SchiffsModell Brandneue "Nimrod" (Vorschau)
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08 August 2014 5,90 EUR A: 6,70 Euro . CH: 11,80 sFr . BeNeLux: 6,90 Euro . I: 7,90 Euro<br />
DIE ZEITSCHRIFT FÜR DEN SCHIFFSMODELLBAU<br />
Die neue<br />
„Diva“<br />
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08<br />
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<strong>Brandneue</strong> „Nimrod“<br />
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<strong>SchiffsModell</strong><br />
PRAXIS<br />
TEST<br />
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„Volans“<br />
von Thunder Tiger<br />
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Heizen auf der Elbe<br />
Powerboat-Treffen in Dessau<br />
WERKSTATT<br />
PRAXIS<br />
Zweite Karriere<br />
Vom Krabbenkutter<br />
zum Ausflugsboot<br />
Graupners „Tön“ umgebaut
Modellbau 2014<br />
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Modellbau vom Besten<br />
Klaus Krick Modelltechnik<br />
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EDITORIALAus Liebe<br />
zum Detail<br />
Sebastian Greis<br />
Verantwortlicher Redakteur<br />
SCHIFFSMODELL-Test extrem!<br />
Liebe Leser,<br />
Trimaranen sagt man einen Hang zum Kentern nach. Beim Test der<br />
VOLANS von Thunder Tiger stellte unser Autor Klaus Bartholomä fest,<br />
dass das nicht zwangsläufig der Fall sein muss. Egal, welch extreme<br />
Bedingungen er dem Modell im SCHIFFSMODELL-Test zumutete, es<br />
wollte und wollte einfach nicht kentern. Im Gegenteil: Der Racing-Trimaran<br />
nahm immer weiter Fahrt auf und schien selbst heftigsten Wind<br />
in den Segeln zu genießen. Zu einem echten Praxistest gehört jedoch<br />
dazu, herauszufinden, wie sich das Boot in Extremsituationen verhält.<br />
Also wurde es kurzerhand zwangsgekentert. Was dann passierte,<br />
erfahren Sie in unserem Härtetest ab Seite 72.<br />
Dass ein Untergang nicht das Ende eines Modell-Lebens sein muss,<br />
zeigt Soenke Janssen in seinem Bericht über das Rettungsboot<br />
NEUHARLINGERSIEL. Die Havarie nutzte er dazu, seinen Nachbau<br />
noch detailgetreuer zu gestalten. Ich hoffe, dieser Beitrag macht all<br />
denjenigen Mut, die schon mal ein Boot bergen mussten.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allzeit eine Handbreit Wasser<br />
unter dem Kiel und Schiff Ahoi!<br />
Ihr<br />
Sebastian Greis<br />
GeraMond Verlag GmbH, Infanteriestraße 11a, 80797 München<br />
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Meisterschaft in<br />
der Ein-Meter-<br />
Klasse in Leipzig<br />
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TITELTHEMA<br />
Fangkontrolle<br />
Neues Fischereiaufsichtsboot<br />
von Sievers gebaut<br />
Edel auf dem See<br />
mit der „Diva“<br />
Inhalt Heft 8/2014<br />
34<br />
Schnell unterwegs<br />
in Dessau<br />
10<br />
Motorschiffe<br />
10<br />
18<br />
22<br />
28<br />
34<br />
TITEL<br />
„Diva“ geliftet<br />
Version 2.0 im Praxistest<br />
Jetzt wird’s lustig<br />
Graupners Krabbe Tön wird „Julchen“<br />
Kameradschaftliche Sonderschicht<br />
MSR-Schiff SÖMMERDA in 1:85<br />
Seenotretter der anderen Art<br />
Fischereiaufsichtsboot NIMROD in 1:25<br />
Ende einer Rettungsfahrt<br />
Neuaufbau eines Seenotrettungsbootes<br />
TITEL<br />
TITEL<br />
72<br />
Coole Aktion vor<br />
Norderney<br />
39<br />
80<br />
Szene<br />
Abfahren<br />
mit dem<br />
Renntrimaran<br />
Modellbau-<br />
Praxis<br />
Technik<br />
Segelschiffe<br />
Specials<br />
26<br />
36<br />
50<br />
54<br />
56<br />
62<br />
68<br />
72<br />
40<br />
80<br />
Guter Zweck<br />
Benefizaktion zugunsten der<br />
Deutschen KinderKrebshilfe<br />
Heizen auf der Elbe<br />
23. Powerboat-Meeting in Dessau<br />
Spannende Duelle<br />
Deutsche Meisterschaft der IOM in Leipzig<br />
Werft im Park<br />
Modellismo Morisco – ein Modellbauclub in Mexiko<br />
Aufs Zehntel genau<br />
Blechstreifen selbst herstellen<br />
TITEL<br />
TITEL<br />
Durch drehen<br />
Pumpjet-Steuerung mit innovativer Technik<br />
An der Grenze<br />
Pearl – optimiert für Regatten (Teil 2)<br />
Rockt den See<br />
Trimaran VOLANS von Thunder Tiger im Paxistest<br />
Vorbildvorstellung<br />
Fischkutter CLARA JACOBA<br />
Gefahr ist Routine<br />
DGzRS-Werbetage auf Norderney<br />
TITEL<br />
Rubriken<br />
6<br />
8<br />
47<br />
61<br />
82<br />
Bild des Monats<br />
Neuheiten, Nachrichten und Meldungen<br />
Kleinanzeigen, Markt<br />
Tipps und aktuelle Infos zu Veranstaltungen<br />
<strong>Vorschau</strong>, Impressum<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />
5
KRABBENKUTTER TÖN 12
Oldtimer-Treffen<br />
Hier trifft sich die Tön 12 von Graupner mit einem<br />
Artgenossen in leicht unterschiedlicher Farbgebung<br />
zu einem Stelldichein am Olympiasee in München.<br />
Beleuchtung und Hintergrund passten gerade gut,<br />
sodass diese Aufnahme entstand. Eine Szenerie,<br />
die an zwei echte Krabbenkutter erinnert, deren<br />
Kapitäne im Licht des Sonnenuntergangs die<br />
besten Fanggründe für die Nacht absprechen.<br />
Text und Fotos: Christian Bruns
SZENE Neu auf dem Markt<br />
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Krick präsentiert den Exklusivvertrieb für Deutschland und Österreich für<br />
die Schiffsmodelle der schwedischen Firma Nordic Class Boats. Dieser<br />
Hersteller hat eine ganz neue Serie an Baukästen nach nordischen Vorbildern<br />
auf den Markt gebracht. Mit der Produktion von Holzbaukästen mit ansprechenden<br />
Beschlagteilen aus Metallguss und Kunststoff geht Nordic Class Boats<br />
auf die Bedürfnisse der Kunden ein. Mit modernsten Produktionsmitteln<br />
werden die in erster Linie als Standmodell konzipierten Baukästen vorwiegend<br />
aus Sperrholz-Laserteilen gefertigt. Die Modelle werden ständig weiterentwickelt<br />
und einige lassen sich durchaus auch fahrbereit machen.<br />
Info und Bezug: Krick Modelltechnik, Industriestraße 1, 75438 Knittlingen,<br />
Telefon: 070 43-935 10, Internet: www.krick-modell.de<br />
DATEN<br />
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Höhe:<br />
220 mm<br />
Breite:<br />
200 mm<br />
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219 Euro<br />
Mariefred s/s Passagierdampfer<br />
Maßstab: 1:32<br />
Länge:<br />
930 mm<br />
Höhe:<br />
320 mm<br />
Breite:<br />
160 mm<br />
Preis:<br />
319 Euro<br />
Svea Nordic Fischtrawler RC<br />
Maßstab: 1:15<br />
Länge:<br />
1.100 mm<br />
Höhe:<br />
940 mm<br />
Breite:<br />
350 mm<br />
Preis:<br />
359 Euro<br />
Svea Nordic Fischtrawler<br />
Maßstab: 1:55<br />
Länge:<br />
260 mm<br />
Höhe:<br />
270 mm<br />
Breite:<br />
90 mm<br />
Preis:<br />
79 Euro<br />
CB 90H Combat Boat<br />
Maßstab: 1:35<br />
Länge:<br />
470 mm<br />
Höhe:<br />
150 mm<br />
Breite:<br />
110 mm<br />
Preis:<br />
249 Euro<br />
CB 90H Combat Boat<br />
Svea Nordic<br />
Fischtrawler<br />
Mariefred s/s<br />
Passagierdampfer<br />
8
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DATEN<br />
Shooter<br />
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810 mm<br />
Länge ü.a.: 920 mm<br />
Breite:<br />
210 mm<br />
Features: Rauwasserfest, dreifach<br />
gestuftes Unterwasserschiff,<br />
geeignet für Mono 2 Wettbewerb<br />
Neues gestuftes DeepVee-Supermono ab Juli auf dem Markt.<br />
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Durch ihren dreistufigen DeepVee-Rumpf ist die „Shooter“ für Rau- und Glattwasser<br />
optimal ausgestattet – extrem schnell, extrem wendig und eigenstabil in den Kurven.<br />
Das Modell kann mit vier bis sechszelligen LiPos aufgebaut werden und wurde im<br />
neuen Slim-Line-Design im Decksbereich für geringen Fahrwiderstand entworfen. Ein<br />
extra großer Deckel (395 x 138 mm) ermöglicht einen Aufbau des Modells mit Singleoder<br />
Twin-Motor Anwendungen. Das Modell wird in folgenden Varianten verfügbar sein:<br />
– GFK-Fertigrumpf in Epoxi, Hochglanzweiß eingefärbt. Rumpf und Deck einteilig nass in<br />
nass verklebt, extra großer Decksausschnitt (Rumpf einzeln)<br />
– GFK-Fertigrumpf in Epoxi, Kohlefaser-Aramid-Sandwichgewebe, Hochglanzweiß<br />
eingefärbt. Rumpf und Deck einteilig nass in nass verklebt, extra großer Decksausschnitt<br />
(Rumpf einzeln)<br />
– ARTR GFK-Fertigrumpf in Epoxi, Hochglanz-weiß eingefärbt. Rumpf und Deck einteilig<br />
nass in nass verklebt, Motor, Servo, Fahrsteller und Hardware eingebaut<br />
Staufenbiel<br />
Übernahme<br />
Die Horizon Hobby GmbH übernimmt<br />
sämtliche Anteile an der<br />
Gustav Staufenbiel GmbH. Alle<br />
Arbeitsplätze am Standort Barsbüttel<br />
werden erhalten, beziehungsweise<br />
ausgebaut.<br />
Horizon Hobby bindet die Staufenbiel<br />
Eigenmarken Staufenbiel und Dymond<br />
voll in das hauseigene Produktportfolio<br />
ein und möchte die<br />
Vertriebs- und Geschäftsmodelle der<br />
Firma dazu nutzen, um einen schnellen<br />
Zugang zum Verbraucher zu<br />
eröffnen.<br />
Die Staufenbiel GmbH ist Einzelhändler<br />
mit einem breiten Portfolio etablierter<br />
Marken sowie Hersteller mit<br />
einer langen und erfolgreichen Geschichte.<br />
Neben seiner Kompetenz<br />
im Einzelhandel ist das Unternehmen<br />
auch durch starke Eigenmarken<br />
bekannt und bietet eine breite Palette<br />
an Modellen und Zubehörteilen<br />
an, die in Hamburg entwickelt und<br />
getestet und in Asien produziert<br />
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<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />
9
MOTORSCHIFFE<br />
„Diva“ von aero-naut im Test<br />
<strong>SchiffsModell</strong><br />
PRAXIS<br />
TEST<br />
VERSION 2.0 VON AERO-NAUT IM TEST<br />
„Diva“<br />
geliftet<br />
Die „Diva“ von aero-naut glänzt bereits seit einiger Zeit in edler<br />
Holzoptik auf den Modellgewässern. In diesem Jahr kam eine neue,<br />
überarbeitete Version des Mahagoni-Spaßbootes auf den Markt.<br />
Sind die Änderungen nur beim Bau zu spüren oder<br />
sieht man sie auch?<br />
TEXT UND FOTOS: Jürgen Siegel<br />
Die „Classic“ und die „Hansajolle“<br />
desselben Herstellers befinden<br />
sich bereits in meinem Werftbestand.<br />
Beim Bau dieser beiden<br />
Modelle habe ich die Leidenschaft<br />
für Mahagoni-Boote entdeckt. Hochglanzlackierte<br />
und polierte Edelholzboote<br />
üben seither einen ganz besonderen Reiz<br />
auf mich aus.<br />
Die präzise gelaserten Bauteile der Jolle<br />
überzeugten mich damals von diesem Hersteller.<br />
Die Tatsache, dass die neuaufgelegte<br />
„Diva“ gelasert sei, machte mich neugierig.<br />
Als dann ein Anruf mit der Testanfrage kam,<br />
konnte ich es kaum erwarten und lud mir<br />
bereits am Abend nach dem Telefonat die<br />
Bauanleitung von der Herstellerhomepage<br />
herunter. Der Rumpf ist genauso aufgebaut<br />
wie bei der „Classic“. So war ich schnell<br />
wieder im Detail. Die heruntergeladene<br />
Datei war allerdings die Anleitung der alten<br />
„Diva“, was sich später herausstellte. Schon<br />
am nächsten Tag kam die Lieferung per Post.<br />
Flach und mit dem überwiegend blau gestalteten<br />
Hintergrund, kam mir die Verpa-<br />
10
AUF EINEN BLICK<br />
Neues an der „Diva“<br />
– Lasergeschnittene Bauteile<br />
– Spanten haben eine zusätzliche Nase<br />
zur Montage der Seitenwände<br />
– Wellenkupplung aus Aluminium<br />
– Ätzteile aus Neusilber<br />
– als Polsterbezug für Sitzbank und Sitz<br />
liegt ein Stück Kunstleder bei<br />
ckung vertraut vor. Beim Öffnen stieg mir<br />
der bekannte Mahagoniholzgeruch in die<br />
Nase, das Modell rief förmlich nach einem<br />
sofortigen Baubeginn. Die altbewährte Depron-<br />
platte lag auch dem „neuen“ Modell<br />
bei. Ich war auf die Neuerungen gespannt<br />
und packte komplett aus.<br />
Baukasteninhalt<br />
Erst einmal galt es, den Baukasteninhalt auf<br />
Vollständigkeit kontrollieren. Leider haben<br />
bei dem Testmodell die Ätzteile gefehlt. Sie<br />
wurden aber umgehend nachgeschickt. Alle<br />
Holzbauteile inklusive der Stringer- und Auflageleisten<br />
sind aus Sperrholz gelasert. Sogar<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014 11
MOTORSCHIFFE<br />
„Diva“ von aero-naut im Test<br />
Trennstege schneiden: Am besten mit einem Cutter-Messer und<br />
wenig Kraftaufwand<br />
Mit dem Laser wurden auf der Decksoberseite Planken angedeutet<br />
Auf der Deckunterseite wird ersichtlich, dass<br />
dieses Teil nicht herausgetrennt werden soll<br />
die Fenster wurden aus 1-mm-Kunststoff herausgelasert.<br />
Die Spanten und Innenbauteile<br />
bestehen aus 3-mm-Birkensperrholz, die<br />
sichtbaren Mahagoniteile aus 1,5-mm-Mahagoni-Sperrholz.<br />
Ein Stück Kunstleder liegt<br />
zur Polsterung der Sitzbank und des Sitzes<br />
bei. Der 1,5 mm starke Neusilberdraht dient<br />
zur Herstellung der Gestänge. Eine Leimprobe,<br />
ein Schleifklotz mit Schleifpapier und<br />
diverse Kleinteile komplettieren den Inhalt<br />
des Baukastens.<br />
Die Bauanleitung ist in bewährter Weise<br />
mit sehr vielen bunten Zeichnungen versehen<br />
und lässt das Modell in 54 Baustufen<br />
entstehen. Der Text der Einleitung weist<br />
sogar auf die Vorgehensweise bei Verklebungen<br />
unterschiedlicher Werkstoffe sowie die<br />
abschließende Oberflächenbehandlung hin.<br />
Bei manchen Bauabschnitten lässt sie allerdings<br />
viel Freiraum, da genauere Angaben<br />
nicht eindeutig ersichtlich sind.<br />
Die Reihenfolge zum Aufbau des<br />
Rumpfes ist durch die neuen Spanten eine<br />
andere als bei der „alten“ „Diva“. Eine Übersicht<br />
der Bauteileträger mit den Elementen<br />
im Anhang der Anleitung ist nicht mehr vorhanden.<br />
In der als Anlage beigefügten aktu-<br />
MODELLBAU-PRAXIS<br />
Spanten nummerieren<br />
Die eingravierten Spantnummern sollten<br />
immer in die gleiche Richtung zeigen.<br />
Bedingt durch die Abbildung des Spantes 3<br />
in Bauabschnitt 5 (entspricht dem Spant der<br />
CLASSIC, an dem das Steuerrad befestigt ist)<br />
habe ich mich dazu entschieden, dass die<br />
Nummern nach hinten zeigen. Seitliches<br />
Notieren der Spantnummern auf der<br />
Depronplatte erleichtert das schnellere<br />
Auffinden der Spanten.<br />
elleren Teileliste werden die aus Neusilberdraht<br />
herzustellenden Gestänge wie Badeleiter,<br />
Handlauf etc. abgebildet, die in der nächsten<br />
Charge zumindest teilweise vorgebogen<br />
geliefert werden sollen. Leider wurde in der<br />
Anleitung die Umrandung der Badeplatt -<br />
form der alten „Diva“ abgebildet, die eine andere<br />
Form hatte. Ansonsten führt die Bauanleitung<br />
sicher zum erwünschten Erfolg.<br />
Spanten und Kiel-Aufbau<br />
Im Prinzip ähnelt das Gerippe dem der<br />
CLASSIC oder ist sogar dasselbe. Bereits mit<br />
der Depronplatte als Bauhelling kommt die<br />
erste Änderung: Die vordere Auflage wird<br />
nicht mehr aus dem Mittelbereich der Depronplatte<br />
gewonnen, sondern ist jetzt ein<br />
3 mm starkes Sperrholzteil.<br />
Die Trennstege sind zum Teil nur von der<br />
Rückseite erkennbar<br />
Die Spanten erhielten eine zusätzliche<br />
Nase, die die Seitenteile bei deren Montage<br />
festhalten. Dank der Depron-Helling steht<br />
das Gerippe schnell. Beim Verleimen der<br />
Kontaktflächen ist darauf zu achten, dass die<br />
Spanten gänzlich in der Depronhelling eingedrückt<br />
sind, um keinen Verzug im Rumpf<br />
zu verursachen.<br />
Die zusätzlichen Nasen an den Spanten<br />
vereinfachen das Fixieren und Halten der<br />
Seitenteile. Diese bestehen aus sehr dünnen<br />
Mahagonifurnier-Streifen, die mit stärkerem<br />
Abachifurnier verklebt sind. Sollte, wie bei<br />
dem Testmodell, auf dem Materialträger der<br />
Mahagoni-Seitenteile „Classic“ eingelasert<br />
sein, kann man das auch verwenden; bei mir<br />
hat es jedenfalls gepasst.<br />
Halbiertes Aufleimen<br />
Der Boden aus 1-mm-Birkensperrholz wird<br />
in zwei Teilen aufgebracht. Das heißt, zuerst<br />
die eine Hälfte des Bodens, dann die andere<br />
Hälfte. Ich hatte zunächst Bedenken bei dieser<br />
Bauweise, da ich nur die andere, ältere<br />
Variante vom Bau der „Classic“ kannte, bei<br />
der der Boden zuerst zusammengeleimt und<br />
dann auf die Spanten geklebt wurde. Aber<br />
12
Kanten „putzen“<br />
Um die Seitenteile in Form zu halten, wurden 46 Klammern benutzt<br />
Zusätzliche Nuten erleichtern die Montage<br />
der Seitenteile<br />
ich war überrascht, wie gut das halbierte Aufleimen<br />
funktionierte. Man muss nur sehr<br />
genau den Ansatz der Mitte treffen.<br />
Zum Modellständer muss ich ein Kompliment<br />
aussprechen: Hier wurde ein richtig stabiler<br />
Ständer konstruiert. Bei den seitlichen<br />
Trägern wurde jeweils ein Name eingelasert:<br />
„Diva“ und „Classic“. Somit kann der Ständer<br />
für beide Modelle verwendet werden.<br />
Motorschaden<br />
Laut Bauanleitung ist ein Race 400 mit<br />
7,2 V vorgesehen, der direkt an dem schiefstehenden<br />
Spant Nr. 4 montiert wird. Über<br />
eine starre Alukupplung wird die beiliegende<br />
Schiffswelle mit der Schiffsschraube verbunden.<br />
An dieser Stelle sei dem Tuner gesagt:<br />
„Alles, was das Herz begehrt, ist möglich!“<br />
In diesem Modell könnte ich mir auch<br />
Brushless-Motoren mit kugelgelagertem<br />
Stevenrohr und Tuningwelle vorstellen. Entsprechende<br />
elektronische Regler und Stromlieferer<br />
natürlich berücksichtigt. Da ich aber<br />
ein Testmodell baue, hielt ich mich an die<br />
Komponenten der Bauanleitung. Aber: Weil<br />
mir der Race 400 7,2V von aero-naut mit<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />
Überschüssigen Leim sollte man entfernen,<br />
damit der Schiffsboden spaltfrei am Seitenteil<br />
anliegt<br />
aufgeschraubter Aluminiumkupplung vom<br />
Tisch rollte und dann auch noch auf der<br />
Kupplung/Motorwelle auf dem Boden landete,<br />
hatte diese einen derartigen Schlag,<br />
dass ich keine andere Möglichkeit sah, als<br />
mir einen neuen Anrieb zu kaufen. Dieser<br />
war allerdings bei meinem örtlichen Modellbauhändler<br />
nicht mehr vorrätig. So musste<br />
ich eine Alternative finden. Ein in der Baugröße<br />
gleicher Motor einer anderen Firma<br />
treibt nun mit einer Gummikupplung das<br />
Modell voran.<br />
Liegt die Wand auf?<br />
Die Leisten sind kein herkömmliches Vierkantholz,<br />
sondern aus dem stabileren Sperrholz<br />
gelasert und verbaut. Wichtig dabei<br />
wäre, die exakte Position der Leisten in Baustufe<br />
25 zu erwähnen. Hier ist mir ein Irrtum<br />
unterlaufen. Ich ging davon aus, dass die<br />
Leisten eigentlich bündig mit Spant 5 zu<br />
montieren wären, da die Kajütwand ganz an<br />
diesen Spant gedrückt werden solle. In der<br />
Abbildung der Bauanleitung ist zwar<br />
sichtbar, dass die Leiste übersteht, es fehlen<br />
aber die Angaben, wie groß der Überstand<br />
sein soll. Zuerst habe ich die Leiste bündig<br />
eingeklebt. Danach die Wand an den Spant<br />
gehalten, dann war klar, dass die Wand die<br />
Leiste nicht verdeckt, sondern auf dieser aufliegt.<br />
Ich entschied mich für einen Über -<br />
MODELLBAU-PRAXIS<br />
Trockenüben<br />
Das Anbringen der Seitenteile und des<br />
Rumpfbodens mehrmals „trocken“, d.h.<br />
ohne Leimauftrag, probieren und üben. Es<br />
klappt nicht unbedingt beim ersten Mal, da<br />
die Teile unter Spannung montiert werden.<br />
Dabei wird gleichzeitig der Bedarf an Klammern<br />
ermittelt. Wenn erst nach dem Leimauftrag<br />
festgestellt wird, dass zu wenig<br />
Klammern vorhanden sind, ist es bereits zu<br />
spät. Hierbei beachten, dass man bei beiden<br />
Seiten jeweils die gleiche Art von Klammern<br />
verwendet.<br />
Beim Trockenüben wird erkannt, worauf<br />
man unbedingt achten sollte, wenn man<br />
später mit Leimauftrag arbeitet. So wird<br />
vermieden, dass durch die Bewegungen der<br />
zu leimenden Teile kein Klebstoff<br />
verschmiert wird. Sonst könnte der Leim<br />
nicht nur hässlich an Stellen gelangen, die<br />
mit der Verklebung nichts zu tun haben und<br />
dort, wo er haften soll, keiner mehr ist.<br />
Grundsätzlich ist es empfehlenswert, langsam<br />
abbindenden Weißleim zu verwenden.<br />
stand von 10 mm in Richtung Plicht. So dient<br />
die Leiste auch als Auflage für den Plicht -<br />
boden.<br />
Aufbauten abheben<br />
Bis dahin hatten die gelaserten Teile eine<br />
sehr exakte Passgenauigkeit. Ab jetzt fängt<br />
man langsam an, die Teile entsprechend der<br />
Bedürfnisse anzugleichen.<br />
Bei den Seitenteilen mit der Nummer 30<br />
sollte erwähnt werden, dass diese nicht<br />
gleich an Spant 2 geklebt werden sollen, weil<br />
nicht klar definiert ist, wo die Innenkante<br />
des Decksausschnittes verläuft. Erst wenn<br />
13
MOTORSCHIFFE<br />
„Diva“ von aero-naut im Test<br />
MODELLBAU-PRAXIS<br />
Grundlegende Tipps<br />
Grundsätzlich sollte man das Anbringen der<br />
Bauteile mehrmals trocken üben; vor allem<br />
beim Rumpfbau. Hier hat sich herausgestellt,<br />
dass das Verfahren eigentlich mehrere<br />
Hände verlangen könnte. Aber mit ein<br />
bisschen Trockenüben habe ich es schließlich<br />
alleine geschafft.<br />
„Putzen“ der verbrannten Kannten.<br />
Dabei nur den Ruß entfernen um Klebstoff<br />
und Lack Halt zu geben. Nicht das Maß des<br />
Bauteiles verändern!<br />
Auffinden der Trennstege: Die Stege der<br />
Holzteile, die herausgetrennt werden, sind<br />
auf der Vorderseite zum Teil nicht erkennbar.<br />
Deshalb sollte auch die Rückseite des<br />
Trägermaterials geprüft werden um festzustellen,<br />
was herausgetrennt werden darf<br />
und was nicht (bei der Kajütwand, Teil 36,<br />
bleibt der Rahmen der Fenster dran; nur die<br />
Fensteröffnungen heraustrennen)<br />
