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SchiffsModell Forschungs-U-Boot StarIII (Vorschau)

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05<br />

2012<br />

<strong>SchiffsModell</strong><br />

ISSN 0722-7108 € 5,00 [D] € 5,40 [EU] sFr 9,90 E 5290<br />

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<strong>SchiffsModell</strong><br />

Die Fachzeitschrift für den Schiffsmodellbauer<br />

<strong>Forschungs</strong>-U-<strong>Boot</strong><br />

+++ Schleppboot VOGEL GRYFF +++ DDR-Fischereischiffe +++ Schulze next-14-500 +++ VOLERE getuned! ++++


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ab sofort im Fach handel erhä<br />

tlich •<br />


IM MAI<br />

E-Mail an die Redaktion: welz@neckar-verlag.de<br />

U-BOOTE<br />

G. Faust: STAR III, ein außergewöhnliches U-<strong>Boot</strong> . . . . . . . . . 4<br />

MOTORSCHIFFE<br />

U. Rüfenacht: VOGEL GRYFF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

H. Heinrich: Eine modifizierte VOLERE . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

R. Wagner: Hapag-Lloyd-Kreuzfahrtschiff EUROPA, Teil 2 . . 38<br />

Dr. G. Miel: Serie Fischereischiffe der DDR<br />

Der 17-m-Kutter vom Typ D . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

SEGELSCHIFFE<br />

I. Blüm: Saisoneröffnung „Op Kölsch“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

P. Spaeth: Segelyacht „Sabina“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

LADETECHNIK<br />

M. Lulic: Test: next-14-500 von schulze elektronik . . . . . . . . . 28<br />

Modelle von Flussschiffen sieht man eher selten auf den Teichen.<br />

Komisch, wo doch die Vorbilder viel einfacher zu begutachten sind,<br />

als die von seegehenden Originalen. Urs Rüfenacht stellt uns sein<br />

Modell der VOGEL GRYFF vor. Seite 14<br />

RENNBOOTE<br />

D. Jaufmann: „Wild Thing“ von BK-Electronics . . . . . . . . . . . 34<br />

RC-TECHNIK<br />

D. Jaufmann: Umrüstung einer mc-19 auf HoTT . . . . . . . . . . . 56<br />

VERSCHIEDENES<br />

B. Elbel: Messe „boot“ 2012, Teil 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68<br />

RUBRIKEN<br />

Neu und Aktuell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Ihr Fachgeschäft und Servicepartner in ... . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />

Vereine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />

Leseecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />

kurz und fündig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />

Inserentenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74<br />

Fischereifahrzeuge gehören hingegen zu den Dauergästen auf<br />

praktisch allen Modellgewässern. Grund genug, sich einmal im<br />

Rahmen einer neuen Serie die Fischereischiffe der DDR anzusehen.<br />

Seite 44<br />

UNSER TITELBILD<br />

Wenn das nicht mal ein U-<strong>Boot</strong> mit wirklich außergewöhnlicher<br />

Optik ist! Als die STAR III gebaut wurde, hatten Autos noch<br />

Heckflossen, und auch die Zweifarblackierung war seinerzeit<br />

Pflicht! Seite 4<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 3


außerg<br />

U-BOOTE<br />

Guido Faust<br />

Alles fing damit an, dass ich meinen<br />

Vater, der schon ewig Schiffsmodellbauer<br />

ist, zum Bau eines U-<br />

<strong>Boot</strong>es überreden wollte. Daher suchte ich<br />

nach einem <strong>Boot</strong>styp, der leicht zu steuern<br />

sein sollte, außerdem sollte das <strong>Boot</strong> eine<br />

relativ große Verdrängung mitbringen, damit<br />

es sich stabil durchs Wasser bewegen würde.<br />

All das schloss schon mal eine Menge<br />

der „üblichen“ U-<strong>Boot</strong>e aus.<br />

Ich wusste, dass sich ein Freund vor einigen<br />

Jahren sehr stark mit der STAR III beschäftigt<br />

und sie schon einmal im Maßstab 1:16<br />

nachgebaut hatte. Das Resultat war ein<br />

einfach steuerbares und solides Modell-U-<br />

<strong>Boot</strong>. Danach begann er mit dem Bau eines<br />

Urmodells desselben <strong>Boot</strong>styps im Maßstab<br />

1:10, allerdings verblieb das Modell<br />

dann leider jahrelang in diesem Stadium.<br />

Für mich wäre es aber das perfekte Modell<br />

gewesen und nach einem kurzen Anruf<br />

wurde das Urmodell einfach beim wöchentlichen<br />

Treffen mitgebracht.<br />

Zu Hause habe ich das Urmodell sofort<br />

meinen Vater gezeigt, in der Hoffnung, ihn<br />

davon zu überzeugen. Es stellte sich jedoch<br />

heraus, dass er trotz aller Initiative kein Interesse<br />

an einem Modell-U-<strong>Boot</strong> hatte. Da<br />

das Urmodell aber ja nun schon auf meiner<br />

Werkbank stand, beschloss ich, den Nachbau<br />

selber zu wagen.<br />

Die STAR-Serie<br />

Der Ursprung der STAR-<strong>Boot</strong>e (STAR<br />

steht für Submarine Test And Research)<br />

war eine Anfang der 1960er-Jahre von<br />

vier Ingenieuren der Electric Boat Division<br />

durchgeführte Projektarbeit. Mit der STAR I<br />

wollte man lediglich kurzzeitige Ausflüge<br />

unternehmen, um unterseeische Regionen,<br />

Fauna und Flora zu beobachten. In den<br />

1960er-Jahren boomte jedoch der Markt ziviler<br />

Tauchboote, und so wurde die STAR I<br />

später umgebaut und operierte ab Frühjahr<br />

1963 direkt im Auftrag von Electric Boat.<br />

Die Baukosten betrugen etwa 25.000 Dollar<br />

und die STAR I war das erste Tauchboot,<br />

das versuchsweise mit einer Brennstoffzelle<br />

ausgerüstet wurde. Die STAR I hatte ein<br />

Schwesterboot, die ASHERAH, die im Mai<br />

1964 vom Stapel lief. Diese war von der<br />

Konstruktion her mit der STAR I identisch,<br />

jedoch für die University of Pennsylvania im<br />

Einsatz.<br />

Im Anschluss daran wurde 1966 auf Grund<br />

der Erfahrungen mit der ASHERAH die<br />

STAR II gebaut. Die STAR II war das dritte<br />

Tauchboot der Electric Boat Division und gilt<br />

als Fahrzeug der zweiten Generation dieses<br />

Typs. Sie sollte die Firma auch außerhalb<br />

des nuklearen Unterwassermarktes<br />

bekannt machen. Zum Jahreswechsel<br />

1975/76 wurde sie gründlich überholt und<br />

unbemannt in einer Tiefe von 550 m auf<br />

Dichtigkeit geprüft.<br />

Ihr Haupteinsatzgebiet war die Unterwasserforschung,<br />

in den Jahren 1973 und 1974<br />

war sie vor allem bei Korallenbergungen im<br />

Einsatz.<br />

Gleichzeitig mit der STAR II entstand in den<br />

U-<strong>Boot</strong>-Werften der Electric Boat Division<br />

schon die Nachfolgerin STAR III. Ihre Herstellungskosten<br />

betrugen ca. 65.000 Dollar.<br />

Sie lief zusammen mit der STAR II am 3.<br />

Mai 1966 an der Pier des U. S. Navy Underwater<br />

Sound Laboratory in New London,<br />

Connecticut vom Stapel. Wahrscheinlich<br />

wurde die STAR III vorrangig für militärische<br />

Missionen konzipiert, denn als im Jahr 1967<br />

das sowjetische Institut für Ozeanographie<br />

das Tauchboot erwerben wollte, wurde die<br />

Auslieferung sofort durch die U. S. Navy verhindert.<br />

4 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


Ein Teil 1<br />

ewöhnliches<br />

U-<strong>Boot</strong><br />

Das Original<br />

im Einsatz<br />

Dauernutzer der STAR III war die Scripps<br />

Institution, die ozeanographische Forschungen<br />

durchführte. Einige Jahre später<br />

wurde das <strong>Boot</strong> außer Dienst gestellt.<br />

Eine Fortsetzung der Baureihe mit der<br />

STAR IV wurde Mitte der 1960er-Jahre zwar<br />

in Erwägung gezogen, allerdings hat diese<br />

für eine Einsatztauchtiefe von 3600 m vorgesehene<br />

Konstruktion das Projektstadium<br />

nie verlassen.<br />

Technik und Funktion<br />

des Originals<br />

Der Druckkörper ist eine Kugel aus hochfestem<br />

HY-100-Stahl, die in einem Stahlrohrrahmen<br />

eingebaut ist. Dieser Rahmen<br />

ist mit einer strömungsgünstigen GfK-Haut<br />

verkleidet. Der große Freiflutraum hinter<br />

dem Druckkörper beherbergt die Akkus,<br />

den Auftriebsschaum, die achtere Trimmzelle,<br />

den Tauchtank und die Pressluftflaschen.<br />

Die Nase enthält das Bugstrahlruder, die<br />

Beleuchtung, die vordere Trimmzelle, eine<br />

Kamera, das Sonar und eine Nutzlastnische,<br />

die einsatzspezifisch ausgerüstet<br />

werden kann. Diese Nase macht die STAR<br />

III unverkennbar, denn kein anderes <strong>Forschungs</strong>-U-<strong>Boot</strong><br />

besitzt so ein Konstruktionsmerkmal.<br />

Der Hauptantrieb sitzt im<br />

Heck, Propellerdüse und<br />

Stabilisatoren sind fest angebaut.<br />

Manövriert wird das<br />

<strong>Boot</strong> nur mittels des Bugstrahlruders<br />

in der Nase, mit<br />

dem kleinen Seitenruder und<br />

dem Strahlruder im Turm. Die<br />

Trimmung in der Nickachse<br />

(+/- 15°) ist nur mittels zweier<br />

Trimmzellen möglich, zwischen<br />

denen Quecksilber<br />

umgepumpt werden kann.<br />

Beachtenswert bei der Konstruktion<br />

war auch, dass<br />

alle wichtigen Organe des<br />

<strong>Boot</strong>es mittels Lungenautomaten<br />

druckkompensiert<br />

waren. Daher konnte das<br />

<strong>Boot</strong> auch nur eine max.<br />

Einsatztauchtiefe von 610 m<br />

erreichen, was für ein <strong>Forschungs</strong>-U-<strong>Boot</strong><br />

nicht viel<br />

ist. Der Vorteil dieses Systems liegt aber<br />

darin, dass die Gleichstrommotoren in Luft<br />

arbeiten können statt in kollektorverschleißendem<br />

Öl. Zusätzlich brauchte man keine<br />

starken Wellendichtungen, die die Reibung<br />

auf der Welle erhöhen. Wegen dieses<br />

Dichtungssystems ist aber Hochdruckpressluft<br />

für das <strong>Boot</strong> lebensnotwendig.<br />

Daher wurde ab einem Vorratsdruck unter<br />

12 bar gegenüber dem Umgebungsdruck<br />

automatisch ein Fallgewicht abgeworfen,<br />

das sich in den Kufen befand.<br />

Dieses Fallgewicht, der Manipulator und<br />

das Trimmquecksilber konnten in Notfällen<br />

aber auch manuell abgeworfen werden, um<br />

die <strong>Boot</strong>smasse stark zu reduzieren.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 5


Der Einsatz<br />

Die STAR III benötigte ein Trägerschiff mit<br />

einer 9 x 12 m großen Plattform und einem<br />

25-t-Kran. Besaß das Trägerschiff keinen<br />

A-Frame, sondern nur einen Kran an der<br />

Seite, so wurde am Heck des U-<strong>Boot</strong>es ein<br />

Bremskörper befestigt. Durch leichte Fahrt<br />

des Trägerschiffes konnte so ein Schlingern<br />

des U-<strong>Boot</strong>es und damit die Gefahr einer<br />

Kollision mit dem Schiffsrumpf verhindert<br />

werden.<br />

Die Tauchtests absolvierte das <strong>Boot</strong> im Juni<br />

1966 vor Groton bis in 600 m Tiefe problemlos.<br />

Direkt im Anschluss begannen die Einsätze.<br />

Juli bis August 1966: Forschungen für das<br />

Underwater Sound Laboratory der U. S.<br />

Navy im Seegebiet zwischen New London<br />

und den Bermudas.<br />

Dezember 1966: Gemeinsame Operationen<br />

mit STAR II vor Long Island für General<br />

Dynamics.<br />

Februar 1967: Verschiedene Tauchtests.<br />

März bis Anfang April 1967: Fotogrammetrische<br />

Arbeiten und Tests von Ausrüstungen<br />

für das U. S. Naval Oceanographic<br />

Office im Golfstrom vor Key West. Hier<br />

absolvierte STAR III. 20 Abstiege bis in<br />

200 m Tiefe.<br />

April 1967: Gemeinsamer Einsatz mit<br />

STAR II<br />

Danach folgten weitere kurze Tauchtests,<br />

um bis Ende Juli Inspektionen an Telefonkabeln<br />

und Anlagen der Telephone and Telegraph<br />

Co. vor Cape May auszuführen.<br />

Im Anschluss wurde STAR III von der<br />

Scripps Institution für ozeanographische<br />

Untersuchungen gechartert.<br />

Nach rund 215 Abstiegen mit insgesamt<br />

360 Tauchstunden bis in maximal 620 m<br />

Tiefe und nach 250 zusätzlichen Operationen<br />

für Scripps wurde sie an dieses Institut<br />

verschenkt, das noch immer Besitzer<br />

des <strong>Boot</strong>es ist. Heute ist die STAR III auf<br />

dem Parkplatz des Birch Aquarium ausgestellt.<br />

Das Modell<br />

Der <strong>Boot</strong>skörper: Das Urmodell meines<br />

Freundes war soweit schon fast fertig,<br />

es fehlten nur noch ein bisschen Spachtel<br />

und das letzte Finish auf der Oberfläche.<br />

Die Form wurde in drei Teile aufgeteilt,<br />

die Nase, der Rücken und der Bauch mit<br />

den Kufen werden durch einlaminierte<br />

Stifte arretiert. Die einzelnen Rumpfteile<br />

können so schon in den Formschalen zusammengesetzt<br />

und nass in nass laminiert<br />

werden.<br />

Da das Vorbild unten viele Löcher und<br />

Schächte besitzt, entschied ich mich auch<br />

beim Modell für ein Zweihüllen-<strong>Boot</strong>, bei<br />

dem Wasser in die frei flutenden Räume<br />

fließen kann. Da man in der Nutzlastnische<br />

des Originals den Druckkörper sehen kann,<br />

nahm ich als Druckkörper ein Rohr, welches<br />

vorne und hinten mit einer Halbkugel geschlossen<br />

wird. So kann man auch am<br />

Modell in der Nutzlastnische einen kugelförmigen<br />

Druckkörper erkennen.<br />

Die Außenhülle des Originals besteht aus<br />

einer GfK-Verschalung, die mit vielen einzelnen<br />

Sechskantschrauben befestigt wurde.<br />

An der hintersten vertikalen Verschalungsnaht<br />

habe ich beim Modell die Trennebene<br />

vorgesehen, um hier später einen Zugang<br />

zu den Technikeinbauten zu bekommen.<br />

Die restlichen Nähte wurden mit Hilfe eines<br />

Lasers auf die Oberfläche des fertig laminierten<br />

Rumpfes aufgezeichnet. Diese Linien<br />

habe ich dann mit einer Feile nachgearbeitet.<br />

Entlang dieser Verschalungsnähte<br />

fanden ca. 400 Dummy-Schrauben ihren<br />

Platz, um der Oberfläche mehr Struktur zu<br />

verleihen.<br />

In den Kufen liegen Bleigewichte, die ich anschließend<br />

mit Harz vergossen habe.<br />

Der Druckkörper wird in zwei Ringen geführt,<br />

die gleichzeitig der äußeren Hülle<br />

Stabilität bieten. Der Verschlussring gleicht<br />

dem des Modellbausatzes der DELTA. Bei<br />

mir ist er nur viel größer. Hier greifen zwei<br />

Rändelmuttern in zwei kommaförmige Gegenlager,<br />

die innen am Druckkörperrohr<br />

verklebt wurden. Mit dieser Verschlusstechnik<br />

hab ich sehr gute Erfahrungen gemacht.<br />

Falls einmal eines der Gegenlager größere<br />

Verschleißspuren aufweist, könnte man es<br />

gegen ein neues austauschen. Dies ist bei<br />

meinen <strong>Boot</strong>en bislang aber noch nie erforderlich<br />

geworden.<br />

Da an dem Modell später nicht sonderlich<br />

viele Details vorhanden sein werden,<br />

wollte ich so viele Konstruktionsprinzipien<br />

wie möglich vom Original auch am Modell<br />

umsetzen. Daher besteht die Verglasung<br />

aus Kegelscheiben, die sich in einem passenden<br />

kegelförmigen Sitz befinden. Hier<br />

musste ich aber leider zwei Kompromisse<br />

machen. Zum einen stehen die Scheibenfassungen<br />

etwas hervor, da der Druckkörper<br />

des Modells im Durchmesser kleiner ist<br />

als beim Original, zum anderen habe ich<br />

die Scheiben mit „UHU Endfest“ in ihren<br />

Sitz geklebt, da sie sich später hinter der<br />

äußers ten Hülle befinden und man nicht<br />

mehr an sie herankommt.<br />

Für den Turm habe ich eine Holzform hergestellt,<br />

über die anschließend der Turm<br />

aus Polystyrol tiefgezogen wurde. Zur Verbesserung<br />

der Stabilität ist er von innen<br />

STAR III auf dem Parkplatz<br />

des Birch Aquarium<br />

Die Formteile für das Modell<br />

6 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


Generalplan der<br />

STAR III<br />

vertikal<br />

Kolbentank 800ml<br />

Bugtrimmzelle max 60gr<br />

Verschussring<br />

Seitenruderanlenkung<br />

Hauptantrieb<br />

Stabilistator<br />

Montageplatte<br />

Vollmaterial<br />

horizontal<br />

Hecktrimmzelle max 60gr<br />

Raum Elektronik<br />

Wasseranschluss Tauchtank<br />

Befestigung<br />

Akkus<br />

Raum Elektronik<br />

Raum Ballast<br />

Manipulator<br />

Imitierte Verschraubung der<br />

äußeren Hülle<br />

Einzelteile eines<br />

Bullauges<br />

Fertiges Bullauge<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 7


Blick auf die Einstiegsluke<br />

Die Gussform für<br />

die Stabilisatoren<br />

Seitenruder in<br />

der oberen<br />

Stabilisatorflosse<br />

mit kleinen Streben versehen. Die Luke der<br />

Turmverkleidung ist funktionstüchtig und<br />

beherbergt eine Dummy-Kamera.<br />

Unter der Turmverkleidung ist eine Attrappe<br />

der Einstiegsluke zum Druckkörper angebracht.<br />

Die Stabilisatoren bestehen aus Resin, es<br />

handelt sich um angepasste ehemalige Seitenruder<br />

einer SKIPJACK. Schnell wurde<br />

eine Silikonform hergestellt und drei Flächen<br />

gegossen, sie passten wie die Faust aufs<br />

Auge. Vielleicht lag das ja auch daran, dass<br />

die Electric Boat Division auch alle amerikanischen<br />

Atom-U-<strong>Boot</strong>e gebaut hat. Der<br />

obere Stabilisator beherbergt zusätzlich ein<br />

eingelassenes Seitenruder. Dieses konnte<br />

im Original aber wohl nur zum Kurshalten<br />

verwendet worden sein. Um nicht ganz auf<br />

die Funktion zu verzichten habe ich es direkt<br />

parallel zum Bugstrahlruder geschaltet.<br />

Teil 2 im nächsten Heft<br />

T E C H N I S C H E D AT E N<br />

Original Modell 1:10<br />

Tauchtiefe 610 m 5 m<br />

Zerstörungstauchtiefe 1220 m 10 m<br />

Durchmesser Druckkörper 1,7 m 153 mm<br />

Werkstoff HY-100-Stahl Polystyrol<br />

Länge 7,5 m 750 mm<br />

Breite 2,0 m 200 mm<br />

Höhe 2,7 m 270 mm<br />

Eigenmasse 8,8 t 7,6 kg<br />

Nutzmasse 450 kg 80 g<br />

Besatzung 1 Pilot, 1 Beobachter –<br />

Lebenserhaltungssystem 60 h –<br />

Fenster 3 Stück, Durchmesser 127 mm 3 Stück, Durchmesser 14 mm<br />

Manipulator 1 x hydraulisch mit sechs 1 x elektromechanisch mit einem<br />

Freiheitsgraden, 2 m Länge<br />

Freiheitsgrad, 85 mm Länge<br />

Antrieb 1 x E-Motor 5,6 kW im Heck feststehend 1 x E-Motor 110 W im Heck feststehend<br />

in Düse, 2 x E-Motor je 1,5 kW als<br />

in Düse, 2 x E-Motor je 58 W als<br />

Horizontal- und Vertikalstrahlruder<br />

Horizontal- und Vertikalstrahlruder<br />

Energie Blei-Akkus, 120 V/29 kWh Lithium-Ionen-Akkus, 14,4 V/4,3 Ah<br />

Einsatzgeschwindigkeit 1 kn / 12 h –<br />

Max. Geschwindigkeit 4 kn 2,8 km/h<br />

8 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


RUBRIKEN<br />

<br />

<br />

Neues von der DGzRS<br />

Der neue große, 36,5 m lange Seenotkreuzer<br />

der Deutschen Gesellschaft zur Rettung<br />

Schiffbrüchiger (DGzRS) schwimmt in seinem<br />

Element. Die Schiffbauer der Fr. Fassmer-Werft<br />

in Berne-Motzen haben ihn am<br />

Dienstag, dem 13. März 2012, über ein großes<br />

Hebewerk in die Weser abgesenkt.<br />

Die DGzRS wird das Schiff, das derzeit noch<br />

mit der internen Bezeichnung SK 32 versehen<br />

ist, voraussichtlich im Mai taufen und in<br />

Dienst stellen. Bis dahin stehen umfangreiche<br />

Erprobungen in der Nordsee auf dem<br />

Programm.<br />

Im Zuge der Modernisierung der Rettungsflotte<br />

wird SK 32 den bisher in Sassnitz stationierten<br />

Seenotkreuzer WIHELM KAISEN<br />

(Baujahr 1978) ersetzen. Die DGzRS trägt<br />

damit vorausschauend dem ansteigenden<br />

Verkehrsaufkommen auf See Rechnung. Kapitän<br />

Udo Helge Fox, Leiter des Seenotrettungsdienstes<br />

und Mitglied der Geschäftsführung:<br />

„Wir werden von dieser sehr<br />

wichtigen Position aus in der Pommerschen<br />

und in der Mecklenburger Bucht unseren<br />

dann modernsten Seenotkreuzer einsetzen.“<br />

Nach gut einjähriger Vorplanung vergab die<br />

DGzRS im Sommer 2009 den Auftrag zum<br />

Bau eines Ersatzfahrzeuges für die WIL-<br />

HELM KAISEN. Entwurf, Modellversuche,<br />

Strukturauslegung, Erstellung der Werkstattzeichnungen,<br />

Materialzuschnitt und verformung<br />

beschäftigten die Werft und das<br />

Rettungswerk bis weit ins Jahr 2010 hinein.<br />

Die Kiellegung von SK 32 erfolgte im Dezember<br />

2010.<br />

Der Neubau verfügt über eine leistungsstarke<br />

Feuerlöschanlage, ein Hubschrauberarbeitsdeck<br />

und ein umfangreich ausgestattetes<br />

Bordhospital. Die völlig neue Schiffsklasse<br />

ist in der bewährten Netzspanten-<br />

Bauweise konstruiert.<br />

Die Eckdaten des neuen Kreuzers:<br />

Länge über alles: 36,45 m<br />

Breite auf Spanten: 7,80 m<br />

Tiefgang: 2,12 m<br />

Geschwindigkeit: 25 kn (ca. 46 km/h)<br />

Besatzung: 11/5 Pers. (Stamm/Einsatz)<br />

Antrieb: drei Maschinen auf Festpropeller 2<br />

x 1160 kW/1578 PS, 1 x 2465 kW/3352 PS,<br />

insgesamt 4785 kW/6508 PS<br />

Als Tochterboot kommt erstmals in der Geschichte<br />

der DGzRS ein gemeinsam mit der<br />

Werft „Marine Specialised Technology Ltd.“<br />

entwickeltes schnelles Festrumpfschlauchboot<br />

(Rigid Inflatable Boat/RIB) mit geschlossener<br />

Kajüte für die Unterbringung<br />

von Geretteten und zur Durchführung von<br />

Krankentransporten in DGzRS-typischer<br />

Aluminiumbauweise zum Einsatz. Die Anforderungen<br />

in den Bereichen erreichbare<br />

Geschwindigkeit, Manövrierfähigkeit, erleichtertes<br />

Längsseitsgehen und Kostenersparnis<br />

gegenüber den bisherigen Tochterbooten<br />

bei vergleichbarer Sicherheit wurden<br />

umfassend erfüllt.<br />

Das Tochterboot ist über alles: 8,70 m lang,<br />

3,60 m breit und erreicht 32 kn (ca. 59 km/h).<br />

Zwei Motoren mit 376 kW (ca. 512 PS) wirken<br />

auf Wasserjets.<br />

Wie alle Schiffe der DGzRS und ihre gesamte<br />

Arbeit wird auch dieser Neubau ausschließlich<br />

durch freiwillige Zuwendungen finanziert.<br />

Der Bau des Schiffes ist im<br />

Werft-Tagebuch der Seenotretter online<br />

nachzuverfolgen:<br />

ww.seenotretter.de/werfttagebuch<br />

10 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


SK 32, der neue Kreuzer für die Station Sassnitz, kurz<br />

vor dem ersten Kontakt mit dem nassen Element<br />

Neu bei den Ätzteilen sind auch Sonnenliegen<br />

und Terrassenmöbel im Maßstab 1:100.<br />

Diese sind vor allem für große Passagierschiffe<br />

gedacht, um hier die Decks entsprechend<br />

gestalten zu können.<br />

Neu im Programm ist auch ein kleines tiefgezogenes<br />

Beiboot im Maßstab 1:50, welches<br />

unbearbeitet oder gefräst angeboten<br />

wird. Die Rumpfschale kann frei gestaltet<br />

werden, entweder als kieloben gelagertes<br />

Beiboot oder zur individuellen Ausgestaltung.<br />

Diese Neuigkeiten und 2500 weitere Beschlagteile<br />

speziell für den Schiffs- und Eisenbahnmodellbau<br />

findet man im Internet<br />

unter http://www.modellbau-kaufhaus.de<br />

oder im Print-Katalog.<br />

Modellbau-Kaufhaus<br />

Luisenweg 3<br />

71636 Ludwigsburg<br />

Tel. 07141/9730534 (ab 18.00 Uhr)<br />

Rainer.Schoerner@t-online.de<br />

http://www.modellbau-kaufhaus.de<br />

Schepp Modellbau-Technik<br />

Der Segelwinden-Spezialist Schepp Modellbau-<br />

Technik hat eine neue proportionale<br />

Segelwinde entwickelt. Stark, solide und<br />

günstig in der Anschaffung, kommt die neue<br />

Winde im schicken, farbig eloxierten Alugehäuse<br />

daher. Ein leise laufender Motor mit<br />

Metallgetriebe liefert die Kraft und das Tempo<br />

für vorbildgetreue Segelmanöver.<br />

Auch die standardmäßigen 1450 mm Wickelweg<br />

(15 Umdrehungen) werden für die<br />

meisten Modellsegelyachten ausreichen.<br />

Die Wegprogrammierung erfolgt direkt am<br />

Sender.<br />

Die Betriebsspannung darf 6–14 V betragen,<br />

die Zugkraft liegt bei 8,2 kg, die Wickelgeschwindigkeit<br />

bei ca. 90 mm/sec.<br />

Die neue Winde ist für € 175,– direkt über<br />

den Hersteller zu beziehen.<br />

Schepp Modellbau-Technik<br />

Bachstr. 11<br />

88699 Frickingen<br />

Tel. 07554/989613<br />

E-mail: info@rcsailing.de, www.rcsailing.de<br />

Neu im Modellbau-Kaufhaus<br />

Das Angebot an Figuren konnte um zwei Fischer<br />

im Maßstab 1:50 erweitert werden.<br />

Weitere Schiffsbesatzungen für das Wasserschutzpolizeiboot<br />

WS 9 und das Feuerlöschboot<br />

DÜSSELDORF sind in Vorbereitung.<br />

Wieder im Programm sind die Markierungen<br />

für die Landedecks deutscher Fregatten und<br />

Korvetten. Der jeweilige Satz beinhaltet<br />

auch die Rumpfbeschriftungen in der typischen<br />

Schattenschrift. Die Landedeck-Markierungen<br />

werden je nach Schiffstyp in Weiß<br />

oder in Weiß/Gelb gefertigt.<br />

Für einen großen Teil der DGzRS-Rettungsflotte<br />

gibt es auch wieder die SAR-Zeichen<br />

für die Rümpfe. Die Zeichen sind<br />

selbstklebend, wasserfest und müssen nicht<br />

lackiert werden.<br />

Für die Fregatten der Klasse 123 wurden<br />

die Namensschilder für die BAYERN neu<br />

aufgenommen.<br />

Kehdinger Küstenschiffahrts-<br />

Museum Wischhafen<br />

Das Kehdinger Küstenschiffahrts-Museum<br />

in Wischhafen ist seit dem 8. April in die nun<br />

schon 17. Saison seiner erfolgreichen Geschichte<br />

gestartet.<br />

Neu ist die Ausstellung mit dem Titel „Wir<br />

kommen“, eine Multimedia-Präsentation<br />

über die DGzRS. Die Ausstellung wird die<br />

ganze Saison bis zum 13. November gezeigt.<br />

Außerdem wird den Besuchern eine<br />

neue Kunstausstellung präsentiert, der Titel<br />

lautet „Lars Andersen, ein Maler aus<br />

Sonderburg“. Einer der Höhepunkte der Museumssaison<br />

2012 ist auch die Vorstellung<br />

des Buches „Die Kleinschiffahrt der Unterelbe“<br />

mit 20 Radierungen von Geo Wolters,<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 11


