte zusammen<br />

mit dem Schwesterschiff BREMEN für<br />

Olympische Spiele, und zwar für die im Jahre<br />

1936 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> stattf<strong>in</strong>denden XI. Olympischen<br />

Sommerspiele geworben.<br />

1972 erhielt die EUROPA e<strong>in</strong> völlig neues,<br />

dem Zweck als „Ferienschiff“ dienendes<br />

und im Übrigen sehr gefälliges Aussehen:<br />

Rumpf und Aufbauten erstrahlten nun <strong>in</strong><br />

Weiß, <strong>in</strong> Höhe des Hauptdecks lief e<strong>in</strong> blauorangefarbener<br />

Streifen um das Schiff und<br />

die Schornste<strong>in</strong>e leuchteten <strong>in</strong> Orange mit<br />

dem blauen Hapag-Lloyd-Logo. Die Kuppel<br />

für Satellitentelefonie am vorderen Schornste<strong>in</strong><br />

erhielt das Schiff allerd<strong>in</strong>gs erst im<br />

Jahr 1979.<br />

Für die Kreuzfahrten wurde e<strong>in</strong> völlig<br />

neues Konzept erarbeitet. Ausgangspunkte<br />

waren nun nicht immer dieselben Häfen<br />

und auch die Routen wechselten. In der<br />

warmen Jahreszeit g<strong>in</strong>g es <strong>in</strong> die Ost- und<br />

Nordsee, rund um England und entlang<br />

der norwegischen Küste mit den malerischen<br />

Fjorden bis zum Nordkap und nach<br />

Spitzbergen. In der kalten Jahreszeit dagegen<br />

wurden Ziele rund ums Mittelmeer, <strong>in</strong><br />

Afrika, <strong>in</strong> der Karibik und <strong>in</strong> Südamerika<br />

angesteuert.<br />

Nach Gründung der Hapag-Lloyd-Fluggesellschaft<br />

im Jahr 1972 konnten auch komb<strong>in</strong>ierte<br />

Flug- und Schiffsreisen gebucht<br />

werden, wobei der Flug vor bzw. nach der<br />

Schiffsreise erfolgte oder sogar der H<strong>in</strong>- und<br />

Rückflug zur Schiffsreise möglich war. Auf<br />

diese Weise konnten dann auch Teilstrecken<br />

der später mehrfach stattf<strong>in</strong>denden<br />

Weltreisen gebucht werden.<br />

Obwohl die EUROPA meist gut ausgelastet<br />

war und von der im Stil der 1930er-<br />

Jahre gestalteten Innene<strong>in</strong>richtung mit viel<br />

tropischem Holz e<strong>in</strong> besonderer Charme<br />

ausg<strong>in</strong>g, von dem ehemalige Fahrgäste<br />

noch heute schwärmen, dachte man bei der<br />

Reederei Ende der 1970er-Jahre an e<strong>in</strong>en<br />

Ersatz des Schiffes. Technik, Ausstattung<br />

und Komfort entsprachen nicht mehr den<br />

Ansprüchen des Publikums an e<strong>in</strong> Luxus-<br />

Kreuzfahrtschiff. Der viel gerühmte Lloyd-<br />

Service konnte diese Mängel auch nicht<br />

ausgleichen. Nachdem die Suche nach<br />

e<strong>in</strong>em geeigneten Nachfolge-Schiff ergebnislos<br />

blieb, kam es zum Neubau e<strong>in</strong>es größeren<br />

und moderneren Schiffes, das ebenfalls<br />

den Namen EUROPA erhalten sollte.<br />

Die bisherige EUROPA wurde zum Kauf<br />

ausgeschrieben und es fand sich auch bald<br />

e<strong>in</strong> Käufer.<br />

Die 16. Reise im Jahr 1981 stand im Katalog<br />

von Hapag-Lloyd als Abschieds-Gala-<br />

Kreuzfahrt über 22 Tage vom 12. September<br />

bis 4. Oktober. Sie führte von Bremerhaven<br />

über Madeira, Dakar, Gran Canaria, Marokko,<br />

Spanien und Portugal zurück nach<br />

Bremerhaven. Am 29. Oktober, nachdem<br />

die Kaufsumme von 15 Millionen DM auf e<strong>in</strong>er<br />

Londoner Bank e<strong>in</strong>gezahlt worden war,<br />

wechselte das Schiff den Besitzer. Neuer<br />

Besitzer wurde die United Ship Management<br />

Corporation <strong>in</strong> Miami/Florida, die das<br />

Schiff langfristig an die italienische Costa<br />

L<strong>in</strong>e vercharterte.<br />

Aus EUROPA wurde COLUMBUS mit<br />

Heimathafen Panama. Doch es gab Probleme<br />

mit dem Namen, denn der Konsul<br />

von Panama akzeptierte nicht den Namen<br />

COLUMBUS. Es gab nämlich bereits zwei<br />

Schiffe mit diesem Namen, e<strong>in</strong>en Trawler<br />

von den Faröer-Inseln und e<strong>in</strong>en norwegischen<br />

Gastanker. Die Reederei ergänzte<br />

daher den Namen COLUMBUS mit e<strong>in</strong>em<br />

großen C.<br />

In der Hapag-Lloyd-Werft erhielt das Schiff<br />

neben e<strong>in</strong>igen Umbauten e<strong>in</strong> neues Aussehen.<br />

Das Bugwappen mit dem Bremer<br />

Schlüssel, der Name EUROPA und der<br />

Name des Heimathafens Bremen wurden<br />

weiß übermalt, dafür kamen COLUMBUS<br />

C und Panama auf den Rumpf. Aus dem<br />

blau-orangefarbenen Rumpfband wurde<br />

e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitlich blaues Band und die Schornste<strong>in</strong>e<br />

wurden gelb mit e<strong>in</strong>em blauen Band<br />

als oberer Abschluss. Zusätzlich erhielten<br />

beide <strong>in</strong> Blau e<strong>in</strong> großes C <strong>in</strong> Anführungszeichen.<br />

Die erste Reise der COLUMBUS C begann<br />

am 18. Dezember 1981 <strong>in</strong> Genua und führte<br />

nach Buenos Aires und <strong>in</strong> andere Häfen <strong>in</strong><br />

Südamerika. An Bord waren, wie schon auf<br />

der EUROPA, viele Deutsche und andere<br />

Nordeuropäer. Das war nicht verwunderlich,<br />

denn sowohl Hapag-Lloyd Tours mit Sitz <strong>in</strong><br />

Stuttgart als auch Neckermann Reisen hatten<br />

das Schiff weiterh<strong>in</strong> <strong>in</strong> ihrem Kreuzfahrt-<br />

Angebot.<br />

Im Herbst des Jahres 1983 wurde die CO-<br />

LUMBUS C <strong>in</strong> der Mariotti-Werft <strong>in</strong> Genua<br />

generalüberholt, dabei erfolgten auch e<strong>in</strong>ige<br />

Umbauten, die von außen deutlich erkennbar<br />

waren. Der h<strong>in</strong>tere Mast und die<br />

h<strong>in</strong>teren Ladepfosten wurden entfernt, dafür<br />

wurde an der Vorderkante des h<strong>in</strong>teren<br />

Schornste<strong>in</strong>s e<strong>in</strong> kurzer spitzer Mast errichtet.<br />

Das Verandadeck wurde bis zur h<strong>in</strong>teren<br />

Brücke verlängert und zu e<strong>in</strong>em großen Li-<br />

Die EUROPA <strong>in</strong> der attraktiven Lackierung von Hapag Lloyd<br />

42 <strong>SchiffsModell</strong> 4/2012


dodeck um das e<strong>in</strong> Deck höher gelegte Außenschwimmbad<br />

umgebaut.<br />

Auf ihrer letzten Reise mit 541 deutschen<br />

und 78 holländischen Passagieren an Bord<br />

verließ das Schiff Amsterdam am 23. Juli<br />

1984. Nach Besuchen <strong>in</strong> Portsmouth, La<br />

Coruna, Vigo und Lissabon sollte am Sonntag,<br />

den 29. Juli das südspanische Cadiz<br />

angelaufen werden.<br />

Kurz nach 8.00 Uhr morgens stand das<br />

Schiff vor der Hafene<strong>in</strong>fahrt, um e<strong>in</strong>zulaufen,<br />

der Hafenlotse war bereits an Bord.<br />

E<strong>in</strong>e starke Strömung und W<strong>in</strong>d mit e<strong>in</strong>er<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeit von 80 km/h trieben<br />

das Schiff, das nicht <strong>in</strong> der Mitte des<br />

Fahrwassers fuhr, trotz Assistenz e<strong>in</strong>es<br />

Hafenschleppers unaufhaltsam auf die an<br />

Backbordseite bef<strong>in</strong>dliche Hafenmole zu.<br />

E<strong>in</strong>e Kollision mit der ste<strong>in</strong>igen Mole war<br />

unvermeidbar. Die COLUMBUS C rammte<br />

die Mole mit ihrer Backbordseite und erhielt<br />

mehrere große Lecks unter Wasser. Da sofort<br />

Wasser <strong>in</strong> die unteren Decks lief, wurde<br />

das Schiff mit Hilfe mehrerer Schlepper an<br />

den vorgesehenen Liegeplatz am Re<strong>in</strong>a Sofia<br />

Kai bugsiert. An der Pier legte sich das<br />

Schiff langsam auf Grund mit e<strong>in</strong>er Schlagseite<br />

von ca. 8 Grad nach Steuerbord.<br />

Die Passagiere, die unmittelbar nach der<br />

Kollision an Oberdeck gerufen wurden,<br />

konnten alle unversehrt das Schiff verlassen,<br />

wenn auch nur unter Mitnahme dessen,<br />

was sie am Körper trugen. Flugzeuge<br />

der Hapag-Lloyd-Fluggesellschaft brachten<br />

die Passagiere am nächsten Tag zurück<br />

nach Deutschland. Die holländischen Passagiere<br />

machten den Rest der Reise mit<br />

dem Bus.<br />

Den Auftrag zur Hebung des Schiffes erhielt<br />

die renommierte holländische Bergungsfirma<br />

Smit Tak aus Rotterdam. Am 22. August<br />

begannen die Arbeiten des Abdichtens der<br />

Lecks und des Auspumpens, die dann am 2.<br />

November zur Hebung führten.<br />

Bereits am 14. September erklärten die<br />

Vertreter von Lloyds Shipp<strong>in</strong>g Insurance,<br />

die das Schiff vorher besichtigt hatten, das<br />

Schiff zum Total-Verlust, bei e<strong>in</strong>em Alter von<br />

31 Jahren nicht ungewöhnlich.<br />

Die COLUMBUS C mit Schlagseite an der Pier von Cadiz<br />

Nur zwei Tage später stand <strong>in</strong> spanischen<br />

Zeitungen die Aussage des spanischen Hafenlotsen,<br />

dass das Schiff nicht auf se<strong>in</strong>e<br />

Anweisungen reagiert hätte.<br />

Dagegen versicherte die Reederei, dass<br />

ke<strong>in</strong>e technische Fehlfunktion vorlag.<br />

Anfang April 1985 brachten Schlepper das<br />

Wrack nach Barcelona zum Abwracken.<br />

Damit endete die Ära e<strong>in</strong>es Schiffes, das<br />

unter drei Flaggen fuhr und dessen L<strong>in</strong>ien<br />

so sehr an die große Zeit der Nordatlantik-<br />

Passagierschiffe er<strong>in</strong>nerten.<br />

Das Kreuzfahrtschiff MS EUROPA war, wie<br />

im vorangehenden Text mehrfach erwähnt,<br />

nicht das erste und auch nicht das letzte<br />

Schiff von NDL und Hapag-Lloyd, das diesen<br />

Namen trug bzw. heute führt.<br />

Auf die Vorgänger<strong>in</strong>nen soll hier aus Umfangsgründen<br />

nicht e<strong>in</strong>gegangen werden,<br />

nur auf die Nachfolger<strong>in</strong>nen: Mit der Bau-<br />

Nr. 1001 lief am 22.12.1980 bei der Werft<br />

Bremer Vulkan e<strong>in</strong>e neue EUROPA von<br />

Stapel, die von der Präsident<strong>in</strong> des Europäischen<br />

Parlaments, Madame Simone<br />

Die COLUMBUS C<br />

Veil, getauft wurde. Bei e<strong>in</strong>er Länge von<br />

199,6 m und e<strong>in</strong>er Breite von 28,5 m hatte<br />

der Neubau e<strong>in</strong>en Raum<strong>in</strong>halt von 33819<br />

BRT. Zwei MAN-Dieselmotoren von zusammen<br />

ca. 30000 PS, auf zwei Schrauben<br />

wirkend, sorgten für e<strong>in</strong>e Höchstgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

von 21 kn. Um die max. 600<br />

Passagiere kümmerten sich 300 Besatzungsangehörige.<br />

Nach der Ablieferung<br />

am 5.12.1981 an die Reederei Hapag-<br />

Lloyd lief die neue EUROPA am 8.1.1982<br />

von Genua zu ihrer ersten Kreuzfahrt aus,<br />

die um Afrika herum führte. Am 30.4.1992<br />

kollidierte die EUROPA im dichten Nebel<br />

ca. 330 Seemeilen östlich von Hongkong<br />

mit e<strong>in</strong>em griechischen Conta<strong>in</strong>erschiff.<br />

Nach e<strong>in</strong>er Notreparatur <strong>in</strong> S<strong>in</strong>gapur erfolgte<br />

die endgültige Wiederherstellung<br />

bei der Hapag-Lloyd Werft <strong>in</strong> Bremerhaven.<br />

Am 5.4.1998 wurde das Schiff an<br />

die Reederei Star Cruises <strong>in</strong> Nassau/<br />

Bahamas verkauft, unter weiterer Charterung<br />

von Hapag-Lloyd Kreuzfahrten bis<br />

zum 30.6.1999. Am 1.7.1999 erfolgte die<br />

Umbenennung <strong>in</strong> SUPERSTAR EURO-<br />

PE, weitere Namensgebungen folgten wie<br />

SUPERSTAR ARIES, HOLIDAY DREAM<br />

und seit Mai 2008 BLUE DE FRANCE bei<br />

der Reederei Croisieres de France.<br />

Die bisher letzte Träger<strong>in</strong> des Namens EU-<br />

ROPA ist das am 13.3.1999 bei der Werft<br />

Kvaerner Masa-Yards <strong>in</strong> Hels<strong>in</strong>ki/F<strong>in</strong>nland<br />

mit der Bau-Nr. 495 aufgeschwommene<br />

Schiff. Bei e<strong>in</strong>er Länge von 198,6 m und<br />

e<strong>in</strong>er Breite von 24 m ist es mit 28437<br />

BRZ vermessen. 261 Besatzungsangehörige<br />

sorgen sich um 410 Passagiere. Das<br />

Schiff, das noch <strong>in</strong> Fahrt bei Hapag-Lloyd<br />

Kreuzfahrten ist, startete am 17.9.1999 zu<br />

se<strong>in</strong>er ersten Kreuzfahrt, die von Hamburg<br />

nach Malaga führte. Diese EUROPA hat<br />

nicht mehr wie alle Vorgänger das Bremer<br />

Wappen als Bugzier, sondern das Hamburger<br />

Wappen und ist auch nicht mehr<br />

<strong>in</strong> Bremen, sondern <strong>in</strong> Nassau/Bahamas<br />

registriert.<br />

Fortsetzung im nächsten Heft<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012 43