Die Bauteile erst vor unmittelbarem Einbau<br />
aus den Materialträgern entfernen. Dazu<br />
mit einem Cuttermesser einen leichten<br />
Druck auf den Trennsteg ausüben. Ein deutlich<br />
hörbares Knacken gibt an, dass der<br />
Trennsteg gebrochen ist. Notfalls zuerst von<br />
der einen, dann nochmals von der anderen<br />
Seite schneiden. Die Bauteile sollten wie<br />
Puzzlestücke aus dem Teileträger entfernt<br />
werden können.<br />
das Deck aufgeklebt ist, sollte entsprechend<br />
nachgeklebt werden. An dieser Stelle wäre<br />
es auch wünschenswert gewesen, in der<br />
Bauanleitung anhand einer Zeichnung zu<br />
zeigen, welche Teile beim Abnehmen der<br />
Kajüte eigentlich zusammen abgehoben<br />
werden können, um ins Innere des Bootes<br />
zu gelangen. Erst nach längerem Studieren<br />
der Bauteile, die einen Vermerk in der Anleitung<br />
haben, dass sie nicht mit hier und da<br />
verklebt werden dürfen, konnte ich mir ein<br />
Bild davon machen.<br />
Bevor das Deck und der Spiegel auf -<br />
geleimt werden, sollten die Überstände des<br />
Schiffsbodens, der Rumpfseitenteile und diverser<br />
Leisten, die bei der Montage über den<br />
Heckspiegel hinausragen, plangeschliffen<br />
werden. Das geschieht zu diesem Zeitpunkt<br />
am einfachsten.<br />
Das Deck wird unspektakulär aufgeleimt;<br />
die Kajütseitenwand dient als „Niederdrücker“<br />
des Decks am Süllrand auf die Leisten. Der<br />
Süllrand besteht aus den Plichtseitenteilen und<br />
jeweils einer vorderen und hinteren Leiste, die<br />
dazwischen angeleimt werden.<br />
Unter dem Dach<br />
Die Rückwand der Kajüte bekommt einen<br />
Türrahmen aufgeleimt und wird an Spant 5<br />
gedrückt. Die Seitenteile der Kajüte werden<br />
nur an diese Wand geklebt, nicht aber auf<br />
das Deck. Ebenso soll die Vorderdachverstrebung<br />
nur mit den Seitenteilen verleimt werden.<br />
Die vordere kleine Kajütwand wird auf,<br />
die Abschlussleisten zwischen die Seitenteile<br />
geleimt.<br />
Die Seitenwand verläuft entlang des Süllrandes.<br />
Da der Süllrand im Bugbereich<br />
relativ stark gekrümmt ist, stehen die Seitenteile<br />
unter starker Spannung. Ich versuchte<br />
mehrmals erfolglos, die vordere<br />
Wand an die Seitenteile zu kleben. Die zu<br />
kleine Klebefläche hielt dem Zug nicht stand.<br />
Ich „verstärkte“ die Enden der Seitenteile aus<br />
übrigen Resten der Bauteileträger, um die<br />
Klebefläche zu vergrößern. Dies hat schließlich<br />
geholfen.<br />
Wie weit die Seitenteile nach vorn oder<br />
hinten montiert werden, geht aus der Bauanleitung<br />
nicht eindeutig hervor. Ich entschied<br />
mich, bedingt durch die Aufdopplung<br />
an der Spitze der Seitenteile, für einen Abstand<br />
von etwa 5 mm zwischen dem Ende<br />
der Seitenteile zur Hinterkante des Decks.<br />
Die Fensterrahmen sollten an den Unterkanten<br />
dem Neigungswinkel angepasst werden,<br />
damit sie sauber auf dem vorderen Dach<br />
aufliegen und kein Spalt entsteht. Ebenso<br />
habe ich die Fensterrahmen an den Stoßfugen<br />
leicht schräg geschliffen, weil sie nicht<br />
eben verlaufen, sondern einen Knick haben.<br />
Das Dach, das gleichzeitig als Unterstand<br />
des Steuerstandes dient, wurde seitlich<br />
mittig und in der Länge mit einem Abstand<br />
Die Bodenteile an der Innenkante schräg anschleifen, damit ohne<br />
große Fuge verklebt werden kann<br />
Zierleiste am Rumpf: Die abgerundeten Enden zeigen Richtung<br />
Heck; die spitzen Enden werden an der Bugspitze verleimt<br />
Mittiges Ausrichten<br />
bei der Verleimung<br />
der Bodenteile<br />
Leisten unter der<br />
aufgesetzten Kajütwand<br />
mit 10 mm<br />
Überstand. Darauf<br />
wird auch der Boden<br />
der Plicht gelegt<br />
14
von 3,7 cm zwischen Kajütwand und Hinterkante<br />
des Dachs aufgeleimt.<br />
Interieur vom Feinsten<br />
Der Sitz und die Bank werden auf einer<br />
Schablone aufgebaut, die den Neigungswinkel<br />
der Rückenlehnen vorgibt. Das Kunst -<br />
leder lässt sich überraschenderweise sehr<br />
gut über die Kanten ziehen und mit Sekundenkleber<br />
befestigen. Das nach hinten überstehende<br />
Kunstleder wird grob abge schnit -<br />
ten und mit einer Feile bündig zur Rückenlehne<br />
abgefeilt. Beim Sitz und bei der Bank<br />
werden hinten auf die Rückenlehnen Mahagoniblenden<br />
aufgeleimt. Die Füße für Tisch<br />
und Sitz bestehen aus einem Aluminiumrohr.<br />
Als Armlehne gibt es ein Ätzteil, das<br />
nach dem Biegen an den Sitz angepasst und<br />
mit Sekundenkleber angeklebt wird.<br />
Der Tisch und der Lukendeckel werden<br />
identisch mit einem Rahmen aus 2-mm-<br />
Sperrholz und die Platte/der Lukendeckel<br />
aus 1,5-mm-Mahagonisperrholz aufgebaut.<br />
Der Boden der Plicht muss sauber einge -<br />
passt und zugeschliffen werden. Dieser hat,<br />
wie das Deck am Bug, eine Kalfaterung eingelasert,<br />
um Leisten zu imitieren.<br />
Neue Badeplattform<br />
Die Positionslampen sowie die Antenne werden<br />
aus Mahagonisperrholz hergestellt. Das<br />
Lampenglas ist aus Rundplexiglas. Beides<br />
wird entsprechend auf das Dach geklebt.<br />
Zum Biegen der Gestänge für die Bugreling<br />
und die Handläufe aus Neusilberdraht<br />
dienen die Zeichnungen auf der Anlage der<br />
Bauanleitung als Schablonen. Ich empfehle,<br />
die Schablonen zuvor auszumessen und mit<br />
den entsprechend vorgebohrten Löchern zu<br />
vergleichen. Es macht durchaus einen Unterschied,<br />
ob ich außen, auf oder innerhalb<br />
der Schablone biege. Die Bauanleitung gibt<br />
darüber keine Auskunft, daher bog ich innerhalb<br />
der Zeichnung entlang.<br />
Bei dem mir vorliegenden Modell ist die<br />
Halterung für die Badeplatte falsch abgebildet.<br />
Die neue Badeplattform sieht völlig anders<br />
aus. Hier sollte man entlang der Badeplattform<br />
biegen, was kein Problem darstellt.<br />
Die Plattform hat ebenso wie das Deck eine<br />
eingelaserte Kalfaterung. Zusätzlich wurden<br />
aber Zwischenräume ausgearbeitet und die<br />
Plattform sieht wesentlich formschöner aus,<br />
als bei dem Vorgängermodell. Die Badeleiter<br />
wird aus gebogenem Neusilberdraht und<br />
Mahagonisperrholz als Stufen hergestellt.<br />
Modellbau-Tipp<br />
Wenn das Klebeband nicht hält<br />
Fixieren von schrägen und glatten<br />
Oberflächen mit Klammern<br />
Erster Schritt ist das Zerlegen einer<br />
Klammer ...<br />
... nach dem Drehen der Andruckplatte<br />
(orange) können Stecknadeln durchgestochen<br />
werden …<br />
… und dienen als einfache, aber<br />
wirkungsvolle Helferlein bei schrägen<br />
und glatten Oberflächen wenn<br />
das Malerkrepp nicht halten sollte<br />
Vor der Decksmontage werden am besten die Überstände<br />
zum Heckspiegel bündig geschliffen<br />
„Hosenträger“ …<br />
Ein Taschenspiegel<br />
„verrät“, wie<br />
es unter Deck<br />
ausschaut<br />
… zum Spannen der Blende am Heckspiegel<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />
15
MOTORSCHIFFE<br />
„Diva“ von aero-naut im Test<br />
Schleifpapier<br />
direkt auf einen<br />
abgezogenen<br />
Teil der<br />
doppelseitigen<br />
Kleberolle …<br />
Einfallsreichtum beim Spannen der zu leimenden Teile …<br />
… wenn’s sonst nichts gibt<br />
Die Trittauflagen bestehen aus Ätzteilen, die<br />
man einfach aufklebt.<br />
Der Steuerstand ist aus vier Mahagonisperrholzteilen<br />
einfach herzustellen. Die Armaturen<br />
aus dem Ätzteil verschönern den<br />
Steuerstand wesentlich. Ein Steuerrad liegt<br />
dem Baukasten ebenfalls bei. Die Klampen<br />
und die Fanfare finden entsprechend an<br />
Deck, bzw. auf dem Dach ihren Platz. Die<br />
Ätzteile wurden vorsichtig mit einer Zange<br />
aus seinem Träger heraus gezwickt, der<br />
Trennsteg mit einer Nagelfeile ebegenfeilt<br />
und auf der Rückseite, d.h. die Klebefläche<br />
mit einem 1.000er-Schleifpapier angeraut.<br />
Mit einem Tropfen Sekundenkleber sind die<br />
Ätzteile auf den jeweiligen Positionen fixiert.<br />
Die Ruderachse kürzen<br />
Der Ruderkoker und die Ruderachse sind zu<br />
lang dimensioniert. Beide Teile mussten ca.<br />
2,5 cm gekürzt werden, damit der Plicht -<br />
boden eben aufliegt. Das Ruderservo wurde<br />
wie in der Anleitung beschrieben montiert<br />
und funktioniert einwandfrei, wenn das Anlenkgestänge<br />
entsprechend gekürzt wird.<br />
Beim Fenstereinbau habe ich entgegen<br />
der Bauanleitung lösungsmittelhaltigen Industriesekundenkleber<br />
verwendet. Dies<br />
musste ich dadurch büßen, dass bei einem<br />
Fenster, bei dem die Folie nicht hundertprozentig<br />
auflag, Klebstoff unter die Folie lief<br />
und die Scheibe zum Teil erblinden lies. Ich<br />
werde vermutlich alle Scheiben neu anfertigen<br />
und das Prozedere nochmal machen.<br />
Hier wurde meinerseits auf jeden Fall am<br />
falschen Ende gespart. Hier also besonders<br />
wichtig, der Bauanleitung Folge zu leisten<br />
und lösungsmittelfreien Kleber verwenden.<br />
Lack auf edlem Holz<br />
Im Einleitungstext empfiehlt aero-naut<br />
einen Porenfüller und Bootslack zur Holzversiegelung.<br />
Ich habe den Porenfüller von<br />
aero-naut benutzt. Als Bootslack kam Clou<br />
Boots- und Yachtlack zum Einsatz. Zur Verdünnung<br />
und Pinselreinigung wurde Clou<br />
… erleichtert das Schleifen von Rundungen<br />
Die Mischung macht’s: aufgetragene Lackgemische<br />
EV-Verdünnung verwendet. Alle Holzteile<br />
wurden mit einem Schleifpapier der<br />
Körnung 240 oder 320 geschliffen und anscheinend<br />
mit Porenfüller grundiert. Das<br />
Rumpfinnere wurde mit 2/3 verdünntem<br />
Bootslack ohne Zwischenschliff gestrichen.<br />
Das Unterwasserschiff erhielt einen Anstrich<br />
mit Porenfüller und nach einem trockenen<br />
Zwischenschliff mit 600er-Schleifpapier<br />
noch eine Grundierung aus dem KFZ-<br />
Bereich. Dann folgte die Endlackierung aus<br />
der Sprühdose reinweiß glänzend (gleiche<br />
Produktpalette wie Grundierung)<br />
An den Mahagoniteilen probierte ich zu<br />
meiner Zufriedenheit folgende Vorgehens-<br />
16
Die abgebildete<br />
Schablone zum Biegen<br />
der Verstärkung<br />
aus Neusilberdraht<br />
ist nicht stimmig mit<br />
der Badeplattform<br />
Kleben der Polsterung für den Sitz …<br />
… und die Bank<br />
Gebogener Silberdraht entlang der<br />
Badeplattform fertig zum Verkleben.<br />
aero-naut wird künftig schon<br />
vorgebogene Teile ausliefern<br />
Das Putzen der Rahmeninnenkante für<br />
Lukendeckel und Tisch im Materialträger<br />
vornehmen, erst dann den Rahmen heraustrennen.<br />
Die Rahmenaußenkante nach dem<br />
Einleimen der Mahagoniplatte schleifen<br />
weise aus: Einem Auftrag mit Porenfüller<br />
und einem ein Zwischenschliff, trocken, mit<br />
320er-Körnung, folgten drei Anstriche mit<br />
einer Mischung aus 1/3 Bootslack und 2/3<br />
Verdünnung, jeweils gefolgt von einem trockenen<br />
Zwischenschliff mit 400er-Körnung.<br />
Dann kam ein Anstrich mit einer Mischung<br />
Bootslack und Verdünnung und ein<br />
trockener Zwischenschliff mit 600er-<br />
Schleifpapier, gefolgt von einem Auftrag<br />
einer Mischung 1/3 Verdünnung mit 2/3<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />
Baugruppen: Rumpf, Aufbau und Plicht<br />
Bootslack und einem trockenen Schliff mit<br />
600er-Körnung. Es folgte ein zweimaliger<br />
Auftrag mit der Mischung aus 1/3 Verdünnung<br />
und 2/3 Bootslack und je ein Schleifdurchgang<br />
mit 1.000er-Papier. Deck, Rumpfseitenteile,<br />
Heckspiegel und Dächer<br />
erhielten noch je zweimal einen Auftrag mit<br />
der Mischung aus 1/3 Verdünnung und 2/3<br />
Bootslack, nur, dass diesmal nass mit<br />
1.000er-Körnung geschliffen wurde.<br />
Der letzte Auftrag kann in dieser Art weitergeführt<br />
werden, bis die Poren komplett<br />
gefüllt sind. Im Testmodell habe ich bewusst<br />
die unterschiedliche Anzahl der Lackierungen<br />
zwischen Deck/Seitenteil und Dächern<br />
zum Plichtinneren gewählt, um künftig auf<br />
Messen oder Ausstellungen den optischen<br />
Unter schied zeigen zu können, der durch<br />
die verschiedenen Lackschichten entsteht.<br />
Auch die Art und Anzahl der Schliffe wirken<br />
sich auf das Ergebnis aus.<br />
n<br />
DER AUTOR<br />
Jürgen Siegel engagiert sich im Verein SOS<br />
Titanic Königsbrunn für den Modellbau und<br />
ist als Autor in Foren aktiv.<br />
Fazit<br />
Die „Diva“ ist ein sehr preisgünstiges und<br />
handliches Modell. Von einem erfahrenen<br />
Modellbauer lässt sich das Boot problemlos<br />
in kurzer Zeit erstellen. Lediglich für die<br />
Lackierung sollte man sich sehr viel Zeit<br />
nehmen. Einsteigern empfehle ich, auf die<br />
Unterstützung von erfahrenen Modellbauern<br />
zurückzugreifen.<br />
Weitere Ausbaumaßnahmen wie Beleuchtung<br />
und Tuningkomponenten (Motor, kugelgelagerte<br />
Welle mit Rennschrauben) sind<br />
ohne Weiteres denkbar. Für das Testmodell ist<br />
noch folgende Beleuchtung vorgesehen:<br />
Innenbeleuchtung, Armaturenbeleuchtung,<br />
indirekte Beleuchtung unter der Sitzbank,<br />
eine Lampe auf dem Tisch sowie Positionslampen.<br />
Zuletzt genannte werden der Optik<br />
wegen durch Lampen in Metallgehäuse<br />
ersetzt.<br />
Die Testfahrt verlief bei hochsommerlichen<br />
Temperaturen problemlos. Das Modell kommt<br />
bereits nach wenigen Metern ins Gleiten.<br />
Mit langgezogenen Kurven und Halbgas hat es<br />
ein wunderschönes Fahrbild. Das Ruder wirkt<br />
sehr direkt und lässt auch enge Kurven zu.<br />
Übermotorisieren würde ich es nicht.<br />
Mit den im Baukasten vorhandenen Teilen<br />
und einem 2.000-mAh-NiMh mit 7,2 V aus der<br />
Restekiste längst vergangener Tage, habe ich<br />
immer noch eine Fahrzeit von ca. 20 Minuten<br />
erreicht. Mit dem Anspruch einer exzellent<br />
sauber gebauten und lackierten „Diva“ steht<br />
dem Platz auf dem Regal oder Schreibtisch<br />
als Dekorationsstück nichts mehr im Weg.<br />
17
MOTORSCHIFFE<br />
„Julchen“<br />
AUS GRAUPNERS KRABBE TÖN WIRD „JULCHEN“<br />
Jetzt wird’s<br />
lustig<br />
Zigfach auf Modellteichen unterwegs und<br />
vielen bekannt, ist die TÖN 12 von Graupner.<br />
SCHIFFSMODELL zeigt, wie man die „Krabbe“ zu<br />
einem individuellen Lustschiff umbauen kann.<br />
TEXT UND FOTOS: Harald Schmidt<br />
18
Im Herbst 1989 entdeckte ich im Keller<br />
noch ein Baukasten der „Krabbe“ von<br />
Graupner, den ich in grauer Vorzeit für<br />
39,90 DM einschließlich Beschlagsatz<br />
erstanden hatte. Weiterhin war noch<br />
eine 2-Kanal-Fernsteuerung Challenger<br />
2000 vorhanden. Aber noch eine „Krabbe“<br />
auf den Gewässern? Nein! Was hatten die<br />
Kutterbesitzer an den Küsten gemacht? Richtig,<br />
ihre Schiffe zu Angelkuttern für Lust -<br />
reisende umgebaut. So etwas hatte ich auf<br />
unseren Gewässern als Modell noch nicht<br />
gesehen und fand, dass der Name „Julchen“<br />
dazu passen würde.<br />
Zu große Besatzung<br />
Schnell holte ich den Bauplan raus und<br />
schaute, wo ich das Modell ändern kann und<br />
muss. Laut Baukasten sollte es im Maßstab<br />
1:25 sein. Beim Nachmessen und umrech -<br />
nen stellte sich heraus, dass es auf diesem<br />
Kutter doch ganz schön eng und krabbelig<br />
ist. Bei einem Ausflugsschiff sind ja viele<br />
Leute an Deck unabdingbar. Figuren gab es<br />
damals aber nur im Maßstab 1:22,5. Die Lösung<br />
war, viele Leute sitzen zu lassen (bringt<br />
zudem größere Klebeflächen), sonstige Figuren<br />
weit weg von irgendwelchen Türen<br />
platzieren – vor der Toilettentür aufgestellt<br />
würde so ein Mensch in den darüber an -<br />
gebrachten Regenabweiser beißen – und<br />
hoffen, dass irgendein Hersteller sein Pro -<br />
gramm einmal auf 1:25 umstellt.<br />
Jetzt, etliche Jahre später, gibt es diese<br />
Figuren. Aber müssen diese so teuer sein?<br />
Rumpf und Deck sind unverändert geblie -<br />
ben. Der Deckeinsatz mit seiner mangeln -<br />
den Dichtigkeit und die Vorreiber zur Befestigung<br />
des Einsatzes gefielen mir allerdings<br />
gar nicht. Außerdem fand ich den Bade -<br />
wanneneffekt durch fehlende Speigatts auch<br />
nicht witzig.<br />
Drehbare Bank<br />
Ich baute also einen Süll aus transparentem<br />
Verpackungsmaterial in den Lukenausschnitt,<br />
transparent wegen des Lichteinfalls<br />
durch die seitlich im Decksteil eingebauten<br />
Bullaugen, klebte ABS-Streifen um das<br />
abzunehmende Decksteil und kann diese<br />
Baugruppe nun über das Süll stülpen. Auf<br />
diesem Decksteil stellte ich aus Messing-<br />
Vierkant-Rohr und Holzfurnierstreifen hergestellte<br />
Bänke und Tische auf. Dazu kam<br />
noch eine Bank für Schwimmwesten. Diese<br />
Bank lässt sich auf dem Deck drehen, da sich<br />
darunter die Schraube zur Befestigung des<br />
1989 beim Bau des „Julchens“<br />
Die Figuren sind noch zu groß. Dafür lässt sich die Bank mit den<br />
Rettungswesten drehen<br />
Der Aufbau kann<br />
komplett über<br />
den Süllrand<br />
gestülpt werden<br />
Ein hinter dem Ruderhaus zusätzlich angebrachter<br />
Anbau ist mit getrennten Türen zu Maschinenraum<br />
und Toilette ausgestattet<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />
19
MOTORSCHIFFE<br />
„Julchen“<br />
Gesellige Runde an Deck: Aufgrund des<br />
nicht perfekt passenden Maßstabs sind die<br />
meisten Passagiere sitzend dargestellt<br />
Getarnt: Der Schalter für Licht und Empfänger<br />
befindet sich unter dem Niedergang<br />
„Safety first“: Im Bereich der Fahrgasttreppe<br />
sind die Relingsstützen erhöht<br />
Aufbaudecks mit dem Rumpf befindet. In<br />
die Bordwand brachte ich auf beiden Seiten<br />
an richtiger Stelle Speigatts ein.<br />
Die Decksöffnung für die Ruderanlenkung<br />
dichtete ich wie folgt ab: Das Holzdecksteil<br />
klebte ich auf eine ABS-Platte. Die<br />
andere Seite bekam einen 10-mm-Randstreifen<br />
aus einer selbstklebenden Moosgummiplatte<br />
und zwei Vorreibern. Unter das Deck<br />
klebte ich, entsprechend der Dicke der Abdeckplatte,<br />
einen ABS-Rand. So wird die Abdeckung<br />
in diese Öffnung gezogen und liegt<br />
Plan mit dem Deck.<br />
20<br />
Was man nicht sieht ...<br />
Das Ruderhaus übernahm ich nach Bauplan,<br />
befestigte das Dach jedoch mit ganz langen<br />
M2-Schrauben am Fußboden. Das geht! Ich<br />
schnitt den Boden und das darunterliegende<br />
Deck aus. Beim Vorbild würde der Steuermann<br />
so auf dem Motorblock der Antriebsmaschine<br />
stehen, aber am Modell sieht das<br />
ja niemand. Die Stromversorgung für die<br />
nautische Beleuchtung erfolgt über zwei federnde<br />
MS-Blechstreifen zwischen Aufbaudeck<br />
und Rumpf. An die Rückseite des Ruderhauses<br />
setzte ich einen aus 1-mm-ABS<br />
gefertigten Anbau für Toilette und Maschinenraumzugang;<br />
Holz für die Klotür, schallgedämpft<br />
und aus „Metall“ die Andere. Ein<br />
Bekannter schrieb mir auf seinem PC ein<br />
schönes Reklameschild: „Hochseeangelfahrten<br />
große Transitration“ usw. Auf dem Kopierer<br />
brachte ich das Schild auf die richtige<br />
Größe (so war das damals) und klebte es<br />
dann in einen Rahmen aus 0,2-mm-MS-<br />
Blech mit Stützen aus 2-mm-Vierkant-Rohr.<br />
Dieses Reklameschild wurde dann auf dem<br />
Dach des Ruderhauses befestigt.<br />
Die Masten fertigte ich im unteren Segment<br />
aus Alu-Rohr, dort steckte ich ein MS-<br />
Rohr hinein und verklebte es. Ganz oben lötete<br />
ich ein noch dünneres MS-Rohr an. Für<br />
die Topplaterne lötete ich zudem eine<br />
Traverse an und klebte eine Lampe drauf.<br />
Eine Leitung zog ich innen durch, den anderen<br />
Draht außen runter und führte ihn am<br />
Mast in einen Klemmkasten (1:25) ein, wo er<br />
angeschlossen wurde.<br />
Für das Vordeck baute ich einen Niedergang<br />
mit nicht funktionierendem Schiebe -<br />
luk aus 1-mm-ABS. Darunter befinden sich<br />
die Schalter für Licht und Empfänger. Der<br />
Niedergang selber ist mit einem Gummi -<br />
band am Deck befestigt, sodass ich jederzeit<br />
an die Schalter herankomme und dieses Teil<br />
trotzdem fest auf Deck sitzt.<br />
Sicherheit im Personenverkehr<br />
Da das Schanzkleid für den öffentlichen Personenverkehr<br />
zu niedrig war, wurde eine verlötete<br />
Reling aus 2-mm-MS-Vierkant-Rohr<br />
als Stützen und 0,5- und 1,0-mm-MS-Draht<br />
als Durchzüge auf das Schandeck aufgesetzt.<br />
AUF EINEN BLICK<br />
Modelldaten<br />
Länge:<br />
480 mm<br />
Breite:<br />
170 mm<br />
Tiefgang:<br />
50 mm<br />
Höhe (über Möwe): 460 mm<br />
Gewicht:<br />
1.500 g<br />
Propeller: 3-flügelig, 30 mm<br />
Durchmesser<br />
Stromversorgung: Blei-Akku, 6 V, 4 Ah<br />
Bauzeit:<br />
ca. 80 Std.<br />
An Backbord auf dem Vorschiff baute ich eine<br />
Fahrgasttreppe mit höheren Relingsstützen<br />
und vorgehängten Ketten an – „Safety first“,<br />
was immer das auch sein mag.<br />
Der letzte Schliff<br />
Als Antrieb nahm ich einen kleinen, leichten,<br />
billigen Motor (DM 1,95), eine vernünftige<br />
Kupplung und ein selbstgebautes Stevenrohr<br />
mit Welle. In das Stevenrohr feilte ich zwei<br />
Löcher, über die senkrecht zwei MS-Rohre gelötet<br />
wurden, es kamen noch zwei Stopfer<br />
dazu und die Befettungsanlage war fertig.<br />
Eine Rudermaschine lag der Fernsteuerung<br />
bei und einen preiswerten Fahrtenregler besorgte<br />
ich mir. Alles wurde sauber mit und<br />
auf Alu-Blechtraversen (Blechplatten = Ausschussware<br />
aus meiner Firma) montiert. Für<br />
eine gute Steuerfähigkeit sorgt eine schwenk -<br />
bare Kortdüse aus Dach rinnen blech (schön<br />
weich und gut zu löten).<br />
Als Stromversorgung für Motor und Empfänger<br />
verwende ich einen 6 Volt, 4-Ah-Akku.