Das Kehdinger Küstenschiffahrts-<br />

Museum startet in die neue Saison<br />

vom Kehdinger Küstenschiffahrts-Museum<br />

selbst aufgelegt.Wohl niemand hat die Kleinschifffahrt<br />

auf der Unterelbe so liebevoll dargestellt<br />

wie der Hamburger Künstler Geo<br />

Wolters, einer der wenigen deutschen Marinemaler,<br />

der auch ein Kapitänspatent hatte.<br />

Neben diesen Sonderausstellungen verfügt<br />

das Küstenschiffahrts-Museum über zahlreiche<br />

Exponate, die die alte Seefahrtsgeschichte<br />

wieder lebendig machen. Der Besucher<br />

taucht ein in längst vergangene<br />

Zeiten der Seefahrt. Er sieht eine Schiffswerkstatt,<br />

in der noch genietet wurde. In der<br />

Funkecke tönt der letzte Seewetterbericht<br />

von Norddeichradio aus dem Lautsprecher<br />

– einst lebenswichtig, heute schon Geschichte.<br />

Dann eine enge Kombüse, in der<br />

bei Wind und Wetter gekocht wurde, und<br />

eine kleine Messe, in der die hohe Kante um<br />

den Tisch verhindert, dass bei Seegang das<br />

Geschirr zu Bruch geht. In der Schlafkammer<br />

schließlich, mit schmalem Etagenbett<br />

und blau-karierter Bettwäsche, lehnt der<br />

Seesack noch in der Ecke, als hätte Hein<br />

Seemann erst gestern abgemustert.<br />

Und die maritime Zeitreise endet nicht innerhalb<br />

der Museumsmauern: Im Hafen liegt<br />

das Küstenmotorschiff Iris-Jörg (Baujahr<br />

Neue Teile bei BAE<br />

1956), das von den ehrenamtlichen Mitgliedern<br />

des Museumsvereins mit viel Liebe und<br />

Engagement restauriert wird.<br />

Das Museum ist geöffnet an Samstagen,<br />

Sonn- und Feiertagen von 10.00–12.00 und<br />

von 13.00–18.00 Uhr.<br />

In der Feriensaison von Juli bis September<br />

ist täglich geöffnet, außer Montags.<br />

Kehdinger Küstenschiffahrts-Museum<br />

Unterm Deich 7<br />

21737 Wischhafen<br />

www.kuestenschiffahrtsmuseum.de<br />

Neu bei BAE<br />

BAE erweitert ihre exklusiven Beschlagteile<br />

für die Riva Aquarama im M 1:6 um die Positionslampe.<br />

Das Mastermodell wurde in den Abmessungen<br />

von einem Original abgenommen.<br />

Die Lampe besteht aus hochwertigem Bronzeguss<br />

verchromt und wird mit Glaseinsätzen<br />

Bb/Stb sowie Topplicht geliefert, die Beleuchtung<br />

mittels LED ist möglich.<br />

Ebenfalls neu sind die Wellenrohr-Adapter<br />

für Rohre mit einem Außendurchmesser von<br />

7 mm und 9 mm. Motorseitig ist der Adapter<br />

mit einem auswechselbaren Kugellager in<br />

Niro ausgerüstet, propellerseitig kommt zu<br />

dem Kugellager noch ein Radialwellendicht-<br />

ring hinzu. Somit können Verschleißkomponenten<br />

bei Bedarf auch im eingebauten Zustand<br />

gewechselt werden. Hervorragend geeignet<br />

sind diese Adapter auch für die<br />

Crackerbox, die Rocket, die Chickie oder<br />

ähnliche Modelle.<br />

Detailinformationen sowie weitere Exklusivbeschläge<br />

sind im neuen Shop<br />

http://exclusive-shipmodel-shop.de/ zu finden.<br />

BAE<br />

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20535 Hamburg<br />

Tel. 040/217562<br />

bae@classicrunabouts.de<br />

www.classicrunabouts.de<br />

Irrtum!<br />

Aufgrund eines datentechnischen Problems<br />

in der Druckerei wurde in der <strong>SchiffsModell</strong><br />

4/2012 auf der Seite 14 im Beitrag über<br />

die Tagessignale der Fa. Bauer-Modelle leider<br />

ein falsches Foto abgedruckt.<br />

Daher hier als Ergänzung dieses Beitrages<br />

untenstehend das korrekte Foto von den<br />

Stanzplatten mit den noch nicht montierten<br />

Tagessignalen.<br />

Verlag und Redaktion bitten, das Versehen<br />

zu entschuldigen.<br />

Dieses Foto mit der Stanzplatte der Tagessignale fehlte im Heft 4/12<br />

12 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


Umfang 92 Seiten<br />

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<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


MOTORSCHIFFE<br />

VOGEL<br />

GRYFF<br />

Urs Rüfenacht<br />

Um Verwechslungen vorzubeugen:<br />

Die Rede ist hier ausnahmsweise<br />

mal nicht vom ältesten Volksbrauch<br />

der Schweiz und vom größten Kleinbasler<br />

Feiertag, sondern es geht um einen<br />

alten Binnenschlepper gleichen Namens.<br />

Vorgeschichte<br />

Nachdem ich bereits unzählige Baukastenmodelle<br />

gebaut hatte, bin ich 1989 durch<br />

Zufall in den Besitz einer Generalplankopie<br />

im Maßstab 1:25 des 3-Schrauben-Schleppers<br />

VOGEL GRYFF gekommen. Ein guter<br />

Grund, endlich einmal ein Modell anhand<br />

von Werftunterlagen zu konstruieren.<br />

Voller Enthusiasmus habe ich in den darauffolgenden<br />

Wochen den Spantenriss in<br />

ein Holzmodell umgesetzt, dieses mit Hilfe<br />

von Styropor und Gips in ein abzugsfähiges<br />

Urmuster verwandelt und soweit<br />

vorbereitet, dass an der davon abgenommenen<br />

Negativform kaum noch Nacharbeit<br />

nötig war. In der Negativform wurde dann<br />

schließlich die GfK-Rumpfschale mit den<br />

gängigen Techniken laminiert. Drei Lagen<br />

Glasgewebe mit 225 g/m² stellen die für<br />

ein Schiffsmodell von knapp 1,5 m Länge<br />

unabdingbare Verwindungssteifigkeit<br />

sicher. Die schwieriger herzustellenden<br />

Rundungen im Schrauben- und Ruderbereich<br />

sind mit 163 g/m²-Gewebe laminiert<br />

worden. Kurz danach habe ich die Stevenrohre<br />

und die Ruder eingebaut, Deck und<br />

Aufbauten aus 2-mm-Sperrholz erstellt,<br />

grundiert, gespachtelt und das Ganze zum<br />

Schluss lackiert. Vor allem aus beruflichen<br />

Gründen war‘s das dann aber für beinahe<br />

zwei Jahrzehnte.<br />

Erst Anfang 2011 habe ich die Weiterführung<br />

des Projekts VOGEL GRYFF wieder<br />

in Angriff genommen. Erstaunlicherweise<br />

konnte ich nahtlos an die Arbeiten aus<br />

den 90er-Jahren anschließen, da der Rohbau<br />

dank der robusten Bauweise die lange<br />

Standzeit ohne irgendwelche Schäden<br />

überstanden hat. Wie sich später herausstellte,<br />

musste ich dann aber doch noch<br />

eine kleine Konzession an die Originaltreue<br />

machen: Bei meinem Modell fehlen<br />

die Wasserfänger über den Fenstern, da<br />

sich der gelbe Farbton der gealterten (aber<br />

immer noch tadellosen) Bauteile nicht mit<br />

vertretbarem Aufwand reproduzieren ließ.<br />

Dem Gesamterscheinungsbild tut das aber<br />

keinen Abbruch.<br />

Schnell war er also wieder da, der Modellbau-Bazillus<br />

und ich hatte endlich auch die<br />

Zeit, mich nach Lust und Laune dem Innenleben<br />

und der Herstellung der Beschlagteile<br />

zu widmen. Meine damalige Schätzung des<br />

Fertigstellungsaufwandes war aber viel zu<br />

14


Antriebsund<br />

Ruderanlage.<br />

Eigentlich<br />

schade, dass<br />

das später alles<br />

unter Wasser<br />

verschwindet<br />

Am Rumpfgerippe mit 47 Spanten ist die spätere Form schon klar zu erkennen<br />

Freude über die Rettung aus<br />

der Versenkung (2011)<br />

Bauzustand vor dem<br />

Dornröschenschlaf (1991)<br />

Bild rechts: Der Schlepper<br />

im Jahr 1958 bei der Übergabe<br />

an den Auftraggeber<br />

optimistisch. Nicht zwei bis drei, sondern<br />

ganze acht Monate dauerte es schließlich<br />

bis zum Stapellauf.<br />

Steuerhaus komplett ersetzt und<br />

zur Verbesserung der Sicht über<br />

die Schubleichter von bis zu 90 m<br />

Länge ein hydraulischer Steuerhauslift<br />

sowie zwei Koppelwinden<br />

eingebaut.<br />

Nach 50 Dienstjahren musste<br />

der Betrieb infolge technischer<br />

Probleme und auf behördliche<br />

Das Original<br />

Der 3-Schrauben-Schlepper VOGEL GRYFF<br />

wurde 1958 bei der LAIS AG in Basel gebaut<br />

und ist bis heute ein wichtiger Bestandteil<br />

der Basler Rheinschifffahrt und<br />

der Rheinhäfen bei Basel. Ursprünglich als<br />

Schleppschiff konstruiert, erfolgte später<br />

der Umbau zum Schub- und Schleppboot<br />

(SSB), leider zu Lasten der harmonischen<br />

Linienführung. Zur selben Zeit wurde das<br />

Das Schub- und Schleppschiff beim<br />

Dreiländereck im August 1990<br />

15


VOGEL GRYFF im aktuellen Look im Juli 2011 in Basel Klybeck (Quelle: Panoramio, image ID 56412949)<br />

VG 40<br />

Vorschiff mit Ankerwinde<br />

Beiboot und Kran, zur Abwechslung mal<br />

ohne technischen Schnickschnack<br />

Veranlassung im Mai 2008 vorübergehend<br />

eingestellt werden. Für kurze Zeit drohte<br />

sogar die Verschrottung. Nach umfassenden<br />

Revisionsarbeiten bei zwei Spezialfirmen<br />

in Deutschland und verbunden mit<br />

einem Eigner- und Farbwechsel hat das<br />

SSB VOGEL GRYFF im Mai 2009 den Betrieb<br />

wieder aufgenommen. Es wird heute<br />

eingesetzt bei Schlepp- und Schubfahrten,<br />

bei Spezialaufträgen sowie bei Hilfeleistungen<br />

im Bereich der Binnenschifffahrt.<br />

Das Modell<br />

Die Schleppwinde des Originals<br />

im Jahre 1990 …<br />

... und der Nachbau im Maßstab 1:25<br />

Im Wesentlichen entspricht das vorgestellte<br />

Modell der ursprünglichen Version gemäß<br />

Generalplan von 1958 mit wenigen Modifikationen,<br />

inspiriert durch Fotos, die ich<br />

1990 im Basler Rheinhafen aufgenommen<br />

habe und die mir im Besonderen auch bei<br />

der Farbgebung sehr dienlich waren, da<br />

mir aus der Zeit des Stapellaufes nur eine<br />

Schwarz-weiss-Abbildung vorliegt.<br />

Ein echter Hingucker sind die Schleppwinden<br />

des Originals, die ich aus 0,5- und 1-<br />

mm-Polystyrol nachgebaut habe, ebenso<br />

wie das Gehäuse der Ankerwinde und die<br />

filigranen Gitter über den einzeln zu öffnenden<br />

Lichtschächten des Motorenraums.<br />

Die senkrechten Bögen der Trossenabweiser<br />

habe ich auf eine Kunststoffplatte<br />

übertragen und dann mit der Laubsäge<br />

ausgeschnitten. Durch dieses Vorgehen<br />

werden die Werkstücke im Vergleich zur<br />

Biegetechnik exakter und formbeständiger<br />

und sind bei genügender Stabilität einfacher<br />

herzustellen als Alu- oder Messingteile.<br />

Für die Imitation von Muttern und Nieten<br />

verwende ich ein einfaches und günstiges<br />

Verfahren. Zunächst schneide ich ein Außengewinde<br />

in ein Stück Messingdraht<br />

von ca. 2 cm Länge und ungefähr maßstäblichem<br />

Durchmesser. Dann bohre ich<br />

am Modell ein Loch an die Stelle, an der<br />

der Niet hingehört und versehe dieses mit<br />

einem Innengewinde. Das Drahtstück mit<br />

dem Gewinde schraube ich anschließend<br />

von Hand in das vorgebohrte Loch. Zum<br />

Schluss kappe ich den Draht mit einer Zange<br />

und schleife den „Niet“ auf die originalgetreue<br />

Höhe zurück, fertig. Bei Objekten<br />

mit Dutzenden oder Hunderten von Nieten<br />

dauert das Ganze dann natürlich schon etwas<br />

länger. Aber das Verfahren eignet sich<br />

sehr gut für die Serienproduktion und ist<br />

im Vergleich zu den käuflichen Fertigteilen<br />

sehr günstig.<br />

Schwieriger herzustellende Formen wie<br />

Kamin und Lüfter oder den Beibootrumpf<br />

habe ich jeweils direkt auf ein Urmodell laminiert<br />

und die GfK-Rohlinge anschließend<br />

gespachtelt, sauber verschliffen, grundiert<br />

und lackiert.<br />

Schleppvorrichtung, Geländer, Fensterrahmen,<br />

Masten und der Kran für das Beiboot<br />

sowie übrige Beschläge wie z. B. Poller und<br />

Anker sind aus Alu und Messing gefertigt.<br />

Oft musste ich Teile nacharbeiten oder sogar<br />

nochmals anfertigen, bis das Resultat<br />

Die Schleppvorrichtung<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


Der fertige Nachbau<br />

mit den klassischen Linien<br />

der 1950er-Jahre<br />

VG 39<br />

meinen Ansprüchen genügte. So etwas<br />

schlägt sich aber unweigerlich in einer Verlängerung<br />

der Bauzeit nieder.<br />

Für die Rettungsringe habe ich Fertigteile<br />

verwendet, allerdings musste ich sie abändern,<br />

da diese in ihrer ursprünglichen<br />

Form wie Fremdkörper wirkten. Dies lag<br />

vor allem daran, dass deren angeformte<br />

„Halteleinen“ nicht sehr authentisch wirkten<br />

und dicker waren als die verwendeten<br />

Schlepptrossen – auf meinem Modell unvorstellbar!<br />

Das VOGEL GRYFF-Emblem am vorderen<br />

Seiteneingang habe ich von einer Fotografie<br />

des Originals im richtigen Maßstab<br />

ausgedruckt, mit einer Schere exakt ausgeschnitten<br />

und mittels Sekundenkleber am<br />

Modell angebracht. Der Schriftzug auf dem<br />

Heck besteht aus Klebebuchstaben, wobei<br />

die graue Reliefschrift vor und die schwarzen<br />

Buchstaben nach dem Lackieren angebracht<br />

wurden.<br />

Technische Ausrüstung<br />

Zu Beginn des Projektes Anfang der<br />

1990er-Jahre hatte ich mir eine neue Multiplex<br />

Combi 90 mit Multinaut Plus-Ausbaumodul<br />

zur Steuerung zusätzlicher Schaltund<br />

Prop-Funktionen zugelegt. Damals<br />

war das eines der modernsten Systeme<br />

auf dem Markt, vor allem war die Anlage,<br />

was ja selten genug der Fall ist, speziell für<br />

uns Schiffsmodellbauer konzipiert.<br />

Zwischenzeitlich ist die damalige Technologie<br />

ziemlich in die Jahre gekommen.<br />

Zum Glück gibt es aber Möglichkeiten,<br />

auch ältere Systeme auf 2,4 GHz umzurüsten.<br />

Dadurch ist meine mit tatkräftiger<br />

Unterstützung meines elektrotechnisch<br />

mit allen Wassern gewaschenen Bruders<br />

aktualisierte Fernsteuerung jetzt wieder up<br />

to date. Dadurch gehört glücklicherweise<br />

auch der chronische Mangel an amtlich<br />

zugelassenen Schiffsmodell-Frequenzen<br />

der Vergangenheit an. Und sollte trotzdem<br />

einmal der Einsatz des 40-MHz-Bandes<br />

nötig sein, beispielsweise für den Betrieb<br />

eines U-<strong>Boot</strong>es, lassen sich die beiden<br />

2,4-GHz-Sendermodule rasch auswechseln.<br />

Die von mir in der Multiplex-Steuerung<br />

eingesetzten JETI Duplex 2,4-GHz-<br />

Systemkomponenten funktionieren sehr<br />

zuverlässig und sind im Vergleich zu den<br />

Produkten anderer Hersteller auch etwas<br />

günstiger in der Anschaffung. Durch die<br />

Übertragung von Informationen auf die JE-<br />

TIBOX (universelles Kommunikationsgerät)<br />

am Sender kann der Betriebszustand des<br />

Schiffes mittels Telemetrie jederzeit verfolgt<br />

werden. Das ist speziell beim Einsatz<br />

von LiPo-Akkus nützlich, man möchte ja<br />

schließlich auch auf längeren Fahrten und<br />

auf größeren Gewässern keine unnötigen<br />

Risiken eingehen. Der ebenfalls erhältliche<br />

GPS-Sensor steht für mich, der weder<br />

Rennboote noch Flugzeuge betreibt, nicht<br />

zuoberst auf der Wunschliste.<br />

In Funktionsmodellen bisher noch wenig<br />

verbreitet ist der Antrieb durch bürstenlose<br />

Außenläufer-Motoren. Es handelt sich<br />

im vorliegenden Fall um günstige, aber<br />

trotzdem zuverlässige China-Ware. Die<br />

beiden äußeren Motoren laufen synchron,<br />

während der mittlere nur bei Vollgas aktiv<br />

wird. Mit einer relaisgesteuerten Vorwärts-<br />

Rückwärts-Umschaltung kann ich trotz der<br />

Verwendung von „Flugreglern“ (mit nur einer<br />

Regelrichtung) dennoch vorwärts und<br />

rückwärts fahren.<br />

In Bezug auf Sonderfunktionen gibt es nur<br />

wenig zu berichten, was anderswo nicht<br />

schon zigmal beschrieben worden wäre, sei<br />

es etwa das frei programmierbare Soundmodul<br />

mit drehzahlabhängigem Dieselgeräusch<br />

und anderen akustischen Gags oder<br />

die realistische Steuerung der Beleuchtung.<br />

Der Einbau eines Dampferzeugers zur Simulation<br />

der Dieselabgase ist geplant, für<br />

funktionsfähige Auspuffklappen und elektrogetriebene<br />

Schleppwinden geistern mir<br />

noch Ideen durch den Kopf. Platz dafür<br />

wäre im riesigen Rumpf noch mehr als genug<br />

vorhanden.<br />

Beim Projektstart hatte ich aufgrund des<br />

sehr geringen Tiefganges von nicht einmal<br />

5 cm befürchtet, dass das voll ausgerüstete<br />

<strong>Boot</strong> nicht schwimmfähig sein würde. Aber<br />

da habe ich die Verdrängung total falsch<br />

eingeschätzt. Die heutige Technologie mit<br />

sehr leichten Empfangs-, Steuerungs- und<br />

Antriebs-Komponenten sowie die LiPo-<br />

VOGEL GRYFF-Emblem aus<br />

der Zeit des Stapellaufs<br />

Alte und neue Technologie<br />

im Zusammenspiel<br />

Brushless Outrunner-Motoren<br />

und Regler<br />

Kamin und Fenster über dem<br />

Dieselraum. Hier dringen die Geräusche<br />

des Soundmoduls nach draußen<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 17


Blick in den riesigen Rumpf mit<br />

mehr als genug Platz für weitere<br />

Sonderfunktionen<br />

T E C H N I S C H E DAT E N<br />

Akkus<br />

haben das ihre<br />

dazu beigetragen, dass<br />

ich schließlich trotz Vollausrüstung<br />

rund 5 kg Ballast in Form von Eisenstangen<br />

hinzufügen musste, damit das Schiff<br />

richtig im Wasser liegt.<br />

Erste Fahreindrücke<br />

Schon bei der ersten Wasserung hatte sich<br />

gezeigt, dass das Fahrbild des Modells jenem<br />

des Originals ziemlich nahe kommt.<br />

Vor allem die Wirbel am Heck sehen recht<br />

authentisch aus. Allerdings hat das Modell<br />

bei langsamer Fahrt einen ziemlich großen<br />

Wendekreis. Mit einer speziellen Ansteuerung<br />

der Außenmotoren soll die Ruderwirkung<br />

verstärkt und so die Wendigkeit des<br />

Schiffes verbessert werden. Entsprechende<br />

Versuche sind für die kommende Fahrsaison<br />

geplant.<br />

Original<br />

Modell<br />

Länge ü. a. 36,80 m 147,2 cm<br />

Länge CWL 34,05 m 136,2 cm<br />

Breite ü. a. 7,05 m 28,2 cm<br />

Breite auf Spant 6,45 m 25,8 cm<br />

Seitenhöhe 2,00 m 8 cm<br />

Tiefgang 1,20 m 4,8 cm<br />

Antrieb 3 x MWM Typ TRHS 526A 3 x Brushless Outrunner<br />

400PS/800 min -1 750 min -1 /V<br />

Renk-Wendegetriebe 2:1 Akkus LiPo, 11,1 V/5 Ah<br />

Fazit<br />

Modellbau nach Werftplänen verlangt dem<br />

Laien einiges an handwerklichen Fähigkeiten<br />

ab (Arbeiten mit Faserverbundstoffen,<br />

Bohren, Fräsen, Drehen, Löten,<br />

Kleben, Lackieren u. v. m.) und wie man<br />

Einzelheiten am besten umsetzt, muss im<br />

Gegensatz zum Baukastenmodell ausnahmslos<br />

selber ausgetüftelt werden. Aber,<br />

wie das hier beschriebene Ergebnis zeigt,<br />

werden Aufwand und Geduld reichlich belohnt.<br />

Es ist ein erhabenes Gefühl, wenn<br />

das Schiff dann endlich fertig ist und es von<br />

allen Seiten Komplimente hagelt.<br />

18 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


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AZ_SCHIFFE 27012012.qxd 30.01.2012 11:03 Uhr Seite 1<br />

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„Diamond“ (GER14), Design<br />

Graham Bantock, Skipper Heinz<br />

Bohn;„Druffundweg“ (GER-322),<br />

Design Eberhard Schuch,<br />

Skipper Eberhard Schuch;<br />

„Satory“ (GER64), Design<br />

Graham Bantock, Skipper<br />

Ralph Tacke; „Korrigan“<br />

(GER212), Design Pierre<br />

Tercinet, Skipper<br />

Frank Hennig<br />

Saison-Eröffnung<br />

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„Op Kölsch“<br />

„Diamond“ (GER52), Design Graham<br />

Bantock, Skipper Dieter Junker;<br />

„Graffito“ mit Swing-Rig (GER 603),<br />

Design Graham Bantock, Skipper<br />

Klaus-Peter Schmidt;„Starkers“<br />

(GER04), M-<strong>Boot</strong> mit 10R-Vermessungsrigg,<br />

Skipper Ingo Jung<br />

20 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


„Diamond“ (GER14),<br />

Design Graham Bantock,<br />

Skipper Heinz Bohn;<br />

„Druffundweg“ (GER-<br />

322), Design Eberhard<br />

Schuch, Skipper Eberhard<br />

Schuch; „Satory“<br />

(GER64), Design<br />

Graham Bantock,<br />

Skipper Ralph Tacke<br />

„Druffundweg“ (GER-322),<br />

Design Eberhard Schuch, Skipper<br />

Eberhard Schuch; „Korrigan“<br />

(GER212), Design Pierre Tercinet,<br />

Skipper Frank Hennig<br />

„Graffito“ mit Swing-Rig, Design Graham<br />

Bantock, Skipper Herbert Midy<br />

„Diamond“, Design Graham Bantock,<br />

des Zweitplatzierten Heinz Bohn<br />

D<br />

ie Regattasaison der im<br />

DSV organisierten RC-Segelyachten<br />

wurde am 17. und<br />

18.03.2012 in Köln eröffnet.<br />

Ausrichter war der Kölner Verein<br />

„Modellbau Rodenkirchen“ (MBR) und gesegelt<br />

wurde in der Klasse Ten Rater. Damit<br />

gab es gleich ein doppeltes Jubiläum: Der<br />

MBR feiert in diesem Jahr sein 25-jähriges<br />

Bestehen und die ersten Ten Rater wurden<br />

1887 gesegelt und können somit auf eine<br />

125-jährige Geschichte zurückblicken.<br />

Die damals erstellte Regel über die Definition,<br />

was einen Ten Rater ausmacht, hat<br />

heute noch Gültigkeit. Entscheidend ist das<br />

Verhältnis der Wasserlinienlänge der <strong>Boot</strong>e<br />

zur Segelfläche. Die genaue Formel lautet:<br />

Wasserlinie x Segelfläche x 8 = max.<br />

10. Die Formel muss also zwingend einen<br />

Wert unter 10 ergeben, was auch den Namen<br />

der Klasse „Ten Rater“ erklärt. Längere<br />

Rümpfe haben damit kleinere Segelflächen<br />

und umgekehrt. Im Durchschnitt sind die<br />

Rümpfe ca. 150–160 cm lang, haben eine<br />

Segelfläche von ca. 1 m² und wiegen ungefähr<br />

6 kg. Die weiteren Regeln sind offen<br />

gehalten und ermöglichen somit neben<br />

sehr schnellen <strong>Boot</strong>en auch eine große<br />

Vielfalt bei den Konstruktionen. So sind sowohl<br />

herkömmliche Riggs als auch Swing-<br />

Rigs erlaubt und mit dem passenden Ten<br />

Rater-Vermessungsrigg kann auch mit dem<br />

Rumpf einer Marblehead gesegelt werden.<br />

Auch bei der Kölner Regatta war die Vielfalt<br />

der Modelle sehr groß. Man sah die drei<br />

Designs aus England von Graham Bantock<br />

„Graffito“, „Satory“ und „Diamond“. Lediglich<br />

Letztere ist als Fertigschiff zu kaufen, die<br />

anderen beiden Modelle müssen nach Riss<br />

selbst aufgebaut werden. Außerdem waren<br />

einige „Tension“s zu sehen, ebenfalls ein<br />

englisches Design, diesmal aber von Peter<br />

Wales. Aber auch Designs aus Frankreich<br />

wie die „Viry Easy“ von Paul Lucas oder<br />

die „Korrigan“ von Pierre Tercinet waren auf<br />

dem Wasser. Und natürlich nicht zu vergessen<br />

die deutschen Designs „Druffundweg“<br />

von Eberhard Schuch und „Karneol SL“ von<br />

Gerhard Mentges. Ebenfalls waren beide<br />

Riggvarianten zu sehen, so hat Gerhard<br />

Schmitt die „Diamond“ auf Swing-Rig umgebaut,<br />

auch die beiden „Graffito“s waren<br />

mit einem Swing-Rig unterwegs. Bei aller<br />

Vielfalt lässt sich aber sowohl hinsichtlich<br />

der Rümpfe als auch hinsichtlich der Segelvarianten<br />

keine klare Aussage machen,<br />

dass es einen klaren Favoriten gibt.<br />

Insgesamt waren 17 <strong>Boot</strong>e auf dem Wasser,<br />

und die Segler, die froh waren, dass die<br />

Saison endlich wieder los geht, reisten aus<br />

der ganzen Republik an. Auch zwei neue<br />

Segler gaben ihr Debüt in dieser Klasse:<br />

Tommy Lühmann und Frank Römer, bisher<br />

sehr engagiert in der IOM-Klasse in Bremen,<br />

segelten mit Leihbooten und hatten<br />

somit ihren Einstieg ohne Training direkt<br />

in den Rennen. Tommy Lühmann segelte<br />

mit einer „Druffundweg“ auf Platz 11 und<br />

hatte eines seiner Highlights, als er im Einteilungslauf<br />

sofort auf den 1. Platz segelte.<br />

Frank Römer segelte mit einer „Diamond“<br />

und erreichte einen hervorragenden 4.<br />

Platz. Beide Segler hatten sehr viel Spaß<br />

mit dieser Klasse und man darf gespannt<br />

sein, was sich in der nächsten Zeit bei den<br />

Bremer Segelfreunden tut. Gesegelt wur-<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 21


„Korrigan“ (GER212), Design Pierre Tercinet, Skipper Frank Hennig; „Diamond“ mit Swing-<br />

Rig (GER61), Design Graham Bantock, Skipper Gerhard Schmidt; „Graffito“ mit Swing-Rig<br />

(GER 603), Design Graham Bantock, Skipper Klaus-Peter Schmidt; „Viry Easy“ (GER87),<br />

Design Paul Lucas, Skipper Nigel Winkley<br />

„Diamond“ (GER14),<br />

Design Graham<br />

Bantock, Skipper<br />

Heinz Bohn; „Druffundweg“<br />

(GER-322),<br />

Design Eberhard<br />

Schuch, Skipper<br />

Eberhard Schuch;<br />

„Satory“ (GER64),<br />

Design Graham<br />

Bantock, Skipper<br />

Ralph Tacke<br />

Die beiden Vereinsmitglieder Jürgen Peters (GER15) mit<br />

„Tension“ und Ralph Tacke (GER64) mit „Satory“ liefern<br />

sich einen fairen Kampf um die vorderen Plätze<br />

22 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


„Korrigan“ (GER212), Design Pierre Tercinet, Skipper Frank Hennig; „Diamond“ mit<br />

Swing-Rig (GER61), Design Graham Bantock, Skipper Gerhard; Schmidt „Graffito“<br />

mit Swing-Rig (GER 603), Design Graham Bantock, Skipper Klaus-Peter Schmidt<br />

