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05<br />
2012<br />
<strong>SchiffsModell</strong><br />
ISSN 0722-7108 € 5,00 [D] € 5,40 [EU] sFr 9,90 E 5290<br />
ONLINE bestellen: www.neckar-verlag.de<br />
<strong>SchiffsModell</strong><br />
Die Fachzeitschrift für den Schiffsmodellbauer<br />
<strong>Forschungs</strong>-U-<strong>Boot</strong><br />
+++ Schleppboot VOGEL GRYFF +++ DDR-Fischereischiffe +++ Schulze next-14-500 +++ VOLERE getuned! ++++
l<br />
ab sofort im Fach handel erhä<br />
tlich •<br />
•
IM MAI<br />
E-Mail an die Redaktion: welz@neckar-verlag.de<br />
U-BOOTE<br />
G. Faust: STAR III, ein außergewöhnliches U-<strong>Boot</strong> . . . . . . . . . 4<br />
MOTORSCHIFFE<br />
U. Rüfenacht: VOGEL GRYFF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
H. Heinrich: Eine modifizierte VOLERE . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
R. Wagner: Hapag-Lloyd-Kreuzfahrtschiff EUROPA, Teil 2 . . 38<br />
Dr. G. Miel: Serie Fischereischiffe der DDR<br />
Der 17-m-Kutter vom Typ D . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />
SEGELSCHIFFE<br />
I. Blüm: Saisoneröffnung „Op Kölsch“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
P. Spaeth: Segelyacht „Sabina“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
LADETECHNIK<br />
M. Lulic: Test: next-14-500 von schulze elektronik . . . . . . . . . 28<br />
Modelle von Flussschiffen sieht man eher selten auf den Teichen.<br />
Komisch, wo doch die Vorbilder viel einfacher zu begutachten sind,<br />
als die von seegehenden Originalen. Urs Rüfenacht stellt uns sein<br />
Modell der VOGEL GRYFF vor. Seite 14<br />
RENNBOOTE<br />
D. Jaufmann: „Wild Thing“ von BK-Electronics . . . . . . . . . . . 34<br />
RC-TECHNIK<br />
D. Jaufmann: Umrüstung einer mc-19 auf HoTT . . . . . . . . . . . 56<br />
VERSCHIEDENES<br />
B. Elbel: Messe „boot“ 2012, Teil 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68<br />
RUBRIKEN<br />
Neu und Aktuell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
Ihr Fachgeschäft und Servicepartner in ... . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />
Vereine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />
Leseecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />
kurz und fündig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />
Inserentenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />
Fischereifahrzeuge gehören hingegen zu den Dauergästen auf<br />
praktisch allen Modellgewässern. Grund genug, sich einmal im<br />
Rahmen einer neuen Serie die Fischereischiffe der DDR anzusehen.<br />
Seite 44<br />
UNSER TITELBILD<br />
Wenn das nicht mal ein U-<strong>Boot</strong> mit wirklich außergewöhnlicher<br />
Optik ist! Als die STAR III gebaut wurde, hatten Autos noch<br />
Heckflossen, und auch die Zweifarblackierung war seinerzeit<br />
Pflicht! Seite 4<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 3
außerg<br />
U-BOOTE<br />
Guido Faust<br />
Alles fing damit an, dass ich meinen<br />
Vater, der schon ewig Schiffsmodellbauer<br />
ist, zum Bau eines U-<br />
<strong>Boot</strong>es überreden wollte. Daher suchte ich<br />
nach einem <strong>Boot</strong>styp, der leicht zu steuern<br />
sein sollte, außerdem sollte das <strong>Boot</strong> eine<br />
relativ große Verdrängung mitbringen, damit<br />
es sich stabil durchs Wasser bewegen würde.<br />
All das schloss schon mal eine Menge<br />
der „üblichen“ U-<strong>Boot</strong>e aus.<br />
Ich wusste, dass sich ein Freund vor einigen<br />
Jahren sehr stark mit der STAR III beschäftigt<br />
und sie schon einmal im Maßstab 1:16<br />
nachgebaut hatte. Das Resultat war ein<br />
einfach steuerbares und solides Modell-U-<br />
<strong>Boot</strong>. Danach begann er mit dem Bau eines<br />
Urmodells desselben <strong>Boot</strong>styps im Maßstab<br />
1:10, allerdings verblieb das Modell<br />
dann leider jahrelang in diesem Stadium.<br />
Für mich wäre es aber das perfekte Modell<br />
gewesen und nach einem kurzen Anruf<br />
wurde das Urmodell einfach beim wöchentlichen<br />
Treffen mitgebracht.<br />
Zu Hause habe ich das Urmodell sofort<br />
meinen Vater gezeigt, in der Hoffnung, ihn<br />
davon zu überzeugen. Es stellte sich jedoch<br />
heraus, dass er trotz aller Initiative kein Interesse<br />
an einem Modell-U-<strong>Boot</strong> hatte. Da<br />
das Urmodell aber ja nun schon auf meiner<br />
Werkbank stand, beschloss ich, den Nachbau<br />
selber zu wagen.<br />
Die STAR-Serie<br />
Der Ursprung der STAR-<strong>Boot</strong>e (STAR<br />
steht für Submarine Test And Research)<br />
war eine Anfang der 1960er-Jahre von<br />
vier Ingenieuren der Electric Boat Division<br />
durchgeführte Projektarbeit. Mit der STAR I<br />
wollte man lediglich kurzzeitige Ausflüge<br />
unternehmen, um unterseeische Regionen,<br />
Fauna und Flora zu beobachten. In den<br />
1960er-Jahren boomte jedoch der Markt ziviler<br />
Tauchboote, und so wurde die STAR I<br />
später umgebaut und operierte ab Frühjahr<br />
1963 direkt im Auftrag von Electric Boat.<br />
Die Baukosten betrugen etwa 25.000 Dollar<br />
und die STAR I war das erste Tauchboot,<br />
das versuchsweise mit einer Brennstoffzelle<br />
ausgerüstet wurde. Die STAR I hatte ein<br />
Schwesterboot, die ASHERAH, die im Mai<br />
1964 vom Stapel lief. Diese war von der<br />
Konstruktion her mit der STAR I identisch,<br />
jedoch für die University of Pennsylvania im<br />
Einsatz.<br />
Im Anschluss daran wurde 1966 auf Grund<br />
der Erfahrungen mit der ASHERAH die<br />
STAR II gebaut. Die STAR II war das dritte<br />
Tauchboot der Electric Boat Division und gilt<br />
als Fahrzeug der zweiten Generation dieses<br />
Typs. Sie sollte die Firma auch außerhalb<br />
des nuklearen Unterwassermarktes<br />
bekannt machen. Zum Jahreswechsel<br />
1975/76 wurde sie gründlich überholt und<br />
unbemannt in einer Tiefe von 550 m auf<br />
Dichtigkeit geprüft.<br />
Ihr Haupteinsatzgebiet war die Unterwasserforschung,<br />
in den Jahren 1973 und 1974<br />
war sie vor allem bei Korallenbergungen im<br />
Einsatz.<br />
Gleichzeitig mit der STAR II entstand in den<br />
U-<strong>Boot</strong>-Werften der Electric Boat Division<br />
schon die Nachfolgerin STAR III. Ihre Herstellungskosten<br />
betrugen ca. 65.000 Dollar.<br />
Sie lief zusammen mit der STAR II am 3.<br />
Mai 1966 an der Pier des U. S. Navy Underwater<br />
Sound Laboratory in New London,<br />
Connecticut vom Stapel. Wahrscheinlich<br />
wurde die STAR III vorrangig für militärische<br />
Missionen konzipiert, denn als im Jahr 1967<br />
das sowjetische Institut für Ozeanographie<br />
das Tauchboot erwerben wollte, wurde die<br />
Auslieferung sofort durch die U. S. Navy verhindert.<br />
4 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
Ein Teil 1<br />
ewöhnliches<br />
U-<strong>Boot</strong><br />
Das Original<br />
im Einsatz<br />
Dauernutzer der STAR III war die Scripps<br />
Institution, die ozeanographische Forschungen<br />
durchführte. Einige Jahre später<br />
wurde das <strong>Boot</strong> außer Dienst gestellt.<br />
Eine Fortsetzung der Baureihe mit der<br />
STAR IV wurde Mitte der 1960er-Jahre zwar<br />
in Erwägung gezogen, allerdings hat diese<br />
für eine Einsatztauchtiefe von 3600 m vorgesehene<br />
Konstruktion das Projektstadium<br />
nie verlassen.<br />
Technik und Funktion<br />
des Originals<br />
Der Druckkörper ist eine Kugel aus hochfestem<br />
HY-100-Stahl, die in einem Stahlrohrrahmen<br />
eingebaut ist. Dieser Rahmen<br />
ist mit einer strömungsgünstigen GfK-Haut<br />
verkleidet. Der große Freiflutraum hinter<br />
dem Druckkörper beherbergt die Akkus,<br />
den Auftriebsschaum, die achtere Trimmzelle,<br />
den Tauchtank und die Pressluftflaschen.<br />
Die Nase enthält das Bugstrahlruder, die<br />
Beleuchtung, die vordere Trimmzelle, eine<br />
Kamera, das Sonar und eine Nutzlastnische,<br />
die einsatzspezifisch ausgerüstet<br />
werden kann. Diese Nase macht die STAR<br />
III unverkennbar, denn kein anderes <strong>Forschungs</strong>-U-<strong>Boot</strong><br />
besitzt so ein Konstruktionsmerkmal.<br />
Der Hauptantrieb sitzt im<br />
Heck, Propellerdüse und<br />
Stabilisatoren sind fest angebaut.<br />
Manövriert wird das<br />
<strong>Boot</strong> nur mittels des Bugstrahlruders<br />
in der Nase, mit<br />
dem kleinen Seitenruder und<br />
dem Strahlruder im Turm. Die<br />
Trimmung in der Nickachse<br />
(+/- 15°) ist nur mittels zweier<br />
Trimmzellen möglich, zwischen<br />
denen Quecksilber<br />
umgepumpt werden kann.<br />
Beachtenswert bei der Konstruktion<br />
war auch, dass<br />
alle wichtigen Organe des<br />
<strong>Boot</strong>es mittels Lungenautomaten<br />
druckkompensiert<br />
waren. Daher konnte das<br />
<strong>Boot</strong> auch nur eine max.<br />
Einsatztauchtiefe von 610 m<br />
erreichen, was für ein <strong>Forschungs</strong>-U-<strong>Boot</strong><br />
nicht viel<br />
ist. Der Vorteil dieses Systems liegt aber<br />
darin, dass die Gleichstrommotoren in Luft<br />
arbeiten können statt in kollektorverschleißendem<br />
Öl. Zusätzlich brauchte man keine<br />
starken Wellendichtungen, die die Reibung<br />
auf der Welle erhöhen. Wegen dieses<br />
Dichtungssystems ist aber Hochdruckpressluft<br />
für das <strong>Boot</strong> lebensnotwendig.<br />
Daher wurde ab einem Vorratsdruck unter<br />
12 bar gegenüber dem Umgebungsdruck<br />
automatisch ein Fallgewicht abgeworfen,<br />
das sich in den Kufen befand.<br />
Dieses Fallgewicht, der Manipulator und<br />
das Trimmquecksilber konnten in Notfällen<br />
aber auch manuell abgeworfen werden, um<br />
die <strong>Boot</strong>smasse stark zu reduzieren.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 5
Der Einsatz<br />
Die STAR III benötigte ein Trägerschiff mit<br />
einer 9 x 12 m großen Plattform und einem<br />
25-t-Kran. Besaß das Trägerschiff keinen<br />
A-Frame, sondern nur einen Kran an der<br />
Seite, so wurde am Heck des U-<strong>Boot</strong>es ein<br />
Bremskörper befestigt. Durch leichte Fahrt<br />
des Trägerschiffes konnte so ein Schlingern<br />
des U-<strong>Boot</strong>es und damit die Gefahr einer<br />
Kollision mit dem Schiffsrumpf verhindert<br />
werden.<br />
Die Tauchtests absolvierte das <strong>Boot</strong> im Juni<br />
1966 vor Groton bis in 600 m Tiefe problemlos.<br />
Direkt im Anschluss begannen die Einsätze.<br />
Juli bis August 1966: Forschungen für das<br />
Underwater Sound Laboratory der U. S.<br />
Navy im Seegebiet zwischen New London<br />
und den Bermudas.<br />
Dezember 1966: Gemeinsame Operationen<br />
mit STAR II vor Long Island für General<br />
Dynamics.<br />
Februar 1967: Verschiedene Tauchtests.<br />
März bis Anfang April 1967: Fotogrammetrische<br />
Arbeiten und Tests von Ausrüstungen<br />
für das U. S. Naval Oceanographic<br />
Office im Golfstrom vor Key West. Hier<br />
absolvierte STAR III. 20 Abstiege bis in<br />
200 m Tiefe.<br />
April 1967: Gemeinsamer Einsatz mit<br />
STAR II<br />
Danach folgten weitere kurze Tauchtests,<br />
um bis Ende Juli Inspektionen an Telefonkabeln<br />
und Anlagen der Telephone and Telegraph<br />
Co. vor Cape May auszuführen.<br />
Im Anschluss wurde STAR III von der<br />
Scripps Institution für ozeanographische<br />
Untersuchungen gechartert.<br />
Nach rund 215 Abstiegen mit insgesamt<br />
360 Tauchstunden bis in maximal 620 m<br />
Tiefe und nach 250 zusätzlichen Operationen<br />
für Scripps wurde sie an dieses Institut<br />
verschenkt, das noch immer Besitzer<br />
des <strong>Boot</strong>es ist. Heute ist die STAR III auf<br />
dem Parkplatz des Birch Aquarium ausgestellt.<br />
Das Modell<br />
Der <strong>Boot</strong>skörper: Das Urmodell meines<br />
Freundes war soweit schon fast fertig,<br />
es fehlten nur noch ein bisschen Spachtel<br />
und das letzte Finish auf der Oberfläche.<br />
Die Form wurde in drei Teile aufgeteilt,<br />
die Nase, der Rücken und der Bauch mit<br />
den Kufen werden durch einlaminierte<br />
Stifte arretiert. Die einzelnen Rumpfteile<br />
können so schon in den Formschalen zusammengesetzt<br />
und nass in nass laminiert<br />
werden.<br />
Da das Vorbild unten viele Löcher und<br />
Schächte besitzt, entschied ich mich auch<br />
beim Modell für ein Zweihüllen-<strong>Boot</strong>, bei<br />
dem Wasser in die frei flutenden Räume<br />
fließen kann. Da man in der Nutzlastnische<br />
des Originals den Druckkörper sehen kann,<br />
nahm ich als Druckkörper ein Rohr, welches<br />
vorne und hinten mit einer Halbkugel geschlossen<br />
wird. So kann man auch am<br />
Modell in der Nutzlastnische einen kugelförmigen<br />
Druckkörper erkennen.<br />
Die Außenhülle des Originals besteht aus<br />
einer GfK-Verschalung, die mit vielen einzelnen<br />
Sechskantschrauben befestigt wurde.<br />
An der hintersten vertikalen Verschalungsnaht<br />
habe ich beim Modell die Trennebene<br />
vorgesehen, um hier später einen Zugang<br />
zu den Technikeinbauten zu bekommen.<br />
Die restlichen Nähte wurden mit Hilfe eines<br />
Lasers auf die Oberfläche des fertig laminierten<br />
Rumpfes aufgezeichnet. Diese Linien<br />
habe ich dann mit einer Feile nachgearbeitet.<br />
Entlang dieser Verschalungsnähte<br />
fanden ca. 400 Dummy-Schrauben ihren<br />
Platz, um der Oberfläche mehr Struktur zu<br />
verleihen.<br />
In den Kufen liegen Bleigewichte, die ich anschließend<br />
mit Harz vergossen habe.<br />
Der Druckkörper wird in zwei Ringen geführt,<br />
die gleichzeitig der äußeren Hülle<br />
Stabilität bieten. Der Verschlussring gleicht<br />
dem des Modellbausatzes der DELTA. Bei<br />
mir ist er nur viel größer. Hier greifen zwei<br />
Rändelmuttern in zwei kommaförmige Gegenlager,<br />
die innen am Druckkörperrohr<br />
verklebt wurden. Mit dieser Verschlusstechnik<br />
hab ich sehr gute Erfahrungen gemacht.<br />
Falls einmal eines der Gegenlager größere<br />
Verschleißspuren aufweist, könnte man es<br />
gegen ein neues austauschen. Dies ist bei<br />
meinen <strong>Boot</strong>en bislang aber noch nie erforderlich<br />
geworden.<br />
Da an dem Modell später nicht sonderlich<br />
viele Details vorhanden sein werden,<br />
wollte ich so viele Konstruktionsprinzipien<br />
wie möglich vom Original auch am Modell<br />
umsetzen. Daher besteht die Verglasung<br />
aus Kegelscheiben, die sich in einem passenden<br />
kegelförmigen Sitz befinden. Hier<br />
musste ich aber leider zwei Kompromisse<br />
machen. Zum einen stehen die Scheibenfassungen<br />
etwas hervor, da der Druckkörper<br />
des Modells im Durchmesser kleiner ist<br />
als beim Original, zum anderen habe ich<br />
die Scheiben mit „UHU Endfest“ in ihren<br />
Sitz geklebt, da sie sich später hinter der<br />
äußers ten Hülle befinden und man nicht<br />
mehr an sie herankommt.<br />
Für den Turm habe ich eine Holzform hergestellt,<br />
über die anschließend der Turm<br />
aus Polystyrol tiefgezogen wurde. Zur Verbesserung<br />
der Stabilität ist er von innen<br />
STAR III auf dem Parkplatz<br />
des Birch Aquarium<br />
Die Formteile für das Modell<br />
6 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
Generalplan der<br />
STAR III<br />
vertikal<br />
Kolbentank 800ml<br />
Bugtrimmzelle max 60gr<br />
Verschussring<br />
Seitenruderanlenkung<br />
Hauptantrieb<br />
Stabilistator<br />
Montageplatte<br />
Vollmaterial<br />
horizontal<br />
Hecktrimmzelle max 60gr<br />
Raum Elektronik<br />
Wasseranschluss Tauchtank<br />
Befestigung<br />
Akkus<br />
Raum Elektronik<br />
Raum Ballast<br />
Manipulator<br />
Imitierte Verschraubung der<br />
äußeren Hülle<br />
Einzelteile eines<br />
Bullauges<br />
Fertiges Bullauge<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 7
Blick auf die Einstiegsluke<br />
Die Gussform für<br />
die Stabilisatoren<br />
Seitenruder in<br />
der oberen<br />
Stabilisatorflosse<br />
mit kleinen Streben versehen. Die Luke der<br />
Turmverkleidung ist funktionstüchtig und<br />
beherbergt eine Dummy-Kamera.<br />
Unter der Turmverkleidung ist eine Attrappe<br />
der Einstiegsluke zum Druckkörper angebracht.<br />
Die Stabilisatoren bestehen aus Resin, es<br />
handelt sich um angepasste ehemalige Seitenruder<br />
einer SKIPJACK. Schnell wurde<br />
eine Silikonform hergestellt und drei Flächen<br />
gegossen, sie passten wie die Faust aufs<br />
Auge. Vielleicht lag das ja auch daran, dass<br />
die Electric Boat Division auch alle amerikanischen<br />
Atom-U-<strong>Boot</strong>e gebaut hat. Der<br />
obere Stabilisator beherbergt zusätzlich ein<br />
eingelassenes Seitenruder. Dieses konnte<br />
im Original aber wohl nur zum Kurshalten<br />
verwendet worden sein. Um nicht ganz auf<br />
die Funktion zu verzichten habe ich es direkt<br />
parallel zum Bugstrahlruder geschaltet.<br />
Teil 2 im nächsten Heft<br />
T E C H N I S C H E D AT E N<br />
Original Modell 1:10<br />
Tauchtiefe 610 m 5 m<br />
Zerstörungstauchtiefe 1220 m 10 m<br />
Durchmesser Druckkörper 1,7 m 153 mm<br />
Werkstoff HY-100-Stahl Polystyrol<br />
Länge 7,5 m 750 mm<br />
Breite 2,0 m 200 mm<br />
Höhe 2,7 m 270 mm<br />
Eigenmasse 8,8 t 7,6 kg<br />
Nutzmasse 450 kg 80 g<br />
Besatzung 1 Pilot, 1 Beobachter –<br />
Lebenserhaltungssystem 60 h –<br />
Fenster 3 Stück, Durchmesser 127 mm 3 Stück, Durchmesser 14 mm<br />
Manipulator 1 x hydraulisch mit sechs 1 x elektromechanisch mit einem<br />
Freiheitsgraden, 2 m Länge<br />
Freiheitsgrad, 85 mm Länge<br />
Antrieb 1 x E-Motor 5,6 kW im Heck feststehend 1 x E-Motor 110 W im Heck feststehend<br />
in Düse, 2 x E-Motor je 1,5 kW als<br />
in Düse, 2 x E-Motor je 58 W als<br />
Horizontal- und Vertikalstrahlruder<br />
Horizontal- und Vertikalstrahlruder<br />
Energie Blei-Akkus, 120 V/29 kWh Lithium-Ionen-Akkus, 14,4 V/4,3 Ah<br />
Einsatzgeschwindigkeit 1 kn / 12 h –<br />
Max. Geschwindigkeit 4 kn 2,8 km/h<br />
8 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
RUBRIKEN<br />
<br />
<br />
Neues von der DGzRS<br />
Der neue große, 36,5 m lange Seenotkreuzer<br />
der Deutschen Gesellschaft zur Rettung<br />
Schiffbrüchiger (DGzRS) schwimmt in seinem<br />
Element. Die Schiffbauer der Fr. Fassmer-Werft<br />
in Berne-Motzen haben ihn am<br />
Dienstag, dem 13. März 2012, über ein großes<br />
Hebewerk in die Weser abgesenkt.<br />
Die DGzRS wird das Schiff, das derzeit noch<br />
mit der internen Bezeichnung SK 32 versehen<br />
ist, voraussichtlich im Mai taufen und in<br />
Dienst stellen. Bis dahin stehen umfangreiche<br />
Erprobungen in der Nordsee auf dem<br />
Programm.<br />
Im Zuge der Modernisierung der Rettungsflotte<br />
wird SK 32 den bisher in Sassnitz stationierten<br />
Seenotkreuzer WIHELM KAISEN<br />
(Baujahr 1978) ersetzen. Die DGzRS trägt<br />
damit vorausschauend dem ansteigenden<br />
Verkehrsaufkommen auf See Rechnung. Kapitän<br />
Udo Helge Fox, Leiter des Seenotrettungsdienstes<br />
und Mitglied der Geschäftsführung:<br />
„Wir werden von dieser sehr<br />
wichtigen Position aus in der Pommerschen<br />
und in der Mecklenburger Bucht unseren<br />
dann modernsten Seenotkreuzer einsetzen.“<br />
Nach gut einjähriger Vorplanung vergab die<br />
DGzRS im Sommer 2009 den Auftrag zum<br />
Bau eines Ersatzfahrzeuges für die WIL-<br />
HELM KAISEN. Entwurf, Modellversuche,<br />
Strukturauslegung, Erstellung der Werkstattzeichnungen,<br />
Materialzuschnitt und verformung<br />
beschäftigten die Werft und das<br />
Rettungswerk bis weit ins Jahr 2010 hinein.<br />
Die Kiellegung von SK 32 erfolgte im Dezember<br />
2010.<br />
Der Neubau verfügt über eine leistungsstarke<br />
Feuerlöschanlage, ein Hubschrauberarbeitsdeck<br />
und ein umfangreich ausgestattetes<br />
Bordhospital. Die völlig neue Schiffsklasse<br />
ist in der bewährten Netzspanten-<br />
Bauweise konstruiert.<br />
Die Eckdaten des neuen Kreuzers:<br />
Länge über alles: 36,45 m<br />
Breite auf Spanten: 7,80 m<br />
Tiefgang: 2,12 m<br />
Geschwindigkeit: 25 kn (ca. 46 km/h)<br />
Besatzung: 11/5 Pers. (Stamm/Einsatz)<br />
Antrieb: drei Maschinen auf Festpropeller 2<br />
x 1160 kW/1578 PS, 1 x 2465 kW/3352 PS,<br />
insgesamt 4785 kW/6508 PS<br />
Als Tochterboot kommt erstmals in der Geschichte<br />
der DGzRS ein gemeinsam mit der<br />
Werft „Marine Specialised Technology Ltd.“<br />
entwickeltes schnelles Festrumpfschlauchboot<br />
(Rigid Inflatable Boat/RIB) mit geschlossener<br />
Kajüte für die Unterbringung<br />
von Geretteten und zur Durchführung von<br />
Krankentransporten in DGzRS-typischer<br />
Aluminiumbauweise zum Einsatz. Die Anforderungen<br />
in den Bereichen erreichbare<br />
Geschwindigkeit, Manövrierfähigkeit, erleichtertes<br />
Längsseitsgehen und Kostenersparnis<br />
gegenüber den bisherigen Tochterbooten<br />
bei vergleichbarer Sicherheit wurden<br />
umfassend erfüllt.<br />
Das Tochterboot ist über alles: 8,70 m lang,<br />
3,60 m breit und erreicht 32 kn (ca. 59 km/h).<br />
Zwei Motoren mit 376 kW (ca. 512 PS) wirken<br />
auf Wasserjets.<br />
Wie alle Schiffe der DGzRS und ihre gesamte<br />
Arbeit wird auch dieser Neubau ausschließlich<br />
durch freiwillige Zuwendungen finanziert.<br />
Der Bau des Schiffes ist im<br />
Werft-Tagebuch der Seenotretter online<br />
nachzuverfolgen:<br />
ww.seenotretter.de/werfttagebuch<br />
10 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
SK 32, der neue Kreuzer für die Station Sassnitz, kurz<br />
vor dem ersten Kontakt mit dem nassen Element<br />
Neu bei den Ätzteilen sind auch Sonnenliegen<br />
und Terrassenmöbel im Maßstab 1:100.<br />
Diese sind vor allem für große Passagierschiffe<br />
gedacht, um hier die Decks entsprechend<br />
gestalten zu können.<br />
Neu im Programm ist auch ein kleines tiefgezogenes<br />
Beiboot im Maßstab 1:50, welches<br />
unbearbeitet oder gefräst angeboten<br />
wird. Die Rumpfschale kann frei gestaltet<br />
werden, entweder als kieloben gelagertes<br />
Beiboot oder zur individuellen Ausgestaltung.<br />
Diese Neuigkeiten und 2500 weitere Beschlagteile<br />
speziell für den Schiffs- und Eisenbahnmodellbau<br />
findet man im Internet<br />
unter http://www.modellbau-kaufhaus.de<br />
oder im Print-Katalog.<br />
Modellbau-Kaufhaus<br />
Luisenweg 3<br />
71636 Ludwigsburg<br />
Tel. 07141/9730534 (ab 18.00 Uhr)<br />
Rainer.Schoerner@t-online.de<br />
http://www.modellbau-kaufhaus.de<br />
Schepp Modellbau-Technik<br />
Der Segelwinden-Spezialist Schepp Modellbau-<br />
Technik hat eine neue proportionale<br />
Segelwinde entwickelt. Stark, solide und<br />
günstig in der Anschaffung, kommt die neue<br />
Winde im schicken, farbig eloxierten Alugehäuse<br />
daher. Ein leise laufender Motor mit<br />
Metallgetriebe liefert die Kraft und das Tempo<br />
für vorbildgetreue Segelmanöver.<br />
Auch die standardmäßigen 1450 mm Wickelweg<br />
(15 Umdrehungen) werden für die<br />
meisten Modellsegelyachten ausreichen.<br />
Die Wegprogrammierung erfolgt direkt am<br />
Sender.<br />
Die Betriebsspannung darf 6–14 V betragen,<br />
die Zugkraft liegt bei 8,2 kg, die Wickelgeschwindigkeit<br />
bei ca. 90 mm/sec.<br />
Die neue Winde ist für € 175,– direkt über<br />
den Hersteller zu beziehen.<br />
Schepp Modellbau-Technik<br />
Bachstr. 11<br />
88699 Frickingen<br />
Tel. 07554/989613<br />
E-mail: info@rcsailing.de, www.rcsailing.de<br />
Neu im Modellbau-Kaufhaus<br />
Das Angebot an Figuren konnte um zwei Fischer<br />
im Maßstab 1:50 erweitert werden.<br />
Weitere Schiffsbesatzungen für das Wasserschutzpolizeiboot<br />
WS 9 und das Feuerlöschboot<br />
DÜSSELDORF sind in Vorbereitung.<br />
Wieder im Programm sind die Markierungen<br />
für die Landedecks deutscher Fregatten und<br />
Korvetten. Der jeweilige Satz beinhaltet<br />
auch die Rumpfbeschriftungen in der typischen<br />
Schattenschrift. Die Landedeck-Markierungen<br />
werden je nach Schiffstyp in Weiß<br />
oder in Weiß/Gelb gefertigt.<br />
Für einen großen Teil der DGzRS-Rettungsflotte<br />
gibt es auch wieder die SAR-Zeichen<br />
für die Rümpfe. Die Zeichen sind<br />
selbstklebend, wasserfest und müssen nicht<br />
lackiert werden.<br />
Für die Fregatten der Klasse 123 wurden<br />
die Namensschilder für die BAYERN neu<br />
aufgenommen.<br />
Kehdinger Küstenschiffahrts-<br />
Museum Wischhafen<br />
Das Kehdinger Küstenschiffahrts-Museum<br />
in Wischhafen ist seit dem 8. April in die nun<br />
schon 17. Saison seiner erfolgreichen Geschichte<br />
gestartet.<br />
Neu ist die Ausstellung mit dem Titel „Wir<br />
kommen“, eine Multimedia-Präsentation<br />
über die DGzRS. Die Ausstellung wird die<br />
ganze Saison bis zum 13. November gezeigt.<br />
Außerdem wird den Besuchern eine<br />
neue Kunstausstellung präsentiert, der Titel<br />
lautet „Lars Andersen, ein Maler aus<br />
Sonderburg“. Einer der Höhepunkte der Museumssaison<br />
2012 ist auch die Vorstellung<br />
des Buches „Die Kleinschiffahrt der Unterelbe“<br />
mit 20 Radierungen von Geo Wolters,<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 11
Das Kehdinger Küstenschiffahrts-<br />
Museum startet in die neue Saison<br />
vom Kehdinger Küstenschiffahrts-Museum<br />
selbst aufgelegt.Wohl niemand hat die Kleinschifffahrt<br />
auf der Unterelbe so liebevoll dargestellt<br />
wie der Hamburger Künstler Geo<br />
Wolters, einer der wenigen deutschen Marinemaler,<br />
der auch ein Kapitänspatent hatte.<br />
Neben diesen Sonderausstellungen verfügt<br />
das Küstenschiffahrts-Museum über zahlreiche<br />
Exponate, die die alte Seefahrtsgeschichte<br />
wieder lebendig machen. Der Besucher<br />
taucht ein in längst vergangene<br />
Zeiten der Seefahrt. Er sieht eine Schiffswerkstatt,<br />
in der noch genietet wurde. In der<br />
Funkecke tönt der letzte Seewetterbericht<br />
von Norddeichradio aus dem Lautsprecher<br />
– einst lebenswichtig, heute schon Geschichte.<br />
Dann eine enge Kombüse, in der<br />
bei Wind und Wetter gekocht wurde, und<br />
eine kleine Messe, in der die hohe Kante um<br />
den Tisch verhindert, dass bei Seegang das<br />
Geschirr zu Bruch geht. In der Schlafkammer<br />
schließlich, mit schmalem Etagenbett<br />