Teile der Technik wirken heute leicht antiquiert.<br />
Eine Modernisierung steht bevor<br />
Der „Maschinenraum“: die Technik ist noch nicht ganz auf dem neuesten Stand<br />
Die selbstgebauten<br />
Angeln ergänzten<br />
das Modell erst im<br />
Nachhinein<br />
Die Wartungsöffnung zur Ruderanlenkung ist mit Moosgummi abgedichtet<br />
Wartungsfreundlich:<br />
durch die große Öffnung<br />
im Deck ist das Modell<br />
gut auf Fahrten vorzubereiten<br />
Nicht nur in Heide,<br />
auch in Hamburg<br />
fuhr „Julchen“ auf<br />
den ersten Platz<br />
Für den Anstrich hat sich Seidenmatt-Lack<br />
330 der Firma Herberts (ist inzwischen in<br />
irgend einem Konzern aufgegangen) sehr<br />
gut bewährt. Der Überwasserrumpf wurde<br />
in Enzianblau (RAL 5010), das Unterwasserschiff<br />
in Rubinrot (RAL 3003) lackiert.<br />
Wasserpass, Bugdreieck, Toilettenanbau,<br />
Niedergang und Masten wur den weiß an ge -<br />
strichen, die Holzteile klargelackt – alles<br />
habe ich mit einem 12er-Tuschpinsel aufgetragen.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />
„Julchen“ wurde mit 10-mm-pickup-Pro -<br />
fessional-Selbstklebebuchstaben vom Typ<br />
Helve tica aufgeklebt. Heimathafen? Büsum!<br />
Kurz, bekannt und gut auf das runde Heck<br />
zu brin gen. Dann folgte das übliche Tam-<br />
Tam: Stapellauf, Taufe und Probefahrt. n<br />
DER AUTOR<br />
Harald Schmidt, Jahrgang 1946, begann<br />
Mitte der 1950er-Jahre mit dem Modellbau<br />
und blieb dem Hobby bis heute treu.<br />
Fazit<br />
Ich hatte nun ein hübsches, nicht alltägliches<br />
Modell, das ohne Aufwand zu transportieren,<br />
schnell einsatzbereit und immer putzmunter<br />
ist – eben ein „Julchen“. Einmal abgesehen<br />
vom leergefahrenen Akku hatte ich bisher<br />
keine Probleme, sondern nur Spaß. Auch<br />
„Wettbewerbe fahren“ machte Laune, z.B.<br />
errang ich mit dem Modell den 1. Platz beim<br />
Kutterrennen in Heide 1990.<br />
Inzwischen (2014) sind Zusatzteile, wie<br />
Radargerät, Rettungsinsel und -ringe, Decksbeleuchtung,<br />
Eimer und Kisten für die bisher<br />
lose an Deck liegenden Playmobil-Fische<br />
und aus MS-Rohr und Draht hergestellte<br />
Angeln angebracht oder zumindest angefertigt.<br />
Auch die Umstellung auf eine 40-MHz-<br />
Anlage ist angedacht.<br />
21
MOTORSCHIFFE MSR-Schiff SÖMMERDA in 1:85<br />
MSR-SCHIFF „SÖMMERDA“ IN 1:85<br />
Kameradschaftliche<br />
Sonderschicht<br />
Aus einer alten Marinekameradschaft heraus entstand dieses Modell des Minensuch- und<br />
Räumschiffes. Die zahlreichen Details an Deck versprachen einige Stunden in der Werkstatt.<br />
TEXT UND FOTOS: Peter Seidel<br />
Wie das Leben manchmal so<br />
spielt, traf ich vor drei Jahren<br />
zufällig Manfred W., einen<br />
alten Marinekameraden<br />
wieder. Bei der feuchtfröhlichen<br />
Wiedersehensfeier, Erinnerungen aus<br />
unserer Dienstzeit aus tauschend, bat er<br />
mich, nachdem ich ihm von meinem Hobby,<br />
Schiffsmodellbau, erzählt hatte, ein Modell<br />
seines „Dampfers“ zu bauen. Vom „ Alk“<br />
mächtig angetörnt, ließ ich mich überreden<br />
und stimmte zu.<br />
Wir hatten eine Reihe sehr guter Fotos<br />
aus seiner Dienstzeit, die man zur Detail -<br />
gestaltung für ein gutes Modell unbedingt<br />
benötigt. Nur war es gar nicht so einfach, die<br />
nötigen Bauunterlagen zu beschaffen.<br />
Einige Monate gingen ins Land, bis Manfred<br />
mir einen vergrößerten Schiffsriss lieferte.<br />
Wir hatten uns auf einen Maßstab von 1:85<br />
geeinigt. Für mich ergab sich nun die Frage:<br />
22<br />
„Wie baust du das Modell?“ Ich entschied<br />
mich dazu, den Schiffskörper bei diesem<br />
Maßstab im Schichtbau herzustellen. Das<br />
macht heute kaum noch jemand. Selbst<br />
mein letztes im Schichtbau angefertigtes<br />
Modell lag schon rund 35 Jahre zurück.<br />
Schichtbau<br />
Den ausgearbeiteten und geschliffenen<br />
Rumpf, den ich mit Harz versiegelte, versah<br />
ich mit zwei eingeklebten Gewindebolzen,<br />
die die beiden aus Messing gedrehten<br />
Ständer aufnehmen. Nach dem Anbau der<br />
Berghölzer und der beiden Schlingerkiele<br />
wurde der Rumpf grundiert und fein geschliffen.<br />
Der nächste Schritt war der Einbau<br />
der Wellen nebst Propeller, der Ringdüsen<br />
und der beiden Ruder.<br />
Als das Deck die richtige Form hatte<br />
(Decksprung/Balkenbucht), wurde die<br />
Decksausrüstung wie Schanzkleid achtern,<br />
Wellenbrecher auf der Back, Ankereinrichtung<br />
nebst Bohrungen der Ankerklüsen, alle<br />
Poller, Tankentlüftungsstutzen, Heckführungsrollen<br />
für Räumgeräte und Minenschiene<br />
etc. montiert. Zwischenzeitlich hatte<br />
ich für das Modell einen einfachen Montageständer<br />
angefertigt. Damit hatte ich natürlich<br />
eine bessere Handhabungsmöglichkeit<br />
gerade beim nachfolgenden Relingbau.<br />
Sisyphusarbeit<br />
Das Deckshaus mit Schornstein und offener<br />
Brücke fertigte ich aus Einzelteilen. Kompliziert<br />
gestaltete sich die Anfertigung des offenen<br />
Fahrstandes. Ich habe versucht alle<br />
Details, die auf einer Kommandobrücke vorhanden<br />
sind, nachzubauen. Die vier Rettungsflöße<br />
habe ich aus handelsüblichen,<br />
dem Maßstab entsprechenden Alufässern<br />
gefertigt. Die unterschiedlichen Seiltrommeln<br />
sind Bausätze von Manfred Zinnecker
Rumpf im Rohbau: schon eingebracht die Löcher für die<br />
Schrauben des Ständers<br />
Erste Details auf dem Vordeck entstehen<br />
Doppelte Ruder- und Propelleranlage<br />
Erste Schritte bei den Minen-Abrollschienen am Heck<br />
Minen auf ihren Abrollwagen. Sie stellen<br />
ein Detail auf dem Arbeitsdeck dar<br />
Scherdrachengeräte (SDG) zum Räumen<br />
von Ankertauminen gehö ren<br />
zur Ausstattung der SÖMMERDA<br />
Selbstgebaut: die Aufbauten – hier noch im Rohbau<br />
befindlich<br />
Befinden sich überall an Deck: Seiltrommeln<br />
in unterschiedlichen Größen<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />
Fortgeschritten: die Aufbauten sind bereits mit einigen Details versehen. Eine Herausforderung<br />
war der obere Fahrstand<br />
23
MOTORSCHIFF MSR-Schiff SÖMMERDA in 1:85<br />
Details am Bug: Ankerwinsch, Flak und Wellenbrecher<br />
An Deck befinden sich zahlreiche Details: Minen, Räumgeräte und<br />
Bordwerkzeuge erforderten einiges an Arbeit<br />
Details am Heck: Wasserbomben und Minen liegen bereit<br />
Filigran: der Mast.<br />
Unlackiert sind<br />
die einzelnen<br />
Baugruppen<br />
zu erkennen<br />
Haben Nerven gekostet: die drei 25-mm-Flakgeschütze, bereits<br />
lackiert<br />
24
und Andreas Lassek. Eine wahre Sisyphusarbeit<br />
war die Anfertigung der drei 25-mm-<br />
Flakgeschütze und der Mast mit seinen<br />
Antennen. Ebenso bereiteten mir die Räumgeräte<br />
und die dazugehörigen Winden und<br />
Seiltrommeln Probleme. Aber dafür sind wir<br />
Modellbauer. Mehrere Versuche waren notwendig,<br />
um auch bei kleinsten Teilen eine<br />
ordentliche Qualität in diesem Maßstab zu<br />
erzielen. Wenn ich schon viele Details nachbauen<br />
konnte, soweit es der Maßstab und<br />
die mir vorliegenden Fotos möglich mach -<br />
ten, so sollte natürlich auch die Farbgebung<br />
stimmen.<br />
Farbgestaltung<br />
Schiffskörper und Aufbauten wurden Marinegrau,<br />
das Unterwasserschiff, das Deck<br />
und auch die Aufbaudecks lackierte ich in<br />
Grün, Teile der Decksausrüstung wie Räumwinden,<br />
Seiltrommeln und Davids erhielten<br />
eine grau/schwarze Färbung, die gesamte<br />
Räumtechnik gestaltete ich rotbraun, die vier<br />
Minen schwarz. Standesgemäß wurden die<br />
Rettungsflöße weiß, die Rettungsringe rot<br />
und die Schlauchboote silbergrau gefärbt.<br />
Dafür beschaffte ich mir aus dem Internet<br />
Anstrichsysteme und Farben für Schiffe und<br />
Boote der Volkmarine.<br />
Da es nicht alle diese speziellen Farben in<br />
der geforderten Tönung im Handel gab, hat<br />
mir ein befreundeter Farbbetrieb, mit dem<br />
ich schon lange zusammenarbeite, diese Farben<br />
angefertigt. Ganz billig war der Spaß allerdings<br />
nicht. Nachdem ich den Schiffskörper,<br />
den Decksaufbau und alle Einzelteile lackiert<br />
hatte, wurde das Modell auf den<br />
vorbereiteten Bootsständer montiert.<br />
Nach der Montage aller vorgefertigten<br />
Ausrüstungsteile, wie die drei 25-m-Flakgeschütze,<br />
die Räumwinden, Seiltrommeln,<br />
Räumgeräte, Rettungsmittel und Befesti -<br />
gung der vier Ankertauminen auf dem Achterdeck,<br />
wurden Flagge und Wimpel gesetzt,<br />
eine Flasche Sekt geöffnet und das Modell<br />
an den neuen Eigner übergeben. n<br />
DER AUTOR<br />
Peter Seidel, Jahrgang 1938, baute seit den<br />
50er-Jahren über 120 Modelle, darunter auch<br />
Auftragsarbeiten für Kunden und auch<br />
Museen. Für seine Arbeiten erhielt er schon<br />
mehrfach Auszeichnungen.<br />
Fazit<br />
Wie Sie sehen, ist nach fast einjähriger<br />
Bauzeit ein ansehenswertes Modell entstanden.<br />
Wer noch mehr über diese Schiffe, über<br />
Minen und über das Räumen wissen<br />
möchte, dem kann ich das Buch von<br />
Dr. Manfred Wilde „311 ein Kampfschiff<br />
der Volksmarine“ empfehlen.<br />
VORGESTELLT<br />
In ihrer Jahrzehnte währenden Dienstzeit wurden<br />
die Schiffe immer zweckmäßiger und mit<br />
Einführung immer neuer, modernerer Räumtechnik<br />
auch effizienter. Für die solide Ausführung<br />
der Schiffskörper und ihre Funktionalität<br />
spricht der Umstand, dass diese nunmehr 40<br />
Jahren im Einsatz sind. Dabei wirken sie keineswegs<br />
veraltet, sondern zeitlos schön.<br />
1967 begann auf der Peenewerft in Wolgast die<br />
Fertigung des Räumschiffes Projekt 89.1 Typ<br />
KONDOR, wobei „Kondor“ die Nato-Bezeichnung<br />
dieses Schiffstyps war. 1968 erfolgte<br />
aufgrund „ operativ-taktischer Forderungen“<br />
nach der Erprobung eine Modifizierung dieses<br />
Typs. Für die Volksmarine wurde letztendlich<br />
eine etwas größere und besser bewaffnete<br />
KONDOR 89.2, genannt „MSR lang“, in einer<br />
Serie von 30 Schiffen gebaut und ab 1971 an die<br />
Marine ausgeliefert.<br />
Für die Verhältnisse der damaligen Zeit waren<br />
die Schiffe mit modernster Ortungs-, Funkund<br />
Funkmesstechnik, allen erforderlichen<br />
Navigationsgeräten, sowie mit ABC-Mess- und<br />
Schutztechnik ausgerüstet. Zum Räumen von<br />
Ankertauminen befanden sich so genannte<br />
SDG R/L Scherdrachengeräte an Bord. Unter<br />
Zuhilfenahme von Hohlstäben konnte man auch<br />
einfache Grundminen damit bekämpfen. Durch<br />
ständige Weiterentwicklungen wurden die<br />
Räumausrüstungen der Schiffe immer auf dem<br />
neuesten Stand gehalten. Des Weiteren konnten<br />
diese Schiffe zum Legen von Minensperren<br />
eingesetzt werden.Durch die Ausstattung mit<br />
Ringdüsen sollten die Eigengeräusche der<br />
Schiffsschrauben im Wasser gestört bzw. überlagert<br />
werden. Durch Ringdüsen wird Wasser<br />
mit hohem Druck gepresst. Dadurch entstand<br />
ein völlig anderer Geräuschpegel, der eine<br />
Detonation von akustischen Minen im direkten<br />
Umkreis verhindern sollte.<br />
Modernste Ihrer Klasse<br />
Eingesetzt werden konnte die KONDOR-Klasse<br />
bis Windstärke 10 und Seegang 8. Auch der<br />
Einsatz in Eis war bis zu einer Dicke von 20 cm<br />
möglich. Bis zu sieben Tage konnten die Schiffe<br />
autark auf See unterwegs sein. Ihr dabei mögli-<br />
Technische Daten<br />
Länge ü.a.: 56,52 m<br />
Breite ü.a.: 7,76 m<br />
Tiefgang:<br />
2,40 m<br />
Verdrängung: max. 484 t<br />
Besatzung: 30 Mann<br />
Bewaffnung: 3x25-mm-Doppellafette, 2-M-3m<br />
Geschwindigkeit: ca. 18–20 kn<br />
Antrieb: 2 x 12-Zylinder-V-Motoren DM 40<br />
2 x Verstellpropeller mit Ringdüsen<br />
Hilfsdiesel 5 x VD 14,5 mit je 108 PS<br />
Leistung:<br />
je 2.942 kW<br />
Zeichnung: Alexpl/Creative Commons<br />
Projekt KONDOR / MSR 89.2<br />
Die Entwicklung der Baureihe 89. basierte auf langjährigen Erfahrungswerten,<br />
die bis zurück in die Kaiserliche Marine reichen.<br />
cher Aktionsradius betrug maximal 1.000 Seemeilen.<br />
Für Notfälle waren die Schiffe mit entsprechenden<br />
Rettungsmitteln ausgerüstet: vier<br />
Rettungsflöße, ein Schlauchboot, Rettungsringe,<br />
ein Kampfanzug See mit integrierter Schwimmweste<br />
und Rettungskragen für jedes Besatzungsmitglied<br />
wurden mitgeführt. Zudem verfügten<br />
die Einheiten über diverse Feuerlöschund<br />
Leckwehrmittel sowie ABC-Schutzeinrichtungen.<br />
Durch ihre solide Konstruktionsweise und<br />
technische Ausstattung gehörten die MSR<br />
Schiffe der Baureihe 89.2 in den Jahre 1971 bis<br />
1973 zu den modernsten dieser Klasse in<br />
Europa. 1980 begann man mit der Umrüstung<br />
aller Schiffe zum Projekt 89.2 UR1. Ab 1985<br />
wurde die Modifizierung weiter geführt zum<br />
Projekt 89.2 UR2. Diese Schiffe waren mit weiterentwickelter<br />
Räumtechnik ausgerüstet. Eine<br />
Serienfertigung und Ausrüstung aller Schiffe<br />
mit den neuen erprobten Räumgeräten wurde<br />
1989 nicht mehr weitergeführt.<br />
Verbleib der letzten Einheiten<br />
Bereits wenige Wochen nach der friedlichen<br />
Revolution begann eine Umstrukturierung der<br />
Volksmarine. Die meisten Schiffe wurden stillgelegt<br />
und die meisten davon später verkauft.<br />
Die SÖMMERDA hatte Glück und wurde von<br />
der BM zeitweilig übernommen. Sie fuhr als<br />
Minenabwehrschiff mit der Bordnummer 2670,<br />
um später an die indonesische Kriegsmarine<br />
verkauft zu werden. Dort wurde sie unter dem<br />
Namen PULAU RIABU in Dienst gestellt. Noch<br />
heute fährt sie als umgerüstetes Wachschiff<br />
unter dem Namen KALA HITAM für die indonesische<br />
Marine zur Jagd auf Piraten und<br />
Schmuggler.<br />
Insgesamt neun Schiffe des Projektes 89.2<br />
wurden abgerüstet und nach Indonesien verkauft.<br />
Zwei Schiffe des Projektes 89.2 gingen<br />
nach Lettland, Uruguay erhielt vier Schiffe,<br />
von denen die VALIENTE ex. EILENBURG am<br />
5. August 2000 von einem Frachter überlaufen<br />
und in zwei Teile gerissen wurde. 2008 befanden<br />
sich noch 90 Prozent der Einheiten in<br />
einsatzbereitem Zustand.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />
25
SZENE<br />
Modellbauausstellung<br />
BENEFIZAKTION<br />
Guter<br />
Zweck<br />
Initiator Helmut Duntemann<br />
führt seine 16. Modellbauausstellung<br />
zugunsten der<br />
Deutschen KinderKrebshilfe<br />
der Deutschen Krebshilfe e.V.<br />
in der Pionierkaserne durch.<br />
TEXT UND FOTOS: Thorsten Meyer<br />
Ein breites Spektrum an<br />
Einsatzfahrzeugen wird in<br />
Modell und Original vorgestellt<br />
Gute Laune und große Modelle<br />
für den guten Zweck<br />
Mehr als 350 Modellbaufreunde aus<br />
Deutschland, Österreich, den<br />
Niederlanden, Frankreich, Belgien<br />
und der Schweiz präsentieren auf über<br />
2.500 Quadratmetern Ausstellungsfläche<br />
weit über 30.000 Modelle mit den Themenbereichen<br />
Polizei, Feuerwehr, Technisches<br />
Hilfswerk, Deutsches Rotes Kreuz, Figurenmalerei,<br />
Eisenbahn, Schiffe, Flugzeuge,<br />
Hubschrauber, RC-Modellbau, öffentliches<br />
Leben und Mi li tärmodellbau den Besuchern<br />
in allen Maßstäben.<br />
Im Kasernengelände zeigen die Bundeswehr,<br />
die Freiwillige Feuerwehr, die Polizei,<br />
das Technische Hilfswerk, die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft<br />
und das Deutsche<br />
Rote Kreuz zahlreiche aktuelle Einsatzfahrzeuge<br />
und historisches Gerät. Während der<br />
gesamten Veranstaltung wird ein Sonderfeldpostamt<br />
der Bundeswehr für die Be -<br />
sucher eingerichtet, es gibt dort vier Son der -<br />
postkar ten, einen Cachetstempel und einen<br />
Tagesstempel.<br />
Helmut Duntemann, die Modellbauer<br />
und alle Helfer sind sich sicher, dass die Vielfalt<br />
an Exponaten sowie der gesamte Rah -<br />
men begeistern werden. Nicht nur Modellbauer<br />
werden auf ihre Kosten kommen. Einem<br />
interessanten und unterhaltsamen<br />
Wochenende steht nichts im Wege. Überdies<br />
wird ein sehr guter Zweck gefördert.<br />
Seit 1997 veranstaltet Duntemann die<br />
jährliche Modellbauausstellung zugunsten<br />
der Deutschen KinderKrebshilfe. Bei den<br />
ver gangenen Veranstaltungen konnte er insgesamt<br />
290.000 Eu ro sammeln. Für den guten<br />
Zweck hofft er auch diesmal auf zahlreiche<br />
Besucher und Spender.<br />
n<br />
AUF EINEN BLICK<br />
Die Veranstaltung<br />
Am 20. und 21. September 2014 findet zum<br />
16. Mal die Modellbauausstellung zugunsten<br />
der Stiftung Deutsche KinderKrebshilfe der<br />
Deutschen Krebshilfe e.V. in Holzminden<br />
statt. Hierzu öffnet das Panzerpionierbataillon<br />
1 die Tore der Pionierkaserne am Solling<br />
am Samstag, den 20.9.2014 von 10:00 bis<br />
18:00 Uhr und am Sonntag, den 21.9.2014<br />
von 9:00 bis 16:00 Uhr. Der Gesamterlös<br />
der Modellbauausstellung wird der<br />
Deutschen KinderKrebshilfe gespendet!<br />
Kümmert sich um die Schiffsmodelle:<br />
das Team vom MBC Göttingen<br />
DER AUTOR<br />
Thorsten Meyer unterstützt die Aktion als<br />
Modellbauer. Sein Honorar für diesen Beitrag<br />
geht als Spende an die Stiftung.<br />
Das Wasserbecken ist die Attraktion für Kinder und Familien<br />
26
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MOTORSCHIFFE<br />
Fischereiaufsichtsboot NIMROD<br />
FISCHEREIAUFSICHTSBOOT NIMROD IN 1:25<br />
Seenotretter<br />
der anderen Art<br />
Die NARWAL ist unter Modellbauern schon länger beliebt. Mit der<br />
NIMROD erhält die Fischerei aufsichts flotte nun Zuwachs. Hat das<br />
neue Boot das Potenzial zu einem echten Traummodell zu werden?<br />
TEXT UND FOTOS: Andreas Gobrecht<br />
28
DAS VORBILD<br />
Seenotkreuzer für Marokko<br />
Die Fischereiaufsicht verfügt unter anderem<br />
über zwei nach DGzRS-Vorbild gebaute Schiffe.<br />
Eine davon ist die NIMROD, die seit 1998 in<br />
Bremerhaven stationiert ist. Zuvor lag sie in<br />
Cuxhaven, wo sie von der neu gebauten<br />
NARWAL abgelöst wurde. Die 19,4 Meter lange<br />
NIMROD entstand 1984 auf der Schweers Werft<br />
und entspricht auf verkürzter Basis der 23-<br />
Meter-Klasse. Zwei MAN-Motoren mit jeweils<br />
547 PS verhelfen dem Schiff zu einer Geschwindigkeit<br />
von 20 Knoten. Die Besatzung besteht<br />
aus drei Mann. Das Schiff diente der Schweers<br />
Werft auch als Prototyp für die 1991 gebauten<br />
Seenotrettungskreuzer für das Königreich<br />
Marokko. Bis zum 21. Mai 2014 lief bei der<br />
VEBEG GmbH eine Ausschreibung im Auftrag<br />
des Staatlichen Fischereiamtes Bremerhaven,<br />
in der die NIMROD zum Verkauf stand.<br />
Technische Daten<br />
Bauwerft:<br />
Schweers Werft,<br />
Bardenfleth<br />
Baujahr: 1984<br />
Länge ü. a.: 19,36 m<br />
Breite ü. a.: 4,56 m<br />
Tiefgang:<br />
1,50 m<br />
BRZ: 49<br />
NRZ: 14<br />
Geschwindigkeit: 19 kn<br />
Schiffskörper: Aluminium<br />
Als ich 2007 mit dem Schiffsmodellbau<br />
anfing, hatte ich viele offene<br />
Fragen. Ein Freund von<br />
mir, ebenfalls Schiffsmodellbauer,<br />
nahm mich mit zu einem<br />
Vereinstreffen. Dort erhielt ich viele<br />
Informationen und wollte mich bald an den<br />
Bau eines eigenen Schiffes wagen. Doch<br />
welches? Der Markt war zu der Zeit noch<br />
etwas größer und die Entscheidung fiel<br />
schwer. Doch eines war von Anfang an klar:<br />
es sollte kein Seenotretter sein. Fast jedes<br />
Vereins mit glied hatte ein Exemplar, da<br />
musste ich nicht noch eines bauen.<br />
Damals entschied ich mich dann für den<br />
Bausatz der NARWAL, die zwar an einen<br />
Seenotretter angelehnt ist, aber eben doch<br />
keiner ist. Das Original liegt in Cuxhaven.<br />
Ich fuhr dort hin, um es zu besichtigen und<br />
beim Stöbern im Internet stieß ich plötzlich<br />
auf ein Bild, auf dem die NARWAL zu<br />
sehen ist, direkt daneben liegt eine weitere<br />
Einheit der Fischereiaufsicht: die NIMROD.<br />
Von diesem Schiff hatte ich bisher noch gar<br />
nichts gesehen, aber es gefiel mir sofort.<br />
Ähnlich wie die NARWAL war es an einen<br />
Seenotretter angelehnt.<br />
Informationen über die NIMROD sind<br />
im Internet genauso spärlich zu finden<br />
wie aussagekräftige Bilder. Etwas Licht ins<br />
Dunkle brachte der Seenotretter Band VII<br />
„Deutsche Seenotretter in aller Welt“ von<br />
Sven Claußen und Ulf Kaack. Zudem waren<br />
in dem Buch ein paar Bilder, auf denen man<br />
aber wenig erkennen konnte und ein Werftplan,<br />
für den man eine Lupe brauchte.<br />
Zufällig zum Traummodell<br />
Bei einem Treffen auf der NARWAL lernte ich<br />
einen Hersteller von Schiffsmodellbausätzen<br />
kennen. Im Verlauf einiger Gesprä che erzählte<br />
er, dass er im Besitz einer recht großen Plansammlung<br />
sei. Da fiel mir die NIMROD<br />
wieder ein. Kurze Zeit später hatte ich eine Kopie<br />
des Werftplanes und er bot mir an, einen<br />
Bausatz von dem Schiff zu erstellen, von dem<br />
man dann wahlweise die NIMROD oder einen<br />
marokkanischen Seenotretter bauen könnte.<br />
Ich bekam von ihm einen Satz Spanten mit<br />
Deck und Kiel in gefräßter Form. Daraus baute<br />
ich einen Rumpfkern, von dem dann Abzüge<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014 29
MOTORSCHIFFE<br />
Fischereiaufsichtsboot NIMROD<br />
So fing alles an: mit einem Spantengerüst für die Urform<br />
Von einem Rumpfkern sollten Abzüge gemacht werden<br />
Der endgültige Rumpf besteht aus GFK, die Aufbauten sind aus ABS<br />
Die Aufbauten sahen turmartig aus, daher erfuhren sie<br />
eine Nachbearbeitung<br />