Am Ende siegte<br />

die „Graffito“<br />

von Klaus Peter<br />

Schmidt<br />

„Diamond“, Design Graham<br />

Bantock, Leihboot für Skipper<br />

Frank Römer<br />

„Diamond“ mit Swing-Rig<br />

(GER61), Design Graham<br />

Bantock, Skipper Gerhard<br />

Schmidt; „Korrigan“<br />

(GER212), Design Pierre<br />

Tercinet, Skipper<br />

Frank Hennig<br />

de auf dem See gegenüber des Blackfoot<br />

Beach, das ist ein Naturschwimmbad mit<br />

Karibikstrand, daneben liegt ein gerade<br />

fertig gestellter Kletterwald, was eine hervorragende<br />

Kulisse bot.<br />

Der Samstag begann mit warmem Vorfrühlingswetter<br />

und Sonnenschein, leider aber<br />

erst einmal ohne Wind. Erinnerungen an die<br />

letzte Saison wurden wach, wo es einige<br />

Regatten bei Traumwetter gab, bei denen<br />

aber das Wichtigste oft fehlte – der Wind.<br />

Aber der Kölner Wettergott hatte ein Einsehen<br />

und ab Mittag frischte der Wind auf.<br />

Auch der Sonntag begann etwas windstiller,<br />

dazu noch mit bedecktem Himmel, aber im<br />

Laufe des Vormittages kam er dann doch<br />

und blieb bis Regattaende konstant. Es war<br />

dennoch nicht immer einfach, in Köln zu<br />

segeln. Am Samstag hatten einige Segler<br />

mit dem verhassten Kraut zu kämpfen, am<br />

Sonntag war der Wind etwas tricky, weil er<br />

ab und an drehte, was nicht immer gut zu<br />

erkennen war. Aber es war auch eine Herausforderung,<br />

damit klar zu kommen und<br />

letztendlich waren die Bedingungen für<br />

alle gleich. Die Regatta war auch ein sehr<br />

schöner Wiedereinstieg für den Kölner Verein,<br />

der in den letzten Jahren keine Ranglistenregatten<br />

der Rennsegelyachten mehr<br />

ausgerichtet hat, die letzte Regatta der Ten<br />

Rater wurde in Köln im Jahr 2000 ausgetragen.<br />

Der Kölner Verein ist eine kleine<br />

Gemeinschaft mit aktuell 22 Mitgliedern,<br />

die in verschiedenen Klassen segeln. Mit<br />

acht Mitgliedern waren fast alle, die Rennsegelyachten<br />

segeln, vor Ort. Während<br />

der 1. Vorsitzende, Hans Dieter Krings, die<br />

Wettfahrtleitung übernahm, kümmerte sich<br />

der 2. Vorsitzende, Werner Egert, zusammen<br />

mit Jürgen Foth und Heinz Baumann<br />

um das Organisatorische bis hin zum Aufschreiben<br />

und Auswerten. Die anderen vier<br />

Mitglieder segelten die Regatta mit. Herbert<br />

Midy erreichte mit seiner blauen „Graffito“<br />

Platz 13, Ralph Tacke hatte erstmalig die<br />

„Satory“ im Einsatz und kam auf Platz 6.<br />

Die anderen beiden Mitglieder reihten sich<br />

neben dem Zweitplatzierten Heinz Bohn mit<br />

seiner „Diamond“ ein: Jürgen Peters segelte<br />

mit seiner neuen „Tension“ auf Platz 3. Sieger<br />

der Regatta wurde Klaus Peter Schmidt<br />

mit seiner roten „Graffito“. Drei der vier Mitgliederboote<br />

waren dazu selbst gebaut, wie<br />

anfangs beschrieben, gibt es die „Satory“<br />

und die „Graffito“ ja nur als Riss zu kaufen.<br />

Die „Satory“ wurde von Ralph Tacke gebaut,<br />

beide „Graffito“s von Klaus Peter Schmidt.<br />

Am 17. und 18. November wird der Verein<br />

an gleicher Stelle eine weitere Regatta der<br />

im DSV organisierten RC-Segelyachten<br />

ausrichten, dann segelt die IOM (Internationale<br />

One Metre Class) „Op Kölsch“. Wer<br />

nicht so lange warten möchte, kann die<br />

Kölner meist an Samstagen am Decksteiner<br />

Weiher beim Segeln treffen, hier segeln<br />

sie in allen drei Klassen (IOM, Marblehead,<br />

Ten Rater). Weitere Infos und Kontaktadressen<br />

gibt es auf der Homepage http://www.<br />

modellbaurodenkirchen.com/<br />

Und wer Interesse an einer weiteren Regatta<br />

der Ten Rater hat, hier die nächsten<br />

Termine:<br />

30.4–1.5.2012,<br />

München, Feringasee, Rangliste<br />

26.–28.10.2012,<br />

Karlsfeld, Deutsche Meisterschaft<br />

23


SEGELSCHIFFE<br />

In diesem Beitrag möchte ich über ein<br />

Segelschiffsmodell berichten, das<br />

ich bereits im Winter 2007/2008 gebaut<br />

habe. Der Rumpf weist auf den<br />

ersten Blick eine gewisse Ähnlichkeit<br />

mit dem der SPRINTA auf (siehe Schiffs-<br />

Modell 10/2010), ist jedoch noch extremer.<br />

Das Original wurde nach IOR vermessen<br />

und als Besonderheit ist anzumerken, dass<br />

sowohl das Original als auch das Modell<br />

Unikate darstellen.<br />

Als Modellskipper habe ich während der Segelsaison<br />

immer eine meiner fünf RC-Yachten<br />

dabei, vornehmlich bei uns in Berlin an<br />

der Havel. Dort gibt es einige freie Liegewiesen<br />

und Badestrände, die bei schönem<br />

Wetter für meine Frau und mich immer beliebte<br />

Ausflugsziele sind. Die Highlights sind<br />

allerdings die Veranstaltungen in Flensburg,<br />

am Fühlinger See bei Köln sowie RC-Segeln<br />

im Süden von Sylt, wo meine Tochter<br />

mit Familie lebt. Die Hörnumer Odde ist ein<br />

ideales Revier, leider bin ich dort immer der<br />

einzige RC-Segler. Also fahrt mal hin!<br />

Seit vielen Jahren schon fiel mir unter den<br />

unzähligen Segelbooten auf der Havel eine<br />

sehr große Segelyacht auf: Enorm breit,<br />

hochbordig, grau, mit zwei breiten roten<br />

Längsstreifen am Rumpf. Der Name „Sabina“<br />

prangt in riesigen Lettern an der Bordwand.<br />

Außergewöhnlich ist auch, dass die<br />

Peter Spaeth<br />

Sabina<br />

24 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


schwarze Unterwasserfarbe bis 15 cm über<br />

die Schwimmwasserlinie reicht, darüber befindet<br />

sich der untere rote Längsstreifen, es<br />

gibt also keinen Wasserpass. Backbord am<br />

Heck ist ein Rohraustritt zu erkennen. Er<br />

ist das Ende einer Kammer, in der sich für<br />

den Notfall eine Rettungsboje befindet, die<br />

nach achtern ausgestoßen werden kann.<br />

Recherchen führten mich schließlich zum<br />

Liegeplatz der Yacht, zum ASV-Berlin. Dort<br />

erfuhr ich, das die „Sabina“ im Jahr 1983<br />

den Admirals-Cup gewonnen hat. Sie lag<br />

am Steg und ich durfte sie aus der Nähe in<br />

Augenschein nehmen. Der damalige Skipper,<br />

so sagte man mir, war Hermann Noack,<br />

der eine Bronze-Gießerei in Berlin betreibt.<br />

(Bekannte Erzeugnisse dieser Gießerei<br />

sind z. B.die Willy Brandt-Statue im SPD-<br />

Parteizentrum, die Quadriga auf dem Brandenburger<br />

Tor u. v. m.). Nachdem ich Herrn<br />

Noack ausfindig gemacht und in seinem<br />

Betrieb besucht hatte, war er begeistert von<br />

meiner Idee, die „Sabina“ als RC-Modell zu<br />

bauen. Das fertige Modell wollte er natürlich<br />

unbedingt sehen, was ich ihm natürlich sofort<br />

versprochen habe. Unterlagen, so meinte<br />

er, müssten sich in irgendeiner „Kramkiste“<br />

in seinem Haus noch finden lassen.<br />

Eine Woche später konnte ich mir einen<br />

Spantenriss und eine Decksdraufsicht<br />

(Maßstab 1:15) abholen. Sogar der IOR-<br />

Messbrief war als Kopie dabei (Konstrukteur:<br />

De Ridder, Bauwerft: Huisman in<br />

Holland). Später konnte ich dann im Winterlager<br />

des ASV das <strong>Boot</strong> noch einmal ganz<br />

genau in Augenschein nehmen, vermessen<br />

und auch Foto- und Video-Aufnahmen machen.<br />

Ein guter Bekannter, ebenfalls Modellsegler,<br />

half mir dabei. Erstaunt hat uns<br />

besonders der jollenähnlich flache Rumpfboden,<br />

der den Tiefgang erstaunlich gering<br />

hält. Beim Modell sind es nur 53 mm, bei<br />

einer WL-Länge von 1,12 m. Der Rumpf<br />

selbst ist 1,3 m lang und 40,3 cm breit.<br />

Zur Herstellung des Rumpfes entschloss<br />

ich mich, diesen mit Hilfe von Negativ-<br />

Spantschablonen aus einem Styrodur-Klotz<br />

herauszuarbeiten. Bisherige Erfahrungen<br />

mit dieser Bauweise waren dabei sehr nützlich.<br />

Nach zwei Wochen Arbeit konnte sich<br />

das Ergebnis sehen lassen. Trimm, Verdrängung<br />

und Gewichtsschwerpunkt ließen<br />

sich einfach mit Hilfe der markierten Wasserlinie<br />

und Gewichten beim Schwimmtest<br />

in der Badewanne ermitteln. Als Schiffbaukonstrukteur<br />

hätte ich zwar auch rechnen<br />

können, aber das hätte mir zu lange gedauert.<br />

Bei einer Verdrängung von 8,5 kg ergab<br />

sich letztlich ein Ballastanteil von 50 %.<br />

Nun stellte sich die Frage, ob ich das Modell<br />

absolut scale bauen sollte, was zu unbefriedigenden<br />

Segeleigenschaften führen<br />

würde oder ob ich das Unterwasserschiff<br />

so gestalten wollte, dass das Ganze einen<br />

guten Segler ergibt. Um Letzteres zu erreichen,<br />

musste zum einen das Ballastgewicht<br />

weiter nach unten wandern und zum<br />

anderen das Ruder vergrößert werden.<br />

Das Modell bekam also eine 40 cm lange<br />

Kielflosse mit angehängter Bleibombe.<br />

Die Flosse und das um 20 % vergrößerte<br />

Ruderblatt habe ich mit NACA-Profilen<br />

hergestellt. Beide bestehen aus <strong>Boot</strong>sbausperrholz<br />

mit einer Lage CfK, die Kielflosse<br />

wurde fest eingebaut.<br />

Ebenfalls vom Original abweichend ist die<br />

Schotführung, denn diese ist sehr kompliziert<br />

und lässt sich beim Modell kaum vorbildgetreu<br />

verwirklichen. Anhand von Fotos<br />

der „Sabina“ unter Segeln machte ich mich<br />

an den Bau des Riggs. Gute Segel zu nähen<br />

ist auch so ein Thema für sich, jedenfalls<br />

verhalfen mir meine selbst genähten<br />

Segel aus Drachenstoff bislang zu etlichen<br />

Siegen bei unseren Vereinsmeisterschaften<br />

oder als Gast bei anderen Vereinen. Ich<br />

stellte zwei Großsegel her, von denen eines<br />

aussieht, als wäre ein Reff ins Groß eingebunden.<br />

Als Vorsegel wählte ich keine<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 25


Genua (macht immer wieder Probleme),<br />

sondern eine Selbstwendefock mit Radialfockbaum.<br />

Solch eine Fock hat sich bei allen<br />

meinen Modellen bestens bewährt.<br />

Nach vielen Stunden Arbeit war dann im<br />

März 2008 das Modell fertig für die Jungfernfahrt.<br />

An einem sonnigen, mäßig windigen,<br />

aber böigen Tag, ging es ab zum<br />

Tegeler See. Aufriggen, Anlage überprüfen<br />

und das Modell ins Wasser setzen. Das Modell<br />

zieht ab, läuft schnurgerade, zeigt kaum<br />

Krängung, wirkt sehr steif und läuft eine<br />

enorme Höhe am Wind. Das wird hauptsächlich<br />

durch die NACA-profilierte Kielflosse<br />

und das Ruder erreicht. Kurskorrekturen<br />

waren bei gleichmäßigem Wind nicht notwendig.<br />

Auch alle anderen Kurse konnten<br />

einwandfrei gefahren werden, bei starken<br />

Böen zeigt das Modell aber ein brutales Anluven,<br />

ganz wie die große Schwester.<br />

Die Feuertaufe erfolgte dann im Juni 2009<br />

bei der alljährlichen „Hochseefahrt der Modellschiffe“<br />

in Flensburg. Daran nehme ich<br />

seit 12 Jahren regelmäßig teil. Auf dieser<br />

Fahrt geht es von Flensburg aus 8 km<br />

über die offene Förde nach Glücksburg,<br />

die Modellskipper steuern ihre Modelle von<br />

Begleitbooten aus. Gelegentlich, je nach<br />

Windrichtung, muss die ganze Strecke gekreuzt<br />

werden. Diesmal war auch wieder<br />

Kreuzen angesagt, und wie! Wind 3–5,<br />

NO, Seegang fast ein Meter mit Schaumkämmen.<br />

Also für das Modell im Maßstab<br />

1:9,5 sozusagen Atlantik pur bei 8 Bft.<br />

Sehr raue Bedingungen, durch Gischt war<br />

die untere Hälfte der Segel nass, aber<br />

nach drei Stunden knüppeln war das Modell<br />

wohlbehalten am Ziel im Glücksburger<br />

Yachthafen. Erfreulicherweise war kein<br />

Tropfen Wasser ins Innere gelangt.<br />

Wie versprochen, verabredete ich mich nun<br />

mit Herrn Noack eines Sonnabends im Mai<br />

beim ASV-Berlin, um das Modell vorzustellen.<br />

Die Crew der großen „Sabina“, einschließlich<br />

Familie, war auch gekommen.<br />

Nach allgemeiner Begutachtung ging es<br />

ans Segeln, bei idealem Wetter. Nach einer<br />

Viertelstunde wollten die anderen „auch<br />

mal“. Eine kurze Einweisung, und damit war<br />

ich meinen Sender für den Rest des Nachmittages<br />

erst mal los und durfte zuschauen.<br />

Alle Crewmitglieder bestätigten anerkennend,<br />

dass sich das Modell genauso verhält<br />

wie die große Schwester, was eigentlich zu<br />

erwarten war. Die Zeit verrann, und erst als<br />

gegen Abend der Wind einschlief, endete<br />

dieser besondere Segeltag.<br />

2009 segelte das Modell dann auf dem<br />

Fühlinger See bei Köln. Bei den Wanderregatten<br />

rund um die Insel hatte das Modell<br />

dauernd Kraut am Kiel, dadurch war nur<br />

ein Platz im Mittelfeld möglich. Nachmittags<br />

wurde dann ein ausgelegter Dreieckskurs<br />

vom Kraut befreit, und siehe da – „Sabina“<br />

gewann alle Dreieckskurse, und das nicht<br />

allein durch die enorme Höhe, die sie läuft.<br />

26 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


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FAIRPLAY steht und seither auf allen Weltmeeren im Einsatz ist.<br />

Dieses Fachbuch dokumentiert im ersten Teil auf über 150 Farbfotos das<br />

große Vorbild und bietet Hintergrundinformationen zu Einsatz und technischen<br />

Details. Im zweiten Teil wird der Bau eines Modells im Maßstab 1:50<br />

ausführlich dokumentiert. Als Besonderheit liegen dem Buch Baupläne für<br />

einen Modellnachbau im Maßstab 1:100 bei.<br />

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LADETECHNIK<br />

Milan LulI Ć<br />

next -14 - 500<br />

Das neue Top-Modell von schulze elektronik<br />

Rechte Seite mit allen notwendigen<br />

Anschlüssen: AMS, Mini-USB, Blinklicht,<br />

Externlüfter und Temperatursensor<br />

M<br />

it dem next-14-500 Lader<br />

präsentiert schulze elektronik<br />

das neueste und<br />

stärks te Gerät aus der<br />

next-II-Laderserie. Schulze ist es gelungen,<br />

auf der gleichen Platinengröße und im gleichen<br />

Gehäuse der next-II-Ladergeneration<br />

einen Top-Lader mit einem deutlich höheren<br />

max. Ladestrom von 2 x 10 Ampere<br />

bzw. einer maximalen Ladeleistung von<br />

500 Watt (580 bei 24 V) zu realisieren.<br />

Auch der max. Entladestrom bzw. die max.<br />

Entladeleistung haben sich auf 12 Ampere<br />

bzw. 100 Watt erhöht. Der Lader hat aber<br />

nicht nur in der Leis tung, sondern auch im<br />

Gewicht zugenommen, er bringt jetzt ca.<br />

900 g auf die Waage.<br />

Meines Wissens ist das auch der erste Lader,<br />

welcher uns beim Anstecken eines größeren<br />

Akkus von Funken und dem damit empfundenen<br />

Schrecken befreit! Dafür hat der<br />

next-14-500 in beiden Terminals eine Anti-<br />

Blitz-Schaltung integriert, welche die Beschädigung<br />

von Steckkontakten vermeidet.<br />

Das Gerät wird in einem ansprechenden<br />

und solide wirkenden Pultgehäuse aus tiefblauem,<br />

transparentem Kunststoff geliefert.<br />

Auf der Oberseite des Gehäuses befinden<br />

sich ein hintergrundbeleuchtetes Grafikdisplay<br />

und ein Bedienfeld mit insgesamt<br />

neun Bedientasten, darunter zwei 8-polige<br />

Stiftleisten fürs EH-System und eine 20-polige<br />

Pfostenbuchse für das schulze-System.<br />

Oben links und rechts sind die 4-mm-Ladebuchsen<br />

(Akku 1 und Akku 2) angeordnet.<br />

Auf der rechten Seite des Gehäuses findet<br />

man alle notwendigen Anschlüsse. Das Gerät<br />

hat auch zwei AMS-Anschlüsse (Akku-<br />

Memory-Schnittstelle). Kurze Bemerkung:<br />

An diesen AMS-Anschlüssen passen (und<br />

funktionieren) die robbe-BID-Keys/Chips<br />

einwandfrei!<br />

Der Anschluss des Laders an ein 12-V-<br />

Netzgerät erfolgt über ein etwa 110 cm<br />

langes, flexibles Kabel mit zwei 4-mm-<br />

Goldsteckern, auch zwei große, solide<br />

Polzangen mit integrierten 4-mm-Buchsen<br />

zum Anschluss an eine Autobatterie werden<br />

mitgeliefert.<br />

Werden die zwei Halbschalen des Gehäuses<br />

geöffnet, entdeckt man eine große,<br />

beidseitig bestückte SMD-Platine. Die Platine<br />

zeugt von einem sehr durchdachten<br />

und professionellen Layout. Auf der Platine<br />

befinden sich zwei autarke Lade-/Entladestufen<br />

der next II Lader-Generation. Das ist<br />

auch der Grund, warum der next-14-500<br />

eine vollkommen neu entworfene Platine<br />

bekommen hat. Von jeder Lade-/Entladestufe<br />

werden einige Leistungs-Halbleiter<br />

(zwei MOSFETs und eine Schottky-Diode<br />

28 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


Platine mit Kühlkörper, zwei Drosselwandlerspulen,<br />

neun Elkos, kleiner nextConn-Set-II-Platine (links) und<br />

14 Balancer Lastwiderständen (vorne)<br />

Die andere Seite der Platine mit Flash-Prozessor,<br />

Leistungshalbleitern und restlicher Elektronik, ganz<br />

vorne die Balancer-Anschlüsse<br />

pro Stufe) direkt von je einem Kühlrippenkörper<br />

gekühlt. Die beiden Kühlrippenkörper<br />

befinden sich ideal im Strömungskanal<br />

der beiden leistungsfähigen Lüfter, was<br />

eine optimale Kühlung der Leistungs-<br />

Zwei Sets mit je vier<br />

Adapter-Leiterplatten<br />

(als Zubehör) mit<br />

unterschiedlichen<br />

Stecksystemen<br />

(EH, PQ, XH, TP)<br />

Halbleiter bzw. Kühlkörper gewährleistet.<br />

Die leisen aber wirkungsvollen Lüfter werden<br />

nur zugeschaltet (und in der Geschwindigkeit<br />

nahezu stufenlos gesteuert), wenn<br />

es notwendig ist (bei > 70 °C = Lüfter an,<br />

bei < 55 °C = Lüfter aus).<br />

Die Platine ist definitiv<br />

nach neuestem und<br />

höchstem Standard hergestellt<br />

und reichlich mit<br />

Bauteilen bestückt. In der<br />

Mitte findet man sofort die<br />

ganze Intelligenz des Laders,<br />

einen 32-Bit-100-Pin-<br />

STM32F103-Flash-Prozessor<br />

von Thomson, eine<br />

Menge Leistungshalbleiter,<br />

14 Balancerstufen und die<br />

restliche Elektronik.<br />

Auf der anderen Seite der<br />

Platine befinden sich beide<br />

Serienmäßig: Blinklichtund<br />

Lüfter-Anschlusskabel,<br />

Entstördrossel,<br />

Temperaturfühler,<br />

Polzangen und<br />

USB-Anschlusskabel<br />

Drosselwandlerspulen, ein TLE6282G IC<br />

von Infinion (Dual half bridge driver-IC für<br />

Power-MOSFETs), neun Elkos, die kleine<br />

nextConn-Set-II-Platine auf ihrem Steckplatz,<br />

14 Balancer-Lastwiderstände (je 6,8<br />

Ohm), der Rest der Elektronik und eine<br />

3-Volt-Lithium-Backup-Batterie.<br />

Auf die Balancer mit aufwendiger Ladetechnik<br />

wurde wegen Platzmangel verzichtet.<br />

Mit einer Entladeleistung von ca. 400 mA<br />

pro Balancer werden auch die großen Zellen<br />

sehr gut angeglichen.<br />

In der 53 DIN-A5-Seiten starken Bedienungsanleitung<br />

ist alles in schon vertrauter<br />

schulze-Manier sehr ausführlich beschrieben<br />

und reichlich illustriert.<br />

Die Bedienung des next-14-500-Laders ist<br />

dank großem, hintergrundbeleuchtetem<br />

Grafik-Display und sehr gut definierten und<br />

in drei Gruppen angeordneten Tasten intuitiv<br />

und selbsterklärend. Die Menüsprache<br />

kann in Englisch oder Deutsch gewählt<br />

werden.<br />

Mit den zwei autonomen Terminals können<br />

zwei völlig unterschiedliche Akkupacks unabhängig<br />

voneinander gleichzeitig geladen<br />

oder entladen werden. Beide Ladeausgänge<br />

können intern aber auch auf den Ladeausgang<br />

1 geschaltet werden, dadurch<br />

ergibt sich eine Leistungs-Verdoppelung für<br />

den Ausgang Akku 1.<br />

Im Parameter-Satz 1 und 2 können viele<br />

Geräteeinstellungen vorgenommen werden.<br />

Im Parameter-Satz 3 können noch<br />

die interne Echtzeit-Uhr eingestellt und die<br />

gespeicherten Lade-/Entladedaten (4 MB<br />

Speicher) zu einem PC übertragen werden.<br />

Der Lader stellt eine Vielzahl von Nickel-,<br />

Blei- und Lithium-Akku-Programmen zur<br />

Verfügung.<br />

Für beide Ausgänge können viele Parameter<br />

eingestellt werden: Akkutyp-Auswahl,<br />

Programm-Auswahl, Lade/Entlade-Stromwahl,<br />

Voll-Abschaltung (3 Stufen) und Abschaltverzögerung<br />

bei NiCd-/NiMH-Akkus,<br />

Lager-Modus (ja, nein), Zellenzahlwahl und<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 29


Balancer-Adapterplatinen für schulze-<br />

Stecksystem (als Zubehör)<br />

Diagramm 1: Ladekurven-Diagramm eines 3000-5s-Li-Po-Akkus<br />

dargestellt mit AkkuSoft-Software<br />

C-Raten-Multiplikator bei Lithium-Akkus,<br />

maximale Lademenge (Limiter), maximale<br />

Ladezeit, Temperatur-Abschaltung, Diode<br />

(Sender mit Schutzdiode) und Refresh-Impulse<br />

(Reflex-Ladung).<br />

Die Lagerspannung kann jetzt im Lager-Menü<br />

eingestellt werden. Für LiPo: 3,6 V, 3,7 V,<br />

3,8 V, 3,9 V, für LiIo 3,5 V, 3,6 V, 3,7 V, 3,8 V<br />

und für LiFe 3,1 V, 3,2 V, 3,3 V.<br />

Auch beim next-14-500 ist die Fülle der<br />

Informationen beim Pflegen, Laden und<br />

Entladen von Akkus besonders lobenswert.<br />

Außer aktuellen Daten im Kurvenbildschirm<br />

wie Strom, Spannung, Ladezeit<br />

usw. kann mit der Infotaste auf weitere vier<br />

Informationsdisplays umgeschaltet werden:<br />

Einzelzellenspannung (Zellenspannung,<br />

Spannungsdifferenz und Innenwiderstand),<br />

Status, Statusinfo und Statistik.<br />

Das Ende des Ladevorgangs wird akustisch<br />

(für ca. 30 Sekunden) und optisch durch die<br />

vier blinkenden blauen LEDs an der zugehörigen<br />

Akkuausgangsseite angezeigt.<br />

Anhand des Ladekurven-Diagramms eines<br />

3000-5s-Li-Po-Akkus dargestellt (Diagramm<br />

1), wird erkennbar, wie gut die Zellen am<br />

Ladeende angeglichen werden (Differenz<br />

0,001 Volt!).<br />

Im Diagramm 2 sind die Ladekurven des<br />

gleichen LiPo-Akkus dargestellt, nur wurde<br />

die erste Zelle (Kurve in brauner Farbe)<br />

absichtlich auf ca. 0,1 Volt tiefer entladen.<br />

Nun sehen wir, wie der Ladevorgang verläuft.<br />

Nach ca. 40 Minuten hat eine Zelle<br />

(Zelle 4) schon die 4,2-V-Marke erreicht,<br />

es erfolgt die Ladestrom-Reduktion, während<br />

unsere erste Zelle erst die Ladespannung<br />

von 4,064 Volt erreicht hat. Nach 80<br />

Minuten beträgt der Ladestrom nur noch<br />

0,425 Ampere (das ist auch ungefähr die<br />

Leistung der Balancer) und die erste Zelle<br />

hat die Ladespannung von 4,147 Volt erreicht.<br />

Am Ladeende haben wir wieder einen<br />

perfekt ausbalancierten Akku. Die eingeladene<br />

Kapazitätsmenge von über 500<br />

mAh zwischen der 40. Minute und dem<br />

Ladeende täuscht aber gewaltig, da die<br />

meiste Lademenge von den vier Balancern<br />

verbraten wurde! Hier wird deutlich, warum<br />

bei einem Akku mit großer Zellen-Drift der<br />

Ladevorgang so lange dauert. Noch einige<br />

interessante Daten und Fakten: Beim<br />

Spannungsversorgungs-Bereich<br />

Stromaufnahme bis<br />

Unterspannungs-Warnung<br />

Ruhestromaufnahme<br />

Strom LCD-Beleuchtung (abschaltbar)<br />

Ladestrom<br />

Ladeleistung: bei 12 V<br />

bei 24 V<br />

Entladestrom<br />

Entladeleistung bei 12 V<br />

Zellenzahl: Akku 1, Akku 2<br />

Technische<br />

Erhaltungs-Ladeströme (nur NiCd)<br />

Einstellbare Spannungen Lithium voll/leer<br />

Anzahl Balancer<br />

Max Balancer-Strom je Zelle<br />

Einlagerungsprogramm<br />

Temperatur-Abschaltung<br />

Lademengen Limiter<br />

Echtzeit Uhr<br />

Abwärtswandler/Aufwärtswandler<br />

Wandler-Taktfrequenz<br />

Verpolungsschutz: Eingang / Ausgang<br />

Interne Lüfter<br />

Serielle Schnittstelle (serienmäßig)<br />

Anzeige: optisch<br />

akustisch<br />

Passwortgeschützter Eigentümername<br />

Benutzer-Lade/Entlade-Konfigurationen<br />

Akku-Memory-Schnittstelle (AMS)<br />

ext. Lüfter-Anschluss<br />

ext. Blinklicht-Anschluss<br />

Maße in mm (B / T / H)<br />

Gewicht (mit Kabel)<br />

Listenpreis (inkl. nextConn-Set II)<br />

Bezug: Fachhandel od. schulze Elektronik GmbH<br />

verkauf@schulze-elektronik-gmbh.de<br />

Entladen wird der Entladestrom dynamisch<br />

angepasst, das bedeutet, wird ein viel<br />

höherer Entladestrom eingestellt, als die<br />

max. Entladeleistung es erlaubt, wird bei<br />

abnehmender Spannung der Entladestrom<br />

kontinuierlich korrigiert, um immer mit der<br />

max. Entladeleistung zu arbeiten.<br />

Im Lagermodus Kurven-Diagramm (Diagramm<br />

3) wird das sehr anschaulich demonstriert.<br />

Der Entladestrom wurde auf 3,0<br />

Ampere eingestellt, der Lader hat den maximal<br />

zulässigen Entladestrom auf ca. 2,8<br />

Ampere reduziert. Bei fallender Spannung<br />

erhöht der Lader den Entladestrom kontinuierlich:<br />

Nach 5 Minuten ist der Entladestrom<br />

bei ca. 2,9 Ampere, nach 20 Minuten bei ca.<br />

Die Fülle an Informationen beim Pflegen,<br />

Laden bzw. Entladen von Akkus.<br />

a: aktuelle Daten im Kurvenbildschirm und<br />

weitere vier Informationsdisplays;<br />

b: Einzelzellenspannung;<br />

30 c: Status; d: Statusinfo; e: Statistik<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