DAMPFSCHIFFE<br />

Alles klar zur Jungfernfahrt<br />

Dieter Kempf<br />

H E C K R A D D A M P F E R<br />

PAUL JONES<br />

Heute existiert die Ära der legendären<br />

Raddampfer nur noch<br />

als nostalgische Er<strong>in</strong>nerung<br />

und ist den meisten von uns<br />

primär im Zusammenhang mit<br />

den Abenteuern von Tom Sawyer und Huckleberry<br />

F<strong>in</strong>n bekannt. Die heutzutage <strong>in</strong><br />

Fahrt bef<strong>in</strong>dlichen Mississippi-Raddampfer<br />

haben mit denen der damaligen Zeit nichts<br />

mehr geme<strong>in</strong>sam, es s<strong>in</strong>d Neubauten, die<br />

den Ansprüchen der Touristen genügen.<br />

Der typische „nordamerikanische Raddampfer“<br />

war auf dem Mississippi, aber natürlich<br />

auch auf vielen anderen Flüssen im<br />

E<strong>in</strong>satz. Der flache Rumpf und das große<br />

Schaufelrad am Heck ermöglichten das Befahren<br />

von flachen Gewässern. Se<strong>in</strong>erzeit<br />

waren sowohl Seitenrad- als auch Heckraddampfer<br />

unterwegs, die sich <strong>in</strong> ihrem<br />

grundsätzlichen Aufbau nicht gravierend<br />

vone<strong>in</strong>ander unterschieden. Als später die<br />

Eisenbahn die entsprechenden Gebiete<br />

erschloss, wurde dieser Schiffstyp für den<br />

Passagierverkehr überflüssig.<br />

Hierzulande machen sich die meisten auch<br />

e<strong>in</strong>e falsche Vorstellung von der Größe der<br />

damaligen Schiffe. So war z. B. die DELTA<br />

QUEEN ü. a. 86,9 m lang, 17,7 m, breit und<br />

hatte e<strong>in</strong>en Tiefgang von max. 2,1 m. Das<br />

Schaufelrad mit 28 Schaufeln hatte e<strong>in</strong>en<br />

Durchmesser von 8 m und e<strong>in</strong>e Breite von<br />

6,5 m.<br />

Für den Antrieb der Flussschiffe sorgten<br />

langsam laufende Dampfmasch<strong>in</strong>en, die die<br />

Schaufelräder mit etwa 20 Umdrehungen<br />

pro M<strong>in</strong>ute drehten. Dank der großen<br />

Durchmesser der Schaufelräder konnte die<br />

Radachse erheblich über der Wasserl<strong>in</strong>ie<br />

liegen und so g<strong>in</strong>g weniger Antriebsenergie<br />

verloren, da an diesen Schiffen die Schaufelräder<br />

mit starren Schaufeln ausgerüstet<br />

waren. Bei e<strong>in</strong>em Schaufelrad solch e<strong>in</strong>es<br />

Typs geht bei kle<strong>in</strong>eren Durchmessern<br />

nämlich viel Antriebsenergie dadurch verloren,<br />

dass die schräg e<strong>in</strong>- und austauchenden<br />

Schaufeln neben dem Vortrieb auch<br />

viel Kraft dazu aufwenden müssen, Wasser<br />

sowohl nach unten als auch nach oben weg-<br />

44 <strong>SchiffsModell</strong> 4/2012


Standmodell „K<strong>in</strong>g of Mississippi“<br />

Die DELTA QUEEN (Foto: Wikipedia)<br />

zudrücken. Bei europäischen Raddampfern<br />

werden daher meist Schaufelräder mit beweglichen<br />

Schaufeln e<strong>in</strong>gesetzt, die dank<br />

e<strong>in</strong>er Exzentersteuerung immer senkrecht<br />

<strong>in</strong>s Wasser e<strong>in</strong>- und wieder austauchen.<br />

Ich habe mich von dem Film „Leben am<br />

Mississippi“ <strong>in</strong>spirieren lassen. In diesem<br />

Film spielt die PAUL JONES, auf der Samuel<br />

Langhorne Clemens alias Mark Twa<strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>e Lehrzeit als Lotse verbr<strong>in</strong>gt, e<strong>in</strong>e<br />

wesentliche Rolle. Die fasz<strong>in</strong>ierenden Filmszenen<br />

an Bord dieses Heckraddampfers<br />

haben mich letztendlich zum Bau e<strong>in</strong>es<br />

Modell-Dampfschiffes angeregt.<br />

Rückblick <strong>in</strong>s Jahr 1998<br />

Der Rumpf im<br />

Rohbau<br />

Damals hatte alles mit e<strong>in</strong>em Baukasten<br />

des Heckraddampfers „K<strong>in</strong>g of Mississippi“<br />

begonnen. Schon während der Bauphase<br />

liebäugelte ich damit, dieses Standmodell<br />

später e<strong>in</strong>mal als Fahrmodell zu fertigen<br />

und mit e<strong>in</strong>er funktionstüchtigen Dampfmasch<strong>in</strong>e<br />

auszustatten.<br />

Der Plan für die Rumpfteile wurde dementsprechend<br />

vergrößert und die Teile aus<br />

e<strong>in</strong>seitig Cu-beschichtetem GfK-Plattenmaterial<br />

zusammengelötet und verschliffen.<br />

So entstand e<strong>in</strong> stabiles Urmodell, von<br />

dem e<strong>in</strong>e GfK-Negativform gefertigt wurde,<br />

<strong>in</strong> der ich dann den endgültigen Rumpf<br />

lam<strong>in</strong>ieren konnte. Mit nur drei Spanten<br />

aus 5-mm-GfK-Plattenmaterial und dem<br />

als Deck verwendeten 1-mm-GfK-Material<br />

hatte ich e<strong>in</strong>en wasserfesten und robusten<br />

Rumpf vorliegen. Balkenbucht und Deckssprung<br />

wurden mittels Materiale<strong>in</strong>kerbungen<br />

entspannt und mit e<strong>in</strong>gelöteten<br />

GfK-Verstrebungen <strong>in</strong> Form gehalten. Am<br />

schräg verlaufenden Heck habe ich e<strong>in</strong>e<br />

entsprechend abgew<strong>in</strong>kelte Aluplatte e<strong>in</strong>lam<strong>in</strong>iert,<br />

die so ausgefräst ist, dass sie<br />

mit den aufgeschraubten Lagerböcken als<br />

Auflage für das Heckrad dient.<br />

Alle Aufbauten wurden aus 0,8 mm starken<br />

GfK-Platten gefertigt und mit 1 x 10-mm-<br />

Kiefernleisten beklebt. Da ich mich zum<strong>in</strong>dest<br />

bei der farblichen Gestaltung an die<br />

großen Vorbilder halten wollte, bekamen<br />

alle Holzwände der Aufbauten e<strong>in</strong>en Anstrich<br />

mit mattweißer Farbe, womit ich die<br />

se<strong>in</strong>erzeit verwendete Kalkfarbe imitierte.<br />

Das Ma<strong>in</strong>deck wurde mit Furnierstreifen beplankt<br />

und mehrmals mit klarem Bootslack<br />

gestrichen. Speziell bei den filigranen Teilen<br />

habe ich bewusst sehr große Abstriche<br />

gemacht, denn beim E<strong>in</strong>satz solch e<strong>in</strong>es<br />

Dampfers als Fahrmodell wären zu viele<br />

Details e<strong>in</strong>fach zu empf<strong>in</strong>dlich. Auch so erfordern<br />

Transport und das Zuwasserlassen<br />

schon viel F<strong>in</strong>gerspitzengefühl, damit nichts<br />

<strong>in</strong> die Brüche geht.<br />

Der Rumpf mit se<strong>in</strong>er Länge von 1,20 m und<br />

der Breite von 26 cm bot genug Platz für<br />

die Unterbr<strong>in</strong>gung e<strong>in</strong>er Dampfanlage. Die<br />

komplette Dampfanlage mit allem Zubehör<br />

fertigte mir e<strong>in</strong> Kollege aus dem Kreis der<br />

Nürnberger Dampffreunde. Die Dampfmasch<strong>in</strong>e<br />

ist e<strong>in</strong>e oszillierende Zweizyl<strong>in</strong>dermasch<strong>in</strong>e<br />

mit konstruktionsbed<strong>in</strong>gter Untersetzung<br />

von 1,6:1 am Masch<strong>in</strong>enabtrieb.<br />

E<strong>in</strong> solcher Heckraddampfer benötigt ger<strong>in</strong>ge<br />

Drehzahlen am Heckrad bei gleichzeitig<br />

hohem Drehmoment. Diese Anforderung<br />

wurde durch e<strong>in</strong>e zusätzliche Transmissionsuntersetzung<br />

von 3:1 erreicht.<br />

Kaum e<strong>in</strong>gebaut, konnte ich die erste Erprobung<br />

der Dampfanlage kaum abwarten.<br />

Am Rand e<strong>in</strong>es Swimm<strong>in</strong>gpools begann<br />

die Anheizphase. Der Gasbrenner erhitzte<br />

das Wasser im Dampfkessel und als das<br />

Manometer 2 bar Dampfdruck anzeigte,<br />

setzte ich den Rumpf noch ohne Aufbau<br />

<strong>in</strong>s Wasser. Über die RC-Anlage öffnete ich<br />

das Dampfventil und langsam setzte sich<br />

der Antriebsstrang <strong>in</strong> Bewegung. Dank der<br />

ger<strong>in</strong>gen Drehzahl des Heckrades spritzte<br />

auch ke<strong>in</strong> Wasser zu den Heckaufbauten<br />

hoch. Während der ersten Proberunden<br />

konnte ich feststellen, dass die beiden<br />

Ruderblätter für e<strong>in</strong>e gute Steuerfähigkeit<br />

sorgten. So weit so gut.<br />

Das böse Erwachen kam erst, als ich<br />

jetzt den Aufbau auf das Ma<strong>in</strong>deck setzen<br />

wollte ... Mit e<strong>in</strong>em schnellen Griff konnte<br />

ich den Aufbau gerade noch wieder abheben,<br />

bevor das Schiff kenterte.<br />

Ich konnte den Fahrbetrieb ohne Aufbauten<br />

zwar fortsetzen und dabei zum<strong>in</strong>dest die<br />

Dampfanlage samt Antrieb testen, dass ich<br />

den Fehler mit dem zu hohen Schwerpunkt<br />

aber nicht so ohne weiteres würde beheben<br />

können, hatte ich schnell begriffen.<br />

Daher überlegte ich, wie man den Schwerpunkt<br />

weiter nach unten verlegen könnte:<br />

Leichtere Baumaterialien, e<strong>in</strong>e Verr<strong>in</strong>gerung<br />

der Anzahl der Decks bei den Aufbauten,<br />

e<strong>in</strong>e Verbreiterung und e<strong>in</strong>e Erhöhung<br />

des Rumpf-Tiefgangs sollten das Kentern<br />

eigentlich verh<strong>in</strong>dern können. Da die hohen<br />

Aufbauten schon bei leichtestem W<strong>in</strong>d<br />

wie e<strong>in</strong> Segel wirken, fährt man mit solch<br />

e<strong>in</strong>em Modell besser nur bei W<strong>in</strong>dstille. Inzwischen<br />

weiß ich aus eigener Erfahrung,<br />

dass e<strong>in</strong> solches Modell am besten mit e<strong>in</strong>er<br />

Kielflosse mit untergehängtem Ballast<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden kann. Aber selbst dann<br />

hat der flache Rumpf mit se<strong>in</strong>em nur ger<strong>in</strong>gen<br />

Freibord so se<strong>in</strong>e Tücken, schon bei<br />

leichtem Wellengang kann das Ma<strong>in</strong>deck<br />

überspült werden.<br />

Oszillierende 2-Zyl.-Masch<strong>in</strong>e<br />

mit Untersetzung<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012 45


Beim Nachbau e<strong>in</strong>es entsprechenden Vorbilds<br />

muss man folglich bereit se<strong>in</strong>, den e<strong>in</strong>en<br />

oder anderen Kompromiss e<strong>in</strong>zugehen,<br />

vorausgesetzt natürlich, man kennt die Problematik<br />

bereits bei Baubeg<strong>in</strong>n, denn e<strong>in</strong><br />

nachträgliches Abändern ist nur mit großem<br />

Aufwand zu realisieren. Da für mich zum<br />

damaligen Zeitpunkt e<strong>in</strong> Neubau mangels<br />

Erfahrung nicht <strong>in</strong> Frage kam, wurde der<br />

Dampfer im unvollendeten Zustand erst e<strong>in</strong>mal<br />

im Keller verstaut.<br />

In den Folgejahren habe ich mich dann<br />

mit anderen Dampfschiffen beschäftigt.<br />

Es verg<strong>in</strong>g folglich fast e<strong>in</strong> Jahrzehnt, bis<br />

mir zu Beg<strong>in</strong>n me<strong>in</strong>er Rentnerzeit wieder<br />

der Gedanke kam, e<strong>in</strong>en Mississippidampfer<br />

zu bauen. Durch die <strong>in</strong>zwischen<br />

gewonnene Erfahrung gelang es mir, mit<br />

me<strong>in</strong>em Seitenraddampfer SCARLETT e<strong>in</strong><br />

erfolgreiches Projekt durchzuführen (siehe<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 1 und 4/2011).<br />

Zu dieser Zeit kamen dann auch wieder<br />

Er<strong>in</strong>nerungen an me<strong>in</strong>en <strong>in</strong>zwischen verstaubten<br />

Heckraddampfer auf. Mit den beim<br />

Kielflosse aus CfK mit Ballastgewicht<br />

Heck-Schaufelrad mit Zubehör<br />

Der Umbau des Rumpfes<br />

Bau der SCARLETT gewonnenen Erkenntnissen,<br />

traute ich mir nun zu, die erforderlichen<br />

Umbauten vorzunehmen.<br />

Ich hatte mir drei Umbaustufen ausgedacht,<br />

die mir zu e<strong>in</strong>em erfolgreichen<br />

Fahrmodell verhelfen sollten. Als Erstes<br />

veränderte ich die Rumpfhöhe, um zum<br />

e<strong>in</strong>en mehr Freibord zu erhalten und zum<br />

anderen den Schwerpunkt herabsetzen zu<br />

können. Dafür wurde auf den Rumpfboden<br />

e<strong>in</strong>e 5 cm starke Balsaplatte aufgeklebt<br />

und danach <strong>in</strong>nen passend ausgeschnitten.<br />

Nun habe ich noch e<strong>in</strong>e neue GfK-Bodenplatte<br />

montiert und das Balsaholz auf<br />

der Innenseite mit GfK-Platten verkleidet<br />

und mit Harz versiegelt. So konnte ich die<br />

gesamte Dampfanlage um volle 5 cm tiefer<br />

platzieren. Die umlaufenden Stirnseiten<br />

der Balsaplatte wurden dem Rumpfverlauf<br />

entsprechend geschliffen.<br />

Rumpf-Unterseite mit<br />

Befestigung für Kielflosse<br />

Decksauflage mit Decksstützen und Rel<strong>in</strong>g<br />

Als Nächstes habe ich den Rumpf verbreitert:<br />

Die schrägen Rumpfseiten wurden mit<br />

Hartschaumplatten beklebt und diese dem<br />

Formverlauf zum Bug h<strong>in</strong> angepasst.<br />

Die größte Hoffnung setzte ich <strong>in</strong> die Anbr<strong>in</strong>gung<br />

e<strong>in</strong>er Kielflosse, mit deren Hilfe<br />

ich den Schwerpunkt noch tiefer legen<br />

wollte. Da die Kielflosse nebst Ballast aber<br />

jederzeit demontierbar se<strong>in</strong> sollte, wurde<br />

an der Unterseite des Rumpfes e<strong>in</strong>e Befestigungsvorrichtung<br />