und blau-karierter Bettwäsche, lehnt der<br />
Seesack noch in der Ecke, als hätte Hein<br />
Seemann erst gestern abgemustert.<br />
Und die maritime Zeitreise endet nicht innerhalb<br />
der Museumsmauern: Im Hafen liegt<br />
das Küstenmotorschiff Iris-Jörg (Baujahr<br />
Neue Teile bei BAE<br />
1956), das von den ehrenamtlichen Mitgliedern<br />
des Museumsvereins mit viel Liebe und<br />
Engagement restauriert wird.<br />
Das Museum ist geöffnet an Samstagen,<br />
Sonn- und Feiertagen von 10.00–12.00 und<br />
von 13.00–18.00 Uhr.<br />
In der Feriensaison von Juli bis September<br />
ist täglich geöffnet, außer Montags.<br />
Kehdinger Küstenschiffahrts-Museum<br />
Unterm Deich 7<br />
21737 Wischhafen<br />
www.kuestenschiffahrtsmuseum.de<br />
Neu bei BAE<br />
BAE erweitert ihre exklusiven Beschlagteile<br />
für die Riva Aquarama im M 1:6 um die Positionslampe.<br />
Das Mastermodell wurde in den Abmessungen<br />
von einem Original abgenommen.<br />
Die Lampe besteht aus hochwertigem Bronzeguss<br />
verchromt und wird mit Glaseinsätzen<br />
Bb/Stb sowie Topplicht geliefert, die Beleuchtung<br />
mittels LED ist möglich.<br />
Ebenfalls neu sind die Wellenrohr-Adapter<br />
für Rohre mit einem Außendurchmesser von<br />
7 mm und 9 mm. Motorseitig ist der Adapter<br />
mit einem auswechselbaren Kugellager in<br />
Niro ausgerüstet, propellerseitig kommt zu<br />
dem Kugellager noch ein Radialwellendicht-<br />
ring hinzu. Somit können Verschleißkomponenten<br />
bei Bedarf auch im eingebauten Zustand<br />
gewechselt werden. Hervorragend geeignet<br />
sind diese Adapter auch für die<br />
Crackerbox, die Rocket, die Chickie oder<br />
ähnliche Modelle.<br />
Detailinformationen sowie weitere Exklusivbeschläge<br />
sind im neuen Shop<br />
http://exclusive-shipmodel-shop.de/ zu finden.<br />
BAE<br />
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20535 Hamburg<br />
Tel. 040/217562<br />
bae@classicrunabouts.de<br />
www.classicrunabouts.de<br />
Irrtum!<br />
Aufgrund eines datentechnischen Problems<br />
in der Druckerei wurde in der <strong>SchiffsModell</strong><br />
4/2012 auf der Seite 14 im Beitrag über<br />
die Tagessignale der Fa. Bauer-Modelle leider<br />
ein falsches Foto abgedruckt.<br />
Daher hier als Ergänzung dieses Beitrages<br />
untenstehend das korrekte Foto von den<br />
Stanzplatten mit den noch nicht montierten<br />
Tagessignalen.<br />
Verlag und Redaktion bitten, das Versehen<br />
zu entschuldigen.<br />
Dieses Foto mit der Stanzplatte der Tagessignale fehlte im Heft 4/12<br />
12 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
Umfang 92 Seiten<br />
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<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
MOTORSCHIFFE<br />
VOGEL<br />
GRYFF<br />
Urs Rüfenacht<br />
Um Verwechslungen vorzubeugen:<br />
Die Rede ist hier ausnahmsweise<br />
mal nicht vom ältesten Volksbrauch<br />
der Schweiz und vom größten Kleinbasler<br />
Feiertag, sondern es geht um einen<br />
alten Binnenschlepper gleichen Namens.<br />
Vorgeschichte<br />
Nachdem ich bereits unzählige Baukastenmodelle<br />
gebaut hatte, bin ich 1989 durch<br />
Zufall in den Besitz einer Generalplankopie<br />
im Maßstab 1:25 des 3-Schrauben-Schleppers<br />
VOGEL GRYFF gekommen. Ein guter<br />
Grund, endlich einmal ein Modell anhand<br />
von Werftunterlagen zu konstruieren.<br />
Voller Enthusiasmus habe ich in den darauffolgenden<br />
Wochen den Spantenriss in<br />
ein Holzmodell umgesetzt, dieses mit Hilfe<br />
von Styropor und Gips in ein abzugsfähiges<br />
Urmuster verwandelt und soweit<br />
vorbereitet, dass an der davon abgenommenen<br />
Negativform kaum noch Nacharbeit<br />
nötig war. In der Negativform wurde dann<br />
schließlich die GfK-Rumpfschale mit den<br />
gängigen Techniken laminiert. Drei Lagen<br />
Glasgewebe mit 225 g/m² stellen die für<br />
ein Schiffsmodell von knapp 1,5 m Länge<br />
unabdingbare Verwindungssteifigkeit<br />
sicher. Die schwieriger herzustellenden<br />
Rundungen im Schrauben- und Ruderbereich<br />
sind mit 163 g/m²-Gewebe laminiert<br />
worden. Kurz danach habe ich die Stevenrohre<br />
und die Ruder eingebaut, Deck und<br />
Aufbauten aus 2-mm-Sperrholz erstellt,<br />
grundiert, gespachtelt und das Ganze zum<br />
Schluss lackiert. Vor allem aus beruflichen<br />
Gründen war‘s das dann aber für beinahe<br />
zwei Jahrzehnte.<br />
Erst Anfang 2011 habe ich die Weiterführung<br />
des Projekts VOGEL GRYFF wieder<br />
in Angriff genommen. Erstaunlicherweise<br />
konnte ich nahtlos an die Arbeiten aus<br />
den 90er-Jahren anschließen, da der Rohbau<br />
dank der robusten Bauweise die lange<br />
Standzeit ohne irgendwelche Schäden<br />
überstanden hat. Wie sich später herausstellte,<br />
musste ich dann aber doch noch<br />
eine kleine Konzession an die Originaltreue<br />
machen: Bei meinem Modell fehlen<br />
die Wasserfänger über den Fenstern, da<br />
sich der gelbe Farbton der gealterten (aber<br />
immer noch tadellosen) Bauteile nicht mit<br />
vertretbarem Aufwand reproduzieren ließ.<br />
Dem Gesamterscheinungsbild tut das aber<br />
keinen Abbruch.<br />
Schnell war er also wieder da, der Modellbau-Bazillus<br />
und ich hatte endlich auch die<br />
Zeit, mich nach Lust und Laune dem Innenleben<br />
und der Herstellung der Beschlagteile<br />
zu widmen. Meine damalige Schätzung des<br />
Fertigstellungsaufwandes war aber viel zu<br />
14
Antriebsund<br />
Ruderanlage.<br />
Eigentlich<br />
schade, dass<br />
das später alles<br />
unter Wasser<br />
verschwindet<br />
Am Rumpfgerippe mit 47 Spanten ist die spätere Form schon klar zu erkennen<br />
Freude über die Rettung aus<br />
der Versenkung (2011)<br />
Bauzustand vor dem<br />
Dornröschenschlaf (1991)<br />
Bild rechts: Der Schlepper<br />
im Jahr 1958 bei der Übergabe<br />
an den Auftraggeber<br />
optimistisch. Nicht zwei bis drei, sondern<br />
ganze acht Monate dauerte es schließlich<br />
bis zum Stapellauf.<br />
Steuerhaus komplett ersetzt und<br />
zur Verbesserung der Sicht über<br />
die Schubleichter von bis zu 90 m<br />
Länge ein hydraulischer Steuerhauslift<br />
sowie zwei Koppelwinden<br />
eingebaut.<br />
Nach 50 Dienstjahren musste<br />
der Betrieb infolge technischer<br />
Probleme und auf behördliche<br />
Das Original<br />
Der 3-Schrauben-Schlepper VOGEL GRYFF<br />
wurde 1958 bei der LAIS AG in Basel gebaut<br />
und ist bis heute ein wichtiger Bestandteil<br />
der Basler Rheinschifffahrt und<br />
der Rheinhäfen bei Basel. Ursprünglich als<br />
Schleppschiff konstruiert, erfolgte später<br />
der Umbau zum Schub- und Schleppboot<br />
(SSB), leider zu Lasten der harmonischen<br />
Linienführung. Zur selben Zeit wurde das<br />
Das Schub- und Schleppschiff beim<br />
Dreiländereck im August 1990<br />
15
VOGEL GRYFF im aktuellen Look im Juli 2011 in Basel Klybeck (Quelle: Panoramio, image ID 56412949)<br />
VG 40<br />
Vorschiff mit Ankerwinde<br />
Beiboot und Kran, zur Abwechslung mal<br />
ohne technischen Schnickschnack<br />
Veranlassung im Mai 2008 vorübergehend<br />
eingestellt werden. Für kurze Zeit drohte<br />
sogar die Verschrottung. Nach umfassenden<br />
Revisionsarbeiten bei zwei Spezialfirmen<br />
in Deutschland und verbunden mit<br />
einem Eigner- und Farbwechsel hat das<br />
SSB VOGEL GRYFF im Mai 2009 den Betrieb<br />
wieder aufgenommen. Es wird heute<br />
eingesetzt bei Schlepp- und Schubfahrten,<br />
bei Spezialaufträgen sowie bei Hilfeleistungen<br />
im Bereich der Binnenschifffahrt.<br />
Das Modell<br />
Die Schleppwinde des Originals<br />
im Jahre 1990 …<br />
... und der Nachbau im Maßstab 1:25<br />
Im Wesentlichen entspricht das vorgestellte<br />
Modell der ursprünglichen Version gemäß<br />
Generalplan von 1958 mit wenigen Modifikationen,<br />
inspiriert durch Fotos, die ich<br />
1990 im Basler Rheinhafen aufgenommen<br />
habe und die mir im Besonderen auch bei<br />
der Farbgebung sehr dienlich waren, da<br />
mir aus der Zeit des Stapellaufes nur eine<br />
Schwarz-weiss-Abbildung vorliegt.<br />
Ein echter Hingucker sind die Schleppwinden<br />
des Originals, die ich aus 0,5- und 1-<br />
mm-Polystyrol nachgebaut habe, ebenso<br />
wie das Gehäuse der Ankerwinde und die<br />
filigranen Gitter über den einzeln zu öffnenden<br />
Lichtschächten des Motorenraums.<br />
Die senkrechten Bögen der Trossenabweiser<br />
habe ich auf eine Kunststoffplatte<br />
übertragen und dann mit der Laubsäge<br />
ausgeschnitten. Durch dieses Vorgehen<br />
werden die Werkstücke im Vergleich zur<br />
Biegetechnik exakter und formbeständiger<br />
und sind bei genügender Stabilität einfacher<br />
herzustellen als Alu- oder Messingteile.<br />
Für die Imitation von Muttern und Nieten<br />
verwende ich ein einfaches und günstiges<br />
Verfahren. Zunächst schneide ich ein Außengewinde<br />
in ein Stück Messingdraht<br />
von ca. 2 cm Länge und ungefähr maßstäblichem<br />
Durchmesser. Dann bohre ich<br />
am Modell ein Loch an die Stelle, an der<br />
der Niet hingehört und versehe dieses mit<br />
einem Innengewinde. Das Drahtstück mit<br />
dem Gewinde schraube ich anschließend<br />
von Hand in das vorgebohrte Loch. Zum<br />
Schluss kappe ich den Draht mit einer Zange<br />
und schleife den „Niet“ auf die originalgetreue<br />
Höhe zurück, fertig. Bei Objekten<br />
mit Dutzenden oder Hunderten von Nieten<br />
dauert das Ganze dann natürlich schon etwas<br />
länger. Aber das Verfahren eignet sich<br />
sehr gut für die Serienproduktion und ist<br />
im Vergleich zu den käuflichen Fertigteilen<br />
sehr günstig.<br />
Schwieriger herzustellende Formen wie<br />
Kamin und Lüfter oder den Beibootrumpf<br />
habe ich jeweils direkt auf ein Urmodell laminiert<br />
und die GfK-Rohlinge anschließend<br />
gespachtelt, sauber verschliffen, grundiert<br />
und lackiert.<br />
Schleppvorrichtung, Geländer, Fensterrahmen,<br />
Masten und der Kran für das Beiboot<br />
sowie übrige Beschläge wie z. B. Poller und<br />
Anker sind aus Alu und Messing gefertigt.<br />
Oft musste ich Teile nacharbeiten oder sogar<br />
nochmals anfertigen, bis das Resultat<br />
Die Schleppvorrichtung<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
Der fertige Nachbau<br />
mit den klassischen Linien<br />
der 1950er-Jahre<br />
VG 39<br />
meinen Ansprüchen genügte. So etwas<br />
schlägt sich aber unweigerlich in einer Verlängerung<br />
der Bauzeit nieder.<br />
Für die Rettungsringe habe ich Fertigteile<br />
verwendet, allerdings musste ich sie abändern,<br />
da diese in ihrer ursprünglichen<br />
Form wie Fremdkörper wirkten. Dies lag<br />
vor allem daran, dass deren angeformte<br />
„Halteleinen“ nicht sehr authentisch wirkten<br />
und dicker waren als die verwendeten<br />
Schlepptrossen – auf meinem Modell unvorstellbar!<br />
Das VOGEL GRYFF-Emblem am vorderen<br />
Seiteneingang habe ich von einer Fotografie<br />
des Originals im richtigen Maßstab<br />
ausgedruckt, mit einer Schere exakt ausgeschnitten<br />
und mittels Sekundenkleber am<br />
Modell angebracht. Der Schriftzug auf dem<br />
Heck besteht aus Klebebuchstaben, wobei<br />
die graue Reliefschrift vor und die schwarzen<br />
Buchstaben nach dem Lackieren angebracht<br />
wurden.<br />
Technische Ausrüstung<br />
Zu Beginn des Projektes Anfang der<br />
1990er-Jahre hatte ich mir eine neue Multiplex<br />
Combi 90 mit Multinaut Plus-Ausbaumodul<br />
zur Steuerung zusätzlicher Schaltund<br />
Prop-Funktionen zugelegt. Damals<br />
war das eines der modernsten Systeme<br />
auf dem Markt, vor allem war die Anlage,<br />
was ja selten genug der Fall ist, speziell für<br />
uns Schiffsmodellbauer konzipiert.<br />
Zwischenzeitlich ist die damalige Technologie<br />
ziemlich in die Jahre gekommen.<br />
Zum Glück gibt es aber Möglichkeiten,<br />
auch ältere Systeme auf 2,4 GHz umzurüsten.<br />
Dadurch ist meine mit tatkräftiger<br />
Unterstützung meines elektrotechnisch<br />
mit allen Wassern gewaschenen Bruders<br />
aktualisierte Fernsteuerung jetzt wieder up<br />
to date. Dadurch gehört glücklicherweise<br />
auch der chronische Mangel an amtlich<br />
zugelassenen Schiffsmodell-Frequenzen<br />
der Vergangenheit an. Und sollte trotzdem<br />
einmal der Einsatz des 40-MHz-Bandes<br />
nötig sein, beispielsweise für den Betrieb<br />
eines U-<strong>Boot</strong>es, lassen sich die beiden<br />
2,4-GHz-Sendermodule rasch auswechseln.<br />
Die von mir in der Multiplex-Steuerung<br />
eingesetzten JETI Duplex 2,4-GHz-<br />
Systemkomponenten funktionieren sehr<br />
zuverlässig und sind im Vergleich zu den<br />
Produkten anderer Hersteller auch etwas<br />
günstiger in der Anschaffung. Durch die<br />
Übertragung von Informationen auf die JE-<br />
TIBOX (universelles Kommunikationsgerät)<br />
am Sender kann der Betriebszustand des<br />
Schiffes mittels Telemetrie jederzeit verfolgt<br />
werden. Das ist speziell beim Einsatz<br />
von LiPo-Akkus nützlich, man möchte ja<br />
schließlich auch auf längeren Fahrten und<br />
auf größeren Gewässern keine unnötigen<br />
Risiken eingehen. Der ebenfalls erhältliche<br />
GPS-Sensor steht für mich, der weder<br />
Rennboote noch Flugzeuge betreibt, nicht<br />
zuoberst auf der Wunschliste.<br />
In Funktionsmodellen bisher noch wenig<br />
verbreitet ist der Antrieb durch bürstenlose<br />
Außenläufer-Motoren. Es handelt sich<br />
im vorliegenden Fall um günstige, aber<br />
trotzdem zuverlässige China-Ware. Die<br />
beiden äußeren Motoren laufen synchron,<br />
während der mittlere nur bei Vollgas aktiv<br />
wird. Mit einer relaisgesteuerten Vorwärts-<br />
Rückwärts-Umschaltung kann ich trotz der<br />
Verwendung von „Flugreglern“ (mit nur einer<br />
Regelrichtung) dennoch vorwärts und<br />
rückwärts fahren.<br />
In Bezug auf Sonderfunktionen gibt es nur<br />
wenig zu berichten, was anderswo nicht<br />
schon zigmal beschrieben worden wäre, sei<br />
es etwa das frei programmierbare Soundmodul<br />
mit drehzahlabhängigem Dieselgeräusch<br />
und anderen akustischen Gags oder<br />
die realistische Steuerung der Beleuchtung.<br />
Der Einbau eines Dampferzeugers zur Simulation<br />
der Dieselabgase ist geplant, für<br />
funktionsfähige Auspuffklappen und elektrogetriebene<br />
Schleppwinden geistern mir<br />
noch Ideen durch den Kopf. Platz dafür<br />
wäre im riesigen Rumpf noch mehr als genug<br />
vorhanden.<br />
Beim Projektstart hatte ich aufgrund des<br />
sehr geringen Tiefganges von nicht einmal<br />
5 cm befürchtet, dass das voll ausgerüstete<br />
<strong>Boot</strong> nicht schwimmfähig sein würde. Aber<br />
da habe ich die Verdrängung total falsch<br />
eingeschätzt. Die heutige Technologie mit<br />
sehr leichten Empfangs-, Steuerungs- und<br />
Antriebs-Komponenten sowie die LiPo-<br />
VOGEL GRYFF-Emblem aus<br />
der Zeit des Stapellaufs<br />
Alte und neue Technologie<br />
im Zusammenspiel<br />
Brushless Outrunner-Motoren<br />
und Regler<br />
Kamin und Fenster über dem<br />
Dieselraum. Hier dringen die Geräusche<br />
des Soundmoduls nach draußen<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 17
Blick in den riesigen Rumpf mit<br />
mehr als genug Platz für weitere<br />
Sonderfunktionen<br />
T E C H N I S C H E DAT E N<br />
Akkus<br />
haben das ihre<br />
dazu beigetragen, dass<br />
ich schließlich trotz Vollausrüstung<br />
rund 5 kg Ballast in Form von Eisenstangen<br />
hinzufügen musste, damit das Schiff<br />
richtig im Wasser liegt.<br />
Erste Fahreindrücke<br />
Schon bei der ersten Wasserung hatte sich<br />
gezeigt, dass das Fahrbild des Modells jenem<br />
des Originals ziemlich nahe kommt.<br />
Vor allem die Wirbel am Heck sehen recht<br />
authentisch aus. Allerdings hat das Modell<br />
bei langsamer Fahrt einen ziemlich großen<br />
Wendekreis. Mit einer speziellen Ansteuerung<br />
der Außenmotoren soll die Ruderwirkung<br />
verstärkt und so die Wendigkeit des<br />
Schiffes verbessert werden. Entsprechende<br />
Versuche sind für die kommende Fahrsaison<br />
geplant.<br />
Original<br />
Modell<br />
Länge ü. a. 36,80 m 147,2 cm<br />
Länge CWL 34,05 m 136,2 cm<br />
Breite ü. a. 7,05 m 28,2 cm<br />
Breite auf Spant 6,45 m 25,8 cm<br />
Seitenhöhe 2,00 m 8 cm<br />
Tiefgang 1,20 m 4,8 cm<br />
Antrieb 3 x MWM Typ TRHS 526A 3 x Brushless Outrunner<br />
400PS/800 min -1 750 min -1 /V<br />
Renk-Wendegetriebe 2:1 Akkus LiPo, 11,1 V/5 Ah<br />
Fazit<br />
Modellbau nach Werftplänen verlangt dem<br />
Laien einiges an handwerklichen Fähigkeiten<br />
ab (Arbeiten mit Faserverbundstoffen,<br />
Bohren, Fräsen, Drehen, Löten,<br />
Kleben, Lackieren u. v. m.) und wie man<br />
Einzelheiten am besten umsetzt, muss im<br />
Gegensatz zum Baukastenmodell ausnahmslos<br />
selber ausgetüftelt werden. Aber,<br />
wie das hier beschriebene Ergebnis zeigt,<br />
werden Aufwand und Geduld reichlich belohnt.<br />
Es ist ein erhabenes Gefühl, wenn<br />
das Schiff dann endlich fertig ist und es von<br />
allen Seiten Komplimente hagelt.<br />
18 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
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Graham Bantock, Skipper Heinz<br />
Bohn;„Druffundweg“ (GER-322),<br />
Design Eberhard Schuch,<br />
Skipper Eberhard Schuch;<br />
„Satory“ (GER64), Design<br />
Graham Bantock, Skipper<br />
Ralph Tacke; „Korrigan“<br />
(GER212), Design Pierre<br />
Tercinet, Skipper<br />
Frank Hennig<br />
Saison-Eröffnung<br />
Ingrid Blüm<br />
„Op Kölsch“<br />
„Diamond“ (GER52), Design Graham<br />
Bantock, Skipper Dieter Junker;<br />
„Graffito“ mit Swing-Rig (GER 603),<br />
Design Graham Bantock, Skipper<br />
Klaus-Peter Schmidt;„Starkers“<br />
(GER04), M-<strong>Boot</strong> mit 10R-Vermessungsrigg,<br />
Skipper Ingo Jung<br />
20 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
„Diamond“ (GER14),<br />
Design Graham Bantock,<br />
Skipper Heinz Bohn;<br />
„Druffundweg“ (GER-<br />
322), Design Eberhard<br />
Schuch, Skipper Eberhard<br />
Schuch; „Satory“<br />
(GER64), Design<br />
Graham Bantock,<br />
Skipper Ralph Tacke<br />
„Druffundweg“ (GER-322),<br />
Design Eberhard Schuch, Skipper<br />
Eberhard Schuch; „Korrigan“<br />
(GER212), Design Pierre Tercinet,<br />
Skipper Frank Hennig<br />
„Graffito“ mit Swing-Rig, Design Graham<br />
Bantock, Skipper Herbert Midy<br />
„Diamond“, Design Graham Bantock,<br />
des Zweitplatzierten Heinz Bohn<br />
D<br />
ie Regattasaison der im<br />
DSV organisierten RC-Segelyachten<br />
wurde am 17. und<br />
18.03.2012 in Köln eröffnet.<br />
Ausrichter war der Kölner Verein<br />
„Modellbau Rodenkirchen“ (MBR) und gesegelt<br />
wurde in der Klasse Ten Rater. Damit<br />
gab es gleich ein doppeltes Jubiläum: Der<br />
MBR feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges<br />
Bestehen und die ersten Ten Rater wurden<br />
1887 gesegelt und können somit auf eine<br />
125-jährige Geschichte zurückblicken.<br />
Die damals erstellte Regel über die Definition,<br />
was einen Ten Rater ausmacht, hat<br />
heute noch Gültigkeit. Entscheidend ist das<br />
Verhältnis der Wasserlinienlänge der <strong>Boot</strong>e<br />
zur Segelfläche. Die genaue Formel lautet:<br />
Wasserlinie x Segelfläche x 8 = max.<br />
10. Die Formel muss also zwingend einen<br />
Wert unter 10 ergeben, was auch den Namen<br />
der Klasse „Ten Rater“ erklärt. Längere<br />
Rümpfe haben damit kleinere Segelflächen<br />
und umgekehrt. Im Durchschnitt sind die<br />
Rümpfe ca. 150–160 cm lang, haben eine<br />
Segelfläche von ca. 1 m² und wiegen ungefähr<br />
6 kg. Die weiteren Regeln sind offen<br />
gehalten und ermöglichen somit neben<br />
sehr schnellen <strong>Boot</strong>en auch eine große<br />
Vielfalt bei den Konstruktionen. So sind sowohl<br />
herkömmliche Riggs als auch Swing-<br />
Rigs erlaubt und mit dem passenden Ten<br />
Rater-Vermessungsrigg kann auch mit dem<br />
Rumpf einer Marblehead gesegelt werden.<br />
Auch bei der Kölner Regatta war die Vielfalt<br />
der Modelle sehr groß. Man sah die drei<br />
Designs aus England von Graham Bantock<br />
„Graffito“, „Satory“ und „Diamond“. Lediglich<br />
Letztere ist als Fertigschiff zu kaufen, die<br />
anderen beiden Modelle müssen nach Riss<br />
selbst aufgebaut werden. Außerdem waren<br />
einige „Tension“s zu sehen, ebenfalls ein<br />
englisches Design, diesmal aber von Peter<br />
Wales. Aber auch Designs aus Frankreich<br />
wie die „Viry Easy“ von Paul Lucas oder<br />
die „Korrigan“ von Pierre Tercinet waren auf<br />
dem Wasser. Und natürlich nicht zu vergessen<br />
die deutschen Designs „Druffundweg“<br />
von Eberhard Schuch und „Karneol SL“ von<br />
Gerhard Mentges. Ebenfalls waren beide<br />
Riggvarianten zu sehen, so hat Gerhard<br />
Schmitt die „Diamond“ auf Swing-Rig umgebaut,<br />
auch die beiden „Graffito“s waren<br />
mit einem Swing-Rig unterwegs. Bei aller<br />
Vielfalt lässt sich aber sowohl hinsichtlich<br />
der Rümpfe als auch hinsichtlich der Segelvarianten<br />
keine klare Aussage machen,<br />
dass es einen klaren Favoriten gibt.<br />
Insgesamt waren 17 <strong>Boot</strong>e auf dem Wasser,<br />
und die Segler, die froh waren, dass die<br />
Saison endlich wieder los geht, reisten aus<br />
der ganzen Republik an. Auch zwei neue<br />
Segler gaben ihr Debüt in dieser Klasse:<br />
Tommy Lühmann und Frank Römer, bisher<br />
sehr engagiert in der IOM-Klasse in Bremen,<br />
segelten mit Leihbooten und hatten<br />
somit ihren Einstieg ohne Training direkt<br />
in den Rennen. Tommy Lühmann segelte<br />
mit einer „Druffundweg“ auf Platz 11 und<br />
hatte eines seiner Highlights, als er im Einteilungslauf<br />
sofort auf den 1. Platz segelte.<br />
Frank Römer segelte mit einer „Diamond“<br />
und erreichte einen hervorragenden 4.<br />
Platz. Beide Segler hatten sehr viel Spaß<br />
mit dieser Klasse und man darf gespannt<br />
sein, was sich in der nächsten Zeit bei den<br />
Bremer Segelfreunden tut. Gesegelt wur-<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 21
„Korrigan“ (GER212), Design Pierre Tercinet, Skipper Frank Hennig; „Diamond“ mit Swing-<br />
Rig (GER61), Design Graham Bantock, Skipper Gerhard Schmidt; „Graffito“ mit Swing-Rig<br />
(GER 603), Design Graham Bantock, Skipper Klaus-Peter Schmidt; „Viry Easy“ (GER87),<br />
Design Paul Lucas, Skipper Nigel Winkley<br />
„Diamond“ (GER14),<br />
Design Graham<br />
Bantock, Skipper<br />
Heinz Bohn; „Druffundweg“<br />
(GER-322),<br />
Design Eberhard<br />
Schuch, Skipper<br />
Eberhard Schuch;<br />
„Satory“ (GER64),<br />
Design Graham<br />
Bantock, Skipper<br />
Ralph Tacke<br />
Die beiden Vereinsmitglieder Jürgen Peters (GER15) mit<br />
„Tension“ und Ralph Tacke (GER64) mit „Satory“ liefern<br />
sich einen fairen Kampf um die vorderen Plätze<br />
22 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
„Korrigan“ (GER212), Design Pierre Tercinet, Skipper Frank Hennig; „Diamond“ mit<br />
Swing-Rig (GER61), Design Graham Bantock, Skipper Gerhard; Schmidt „Graffito“<br />
mit Swing-Rig (GER 603), Design Graham Bantock, Skipper Klaus-Peter Schmidt<br />
Am Ende siegte<br />
die „Graffito“<br />
von Klaus Peter<br />
Schmidt<br />
„Diamond“, Design Graham<br />
Bantock, Leihboot für Skipper<br />
Frank Römer<br />
„Diamond“ mit Swing-Rig<br />
(GER61), Design Graham<br />
Bantock, Skipper Gerhard<br />
Schmidt; „Korrigan“<br />
(GER212), Design Pierre<br />
Tercinet, Skipper<br />
Frank Hennig<br />
de auf dem See gegenüber des Blackfoot<br />
Beach, das ist ein Naturschwimmbad mit<br />
Karibikstrand, daneben liegt ein gerade<br />
fertig gestellter Kletterwald, was eine hervorragende<br />
Kulisse bot.<br />
Der Samstag begann mit warmem Vorfrühlingswetter<br />
und Sonnenschein, leider aber<br />
erst einmal ohne Wind. Erinnerungen an die<br />
letzte Saison wurden wach, wo es einige<br />
Regatten bei Traumwetter gab, bei denen<br />
aber das Wichtigste oft fehlte – der Wind.<br />
Aber der Kölner Wettergott hatte ein Einsehen<br />
und ab Mittag frischte der Wind auf.<br />
Auch der Sonntag begann etwas windstiller,<br />
dazu noch mit bedecktem Himmel, aber im<br />
Laufe des Vormittages kam er dann doch<br />
und blieb bis Regattaende konstant. Es war<br />
dennoch nicht immer einfach, in Köln zu<br />
segeln. Am Samstag hatten einige Segler<br />
mit dem verhassten Kraut zu kämpfen, am<br />
Sonntag war der Wind etwas tricky, weil er<br />
ab und an drehte, was nicht immer gut zu<br />
erkennen war. Aber es war auch eine Herausforderung,<br />
damit klar zu kommen und<br />
letztendlich waren die Bedingungen für<br />
alle gleich. Die Regatta war auch ein sehr<br />
schöner Wiedereinstieg für den Kölner Verein,<br />
der in den letzten Jahren keine Ranglistenregatten<br />
der Rennsegelyachten mehr<br />
ausgerichtet hat, die letzte Regatta der Ten<br />
Rater wurde in Köln im Jahr 2000 ausgetragen.<br />
Der Kölner Verein ist eine kleine<br />
Gemeinschaft mit aktuell 22 Mitgliedern,<br />
die in verschiedenen Klassen segeln. Mit<br />
acht Mitgliedern waren fast alle, die Rennsegelyachten<br />
segeln, vor Ort. Während<br />
der 1. Vorsitzende, Hans Dieter Krings, die<br />
Wettfahrtleitung übernahm, kümmerte sich<br />
der 2. Vorsitzende, Werner Egert, zusammen<br />
mit Jürgen Foth und Heinz Baumann<br />
um das Organisatorische bis hin zum Aufschreiben<br />
und Auswerten. Die anderen vier<br />
Mitglieder segelten die Regatta mit. Herbert<br />
Midy erreichte mit seiner blauen „Graffito“<br />
Platz 13, Ralph Tacke hatte erstmalig die<br />
„Satory“ im Einsatz und kam auf Platz 6.<br />
Die anderen beiden Mitglieder reihten sich<br />
neben dem Zweitplatzierten Heinz Bohn mit<br />
seiner „Diamond“ ein: Jürgen Peters segelte<br />
mit seiner neuen „Tension“ auf Platz 3. Sieger<br />
der Regatta wurde Klaus Peter Schmidt<br />
mit seiner roten „Graffito“. Drei der vier Mitgliederboote<br />
waren dazu selbst gebaut, wie<br />
anfangs beschrieben, gibt es die „Satory“<br />
und die „Graffito“ ja nur als Riss zu kaufen.<br />
Die „Satory“ wurde von Ralph Tacke gebaut,<br />