Diagramm 2: Ladekurven-Diagramm des gleichen<br />

3000-5s-Li-Po-Akkus mit erhöhter Zellendrift<br />

Diagramm 3: Lagermodus-Kurven-Diagramm<br />

eines 3000-5s-Li-Po-Akkus<br />

Daten<br />

10,0–25,0 V<br />

ca. 50 A<br />

11,6–10,4 V<br />

ca. 90 mA (o. Beleuchtung)<br />

ca. 50 mA<br />

max. 2 x 10 A (1 x 16 A)<br />

max. 2 x 250 W / 1 x 500 W<br />

max. 2 x 290 W / 1 x 580 W<br />

max. 2 x 6 A / 1 x 12 A<br />

max. 2 x 50 W / 1 x 100 W<br />

1–36 NiCd/NiMH / 1–24 Blei /<br />

1–16 LiFe / 1–14 LiIo/LiPo<br />

Trickle Pulse<br />

ja<br />

2 x 7 (14)<br />

0,4 A<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja<br />

ja / ja<br />

ca. 35 kHz<br />

ja / ja<br />

2 x 12 V / je 1,1 W / 32 dB<br />

mini-USB<br />

Grafikdisplay, beleuchtet<br />

ja<br />

ja<br />

60<br />

2<br />

max. 2 A<br />

max. 2 A<br />

160 x 170 x 67<br />

ca. 900 g<br />

€ 599,–<br />

Prenzlauer Weg 6, 64331 Weiterstadt<br />

www.schulze-elektronik-gmbh.de<br />

3,1 Ampere und nach ca. 31 Minuten bei ca.<br />

3,16 Ampere. Nun hat die Zelle 3 die Lagerungsspannung<br />

erreicht,<br />

der Lader reduziert<br />

stufenweise den Entladestrom<br />

und bei einem<br />

Entladestrom von 0,6<br />

Ampere wird der Vorgang<br />

beendet. Durch stufenweise<br />

Reduzierung des Entladestromes<br />

wird erreicht,<br />

dass nach dem Abschalten<br />

next-14-500 beim Laden<br />

eines 3200-3s- und eines<br />

3000-5s-LiPo-Akkus<br />

des Entladestroms die Akkuspannung nicht<br />

mehr ansteigt.<br />

Rechnen wir aus drei kleinen Diagrammen<br />

die Ladeleistung (V x A = W) aus, dann sind<br />

es immer ca. 60 Watt, also 10 Watt mehr als<br />

in den technischen Daten angegeben!<br />

Das bedeutet, dass beim next-14-500 die<br />

angegebenen Werte an beiden Ausgängen<br />

nicht nur eingehalten, sondern sogar übertroffen<br />

werden!<br />

Auch die Ladeleistung wurde übertroffen<br />

(bei 24 Volt Versorgungsspannung): statt<br />

580 liefert der Lader volle 600 Watt (2 x 300<br />

Watt).<br />

Und last but not least – die angezeigten<br />

Werte im Display wie auch die Spannungsanzeige<br />

der Einzelzellen stimmen bei unserem<br />

Testmuster sehr akkurat überein.<br />

Um alle Lade- und Entladevorgänge mit<br />

dem PC aufzuzeichnen, kann die Software<br />

AkkuSoft 2007 von der schulze- bzw. Adler-<br />

Homepage heruntergeladen werden. Natürlich<br />

kann jeder Benutzer auch kostenlos<br />

unter www.logview.info die Donationware<br />

LogView herunterladen.<br />

Mit dem leistungsstarken next-14-500 gab<br />

es im praktischen Betrieb keine Probleme,<br />

der Lader lädt, entlädt und formiert alle<br />

Akkus einwandfrei und zuverlässig. Dank<br />

vieler einstellbarer Parameter (z. B. Temperatur-<br />

bzw. Zeit-Abschaltung, Lademengen-<br />

Begrenzung, Delta-Peak-Abschaltschwelle<br />

oder einstellbare Lagerspannung und Ladeschluss-Spannung<br />

bei Lithium-Akkus)<br />

kann jeder entscheiden, wie er seine Akkus<br />

behandeln will.<br />

Fazit<br />

Mit dem next-14-500 ist es schulze gelungen,<br />

ein professionelles, noch stärkeres<br />

Ladegerät mit zwei gleichwertigen Ladeausgängen,<br />

integrierten Balancern, einer<br />

Lade- bzw. Entlade-Leistung von 500 Watt<br />

(580 W bei 24 V Eingangsspannung) bzw. 2<br />

x 50 Watt und einer eindrucksvollen und umfangreichen<br />

Hard- und Software nach dem<br />

derzeit höchsten Standard zu entwickeln.<br />

Mit seinen zwei autarken und potenten<br />

Ladeausgängen und der Fülle an Einstellmöglichkeiten<br />

und wichtigen Informationen<br />

hat sich der next-14-500 beim Autor sehr<br />

schnell in die Favoriten-Liste eingetragen.<br />

schulze-next-Lader sind bekannt für Qualität,<br />

gepaart mit gutem Service und ausgezeichneter<br />

Softwarepflege.<br />

Höchste Qualität „Made in<br />

Germany“ und vorzüglicher<br />

Service haben aber natürlich<br />

auch ihren Preis – laut<br />

Liste müssen E 599,– für<br />

den next-14-500 entrichtet<br />

werden. Ich halte diesen<br />

Betrag aber für eine gute<br />

Investition für jetzt und die<br />

Zukunft!<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 31


Motorschiffe<br />

Horst Heinrich<br />

Als einem Freund von Mahagonibooten<br />

fiel mir natürlich schon<br />

beim ersten flüchtigen Durchblättern<br />

der <strong>SchiffsModell</strong><br />

8/2010 der Testbericht über die VOLERE<br />

von ProBoat (Horizon Hobby) ins Auge. Mit<br />

großem Interesse las ich folglich den Beitrag<br />

und war wie der Autor von den guten<br />

Fahreigenschaften und der schönen Optik<br />

des Modells beeindruckt. Offensichtlich<br />

war das Modell rundherum eine gelungene<br />

Konstruktion, und nachdem der Autor des<br />

Berichts am Ende noch einige mögliche<br />

Verbesserungen hinsichtlich der Antriebskomponenten<br />

erwähnte, war dies für mich<br />

die Entscheidung, bei meinem Fachhändler<br />

das Modell zu bestellen.<br />

Bis zum Eintreffen des Modells hatte ich<br />

noch genügend Zeit, mich nach geeigneten<br />

Antriebskomponenten zur Veränderung des<br />

Setups umzusehen. Dabei galt allerdings<br />

die Vorgabe, dass die Kosten der Modifikationen<br />

in einem vernünftigen Verhältnis zum<br />

Kaufpreis des RTR-Modells stehen sollten.<br />

Zuallererst suchte ich nach einem passenden<br />

Brushless-Motor nebst Regler in<br />

der 540er-Baugröße. Da ich als Stromversorgung<br />

einen 2s-LiPo-Akku einsetzen<br />

wollte, sollte der Motor eine Abgabeleistung<br />

von mindestens 200 W und ca. 3000–4000<br />

KV aufweisen. Da ich eigentlich auf eine<br />

Wasserkühlung verzichten wollte, sollte der<br />

Motor dafür prädestiniert sein, auch nur luftgekühlt<br />

seinen Dienst verrichten zu können.<br />

Fündig wurde ich im Angebot der Firma<br />

Conrad Electronic. Dort wird das Brushless-<br />

Set „Hurricane“ mit Motor und Regler angeboten.<br />

Die Angaben zum Motor (3500 KV,<br />

220 W) entsprachen meinen Vorstellungen,<br />

ebenso der Betriebsspannungsbereich von<br />

7,2–8,4 V. Der Regler mit integriertem Lüfter<br />

Eine modifizierte<br />

VOLERE<br />

und BEC lässt sich mittels einer Program-<br />

Card einfach programmieren, das gilt auch<br />

für die Rückwärtsfahrt und die Eignung<br />

für LiPo-Akkus. Zur Zeit des Kaufs wurde<br />

dieses Set für überschaubare E 99,95 angeboten.<br />

Eigentlich ist es für den Einsatz in<br />

RC-Cars konzipiert, das kam mir hinsichtlich<br />

der angestrebten Luftkühlung recht<br />

gelegen. Nun hoffte ich nur noch, dass die<br />

ausgewählten Antriebskomponenten dann<br />

auch im praktischen Einsatz meinen Erwartungen<br />

entsprechen würden.<br />

Nachdem das Modell eingetroffen war,<br />

verzichtete ich auf eine Probefahrt im<br />

Serienzustand und begann sofort mit den<br />

Umbautätigkeiten, die im Wesentlichen ja<br />

32 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


nur im Wechsel des Motors und der Wellenanlage<br />

bestanden. Dabei gab es keine<br />

größeren Schwierigkeiten. Natürlich bietet<br />

es sich an, bei den Arbeiten am Rumpf<br />

die fertig lackierte Oberfläche, vor allem<br />

die Mahagonibeplankung, durch Abkleben<br />

mit geeignetem Klebeband vor Kratzern zu<br />

schützen.<br />

Während des Wechsels des Motors habe<br />

ich die serienmäßig vorhandenen Kühlwasseraufnahmen<br />

natürlich gleich entfernt. Für<br />

die Verbindung zwischen Motor- und Antriebswelle<br />

griff ich auf eine handelsübliche<br />

Wellenkupplung (robbe Best.-Nr. 1446) zurück.<br />

Vor dem Verbauen des Motors mit dem<br />

Motorträger trennte ich die beiden rechtwinkligen<br />

Flanschenden des Motorträgers<br />

ab, außerdem musste die Unterseite leicht<br />

V-förmig zugeschliffen werden. Bei der Anpassung<br />

der Befestigung für den neuen<br />

Motor ist ein Dremel oder vergleichbares<br />

Werkzeug natürlich sehr nützlich. Für die<br />

erforderlichen Klebearbeiten verwendete<br />

ich 2-K-Kleber auf Epoxi-Basis, ein wenig<br />

Glasgewebe sorgt für kraftschlüssige Verbindung.<br />

Vorsicht ist natürlich beim Herausfräsen<br />

des serienmäßigen Stevenrohrs angeraten,<br />

damit der Rumpf hier nicht unbeabsichtigt<br />

beschädigt wird. Als neue Wellenanlage<br />

verwende ich das robbe-Stevenrohr mit der<br />

Best.-Nr. 1442. Zur Abstützung des Stevenrohrs<br />

setzte ich zusätzlich ein dreieckiges,<br />

ca. 6 cm langes Zwischenstück ein, das ich<br />

aus 5-mm-ABS anfertigte. Nach einem entsprechenden<br />

Verspachteln und Verschleifen<br />

der Klebestellen erhielt das Unterwasserschiff<br />

an den entsprechenden Stellen noch<br />

einen neuen Lackauftrag.<br />

Um die Luftkühlung des Motors zu unterstützen,<br />

platzierte ich neben diesem einen<br />

kleinen PC-Lüfter (30 x 30 x 10 mm), der<br />

aus der Empfängerstromversorgung (BEC)<br />

gespeist wird.<br />

Last but not least musste die herstellerseitig<br />

montierte 27-MHz-AM-Anlage einer von mir<br />

auch in meinen anderen Modellen verwendeten<br />

40-MHz-FM-Anlage Platz machen.<br />

Als Fahrakku verwende ich einen zweizelligen<br />

Kokam-LiPo-Akku mit einer Kapazität<br />

von 2400 mAH, der gewichtsmäßig mit<br />

160 g noch 20 g unter dem Gewicht des<br />

zum Lieferumfang gehörenden Akkus liegt.<br />

Vor der ersten Probefahrt brauchte ich nur<br />

noch einen passenden Schiffspropeller<br />

zu montieren. Ausgehend von der relativ<br />

hohen Drehzahl des Motors entschied<br />

ich mich für eine bei Graupner unter der<br />

Best.-Nr. 2303.32 angebotene zweiflügelige<br />

Rennschraube mit einem Durchmesser von<br />

32,5 mm und einer Steigung von 28 mm<br />

(Faktor 0,85:1).<br />

beim Überfahren von Kreuzseen schwer<br />

beherrschbare Situationen ergaben. Somit<br />

kam ich um die Montage von Trimmklappen<br />

wohl nicht herum, da auch eine Verlagerung<br />

des Schwerpunktes durch Verschieben des<br />

Akkus keinen Erfolg zeigte.<br />

Da die im Fachhandel erhältlichen Trimmklappen<br />

nicht so ganz meinen Vorstellungen<br />

entsprachen, entschloss ich mich,<br />

diese selbst anzufertigen. Hinsichtlich des<br />

Trimmwinkels vertraute ich meinen Erfahrungen<br />

und sah von einer Verstellmöglichkeit<br />

ab. Ich legte mich auf eine Größe von<br />

28 x 22 mm (L x B) und einen Trimmwinkel,<br />

der optisch gerade noch wahrnehmbar ist,<br />

fest. Für die Herstellung verwendete ich die<br />

in Baumärkten erhältlichen Kunststoff-Winkelleisten.<br />

Die Klappen montierte ich dann<br />

in einem Abstand von 12 mm von der Kante<br />

des Spiegels.<br />

Bei der nächsten Probefahrt war die positive<br />

Wirkung der Klappen schon erkennbar, nun<br />

gleitet die VOLERE in allen Fahrstufen ruhig<br />

übers Wasser und bleibt dabei stets gut zu<br />

manövrieren. Die Motorisierung lässt das<br />

Modell absolut souverän erscheinen, der<br />

Motor schiebt kräftig an und die Gleitphase<br />

ist bereits nach kürzester Zeit erreicht.<br />

Bei unterschiedlicher Fahrweise, aber<br />

durchgehender Gleitfahrt, hat sich mit der<br />

erwähnten Antriebskombination eine Gesamtfahrzeit<br />

von etwa 8 min ergeben. Nach<br />

der Fahrt sind die Antriebskomponenten<br />

normal erwärmt, mit dem Ergebnis des Umbaus<br />

war ich nun rundum zufrieden.<br />

In der vorgestellten Version wiegt das Modell<br />

nun 1475 g, die Länge inkl. der Trimmklappen<br />

beträgt 587 mm, der Schwerpunkt<br />

liegt vom unteren Ende des Heckspiegels<br />

aus gesehen in einem Abstand von 245 mm<br />

in Richtung Bug.<br />

Nun trieb mich aber doch die Neugier, ich<br />

wollte wissen, wie schnell das <strong>Boot</strong> nun<br />

wirklich fährt. Zu diesem Zweck lieh ich mir<br />

von einem Modellbaufreund ein GPS-Gerät<br />

aus. Da das Garmin geko 110 g wiegt, war<br />

seine Mitnahme gerade noch vertretbar,<br />

allerdings waren wegen der veränderten<br />

Schwerpunktlage jetzt keine engeren Kurvenmanöver<br />

mehr möglich. Bei Glattwasser<br />

erreichte ich laut Display eine Höchstgeschwindigkeit<br />

von 29,2 km/h, nicht schlecht<br />

für einen Umbau mit diesen preislich recht<br />

überschaubaren Komponenten.<br />

Fahrerprobung<br />

Die ersten Versuche, die noch mit etwas<br />

„gebremstem Schaum“ erfolgten, ließen<br />

hinsichtlich des Fahrverhaltens keine Wünsche<br />

offen. Mutiger geworden, schob ich<br />

mehr Gas rein und musste feststellen, dass<br />

bei Volllast ein nicht unerhebliches Wippen<br />

um die Querachse auftrat und sich vor allem<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


RENNBOOTE<br />

Dieter Jaufmann<br />

„Wild Thing“<br />

von BK- Electr onics<br />

A<br />

uf der Suche nach einem neuen<br />

Projekt stieß ich auf die „Wild<br />

Thing“ von BK-Electronics. Besonders<br />

der Name (= Wildes Ding) machte<br />

mich damals ziemlich neugierig und so entschloss<br />

ich mich, gar nicht lange zu überlegen,<br />

sondern gleich zu handeln … sprich<br />

zu bestellen.<br />

Mit seinen Rumpfabmessungen von 950<br />

mm in der Länge und 270 mm in der Breite<br />

ist das wilde Ding nicht nur sehr transport-,<br />

sondern auch wartungsfreundlich, denn die<br />

500 x 180 mm große Deckelöffnung ermöglicht<br />

ein gutes Herankommen an alle Stellen<br />

im Rumpf und erleichtert so vor allem den<br />

Aufbau, wenn man zwei Antriebsmotoren<br />

montieren will.<br />

Als der Postbote mit dem großen Paket unterm<br />

Arm endlich bei mir klingelte, waren<br />

Neugier und Freude natürlich sehr groß und<br />

sofort wurde der Karton geöffnet. Bis auf die<br />

Naht machte der rot eingefärbte GfK-Rumpf<br />

einen sehr soliden Eindruck. Die Naht ist<br />

leider sehr grob geraten und musste auf jeden<br />

Fall noch etwas nachgearbeitet werden.<br />

Nach etwas Schleif- und Spachtelarbeit entsprach<br />

diese Stelle dann schon eher meinen<br />

Vorstellungen und im Anschluss konnte<br />

ich den Rumpf gleich noch für die später anstehende<br />

Lackierung vorbereiten. Die Wahl<br />

der Farbe fiel diesmal auf ein schlichtes<br />

Hellblau mit einigen Schriftzügen, die zu<br />

guter Letzt noch mit einer Schicht Klarlack<br />

geschützt wurden.<br />

Im nächsten Schritt ging es mit dem Innenaufbau<br />

weiter.<br />

Natürlich kommt bei einem Katamaran immer<br />

sofort die Frage auf, ob man nur einen<br />

Motor vorsieht oder doch lieber zwei<br />

Aggregate verbaut. Dies ist und bleibt eine<br />

persönliche und zum größten Teil natürlich<br />

auch eine finanzielle Frage, schließlich<br />

muss man bei einer zweimotorigen Variante<br />

fast alle Antriebskomponenten doppelt<br />

anschaffen. Obwohl ich fast immer zu zwei<br />

Motoren in einem Kat tendiere, entschied<br />

ich mich diesmal, bereits vorhandene Hardware<br />

zu nutzen und deshalb nur einen<br />

Motor zu verbauen. Bei diesem handelt es<br />

sich um eine etwas ältere Variante, nämlich<br />

einen Plettenberg 355/37/4, der vielleicht<br />

in naher Zukunft durch einen bürstenlosen<br />

Motor ersetzt wird. Da der „Motorenoldie“<br />

andererseits zum Rumliegen viel zu schade<br />

ist und natürlich über ausreichend Leistung<br />

verfügt, kam er nun bei diesem Projekt zum<br />

Einsatz. Neben dem Pletti brauchte ich natürlich<br />

noch eine Antriebs- und Ruderanlage<br />

nebst einigen Kleinigkeiten, die ich bei<br />

H&M auf die Bestellliste setzte.<br />

Der Einbau aller Komponenten gestaltet<br />

sich dann relativ einfach. Zunächst wird<br />

die Strut-Ruderanlage mittig am Heckspiegel<br />

befestigt und die Wellendurchführung<br />

so gewählt, dass der Motor unter dem<br />

Deckel seinen optimalen Platz findet. Den<br />

Motorträger baute ich mir aus 3-mm-Alu<br />

selber. Natürlich bieten auch viele Hersteller<br />

bereits fertige GfK-Motorträger an, aber<br />

letztendlich heißt unser Hobby ja immer<br />

noch Modell-„bau“, so dass ich gerne auch<br />

noch einmal etwas selber mache. Nach<br />

dem Anpassen aller Komponenten muss<br />

noch das Stevenrohr mit dem Rumpf an<br />

der Durchführung verklebt werden. Die<br />

Kraftübertragung von der 5-mm-Motorwelle<br />

zur 4,76-mm-Flexwelle übernimmt eine<br />

Spannzangenkupplung.<br />

Das Lenkservo platzierte ich im hinteren<br />

Bereich des Rumpfes in gerader Flucht zum<br />

Ruder, die Anlenkung übernimmt ein 2-mm-<br />

Federstahldraht mit Kugelkopfanlenkungen<br />

an beiden Enden.<br />

Die Kühlwasseraufnahme erfolgt durch zwei<br />

4-mm-Messingröhrchen am Heck des Mo-<br />

34<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


„Abflug“ selbstständig machen können.<br />

Für den schlimmsten Fall der Fälle ist auch<br />

noch ein Auftriebskörper im Rumpf anzuraten.<br />

Hierfür schnitt ich eine „Schwimmnudel“<br />

in kleinere Stücke, die anschließend im<br />

Rumpfinneren platziert wurden.<br />

So war der Aufbau im Großen und Ganzen<br />

ziemlich schnell abgeschlossen und es<br />

konnte ohne Verzögerungen ans Gewässer<br />

zur ersten Testfahrt gehen.<br />

dells. Ein Kühlkreislauf ist für die Mantelkühlung<br />

des Motors zuständig, der zweite versorgt<br />

den Steller und die Bürstenkühlung.<br />

Neben der Wasserkühlung spendierte ich<br />

dem Motor auch noch einen 40 x 40 mm<br />

großen PC-Lüfter, der direkt auf den Bereich<br />

der Kohlebürsten bläst. Die elektische<br />

Energie stammt aus zwei 5s-LiPo-Packs,<br />

von denen jeweils einer in jedem Rumpf mittels<br />

Klettschlaufen fest in Position gehalten<br />

wird. Das ist sehr wichtig, damit die Akkus<br />

sich nicht einmal bei einem ungewollten<br />

Probefahrt<br />

Am See wurden die zwei 5s Kokams mit<br />

4.000 mAh (30 C) in Reihe geschaltet und in<br />

den beiden Haltern befestigt. Den Schwerpunkt<br />

stellte ich so auf ca. 1/3 vom Heck<br />

aus gemessen ein. Nun noch mit Cellpack<br />

den Deckel wasserdicht abgeklebt und das<br />

Modell ins nasse Element entlassen. Mit nur<br />

etwas Gas ging es in Richtung Seemitte,<br />

wo der Gasknüppel zügig bis zum Anschlag<br />

vorgedrückt wurde. Der 54er-Graupner-Carbon-Prop<br />

beschleunigt das <strong>Boot</strong> innerhalb<br />

weniger Meter auf Topspeed und ohne zu<br />

wippen zog das wilde Ding die erste Gerade<br />

hoch. Die ersten Kurven nahm ich noch<br />

etwas zaghaft mit zurückgenommenem<br />

Gasknüppel, aber mit immer mehr zunehmendem<br />

Vertrauen wurden die Kurven nach<br />

und nach immer schneller und zum anderen<br />

auch immer enger genommen. Die brachiale<br />

Leistung des Plettenbergmotors reicht<br />

aus, um die „Wild Thing“ aus dem Stand heraus<br />

aus dem Wasser springen zu lassen.<br />

Nach einigen wilden Minuten ging es dann<br />

wieder zurück an den Steg, um den Innenraum<br />

auf Wassereinbruch zu kontrollieren.<br />

Wie es sich gehört, war hier alles trocken<br />

und die Temperatur der Komponenten befand<br />

sich im dunkelgrünen Bereich. Also<br />

kann man durchaus noch ein bißchen was<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012<br />