angeharzt, die die<br />

Kielflosse nebst Ballastgewicht aufnimmt.<br />

Anschließend erhielt der gesamte, solchermaßen<br />

veränderte Rumpf e<strong>in</strong>en Überzug<br />

mit Glasgewebe und Harz, wurde gespachtelt<br />

und verschliffen. Der veränderte Rumpf<br />

hat jetzt nach dem Umbau e<strong>in</strong>e Breite<br />

von 31 cm, die Rumpfhöhe beträgt knapp<br />

11 cm. Die Kielflosse misst 190 x 230 x<br />

2 mm, das verschiebbare Ballastgewicht<br />

br<strong>in</strong>gt 1,4 kg auf die Waage.<br />

Während der W<strong>in</strong>termonate konnte ich viele<br />

der noch anstehenden Arbeiten verrichten,<br />

und weil die benötigten Materialteile größtenteils<br />

schon fertig waren und nur noch auf<br />

ihre Verarbeitung warteten, g<strong>in</strong>g es auch<br />

recht zügig voran.<br />

Mit der Verwendung von leichteren Baumaterialien<br />

und diversen Aussparungen versuchte<br />

ich, das Gewicht der Aufbauten so<br />

weit wie möglich zu reduzieren, damit die<br />

E<strong>in</strong>tauchtiefe des Modells trotz des zusätzlichen<br />

Ballastgewichtes noch e<strong>in</strong>igermaßen<br />

passen würde. So entstand z. B. das Hur-<br />

46 <strong>SchiffsModell</strong> 4/2012


icanedeck aus 0,5 mm starkem GfK. Die<br />

Außenkontur im Bugbereich konnte ich vom<br />

Boilerdeck abzeichnen und sogar mit e<strong>in</strong>er<br />

Schere bearbeiten, dann wurden an den<br />

Außenkanten der Unterseite Biegeleisten<br />

aus Buche als Kantenschutz angeklebt.<br />

Für die Decksbeplankung nahm ich Furnierleisten<br />

aus Buche, die ich mit Weißleim<br />

auf das GfK-Deck aufklebte. Die Seitenwände<br />

der Kajüten beplankte ich mit grob<br />

gemaserten Kiefernleisten, um so die se<strong>in</strong>erzeit<br />

recht grobe Holzverarbeitung auf<br />

den Vorbildern nachzuempf<strong>in</strong>den. Auf dem<br />

Hurri canedeck platzierte ich noch e<strong>in</strong>en<br />

niedrigen Aufbau, der die Oberlichter des<br />

Speisesaals aufnimmt.<br />

Für die Abspannung der Schornste<strong>in</strong>e<br />

besorgte ich mir e<strong>in</strong>ige Meter nylonummanteltes<br />

Stahlseil mit 0,6 mm Stärke und<br />

die passenden Quetschhülsen über das<br />

Internet.<br />

Unterhalb des Hurricanedecks habe ich mir<br />

mittels kle<strong>in</strong>er Zugfedern e<strong>in</strong>e Spannvorrichtung<br />

für die e<strong>in</strong>zelnen Abspanndrähte<br />

e<strong>in</strong>gebaut.<br />

Das doppelstöckige Pilot House mit den<br />

großen Fenstern habe ich nach e<strong>in</strong>em<br />

konkreten Vorbild gefertigt. Auf die Seitenwände<br />

von Pilot House, Masch<strong>in</strong>enhaus<br />

und auf das Heck des Hurricanedecks<br />

klebte ich <strong>in</strong> unterschiedlichen Buchstabengrößen<br />

den Schiffsnamen auf. Diese<br />

Pilot House<br />

Buchstaben habe ich zwischen me<strong>in</strong>en<br />

Schmalfilmutensilien aus den 1970er-<br />

Jahren gefunden. (Typisch Modellbauer, es<br />

wird nichts weggeworfen, evtl. kann man<br />

es ja noch e<strong>in</strong>mal brauchen.)<br />

Dampfanlage<br />

Nachdem das Modell nach Ausführung aller<br />

Lackierarbeiten nun weitgehend fertig gestellt<br />

war, wurde es Zeit, sich noch um die<br />

Dampfanlage zu kümmern.<br />

Als Dampfkessel kommt e<strong>in</strong> liegender<br />

Flammrohrkessel (100 x 200 mm) mit trockener<br />

Umkehrkammer zum E<strong>in</strong>satz. Das<br />

bedeutet, dass der Kam<strong>in</strong> über dem Brenner<br />

verbaut ist. Der Vorteil liegt u. a. dar<strong>in</strong>,<br />

dass die Abgastemperaturen niedriger s<strong>in</strong>d.<br />

Weitere Ausstattungskriterien: je sieben<br />

Quersiede- und Rauchrohre, Flammrohr mit<br />

35 mm Durchmesser, daraus ergibt sich e<strong>in</strong><br />

Wasser<strong>in</strong>halt des fertigen Kessels von 730<br />

ml. Das Gesamtgewicht des leeren Kessels<br />

beträgt 2,34 kg. Da es e<strong>in</strong>en Kessel mit<br />

diesen Vorgaben nicht „von der Stange“ zu<br />

Boilerdeck mit Kajüten<br />

Oberseite des Hurricanedecks<br />

Der Bau schreitet voran<br />

Abspannung der Schornste<strong>in</strong>e<br />

Der Flammrohrkessel<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012 47


Gastank, Brenner und Regele<strong>in</strong>heit<br />

Liegend montierte Dampfmasch<strong>in</strong>e<br />

Kessel fertig montiert<br />

Adapterteile für Abgas- und Abdampfführung<br />

<strong>in</strong> den Schornste<strong>in</strong><br />

kaufen gab, holte ich mir entsprechende Angebote<br />

e<strong>in</strong> und ließ den Kessel von e<strong>in</strong>em<br />

renommierten Fachmann nach me<strong>in</strong>en<br />

Wünschen <strong>in</strong>kl. aller Armaturen fertigen.<br />

Die genaue Platzierung aller Komponenten<br />

der Dampfanlage erfolgte während<br />

e<strong>in</strong>es Schwimmtests des Rumpfes, um die<br />

Positionen der e<strong>in</strong>zelnen Teile bei Bedarf<br />

gleich korrigieren zu können. Der Abgaskam<strong>in</strong><br />

des Dampfkessels ist allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong><br />

Fixpunkt, da sich <strong>in</strong> dessen unmittelbarer<br />

Nähe natürlich die Schornste<strong>in</strong>e des Modells<br />

bef<strong>in</strong>den müssen. Die Dampfmasch<strong>in</strong>e<br />

habe ich wegen der besseren Schwerpunktlage<br />

liegend verbaut. Um mit der<br />

Antriebsmechanik über das Deck h<strong>in</strong>auszukommen,<br />

benötigte ich daher wieder<br />

e<strong>in</strong>e Transmission.<br />

Bei der Positionswahl von Gastank und<br />

Kondensatbehälter ist natürlich auch darauf<br />

zu achten, dass sich während des<br />

Betriebs ke<strong>in</strong>e gravierenden Gewichtsverschiebungen<br />

ergeben, die das Fahrverhalten<br />

und somit das Fahrbild verändern.<br />

Solche Gewichtsverschiebungen können<br />

aufgrund der schw<strong>in</strong>denden Wassermenge<br />

im Dampfkessel, des Gasverbrauchs und<br />

der ständigen Bildung von Kondensatflüssigkeit<br />

entstehen. Bei geschickter Platzierung<br />

von Gastank und Kondensatbehälter<br />

heben sich die während des Betriebs <strong>in</strong><br />

diesen Komponenten entstehenden Gewichtsänderungen<br />

nahezu auf und da der<br />

Dampfkessel mittig auf der Längsachse<br />

des Modells verbaut ist, ergibt sich durch<br />

den Wasserverbrauch ke<strong>in</strong>e Veränderung<br />

der Trimmung.<br />

Dank der neuen Platzverhältnisse konnte<br />

ich noch etliche Regelventile (zwei Abdampfauslassventile,<br />

e<strong>in</strong> Kondensatauslassventil,<br />

e<strong>in</strong>e Abdampfzuführung), e<strong>in</strong>en<br />

größeren Kondensatbehälter und e<strong>in</strong>en 300<br />

ml fassenden Gastank e<strong>in</strong>bauen.<br />

Wie es sich für e<strong>in</strong>en ordentlichen Dampfer<br />

gehört, sollte das Modell natürlich auch aus<br />

den Kam<strong>in</strong>en „rauchen“. Da die Befeuerung<br />

des Modells mittels Gas im Gegensatz zum<br />

Orig<strong>in</strong>al allerd<strong>in</strong>gs für rauchfreie Abgase<br />

sorgt, musste ich mir hier schon etwas e<strong>in</strong>fallen<br />

lassen, um das gewünschte „Rauchen“<br />

zu erzeugen, das somit natürlich nur<br />

e<strong>in</strong> „Dampfen“ ist.<br />

Der gesamte Decksaufbau samt Schornste<strong>in</strong>en<br />

ist so konstruiert, dass er abnehmbar<br />

ist und dadurch e<strong>in</strong>en guten Zugang<br />

zur Dampfanlage ermöglicht. Dazu ist e<strong>in</strong>e<br />

„offene“ Zuleitung zwischen dem Abgaskam<strong>in</strong><br />

des Kessels und e<strong>in</strong>em der beiden<br />

Schornste<strong>in</strong>e erforderlich. Da beim Kessel<br />

der Kam<strong>in</strong>ausgang mittig sitzt, brauchte<br />

ich e<strong>in</strong>en Kam<strong>in</strong>adapter und für die Abgasführung<br />

e<strong>in</strong> flexibles Wellrohr (Zubehör<br />

von e<strong>in</strong>er Kfz-Standheizung). In den<br />

Kam<strong>in</strong> adapter wurde e<strong>in</strong> geformtes Kupferröhrchen<br />

für den Abdampf e<strong>in</strong>gelötet.<br />

So kann das Abgas des Brenners zusammen<br />

mit dem Abdampf über das Wellrohr<br />

<strong>in</strong> die Rauchfangglocke des betreffenden<br />

Schornste<strong>in</strong>s geleitet werden. Vorsorglich<br />

habe ich e<strong>in</strong>e zusätzliche Nacherhitzerschlange<br />

für den Abdampf <strong>in</strong> der Umkehrkammer<br />

des Dampfkessels <strong>in</strong>stalliert.<br />

Damit ist gewährleistet, dass die Schornste<strong>in</strong>e,<br />

trotz der relativ weiten Wegstrecke<br />

mit ausreichend heißem Abdampf versorgt<br />

werden. Um beide Schornste<strong>in</strong>e „rauchen“<br />

zu lassen, wird die Abdampfleitung noch<br />

mittels e<strong>in</strong>es Y-Verteilerstücks zu den<br />

Schornste<strong>in</strong>en verlegt.<br />

Der Abdampf, der aus dem Kondensatbehälter<br />

über e<strong>in</strong> Regelventil ausgeleitet wird,<br />

ist mittels Silikonschlauch mit dem E<strong>in</strong>lassstutzen<br />

e<strong>in</strong>es Drei-Wege-Verteilerventils<br />

verbunden, die beiden Auslassstutzen haben<br />

jeweils auch e<strong>in</strong>e Schlauchverb<strong>in</strong>dung<br />

zu zwei e<strong>in</strong>gebauten Rohrstücken, die den<br />

Abdampf senkrecht nach oben <strong>in</strong> die beiden<br />

Abdampfkam<strong>in</strong>e leiten. Die Mississippidampfer<br />

des 19. Jahrhunderts besaßen<br />

auf dem Hurricanedeck zwei Abdampfkam<strong>in</strong>e,<br />

deren Dampfausstoß im Wechsel der<br />

arbeitenden Dampfzyl<strong>in</strong>der erfolgte. Die<br />

beiden Abdampfkam<strong>in</strong>e der PAUL JONES<br />

werden, wie schon bei me<strong>in</strong>er SCARLETT,<br />

mit e<strong>in</strong>em bewährten exzentergesteuerten<br />

Verteilerventil betrieben. Das Exzenterlager<br />

sitzt auf der Antriebswelle und bewegt bei<br />

jeder Umdrehung über e<strong>in</strong> Gestänge den<br />

Hebelarm am Drei-Wege-Ventil. Dabei öffnet<br />

es wechselweise den Auslass für den<br />

jeweiligen Abdampfkam<strong>in</strong>.<br />

Auf den Schiffen des Mississippigebiets<br />

wurde hauptsächlich Baumwolle transpor-<br />

Frachtgut<br />

48 Umkehrkammer mit Dampf-<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012<br />

Nacherhitzerschlangen


L<strong>in</strong>ks oben das exzentergesteuerte<br />

Drei-Wege-Ventil<br />

Kondensatbehälter mit Abdampfleitungen<br />

zu den Kam<strong>in</strong>en<br />

tiert und solches Frachtgut durfte auf der<br />

PAUL JONES folglich nicht fehlen. Die Säcke<br />

wurden beidseitig auf dem Ma<strong>in</strong>deck<br />

gestapelt und als „Sichtschutz“ nur dort<br />

platziert, wo der E<strong>in</strong>blick auf das „neuzeitliche<br />

Zubehör“ die Nostalgie gestört hätte.<br />

Das Manometer h<strong>in</strong>gegen ist so platziert,<br />

dass es auch bei e<strong>in</strong>er Vorbeifahrt erkennbar<br />

ist.<br />

RC-Anlage<br />

Die Positionen der Servos wurden so gewählt,<br />

dass die Gestänge möglichst direkt<br />

und geradl<strong>in</strong>ig montiert werden konnten.<br />

Das Öffnen und Schließen des Gasabsperrventils<br />

erfolgt über e<strong>in</strong>en Kippschalter<br />

am Sender, das RC-Dampfventil wird<br />

stufenlos mittels e<strong>in</strong>es Drehgebers, die<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeit und Fahrtrichtung sowie<br />

die Ruderfunktion herkömmlich über die<br />

beiden Steuerknüppel betätigt. Es war natürlich<br />

sehr spannend, die erste Inbetriebnahme<br />

der PAUL JONES mit ihrem neuen<br />

Dampfkessel und das Zusammenspiel aller<br />

Komponenten <strong>in</strong> Ruhe zu beobachten.<br />

Nach ca. 10 m<strong>in</strong> Anheizzeit zeigte das<br />

Manometer 3 bar Kesseldruck an. Den<br />

Verdrängungsöler hatte ich schon zuvor<br />

mit Heißdampföl befüllt. Durch die Verwendung<br />

e<strong>in</strong>es 300 ml fassenden Gastanks<br />

b<strong>in</strong> ich auf der sicheren Seite und muss<br />

nach dem Anheizen nicht noch e<strong>in</strong>mal Gas<br />

nachfüllen. Die Erwärmung des Gastanks<br />

mit Abdampf arbeitete hervorragend und<br />

das angeschlossene Druckm<strong>in</strong>derungsventil<br />

der Regelautomatik hielt den Gasdruck<br />

während der Testphase auf e<strong>in</strong>em<br />

konstanten Wert. Die Verwendung e<strong>in</strong>es<br />

Ruderblätter am Heck<br />

Jungfernfahrt<br />

solchen Bauteils halte ich für sehr empfehlenswert,<br />

denn sobald sich das Modellschiff<br />

außerhalb der Griffweite bef<strong>in</strong>det, ist<br />

e<strong>in</strong> Nachregeln des Gasdrucks von Hand<br />

ja nicht mehr möglich.<br />

Die neue Dampfanlage hatte somit ihre<br />

Feuertaufe bestanden und damit me<strong>in</strong>e Erwartungen<br />

<strong>in</strong> fast allen Punkten erfüllt. Die<br />

E<strong>in</strong>schränkung „fast“ betraf nur die negative<br />

Erfahrung mit der Untersetzung 1:1 <strong>in</strong> der<br />

Transmission. In mehreren Testläufen stellte<br />

sich heraus, dass hier unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e Untersetzung<br />

nötig ist, da der auf der Transmissionswelle<br />

montierte Exzenterantrieb doch<br />

e<strong>in</strong>iges an Kraft benötigt, die den Anlauf<br />

der Masch<strong>in</strong>e aus dem Stand erschwert.<br />

Ich habe mich daher für e<strong>in</strong>e Untersetzung<br />

von 1,66:1 entschieden, die e<strong>in</strong>en guten<br />

Kompromiss aus erbrachtem Drehmoment<br />

und Dampfverbrauch ergibt. Wählt man die<br />

Untersetzung nämlich zu groß (z. B. 3:1),<br />

resultiert dies <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er hohen Drehzahl der<br />

Dampfmasch<strong>in</strong>e mit entsprechend gesteigertem<br />

Dampfverbrauch.<br />

Auch die Größe des Kondensatbehälters ist<br />

passend, denn nach Verbrauch des Kesselwassers<br />

musste ich e<strong>in</strong>e Kondensatmenge<br />

von 150 ml absaugen. Bei e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>eren<br />

Kondensatbehälter hätte sich bestimmt e<strong>in</strong><br />

Rückstau aufgebaut und dabei die Masch<strong>in</strong>endrehzahl<br />

abgedrosselt. Me<strong>in</strong>e Hobbykollegen<br />

halfen mir bei den o. g. E<strong>in</strong>stellungen<br />

mit Rat und Tat. Sie waren durch<br />

me<strong>in</strong>e speziellen Wunschvorstellungen mit<br />

Transmission mit Untersetzung<br />

diversen Lötarbeiten <strong>in</strong>volviert gewesen und<br />

schon deshalb daran <strong>in</strong>teressiert, ob me<strong>in</strong>e<br />