beide „Graffito“s von Klaus Peter Schmidt.<br />
Am 17. und 18. November wird der Verein<br />
an gleicher Stelle eine weitere Regatta der<br />
im DSV organisierten RC-Segelyachten<br />
ausrichten, dann segelt die IOM (Internationale<br />
One Metre Class) „Op Kölsch“. Wer<br />
nicht so lange warten möchte, kann die<br />
Kölner meist an Samstagen am Decksteiner<br />
Weiher beim Segeln treffen, hier segeln<br />
sie in allen drei Klassen (IOM, Marblehead,<br />
Ten Rater). Weitere Infos und Kontaktadressen<br />
gibt es auf der Homepage http://www.<br />
modellbaurodenkirchen.com/<br />
Und wer Interesse an einer weiteren Regatta<br />
der Ten Rater hat, hier die nächsten<br />
Termine:<br />
30.4–1.5.2012,<br />
München, Feringasee, Rangliste<br />
26.–28.10.2012,<br />
Karlsfeld, Deutsche Meisterschaft<br />
23
SEGELSCHIFFE<br />
In diesem Beitrag möchte ich über ein<br />
Segelschiffsmodell berichten, das<br />
ich bereits im Winter 2007/2008 gebaut<br />
habe. Der Rumpf weist auf den<br />
ersten Blick eine gewisse Ähnlichkeit<br />
mit dem der SPRINTA auf (siehe Schiffs-<br />
Modell 10/2010), ist jedoch noch extremer.<br />
Das Original wurde nach IOR vermessen<br />
und als Besonderheit ist anzumerken, dass<br />
sowohl das Original als auch das Modell<br />
Unikate darstellen.<br />
Als Modellskipper habe ich während der Segelsaison<br />
immer eine meiner fünf RC-Yachten<br />
dabei, vornehmlich bei uns in Berlin an<br />
der Havel. Dort gibt es einige freie Liegewiesen<br />
und Badestrände, die bei schönem<br />
Wetter für meine Frau und mich immer beliebte<br />
Ausflugsziele sind. Die Highlights sind<br />
allerdings die Veranstaltungen in Flensburg,<br />
am Fühlinger See bei Köln sowie RC-Segeln<br />
im Süden von Sylt, wo meine Tochter<br />
mit Familie lebt. Die Hörnumer Odde ist ein<br />
ideales Revier, leider bin ich dort immer der<br />
einzige RC-Segler. Also fahrt mal hin!<br />
Seit vielen Jahren schon fiel mir unter den<br />
unzähligen Segelbooten auf der Havel eine<br />
sehr große Segelyacht auf: Enorm breit,<br />
hochbordig, grau, mit zwei breiten roten<br />
Längsstreifen am Rumpf. Der Name „Sabina“<br />
prangt in riesigen Lettern an der Bordwand.<br />
Außergewöhnlich ist auch, dass die<br />
Peter Spaeth<br />
Sabina<br />
24 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
schwarze Unterwasserfarbe bis 15 cm über<br />
die Schwimmwasserlinie reicht, darüber befindet<br />
sich der untere rote Längsstreifen, es<br />
gibt also keinen Wasserpass. Backbord am<br />
Heck ist ein Rohraustritt zu erkennen. Er<br />
ist das Ende einer Kammer, in der sich für<br />
den Notfall eine Rettungsboje befindet, die<br />
nach achtern ausgestoßen werden kann.<br />
Recherchen führten mich schließlich zum<br />
Liegeplatz der Yacht, zum ASV-Berlin. Dort<br />
erfuhr ich, das die „Sabina“ im Jahr 1983<br />
den Admirals-Cup gewonnen hat. Sie lag<br />
am Steg und ich durfte sie aus der Nähe in<br />
Augenschein nehmen. Der damalige Skipper,<br />
so sagte man mir, war Hermann Noack,<br />
der eine Bronze-Gießerei in Berlin betreibt.<br />
(Bekannte Erzeugnisse dieser Gießerei<br />
sind z. B.die Willy Brandt-Statue im SPD-<br />
Parteizentrum, die Quadriga auf dem Brandenburger<br />
Tor u. v. m.). Nachdem ich Herrn<br />
Noack ausfindig gemacht und in seinem<br />
Betrieb besucht hatte, war er begeistert von<br />
meiner Idee, die „Sabina“ als RC-Modell zu<br />
bauen. Das fertige Modell wollte er natürlich<br />
unbedingt sehen, was ich ihm natürlich sofort<br />
versprochen habe. Unterlagen, so meinte<br />
er, müssten sich in irgendeiner „Kramkiste“<br />
in seinem Haus noch finden lassen.<br />
Eine Woche später konnte ich mir einen<br />
Spantenriss und eine Decksdraufsicht<br />
(Maßstab 1:15) abholen. Sogar der IOR-<br />
Messbrief war als Kopie dabei (Konstrukteur:<br />
De Ridder, Bauwerft: Huisman in<br />
Holland). Später konnte ich dann im Winterlager<br />
des ASV das <strong>Boot</strong> noch einmal ganz<br />
genau in Augenschein nehmen, vermessen<br />
und auch Foto- und Video-Aufnahmen machen.<br />
Ein guter Bekannter, ebenfalls Modellsegler,<br />
half mir dabei. Erstaunt hat uns<br />
besonders der jollenähnlich flache Rumpfboden,<br />
der den Tiefgang erstaunlich gering<br />
hält. Beim Modell sind es nur 53 mm, bei<br />
einer WL-Länge von 1,12 m. Der Rumpf<br />
selbst ist 1,3 m lang und 40,3 cm breit.<br />
Zur Herstellung des Rumpfes entschloss<br />
ich mich, diesen mit Hilfe von Negativ-<br />
Spantschablonen aus einem Styrodur-Klotz<br />
herauszuarbeiten. Bisherige Erfahrungen<br />
mit dieser Bauweise waren dabei sehr nützlich.<br />
Nach zwei Wochen Arbeit konnte sich<br />
das Ergebnis sehen lassen. Trimm, Verdrängung<br />
und Gewichtsschwerpunkt ließen<br />
sich einfach mit Hilfe der markierten Wasserlinie<br />
und Gewichten beim Schwimmtest<br />
in der Badewanne ermitteln. Als Schiffbaukonstrukteur<br />
hätte ich zwar auch rechnen<br />
können, aber das hätte mir zu lange gedauert.<br />
Bei einer Verdrängung von 8,5 kg ergab<br />
sich letztlich ein Ballastanteil von 50 %.<br />
Nun stellte sich die Frage, ob ich das Modell<br />
absolut scale bauen sollte, was zu unbefriedigenden<br />
Segeleigenschaften führen<br />
würde oder ob ich das Unterwasserschiff<br />
so gestalten wollte, dass das Ganze einen<br />
guten Segler ergibt. Um Letzteres zu erreichen,<br />
musste zum einen das Ballastgewicht<br />
weiter nach unten wandern und zum<br />
anderen das Ruder vergrößert werden.<br />
Das Modell bekam also eine 40 cm lange<br />
Kielflosse mit angehängter Bleibombe.<br />
Die Flosse und das um 20 % vergrößerte<br />
Ruderblatt habe ich mit NACA-Profilen<br />
hergestellt. Beide bestehen aus <strong>Boot</strong>sbausperrholz<br />
mit einer Lage CfK, die Kielflosse<br />
wurde fest eingebaut.<br />
Ebenfalls vom Original abweichend ist die<br />
Schotführung, denn diese ist sehr kompliziert<br />
und lässt sich beim Modell kaum vorbildgetreu<br />
verwirklichen. Anhand von Fotos<br />
der „Sabina“ unter Segeln machte ich mich<br />
an den Bau des Riggs. Gute Segel zu nähen<br />
ist auch so ein Thema für sich, jedenfalls<br />
verhalfen mir meine selbst genähten<br />
Segel aus Drachenstoff bislang zu etlichen<br />
Siegen bei unseren Vereinsmeisterschaften<br />
oder als Gast bei anderen Vereinen. Ich<br />
stellte zwei Großsegel her, von denen eines<br />
aussieht, als wäre ein Reff ins Groß eingebunden.<br />
Als Vorsegel wählte ich keine<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 25
Genua (macht immer wieder Probleme),<br />
sondern eine Selbstwendefock mit Radialfockbaum.<br />
Solch eine Fock hat sich bei allen<br />
meinen Modellen bestens bewährt.<br />
Nach vielen Stunden Arbeit war dann im<br />
März 2008 das Modell fertig für die Jungfernfahrt.<br />
An einem sonnigen, mäßig windigen,<br />
aber böigen Tag, ging es ab zum<br />
Tegeler See. Aufriggen, Anlage überprüfen<br />
und das Modell ins Wasser setzen. Das Modell<br />
zieht ab, läuft schnurgerade, zeigt kaum<br />
Krängung, wirkt sehr steif und läuft eine<br />
enorme Höhe am Wind. Das wird hauptsächlich<br />
durch die NACA-profilierte Kielflosse<br />
und das Ruder erreicht. Kurskorrekturen<br />
waren bei gleichmäßigem Wind nicht notwendig.<br />
Auch alle anderen Kurse konnten<br />
einwandfrei gefahren werden, bei starken<br />
Böen zeigt das Modell aber ein brutales Anluven,<br />
ganz wie die große Schwester.<br />
Die Feuertaufe erfolgte dann im Juni 2009<br />
bei der alljährlichen „Hochseefahrt der Modellschiffe“<br />
in Flensburg. Daran nehme ich<br />
seit 12 Jahren regelmäßig teil. Auf dieser<br />
Fahrt geht es von Flensburg aus 8 km<br />
über die offene Förde nach Glücksburg,<br />
die Modellskipper steuern ihre Modelle von<br />
Begleitbooten aus. Gelegentlich, je nach<br />
Windrichtung, muss die ganze Strecke gekreuzt<br />
werden. Diesmal war auch wieder<br />
Kreuzen angesagt, und wie! Wind 3–5,<br />
NO, Seegang fast ein Meter mit Schaumkämmen.<br />
Also für das Modell im Maßstab<br />
1:9,5 sozusagen Atlantik pur bei 8 Bft.<br />
Sehr raue Bedingungen, durch Gischt war<br />
die untere Hälfte der Segel nass, aber<br />
nach drei Stunden knüppeln war das Modell<br />
wohlbehalten am Ziel im Glücksburger<br />
Yachthafen. Erfreulicherweise war kein<br />
Tropfen Wasser ins Innere gelangt.<br />
Wie versprochen, verabredete ich mich nun<br />
mit Herrn Noack eines Sonnabends im Mai<br />
beim ASV-Berlin, um das Modell vorzustellen.<br />
Die Crew der großen „Sabina“, einschließlich<br />
Familie, war auch gekommen.<br />
Nach allgemeiner Begutachtung ging es<br />
ans Segeln, bei idealem Wetter. Nach einer<br />
Viertelstunde wollten die anderen „auch<br />
mal“. Eine kurze Einweisung, und damit war<br />
ich meinen Sender für den Rest des Nachmittages<br />
erst mal los und durfte zuschauen.<br />
Alle Crewmitglieder bestätigten anerkennend,<br />
dass sich das Modell genauso verhält<br />
wie die große Schwester, was eigentlich zu<br />
erwarten war. Die Zeit verrann, und erst als<br />
gegen Abend der Wind einschlief, endete<br />
dieser besondere Segeltag.<br />
2009 segelte das Modell dann auf dem<br />
Fühlinger See bei Köln. Bei den Wanderregatten<br />
rund um die Insel hatte das Modell<br />
dauernd Kraut am Kiel, dadurch war nur<br />
ein Platz im Mittelfeld möglich. Nachmittags<br />
wurde dann ein ausgelegter Dreieckskurs<br />
vom Kraut befreit, und siehe da – „Sabina“<br />
gewann alle Dreieckskurse, und das nicht<br />
allein durch die enorme Höhe, die sie läuft.<br />
26 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
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präsentiert schulze elektronik<br />
das neueste und<br />
stärks te Gerät aus der<br />
next-II-Laderserie. Schulze ist es gelungen,<br />
auf der gleichen Platinengröße und im gleichen<br />
Gehäuse der next-II-Ladergeneration<br />
einen Top-Lader mit einem deutlich höheren<br />
max. Ladestrom von 2 x 10 Ampere<br />
bzw. einer maximalen Ladeleistung von<br />
500 Watt (580 bei 24 V) zu realisieren.<br />
Auch der max. Entladestrom bzw. die max.<br />
Entladeleistung haben sich auf 12 Ampere<br />
bzw. 100 Watt erhöht. Der Lader hat aber<br />
nicht nur in der Leis tung, sondern auch im<br />
Gewicht zugenommen, er bringt jetzt ca.<br />
900 g auf die Waage.<br />
Meines Wissens ist das auch der erste Lader,<br />
welcher uns beim Anstecken eines größeren<br />
Akkus von Funken und dem damit empfundenen<br />
Schrecken befreit! Dafür hat der<br />
next-14-500 in beiden Terminals eine Anti-<br />
Blitz-Schaltung integriert, welche die Beschädigung<br />
von Steckkontakten vermeidet.<br />
Das Gerät wird in einem ansprechenden<br />
und solide wirkenden Pultgehäuse aus tiefblauem,<br />
transparentem Kunststoff geliefert.<br />
Auf der Oberseite des Gehäuses befinden<br />
sich ein hintergrundbeleuchtetes Grafikdisplay<br />
und ein Bedienfeld mit insgesamt<br />
neun Bedientasten, darunter zwei 8-polige<br />
Stiftleisten fürs EH-System und eine 20-polige<br />
Pfostenbuchse für das schulze-System.<br />
Oben links und rechts sind die 4-mm-Ladebuchsen<br />
(Akku 1 und Akku 2) angeordnet.<br />
Auf der rechten Seite des Gehäuses findet<br />
man alle notwendigen Anschlüsse. Das Gerät<br />
hat auch zwei AMS-Anschlüsse (Akku-<br />
Memory-Schnittstelle). Kurze Bemerkung:<br />
An diesen AMS-Anschlüssen passen (und<br />
funktionieren) die robbe-BID-Keys/Chips<br />
einwandfrei!<br />
Der Anschluss des Laders an ein 12-V-<br />
Netzgerät erfolgt über ein etwa 110 cm<br />
langes, flexibles Kabel mit zwei 4-mm-<br />
Goldsteckern, auch zwei große, solide<br />
Polzangen mit integrierten 4-mm-Buchsen<br />
zum Anschluss an eine Autobatterie werden<br />
mitgeliefert.<br />
Werden die zwei Halbschalen des Gehäuses<br />
geöffnet, entdeckt man eine große,<br />
beidseitig bestückte SMD-Platine. Die Platine<br />
zeugt von einem sehr durchdachten<br />
und professionellen Layout. Auf der Platine<br />
befinden sich zwei autarke Lade-/Entladestufen<br />
der next II Lader-Generation. Das ist<br />
auch der Grund, warum der next-14-500<br />
eine vollkommen neu entworfene Platine<br />
bekommen hat. Von jeder Lade-/Entladestufe<br />
werden einige Leistungs-Halbleiter<br />
(zwei MOSFETs und eine Schottky-Diode<br />
28 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
Platine mit Kühlkörper, zwei Drosselwandlerspulen,<br />
neun Elkos, kleiner nextConn-Set-II-Platine (links) und<br />
14 Balancer Lastwiderständen (vorne)<br />
Die andere Seite der Platine mit Flash-Prozessor,<br />
Leistungshalbleitern und restlicher Elektronik, ganz<br />
vorne die Balancer-Anschlüsse<br />
pro Stufe) direkt von je einem Kühlrippenkörper<br />
gekühlt. Die beiden Kühlrippenkörper<br />
befinden sich ideal im Strömungskanal<br />
der beiden leistungsfähigen Lüfter, was<br />
eine optimale Kühlung der Leistungs-<br />
Zwei Sets mit je vier<br />
Adapter-Leiterplatten<br />
(als Zubehör) mit<br />
unterschiedlichen<br />
Stecksystemen<br />
(EH, PQ, XH, TP)<br />
Halbleiter bzw. Kühlkörper gewährleistet.<br />
Die leisen aber wirkungsvollen Lüfter werden<br />
nur zugeschaltet (und in der Geschwindigkeit<br />
nahezu stufenlos gesteuert), wenn<br />
es notwendig ist (bei > 70 °C = Lüfter an,<br />
bei < 55 °C = Lüfter aus).<br />
Die Platine ist definitiv<br />
nach neuestem und<br />
höchstem Standard hergestellt<br />
und reichlich mit<br />
Bauteilen bestückt. In der<br />
Mitte findet man sofort die<br />
ganze Intelligenz des Laders,<br />
einen 32-Bit-100-Pin-<br />
STM32F103-Flash-Prozessor<br />
von Thomson, eine<br />
Menge Leistungshalbleiter,<br />
14 Balancerstufen und die<br />
restliche Elektronik.<br />
Auf der anderen Seite der<br />
Platine befinden sich beide<br />
Serienmäßig: Blinklichtund<br />
Lüfter-Anschlusskabel,<br />
Entstördrossel,<br />
Temperaturfühler,<br />
Polzangen und<br />
USB-Anschlusskabel<br />
Drosselwandlerspulen, ein TLE6282G IC<br />
von Infinion (Dual half bridge driver-IC für<br />
Power-MOSFETs), neun Elkos, die kleine<br />
nextConn-Set-II-Platine auf ihrem Steckplatz,<br />
14 Balancer-Lastwiderstände (je 6,8<br />
Ohm), der Rest der Elektronik und eine<br />
3-Volt-Lithium-Backup-Batterie.<br />
Auf die Balancer mit aufwendiger Ladetechnik<br />
wurde wegen Platzmangel verzichtet.<br />
Mit einer Entladeleistung von ca. 400 mA<br />
pro Balancer werden auch die großen Zellen<br />
sehr gut angeglichen.<br />
In der 53 DIN-A5-Seiten starken Bedienungsanleitung<br />
ist alles in schon vertrauter<br />
schulze-Manier sehr ausführlich beschrieben<br />
und reichlich illustriert.<br />
Die Bedienung des next-14-500-Laders ist<br />
dank großem, hintergrundbeleuchtetem<br />
Grafik-Display und sehr gut definierten und<br />
in drei Gruppen angeordneten Tasten intuitiv<br />
und selbsterklärend. Die Menüsprache<br />
kann in Englisch oder Deutsch gewählt<br />
werden.<br />
Mit den zwei autonomen Terminals können<br />
zwei völlig unterschiedliche Akkupacks unabhängig<br />
voneinander gleichzeitig geladen<br />
oder entladen werden. Beide Ladeausgänge<br />
können intern aber auch auf den Ladeausgang<br />
1 geschaltet werden, dadurch<br />
ergibt sich eine Leistungs-Verdoppelung für<br />
den Ausgang Akku 1.<br />
Im Parameter-Satz 1 und 2 können viele<br />
Geräteeinstellungen vorgenommen werden.<br />
Im Parameter-Satz 3 können noch<br />
die interne Echtzeit-Uhr eingestellt und die<br />
gespeicherten Lade-/Entladedaten (4 MB<br />
Speicher) zu einem PC übertragen werden.<br />
Der Lader stellt eine Vielzahl von Nickel-,<br />
Blei- und Lithium-Akku-Programmen zur<br />
Verfügung.<br />
Für beide Ausgänge können viele Parameter<br />
eingestellt werden: Akkutyp-Auswahl,<br />
Programm-Auswahl, Lade/Entlade-Stromwahl,<br />
Voll-Abschaltung (3 Stufen) und Abschaltverzögerung<br />
bei NiCd-/NiMH-Akkus,<br />
Lager-Modus (ja, nein), Zellenzahlwahl und<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 29
Balancer-Adapterplatinen für schulze-<br />
Stecksystem (als Zubehör)<br />
Diagramm 1: Ladekurven-Diagramm eines 3000-5s-Li-Po-Akkus<br />
dargestellt mit AkkuSoft-Software<br />
C-Raten-Multiplikator bei Lithium-Akkus,<br />
maximale Lademenge (Limiter), maximale<br />
Ladezeit, Temperatur-Abschaltung, Diode<br />
(Sender mit Schutzdiode) und Refresh-Impulse<br />
(Reflex-Ladung).<br />
Die Lagerspannung kann jetzt im Lager-Menü<br />
eingestellt werden. Für LiPo: 3,6 V, 3,7 V,<br />
3,8 V, 3,9 V, für LiIo 3,5 V, 3,6 V, 3,7 V, 3,8 V<br />
und für LiFe 3,1 V, 3,2 V, 3,3 V.<br />
Auch beim next-14-500 ist die Fülle der<br />
Informationen beim Pflegen, Laden und<br />
Entladen von Akkus besonders lobenswert.<br />
Außer aktuellen Daten im Kurvenbildschirm<br />
wie Strom, Spannung, Ladezeit<br />
usw. kann mit der Infotaste auf weitere vier<br />
Informationsdisplays umgeschaltet werden:<br />
Einzelzellenspannung (Zellenspannung,<br />
Spannungsdifferenz und Innenwiderstand),<br />
Status, Statusinfo und Statistik.<br />
Das Ende des Ladevorgangs wird akustisch<br />
(für ca. 30 Sekunden) und optisch durch die<br />
vier blinkenden blauen LEDs an der zugehörigen<br />
Akkuausgangsseite angezeigt.<br />
Anhand des Ladekurven-Diagramms eines<br />
3000-5s-Li-Po-Akkus dargestellt (Diagramm<br />
1), wird erkennbar, wie gut die Zellen am<br />
Ladeende angeglichen werden (Differenz<br />
0,001 Volt!).<br />
Im Diagramm 2 sind die Ladekurven des<br />
gleichen LiPo-Akkus dargestellt, nur wurde<br />
die erste Zelle (Kurve in brauner Farbe)<br />
absichtlich auf ca. 0,1 Volt tiefer entladen.<br />
Nun sehen wir, wie der Ladevorgang verläuft.<br />
Nach ca. 40 Minuten hat eine Zelle<br />
(Zelle 4) schon die 4,2-V-Marke erreicht,<br />
es erfolgt die Ladestrom-Reduktion, während<br />
unsere erste Zelle erst die Ladespannung<br />
von 4,064 Volt erreicht hat. Nach 80<br />
Minuten beträgt der Ladestrom nur noch<br />
0,425 Ampere (das ist auch ungefähr die<br />
Leistung der Balancer) und die erste Zelle<br />
hat die Ladespannung von 4,147 Volt erreicht.<br />
Am Ladeende haben wir wieder einen<br />
perfekt ausbalancierten Akku. Die eingeladene<br />
Kapazitätsmenge von über 500<br />
mAh zwischen der 40. Minute und dem<br />
Ladeende täuscht aber gewaltig, da die<br />
meiste Lademenge von den vier Balancern<br />
verbraten wurde! Hier wird deutlich, warum<br />
bei einem Akku mit großer Zellen-Drift der<br />
Ladevorgang so lange dauert. Noch einige<br />
interessante Daten und Fakten: Beim<br />
Spannungsversorgungs-Bereich<br />
Stromaufnahme bis<br />
Unterspannungs-Warnung<br />
Ruhestromaufnahme<br />
Strom LCD-Beleuchtung (abschaltbar)<br />
Ladestrom<br />
Ladeleistung: bei 12 V<br />
bei 24 V<br />
Entladestrom<br />
Entladeleistung bei 12 V<br />
Zellenzahl: Akku 1, Akku 2<br />
Technische<br />
Erhaltungs-Ladeströme (nur NiCd)<br />
Einstellbare Spannungen Lithium voll/leer<br />
Anzahl Balancer<br />
Max Balancer-Strom je Zelle<br />
Einlagerungsprogramm<br />
Temperatur-Abschaltung<br />
Lademengen Limiter<br />
Echtzeit Uhr<br />
Abwärtswandler/Aufwärtswandler<br />
Wandler-Taktfrequenz<br />
Verpolungsschutz: Eingang / Ausgang<br />
Interne Lüfter<br />
Serielle Schnittstelle (serienmäßig)<br />
Anzeige: optisch<br />
akustisch<br />
Passwortgeschützter Eigentümername<br />
Benutzer-Lade/Entlade-Konfigurationen<br />
Akku-Memory-Schnittstelle (AMS)<br />
ext. Lüfter-Anschluss<br />
ext. Blinklicht-Anschluss<br />
Maße in mm (B / T / H)<br />
Gewicht (mit Kabel)<br />
Listenpreis (inkl. nextConn-Set II)<br />
Bezug: Fachhandel od. schulze Elektronik GmbH<br />
verkauf@schulze-elektronik-gmbh.de<br />
Entladen wird der Entladestrom dynamisch<br />
angepasst, das bedeutet, wird ein viel<br />
höherer Entladestrom eingestellt, als die<br />
max. Entladeleistung es erlaubt, wird bei<br />
abnehmender Spannung der Entladestrom<br />
kontinuierlich korrigiert, um immer mit der<br />
max. Entladeleistung zu arbeiten.<br />
Im Lagermodus Kurven-Diagramm (Diagramm<br />
3) wird das sehr anschaulich demonstriert.<br />
Der Entladestrom wurde auf 3,0<br />
Ampere eingestellt, der Lader hat den maximal<br />
zulässigen Entladestrom auf ca. 2,8<br />
Ampere reduziert. Bei fallender Spannung<br />
erhöht der Lader den Entladestrom kontinuierlich:<br />
Nach 5 Minuten ist der Entladestrom<br />
bei ca. 2,9 Ampere, nach 20 Minuten bei ca.<br />
Die Fülle an Informationen beim Pflegen,<br />
Laden bzw. Entladen von Akkus.<br />
a: aktuelle Daten im Kurvenbildschirm und<br />
weitere vier Informationsdisplays;<br />
b: Einzelzellenspannung;<br />
30 c: Status; d: Statusinfo; e: Statistik<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
Diagramm 2: Ladekurven-Diagramm des gleichen<br />
3000-5s-Li-Po-Akkus mit erhöhter Zellendrift<br />
Diagramm 3: Lagermodus-Kurven-Diagramm<br />
eines 3000-5s-Li-Po-Akkus<br />
Daten<br />
10,0–25,0 V<br />
ca. 50 A<br />
11,6–10,4 V<br />
ca. 90 mA (o. Beleuchtung)<br />
ca. 50 mA<br />
max. 2 x 10 A (1 x 16 A)<br />
max. 2 x 250 W / 1 x 500 W<br />
max. 2 x 290 W / 1 x 580 W<br />
max. 2 x 6 A / 1 x 12 A<br />
max. 2 x 50 W / 1 x 100 W<br />
1–36 NiCd/NiMH / 1–24 Blei /<br />
1–16 LiFe / 1–14 LiIo/LiPo<br />
Trickle Pulse<br />
ja<br />
2 x 7 (14)<br />
0,4 A<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja<br />
ja / ja<br />
ca. 35 kHz<br />
ja / ja<br />
2 x 12 V / je 1,1 W / 32 dB<br />
mini-USB<br />
Grafikdisplay, beleuchtet<br />
ja<br />
ja<br />
60<br />
2<br />
max. 2 A<br />
max. 2 A<br />
160 x 170 x 67<br />
ca. 900 g<br />
€ 599,–<br />
Prenzlauer Weg 6, 64331 Weiterstadt<br />
www.schulze-elektronik-gmbh.de<br />
3,1 Ampere und nach ca. 31 Minuten bei ca.<br />
3,16 Ampere. Nun hat die Zelle 3 die Lagerungsspannung<br />
erreicht,<br />
der Lader reduziert<br />
stufenweise den Entladestrom<br />
und bei einem<br />
Entladestrom von 0,6<br />
Ampere wird der Vorgang<br />
beendet. Durch stufenweise<br />
Reduzierung des Entladestromes<br />
wird erreicht,<br />
dass nach dem Abschalten<br />
next-14-500 beim Laden<br />
eines 3200-3s- und eines<br />
3000-5s-LiPo-Akkus<br />
des Entladestroms die Akkuspannung nicht<br />
mehr ansteigt.<br />
Rechnen wir aus drei kleinen Diagrammen<br />
die Ladeleistung (V x A = W) aus, dann sind<br />
es immer ca. 60 Watt, also 10 Watt mehr als<br />
in den technischen Daten angegeben!<br />
Das bedeutet, dass beim next-14-500 die<br />
angegebenen Werte an beiden Ausgängen<br />
nicht nur eingehalten, sondern sogar übertroffen<br />
werden!<br />
Auch die Ladeleistung wurde übertroffen<br />
(bei 24 Volt Versorgungsspannung): statt<br />
580 liefert der Lader volle 600 Watt (2 x 300<br />
Watt).<br />
Und last but not least – die angezeigten<br />
Werte im Display wie auch die Spannungsanzeige<br />
der Einzelzellen stimmen bei unserem<br />
Testmuster sehr akkurat überein.<br />
Um alle Lade- und Entladevorgänge mit<br />
dem PC aufzuzeichnen, kann die Software<br />
AkkuSoft 2007 von der schulze- bzw. Adler-<br />
Homepage heruntergeladen werden. Natürlich<br />
kann jeder Benutzer auch kostenlos<br />
unter www.logview.info die Donationware<br />
LogView herunterladen.<br />
Mit dem leistungsstarken next-14-500 gab<br />
es im praktischen Betrieb keine Probleme,<br />
der Lader lädt, entlädt und formiert alle<br />
Akkus einwandfrei und zuverlässig. Dank<br />
vieler einstellbarer Parameter (z. B. Temperatur-<br />
bzw. Zeit-Abschaltung, Lademengen-<br />
Begrenzung, Delta-Peak-Abschaltschwelle<br />
oder einstellbare Lagerspannung und Ladeschluss-Spannung<br />
bei Lithium-Akkus)<br />
kann jeder entscheiden, wie er seine Akkus<br />
behandeln will.<br />
Fazit<br />
Mit dem next-14-500 ist es schulze gelungen,<br />
ein professionelles, noch stärkeres<br />
Ladegerät mit zwei gleichwertigen Ladeausgängen,<br />
integrierten Balancern, einer<br />
Lade- bzw. Entlade-Leistung von 500 Watt<br />
(580 W bei 24 V Eingangsspannung) bzw. 2<br />
x 50 Watt und einer eindrucksvollen und umfangreichen<br />
Hard- und Software nach dem<br />
derzeit höchsten Standard zu entwickeln.<br />
Mit seinen zwei autarken und potenten<br />
Ladeausgängen und der Fülle an Einstellmöglichkeiten<br />
und wichtigen Informationen<br />
hat sich der next-14-500 beim Autor sehr<br />
schnell in die Favoriten-Liste eingetragen.<br />
schulze-next-Lader sind bekannt für Qualität,<br />
gepaart mit gutem Service und ausgezeichneter<br />
Softwarepflege.<br />
Höchste Qualität „Made in<br />
Germany“ und vorzüglicher<br />
Service haben aber natürlich<br />
auch ihren Preis – laut<br />
Liste müssen E 599,– für<br />
den next-14-500 entrichtet<br />
werden. Ich halte diesen<br />
Betrag aber für eine gute<br />
Investition für jetzt und die<br />
Zukunft!<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 31
Motorschiffe<br />
Horst Heinrich<br />
Als einem Freund von Mahagonibooten<br />
fiel mir natürlich schon<br />
beim ersten flüchtigen Durchblättern<br />
der <strong>SchiffsModell</strong><br />
8/2010 der Testbericht über die VOLERE<br />
von ProBoat (Horizon Hobby) ins Auge. Mit<br />
großem Interesse las ich folglich den Beitrag<br />
und war wie der Autor von den guten<br />
Fahreigenschaften und der schönen Optik<br />
des Modells beeindruckt. Offensichtlich<br />
war das Modell rundherum eine gelungene<br />
Konstruktion, und nachdem der Autor des<br />
Berichts am Ende noch einige mögliche<br />
Verbesserungen hinsichtlich der Antriebskomponenten<br />
erwähnte, war dies für mich<br />
die Entscheidung, bei meinem Fachhändler<br />
das Modell zu bestellen.<br />
Bis zum Eintreffen des Modells hatte ich<br />
noch genügend Zeit, mich nach geeigneten<br />
Antriebskomponenten zur Veränderung des<br />
Setups umzusehen. Dabei galt allerdings<br />
die Vorgabe, dass die Kosten der Modifikationen<br />
in einem vernünftigen Verhältnis zum<br />
Kaufpreis des RTR-Modells stehen sollten.<br />
Zuallererst suchte ich nach einem passenden<br />
Brushless-Motor nebst Regler in<br />
der 540er-Baugröße. Da ich als Stromversorgung<br />