35


nachlegen, und so montierte ich für die<br />

nächste Testrunde einen 57er-Graupner-<br />

Prop am Wellenende. Mit ihm wurde die<br />

„Wild Thing“ noch mal um einiges giftiger<br />

in der Beschleunigung und in der V max auf<br />

der Geraden. Trotzdem zeigte sie weiterhin<br />

sehr sichere Fahreigenschaften und keine<br />

Anzeichen eines anstehenden Abflugs, der<br />

größere Prop spiegelte sich lediglich in der<br />

deutlichen Temperaturerwärmung des Antriebs<br />

wieder.<br />

Fazit<br />

Die „Wild Thing“ von BK-Electronics ist ein<br />

wirklich schönes Rennboot mit guten Fahreigenschaften.<br />

Auch bei etwas rauem Wasser<br />

lässt sie sich noch immer gut mit Vollgas<br />

fahren und springt gut und vor allem sicher<br />

über die Wellen. Das ist nicht ganz unwichtig,<br />

denn was bringt einem das schnellste<br />

Rennboot, wenn es am Ende jeder Geraden<br />

spektakulär abfliegt? Der rechteckig geschnittene<br />

Deckel erleichtert ein schnelles<br />

und sicheres Abkleben, die großzügige Öffnung<br />

ermöglicht ein gutes Herankommen<br />

an die verbauten Komponenten. Mit dem<br />

von mir eingesetzten Motor sind natürlich<br />

keine Geschwindigkeiten im dreistelligen<br />

Bereich erreichbar, wer so etwas vorhat,<br />

findet aber heutzutage genügend geeignete<br />

BL-Motoren, mit denen das ohne weiteres<br />

möglich ist. Wie so oft, ist das mal wieder<br />

nur eine Frage, wie viel Geld man letztlich<br />

für so ein Projekt ausgeben möchte.<br />

Ach ja, und falls Sie sich über die Schreibweise<br />

des Modellnamens auf dem Modell<br />

gewundert haben … das war natürlich Absicht!<br />

Eine hervorragende Möglichkeit, um<br />

mit Kollegen und Zuschauern ins Gespräch<br />

zu kommen …<br />

Bezugsquelle: www.bk-electronics.com<br />

36<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


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Motorschiffe<br />

Beschaffung weiterer Unterlagen<br />

Wie schon in Teil 1 erwähnt, hatte ich mich<br />

viele Jahre nicht mehr um zusätzliche Unterlagen<br />

für das Schiff bemüht. Erst im<br />

Herbst 2006, als ich bei einem Besuch in<br />

der Buchabteilung des Auswanderermuseums<br />

in Bremerhaven auf zwei Bücher<br />

von Harald Focke mit dem Titel „Mit dem<br />

Lloyd nach New York“ stieß, erwachte wieder<br />

mein Interesse an der EUROPA. In den<br />

Büchern lässt der Autor ehemalige Besatzungsmitglieder<br />

und Passagiere der Schiffe<br />

BERLIN, BREMEN und EUROPA zu Wort<br />

kommen. Sie berichten über die Schiffe, das<br />

Leben an Bord und wie sie die Überfahrten<br />

bei schönem und bei schlechtem Wetter erlebt<br />

haben. Über die Frau eines inzwischen<br />

verstorbenen Bekannten, der als Konditor<br />

an Bord der BREMEN fuhr und auch in<br />

einem der Bücher über seine Erlebnisse<br />

berichtete, erhielt ich Kontakt zum Autor<br />

der o. a. Bücher. Dieser wiederum gab mir<br />

die Adresse eines Sammlers von Schiffsbildern<br />

des Norddeutschen Lloyd. Dieser<br />

berichtete mir, dass in Holland gerade ein<br />

Buch herausgekommen sei mit dem Titel<br />

„KUNGSHOLM – EUROPA – COLUMBUS<br />

C“. Zu diesem Buch hatte er einige seiner<br />

Bilder beigesteuert. Das Buch ist in holländischer<br />

Sprache erschienen, einer Sprache,<br />

derer ich leider nicht mächtig bin. Doch<br />

ich mich telefonisch an den holländischen<br />

Verleger. Dieser half mir insofern weiter, als<br />

ich von ihm die Telefonnummer des Buchautors,<br />

Dr. Nico Guns, erhielt. Dieser sehr<br />

hilfsbereite und am Modellbau interessierte<br />

Mann vermittelte mich weiter an den Archivar<br />

der Bauwerft. Anfangs war ich sehr<br />

skeptisch, war doch eine frühere schriftliche<br />

Anfrage an die Werft ohne Antwort geblieben.<br />

Umso erfreulicher war die jetzige, telefonische<br />

Reaktion. Ich wurde lediglich gefragt,<br />

was ich haben möchte und auf meine<br />

vorsichtige Frage nach den Kosten erhielt<br />

ich die Antwort: „Das kostet nix“.<br />

In der nächsten Zeit erhielt ich mehrere<br />

Sendungen mit vielen Übersichts- und Detailzeichnungen<br />

vom Bau des Originals.<br />

Später bekam ich noch viele Detailfotos von<br />

dem Marinemaler Jochen Sachse, der auf<br />

der EUROPA an zwei Kreuzfahrten teilgenommen<br />

hatte. Weiterhin erhielt ich von der<br />

Firma Schat-Davit in Holland mir bislang<br />

noch fehlende Zeichnungen von den <strong>Boot</strong>sdavits<br />

und den zugehörenden Winden. Mit<br />

diesen Unterlagen war es mir möglich, ein<br />

weitgehend korrektes Modell im Maßstab<br />

1:100 anzufertigen.<br />

Rumpfbau<br />

TEIL 2<br />

19<br />

sind glücklicherweise sämtliche Bildunterschriften<br />

sowie manche Zitate in Englisch,<br />

einige sogar in Deutsch gehalten.<br />

Als ich dieses sehr umfangreiche und informative<br />

Buch mit vielen Fotos schließlich<br />

in Händen hatte, glaubte ich ausreichend<br />

Unterlagen zu haben, um mit dem Bau des<br />

Modells beginnen zu können. Im November<br />

2007 erfolgte schließlich die Kiellegung.<br />

Zunächst ging es zügig voran, doch bei der<br />

Anfertigung von Ausrüstungsgegenständen<br />

war infolge mangelnder Unterlagen wieder<br />

Schluss. Sämtliche vorhandenen Fotos, sowohl<br />

meine eigenen als auch die im Buch,<br />

zeigten entscheidende Partien nicht. Guter<br />

Rat war wieder einmal teuer und so wandte<br />

Der Rumpf entstand nach dem Naval-Plan<br />

in der üblichen Spantbauweise über Kopf<br />

auf einem ausreichend großen Hellingbrett.<br />

Die Spanten sind aus 4 mm starkem Abachisperrholz<br />

ausgesägt, die Längsstringer<br />

aus Kiefernholzleisten und die Beplankung<br />

wiederum aus Abachiholz. Die dafür erforderlichen<br />

Leisten habe ich auf meiner kleinen<br />

Kreissäge selbst ausgesägt, sie sind<br />

ca. 1,5 m lang, 3 mm stark und zwischen<br />

4 und 10 mm breit, je nach Erfordernis der<br />

Rundungen am Rumpf. Lediglich die äußersten<br />

Enden von Bug und Heck sind in<br />

Schichtbauweise entstanden. Noch vor<br />

dem Beplanken des Rumpfes hatte ich die<br />

Schlingerkiele, die beiden Stevenrohre, den<br />

Ruderkoker und die Ruderhacke eingebaut.<br />

Nach dem ersten groben Schleifen der Beplankung<br />

erfolgte die Beschichtung des<br />

Unterwasserschiffs mit Glasgewebe und<br />

Epoxidharz. Erst nach dem Aushärten der<br />

Beschichtung nahm ich den Rumpf vom<br />

Hellingbrett.<br />

Aus Beobachtung von Passagierschiffsmodellen<br />

anderer Modellbauer und aus diversen<br />

Bauberichten wusste ich, dass Passagierschiffe<br />

als Fahrmodelle problematisch<br />

sind: Der hohe Rumpf und die hohen, meist<br />

zu schweren Aufbauten lassen die Modelle<br />

leicht topplastig werden, so dass oft durch<br />

ein unter dem Rumpf hängendes Ballastgewicht<br />

eine ausreichende Schwimmstabilität<br />

erzeugt werden muss. Dies wollte ich auf<br />

alle Fälle vermeiden und daher versuchte<br />

ich von Anfang an so leicht wie möglich zu<br />

bauen, ohne dabei die notwendige Festigkeit<br />

außer Acht zu lassen.<br />

Noch vor Baubeginn musste ich festlegen,<br />

wie ich an die Inneneinrichtung herankom-<br />

38 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


Richard Wagner<br />

HAPAG -LLOYD KREUZFAHRTSCHIFF<br />

EUROPA<br />

men könnte und welche Teile abnehmbar<br />

sein müssten. Ich entschloss mich, die gesamten<br />

Aufbauten abnehmbar zu machen,<br />

die horizontale Trennung sollte zwischen<br />

Oberdecksaufbauten und Verandadeck<br />

erfolgen. Dies bot sich regelrecht an, da<br />

an beiden Seiten und achtern das<br />

Verandadeck die Oberdecksaufbauten<br />

um ca. 3 mm überragt<br />

und die Trennung an diesen<br />

Stellen nicht sichtbar wäre.<br />

Schwieriger war das Vertuschen<br />

der Trennlinie im<br />

Frontbereich, denn hier steht<br />

das Verandadeck nicht über.<br />

Hier half später ein Handlauf<br />

an der Unterkante des Decks, der über die<br />

gesamte Frontseite verläuft und die Trennlinie<br />

optisch verschwinden lässt. Ebenfalls<br />

festzulegen waren die Positionen für den<br />

Ein-/Ausschalter der elektrischen Anlage<br />

sowie für die Ladebuchse der Batterien.<br />

Hier bot sich das im Heckbereich befindliche<br />

Außenschwimmbad an. Das gesamte<br />

Schwimmbecken mit Umrandung musste<br />

herausnehmbar sein, damit darunter<br />

Schalter und Ladebuchse ihren Platz finden<br />

konnten.<br />

Zurück zum Rumpfbau. Die Decks im<br />

Vor- und Achterschiff bestehen aus 2-mm-<br />

Fertig aufgestelltes<br />

Spantengerippe<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 39


Unter dem Swimming-Pool<br />

auf dem Achterdeck ...<br />

… verbergen sich Schalter und Ladebuchse<br />

relativ frühen Bauzustand ganze Abschnitte<br />

einschließlich Anstrich komplett fertig stellen,<br />

da ich beim weiteren Bau nicht mehr<br />

daran gekommen wäre. Als Ergebnis fing<br />

ich an, Kleinteile herzustellen, die sonst erst<br />

gegen Ende des Baus gemacht worden wären.<br />

Es waren dies Poller, Leinentrommeln,<br />

Verholwinden, Türen aus Mahagoniholz<br />

und auch die Ankerwinde, obwohl ich bei<br />

dieser noch Zeit gehabt hätte. So kam es<br />

zum Kontakt zum Buchautor, zur Bauwerft<br />

und zu den umfangreichen Sendungen<br />

mit Originalwerftplänen. Es war zwar keine<br />

spezielle Zeichnung der Ankerwinde dabei,<br />

doch auf mehreren anderen Zeichnungen<br />

waren Teile derselben dargestellt, ausreichend,<br />

um ein genaues Modell davon zu<br />

bauen. Diese Pläne, vielfach in größerem<br />

Maßstab als 1:100, halfen mir sehr beim<br />

weiteren Bau des Modells. Verwirrung gab<br />

es allerdings bei den Generalplänen, die mit<br />

dem Maßstab 1:100 gekennzeichnet waren.<br />

Maßangaben auf anderen Zeichnungen<br />

stimmten nicht mit den Maßen auf den<br />

1:100er-Plänen überein. Nach längerem<br />

Vergleichen und Nachrechnen fand ich heraus,<br />

dass alle Pläne, auf denen der Maßstab<br />

1:100 angegeben war, in Wirklichkeit<br />

im Maßstab 1:108,25 gehalten waren. Dies<br />

war aber das einzige kleinere Problem mit<br />

den Werftzeichnungen.<br />

All den Personen, die mir bei der Beschaffung<br />

von zusätzlichen Bauunterlagen halfen,<br />

an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön.<br />

Die Aufbauten<br />

Zu den Aufbauten gehören das Verandadeck,<br />

das Brückendeck und darüber das<br />

Obere Sonnendeck. Das Verandadeck hat<br />

an der Front und an den Seiten große Fens-<br />

Achterdeck, darunter Ruderservo<br />

und Ruderanlenkung<br />

Sperrholz, die Schanzkleider aus dünnem<br />

Weißblech und die Wände der Oberdecksaufbauten<br />

aus dünnen Leiterplatten bzw.<br />

Alublech. Die Fenster habe ich jeweils vor<br />

dem Anbringen der Seitenteile mit Metall-<br />

Laubsägeblättern der Stärke 5/0 ausgesägt<br />

und anschließend mit feinen Feilen nachbearbeitet.<br />

Erst als dieser Bauzustand erreicht<br />

war, wurde der Rumpf vollständig beschichtet<br />

und anschließend geschliffen, gespachtelt,<br />

geschliffen usw. Verglast mit durchsichtigem<br />

Kunststoff wurden die Fenster erst<br />

nach dem letzten Anstrich.<br />

Beim weiteren Aufbau am Achterschiff<br />

machte ich, der ich bis dahin überwiegend<br />

Kriegsschiff- und Schleppermodelle gebaut<br />

hatte, eine neue Erfahrung. Ich musste im<br />

Die erste Probefahrt noch während der Bauphase<br />

40 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


ter und achtern große hölzerne und verglaste<br />

Türen, die zum offenen Deck führen.<br />

Auf diesem Deck stehen außerdem Davits<br />

mit den am weitesten achtern platzierten<br />

Rettungsbooten, zwei große Niedergänge<br />

führen zum Außenschwimmbad.<br />

Die Frontseite und die Seitenwände bestehen<br />

wie beim Oberdeck und allen anderen<br />

Decks aus Leiterplatten und Alu-Blech,<br />

während die Decks selbst aus 2-mm-<br />

Sperrholz gefertigt sind. Gebaut ist das Verandadeck<br />

über einem möglichst leichten<br />

Holzgerippe. Ähnlich aufgebaut ist das darüber<br />

befindliche Sonnen- bzw. <strong>Boot</strong>sdeck.<br />

Auf diesem Deck befinden sich neben den<br />

Aufbauten offene und geschlossene Promenadengänge<br />

sowie auf den Decksschrägen<br />

die <strong>Boot</strong>saussetzvorrichtungen für fast alle<br />

<strong>Boot</strong>e. Das achtern befindliche offene Deck<br />

wird eingerahmt von ca. 2,5 m hohen verglasten<br />

Windschutzwänden.<br />

Alle Decks, die keine reinen Arbeitsdecks<br />

sind, sowie die Promenadengänge sind<br />

holzbeplankt, alle anderen Decksflächen<br />

sind gestrichen. Die Beplankung am Modell<br />

erfolgte mit Leisten aus Kirschbaumfurnier.<br />

Für sämtliche Türen hingegen verwendete<br />

ich Mahagonifurnier, das, obwohl großporiger,<br />

mir für diese Zwecke am geeignetsten<br />

erschien.<br />

Über dem Sonnendeck befindet sich das<br />

Brückendeck mit der Navigationsbrücke,<br />

Wohnräumen für die Schiffsoffiziere, Oberlichtern,<br />

Lüfterräumen und dem achteren<br />

Schornstein.<br />

Auf dem Oberen Sonnendeck stehen der<br />

vordere, blinde Schornstein, Oberlichter,<br />

Lüfterräume und der Magnetkompass.<br />

Die beiden voluminösen Schornsteine<br />

habe ich mit Glasgewebe und Epoxidharz<br />

um einen Holzkern laminiert, wobei der<br />

vordere Schornstein etwas größer ist als<br />

der achtere. Das im vorderen befindliche<br />

Lüftungsgitter ist ein Ätzteil aus Messing,<br />

das mir ein befreundeter Modellbauer angefertigt<br />

hat.<br />

Die <strong>Boot</strong>e<br />

Beim Betrachten von Bildern der Passagierschiffe<br />

aus der Zeit bis in die 1960er-Jahre<br />

fallen besonders die vielen Rettungsboote<br />

auf. Nach dem Untergang der TITANIC<br />

sollte für jede Person an Bord ein Platz in<br />

einem Rettungsboot vorhanden sein. Auch<br />

die von mir nachgebaute EUROPA hatte<br />

eine Vielzahl an Rettungsbooten an Bord.<br />

Es waren insgesamt 16 <strong>Boot</strong>e, aber zusätzlich<br />

auch noch 16 aufblasbare Rettungsinseln<br />

mit einem Fassungsvermögen von je<br />

20–25 Personen.<br />

An Bord der KUNGSHOLM gab es anfangs<br />

zwei kleine offene Motorboote für je 46 Personen,<br />

zwei große offene Motorboote für je<br />

74 Personen, vier Motorboote mit Aufbau<br />

für je 60 Personen und acht offene Rettungsboote<br />

mit Handantrieb, sog. Fleming-<br />

<strong>Boot</strong>e, für je 99 Personen. Insgesamt hätten<br />

1272 Personen einen Platz in einem <strong>Boot</strong><br />

gefunden, ausreichend für die bei der Indienststellung<br />

vorgesehenen 355 Besatzungsmitglieder<br />

und bei einer maximalen<br />

Passagieranzahl von 820. Außerdem erhielt<br />

die KUNGSHOLM noch 14 Rettungsflöße<br />

für je 22 Personen. Damit war den damaligen<br />

Sicherheitsbestimmungen Genüge<br />

getan. <strong>Boot</strong>e und Rettungsflöße waren aus<br />

Aluminium gebaut.<br />

Als ich die EUROPA im September 1981<br />

zum letzten Mal sah, waren nur noch vier<br />

der ursprünglich acht Fleming-<strong>Boot</strong>e und<br />

drei Rettungsflöße an Bord. Alle anderen<br />

<strong>Boot</strong>e waren in der Zwischenzeit durch moderne<br />

Kunststoffboote mit Motorantrieb, die<br />

Flöße durch aufblasbare Rettungsinseln ersetzt<br />

worden.<br />

Bei meinem Modell nahm der Bau der<br />

<strong>Boot</strong>saussetzvorrichtungen und der <strong>Boot</strong>e<br />

selbst etwa 1/3 der Gesamtbauzeit in Anspruch.<br />

Die Schat- oder genauer gesagt<br />

die Schwerkraftdavits bestehen aus zwei<br />

Teilen, dem festen und dem beweglichen<br />

Teil. Die Davits sind, wie könnte es auch anders<br />

sein, unterschiedlich je nach <strong>Boot</strong>styp<br />

und Aufstellungsort. Die Seitenwangen der<br />

festen Teile ätzte mir der schon erwähnte<br />

Modellbaufreund, was mir doch einige Zeit<br />

ersparte. Die Umrandung der Laufbahnen<br />

und der Streben erfolgte mit Streifen aus<br />

0,15 mm starkem Blech, für Ösen diente 0,3<br />

mm starker Messingdraht.<br />

Für die beweglichen Schwenkarme habe<br />

ich mir Muster gefertigt, diese mit Silikonkautschuk<br />

abgeformt und in den Formen die<br />

erforderliche Anzahl mit Epoxidharz gegossen.<br />

Genauso verfuhr ich mit den Seilrollen<br />

und den vielen anderen Kleinteilen, wie z. B.<br />

den <strong>Boot</strong>s- und Ladewinden.<br />

Auch für die <strong>Boot</strong>e selbst habe ich, wo immer<br />

möglich, Silikonformen hergestellt und<br />

darin die <strong>Boot</strong>srümpfe, Inneneinrichtungen<br />

und Aufbauteile aus Epoxidharz laminiert<br />

bzw. gegossen. Sofern die Wandungen<br />

nicht zu dick sind und auch nicht zu viel<br />

Harz verarbeitet wird, spart man auch viel<br />

Gewicht. Überflüssiges Gewicht gerade in<br />

dieser Höhe am Modell würde sich besonders<br />

ungünstig auf das Fahrverhalten auswirken.<br />

Die Holztreppen<br />

Der Bau von Treppen aus Metall im Maßstab<br />

1:100 stellt für mich kein Problem dar,<br />

doch die sichtbaren Treppen auf der EU-<br />

ROPA waren aus tropischem Holz gefertigt,<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 41


wahrscheinlich Teak oder Mahagoni. Da ich<br />

auf dem Modell aber keine braun gestrichenen<br />

Metalltreppen haben wollte, musste<br />

ich mich näher mit dem Bau von hölzernen<br />

Treppen befassen. Als Ausgangsmaterial<br />

diente mein Vorrat an Mahagoniholz,<br />

aus dem ich Leisten von 3 mm Breite und<br />

0,6 mm Stärke auf meiner Tischkreissäge<br />

schnitt. Die Abmessungen einer hölzernen<br />

Treppe in unserem Haus übertrug ich auf<br />

die Schiffstreppen.<br />

Gebaut habe ich die Treppen in einer Schablone<br />

mit Ausschnitten zum Halten der<br />

Seitenwangen und Schrägen für die Trittstufen.<br />

Zwischen die Seitenwangen wurden<br />

mit Holzleim die Trittstufen geklebt, wobei<br />

kleine Abstandsklötzchen für gleichmäßige<br />

Tritthöhen sorgten. Schwierig war der Bau<br />

nicht, aber zeitaufwendig, denn die Trittstufen<br />

mussten alle auf 1/10 mm Genauigkeit<br />

abgelängt werden. Behandelt mit farblosem<br />

Glanzlack, sind die Treppen kleine, aber<br />

auffallende Bauteile.<br />

Die Schwimmbäder<br />

Auf der MS EUROPA gab es drei Schwimmbäder,<br />

zwei für die Passagiere und eines<br />

für die Besatzung. Von den für die Passagiere<br />

bestimmten Bädern befand sich<br />

eines unter Deck im Vorschiff auf Höhe der<br />

Wasserlinie, das andere an Oberdeck im<br />

Achterschiff mit den Abmessungen von 8,1<br />

m x 3,85 m, das für die Besatzung auf der<br />

Back mit den Maßen von 6,0 m x 2,35 m.<br />

Dieses Becken war abbaubar, kam auch<br />

erst bei der EUROPA an Bord und erhielt<br />

den Platz vor den Ladewinden.<br />

Auf dem Modell ist wie erwähnt das achtere<br />

Schwimmbad herausnehmbar.<br />

Elektrische Anlage<br />

Die Energiequelle des Modells bilden zwei<br />

in Reihe geschaltete 6-V-Bleiakkus von je<br />

7,2 Ah Kapazität. Über ein BEC werden<br />

sowohl der Empfänger, das Ruderservo,<br />

ein Servoverzögerungsbaustein sowie der<br />

Drehzahlsteller mit Strom versorgt. Durch<br />

den Verzögerungsbaustein wird die Ruderbewegung<br />

auf eine Zeitdauer von 2,5 sec<br />

von Endlage zu Endlage verlangsamt, ein<br />

Wert, der nicht unbedingt originalgetreu ist,<br />

doch für ein großes Modell mit ruhigen Bewegungen<br />

angebracht ist, wobei die Steuerfähigkeit<br />

nicht eingeschränkt wird.<br />

Für den Antrieb sorgen zwei Motoren, die<br />

in ihrem früheren Leben einmal Drucker<br />

angetrieben haben. Über zwei Vierblattpropeller<br />

von 50 mm Durchmesser bringen sie<br />

die EUROPA auf eine Geschwindigkeit von<br />

3,1 kn, entsprechend 31 kn beim Original,<br />

eine Geschwindigkeit, die das Vorbild nie<br />

erreicht hatte.<br />

Die KUNGSHOLM hatte während ihrer<br />

ganzen Dienstzeit Dreiblattpropeller, wann<br />

die EUROPA auf die späteren Vierblattpropeller<br />

umgerüstet wurde, konnte ich leider<br />

noch nicht in Erfahrung bringen.<br />

Das Fahrverhalten<br />

Besonders gespannt war ich auf das Fahrverhalten<br />

des Modells nach dessen Fertig-<br />

Das Modell der EUROPA<br />

läuft in den Hafen ein<br />

42 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


fuhr problemlos, allerdings riss die Leine<br />

der Nationalflagge und bei einer heftigen<br />

Böe von querab krängte es stärker als gewünscht.<br />

Ich zog es daher vor, die Fahrt<br />

nicht zu sehr auszudehnen.<br />

Inzwischen hat die EUROPA bei besseren<br />

Wetterbedingungen diverse Fahrten absolviert.<br />

Dank ihrer farbenfrohen Lackierung<br />

zieht sie dabei immer die Aufmerksamkeit<br />

der Zuschauer auf sich.<br />

T E C H N I S C H E D AT E N<br />

Original<br />

stellung. Vorangegangene Schwimmproben<br />

mit dem zwar ausgerüsteten, aber noch<br />

nicht ganz fertigen Modell zeigten, dass<br />

ca. 6 kg Ballast nötig sein würden, um es<br />

auf den erforderlichen Tiefgang von 8 cm<br />

zu bringen. Erste, einfache Tests zur Prüfung<br />

der Stabilität waren ermutigend, aus<br />

erzwungener Schräglage von ca. 30 Grad<br />

richtete sich das Modell schnell auf. Das<br />

Bemühen nach möglichst leichtem Bauen<br />

hatte sich also gelohnt.<br />

Modell<br />

Länge ü. a. 182,88 m 183,0 cm<br />

Breite 23,5 m 23,5 cm<br />

Tiefgang 8,0 m 8,0 cm<br />

Rauminhalt<br />

21.514 BRT<br />

Verdrängung<br />

20 kg<br />

Leistung<br />

18.300 PS<br />

Geschwindigkeit 21,2 kn 3,1 kn<br />

Passagiere max. 843<br />

Besatzung 418<br />

Unterscheidungssignal DDQH<br />

Die erste Probefahrt bei wenig Wind war<br />

erfolgreich. Die Geschwindigkeit war ausreichend<br />

und das Steuerverhalten entsprach<br />

meinen Vorstellungen, selbst bei höchster<br />

Geschwindigkeit und Hartruderlage krängte<br />

das Modell nur wenig.<br />

Bei einem privaten Schiffsmodellbauertreffen<br />

machte die EUROPA ihre Indienststellungsfahrt<br />

bei keineswegs idealen Bedingungen:<br />

Es schien zwar die Sonne, doch<br />

es wehte ein sehr starker Wind. Das Modell<br />

Literaturliste<br />

Focke, Harald, Bremens letzte Liner, Verlag H. M.<br />

Hauschild GmbH, Bremen 2002<br />

Focke, Harald, Mit dem Lloyd nach New York, Verlag<br />

H. M. Hauschild GmbH, Bremen 2004<br />

Focke, Harald, Im Liniendienst auf dem Atlantik, Verlag<br />

H. M. Hauschild GmbH, Bremen 2006<br />

Guns, Nico, Kungsholm – Europa – Columbus C, Een<br />

international schip, Van Soeren & Co, Amsterdam<br />

2005<br />

Hapag-Lloyd AG, Unser Feld ist die Welt, 150 Jahre<br />

Hapag-Lloyd 1847–1997, Hamburger Abendblatt,<br />

Hamburg 1997<br />

Heine, Frank, Lose, Frank, Die großen Passagierschiffe<br />

der Welt, Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg<br />

2010<br />

Kludas, Arnold, Die deutschen Schnelldampfer,<br />

BREMEN und EUROPA – Ausklang einer Ära, in:<br />

Deutsches Schiffahrtsarchiv 11/1988, Ernst Kabel<br />

Verlag GmbH, Hamburg 1988<br />

Kludas, Arnold, Die Geschichte der Deutschen Passagierschiffahrt,<br />

Bd. I–V, Weltbildverlag GmbH, Augsburg<br />

1994<br />

Kludas, Arnold, Die Schnelldampfer BREMEN und<br />

EUROPA, Höhepunkt und Ausklang einer Epoche,<br />

Koehlers Verlagsgesellschaft, Hamburg 1996<br />

Mielke, Otto, Schnelldampfer „Europa“, Allen Stürmen<br />

zum Trotz, in SOS Schicksale Deutscher Schiffe,<br />

Arthur Moewig Verlag, München 1953<br />

Nordsee-Zeitung, diverse Berichte über MS EUROPA<br />

und COLUMBUS C, Bremerhaven 1980/81<br />

Schneider, Gerd-Dietrich, Das Ereignis – die neue<br />

EUROPA, in Koehlers Flottenkalender<br />

Flottenkalender 1982, Koehlers Verlagsgesellschaft,<br />

Herford 1981<br />

Witthöft, Hans Jürgen, Norddeutscher Lloyd, Koehlers<br />

Verlagsgesellschaft mbH, Herford 1973<br />

Witthöft, Hans Jürgen, MS EUROPA, Zu den<br />

schönsten Plätzen der Welt, Koehlers Verlagsgesellschaft<br />

mbH, Herford 1979<br />

EUROPA passiert Feuerschiff DONAU<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 43


Motorschiffe<br />

SERIE: FISCHEREISCHIFFE DER DDR<br />

Bild 1: Atlantik-Fabriktrawler Typ 488 und 17-m-Kutter.<br />

Quelle: Repro aus [2], Seite 94<br />

Dr. G. Miel<br />

Der 17-m-Kutter vom Typ D<br />

Mit dem 17-m-Holzkutter vom Typ D<br />

beginnt eine Artikelreihe über<br />

ausgewählte Fischereischiffe der<br />

DDR, wobei sowohl die Vorbilder als auch<br />

entsprechende Modelle vorgestellt werden<br />

sollen. Der Autor möchte damit den Lesern<br />

eine Schiffbauepoche ins Gedächtnis zurückrufen,<br />

die für den Bau eigener Modelle<br />

durchaus neue Anregungen geben kann.<br />

Bei der Fülle des Materials für ein solches<br />

Thema steht am Anfang immer die sinnvolle<br />

Begrenzung auf das Machbare. Für die Auswahl<br />

der Modelle stellte sich der Autor daher<br />

folgende Aufgaben:<br />

1. Es werden wichtige und in großer Serie<br />

gebaute Schiffstypen des Zeitraums 1945<br />

bis 1990 ausgewählt, die stellvertretend für<br />

bestimmte Entwicklungsabschnitte stehen.<br />

2. Für den jeweiligen Schiffstyp soll eine<br />

Planzeichnung mit Spantenriss vorhanden<br />

sein, damit der Modellnachbau möglich ist.<br />

3. Der Schiffstyp wird mit Fotos vom Original<br />

und von vorhandenen Modellen vorgestellt,<br />

damit der Leser eine gute Vorstellung<br />

für eventuelle eigene Nachbauvorhaben<br />

erlangt.<br />

4. Durch die Begrenzung der Zahl der Modelle<br />

auf das Wesentliche, dargestellt in<br />

einem überschaubaren Umfang, erhebt<br />

die Artikelreihe von vorneherein nicht den<br />

Anspruch auf Vollständigkeit. Hat ein Modellbauer<br />

„sein“ Modell für das nächste<br />

Bauvorhaben gefunden, beginnt die Materialsammlung<br />

eigentlich erst so richtig. Auf<br />

Literatur und Museen wird daher ausdrücklich<br />

verwiesen.<br />

5. Die Modelle werden in dieser Reihe geordnet<br />

nach der Größe des Originals vorgestellt,<br />

nicht chronologisch. Es sind Modelle<br />

dabei, deren Bauaufwand überschaubar ist,<br />

Bild 2: Modell SAS 94 von R. Maurer, Ammern<br />

aber auch solche, die schon ausgeprägte<br />

Ausdauer erfordern. Ob ein Modell dann für<br />

die Vitrine als Standmodell, als einfaches<br />

ferngesteuertes Modell oder als Funktions-<br />

44 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


modell gebaut wird, liegt in der Entscheidung<br />

des Lesers. Alles ist möglich.<br />

Die Bandbreite des hier kurz umrissenen<br />

Vorhabens symbolisiert das Nebeneinander<br />

eines 17-m-Kutters und eines Atlantik-<br />

Fabriktrawlers Typ 488 auf Bild 1.<br />

Der Bau des 17-m-Kutters stellte für die<br />

kleinen Werften auf dem Territorium der<br />

späteren DDR nach dem verheerenden<br />

Zweiten Weltkrieg den Wiederbeginn des<br />

Fischereischiffbaus dar. Die Angaben in der<br />

Literatur [1] besagen: Im Laufe der Jahre bis<br />

1952 wurden von diesem Schiffstyp 355 Exemplare<br />

gebaut. 226 Kutter gingen als Reparationsleistung<br />

an die Sowjetunion, 129<br />

Kutter erhielt die Küstenfischerei der DDR.<br />

Daneben wurden auch andere Kuttertypen<br />

hergestellt, z. B. 12-m-, 18-m- und 24-m-<br />

Kutter, aber eben nicht in dieser Stückzahl.<br />

Der 17-m-Kutter ist ein Entwurf aus den<br />

1930er-Jahren. Um die Form und andere Eigenschaften<br />

zu optimieren, führte die Firma<br />

Meierform GmbH, Bremen in der Hamburger<br />

Schleppversuchsanstalt systematische<br />

Schleppversuche durch. Das Ergebnis war<br />

die Typenreihe der Reichskutter mit<br />

A = 12 m B = 14 m C = 16 m D = 18 m<br />

E = 20 m F = 22 m G = 24 m<br />

Der 17-m-Kutter vom Typ D war der zahlenmäßig<br />

am häufigsten gebaute Kutter, gefolgt<br />

vom 24-m-Kutter vom Typ G. Offensichtlich<br />

war der 17-m-Kutter für die Fischerei in der<br />

Ostsee die optimale Lösung zwischen Aufwand<br />

und Ergebnis in dieser schwierigen<br />

Zeit. Er war daher auch der Typ, der für die<br />

Reparationsforderungen der Sowjetunion<br />

nach dem Krieg ausgewählt wurde. Bereits<br />

im Herbst 1945 erfolgte die Erarbeitung der<br />

Bauunterlagen und die Auftragserteilung an<br />

die Werften in der späteren DDR. Gebaut<br />

wurde der Kutter auf 16 Werften an der<br />

Küste und im Binnenland.<br />

Für den Modellbauer ergibt sich daraus die<br />

Tatsache, dass sogar in etwa zu gleicher<br />

Zeit gebaute Kutter sich in Details durchaus<br />

unterschieden. Hinzu kommt die lange Lebensdauer<br />

der 17-m-Kutter (einige fahren<br />

heute noch), die Reparaturen, Modernisierungen<br />

und Nachrüstungen bedingte.<br />

Selbst bei heute noch vorhandenen Kuttern,<br />

die u. U. als Vorbild für einen Modellnachbau<br />

dienen könnten, ist es sicher schwierig, den<br />

Lebensweg mit all seinen Besitzerwechseln<br />

nachzuvollziehen. Mit anderen Worten: Hat<br />

man ein Modell vor sich, so lässt sich trefflich<br />

streiten, ob es bis ins letzte Detail vorbildgetreu<br />

gebaut ist. Im Prinzip kann jeder<br />

Modellbauer es von seinem Modell behaupten,<br />

so lange er es durch authentische Fotos<br />

belegen kann.<br />

Der 17-m-Kutter schleppt das Netz über die<br />

beiden an der Steuerbordseite montierten<br />

Galgen, auch als Netz- oder Fischgalgen<br />

bezeichnet, entweder allein oder im Tuckbetrieb<br />

mit einem zweiten Kutter als Partner,<br />

bei dem dann die Fischgalgen auf der Backbordseite<br />

montiert sein müssen. Gefangen<br />

wurde mit dem Grundschleppnetz Hering,<br />

Plattfisch oder Dorsch. War der Fang erfolgreich,<br />

musste das Netz von der Mannschaft<br />

mit Muskelkraft über das Schanzkleid eingeholt<br />

werden. Bei Wind und Wetter und oft<br />

auch bei tiefen Temperaturen nur etwas für<br />

harte Männer.<br />

Die erste Begegnung mit dem Modell eines<br />

17-m-Kutters hatte der Autor Ende der<br />

1970er-Jahre, als er das hervorragend gebaute<br />

Exemplar von Rolf Maurer aus Ammern/Thüringen<br />

für Fotoaufnahmen ausleihen<br />

konnte (Bild 2). Dieses auf Spanten<br />

gebaute Modell bestach vor allem durch<br />

die Detailtreue und Ausstattungsvielfalt. Es<br />

war mit viel Liebe und großer Ausdauer als<br />

ferngesteuertes Modell gebaut. An etlichen<br />

Einzelteilen erkennt man den erfahrenen C-<br />

Modellbauer. Dazu aber später mehr.<br />

Ein großer Vorteil für heutige Interessenten<br />

ist, dass es ein hervorragend restauriertes<br />

Original des 17-m-Kutters als Exponat vor<br />

dem Meeresmuseum in Stralsund gibt (Bild<br />

3). Hier hat man die seltene Gelegenheit,<br />

das Original bis zur einzelnen Planke und<br />

dem letzten Nagel genauestens studieren<br />

zu können. Bei der Recherche zu diesem<br />

Beitrag stellte Modellbaufreund R. Weigmann<br />

seine Materialsammlung des 17-m-<br />

Kutters zur Verfügung. Darin fand der Autor<br />

die historischen Baupläne, die die GST<br />

(GST stand für Gesellschaft für Sport und<br />

Technik, in der DDR für den Modellbau und<br />

Modellsport zuständig) den Modellbauern<br />

zur Verfügung stellte (Bild 4 bis 7). Die Vermutung<br />

liegt nahe, dass es sich dabei um<br />

verkleinerte Werftunterlagen handelt. Beeindruckend<br />

auf Bild 4 ist allein die Anzahl<br />

der Spanten, ihr Querschnitt und der geringe<br />

Abstand. Allein dieses Detail ist sicher<br />

auch dafür verantwortlich, dass es sich bei<br />

Bild 3 : Original SAS 95 ADOLF REICHWEIN<br />

vor dem Meeresmuseum in Stralsund<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 45


Bild 4: Seitenriss mit Spantzeichnungen des 17-m-Kutters in der Bauversion des Originals von 1946.<br />

Quelle: GST-Bauplan<br />

Bild 5: Seitenriss des 17-m-Kutters mit Segel.<br />

Quelle: GST-Bauplan<br />

46 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


Bild 6: Draufsicht und Innenraumgestaltung des 17-m-Kutters. Quelle: GST-Bauplan<br />

dem 17-m-Kutter um eine bewährte Konstruktion<br />

handelte, die äußerst seetüchtig<br />

allen Stürmen der Ostsee trotzen konnte<br />

und zudem eine lange Lebensdauer hatte.<br />

Der Querschnitt der Spanten betrug am<br />

Original 220 x 150 mm, Material war Eiche.<br />

Da der Holzbedarf bei solch einer großen<br />

Anzahl von gebauten Schiffen bald zum<br />

Holzmangel, vor allem der Krummhölzer,<br />

führte, mussten Ausweichlösungen gefunden<br />

werden. Der erste Versuch, die Eiche<br />

durch Kiefer zu ersetzen, war unbefriedigend.<br />

Die Lösung brachte dann Lärche.<br />

Diese Holzart ist ausreichend wasserverträglich<br />

und fäulnisresistent. Etwa ab Mitte<br />

der Serie bestand die Lösung für den<br />

genannten Mangel an geeignetem Holz in<br />

der Kompositbauweise (Spanten, Bodenwrangen,<br />

Decksbalken und Schotte aus<br />

Stahl). Auf ein kleines Detail an der Zeichnung<br />

auf Bild 4 sei verwiesen, es ist die Öse<br />

am Ruderblatt. An dieser Öse wurde eine<br />

Sicherungskette eingehängt, damit das Ruderblatt,<br />

falls es durch Welleneinwirkung<br />

oder sonstige Havarie aus der Lagerung gerissen<br />

wurde, nicht gänzlich verloren ging.<br />

Auf Bild 5 ist der Kutter mit voller Takelung<br />

und Segeln dargestellt. Die am Vorstag hängende<br />

Lampe ist die Ankerlaterne, die nur<br />

bei Bedarf gesetzt wird. Da mit dem Kutter<br />

Bild 7: Spantenriss des<br />

17-m-Kutters von Bild 5 und<br />

6. Quelle: GST-Bauplan<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 47


Bild 8: Bugansicht des 17-m-Kutters SAS 95<br />

Bild 10: Mastfuß und<br />

Niedergang auf dem<br />

Modell SAS 94<br />

Bild 9: Bugansicht<br />

des Modells SAS 94<br />

nur Küstenfischerei betrieben wurde, war<br />

die Ausrüstung für die Unterbringung der<br />

Mannschaft im vorderen Schiffsteil doch<br />

recht spartanisch. Der Kapitän schlief im<br />

hinteren Teil des Steuerhauses. In der Mitte<br />

des Kutters befanden sich die Fischräume.<br />

Trotz Kühlung des Fisches mit Scherbeneis<br />

musste er nach wenigen Tagen angelandet<br />

Bild 11: Netzgalgen und Scherbrett auf dem Original SAS 95<br />

sein, um sich noch für den menschlichen<br />

Verzehr zu eignen.<br />

Wenn solche Planunterlagen und ein gut<br />

restauriertes Original im Museum zur Verfügung<br />

stehen, liegt es nahe, ein Modell zu<br />

bauen. Solch ein Modell in hervorragender<br />

Qualität, auch was die Vorbildtreue anbetrifft,<br />

erbaute Rolf Maurer aus Ammern/<br />

Thüringen in den 1970er-Jahren. Leider<br />

stehen von diesem Modell heute nur noch<br />

Schwarzweiß-Fotos zur Verfügung (Bild 2).<br />

Im Vergleich mit dem Original vor dem Meeresmuseum<br />

in Stralsund kann man dann<br />

gut erkennen, wie R. Maurer die Planvorgaben<br />

und die Erkenntnisse aus vorliegenden<br />

Fotos im Modell umsetzte.<br />

Der Blick auf den Bugbereich des Originals<br />

(Bild 8) macht doch einen recht aufgeräumten<br />

Eindruck. Auffällig ist der einfache<br />

Stockanker, der noch per Hand gesetzt und<br />

eingeholt werden musste. Auf dem Modell<br />

hat der Erbauer doch einiges hinzugefügt,<br />

das bestimmt auch auf dem Original so<br />

vorhanden war. Hinzuweisen ist auf den<br />

Fockbaum mit dem gerefften Segel, den<br />

kleinen Galgen zum Aussetzen und Einholen<br />

des Ankers und die handbetriebene<br />

Ankerwinde. Erkennbar ist, mit wie viel Liebe<br />

zum Detail die Beschläge am Schanzkleid<br />

angefertigt wurden. Auf Bild 10 vom<br />

Original ist der Niedergang zu den Mannschaftsräumen<br />

und der Mastfuß mit den Königsrollen<br />

für die Umlenkung der Kurrleine<br />

gut zu erkennen, auf Bild 11 der Fischgalgen<br />

mit den Rollen und dem angelehnten<br />

Scherbrett. Bei der Betrachtung wird auch<br />

deutlich, dass das Scherbrett zu Beginn<br />

der Schleppnetzfischerei wirklich ein Brett<br />

war. Bei modernen Kuttern bestehen Scherbretter<br />

aus Metall und haben eine der Aufgabe<br />

angepasste strömungsgünstige Form.<br />

Bemerkenswert ist, dass sich der Fischgalgen<br />

auf der Backbordseite befindet. Daraus<br />

ist ersichtlich, dass dieser Kutter für die Tuckfischerei<br />

(paarweises Schleppen) eingerichtet<br />

wurde. Auf Bild 12 vom Modell sind<br />

dann wieder einige Details anders gestaltet.<br />

Der Mastfuß mit seinen Belegklampen<br />

48 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


Bild 12: Netzgalgen und Niedergang<br />

auf dem Modell SAS 94<br />

Bild 15: Mittschiffsbereich des Originals SAS 95<br />

Bild 16: Blick auf die Kurrleinenwinde auf dem Original SAS 95 von achtern<br />

Bild 13: Königsrolle auf dem Modell SAS 94<br />

ist anders und vor allem der Fischgalgen<br />

befindet sich wie eigentlich üblich auf der<br />

Steuerbordseite. Die Königsrolle hat ebenfalls<br />

einen anderen Platz erhalten (Bild 13).<br />

Betrachtet man den Mast an seinem oberen<br />

Ende, so sind auch interessante Kleinigkeiten<br />

zu entdecken (Bild 14). Mastbeschläge<br />

dienen zum Anschlagen des stehenden<br />

Gutes, aber auch der Befestigung der nautischen<br />

Beleuchtung. Für Fahrmodelle böte<br />

es sich an, diese Laternen mit Leuchtmitteln<br />

zu versehen und betriebsfähig zu machen.<br />

Der Mittschiffsbereich am Original sieht<br />

ebenfalls recht leer aus (Bild 15). Die große<br />

weiße Fläche ist die abgedeckte Fischluke,<br />

über die der gefangene und in Kisten<br />

sortierte Fisch in den Transportraum unter<br />

Deck gelangte. Wichtiges Detail auf dem<br />

Deck ist die Kurrleinenwinde (Bild 16). Die<br />

Kurrleinenwinde, auch als Netzwinde bezeichnet,<br />

wird über einen Flachriemen von<br />

der Hauptmaschine angetrieben. Sie besitzt<br />

zwei unabhängig voneinander steuerbare<br />

und bremsbare Kurrleinentrommeln, zwei<br />

Bild 14: Mastbeschläge<br />

auf<br />

dem Modell<br />

SAS 94<br />

große, langsam laufende Spillköpfe an beiden<br />

Seiten und einen schnell laufenden<br />

kleinen Spillkopf auf der Backbordseite. Die<br />

Kurrleinentrommeln fassen je 300 m Kurrleine<br />

aus 10-mm-Stahlseil. Die Seilleitvorrichtung<br />

sorgt dafür, dass diese Seillänge<br />

schön geordnet aufgetrommelt wird. Das<br />

Kurrleinenseil wird übrigens beim Ankern<br />

des großen Originals an den Anker geschäkelt<br />

und dient so als Verlängerung der<br />

meist nur wenige Meter langen Ankerkette.<br />

Zur Verdeutlichung des Aufbaus ist die<br />

Kurrleinenwinde auf Bild 18 noch einmal<br />

von der Vorderseite zu sehen. Auf Bild 15<br />

ist zwischen Reling und Ruderhaus auf der<br />

Steuerbordseite ein hohes Schutzgitter erkennbar.<br />

Auf dieser Seite des Ruderhauses<br />

wurden die leeren Fischkisten gestapelt.<br />

Das Gitter verhindert, dass sie bei Sturm<br />

und Wellengang über Bord gehen. Auf Kuttern,<br />

auf denen sich die Fischgalgen auf der<br />

Steuerbordseite befinden, ist dieses Gitter<br />

dann auf der Backbordseite angebracht.<br />

Beim Modellnachbau verzichtet der Modellbauer<br />

oft aus „Schönheitsgründen“ auf<br />

diesen Anbau.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 49


Bild 18: Vorderansicht der Kurrleinenwinde<br />

auf dem Original SAS 95<br />

Bild 20: Blick auf das Achterdeck des<br />

Originals SAS 95<br />

Bild 17: Konstruktionszeichnung der Kurrleinenwinde.<br />

Quelle: Modellbau heute 4/1982, S. 20<br />

Bild 21: Gestaltung von Heck und<br />

Ruderhaus am Modell SAS 94<br />

Bild 19: Mittschiffsbereich des Modells SAS 94<br />

Der Mittschiffsbereich am Modell (Bild 19)<br />

zeigt im Unterschied zum Original viele<br />

interessante Details. Da wäre zuerst das<br />

Beiboot, auch Dingi genannt, das auf der<br />

Fischluke gezurrt ist. Das Modell des Beibootes<br />

herzustellen ist sicher Fleißarbeit.<br />

Für die Anfertigung der Schaufel, des Keschers<br />

und des Korbes ist dazu noch handwerkliches<br />

Geschick in den Bereichen Metallformen,<br />

Netzknüpfen und Korbflechten<br />

gefragt. Der Korb und die Tonnen am Steuerbordschanzkleid<br />

lassen zumindest erkennen,<br />

dass der Erbauer im Korbflechten und<br />

auch in der Böttcherei gute Arbeit leistete.<br />

Das Heck des Kutters sieht auf dem Original<br />

(Bild 20) recht kahl aus. Im Vergleich<br />

dazu sind auf dem Modell (Bild 21) doch<br />

wesentlich mehr Gestaltungsmöglichkeiten<br />

genutzt. Ob es die Gräting ist oder die Luken<br />

zum Netzraum unter Deck, hier hat sich<br />

der Erbauer echt Mühe gegeben. Interes-<br />

50 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


Bild 22: Rettungsmittel auf dem Dach<br />

des Ruderhauses des Modells SAS 94 Bild 23: Backbordseite des Originals SAS 95<br />