Konstruktion und ihre Umsetzung auch den<br />

gewünschten Erfolg erzielen würden.<br />

Fahrbetrieb<br />

Am Nachmittag desselben Tages habe ich<br />

noch e<strong>in</strong>en Probelauf auf dem Nürnberger<br />

Dutzendteich durchgeführt. Wie ich schon<br />

vermutete, verlief die Testfahrt mit e<strong>in</strong>em<br />

schönen Wellenbild im Heckbereich und<br />

ohne dass Spritzwasser <strong>in</strong>s Schiff geschaufelt<br />

wurde. Bewundernswert war der relativ<br />

enge Kurvenradius.<br />

E<strong>in</strong>e Änderung musste dann doch noch<br />

erfolgen, denn es hat sich herausgestellt,<br />

dass die 8 mm starke Transmissionsachse<br />

aus Alu-Material zu labil ist. Ich habe mich<br />

deshalb für e<strong>in</strong>en Austausch gegen e<strong>in</strong> Teil<br />

aus V2A entschieden.<br />

Rückblickend auf die 12-monatige Bauzeit<br />

<strong>in</strong>kl. der Umbauarbeiten b<strong>in</strong> ich vom Ergebnis<br />

begeistert und, weil ja eigentlich alles<br />

hervorragend funktioniert hat, auch e<strong>in</strong> wenig<br />

stolz.<br />

Technische Daten<br />

Gesamtlänge<br />

Breite<br />

Gesamthöhe<br />

Gesamtgewicht<br />

120 cm<br />

31 cm<br />

53 cm<br />

13,8 kg<br />

(ohne Ballastgewicht)<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012 49


VERANSTALTUNGEN<br />

H.-J. Welz<br />

Schiffsmodell Cup<br />

auf den Bürgerseen<br />

50<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012


B<br />

ereits zum 8. Mal veranstaltet<br />

die Firma Graupner <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

mit dem Schiffsmodell-<br />

Sport-Club Stuttgart e. V. den Graupner<br />

Schiffsmodell-Cup für Modellrennboote<br />

und vorbildgetreue Schiffsmodelle auf den<br />

Bürgerseen bei Kirchheim/Teck. In diesem<br />

Jahr f<strong>in</strong>det die Veranstaltung am 27. und<br />

28. Mai (Pf<strong>in</strong>gsten) statt. Die Wettkämpfe<br />

für die elektrisch angetriebenen Rennboote<br />

werden am Pf<strong>in</strong>gstsonntag veranstaltet, am<br />

Pf<strong>in</strong>gstmontag gibt es Vorführungen von<br />

vorbildgetreuen Schiffsmodellen, Segelbooten,<br />

dampfbetriebenen Schiffsmodellen und<br />

Speed-Modellrennbooten. Im Ausstellungszelt<br />

wird es auch historische Standmodelle<br />

zu sehen geben.<br />

An dieser Veranstaltung kann jeder, der<br />

über e<strong>in</strong> Modellboot verfügt, teilnehmen,<br />

Gleiches gilt für die Rennboot-Wettbewerbe<br />

sofern das Boot den jeweiligen Klassenvorschriften<br />

entspricht. Bei genügend Teilnehmer<strong>in</strong>teresse<br />

beg<strong>in</strong>nt das Schaufahren für<br />

vorbildgetreue Modelle bereits am Abend<br />

des 27. Mai bei Beg<strong>in</strong>n der Dämmerung mit<br />

beleuchteten Modellen.<br />

Zu diesem großen Schiffsmodelltreffen<br />

werden an beiden Tagen jeweils ca. 80 Teilnehmer<br />

mit 150 Modellen anreisen, auch<br />

aus den europäischen Nachbarländern. Die<br />

Vorführungen der Modelle werden <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Kategorien zusammengefasst:<br />

Yachten, Segelschiffe, U-Boote, graue Flotte,<br />

Arbeitsschiffe, Rettungsboote, Dampfschiffe,<br />

Funktionsmodelle usw. Damit die<br />

wertvollen Modelle auch bei e<strong>in</strong>em eventuellen<br />

Regenschauer geschützt s<strong>in</strong>d, wird e<strong>in</strong><br />

großes Zelt aufgestellt.<br />

Die Firma Graupner baut an beiden Tagen<br />

e<strong>in</strong>en großen Informationsstand auf, an dem<br />

sich das Publikum über die neuesten Entwicklungen<br />

und Modelle <strong>in</strong>formieren kann.<br />

Interessenten bekommen selbstverständlich<br />

auch im Fahrerlager Antworten auf ihre Fragen,<br />

denn die Starter geben den Besuchern<br />

bereitwillig Auskunft über die technischen<br />

Details ihrer Boote.<br />

Für die Verpflegung der Zuschauer und Teilnehmer<br />

wird auch <strong>in</strong> diesem Jahr wieder<br />

der Angelvere<strong>in</strong> Kirchheim/Teck sorgen,<br />

unter anderem mit frisch geräucherten oder<br />

gegrillten Forellen. Der E<strong>in</strong>tritt ist frei. Parkplätze<br />

für Besucher stehen <strong>in</strong> der näheren<br />

Umgebung des Wettkampfgeländes zur Verfügung<br />

(bitte den H<strong>in</strong>weisschildern folgen).<br />

Am Pf<strong>in</strong>gstmontag wird e<strong>in</strong>e Bewertung der<br />

vorbildgetreuen Modelle durch das Publikum<br />

durchgeführt. Deren Beurteilung entscheidet,<br />

welche drei Modelle mit Preisen<br />

belohnt werden. Der Abstimmungszettel<br />

der Besucher nimmt dann an e<strong>in</strong>er Verlosung<br />

teil, für die drei Gew<strong>in</strong>ner gibt es<br />

schöne Preise aus dem Programm der Firma<br />

Graupner. Speziell für K<strong>in</strong>der wird auch<br />

wieder e<strong>in</strong> Publikumsfahren angeboten, das<br />

mit e<strong>in</strong>em Kapitänspatent und e<strong>in</strong>er netten<br />

Er<strong>in</strong>nerung belohnt wird. Unterstützt werden<br />

die K<strong>in</strong>der dabei von erfahrenen Schiffsmodellbauern.<br />

Weitere Informationen auch unter:<br />

www.smc-stuttgart.de und<br />

www.graupner.de<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012<br />

51


Aus unserem Buchprogramm<br />

Gerhard O. W. Fischer<br />

Mar<strong>in</strong>eschiffe<br />

SAR- und Küstenwachboote<br />

Umfang 128 Seiten<br />

Abbildungen 294<br />

Best.-Nr. 692<br />

Preis 15,60 [D]<br />

Konrad Algermissen<br />

Hochseeschlepper FAIRPLAY IX<br />

Vorbild und Modell<br />

Umfang 72 Seiten, DIN A4<br />

Abbildungen 275<br />

Best.-Nr. 165<br />

Preis 29,90 [D]<br />

Helmut Harhaus<br />

Lackieren von<br />

(Schiffs-) Modellen<br />

Umfang 112 Seiten, DIN A4<br />

Abbildungen 293<br />

Best.-Nr. 680<br />

Preis 19,90 [D]<br />

Gisela und Helmut Scharbaum<br />

Fulmar, Tr<strong>in</strong>ga und Lucky Girl<br />

Umfang 152 Seiten, DIN A4<br />

Abbildungen 450<br />

Best.-Nr. 155<br />

Preis 29,60 [D]<br />

Neckar-Verlag GmbH • D-78045 Vill<strong>in</strong>gen-Schwenn<strong>in</strong>gen<br />

Telefon +49 (0)77 21 / 89 87-38 /-48 (Fax -50)<br />

E-Mail: bestellungen@neckar-verlag.de • www.neckar-verlag.de


Ausschreibung<br />

Modellbau<br />

GRAUPNER Schiffsmodell-Cup 2012<br />

Am Pf<strong>in</strong>gstsonntag, 27. Mai 2012 Rennen mit elektrisch angetriebenen Schiffsmodellen<br />

Am Pf<strong>in</strong>gstmontag, 28. Mai 2012 Schaufahren für vorbildgetreue Schiffsmodelle<br />

An den „Bürgerseen“ <strong>in</strong> Kirchheim/Teck<br />

Januar 2012<br />

Am 27. Mai 2012 (Pf<strong>in</strong>gstsonntag) veranstaltet die Firma<br />

GRAUPNER zusammen mit dem Schiffsmodell-Sport-<br />

Club Stuttgart e.V. e<strong>in</strong>en Wettbewerb um den GRAUP-<br />

NER Schiffsmodell-Cup 2012 für die Rennbootklassen<br />

ECO (jeweils Standard und Expert) und M<strong>in</strong>i-ECO<br />

(Expert), MONO I, MS1- und MS2-Basic, HYDRO I,<br />

HS1- und HS2-Basic, F3-E, M<strong>in</strong>i-MONO, M<strong>in</strong>i-HYDRO.<br />

Die Ergebnisse <strong>in</strong> MS1,2, HS1,2 und M<strong>in</strong>i-MONO/HY-<br />

DRO zählen zur Wertung für die „Internationale Deutsche<br />

Meisterschaft 2012“ des nauticus.<br />

Beg<strong>in</strong>n der Rennen um 9:00 Uhr. Registrierung von 7:30<br />

bis 8:30 Uhr.<br />

Bei genügend Teilnehmer<strong>in</strong>teresse beg<strong>in</strong>nt das<br />

Schaufahren für vorbildgetreue Modelle bereits am<br />

Abend des 27. Mai bei Beg<strong>in</strong>n der Dämmerung mit beleuchteten<br />

Modellen (bitte <strong>in</strong> der Anmeldung vermerken).<br />

Am 28. Mai (Pf<strong>in</strong>gstmontag) um 10:00 Uhr (Registrierung<br />

ab 9:00 Uhr) geht es dann weiter mit dem Schaufahren.<br />

Bei entsprechender Teilnehmerzahl werden die Vorführungen<br />

der Modelle <strong>in</strong> verschiedene Kategorien zusammenfasst:<br />

Yachten, Segelschiffe, U-Boote, graue Flotte,<br />

Arbeitsschiffe, Rettungsboote, Dampfschiffe, Vorführung<br />

von Funktionsmodellen, usw. Wetterschutz: damit die<br />

wertvollen Modelle auch bei e<strong>in</strong>em eventuellen Regenschauer<br />

geschützt s<strong>in</strong>d, wird e<strong>in</strong> zusätzliches,<br />

großes Zelt aufgestellt.<br />

Es wird e<strong>in</strong>e Bewertung durch das Publikum durchgeführt,<br />

bei der das e<strong>in</strong>drucksvollste Modell mit e<strong>in</strong>em<br />

Sonderpreis prämiert wird.<br />

Teilnahmebed<strong>in</strong>gungen:<br />

Teilnehmen kann jeder, der Modelle hat, die den Bauvorschriften<br />

entsprechen.<br />

Wettkampfbed<strong>in</strong>gungen für Rennboote: In Anlehnung<br />

an die aktuellen nauticus-Regeln Die Sieger der<br />

Elektroboot-Rennen werden ermittelt über die höchste<br />

Rundenzahl (bester von 2 Läufen). Fahrzeiten: ECO-Expert,<br />

MONO I, MS1, MS2, M<strong>in</strong>i-MONO und M<strong>in</strong>i-Hydro 6<br />

M<strong>in</strong>uten. HYDRO I, HS1, HS2, und M<strong>in</strong>i-HYDRO 5 M<strong>in</strong>.<br />

ECO-Standard 10 M<strong>in</strong>. Startnummern für die Modelle <strong>in</strong><br />

allen Klassen s<strong>in</strong>d selbst mit zu br<strong>in</strong>gen.<br />

Protestmöglichkeiten s<strong>in</strong>d nicht vorgesehen, wir wollen<br />

ja Spaß haben.<br />

Bauvorschriften:<br />

Es dürfen alle Schiffsmodelle (auch anderer Hersteller<br />

und eigene Konstruktionen) gefahren werden.<br />

Vorbildgetreue Modelle: nur Elektro- oder Dampfantrieb<br />

bzw. W<strong>in</strong>dkraft s<strong>in</strong>d zugelassen.<br />

Rennboote: Generell dürfen bei den Rennbootwettbewerben<br />

nur NiMH-, Lipo- bzw. LiFePo- Zellen mit den<br />

jeweiligen Sicherheitsvorkehrungen verwendet werden,<br />

die im Regelwerk vorgeschrieben s<strong>in</strong>d.<br />

MONO, HYDRO, F3-E, ECO und M<strong>in</strong>i-Klassen: Elektrorennboote,<br />

die den zur Zeit gültigen nauticus Regeln<br />

entsprechen. Infos zu den aktuellen Akku- und Gewichtsregeln<br />

siehe http://www.nauticus.<strong>in</strong>fo .<br />

Bei der Anmeldung ist zu berücksichtigen: Nur die<br />

<strong>in</strong> Deutschland zugelassenen Kanäle <strong>in</strong> den Bereichen<br />

27 MHz und 40 MHz e<strong>in</strong>setzen oder 2,4 GHz Anlagen.<br />

Andere Frequenzen dürfen nicht verwendet werden!<br />

Startgebühr: Ke<strong>in</strong>e<br />

Meldeanschrift: Ernst Vees, W<strong>in</strong>nender Strasse 31,<br />

73630 Remshalden,<br />

E-Mail: clubvorstand@smc-stuttgart.de<br />

Meldeschluss: 15. Mai 2012<br />

Meldebestätigung: wird ca. 1 Woche vor der Veranstaltung<br />

auf der SMC Homepage veröffentlicht.<br />

Preise: Bei den Rennen gibt es Pokale für die Plätze<br />

1 - 3 und Sachpreise für die jugendlichen Teilnehmer.<br />

Übernachtung: Hotel- und Zimmer-Informationen über<br />

das Verkehrsamt der Stadt Kirchheim/Teck<br />

http://www.kirchheim-teck.de.<br />

Verpflegung: Direkt am See.<br />

Wegbeschreibung: Autobahnausfahrt Kirchheim/Teck<br />

West, der Beschilderung zum Naherholungsgebiet „Bürgerseen“<br />

<strong>in</strong> der Nähe des Segelfluggeländes „Hahnweide“<br />

folgen.<br />

Weitere Informationen: ab Mitte Mai 2012<br />

auf der Homepage der Firma GRAUPNER<br />

http://www.graupner.com oder beim SMC Stuttgart e.V.<br />

http://www.smc-stuttgart.de<br />

Wir würden uns über reges Interesse und zahlreiche Anmeldungen<br />

zu dieser Veranstaltung freuen.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012<br />

53


Anmeldung zum<br />

GRAUPNER Schiffsmodell-Cup 2012<br />

für Modellrennboote mit Elektroantrieb und vorbildgetreue<br />

Schiffsmodelle<br />

27. Mai 2012 (Elektrorennboote) und 28. Mai 2012 (vorbildgetreue Modelle) <strong>in</strong> Kirchheim/Teck<br />

Junior 1) Senior <br />

......................................................... ........................................................... ........................<br />

Name Vorname Geburtsdatum<br />

.........................................................<br />

Straße<br />

..................................................... ............................................................<br />

PLZ, Wohnort<br />

Vere<strong>in</strong>smitglied bei (Schiffsmodellclub)<br />

Vorbildgetreue Schiffsmodelle<br />

(am 28. Mai 2012)<br />

Modellbeschreibungen bitte auf<br />

Datenblatt angeben.<br />

Modellnamen:<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

Frequenz (Kanäle/Quarze)<br />

bitte möglichst 4 angeben<br />

1. 2. 3. 4.<br />

Teilnahme am Nachtfahren am<br />

27. Mai (ab ca. 20 Uhr)<br />

Rennbootklassen (am 27. Mai 2012):<br />

M<strong>in</strong>i-ECO (Expert)<br />

M<strong>in</strong>i-MONO<br />

M<strong>in</strong>i-HYDRO<br />

ECO (Expert)<br />

MONO I<br />

MS1 Basic<br />

MS2 Basic<br />

HYDRO I<br />

HS1 Basic<br />

HS2 Basic<br />

F3E<br />

Transponder-Nr.:<br />

Meldeanschrift:<br />

Ernst Vees<br />

W<strong>in</strong>nender Straße 31<br />

73630 Remshalden<br />

oder E-Mail: clubvorstand@smc-stuttgart.de<br />

Unterschrift<br />

........................................................................................ ............................................<br />