einen 2s-LiPo-Akku einsetzen<br />
wollte, sollte der Motor eine Abgabeleistung<br />
von mindestens 200 W und ca. 3000–4000<br />
KV aufweisen. Da ich eigentlich auf eine<br />
Wasserkühlung verzichten wollte, sollte der<br />
Motor dafür prädestiniert sein, auch nur luftgekühlt<br />
seinen Dienst verrichten zu können.<br />
Fündig wurde ich im Angebot der Firma<br />
Conrad Electronic. Dort wird das Brushless-<br />
Set „Hurricane“ mit Motor und Regler angeboten.<br />
Die Angaben zum Motor (3500 KV,<br />
220 W) entsprachen meinen Vorstellungen,<br />
ebenso der Betriebsspannungsbereich von<br />
7,2–8,4 V. Der Regler mit integriertem Lüfter<br />
Eine modifizierte<br />
VOLERE<br />
und BEC lässt sich mittels einer Program-<br />
Card einfach programmieren, das gilt auch<br />
für die Rückwärtsfahrt und die Eignung<br />
für LiPo-Akkus. Zur Zeit des Kaufs wurde<br />
dieses Set für überschaubare E 99,95 angeboten.<br />
Eigentlich ist es für den Einsatz in<br />
RC-Cars konzipiert, das kam mir hinsichtlich<br />
der angestrebten Luftkühlung recht<br />
gelegen. Nun hoffte ich nur noch, dass die<br />
ausgewählten Antriebskomponenten dann<br />
auch im praktischen Einsatz meinen Erwartungen<br />
entsprechen würden.<br />
Nachdem das Modell eingetroffen war,<br />
verzichtete ich auf eine Probefahrt im<br />
Serienzustand und begann sofort mit den<br />
Umbautätigkeiten, die im Wesentlichen ja<br />
32 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
nur im Wechsel des Motors und der Wellenanlage<br />
bestanden. Dabei gab es keine<br />
größeren Schwierigkeiten. Natürlich bietet<br />
es sich an, bei den Arbeiten am Rumpf<br />
die fertig lackierte Oberfläche, vor allem<br />
die Mahagonibeplankung, durch Abkleben<br />
mit geeignetem Klebeband vor Kratzern zu<br />
schützen.<br />
Während des Wechsels des Motors habe<br />
ich die serienmäßig vorhandenen Kühlwasseraufnahmen<br />
natürlich gleich entfernt. Für<br />
die Verbindung zwischen Motor- und Antriebswelle<br />
griff ich auf eine handelsübliche<br />
Wellenkupplung (robbe Best.-Nr. 1446) zurück.<br />
Vor dem Verbauen des Motors mit dem<br />
Motorträger trennte ich die beiden rechtwinkligen<br />
Flanschenden des Motorträgers<br />
ab, außerdem musste die Unterseite leicht<br />
V-förmig zugeschliffen werden. Bei der Anpassung<br />
der Befestigung für den neuen<br />
Motor ist ein Dremel oder vergleichbares<br />
Werkzeug natürlich sehr nützlich. Für die<br />
erforderlichen Klebearbeiten verwendete<br />
ich 2-K-Kleber auf Epoxi-Basis, ein wenig<br />
Glasgewebe sorgt für kraftschlüssige Verbindung.<br />
Vorsicht ist natürlich beim Herausfräsen<br />
des serienmäßigen Stevenrohrs angeraten,<br />
damit der Rumpf hier nicht unbeabsichtigt<br />
beschädigt wird. Als neue Wellenanlage<br />
verwende ich das robbe-Stevenrohr mit der<br />
Best.-Nr. 1442. Zur Abstützung des Stevenrohrs<br />
setzte ich zusätzlich ein dreieckiges,<br />
ca. 6 cm langes Zwischenstück ein, das ich<br />
aus 5-mm-ABS anfertigte. Nach einem entsprechenden<br />
Verspachteln und Verschleifen<br />
der Klebestellen erhielt das Unterwasserschiff<br />
an den entsprechenden Stellen noch<br />
einen neuen Lackauftrag.<br />
Um die Luftkühlung des Motors zu unterstützen,<br />
platzierte ich neben diesem einen<br />
kleinen PC-Lüfter (30 x 30 x 10 mm), der<br />
aus der Empfängerstromversorgung (BEC)<br />
gespeist wird.<br />
Last but not least musste die herstellerseitig<br />
montierte 27-MHz-AM-Anlage einer von mir<br />
auch in meinen anderen Modellen verwendeten<br />
40-MHz-FM-Anlage Platz machen.<br />
Als Fahrakku verwende ich einen zweizelligen<br />
Kokam-LiPo-Akku mit einer Kapazität<br />
von 2400 mAH, der gewichtsmäßig mit<br />
160 g noch 20 g unter dem Gewicht des<br />
zum Lieferumfang gehörenden Akkus liegt.<br />
Vor der ersten Probefahrt brauchte ich nur<br />
noch einen passenden Schiffspropeller<br />
zu montieren. Ausgehend von der relativ<br />
hohen Drehzahl des Motors entschied<br />
ich mich für eine bei Graupner unter der<br />
Best.-Nr. 2303.32 angebotene zweiflügelige<br />
Rennschraube mit einem Durchmesser von<br />
32,5 mm und einer Steigung von 28 mm<br />
(Faktor 0,85:1).<br />
beim Überfahren von Kreuzseen schwer<br />
beherrschbare Situationen ergaben. Somit<br />
kam ich um die Montage von Trimmklappen<br />
wohl nicht herum, da auch eine Verlagerung<br />
des Schwerpunktes durch Verschieben des<br />
Akkus keinen Erfolg zeigte.<br />
Da die im Fachhandel erhältlichen Trimmklappen<br />
nicht so ganz meinen Vorstellungen<br />
entsprachen, entschloss ich mich,<br />
diese selbst anzufertigen. Hinsichtlich des<br />
Trimmwinkels vertraute ich meinen Erfahrungen<br />
und sah von einer Verstellmöglichkeit<br />
ab. Ich legte mich auf eine Größe von<br />
28 x 22 mm (L x B) und einen Trimmwinkel,<br />
der optisch gerade noch wahrnehmbar ist,<br />
fest. Für die Herstellung verwendete ich die<br />
in Baumärkten erhältlichen Kunststoff-Winkelleisten.<br />
Die Klappen montierte ich dann<br />
in einem Abstand von 12 mm von der Kante<br />
des Spiegels.<br />
Bei der nächsten Probefahrt war die positive<br />
Wirkung der Klappen schon erkennbar, nun<br />
gleitet die VOLERE in allen Fahrstufen ruhig<br />
übers Wasser und bleibt dabei stets gut zu<br />
manövrieren. Die Motorisierung lässt das<br />
Modell absolut souverän erscheinen, der<br />
Motor schiebt kräftig an und die Gleitphase<br />
ist bereits nach kürzester Zeit erreicht.<br />
Bei unterschiedlicher Fahrweise, aber<br />
durchgehender Gleitfahrt, hat sich mit der<br />
erwähnten Antriebskombination eine Gesamtfahrzeit<br />
von etwa 8 min ergeben. Nach<br />
der Fahrt sind die Antriebskomponenten<br />
normal erwärmt, mit dem Ergebnis des Umbaus<br />
war ich nun rundum zufrieden.<br />
In der vorgestellten Version wiegt das Modell<br />
nun 1475 g, die Länge inkl. der Trimmklappen<br />
beträgt 587 mm, der Schwerpunkt<br />
liegt vom unteren Ende des Heckspiegels<br />
aus gesehen in einem Abstand von 245 mm<br />
in Richtung Bug.<br />
Nun trieb mich aber doch die Neugier, ich<br />
wollte wissen, wie schnell das <strong>Boot</strong> nun<br />
wirklich fährt. Zu diesem Zweck lieh ich mir<br />
von einem Modellbaufreund ein GPS-Gerät<br />
aus. Da das Garmin geko 110 g wiegt, war<br />
seine Mitnahme gerade noch vertretbar,<br />
allerdings waren wegen der veränderten<br />
Schwerpunktlage jetzt keine engeren Kurvenmanöver<br />
mehr möglich. Bei Glattwasser<br />
erreichte ich laut Display eine Höchstgeschwindigkeit<br />
von 29,2 km/h, nicht schlecht<br />
für einen Umbau mit diesen preislich recht<br />
überschaubaren Komponenten.<br />
Fahrerprobung<br />
Die ersten Versuche, die noch mit etwas<br />
„gebremstem Schaum“ erfolgten, ließen<br />
hinsichtlich des Fahrverhaltens keine Wünsche<br />
offen. Mutiger geworden, schob ich<br />
mehr Gas rein und musste feststellen, dass<br />
bei Volllast ein nicht unerhebliches Wippen<br />
um die Querachse auftrat und sich vor allem<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
RENNBOOTE<br />
Dieter Jaufmann<br />
„Wild Thing“<br />
von BK- Electr onics<br />
A<br />
uf der Suche nach einem neuen<br />
Projekt stieß ich auf die „Wild<br />
Thing“ von BK-Electronics. Besonders<br />
der Name (= Wildes Ding) machte<br />
mich damals ziemlich neugierig und so entschloss<br />
ich mich, gar nicht lange zu überlegen,<br />
sondern gleich zu handeln … sprich<br />
zu bestellen.<br />
Mit seinen Rumpfabmessungen von 950<br />
mm in der Länge und 270 mm in der Breite<br />
ist das wilde Ding nicht nur sehr transport-,<br />
sondern auch wartungsfreundlich, denn die<br />
500 x 180 mm große Deckelöffnung ermöglicht<br />
ein gutes Herankommen an alle Stellen<br />
im Rumpf und erleichtert so vor allem den<br />
Aufbau, wenn man zwei Antriebsmotoren<br />
montieren will.<br />
Als der Postbote mit dem großen Paket unterm<br />
Arm endlich bei mir klingelte, waren<br />
Neugier und Freude natürlich sehr groß und<br />
sofort wurde der Karton geöffnet. Bis auf die<br />
Naht machte der rot eingefärbte GfK-Rumpf<br />
einen sehr soliden Eindruck. Die Naht ist<br />
leider sehr grob geraten und musste auf jeden<br />
Fall noch etwas nachgearbeitet werden.<br />
Nach etwas Schleif- und Spachtelarbeit entsprach<br />
diese Stelle dann schon eher meinen<br />
Vorstellungen und im Anschluss konnte<br />
ich den Rumpf gleich noch für die später anstehende<br />
Lackierung vorbereiten. Die Wahl<br />
der Farbe fiel diesmal auf ein schlichtes<br />
Hellblau mit einigen Schriftzügen, die zu<br />
guter Letzt noch mit einer Schicht Klarlack<br />
geschützt wurden.<br />
Im nächsten Schritt ging es mit dem Innenaufbau<br />
weiter.<br />
Natürlich kommt bei einem Katamaran immer<br />
sofort die Frage auf, ob man nur einen<br />
Motor vorsieht oder doch lieber zwei<br />
Aggregate verbaut. Dies ist und bleibt eine<br />
persönliche und zum größten Teil natürlich<br />
auch eine finanzielle Frage, schließlich<br />
muss man bei einer zweimotorigen Variante<br />
fast alle Antriebskomponenten doppelt<br />
anschaffen. Obwohl ich fast immer zu zwei<br />
Motoren in einem Kat tendiere, entschied<br />
ich mich diesmal, bereits vorhandene Hardware<br />
zu nutzen und deshalb nur einen<br />
Motor zu verbauen. Bei diesem handelt es<br />
sich um eine etwas ältere Variante, nämlich<br />
einen Plettenberg 355/37/4, der vielleicht<br />
in naher Zukunft durch einen bürstenlosen<br />
Motor ersetzt wird. Da der „Motorenoldie“<br />
andererseits zum Rumliegen viel zu schade<br />
ist und natürlich über ausreichend Leistung<br />
verfügt, kam er nun bei diesem Projekt zum<br />
Einsatz. Neben dem Pletti brauchte ich natürlich<br />
noch eine Antriebs- und Ruderanlage<br />
nebst einigen Kleinigkeiten, die ich bei<br />
H&M auf die Bestellliste setzte.<br />
Der Einbau aller Komponenten gestaltet<br />
sich dann relativ einfach. Zunächst wird<br />
die Strut-Ruderanlage mittig am Heckspiegel<br />
befestigt und die Wellendurchführung<br />
so gewählt, dass der Motor unter dem<br />
Deckel seinen optimalen Platz findet. Den<br />
Motorträger baute ich mir aus 3-mm-Alu<br />
selber. Natürlich bieten auch viele Hersteller<br />
bereits fertige GfK-Motorträger an, aber<br />
letztendlich heißt unser Hobby ja immer<br />
noch Modell-„bau“, so dass ich gerne auch<br />
noch einmal etwas selber mache. Nach<br />
dem Anpassen aller Komponenten muss<br />
noch das Stevenrohr mit dem Rumpf an<br />
der Durchführung verklebt werden. Die<br />
Kraftübertragung von der 5-mm-Motorwelle<br />
zur 4,76-mm-Flexwelle übernimmt eine<br />
Spannzangenkupplung.<br />
Das Lenkservo platzierte ich im hinteren<br />
Bereich des Rumpfes in gerader Flucht zum<br />
Ruder, die Anlenkung übernimmt ein 2-mm-<br />
Federstahldraht mit Kugelkopfanlenkungen<br />
an beiden Enden.<br />
Die Kühlwasseraufnahme erfolgt durch zwei<br />
4-mm-Messingröhrchen am Heck des Mo-<br />
34<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
„Abflug“ selbstständig machen können.<br />
Für den schlimmsten Fall der Fälle ist auch<br />
noch ein Auftriebskörper im Rumpf anzuraten.<br />
Hierfür schnitt ich eine „Schwimmnudel“<br />
in kleinere Stücke, die anschließend im<br />
Rumpfinneren platziert wurden.<br />
So war der Aufbau im Großen und Ganzen<br />
ziemlich schnell abgeschlossen und es<br />
konnte ohne Verzögerungen ans Gewässer<br />
zur ersten Testfahrt gehen.<br />
dells. Ein Kühlkreislauf ist für die Mantelkühlung<br />
des Motors zuständig, der zweite versorgt<br />
den Steller und die Bürstenkühlung.<br />
Neben der Wasserkühlung spendierte ich<br />
dem Motor auch noch einen 40 x 40 mm<br />
großen PC-Lüfter, der direkt auf den Bereich<br />
der Kohlebürsten bläst. Die elektische<br />
Energie stammt aus zwei 5s-LiPo-Packs,<br />
von denen jeweils einer in jedem Rumpf mittels<br />
Klettschlaufen fest in Position gehalten<br />
wird. Das ist sehr wichtig, damit die Akkus<br />
sich nicht einmal bei einem ungewollten<br />
Probefahrt<br />
Am See wurden die zwei 5s Kokams mit<br />
4.000 mAh (30 C) in Reihe geschaltet und in<br />
den beiden Haltern befestigt. Den Schwerpunkt<br />
stellte ich so auf ca. 1/3 vom Heck<br />
aus gemessen ein. Nun noch mit Cellpack<br />
den Deckel wasserdicht abgeklebt und das<br />
Modell ins nasse Element entlassen. Mit nur<br />
etwas Gas ging es in Richtung Seemitte,<br />
wo der Gasknüppel zügig bis zum Anschlag<br />
vorgedrückt wurde. Der 54er-Graupner-Carbon-Prop<br />
beschleunigt das <strong>Boot</strong> innerhalb<br />
weniger Meter auf Topspeed und ohne zu<br />
wippen zog das wilde Ding die erste Gerade<br />
hoch. Die ersten Kurven nahm ich noch<br />
etwas zaghaft mit zurückgenommenem<br />
Gasknüppel, aber mit immer mehr zunehmendem<br />
Vertrauen wurden die Kurven nach<br />
und nach immer schneller und zum anderen<br />
auch immer enger genommen. Die brachiale<br />
Leistung des Plettenbergmotors reicht<br />
aus, um die „Wild Thing“ aus dem Stand heraus<br />
aus dem Wasser springen zu lassen.<br />
Nach einigen wilden Minuten ging es dann<br />
wieder zurück an den Steg, um den Innenraum<br />
auf Wassereinbruch zu kontrollieren.<br />
Wie es sich gehört, war hier alles trocken<br />
und die Temperatur der Komponenten befand<br />
sich im dunkelgrünen Bereich. Also<br />
kann man durchaus noch ein bißchen was<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012<br />
35
nachlegen, und so montierte ich für die<br />
nächste Testrunde einen 57er-Graupner-<br />
Prop am Wellenende. Mit ihm wurde die<br />
„Wild Thing“ noch mal um einiges giftiger<br />
in der Beschleunigung und in der V max auf<br />
der Geraden. Trotzdem zeigte sie weiterhin<br />
sehr sichere Fahreigenschaften und keine<br />
Anzeichen eines anstehenden Abflugs, der<br />
größere Prop spiegelte sich lediglich in der<br />
deutlichen Temperaturerwärmung des Antriebs<br />
wieder.<br />
Fazit<br />
Die „Wild Thing“ von BK-Electronics ist ein<br />
wirklich schönes Rennboot mit guten Fahreigenschaften.<br />
Auch bei etwas rauem Wasser<br />
lässt sie sich noch immer gut mit Vollgas<br />
fahren und springt gut und vor allem sicher<br />
über die Wellen. Das ist nicht ganz unwichtig,<br />
denn was bringt einem das schnellste<br />
Rennboot, wenn es am Ende jeder Geraden<br />
spektakulär abfliegt? Der rechteckig geschnittene<br />
Deckel erleichtert ein schnelles<br />
und sicheres Abkleben, die großzügige Öffnung<br />
ermöglicht ein gutes Herankommen<br />
an die verbauten Komponenten. Mit dem<br />
von mir eingesetzten Motor sind natürlich<br />
keine Geschwindigkeiten im dreistelligen<br />
Bereich erreichbar, wer so etwas vorhat,<br />
findet aber heutzutage genügend geeignete<br />
BL-Motoren, mit denen das ohne weiteres<br />
möglich ist. Wie so oft, ist das mal wieder<br />
nur eine Frage, wie viel Geld man letztlich<br />
für so ein Projekt ausgeben möchte.<br />
Ach ja, und falls Sie sich über die Schreibweise<br />
des Modellnamens auf dem Modell<br />
gewundert haben … das war natürlich Absicht!<br />
Eine hervorragende Möglichkeit, um<br />
mit Kollegen und Zuschauern ins Gespräch<br />
zu kommen …<br />
Bezugsquelle: www.bk-electronics.com<br />
36<br />
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Motorschiffe<br />
Beschaffung weiterer Unterlagen<br />
Wie schon in Teil 1 erwähnt, hatte ich mich<br />
viele Jahre nicht mehr um zusätzliche Unterlagen<br />
für das Schiff bemüht. Erst im<br />
Herbst 2006, als ich bei einem Besuch in<br />
der Buchabteilung des Auswanderermuseums<br />
in Bremerhaven auf zwei Bücher<br />
von Harald Focke mit dem Titel „Mit dem<br />
Lloyd nach New York“ stieß, erwachte wieder<br />
mein Interesse an der EUROPA. In den<br />
Büchern lässt der Autor ehemalige Besatzungsmitglieder<br />
und Passagiere der Schiffe<br />
BERLIN, BREMEN und EUROPA zu Wort<br />
kommen. Sie berichten über die Schiffe, das<br />
Leben an Bord und wie sie die Überfahrten<br />
bei schönem und bei schlechtem Wetter erlebt<br />
haben. Über die Frau eines inzwischen<br />
verstorbenen Bekannten, der als Konditor<br />
an Bord der BREMEN fuhr und auch in<br />
einem der Bücher über seine Erlebnisse<br />
berichtete, erhielt ich Kontakt zum Autor<br />
der o. a. Bücher. Dieser wiederum gab mir<br />
die Adresse eines Sammlers von Schiffsbildern<br />
des Norddeutschen Lloyd. Dieser<br />
berichtete mir, dass in Holland gerade ein<br />
Buch herausgekommen sei mit dem Titel<br />
„KUNGSHOLM – EUROPA – COLUMBUS<br />
C“. Zu diesem Buch hatte er einige seiner<br />
Bilder beigesteuert. Das Buch ist in holländischer<br />
Sprache erschienen, einer Sprache,<br />
derer ich leider nicht mächtig bin. Doch<br />
ich mich telefonisch an den holländischen<br />
Verleger. Dieser half mir insofern weiter, als<br />
ich von ihm die Telefonnummer des Buchautors,<br />
Dr. Nico Guns, erhielt. Dieser sehr<br />
hilfsbereite und am Modellbau interessierte<br />
Mann vermittelte mich weiter an den Archivar<br />
der Bauwerft. Anfangs war ich sehr<br />
skeptisch, war doch eine frühere schriftliche<br />
Anfrage an die Werft ohne Antwort geblieben.<br />
Umso erfreulicher war die jetzige, telefonische<br />
Reaktion. Ich wurde lediglich gefragt,<br />
was ich haben möchte und auf meine<br />
vorsichtige Frage nach den Kosten erhielt<br />
ich die Antwort: „Das kostet nix“.<br />
In der nächsten Zeit erhielt ich mehrere<br />
Sendungen mit vielen Übersichts- und Detailzeichnungen<br />
vom Bau des Originals.<br />
Später bekam ich noch viele Detailfotos von<br />
dem Marinemaler Jochen Sachse, der auf<br />
der EUROPA an zwei Kreuzfahrten teilgenommen<br />
hatte. Weiterhin erhielt ich von der<br />
Firma Schat-Davit in Holland mir bislang<br />
noch fehlende Zeichnungen von den <strong>Boot</strong>sdavits<br />
und den zugehörenden Winden. Mit<br />
diesen Unterlagen war es mir möglich, ein<br />
weitgehend korrektes Modell im Maßstab<br />
1:100 anzufertigen.<br />
Rumpfbau<br />
TEIL 2<br />
19<br />
sind glücklicherweise sämtliche Bildunterschriften<br />
sowie manche Zitate in Englisch,<br />
einige sogar in Deutsch gehalten.<br />
Als ich dieses sehr umfangreiche und informative<br />
Buch mit vielen Fotos schließlich<br />
in Händen hatte, glaubte ich ausreichend<br />
Unterlagen zu haben, um mit dem Bau des<br />
Modells beginnen zu können. Im November<br />
2007 erfolgte schließlich die Kiellegung.<br />
Zunächst ging es zügig voran, doch bei der<br />
Anfertigung von Ausrüstungsgegenständen<br />
war infolge mangelnder Unterlagen wieder<br />
Schluss. Sämtliche vorhandenen Fotos, sowohl<br />
meine eigenen als auch die im Buch,<br />
zeigten entscheidende Partien nicht. Guter<br />
Rat war wieder einmal teuer und so wandte<br />
Der Rumpf entstand nach dem Naval-Plan<br />
in der üblichen Spantbauweise über Kopf<br />
auf einem ausreichend großen Hellingbrett.<br />
Die Spanten sind aus 4 mm starkem Abachisperrholz<br />
ausgesägt, die Längsstringer<br />
aus Kiefernholzleisten und die Beplankung<br />
wiederum aus Abachiholz. Die dafür erforderlichen<br />
Leisten habe ich auf meiner kleinen<br />
Kreissäge selbst ausgesägt, sie sind<br />
ca. 1,5 m lang, 3 mm stark und zwischen<br />
4 und 10 mm breit, je nach Erfordernis der<br />
Rundungen am Rumpf. Lediglich die äußersten<br />
Enden von Bug und Heck sind in<br />
Schichtbauweise entstanden. Noch vor<br />
dem Beplanken des Rumpfes hatte ich die<br />
Schlingerkiele, die beiden Stevenrohre, den<br />
Ruderkoker und die Ruderhacke eingebaut.<br />
Nach dem ersten groben Schleifen der Beplankung<br />
erfolgte die Beschichtung des<br />
Unterwasserschiffs mit Glasgewebe und<br />
Epoxidharz. Erst nach dem Aushärten der<br />
Beschichtung nahm ich den Rumpf vom<br />
Hellingbrett.<br />
Aus Beobachtung von Passagierschiffsmodellen<br />
anderer Modellbauer und aus diversen<br />
Bauberichten wusste ich, dass Passagierschiffe<br />
als Fahrmodelle problematisch<br />
sind: Der hohe Rumpf und die hohen, meist<br />
zu schweren Aufbauten lassen die Modelle<br />
leicht topplastig werden, so dass oft durch<br />
ein unter dem Rumpf hängendes Ballastgewicht<br />
eine ausreichende Schwimmstabilität<br />
erzeugt werden muss. Dies wollte ich auf<br />
alle Fälle vermeiden und daher versuchte<br />
ich von Anfang an so leicht wie möglich zu<br />
bauen, ohne dabei die notwendige Festigkeit<br />
außer Acht zu lassen.<br />
Noch vor Baubeginn musste ich festlegen,<br />
wie ich an die Inneneinrichtung herankom-<br />
38 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
Richard Wagner<br />
HAPAG -LLOYD KREUZFAHRTSCHIFF<br />
EUROPA<br />
men könnte und welche Teile abnehmbar<br />
sein müssten. Ich entschloss mich, die gesamten<br />
Aufbauten abnehmbar zu machen,<br />
die horizontale Trennung sollte zwischen<br />
Oberdecksaufbauten und Verandadeck<br />
erfolgen. Dies bot sich regelrecht an, da<br />
an beiden Seiten und achtern das<br />
Verandadeck die Oberdecksaufbauten<br />
um ca. 3 mm überragt<br />
und die Trennung an diesen<br />
Stellen nicht sichtbar wäre.<br />
Schwieriger war das Vertuschen<br />
der Trennlinie im<br />
Frontbereich, denn hier steht<br />
das Verandadeck nicht über.<br />
Hier half später ein Handlauf<br />
an der Unterkante des Decks, der über die<br />
gesamte Frontseite verläuft und die Trennlinie<br />
optisch verschwinden lässt. Ebenfalls<br />
festzulegen waren die Positionen für den<br />
Ein-/Ausschalter der elektrischen Anlage<br />
sowie für die Ladebuchse der Batterien.<br />
Hier bot sich das im Heckbereich befindliche<br />
Außenschwimmbad an. Das gesamte<br />
Schwimmbecken mit Umrandung musste<br />
herausnehmbar sein, damit darunter<br />
Schalter und Ladebuchse ihren Platz finden<br />
konnten.<br />
Zurück zum Rumpfbau. Die Decks im<br />
Vor- und Achterschiff bestehen aus 2-mm-<br />
Fertig aufgestelltes<br />
Spantengerippe<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 39
Unter dem Swimming-Pool<br />
auf dem Achterdeck ...<br />
… verbergen sich Schalter und Ladebuchse<br />
relativ frühen Bauzustand ganze Abschnitte<br />
einschließlich Anstrich komplett fertig stellen,<br />
da ich beim weiteren Bau nicht mehr<br />
daran gekommen wäre. Als Ergebnis fing<br />
ich an, Kleinteile herzustellen, die sonst erst<br />
gegen Ende des Baus gemacht worden wären.<br />
Es waren dies Poller, Leinentrommeln,<br />
Verholwinden, Türen aus Mahagoniholz<br />
und auch die Ankerwinde, obwohl ich bei<br />
dieser noch Zeit gehabt hätte. So kam es<br />
zum Kontakt zum Buchautor, zur Bauwerft<br />
und zu den umfangreichen Sendungen<br />
mit Originalwerftplänen. Es war zwar keine<br />
spezielle Zeichnung der Ankerwinde dabei,<br />
doch auf mehreren anderen Zeichnungen<br />
waren Teile derselben dargestellt, ausreichend,<br />
um ein genaues Modell davon zu<br />
bauen. Diese Pläne, vielfach in größerem<br />
Maßstab als 1:100, halfen mir sehr beim<br />
weiteren Bau des Modells. Verwirrung gab<br />
es allerdings bei den Generalplänen, die mit<br />
dem Maßstab 1:100 gekennzeichnet waren.<br />
Maßangaben auf anderen Zeichnungen<br />
stimmten nicht mit den Maßen auf den<br />
1:100er-Plänen überein. Nach längerem<br />
Vergleichen und Nachrechnen fand ich heraus,<br />
dass alle Pläne, auf denen der Maßstab<br />
1:100 angegeben war, in Wirklichkeit<br />
im Maßstab 1:108,25 gehalten waren. Dies<br />
war aber das einzige kleinere Problem mit<br />
den Werftzeichnungen.<br />
All den Personen, die mir bei der Beschaffung<br />
von zusätzlichen Bauunterlagen halfen,<br />
an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön.<br />
Die Aufbauten<br />
Zu den Aufbauten gehören das Verandadeck,<br />
das Brückendeck und darüber das<br />
Obere Sonnendeck. Das Verandadeck hat<br />
an der Front und an den Seiten große Fens-<br />
Achterdeck, darunter Ruderservo<br />
und Ruderanlenkung<br />
Sperrholz, die Schanzkleider aus dünnem<br />
Weißblech und die Wände der Oberdecksaufbauten<br />
aus dünnen Leiterplatten bzw.<br />
Alublech. Die Fenster habe ich jeweils vor<br />
dem Anbringen der Seitenteile mit Metall-<br />
Laubsägeblättern der Stärke 5/0 ausgesägt<br />
und anschließend mit feinen Feilen nachbearbeitet.<br />
Erst als dieser Bauzustand erreicht<br />
war, wurde der Rumpf vollständig beschichtet<br />
und anschließend geschliffen, gespachtelt,<br />
geschliffen usw. Verglast mit durchsichtigem<br />
Kunststoff wurden die Fenster erst<br />
nach dem letzten Anstrich.<br />
Beim weiteren Aufbau am Achterschiff<br />
machte ich, der ich bis dahin überwiegend<br />
Kriegsschiff- und Schleppermodelle gebaut<br />
hatte, eine neue Erfahrung. Ich musste im<br />
Die erste Probefahrt noch während der Bauphase<br />
40 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
ter und achtern große hölzerne und verglaste<br />
Türen, die zum offenen Deck führen.<br />
Auf diesem Deck stehen außerdem Davits<br />
mit den am weitesten achtern platzierten<br />
Rettungsbooten, zwei große Niedergänge<br />
führen zum Außenschwimmbad.<br />
Die Frontseite und die Seitenwände bestehen<br />
wie beim Oberdeck und allen anderen<br />
Decks aus Leiterplatten und Alu-Blech,<br />
während die Decks selbst aus 2-mm-<br />
Sperrholz gefertigt sind. Gebaut ist das Verandadeck<br />
über einem möglichst leichten<br />
Holzgerippe. Ähnlich aufgebaut ist das darüber<br />
befindliche Sonnen- bzw. <strong>Boot</strong>sdeck.<br />
Auf diesem Deck befinden sich neben den<br />
Aufbauten offene und geschlossene Promenadengänge<br />
sowie auf den Decksschrägen<br />
die <strong>Boot</strong>saussetzvorrichtungen für fast alle<br />
<strong>Boot</strong>e. Das achtern befindliche offene Deck<br />
wird eingerahmt von ca. 2,5 m hohen verglasten<br />
Windschutzwänden.<br />
Alle Decks, die keine reinen Arbeitsdecks<br />
sind, sowie die Promenadengänge sind<br />
holzbeplankt, alle anderen Decksflächen<br />
sind gestrichen. Die Beplankung am Modell<br />
erfolgte mit Leisten aus Kirschbaumfurnier.<br />
Für sämtliche Türen hingegen verwendete<br />