Viele Einzelteile machen das Modell auf<br />
dem See zu einem Hingucker<br />
30
Sauber laminiert war der Rumpf, man kann gleich mit den Einbauten beginnen<br />
Die wichtigsten Komponenten sind drin – es ist genügend<br />
Platz vorhanden<br />
Am oberen Fahrstand ist die Reling schon angebracht,<br />
die Wände sind in der Höhe reduziert<br />
Am hinteren Aufbau änderte ich dem Bauzustand entsprechend die Anordnung<br />
der Lukendeckel und den Ständer des Schlauchbootes<br />
in GFK hergestellt werden sollten. Als Lohn<br />
der Arbeit erhielt ich einen der ersten Abzüge,<br />
der im Maßstab 1:25 eine Länge von 77 cm und<br />
eine Breite von 20 cm hat.<br />
Mittlerweile war es wieder Sommer geworden,<br />
und ich nutzte einen Ferientag für einen<br />
Besuch in Bremerhaven. Da ich mich vorher<br />
nach dem Liegeplatz und der Anwesenheit der<br />
NIMROD erkundigt hatte, konnte ich in Ruhe<br />
viele Bilder vom Schiff machen. Glücklicherweise<br />
war jemand von der Mannschaft an Bord<br />
und so bekam ich auch Bilder vom oberen<br />
Fahrstand. Nach einem schönen Tag in Bremerhaven<br />
ging es mit diesen Bildern wieder<br />
nach Hause und ich konnte gar nicht abwarten,<br />
mit dem Bau zu beginnen. Es dauerte aber<br />
doch noch ein wenig, bis ich die ersten Vor -<br />
serienteile in Empfang nehmen konnte.<br />
Zwei Motoren sorgen für ausreichend Geschwindigkeit und großen Fahrspaß<br />
Loch im Schanzkleid<br />
Nachdem ich die Teile erhalten hatte, konnte<br />
es mit den Einbauten im Rumpf losgehen. Zwei<br />
Motoren der 600er-Größe treiben die 45 mm<br />
großen Schrauben an. Ein Akku mit 9,6 Volt<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />
sorgt für die Stromzufuhr. Nachdem das<br />
Schanzkleid und die Rumpfkanten verschliffen<br />
und gespachtelt waren, konnte schon das Deck<br />
aufgeklebt werden. Danach musste ich zwei<br />
Klüsen im Schanzkleid verschließen, die bei<br />
der NIMROD nicht vorhanden sind. Dort, am<br />
Schanzkleid, fallen sofort die beiden Fender<br />
auf, schon allein wegen ihrer orangen Farbe.<br />
Um sie darzustellen, schnitt ich auf jeder Seite<br />
ein rechteckiges Loch ins Schanzkleid und<br />
31
MOTORSCHIFFE<br />
Fischereiaufsichtsboot NIMROD<br />
Mintgrün<br />
lackiert sind<br />
auch die offenen<br />
Steuerstände<br />
der Vorbilder<br />
Endstadium<br />
des Baus: viele<br />
Details sindschon<br />
angebracht,<br />
jetzt kann bald<br />
lackiert werden<br />
Strotzt vor Details<br />
und bedurfte viel<br />
Aufmerksamkeit:<br />
der Mast<br />
Im Heckbereich befinden sich die Rettungsinsel<br />
und der Kran<br />
Klasse: das Fahrbild des<br />
Fischereiaufsichtsbootes<br />
Wirkungsvoll: die Instrumententafeln<br />
im Fahrstand sind ausgedruckte Fotos<br />
verschloss die Innenseite mit einem halb -<br />
runden Profil. Dafür habe ich einfach ein Rohr<br />
mit passendem Durchmesser halbiert. Die<br />
Fender entstanden aus Kunststoff Rundmaterial.<br />
Aus 1,5-mm-Messingdraht erstellte ich die<br />
Reling. Jetzt fehlte noch der Kran, er wurde<br />
nach den Bildern gebaut und bekam seinen<br />
Platz auf dem Deck. Die Rettungsinsel am<br />
Heck ist vom Modellbau Kaufhaus. Sie ist wesentlich<br />
leichter als das mitgelieferte Resin-Teil.<br />
Außerdem waren dort gleich die passenden<br />
32<br />
Aufkleber für ein originalgetreues Aussehen<br />
dabei. Die Halte rung habe ich aus Kunststoffprofilen<br />
gebaut, für die die Bilder vom Original<br />
als Vorlage dienten. Nachdem die diversen Lüfter<br />
und Poller an ihrem Platz waren, konnte<br />
der Rumpf erst mal beiseite gelegt werden.<br />
Moderne Aufbauten<br />
Bei den nun folgenden Aufbauten musste ich<br />
einiges ändern, da ich das Schiff in dem<br />
Zustand zeigen wollte, wie es auf meinen Fotos<br />
zu sehen war. Der Bausatz war nach älteren<br />
Plänen des Seenotretters entstanden, und seither<br />
hatte sich bei diversen Werftaufenthalten<br />
doch so manches verändert. Ich fing mit dem<br />
hinteren Aufbau an. Dort musste die Anordnung<br />
der Lukendeckel aus Resin geändert werden.<br />
Auch den Ständer des Schlauchbootes<br />
musste ich neu erstellen, da dieses in der Zwischenzeit<br />
durch ein neues ersetzt wurde. Es ist<br />
das Gleiche, das auch auf der NARWAL mitgeführt<br />
wird, nur mit anderer Ausstattung. Ich<br />
brauchte also nur einen Ersatzrumpf dafür zu<br />
bestellen und stellte dann den Steuerstand und<br />
den Tank selber her.<br />
Kurze Zeit später kamen auch die restlichen<br />
Vorserienteile an. Darunter waren viele Beschlagteile<br />
aus Resin oder Zinnguss und noch<br />
einige Tüten voll mit Fräßteilen. Mit diesen<br />
konnte dann die Ausgestaltung und viele<br />
andere Details aufgebaut werden. Der vordere<br />
Aufbau wurde aus den Fräßteilen zusammengesetzt.<br />
Dabei fiel mir auf, dass der Aufbau im<br />
Vergleich zum Werftplan zu kurz und zu hoch<br />
erschien – das ganze sah ein wenig Turmartig<br />
aus. Ich versetzte die vordere Fensterfront und<br />
orientierte mich dabei am Werftplan. Nachdem<br />
ich die Wände des offenen Steuerstandes noch<br />
um fünf Millimeter in der Höhe reduziert hatte,
Standesgemäß erhielt der Kapitän seinen<br />
Platz im oberen Fahrstand<br />
Die NIMROD führt dasselbe Beiboot wie die NARWAL, es wurde nachträglich umgerüstet<br />
sah der Aufbau wesentlich stimmiger aus.<br />
Beim Ausbau des oberen Fahrstands nahm ich<br />
häufig Fotos zur Hand, denn dieser ist immer<br />
ein Blickfang. Schon öfter hatte ich auf Ausstellungen<br />
Modelle von Seenotrettern mit offenen,<br />
in Mintgrün gehaltenen Steuerständen<br />
angeschaut. Was manche Modellbauer da zustande<br />
bringen, sieht wirklich großartig aus.<br />
Die mitgelieferten Teile für den Steuer stand<br />
passten alle gut und ich musste nur meine Verlängerung<br />
mit einarbeiten. Die vordere Rundung<br />
mit dem Spritzschutz ist ein schwer zu<br />
erstellendes Teil und war aus GFK laminiert.<br />
Da ich Fotos von den Original-Instrumententafeln<br />
hatte, konnte ich diese als Ausdruck verwenden.<br />
Sie wurden in die Rahmen eingelegt<br />
und mit einer farblosen Scheibe verschlossen.<br />
AUF EINEN BLICK<br />
Modelldaten: NIMROD<br />
Maßstab: 1:25<br />
Länge:<br />
77 cm<br />
Breite:<br />
20 cm<br />
Preis:<br />
ca. 275 Euro<br />
Info und Bezug: Modellbau Sievers<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />
Dann konnte ich schon den Rumpf lackieren.<br />
Das Unterwasserschiff bekam die üb li -<br />
che Oxidrotfarbe, der Rest wurde im Elfenbeinton<br />
la ckiert. Dieser Farbton deckte sehr<br />
schlecht, beim nächsten Mal werde ich vorher<br />
eine weiße Grundierung anbringen. Der<br />
vordere Aufbau wur de mit dem Mast komplettiert.<br />
Dieser besteht aus Resin. Die seitlichen<br />
Träger sollten aus Messingrohr gefertigt<br />
werden. Ich habe Kunststoffröhrchen<br />
benutzt, um nicht noch mehr Gewicht so<br />
weit nach oben zu bringen. Diverse Lampen,<br />
Lüftungsklappen, ein Horn und Antennenanlagen<br />
vervollständigen den Mast.<br />
Manueller Lageregler<br />
Zum Lackieren der Aufbauten benutzte ich<br />
wie immer die Farben von Model Master.<br />
Nachdem die Aufbauten eingefärbt waren,<br />
konnten auch die Fenster eingesetzt werden,<br />
die mit im Lieferumfang waren. Nur dort,<br />
wo ich den Aufbau mit der Fensterfront verändert<br />
hatte, musste ich die Rahmen und<br />
Scheiben selber erstellen.<br />
Die nötigen Schriftzüge und Embleme<br />
hatte ich mit den Vorserienteilen erhalten.<br />
Nach dem Anbringen der Kleinteile wie<br />
Rettungsringe, Lampen und Scheinwerfer<br />
konnte die erste Probefahrt stattfinden.<br />
Dafür wurde das Schiff im heimischen Teich<br />
ins Wasser gesetzt, um die Lage zu kontrollieren.<br />
Mit dem Akku und ein wenig Blei hinten<br />
im Kiel war die Trimmung erledigt. Bei<br />
der Probefahrt zeigte sich dann, dass das Schiff<br />
zwar gut motorisiert, aber die Lage im Wasser<br />
doch sehr kippelig war. Durch Verschie ben des<br />
Trimmbleis und des Akkus konnte ich dieses<br />
Problem aber ausmerzen.<br />
n<br />
DER AUTOR<br />
Andreas Gobrecht begann bereits in seiner<br />
Jugend mit dem Bau von Plastikmodellen.<br />
Mit etwas Glück ist die NIMROD bald auch<br />
nach einem zivilen Vorbild zu bauen<br />
Fazit<br />
Mit diesem Schiff habe ich mir den<br />
Wunsch nach meinem Traummodell erfüllt.<br />
Es war zwar ein etwas anderer Weg,<br />
aber das Ergebnis kann sich sehen lassen.<br />
Schiffe dieser Art sind sehr selten am<br />
Modellbauteich zu finden. Außerdem ist<br />
es von der Größe her sehr gut zu transportieren.<br />
Jetzt im Sommer muss das Boot<br />
erst mal fahren, aber im nächsten Winter<br />
werde ich die noch fehlende Beleuchtung<br />
anbringen. Mit ein wenig Geschick kann<br />
man die Instrumententafeln beleuchten.<br />
Auch die Suchscheinwerfer, die sich<br />
seitlich am Deckhaus befinden, bieten<br />
sich praktisch für eine Beleuchtung an.<br />
33
MOTORSCHIFFE Neuharlingersiel<br />
NEUAUFBAU EINES SEENOTRETTUNGSBOOTES<br />
Ende einer<br />
Rettungsfahrt<br />
Wenn die Seenotretter ausrücken, sind sie<br />
oft selbst in Gefahr. So geschah es dem Modell<br />
der NEUHARLINGERSIEL. Beinahe wäre es<br />
während einer Rettungsaktion verloren<br />
gegangen. Die davongetragenen Blessuren<br />
gaben Anlass zum Nachbessern.<br />
TEXT UND FOTOS: Soenke Janssen<br />
E<br />
s war ein trockener aber doch recht windiger Sonntag im Oktober<br />
2012. Wie gewohnt stand der harte Kern unserer IG vormittags<br />
am Phönixsee. Einige segelten, nur ich fuhr mit meiner<br />
NEUHARLINGERSIEL raus. Es war mein erstes selbstgebautes Modell.<br />
Alle hatten Spaß, der Wind stand gut, sodass die Segler fröhlich<br />
ihre Bahnen ziehen konnten. Ich pflügte mit dem Rettungsboot<br />
munter durch die Wellen. Plötzlich brach bei einem Segelboot die<br />
Segelaufhängung und es trieb manövrierunfähig in Richtung eines<br />
Schilfgürtels. Um den Verlust des Seglers abzuwenden, entschloss<br />
ich mich mit meinem Modell einzugreifen. Mit einem langen<br />
Schlepptau gelang es, den Segler an den Haken zu bekommen. Die<br />
ersten Meter kämpfte sich das kleine Boot recht gut durch die Wellen<br />
und den aufbrausenden Wind. Doch dann verlor es die Kraft, gut<br />
100 Meter vom begehbaren Ufer muss wohl der Regler wegen Unterspannung<br />
abgeschaltet haben. Die NEUHARLINGERSIEL und<br />
der Segler wurden ein Spielball von Wind und Wellen. Und so kam<br />
was kommen musste, der Segler drückte in einer Böe das Rettungsboot<br />
unter Wasser. Ein Ruderer rettete das Segelmodell und den<br />
Rumpf meines Rettungsbootes. Der Aufbau allerdings sank auf den<br />
Grund, sodass ich durch das doch recht kalte Wasser musste, um<br />
ihn zu retten.<br />
Nicht aufgeben<br />
Nun lagen die Teile vor mir – im Prinzip nur noch ein Haufen<br />
Schrott. Der Mast war abgebrochen, die Rückwand des Aufbaus<br />
auch, am Rumpf fehlten der Schleppbügel und Teile der Reling. Die<br />
Elektronik stand unter Wasser, der Rumpf war stark zerkratzt Die<br />
große Frage war nun, ob sich da noch ein Neuaufbau lohnen würde.<br />
Das erste selbst gebaute Modell gibt man nicht so schnell auf und<br />
34
Die Rettungsaktion gab Anlass, ursprüngliche<br />
Ungenauigkeiten zu beheben und zu kaschieren<br />
Die Bergungspforte<br />
und das backbordseitige<br />
Stück der<br />
Reling wurden<br />
aus Polystyrol neu<br />
gebaut<br />
Messingprofil vorbereitet zu einem Schleppbügel zu werden<br />
Um Ungenauigkeiten<br />
auszumerzen, dienten<br />
Bilder vom Original<br />
als Vorlage<br />
Nach dem Biegen können die Einschnitte zugelötet werden<br />
Wieder in Fahrt:<br />
der tapfere kleine<br />
Seenotretter<br />
Der Umbau wurde genutzt, um die Schleppleiste noch<br />
originalgetreuer nachzubilden<br />
die Erinnerungen und Emotionen fordern dies auch. Doch, wo fängt<br />
man da nur an? Der Aufbau war recht schnell in Stand gesetzt. Beim<br />
Rumpf wurde es schwieriger. Einige der abgebrochenen Teile waren<br />
Formteile, die nicht einzeln erhältlich sind.<br />
Wiederbelebungsmaßnahmen<br />
So fertigte ich mir für den Schleppbügel eine Schablone an, in der<br />
ich ein erwärmtes Kunststoffprofil passend biegen wollte. Leider<br />
funktionierte es nicht so, wie ich es mir vorstellte. Wieder folgte<br />
langes Tüfteln, bis ich auf ein Messingprofil kam. Dies habe ich auf<br />
die entsprechende Länge gekürzt, und in gleichmäßigen Ab -<br />
schnitten eingeschnitten. So konnte man es der Kontur entspre -<br />
chend biegen. Die Einschnitte habe ich nach dem Biegen einfach<br />
zugelötet, so blieb die entstandene Form erhalten. An der Unterseite<br />
dieser Schlepp leiste habe ich zwei Dornen<br />
angelötet, diese fixieren später die Leiste auf<br />
dem Rumpf. In diesem Zuge bildete ich die<br />
Kanten und Übergänge der Leiste zum Deck<br />
des Bootes noch originalgetreuer nach.<br />
Die Nachbildung der Bergungspforte sowie<br />
das backbordseitige Stück der Reling Länge:<br />
Klasse:<br />
wurden diesmal als Polystyrol-Teil bis zum Breite:<br />
Tiefgang:<br />
Boden der Plicht eingeklebt. Die Griff -<br />
Verdrängung:<br />
stangen habe ich in diese Platten durch ein<br />
Maschine:<br />
Gerüst aus Messingprofilen integriert, sie Leistung:<br />
sind so deutlich stabiler. Bei dieser Aufarbeitung<br />
entstandenen Ecken und Kanten,<br />
Geschwindigkeit:<br />
die<br />
AUF EINEN BLICK<br />
Daten zum Vorbild<br />
abschließend gespachtelt und geschliffen wurden. Die im ursprünglichen<br />
Bauplan enthal te nen Ungenauigkeiten behob und kaschierte<br />
ich so weit es ging. Abschließend lackierte ich den Rumpf neu. Diesmal<br />
verwendete ich dazu eine Schaumstoff rolle, wodurch die Lackierung<br />
deutlich haltbarer wurde. Ein Nebeneffekt, der sich einschlich,<br />
war eine leicht raue Oberfläche des Decks, ähnlich der Antirutschbeschichtung.<br />
Nach der Lackierarbeit wurde ein neuer<br />
SAR-Schriftzug erstellt und angebracht. Erstmals bekam das Boot<br />
jetzt Nachbildungen der Spannbänder am Gummifender. Diese entstanden<br />
aus passend geschnittenen Streifen aus Panzertape.<br />
Wieder auf Fahrt<br />
Die Schäden im Innern des Bootes hielten sich in Grenzen, der<br />
Akku, der Regler und der Empfänger haben die Wasserung unbe-<br />
9,5-m-Klasse (DGzRS)<br />
9,41 m (Lüa)<br />
3,61 m<br />
max. 0,96 m<br />
7 t<br />
Diesel<br />
320 PS (235 kW)<br />
max. 18 kn (33 km/h)<br />
schadet überstanden, das Schaltmodul kann<br />
auf dem Schaltkanal des Blaulichtes nicht<br />
mehr Blinken, einzig das Servo funktioniert<br />
auch nach umfangreicher Trocknungsaktion<br />
nicht mehr richtig, sodass dieses getauscht<br />
wurde. Als dann endlich alles wieder instand<br />
gesetzt war, konnte die NEUHARLINGER-<br />
SIEL schöner als je zuvor wieder zu Rettungseinsätzen<br />
auslaufen.<br />
n<br />
DER AUTOR<br />
Soenke Janssen stellt seine Modelle regelmäßig<br />
auf der Intermodellbau in Dortmund aus.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014 35
SZENE Powerboattreffen in Dessau<br />
Eine SV43 von Hannes Hohlwein mit zwei Leopard-<br />
4074-1400-Aggregaten<br />
23. POWERBOATMEETING IN DESSAU<br />
Heizen<br />
auf der Elbe<br />
Gewöhnlich findet das Treffen der<br />
Powerboats in Dessau an einem idyllischen<br />
See statt. Doch in diesem Jahr mussten die<br />
Geschwindigkeits-Fans auf eine Location an<br />
der Elbe ausweichen. Außergewöhnlich<br />
für die Fahrer, denn sie mussten nun mit der<br />
Strömung des Flusses zurechtkommen.<br />
TEXT UND FOTOS: Dieter Jaufmann<br />
Genau 207 Tage waren seit dem letzten Powerboattreffen<br />
und dem damit verbundenen Saisonabschluss<br />
2013 in Dessau vergangen, bis der Saisonauftakt<br />
vom 1. bis 3. Mai 2014 erfolgte. Für einige<br />
Zeit war das Treffen jedoch in Gefahr. Nach der<br />
letzten FSR-Weltmeisterschaft 2012 im Waldbad Freundschaft<br />
wurde eine erneute Durchführung in diesem Jahr auf der gleichen<br />
Location geplant. Dieses sehr schöne Gelände, das am<br />
Stadtrand von Dessau-Roßlau liegt, ist auch der Austragungsort<br />
für das zweimal jährlich vom MSC Elbe Dessau organisierte<br />
Powerboatmeeting. Obwohl das Gewässer am Stadtrand liegt,<br />
gibt es in unmittelbarer Umgebung zahlreiche Anwohner, die<br />
sich von der Lärmentwickelung der Motoren belästigt fühlen.<br />
Natürlich ist das in gewisser Weise verständlich, denn nicht<br />
jeder empfindet unseren Motorsound als angenehm und laut<br />
Vorschriften ist den Anwohnern eine maximale Dauerlärm -<br />
belastung von 70 dB an höchstens zehn Tagen im Jahr zu zumuten.<br />
Da allerdings die FSR-WM allein schon zehn Tage dieser<br />
„außergewöhnlichen Belastung“ in Anspruch nimmt, musste<br />
man für das Powerboatmeeting ein Ausweichgewässer finden.<br />
Eine neue Location<br />
Der Verein hat sich mächtig ins Zeug gelegt und alles erdenklich<br />
Mögliche getan, um das Treffen durchzuführen. Zunächst sollte<br />
der Umzug an den nördlich gelegenen Diepold See stattfinden,<br />
der allerdings aufgrund der viel zu hohen Kosten als Location<br />
ausfiel. Letztlich wurde das 23. Powerboatmeeting direkt auf<br />
das Vereinsgelände an der Elbe verlagert, was für viele Fahrer<br />
eine Neuerung war, da noch nicht jeder auf einem Fluss mit<br />
Strömung gefahren ist. Glücklicherweise hat das kaum einen<br />
Teilnehmer abgeschreckt, und so fanden zahlreiche Anhänger<br />
den Weg zu der Veranstaltung. Diese fand am Leopoldshafen<br />
Spektakulär: nicht selten schießen beim Startvorgang<br />
der Turbinen Flammen heraus ...<br />
… wenn die Turbinen dann laufen, schieben sie bei einer<br />
unglaublichen Soundkulisse die Mystic von Jens Lange in<br />
einer wunderschönen Fluglage über die Elbe.<br />
36
Zwei Zylinder sind besser als einer! Das beweist wohl<br />
deutlich auch das Fahrbild des Rigers von Johannes Haake<br />
Ein Blick auf den immer gut gefüllten Startsteg<br />
EPV Sprint Cat, von einem<br />
Zenoah 290 befeuert<br />
MHZ Showtime mit einer WREN Turbine<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />
37
SZENE Powerboattreffen in Dessau<br />
statt, der zugleich als Unterkunft diente. Der<br />
Platz bot hervorragende Sanitär anlagen, eine<br />
Campingfläche sowie ein wunderschönes<br />
breites Gewässer, das ideale Bedin gun gen<br />
fürs Heizen bot. Ebenso duften alle anwesenden<br />
Modellbauer nur wenige Meter vor<br />
dem Wasser entfernt ihr gesamtes Equipment<br />
aufschlagen, sodass sich auch die Laufwege<br />
über den Tag in Grenzen hielten.<br />
Fliegende Boote<br />
Der besucherreichste Tag war der Samstag,<br />
der neben vielen aktiven Tagesgästen auch<br />
zahlreiche Besucher in den Hafen lockte.<br />
Eine Strömungsgeschwindigkeit von rund<br />
5 km/h, hielt nieman den davon ab, die Modelle<br />
ins Wasser zu setzen und zu präsentieren.<br />
Schließlich ist es nicht nur für Außenstehende<br />
beeindruckend, wenn Modelle in<br />
der Größenordnung von zwei Metern im<br />
dreistelligen Geschwindigkeitsbereich und<br />
eine riesige Fontäne hinter sich herziehend<br />
38<br />
VIDEO<br />
Die Highlights<br />
an einem vorbeidonnern. Hierfür bedarf es leistungsfähiger<br />
Triebwerke in Kombination mit einer entsprechenden Abstimmung.<br />
Bei den am häufigsten verwendeten Antriebsaggregaten<br />
handelt es sich um die klas sischen einzylindrigen Verbrennungsmotoren.<br />
Die benzin getriebenen Motoren von Zenoah,<br />
RCMK oder Chung Yang glänzen durch eine unkomplizierte<br />
Handhabung, hohe Zuverlässigkeit und vor allem ausreichend<br />
Leistung, um ein 1,5 Meter langes Rennboot-Modell vernünftig<br />
anzutreiben.<br />
In Sachen Leistung und Drehzahl den Verbrennungs -<br />
motoren mittlerweile überlegen sind die Elektroantriebe, mit<br />
denen einige Flitzer ausgestattet waren, die sich auf dem Treffen<br />
tummelten. Absolutes Highlight waren Modelle mit kerosin -<br />
betriebenen Turbinentriebwerken, die über die Elbe gepeitscht<br />
wurden. Eine davon war die 1,85 Meter große Mystic von Jens<br />
Lange, in der gleich zwei JetCat-SPM-5-Marine-Turbinen ihre<br />
Dienste beindruckend verrichteten.<br />
Bergeboot im Dauereinsatz<br />
Das aktivste Boot mit der größten Bereitschaft an diesem Wochenende<br />
war allerdings das Bergeboot, das permanent unterwegs<br />
war, um die liegen gebliebenen Modelle augenblicklich zu<br />
bergen. Immerhin treiben diese bei einer Havarie aufgrund der<br />
starken Strömung in nur einer Minute bereits gute 80 Meter<br />
Flussabwärts. Der Verein organisierte zu Stoßzeiten sogar, dass<br />
zwei Bergeboote zeitgleich im Einsatz waren. Bis 19 Uhr am<br />
Abend konnte man die letzten Energiereserven aus den Hochleistungsakkus<br />
ziehen und die letzten Kraftstoffreserven der<br />
Verbrennermodelle aufbrauchen.<br />
Angefangen bei der Verpflegung, über die Gestaltung bis<br />
hin zur Durchführung, war der Aufwand, den der Verein betrieben<br />
hatte, überall wahrzunehmen. Das Flair auf dem Powerboat-Treffen<br />
und die Premiere der neuen Location waren ein<br />
absoluter Erfolg. In der Abenddämmerung folgte ein kleines<br />
Feuerwerk und so bleibt das Treffen in Dessau für jeden Begeisterten<br />
in wunderschöner und unvergesslicher Erinnerung. Traurig,<br />
dass es bereits zu Ende ist, jedoch mit Vorfreude auf die<br />
kommende Veranstaltung vom 3. bis 5. Oktober 2014. n<br />
DER AUTOR<br />