Teilnehmer Datum<br />

54<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012


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LADETECHNIK<br />

Milan LulI Ć<br />

von Thunder Power/Hacker<br />

er TP820CD ist, wie die<br />

Bezeichnung schon andeutet,<br />

e<strong>in</strong> Ladegerät von<br />

Thunder Power mit Balancern<br />

für (2 x) acht Lithium-<br />

Zellen und e<strong>in</strong>en Ladestrom von (2 x) 20<br />

Ampere. Das Gerät hat zwei identische<br />

und autarke Ladeausgänge. Jeder Ladeausgang<br />

(Port) kann max. 20 Ampere<br />

Ladestrom bei e<strong>in</strong>er Ladeleistung von 200<br />

Watt (bei 12 Volt) bzw. 400 Watt (bei 27<br />

Volt E<strong>in</strong>gangsspannung) liefern, selbstverständlich<br />

gibt es pro Ladeausgang e<strong>in</strong>en<br />

Balancer für acht Lithium-Zellen. Der maximale<br />

Entladestrom beträgt pro Term<strong>in</strong>al 10<br />

Ampere bei e<strong>in</strong>er Entladeleistung von 50<br />

Watt. Somit e<strong>in</strong> beachtenswertes Ladegerät<br />

der Oberklasse mit e<strong>in</strong>er Gesamt-Ladeleistung<br />

von 800 Watt bzw. Entladeleistung<br />

von 100 Watt.<br />

Das Gerät verfügt über e<strong>in</strong> solides Alu-Pultgehäuse<br />

mit Plastik-Seitenschalen. An der<br />

Oberseite bef<strong>in</strong>den sich e<strong>in</strong> h<strong>in</strong>tergrundbeleuchtetes<br />

LC-Display mit 2 x 24 Zeichen,<br />

fünf Folientasten und die 4-mm-Ladebuchsen<br />

für Port 1 und Port 2. Auf der l<strong>in</strong>ken<br />

Seite des Gehäuses fällt der Blick auf das<br />

12-V-Anschlusskabel und den Balanceranschluss<br />

für Port 1, rechts f<strong>in</strong>den wir den<br />

Balanceranschluss für Port 2 und die M<strong>in</strong>i-<br />

USB-Schnittstelle.<br />

Der Anschluss des Laders an e<strong>in</strong> 12-Volt-<br />

Netzgerät erfolgt über e<strong>in</strong> etwa 60 cm<br />

langes, flexibles Kabel mit zwei 4-mm-<br />

Goldsteckern und e<strong>in</strong>em Querschnitt von<br />

10 AWG (6 mm2). Auch zwei Polzangen mit<br />

<strong>in</strong>tegrierten 4-mm-Buchsen werden mitgeliefert,<br />

was den Anschluss des Laders an<br />

e<strong>in</strong>er Autobatterie möglich macht.<br />

E<strong>in</strong> Blick auf die Plat<strong>in</strong>e offenbart e<strong>in</strong> professionelles<br />

Layout, die Plat<strong>in</strong>e ist reichlich mit<br />

Bauteilen bestückt. In der Mitte f<strong>in</strong>det man<br />

sofort die ganze Intelligenz des Laders, e<strong>in</strong>en<br />

ATMEGA48A-Prozessor, ganz vorne<br />

s<strong>in</strong>d die 16 Balancer-Entladewiderstände,<br />

h<strong>in</strong>ten die beiden Drosselspulen untergebracht.<br />

Der große Kühlkörper bef<strong>in</strong>det sich<br />

auf der Plat<strong>in</strong>e und ist somit im Gehäuse<br />

geschützt untergebracht. Der Kühlkörper<br />

wird von h<strong>in</strong>ten mit zwei <strong>in</strong>tegrierten Lüftern<br />

gekühlt.<br />

56 <strong>SchiffsModell</strong> 4/2012


L<strong>in</strong>ke Seite mit 12-V-Anschlusskabel<br />

und Balanceranschluss für Port 1<br />

Rechte Seite mit M<strong>in</strong>i-USB-Schnittstelle<br />

und Balanceranschluss für Port 2<br />

Plat<strong>in</strong>e mit Kühlkörper, Drosselwandlerspulen, Prozessor, Balancer-Lastwiderständen<br />

(vorne) und e<strong>in</strong>er Menge restlicher Elektronik<br />

Rückseite mit Lüftungsschlitzen<br />

für beide Lüfter<br />

LCD-Anzeige und fünf Folientasten<br />

Im Gerät arbeiten zwei Step-down- und<br />

Step-up-Wandler mit e<strong>in</strong>em sehr gutem Wirkungsgrad<br />

von über 90 %.<br />

In der 36 Seiten starken Bedienungsanleitung<br />

(im Moment noch ausschließlich <strong>in</strong><br />

englischer Sprache) ist alles sehr ausführlich<br />

beschrieben und illustriert. E<strong>in</strong>e Grafik zeigt<br />

den vollständigen Menüaufbau. Die meisten<br />

Benutzer werden auch ohne Bedienungsanleitung<br />

zurechtkommen („learn<strong>in</strong>g by do<strong>in</strong>g“),<br />

trotzdem ist es ratsam, die Bedienungsanleitung<br />

wegen der vielen Anregungen und<br />

H<strong>in</strong>weise sehr sorgfältig zu lesen. Wichtige<br />

Passagen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Fettschrift verfasst.<br />

Die Bedienung des TP820CD-Laders ist<br />

dank der fünf Folientasten und des LC-<br />

Displays mit 48 Zeichen <strong>in</strong>tuitiv und selbsterklärend.<br />

Die Menüführung steht zwar nur<br />

<strong>in</strong> englischer Sprache zur Verfügung, aber<br />

die wenigen Begriffe wie Charge, Discharge,<br />

Cycle, Storage u. Ä. s<strong>in</strong>d gewiss schon<br />

bekannt.<br />

Lieferumfang: Polzangen, zwei Ladekabel,<br />

zwei Balanceradapter-Plat<strong>in</strong>en<br />

(für TP und XH-Stecksystem)<br />

Da der Lader zwei eigenständige Term<strong>in</strong>als<br />

hat, können zwei völlig unterschiedliche<br />

Akkupacks unabhängig vone<strong>in</strong>ander gleichzeitig<br />

ge- oder entladen werden. Der Lader<br />

stellt hierfür e<strong>in</strong>e Vielzahl von Nickel-, Bleiund<br />

Lithium-Akku-Programmen zur Verfügung.<br />

Mit der Mode-Taste können drei Grund-<br />

Modi gewählt werden: Charge/Discharge/<br />

Cycle/Storage Modus, Sett<strong>in</strong>g Data Modus<br />

und Data View Modus.<br />

Im Charge Modus wird zuerst der gewünschte<br />

Vorgang (Laden, Entladen, Zyklen<br />

oder Lagern) gewählt. Anschließend<br />

können mit der Enter-Taste und den Tasten<br />

„-“ und „+“ dann alle Parameter, sofern gewünscht,<br />

geändert bzw. neu e<strong>in</strong>gestellt werden:<br />

Speicherplatz, Akkutyp, Zellenzahl,<br />

Akkukapazität, Ladestrom und Balancer<br />

(e<strong>in</strong> oder aus). Beim E<strong>in</strong>stellen der Akkukapazität<br />

stellt der Lader automatisch den<br />

Ladestrom auf 1C. Selbstverständlich kann<br />

der Ladestrom auch geändert werden.<br />

Nun können im Sett<strong>in</strong>g Data Modus viele<br />

Parameter e<strong>in</strong>gestellt werden: Akku-Ladeschluss-Spannung,<br />

E<strong>in</strong>gangs-Leistungsverteilung<br />

für beide Ports, Abschaltschwelle,<br />

E<strong>in</strong>gangsspannung (12,0 bis 10,0 V),<br />

E<strong>in</strong>gangsstrom-Limiter (10 bis 42 A), Zeit<br />

zwischen Lade-/Entlade-Zyklus (1 bis 15<br />

m<strong>in</strong>), Lademengen-Limiter (10 bis 100 %),<br />

Sicherheitstimer (10 bis 250 m<strong>in</strong>) und Summer<br />

(aus/e<strong>in</strong>, 5, 15, 30 Sek.), womit hier die<br />

wichtigsten Parameter genannt s<strong>in</strong>d.<br />

Der Ladestrom kann für alle Akkutypen <strong>in</strong><br />

0,01-A-Schritten von 0,2 bis 20 A gewählt<br />

werden, Gleiches gilt für den Entladestrom<br />

(0,2 bis 10 A).<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012 57


LCD-Anzeigen aller notwendigen Daten<br />

während des Ladevorgangs ...<br />

TP820CD-Lader beim Laden e<strong>in</strong>es 3100-3s-LiFe und e<strong>in</strong>es 2100-3s-LiPo-Akkus<br />

Die Ladeschluss-Spannung kann für LiFe-<br />

Akkus von 3,00 bis 3,80 Volt, für LiPos von<br />

3,20 bis 4,24 Volt, für NiCd-/NiMH-Akkus<br />

von 1,60 bis 2,00 Volt und für Blei-Akkus<br />

von 1,50 bis 2,70 Volt e<strong>in</strong>gestellt werden<br />

(jeweils <strong>in</strong> 0,01-V-Schritten). Die Entladeschluss-Spannung<br />

kann für LiFe-Akkus<br />

von 2,5 bis 3,7 Volt, für LiPos von 3,0 bis<br />

4,2 Volt, für NiCd/NiMH-Akkus von 0,1 bis<br />

1,2 Volt und für Blei-Akkus von 1,50 bis<br />

2,3 Volt gewählt werden (jeweils <strong>in</strong> 0,1-V-<br />

Schritten).<br />

Im Storage-Modus werden die Lithium-Akkus<br />

(je nach Spannung) auf e<strong>in</strong>e vorgegebene<br />

Lagerungsspannung (3,3 V/Z bei LiFe<br />

und 3,85 V/Zelle bei LiPo) geladen bzw.<br />

entladen, um e<strong>in</strong>e längere Lagerung zu gewährleisten.<br />

Auch für NiCd/NiMH-Akkus stellt der Lader<br />

e<strong>in</strong>en Storage-Modus bereit. Die Akkus<br />

werden dabei erst auf die im Discharge-Modus<br />

e<strong>in</strong>gestellte Entladeschluss-Spannung<br />

entladen und anschließend auf 50 % der<br />

im Charge-Modus e<strong>in</strong>gestellten Kapazität<br />

geladen.<br />

Beim Laden und Entladen wird auch der<br />

Innenwiderstand des Akkus (und der e<strong>in</strong>zelnen<br />

Zellen) gemessen und angezeigt. Die<br />

angezeigten Werte der E<strong>in</strong>zelzellen s<strong>in</strong>d<br />

natürlich ke<strong>in</strong>e absoluten Werte, diese Werte<br />

sollten vornehmlich dazu dienen, durch<br />

stark abweichende Werte schlechte Zellen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Pack zu entdecken.<br />

Der Lader bietet noch e<strong>in</strong> sehr <strong>in</strong>teressantes<br />

und nützliches Feature, und<br />

zwar kann die Ladeleistung für Lade-<br />

Port 1 und 2 beliebig aufgeteilt werden<br />

(50 % – 50 %, 90 % – 10 % usw.).<br />

Bei e<strong>in</strong>er Versorgungs-Spannung von<br />

12 Volt kann der Lader e<strong>in</strong>e maximale<br />

Ladeleis tung von 200 Watt liefern.<br />

Wird die Ladeleistung für Lade-Port 1<br />

auf m<strong>in</strong>d. 80 % erhöht, erhöht sich die<br />

Ladeleistung auf 250 Watt. Dadurch<br />

können am Port 1 hochkapazitive<br />

(Fahr-)Akkus und am Port 2 noch<br />

Sender- oder Empfänger-Akkus geladen<br />

werden.<br />

Natürlich hat auch e<strong>in</strong> Lader mit hoher<br />

Ladeleistung se<strong>in</strong>e physikalischen Grenzen.<br />

Stehen bei 24 Volt Versorgungsspannung<br />

zum Beispiel bei e<strong>in</strong>em LiPo-Akku mit<br />

niedriger Zellenzahl noch 350 Watt Ladeleistung<br />

zur Verfügung, s<strong>in</strong>kt die Ladeleistung<br />

bei e<strong>in</strong>em 8s-LiPo auf ca. 200 Watt.<br />

Beim Anschluss e<strong>in</strong>es Akkus am Ladegerät<br />

bei Ladestrom E<strong>in</strong>stellung kontrolliert<br />

der Lader die Versorgungsspannung und<br />

die Spannung des angeschlossenen Akkus<br />

und errechnet bzw. begrenzt dann den max.<br />

zulässigen Ladestrom.<br />

Der Bedienungsanleitung hat Thunder Power<br />

auch e<strong>in</strong>e Tabelle beigefügt, <strong>in</strong> der<br />

ohne Umrechnen der max. erreichbare<br />

Ladestrom <strong>in</strong> Abhängigkeit von Versorgungs-<br />

bzw. Akkuspannung dargestellt wird.<br />

… und nach dem Ende des Ladevorgangs<br />

LCD-Anzeige des Innenwiderstandes<br />

e<strong>in</strong>es LiPo-Akkus und dessen<br />

e<strong>in</strong>zelner Zellen<br />

Demgemäß können wir z. B. bei e<strong>in</strong>er Spannungsversorgung<br />

von 24 Volt e<strong>in</strong>en 8s-LiPo-<br />

Akku (je nach Akku-Spannungslage) noch<br />

mit maximal 9,4 bis 7,4 Ampere laden. In<br />

der Praxis erlaubte uns das Testmuster bei<br />

e<strong>in</strong>er Akkuspannung von 31,6 Volt (8s-LiPo)<br />

e<strong>in</strong>en max. Ladestrom von 7,57 Ampere<br />

e<strong>in</strong>zustellen! Nach dem Ladestart wurde<br />

der Ladestrom auf 6,45 Ampere reduziert,<br />

was e<strong>in</strong>er Ladeleistung von ca. 200 Watt<br />

entspricht (31,8 V x 6,45 A = 205 W).<br />

Der TP820CD verfügt über e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>i-USB-<br />