ich Mahagonifurnier, das, obwohl großporiger,<br />
mir für diese Zwecke am geeignetsten<br />
erschien.<br />
Über dem Sonnendeck befindet sich das<br />
Brückendeck mit der Navigationsbrücke,<br />
Wohnräumen für die Schiffsoffiziere, Oberlichtern,<br />
Lüfterräumen und dem achteren<br />
Schornstein.<br />
Auf dem Oberen Sonnendeck stehen der<br />
vordere, blinde Schornstein, Oberlichter,<br />
Lüfterräume und der Magnetkompass.<br />
Die beiden voluminösen Schornsteine<br />
habe ich mit Glasgewebe und Epoxidharz<br />
um einen Holzkern laminiert, wobei der<br />
vordere Schornstein etwas größer ist als<br />
der achtere. Das im vorderen befindliche<br />
Lüftungsgitter ist ein Ätzteil aus Messing,<br />
das mir ein befreundeter Modellbauer angefertigt<br />
hat.<br />
Die <strong>Boot</strong>e<br />
Beim Betrachten von Bildern der Passagierschiffe<br />
aus der Zeit bis in die 1960er-Jahre<br />
fallen besonders die vielen Rettungsboote<br />
auf. Nach dem Untergang der TITANIC<br />
sollte für jede Person an Bord ein Platz in<br />
einem Rettungsboot vorhanden sein. Auch<br />
die von mir nachgebaute EUROPA hatte<br />
eine Vielzahl an Rettungsbooten an Bord.<br />
Es waren insgesamt 16 <strong>Boot</strong>e, aber zusätzlich<br />
auch noch 16 aufblasbare Rettungsinseln<br />
mit einem Fassungsvermögen von je<br />
20–25 Personen.<br />
An Bord der KUNGSHOLM gab es anfangs<br />
zwei kleine offene Motorboote für je 46 Personen,<br />
zwei große offene Motorboote für je<br />
74 Personen, vier Motorboote mit Aufbau<br />
für je 60 Personen und acht offene Rettungsboote<br />
mit Handantrieb, sog. Fleming-<br />
<strong>Boot</strong>e, für je 99 Personen. Insgesamt hätten<br />
1272 Personen einen Platz in einem <strong>Boot</strong><br />
gefunden, ausreichend für die bei der Indienststellung<br />
vorgesehenen 355 Besatzungsmitglieder<br />
und bei einer maximalen<br />
Passagieranzahl von 820. Außerdem erhielt<br />
die KUNGSHOLM noch 14 Rettungsflöße<br />
für je 22 Personen. Damit war den damaligen<br />
Sicherheitsbestimmungen Genüge<br />
getan. <strong>Boot</strong>e und Rettungsflöße waren aus<br />
Aluminium gebaut.<br />
Als ich die EUROPA im September 1981<br />
zum letzten Mal sah, waren nur noch vier<br />
der ursprünglich acht Fleming-<strong>Boot</strong>e und<br />
drei Rettungsflöße an Bord. Alle anderen<br />
<strong>Boot</strong>e waren in der Zwischenzeit durch moderne<br />
Kunststoffboote mit Motorantrieb, die<br />
Flöße durch aufblasbare Rettungsinseln ersetzt<br />
worden.<br />
Bei meinem Modell nahm der Bau der<br />
<strong>Boot</strong>saussetzvorrichtungen und der <strong>Boot</strong>e<br />
selbst etwa 1/3 der Gesamtbauzeit in Anspruch.<br />
Die Schat- oder genauer gesagt<br />
die Schwerkraftdavits bestehen aus zwei<br />
Teilen, dem festen und dem beweglichen<br />
Teil. Die Davits sind, wie könnte es auch anders<br />
sein, unterschiedlich je nach <strong>Boot</strong>styp<br />
und Aufstellungsort. Die Seitenwangen der<br />
festen Teile ätzte mir der schon erwähnte<br />
Modellbaufreund, was mir doch einige Zeit<br />
ersparte. Die Umrandung der Laufbahnen<br />
und der Streben erfolgte mit Streifen aus<br />
0,15 mm starkem Blech, für Ösen diente 0,3<br />
mm starker Messingdraht.<br />
Für die beweglichen Schwenkarme habe<br />
ich mir Muster gefertigt, diese mit Silikonkautschuk<br />
abgeformt und in den Formen die<br />
erforderliche Anzahl mit Epoxidharz gegossen.<br />
Genauso verfuhr ich mit den Seilrollen<br />
und den vielen anderen Kleinteilen, wie z. B.<br />
den <strong>Boot</strong>s- und Ladewinden.<br />
Auch für die <strong>Boot</strong>e selbst habe ich, wo immer<br />
möglich, Silikonformen hergestellt und<br />
darin die <strong>Boot</strong>srümpfe, Inneneinrichtungen<br />
und Aufbauteile aus Epoxidharz laminiert<br />
bzw. gegossen. Sofern die Wandungen<br />
nicht zu dick sind und auch nicht zu viel<br />
Harz verarbeitet wird, spart man auch viel<br />
Gewicht. Überflüssiges Gewicht gerade in<br />
dieser Höhe am Modell würde sich besonders<br />
ungünstig auf das Fahrverhalten auswirken.<br />
Die Holztreppen<br />
Der Bau von Treppen aus Metall im Maßstab<br />
1:100 stellt für mich kein Problem dar,<br />
doch die sichtbaren Treppen auf der EU-<br />
ROPA waren aus tropischem Holz gefertigt,<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 41
wahrscheinlich Teak oder Mahagoni. Da ich<br />
auf dem Modell aber keine braun gestrichenen<br />
Metalltreppen haben wollte, musste<br />
ich mich näher mit dem Bau von hölzernen<br />
Treppen befassen. Als Ausgangsmaterial<br />
diente mein Vorrat an Mahagoniholz,<br />
aus dem ich Leisten von 3 mm Breite und<br />
0,6 mm Stärke auf meiner Tischkreissäge<br />
schnitt. Die Abmessungen einer hölzernen<br />
Treppe in unserem Haus übertrug ich auf<br />
die Schiffstreppen.<br />
Gebaut habe ich die Treppen in einer Schablone<br />
mit Ausschnitten zum Halten der<br />
Seitenwangen und Schrägen für die Trittstufen.<br />
Zwischen die Seitenwangen wurden<br />
mit Holzleim die Trittstufen geklebt, wobei<br />
kleine Abstandsklötzchen für gleichmäßige<br />
Tritthöhen sorgten. Schwierig war der Bau<br />
nicht, aber zeitaufwendig, denn die Trittstufen<br />
mussten alle auf 1/10 mm Genauigkeit<br />
abgelängt werden. Behandelt mit farblosem<br />
Glanzlack, sind die Treppen kleine, aber<br />
auffallende Bauteile.<br />
Die Schwimmbäder<br />
Auf der MS EUROPA gab es drei Schwimmbäder,<br />
zwei für die Passagiere und eines<br />
für die Besatzung. Von den für die Passagiere<br />
bestimmten Bädern befand sich<br />
eines unter Deck im Vorschiff auf Höhe der<br />
Wasserlinie, das andere an Oberdeck im<br />
Achterschiff mit den Abmessungen von 8,1<br />
m x 3,85 m, das für die Besatzung auf der<br />
Back mit den Maßen von 6,0 m x 2,35 m.<br />
Dieses Becken war abbaubar, kam auch<br />
erst bei der EUROPA an Bord und erhielt<br />
den Platz vor den Ladewinden.<br />
Auf dem Modell ist wie erwähnt das achtere<br />
Schwimmbad herausnehmbar.<br />
Elektrische Anlage<br />
Die Energiequelle des Modells bilden zwei<br />
in Reihe geschaltete 6-V-Bleiakkus von je<br />
7,2 Ah Kapazität. Über ein BEC werden<br />
sowohl der Empfänger, das Ruderservo,<br />
ein Servoverzögerungsbaustein sowie der<br />
Drehzahlsteller mit Strom versorgt. Durch<br />
den Verzögerungsbaustein wird die Ruderbewegung<br />
auf eine Zeitdauer von 2,5 sec<br />
von Endlage zu Endlage verlangsamt, ein<br />
Wert, der nicht unbedingt originalgetreu ist,<br />
doch für ein großes Modell mit ruhigen Bewegungen<br />
angebracht ist, wobei die Steuerfähigkeit<br />
nicht eingeschränkt wird.<br />
Für den Antrieb sorgen zwei Motoren, die<br />
in ihrem früheren Leben einmal Drucker<br />
angetrieben haben. Über zwei Vierblattpropeller<br />
von 50 mm Durchmesser bringen sie<br />
die EUROPA auf eine Geschwindigkeit von<br />
3,1 kn, entsprechend 31 kn beim Original,<br />
eine Geschwindigkeit, die das Vorbild nie<br />
erreicht hatte.<br />
Die KUNGSHOLM hatte während ihrer<br />
ganzen Dienstzeit Dreiblattpropeller, wann<br />
die EUROPA auf die späteren Vierblattpropeller<br />
umgerüstet wurde, konnte ich leider<br />
noch nicht in Erfahrung bringen.<br />
Das Fahrverhalten<br />
Besonders gespannt war ich auf das Fahrverhalten<br />
des Modells nach dessen Fertig-<br />
Das Modell der EUROPA<br />
läuft in den Hafen ein<br />
42 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
fuhr problemlos, allerdings riss die Leine<br />
der Nationalflagge und bei einer heftigen<br />
Böe von querab krängte es stärker als gewünscht.<br />
Ich zog es daher vor, die Fahrt<br />
nicht zu sehr auszudehnen.<br />
Inzwischen hat die EUROPA bei besseren<br />
Wetterbedingungen diverse Fahrten absolviert.<br />
Dank ihrer farbenfrohen Lackierung<br />
zieht sie dabei immer die Aufmerksamkeit<br />
der Zuschauer auf sich.<br />
T E C H N I S C H E D AT E N<br />
Original<br />
stellung. Vorangegangene Schwimmproben<br />
mit dem zwar ausgerüsteten, aber noch<br />
nicht ganz fertigen Modell zeigten, dass<br />
ca. 6 kg Ballast nötig sein würden, um es<br />
auf den erforderlichen Tiefgang von 8 cm<br />
zu bringen. Erste, einfache Tests zur Prüfung<br />
der Stabilität waren ermutigend, aus<br />
erzwungener Schräglage von ca. 30 Grad<br />
richtete sich das Modell schnell auf. Das<br />
Bemühen nach möglichst leichtem Bauen<br />
hatte sich also gelohnt.<br />
Modell<br />
Länge ü. a. 182,88 m 183,0 cm<br />
Breite 23,5 m 23,5 cm<br />
Tiefgang 8,0 m 8,0 cm<br />
Rauminhalt<br />
21.514 BRT<br />
Verdrängung<br />
20 kg<br />
Leistung<br />
18.300 PS<br />
Geschwindigkeit 21,2 kn 3,1 kn<br />
Passagiere max. 843<br />
Besatzung 418<br />
Unterscheidungssignal DDQH<br />
Die erste Probefahrt bei wenig Wind war<br />
erfolgreich. Die Geschwindigkeit war ausreichend<br />
und das Steuerverhalten entsprach<br />
meinen Vorstellungen, selbst bei höchster<br />
Geschwindigkeit und Hartruderlage krängte<br />
das Modell nur wenig.<br />
Bei einem privaten Schiffsmodellbauertreffen<br />
machte die EUROPA ihre Indienststellungsfahrt<br />
bei keineswegs idealen Bedingungen:<br />
Es schien zwar die Sonne, doch<br />
es wehte ein sehr starker Wind. Das Modell<br />
Literaturliste<br />
Focke, Harald, Bremens letzte Liner, Verlag H. M.<br />
Hauschild GmbH, Bremen 2002<br />
Focke, Harald, Mit dem Lloyd nach New York, Verlag<br />
H. M. Hauschild GmbH, Bremen 2004<br />
Focke, Harald, Im Liniendienst auf dem Atlantik, Verlag<br />
H. M. Hauschild GmbH, Bremen 2006<br />
Guns, Nico, Kungsholm – Europa – Columbus C, Een<br />
international schip, Van Soeren & Co, Amsterdam<br />
2005<br />
Hapag-Lloyd AG, Unser Feld ist die Welt, 150 Jahre<br />
Hapag-Lloyd 1847–1997, Hamburger Abendblatt,<br />
Hamburg 1997<br />
Heine, Frank, Lose, Frank, Die großen Passagierschiffe<br />
der Welt, Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg<br />
2010<br />
Kludas, Arnold, Die deutschen Schnelldampfer,<br />
BREMEN und EUROPA – Ausklang einer Ära, in:<br />
Deutsches Schiffahrtsarchiv 11/1988, Ernst Kabel<br />
Verlag GmbH, Hamburg 1988<br />
Kludas, Arnold, Die Geschichte der Deutschen Passagierschiffahrt,<br />
Bd. I–V, Weltbildverlag GmbH, Augsburg<br />
1994<br />
Kludas, Arnold, Die Schnelldampfer BREMEN und<br />
EUROPA, Höhepunkt und Ausklang einer Epoche,<br />
Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 1996<br />
Mielke, Otto, Schnelldampfer „Europa“, Allen Stürmen<br />
zum Trotz, in SOS Schicksale Deutscher Schiffe,<br />
Arthur Moewig Verlag, München 1953<br />
Nordsee-Zeitung, diverse Berichte über MS EUROPA<br />
und COLUMBUS C, Bremerhaven 1980/81<br />
Schneider, Gerd-Dietrich, Das Ereignis – die neue<br />
EUROPA, in Koehlers Flottenkalender<br />
Flottenkalender 1982, Koehlers Verlagsgesellschaft,<br />
Herford 1981<br />
Witthöft, Hans Jürgen, Norddeutscher Lloyd, Koehlers<br />
Verlagsgesellschaft mbH, Herford 1973<br />
Witthöft, Hans Jürgen, MS EUROPA, Zu den<br />
schönsten Plätzen der Welt, Koehlers Verlagsgesellschaft<br />
mbH, Herford 1979<br />
EUROPA passiert Feuerschiff DONAU<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 43
Motorschiffe<br />
SERIE: FISCHEREISCHIFFE DER DDR<br />
Bild 1: Atlantik-Fabriktrawler Typ 488 und 17-m-Kutter.<br />
Quelle: Repro aus [2], Seite 94<br />
Dr. G. Miel<br />
Der 17-m-Kutter vom Typ D<br />
Mit dem 17-m-Holzkutter vom Typ D<br />
beginnt eine Artikelreihe über<br />
ausgewählte Fischereischiffe der<br />
DDR, wobei sowohl die Vorbilder als auch<br />
entsprechende Modelle vorgestellt werden<br />
sollen. Der Autor möchte damit den Lesern<br />
eine Schiffbauepoche ins Gedächtnis zurückrufen,<br />
die für den Bau eigener Modelle<br />
durchaus neue Anregungen geben kann.<br />
Bei der Fülle des Materials für ein solches<br />
Thema steht am Anfang immer die sinnvolle<br />
Begrenzung auf das Machbare. Für die Auswahl<br />
der Modelle stellte sich der Autor daher<br />
folgende Aufgaben:<br />
1. Es werden wichtige und in großer Serie<br />
gebaute Schiffstypen des Zeitraums 1945<br />
bis 1990 ausgewählt, die stellvertretend für<br />
bestimmte Entwicklungsabschnitte stehen.<br />
2. Für den jeweiligen Schiffstyp soll eine<br />
Planzeichnung mit Spantenriss vorhanden<br />
sein, damit der Modellnachbau möglich ist.<br />
3. Der Schiffstyp wird mit Fotos vom Original<br />
und von vorhandenen Modellen vorgestellt,<br />
damit der Leser eine gute Vorstellung<br />
für eventuelle eigene Nachbauvorhaben<br />
erlangt.<br />
4. Durch die Begrenzung der Zahl der Modelle<br />
auf das Wesentliche, dargestellt in<br />
einem überschaubaren Umfang, erhebt<br />
die Artikelreihe von vorneherein nicht den<br />
Anspruch auf Vollständigkeit. Hat ein Modellbauer<br />
„sein“ Modell für das nächste<br />
Bauvorhaben gefunden, beginnt die Materialsammlung<br />
eigentlich erst so richtig. Auf<br />
Literatur und Museen wird daher ausdrücklich<br />
verwiesen.<br />
5. Die Modelle werden in dieser Reihe geordnet<br />
nach der Größe des Originals vorgestellt,<br />
nicht chronologisch. Es sind Modelle<br />
dabei, deren Bauaufwand überschaubar ist,<br />
Bild 2: Modell SAS 94 von R. Maurer, Ammern<br />
aber auch solche, die schon ausgeprägte<br />
Ausdauer erfordern. Ob ein Modell dann für<br />
die Vitrine als Standmodell, als einfaches<br />
ferngesteuertes Modell oder als Funktions-<br />
44 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
modell gebaut wird, liegt in der Entscheidung<br />
des Lesers. Alles ist möglich.<br />
Die Bandbreite des hier kurz umrissenen<br />
Vorhabens symbolisiert das Nebeneinander<br />
eines 17-m-Kutters und eines Atlantik-<br />
Fabriktrawlers Typ 488 auf Bild 1.<br />
Der Bau des 17-m-Kutters stellte für die<br />
kleinen Werften auf dem Territorium der<br />
späteren DDR nach dem verheerenden<br />
Zweiten Weltkrieg den Wiederbeginn des<br />
Fischereischiffbaus dar. Die Angaben in der<br />
Literatur [1] besagen: Im Laufe der Jahre bis<br />
1952 wurden von diesem Schiffstyp 355 Exemplare<br />
gebaut. 226 Kutter gingen als Reparationsleistung<br />
an die Sowjetunion, 129<br />
Kutter erhielt die Küstenfischerei der DDR.<br />
Daneben wurden auch andere Kuttertypen<br />
hergestellt, z. B. 12-m-, 18-m- und 24-m-<br />
Kutter, aber eben nicht in dieser Stückzahl.<br />
Der 17-m-Kutter ist ein Entwurf aus den<br />
1930er-Jahren. Um die Form und andere Eigenschaften<br />
zu optimieren, führte die Firma<br />
Meierform GmbH, Bremen in der Hamburger<br />
Schleppversuchsanstalt systematische<br />
Schleppversuche durch. Das Ergebnis war<br />
die Typenreihe der Reichskutter mit<br />
A = 12 m B = 14 m C = 16 m D = 18 m<br />
E = 20 m F = 22 m G = 24 m<br />
Der 17-m-Kutter vom Typ D war der zahlenmäßig<br />
am häufigsten gebaute Kutter, gefolgt<br />
vom 24-m-Kutter vom Typ G. Offensichtlich<br />
war der 17-m-Kutter für die Fischerei in der<br />
Ostsee die optimale Lösung zwischen Aufwand<br />
und Ergebnis in dieser schwierigen<br />
Zeit. Er war daher auch der Typ, der für die<br />
Reparationsforderungen der Sowjetunion<br />
nach dem Krieg ausgewählt wurde. Bereits<br />
im Herbst 1945 erfolgte die Erarbeitung der<br />
Bauunterlagen und die Auftragserteilung an<br />
die Werften in der späteren DDR. Gebaut<br />
wurde der Kutter auf 16 Werften an der<br />
Küste und im Binnenland.<br />
Für den Modellbauer ergibt sich daraus die<br />
Tatsache, dass sogar in etwa zu gleicher<br />
Zeit gebaute Kutter sich in Details durchaus<br />
unterschieden. Hinzu kommt die lange Lebensdauer<br />
der 17-m-Kutter (einige fahren<br />
heute noch), die Reparaturen, Modernisierungen<br />
und Nachrüstungen bedingte.<br />
Selbst bei heute noch vorhandenen Kuttern,<br />
die u. U. als Vorbild für einen Modellnachbau<br />
dienen könnten, ist es sicher schwierig, den<br />
Lebensweg mit all seinen Besitzerwechseln<br />
nachzuvollziehen. Mit anderen Worten: Hat<br />
man ein Modell vor sich, so lässt sich trefflich<br />
streiten, ob es bis ins letzte Detail vorbildgetreu<br />
gebaut ist. Im Prinzip kann jeder<br />
Modellbauer es von seinem Modell behaupten,<br />
so lange er es durch authentische Fotos<br />
belegen kann.<br />
Der 17-m-Kutter schleppt das Netz über die<br />
beiden an der Steuerbordseite montierten<br />
Galgen, auch als Netz- oder Fischgalgen<br />
bezeichnet, entweder allein oder im Tuckbetrieb<br />
mit einem zweiten Kutter als Partner,<br />
bei dem dann die Fischgalgen auf der Backbordseite<br />
montiert sein müssen. Gefangen<br />
wurde mit dem Grundschleppnetz Hering,<br />
Plattfisch oder Dorsch. War der Fang erfolgreich,<br />
musste das Netz von der Mannschaft<br />
mit Muskelkraft über das Schanzkleid eingeholt<br />
werden. Bei Wind und Wetter und oft<br />
auch bei tiefen Temperaturen nur etwas für<br />
harte Männer.<br />
Die erste Begegnung mit dem Modell eines<br />
17-m-Kutters hatte der Autor Ende der<br />
1970er-Jahre, als er das hervorragend gebaute<br />
Exemplar von Rolf Maurer aus Ammern/Thüringen<br />
für Fotoaufnahmen ausleihen<br />
konnte (Bild 2). Dieses auf Spanten<br />
gebaute Modell bestach vor allem durch<br />
die Detailtreue und Ausstattungsvielfalt. Es<br />
war mit viel Liebe und großer Ausdauer als<br />
ferngesteuertes Modell gebaut. An etlichen<br />
Einzelteilen erkennt man den erfahrenen C-<br />
Modellbauer. Dazu aber später mehr.<br />
Ein großer Vorteil für heutige Interessenten<br />
ist, dass es ein hervorragend restauriertes<br />
Original des 17-m-Kutters als Exponat vor<br />
dem Meeresmuseum in Stralsund gibt (Bild<br />
3). Hier hat man die seltene Gelegenheit,<br />
das Original bis zur einzelnen Planke und<br />
dem letzten Nagel genauestens studieren<br />
zu können. Bei der Recherche zu diesem<br />
Beitrag stellte Modellbaufreund R. Weigmann<br />
seine Materialsammlung des 17-m-<br />
Kutters zur Verfügung. Darin fand der Autor<br />
die historischen Baupläne, die die GST<br />
(GST stand für Gesellschaft für Sport und<br />
Technik, in der DDR für den Modellbau und<br />
Modellsport zuständig) den Modellbauern<br />
zur Verfügung stellte (Bild 4 bis 7). Die Vermutung<br />
liegt nahe, dass es sich dabei um<br />
verkleinerte Werftunterlagen handelt. Beeindruckend<br />
auf Bild 4 ist allein die Anzahl<br />
der Spanten, ihr Querschnitt und der geringe<br />
Abstand. Allein dieses Detail ist sicher<br />
auch dafür verantwortlich, dass es sich bei<br />
Bild 3 : Original SAS 95 ADOLF REICHWEIN<br />
vor dem Meeresmuseum in Stralsund<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 45
Bild 4: Seitenriss mit Spantzeichnungen des 17-m-Kutters in der Bauversion des Originals von 1946.<br />
Quelle: GST-Bauplan<br />
Bild 5: Seitenriss des 17-m-Kutters mit Segel.<br />
Quelle: GST-Bauplan<br />
46 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
Bild 6: Draufsicht und Innenraumgestaltung des 17-m-Kutters. Quelle: GST-Bauplan<br />
dem 17-m-Kutter um eine bewährte Konstruktion<br />
handelte, die äußerst seetüchtig<br />
allen Stürmen der Ostsee trotzen konnte<br />
und zudem eine lange Lebensdauer hatte.<br />
Der Querschnitt der Spanten betrug am<br />
Original 220 x 150 mm, Material war Eiche.<br />
Da der Holzbedarf bei solch einer großen<br />
Anzahl von gebauten Schiffen bald zum<br />
Holzmangel, vor allem der Krummhölzer,<br />
führte, mussten Ausweichlösungen gefunden<br />
werden. Der erste Versuch, die Eiche<br />
durch Kiefer zu ersetzen, war unbefriedigend.<br />
Die Lösung brachte dann Lärche.<br />
Diese Holzart ist ausreichend wasserverträglich<br />
und fäulnisresistent. Etwa ab Mitte<br />
der Serie bestand die Lösung für den<br />
genannten Mangel an geeignetem Holz in<br />
der Kompositbauweise (Spanten, Bodenwrangen,<br />
Decksbalken und Schotte aus<br />
Stahl). Auf ein kleines Detail an der Zeichnung<br />
auf Bild 4 sei verwiesen, es ist die Öse<br />
am Ruderblatt. An dieser Öse wurde eine<br />
Sicherungskette eingehängt, damit das Ruderblatt,<br />
falls es durch Welleneinwirkung<br />
oder sonstige Havarie aus der Lagerung gerissen<br />
wurde, nicht gänzlich verloren ging.<br />
Auf Bild 5 ist der Kutter mit voller Takelung<br />
und Segeln dargestellt. Die am Vorstag hängende<br />
Lampe ist die Ankerlaterne, die nur<br />
bei Bedarf gesetzt wird. Da mit dem Kutter<br />
Bild 7: Spantenriss des<br />
17-m-Kutters von Bild 5 und<br />
6. Quelle: GST-Bauplan<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 47
Bild 8: Bugansicht des 17-m-Kutters SAS 95<br />
Bild 10: Mastfuß und<br />
Niedergang auf dem<br />
Modell SAS 94<br />
Bild 9: Bugansicht<br />
des Modells SAS 94<br />
nur Küstenfischerei betrieben wurde, war<br />
die Ausrüstung für die Unterbringung der<br />
Mannschaft im vorderen Schiffsteil doch<br />
recht spartanisch. Der Kapitän schlief im<br />
hinteren Teil des Steuerhauses. In der Mitte<br />
des Kutters befanden sich die Fischräume.<br />
Trotz Kühlung des Fisches mit Scherbeneis<br />
musste er nach wenigen Tagen angelandet<br />
Bild 11: Netzgalgen und Scherbrett auf dem Original SAS 95<br />
sein, um sich noch für den menschlichen<br />
Verzehr zu eignen.<br />
Wenn solche Planunterlagen und ein gut<br />
restauriertes Original im Museum zur Verfügung<br />
stehen, liegt es nahe, ein Modell zu<br />
bauen. Solch ein Modell in hervorragender<br />
Qualität, auch was die Vorbildtreue anbetrifft,<br />
erbaute Rolf Maurer aus Ammern/<br />
Thüringen in den 1970er-Jahren. Leider<br />
stehen von diesem Modell heute nur noch<br />
Schwarzweiß-Fotos zur Verfügung (Bild 2).<br />
Im Vergleich mit dem Original vor dem Meeresmuseum<br />
in Stralsund kann man dann<br />
gut erkennen, wie R. Maurer die Planvorgaben<br />
und die Erkenntnisse aus vorliegenden<br />
Fotos im Modell umsetzte.<br />
Der Blick auf den Bugbereich des Originals<br />
(Bild 8) macht doch einen recht aufgeräumten<br />
Eindruck. Auffällig ist der einfache<br />
Stockanker, der noch per Hand gesetzt und<br />
eingeholt werden musste. Auf dem Modell<br />
hat der Erbauer doch einiges hinzugefügt,<br />
das bestimmt auch auf dem Original so<br />
vorhanden war. Hinzuweisen ist auf den<br />
Fockbaum mit dem gerefften Segel, den<br />
kleinen Galgen zum Aussetzen und Einholen<br />
des Ankers und die handbetriebene<br />
Ankerwinde. Erkennbar ist, mit wie viel Liebe<br />
zum Detail die Beschläge am Schanzkleid<br />
angefertigt wurden. Auf Bild 10 vom<br />
Original ist der Niedergang zu den Mannschaftsräumen<br />
und der Mastfuß mit den Königsrollen<br />
für die Umlenkung der Kurrleine<br />
gut zu erkennen, auf Bild 11 der Fischgalgen<br />
mit den Rollen und dem angelehnten<br />
Scherbrett. Bei der Betrachtung wird auch<br />
deutlich, dass das Scherbrett zu Beginn<br />
der Schleppnetzfischerei wirklich ein Brett<br />
war. Bei modernen Kuttern bestehen Scherbretter<br />
aus Metall und haben eine der Aufgabe<br />
angepasste strömungsgünstige Form.<br />
Bemerkenswert ist, dass sich der Fischgalgen<br />
auf der Backbordseite befindet. Daraus<br />
ist ersichtlich, dass dieser Kutter für die Tuckfischerei<br />
(paarweises Schleppen) eingerichtet<br />
wurde. Auf Bild 12 vom Modell sind<br />
dann wieder einige Details anders gestaltet.<br />
Der Mastfuß mit seinen Belegklampen<br />
48 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
Bild 12: Netzgalgen und Niedergang<br />
auf dem Modell SAS 94<br />
Bild 15: Mittschiffsbereich des Originals SAS 95<br />
Bild 16: Blick auf die Kurrleinenwinde auf dem Original SAS 95 von achtern<br />
Bild 13: Königsrolle auf dem Modell SAS 94<br />
ist anders und vor allem der Fischgalgen<br />
befindet sich wie eigentlich üblich auf der<br />
Steuerbordseite. Die Königsrolle hat ebenfalls<br />
einen anderen Platz erhalten (Bild 13).<br />
Betrachtet man den Mast an seinem oberen<br />
Ende, so sind auch interessante Kleinigkeiten<br />
zu entdecken (Bild 14). Mastbeschläge<br />
dienen zum Anschlagen des stehenden<br />
Gutes, aber auch der Befestigung der nautischen<br />
Beleuchtung. Für Fahrmodelle böte<br />
es sich an, diese Laternen mit Leuchtmitteln<br />
zu versehen und betriebsfähig zu machen.<br />
Der Mittschiffsbereich am Original sieht<br />
ebenfalls recht leer aus (Bild 15). Die große<br />
weiße Fläche ist die abgedeckte Fischluke,<br />
über die der gefangene und in Kisten<br />
sortierte Fisch in den Transportraum unter<br />
Deck gelangte. Wichtiges Detail auf dem<br />
Deck ist die Kurrleinenwinde (Bild 16). Die<br />
Kurrleinenwinde, auch als Netzwinde bezeichnet,<br />
wird über einen Flachriemen von<br />
der Hauptmaschine angetrieben. Sie besitzt<br />
zwei unabhängig voneinander steuerbare<br />
und bremsbare Kurrleinentrommeln, zwei<br />
Bild 14: Mastbeschläge<br />
auf<br />
dem Modell<br />
SAS 94<br />
große, langsam laufende Spillköpfe an beiden<br />
Seiten und einen schnell laufenden<br />
kleinen Spillkopf auf der Backbordseite. Die<br />
Kurrleinentrommeln fassen je 300 m Kurrleine<br />
aus 10-mm-Stahlseil. Die Seilleitvorrichtung<br />
sorgt dafür, dass diese Seillänge<br />
schön geordnet aufgetrommelt wird. Das<br />
Kurrleinenseil wird übrigens beim Ankern<br />
des großen Originals an den Anker geschäkelt<br />
und dient so als Verlängerung der<br />
meist nur wenige Meter langen Ankerkette.<br />
Zur Verdeutlichung des Aufbaus ist die<br />
Kurrleinenwinde auf Bild 18 noch einmal<br />
von der Vorderseite zu sehen. Auf Bild 15<br />
ist zwischen Reling und Ruderhaus auf der<br />
Steuerbordseite ein hohes Schutzgitter erkennbar.<br />
Auf dieser Seite des Ruderhauses<br />
wurden die leeren Fischkisten gestapelt.<br />
Das Gitter verhindert, dass sie bei Sturm<br />
und Wellengang über Bord gehen. Auf Kuttern,<br />
auf denen sich die Fischgalgen auf der<br />
Steuerbordseite befinden, ist dieses Gitter<br />
dann auf der Backbordseite angebracht.<br />
Beim Modellnachbau verzichtet der Modellbauer<br />
oft aus „Schönheitsgründen“ auf<br />
diesen Anbau.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 49