Bild 24: Ruder und Propeller<br />

am Original SAS 95<br />

Bild 25: Ruder und Propeller<br />

am Modell SAS 94<br />

Bild 26: Modell in der<br />

Transportkiste<br />

sant auch die Ruderpinne in der Mitte der<br />

Gräting. Eigentlich wird das Ruder über einen<br />

Seilzug vom Handsteuerrad aus dem<br />

Steuerhaus betätigt. Sollte diese Steuerung<br />

aus irgendeinem Grunde ausfallen, dann ist<br />

mit der Ruderpinne immer noch ein Notruder<br />

vorhanden. Am Original ist die Möglichkeit<br />

einer Notsteuerung ebenfalls gegeben.<br />

Zur Erhöhung der Sicherheit der Mannschaft<br />

wurde das auf dem Dach der Bordtoilette<br />

angebrachte Rettungsmittel nachgerüstet<br />

(Bild 22). Die Konstruktion des<br />

Achterstevens ist am Original gut erkennbar<br />

(Bild 23). Daraus ist ferner ersichtlich, dass<br />

der Name des Kutters am Heck angebracht<br />

wird, die Kennung des Heimathafens am<br />

Bug. Dass die ersten Exemplare des 17-m-<br />

Kutters recht rustikal nach alter Tradition<br />

noch mit einem Flächenruder aus Brettern<br />

ausgerüstet waren, ist auf Bild 24 erkennbar.<br />

Eigentlich fehlt nur die Öse zum Einhängen<br />

der Sicherungskette, wie auf Bild 4<br />

dargestellt. Am Modell ist dieses<br />

Detail dann realisiert (Bild 25).<br />

Bliebe noch darauf hinzuweisen,<br />

dass das Original des<br />

Kutters mit einem dreiflügligen<br />

Bronzepropeller<br />

mittlerer Steigung ausgerüstet<br />

war.<br />

Nun noch ein ganz praktischer<br />

Ratschlag: Hat man<br />

sein Modell fertig gebaut und<br />

will es nicht nur zu Hause in<br />

der Vitrine aufstellen, sondern<br />

auf Wettbewerben bzw. Schauveranstaltungen<br />

fahren oder<br />

zeigen, dann ist der Bau einer<br />

robusten Transportkiste unerlässlich<br />

(Bild 26). In der Transportkiste sollte<br />

das Modell festgelegt/arretiert sein, damit<br />

es sich während des Transports nicht bewegen<br />

und beschädigen kann.<br />

So viel erst mal zu der historischen Variante<br />

des 17-m-Kutters. Es gibt auch noch eine<br />

modernere. Die beginnt gewissermaßen mit<br />

der Veröffentlichung eines gut gezeichneten<br />

Modellbauplanes von J. Eichardt in der<br />

Zeitschrift modellbau heute in Heft 3/1982<br />

(Bild 27a-c). Der Plan ist auch heute noch<br />

erhältlich unter www.ship-modell-today.de.<br />

Dieser Plan war Grund und Motivation für<br />

den Bau weiterer Modelle dieser gelungenen<br />

Konstruktion. Stellvertretend dafür<br />

sei das Modell von K. Hölzel aus Dresden<br />

vorgestellt (Bild 29). Vom ersten Kutter aus<br />

den Jahren nach 1946 bis zum letzten fahrenden<br />

Kutter im Jahr 2006 erfuhren diese<br />

etliche Instandsetzungen und Modernisierungen.<br />

Die inneren Verbesserungen, wie<br />

stärkere Maschinen, modernisierter Antrieb<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 51


Bild 27 : Bauplanzeichnung für den 17-m-Kutter. Quelle: Modellbau heute H. 3/1982, Beilage<br />

b. Draufsicht und Linienriss<br />

a. Seitenansicht<br />

c. Spantenriss<br />

Bild 28: Modell des 17-m-Kutters WAR 72 von<br />

K. Hölzel, Dresden. Quelle: Foto K. Hölzel<br />

Bild 29: Vorschiffansicht<br />

des Modells WAR 72.<br />

Quelle: Foto K. Hölzel<br />

der Kurrleinenwinde, verbesserte Unterbringungs-<br />

und Aufenthaltsbedingungen für<br />

die Mannschaft, Nachrüstung mit Fischortungstechnik<br />

und moderner Funk- und Navigationstechnik,<br />

sind für den Modellbauer<br />

sicher interessant, aber meist im Modell<br />

nicht relevant. Der modernisierte Kutter unterscheidet<br />

sich daher äußerlich kaum von<br />

den Urtypen. Das lässt bereits der Vergleich<br />

von Bild 8 und 9 mit Bild 28 erkennen. Was<br />

von Modernisierungen des 17-m-Kutters<br />

äußerlich ins Auge fällt, sind modernere<br />

Rettungsmittel, der Radarbalken auf dem<br />

Dach des Steuerhauses und der Radarreflektor<br />

im Masttopp (Bild 30). Natürlich<br />

sind auch die weiteren Details am Modell<br />

sehenswert, wie der Mittschiffsbereich<br />

(Bild 31) mit dem Beiboot, der Kurrleinenwinde<br />

und den gestapelten Fischkisten. Der<br />

Blick auf die Backbordseite lässt dann die<br />

Fischhocken erkennen, in denen der gefangene<br />

Fisch sortiert wurde. Auf dem Modell<br />

liegen hier die Stiefel eines Matrosen (Bild<br />

32). Der Modellbauer hat sich hier folglich<br />

52 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


Bild 30: Mastbeschläge am Modell<br />

WAR 72. Quelle: Foto K. Hölzel<br />

Bild 34: Modell des Kutters SAS 95 ADOLF REICHWEIN<br />

Bild 31: Mittschiffsbereich mit Beiboot,<br />

Fischkisten und Kurrleinenwinde des<br />

Modells WAR 72. Quelle: Foto K. Hölzel<br />

Bild 35: Vorschiffgestaltung des<br />

Modells von Bild 34<br />

Bild 32: Blick auf das Ruderhaus des<br />

Modells WAR 72. Quelle: Foto K. Hölzel<br />

Bild 33: Konstruktion des Netzgalgens am<br />

Modell WAR 72. Quelle: Foto K. Hölzel<br />

auch noch als Schuhmacher betätigt. Auf<br />

Bild 13 sind ferner die beiden Königsrollen<br />

(hinter den Wanten der Backbordseite) und<br />

die Rettungsmittel auf dem Dach des Steuerhauses<br />

gut zu erkennen. Die anderen<br />

Umlenkrollen für die Kurrleine befinden sich<br />

am Fuß des Fischgalgens und im Galgen<br />

selbst (Bild 33). Leser, die sich ausführlicher<br />

über die Modernisierungen der 17-m-Kutter<br />

informieren möchten, seien auf den Beitrag<br />

von G. Dame in modellbau heute 3/1986<br />

und 4/1986 verwiesen.<br />

Dass der 17-m-Kutter ein beliebtes und<br />

dankbares Nachbauobjekt ist, merkt man<br />

beim Besuch von Schiffsmodellveranstaltungen<br />

und Museen. Das mit viel Liebe zum<br />

Detail und in hervorragender Qualität gebaute<br />

Modell von Bild 34 entdeckte der Autor<br />

bei der jährlichen Veranstaltung in Großbreitenbach/Thüringen.<br />

Selbst bei näherem<br />

Hinsehen besticht die Bauqualität (Bild 35).<br />

Dass noch Teile der Ausrüstung fehlen, liegt<br />

daran, dass das Modell noch nicht ganz fertiggestellt<br />

ist. Der Betrachter dieses Modells<br />

wird von so manchem Blickfang gelockt. So<br />

kann die Tür zur Toilette geöffnet werden<br />

(Bild 36) und man erkennt, dass nicht nur<br />

die Rolle mit Toilettenpapier an der Wand<br />

hängt, sondern auch ein Spiegel (Seeleute<br />

sind offenbar auch eitel) und etliche Pinup-<br />

Girls.<br />

Bild 36: Auch das Toilettenhäuschen auf<br />

dem Modell hat eine Innenausstattung<br />

Das ebenfalls in sehr guter Qualität gebaute<br />

17-m-Kuttermodell von Bild 37 fotografierte<br />

U. Gründer 2010 und 2011 an der Talsperre<br />

Falkenstein/Vogtland. Darüber hinaus findet<br />

man gut gebaute Modelle des 17-m-Kutters<br />

in mehreren Museen, so das Modell von H.<br />

Wagner im Meeresmuseum Stralsund (Bild<br />

38).<br />

Das 17-m-Kuttermodell macht vor allem<br />

als ferngesteuertes Modell dank seiner<br />

gutmütigen Fahreigenschaften auf dem<br />

Teich viel Spaß. Das demonstriert M. Lauer<br />

mit seinem Modell (Bild 39). Solche<br />

Vorführungen sind dann der Lohn für die<br />

vielen Baustunden und den Aufwand, das<br />

dokumentarische Material für das Modell<br />

zusammenzutragen. Ob man Geduld, Ausdauer<br />

und Kosten für den Bau eines „richtigen“<br />

Modells aufbringt und sich an solch<br />

ein Projekt wie den Modellbau nach Plan<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012<br />

53


T E C H N I S C H E D AT E N<br />

1 7- m - K u t t e r<br />

Länge ü. a.<br />

17,60 m<br />

Breite auf Spanten 5,00 m (VW Stralsund<br />

ab 1949 = 5,60 m)<br />

Deplacement<br />

Tragfähigkeit<br />

Antriebsleistung<br />

Geschwindigkeit<br />

Aktionsdauer<br />

Besatzung<br />

55 t<br />

10 t<br />

59 kW/80 PS bis<br />

147 kW/200 PS<br />

8–9 kn<br />

12 Tage<br />

4–5 Personen<br />

Bild 37: Modell des Kutters SAS 95<br />

und Fotos heranwagt, kann der Leser vielleicht<br />

in einem kleinen Vorversuch an zwei<br />

Abenden einfach herausfinden: Er baut ein<br />

Kartonmodell des 17-m-Kutters (Bild 40).<br />

Dann sieht man bereits, was alles in solch<br />

einem Modell drin steckt bzw. beim Bau des<br />

Fahrmodells erbracht werden muss. Solch<br />

ein Vorversuch ist immer noch wesentlich<br />

preiswerter als der eigentliche Modellbau<br />

und hilft Enttäuschungen zu vermeiden.<br />

Bleibt dem Autor am Ende dieses Beitrages,<br />

den Modellbauern R. Maurer, K. Hölzel und<br />

H. Lauer ganz besonders dafür zu danken,<br />

dass sie mit ihren Modellen und gutem Bildmaterial<br />

zum Gelingen dieses Beitrages<br />

beitrugen.<br />

Bild 38: Modell des 17-m-Kutters von H.<br />

Wagner im Meeresmuseum in Stralsund<br />

Verwendete Literatur<br />

[1] Neumann, Strobel: Vom Kutter zum Containerschiff,<br />

VEB Verlag Technik, 1981<br />

[2] D. Strobel, W. Ortlieb: Volkswerft Stralsund,<br />

Koehler 1989<br />

[3] D. Strobel, G. Dame: Schiffbau zwischen Elbe<br />

und Oder, Koehler, 1993<br />

[4] D. Strobel, W.-H. Hahlbeck: Hiev up, so war die<br />

Hochseefischerei der DDR, Koehler, 1997<br />

Bild 39: Modell WAR 78 auf Fahrt.<br />

Quelle: Foto H. Lauer<br />

Bild 40: Deckblatt des Kartonmodellbaubogens<br />

Nr. 7061 für den 17-m-Fischkutter.<br />

Quelle: www.mdk-verlag.de<br />

54


Ihr Fachgeschäft und Servicepartner in...<br />

…09112 Chemnitz<br />

…48155 Münster<br />

SCHWEIZ<br />

…CH-3603 Thun<br />

…19294 Neu Göhren<br />

…60437 Frankfurt<br />

…CH-8049 Zürich<br />

…32278 Kirchlengern<br />

…83071 Stephanskirchen<br />

…CH-8307 Effretikon<br />

…85356 Freising<br />

MODELLBAU DIND<br />

Flug-, Schiffs- und Automodelle<br />

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Illnauerstrasse 14, CH-8307 Effretikon<br />

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<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 55


RC-TECHNIK<br />

„Pimp my Sender“<br />

D. Jaufmann<br />

Umrüstung einer mc-19 auf das HoTT-System<br />

V<br />

or knapp zwei Jahren präsentierte<br />

die Fa. Graupner ihr neuestes<br />

Übertragungssystem HoTT,<br />

was abgekürzt für Hopping Telemetrie<br />

Transmission steht. Mit dem Einzug von<br />

HoTT folgte auch die neue Generation der<br />

mx-Sender sowie die Aktualisierung der<br />

mc-Serie auf das HoTT-System.<br />

Obwohl schon viele auf das neue 2,4-GHz-<br />

Band umgestiegen sind, haben etliche<br />

Modellbauer noch eine 35- bzw. 40-MHz-<br />

Anlage im Einsatz oder im Modellbaukeller<br />

liegen. Auch ich hatte noch eine mc-19 im<br />

40-MHz-Band im Fundus, welche ich mittlerweile<br />

aber immer seltener verwendete.<br />

Dafür ist der Sender aber eigentlich viel<br />

zu schade, denn schließlich spielt er mit<br />

seinen zahlreichen Einstellmöglichkeiten<br />

und dem gebotenen Potenzial noch immer<br />

in der Top-Liga mit. Um diese Art von Sendern<br />

auf den neuesten Stand der Übertragungstechnik<br />

zu bringen, hat Graupner<br />

eine große Umrüstaktion gestartet und für<br />

die jeweiligen Anlagen spezielle Umrüst-<br />

Sets auf den Markt gebracht. Dadurch ist<br />

der Kunde nicht gezwungen, gleich eine<br />

neue Anlage zu kaufen, sondern kann seinen<br />

gewohnten Sender problemlos selber<br />

upgraden.<br />

Die entsprechenden Umrüstkits sind für diverse<br />

Anlagen der mc-Reihe erhältlich, außerdem<br />

gibt es die Sets in mehreren Ausführungen,<br />

die sich durch unterschiedliche<br />

Empfänger sowie das Vorhandensein der<br />

SMART-BOX unterscheiden. Die SMART-<br />

BOX benötigt man dann, wenn man eines<br />

der wesentlichen HoTT-Features, nämlich<br />

die integrierte Telemetrie in Echtzeit, nutzen<br />

will.<br />

Vor allem der letztere Punkt mit der Telemetrie<br />

ist sicher sehr interessant, da mittlerweile<br />

viele Sensoren zur Messwertaufnahme<br />

erhältlich sind: Temperatursensor 120 °C,<br />

Spannungssensor – Temperatursensor 200<br />

°C, Spannungssensor – RPM Optical Sensor<br />

– RPM Magnet Sensor – GPS mit Vario<br />

– Vario-Modul – Treibstoff-Sensor – General<br />

Air-Modul Vario, allgemeiner Sensor für<br />

Modelle mit Verbrennungs- oder Elektromotor<br />

– General Engine-Modul, allgemeiner<br />

Sensor für Modelle mit Verbrennungs- oder<br />

Elektromotor – Electric Air Modul, allgemeiner<br />

Sensor für Modelle mit Elektromotor.<br />

Bei der Bestellung meines Umrüstmoduls<br />

entschied ich mich für das angebotene Gesamtpaket<br />

mit der Best. Nr. 33300.UMS,<br />

welches neben dem passenden Baustein<br />

auch einen großen GR-24 HoTT-Empfänger<br />

und eine SMART-BOX beinhaltet. Bereits<br />

nach wenigen Tagen klingelte der Postbote<br />

an der Haustür und überreichte mir mein<br />

heißersehntes Päckchen, welches ich sofort<br />

genauestens inspizierte.<br />

56 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


Sender mc-19 vor<br />

dem Umrüsten<br />

Das 64 x 60 mm große Modul<br />

besitzt in der linken Ecke einen<br />

Anschluss, über welchen jederzeit<br />

ein Firmware-Update aufgespielt<br />

werden kann, sodass der Sender<br />

zukünftig mit Softwareerweiterungen<br />

und -neuerungen versorgt<br />

werden kann. An diese Buchse<br />

wird auch die SMART-BOX angeschlossen.<br />

Auf der rechten Seite<br />

befindet sich die Kopfhörer-Buchse,<br />

an die handelsübliche Kopfhörer<br />

mit 3,5-mm-Klinkenstecker<br />

angeschlossen werden. Über diesen<br />

Anschluss werden neben den<br />

akustischen Signalen des Senders<br />

auch die mit dem Telemetrie-Menü<br />

verbundenen Signale als Sprachausgabe<br />

durchgegeben. Des<br />

Weiteren besteht die Möglichkeit,<br />

eine Datenaufzeichnung durchzuführen.<br />

Hierfür muss lediglich<br />

eine micro-SD-Speicherkarte in<br />

den Schacht eingeschoben werden.<br />

Die Aufzeichnung beginnt anschließend<br />

automatisch, nachdem<br />

Drei der zur Verfügung stehenden<br />

Empfänger: GR-12 mit sechs,<br />

GR-16 mit acht und<br />

GR-24 mit 12 Kanälen<br />

Der Inhalt des Umrüst-Sets<br />

Die SMART-BOX am<br />

Sender montiert<br />

eine Telemetrieverbindung zum Empfänger<br />

besteht.<br />

Bei dem beiliegenden GR-24 handelt es<br />

sich um einen 12-Kanal-Empfänger, welcher<br />

46 x 31 x 14 mm misst und rund 16<br />

Gramm Gewicht auf die Waage bringt. Ausgestattet<br />

ist dieser mit zwei 150 mm langen<br />

Empfangsantennen, die permanent hinsichtlich<br />

der Signalstärke abgeglichen werden,<br />

zum sicheren Datenempfang schaltet<br />

der Empfänger auf das bessere Antennensignal<br />

um. Die zulässige Empfängerspannung<br />

liegt im Bereich von 3,6–8,4 Volt, was<br />

die Verwendung eines 2s-LiPo-Empfängerakkus<br />

erlaubt.<br />

Bei der SMART-BOX handelt es sich um ein<br />

Anzeige- und Programmiergerät in einem.<br />

Mit diesem kann der Nutzer Einstellungen<br />

im System vornehmen und die Telemetriedaten<br />

in Echtzeit verfolgen. Die komplette<br />

Bedienung erfolgt mit lediglich vier Tasten,<br />

die sich auf der Oberseite der SMART-BOX<br />

befinden. Mit den beiden äußeren Tasten<br />

ESC bzw. ENTER ist es möglich, zwischen<br />

den verschiedenen Displayanzeigen umherzuschalten,<br />

mit DEC bzw. INC wird innerhalb<br />

der einzelnen Parameter ausgewählt.<br />

Das großzügige, blau beleuchtete<br />

Display mit 8 x 21 Zeichen gestattet<br />

ein einfaches und schnelles<br />

Ablesen der angezeigten Werte.<br />

Bevor es nun mit dem Umrüsten<br />

losgeht, nahm ich mir zunächst<br />

die mitgelieferte Bedienungsanleitung<br />

zur Brust und schaute mir anschließend<br />

im Internet ein kurzes<br />

Video an, in dem ein Graupner-<br />

Mitarbeiter den Umbau Schritt für<br />

Schritt vorführt. Mit entsprechend<br />

klaren Vorstellungen schritt ich<br />

schließlich zur Tat. An Werkzeug<br />

wird für die gesamte Arbeit übrigens<br />

lediglich ein Kreuzschlitzschraubendreher<br />

benötigt.<br />

Der erste Schritt bestand darin,<br />

den Senderakku abzuklemmen,<br />

um einem versehentlichen Kurzschluss<br />

vorzubeugen. Dann wird<br />

der vierpolige Stecker vom Sendemodul<br />

abgetrennt und in das<br />

neue HF-Modul eingesteckt. Dabei<br />

ist das ganze Stecksystem<br />

verpolungssicher geschützt, sodass<br />

man bei genauer Befolgung der Anleitung<br />

absolut nichts falsch machen kann.<br />

Anschließend wird der Antennenstecker an<br />

einem der zahlreich vorhandenen Optionsplätze<br />

untergebracht, somit müssen keine<br />

weiteren Löcher ins Gehäuse gebohrt wer-<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 57


Mit diesen Kabeln kann man das gesamte<br />

HoTT-Sortiment updaten<br />

Der blaue Stecker muss abgezogen ...<br />

... und ins neue HF-Modul eingesteckt werden<br />

Die neue 2,4-GHz-Antenne ...<br />

… findet in einer der<br />

schon vorhandenen<br />

Bohrungen ihren Platz<br />

den. Nach dem Einschrauben der Sendeantenne<br />

wird noch der Antennenstecker mit<br />

dem HF-Modul verbunden und letztendlich<br />

das Modul im Sender auf dem Aluminiumrahmen<br />

mit zwei Schrauben befestigt. Da<br />

das 35- bzw. 40-MHz-Modul weiterhin im<br />

Sender verbaut bleibt, ist so die Möglichkeit<br />

gegeben, jederzeit zwischen MHz- und<br />

GHz-Betrieb zu wechseln. Dafür muss lediglich<br />

der Stecker mit der blauen Buchse<br />

wieder zurück in das MHz-Modul gesteckt<br />

werden. Natürlich muss dafür jedes Mal der<br />

Sender geöffnet werden. Für diejenigen, die<br />

sehr häufig zwischen den beiden Übertragungsvarianten<br />

wechseln wollen, gibt es<br />

bei Graupner auch einen entsprechenden<br />

HF-Umschalter, mit dem man in Sekundenschnelle<br />

zwischen den beiden Frequenzbändern<br />

umschalten kann. Damit das nicht<br />

unbeabsichtigt während des Betriebes<br />

passiert, handelt es sich dabei um einen<br />

Sicherheitsschalter, der zum Umschalten<br />

zunächst angehoben werden muss. Die beiden<br />

angebrachten LEDs zeigen dem Benutzer<br />

die aktuelle Übertragungsfrequenz an.<br />

Der ganze Umbau ist in weniger als 15 Minuten<br />

abgeschlossen und der Senderakku<br />

kann wieder angeklemmt werden. Ich verwende<br />

in meiner mc-19 seit mittlerweile<br />

drei Jahren einen 3s-LiPo-Akku, welcher<br />

eine deutlich höhere Kapazität als sein Ni-<br />

Vorgänger aufweist und somit viel seltener<br />

geladen werden muss. Ein weiterer Vorteil<br />

ist die sehr geringe Selbstentladung von<br />

LiPo-Akkus, ein leerer Senderakku gehört<br />

damit fast schon der Vergangenheit an.<br />

Nun das neue<br />

HF-Modul mit den<br />

zwei mitgelieferten<br />

Schrauben befestigen,<br />

fertig!<br />

58 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


Hier werden die Telemetrie-Daten des Empfängers<br />

angezeigt<br />

Screenshot vom Firmwareupdate<br />

Vor dem ersten Einsatz entschloss ich mich<br />

noch dazu, sämtliche Komponenten auf die<br />

neuste Firmwareversion zu aktualisieren.<br />

Dabei lässt sich das gesamte HoTT-Sortiment<br />

inkl. aller Sensoren updaten. Dafür<br />

benötigt man von Graupner das entsprechende<br />

Kabel, mit welchem anschließend<br />

die Aktualisierung erfolgt. Die aktuellste<br />

Version findet man auf der Graupner-Homepage<br />

zum kostenlosen Download. Der Updatevorgang<br />

ist in der beigelegten Anleitung<br />

genauestens beschrieben und wird wieder<br />

in zahlreichen Videos von Graupner-Mitarbeitern<br />

vorgeführt. Wer im Besitz einer<br />

mc-19s/iFS bzw. mc-22s/iFS ist, kann vom<br />

Graupner-Service sogar eine Firmware auf<br />

den Sender einspielen und sich so die Telemetriedaten<br />

zusätzlich im integrierten Senderdisplay<br />

anzeigen lassen. Besitzer der<br />

älteren Sendergeneration mc-19 und mc-<br />

22 können die Daten nur über die separate<br />

SMART-BOX verfolgen.<br />

Nach dem Einschalten ertönte das akustische<br />

Signal des Senders und das der<br />

SMART-BOX. Der Benutzer hat nun an der<br />

SMART-BOX die Auswahl zwischen den<br />

Einstellungen „setting and dataview“, „simple<br />

dataview“ und „external monitor“. Unter<br />

dem ersten Oberpunkt ist es möglich, die<br />

Parameter von Sender, Empfänger und Telemetriesensoren<br />

anzuzeigen und zu programmieren.<br />

Beim zweiten Punkt erfolgt die<br />

grafische Darstellung der Telemetrie-Daten.<br />

Natürlich ist es hier nicht möglich, jeden<br />

angezeigten Wert der SMART-BOX separat<br />

zu beschreiben, das würde den Bericht nur<br />

unheimlich in die Länge ziehen. Um Einstellungen<br />

vorzunehmen, kann mit der INCoder<br />

DEC-Taste der gewünschte Parameter<br />

ausgesucht und mit dem Pfeil-Cursor angewählt<br />

werden. Durch gleichzeitiges Drücken<br />

der INC- und DEC-Tasten kann der Parameter<br />

verstellt werden. Im Großen und Ganzen<br />

ist das gesamte Menü der SMART-BOX fast<br />

schon selbsterklärend und auch in der Bedienungsanleitung<br />

übersichtlich dargestellt.<br />

Anzeigebeispiel für den GPS-Sensor<br />

Im einfachen Betrieb empfiehlt<br />

sich eigentlich immer „simple<br />

dataview“ auszuwählen, weil<br />

die grafische Darstellung deutlich<br />

übersichtlicher erscheint.<br />

Dabei bietet die SMART-BOX<br />

wiederum mehrere Möglichkeiten<br />

der Datenanzeige, je<br />

nach angeschlossenen Sensoren.<br />

Ohne Erweiterungssensoren<br />

überträgt der Empfänger<br />

die Signalqualität in Prozent, die Empfangsleistung<br />

in dBm, die Signalstärke, die Empfängertemperatur<br />

sowie die aktuelle Betriebsspannung<br />

des Empfängers.<br />

Nun war es aber endlich Zeit, das Ganze<br />

einem ernsthaften Praxistest zu unterziehen.<br />

Gesagt, getan, ich verbaute das Equipment<br />

in einem Rennboot und ging damit<br />

zum See. Da das System einen integrierten<br />

Reichweitentest besitzt, wurde dieser zunächst<br />

eingeschaltet und die vorgegebene<br />

Mindestentfernung von 50 Metern kontrolliert.<br />

Sollte während der Fahrt das Modell<br />

trotzdem an die Reichweitengrenze geraten,<br />

warnt das System beizeiten den Benutzer<br />

durch ein akustisches Signal. Somit<br />

kann der Pilot rechtzeitig darauf reagieren<br />

und die Modellentfernung verringern, bis<br />

das Signal wieder verstummt. Wie ich finde,<br />

eine sehr sinnvolle Funktion, die im Notfall<br />

vielleicht ein Modell retten könnte.<br />

Fertig abgeklebt lag das Rennboot schließlich<br />

im Wasser und ich fuhr die ersten Minuten<br />

in gewohnter Entfernung herum. Danach<br />

entfernte ich mich immer weiter und weiter<br />

vom Ufer, um die tatsächliche Reichweite<br />

auf dem Wasser zu kontrollieren. Dabei war<br />

das Modell zu jeder Zeit absolut funktionsfähig,<br />

die Reichweitenwarnung blieb stumm.<br />

Die Telemetrie funktionierte durchgehend<br />

einwandfrei und sendete die aktuellen Empfängerdaten<br />

permanent an den Sender.<br />

Auch nach mehreren Einsätzen in den unterschiedlichsten<br />

Modellen konnte ich keine<br />

Störungen oder Funktionsbeeinträchtigungen<br />

feststellen, sodass sich der Umbau<br />

auf alle Fälle rentiert hat. Nichtsdestotrotz<br />

wäre es sehr interessant, das volle Potenzial<br />

von HoTT auszuschöpfen und mit den<br />

erhältlichen Telemetriemodulen auszuprobieren.<br />

Erst damit erhält der Pilot genaueste<br />

Angaben, was in seinem Modell tatsächlich<br />

so vorgeht.<br />

Fazit<br />

Mit den von Graupner angebotenen Umrüst-Sets<br />

hat man die Möglichkeit, seinen<br />

schon vorhandenen Sender ziemlich günstig<br />

auf den neusten Stand der Technik zu<br />

bringen. Im Praxistest konnte mich die neue<br />

HoTT-Übertragungstechnologie mit einer<br />

einwandfreien Funktion überzeugen. Besonders<br />

die gebotene Telemetrie in Echtzeit<br />

ist eine geniale Sache, schließlich kannte<br />

man so etwas bis vor kurzer Zeit nur aus<br />

der Formel 1. Für die Umrüstung selbst<br />

benötigt man keine technische Begabung.<br />

Alles ist Schritt für Schritt in der Anleitung<br />

beschrieben und die bei youtube eingestellten<br />

Videos zeigen nochmals den gesamten<br />

Ablauf. Aufgrund der einfachen Updatefunktion<br />

kann das System auch in Zukunft noch<br />

weiter ausgebaut und mit neuen Optionen<br />

versehen werden. Vor allem die große<br />

Reichweite und die integrierte Warnfunktion<br />

machen das HoTT-System sehr interessant.<br />

Bezugsquelle:<br />

Fachhandel, www.graupner.de<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 59