Dieter Jaufmann beschäftigt sich seit über 16 Jahren mit Rennboot-<br />
Modellen. In dieser Zeit hat er über 80 Boote erfolgreich aufgebaut<br />
und gefahren.<br />
Im Internet ist ein Video zu sehen, das tolle<br />
Szenen des 23. Powerboatmeetings in<br />
Dessau zeigt. Die Aufnahmen wurden unter<br />
anderem von einem Quadrocopter und<br />
einem Wasserflugzeug gefilmt. Die bewegten<br />
Bilder stellen in vier Minuten die Highlights<br />
der Veranstaltung heraus. Das Video kann<br />
im Internet unter der folgenden Adresse<br />
angeschaut werden: http://goo.gl/qmIR67<br />
QR-Code scannen,<br />
um direkt zum<br />
Video zu gelangen<br />
Die beiden Bergeboote waren stets im Einsatz,<br />
um liegengebliebene Modelle sofort zu bergen<br />
Heutzutage ein seltenes Modell: Colibri von<br />
Daniel Geigenfeind mit einem Chung Yang Motor
Für die beiden F1 Flitzer im Maßstab 1:4<br />
blieb diesmal nur das Training, da die<br />
Rennen zur Deutschen Meisterschaft aufgrund<br />
der Ortsverlegung ausfallen mussten<br />
Hydroplane im Flug über die Elbe<br />
Ein getunter Zenoah 290 von Jens Däumichen<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />
39
VORBILDVORSTELLUNG<br />
zum Sammeln<br />
Fischkutter CLARA JACOBA
Leseprobe<br />
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Leseprob<br />
e<br />
Lieber <strong>SchiffsModell</strong>-Leser,<br />
geht es Ihnen auch so: Renovieren, etwas selbst bauen und schaffen<br />
macht einfach Spaß! Lassen Sie sich von dieser Leseprobe der aktuellen<br />
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Und wenn Sie’s nun genau wissen wollen: Wie gestaltet man einen<br />
Treppen-Unterbau? Wie schafft man Ordnung in der Werkstatt?<br />
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Ulrich Weiß<br />
Chefredakteur<br />
Viel Erfolg beim Heimwerken wünscht Ihnen Ihr<br />
Stauraum<br />
BAUEN um<br />
Neuer<br />
Platz<br />
Winkel<br />
im<br />
Unter den Stufen entsteht für<br />
kleines Geld großer Stauraum.<br />
D<br />
ass der Raum unter Treppen kostbar ist,<br />
wissen vor allem Bewohner von Häu-<br />
sern ohne Keller. Richtig ausgenutzt<br />
und herausgeputzt wird er jedoch selten. Statt-<br />
dessen mutiert der Boden dort meist zur unge-<br />
liebten Abstellfläche, die nur schlecht zu errei-<br />
chen ist aber dafür umso besser einzusehen.<br />
Nicht ohne Grund, denn Möbel gibt es für diese<br />
Flächen nicht passend zu kaufen.<br />
Dabei kann man auch schräge Sachen einfach<br />
und günstig selbst bauen. So zieht eine neue<br />
Ordnung mit viel Stauraum unter der Treppe<br />
ein, die – aus Spanplatten konstruiert – kein<br />
Ko<br />
onto<br />
in Schieflage<br />
bri ngt.<br />
Ungewohnt aber<br />
kinderleicht ist die Ermittlung<br />
des Steigwin-<br />
kels der Treppe, der auf einige Bauteile übertragen<br />
werden muss. Wie es geht, zeigen wir auf<br />
den folgenden Seiten.<br />
Teil 1:<br />
vorher<br />
UNTERBAU<br />
U<br />
TREPPE<br />
vorher<br />
In jeder Ausgabe<br />
100 Seiten<br />
Bauen<br />
gestalten<br />
ten<br />
renovieren<br />
e<br />
er<br />
n<br />
Stauraum<br />
Im Inneren des Ecks passen keine Einbauten<br />
mehr<br />
hinein.<br />
Die Lösung: eine Klappe.<br />
Die drei Schub laden<br />
elemente<br />
werden dank Rollen und Sitzbezügen zu fahrbaren Hockern.<br />
Richtig verbunden<br />
2014<br />
11<br />
Die Schmalseiten abwinkeln<br />
D ie vier senkrechten Teile erhalten auf ihrer Oberseite einen<br />
Schnitt, welcher der Steigung der Treppee entspricht<br />
10<br />
g /Lot,<br />
Winkelmesser<br />
(Geodreieck),<br />
Kreissäge mit Führungs-<br />
schienee und abwinkelbarem Schlitten,<br />
Bügeleisen,<br />
Cuttermesser/Kantentrim-<br />
mer,<br />
Dübelmarker,<br />
Bohrer,<br />
Bohrmaschine,<br />
Tiefenanschlag.<br />
Praktische Stauraum-<br />
Lösungen – einfach<br />
nachzubauen!<br />
Alles, was Sie brauchen, um<br />
jeden Winkel optimal zu<br />
nutzen: mit übersichtlicher<br />
Bauskizze, Materialliste,<br />
detaillierter Schritt-für-Schritt-<br />
Anleitung inklusive Fotos und<br />
vielen Tipps und Tricks.<br />
Den Steigungswinkel el ermitteln<br />
Verbrauchsstoffe<br />
Schleifpapier,<br />
Holzleim, Umleimer.<br />
Baustoffe<br />
Die jeweiligen Holzbretter<br />
(hier sind es<br />
Spanplatten)<br />
für die (vier) Senkrechten,<br />
die Einlegeböden (mit Blenden) und für<br />
die Deckenplatte.<br />
Um zu wissen, wie stark die Oberseiten der Bretter angeschrägt werden müssen, wird der<br />
Steigungswinkel<br />
der Treppe ermittelt – mit Lot oder Wasserwaage ist das leicht gemacht.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
Eine<br />
dünne Sperrholzplatt te<br />
senkrecht<br />
auf Mit dem Bleistift<br />
anschließend am Rand der Mit dem Geodreieck kann auf dem<br />
die Treppenwange setzen,<br />
sodass eine Ecke auf Wange entlangfahren (auf der Rückseitee des Sperrholzbrett der<br />
Steigungswinkel<br />
abgelesen<br />
der<br />
Wa nkante zum Liegen kommt. Brettes)<br />
und den Str ch aufs Sperrholz setzen. werden.<br />
Er liegt hier bei circa 45 Grad.<br />
4<br />
5<br />
6<br />
Mit<br />
dem Lot: Brettkantee parallel zur<br />
Der Steigungswinkel<br />
ist hier der W nkel Zum Übertragen aller Maße von oben nach<br />
Trepp penwange halten. Das Lot genau über der zwischen der schmalen, rechten Seite des Brettes<br />
unten immer mit<br />
dem Lot arbeiten.<br />
Zum<br />
Brettt<br />
ecke befestigen. Linie am Lot ziehen. und der gezogenen Linie.<br />
Anzeichnen kommt<br />
Malerkrepp auf die Flächen.<br />
1 2<br />
3<br />
4<br />
kel-Arretierung<br />
Um 45 Grad haben wir die<br />
Mit dem Anschlagwinkel wird<br />
Die Oberseite des Brettes<br />
ist nun<br />
schlittens<br />
kann die Maschine gekippt. Das entspricht<br />
die Führungsschiene der Säge auf im selben Winkel wie die Treppen-<br />
ppt<br />
werden. dem Steigungswinkel<br />
der Treppe.<br />
dem Bauteil ausgerichtet.<br />
steigung angeschrägt.<br />
Umleimer mer aufkleben und<br />
schneiden<br />
as Bügeleisen nicht zu schnell über den Umleimer,<br />
damit der Schmelzkleber genug Zeit hat, sich<br />
en.<br />
Das Schneiden der Kanten sorgt bei Anfängern oft für Ärger – ein Kantentrimmer hilft.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
er muss in seiner Breite so Bei mittleree<br />
r Temperatur wird<br />
der Kunst-<br />
Der<br />
aufgedrückte Holzklotzz sorgt<br />
n, dass er beidseitig übersteht.<br />
stoff umleimer<br />
aufgeklebt. Eisen langsam führen. an<br />
s<br />
4 5<br />
berstand trennt das Cuttermes-<br />
Das Cuttermesser<br />
in einer gleichmäß gen<br />
Brettt<br />
auf den Umleimer stellen. Bewegung und parallel zum Brett führen.<br />
gut zu wissen<br />
Kantentrimmer<br />
Die Kanten von Kunststoff-Umleimern<br />
können mit (sauberen!) en!) Stechbeiteln,<br />
Cuttermessern termessern oder am besten mit<br />
Kantentrimmern (Foto)<br />
abgeschnittenen<br />
werden.<br />
Ihre<br />
zwei<br />
Vorteile: Sie führen<br />
die Klinge im richtigen Winkel und<br />
drücken dabei<br />
den Umleimer<br />
ans<br />
Holz.<br />
(Das<br />
Gegenbeispiel<br />
sehen Sie zur<br />
Veranschaulichung in Foto 5).<br />
Im<br />
Gegensatz dazu sollten Echtholz-Um-<br />
6 7<br />
leimer nur mit einer Flachfeile<br />
gebrochen werden (wegen der<br />
net<br />
sind Kantentrimmer,<br />
die beim Mit feinem Schleifpapier (mind. 180er)<br />
Maserung im Umleimer).<br />
Umleimer<br />
weiter<br />
andrücken. werden die K<br />
anten abschließend gebrochen.<br />
12<br />
2014 13
Lesep<br />
prob<br />
e<br />
l<br />
Maßschneider<br />
Werkzeugtest<br />
TECHNIK st<br />
Großer<br />
PRAXIS-<br />
TEST<br />
H<br />
TECHNIK Werkzeugtest<br />
est<br />
Sieger mit<br />
besten Noten<br />
Abschlussnote 1,4 – damit fährt die Stihl HSE61 den<br />
Sieg in einem starken Testfeld ein, gefolgt von der<br />
Bosch AHS55-26, einem 3500-Gramm-Leichtgewicht.<br />
Anbieter<br />
Black & Decker<br />
Bosch<br />
Metabo<br />
Modell<br />
GT6060<br />
AHS55-26<br />
48 Plus<br />
HS8755<br />
99,95 €<br />
16<br />
9,999<br />
€<br />
189,21 €<br />
Ausstattungsmerkmale<br />
Ab messungen: Länge x Höhe x Breitee [cm]<br />
100 x 20 x 20<br />
108 x 23 x 25<br />
0<br />
97 x 24 x 22<br />
Gewicht<br />
[kg]<br />
3,2<br />
3,5<br />
4,1<br />
Kabellänge [cm]/-farbe<br />
Direktanschluss<br />
/-<br />
28 / Schwarz<br />
rz<br />
30 / Schwarz<br />
Leistun<br />
g (Angabe)<br />
[ W]<br />
600<br />
600<br />
560<br />
Schnitt<br />
tlänge [cm]<br />
60<br />
55<br />
55<br />
Sc<br />
hneiden: Anzahl/ Öffnun<br />
g/Tiefe [mm]<br />
18 / 26 / 17<br />
16 / 26 / 21<br />
5<br />
15 / 24 / 19<br />
Messers<br />
stärke unten + oben [mm]<br />
2,0 + 1, 8<br />
1, 8 + 1,8<br />
1,8 + 2,22<br />
Schwertbreite [mm]<br />
75<br />
vorne 60; hinten 75<br />
75<br />
Praxistest Schneidenn<br />
Sch neiden frischer Austriebe<br />
+++<br />
+++<br />
Sc<br />
hneiden mehrj<br />
jähriger<br />
Triebe<br />
++<br />
+ ++<br />
Blockier-,<br />
Klemmneigung<br />
gering<br />
gering<br />
Note<br />
Praxistest Schneiden (45%)<br />
Gut (2,1)<br />
Sehr<br />
gut<br />
selber machen 7 | 2014<br />
71<br />
+++<br />
+++<br />
gering<br />
(1,3)<br />
Sehr gut (1,3)<br />
Stihl<br />
HSE61<br />
229,- €<br />
118 x 20 x 25<br />
4,1<br />
32 / Schwarz<br />
500<br />
60<br />
19 / 21 / 17<br />
2,1 + 1, 9<br />
vorne 55; hinten 70<br />
+ ++<br />
+++<br />
gering<br />
Sehr gut (1,3)<br />
Wolf<br />
HSE55V<br />
174,99 €<br />
98 x 26 x 15<br />
3,75<br />
24 / Schwarz<br />
500<br />
55<br />
17 / 24 /15<br />
2,0 + 2,0<br />
70<br />
+ ++<br />
+ +<br />
gering<br />
Gut (2,1)<br />
70<br />
Werkzeuge und<br />
Maschinen im Test<br />
Wir haben in dieser Ausgabe sechs<br />
Heckenscheren für Sie getestet:<br />
Lesen Sie, welche besonders<br />
leistungsstark, praktisch in der<br />
Handhabung und geräuscharm ist.<br />
Handhabung<br />
Gebrauchshinweise<br />
++<br />
+<br />
+<br />
+++<br />
+<br />
Erstmontage<br />
+++<br />
+ ++<br />
+++<br />
+++<br />
+++<br />
Handgriff<br />
mit Ein-/Aus-Schalte r<br />
++<br />
+++<br />
++<br />
+++<br />
+++<br />
Bü<br />
ge<br />
lgriff<br />
mit Sicherheitsschalt er<br />
o<br />
+++<br />
+<br />
+++<br />
++<br />
Manövriere<br />
en beim Schneiden, Schneiden im Überkopfbereic h<br />
+<br />
++<br />
++<br />
+++<br />
+<br />
Schnittführung vertikal<br />
und horizonta<br />
l<br />
++<br />
+++<br />
++<br />
+++<br />
+++<br />
Ausbalancier en<br />
o<br />
++<br />
+<br />
+++<br />
++<br />
Reinigung<br />
g<br />
+<br />
++<br />
++<br />
++<br />
++<br />
Messerschutz<br />
o<br />
++<br />
+ +<br />
++<br />
++<br />
Note<br />
Handhabung (40%)<br />
Befriedigend (3,0)<br />
Gut<br />
(1,9)<br />
end (2,5)<br />
Gut (2,4)<br />
Sehr gut (1,3)<br />
Gut (2,1)<br />
Technik und Sicherheit (Laborprüfung)<br />
Hubzahl<br />
[min-1]<br />
1740<br />
3<br />
080<br />
2960<br />
3510<br />
1780<br />
Geräusch:<br />
Schalldruckpegel<br />
am Ohr ohne Last [dB(A)]<br />
95<br />
95<br />
86<br />
95<br />
92<br />
Wirksamkeit<br />
und Bedienung der Zugentlastungseinrichtun<br />
g<br />
g<br />
+<br />
+<br />
+<br />
++<br />
++<br />
Elektrische Sicherheit<br />
Ok<br />
Ok<br />
Ok<br />
Ok<br />
Ok<br />
Sto<br />
ppostion der Messer<br />
zufällig<br />
zufällig (sichtbarer Messernachlauf )<br />
zufällig<br />
verdeckt *<br />
verdeckt *<br />
Selbsttäti<br />
ges Abschalten nach Blockierung<br />
nein<br />
ja<br />
nein<br />
nein<br />
nein<br />
N<br />
ote<br />
Technik und Sicherheit (15%)<br />
Ausreichend (4,0)<br />
Be<br />
f riedigend (3,4)<br />
en d (3,3)<br />
Befriedigend (3,2)<br />
Befriedigend (2,5)<br />
Befriedigend (3,0)<br />
Gesamtnote<br />
Befriedigend (2,8)<br />
Gut (1,9) Befriedigend e<br />
d (2,5) Gut<br />
(2,1) Sehr<br />
gut (1,4)<br />
Gut (2,3)<br />
* Schnei<br />
iden maximal<br />
geöff<br />
fnet<br />
So<br />
haben wir<br />
getestet<br />
!<br />
Das Benotungssystem<br />
Die wichtigsten Kriter<br />
en bei der<br />
Beurteilung der Gerätee waren der Praxis-<br />
test Schneiden und die Handhabung –<br />
zunächst wurden die „klassischen“ Hölzer<br />
wie Buche und Weide geschnitten.<br />
Da<br />
lagen alle noch dicht beieinander. Bei den<br />
Anforderungen an die Handhabung lagen<br />
Schnittt<br />
Buchenhecke<br />
Schnitt Weidenholz<br />
Geräuschentwicklung<br />
digkeit<br />
Elektrische<br />
Sicherheit<br />
die Testteilnehmer<br />
dann weiter ausein-<br />
Das<br />
Schneiden der Buchenhecke ist eine<br />
Neben Heckenschnittt<br />
wurde auch geprüft<br />
Das Geräusch einer Heckenschere ist<br />
zahlmessgerät wurde<br />
Mit einem Hochspannungstestgerät<br />
ander, entscheidend waren hier die<br />
der<br />
größeren Herausforderungen. Die<br />
wie die Testgerätee Hölzer schneiden.<br />
subjektiv weniger laut, doch die<br />
Messerzähne pro<br />
wird<br />
die Isolationsfest<br />
gkeit der per<br />
Praxisanforderungen wie das Ausbalancie-<br />
fr schen Austriebe schaffen alle Gerätee<br />
Weidenstöcke mit hren dichten Fasern sind<br />
Messungen in der Akustikhalle zeigen<br />
n. Eine hohe Hubzahl<br />
Netzstrom betriebenen Geräte<br />
geprüft.<br />
ren und das Handling beim Schneiden.<br />
mühelos.<br />
Mehrjähr<br />
ge Triebe lassen sich<br />
ein bestens<br />
geeignetes Material.<br />
Schalldruckpegel<br />
ähnlich denen von<br />
das<br />
Schneiden von<br />
Diesen Abschnitt<br />
absolvieren alle ohne<br />
am besten mit den Gerätenvon Bosch,<br />
Bohrhämmern (Schallschutz tragen!),<br />
m“ Gehölz.<br />
Beanstandungen.<br />
M<br />
etabo und Stihl<br />
schneiden.<br />
Ausna<br />
hme: Metabo.<br />
72<br />
2014<br />
73<br />
Alles im (Zu-)Griff!<br />
Mit diesem Aufbewahrungssystem<br />
schaffen Sie Ordnung in Ihrer Werkstatt.<br />
GUTSCHEIN<br />
TECHNIK<br />
46<br />
Innovationspreis<br />
Ordnungshüter<br />
Wenn alles seinen fe<br />
Regal mit<br />
inneren n Werten<br />
Höhenverstellbar<br />
s Bord verfügt über vie<br />
r integrierte Schubladen, in die alle Zubeh<br />
s des Systems passen (z.<br />
B. für Bohrer,<br />
Stichsägenblätter,<br />
etc.).A<br />
der Regalunterseite nehmen Halterungen diverse Systemwerkzeuge,<br />
-steckdosen und -leuchten<br />
auf (Foto r.).<br />
INNOVATION DES<br />
MONAT S<br />
Das modulare<br />
Aufbewahrungs- und Werkzeug-system<br />
Blucave<br />
sorgt für Übersicht<br />
– und das zu fairen Preisen.<br />
BATA<br />
AVIA BLUCAVE<br />
WERKSTA ATT-SYSTEM<br />
Modulbauweise<br />
Ob Arbeitsleuchte (Foto)<br />
oder Akkubohrer:<br />
Alle<br />
Zubehörteile und Werk-<br />
z uge des Systems<br />
n perfekt<br />
in die Auf-<br />
ngseinheiten.<br />
Strom und Licht<br />
dul liefert<br />
cht:<br />
Die<br />
kdose ist an<br />
are<br />
6-Meter-<br />
koppelt.<br />
Im<br />
n steckt eine<br />
leuchte,<br />
r dem Bord<br />
den kann.<br />
2014<br />
Wandschiene<br />
D ie Wandschienen nehmen in<br />
ihren Halterungen die Koffer<br />
f Durch eine abschließbare<br />
e auf der Schiene kann<br />
Koffer-Reihe vor<br />
ubtem Zugriff schützen.<br />
Koffer fer mit<br />
Durchblick<br />
Die Koffer bild<br />
Sie können du<br />
unterteilt werd<br />
Systemschubl<br />
Blucave-Reihe<br />
ihren spezifisc<br />
untergebracht<br />
parenten Deck<br />
einem Blick de<br />
✁<br />
Die kriterien<br />
Revolutionäre Idee<br />
Eine Innovation ist erst einmal<br />
„nur“ eine Neuheit. Benutzen<br />
wir dieses Wort in der Redaktion,<br />
meinen wir: nicht nur<br />
neu, sondern ein einzigartiger<br />
Ansatz – eine unerwartete<br />
Idee, die revolutionär sein<br />
kann oder mit bekannten<br />
Techniken etwas völlig Neues<br />
schafft – und diese Produkte<br />
werden von der Redaktion<br />
als „Innovation des Monats“<br />
ausgezeichnet.<br />
Jetzt für<br />
nur<br />
€ 2,–<br />
* Ihre<br />
nächstgelegene ä<br />
Verkaufsstelle von SELBER MACHEN finden<br />
Sie schnell und einfach unter www.mykiosk.com!<br />
Einfach ausschneiden und bei<br />
Ihrem Zeitschriften-<br />
händler* bis spätestens 13. August<br />
2014 einlösen!<br />
e sten Platz hat, dann findet man es leicht<br />
wieder. Diesen Grundsatz setzt die niederländische Firma Ba-<br />
Wtavi<br />
ia mit Blucave p<br />
erfekt<br />
um: Ein aufeinander<br />
abgestimmtes<br />
WAblage-<br />
und Werkzeugsystem,<br />
das in Modulbauweise funktio-<br />
Wiert. Wn We Ob Lampe, Ladestation<br />
oder 6er-Steinbohrer – alles hat<br />
seinen festen, passgenauen Platz.We<br />
er mit Blucave<br />
Ordnung schaffen will, be-<br />
ginnt mit Koffern (je<br />
34 Euro)<br />
und<br />
der Wandschiene mit vier Halterungen<br />
(29 Euro).<br />
Je nach Bedarf können Stück für<br />
Stück weitere Module und Geräte<br />
folgen.<br />
Zurzeit umfasst das System<br />
unter anderem sechs kabel-<br />
und zwei<br />
akkubetriebene Tools (Akkubohrer,<br />
Schwingschleifer,<br />
etc.). Dabei handelt e<br />
sich um Aufsätze,<br />
die jeweils auf einen stromgebenden Controller (Akk<br />
Netz) gesteckt werden.<br />
Die Zubehörliste reicht vom Wandregal (99 Euro) bis<br />
zur Schublade (5 Euro).<br />
Erhältlich bei www.blucave-shop.de oder www.westfalia.de<br />
www.mykiosk.com!n
Leseprob<br />
e<br />
Biefkasten<br />
BAUEN en<br />
SCHWEBE-<br />
G ut geschützt<br />
vor<br />
den Wetter-<br />
einflüssen sind<br />
nicht<br />
nur die<br />
Briefe. Im oberen<br />
Fach<br />
lassen sich<br />
Zeitungen und<br />
Zeitschriften gut<br />
unterbringen,<br />
ohne dass ihre<br />
Umschlagblätter<br />
zerreissen. Auch<br />
Päckchen finden<br />
dort trockenen<br />
Unterschlupf.<br />
Da wird sich Ihr Zusteller freuen:<br />
Der neue<br />
Briefkasten<br />
bietet viel Platz<br />
und zusätz-<br />
lich ein Fach für<br />
Zeitungen<br />
und Päckchen.<br />
Der Hingucker für jede Haustür.<br />
Post ist da!<br />
D<br />
er Briefkastenist– ähnlich wie das Gartentor, eine<br />
Art Aushängeschild für ein Haus.<br />
Umso erstaunli-<br />
cher, dass die meisten Hausbesitzer<br />
deutschland-<br />
weit auf die eher einfallslosen Postkästen in Edelstahl-<br />
Optik zurückgreifen. In jedem Baumarktstehenanschei-<br />
nend immernurdieselbenzehnModelle.<br />
Unsere kleine Briefkastensäule unterscheidet<br />
sich da<br />
wohltuendvomEinheitslook. Dass Sie damiterfreuliche-<br />
re Post erhalten, können<br />
wir leider<br />
nicht garantieren.<br />
Aber zumindestdas:<br />
Der Bau aus wasserfestverleimtem<br />
SperrholzundAluminium-Leistenistganzeinfach.<br />
A ls Baumaterial dienen<br />
wasserfest verleimtes<br />
Sperr-<br />
holz und 20 x 20-mm<br />
Aluminium-Winkelprofile<br />
Biefkasten<br />
Große<br />
Klappe –<br />
viel<br />
dahinter<br />
s te<br />
Die Alu-Leisten zusägen<br />
m t es Sperrholz,<br />
a<br />
elprofile (Maße siehe<br />
uf<br />
der folgenden<br />
re, Briefkastenschloss<br />
ffe<br />
serfester<br />
Holzleim,<br />
zgrund,<br />
Wetterschutz-<br />
Hammer,<br />
Körner, Ahle,<br />
chraubendreher,<br />
Maulschlüssel,<br />
Senker,<br />
Schlüsselfeile,<br />
Pinsel,<br />
2014<br />
Die Leisten dienen als Eckverbinder<br />
und schützen dabei<br />
die Schnittkanten aller<br />
vier<br />
Außenbretter<br />
– dabei verpassen sie der HolzkonstruktiondiefeineNote.<br />
3<br />
1<br />
2<br />
Die Stirnseite eines großen Vierkantholzes dient als Eine<br />
Mittellinie in nur eine der Innenseiten<br />
Führung beim Zuschneiden der Alu-Leisten. Die Säge anzeichnen.<br />
Für den Parallelstrich den Bleistift<br />
entlang der Schnittfläche führen, dann wird’s gerade.<br />
auf<br />
den (führenden) Mittelfinger<br />
drücken.<br />
31<br />
mutter<br />
des Schlosses wird<br />
die Bohrung geführt und mit<br />
e<br />
nstück verschra<br />
aubt<br />
t. Um<br />
hen zu verhindern, wird die<br />
PROFI-tipp<br />
p<br />
e mit einem Schraubendreher<br />
Messing macht’s<br />
Das<br />
Schloss eines<br />
Briefkastens ens ist<br />
im-<br />
mer der Witterung terung ausgesetzt, darum<br />
sollten Sie hier<br />
nicht<br />
an der Qualität<br />
sparen. Einfache Möbelschlösser<br />
sind<br />
schon für drei bis<br />
vier<br />
Euro erhältlich.<br />
Doch die werden nach spätestens<br />
ens<br />
einem Winter lädiert<br />
sein und nicht<br />
mehr richtig funktionieren.<br />
en.<br />
Achten Sie darauf, ein Schloss<br />
aus<br />
Messing mit<br />
verchromter Oberfläche<br />
einzusetzen – das<br />
hält<br />
lange vor.<br />
Die Öffnung fn<br />
für den Briefeinwurf einwurf und der<br />
Kastendeckel<br />
30<br />
4<br />
Originelle Ideen für Ihr<br />
Zuhause, für's Haus …<br />
Dieser Briefkasten bietet nicht<br />
nur viel Platz für Briefe und<br />
Päckchen, sondern ist auch eine<br />
Zierde für Ihr Haus.<br />
D er Senker<br />
verpasst<br />
den Löchern eine<br />
Senkung,<br />
den Schrau-<br />
b en entsprechend.<br />
Deren<br />
Köpfe dürfen<br />
keinesfalls<br />
über-<br />
stehen,<br />
sonst liegen<br />
die Außenbretter<br />
nach her<br />
nicht sauber<br />
im Winkel.<br />
5<br />
7<br />
Die Lage<br />
des Schlosses in Bezug auf die Oberkante<br />
hängt von der jeweiligen Bauform des Schlosses ab.<br />
Min destens<br />
ein Dr ttel<br />
des Riegels sollte überstehen.<br />
Die Bohrlöcher für die Schrauben folgen anschließend.<br />
Die Arbeitsschritte an den Alu-Leisten führen Sie auf allen vier<br />
Leisten ident sch aus. Löcher je<br />
weils nur auf eine Profilseite.<br />
6<br />
8<br />
Ein 18er-Forstnerbohrer setzt das Loch zur Aufnahme<br />