Bild 18: Vorderansicht der Kurrleinenwinde<br />
auf dem Original SAS 95<br />
Bild 20: Blick auf das Achterdeck des<br />
Originals SAS 95<br />
Bild 17: Konstruktionszeichnung der Kurrleinenwinde.<br />
Quelle: Modellbau heute 4/1982, S. 20<br />
Bild 21: Gestaltung von Heck und<br />
Ruderhaus am Modell SAS 94<br />
Bild 19: Mittschiffsbereich des Modells SAS 94<br />
Der Mittschiffsbereich am Modell (Bild 19)<br />
zeigt im Unterschied zum Original viele<br />
interessante Details. Da wäre zuerst das<br />
Beiboot, auch Dingi genannt, das auf der<br />
Fischluke gezurrt ist. Das Modell des Beibootes<br />
herzustellen ist sicher Fleißarbeit.<br />
Für die Anfertigung der Schaufel, des Keschers<br />
und des Korbes ist dazu noch handwerkliches<br />
Geschick in den Bereichen Metallformen,<br />
Netzknüpfen und Korbflechten<br />
gefragt. Der Korb und die Tonnen am Steuerbordschanzkleid<br />
lassen zumindest erkennen,<br />
dass der Erbauer im Korbflechten und<br />
auch in der Böttcherei gute Arbeit leistete.<br />
Das Heck des Kutters sieht auf dem Original<br />
(Bild 20) recht kahl aus. Im Vergleich<br />
dazu sind auf dem Modell (Bild 21) doch<br />
wesentlich mehr Gestaltungsmöglichkeiten<br />
genutzt. Ob es die Gräting ist oder die Luken<br />
zum Netzraum unter Deck, hier hat sich<br />
der Erbauer echt Mühe gegeben. Interes-<br />
50 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
Bild 22: Rettungsmittel auf dem Dach<br />
des Ruderhauses des Modells SAS 94 Bild 23: Backbordseite des Originals SAS 95<br />
Bild 24: Ruder und Propeller<br />
am Original SAS 95<br />
Bild 25: Ruder und Propeller<br />
am Modell SAS 94<br />
Bild 26: Modell in der<br />
Transportkiste<br />
sant auch die Ruderpinne in der Mitte der<br />
Gräting. Eigentlich wird das Ruder über einen<br />
Seilzug vom Handsteuerrad aus dem<br />
Steuerhaus betätigt. Sollte diese Steuerung<br />
aus irgendeinem Grunde ausfallen, dann ist<br />
mit der Ruderpinne immer noch ein Notruder<br />
vorhanden. Am Original ist die Möglichkeit<br />
einer Notsteuerung ebenfalls gegeben.<br />
Zur Erhöhung der Sicherheit der Mannschaft<br />
wurde das auf dem Dach der Bordtoilette<br />
angebrachte Rettungsmittel nachgerüstet<br />
(Bild 22). Die Konstruktion des<br />
Achterstevens ist am Original gut erkennbar<br />
(Bild 23). Daraus ist ferner ersichtlich, dass<br />
der Name des Kutters am Heck angebracht<br />
wird, die Kennung des Heimathafens am<br />
Bug. Dass die ersten Exemplare des 17-m-<br />
Kutters recht rustikal nach alter Tradition<br />
noch mit einem Flächenruder aus Brettern<br />
ausgerüstet waren, ist auf Bild 24 erkennbar.<br />
Eigentlich fehlt nur die Öse zum Einhängen<br />
der Sicherungskette, wie auf Bild 4<br />
dargestellt. Am Modell ist dieses<br />
Detail dann realisiert (Bild 25).<br />
Bliebe noch darauf hinzuweisen,<br />
dass das Original des<br />
Kutters mit einem dreiflügligen<br />
Bronzepropeller<br />
mittlerer Steigung ausgerüstet<br />
war.<br />
Nun noch ein ganz praktischer<br />
Ratschlag: Hat man<br />
sein Modell fertig gebaut und<br />
will es nicht nur zu Hause in<br />
der Vitrine aufstellen, sondern<br />
auf Wettbewerben bzw. Schauveranstaltungen<br />
fahren oder<br />
zeigen, dann ist der Bau einer<br />
robusten Transportkiste unerlässlich<br />
(Bild 26). In der Transportkiste sollte<br />
das Modell festgelegt/arretiert sein, damit<br />
es sich während des Transports nicht bewegen<br />
und beschädigen kann.<br />
So viel erst mal zu der historischen Variante<br />
des 17-m-Kutters. Es gibt auch noch eine<br />
modernere. Die beginnt gewissermaßen mit<br />
der Veröffentlichung eines gut gezeichneten<br />
Modellbauplanes von J. Eichardt in der<br />
Zeitschrift modellbau heute in Heft 3/1982<br />
(Bild 27a-c). Der Plan ist auch heute noch<br />
erhältlich unter www.ship-modell-today.de.<br />
Dieser Plan war Grund und Motivation für<br />
den Bau weiterer Modelle dieser gelungenen<br />
Konstruktion. Stellvertretend dafür<br />
sei das Modell von K. Hölzel aus Dresden<br />
vorgestellt (Bild 29). Vom ersten Kutter aus<br />
den Jahren nach 1946 bis zum letzten fahrenden<br />
Kutter im Jahr 2006 erfuhren diese<br />
etliche Instandsetzungen und Modernisierungen.<br />
Die inneren Verbesserungen, wie<br />
stärkere Maschinen, modernisierter Antrieb<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 51
Bild 27 : Bauplanzeichnung für den 17-m-Kutter. Quelle: Modellbau heute H. 3/1982, Beilage<br />
b. Draufsicht und Linienriss<br />
a. Seitenansicht<br />
c. Spantenriss<br />
Bild 28: Modell des 17-m-Kutters WAR 72 von<br />
K. Hölzel, Dresden. Quelle: Foto K. Hölzel<br />
Bild 29: Vorschiffansicht<br />
des Modells WAR 72.<br />
Quelle: Foto K. Hölzel<br />
der Kurrleinenwinde, verbesserte Unterbringungs-<br />
und Aufenthaltsbedingungen für<br />
die Mannschaft, Nachrüstung mit Fischortungstechnik<br />
und moderner Funk- und Navigationstechnik,<br />
sind für den Modellbauer<br />
sicher interessant, aber meist im Modell<br />
nicht relevant. Der modernisierte Kutter unterscheidet<br />
sich daher äußerlich kaum von<br />
den Urtypen. Das lässt bereits der Vergleich<br />
von Bild 8 und 9 mit Bild 28 erkennen. Was<br />
von Modernisierungen des 17-m-Kutters<br />
äußerlich ins Auge fällt, sind modernere<br />
Rettungsmittel, der Radarbalken auf dem<br />
Dach des Steuerhauses und der Radarreflektor<br />
im Masttopp (Bild 30). Natürlich<br />
sind auch die weiteren Details am Modell<br />
sehenswert, wie der Mittschiffsbereich<br />
(Bild 31) mit dem Beiboot, der Kurrleinenwinde<br />
und den gestapelten Fischkisten. Der<br />
Blick auf die Backbordseite lässt dann die<br />
Fischhocken erkennen, in denen der gefangene<br />
Fisch sortiert wurde. Auf dem Modell<br />
liegen hier die Stiefel eines Matrosen (Bild<br />
32). Der Modellbauer hat sich hier folglich<br />
52 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
Bild 30: Mastbeschläge am Modell<br />
WAR 72. Quelle: Foto K. Hölzel<br />
Bild 34: Modell des Kutters SAS 95 ADOLF REICHWEIN<br />
Bild 31: Mittschiffsbereich mit Beiboot,<br />
Fischkisten und Kurrleinenwinde des<br />
Modells WAR 72. Quelle: Foto K. Hölzel<br />
Bild 35: Vorschiffgestaltung des<br />
Modells von Bild 34<br />
Bild 32: Blick auf das Ruderhaus des<br />
Modells WAR 72. Quelle: Foto K. Hölzel<br />
Bild 33: Konstruktion des Netzgalgens am<br />
Modell WAR 72. Quelle: Foto K. Hölzel<br />
auch noch als Schuhmacher betätigt. Auf<br />
Bild 13 sind ferner die beiden Königsrollen<br />
(hinter den Wanten der Backbordseite) und<br />
die Rettungsmittel auf dem Dach des Steuerhauses<br />
gut zu erkennen. Die anderen<br />
Umlenkrollen für die Kurrleine befinden sich<br />
am Fuß des Fischgalgens und im Galgen<br />
selbst (Bild 33). Leser, die sich ausführlicher<br />
über die Modernisierungen der 17-m-Kutter<br />
informieren möchten, seien auf den Beitrag<br />
von G. Dame in modellbau heute 3/1986<br />
und 4/1986 verwiesen.<br />
Dass der 17-m-Kutter ein beliebtes und<br />
dankbares Nachbauobjekt ist, merkt man<br />
beim Besuch von Schiffsmodellveranstaltungen<br />
und Museen. Das mit viel Liebe zum<br />
Detail und in hervorragender Qualität gebaute<br />
Modell von Bild 34 entdeckte der Autor<br />
bei der jährlichen Veranstaltung in Großbreitenbach/Thüringen.<br />
Selbst bei näherem<br />
Hinsehen besticht die Bauqualität (Bild 35).<br />
Dass noch Teile der Ausrüstung fehlen, liegt<br />
daran, dass das Modell noch nicht ganz fertiggestellt<br />
ist. Der Betrachter dieses Modells<br />
wird von so manchem Blickfang gelockt. So<br />
kann die Tür zur Toilette geöffnet werden<br />
(Bild 36) und man erkennt, dass nicht nur<br />
die Rolle mit Toilettenpapier an der Wand<br />
hängt, sondern auch ein Spiegel (Seeleute<br />
sind offenbar auch eitel) und etliche Pinup-<br />
Girls.<br />
Bild 36: Auch das Toilettenhäuschen auf<br />
dem Modell hat eine Innenausstattung<br />
Das ebenfalls in sehr guter Qualität gebaute<br />
17-m-Kuttermodell von Bild 37 fotografierte<br />
U. Gründer 2010 und 2011 an der Talsperre<br />
Falkenstein/Vogtland. Darüber hinaus findet<br />
man gut gebaute Modelle des 17-m-Kutters<br />
in mehreren Museen, so das Modell von H.<br />
Wagner im Meeresmuseum Stralsund (Bild<br />
38).<br />
Das 17-m-Kuttermodell macht vor allem<br />
als ferngesteuertes Modell dank seiner<br />
gutmütigen Fahreigenschaften auf dem<br />
Teich viel Spaß. Das demonstriert M. Lauer<br />
mit seinem Modell (Bild 39). Solche<br />
Vorführungen sind dann der Lohn für die<br />
vielen Baustunden und den Aufwand, das<br />
dokumentarische Material für das Modell<br />
zusammenzutragen. Ob man Geduld, Ausdauer<br />
und Kosten für den Bau eines „richtigen“<br />
Modells aufbringt und sich an solch<br />
ein Projekt wie den Modellbau nach Plan<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012<br />
53
T E C H N I S C H E D AT E N<br />
1 7- m - K u t t e r<br />
Länge ü. a.<br />
17,60 m<br />
Breite auf Spanten 5,00 m (VW Stralsund<br />
ab 1949 = 5,60 m)<br />
Deplacement<br />
Tragfähigkeit<br />
Antriebsleistung<br />
Geschwindigkeit<br />
Aktionsdauer<br />
Besatzung<br />
55 t<br />
10 t<br />
59 kW/80 PS bis<br />
147 kW/200 PS<br />
8–9 kn<br />
12 Tage<br />
4–5 Personen<br />
Bild 37: Modell des Kutters SAS 95<br />
und Fotos heranwagt, kann der Leser vielleicht<br />
in einem kleinen Vorversuch an zwei<br />
Abenden einfach herausfinden: Er baut ein<br />
Kartonmodell des 17-m-Kutters (Bild 40).<br />
Dann sieht man bereits, was alles in solch<br />
einem Modell drin steckt bzw. beim Bau des<br />
Fahrmodells erbracht werden muss. Solch<br />
ein Vorversuch ist immer noch wesentlich<br />
preiswerter als der eigentliche Modellbau<br />
und hilft Enttäuschungen zu vermeiden.<br />
Bleibt dem Autor am Ende dieses Beitrages,<br />
den Modellbauern R. Maurer, K. Hölzel und<br />
H. Lauer ganz besonders dafür zu danken,<br />
dass sie mit ihren Modellen und gutem Bildmaterial<br />
zum Gelingen dieses Beitrages<br />
beitrugen.<br />
Bild 38: Modell des 17-m-Kutters von H.<br />
Wagner im Meeresmuseum in Stralsund<br />
Verwendete Literatur<br />
[1] Neumann, Strobel: Vom Kutter zum Containerschiff,<br />
VEB Verlag Technik, 1981<br />
[2] D. Strobel, W. Ortlieb: Volkswerft Stralsund,<br />
Koehler 1989<br />
[3] D. Strobel, G. Dame: Schiffbau zwischen Elbe<br />
und Oder, Koehler, 1993<br />
[4] D. Strobel, W.-H. Hahlbeck: Hiev up, so war die<br />
Hochseefischerei der DDR, Koehler, 1997<br />
Bild 39: Modell WAR 78 auf Fahrt.<br />
Quelle: Foto H. Lauer<br />
Bild 40: Deckblatt des Kartonmodellbaubogens<br />
Nr. 7061 für den 17-m-Fischkutter.<br />
Quelle: www.mdk-verlag.de<br />
54
Ihr Fachgeschäft und Servicepartner in...<br />
…09112 Chemnitz<br />
…48155 Münster<br />
SCHWEIZ<br />
…CH-3603 Thun<br />
…19294 Neu Göhren<br />
…60437 Frankfurt<br />
…CH-8049 Zürich<br />
…32278 Kirchlengern<br />
…83071 Stephanskirchen<br />
…CH-8307 Effretikon<br />
…85356 Freising<br />
MODELLBAU DIND<br />
Flug-, Schiffs- und Automodelle<br />
Funkfernsteuerungen<br />
Illnauerstrasse 14, CH-8307 Effretikon<br />
Tel. +41 (0) 52 343 32 55 Fax +41 (0) 52 343 78 62<br />
e-mail: mobadi@bluewin.ch Internet: www.mobadi.ch<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 55
RC-TECHNIK<br />
„Pimp my Sender“<br />
D. Jaufmann<br />
Umrüstung einer mc-19 auf das HoTT-System<br />
V<br />
or knapp zwei Jahren präsentierte<br />
die Fa. Graupner ihr neuestes<br />
Übertragungssystem HoTT,<br />
was abgekürzt für Hopping Telemetrie<br />
Transmission steht. Mit dem Einzug von<br />
HoTT folgte auch die neue Generation der<br />
mx-Sender sowie die Aktualisierung der<br />
mc-Serie auf das HoTT-System.<br />
Obwohl schon viele auf das neue 2,4-GHz-<br />
Band umgestiegen sind, haben etliche<br />
Modellbauer noch eine 35- bzw. 40-MHz-<br />
Anlage im Einsatz oder im Modellbaukeller<br />
liegen. Auch ich hatte noch eine mc-19 im<br />
40-MHz-Band im Fundus, welche ich mittlerweile<br />
aber immer seltener verwendete.<br />
Dafür ist der Sender aber eigentlich viel<br />
zu schade, denn schließlich spielt er mit<br />
seinen zahlreichen Einstellmöglichkeiten<br />
und dem gebotenen Potenzial noch immer<br />
in der Top-Liga mit. Um diese Art von Sendern<br />
auf den neuesten Stand der Übertragungstechnik<br />
zu bringen, hat Graupner<br />
eine große Umrüstaktion gestartet und für<br />
die jeweiligen Anlagen spezielle Umrüst-<br />
Sets auf den Markt gebracht. Dadurch ist<br />
der Kunde nicht gezwungen, gleich eine<br />
neue Anlage zu kaufen, sondern kann seinen<br />
gewohnten Sender problemlos selber<br />
upgraden.<br />
Die entsprechenden Umrüstkits sind für diverse<br />
Anlagen der mc-Reihe erhältlich, außerdem<br />
gibt es die Sets in mehreren Ausführungen,<br />
die sich durch unterschiedliche<br />
Empfänger sowie das Vorhandensein der<br />
SMART-BOX unterscheiden. Die SMART-<br />
BOX benötigt man dann, wenn man eines<br />
der wesentlichen HoTT-Features, nämlich<br />
die integrierte Telemetrie in Echtzeit, nutzen<br />
will.<br />
Vor allem der letztere Punkt mit der Telemetrie<br />
ist sicher sehr interessant, da mittlerweile<br />
viele Sensoren zur Messwertaufnahme<br />
erhältlich sind: Temperatursensor 120 °C,<br />
Spannungssensor – Temperatursensor 200<br />
°C, Spannungssensor – RPM Optical Sensor<br />
– RPM Magnet Sensor – GPS mit Vario<br />
– Vario-Modul – Treibstoff-Sensor – General<br />
Air-Modul Vario, allgemeiner Sensor für<br />
Modelle mit Verbrennungs- oder Elektromotor<br />
– General Engine-Modul, allgemeiner<br />
Sensor für Modelle mit Verbrennungs- oder<br />
Elektromotor – Electric Air Modul, allgemeiner<br />
Sensor für Modelle mit Elektromotor.<br />
Bei der Bestellung meines Umrüstmoduls<br />
entschied ich mich für das angebotene Gesamtpaket<br />
mit der Best. Nr. 33300.UMS,<br />
welches neben dem passenden Baustein<br />
auch einen großen GR-24 HoTT-Empfänger<br />
und eine SMART-BOX beinhaltet. Bereits<br />
nach wenigen Tagen klingelte der Postbote<br />
an der Haustür und überreichte mir mein<br />
heißersehntes Päckchen, welches ich sofort<br />
genauestens inspizierte.<br />
56 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
Sender mc-19 vor<br />
dem Umrüsten<br />
Das 64 x 60 mm große Modul<br />
besitzt in der linken Ecke einen<br />
Anschluss, über welchen jederzeit<br />
ein Firmware-Update aufgespielt<br />
werden kann, sodass der Sender<br />
zukünftig mit Softwareerweiterungen<br />
und -neuerungen versorgt<br />
werden kann. An diese Buchse<br />
wird auch die SMART-BOX angeschlossen.<br />
Auf der rechten Seite<br />
befindet sich die Kopfhörer-Buchse,<br />
an die handelsübliche Kopfhörer<br />
mit 3,5-mm-Klinkenstecker<br />
angeschlossen werden. Über diesen<br />
Anschluss werden neben den<br />
akustischen Signalen des Senders<br />
auch die mit dem Telemetrie-Menü<br />
verbundenen Signale als Sprachausgabe<br />
durchgegeben. Des<br />
Weiteren besteht die Möglichkeit,<br />
eine Datenaufzeichnung durchzuführen.<br />
Hierfür muss lediglich<br />
eine micro-SD-Speicherkarte in<br />
den Schacht eingeschoben werden.<br />
Die Aufzeichnung beginnt anschließend<br />
automatisch, nachdem<br />
Drei der zur Verfügung stehenden<br />
Empfänger: GR-12 mit sechs,<br />
GR-16 mit acht und<br />
GR-24 mit 12 Kanälen<br />
Der Inhalt des Umrüst-Sets<br />
Die SMART-BOX am<br />
Sender montiert<br />
eine Telemetrieverbindung zum Empfänger<br />
besteht.<br />
Bei dem beiliegenden GR-24 handelt es<br />
sich um einen 12-Kanal-Empfänger, welcher<br />
46 x 31 x 14 mm misst und rund 16<br />
Gramm Gewicht auf die Waage bringt. Ausgestattet<br />
ist dieser mit zwei 150 mm langen<br />
Empfangsantennen, die permanent hinsichtlich<br />
der Signalstärke abgeglichen werden,<br />
zum sicheren Datenempfang schaltet<br />
der Empfänger auf das bessere Antennensignal<br />
um. Die zulässige Empfängerspannung<br />
liegt im Bereich von 3,6–8,4 Volt, was<br />
die Verwendung eines 2s-LiPo-Empfängerakkus<br />
erlaubt.<br />
Bei der SMART-BOX handelt es sich um ein<br />
Anzeige- und Programmiergerät in einem.<br />
Mit diesem kann der Nutzer Einstellungen<br />
im System vornehmen und die Telemetriedaten<br />
in Echtzeit verfolgen. Die komplette<br />
Bedienung erfolgt mit lediglich vier Tasten,<br />
die sich auf der Oberseite der SMART-BOX<br />
befinden. Mit den beiden äußeren Tasten<br />
ESC bzw. ENTER ist es möglich, zwischen<br />
den verschiedenen Displayanzeigen umherzuschalten,<br />
mit DEC bzw. INC wird innerhalb<br />
der einzelnen Parameter ausgewählt.<br />
Das großzügige, blau beleuchtete<br />
Display mit 8 x 21 Zeichen gestattet<br />
ein einfaches und schnelles<br />
Ablesen der angezeigten Werte.<br />
Bevor es nun mit dem Umrüsten<br />
losgeht, nahm ich mir zunächst<br />
die mitgelieferte Bedienungsanleitung<br />
zur Brust und schaute mir anschließend<br />
im Internet ein kurzes<br />
Video an, in dem ein Graupner-<br />
Mitarbeiter den Umbau Schritt für<br />
Schritt vorführt. Mit entsprechend<br />
klaren Vorstellungen schritt ich<br />
schließlich zur Tat. An Werkzeug<br />
wird für die gesamte Arbeit übrigens<br />
lediglich ein Kreuzschlitzschraubendreher<br />
benötigt.<br />
Der erste Schritt bestand darin,<br />
den Senderakku abzuklemmen,<br />
um einem versehentlichen Kurzschluss<br />
vorzubeugen. Dann wird<br />
der vierpolige Stecker vom Sendemodul<br />
abgetrennt und in das<br />
neue HF-Modul eingesteckt. Dabei<br />
ist das ganze Stecksystem<br />
verpolungssicher geschützt, sodass<br />
man bei genauer Befolgung der Anleitung<br />
absolut nichts falsch machen kann.<br />
Anschließend wird der Antennenstecker an<br />
einem der zahlreich vorhandenen Optionsplätze<br />
untergebracht, somit müssen keine<br />
weiteren Löcher ins Gehäuse gebohrt wer-<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 57
Mit diesen Kabeln kann man das gesamte<br />
HoTT-Sortiment updaten<br />
Der blaue Stecker muss abgezogen ...<br />
... und ins neue HF-Modul eingesteckt werden<br />
Die neue 2,4-GHz-Antenne ...<br />
… findet in einer der<br />
schon vorhandenen<br />
Bohrungen ihren Platz<br />
den. Nach dem Einschrauben der Sendeantenne<br />
wird noch der Antennenstecker mit<br />
dem HF-Modul verbunden und letztendlich<br />
das Modul im Sender auf dem Aluminiumrahmen<br />
mit zwei Schrauben befestigt. Da<br />
das 35- bzw. 40-MHz-Modul weiterhin im<br />
Sender verbaut bleibt, ist so die Möglichkeit<br />
gegeben, jederzeit zwischen MHz- und<br />
GHz-Betrieb zu wechseln. Dafür muss lediglich<br />
der Stecker mit der blauen Buchse<br />
wieder zurück in das MHz-Modul gesteckt<br />
werden. Natürlich muss dafür jedes Mal der<br />
Sender geöffnet werden. Für diejenigen, die<br />
sehr häufig zwischen den beiden Übertragungsvarianten<br />
wechseln wollen, gibt es<br />
bei Graupner auch einen entsprechenden<br />
HF-Umschalter, mit dem man in Sekundenschnelle<br />
zwischen den beiden Frequenzbändern<br />
umschalten kann. Damit das nicht<br />
unbeabsichtigt während des Betriebes<br />
passiert, handelt es sich dabei um einen<br />
Sicherheitsschalter, der zum Umschalten<br />
zunächst angehoben werden muss. Die beiden<br />
angebrachten LEDs zeigen dem Benutzer<br />
die aktuelle Übertragungsfrequenz an.<br />
Der ganze Umbau ist in weniger als 15 Minuten<br />
abgeschlossen und der Senderakku<br />
kann wieder angeklemmt werden. Ich verwende<br />
in meiner mc-19 seit mittlerweile<br />
drei Jahren einen 3s-LiPo-Akku, welcher<br />
eine deutlich höhere Kapazität als sein Ni-<br />
Vorgänger aufweist und somit viel seltener<br />
geladen werden muss. Ein weiterer Vorteil<br />
ist die sehr geringe Selbstentladung von<br />
LiPo-Akkus, ein leerer Senderakku gehört<br />
damit fast schon der Vergangenheit an.<br />
Nun das neue<br />
HF-Modul mit den<br />
zwei mitgelieferten<br />
Schrauben befestigen,<br />
fertig!<br />
58 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
Hier werden die Telemetrie-Daten des Empfängers<br />
angezeigt<br />
Screenshot vom Firmwareupdate<br />
Vor dem ersten Einsatz entschloss ich mich<br />
noch dazu, sämtliche Komponenten auf die<br />
neuste Firmwareversion zu aktualisieren.<br />
Dabei lässt sich das gesamte HoTT-Sortiment<br />
inkl. aller Sensoren updaten. Dafür<br />
benötigt man von Graupner das entsprechende<br />
Kabel, mit welchem anschließend<br />
die Aktualisierung erfolgt. Die aktuellste<br />
Version findet man auf der Graupner-Homepage<br />
zum kostenlosen Download. Der Updatevorgang<br />
ist in der beigelegten Anleitung<br />
genauestens beschrieben und wird wieder<br />
in zahlreichen Videos von Graupner-Mitarbeitern<br />
vorgeführt. Wer im Besitz einer<br />
mc-19s/iFS bzw. mc-22s/iFS ist, kann vom<br />
Graupner-Service sogar eine Firmware auf<br />
den Sender einspielen und sich so die Telemetriedaten<br />
zusätzlich im integrierten Senderdisplay<br />
anzeigen lassen. Besitzer der<br />
älteren Sendergeneration mc-19 und mc-<br />
22 können die Daten nur über die separate<br />
SMART-BOX verfolgen.<br />
Nach dem Einschalten ertönte das akustische<br />
Signal des Senders und das der<br />
SMART-BOX. Der Benutzer hat nun an der<br />
SMART-BOX die Auswahl zwischen den<br />
Einstellungen „setting and dataview“, „simple<br />
dataview“ und „external monitor“. Unter<br />
dem ersten Oberpunkt ist es möglich, die<br />
Parameter von Sender, Empfänger und Telemetriesensoren<br />
anzuzeigen und zu programmieren.<br />
Beim zweiten Punkt erfolgt die<br />
grafische Darstellung der Telemetrie-Daten.<br />
Natürlich ist es hier nicht möglich, jeden<br />
angezeigten Wert der SMART-BOX separat<br />
zu beschreiben, das würde den Bericht nur<br />
unheimlich in die Länge ziehen. Um Einstellungen<br />
vorzunehmen, kann mit der INCoder<br />
DEC-Taste der gewünschte Parameter<br />
ausgesucht und mit dem Pfeil-Cursor angewählt<br />
werden. Durch gleichzeitiges Drücken<br />
der INC- und DEC-Tasten kann der Parameter<br />
verstellt werden. Im Großen und Ganzen<br />
ist das gesamte Menü der SMART-BOX fast<br />
schon selbsterklärend und auch in der Bedienungsanleitung<br />
übersichtlich dargestellt.<br />
Anzeigebeispiel für den GPS-Sensor<br />
Im einfachen Betrieb empfiehlt<br />
sich eigentlich immer „simple<br />
dataview“ auszuwählen, weil<br />
die grafische Darstellung deutlich<br />
übersichtlicher erscheint.<br />
Dabei bietet die SMART-BOX<br />
wiederum mehrere Möglichkeiten<br />
der Datenanzeige, je<br />
nach angeschlossenen Sensoren.<br />
Ohne Erweiterungssensoren<br />
überträgt der Empfänger<br />
die Signalqualität in Prozent, die Empfangsleistung<br />
in dBm, die Signalstärke, die Empfängertemperatur<br />
sowie die aktuelle Betriebsspannung<br />
des Empfängers.<br />
Nun war es aber endlich Zeit, das Ganze<br />
einem ernsthaften Praxistest zu unterziehen.<br />
Gesagt, getan, ich verbaute das Equipment<br />
in einem Rennboot und ging damit<br />
zum See. Da das System einen integrierten<br />
Reichweitentest besitzt, wurde dieser zunächst<br />
eingeschaltet und die vorgegebene<br />
Mindestentfernung von 50 Metern kontrolliert.<br />
Sollte während der Fahrt das Modell<br />
trotzdem an die Reichweitengrenze geraten,<br />
warnt das System beizeiten den Benutzer<br />
durch ein akustisches Signal. Somit<br />
kann der Pilot rechtzeitig darauf reagieren<br />
und die Modellentfernung verringern, bis<br />
das Signal wieder verstummt. Wie ich finde,<br />
eine sehr sinnvolle Funktion, die im Notfall<br />
vielleicht ein Modell retten könnte.<br />
Fertig abgeklebt lag das Rennboot schließlich<br />
im Wasser und ich fuhr die ersten Minuten<br />
in gewohnter Entfernung herum. Danach<br />
entfernte ich mich immer weiter und weiter<br />
vom Ufer, um die tatsächliche Reichweite<br />
auf dem Wasser zu kontrollieren. Dabei war<br />
das Modell zu jeder Zeit absolut funktionsfähig,<br />
die Reichweitenwarnung blieb stumm.<br />
Die Telemetrie funktionierte durchgehend<br />
einwandfrei und sendete die aktuellen Empfängerdaten<br />
permanent an den Sender.<br />
Auch nach mehreren Einsätzen in den unterschiedlichsten<br />
Modellen konnte ich keine<br />
Störungen oder Funktionsbeeinträchtigungen<br />
feststellen, sodass sich der Umbau<br />
auf alle Fälle rentiert hat. Nichtsdestotrotz<br />
wäre es sehr interessant, das volle Potenzial<br />
von HoTT auszuschöpfen und mit den<br />
erhältlichen Telemetriemodulen auszuprobieren.<br />
Erst damit erhält der Pilot genaueste<br />
Angaben, was in seinem Modell tatsächlich<br />
so vorgeht.<br />
Fazit<br />
Mit den von Graupner angebotenen Umrüst-Sets<br />
hat man die Möglichkeit, seinen<br />
schon vorhandenen Sender ziemlich günstig<br />
auf den neusten Stand der Technik zu<br />
bringen. Im Praxistest konnte mich die neue<br />
HoTT-Übertragungstechnologie mit einer<br />
einwandfreien Funktion überzeugen. Besonders<br />
die gebotene Telemetrie in Echtzeit<br />
ist eine geniale Sache, schließlich kannte<br />
man so etwas bis vor kurzer Zeit nur aus<br />
der Formel 1. Für die Umrüstung selbst<br />
benötigt man keine technische Begabung.<br />
Alles ist Schritt für Schritt in der Anleitung<br />
beschrieben und die bei youtube eingestellten<br />
Videos zeigen nochmals den gesamten<br />
Ablauf. Aufgrund der einfachen Updatefunktion<br />
kann das System auch in Zukunft noch<br />
weiter ausgebaut und mit neuen Optionen<br />
versehen werden. Vor allem die große<br />
Reichweite und die integrierte Warnfunktion<br />
machen das HoTT-System sehr interessant.<br />
Bezugsquelle:<br />
Fachhandel, www.graupner.de<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 59
RUBRIKEN<br />
<br />
SMSC Crimmitschau<br />
Einladung zum Freundschaftstreffen im Pleißental<br />
am 14.07.2012.<br />
Ort: Crimmitschau OT Gablenz<br />
Ausrichter: SMSC Crimmitschau<br />
Anreise: 14.07.2012 bis 9.30 Uhr<br />
Beginn: 14.07.2012 ab 10.00 Uhr<br />
Klassen: F2, F4, DS, NSS<br />
Startgebühr: € 1,– pro Modell<br />