Schnittstelle, über welche aber leider nur<br />

das Update e<strong>in</strong>gespielt werden kann, e<strong>in</strong>e<br />

Datenübertragung zu e<strong>in</strong>em PC f<strong>in</strong>det nicht<br />

statt. Darum wurden hier die Ladekurven-<br />

58 <strong>SchiffsModell</strong> 4/2012


Diagramm 1: Ladekurven-Diagramm e<strong>in</strong>es 5000-4s-LiPo-Akkus,<br />

aufgezeichnet mit UniTest2<br />

Diagramm 2: Ladekurven-Diagramm des gleichen 5000-4s-LiPo-Akkus,<br />

aufgezeichnet mit LiPoWatch<br />

Diagramme e<strong>in</strong>es 5000-4s-LiPo-Akkus mit<br />

Hilfe von UniTest2 (Diagramm 1) und Li-<br />

PoWatch (Diagramm 2) von SM-Modellbau<br />

aufgezeichnet. Beide Geräte wurden gleichzeitig<br />

gestartet. Im Diagramm 1 wurde die<br />

Spannungs- und Ladestrom-Kurve abgebildet.<br />

Beim Erreichen e<strong>in</strong>er Ladespannung<br />

von 16,82 Volt (nach ca. 19 m<strong>in</strong>.) erfolgte<br />

die Stromreduktion, bei e<strong>in</strong>em Ladestrom<br />

von ca. 0,8 Ampere (ca. 1/6 C) wurde der<br />

Ladevorgang beendet. In Diagramm 2 wurden<br />

die E<strong>in</strong>zelzellen-Spannungen aufgezeichnet.<br />

Am Ladeende wurden die Zellen<br />

auf 10 mV genau angeglichen.<br />

Der Lader balanciert mit e<strong>in</strong>em maximalen<br />

Balancerstrom von ca. 400 mA. Die Differenz<br />

der Spannungsanzeige (Auflösung<br />

0,01 Volt) bei unserem Muster betrug im<br />

Lithium-Modus maximal +0,01 Volt.<br />

Die angezeigten Werte im Display stimmten<br />

bei unserem Testmuster gut übere<strong>in</strong>, Messfehler<br />

lagen unter der 1-%-Marke. Nur im<br />

unteren Lade/Entladestrom-Bereich (von<br />

0,2 bis 1,0 Ampere) ist die Abweichung<br />

zwischen e<strong>in</strong>gestelltem und tatsächlichem<br />

Lade- und Entladestrom größer. So fließt<br />

z. B. bei e<strong>in</strong>gestelltem Ladestrom von 0,5<br />

Ampere am Port 1 e<strong>in</strong> Ladestrom von 0,6<br />

Ampere bzw. am Port 2 e<strong>in</strong> Ladestrom von<br />

0,57 Ampere. Bei e<strong>in</strong>em Ladestrom von 1<br />

Ampere beträgt die Differenz noch ca. +5<br />

% und ab 2 Ampere nur noch +1 % (Werte<br />

gemessen mit UniTest2).<br />

Im Entladediagramm (Diagramm 3) kann<br />

man die Arbeitsweise des TP820CD sehr<br />

gut betrachten. Den e<strong>in</strong>gestellten Entladestrom<br />

von 5 Ampere begrenzt der Lader auf<br />

maximal 3,32 Ampere, was e<strong>in</strong>er maximalen<br />

Entladeleistung entspricht. Der Entladestrom<br />

wurde dynamisch kont<strong>in</strong>uierlich angepasst.<br />

Das ist möglich, wenn man nach<br />

dem Entladestart den Entladestrom höher<br />

e<strong>in</strong>stellt, der Lader passt dann kont<strong>in</strong>uierlich<br />

den maximal zulässigen Entladestrom an.<br />

Bei Erreichen der e<strong>in</strong>gestellten Entladeschluss-Spannung<br />

von ca. 3,2 Volt/Zelle<br />

reduziert der Lader den Entladestrom kont<strong>in</strong>uierlich,<br />

bei ca. 0,55 Ampere wird abgeschaltet.<br />

Leider laufen nach dem Entlade-<br />

Ende und sogar noch zwei Stunden danach<br />

(<strong>in</strong>terne Ladertemperatur = 19 °C) die beiden<br />

Lüfter mit voller Leistung ununterbrochen<br />

weiter. Lösung: Lader von der Stromquelle<br />

trennen oder e<strong>in</strong> Ladeprogramm<br />

starten!<br />

Je nach <strong>in</strong>nerer E<strong>in</strong>stellung ist das entweder<br />

e<strong>in</strong> Software Fehler oder e<strong>in</strong> Anzeichen<br />

dafür, dass die Amis halt nicht so zimperlich<br />

mit der Energie umgehen!<br />

Auch im längeren praktischen Betrieb von<br />

e<strong>in</strong>igen Monaten lädt, entlädt und formiert<br />

der leistungsstarke TP820CD alle Akkus<br />

ohne Probleme, e<strong>in</strong>wandfrei und zuverlässig.<br />

Schon bei 12 Volt Versorgungsspannung liefert<br />

er für viele Benutzer e<strong>in</strong>e ausreichende<br />

Leistung. Wird für große LiFe- oder LiPo-Akkus<br />

noch mehr Leistung verlangt, dann s<strong>in</strong>d<br />

e<strong>in</strong> starkes 24-Volt-Schaltnetzteil oder zwei<br />

starke und zyklenfeste 12-Volt-Bleibatterien<br />

(<strong>in</strong> Serie geschaltet) die Lösung.<br />

Am Modellbaumarkt ist schon seit längerem<br />

die Tendenz zu immer stärkeren Ladegeräten<br />

und dementsprechend auch stärkeren<br />

Stromquellen erkennbar. Für hohe Leistung<br />

braucht e<strong>in</strong> Ladegerät auch e<strong>in</strong>e höhere<br />

Versorgungsspannung! Manchmal reichen<br />

sogar 24 Volt nicht mehr aus, darum ist nicht<br />

Diagramm 3<br />

erstaunlich, dass manch e<strong>in</strong>em starken Lader<br />

sogar 48 Volt Versorgungsspannung gut<br />

bekommen.<br />

Somit bleibt zum Schluss nur e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziger<br />

Wermutstropfen, nämlich die beiden gut<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012 59


hörbaren Lüfter, welche auch nach dem<br />

Entlade-Ende weiter unnötig Energie vernichten.<br />

Mit e<strong>in</strong>em Software-Update wäre<br />

das sicherlich leicht zu beheben!<br />

Spannungsversorgungs-Bereich<br />

Stromaufnahme<br />

Unterspannungs-Warnung<br />

Ruhestromaufnahme<br />

Zellenzahl: Port 1, Port2<br />

Technische Daten<br />

10,5–28,0 V<br />

bis max. 40 A<br />

10,0–12,0 V<br />

ca. 180 mA bei 12 V<br />

1–24 NiCd/NiMH / 1–8 LiFe/LiIo/LiPo<br />

1–15 Blei<br />

Ladestrom<br />

2 x 20 A<br />

Ladeleistung<br />

12 V – 400 W / 24 V – 700 W / 27 V – 800 W<br />

Fazit<br />

Entladestrom<br />

2 x 10 A<br />

Entladeleistung 100 W (2 x 50 W)<br />

Der TP820CD ist e<strong>in</strong> starkes und zuverlässiges<br />

Ladegerät für fast alle am Markt<br />

bef<strong>in</strong>dlichen Zellen. Es verfügt über gute<br />

technische Daten und e<strong>in</strong>e ebensolche<br />

Energieeffizienz, nicht zuletzt durch die<br />

E<strong>in</strong>stellbare Lithium voll-/leer-Spannung<br />

Anzahl Balancer<br />

Balanceranschlüsse<br />

Max. Balancer-Strom je Zelle<br />

E<strong>in</strong>lagerungsprogramm<br />

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TP-Stecksystem<br />

ca. 0,4 A<br />

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Ladestrom bzw. hoher Ladeleistung, Abwärtswandler / Aufwärtswandler ja / ja<br />

Sicherheitstimer<br />

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e<strong>in</strong>em weiten Zellenbereich und <strong>in</strong>tegrierten<br />

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die Bedienung sehr e<strong>in</strong>fach und logisch. Der<br />

akustisch<br />

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TP820CD ist e<strong>in</strong> mobiles und vielseitiges<br />

Benutzer-Lade-/Entlade-Konfigurationen 24 (12 pro Port)<br />

20-Ampere-Ladegerät der Oberklasse mit<br />

Maße (B x T x H)<br />

170 x 152 x 61 mm<br />

e<strong>in</strong>er umfangreichen Software und komfortablem<br />

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60 <strong>SchiffsModell</strong> 4/2012


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Jenny ist e<strong>in</strong> freier Nachbau der Motorboote der 1930er Jahre aus den USA. Das Classic - Design des Überwasserbootes wurde<br />

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augesucht. Ich versichere, dass ich bisher noch ke<strong>in</strong> <strong>SchiffsModell</strong>-Abo vom Neckar-<br />

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der Abogebühr.<br />

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Ja, ich erhalte e<strong>in</strong> bzw. zwei Jahre lang <strong>SchiffsModell</strong> jeden Monat druckfrisch frei Haus zum<br />

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H<strong>in</strong>tergrund : Kar<strong>in</strong>a Sturm / PIXELIO


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kurz & fündig<br />

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schriftlich, nicht telefonisch entgegengenommen werden.<br />

Der E<strong>in</strong>fachheit halber bitte möglichst den vorbereiteten Bestellsche<strong>in</strong> verwenden,<br />

der <strong>in</strong> fast jedem Heft zu f<strong>in</strong>den ist. Bitte auf jeden Fall deutlich und unmissverständlich<br />

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erforderliche Zwischenräume = jeweils 1 Anschlag).<br />

Anzeigenschluss ist jeweils um den 5. des Vormonats (z.B. für Heft 3 am<br />

5. Februar).<br />

Wenn Anzeigentext und Zahlung nach Anzeigenschluss e<strong>in</strong>gehen, erfolgt die<br />

Veröffentlichung automatisch <strong>in</strong> der nächstfolgenden Ausgabe.<br />

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<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012


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<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012 65


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Teil 1<br />

Bert Elbel<br />

boot 2012<br />

360°<br />

Wassersport<br />

erleben<br />

H<br />

allo Yachtfreunde und natürlich auch<br />

alle anderen <strong>in</strong>teressierten Modellbauer!<br />

Als Vorbote der kommenden<br />

Saison öffnet <strong>in</strong> jedem Jahr die „boot“ <strong>in</strong><br />

Düsseldorf ihre Tore. Die weltgrößte Wassersportmesse<br />

fand <strong>in</strong> diesem Jahr vom<br />

21.–29. Januar statt und zog neben den<br />

„richtigen“ Wassersportlern auch wieder<br />

viele yacht- und sportbootbegeisterte<br />

Schiffsmodellbauer <strong>in</strong> ihren Bann.<br />

Ganz gegen den allgeme<strong>in</strong>en Trend konnte<br />

die Messe zum zweiten Mal <strong>in</strong> Folge zulegen:<br />

Die Zahl der Beteiligungen ist gegenüber<br />

dem Vorjahr um etwa 3 % gewachsen,<br />

auch die vermietete Ausstellungsfläche<br />

befand sich mit e<strong>in</strong>em Plus von 800 m² auf<br />

etwas höherem Niveau als die „boot 2011“.<br />

Beim Rundgang durch die Hallen war festzustellen,<br />

dass sich der positive Trend der<br />

Messebeteiligung vom letzten Jahr fortsetzte:<br />

Werften wie DRETTMANN und<br />

AZIMUT, im letzten Jahr nur mit kle<strong>in</strong>en<br />

Informations-Ständen und ohne Exponate<br />

vor Ort, waren <strong>in</strong> diesem Jahr wieder <strong>in</strong> „alter<br />

Größe“ <strong>in</strong> Halle 6 vertreten. Insgesamt<br />

zeigten 440 Aussteller gut 1700 Boote und<br />

Yachten aller Größenordnungen, wovon<br />

alle<strong>in</strong>e 40 Großyachten sowie Boote und<br />

Tender aus dem High-End-Bereich <strong>in</strong> Halle<br />

6 ausgestellt waren.<br />

Rückblick 2011<br />

Am Beg<strong>in</strong>n dieses Beitrages soll e<strong>in</strong> kurzer<br />

Rückblick auf die wichtigsten Ereignisse<br />

des Jahres 2011 erfolgen.<br />

Die niederländische Werft MULDER SHIP-<br />

YARD, nicht zu verwechseln mit MULDER<br />

DESIGN, baut e<strong>in</strong>e zweite Werft, etwa zehn<br />

Kilometer entfernt von der jetzigen Stammwerft<br />

<strong>in</strong> Voorschoten. Werftchef Dick Mulder<br />

plant auf dem 7000 m² großen Gelände<br />

zwei Hallen, um endlich mit Neubauten und<br />

Refits bis 40 m Länge arbeiten zu können.<br />

Die Stammwerft mit Platz für bis zu 18 m<br />

lange Yachten bleibt aber weiterh<strong>in</strong> erhalten.<br />

Weitere Informationen gibt es unter www.<br />

muldershipyard.nl<br />

Noch größer wird’s bei OCEANCO werden:<br />

Um problemlos ihre neuen 100-Meter-plus-<br />

Formate verwirklichen zu können, präsentierte<br />

die Werftleitung mit ihrem neuen<br />

Eigentümer Mohammed Al Barwani an<br />

der Management-Spitze den Neubau ihres<br />

165 x 52 x 32 Meter großen Trockendocks.<br />

www.oceancoyacht.com<br />

Die niederländische Werft HEESEN lieferte<br />

e<strong>in</strong>es der schnellsten Halbgleiter-Großformate<br />

der Welt ab. Die 49,8 m lange aber nur<br />

300 t verdrängende Mega-Yacht SATORI ist<br />

max. 24 kn schnell. Zwei je 2700 kW starke<br />

MTU-Turbodiesel arbeiten im Alurumpf der<br />

Yacht. www.heesenyachts.nl<br />

Die wohl bedrückendste Nachricht stammt<br />

von der FERRETTI-GROUP, denn die seit<br />

e<strong>in</strong>iger Zeit kursierenden Gerüchte über<br />

e<strong>in</strong>en teilweisen Verkauf von FERRET-<br />

TI wurden jetzt bestätigt: Die ch<strong>in</strong>esische<br />

Shandong Heavy Industry Group (kurz<br />

SHIG-Weichai Group) übernimmt nach e<strong>in</strong>er<br />

f<strong>in</strong>anziellen Umstrukturierung des italienischen<br />

Nobelyacht-Bauers durch e<strong>in</strong>e<br />

Investition von 374 Millionen Euro 75 %<br />

des FERRETTI-Kapitals. Durch den Verkauf<br />

erhält FERRETTI e<strong>in</strong>e neue und starke Kapitalbasis,<br />

die helfen soll, langfristige Pläne<br />

zu verwirklichen.<br />

Norberto Ferretti, Vorsitzender und Gründer<br />

der FERRETTI GROUP, sagt, dass man auf<br />

die Abmachung mit diesem renommierten<br />

Partner sehr stolz sei. Vor allem deshalb,<br />

weil Ch<strong>in</strong>a für die nächsten 5 bis 10 Jahre<br />

e<strong>in</strong>es der größten Yacht-Importländer se<strong>in</strong><br />

wird.<br />

Trends<br />

In den letzten Jahren gab es von den verschiedensten<br />

Herstellern immer wieder Versuche,<br />

neue Design-, Form- und Farbideen<br />

längerfristig zu etablieren. Hierzu zählen<br />

66 <strong>SchiffsModell</strong> 4/2012


Foto 1: Seltener Anblick: E<strong>in</strong>e grau lackierte STINGRAY<br />

Skizze 1: Das Heck e<strong>in</strong>er<br />

Motoryacht mit zwei<br />

Fortjes-Antrieben,<br />

© Re<strong>in</strong>tjes<br />

Foto 2: Die neue<br />

Aufbauform am Beispiel<br />

der SUCCES GTS<br />

der Axtbug bei Großyachten und Farbspiele<br />

bei jeder Bootsgröße ebenso, wie neue Antriebs-Konzepte.<br />

Letztlich stellt sich aber immer<br />

wieder heraus, dass diese „Ausreißer“<br />

nur e<strong>in</strong>e kurze Lebensdauer haben. Der<br />

gerade Steven f<strong>in</strong>det sich nur bei Yachten,<br />

die auch ansonsten recht ausgefallene Formen<br />

haben oder bei kle<strong>in</strong>eren Sportbooten<br />

wie etwa von Frauscher, deren Boote ausschließlich<br />

mit dieser Bugform produziert<br />

werden. Farbige Rümpfe bleiben meistens<br />

auch eher die Ausnahme, viele Werften landen<br />

nach kurzer Zeit wieder bei der Farbe<br />

Weiß – dies ist nun e<strong>in</strong>mal die klassische<br />

Yachtfarbe, wenn auch uns Modellbauern<br />

die Farbtupfer natürlich besonders gut gefallen.<br />

Ähnliches gilt auch für die Antriebs-<br />

Konzepte. VOLVO PENTA, Hersteller der<br />

bekannten IPS-Antriebe, muss feststellen,<br />

dass viele Werften wieder zu ganz normalen<br />

Wellen-Anlagen zurückkehren. „Am liebsten<br />

verkaufe ich Wellen-Antriebe“, sagte<br />

e<strong>in</strong> Verkäufer. „Die s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Wartung viel<br />

problemloser als jeder POD- oder Z-Drive<br />

mit all den Umlenkungen und vielen Kegelzahnrädern<br />

im Antriebsstrang.“ Ich glaube,<br />

dem ist nichts h<strong>in</strong>zuzufügen.<br />

Trotzdem gab es natürlich auch <strong>in</strong> diesem<br />

Jahr wieder zwei besondere Trends: So<br />

fiel vor allem die sehr häufige Verwendung<br />

der Farbe Grau auf, und dies bei fast jeder<br />

Bootsgröße. Besonders auffällig wirkte die<br />

Farbe an e<strong>in</strong>er STRINGRAY (Foto 1). E<strong>in</strong><br />

grau lackiertes Sportboot ist wohl eher<br />

die Ausnahme, und ich b<strong>in</strong> jetzt schon gespannt,<br />

ob das Boot im nächsten Jahr noch<br />

mit dieser Lackierung zu haben se<strong>in</strong> wird.<br />

Der zweite Trend ist beim Design von Yachten<br />

zwischen 10 und 15 m zu beobachten.<br />

Bei etlichen Werften f<strong>in</strong>det sich e<strong>in</strong>e neue<br />