des Schlosses (kann abweichen, je nach Schlosswahl). Achten<br />
Sie auf einen exakt mitt gen Sitz<br />
zwischen den Seiten.<br />
1<br />
ch für die Briefeinwurf-Klappe<br />
orstnerbohrer<br />
(30 mm) seitlich<br />
Unterkantee gebohrt<br />
.<br />
2<br />
ägt überstehende Teile an den<br />
hrung ab, damit dort<br />
sauberee<br />
en entstehen.<br />
Danach: schleifen. 3<br />
4 5<br />
markiert mit zwei Einschnitten<br />
Mit der Raspel<br />
wird<br />
anschließend der Raum<br />
Ausschnitts.<br />
Lieber nachsägen zwischen den<br />
feinen Schnitten abgetragen.<br />
zu tief<br />
zu sägen.<br />
Je breiter die<br />
Raspel, desto<br />
einfacher gelingt es.<br />
6<br />
D as Dach wird<br />
mit Holzleim (umlaufend an<br />
der Kante) und Schrauben aus einer größeren<br />
und einer kleineren Platte<br />
zusammengesetzt.<br />
32<br />
2014 33<br />
✁<br />
Selbermachen Media GmbH, Neumann-Reichardt-Straße 27-33,<br />
22041<br />
Hamburg<br />
GUTSCHEIN<br />
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13.<br />
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von € 2,– aus. Ihr Grossist verrechnet<br />
Ihnen gegen Vorlage<br />
dieses Gutscheins den vollen<br />
Wert.<br />
Händlerstempel<br />
... und für den<br />
Garten!<br />
Nicht nur das Selbermachen<br />
macht Spaß:<br />
An diesen Gartenspielen<br />
hat danach<br />
die ganze Familie<br />
Freude!<br />
An Seilen sind unsere beiden Spielkonstruk<br />
Balanceakt<br />
Es<br />
muss<br />
nicht<br />
immer<br />
Fußball oder<br />
Frisbee sein!<br />
Diese kurzweiligen<br />
Outdoor-Spiele verlangen en Köpfchen und Fingerspitzengefühl.<br />
Sie sind kinderleicht zu bauen und begeistern auch die Großen.<br />
E<br />
sportlichen Varianten<br />
ktionen in ihre<br />
ntweder entspannen wir im Garten<br />
oder wir arbeiten in ihm. Aber<br />
warum<br />
wird das eigene Grün so selten zum<br />
Platz für unterhaltsame und<br />
spannende<br />
Spiele? Der Garten als Spielplatz:<br />
Damit<br />
meinen wir an dieser Stelle keine Flächen für die<br />
mit Fuß-<br />
oder<br />
Federball,<br />
sondernn die mit Köpfchen und Fingerspitzenge-<br />
fühl.<br />
Ein kleiner Platz unter dem starken Ast ei-<br />
nes Baumes genügt, um Raum für unsere hier ge-<br />
zeigten Konstruktionen zu bieten.<br />
Die sind nicht nur schnell und kinderleicht<br />
ge-<br />
baut, sie machen – und das ist ja entscheidend –<br />
extrem viel<br />
Spaß. Und das gilt nicht nur für<br />
jede<br />
Altersklasse!<br />
Das erste Spiel: Beim ‘schwebenden<br />
Teller’<br />
kämpfen die Spieler gegeneinander<br />
und gegen<br />
die Erdanziehungskraft.<br />
Es gilt, die<br />
im Mittel-<br />
punkt aufgehängte<br />
Platte im Gleichgewicht<br />
zu<br />
halten – oder das Gegenteil herbeizuführen.<br />
Unseree<br />
zweite Spiel-Idee, das Kugel-Labyrinth<br />
mit den Lochfallen, kennen viele sicherlich<br />
als<br />
Indoor-Variante. Unsere Version<br />
in XXL ist<br />
schwebend aufgehängt und kommt<br />
dement-<br />
sprechnd ohne hakeliges Gestänge aus (Bauan-<br />
leitung ab Seite 80).<br />
Egal für<br />
was Sie sich entscheiden:<br />
außerge-<br />
wöhnlicher Spielspaß im Garten ist<br />
garantiert.<br />
em Mittelpunkt<br />
aufgehangen. Das<br />
erfordert Sorgfalt<br />
beim Messen.<br />
TELLER<br />
Physik zum Anfassen biete<br />
die schwebende Platte.<br />
Das Hebelprinzip, das Gleichgewicht der Kräfte<br />
und die<br />
Erdanziehungskraft spielen in jeder Spiel-Variante<br />
mit.<br />
Weitere Themen in dieser Ausgabe:<br />
Neuer Glanz für Fassaden und Fenster, Welche Farbe eignet sich<br />
für welche Wand, Basiswissen Holz- und Zinken-Verbindungen<br />
und vieles mehr!<br />
77
<strong>SchiffsModell</strong> 6/2014<br />
45
SPECIALS<br />
Vorbildvorstellung: Fischkutter CLARA JACOBA<br />
FISCHKUTTER CLARA JACOBA<br />
Bei Wind und Wellen<br />
Fischfang ist ein hartes Geschäft. Nicht nur für die Besatzung, sondern auch für die<br />
Fahrzeuge. Oft dauert eine Fangfahrt mehrere Tage. Fischkutter müssen robust sein,<br />
denn sie müssen – oft fernab der Küsten – extremen Bedingungen trotzen.<br />
TEXT UND FOTO: Dietmar Hasenpusch<br />
Die Niederlande gehören zu den großen<br />
Fischfangnationen im Bereich Nordsee<br />
und verfügen über eine hochmoderne<br />
Fischfangflotte, die weite Teile<br />
Europas mit fangfrischem Nordseefisch versorgt.<br />
Der Hochsee-Fischkutter CLARA JA-<br />
COBA ist eines dieser Fischereifahrzeuge,<br />
deren Einsatz- und Fanggebiet vor der Küste<br />
der Niederlande liegt.<br />
Wenn der Einsatz in einem bestimmten<br />
Revier abgeschlossen ist, läuft das Fischereifahrzeug<br />
umgehend zurück in den Hafen,<br />
um den frischen Fang sofort zu entladen und<br />
auf direktem Wege zur weiteren Verarbei -<br />
tung in große Fabriken oder direkt an Händler<br />
zu liefern, die teilweise schon im Hafen<br />
auf den Fisch warten, um ihn alsbald ihren<br />
Kunden in Restaurants oder auf Fischmärkten<br />
anbieten zu können.<br />
46<br />
AUF EINEN BLICK<br />
Daten zum Schiff<br />
Name:<br />
Clara Jacoba<br />
seit 11/2009 Dirk Senior<br />
Typ: Hochsee-Fischkutter<br />
IMO-Nummer: 8505654<br />
Reederei/Eigner: Zomerdijk JM, Den Oever<br />
Bauwerft Maschinenfabrieck<br />
D. E. Gorter, Hoogezand<br />
Baunummer 84.7013<br />
Baujahr: 1985<br />
Vermessung: 105 BRZ<br />
Länge:<br />
24,46 m<br />
Breite:<br />
6 m<br />
Tiefgang: 2,70 m<br />
Maschine Mitsubishi<br />
Leistung: 221 kW<br />
Geschwindigkeit: 12 kn<br />
Abgeliefert wurde die CLARA JACOBA<br />
nach einer gut dreimonatigen Bauzeit im<br />
Mai 1985. Bauwerft ist die im holländischen<br />
Binnenland gelegene Werft Maschinenfabrieck<br />
D. E. Gorter B.V., die das Fischfangboot<br />
unter der Baunummer 84.7013 an<br />
seinen Auftraggeber lieferte. Ursprünglicher<br />
Name des Schiffes war JACOMINA CARO-<br />
LINA, bevor es 1998 seinen neuen Namen<br />
DE ZWERVER erhielt. Im November 2011<br />
wurde das unter IMO-Nr. 8505654 regis -<br />
trierte Schiff auf den Namen DIRK SENIOR<br />
umbenannt – blieb aber unter der niederländischen<br />
Flagge.<br />
n<br />
DER AUTOR<br />
Dietmar Hasenpusch begann vor 35 Jahren,<br />
sich fotografisch auf den Bereich Schifffahrt zu<br />
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<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />
49
SZENE<br />
IOM – Deutsche Meisterschaft in Leipzig<br />
DEUTSCHE MEISTERSCHAFT DER IOM IN LEIPZIG<br />
Spannende<br />
Duelle<br />
Packende Zweikämpfe auf dem Kulkwitzer<br />
See prägten die Deutsche Meisterschaft<br />
in der International One Metre Class.<br />
Abseits des Wassers hat sich auch einiges getan,<br />
schließlich werden die Rennboote immer<br />
weiter entwickelt. Wir haben gefragt,<br />
wer gerne mit welchem Boot starten würde.<br />
TEXT UND FOTOS: Ingrid Blüm<br />
Am Start: „Carving“ (GER167) vs „Test 5“ (GER53)<br />
50
Sieger Jens Amenda<br />
mit seiner „Fraktal“<br />
nach der Bojen-<br />
Umrundung<br />
Die deutsche Meisterschaft 2014<br />
fand in diesem Jahr in den ersten<br />
Maitagen auf dem Kulkwitzer<br />
See in Markranstädt statt.<br />
Bedingt durch den Feiertag am<br />
Donnerstag konnten die ersten Boote bereits<br />
an diesem Tag auf dem Gelände des Gastgebers<br />
Seglerverein Leipzig Süd-West e.V. vermessen<br />
werden. Viele der insgesamt 31 Teilnehmer,<br />
von denen einer aus den Niederlanden<br />
und einer aus Polen kam, nutzten die<br />
Gelegenheit an diesem noch warmen Tag.<br />
Viele waren froh darüber, denn es gab einiges<br />
nachzubessern. Selbst die richtige Position<br />
der Segelnummern wurde überprüft und so<br />
mancher Segler nutzte den Nachmittag, um<br />
direkt vor Ort auszubessern und das Schiff<br />
erneut zur Vermessung vorzustellen.<br />
Die Stimmung unter den Teilnehmern<br />
war an allen drei Tagen gut, was auch auf das<br />
Rahmenprogramm zurück zu führen ist:<br />
Die Möglichkeit des gemeinsamen Skipper-<br />
Früh stücks, einer Stadtrundfahrt durch Leipzig<br />
und ein gemeinsames Grillen sorgten<br />
für Unterhaltung.<br />
Duell an der Spitze<br />
Starke Gewitter am späten Nachmittag und<br />
Abend brachten für den Freitag nasskaltes<br />
Wetter, aber auch den ersehnten Wind. Nach<br />
der Eröffnungsrede von Wettfahrtleiterin<br />
Jana Weißbach und Organisator Jens Amen -<br />
da, der von vielen Helfern bei der Organisation<br />
unterstützt wurde und deshalb selbst<br />
mitsegeln konnte, startete die Regatta. Auch<br />
wenn es an allen Regattatagen sehr kalt blieb,<br />
blies der Wind konstant, so dass in zwei<br />
Gruppen mit je vier Auf- und Absteigern 17<br />
Läufe gesegelt werden konn ten, 34 Läufe also<br />
insgesamt. Segelrevier war das Strandbad<br />
von Markranstädt, wo Stege weit in den See<br />
ragen und somit beste Segelbedingungen<br />
herrschen.<br />
Die Zuschauer konnten sich an spannenden<br />
Wettkämpfen erfreuen. Insbesondere<br />
zwischen dem Sieger Jens Amenda und dem<br />
Zweitplatzierten Hans Dieter Krings, die mit<br />
dem gleichen Modell unterwegs waren, gab<br />
es spannende Duelle. Erst im letzten Lauf<br />
wurde die Deutsche Meisterschaft entschieden.<br />
Am Ende trennten acht Punkte die beiden<br />
Duellanten auf den Spitzenplätzen. Der<br />
Abstand zum Drittplatzierten, Max<br />
Lehmann, betrug stolze 28 Punk te.<br />
Siegertyp „Fraktal“<br />
Sieger und Vizemeister segelten beide eine<br />
modifizierte „Fraktal“. RC-Jachtwerft und damit<br />
Jens Amenda selbst baut dieses Boot in<br />
Lizenz, jedoch mit einigen Veränderungen<br />
zum Original (SAILSetc.) Dazu J. Amenda:<br />
„Die modernen, schlanken IOMs kommen<br />
meist als reine Zweckkonstruktionen daher.<br />
Der Umbau des Achterdecks der „Fraktal“<br />
Die „Incognito“, entworfen von<br />
Thorsten Kaas, der sie hier selbst steuert<br />
„Test 5“ aus der RC Jachtwerft<br />
mit Skipper Frank Römer<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />
51
SZENE<br />
IOM – Deutsche Meisterschaft in Leipzig<br />
Die Top 3: Links Sieger Jens Amenda<br />
mit „Fraktal“, in der Mitte der Zweite<br />
Hans Dieter Krings mit „Fraktal“ – rechts<br />
der Dritte Max Lehmann mit „V7“<br />
Eine Frage des Materials<br />
Ingrid Blüm wollte dieses Mal wissen, wie<br />
zufrieden die Skipper mit ihrem aktuellen<br />
Material sind und stellte einigen die sogenannte<br />
„5.000-Euro-Frage“: „Stell Dir vor,<br />
ich schenke Dir 5.000 Euro und Du darfst<br />
ausschließlich eine IOM (inklusive Riggs,<br />
Segeln usw.) davon kaufen. Welches Modell<br />
würdest Du wählen?“<br />
Norbert Heintz (segelt aktuell eine „Linteln“):<br />
Würde wieder eine „Linteln“ kaufen,<br />
könnte sich aber auch eine „Britpop“ vorstellen.<br />
Max Lehmann (segelt aktuell eine V7):<br />
Würde sich eine „Ace 4“ von Huub Gillissen<br />
kaufen.<br />
Jann Dickhaus (segelt aktuell eine „Test 5“):<br />
Der jüngste Segler würde der „Test“-Serie<br />
treu bleiben und gerne eine „Test 8“ segeln.<br />
Hans Dieter Krings (segelt aktuell eine<br />
„Fraktal“): Würde wieder eine „Fraktal“ aus<br />
Sachsen wählen, denn er war auf dieser<br />
Regatta mehr als zufrieden mit dem Boot.<br />
Thomy Lühmann (segelt aktuell eine „Britpop“):<br />
Würde sich auf jeden Fall wieder eine<br />
„Britpop“ kaufen, denn das Schiff hat ihn<br />
weit nach vorne gebracht, wie er sagt. Es<br />
sei sehr zuverlässig und er fühlt sich sicher<br />
damit. Das führt dazu, dass er sich nicht<br />
mehr so sehr auf das Schiff selbst konzentrieren<br />
muss.<br />
52<br />
NACHGEFRAGT<br />
Tiefgangs-Check im Wassertank<br />
verschafft dem Rumpf eine ganz andere<br />
Optik und lässt sie dadurch viel eleganter<br />
erscheinen. Außerdem ging es mir darum,<br />
die an der „Test 5“ bewährt umgesetzten Details<br />
auf die „Fraktal“ zu übertragen: Segelverstellung<br />
mit Hebelarm-Servo, leicht<br />
zugängliche Schotführung und Technik im<br />
Allgemeinen und die Anwendung des hauseigenen<br />
Rigg-Konzeptes.“ Daneben verbaut<br />
Jens Amenda seine eigenen Rumpfanhänge<br />
(Kiel, Ruder), die allem Anschein nach der<br />
Performance des Modells sehr zugute kommen.<br />
Die „Fraktal“ bewährte sich mit zuverlässiger<br />
Technik und als trocknes Boot. „Ein<br />
Boot mit dem ich mich sicher und wohl<br />
fühle“, sagte Thomas Edom, der die dritte<br />
„Fraktal“ in diesem Wettbewerb segelte. Er<br />
war mit seinem 14. Platz mehr als zufrieden.<br />
Internationale Mischung<br />
Der Erfolg dieses Bootes in der Regatta ist<br />
auch interessant in Bezug auf die „Britpop“,<br />
das englische Design von Brad Gibson. Seit<br />
seinem Debüt auf der Europameisterschaft<br />
in Cres 2012 ist es eines der beliebtesten Mo-<br />
Siegerehrung für den jüngsten Segler,<br />
Jann Dickhaus (11 Jahre), der auf Platz 29 kam<br />
delle bei den Seglern. Auf der Deutschen<br />
Meisterschaft waren fünf „Britpops“ am<br />
Start, vier von ihnen platzierten sich in den<br />
Top Ten. Es waren auch vier „Test 5“, die von<br />
der RC-Jachtwerft kommen, im Rennen, so<br />
dass insgesamt sieben Amenda-Schiffe vertreten<br />
waren. Auch die „Test 5“ wird weiter<br />
entwickelt, eine erste „Test 8“ gibt es schon.<br />
Überhaupt setzen die deutschen Segler<br />
wieder mehr auf „made in Germany“, Thorsten<br />
Kaas’ Konstruktion „Incognito“ war mit<br />
drei Booten im Rennen. Dazu sah man noch<br />
eine „JOB5“ von Jochen Burhenne und nicht<br />
zu vergessen die „Sedra“ von Gerd Mentges,<br />
die er selbst entwickelt und gebaut hat. Zwölf<br />
Boote aus Deutschland waren neben zehn<br />
englischen, vier aus Italien und sechs aus<br />
anderen Ländern am Start.<br />
n<br />
DIE AUTORIN<br />
Ingrid Blüm begleitet ihren Lebensgefährten zu<br />
fast jeder Regatta. Da sie selbst nicht segelt, hat<br />
sie sich auf die Berichterstattung spezialisiert.
„Fraktal“ aus der RC Jachtwerft mit Skipper Thomas Edom<br />
Die Segler setzten verstärkt auf „made in Germany“:<br />
die Platzierungen zeigen warum<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />
53
SZENE<br />
Modellismo Morisco – ein Modellbauclub in Mexico<br />
Assembly-Line: An diesem<br />
Tisch findet ausschließlich<br />
das Zusammenfügen<br />
von Teilen statt<br />
<strong>SchiffsModell</strong><br />
LESER<br />
REPORT<br />
Die verwendeten Materialien sind oft recht einfach,<br />
wie diese Helling aus einem Vierkantholz<br />
Für die Ausstellung zog der<br />
Club an eine populärere Stelle<br />
im Park, den 1900 errichteten<br />
Morisco Pavillion<br />
MODELLISMO MORISCO<br />
Werft<br />
im Park<br />
Überall auf der Welt werden Modelle gebaut.<br />
Wen der Virus einmal infiziert hat, den lässt<br />
er nicht wieder los – auch in Mexiko. Die<br />
Mitglieder des Vereins Modellismo Morisco<br />
haben sich etwas einfallen lassen, wie sie<br />
Passanten mit ihrer Passion anstecken können.<br />
TEXT UND FOTOS: Susana M. Estrada<br />
Bis vor einigen Jahren gab es in Mexiko City noch keine<br />
Plattform für Modellbauer. Lediglich einen Modellbau-Club,<br />
in dem Berufsmodellbauer ihre Arbeiten ausstellen konnten,<br />
war vorhanden. Unterricht fand dort nicht statt. Wer seine modellbauerischen<br />
Fähigkeiten erweitern wollte, hatte es schwer.<br />
Guillermo Arvizu ist der Gründer des Clubs Modellismo Morisco.<br />
Er hatte die Idee, einen Modellbauclub zu gründen, in dem die Menschen<br />
lernen können, wie man Schiffsmodelle baut. Diesen Einfall<br />
hatte er fünf oder sechs Jahre im Kopf, bis er realisierte, dass die<br />
Leute, die Schiffsmodelle mögen, oft Unterstützung brauchen, um<br />
zu lernen wie man sie baut und die Techniken weiter zu entwickeln.<br />
Das Projekt Modellismo Morisco begann mit einer Ausstellung,<br />
die Guillermo mit einigen Freunden und Modellbauern arrangierte.<br />
Sie präsentierten dort ihre Werke und stellten fest, dass sehr viele<br />
Mexikaner die Modelle mochten und reges Interesse an den Booten<br />
bestand. Es gab Schiffe jeglicher Art zu begutachten und neue Arbeitstechniken<br />
zu erlernen, die einem den Bau jedes Modells erleichtern.<br />
Ein Beispiel für eine solche Technik ist das Takeln eines<br />
knapp 8 cm langen Modells mit dem Haar einer Perücke.<br />
In Mexiko ist es nicht einfach, an geeignete Materialien für den<br />
Modellbau zu kommen. Daher werden im Modellismo Morisco-<br />
Workshop alle möglichen Lösungen entwickelt, um das, was vorhanden<br />
ist, sinnvoll einzusetzen. Es werden Details für alle Arten<br />
54
Teil der Schau am 1. internationalen Tag<br />
der Schiffsmodellbauer war das öffentliche<br />
Vorführen von Modellbautechniken<br />
Für Lackierarbeiten<br />
steht ein separater<br />
Arbeitstisch zur<br />
Verfügung<br />
Mit der Laubsäge wird am Tisch für Holzarbeiten<br />
viel gearbeitet – jeder Tisch ist<br />
einer bestimmten Baustufe vorbehalten<br />
Am ersten internationalen Tag der Schiffsmodellbauer<br />
beteiligte sich der Club mit einer Ausstellung,<br />
zu der nur die besten Modelle zeigten<br />
von Modellen konstruiert – ganz besonders natürlich für Boote.<br />
Auch motorbetriebene Modelle sind ein Thema. Die Clubmitglieder<br />
zeigen den Neulingen, wie man Motoren konstruiert und sie in das<br />
Modellschiff einbaut – und sie testen natürlich auch deren Leistung.<br />
Im Club werden alle Arten von Booten gebaut. Wenn es zu einem<br />
Vorbild keinen Baukasten gibt, wird er von den Mitgliedern<br />
hergestellt. Der Clubgründer verfolgt jetzt solch ein Projekt. Gerade<br />
baut er ein Modell nach einem Vorbild, das er gesehen hatte.<br />
Der Name des Schiffs ist POLARIS. Er selbst hat einige Bau unter -<br />
lagen dazu gezeichnet. Das POLARIS-Projekt entstand aus<br />
Fotografien und Zeichnungen. Zunächst beschaffte<br />
sich Guillermo einige Bilder vom<br />
Original, nach denen er die Schiffsformen<br />
zeichnete. Als er alle Informationen über die<br />
Struktur des Schiffs zusammengetragen<br />
hatte, begann er mit dem Bau – mittlerweile<br />
ist der Schiffsrumpf fertig. Nach meinen<br />
Einschätzungen wird das Modell großartig<br />
aussehen wenn es fertig ist.<br />
Bei meinem Besuch sind die Modellbauer<br />
an einem anderen Ort als gewöhnlich. Normalerweise<br />
treffen sie sich im „Sta. María la<br />
Ribera“-Park, wo sie in den südöstlichen Aus-<br />
VORGESTELLT<br />
Das Forum<br />
Der Schiffsmodellbauclub Modellsimo<br />
Morisco betreibt auch ein gleichnamiges<br />
Internet-Forum. Wer des Spanischen mächtig<br />
ist, kann sich dort über Veranstaltungen<br />
und Museen informieren, sich von Bautipps<br />
inspirieren lassen oder Kontakt zu den<br />
Kollegen aus Mexiko aufnehmen.<br />
Info: www.modelismomorisco.com<br />
läufern ihre Arbeitsstationen aufschlagen, um an den Modellen zu<br />
arbeiten. Guillermo beaufsichtigt die Arbeiten und gibt, wenn nötig,<br />
Hilfestellung. Jeden Sonntag prüft er eine Menge Nachbauten, denn<br />
es kommen viele Studenten. Gerade befinden sich alle Modelle mitten<br />
im Bau. Nirgends ist ein fertiges Boot zu entdecken. Die Verteilung<br />
der Arbeitsplätze hängt von der Baustufe ab, in der sich das Modell<br />
befindet. Es gibt einen Tisch für Holzarbeiten, ein anderer ist der<br />
Montage vorbehalten.<br />
In der Geschichte des Clubs sind schon einige bemerkenswerte<br />
Konstruktionen entstanden, die ein schönes Beispiel dafür geben,<br />
was die Modellbauer alles können. Hier in<br />
Mexiko hatte Modellbau keine große Verbreitung.<br />
Erst durch die Clubs konnte man<br />
das ändern. Sie wecken nicht nur das Interesse<br />
der Leute, die Modellbau mögen oder<br />
im Park daran vorbeilaufen, sie wecken Neugier<br />
in Kin dern und älteren Menschen und<br />
es ist interessant zu sehen, wie sie ihre Fähigkeiten<br />
entwickeln können.<br />
n<br />
DIE AUTORIN<br />
Susana M. Estrada baute im Rahmen eines<br />
Architektur-Studiums auch selbst Modelle.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />
55
MODELLBAU-PRAXIS<br />
Blechstreifen herstellen<br />
BLECHSTREIFEN EINFACH HERSTELLEN<br />
Aufs Zehntel genau<br />
Es gibt viele Möglichkeiten, Blechstreifen selbst herzustellen und weiterzuverarbeiten.<br />
Manche davon sind sehr aufwendig, nervenraubend, arbeitsintensiv und ungenau. SCHIFFSMODELL<br />
zeigt, wie man Blechstreifen ohne Ärger, leicht und in großer Stückzahl exakt herstellen kann.<br />
TEXT UND FOTOS: Jürgen Eichardt<br />
Ich verwende für den Modellbau fast ausschließlich<br />
Messing-Blech in Stärken bis<br />
etwa 0,5 mm. Man kann bei einschlägigen<br />
Händlern Blechstreifen kaufen. Dabei<br />
ist man aber auf die angebotenen<br />
Standard-Breiten und -Blechstärken angewiesen.<br />
Bei den Breiten gibt es üblicherweise<br />
nur volle Millimeter-Maße, also 2 mm, dann<br />
3 mm, 5 mm usw. Will man exakten Modellbau<br />
betreiben, genügen gekaufte Streifen<br />
und Profile nicht. Benötigt man z.B., maßstäblich<br />
umgerechnet, eine Streifenbreite<br />
von 2,4 mm – dieses Maß ist nirgend wo zu<br />
kaufen –, wäre die Verwendung von 2-mm-<br />
Streifen reichlich unterdimensioniert und<br />
bei 3 mm überdimensioniert. Die mit diesen<br />
Blechstreifen gebauten Modellteile sähen nicht so aus wie das<br />
Original, wenn man ansonsten alle Maße einhält.<br />
Variante 1: Mit der Fotoschere<br />
Bleibt nur die Selbstherstellung. Dabei ist auf Maßhaltigkeit und<br />
Parallelität der Streifen zu achten – will man Freude an der Arbeit<br />
haben. Seit vielen Jahren benutze ich für das Schneiden von Blech-,<br />