Verpflegung: vor Ort<br />
Anmeldung: Bis 07.07.2012<br />
E-Mail: mie@euu.de<br />
Fax: 03762/938446; Michael Eisenblätter,<br />
Hainstraße 15, 08451 Crimmitschau<br />
MSC Eberswalde e. V.<br />
Unsere diesjährige Frühlingsregatta findet<br />
vom 17.05–20.05.2012 in Pirna statt.Wir erwarten<br />
eine internationale Beteiligung mit<br />
Besuchern aus Polen, Dänemark und der<br />
Schweiz.<br />
Kontakt: Modellsportclub Eberswalde e. V.,<br />
Schneidemühlenweg 7, 16225 Eberswalde,<br />
Tel. 03334/22110, info@modellsportclubeberswalde.de<br />
www.modellsportclub-eberswalde.de<br />
Pfingstschaufahren<br />
in Emden<br />
Die Ems-Modell-Schipper e. V. veranstalten<br />
am Pfingssonntag, den 27.05.2012 ihr traditionelles<br />
großes Schaufahren und laden<br />
dazu nicht nur Zuschauer, sondern auch andere<br />
Telnehmer herzlich ein. Beginn ist um<br />
10.00 Uhr an der Vereinsanlage am Falderndelft<br />
in Emden (hinter der Feuerwache<br />
am neuen Fernmeldeturm). Navi-Eingabe:<br />
26725 Emden, Brückstr. 38.<br />
Anmeldungen an: Horst Ennen, Biesterfeldweg<br />
15, 26529 Wirdum, Tel. 04920/1304, E-<br />
Mail: horst.ennen@ewetel.net<br />
SMC LÜNEBURG<br />
Der SMC LÜNEBURG möchte auch 2012<br />
zum großen 1. Mai-Schaufahren im Freibad<br />
Lüneburg Hagen einladen.<br />
In gewohnt lockerer Atmosphäre kann jeder<br />
sein Modell den zahlreichen Zuschauern<br />
präsentieren und im großen Schwimmbecken<br />
seine Runden drehen. Vom kleinen<br />
Sportboot bis zum stolzen Segelschiff sind<br />
alle Schiffsmodelle willkommen. Bei einer<br />
Wassertiefe von bis zu über 3 Metern auch<br />
ideal für U-<strong>Boot</strong>e.<br />
Wie im letzten Jahr, wird ein Truck-Parcours<br />
aufgebaut. Da das Interesse am Truckmodellbau<br />
auch in unseren Club gestiegen ist,<br />
können wir den Parcours diesmal noch größer<br />
darstellen. Gäste sind auch hier herzlich<br />
willkommen. Info: Uwe Arndt, Tel. 04153/<br />
51347, info@smc-lueneburg.de,<br />
www.smc-lueneburg.de<br />
Powerboatmeeting<br />
in Dessau-Roßlau<br />
Zum Powerboatmeeting lädt der Modellsportclub<br />
Elbe Dessau ein. Am 5. und 6. Mai<br />
2012 werden die Powerboater mit Verbrenner-<br />
und Elektrorennbooten im Waldbad<br />
Freundschaft, Am Schenkenbusch 1a in<br />
06849 Dessau-Roßlau die Saison einläuten.<br />
Es ist die 19. Auflage dieses größten Powerboatmeetings<br />
im Osten der Republik (bei<br />
der 18. Auflage waren 99 Teilnehmer gezählt<br />
worden). Das Treffen wird mit verschiedenen<br />
Rennläufen gespickt. So können auch Race-<br />
Fans mit ihren Modellen in den verschiedenen<br />
Rennklassen um die meisten Runden<br />
fighten. Besonderes Highlight: die Kinderwettbewerbe<br />
F3-MSC. Kinder, auch diejenigen,<br />
die nicht dem Verein angehören, können<br />
mit einem Elektromodell des MSC<br />
Elbe-Dessau einen Geschicklichkeitskurs<br />
absolvieren und werden mit Urkunden, Präsenten<br />
und Pokalen belohnt.<br />
Das Treffen findet am 5. Mai von 10.00–<br />
19.00 Uhr und am 6. Mai von 10.00–13.00<br />
Uhr und von 15.00–18.00 Uhr statt.<br />
Camping vor Ort ist möglich, die genauen<br />
Details findet man unter<br />
www.msc-elbe-dessau.de<br />
SMC-Dillingen/Saar<br />
Vom 05.05.–06.05.2012 findet wieder unser<br />
alljährliches Schaufahren auf dem vereinseigenen<br />
Gewässer statt. Veranstaltungsbe-<br />
Liebe Vereinsvorstände und<br />
Schriftführer!<br />
Ankündigungen zu Veranstaltungen müssen immer<br />
jeweils bis zum 1. des Vormonats bei folgender<br />
Adresse eingereicht werden:<br />
Red. <strong>SchiffsModell</strong><br />
Postfach 1820, 78008 Villingen-Schwenningen<br />
Fax 07721/8987-50<br />
welz@neckar-verlag.de<br />
Der einmalige Abdruck Ihrer Veranstaltungsmitteilung<br />
ist natürlich kostenlos. Bitte fassen Sie<br />
sich kurz, und teilen Sie nur die wesentlichen<br />
Fakten mit (Ort, Datum, Kontaktadresse). Komplette<br />
Ausschreibungen und Programme können<br />
nicht abgedruckt werden, die Redaktion muss sich<br />
Kürzungen vorbehalten. Weiterhin können Veranstaltungstermine<br />
unter<br />
www.neckar-verlag.de<br />
veröffentlicht werden. Unter der Rubrik „Modellbau/Modellbautermine“<br />
haben Vereine die Möglichkeit,<br />
ihre Veranstaltungstermine direkt und<br />
kostenfrei einzutragen.<br />
ginn ist am Samstag um 12.00 Uhr, am<br />
Sonntag fällt der Startschuss um 10.00 Uhr.<br />
Campingmöglichkeiten sind gegeben. Anreise<br />
unter vorheriger Anmeldung auch<br />
schon am Freitag möglich. Samstag ist um<br />
17.00 Uhr ein 1-Stunden-Chickenrace geplant,<br />
dazu bei eintretender Dämmerung ein<br />
Nachtfahren. Am Sonntag finden um 11.00<br />
Uhr und um 15.00 Uhr die Wertungsläufe<br />
ECO und S7 statt. Veranstaltungsende ist<br />
am Sonntag um 17.00 Uhr.<br />
Weitere Infos auf www.smc-dillingen.de.<br />
Kontakt und Anmeldung unter 06831/79954<br />
(Herr Krumm) oder 06831/7644586 (Herr<br />
Reiter).<br />
15.Schiffsmodelltreffen<br />
in Falkenstein/V.<br />
Am Samstag, den 30.6.12 findet in Falkenstein/Vogtland<br />
(PLZ 08223) unser 15.<br />
Schaufahren für vorbildgetreue Schiffsmodelle<br />
statt. Für Zelte, Tische und Verpflegung<br />
wird an der Talsperre gesorgt.<br />
Von 10.00–18.00 Uhr sind wir für Euch da.<br />
Näheres bei: Gunter Schröpfer, Tel.<br />
037468/2507, erika.schroepfer@gmx.de<br />
Modellbau live 2012<br />
De Modellshippers veranstalten zum 6. Mal<br />
das große Schau- und Nachtfahren mit umfangreichem<br />
Rahmenprogramm im Außenbereich<br />
des Bades am Stadtwald, Hansaring<br />
177 in 24537 Neumünster.<br />
Die Veranstaltung findet am Samstag, den<br />
22.9. von 12.00–22.00 Uhr und am Sonntag,<br />
den 23.9. von 10.00–16.00 Uhr statt.<br />
Weitere Infos unter:<br />
www.modellbau-live.de-modellshippers.de<br />
60 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
IG Schiffsmodellbau<br />
Bergisch Gladbach 1992<br />
Die IG Schiffsmodellbau Bergisch Gladbach<br />
feiert in diesem Jahr ihr 10-jähriges Bestehen<br />
und lädt daher am 16.9.2012 ab 10.00<br />
Uhr zum Schaufahren am Sahler Mühle See<br />
in Bergisch Gladbach ein. Infos bei Willi<br />
Wüstenberg, Tel. 02202/39120.<br />
MCW Westerstede<br />
Der MCW Westerstede veranstaltet vom<br />
23.–24. Juni 2012 sein großes Schaufahren<br />
am Vereinsteich in 26655 Westerstede. Es<br />
kommen wieder hunderte Modellbauer,<br />
selbst aus der Schweiz, den Niederlanden<br />
und Belgien zu uns. Anreise ist für Teilnehmer<br />
mit Caravan ab Freitag, dem 22 Juni<br />
möglich, Verbrennerboote sind wilkommen.<br />
Kontakt: F. Houtrouw, Tel. 04488/2004<br />
E-Mail: kuddellmuddell@ewetel.net<br />
7. Degersee Classic<br />
Am 12. und 13. Mai 2012 veranstalten Klaus<br />
Prystaz und Felix Wehrli im Namen der Minisail<br />
Classic auf dem Gelände des Restaurants<br />
Degerseestube am Degersee (nahe<br />
Lindau am Bodensee) das 7. internationale<br />
Treffen von vorbildgetreuen funktionsfähigen<br />
Modellsegelschiffen. Den Zuschauer erwartet<br />
eine beeindruckende Sammlung von<br />
sorgfältig detaillierten Modellen, die einen<br />
guten Einblick in die unerschöpfliche Vielfalt<br />
der Segelschiffe vermitteln. Die Teilnehmer<br />
kommen aus ganz Deutschland, den Niederlanden<br />
und der Schweiz.<br />
Klaus Prystaz. Tel. 07583/3476, E-Mail:<br />
klaus.prystaz@t-online.de<br />
Schaufahren in Schöllkrippen<br />
Modellschiff-Schaufahren für Elektro- und<br />
Segelboote am Sonntag, den 6. Mai 2012 im<br />
Naturerlebnisbad Schöllkrippen (PLZ 63825).<br />
Eintritt und Teilnahme sind frei, sofern möglich,<br />
ist bitte ein eigener Tisch mitzubringen.<br />
Anmeldung bei: Familie Ostheimer, 63825<br />
Schöllkrippen, Tel. 06024/67210, Fax 06024/<br />
7763, E-Mail: info@modellbau-ostheimer.de<br />
Schweiz<br />
3. Internationales U-<strong>Boot</strong>-Treffen<br />
in der Schweiz<br />
Am 5.und 6. Mai 2012 findet im Badi in der<br />
Tannenbergstraße in CH-8625 Gossau Zürich<br />
unser drittes Internationales U-<strong>Boot</strong>-<br />
Treffen statt. Die Veranstaltung läuft am<br />
Samstag von 10.00–22.00 Uhr, am Sonntag<br />
von 10.00–16.00 Uhr.<br />
Weitere Infos unter www.mszn.ch<br />
Übernachtungsmöglichkeiten reservierbar<br />
über Herrn Peter Schüpbach, info@vos.ch<br />
Wohnmobile und Wohnwagen können vor<br />
dem Freibad abgestellt werden, es gibt auch<br />
die Möglichkeit, im Freibad zu zelten. Man<br />
darf auch in der Garderobe im Freibad übernachten,<br />
sollte dann aber einen Schlafsack<br />
und eine Iso-Matte dabei haben. Man kann<br />
natürlich auch in einem Hotel in der Nähe<br />
Zimmer reservieren.<br />
Wir bitten um Voranmeldung, damit wir entsprechend<br />
planen können. Am Samstag<br />
Abend werden alle Modell-Kapitäne mit Begleitung<br />
zum Racletteessen eingeladen.<br />
Niederlande<br />
MV VAARGROEP GRONINGEN<br />
Vom 8.–10 Juni laden wir recht herzlich zum<br />
inzwischen 31. Schiffsmodellbau-Freundschaftstreffen<br />
auf den Campingplatz Gru-<br />
<br />
George Henry Benett/Roy Bennett<br />
Hitlers Admirale<br />
1939–1945<br />
Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges<br />
ließ der britische Marine-Geheimdienst<br />
neun führende deutsche Admirale in der<br />
Kriegsgefangenschaft ihre Erinnerungen<br />
niederschreiben. Unter den Verfassern befinden<br />
sich u. a. der ranghöchste Oberbefehlshaber<br />
der Kriegsmarine, der Flaggoffizier<br />
der U-<strong>Boot</strong>-Flotte, der höchstrangige<br />
Verbindungsoffizier zur italienischen Marine<br />
sowie der ranghöchste Marineoffizier im<br />
Schwarzen Meer.<br />
Diese Aufzeichnungen blieben lange unentdeckt,<br />
bis zwei englische Marinehistoriker,<br />
Vater und Sohn, ihren hohen Wert erkannten<br />
und sie veröffentlichten. Das Buch gibt<br />
einen unverfälschten Eindruck von der Gedankenwelt<br />
der Admirale: Von besonderem<br />
Interesse sind ihre Ansichten darüber, wie<br />
Hitler und die nationalsozialistische Führung<br />
den Krieg zur See beeinflussten, ihre Sicht<br />
nostrand/Park Hoofdweg 163 in Harkstede<br />
ein. (An der A 7 die Abfahrt 40 nehmen,<br />
dann durch Harkstede durchfahren.<br />
Programm:<br />
Freitag ab 10.00 Uhr freies Fahren.<br />
Samstag ab 10.00 Uhr freies Fahren mit<br />
Nachtfahren<br />
Sonntag von 10.00–14.00 Uhr freies Fahren<br />
Gefahren werden kann alles, was schwimmt.<br />
Campen nach Voranmeldung die ganze Woche<br />
über möglich, Strom, Wasser und Duschen<br />
sind vorhanden, früher anreisen oder<br />
länger bleiben ist moglich.<br />
Am Samstagabend bauen wir wieder 10 laufende<br />
Meter Grill auf, man braucht also nur<br />
eigenes Grillgut und Geschirr mitzubringen.<br />
Kosten pro Nacht für Wohnwagen oder Zelt<br />
bis zwei Personen € 8,–, jede weitere Person<br />
€ 2,50, Kimder bis 12 Jahre € 1,50. Anmeldung<br />
bitte bis zum 15. Mai 2012.<br />
Zimmer/Appartements können direkt im<br />
Sportshotel Grunopark gebucht werden:<br />
Tel. 0031(0)505425021<br />
Harm Beukema, Staringstraat 13, NL- 9721<br />
NR Groningen, Tel. 0031(0)505250603 oder<br />
0031(0)628044290,<br />
E-Mail: Vaargroepgroningen@hotmail.com<br />
www.Vaargroepgroningen.nl<br />
auf die sich wandelnden Technologien des<br />
Seekrieges und ihre scharfen Meinungsverschiedenheiten<br />
darüber, wie der Sieg hätte<br />
errungen werden können. Ihre Schilderungen<br />
sind hier so abgedruckt, wie sie<br />
1945/1946 niedergeschrieben wurden.<br />
240 Seiten, 16 x 24 cm, geb. mit Schutzumschlag,<br />
€ 24,90 (D), € 26,60 (A), Sfr<br />
43,70, ISBN 978-3-8132-0872-6, Verlag<br />
E.S. Mittler & Sohn, Hamburg.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 61
All over the world...<br />
Lange Lieferzeiten ins Ausland sind passé!<br />
Jetzt können wir Ihnen die <strong>SchiffsModell</strong> bereits zum<br />
Erstverkaufstag nach Hause bringen.<br />
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versandkostenfrei<br />
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Lesen Sie die <strong>SchiffsModell</strong> am PC, auf<br />
dem iPhone, iPad, Smartphones und Tablet-PCs<br />
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einfach ALLES über Ihr Hobby – sofort<br />
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Jenny<br />
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gibt‘s im 2-Jahresabo<br />
mit Zuzahlung 25,– [D]<br />
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132,60 [Inland]<br />
145,– [Ausland]<br />
Jenny ist ein freier Nachbau der Motorboote der 1930er Jahre aus den USA. Das Classic-Design des Überwasserbootes wurde auf<br />
einen modernen energiesparenden Gleitbootrumpf aus dem Jahre 2010 aufgesetzt. Dadurch werden eine lange Fahrzeit und eine<br />
hohe Geschwindigkeit erzielt. Das Modell ist in Ganzholz-Bauweise (Sperrholz und Mahagoni) als Knickspanter ausgeführt.<br />
Der Maßstab des Modells beträgt ca. 1:10.<br />
Der Modellbausatz enthält:<br />
Alle zum Bau erforderlichen Holzteile, Beschlagteile sowie die Schiffswelle und das Ruder.<br />
Technische Daten<br />
Länge ü.a.: 730 mm<br />
Breite ü.a.: 198 mm<br />
Gewicht ca.: 1.500 g<br />
RC-Funktionen: Fahrt vor stop zurück<br />
Mehr Informationen zu den<br />
Produkten unter:<br />
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*Prämien erhalten nur Neu-Abonnenten, die noch nie diese Fachzeitschrift vom Neckar-Verlag bezogen haben. Das Angebot gilt nicht für<br />
Abo-Umstellungen im gleichen Haushalt. Liefermöglichkeiten der Prämien vorbehalten.<br />
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Einfach einsenden an: Neckar-Verlag GmbH, Postfach 18 20, D-78008 Villingen-Schwenningen<br />
Fax +49 (0)77 21 / 89 87-50 Tel. +49 (0)77 21 / 89 87-38 /-48 www.neckar-verlag.de<br />
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Ich bin der neue Abonnent und Leser (Heftempfänger) und habe mir die Prämie Jenny<br />
ausgesucht. Ich versichere, dass ich bisher noch kein <strong>SchiffsModell</strong>-Abo vom Neckar-<br />
Verlag bezogen habe.<br />
Beim Prämienversand ins Ausland müssen zusätzliche<br />
Versandkosten berechnet werden.<br />
Die Auslieferung der Prämien erfolgt nach Bezahlung<br />
der Abogebühr.<br />
Vor- und Nachname<br />
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Ort<br />
Datum und rechtsverbindliche Unterschrift SM 05/2012<br />
Ja, ich erhalte zwei Jahre lang <strong>SchiffsModell</strong> jeden Monat druckfrisch frei Haus zum Preis<br />
von nur 132,60 [Inland] / 145,– [Ausland]. Nach zwei Jahren läuft das Abo automatisch<br />
weiter und ist ab dann jederzeit kündbar.<br />
Die Zahlung erfolgt:<br />
nach Rechnungserhalt<br />
Bankabbuchung* (nur in Deutschland)<br />
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Geldinstitut: ____________________<br />
per Kreditkarte VISA MasterCard<br />
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gültig bis: _____________<br />
*Ich bin damit einverstanden, dass Sie, bis auf Widerruf, die von<br />
mir / uns zu leistenden Zahlungen bei Fälligkeit zu Lasten meines /<br />
unseres Kontos einziehen.<br />
Hintergrund : Karina Sturm / PIXELIO
RUBRIKEN<br />
kurz & fündig<br />
Privatanzeigen (private Inserenten, nicht-gewerbliche Texte) können nur<br />
schriftlich, nicht telefonisch entgegengenommen werden.<br />
Der Einfachheit halber bitte möglichst den vorbereiteten Bestellschein verwenden,<br />
der in fast jedem Heft zu finden ist. Bitte auf jeden Fall deutlich und unmissverständlich<br />
schreiben.<br />
In eine Zeile passen durchschnittlich 34 Anschläge (Buchstaben, Ziffern, Satzzeichen,<br />
erforderliche Zwischenräume = jeweils 1 Anschlag).<br />
Anzeigenschluss ist jeweils um den 5. des Vormonats (z.B. für Heft 3 am<br />
5. Februar).<br />
Wenn Anzeigentext und Zahlung nach Anzeigenschluss eingehen, erfolgt die<br />
Veröffentlichung automatisch in der nächstfolgenden Ausgabe.<br />
Privatanzeigen in <strong>SchiffsModell</strong> bis 8 Zeilen kostenlos, jede<br />
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gebaut, viele Details; neues Schiffszubehör<br />
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und Steuerung vorhanden, zum<br />
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04851/4548. 201<br />
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der DGzRS von 2011, 2009, 2008,<br />
2007, 2006, 2005, 2004, 2002, 2001,<br />
2000, 1999, 1998, 1997, 1996, 1989,<br />
1988, 1986, 1980. Tel. 04851/4548.<br />
202<br />
Schiffsmodell, Einzelstück, neu,<br />
norwegisches älteres Rettungsboot,<br />
M 1:15, GfK-Rumpf, 1,2 m lang, 0,4 m<br />
breit, mit E-Antrieb, Graupner mc 12<br />
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550,– an Selbstabholer zu verkaufen.<br />
Tel. 04851/4548. 203<br />
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Schiffe sehr groß u. schwer sind,<br />
kann ich diese nicht mehr zu Wasser<br />
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lohnt sich. Tel. 0211/742867. 401<br />
Hausboot sucht neuen Besitzer,<br />
Modell ist fahrbereit, Motor,<br />
Empfänger, Empfängerakku, 2 x 6<br />
Zellen, 2400er-F-Akku, Regler V + R,<br />
ohne Sender für € 230,– abzugeben.<br />
Nähere Angaben unter Tel. 02137/<br />
60733. 402<br />
PLZ 5…<br />
Sammler kauft alte Fernsteuerun-<br />
gen bis 1970. Tel. 0221/394538, 0163/<br />
9296575. 501<br />
Standmodelle: Surprise, 135 x 100<br />
cm, Fregatte, 46 Mess.-Kanonen, Mathäus<br />
Span Galeone, 80 x 81 cm, 34<br />
Bronzekanonen; Fahrmodelle: engl.<br />
Torpedoboot II, War- + Fischtrawler,<br />
85 cm, Windmühle Amati EL und FS<br />
Hubschrauber, Dampfmaschine Wilesco<br />
Rolf Wahl, Schwemannskamp 11,<br />
59555 Lippstadt, Tel. 01512/6071583.<br />
502<br />
Suche Buch von Theodor Vieweg<br />
über Voith-Schneider-Propeller. Tel.<br />
02428/5320. 503<br />
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Schiffe: Amerigo Vespucci, HMS<br />
Bounty, Endeavour, Victory, Sea Lady,<br />
Caracca Atlantica, Optimist-Graupner,<br />
Düsseldorf, Kontio-FM, Bau- + Beschlagsatz,<br />
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Rumpf (weiß), Alu-Mast, Reling, Perl-<br />
Segel, Metall-Ständer, 3-Kanal-Fernsteuerung,<br />
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874921. 701<br />
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Me 109 T; Me 155; Ju 87 C-1; Ju 87<br />
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978-3-7883-1127-8. Tel. 09128/6671.<br />
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64 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
Bestellung eines JAHRESABONNEMENTS ab Heft ____________<br />
Bitte senden Sie mir bis auf weiteres die angekreuzte Zeitschrift zu. Eine Kündigung ist jederzeit möglich. Zuviel bezahlte Beträge für noch<br />
nicht erschienene ausgaben werden vom Verlag zurückerstattet.<br />
Bestellung eines GESCHENKABONNEMENTS ab Heft ____________<br />
Ich möchte die angekreuzte Zeitschrift zu den genannten Bezugspreisen frei Haus verschenken. Einen Geschenkgutschein erhalte ich zusammen<br />
mit der Rechnung.<br />
Adresse des Auftraggebers:<br />
Nur bei Geschenk-Abonnement ausfüllen:<br />
Vor- und Zuname<br />
Straße<br />
PLZ Ort<br />
Das Jahresabonnement soll erhalten:<br />
Vor- und Zuname<br />
Straße<br />
Abopreis inkl.<br />
Versandkosten /<br />
Einzelheftbestellungen<br />
zzgl. Versandkosten<br />
Datum und rechtsverbindliche Unterschrift<br />
ohne DVD<br />
Modell mtl.<br />
mit DVD (6 x jährlich)<br />
Einzelheft 4,20 / 9,10<br />
Abopreis Inland 47,– / 62,–<br />
Abopreis Ausland 50,40 / 65,40<br />
elektroModell vjl.<br />
Einzelheft 9,60<br />
Abopreis Inland 20,– / 35,–<br />
Abopreis Ausland 22,– / 37,–<br />
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Modell mtl.<br />
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Ich weiß, dass die Veröffentlichung ausschließlich gegen Vorauszahlung erfolgt. Die Art der Zahlung ist umseitig angekreuzt.<br />
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Ort<br />
Einzelheft 5,–<br />
Abopreis Inland 53,80<br />
Abopreis Ausland 60,–<br />
mtl.<br />
Journal<br />
Dampf&Heißluft vjl.<br />
Einzelheft 7,50<br />
Abopreis Inland 28,–<br />
Abopreis Ausland 30,–<br />
Modell<br />
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Journal<br />
Dampf&Heißluft vjl.<br />
Modell 6 x jl.<br />
Einzelheft 4,90<br />
Abopreis Inland 25,–<br />
Abopreis Ausland 29,40<br />
vjl.<br />
Einzelheft 7,–<br />
Abopreis Inland 26,–<br />
Abopreis Ausland 28,–<br />
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bis 8 Zeilen<br />
kostenlos<br />
bitte<br />
an kreuzen,<br />
wenn die<br />
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Bis 8 Zeilen kostenlos, jede weitere Zeile 2,50. Mit Foto zusätzlich 5,–. Anzeigen unter Chiffre-Nummer zzgl. 5,20 Chiffregebühr.<br />
-Service (kostenlos)<br />
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Leseexemplar Zeitschrift:<br />
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<strong>SchiffsModell</strong><br />
elektroModell<br />
Journal Dampf&Heißluft<br />
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Menge<br />
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Titel<br />
Preis <br />
Prospekt:<br />
Modellbau<br />
schule<br />
sonstiges (z. B. Feuerwehr, Kunst)<br />
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adressänderung ab: ______________<br />
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Bitte in einen Umschlag<br />
stecken und senden an:<br />
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78045 Villingen-Schwenningen<br />
Die Jahresabonnementgebühr / den Geschenk-Auftrag zahle ich<br />
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bequem und zeitsparend durch bargeldlose Bankabbuchung *<br />
(nur in Deutschland)<br />
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Karten-Nr.: _ _ _ _ / _ _ _ _ / _ _ _ _ / _ _ _ _<br />
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• Frei-Haus-Lieferung (Zustellung ist bereits im Vorzugspreis enthalten).<br />
• Sie können das Abonnement jederzeit kündigen.<br />
-Bestellschein für Kleinanzeigen<br />
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Anzeigen-Abteilung<br />
78045 Villingen-Schwenningen<br />
Der Betrag in Höhe von ..................... wird bezahlt<br />
durch gleichzeitige Überweisung* auf<br />
Commerzbank AG, VS-Villingen (BLZ 694 400 07) 1570449<br />
aus dem Ausland: IBAN: DE 13694400070157044900 BIC: COBA DE FF 694<br />
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sonst ist keine Verbuchung möglich!<br />
durch Bankabbuchung (nur Deutschland) Absender und<br />
Kontoinhaber müssen identisch sein!<br />
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Geldinstitut: ________________________________________________________<br />
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durch MasterCard<br />
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gültig bis: ______________<br />
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-Service und -Bestellschein<br />
Bitte beachten Sie:<br />
Der Versandkostenanteil von 3,– gilt nur<br />
für Sendungen innerhalb Deutschlands.<br />
Versandkosten bei Sendungen ins Ausland:<br />
Bücher und Zeitschriften 5,–<br />
Baupläne 9,–<br />
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bequem und zeitsparend durch bargeldlose Bankabbuchung*<br />
(nur in Deutschland)<br />
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Aus unserem Programm<br />
Jahresübersicht <strong>SchiffsModell</strong><br />
2011<br />
Sie erhalten mit dieser CD-ROM den kompletten Jahrgang 2011. Alle<br />
Beiträge aus dem Heft sind als PDF-Dateien auf der CD hinterlegt<br />
und können über komfortable Oberfl ächen gesucht werden. Ein Autoren-<br />
und Themenverzeichnis erleichtert die Übersicht ebenso wie eine<br />
chronologische Anordnung.<br />
Systemvoraussetzungen: IBM-kompatibler PC 486 oder höher, CD-<br />
ROM- oder DVD-Laufwerk, Windows 9X/NT/2000/XP/Vista/7 sowie ein<br />
Adobe Acrobat Reader.<br />
ISBN 978-3-7883-9859-0<br />
Best.-Nr. 9859 Preis 19,90 [D]<br />
Für <strong>SchiffsModell</strong>-Abonnenten kostet die CD jeweils nur 7,50 [D].<br />
Willi Aselmeyer<br />
Dampf 41 – Dampfschlepper Hein<br />
ISBN 978-3-7883-1640-2<br />
Umfang 136 Seiten, DIN A4<br />
Best.-Nr. 16-2011-01 Preis 22,50 [D]<br />
Dieses Buch DAMPF 41 „Dampfschlepper Hein“ soll dazu beitragen keine<br />
unnötigen Bauteile anzufertigen, die in der Praxis nicht die gewünschten<br />
Leistungen erbringen. Durch gründliche Planung und Berechnung<br />
der Gesamtanlage „Dampfschiff“ gelangen Sie schneller zum Erfolg und<br />
damit zu mehr Bau- und Fahrspaß. Zunächst wählt man einen Schiffstyp<br />
mit bestimmten Abmessungen aus, danach können alle dazu passenden<br />
Komponenten bestimmt werden. Als Vorbild dient ein Dampfschlepper,<br />
der mit einer Modelllänge von 130 cm und einer Geschwindigkeit von<br />
2,4 Knoten, entsprechend 1,3 m/s, als Modell fahren soll. Es kann auch<br />
jeder andere Schiffstyp gewählt werden, man muss jedoch bei der Planung<br />
darauf achten, dass der Dampfantrieb in das Schiff passt und nicht<br />
zu schwer ist. In diesem Schiff sind nur Teile nach dem heutigen Stand<br />
der Technik eingebaut, um eine hohe Sicherheit und maximale Leistung<br />
verbunden mit einer guten Funktion, zu erreichen.<br />
Die Beschreibungen der einzelnen Bauteile wurden kurz gehalten, da für<br />
einen Techniker Zeichnungen und Bilder mehr Informationen geben.<br />
Neckar-Verlag GmbH • D-78045 Villingen-Schwenningen<br />
Telefon +49 (0)77 21 / 89 87-38 /-48 (Fax -50)<br />
E-Mail: bestellungen@neckar-verlag.de • www.neckar-verlag.de
VERSCHIEDENES<br />
Teil 2<br />
Bert Elbel<br />
boot 2012<br />
360°<br />
Wassersport<br />
erleben<br />
K<br />
ommen wir nun zum dritten <strong>Boot</strong><br />
dieser Vorstellung, dessen Hersteller<br />
ich seit zwei Jahren aufmerksam<br />
beobachte. Die slowenische Werft SEAWAY<br />
verzeichnet seit der Präsentation ihrer ersten<br />