Form des Aufbaus, welcher sehr flach, aber<br />

zum Heck h<strong>in</strong> recht lang gezogen ist. Das<br />

auffälligste Merkmal dieses Designs ist jedoch<br />

das Fehlen e<strong>in</strong>er Flybridge, obwohl<br />

hierfür <strong>in</strong> den meisten Fällen ausreichend<br />

Platz vorhanden wäre. Das gesamte Konzept<br />

er<strong>in</strong>nert sehr an die L<strong>in</strong>ien der Predator-Serie<br />

der britischen Werft SUNSEE-<br />

KER, nur halt sehr viel kantiger. Auch die<br />

von den Predator-Modellen her bekannten<br />

großen Glas-Schiebedächer s<strong>in</strong>d bei fast<br />

allen Booten zu f<strong>in</strong>den. Als Beispiel ist e<strong>in</strong>e<br />

SUCCES GTS abgebildet (Foto 2). Auch<br />

hier bleibt die Frage, wie lange sich dieser<br />

Designtrend halten wird.<br />

Skizze 2:<br />

Die Gondel<br />

des neuen<br />

Antriebs-<br />

Systems,<br />

© Re<strong>in</strong>tjes<br />

Antriebstechnik<br />

E<strong>in</strong> neues Antriebs-Konzept kommt von der<br />

Hamelner Firma Re<strong>in</strong>tjes: Der sog. Fortjes-<br />

Antrieb besteht wie alle POD-Antriebe aus<br />

e<strong>in</strong>er Gondel, die unter dem Rumpf hängt.<br />

Das Besondere am Fortjes-Antrieb ist aber,<br />

dass die Gondel nicht schwenkbar ist. Der<br />

Schaft der Gondel wird, abgestimmt auf<br />

den Rumpf, unter dem sie arbeiten soll,<br />

asymmetrisch gestaltet, was e<strong>in</strong>en optimalen<br />

Strömungsverlauf ergibt. Durch die<br />

Verwendung von zwei gegenläufig drehenden<br />

Propellern wird diese Wirkung noch<br />

verstärkt. Neben e<strong>in</strong>er sauberen Propeller-<br />

Anströmung ergibt sich e<strong>in</strong>e erhebliche<br />

Reduzierung der Kavitation und auch des<br />

Treibstoffverbrauchs. Da die Gondel nicht<br />

gedreht wird, benötigt man natürlich e<strong>in</strong><br />

herkömmliches Ruder, welches h<strong>in</strong>ter dem<br />

Antrieb montiert wird (Skizze 1 und 2).<br />

Bislang ist das <strong>in</strong>novative Konzept für Motoryachten<br />

zwischen 15 und 36 m Länge<br />

erhältlich. Re<strong>in</strong>tjes zählt aber auch zu den<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012 67


Foto 3: Die neue PRINCESS V78<br />

größten Produzenten von Schiffsgetrieben<br />

im Leistungsbereich bis 30000 kW. Somit<br />

dürfte man sicher bald auch im Bereich der<br />

Großyachten aktiv werden.<br />

Neuheiten<br />

Vor allem <strong>in</strong> der Superhalle 6 wurde e<strong>in</strong>iges<br />

geboten. Dom<strong>in</strong>ierten im letzten Jahr die<br />

kle<strong>in</strong>eren Boote als Vorbilder für mögliche<br />

Modelle, so waren es <strong>in</strong> diesem Jahr e<strong>in</strong>mal<br />

mehr die „Großen“. Als größtes Exponat<br />

der Messe präsentierte die britische Werft<br />

PRINCESS ihre neue, knapp 24 m lange<br />

V78 (Foto 3). Das tiefe „V“ des Rumpfes<br />

sowie hohe Schanzkleider prädest<strong>in</strong>ieren<br />

diese Yacht für Langstreckenfahrten. Die<br />

V78 bietet e<strong>in</strong>e herausragende Mischung<br />

aus Komfort und Leistung: Mit zwei 1825<br />

HP starken Caterpillar-C32 A-Turbodieseln<br />

ist die Yacht 38 kn schnell.<br />

Unwesentlich kürzer, dafür aber um e<strong>in</strong>iges<br />

teurer ist die neue SUNSEEKER 73´ Manhattan<br />

mit 22,6 m Länge (Foto 4). Auch diese<br />

Flybridge-Yacht liegt unter der m<strong>in</strong>imalen<br />

Längenmarke e<strong>in</strong>er Mega-Yacht, weshalb<br />

der Bereich zwischen 22 und 25 m neuerd<strong>in</strong>gs<br />

als „M<strong>in</strong>i-Mega“ bezeichnet wird.<br />

Zwei MTU-V12-Turbodiesel mit je 1360 HP<br />

beschleunigen die Yacht auf 34 kn und der<br />

Preis liegt bei der Kle<strong>in</strong>igkeit von 3,28 Mio.<br />

Euro.<br />

Wer neben Größe und Eleganz auch italienisches<br />

Flair bevorzugt, durfte sich die dritte<br />

Großyacht <strong>in</strong> Halle 6 nicht entgehen lassen:<br />

Die ebenfalls nagelneue FERRETTI 750<br />

(Foto 5) liegt mit 22,9 Metern Länge zwischen<br />

den beiden britischen Yachten.<br />

Ausgebucht lautete auch die Devise für die<br />

Halle 7a: Für die Präsentationen <strong>in</strong> der „Super-Yacht-Show“<br />

war endlich wieder alles<br />

vertreten, was <strong>in</strong> der Welt der Mega- und Giga-Yachten<br />

Rang und Namen hat. Während<br />

CBI NAVI e<strong>in</strong>en 67,5 m langen Dreidecker<br />

im Vafiadis-Design präsentierte (Skizze 3),<br />

zeigte die italienische Werft AB-Yachts am<br />

FIPA-Stand ihr neues Projekt AB 166 (Skizze<br />

4). Dieses 49,9 m lange Traumschiff soll<br />

mit drei MTU-Motoren der Serie 16V4000<br />

und den bei AB-YACHTS üblichen KaMe-<br />

Wa-Jets satte 48 kn laufen. Weitere schöne<br />

Modelle und natürlich auch jede Menge Zubehör<br />

waren auf dem Geme<strong>in</strong>schaftsstand<br />

„Deutsche Yachten“ zu sehen. So bekam<br />

der Besucher e<strong>in</strong>en guten E<strong>in</strong>druck von<br />

dem, was ihn <strong>in</strong> naher Zukunft <strong>in</strong> der Welt<br />

der ganz Großen so erwartet.<br />

Foto 4: SUNSEEKERS neue 73´ Manhattan<br />

Foto 5: Die wunderschöne FERRETTI 750<br />

Skizze 3: CBI NAVI Dreidecker-Projekt<br />

mit 67,5 m Länge , C FIPA Group<br />

Skizze 4: Render<strong>in</strong>g des neuen Mega-Offshorers AB 166, C FIPA Group<br />

68 <strong>SchiffsModell</strong> 4/2012


Foto 6: Schwierig abzulichten: das schwarze GLASTRON-Geburtstagsboot GT 160<br />

Foto 7: Die Schalensitze der GLASTRON<br />

Foto 8: Glitzernde Chromdetails der 160er<br />

Foto 9: Das Armaturenbrett im Retro-Design<br />

Skizze 5: Decks-Layout der GLASTRON<br />

GT 160, © Glastron<br />

Bezogen auf unsere Vorliebe für Yachtmodelle<br />

und den uns zur Verfügung stehenden<br />

technischen Mitteln, war es <strong>in</strong> diesem Jahr<br />

überhaupt nicht schwer, e<strong>in</strong>e Auswahl aus<br />

diesem übergroßen Angebot zu treffen. Beg<strong>in</strong>nen<br />

wir also unseren Rundgang durch<br />

die Messehallen, und fangen mit e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en,<br />

aber peppigen Geburtstagsk<strong>in</strong>d aus<br />

den USA an. Die nordamerikanische Werft<br />

GLASTRON feiert <strong>in</strong> diesem Jahr ihren 55.<br />

Geburtstag, und GLASTRON-Sportboote<br />

s<strong>in</strong>d nicht erst seit dem James Bond Film<br />

„Live and let die“ bekannt, <strong>in</strong> dem immerh<strong>in</strong><br />

neun Boote vom Typ GT 160 „verbraucht“<br />

wurden. Mit der neuen<br />

GLASTRON GT 160<br />

(Foto 6) macht sich die Werft nun selbst e<strong>in</strong><br />

Geschenk. Das 5,00 m lange Boot glänzt<br />

im Retro-Design und wird <strong>in</strong> vier Farbvarianten<br />

angeboten. Ausgestellt war e<strong>in</strong>e<br />

GT160 der Black Edition. Der Vorgänger<br />

dieses offenen und von e<strong>in</strong>em Außenborder<br />

angetriebenen Sportbootes begeistert<br />

nun bereits seit Anfangs der 1970er-Jahre<br />

se<strong>in</strong>e Skipper weltweit wegen se<strong>in</strong>er sportlichen<br />

Fahreigenschaften. Dies dürfte wohl<br />

auch e<strong>in</strong>er der Gründe se<strong>in</strong>, warum die<br />

Werft ausgerechnet dieses Boot für die<br />

Geburtstags-Neuauflage ausgesucht hat.<br />

Das Boot war e<strong>in</strong> absoluter H<strong>in</strong>gucker,<br />

wenn auch die dunkle Farbe beim Fotografieren<br />

echte Probleme bereitete. Wie bei<br />

Sportbooten dieser Größe üblich, verfügt<br />

die 160er über zwei Schalensitze <strong>in</strong> der<br />

ersten Reihe (Foto 7), und e<strong>in</strong>e USA-typisch<br />

üppig gepolsterte Rücksitzbank. Das<br />

zweifarbige Leder der Polster <strong>in</strong> Grau und<br />

Weiß passt sehr gut zum schwarz hochglänzenden<br />

Lack des Rumpfes, während<br />

die roten Keder <strong>in</strong> den Polstern zu dem<br />

ebenfalls roten G(rand)T(ourismo)-Streifen<br />

auf dem Bug passen, der bis h<strong>in</strong>unter <strong>in</strong>s<br />

Armaturenbrett läuft. Verchromte Eyecatcher<br />

s<strong>in</strong>d die Abdeckgitter der Lautsprecher-Chassis,<br />

Handgriffe, Klampen oder<br />

auch der Tankverschluss. Besonders hervorzuheben<br />

s<strong>in</strong>d jedoch vor allem die Armaturen<br />

im Retro-Look, alles <strong>in</strong> allem also<br />

e<strong>in</strong> wirklicher Design-Leckerbissen.<br />

Damit das Boot auch standesgemäß bewegt<br />

werden kann, stehen verschiedene<br />

Außenborder zur Wahl. Die Leistungen<br />

reichen von 75–115 HP, vorzugsweise natürlich<br />

Typen aus dem Hause MERCURY.<br />

Mit dem Typ 115 PRO XS rennt die kle<strong>in</strong>e<br />

GLASTRON locker 42 kn. Wohlgemerkt: Es<br />

handelt sich um e<strong>in</strong> 5-m-Boot! Der Preis der<br />

GT160 liegt bei E 29.000,– <strong>in</strong>kl. des großen<br />

Außenborders, und wer e<strong>in</strong>es haben möchte<br />

sollte sich beeilen, denn jede der vier<br />

Farbvarianten ist passend zum Geburtstag<br />

auf 55 Stück limitiert. www.glastron.com.<br />

E<strong>in</strong> Modell dieses Bootes wäre natürlich<br />

e<strong>in</strong> H<strong>in</strong>gucker, doch leider gibt es ke<strong>in</strong>en<br />

verwendbaren Modell-Sportbootrumpf auf<br />

dem Markt, der so flach ist. Also bleibt der<br />

Eigenbau und <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Archiv liegt der<br />

Bauplan e<strong>in</strong>es ähnlichen, etwas größeren<br />

Sportbootes des gleichen Herstellers. Mit<br />

etwas Geschick könnte man diesen Plan an<br />

die GT160 anpassen, und so se<strong>in</strong> Modell <strong>in</strong><br />

jedem gewünschten Maßstab bauen. Bei Interesse<br />

kann man sich per E-Mail an mich<br />

wenden.<br />

Das zweite Boot unseres Rundgangs zählt<br />

mit se<strong>in</strong>er Länge von 8,78 Metern auch<br />

noch eher zu den kle<strong>in</strong>en Booten. Es kommt<br />

von der französischen Werft BENETEAU<br />

und nennt sich<br />

Foto 10: E<strong>in</strong>e 160er der roten Serie <strong>in</strong> Action, C Glastron<br />

Foto 11: Die kle<strong>in</strong>e BENETEAU<br />

Barracuda auf dem Messestand<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012 69


Foto 12: Beide Modell-Varianten auf dem Wasser, C Beneteau<br />

Fo13: Der Fly-Steuerstand der BARRACUDA<br />

BENETEAU BARRACUDA<br />

Auf den ersten Blick würde man dieses<br />

Boot eher e<strong>in</strong>em skand<strong>in</strong>avischen Hersteller<br />

zuordnen. Wie der Name schon vermuten<br />

lässt, kann man das Boot als kle<strong>in</strong>en<br />

Fisherman nutzen, doch das muss man<br />

nicht. Das für bis zu zwei Außenborder konzipierte<br />

Boot wird <strong>in</strong> zwei Varianten angeboten,<br />

als Hardtop und mit e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en<br />

Außensteuerstand, welcher geschickt am<br />

Ende des Aufbaudachs <strong>in</strong>tegriert ist. Während<br />

auf Foto 12 beide Modell-Varianten im<br />

Wasser abgebildet s<strong>in</strong>d, war auf dem BE-<br />

NETEAU-Messestand nur die Variante mit<br />

Fly-Steuerstand ausgestellt (Foto 13). Laut<br />

Prospekt soll die BARRACUDA Bootfahren<br />

und Angeln zu e<strong>in</strong>em ganz und gar neuartigen<br />

Konzept verb<strong>in</strong>den.<br />

Über die e<strong>in</strong>fache Fish<strong>in</strong>g-Funktionalität h<strong>in</strong>aus<br />

steht das lifestylige Boot aber auf e<strong>in</strong>er<br />

grundsoliden Basis: Auf dem seetüchtigen<br />

GfK-Rumpf steht e<strong>in</strong> kurzer aber knuffiger<br />

Aufbau mit exzellenter Rundumsicht. Der<br />

e<strong>in</strong>fach zu bedienende, komplett ausgestattete<br />

Steuerstand auf Foto 14 bildet zusammen<br />

mit zwei E<strong>in</strong>zelsitzen für Skipper und<br />

Mitfahrer den Mittelpunkt des Ganzen. Weder<br />

Radar noch Echolot fehlen <strong>in</strong> der Liste<br />

der <strong>in</strong>stallierten Elektronik, selbst auf e<strong>in</strong>en<br />