Folien-, Polystyrol- aber auch Papierstreifen und für Streifen von<br />
kupferkaschiertem Leiterplatten-Material eine verbesserte Foto -<br />
schere, mit der normalerweise Fotos auf Maß geschnitten werden.<br />
Eine geschickte Nutzung dieser Schere ist es auch, wenn ich z.B.<br />
Klebestreifen (TESA-Film usw.) auf ein Stück relativ wertloses Alu-<br />
Blech klebe, dieses mitschneide und so exakte parallele Klebestreifen<br />
zur Weiterverarbeitung erhalte, denn ich kann diese ohne Einbuße<br />
von Klebekraft vom Alu-Blech wieder abziehen. Bei Messing-, Kupfer-,<br />
Neusilber-, Bronze- und Alu-Blech gibt es hier eine Obergrenze<br />
bei der Stärke von 0,2 mm, max. 0,25 mm. Stahlblech habe ich mit<br />
der Fotoschere noch nie geschnitten, weil ich es nicht verwende.<br />
Die Bilder 1 bis 3 zeigen die Fotoschere mit einer „Zustellvorrichtung“,<br />
die es erlaubt, einen Blechstreifen exakt parallel nach vorn zu<br />
schieben. Andere Vorschubeinrichtungen oder Anschläge, die man<br />
56<br />
Diese Scheinwerferplattform in 1:50 hat<br />
eine Kantenversteifung aus geschnit tenen<br />
Messing-Blechstreifen. Auch die Seiten der<br />
Leiter im oberen Bereich sind selbst gesägt<br />
bei derartigen Maschinen sieht, sind fast immer<br />
ungeeignet, weil sie nicht parallel vorschieben<br />
oder beim Gebrauch wegen unstarrer<br />
Bauweise nachgeben.<br />
Bild 1 zeigt eine Übersicht über die Fotoschere.<br />
An der Hinterseite ist ein Balken (1)<br />
angeschraubt. In ihm lagern zwei Gewindespindeln<br />
(2) mit Feingewinde M8 x 1. Sie enden<br />
vorn kurz vor dem Messer. Anstelle vom<br />
genannten Feingewinde könnte man auch<br />
ein (Normal-)Gewinde M6 verwenden, weil<br />
dieses ebenfalls eine Steigung von 1 mm hat. Das ist wichtig, denn<br />
die Spindeln sollen für das sinnvolle Vorschieben der Blechklemm-<br />
Leiste (7) in Zehntel-Umdrehungen zu verstellen sein, um z.B. kontrolliert<br />
in Zehntel-mm-Schritten zuzustellen. Denkbar wären auch<br />
Gewinde mit 0,5- oder auch z.B. 2-mm-Steigungen. Auf den<br />
Spindeln sitzen zwei Zahnräder (3) mit gleicher Zähne-Zahl und in<br />
der Mitte ein Zwischenrad (4) mit beliebiger Zähne-Zahl. Dadurch<br />
drehen sich beide Spindeln in gleicher Richtung und – die Grundvoraussetzung<br />
– gleich schnell! An einem der großen Räder ist eine<br />
Kurbel (5) angebracht und auf die Stirnseite des anderen Rades ist<br />
ein Zeiger (6) gerichtet. In die Blechklemm-Leiste (7) habe ich erst<br />
neulich über die gesamte Länge sehr weit unten eine 0,3 mm breite<br />
Nut gesägt, in der das Material (9) von mehreren M3-Schrauben (8)<br />
geklemmt wird.<br />
Bild 2 zeigt die Draufsicht auf das „Getriebe“. (1) sind die an den<br />
Spindeln angedrehten Anlagebünde. Die Buchsen (2) sind beim<br />
Verstiften auf den Spindelzapfen fest gegen die (1) gedrückt. Nach<br />
dem Entstiften werden die Seitenflächen des Balkens (5) solange geschmirgelt,<br />
bis sich die betreffende Spindel leicht aber ohne jedes<br />
Axialspiel drehen lässt, denn eine Zustelleinrichtung mit Spiel<br />
können wir nicht gebrauchen. Das Zwischenrad (3) kann man nach
Variante 1: Schneiden mit der Fotoschere<br />
Bild 2: Das Getriebe ist immer gut geschmiert<br />
Bild 1: Maßangaben für diese Vorrichtung<br />
müssen nicht sein. Der<br />
Achsabstand der beiden Spindeln<br />
soll nicht zu gering sein<br />
Bild 3: Die Bohrungen in beiden Leisten<br />
(Balken und Blechklemm-Leiste)<br />
müssen für eine gute Parallelität der<br />
Gewindespindeln zusammen gebohrt<br />
werden (abbohren)<br />
dem Lösen der M2-Mutter (4) – M3 wäre besser – auskämmen<br />
lassen. So kann man eine der Spindeln geringfügig gegen die andere<br />
verdrehen und so mögliches Spiel in der Blechklemm-Leiste ausschalten.<br />
Sie würde dann etwas schrägstehend nach vorn fahren.<br />
Das ist aber bedeutungslos, sie soll bei Spindeldrehung parallel nach<br />
vorn fahren, nichts weiter.<br />
Die 10er-Teilung auf dem „Anzeigerad“ (Bild 3) macht man am<br />
besten auf einem Teilgerät. Bei mir sind die Striche aufgeklebte und<br />
weiß lackierte Papierstreifen. Ein Strich ist als „Nullstrich“ besonders<br />
markiert. Praktisch wäre es, wenn alle Striche Zahlenmarkierungen<br />
von 0 bis 9 hätten (mache ich demnächst). Da das Anzeigerad recht<br />
groß ist, könnte man nach den Strichen nicht nur in Zehntel-mm-<br />
Schritten nach vorn fahren, sondern gegebenenfalls auch in deutlich<br />
kleineren Schritten. Wichtig ist, wie bei allen Spindelzustellungen,<br />
die Zustell-Drehrichtung, bei den Werkzeugmaschinen bezeichne<br />
ich dies immer als Anfahrrichtung. Bin ich einmal zu schnell über<br />
den gewollten Strich hinausgefahren, muss ich ausreichend weit<br />
zurückdrehen und neu „anfahren“, denn in jeder Spindel ist „Toter<br />
Gang“. Die Schnittkante am Fotoschneidetisch habe ich übrigens<br />
gleich zu Beginn mit leicht schräggestelltem<br />
Fingerfräser überfräst und auch das Messer<br />
bekam einen schrägen (Freiwinkel wie<br />
bei den Metallbearbeitungs-Werkzeugen)<br />
Scharfschliff.<br />
Länge und Breite<br />
Die Arbeit zum Schneiden von Blechstreifen<br />
muss man kaum erklären. Man fährt die<br />
Blechklemm-Leiste ganz nach hinten,<br />
klemmt das Blech fest, fährt bis zum „Nullstrich“<br />
am Anzeigerad nach vorn, soweit bis<br />
MODELLBAU-PRAXIS<br />
Blechstreifen krümmen<br />
Nebenbei bemerkt: Will ich für einen besonderen<br />
Zweck einen schmalen Blechstreifen<br />
in der Draufsicht etwas verbiegen, also nicht<br />
schnurgerade haben, so kann ich diesen<br />
einseitig mit der Hammerbahn bearbeiten.<br />
So wird das Material dieser Seite gestreckt<br />
und der Streifen wird gewollt krumm.<br />
es leicht über die Schnittkante ragt und schneidet nun den sog. Startoder<br />
Nullschnitt. Danach verdrehe ich das Anzeigerad (in gleicher<br />
Drehrichtung!) um 2,3 Umdrehungen, wenn ich einen Blechstreifen<br />
2,3 mm breit haben will. Messe ich die Streifenbreite mit einem Digital-Meßschieber<br />
an beiden Enden, bin ich erstaunt wie maßhaltig<br />
und schön parallel er geschnitten ist.<br />
Besonders die sehr schmalen Streifen ringeln sich beim Abschneiden<br />
zu unschönen Spiralen auf. Das ist kein Beinbruch. Ich<br />
habe schon Blechstreifen von wenigen Zehntel-mm-Breiten geschnitten.<br />
Bei meinen Messing-Streifen doppele ich beide Enden<br />
durch Umbiegen von kurzen (2 bis 3 mm) Stücken. Ein Ende wird<br />
so im Schraubstock gespannt, das andere mit einer Flachzange gehalten.<br />
Durch einen kurzen sehr kräftigen Zug kann ich den Blechstreifen<br />
zerreißen oder durch einen weniger kräftigen Zug geraderichten<br />
(Streckrichten, geht auch z.B. mit Draht sehr gut). Schnell<br />
hat man so ein ganzes Bündel von Blechstreifen angefertigt. Breitere<br />
Streifen werden beim Abschneiden nicht oder kaum zu Spiralen.<br />
Wenn ich beide Kanten des Streifens von beiden (!) Seiten auf einer<br />
vollkommen ebenen Unterlage mit der Bahn eines Hammers kräftig<br />
überstreiche, so wird er ebenfalls sehr schön<br />
und exakt gerade.<br />
Eine interessante Nutzanwendung unserer<br />
modifizierten Fotoschere ist das Auf-<br />
Länge-Schneiden der so produzierten geraden<br />
Streifen in kurze Stücke exakt auf Maß.<br />
Dazu löte ich diese mit den Enden nebeneinanderliegend<br />
rechtwinklig etwa 2 bis 3 mm<br />
lang auf die Kante eines etwa 10 mm breiten<br />
Streifens. So entsteht eine Kammleiste, die<br />
wie zuvor ein ganzes Blech in die Blechklemm-Leiste<br />
der Vorrichtung gespannt<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />
57
MODELLBAU-PRAXIS<br />
Blechstreifen herstellen<br />
wird. Jetzt kann man, nach einem „Nullschnitt“, durch Auszählen<br />
der Kurbelumdrehungen kontrolliert kürzere oder längere Einzelstücke<br />
abschneiden. Eine nützliche Sache – ganz ohne Messen und<br />
Anreißen zu müssen.<br />
Variante 2: Mit der Fräse<br />
Bei der zweiten Variante werden Blechstreifen auf der Fräsmaschine<br />
gesägt. Auch diese Methode führt zu hochgenauen Streifen, wenn<br />
man sorgfältig arbeitet. Nötig ist zu allererst ein Sägedorn für eine<br />
Metall-Kreissäge, den man am besten selbst herstellt. Ein Sägedorn<br />
ist nach meiner Ansicht eines der wichtigsten Werkzeugspannmittel<br />
für eine Fräsmaschine. Für meine WABECO F1210 (mit Steilkegel<br />
30 in der Frässpindel) habe ich sofort am Anfang, neben anderem<br />
relativ einfachem Zubehör, das man sich stets besser selbst macht,<br />
auch drei Sägedorne für Metall-Kreissägen mit drei verschiedenen<br />
Bild 4: Auf dieser<br />
Drehmaschine<br />
„veranstalte“<br />
ich ansonsten<br />
das sogenannte<br />
Schlagzahnfräsen<br />
Bohrungen angefertigt (Bild 5). Die Bohrungen in Metall-Kreissägen<br />
sind in vollen Millimetermaßen standardisiert und für einen exakten<br />
Rundlauf zu Null geschliffen. Das muss man für die Selbstan fer ti -<br />
gung eines Sägedorns wissen und natürlich ausnutzen.<br />
Die drei Sägedorne mit ihrem Zubehör im Bild 5 habe ich aus Automatenstahl<br />
gedreht. Zur Aufnahme in die Frässpindel haben sie<br />
bei mir Steilkegel SK30. Es ist stets gut, wenn solche Dorne direkt in<br />
AUF EINEN BLICK<br />
Maßverhältnisse der Dorne<br />
(Maße in mm) Dorn 1 Dorn 2 Dorn 3<br />
Dorn-Durchmesser: 20 24 14<br />
Dorn-Länge: 88 110 65<br />
Durchmesser des<br />
Zentrierzapfens am Dorn: 15,98 19,98 9,98<br />
Länge d. Zentrierzapfens am Dorn: 1,4 1,0 1,0<br />
Gewinde im Zentrierzapfen: M10x1 M10x1 M6<br />
SW der Anzugsschraube: SW17 SW17 SW10<br />
Kopfhöhe der Anzugsschraube: 4,5 4,5 4<br />
Durchmesser der Klemmscheibe: 16 24 14<br />
Dicke der Klemmscheibe: 3,3 3,5 2,5<br />
Sägen-Bohrung: 16 20 10<br />
Sägen-Durchmesser: 64 58 40<br />
Sägen-Breite: 1,6 1,2 1,2<br />
Variante 2: Schneiden mit der Fräse<br />
Bild 7: Ringfutter<br />
sind ein wichtiges<br />
Zubehör für alle<br />
Drehmaschinen,<br />
nicht nur für Uhrmacherdrehstühle.<br />
Ein „historisches“<br />
Foto noch in<br />
schwarz-weiß<br />
Bild 5: Bei den Druckscheiben erkennt man gut den Freistich<br />
Bild 6: Wegen der Drehrichtung der Sägen ziehen sich die Schrauben<br />
selbst fest<br />
Bild 8: Man könnte den Dorn auch leicht konisch drehen. Dazu<br />
müsste der Fräskopf nur schräg gestellt werden<br />
58
der Frässpindel aufgenommen werden, also<br />
nicht über den „Umweg“ eines Zangenfutters.<br />
Verwendet man eine Zangenaufnahme,<br />
soll man den Spannzapfen des Dorns für die<br />
größte Zange des Zangensatzes andrehen.<br />
Auch eine nicht einfach herzustellende Aufnahme<br />
mit einem Morsekegel ist möglich.<br />
Rechts im Bild liegt als (4) der Eigenbau-Anzugsdorn<br />
für die Sägedorne mit Fein gewin -<br />
de M10x1, denn dieses Innengewinde haben<br />
meine selbstgedrehten SK30 immer.<br />
Die Maße sind nicht als Dogma zu verstehen.<br />
Bild 6 zeigt die zusammengeschraubten<br />
Dorne. Man erkennt auch hier,<br />
dass ich die Übergänge vom Dorn zum Steilkegel<br />
für eine höhere Stabilität gerundet<br />
MODELLBAU-PRAXIS<br />
Kalfaterungen erstellen<br />
Bild 9: Die Frässpindel steht exakt senkrecht – auf der X-Zugrichtung<br />
In Bild 13 sieht man Sägespäne und (Fahrrad-)<br />
Schmieröl, denn diese Säge ist nicht mehr<br />
ganz scharf und sägt nass besser. Beim<br />
Anblick der mitgesägten Holzhinterlage<br />
kommt sicher nicht nur mir die Idee der<br />
Darstellung von Kalfaterungen bei Schiffsdecks.<br />
Metall-Kreissägen gibt es in nahezu<br />
allen Breiten, schwarzer Kleber in die Ritzen,<br />
nochmal überschleifen – und schon hat<br />
man gleichbreite Kalfaterungen in maschinengenauen<br />
Abständen. Schade, dass ich<br />
demnächst keinen Segler zu bauen habe…<br />
habe. Das Längen-Durchmesser-Verhältnis<br />
ist etwa 4,5:1 bis 5:1. Sehr viel schlanker sollten<br />
die Dorne nicht sein, damit sie ausreichend<br />
stabil sind. In Bild 7 wird das dreifache Schlitzen<br />
eines Ringfutters in der Aufnahme eines<br />
Teilkopfes gezeigt. Wäre der Sägedorn zu<br />
kurz, würde die Frässpindelnase zu früh -<br />
zeitig am Teilkopf anstoßen. Später werden<br />
wir sehen, dass es auch für das Sägen<br />
unserer Blechstreifen wichtig ist, dass der<br />
Sägedorn nicht zu kurz ist.<br />
Wichtig ist es, auf einen extrem guten<br />
Rundlauf besonders beim Zentrierzapfen zu<br />
achten. Ich habe den Zentrierzapfen auf der<br />
Fräsmaschine fertiggedreht. Vordrehen<br />
kann man den gesamten Dorn auf der Drehmaschine.<br />
In Bild 8 wird der Dorndurchmes-<br />
ser auf der Fräsmaschine überschlichtet. Der Drehstahl ist dazu in<br />
zwei sinnvoll ineinander gespannten Niederzugschraubstöcken gespannt.<br />
Die „Stahlhöhe“ kann man auf einer Fräsmaschine gut mit<br />
dem Y-Support einstellen. Beim Drehen dieser Sägedorne sollte man<br />
ganz auf die Verwendung von Hartmetallplättchen mit ihren verhängnisvollen<br />
Schneideckenrundungen verzichten und stattdessen<br />
einen schön scharfkantig geschliffenen HSS-Drehling mit reichlich<br />
Bild 10: Der Schraubstock ist sehr fest angezogen. „Im Paket“ kann<br />
man auch sehr dünnes Blech bohren<br />
Bild 12: Damit die schon geschnittenen Streifen nicht stören,<br />
sind sie nach oben gebogen – bei stehender Frässpindel<br />
Bild 11: Bei dieser Arbeit ist besondere Vorsicht geboten<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />
Bild 13: Bei jedem neuen Anschneiden müssen die schon geschnittenen<br />
vorsichtig (!) mit der Hand hinter den Dorn gehalten werden<br />
59
MODELLBAU-PRAXIS<br />
Blechstreifen herstellen<br />
Bild 15: Die Breiten<br />
2, 3 und 4 mm sind<br />
streckgerichtet<br />
Bild 16: Rotorwerkzeuge.<br />
Einige<br />
arbeiten sehr<br />
„aggressiv“ und<br />
müssen mit Vorsicht<br />
benutzt werden<br />
Bild 14: Zum Schluss werden die<br />
Streifen mit der Schere vom Rest abgetrennt<br />
groß gehaltenen Freiwinkeln verwen den, schon aus dem Grund,<br />
weil es mit einem solchen Drehstahl einfacher ist, die dringend nötigen<br />
Freistiche zu drehen.<br />
Vor dem Sägen<br />
Bevor man mit dem Sägen von Blechstreifen beginnt, sollte man die<br />
exakte Senkrechtstellung der Frässpindel zur Zugrichtung des X-<br />
Supports überprüfen. Die Zugrichtung dieses Supports sollte bei<br />
einer guten Maschine gleichbedeutend mit der Frästisch-Fläche sein.<br />
Wenn bei einer einfachen Fräsmaschine die Senkrechtstellung des<br />
Fräskopfes nicht verstiftet ist, genügt es kaum, die meist viel zu<br />
breiten Gradstriche einfach nur auf „Null“ zu stellen. Ob der Fräskopf<br />
wirklich gerade steht, prüft man am besten durch einen Fräsversuch<br />
mit einem Fräser mit möglichst großem Durchmesser, indem man<br />
ein breites Materialstück überstirnt. Das dabei entstehende Fräsbild<br />
sollte wie bei der Messingplatte im Foto 9 aussehen. Nur wenn die<br />
Schneiden des Fräsers in beiden Richtungen Frässpuren hinter -<br />
lassen, weiß man, dass die Spindel wirklich senkrecht steht. Und<br />
das ist die allerwichtigste Voraussetzung beim Sägen auf der Fräsmaschine<br />
mit einem Sägedorn. Steht die Frässpindel nicht richtig<br />
senkrecht, klemmt die Säge im entstehenden Schlitz.<br />
Die mit der Papierschere grob ausgeschnittenen Blechstücke –<br />
im Bild 10 sind es vier 0,2-mm-Bleche (2) übereinander – werden<br />
gegen eine etwas größere Holzhinterlage (1) – ich verwende gern<br />
Spanplattenabschnitte – gelegt. An der Ecke rechts oben müssen sie<br />
mit einer M3-Schraube (mit übergroßer Unterlegschiebe) gegen<br />
diese Hinterlage gesichert werden. Damit ich problemlos 3,2-mm-<br />
Löcher in vier Lagen 0,2-mm-Blech bohren kann, klemme ich gegen<br />
das „Paket“ eine zweite Spanplatte (3) und bohre diese mit (a).<br />
Blechstreifen sägen<br />
So vorbereitet wird das Ganze mit möglichst waagerechter Oberkante<br />
nun ohne die mitgebohrte Spanplatte wie im Bild 11 in den Maschinenschraubstock<br />
gespannt. In diesem Foto ist eben der Null- oder<br />
Startschnitt ausgeführt. Dazu senkt man den leicht geklemmten<br />
Fräskopf deutlich bis unter die obere Blechkante und „nullt“ die<br />
Skala des Höhensupports. Jeder Schnitt beginnt an der rechten Seite.<br />
Dazu fährt man die Säge geringfügig (0,5 bis 1 mm reicht) in die<br />
Holzplatte hinein. Schon dabei drücken die Zähne der Säge alle<br />
Bleche gegen die Hinterlage. Bei der nun folgenden Bewegung nach<br />
links bleibt das auch so, es kann nichts passieren. Es handelt sich<br />
dabei um sog. Gleichlauffräsen. Daher ist es kein Fehler, wenn man<br />
den X-Support leicht klemmt. Genügend weit vor der M3-Schraube<br />
(1) stoppe ich die Fahrt. Die Drehzahl der Säge ist eher zu niedrig als<br />
zu hoch (gilt für alle Fräsarbeiten!). Dabei entstehende Abfallstreifen<br />
verbiegen sich. Ich schneide sie sofort ab. Die Säge wird aus dem<br />
Material gezogen (den Skalenwert für die Schnitt-Tiefe bei diesem<br />
Startschnitt habe ich mir gemerkt, bzw. den Y-Support auf 0 gestellt)<br />
und die Frässpindel wieder nach rechts gefahren. Für den ersten<br />
Streifenschnitt wird der Fräskopf nach unten geschoben, denn er ist<br />
ja leicht geklemmt! Für diesen Betrag rechnet man die Breite der<br />
Kreissäge (hier 0,5 mm) und die gewünschte Streifenbreite zusammen.<br />
Ich habe im Beispiel zuerst vier 2-mm-Streifen gewollt. Dazu<br />
habe ich den Fräskopf um 2,5 mm nach unten geschoben. Das macht<br />
die Maschine sehr genau (Bild 12). Nun fahre ich mit der Säge wieder<br />
vorsichtig bis in die Holzplatte hinein. Weil der Schraubenkopf nicht<br />
mehr stört, konnte ich in der Folge etwas weiter nach links sägen,<br />
aber nie (!) über die linke Blechkante hinaus.<br />
Beim Bild 14 ist die ganze Höhe zu Streifen geschnitten. Wenn<br />
der Kopf der Anzugsschraube nur noch knapp über der losen<br />
Schraubstockbacke steht, ist Schluss mit lustig, also mit dem Streifenschneiden.<br />
Die Größe der Blechstücke richtet sich folglich nach<br />
der Sägedorn-Länge. Die Einspannhöhe (a) muss übrigens nicht so<br />
groß wie im Foto sein, 5 mm genügen! Weil bei jedem Schnitt<br />
mehrere Streifen entstehen, hat man schnell eine größere Anzahl<br />
davon (Bild 15). Auch, dass die Blechstärke fast bedeutungslos ist, ist<br />
ein Vorteil dieses Verfahrens. Die Dicke des Blechpaketes darf man<br />
jedoch nicht übertreiben. Es gibt auch einen Nachteil: wie bei allen<br />
Fräsvorgängen entsteht leichter Grat an den Kanten, den man selbstverständlich<br />
entfernen muss. Die Möglichkeiten dazu sind recht<br />
vielfältig: wegschaben mit einem Dreikantschaber, feilen mit Nadelfeilen<br />
oder abbürsten mit rotierenden Werkzeugen (Bild 16). n<br />
DER AUTOR<br />
Jürgen Eichardt begann als Zehnjähriger durch Zufall mit dem<br />
Modellbau. Eine fehlgeleitete Postsendung enthielt einen Kartonbaubogen.<br />
Mehr über seine Modellbau-Karriere erfahren Sie auf seiner<br />
Homepage: www.ship-model-today.de<br />
60
TERMINE<br />
Veranstaltungskalender<br />
<strong>SchiffsModell</strong><br />
TIPPS<br />
Nicht<br />
verpassen!<br />
Fuldaregatta<br />
27. Juli 2014<br />
Olympiastraße am Aueweiher, 36043 Fulda<br />
Traditionelle Fuldaregatta für Jedermann<br />
Ausführliche Ausschreibung und Einladung<br />
im Internet unter www.smc-fulda.de<br />
Modellschaufahren Mainspitze<br />
02. und 03. August 2014<br />
An der Fähre, 65462 Ginsheim<br />
Modellschaufahren mit Feuerwerk,<br />
Vorführung von Schiffsmodellen aller Art<br />
(außer Verbrenner), zwei Läufe S7, bei<br />
Dämmerung fahren mit Nautischer<br />
Beleuchtung, zwei Läufe ECO-Rennen.<br />
Info: MC Mainspitze, Karsten Widera,<br />
Tel.: 01 60-161 47 93 oder 061 44-74 39,<br />
info@modellbau-club-mainspitze.de<br />
www.modellbau-club-mainspitze.de<br />
Int. Schaufahren mit Ausstellung<br />
09. und 10. August 2014<br />
Eisweiher, 66954 Pirmasens<br />
Schaufahren mit Eco-Rennen und Modellbauausstellung<br />
, Info: Hans-J.Wölfel,<br />
Tel.: 01 63-968 34 13,info@schiffsmodellbau-ps.de,<br />
www.schiffsmodellbau-ps.de<br />
24. Badweiher-Hock<br />
09. und 10. August 2014<br />
Badweiher, Kapellenweg, 79271 St.<br />
Peter/Schwarzwald<br />
Internationales Schiffsmodell-Schaufahren<br />
mit Dickschifftreffen und Segelregatta<br />
Info: MSK St. Peter, Jürgen Hauck Tel.<br />
07 61-453 81 29, vorstand@msk-st-peter.de<br />
Internet: www.msk-st-peter.de<br />
Schaufahren 25 Jahre SMC Goldach<br />
15. bis 17. August 2014<br />
Schuppisweiher (Areal der Firma<br />
Gerschwiler AG), 9403 Goldach (CH)<br />
Schaufahren zu 25 Jahre SMC Goldach,<br />
Freitagabend mit der Liveband Flipp Chair.<br />
Info: SMC Goldach, Franz Vogler, Telefon:<br />
0041-71 841 90 68 oder 0041-79 773 17 16,<br />
fran.vog59@bluewin.ch<br />
www.smc-goldach.ch<br />
<br />
www.SCHIFFSMODELLE-SHOP.de<br />
EINFACH UND BEQUEM<br />
Private Kleinanzeigen kostenlos online aufgeben unter<br />
www.schiffsmodell-magazin.de
TECHNIK<br />
Neue Steuerung für POD-Antriebe<br />
Das Gegenstück zum Abtriebszahnrad: der Mitnehmer, der das Potentiometer antreibt<br />
Abtriebszahnrad des Graupner Servos. Auf der<br />
anderen Seite wird das Servokreuz befestigt<br />
Der Zapfen ist weg: Der Endanschlag am<br />
Zahnrad ist sauber entfernt<br />
INNOVATIVE STEUERUNG FÜR ANTRIEBE<br />
Durch<br />
drehen<br />
Die hier vorgestellte innovative Steuerungselektronik<br />
eignet sich zum vorbildgetreuen<br />
Steuern eines Modellschiffs, das mit Antrieben<br />
ausgestattet ist, die sich endlos drehen können.<br />