33-Fuß-Yacht mit Hybrid-Antrieb ein<br />
stetig wachsendes Interesse an ihren Produkten.<br />
In der neuen und aktuellen<br />
GREENLINE 40´ Hybrid<br />
(Foto 1) konnten die Techniker neue, leistungssparende<br />
Innovationen einbringen<br />
und die rasante Entwicklung im Akkusektor<br />
nutzen. Wie in der GREENLINE 33‘ kommt<br />
nun auch im neuen 40er-Modell Solartechnik<br />
zum Einsatz. Das Hybrid-System nutzt<br />
Solarstrom, Strom vom Landanschluss oder<br />
von dem vom Hauptmotor betriebenen Generator.<br />
Um die so erlangten Vorteile nicht<br />
wieder durch einen zu schweren Rumpf<br />
oder Aufbauten aufzuzehren, wird der patentierte<br />
„Superdisplacement <strong>Boot</strong>skörper“<br />
in einem aufwendigen und teuren Verfahren<br />
mit Vinylesterharz und zwei- bzw. vierachsigen<br />
Fasern im Vakuuminfusionsverfahren<br />
laminiert. Die aus extrem leichtem Verbundfaserwerkstoff<br />
gefertigten Stringer und Auskleidungen<br />
werden danach mit dem Rumpf<br />
verbunden. Damit zählen Bautechnologie<br />
und Konstruktion der GREENLINE-Yachten<br />
weltweit zu den fortschrittlichsten Produktionen<br />
überhaupt. Auch der Aufbau und das<br />
gesamte Interieur bestehen aus Verbundfaserwerkstoffen<br />
bzw. leichtem Furnier, wobei<br />
jedoch die Wohnlichkeit keinesfalls zu kurz<br />
kommt.<br />
Foto 1: Die GREENLINE 40‘ auf<br />
dem Messestand<br />
Die Fotos vom Hauptsalon inkl. Küche und<br />
Steuerstand bedürfen keiner weiteren Erläuterung,<br />
außer dass Furniere und Lederfarbe<br />
vom Eigner selbst gewählt werden können.<br />
Auf den Fotos 2 und 3 wurde lackiertes<br />
Kirschholzfurnier und weißes Leder für die<br />
Polster verwendet, eine warme und anhei<br />
68 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
Foto 2: Der Hauptsalon der GREENLINE, © Seaway<br />
Foto 3: Die integrierte Küche im Hauptsalon<br />
der 40er, © Seaway<br />
Skizze 1: Das Hybrid-Antriebs-System der GREENLINE 40‘, © Seaway<br />
Foto 4: Die Sonnenliege auf dem Bugdeck<br />
der GREENLINE, © Seaway<br />
Skizze 2: Decks-Layouts der GREENLINE 40‘, © Seaway<br />
melnde Kombination. Das große elektrische<br />
Schiebedach kann Licht hereinlassen oder<br />
mittels Rollo auch Sonneneinstrahlung<br />
dämpfen. Mit der ausklappbaren Badeplattform<br />
und der großzügig bemessenen Sonnenliege<br />
auf dem Backdeck (Foto 4) stehen<br />
auch ausreichende Freiflächen zum Sonnen<br />
oder Baden zur Verfügung.<br />
Kommen wir zum Antrieb: Mit einem einzigen<br />
Schalter kann der Skipper zwischen<br />
den beiden Antriebsarten Diesel oder Strom<br />
wählen. Neben dem MERCRUISER-Turbodiesel<br />
(optional auch als Doppel-Anlage<br />
verfügbar) verfügt die Antriebsanlage über<br />
einen oder zwei vollelektronisch geregelte<br />
Elektromotoren mit je 7 kW Leistung. Diese<br />
werden aus der installierten Lithiumbatterie<br />
gespeist, die vom Diesel via Generator, der<br />
1,3-kW-Solaranlage auf dem Aufbaudach<br />
oder vom Landanschluss in der Marina<br />
geladen wird. Skizze 1 zeigt das Hybrid-<br />
Antriebs-System als Schaubild in einer Seiten-Ansicht<br />
der GREENLINE 40‘. Mit dem<br />
Elektroantrieb allein ist bei 5 kn Geschwindigkeit<br />
eine Reichweite von 16 Seemeilen<br />
möglich. www.greenlinehybrid.com .<br />
Zumindest von der Form her ist natürlich<br />
auch diese Yacht etwas besonderes, wenn<br />
auch die Hybridtechnik im Modell keine<br />
Rolle spielt. Über die Installation von Solarzellen<br />
auf dem Modell könnte man natürlich<br />
schon nachdenken. Wer eine solche<br />
Modellyacht fahren möchte, stößt leider auf<br />
ernsthafte Probleme beim Rumpfbau. Ein<br />
Grund hierfür ist die moderne, fast gerade<br />
Bugform. Es gibt ja aber Zeitgenossen, die<br />
in der Lage sind, aus einer Seiten-Ansicht,<br />
den Decks-Layouts und einigen Fotos einen<br />
Rumpf zu bauen. Die passenden Layouts<br />
sind in Skizze 2 abgebildet.<br />
Mit der folgenden Yacht kommen wir zum<br />
ersten der drei diesjährigen Highlights in<br />
Halle 6. Durch den bronzefarben lackierten<br />
Rumpf in Kombination mit dem grauen<br />
Kunststoff-Decksbelag war die<br />
INFINITY 501<br />
(Foto 5) ein regelrechter Eyecatcher. Das<br />
15,3 m lange <strong>Boot</strong> ist als Halbgleiter konzipiert<br />
und kann durch die sehr breit gefächerte<br />
Motorenpalette perfekt an die bevorzugten<br />
Fahrreviere des Eigners angepasst<br />
werden: Weniger Leistung steht für das Fahren<br />
auf Flüssen und Seen, während mehr<br />
Power für küstennahes Cruisen oder für die<br />
offene See bestimmt ist. Mit zwei 720 HP<br />
starken Turbodieseln erreicht die INFINITY<br />
eine Topspeed von 24 kn.<br />
Doch diese INFINITY glänzt nicht nur im<br />
Motorraum oder als Designikone: Erst die<br />
Besichtigung mit dem Werftchef brachte alle<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 69
Foto 5: Eyecatcher in Halle 6: Die INFINITY 501<br />
Foto 6: Das Heck der 501<br />
Informationen bzw. Details ans Licht, auf<br />
die man ohne eine perfekte Erklärung während<br />
der Führung alleine niemals kommen<br />
würde. So ist der Achtersteven mit breiten<br />
und beleuchteten Treppen (Foto 6) ausgerüstet,<br />
um die Yacht per <strong>Boot</strong> oder ausfahrbarer<br />
Gangway auch im Dunkeln mühelos<br />
betreten zu können. Eine optional erhältliche,<br />
absenkbare Badeplattform ergänzt<br />
diesen Komfort nochmals, während der<br />
ausfahrbare Schlitten für den Tender Serienstandard<br />
ist. Eine robuste Schutzleiste<br />
entlang der Bordwand schützt den glänzenden<br />
Lack vor Beschädigungen, während<br />
verdeckte Abflüsse für Regen- und Spritzwasser<br />
unterhalb der Wasserlinie dafür sorgen,<br />
dass keine unschönen Schmutzstreifen<br />
auf den Bordwänden entstehen. Das<br />
ist nämlich sonst leider allgemein so üblich,<br />
wenn diese Ausläufe „irgendwo“ in der<br />
Bordwand über der Wasserlinie angebracht<br />
sind. Auch die dem Auge verborgenen<br />
Landstromanschlüsse im Ankerkasten und<br />
auf dem Achterschiff passen zum stilvollen<br />
Design der Yacht. Im Übrigen wird so Unfallgefahr<br />
vorgebeugt, da die Kabel nicht mehr<br />
lose „irgendwo in der Gegend“ herumliegen.<br />
Alle Gangborde, der Ankerkasten und die<br />
Sitzgruppe im Heck der Yacht sind mit hellen<br />
aber energiesparenden LED-Leuchten<br />
ausgerüstet<br />
Skizze 3: Layouts der INFINITY 501,<br />
© Motion Yachts<br />
Man betritt die Yacht wie üblich vorbei an<br />
der Heck-Sitzgruppe durch eine große<br />
Glastüre und befindet sich dann im kleinen,<br />
aber fein eingerichteten Salon. Das dunkle<br />
Holz der Möbel steht in einem perfekten<br />
Kontrast zu den orangefarbenen Farbtupfern<br />
wie der Barplatte, verschiedenen Polsterkissen,<br />
Zierstreifen oder dem Lenkrads<br />
im integrierten Steuerstand auf der linken<br />
Seite der Einrichtung. Auch die Elektrogeräte<br />
der Küche wurden perfekt innerhalb der<br />
Möblierung versteckt – als Uneingeweihter<br />
findet man sie nicht auf Anhieb. Auf Foto 7<br />
ist die perfekte Farbkombination sehr schön<br />
zu sehen.<br />
Dass auch die Steuerung der Yacht, bzw.<br />
der Steuerstand auf Foto 8 mit allen technischen<br />
Finessen ausgerüstet ist, versteht<br />
sich bei den bisherigen Details fast von<br />
selbst. Alle wichtigen Informationen wie<br />
Motorsteuerung, Kraftstoffverbrauch, Kurs,<br />
Fahrwassertiefe, Radar und Navigation<br />
können über den zentralen Bildschirm des<br />
bordeigenen Computersystems abgerufen<br />
werden. Das Satelliten-Navigations-System<br />
sowie Bug- und Heckstrahler benötigen bei<br />
all dieser technischen Ausrüstung schon<br />
fast keiner besonderen Erwähnung mehr.<br />
Foto 7: Der Salon der INFINITY 501<br />
Foto 9: Die 501er in ihrem Element, © Motion Yachts<br />
Foto 8: Der Steuerstand der INFINIT<br />
70<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
Foto 10: Die elegante PERSHING 58‘<br />
Foto 11: Das schneeweiße Interieur der<br />
PERSHING-Plicht<br />
Foto 15: Der Steuerstand der 58er<br />
Foto 16: Von solchen Polstern lässt es sich fahren<br />
Foto 12: Die Sonnenliege auf der Tendergarage<br />
Fasst man alle Details und Innovationen<br />
zusammen, kann man nur sagen: eine außergewöhnliche<br />
und wunderschöne Yacht.<br />
Ausgestellt war übrigens die 501er-Version<br />
als „Softtop“, also mit einem faltbaren<br />
Kunststoffdach. Eine „Hardtop-Version“ mit<br />
integrierten Glasflächen im Dach ist ebenfalls<br />
erhältlich. www.motionyachts.nl<br />
Wie das Vorbild, so wäre natürlich auch ein<br />
Modell der INFINITY ein Eyecatcher. Beim<br />
ersten Blick auf die Yacht kam mir sofort<br />
der Fertigrumpf der JULES VERNE in den<br />
Sinn: Die Ähnlichkeiten der Rumpfform sind<br />
nicht zu übersehen und im Übrigen wurde<br />
die INFINITY genau wie die JULES VERNE<br />
bei VITTERS in den Niederlanden gebaut.<br />
Somit hätten wir Modellbauer schon einmal<br />
eine gute Basis für ein INFINITY-Modell zur<br />
Verfügung. Infos für den Aufbau und die<br />
Deck-Details kann man der Skizze 3 entnehmen.<br />
Doch es geht noch besser, denn wir kommen<br />
nun zum zweiten Highlight der Superhalle<br />
6. Gemeint ist eine typisch italienische<br />
Offshore-Yacht, deren mediterranes Design<br />
wohl kaum noch zu toppen ist. Es handelt<br />
sich um die nagelneue<br />
PERSHING 58‘<br />
(Foto 10) Versucht man, Design, Flair und<br />
Verarbeitungsqualität italienischer Yachten<br />
mit <strong>Boot</strong>en anderer Hersteller zu vergleichen,<br />
stellt man sehr schnell fest, dass die<br />
Auswahl mehr als gering ist. Man kann also<br />
mit Fug und Recht sagen, dass PERSHING<br />
im Bereich zwischen 50 und 120 Fuß zu<br />
den Marktführern zählt, was natürlich auch<br />
für die ausgestellte 58er gilt.<br />
Die 58er ist die natürliche Weiterentwicklung<br />
der PERSHING 56´. Da das ausgestellte<br />
Exemplar bereits verkauft war, war<br />
bei der Besichtigung bzw. Führung äußerste<br />
Vorsicht angesagt. Schon beim ersten<br />
Blick auf den Rumpf war klar, dass das keine<br />
reinweiße Lackierung ist. Auf Nachfrage<br />
wurde das bestätigt, denn es handelt sich<br />
hier um die Farbe Perlweiß (RAL 1013), die<br />
einen bedeutend höheren „Glanzeffekt“ hat,<br />
als das normale Weiß – man muss das <strong>Boot</strong><br />
einfach live gesehen haben!<br />
Die von Fulvio de Simoni gezeichneten Linien<br />
der Yacht erinnern natürlich auch an<br />
die im letzten Jahr vorgestellte 50.1, jedoch<br />
mit dem positiven Unterschied, der deutlich<br />
eleganteren, weil gestreckteren Formen der<br />
neuen 58er.<br />
Werfen wir einen Blick aufs Interieur. Der<br />
weiße Lack des Rumpfes wurde mit ebenso<br />
weißem Leder für die Sitzpolster und<br />
die Sonnenliege und auch weiß lackierten<br />
Möbeln ergänzt (Foto 11). Formen und Farben<br />
entsprechen dem typisch italienischen<br />
Design – ich denke, die abgebildeten Fotos<br />
sprechen hier für sich. Der kleine aber feine<br />
Salon im Unterdeck (Foto 13) besteht aus<br />
hellem Eichenholz, kombiniert mit hellgrauen<br />
Polstern. Durch die großen Fenster wirkt<br />
nun auch hier im Unterdeck alles hell und<br />
freundlich. Auch in diese Offshore-Yacht<br />
wurde trotz begrenztem Platzangebot geschickt<br />
eine kleine Küche (Foto 14) mit<br />
allem Zubehör integriert.<br />
Im Blickpunkt des Oberdecks steht für<br />
den technisch Interessierten natürlich der<br />
Steuerstand (Foto 15), welcher zusammen<br />
mit der Doppel-Sitzbank (Foto 16) perfekt<br />
ins Layout integriert wurde. Da der Eigner<br />
des <strong>Boot</strong>es sein Augenmerk auf absolute<br />
Power gelegt hat, befindet sich die installierte<br />
Elektronik auf dem letzten Stand der<br />
Technik. Dies gilt natürlich auch für die verbauten<br />
Antriebs-Komponenten: Die beiden<br />
MAN V12-Turbodiesel vom Typ 360CR leisten<br />
jeweils 1360 HP und wirken auf zwei<br />
ZF SEAREX-Oberflächen-Antriebe. Damit<br />
Foto 13: Der wohnliche Salon im Unterdeck<br />
Foto 14: Die kleine aber feine Küche der<br />
PERSHING<br />
Foto 17: Die PERSHING 58‘ bei Full-Speed<br />
© Pershing Yachts<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 71
Skizze 4: Layouts der PERSHING 58‘<br />
© Pershing Yachts<br />
wird der Offshorer zum 48 kn schnellen Geschoss.<br />
www.pershing-yacht.com<br />
Der Yacht-Modellbauer, der von einer solchen<br />
Yacht träumt, kann leider auf keinen<br />
käuflichen Fertigrumpf zurückgreifen. Vor<br />
allem die kleineren PERSHING-Yachten bis<br />
etwa 70 Fuß haben allesamt ein extremes<br />
Längen/Breiten-Verhältnis, weshalb alle annähernd<br />
in Frage kommenden Fertigrümpfe<br />
letztlich zu schmal sind. Hier hilft also wieder<br />
nur der Eigenbau weiter. Am Schluss<br />
unseres Messerundgangs darf die Vorstellung<br />
einer der neuen Mini-Mega-Yachten<br />
natürlich nicht fehlen. Die<br />
FERRETTI 750<br />
(Foto 18) war die zweitgrößte Yacht der<br />
diesjährigen „boot“. FERRETTI zählt zu den<br />
Yacht-Herstellern, die sich nur sehr zögernd<br />
an den vielen runden Formen am Aufbau<br />
und an den Fenstern beteiligt haben. Nun<br />
sind andere Hersteller langsam wieder auf<br />
dem Rückzug zum geraden und schnörkellosen<br />
Design, wodurch FERRETTI mit dem<br />
nur in kleinen Schritten veränderten Designs<br />
seiner Yachten nun voll im Trend liegt.<br />
Die neue 750er wurde in Zusammenarbeit<br />
zwischen dem Studio Zuccon, dem Naval<br />
Research und Design-Zentrum von FER<br />
RETTI sowie dem CENTRO STILE, dem<br />
Team von Architekten und Designern der<br />
FERRETTI-Group, entwickelt. Diese Yacht<br />
wurde für Eigner entworfen, die Attribute wie<br />
großzügige Innenräume und großflächige<br />
Sonnenzonen, gepaart mit innovativen Lösungen<br />
wie zum Beispiel dem neuen Design<br />
der Rumpffenster zu schätzen wissen.<br />
Wie allgemein üblich betritt man die Yacht<br />
über das Heck und bekommt bereits beim<br />
Anblick der Heck-Sitzgruppe (Foto 19)<br />
einen Vorgeschmack auf elegantes italienisches<br />
Design. Der breite Salon der<br />
750er basiert auf den strukturellen Linien<br />
des Vorgängermodells FERRETTI 731, bekam<br />
aber ein neues Layout sowie deutlich<br />
größere Fenster, die den Salon mit mehr<br />
natürlichem Licht erfüllen. Das gemütliche<br />
Ambiente basiert auf der Verwendung von<br />
Walnussholz für die Möblierung und weißem<br />
Leder für die Polster. Die gelungene<br />
Gliederung des Hauptsalons in zwei Bereiche<br />
wurde unter anderem durch den um<br />
eine Stufe höher angelegten Essbereich<br />
erreicht (Foto 20). Gleichzeitig wurde ein<br />
harmonischer Raumeindruck ohne Trennung<br />
bzw. Blickbehinderung bewahrt.<br />
Der Essbereich mündet in einem Durchgang<br />
zur Küche und dem Steuerstand,<br />
wobei die Küche zentral zwischen beiden<br />
liegt. Ein weiteres optisches Highlight ist<br />
der Steuerstand (Foto 21), der mit allem<br />
erdenklichem elektronischem Luxus ausgestattet<br />
ist, natürlich passend verpackt in<br />
edle und zum Interieur passende Materialien.<br />
Von hier aus steuert der Skipper zwei<br />
MTU 2000er-Turbodiesel mit je 1381 oder<br />
1623 HP. Die max. Geschwindigkeit beträgt<br />
mit der großen Motorisierung 33,5 kn. Zu<br />
den weiteren Antriebs-Komponenten gehören<br />
Bug- und Heckstrahler sowie voll in<br />
den Rumpfboden integrierte Trimmklappen.<br />
Doch zurück zur Inneneinrichtung. Die Kabinen<br />
auf dem Unterdeck zeichnen sich<br />
durch ebenso feine Details aus wie der<br />
Salon auf dem Hauptdeck. Schotten und<br />
Wände sind mit Textilien in hellen Farbtönen<br />
verkleidet, während die Betten über<br />
Holzrahmen und dekorierte Kopfteile verfügen<br />
– nicht selbstverständliche Details auf<br />
einer Yacht dieser Größe. Dass alle Kabinen<br />
über ein eigenes Bad mit Dusche und<br />
Foto 18: FERRETTI 750, © Ferretti Group<br />
Foto 19: Die elegante Sitzgruppe im<br />
Heck der Yacht<br />
Foto 20: Der Hauptsalon der 750er<br />
Foto 21: Der Steuerstand<br />
Foto 22: Das Bad am Eigner-Schlafraum<br />
72 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
Foto 23: FERRETTI 750, © Ferretti-Group<br />
Foto 24: Die große Flybridge<br />
Foto 25: Der Steuerstand auf der Fly<br />
WC verfügen, sei nur der Vollständigkeit<br />
halber erwähnt. Die Eigner-Suite erstreckt<br />
sich über die volle Breite der Yacht und<br />
ist mit einem begehbaren Kleiderschrank<br />
und einem Badezimmer mit Wengeholz-<br />
Fußboden ausgestattet. Im Bad dominiert<br />
eine halbrunde Dusche (Foto 22), die<br />
durch ebenso halbrunde und durchsichtige<br />
Glaselemente verschlossen werden kann<br />
– eine wahrlich innovative Designlösung.<br />
Das große „Open-View“-Fenster garantiert<br />
einen herrlichen Meeresblick.<br />
Doch auch verschiedene Außenbereiche<br />
der Yacht brillieren mit optischen und<br />
technischen Innovationen. Am Heckspoiler<br />
vor der Badeplattform befindet sich ein<br />
bequemes Sofa, das elektrohydraulisch<br />
TECHNISCHE DATEN<br />
Länge Breite Tiefgang Verdrängung Antrieb Motoren Geschwindigkeit<br />
GREENLINE 40´ Hybrid 11,99 m 4,25 m 0,85 m 8000 kg 1 bis 2 x 1 x 75 bis Diesel 22 kn<br />
Wellen-Anlage 2 x 225 HP Elektro 6 kn<br />
INFINITY 501 15,30 m 4,80 m 1,30 m 24,3 t 2 x 2 x 180 bis 24 kn<br />
Wellen-Anlage 2 x 720 HP<br />
PERSHING 58‘ 18,00 m 4,80 m 1,35 m 33,9 t 2 x 2 x 48 kn<br />
ZF SEAREX-Drive 1360 HP<br />
FERRETTI 750 22,90 m 5,84 m 1,86 m 57,6 t 2 x bis 2 x 33,5 kn<br />
Wellen-Anlage 1623 HP<br />
in der Aufbaurückwand versteckt<br />
werden kann. Vorbei an der bereits<br />
erwähnten Hecksitzgruppe<br />
gelangt man über eine Treppe<br />
an Backbord hinauf zur Flybridge<br />
(Foto 24). Auch hier schweift der<br />
Blick wieder von einem Designkick<br />
zum nächsten: Der in eine zentrale<br />
Position zurückgesetzte Steuerstand<br />
(Foto 25) ist eine Kopie<br />
des Hauptsteuerstandes auf dem<br />
Hauptdeck, jedoch zusätzlich voll<br />
versenkbar. Die recht ungewöhnliche<br />
Position im Zentrum der Fly<br />
bietet mehr Übersicht beim Fahren<br />
und Navigieren der Yacht. Der um<br />
360° drehbare Fahrersitz erlaubt<br />
dem Skipper, am Bordleben teilzuhaben<br />
– dem Autopiloten sei<br />
dank. Die U-förmige Sitzgruppe<br />
hinter dem Steuerstand wird durch<br />
ein Sideboard mit Kühlschrank<br />
und Barbequegrill ergänzt. Vor<br />
Skizze 5: Layouts der FERETTI<br />
750, © Ferretti Group<br />
dem Steuerstand befindet sich eine riesige<br />
Sonnenliege, auf der sicher jede Badenixe<br />
gerne Platz nimmt.<br />
Kein Wunder, dass nun wohl so mancher<br />
Modellbau-Kollege von einem solchen<br />
Yacht-Modell träumt. Da die Rumpfform<br />
der 750er nun wirklich kein Hexenwerk<br />
ist, sollte der Nachbau wohl möglich sein.<br />
Lediglich im Maßstab 1:10 dürfte ein Modell<br />
zu groß werden, hier erscheint 1:15<br />
wohl sinnvoller, denn auch ein Modell von<br />
153 cm Länge wäre vor allem wegen der<br />
Breite von 39 cm immer noch ein ganz<br />
schöner Brocken. Dass diese FERRETTI<br />
auch als Modell das Potenzial für einen<br />
Eycatcher hätte, steht wohl außer Frage.<br />
www.ferretti-yachts.com<br />
Damit beenden wir unseren Rundgang<br />
über die „boot 2012“. Ich hoffe, wieder<br />
ein paar besonders schöne Exemplare<br />
aus der Welt der Yachten präsentiert zu<br />
haben, und wenn jemand Interesse an<br />
weiteren Informationen hat, werde ich gerne<br />
behilflich sein, so weit ich das kann:<br />
b.elbel@be-yachtmodellbau.de<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 73
FK-Korvette TARANTUL<br />
Im Test:<br />
Graupner mc-32 HoTT<br />
Demnächst in der<br />
... und noch vieles andere mehr!<br />
Aus aktuellem Anlass kann es<br />
zur Verschiebung angekündigter<br />
Beiträge kommen.<br />
INSERENTENVERZEICHNIS<br />
(ohne Kleinanzeigen)<br />
Seite<br />
aero-naut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
arkowood . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />
bacuplast . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />
Bastler Zentrale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />
Berlinski . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13, 37, 64<br />
Conrad . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U 3<br />
EMC-Vega . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
Graupner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U 2, 9<br />
Gundert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />
Harhaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
8,5-m-<strong>Boot</strong> CASSEN KNIGGE<br />
Feuerschiff DONAU<br />
6/2012<br />
ist ab dem 25. 5. bei Ihrem Händler!<br />
Seite<br />
Hobby-Lobby . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />
Horizon Hobby . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U 4<br />
JOJO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
Krick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
MKP Modellbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
Nessel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
schulze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
Sperrholzshop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />
smt – Steinhagen . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
Weatronic . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />
Impressum<br />
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694 · Sparkasse Schwarzwald-Baar (BLZ<br />
694 500 65) Konto-Nr. 26197 · Volksbank eG,<br />
Villingen-Schwenningen (BLZ 694 900 00)<br />
Konto-Nr. 8915 · Postbank Stuttgart<br />
(BLZ 600 100 70) Konto-Nr. 9389701<br />
Herausgeber: Ruth Holtzhauer,<br />
Beate Holtzhauer<br />
Redaktion: Hans-Jörg Welz,<br />
Postfach 1820,<br />
78008 Villingen-Schwenningen<br />
Telefon + 49 (0) 77 21 / 89 87-35<br />
Telefax + 49 (0) 77 21 / 89 87-50<br />
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Grafik und Layout: Dietmar Schenk<br />
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Klaus Pechmann + 49 (0) 77 21 / 89 87-72<br />
Uwe Stockburger + 49 (0) 77 21 / 89 87-71<br />
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Telefax + 49 (0) 77 21 89 87-50<br />
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Marketing: Rita Riedmüller<br />
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<strong>SchiffsModell</strong> erscheint jeweils in der letzten<br />
Woche des Monats.<br />
Einzelheft € 5,– [D]; € 5,40 [A]; sfr 9,90; Jahresabonnement<br />
€ 53,80 im Inland; € 60,– im<br />
Ausland. Eine Kündigung ist jederzeit möglich.<br />
Zuviel bezahlte Beträge für noch nicht<br />
erschienene Ausgaben werden vom Verlag<br />
zurückerstattet.<br />
Vertriebsbetreuung für das Grosso und den<br />
Babu:<br />
Wolfgang Sieling, Am spitzen Hey 19, 38126<br />
Braunschweig, Tel. + 49 (0)5 31 / 69 11 07<br />
Ernst Leidecker, Mömlingtalring 91, 63785<br />
Obernburg, Tel. + 49 (0) 60 22 / 77 33.<br />
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10, CH-8049 Zürich-Höngg,<br />
Tel. + 41 (0) 44 / 340 04 30,<br />
Fax + 41 (0) 44 / 340 04 31.<br />
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zu beachten.<br />
74 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012
FÜR ECHTE MODELLBAUFANS<br />
Seien Sie dabei:<br />
• Tolle Live-Events<br />
• 7 Termine in 2012<br />
Mehr Infos: adrenalin-tage.de<br />
04./05. Mai Conrad Electronic Filiale Hamburg Wandsbek<br />
18./19. Mai Conrad Electronic Filiale Mainz<br />
16./17. Juni Conrad Electronic Filiale Wernberg<br />
13./14. Juli Conrad Electronic Filiale Bremen<br />
10./11. August Conrad Electronic Filiale München Moosach<br />
08./09. September Conrad Electronic Filiale Regensburg<br />
06./07. Oktober Conrad Electronic Filiale Hannover<br />
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15 Jahre CMC<br />
Wir feiern mit auf den Adrenalintagen<br />
Kataloge<br />
Online-Shop: modellbau.de<br />
Filialen
Was immer Sie vorhaben.<br />
Morgens in den Sonnenaufgang fliegen, mittags mit dem Truck zur Baustelle<br />
und abends das Segelboot über den See schippern. Die Spektrum DX10t<br />
entspricht rund um die Uhr Ihren Anforderungen. Ob Pilot, Trucker oder Kapitän,<br />
mit den auswechselbaren Funktionsmodulen haben Sie jederzeit das optimale<br />
2,4-GHz-System für jede Anwendung.<br />
Die DX10t ist von deutschen Designern perfekt auf den europäischen Modellbauer<br />
zugeschnitten worden und steckt voller innovativer Features. Höchste<br />
Funktionalität in Kombination mit perfekter Ergonomie und einem eleganten<br />
Design bedeuten in der Summe vor allem eines: Perfektion bis ins Detail. Die<br />
konsequente Auslegung als Pultanlage mit Auflageflächen für die Hände und<br />
integrierten Haltern für den Sendergurt machen die DX10t einzigartig.<br />
• 10-Kanal-Anlage auf bis zu 18<br />
Kanäle erweiterbar<br />
• überlegenes Spektrum DSMX<br />
2,4-GHz-System<br />
• einzigartiges Pultdesign mit<br />
Ablageflächen und Gurthaltern<br />
• auswechselbare Funktionsmodule<br />
für Hubschrauber-, Flug-, Truck-,<br />
Funktions- und Schiffsmodellbau<br />
• außergewöhnlich intuitive,<br />
deutschsprachige Software<br />
• integrierte Telemetrie<br />
• Audio- und Vibrationsalarm<br />
• SD-Kartenleser für nahezu<br />
unbegrenzten Modellspeicher,<br />
Aufzeichnungen und Updates<br />
• integrierter 2S LiPo und integriertes<br />
Ladegerät<br />
• frei zuzuordnende Schalter<br />
• Mischer mit 5-Punkt-Kurve für<br />
Fläche und Heli<br />
• integrierte Steuerknüppelschalter<br />
Weitere Informationen und einen Händler in Ihrer Nähe finden Sie unter<br />
horizonhobby.de/dx10t<br />
DX10t<br />
maximum variety<br />
horizonhobby.de<br />
©2011 Horizon Hobby, Inc. The Spektrum trademark is used with permission of Bachmann Industries, Inc.<br />
Patents pending. The Spektrum logo, DSMX, and DSM2 are trademarks or registered trademarks of Horizon Hobby, Inc.