RUBRIKEN<br />

<br />

SMSC Crimmitschau<br />

Einladung zum Freundschaftstreffen im Pleißental<br />

am 14.07.2012.<br />

Ort: Crimmitschau OT Gablenz<br />

Ausrichter: SMSC Crimmitschau<br />

Anreise: 14.07.2012 bis 9.30 Uhr<br />

Beginn: 14.07.2012 ab 10.00 Uhr<br />

Klassen: F2, F4, DS, NSS<br />

Startgebühr: € 1,– pro Modell<br />

Verpflegung: vor Ort<br />

Anmeldung: Bis 07.07.2012<br />

E-Mail: mie@euu.de<br />

Fax: 03762/938446; Michael Eisenblätter,<br />

Hainstraße 15, 08451 Crimmitschau<br />

MSC Eberswalde e. V.<br />

Unsere diesjährige Frühlingsregatta findet<br />

vom 17.05–20.05.2012 in Pirna statt.Wir erwarten<br />

eine internationale Beteiligung mit<br />

Besuchern aus Polen, Dänemark und der<br />

Schweiz.<br />

Kontakt: Modellsportclub Eberswalde e. V.,<br />

Schneidemühlenweg 7, 16225 Eberswalde,<br />

Tel. 03334/22110, info@modellsportclubeberswalde.de<br />

www.modellsportclub-eberswalde.de<br />

Pfingstschaufahren<br />

in Emden<br />

Die Ems-Modell-Schipper e. V. veranstalten<br />

am Pfingssonntag, den 27.05.2012 ihr traditionelles<br />

großes Schaufahren und laden<br />

dazu nicht nur Zuschauer, sondern auch andere<br />

Telnehmer herzlich ein. Beginn ist um<br />

10.00 Uhr an der Vereinsanlage am Falderndelft<br />

in Emden (hinter der Feuerwache<br />

am neuen Fernmeldeturm). Navi-Eingabe:<br />

26725 Emden, Brückstr. 38.<br />

Anmeldungen an: Horst Ennen, Biesterfeldweg<br />

15, 26529 Wirdum, Tel. 04920/1304, E-<br />

Mail: horst.ennen@ewetel.net<br />

SMC LÜNEBURG<br />

Der SMC LÜNEBURG möchte auch 2012<br />

zum großen 1. Mai-Schaufahren im Freibad<br />

Lüneburg Hagen einladen.<br />

In gewohnt lockerer Atmosphäre kann jeder<br />

sein Modell den zahlreichen Zuschauern<br />

präsentieren und im großen Schwimmbecken<br />

seine Runden drehen. Vom kleinen<br />

Sportboot bis zum stolzen Segelschiff sind<br />

alle Schiffsmodelle willkommen. Bei einer<br />

Wassertiefe von bis zu über 3 Metern auch<br />

ideal für U-<strong>Boot</strong>e.<br />

Wie im letzten Jahr, wird ein Truck-Parcours<br />

aufgebaut. Da das Interesse am Truckmodellbau<br />

auch in unseren Club gestiegen ist,<br />

können wir den Parcours diesmal noch größer<br />

darstellen. Gäste sind auch hier herzlich<br />

willkommen. Info: Uwe Arndt, Tel. 04153/<br />

51347, info@smc-lueneburg.de,<br />

www.smc-lueneburg.de<br />

Powerboatmeeting<br />

in Dessau-Roßlau<br />

Zum Powerboatmeeting lädt der Modellsportclub<br />

Elbe Dessau ein. Am 5. und 6. Mai<br />

2012 werden die Powerboater mit Verbrenner-<br />

und Elektrorennbooten im Waldbad<br />

Freundschaft, Am Schenkenbusch 1a in<br />

06849 Dessau-Roßlau die Saison einläuten.<br />

Es ist die 19. Auflage dieses größten Powerboatmeetings<br />

im Osten der Republik (bei<br />

der 18. Auflage waren 99 Teilnehmer gezählt<br />

worden). Das Treffen wird mit verschiedenen<br />

Rennläufen gespickt. So können auch Race-<br />

Fans mit ihren Modellen in den verschiedenen<br />

Rennklassen um die meisten Runden<br />

fighten. Besonderes Highlight: die Kinderwettbewerbe<br />

F3-MSC. Kinder, auch diejenigen,<br />

die nicht dem Verein angehören, können<br />

mit einem Elektromodell des MSC<br />

Elbe-Dessau einen Geschicklichkeitskurs<br />

absolvieren und werden mit Urkunden, Präsenten<br />

und Pokalen belohnt.<br />

Das Treffen findet am 5. Mai von 10.00–<br />

19.00 Uhr und am 6. Mai von 10.00–13.00<br />

Uhr und von 15.00–18.00 Uhr statt.<br />

Camping vor Ort ist möglich, die genauen<br />

Details findet man unter<br />

www.msc-elbe-dessau.de<br />

SMC-Dillingen/Saar<br />

Vom 05.05.–06.05.2012 findet wieder unser<br />

alljährliches Schaufahren auf dem vereinseigenen<br />

Gewässer statt. Veranstaltungsbe-<br />

Liebe Vereinsvorstände und<br />

Schriftführer!<br />

Ankündigungen zu Veranstaltungen müssen immer<br />

jeweils bis zum 1. des Vormonats bei folgender<br />

Adresse eingereicht werden:<br />

Red. <strong>SchiffsModell</strong><br />

Postfach 1820, 78008 Villingen-Schwenningen<br />

Fax 07721/8987-50<br />

welz@neckar-verlag.de<br />

Der einmalige Abdruck Ihrer Veranstaltungsmitteilung<br />

ist natürlich kostenlos. Bitte fassen Sie<br />

sich kurz, und teilen Sie nur die wesentlichen<br />

Fakten mit (Ort, Datum, Kontaktadresse). Komplette<br />

Ausschreibungen und Programme können<br />

nicht abgedruckt werden, die Redaktion muss sich<br />

Kürzungen vorbehalten. Weiterhin können Veranstaltungstermine<br />

unter<br />

www.neckar-verlag.de<br />

veröffentlicht werden. Unter der Rubrik „Modellbau/Modellbautermine“<br />

haben Vereine die Möglichkeit,<br />

ihre Veranstaltungstermine direkt und<br />

kostenfrei einzutragen.<br />

ginn ist am Samstag um 12.00 Uhr, am<br />

Sonntag fällt der Startschuss um 10.00 Uhr.<br />

Campingmöglichkeiten sind gegeben. Anreise<br />

unter vorheriger Anmeldung auch<br />

schon am Freitag möglich. Samstag ist um<br />

17.00 Uhr ein 1-Stunden-Chickenrace geplant,<br />

dazu bei eintretender Dämmerung ein<br />

Nachtfahren. Am Sonntag finden um 11.00<br />

Uhr und um 15.00 Uhr die Wertungsläufe<br />

ECO und S7 statt. Veranstaltungsende ist<br />

am Sonntag um 17.00 Uhr.<br />

Weitere Infos auf www.smc-dillingen.de.<br />

Kontakt und Anmeldung unter 06831/79954<br />

(Herr Krumm) oder 06831/7644586 (Herr<br />

Reiter).<br />

15.Schiffsmodelltreffen<br />

in Falkenstein/V.<br />

Am Samstag, den 30.6.12 findet in Falkenstein/Vogtland<br />

(PLZ 08223) unser 15.<br />

Schaufahren für vorbildgetreue Schiffsmodelle<br />

statt. Für Zelte, Tische und Verpflegung<br />

wird an der Talsperre gesorgt.<br />

Von 10.00–18.00 Uhr sind wir für Euch da.<br />

Näheres bei: Gunter Schröpfer, Tel.<br />

037468/2507, erika.schroepfer@gmx.de<br />

Modellbau live 2012<br />

De Modellshippers veranstalten zum 6. Mal<br />

das große Schau- und Nachtfahren mit umfangreichem<br />

Rahmenprogramm im Außenbereich<br />

des Bades am Stadtwald, Hansaring<br />

177 in 24537 Neumünster.<br />

Die Veranstaltung findet am Samstag, den<br />

22.9. von 12.00–22.00 Uhr und am Sonntag,<br />

den 23.9. von 10.00–16.00 Uhr statt.<br />

Weitere Infos unter:<br />

www.modellbau-live.de-modellshippers.de<br />

60 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


IG Schiffsmodellbau<br />

Bergisch Gladbach 1992<br />

Die IG Schiffsmodellbau Bergisch Gladbach<br />

feiert in diesem Jahr ihr 10-jähriges Bestehen<br />

und lädt daher am 16.9.2012 ab 10.00<br />

Uhr zum Schaufahren am Sahler Mühle See<br />

in Bergisch Gladbach ein. Infos bei Willi<br />

Wüstenberg, Tel. 02202/39120.<br />

MCW Westerstede<br />

Der MCW Westerstede veranstaltet vom<br />

23.–24. Juni 2012 sein großes Schaufahren<br />

am Vereinsteich in 26655 Westerstede. Es<br />

kommen wieder hunderte Modellbauer,<br />

selbst aus der Schweiz, den Niederlanden<br />

und Belgien zu uns. Anreise ist für Teilnehmer<br />

mit Caravan ab Freitag, dem 22 Juni<br />

möglich, Verbrennerboote sind wilkommen.<br />

Kontakt: F. Houtrouw, Tel. 04488/2004<br />

E-Mail: kuddellmuddell@ewetel.net<br />

7. Degersee Classic<br />

Am 12. und 13. Mai 2012 veranstalten Klaus<br />

Prystaz und Felix Wehrli im Namen der Minisail<br />

Classic auf dem Gelände des Restaurants<br />

Degerseestube am Degersee (nahe<br />

Lindau am Bodensee) das 7. internationale<br />

Treffen von vorbildgetreuen funktionsfähigen<br />

Modellsegelschiffen. Den Zuschauer erwartet<br />

eine beeindruckende Sammlung von<br />

sorgfältig detaillierten Modellen, die einen<br />

guten Einblick in die unerschöpfliche Vielfalt<br />

der Segelschiffe vermitteln. Die Teilnehmer<br />

kommen aus ganz Deutschland, den Niederlanden<br />

und der Schweiz.<br />

Klaus Prystaz. Tel. 07583/3476, E-Mail:<br />

klaus.prystaz@t-online.de<br />

Schaufahren in Schöllkrippen<br />

Modellschiff-Schaufahren für Elektro- und<br />

Segelboote am Sonntag, den 6. Mai 2012 im<br />

Naturerlebnisbad Schöllkrippen (PLZ 63825).<br />

Eintritt und Teilnahme sind frei, sofern möglich,<br />

ist bitte ein eigener Tisch mitzubringen.<br />

Anmeldung bei: Familie Ostheimer, 63825<br />

Schöllkrippen, Tel. 06024/67210, Fax 06024/<br />

7763, E-Mail: info@modellbau-ostheimer.de<br />

Schweiz<br />

3. Internationales U-<strong>Boot</strong>-Treffen<br />

in der Schweiz<br />

Am 5.und 6. Mai 2012 findet im Badi in der<br />

Tannenbergstraße in CH-8625 Gossau Zürich<br />

unser drittes Internationales U-<strong>Boot</strong>-<br />

Treffen statt. Die Veranstaltung läuft am<br />

Samstag von 10.00–22.00 Uhr, am Sonntag<br />

von 10.00–16.00 Uhr.<br />

Weitere Infos unter www.mszn.ch<br />

Übernachtungsmöglichkeiten reservierbar<br />

über Herrn Peter Schüpbach, info@vos.ch<br />

Wohnmobile und Wohnwagen können vor<br />

dem Freibad abgestellt werden, es gibt auch<br />

die Möglichkeit, im Freibad zu zelten. Man<br />

darf auch in der Garderobe im Freibad übernachten,<br />

sollte dann aber einen Schlafsack<br />

und eine Iso-Matte dabei haben. Man kann<br />

natürlich auch in einem Hotel in der Nähe<br />

Zimmer reservieren.<br />

Wir bitten um Voranmeldung, damit wir entsprechend<br />

planen können. Am Samstag<br />

Abend werden alle Modell-Kapitäne mit Begleitung<br />

zum Racletteessen eingeladen.<br />

Niederlande<br />

MV VAARGROEP GRONINGEN<br />

Vom 8.–10 Juni laden wir recht herzlich zum<br />

inzwischen 31. Schiffsmodellbau-Freundschaftstreffen<br />

auf den Campingplatz Gru-<br />

<br />

George Henry Benett/Roy Bennett<br />

Hitlers Admirale<br />

1939–1945<br />

Kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges<br />

ließ der britische Marine-Geheimdienst<br />

neun führende deutsche Admirale in der<br />

Kriegsgefangenschaft ihre Erinnerungen<br />

niederschreiben. Unter den Verfassern befinden<br />

sich u. a. der ranghöchste Oberbefehlshaber<br />

der Kriegsmarine, der Flaggoffizier<br />

der U-<strong>Boot</strong>-Flotte, der höchstrangige<br />

Verbindungsoffizier zur italienischen Marine<br />

sowie der ranghöchste Marineoffizier im<br />

Schwarzen Meer.<br />

Diese Aufzeichnungen blieben lange unentdeckt,<br />

bis zwei englische Marinehistoriker,<br />

Vater und Sohn, ihren hohen Wert erkannten<br />

und sie veröffentlichten. Das Buch gibt<br />

einen unverfälschten Eindruck von der Gedankenwelt<br />

der Admirale: Von besonderem<br />

Interesse sind ihre Ansichten darüber, wie<br />

Hitler und die nationalsozialistische Führung<br />

den Krieg zur See beeinflussten, ihre Sicht<br />

nostrand/Park Hoofdweg 163 in Harkstede<br />

ein. (An der A 7 die Abfahrt 40 nehmen,<br />

dann durch Harkstede durchfahren.<br />

Programm:<br />

Freitag ab 10.00 Uhr freies Fahren.<br />

Samstag ab 10.00 Uhr freies Fahren mit<br />

Nachtfahren<br />

Sonntag von 10.00–14.00 Uhr freies Fahren<br />

Gefahren werden kann alles, was schwimmt.<br />

Campen nach Voranmeldung die ganze Woche<br />

über möglich, Strom, Wasser und Duschen<br />

sind vorhanden, früher anreisen oder<br />

länger bleiben ist moglich.<br />

Am Samstagabend bauen wir wieder 10 laufende<br />

Meter Grill auf, man braucht also nur<br />

eigenes Grillgut und Geschirr mitzubringen.<br />

Kosten pro Nacht für Wohnwagen oder Zelt<br />

bis zwei Personen € 8,–, jede weitere Person<br />

€ 2,50, Kimder bis 12 Jahre € 1,50. Anmeldung<br />

bitte bis zum 15. Mai 2012.<br />

Zimmer/Appartements können direkt im<br />

Sportshotel Grunopark gebucht werden:<br />

Tel. 0031(0)505425021<br />

Harm Beukema, Staringstraat 13, NL- 9721<br />

NR Groningen, Tel. 0031(0)505250603 oder<br />

0031(0)628044290,<br />

E-Mail: Vaargroepgroningen@hotmail.com<br />

www.Vaargroepgroningen.nl<br />

auf die sich wandelnden Technologien des<br />

Seekrieges und ihre scharfen Meinungsverschiedenheiten<br />

darüber, wie der Sieg hätte<br />

errungen werden können. Ihre Schilderungen<br />

sind hier so abgedruckt, wie sie<br />

1945/1946 niedergeschrieben wurden.<br />

240 Seiten, 16 x 24 cm, geb. mit Schutzumschlag,<br />

€ 24,90 (D), € 26,60 (A), Sfr<br />

43,70, ISBN 978-3-8132-0872-6, Verlag<br />

E.S. Mittler & Sohn, Hamburg.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 61


All over the world...<br />

Lange Lieferzeiten ins Ausland sind passé!<br />

Jetzt können wir Ihnen die <strong>SchiffsModell</strong> bereits zum<br />

Erstverkaufstag nach Hause bringen.<br />

Abonnieren Sie unsere Zeitschrift als E-Paper bei<br />

und sparen Sie sich Versandkosten und Lieferzeiten.<br />

keine Lieferfristen<br />

versandkostenfrei<br />

topaktuell<br />

Lesen Sie die <strong>SchiffsModell</strong> am PC, auf<br />

dem iPhone, iPad, Smartphones und Tablet-PCs<br />

mit Android-Betriebssystem.<br />

Infos, Neuheiten, Tipps und Tricks und<br />

einfach ALLES über Ihr Hobby – sofort<br />

und überall auf der Welt lesen!<br />

Infos unter www.neckar-verlag.de


Super-Prämie*<br />

Jenny<br />

Die »Jenny«<br />

gibt‘s im 2-Jahresabo<br />

mit Zuzahlung 25,– [D]<br />

24 Hefte für<br />

132,60 [Inland]<br />

145,– [Ausland]<br />

Jenny ist ein freier Nachbau der Motorboote der 1930er Jahre aus den USA. Das Classic-Design des Überwasserbootes wurde auf<br />

einen modernen energiesparenden Gleitbootrumpf aus dem Jahre 2010 aufgesetzt. Dadurch werden eine lange Fahrzeit und eine<br />

hohe Geschwindigkeit erzielt. Das Modell ist in Ganzholz-Bauweise (Sperrholz und Mahagoni) als Knickspanter ausgeführt.<br />

Der Maßstab des Modells beträgt ca. 1:10.<br />

Der Modellbausatz enthält:<br />

Alle zum Bau erforderlichen Holzteile, Beschlagteile sowie die Schiffswelle und das Ruder.<br />

Technische Daten<br />

Länge ü.a.: 730 mm<br />

Breite ü.a.: 198 mm<br />

Gewicht ca.: 1.500 g<br />

RC-Funktionen: Fahrt vor stop zurück<br />

Mehr Informationen zu den<br />

Produkten unter:<br />

www.aero-naut.de<br />

*Prämien erhalten nur Neu-Abonnenten, die noch nie diese Fachzeitschrift vom Neckar-Verlag bezogen haben. Das Angebot gilt nicht für<br />

Abo-Umstellungen im gleichen Haushalt. Liefermöglichkeiten der Prämien vorbehalten.<br />

<br />

Bestell-Coupon<br />

Einfach einsenden an: Neckar-Verlag GmbH, Postfach 18 20, D-78008 Villingen-Schwenningen<br />

Fax +49 (0)77 21 / 89 87-50 Tel. +49 (0)77 21 / 89 87-38 /-48 www.neckar-verlag.de<br />

<br />

Ich bin der neue Abonnent und Leser (Heftempfänger) und habe mir die Prämie Jenny<br />

ausgesucht. Ich versichere, dass ich bisher noch kein <strong>SchiffsModell</strong>-Abo vom Neckar-<br />

Verlag bezogen habe.<br />

Beim Prämienversand ins Ausland müssen zusätzliche<br />

Versandkosten berechnet werden.<br />

Die Auslieferung der Prämien erfolgt nach Bezahlung<br />

der Abogebühr.<br />

Vor- und Nachname<br />

Straße<br />

PLZ<br />

Ort<br />

Datum und rechtsverbindliche Unterschrift SM 05/2012<br />

Ja, ich erhalte zwei Jahre lang <strong>SchiffsModell</strong> jeden Monat druckfrisch frei Haus zum Preis<br />

von nur 132,60 [Inland] / 145,– [Ausland]. Nach zwei Jahren läuft das Abo automatisch<br />

weiter und ist ab dann jederzeit kündbar.<br />

Die Zahlung erfolgt:<br />

nach Rechnungserhalt<br />

Bankabbuchung* (nur in Deutschland)<br />

Kontonr.: ______________________<br />

BLZ: _________________________<br />

Geldinstitut: ____________________<br />

per Kreditkarte VISA MasterCard<br />

Kartennr.: _ _ _ _ / _ _ _ _ / _ _ _ _ / _ _ _ _<br />

gültig bis: _____________<br />

*Ich bin damit einverstanden, dass Sie, bis auf Widerruf, die von<br />

mir / uns zu leistenden Zahlungen bei Fälligkeit zu Lasten meines /<br />

unseres Kontos einziehen.<br />

Hintergrund : Karina Sturm / PIXELIO


RUBRIKEN<br />

kurz & fündig<br />

Privatanzeigen (private Inserenten, nicht-gewerbliche Texte) können nur<br />

schriftlich, nicht telefonisch entgegengenommen werden.<br />

Der Einfachheit halber bitte möglichst den vorbereiteten Bestellschein verwenden,<br />

der in fast jedem Heft zu finden ist. Bitte auf jeden Fall deutlich und unmissverständlich<br />

schreiben.<br />

In eine Zeile passen durchschnittlich 34 Anschläge (Buchstaben, Ziffern, Satzzeichen,<br />

erforderliche Zwischenräume = jeweils 1 Anschlag).<br />

Anzeigenschluss ist jeweils um den 5. des Vormonats (z.B. für Heft 3 am<br />

5. Februar).<br />

Wenn Anzeigentext und Zahlung nach Anzeigenschluss eingehen, erfolgt die<br />

Veröffentlichung automatisch in der nächstfolgenden Ausgabe.<br />

Privatanzeigen in <strong>SchiffsModell</strong> bis 8 Zeilen kostenlos, jede<br />

!<br />

weitere Zeile 2,50 Euro. Anzeige mit Bild 5, — Euro.<br />

Einfache Abwicklung: Vorauszahlung in bar, Überweisung, Kreditkarte<br />

(Visa, Master) oder Abbuchung. Gleichzeitig wird Ihre Anzeige im Internet<br />

unter www.neckar-verlag.de veröffentlicht!<br />

PLZ 1…<br />

Hobbyauflösung, 1/4 Preis: 2 x<br />

Hochseeschlepper, roter Rumpf, GfK,<br />

2 Motoren, Fahrtregler, Funkst. und<br />

ABS-Rumpf, je € 350,–, kpl. sauber<br />

gebaut, viele Details; neues Schiffszubehör<br />

für nur € 80,–; Revell-Standmodell<br />

Zerstörer für € 90,–. Tel.<br />

038207/74779 ab 18 Uhr. 101<br />

Verkaufe 20 Schiffsmodelle,<br />

nach Bauplan gebaut, ohne FB Antriebe<br />

und Steuerung vorhanden, zum<br />

Materialpreis an Selbstabholer abzugeben,<br />

z. B. Schlepper, Fischkutter,<br />

Kriegsschiffe, Segelboote, Arbeitsschiffe.<br />

Tel. 03375/290827. 102<br />

PLZ 2…<br />

Suche GfK-Rumpf eines Hafenschleppers<br />

ab 1,4 m Länge, M 1:20,<br />

mit Ein- oder Zweischrauben-Antrieb,<br />

wenn vorhanden auch gerne mit Deck<br />

u. Aufbau, Angebote bitte mit Foto<br />

an Adolf Friedrichs, Am Sportplatz<br />

2, 25709 Diekhusen/Fahrstedt, Tel.<br />

04851/4548. 201<br />

Verkaufe mehrere Jahrbücher<br />

der DGzRS von 2011, 2009, 2008,<br />

2007, 2006, 2005, 2004, 2002, 2001,<br />

2000, 1999, 1998, 1997, 1996, 1989,<br />

1988, 1986, 1980. Tel. 04851/4548.<br />

202<br />

Schiffsmodell, Einzelstück, neu,<br />

norwegisches älteres Rettungsboot,<br />

M 1:15, GfK-Rumpf, 1,2 m lang, 0,4 m<br />

breit, mit E-Antrieb, Graupner mc 12<br />

Sender, Dieselgeräuschmodul, für €<br />

550,– an Selbstabholer zu verkaufen.<br />

Tel. 04851/4548. 203<br />

PLZ 4…<br />

Aus Altersgründen verkaufe ich<br />

meine sämtlichen Modellschiffe, die<br />

alle aus Holz gebaut sind. Da die<br />

Schiffe sehr groß u. schwer sind,<br />

kann ich diese nicht mehr zu Wasser<br />

lassen. Preis nach Absprache, Anruf<br />

lohnt sich. Tel. 0211/742867. 401<br />

Hausboot sucht neuen Besitzer,<br />

Modell ist fahrbereit, Motor,<br />

Empfänger, Empfängerakku, 2 x 6<br />

Zellen, 2400er-F-Akku, Regler V + R,<br />

ohne Sender für € 230,– abzugeben.<br />

Nähere Angaben unter Tel. 02137/<br />

60733. 402<br />

PLZ 5…<br />

Sammler kauft alte Fernsteuerun-<br />

gen bis 1970. Tel. 0221/394538, 0163/<br />

9296575. 501<br />

Standmodelle: Surprise, 135 x 100<br />

cm, Fregatte, 46 Mess.-Kanonen, Mathäus<br />

Span Galeone, 80 x 81 cm, 34<br />

Bronzekanonen; Fahrmodelle: engl.<br />

Torpedoboot II, War- + Fischtrawler,<br />

85 cm, Windmühle Amati EL und FS<br />

Hubschrauber, Dampfmaschine Wilesco<br />

Rolf Wahl, Schwemannskamp 11,<br />

59555 Lippstadt, Tel. 01512/6071583.<br />

502<br />

Suche Buch von Theodor Vieweg<br />

über Voith-Schneider-Propeller. Tel.<br />

02428/5320. 503<br />

PLZ 6…<br />

Verk., geg. Abholung, histor.<br />

Schiffe: Amerigo Vespucci, HMS<br />

Bounty, Endeavour, Victory, Sea Lady,<br />

Caracca Atlantica, Optimist-Graupner,<br />

Düsseldorf, Kontio-FM, Bau- + Beschlagsatz,<br />

GfK-Rumpf, Najade, Chaperon.<br />

E-Mail: schmitt.trix@web.de<br />

601<br />

PLZ 7…<br />

Segelyacht, robbe Comtesse, GfK-<br />

Rumpf (weiß), Alu-Mast, Reling, Perl-<br />

Segel, Metall-Ständer, 3-Kanal-Fernsteuerung,<br />

VB € 125,–. Tel. 07031/<br />

874921. 701<br />

PLZ 8…<br />

Zahle Höchstpreise: Für alte Diesel-<br />

und Benzinmotoren bis 1970,<br />

auch defekt. D. Rother, Welzenbachstr.<br />

29, 80992 München, Tel.<br />

089/145739, Fax 1417041. 801<br />

Suche alle Graupner Bellaphonund<br />

Standard-Fernsteuerungen, auch<br />

Teile wie Empfänger, Servos etc., sowie<br />

Originalverpackungen dazu. Angebote<br />

bitte an Tel. 0821/5439391<br />

oder E-Mail: eolo1@web.de 802<br />

PLZ 9…<br />

Biete aus meiner Sammlung deutscher<br />

Trägerflugzeuge für Graf<br />

Zeppelin, 1:100, folgende Typen:<br />

Me 109 T; Me 155; Ju 87 C-1; Ju 87<br />

E; Ar 195; Ar 96 (T); He 50 (T), Ar E<br />

310, Fi 22 C, alles vollständig selbst<br />

gebaute Unikate, s. detaillierte Beschreibung<br />

im NV-Fachbuch ISBN:<br />

978-3-7883-1127-8. Tel. 09128/6671.<br />

901<br />

64 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


Bestellung eines JAHRESABONNEMENTS ab Heft ____________<br />

Bitte senden Sie mir bis auf weiteres die angekreuzte Zeitschrift zu. Eine Kündigung ist jederzeit möglich. Zuviel bezahlte Beträge für noch<br />

nicht erschienene ausgaben werden vom Verlag zurückerstattet.<br />

Bestellung eines GESCHENKABONNEMENTS ab Heft ____________<br />

Ich möchte die angekreuzte Zeitschrift zu den genannten Bezugspreisen frei Haus verschenken. Einen Geschenkgutschein erhalte ich zusammen<br />

mit der Rechnung.<br />

Adresse des Auftraggebers:<br />

Nur bei Geschenk-Abonnement ausfüllen:<br />

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PLZ Ort<br />

Das Jahresabonnement soll erhalten:<br />

Vor- und Zuname<br />

Straße<br />

Abopreis inkl.<br />

Versandkosten /<br />

Einzelheftbestellungen<br />

zzgl. Versandkosten<br />

Datum und rechtsverbindliche Unterschrift<br />

ohne DVD<br />

Modell mtl.<br />

mit DVD (6 x jährlich)<br />

Einzelheft 4,20 / 9,10<br />

Abopreis Inland 47,– / 62,–<br />

Abopreis Ausland 50,40 / 65,40<br />

elektroModell vjl.<br />

Einzelheft 9,60<br />

Abopreis Inland 20,– / 35,–<br />

Abopreis Ausland 22,– / 37,–<br />

SM<br />

Bitte veröffentlichen Sie nachstehende private Kleinanzeige unter „kurz & fündig“ in der nächsterreichbaren Ausgabe von<br />

Modell mtl.<br />

ohne DVD<br />

mit DVD (4-mal jährlich)<br />

mtl.<br />

Ich weiß, dass die Veröffentlichung ausschließlich gegen Vorauszahlung erfolgt. Die Art der Zahlung ist umseitig angekreuzt.<br />

PLZ<br />

Ort<br />

Einzelheft 5,–<br />

Abopreis Inland 53,80<br />

Abopreis Ausland 60,–<br />

mtl.<br />

Journal<br />

Dampf&Heißluft vjl.<br />

Einzelheft 7,50<br />

Abopreis Inland 28,–<br />

Abopreis Ausland 30,–<br />

Modell<br />

6x jl.<br />

Journal<br />

Dampf&Heißluft vjl.<br />

Modell 6 x jl.<br />

Einzelheft 4,90<br />

Abopreis Inland 25,–<br />

Abopreis Ausland 29,40<br />

vjl.<br />

Einzelheft 7,–<br />

Abopreis Inland 26,–<br />

Abopreis Ausland 28,–<br />

vjl.<br />

<br />

bis 8 Zeilen<br />

kostenlos<br />

bitte<br />

an kreuzen,<br />

wenn die<br />

Anzeige<br />

mit Bild<br />

erscheinen<br />

soll. Je Bild<br />

5,–<br />

zu sätzlich.<br />

In eine Zeile passen durchschnittlich 34 Anschläge (Buchstaben, Ziffern, Satzzeichen, erforderliche Zwischenräume = jeweils 1 Anschlag).<br />

Bis 8 Zeilen kostenlos, jede weitere Zeile 2,50. Mit Foto zusätzlich 5,–. Anzeigen unter Chiffre-Nummer zzgl. 5,20 Chiffregebühr.<br />

-Service (kostenlos)<br />

Ich bestelle aus dem Programm des<br />

<br />

Leseexemplar Zeitschrift:<br />

Modell<br />

<strong>SchiffsModell</strong><br />

elektroModell<br />

Journal Dampf&Heißluft<br />

CAR-Modell<br />

Gartenbahn<br />

Menge<br />

Best.-Nr.<br />

Titel<br />

Preis <br />

Prospekt:<br />

Modellbau<br />

schule<br />

sonstiges (z. B. Feuerwehr, Kunst)<br />

<br />

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78045 Villingen-Schwenningen<br />

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• Frei-Haus-Lieferung (Zustellung ist bereits im Vorzugspreis enthalten).<br />

• Sie können das Abonnement jederzeit kündigen.<br />

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Der Betrag in Höhe von ..................... wird bezahlt<br />

durch gleichzeitige Überweisung* auf<br />

Commerzbank AG, VS-Villingen (BLZ 694 400 07) 1570449<br />

aus dem Ausland: IBAN: DE 13694400070157044900 BIC: COBA DE FF 694<br />

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sonst ist keine Verbuchung möglich!<br />

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Kontoinhaber müssen identisch sein!<br />

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Bücher und Zeitschriften 5,–<br />

Baupläne 9,–<br />

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78045 Villingen-Schwenningen<br />

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Aus unserem Programm<br />

Jahresübersicht <strong>SchiffsModell</strong><br />

2011<br />

Sie erhalten mit dieser CD-ROM den kompletten Jahrgang 2011. Alle<br />

Beiträge aus dem Heft sind als PDF-Dateien auf der CD hinterlegt<br />

und können über komfortable Oberfl ächen gesucht werden. Ein Autoren-<br />

und Themenverzeichnis erleichtert die Übersicht ebenso wie eine<br />

chronologische Anordnung.<br />

Systemvoraussetzungen: IBM-kompatibler PC 486 oder höher, CD-<br />

ROM- oder DVD-Laufwerk, Windows 9X/NT/2000/XP/Vista/7 sowie ein<br />

Adobe Acrobat Reader.<br />

ISBN 978-3-7883-9859-0<br />

Best.-Nr. 9859 Preis 19,90 [D]<br />

Für <strong>SchiffsModell</strong>-Abonnenten kostet die CD jeweils nur 7,50 [D].<br />