Bugstrahler zum besseren Manövrieren<br />

wurde nicht verzichtet. Die gesamte Steuerungs-Elektronik<br />

wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation<br />

aus hellem, hochglanzlackiertem Buchenholz<br />

und weißem Leder verpackt, schick,<br />

aber auch angenehm wohnlich.<br />

Durch den ausschließlich für Außenborder<br />

designten Rumpf lässt sich das Boot<br />

sehr handlich fahren. Vorgesehen s<strong>in</strong>d<br />

e<strong>in</strong> oder zwei Antriebe mit e<strong>in</strong>er max. Gesamtleistung<br />

von 400 HP. Das Team von<br />

SARRAZIN DESIGN mit se<strong>in</strong>em Konstrukteur<br />

Patrick Tableau legte mit diesem Boot<br />

die Basis für e<strong>in</strong>e ganze Serie von BARRA-<br />

CUDAs, wovon diese erste Variante die<br />

kle<strong>in</strong>ste se<strong>in</strong> wird. Man darf gespannt<br />

auf die weiteren Modelle dieser kommenden<br />

Serie se<strong>in</strong>, Vorfreude macht auch<br />

das Video auf der BENETEAU-Homepage:<br />

www.beneteau.de<br />

Auch e<strong>in</strong> Modell im beliebten Maßstab 1:10<br />

hätte mit Sicherheit se<strong>in</strong>en Reiz. Vor allem<br />

der auf unseren Modellseen eher seltene<br />

Antrieb mittels Außenborder würde e<strong>in</strong> solches<br />

Boot zu etwas Besonderem machen.<br />

Wie so oft blieb die Suche nach e<strong>in</strong>em<br />

passenden Fertigrumpf erfolglos, da es <strong>in</strong><br />

solchen Maßstäben ja kaum Baukästen<br />

gibt. Etwas leichter war die Suche dann bei<br />

e<strong>in</strong>em passenden Spantenriss. Hier kann<br />

ich bei Interesse weiterhelfen, denn e<strong>in</strong>e<br />

mir vorliegende Zeichnung müsste lediglich<br />

angepasst werden. Zwar soll der erwähnte<br />

Maßstab 1:10 nur e<strong>in</strong> Vorschlag se<strong>in</strong>, aber<br />

auf jeden Fall würde dieses handliche Modell<br />

dann <strong>in</strong> jeden Kofferraum passen. Ob<br />

mit oder ohne Fly-Steuerstand ist dann<br />

natürlich nur noch e<strong>in</strong>e Geschmacksfrage.<br />

b.elbel@be-yachtmodellbau.de<br />

Fortsetzung im nächsten Heft<br />

Skizze 6: Zweiseiten-Ansichten beider BENETEAU Barracuda-Modelltypen © Beneteau<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Länge Breite Tiefgang Verdrängung Antrieb Motoren Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />

GLASTRON GT 160 5,03 m 2,13 m 0,36 m 720 kg 1 x Außenborder 1 x 75 bis 42 kn<br />

Black Edition<br />

1 x 115 HP<br />

Foto 14: Der Steuerstand der<br />

BARRACUDAs, C Beneteau<br />

BENETEAU Barracuda 8,78 m 2,98 m 0,80 m 3000 kg 1 bis 2 x bis 2 x 200 HP ke<strong>in</strong>e<br />

Außenborder<br />

Angabe<br />

70 <strong>SchiffsModell</strong> 4/2012


Umfang 112 Seiten<br />

Abbildungen 208<br />

Best.-Nr. 113<br />

Preis 18,50<br />

Oft genug ist es die Begeisterung für die Seefahrt, für Boote oder Schiffe allgeme<strong>in</strong>, die jemanden dazu br<strong>in</strong>gt,<br />

Schiffe im Modellbaumaßstab nachzubauen.<br />

E<strong>in</strong>e besondere Fasz<strong>in</strong>ation geht von Modellen mit funktionstüchtiger Dampfanlage aus. Ungezählt s<strong>in</strong>d die Freunde<br />

des Dampfmodellbaus, die ihre „Live-Steam-Modelle“ mit großem Engagement bauen und e<strong>in</strong>setzen. Werden<br />

Modelle und Masch<strong>in</strong>en größer, so verschieben sich oft die Grenzen zwischen e<strong>in</strong>em „großen Nachbau“ und e<strong>in</strong>em<br />

„kle<strong>in</strong>en Vorbild“. Dann entsteht bei so manchem der Wunsch, den Modellbau vielleicht doch <strong>in</strong> den „richtigen“<br />

Bootsbau übergehen zu lassen.<br />

Dieses Buch berichtet ausführlich über genau solch e<strong>in</strong> Bauprojekt, nämlich den Bau e<strong>in</strong>er manntragenden Dampfp<strong>in</strong>asse<br />

mit e<strong>in</strong>er Länge von ca. 4 Metern, die von e<strong>in</strong>er Dampfmasch<strong>in</strong>e angetrieben wird, die streng genommen<br />

noch als „Modell-Dampfmasch<strong>in</strong>e“ e<strong>in</strong>gestuft werden kann. Der Autor beschreibt e<strong>in</strong>erseits kurzweilig, andererseits<br />

mit hoher Fachkompetenz und vielen H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>formationen den nicht ganz e<strong>in</strong>fachen Weg zum „richtigen“<br />

Dampfboot. Die Konstruktion und der Bau der Bootsschale <strong>in</strong> Leisten-Kompositbauweise wird genauso ausführlich<br />

beschrieben wie sämtliche Überlegungen zur Gestaltung der Dampfanlage, der dafür erforderlichen Zubehör- und<br />

Ausrüstungsteile bis h<strong>in</strong> zu Themen wie Transport, Vorschriften, Genehmigungen usw.<br />

Derjenige, der sich vielleicht selber schon e<strong>in</strong>mal mit dem Gedanken an e<strong>in</strong> 1:1-Projekt befasst hat, fi ndet <strong>in</strong> diesem<br />

Buch e<strong>in</strong>en Leitfaden, der Schritt für Schritt beim Weg zum eigenen Dampfboot helfen kann. Und jeder Dampfenthusiast<br />

wird mit großer Begeisterung die akribische Beschreibung all der Vorgänge lesen, die schließlich zum Traum<br />

vom eigenen, funktionalen Dampfboot geführt haben.<br />

Neckar-Verlag GmbH • D-78045 Vill<strong>in</strong>gen-Schwenn<strong>in</strong>gen<br />

Telefon +49 (0)77 21 / 89 87-48 /-38 • Fax +49 (0)77 21 / 89 87-50<br />

E-Mail: bestellungen@neckar-verlag.de • www.neckar-verlag.de


VERSCHIEDENES<br />

Holger Dreysel<br />

E<br />

s ist sicher nicht jedermanns<br />

Sache, bei<br />

schwerem Wetter mit<br />

se<strong>in</strong>em Modell ans Fahrgewässer<br />

zu gehen. Andererseits<br />

macht es schon Spaß zu sehen,<br />

wie sich unsere Nachbauten<br />

bei Wetterlagen verhalten, denen<br />

sich ihre Vorbilder ständig<br />

stellen müssen.<br />

Und dafür braucht es gar nicht<br />

viel Vorbereitung, denn bei<br />

dem hier fotografierten Modell<br />

handelt es sich um das Schlepper-Fertigmodell<br />

NEW CASTLE<br />

aus dem Hause Graupner. Als<br />

Ergänzung zur serienmäßigen<br />

Variante habe ich lediglich den<br />

Aufbau abgedichtet und durch<br />

e<strong>in</strong>en Stift gesichert.<br />

Der Schlepphaken wurde funktionsfähig<br />

gestaltet und vom<br />

Aufbau getrennt, damit er Last<br />

aufnehmen kann, die achteren<br />

Luken habe ich mit doppelseitigem<br />

Klebeband geschlossen.<br />

Gefahren und fotografiert wurde<br />

auf dem E<strong>in</strong>felder See <strong>in</strong><br />

Neumünster bei W<strong>in</strong>dstärke 7,<br />

<strong>in</strong> Böen 8 (laut Seewetterbericht<br />

dieses Tages).<br />

Die Stu<br />

NE<br />

72 <strong>SchiffsModell</strong> 4/2012


mfahrt der<br />

W CASTLE<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 4/2012<br />

73


Forschungs-U-Boot<br />

„Star III“<br />

Demnächst <strong>in</strong> der<br />

Test: Schulze next-14-500<br />

... und noch vieles andere mehr!<br />

Aus aktuellem Anlass kann es<br />

zur Verschiebung angekündigter<br />

Beiträge kommen.<br />

Neue Serie: Fischereischiffe<br />

der DDR<br />

Schub- und<br />

Schleppboot<br />

VOGEL GRYFF<br />

5/2012<br />

ist ab dem 27. 4. bei Ihrem Händler!<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

(ohne Kle<strong>in</strong>anzeigen)<br />

Seite<br />

arkowood . . . . . . . . . . . 7<br />

bacuplast . . . . . . . . . . . 9<br />

Bastler Zentrale . . . . . . 65<br />

Berl<strong>in</strong>ski . . . . . . . . 7, 9, 65<br />

Eichardt . . . . . . . . . . . . 15<br />

EMC-Vega . . . . . . . . . . 65<br />

Faber . . . . . . . . . . . . . . 64<br />

Graupner . . . . . . . . . . U 2<br />

Gundert . . . . . . . . . . . . 65<br />

Hobby-Lobby . . . . . . . . 15<br />

Horizon Hobby . . . . . . U 4<br />

JOJO . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Kamann . . . . . . . . . . . . 64<br />

Krick . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Lassek . . . . . . . . . . . . . 7<br />

Nessel . . . . . . . . . . . . . 15<br />

ON-L<strong>in</strong>e Software /<br />

Smoke-EL . . . . . . . . . . 15<br />

Proxxon . . . . . . . . 7, 9, 11<br />

Schmidt . . . . . . . . . . . . 65<br />

Sperrholzshop . . . . . . . 65<br />

smt – Ste<strong>in</strong>hagen . . . . 9<br />

Weatronic . . . . . . . . . . 15<br />

Veranstaltungen<br />

Intermodellbau,<br />

Dortmund . . . . . . . . . . U 3<br />

Dieser Ausgabe liegt e<strong>in</strong> Prospekt des<br />

Atlas-Verlags, CH-1033 Cheseaux-sur-Lausanne bei. Wir bitten um freundliche Beachtung.<br />

Seite<br />

Seite<br />

Impressum<br />

Neckar-Verlag GmbH, Klosterr<strong>in</strong>g 1, Postfach<br />

1820, 78008 Vill<strong>in</strong>gen-Schwenn<strong>in</strong>gen, Telefon<br />

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Vill<strong>in</strong>gen-Schwenn<strong>in</strong>gen (BLZ 694 900 00)<br />

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(BLZ 600 100 70) Konto-Nr. 9389701<br />

Herausgeber: Ruth Holtzhauer,<br />

Beate Holtzhauer<br />

Redaktion: Hans-Jörg Welz,<br />

Postfach 1820,<br />

78008 Vill<strong>in</strong>gen-Schwenn<strong>in</strong>gen<br />

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Grafik und Layout: Dietmar Schenk<br />

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Es gilt Anzeigentarif Nr. 8 vom 1.1.2009<br />

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Vertrieb:<br />

Baupläne, Bücher sowie Zeitschriften<br />

(Abonnementsverwaltung)<br />

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E-Mail: bestellungen@neckar-verlag.de<br />

Druck: Gulde-Druck, 72072 Tüb<strong>in</strong>gen<br />

<strong>SchiffsModell</strong> ersche<strong>in</strong>t jeweils <strong>in</strong> der letzten<br />

Woche des Monats.<br />

E<strong>in</strong>zelheft € 5,– [D]; € 5,40 [A]; sfr 9,90; Jahresabonnement<br />

€ 53,80 im Inland; € 60,– im<br />

Ausland. E<strong>in</strong>e Kündigung ist jederzeit möglich.<br />

Zuviel bezahlte Beträge für noch nicht<br />

erschienene Ausgaben werden vom Verlag<br />

zurückerstattet.<br />

Vertriebsbetreuung für das Grosso und den<br />

Babu:<br />

Wolfgang Siel<strong>in</strong>g, Am spitzen Hey 19, 38126<br />

Braunschweig, Tel. + 49 (0)5 31 / 69 11 07<br />

Ernst Leidecker, Möml<strong>in</strong>gtalr<strong>in</strong>g 91, 63785<br />

Obernburg, Tel. + 49 (0) 60 22 / 77 33.<br />

Auslieferung für die Schweiz:<br />

WIESER Modellbau-Artikel, Postfach, Wieslergasse<br />

10, CH-8049 Zürich-Höngg,<br />

Tel. + 41 (0) 44 / 340 04 30,<br />

Fax + 41 (0) 44 / 340 04 31.<br />

© 2012 Neckar-Verlag GmbH<br />

E<strong>in</strong>e Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung<br />

kann trotz sorgfältiger Prüfung vom<br />

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werden. Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />

geben nicht unbed<strong>in</strong>gt die Me<strong>in</strong>ung der<br />

Redaktion wieder. Der Verlag haftet nicht für<br />

unverlangt e<strong>in</strong>gereichte Manuskripte und<br />

Fotos. Mit Übergabe der Manuskripte und<br />

Abbildungen erteilt der Verfasser dem Verlag<br />

das ausschließliche Verlagsrecht. Er versichert,<br />

dass es sich um Erstveröffentlichungen<br />

handelt und dass ke<strong>in</strong>e anderweitigen Copyright-<br />

oder Verlagsverpflichtungen bestehen.<br />

Honorierte Arbeiten gehen <strong>in</strong> das Verfügungsrecht<br />

des Verlags über.<br />

Produkt- und Warennamen werden ohne<br />

Gewährleistung e<strong>in</strong>er freien Verwendbarkeit<br />

benutzt.<br />

Ke<strong>in</strong> Teil dieser Publikation darf ohne zuvor<br />

erteilte, ausdrückliche schriftliche Genehmigung<br />

des Verlags <strong>in</strong> irgende<strong>in</strong>er Form reproduziert<br />

oder unter Verwendung elektronischer<br />

Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet<br />

werden. Die Nutzung der Inhalte ist nur<br />

zum Zweck der Fortbildung und zum persönlichen<br />

Gebrauch des Lesers gestattet.<br />

35.Jahrgang<br />

ist auf umweltfreundlichem<br />

Papier gedruckt.<br />

Bei Erwerb, Errichtung und Betrieb<br />

von Fernsteuerungen s<strong>in</strong>d die geltenden<br />

gesetzlichen Bestimmungen<br />

zu beachten.<br />

74 <strong>SchiffsModell</strong> 4/2012


Was immer Sie vorhaben.<br />

Morgens <strong>in</strong> den Sonnenaufgang fliegen, mittags mit dem Truck zur Baustelle<br />

und abends das Segelboot über den See schippern. Die Spektrum DX10t<br />

entspricht rund um die Uhr Ihren Anforderungen. Ob Pilot, Trucker oder Kapitän,<br />

mit den auswechselbaren Funktionsmodulen haben Sie jederzeit das optimale<br />

2,4-GHz-System für jede Anwendung.<br />

Die DX10t ist von deutschen Designern perfekt auf den europäischen Modellbauer<br />

zugeschnitten worden und steckt voller <strong>in</strong>novativer Features. Höchste<br />

Funktionalität <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation mit perfekter Ergonomie und e<strong>in</strong>em eleganten<br />

Design bedeuten <strong>in</strong> der Summe vor allem e<strong>in</strong>es: Perfektion bis <strong>in</strong>s Detail. Die<br />

konsequente Auslegung als Pultanlage mit Auflageflächen für die Hände und<br />

<strong>in</strong>tegrierten Haltern für den Sendergurt machen die DX10t e<strong>in</strong>zigartig.<br />

• 10-Kanal-Anlage auf bis zu 18<br />

Kanäle erweiterbar<br />

• überlegenes Spektrum DSMX<br />

2,4-GHz-System<br />

• e<strong>in</strong>zigartiges Pultdesign mit<br />

Ablageflächen und Gurthaltern<br />

• auswechselbare Funktionsmodule<br />

für Hubschrauber-, Flug-, Truck-,<br />

Funktions- und Schiffsmodellbau<br />

• außergewöhnlich <strong>in</strong>tuitive,<br />

deutschsprachige Software<br />

• <strong>in</strong>tegrierte Telemetrie<br />

• Audio- und Vibrationsalarm<br />

• SD-Kartenleser für nahezu<br />

unbegrenzten Modellspeicher,<br />

Aufzeichnungen und Updates<br />

• <strong>in</strong>tegrierter 2S LiPo und <strong>in</strong>tegriertes<br />

Ladegerät<br />

• frei zuzuordnende Schalter<br />

• Mischer mit 5-Punkt-Kurve für<br />

Fläche und Heli<br />

• <strong>in</strong>tegrierte Steuerknüppelschalter<br />

Weitere Informationen und e<strong>in</strong>en Händler <strong>in</strong> Ihrer Nähe f<strong>in</strong>den Sie unter<br />

horizonhobby.de/dx10t<br />

DX10t<br />

maximum variety<br />

horizonhobby.de<br />

©2011 Horizon Hobby, Inc. The Spektrum trademark is used with permission of Bachmann Industries, Inc.<br />

Patents pend<strong>in</strong>g. The Spektrum logo, DSMX, and DSM2 are trademarks or registered trademarks of Horizon Hobby, Inc.

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