Willi Aselmeyer<br />

Dampf 41 – Dampfschlepper Hein<br />

ISBN 978-3-7883-1640-2<br />

Umfang 136 Seiten, DIN A4<br />

Best.-Nr. 16-2011-01 Preis 22,50 [D]<br />

Dieses Buch DAMPF 41 „Dampfschlepper Hein“ soll dazu beitragen keine<br />

unnötigen Bauteile anzufertigen, die in der Praxis nicht die gewünschten<br />

Leistungen erbringen. Durch gründliche Planung und Berechnung<br />

der Gesamtanlage „Dampfschiff“ gelangen Sie schneller zum Erfolg und<br />

damit zu mehr Bau- und Fahrspaß. Zunächst wählt man einen Schiffstyp<br />

mit bestimmten Abmessungen aus, danach können alle dazu passenden<br />

Komponenten bestimmt werden. Als Vorbild dient ein Dampfschlepper,<br />

der mit einer Modelllänge von 130 cm und einer Geschwindigkeit von<br />

2,4 Knoten, entsprechend 1,3 m/s, als Modell fahren soll. Es kann auch<br />

jeder andere Schiffstyp gewählt werden, man muss jedoch bei der Planung<br />

darauf achten, dass der Dampfantrieb in das Schiff passt und nicht<br />

zu schwer ist. In diesem Schiff sind nur Teile nach dem heutigen Stand<br />

der Technik eingebaut, um eine hohe Sicherheit und maximale Leistung<br />

verbunden mit einer guten Funktion, zu erreichen.<br />

Die Beschreibungen der einzelnen Bauteile wurden kurz gehalten, da für<br />

einen Techniker Zeichnungen und Bilder mehr Informationen geben.<br />

Neckar-Verlag GmbH • D-78045 Villingen-Schwenningen<br />

Telefon +49 (0)77 21 / 89 87-38 /-48 (Fax -50)<br />

E-Mail: bestellungen@neckar-verlag.de • www.neckar-verlag.de


VERSCHIEDENES<br />

Teil 2<br />

Bert Elbel<br />

boot 2012<br />

360°<br />

Wassersport<br />

erleben<br />

K<br />

ommen wir nun zum dritten <strong>Boot</strong><br />

dieser Vorstellung, dessen Hersteller<br />

ich seit zwei Jahren aufmerksam<br />

beobachte. Die slowenische Werft SEAWAY<br />

verzeichnet seit der Präsentation ihrer ersten<br />

33-Fuß-Yacht mit Hybrid-Antrieb ein<br />

stetig wachsendes Interesse an ihren Produkten.<br />

In der neuen und aktuellen<br />

GREENLINE 40´ Hybrid<br />

(Foto 1) konnten die Techniker neue, leistungssparende<br />

Innovationen einbringen<br />

und die rasante Entwicklung im Akkusektor<br />

nutzen. Wie in der GREENLINE 33‘ kommt<br />

nun auch im neuen 40er-Modell Solartechnik<br />

zum Einsatz. Das Hybrid-System nutzt<br />

Solarstrom, Strom vom Landanschluss oder<br />

von dem vom Hauptmotor betriebenen Generator.<br />

Um die so erlangten Vorteile nicht<br />

wieder durch einen zu schweren Rumpf<br />

oder Aufbauten aufzuzehren, wird der patentierte<br />

„Superdisplacement <strong>Boot</strong>skörper“<br />

in einem aufwendigen und teuren Verfahren<br />

mit Vinylesterharz und zwei- bzw. vierachsigen<br />

Fasern im Vakuuminfusionsverfahren<br />

laminiert. Die aus extrem leichtem Verbundfaserwerkstoff<br />

gefertigten Stringer und Auskleidungen<br />

werden danach mit dem Rumpf<br />

verbunden. Damit zählen Bautechnologie<br />

und Konstruktion der GREENLINE-Yachten<br />

weltweit zu den fortschrittlichsten Produktionen<br />

überhaupt. Auch der Aufbau und das<br />

gesamte Interieur bestehen aus Verbundfaserwerkstoffen<br />

bzw. leichtem Furnier, wobei<br />

jedoch die Wohnlichkeit keinesfalls zu kurz<br />

kommt.<br />

Foto 1: Die GREENLINE 40‘ auf<br />

dem Messestand<br />

Die Fotos vom Hauptsalon inkl. Küche und<br />

Steuerstand bedürfen keiner weiteren Erläuterung,<br />

außer dass Furniere und Lederfarbe<br />

vom Eigner selbst gewählt werden können.<br />

Auf den Fotos 2 und 3 wurde lackiertes<br />

Kirschholzfurnier und weißes Leder für die<br />

Polster verwendet, eine warme und anhei­<br />

68 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


Foto 2: Der Hauptsalon der GREENLINE, © Seaway<br />

Foto 3: Die integrierte Küche im Hauptsalon<br />

der 40er, © Seaway<br />

Skizze 1: Das Hybrid-Antriebs-System der GREENLINE 40‘, © Seaway<br />

Foto 4: Die Sonnenliege auf dem Bugdeck<br />

der GREENLINE, © Seaway<br />

Skizze 2: Decks-Layouts der GREENLINE 40‘, © Seaway<br />

melnde Kombination. Das große elektrische<br />

Schiebedach kann Licht hereinlassen oder<br />

mittels Rollo auch Sonneneinstrahlung<br />

dämpfen. Mit der ausklappbaren Badeplattform<br />

und der großzügig bemessenen Sonnenliege<br />

auf dem Backdeck (Foto 4) stehen<br />

auch ausreichende Freiflächen zum Sonnen<br />

oder Baden zur Verfügung.<br />

Kommen wir zum Antrieb: Mit einem einzigen<br />

Schalter kann der Skipper zwischen<br />

den beiden Antriebsarten Diesel oder Strom<br />

wählen. Neben dem MERCRUISER-Turbodiesel<br />

(optional auch als Doppel-Anlage<br />

verfügbar) verfügt die Antriebsanlage über<br />

einen oder zwei vollelektronisch geregelte<br />

Elektromotoren mit je 7 kW Leistung. Diese<br />

werden aus der installierten Lithiumbatterie<br />

gespeist, die vom Diesel via Generator, der<br />

1,3-kW-Solaranlage auf dem Aufbaudach<br />

oder vom Landanschluss in der Marina<br />

geladen wird. Skizze 1 zeigt das Hybrid-<br />

Antriebs-System als Schaubild in einer Seiten-Ansicht<br />

der GREENLINE 40‘. Mit dem<br />

Elektroantrieb allein ist bei 5 kn Geschwindigkeit<br />

eine Reichweite von 16 Seemeilen<br />

möglich. www.greenlinehybrid.com .<br />

Zumindest von der Form her ist natürlich<br />

auch diese Yacht etwas besonderes, wenn<br />

auch die Hybridtechnik im Modell keine<br />

Rolle spielt. Über die Installation von Solarzellen<br />

auf dem Modell könnte man natürlich<br />

schon nachdenken. Wer eine solche<br />

Modellyacht fahren möchte, stößt leider auf<br />

ernsthafte Probleme beim Rumpfbau. Ein<br />

Grund hierfür ist die moderne, fast gerade<br />

Bugform. Es gibt ja aber Zeitgenossen, die<br />

in der Lage sind, aus einer Seiten-Ansicht,<br />

den Decks-Layouts und einigen Fotos einen<br />

Rumpf zu bauen. Die passenden Layouts<br />

sind in Skizze 2 abgebildet.<br />

Mit der folgenden Yacht kommen wir zum<br />

ersten der drei diesjährigen Highlights in<br />

Halle 6. Durch den bronzefarben lackierten<br />

Rumpf in Kombination mit dem grauen<br />

Kunststoff-Decksbelag war die<br />

INFINITY 501<br />

(Foto 5) ein regelrechter Eyecatcher. Das<br />

15,3 m lange <strong>Boot</strong> ist als Halbgleiter konzipiert<br />

und kann durch die sehr breit gefächerte<br />

Motorenpalette perfekt an die bevorzugten<br />

Fahrreviere des Eigners angepasst<br />

werden: Weniger Leistung steht für das Fahren<br />

auf Flüssen und Seen, während mehr<br />

Power für küstennahes Cruisen oder für die<br />

offene See bestimmt ist. Mit zwei 720 HP<br />

starken Turbodieseln erreicht die INFINITY<br />

eine Topspeed von 24 kn.<br />

Doch diese INFINITY glänzt nicht nur im<br />

Motorraum oder als Designikone: Erst die<br />

Besichtigung mit dem Werftchef brachte alle<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 69


Foto 5: Eyecatcher in Halle 6: Die INFINITY 501<br />

Foto 6: Das Heck der 501<br />

Informationen bzw. Details ans Licht, auf<br />

die man ohne eine perfekte Erklärung während<br />

der Führung alleine niemals kommen<br />

würde. So ist der Achtersteven mit breiten<br />

und beleuchteten Treppen (Foto 6) ausgerüstet,<br />

um die Yacht per <strong>Boot</strong> oder ausfahrbarer<br />

Gangway auch im Dunkeln mühelos<br />

betreten zu können. Eine optional erhältliche,<br />

absenkbare Badeplattform ergänzt<br />

diesen Komfort nochmals, während der<br />

ausfahrbare Schlitten für den Tender Serienstandard<br />

ist. Eine robuste Schutzleiste<br />

entlang der Bordwand schützt den glänzenden<br />

Lack vor Beschädigungen, während<br />

verdeckte Abflüsse für Regen- und Spritzwasser<br />

unterhalb der Wasserlinie dafür sorgen,<br />

dass keine unschönen Schmutzstreifen<br />

auf den Bordwänden entstehen. Das<br />

ist nämlich sonst leider allgemein so üblich,<br />

wenn diese Ausläufe „irgendwo“ in der<br />

Bordwand über der Wasserlinie angebracht<br />

sind. Auch die dem Auge verborgenen<br />

Landstromanschlüsse im Ankerkasten und<br />

auf dem Achterschiff passen zum stilvollen<br />

Design der Yacht. Im Übrigen wird so Unfallgefahr<br />

vorgebeugt, da die Kabel nicht mehr<br />

lose „irgendwo in der Gegend“ herumliegen.<br />

Alle Gangborde, der Ankerkasten und die<br />

Sitzgruppe im Heck der Yacht sind mit hellen<br />

aber energiesparenden LED-Leuchten<br />

ausgerüstet<br />

Skizze 3: Layouts der INFINITY 501,<br />

© Motion Yachts<br />

Man betritt die Yacht wie üblich vorbei an<br />

der Heck-Sitzgruppe durch eine große<br />

Glastüre und befindet sich dann im kleinen,<br />

aber fein eingerichteten Salon. Das dunkle<br />

Holz der Möbel steht in einem perfekten<br />

Kontrast zu den orangefarbenen Farbtupfern<br />

wie der Barplatte, verschiedenen Polsterkissen,<br />

Zierstreifen oder dem Lenkrads<br />

im integrierten Steuerstand auf der linken<br />

Seite der Einrichtung. Auch die Elektrogeräte<br />

der Küche wurden perfekt innerhalb der<br />

Möblierung versteckt – als Uneingeweihter<br />

findet man sie nicht auf Anhieb. Auf Foto 7<br />

ist die perfekte Farbkombination sehr schön<br />

zu sehen.<br />

Dass auch die Steuerung der Yacht, bzw.<br />

der Steuerstand auf Foto 8 mit allen technischen<br />

Finessen ausgerüstet ist, versteht<br />

sich bei den bisherigen Details fast von<br />

selbst. Alle wichtigen Informationen wie<br />

Motorsteuerung, Kraftstoffverbrauch, Kurs,<br />

Fahrwassertiefe, Radar und Navigation<br />

können über den zentralen Bildschirm des<br />

bordeigenen Computersystems abgerufen<br />

werden. Das Satelliten-Navigations-System<br />

sowie Bug- und Heckstrahler benötigen bei<br />

all dieser technischen Ausrüstung schon<br />

fast keiner besonderen Erwähnung mehr.<br />

Foto 7: Der Salon der INFINITY 501<br />

Foto 9: Die 501er in ihrem Element, © Motion Yachts<br />

Foto 8: Der Steuerstand der INFINIT<br />

70<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


Foto 10: Die elegante PERSHING 58‘<br />

Foto 11: Das schneeweiße Interieur der<br />

PERSHING-Plicht<br />

Foto 15: Der Steuerstand der 58er<br />

Foto 16: Von solchen Polstern lässt es sich fahren<br />

Foto 12: Die Sonnenliege auf der Tendergarage<br />

Fasst man alle Details und Innovationen<br />

zusammen, kann man nur sagen: eine außergewöhnliche<br />

und wunderschöne Yacht.<br />

Ausgestellt war übrigens die 501er-Version<br />

als „Softtop“, also mit einem faltbaren<br />

Kunststoffdach. Eine „Hardtop-Version“ mit<br />

integrierten Glasflächen im Dach ist ebenfalls<br />

erhältlich. www.motionyachts.nl<br />

Wie das Vorbild, so wäre natürlich auch ein<br />

Modell der INFINITY ein Eyecatcher. Beim<br />

ersten Blick auf die Yacht kam mir sofort<br />

der Fertigrumpf der JULES VERNE in den<br />

Sinn: Die Ähnlichkeiten der Rumpfform sind<br />

nicht zu übersehen und im Übrigen wurde<br />

die INFINITY genau wie die JULES VERNE<br />

bei VITTERS in den Niederlanden gebaut.<br />

Somit hätten wir Modellbauer schon einmal<br />

eine gute Basis für ein INFINITY-Modell zur<br />

Verfügung. Infos für den Aufbau und die<br />

Deck-Details kann man der Skizze 3 entnehmen.<br />

Doch es geht noch besser, denn wir kommen<br />

nun zum zweiten Highlight der Superhalle<br />

6. Gemeint ist eine typisch italienische<br />

Offshore-Yacht, deren mediterranes Design<br />

wohl kaum noch zu toppen ist. Es handelt<br />

sich um die nagelneue<br />

PERSHING 58‘<br />

(Foto 10) Versucht man, Design, Flair und<br />

Verarbeitungsqualität italienischer Yachten<br />

mit <strong>Boot</strong>en anderer Hersteller zu vergleichen,<br />

stellt man sehr schnell fest, dass die<br />

Auswahl mehr als gering ist. Man kann also<br />

mit Fug und Recht sagen, dass PERSHING<br />

im Bereich zwischen 50 und 120 Fuß zu<br />

den Marktführern zählt, was natürlich auch<br />

für die ausgestellte 58er gilt.<br />

Die 58er ist die natürliche Weiterentwicklung<br />

der PERSHING 56´. Da das ausgestellte<br />

Exemplar bereits verkauft war, war<br />

bei der Besichtigung bzw. Führung äußerste<br />

Vorsicht angesagt. Schon beim ersten<br />

Blick auf den Rumpf war klar, dass das keine<br />

reinweiße Lackierung ist. Auf Nachfrage<br />

wurde das bestätigt, denn es handelt sich<br />

hier um die Farbe Perlweiß (RAL 1013), die<br />

einen bedeutend höheren „Glanzeffekt“ hat,<br />

als das normale Weiß – man muss das <strong>Boot</strong><br />

einfach live gesehen haben!<br />

Die von Fulvio de Simoni gezeichneten Linien<br />

der Yacht erinnern natürlich auch an<br />

die im letzten Jahr vorgestellte 50.1, jedoch<br />

mit dem positiven Unterschied, der deutlich<br />

eleganteren, weil gestreckteren Formen der<br />

neuen 58er.<br />

Werfen wir einen Blick aufs Interieur. Der<br />

weiße Lack des Rumpfes wurde mit ebenso<br />

weißem Leder für die Sitzpolster und<br />

die Sonnenliege und auch weiß lackierten<br />

Möbeln ergänzt (Foto 11). Formen und Farben<br />

entsprechen dem typisch italienischen<br />

Design – ich denke, die abgebildeten Fotos<br />

sprechen hier für sich. Der kleine aber feine<br />

Salon im Unterdeck (Foto 13) besteht aus<br />

hellem Eichenholz, kombiniert mit hellgrauen<br />

Polstern. Durch die großen Fenster wirkt<br />

nun auch hier im Unterdeck alles hell und<br />

freundlich. Auch in diese Offshore-Yacht<br />

wurde trotz begrenztem Platzangebot geschickt<br />

eine kleine Küche (Foto 14) mit<br />

allem Zubehör integriert.<br />

Im Blickpunkt des Oberdecks steht für<br />

den technisch Interessierten natürlich der<br />

Steuerstand (Foto 15), welcher zusammen<br />

mit der Doppel-Sitzbank (Foto 16) perfekt<br />

ins Layout integriert wurde. Da der Eigner<br />

des <strong>Boot</strong>es sein Augenmerk auf absolute<br />

Power gelegt hat, befindet sich die installierte<br />

Elektronik auf dem letzten Stand der<br />

Technik. Dies gilt natürlich auch für die verbauten<br />

Antriebs-Komponenten: Die beiden<br />

MAN V12-Turbodiesel vom Typ 360CR leisten<br />

jeweils 1360 HP und wirken auf zwei<br />

ZF SEAREX-Oberflächen-Antriebe. Damit<br />

Foto 13: Der wohnliche Salon im Unterdeck<br />

Foto 14: Die kleine aber feine Küche der<br />

PERSHING<br />

Foto 17: Die PERSHING 58‘ bei Full-Speed<br />

© Pershing Yachts<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 71


Skizze 4: Layouts der PERSHING 58‘<br />

© Pershing Yachts<br />

wird der Offshorer zum 48 kn schnellen Geschoss.<br />

www.pershing-yacht.com<br />

Der Yacht-Modellbauer, der von einer solchen<br />

Yacht träumt, kann leider auf keinen<br />

käuflichen Fertigrumpf zurückgreifen. Vor<br />

allem die kleineren PERSHING-Yachten bis<br />

etwa 70 Fuß haben allesamt ein extremes<br />

Längen/Breiten-Verhältnis, weshalb alle annähernd<br />

in Frage kommenden Fertigrümpfe<br />

letztlich zu schmal sind. Hier hilft also wieder<br />

nur der Eigenbau weiter. Am Schluss<br />

unseres Messerundgangs darf die Vorstellung<br />

einer der neuen Mini-Mega-Yachten<br />

natürlich nicht fehlen. Die<br />

FERRETTI 750<br />

(Foto 18) war die zweitgrößte Yacht der<br />

diesjährigen „boot“. FERRETTI zählt zu den<br />

Yacht-Herstellern, die sich nur sehr zögernd<br />

an den vielen runden Formen am Aufbau<br />

und an den Fenstern beteiligt haben. Nun<br />

sind andere Hersteller langsam wieder auf<br />

dem Rückzug zum geraden und schnörkellosen<br />

Design, wodurch FERRETTI mit dem<br />

nur in kleinen Schritten veränderten Designs<br />

seiner Yachten nun voll im Trend liegt.<br />

Die neue 750er wurde in Zusammenarbeit<br />

zwischen dem Studio Zuccon, dem Naval<br />

Research und Design-Zentrum von FER­<br />

RETTI sowie dem CENTRO STILE, dem<br />

Team von Architekten und Designern der<br />

FERRETTI-Group, entwickelt. Diese Yacht<br />

wurde für Eigner entworfen, die Attribute wie<br />

großzügige Innenräume und großflächige<br />

Sonnenzonen, gepaart mit innovativen Lösungen<br />

wie zum Beispiel dem neuen Design<br />

der Rumpffenster zu schätzen wissen.<br />

Wie allgemein üblich betritt man die Yacht<br />

über das Heck und bekommt bereits beim<br />

Anblick der Heck-Sitzgruppe (Foto 19)<br />

einen Vorgeschmack auf elegantes italienisches<br />

Design. Der breite Salon der<br />

750er basiert auf den strukturellen Linien<br />

des Vorgängermodells FERRETTI 731, bekam<br />

aber ein neues Layout sowie deutlich<br />

größere Fenster, die den Salon mit mehr<br />

natürlichem Licht erfüllen. Das gemütliche<br />

Ambiente basiert auf der Verwendung von<br />

Walnussholz für die Möblierung und weißem<br />

Leder für die Polster. Die gelungene<br />

Gliederung des Hauptsalons in zwei Bereiche<br />

wurde unter anderem durch den um<br />

eine Stufe höher angelegten Essbereich<br />

erreicht (Foto 20). Gleichzeitig wurde ein<br />

harmonischer Raumeindruck ohne Trennung<br />

bzw. Blickbehinderung bewahrt.<br />

Der Essbereich mündet in einem Durchgang<br />

zur Küche und dem Steuerstand,<br />

wobei die Küche zentral zwischen beiden<br />

liegt. Ein weiteres optisches Highlight ist<br />

der Steuerstand (Foto 21), der mit allem<br />

erdenklichem elektronischem Luxus ausgestattet<br />

ist, natürlich passend verpackt in<br />

edle und zum Interieur passende Materialien.<br />

Von hier aus steuert der Skipper zwei<br />

MTU 2000er-Turbodiesel mit je 1381 oder<br />

1623 HP. Die max. Geschwindigkeit beträgt<br />

mit der großen Motorisierung 33,5 kn. Zu<br />

den weiteren Antriebs-Komponenten gehören<br />

Bug- und Heckstrahler sowie voll in<br />

den Rumpfboden integrierte Trimmklappen.<br />

Doch zurück zur Inneneinrichtung. Die Kabinen<br />

auf dem Unterdeck zeichnen sich<br />

durch ebenso feine Details aus wie der<br />

Salon auf dem Hauptdeck. Schotten und<br />

Wände sind mit Textilien in hellen Farbtönen<br />

verkleidet, während die Betten über<br />

Holzrahmen und dekorierte Kopfteile verfügen<br />

– nicht selbstverständliche Details auf<br />

einer Yacht dieser Größe. Dass alle Kabinen<br />

über ein eigenes Bad mit Dusche und<br />

Foto 18: FERRETTI 750, © Ferretti Group<br />

Foto 19: Die elegante Sitzgruppe im<br />

Heck der Yacht<br />

Foto 20: Der Hauptsalon der 750er<br />

Foto 21: Der Steuerstand<br />

Foto 22: Das Bad am Eigner-Schlafraum<br />

72 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


Foto 23: FERRETTI 750, © Ferretti-Group<br />

Foto 24: Die große Flybridge<br />

Foto 25: Der Steuerstand auf der Fly<br />

WC verfügen, sei nur der Vollständigkeit<br />

halber erwähnt. Die Eigner-Suite erstreckt<br />

sich über die volle Breite der Yacht und<br />

ist mit einem begehbaren Kleiderschrank<br />

und einem Badezimmer mit Wengeholz-<br />

Fußboden ausgestattet. Im Bad dominiert<br />

eine halbrunde Dusche (Foto 22), die<br />

durch ebenso halbrunde und durchsichtige<br />

Glaselemente verschlossen werden kann<br />

– eine wahrlich innovative Designlösung.<br />

Das große „Open-View“-Fenster garantiert<br />

einen herrlichen Meeresblick.<br />

Doch auch verschiedene Außenbereiche<br />

der Yacht brillieren mit optischen und<br />

technischen Innovationen. Am Heckspoiler<br />

vor der Badeplattform befindet sich ein<br />

bequemes Sofa, das elektrohydraulisch<br />

TECHNISCHE DATEN<br />

Länge Breite Tiefgang Verdrängung Antrieb Motoren Geschwindigkeit<br />

GREENLINE 40´ Hybrid 11,99 m 4,25 m 0,85 m 8000 kg 1 bis 2 x 1 x 75 bis Diesel 22 kn<br />

Wellen-Anlage 2 x 225 HP Elektro 6 kn<br />

INFINITY 501 15,30 m 4,80 m 1,30 m 24,3 t 2 x 2 x 180 bis 24 kn<br />

Wellen-Anlage 2 x 720 HP<br />

PERSHING 58‘ 18,00 m 4,80 m 1,35 m 33,9 t 2 x 2 x 48 kn<br />

ZF SEAREX-Drive 1360 HP<br />

FERRETTI 750 22,90 m 5,84 m 1,86 m 57,6 t 2 x bis 2 x 33,5 kn<br />

Wellen-Anlage 1623 HP<br />

in der Aufbaurückwand versteckt<br />

werden kann. Vorbei an der bereits<br />

erwähnten Hecksitzgruppe<br />

gelangt man über eine Treppe<br />

an Backbord hinauf zur Flybridge<br />

(Foto 24). Auch hier schweift der<br />

Blick wieder von einem Designkick<br />

zum nächsten: Der in eine zentrale<br />

Position zurückgesetzte Steuerstand<br />

(Foto 25) ist eine Kopie<br />

des Hauptsteuerstandes auf dem<br />

Hauptdeck, jedoch zusätzlich voll<br />

versenkbar. Die recht ungewöhnliche<br />

Position im Zentrum der Fly<br />

bietet mehr Übersicht beim Fahren<br />

und Navigieren der Yacht. Der um<br />

360° drehbare Fahrersitz erlaubt<br />

dem Skipper, am Bordleben teilzuhaben<br />

– dem Autopiloten sei<br />

dank. Die U-förmige Sitzgruppe<br />

hinter dem Steuerstand wird durch<br />

ein Sideboard mit Kühlschrank<br />

und Barbequegrill ergänzt. Vor<br />

Skizze 5: Layouts der FERETTI<br />

750, © Ferretti Group<br />

dem Steuerstand befindet sich eine riesige<br />

Sonnenliege, auf der sicher jede Badenixe<br />

gerne Platz nimmt.<br />

Kein Wunder, dass nun wohl so mancher<br />

Modellbau-Kollege von einem solchen<br />

Yacht-Modell träumt. Da die Rumpfform<br />

der 750er nun wirklich kein Hexenwerk<br />

ist, sollte der Nachbau wohl möglich sein.<br />

Lediglich im Maßstab 1:10 dürfte ein Modell<br />

zu groß werden, hier erscheint 1:15<br />

wohl sinnvoller, denn auch ein Modell von<br />

153 cm Länge wäre vor allem wegen der<br />

Breite von 39 cm immer noch ein ganz<br />

schöner Brocken. Dass diese FERRETTI<br />

auch als Modell das Potenzial für einen<br />

Eycatcher hätte, steht wohl außer Frage.<br />

www.ferretti-yachts.com<br />

Damit beenden wir unseren Rundgang<br />

über die „boot 2012“. Ich hoffe, wieder<br />

ein paar besonders schöne Exemplare<br />

aus der Welt der Yachten präsentiert zu<br />

haben, und wenn jemand Interesse an<br />

weiteren Informationen hat, werde ich gerne<br />

behilflich sein, so weit ich das kann:<br />

b.elbel@be-yachtmodellbau.de<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 5/2012 73


FK-Korvette TARANTUL<br />

Im Test:<br />

Graupner mc-32 HoTT<br />

Demnächst in der<br />

... und noch vieles andere mehr!<br />

Aus aktuellem Anlass kann es<br />

zur Verschiebung angekündigter<br />

Beiträge kommen.<br />

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aero-naut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

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bacuplast . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

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Gundert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />

Harhaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

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Impressum<br />

Neckar-Verlag GmbH, Klosterring 1, Postfach<br />

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694 · Sparkasse Schwarzwald-Baar (BLZ<br />

694 500 65) Konto-Nr. 26197 · Volksbank eG,<br />

Villingen-Schwenningen (BLZ 694 900 00)<br />

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(BLZ 600 100 70) Konto-Nr. 9389701<br />

Herausgeber: Ruth Holtzhauer,<br />

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Redaktion: Hans-Jörg Welz,<br />

Postfach 1820,<br />

78008 Villingen-Schwenningen<br />

Telefon + 49 (0) 77 21 / 89 87-35<br />

Telefax + 49 (0) 77 21 / 89 87-50<br />

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Grafik und Layout: Dietmar Schenk<br />

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Klaus Pechmann + 49 (0) 77 21 / 89 87-72<br />

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<strong>SchiffsModell</strong> erscheint jeweils in der letzten<br />

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Einzelheft € 5,– [D]; € 5,40 [A]; sfr 9,90; Jahresabonnement<br />

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Ausland. Eine Kündigung ist jederzeit möglich.<br />

Zuviel bezahlte Beträge für noch nicht<br />

erschienene Ausgaben werden vom Verlag<br />

zurückerstattet.<br />

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Babu:<br />

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Braunschweig, Tel. + 49 (0)5 31 / 69 11 07<br />

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Papier gedruckt.<br />

Bei Erwerb, Errichtung und Betrieb<br />

von Fernsteuerungen sind die geltenden<br />

gesetzlichen Bestimmungen<br />

zu beachten.<br />

74 <strong>SchiffsModell</strong> 5/2012


FÜR ECHTE MODELLBAUFANS<br />

Seien Sie dabei:<br />

• Tolle Live-Events<br />

• 7 Termine in 2012<br />

Mehr Infos: adrenalin-tage.de<br />

04./05. Mai Conrad Electronic Filiale Hamburg Wandsbek<br />

18./19. Mai Conrad Electronic Filiale Mainz<br />

16./17. Juni Conrad Electronic Filiale Wernberg<br />

13./14. Juli Conrad Electronic Filiale Bremen<br />

10./11. August Conrad Electronic Filiale München Moosach<br />

08./09. September Conrad Electronic Filiale Regensburg<br />

06./07. Oktober Conrad Electronic Filiale Hannover<br />

Powered by: modellbau-club.de<br />

15 Jahre CMC<br />

Wir feiern mit auf den Adrenalintagen<br />

Kataloge<br />

Online-Shop: modellbau.de<br />

Filialen


Was immer Sie vorhaben.<br />

Morgens in den Sonnenaufgang fliegen, mittags mit dem Truck zur Baustelle<br />

und abends das Segelboot über den See schippern. Die Spektrum DX10t<br />

entspricht rund um die Uhr Ihren Anforderungen. Ob Pilot, Trucker oder Kapitän,<br />

mit den auswechselbaren Funktionsmodulen haben Sie jederzeit das optimale<br />

2,4-GHz-System für jede Anwendung.<br />

Die DX10t ist von deutschen Designern perfekt auf den europäischen Modellbauer<br />

zugeschnitten worden und steckt voller innovativer Features. Höchste<br />

Funktionalität in Kombination mit perfekter Ergonomie und einem eleganten<br />

Design bedeuten in der Summe vor allem eines: Perfektion bis ins Detail. Die<br />

konsequente Auslegung als Pultanlage mit Auflageflächen für die Hände und<br />

integrierten Haltern für den Sendergurt machen die DX10t einzigartig.<br />

• 10-Kanal-Anlage auf bis zu 18<br />

Kanäle erweiterbar<br />

• überlegenes Spektrum DSMX<br />

2,4-GHz-System<br />

• einzigartiges Pultdesign mit<br />

Ablageflächen und Gurthaltern<br />

• auswechselbare Funktionsmodule<br />

für Hubschrauber-, Flug-, Truck-,<br />

Funktions- und Schiffsmodellbau<br />

• außergewöhnlich intuitive,<br />

deutschsprachige Software<br />

• integrierte Telemetrie<br />

• Audio- und Vibrationsalarm<br />

• SD-Kartenleser für nahezu<br />

unbegrenzten Modellspeicher,<br />

Aufzeichnungen und Updates<br />

• integrierter 2S LiPo und integriertes<br />

Ladegerät<br />

• frei zuzuordnende Schalter<br />

• Mischer mit 5-Punkt-Kurve für<br />

Fläche und Heli<br />

• integrierte Steuerknüppelschalter<br />

Weitere Informationen und einen Händler in Ihrer Nähe finden Sie unter<br />

horizonhobby.de/dx10t<br />

DX10t<br />

maximum variety<br />

horizonhobby.de<br />

©2011 Horizon Hobby, Inc. The Spektrum trademark is used with permission of Bachmann Industries, Inc.<br />

Patents pending. The Spektrum logo, DSMX, and DSM2 are trademarks or registered trademarks of Horizon Hobby, Inc.

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