SCHIFFSMODELL zeigt den Einbau in ein<br />
Modell in Kombination mit einem Pumpjet.<br />
TEXT UND FOTOS: Andreas Schneider<br />
Da Pumpjet-Antriebe im Original endlos gedreht werden<br />
können, möchte ich das natürlich auch an meinem<br />
Modell der GS NEUWERK verwirklichen. Es gibt<br />
sicher auch rein mechanische Lösungen, die über<br />
Servos und Zahnräder zumindest eine volle Drehung<br />
realisieren können, alternativ wäre auch der Einsatz einer Segelwinde<br />
möglich. Allerdings ist mit diesen Mechanismen spätestens<br />
nach einigen Umdrehungen das Ende der Fahnenstange erreicht<br />
und man fährt gegen einen Anschlag. Zudem ist die Stell -<br />
geschwindigkeit nicht variabel. Ein weiterer Nachteil bei beiden<br />
Varianten ist, dass keinerlei Kontrolle möglich ist, in welcher Position<br />
sich der Antrieb unter Wasser befindet.<br />
Auf der Intermodellbau 2014 in Dort mund stellte Innovative<br />
Modell Technik Hamburg (IMTH) die SST1 vor. Eine Steuerung für<br />
diese Art von Antrieben, die im Original drehbar sind. Neben dem<br />
SPJ gehören dazu auch Schottel- und POD-Antriebe.<br />
Die Schottelsteuerung wurde auf der Euromodell 2012 in Bremen<br />
erstmalig vorgestellt, dabei legte IMTH großen Wert auf das Feed -<br />
back der Kunden, um die Schaltung zu verbessern. Auch jetzt freut<br />
sich Inhaber Jürgen Hartwig über Feedback seiner Kunden und<br />
verbessert sein Produkt ständig.<br />
Drehen und beschleunigen<br />
Die Schaltung belegt zwei Empfängerausgänge, woraus die SST1<br />
die Signale zum Drehen des Antriebes und zur Drehzahlstellung<br />
des Fahrmotors erzeugt. Dabei gibt die Richtung, in die der Steuer-<br />
62
Eine simple Servomodifikation gestattet<br />
Drehungen über 360°<br />
Beim Futaba-Servo ist das Antriebsrad direkt mit dem Potentiometer<br />
verbunden<br />
Für den Umbau muss man die Achse des Potis kürzen<br />
Auch an diesem Abtriebszahnrad muss man den mecha ni schen<br />
Anschlag entfernen<br />
Beim Zusammenbau ist zunächst der Bronzering aufzusetzen,<br />
dann kann das Getriebe montiert werden<br />
knüppel minimal aus der Mittelposition heraus bewegt wird, die<br />
Richtung vor, in die sich der Antrieb drehen soll. Wird der Knüppel<br />
weiter aus der Mittelstellung heraus bewegt, beschleunigt der Fahrmotor<br />
entsprechend. Der Bereich, in dem der Antrieb lediglich gedreht<br />
wird, ist dabei in vier Stufen einstellbar, ebenso wie die Geschwindigkeit,<br />
mit der sich der Antrieb dreht. Ein Magnet gibt der<br />
Steuerung die Rückmeldung, in welcher Position sich der Antrieb<br />
befindet.<br />
Für die Drehung des Antriebes gibt es dabei zwei Möglichkeiten.<br />
Zum einen ist das die Ansteuerung über einen Getriebemotor,<br />
dessen Drehzahlsteller von der Steuerung versorgt wird, oder aber<br />
durch ein modifiziertes Servo.<br />
Plan gefeilt: die Lochscheibe des Servos – lediglich der Kragen<br />
bleibt als Zentrierhilfe erhalten<br />
Modifiziertes Servo<br />
Normale Modell-Rudermaschinen haben die Eigenschaft einen<br />
Drehwinkel von maximal 90–100 Grad aufzuweisen, in Ausnah -<br />
me fällen bis zu 180 Grad. Ein Servo ist grundsätzlich nichts<br />
anderes als ein kleiner Drehzahlsteller, der einen Motor antreibt.<br />
Ein Potentiometer reguliert dabei immer den Nullpunkt nach, so<br />
dass das Servo die Stellwinkel anfahren kann. Genau diese<br />
Funktion muss man nun deaktivieren. Je nach Hersteller kann es<br />
dabei Unterschiede geben.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014 63
TECHNIK<br />
Neue Steuerung für POD-Antriebe<br />
Um die Bewegung des Potis in einem Graupner-Servo zu unterbinden,<br />
muss der Zapfen am Zahnrad entfernt werden. Dieser<br />
Zapfen treibt das Poti an und ist gleichzeitig der mechanische Endanschlag.<br />
Danach kann das Servo direkt wieder zusammengebaut<br />
werden. Natürlich sollte jedem klar sein, dass dieser Eingriff in das<br />
Servo jegliche Garantie und Gewährleistungsansprüche gegen den<br />
Hersteller der Rudermaschine verfallen lässt.<br />
Bei einem Futaba-Servo ist der Aufwand etwas größer. Hier steckt<br />
die verlängerte Achse des Potentiometers direkt im Abtriebsrad. Die<br />
Potiachse muss für den Umbau gekürzt werden, daher wird diese<br />
bündig mit dem Gehäuse gekürzt. Dann muss mit einer Pinzette<br />
der Mittelpunkt eingestellt werden. Mit einem Tropfen Sekundenkleber<br />
wird die Potiachse gegen Verdrehen gesichert. Um das Bronzelager<br />
nicht mit Kleber in Verbindung zu bringen, wird dieses<br />
vorher herausgenommen. Am Abtriebszahnrad muss auch noch<br />
der mechanische Anschlag entfernt werden. Damit die Drehung<br />
nicht durch Reste beeinflusst wird, habe ich den Anschlag mit einer<br />
Feile bearbeitet, damit möglichst kein Grat erhalten bleibt, der sich<br />
später im Gehäuse verkanten könnte. Dann wird das Servo wieder<br />
zusammengebaut, indem man zunächst den Bronzering aufsetzt<br />
und dann das Getriebe montiert. An einem Servotester oder direkt<br />
am Empfänger folgt nun ein Testlauf. Der Servo sollte sich jetzt im<br />
Grunde wie ein geregelter Motor verhalten. Je größer der Knüppelausschlag<br />
am Sender ist, desto schneller sollte sich nun der Wellenstummel,<br />
der aus dem Gehäuse ragt, drehen.<br />
Drehen mit Zahnriemen<br />
Die Drehung des Pumpjets, wie auch den Antrieb der Impeller -<br />
welle, habe ich mit Zahnriemen geplant. Demnach muss nun die<br />
Zahnriemenscheibe mit dem Servo verbunden werden. Dafür habe<br />
ich die Lochscheibe des Servos etwas bearbeitet. Die Verstärkungen<br />
am Rand um die Befes ti gungs boh rung habe ich plangefeilt, damit<br />
die Riemenscheibe eben aufliegt. Der Kragen hat es überlebt, dieser<br />
wird als Zentrierhilfe genutzt.<br />
Da dieser Zusammenbau durch die Zahnriemenscheibe mit<br />
der Servoachse verschraubt wird, habe ich die Riemenscheibe entsprechend<br />
aufgebohrt und die Bohrung im Bereich des Kragens<br />
entsprechend vergrößert. Auf der Oberseite habe ich die Bohrung<br />
ebenfalls vergrößert, damit der Magnet für die Positionserkennung<br />
der Steuerung einen sicheren Halt bekommt.<br />
Die Zahnriemenscheibe<br />
muss aufgebohrt<br />
und im<br />
Bereich des Kragens<br />
ver größert werden<br />
Auf der Oberseite muss man die Bohrung etwas vergrößern, damit der Positionserkennungsmagnet<br />
Halt darin findet<br />
Als Schablone<br />
zum Einbringen der<br />
Befestigungslöcher<br />
eignet sich die<br />
Servoscheibe<br />
64
Mit der zentrierten Servoscheibe als Schablone habe ich zwei<br />
2-mm-Löcher in die Riemenscheibe gebohrt. In Aluminium eben<br />
noch machbar, für ein M2,5-Gewinde. Die Riemenscheibe ist nun<br />
mit zwei M2,5-Schrauben fest mit der Servoscheibe verbunden.<br />
Dieses Gebilde habe ich dann mit der Servoachse verschraubt,<br />
als wäre es eine herkömmliche Servoscheibe. Der Magnet ist mit<br />
einer sehr gut klebenden dauerelastischen Dichtmasse aus dem<br />
Karosseriebau fixiert. Das Servo selbst ist mit seinen Befestigungselementen<br />
an ein Stück Vierkantmaterial geschraubt.<br />
Dieses ist wiederum mit zwei Schrauben in einem Langloch befestigt,<br />
damit die Riemen spannung justiert werden kann. Damit<br />
nun nicht jedes Spannen des Zahn riemens mit einer Neujustierung<br />
der Steuerung verbunden ist, kann die gesamte Platte mit<br />
der Schaltung zu sam men mit dem Servo verschoben werden.<br />
Dadurch fällt das Spannen leicht und der Sensor bleibt immer in<br />
der richtigen Position zum Magneten.<br />
Sensortrennung<br />
Grundsätzlich ist die Justierung des Sensors sehr einfach. Ein Fadenkreuz<br />
auf der Unterseite der Platine zeigt an, wo sich der Sensor<br />
befindet. Auf der Platine ist eine gestrichelte Linie, entlang der sie<br />
getrennt werden kann, um den Sensor vom Steuerteil zu separieren.<br />
Das Kabel zum Verbinden der beiden Einheiten sollte dabei 10 cm<br />
in der Länge nicht überschreiten. Ist die Platine getrennt,<br />
übernimmt IMTH jedoch keine Garantie mehr für die Schaltung.<br />
Der Service bei Defekten steht aber nach wie vor zur Verfügung.<br />
Wer sich nicht zutraut, die Platine zu teilen oder auf die Garantie<br />
Riemen- und Servoscheibe werden dann miteinander verschraubt<br />
Illustration: SCHOTTEL<br />
VORGESTELLT<br />
Schottel-Pumpjet<br />
Antriebssystem für Extrembe dingungen<br />
Der Schottel-Pumpjet ist ein 360° steuerbarer<br />
Spezialantrieb, der in allen Richtungen vollen Schub<br />
zur Verfügung stellt. Er zeichnet sich durch seine<br />
kompakte und robuste Bauweise aus. Sein Leistungsbereich<br />
reicht von 50 bis 3.500 kW. Besonderes<br />
Merkmal des SPJ ist seine Fähigkeit in flachem<br />
Wasser zu operieren.<br />
Er liefert vollen Schub bei einer minimalen Eintauchtiefe<br />
von 150 bis 750 mm je nach Typ und kann<br />
somit auch bei Schiffen mit sehr niedrigem Tiefgang<br />
eingesetzt werden.<br />
Bewährt hat sich der SPJ als zuverlässiges Manövriersystem,<br />
Take-Home Device und auch als Hauptantrieb<br />
in Wasserfahrzeugen verschiedenster Art.<br />
Der große Vorteil liegt darin, dass der SPJ keine unter<br />
dem Rumpf hervorstehenden Teile besitzt und sich<br />
der Schub in jede beliebige Richtung steuern lässt.<br />
Dadurch kann ein Schiff in sehr flachen Gewässern<br />
operieren oder auch trocken fallen, ohne dass<br />
Antriebsteile beschädigt werden.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />
65
TECHNIK<br />
Neue Steuerung für POD-Antriebe<br />
AUF EINEN BLICK<br />
Die SST1-Steuerung<br />
Das Servo wird so befestigt, dass es auch nachträglich verschoben werden kann<br />
Betriebsspannung: 5,5-10,0 V<br />
Betriebsstrom:<br />
ca. 30 mA bei 6,0 V<br />
Max. Strombelastung: 1,0 A<br />
Gewicht:<br />
ca. 15 g<br />
Abmessungen (B x T x H): 80 x 40 x12 mm<br />
Betriebstemperatur: 0–40 °C<br />
Benötigte Kanäle: 2<br />
Preis:<br />
105 Euro<br />
Info und Bezug: IMTH (www.imth.de)<br />
Entlang der gestrichelten Linie kann die Platine getrennt werden<br />
nicht verzichten möchte aber dennoch den Sensor von der Schal -<br />
tung trennen will, muss sich noch etwas gedulden. IMTH wird die<br />
Steuerung ab Sommer 2014 auch getrennt anbieten. Nun folgt die<br />
Verschaltung. Während es bei den Eingängen egal ist, welcher Kanal<br />
auf welchen Eingang gelegt wird, ist bei den Ausgängen zu<br />
beachten, dass Servo und ESC korrekt angeschlossen sind. Sollte<br />
bei dem Drehzahlsteller ein BEC eingebaut sein, und das System<br />
arbeitet in einer Umgebung mit separaten Empfängerstromversorgung,<br />
muss die Plusleitung des ESC abgeklemmt werden. Um<br />
einen programmierbaren Regler danach noch mit seiner Programmierbox<br />
verbinden zu können, ziehe ich dafür nur den Kontakt aus<br />
Um einen programmierbaren Regler später noch mit einer Programmierbox<br />
verbinden zu können, ziehe ich dafür nur den Kontakt aus<br />
dem Stecker und fixiere ihn umgelegt an der Litze mit Isolierband<br />
66
Die Gesamtkonstruktion im Rumpf eingebaut.<br />
Für die Schottel-Antriebe der NEUWERK habe ich<br />
mittlerweile zwei weitere SST1-Steuerungen geordert<br />
dem Stecker und fixiere ihn umgelegt an der Litze mit Isolierband.<br />
Bei der gesamten Parametrierung der SST1 sollte kein programmierbarer<br />
Drehzahlsteller angeschlossen sein, da dieser seine<br />
Neutralposition selbst findet. Ist die Geradeaus-Position des Antriebes<br />
mit der SST1 einmal justiert, bleibt diese bis zur nächsten<br />
Parametrierung erhalten.<br />
Drehgeschwindigkeit einstellen<br />
An den auf der Platine befindlichen DIP Schaltern – auch Mäuseklavier<br />
genannt – können nach der Parametrierung weitere Einstellungen<br />
vorgenommen werden. So sind vier verschiedene Drehgeschwindigkeiten<br />
des Antriebes möglich.<br />
Die Drehzahl des Antriebsmotors kann ebenso reduziert<br />
werden wie das Ansprechverhalten des ESC, ob der Antriebsmotor<br />
sofort mit der Knüppelbewegung startet oder erst später. Auch<br />
kann man einstellen, dass der gesamte Antrieb bei Neutralstellung<br />
des Senderknüppels wieder auf Vorausfahrt gestellt wird. Im Auslieferungszustand<br />
bleibt der Antrieb in der zuletzt angesteuerten<br />
Position stehen.<br />
Das ganze System kann also nach den eigenen Vorlieben entsprechend<br />
eingestellt werden. Fertig eingebaut zeigt sich schnell,<br />
dass es – je nach Einbausituation – besser ist, die Platine zu trennen,<br />
um die Bedienelemente für die Parametrierung und Einstellung erreichen<br />
zu können.<br />
n<br />
DER AUTOR<br />
Andreas Schneider baut derzeit die GS NEUWERK in 1:50. Er<br />
engagiert sich zudem als Vorsitzender des <strong>SchiffsModell</strong>.net e.V.<br />
Fazit<br />
Die SST1 ist eine sehr interessante Steuerung für Antriebe,<br />
die sich endlos drehen. Die Regelung ist sehr feinfühlig.<br />
Die Steuerung selbst erfordert etwas Umdenken und Übung.<br />
In den meisten Fällen haben wir unsere Sender mit einem<br />
Knüppel für die Fahrregelung und einem anderen mit<br />
der Ruderfunktion belegt. Mit dieser Schaltung liegen alle<br />
Funktionen nun auf einem Kreuzknüppel. Im Original ist es<br />
aber genauso, Drehung des Antriebes und Fahrgeschwindigkeit<br />
werden mit einem Bedienelement, zumeist einem<br />
Joystick, gesteuert. Ich habe mich sehr schnell an diese Art<br />
der Steuerung gewöhnt.<br />
Mit separaten SST1 für jeden Antrieb am Modell sind<br />
originale Manöver möglich. Wer in Marschfahrt nicht mit zwei<br />
Senderknüppeln hantieren möchte, hat die Möglichkeit zwei<br />
SST1 miteinander zu verbinden und im Master/Slave-Betrieb<br />
zu steuern. Das heißt, es wird über den Sender nur eine SST1<br />
angesteuert und diese gibt die Signale an die zweite<br />
Steuerung weiter. Wer des Lötens mächtig ist, kann diese<br />
Umschaltung unter Verwendung eines Schaltkanales<br />
sogar ferngesteuert vornehmen.<br />
Das System ist durch die Verwendung eines Servos für die<br />
Drehung flexibel. Es kann bei größeren Antrieben mit höheren<br />
Stellkräften aber auch ein Getriebemotor über einen Fahrtregler<br />
mit der Steuerung verbunden werden. Auf der Homepage<br />
von IMTH (www.imth.de) gibt es zudem interessante<br />
Video-Tutorials zum Umbau eines Servos und auch für die<br />
Master/Slave-Verschaltung.<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />
67
SEGELSCHIFFE<br />
Pearl<br />
PEARL – OPTIMIERT FÜR REGATTEN (TEIL 2)<br />
An der Grenze<br />
In der letzten Ausgabe stellten wir die Pearl, eine für Regatten optimierte Dulcibella, vor.<br />
Nach dem Bau des gewichtsoptimierten Rumpfes heißt es jetzt aufriggen und segeln.<br />
Wie sich die verbesserte „Dulci“ wohl auf dem Wasser schlägt?<br />
TEXT UND FOTOS: Uwe Kreckel<br />
Zwischenzeitlich war das Ruder -<br />
blatt aus der Spitze des Rotorblattes,<br />
das zum Schwert mutierte,<br />
entstanden. Es war gar nicht so<br />
einfach, die Ruderachse stabil<br />
einzukleben, denn das Innenleben des Rotorblattes<br />
ist aus Schaum. Dieser musste teilweise<br />
entfernt („herausgepuhlt“) werden,<br />
um ihn dann durch Stabilit express zu ersetzen.<br />
Damit waren die Basisarbeiten am<br />
Rumpf abgeschlossen.<br />
Nun war das Rigg an der Reihe. Kohlefaserstäbe<br />
für Mast und Bäume, ein Beschlagsatz<br />
der racing-MicroMagic von Graupner<br />
und nur ein Wantenpaar – ratz-fatz stand ein<br />
aufgeriggtes Modell vor mir – nur ohne<br />
68<br />
Segel. Um diese passend zum Modell<br />
fertigen zu können, war es jetzt an der Zeit,<br />
sich Gedanken zum Thema Farben zu machen.<br />
Normalerweise hat man schon sehr<br />
früh ein recht konkretes Bild des Modells im<br />
Kopf. Meines war eine Art moderne BLACK<br />
PEARL wie sie aus den Filmen „Pirates oft<br />
the Caribbean“ bekannt ist: mit einem<br />
schwarzen Rumpf und zerfetzten Segeln –<br />
und einem Skelett als Steuermann.<br />
Die Segel sollten aus komplett transparentem<br />
Material entstehen, auf die ich eigentlich<br />
Stofffetzen aufzeichnen wollte. Aber<br />
irgendwie brachte ich im Kopf die Bilder<br />
einer eher heruntergekommenen Piratenschaluppe<br />
und meines chicken Racing-Modells<br />
nicht zur Deckung. Das war aber erst<br />
jetzt klar, wo das Modell vor mir stand – also<br />
mußte ich meine Vorstellung „ein wenig“<br />
modifizieren.<br />
Deck aus Folie<br />
Herausgekommen ist ein Rumpf, der zunächst<br />
klar lackiert und damit wasserfest versiegelt<br />
wurde, der im Überwasserbereich<br />
aber mit schwarzer Folie in Kohlefaser-Optik<br />
bebügelt ist. So bleibt unterhalb der Wasserlinie<br />
sichtbar aus welchem Material der<br />
Rumpf eigentlich ist. Und weil ich es nicht<br />
geschafft habe, die Folie an der Wasserlinie<br />
exakt und gerade zu beschneiden, verdeckt<br />
jetzt ein roter Wasserpass-Zierstreifen die
Es muss nicht immer das „Mega-Modell“ sein – oft sind<br />
wahre Besonderheiten erst auf den zweiten Blick erkennbar<br />
Die Ruderanlenkung<br />
verbirgt sich unter dem<br />
Bodenbrett der Plicht<br />
Eine einfache<br />
Konstruktion:<br />
der Aufbau.<br />
Das Schiebeluk<br />
ist eigentlich die<br />
Verriegelungsmechanik<br />
Das mit Folie bespannte Deck<br />
erlaubt einen Blick ins Rumpfinnere<br />
Durch Drehen des Schiebeluks wird<br />
der Aufbau gelöst oder fixiert<br />
MODELLBAU-PRAXIS<br />
Folien bügeln<br />
Der geneigte Modellbauer mag denken:<br />
alles ganz easy Folie drauf geht schnell und<br />
spart zusätzlich das Lackieren. Ganz so<br />
einfach ist es allerdings nicht. Unsere Tipps<br />
sollen „Erstbüglern“ helfen, Fehler zu vermeiden.<br />
Für die „Bügelei“ braucht man ein<br />
spezielles Bügeleisen – oder einen Modellbaufreund<br />
der fliegenden Zunft, der es<br />
einem leiht. Folien lassen sich selten faltenfrei<br />
aufbügeln … und noch seltener blasenfrei,<br />
was jedesmal „Nacharbeit“ erfordert.<br />
Die Folie schrumpft beim Bügeln. Damit<br />
verschwinden zwar die meisten Falten, aber<br />
sie schrumpft auch dort, wo man es gar<br />
nicht möchte.<br />
Das Abschneiden der Überstände ist nicht<br />
einfach. Ein Skalpell ist sehr scharf und im<br />
falschen Winkel angesetzt, schneidet es<br />
auch Folie weg, die eigentlich am Boot<br />
verbleiben soll. Aber ein roter und ein<br />
schwarzer Filzstift kaschieren die Fehlerstellen<br />
perfekt und eine Zierlinie, einige<br />
Millimeter unterhalb der Deckskante, lenkt<br />
das Auge des Betrachters ab, so dass die<br />
Fehler-Stellen gar nicht mehr auffallen.<br />
unschönen, ausgefransten und krummen<br />
Übergänge. Das Deck wurde mit tranparenter,<br />
roter Folie bebügelt. Transparent, weil<br />
ich noch den Blick in den Inneraum ermöglichen<br />
wollte und rot, weil Piratenschiffe laut<br />
alten Überlieferungen wegen der blutigen<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />
Kämpfe die darauf ausgetragen wurden, oft<br />
rote Decks hatten. Überstehende Folie wurde<br />
an der Kante zwischen Deck und Rumpf vorsichtig<br />
mit einem Skalpell abgetrennt und<br />
auf Anraten eines erfahrenen Regatta-<br />
Seglers habe ich diese Kante anschließend<br />
mit Sekundenkleber versiegelt. Schließlich<br />
wurde der Aufbau komplett mit Karbon-<br />
Folie bebügelt – lediglich das angedeutete<br />
Schiebeluk blieb klarlackversiegelt in Holz.<br />
Dieses ist eigentlich die Verriegelungsmechanik<br />
für den Aufbau und muß verdreht<br />
werden, um ihn zu fixieren oder von Deck<br />
zu lösen. Abgedichtet wird der Aufbau gegen<br />
das Deck mit Fenster-Dichtgummi, das in<br />
einer selbstklebenden Ausführung aufs<br />
Deck geklebt ist. Da das Schwert bereits aus<br />
Kohlefasern gefertigt war, lackierte ich es<br />
nicht mehr, ebenso blieben die Masten und<br />
Bäume aus Kolefaserrohr unbehandelt.<br />
Zerfetzte Segel?<br />
Langsam kam ich in Zeitnot – denn die zwei<br />
Monate neigten sich dem Ende zu und ich<br />
hatte vollmundig angekündigt, dass das Modell<br />
bis zum Ablauf dieser Zeit segeln<br />
könnte. Ich entschied mich, die „zerfetzte“<br />
Optik später auszuprobieren. Die Segel entstanden<br />
zunächst aus Icarex, sollten aber 2-<br />
farbig (silbergrau und schwarz) werden. Eine<br />
Skizze wie das etwa aussehen sollte, hatte<br />
ich auch schon angefertigt und alle benötigten<br />
Materialien waren vorhanden: das Icarex<br />
in den gewünschten Farben und für die Ver-<br />
stärkung der Ecken, der Vorderkanten der<br />
Segel und natürlich für die Verklebung der<br />
beiden farblich unterschiedlichen Teilbereiche<br />
der Segel auch noch 6 mm breites doppelseitiges<br />
Klebeband aus dem Drachenbau.<br />
Für Segel, die ich „schnell mal“ fertig haben<br />
wollte, benötigte ich dann vier Versuche.<br />
Es begann zwar ganz problemlos mit dem<br />
Zuschneiden der Segel mit einer frischen<br />
Klinge im Teppichboden-Messer auf einer<br />
Glasplatte – aber was danach kam brachte<br />
mich fast zum Verzweifeln: Beim 1. Mal ging<br />
das Verkleben gründlich schief – die Segel<br />
waren völlig verzogen und faltig. Also folgte<br />
mit mehr Ruhe und Sorgfalt und mit einer<br />
guten Fixierung der zu verklebenden Teile<br />
auf einer Glasplatte ein zweiter Anlauf. Der<br />
war von der Ausführung her perfekt – aber<br />
was mir auf meiner Skizze noch ganz gut<br />
gefallen hatte, wirkte im fertigen Zustand<br />
nicht mehr so schön, sondern irgendwie „zusammengeflickt“.<br />
Beim dritten Anlauf schien alles gut –<br />
beide Segel waren in der Ausführung ok.<br />
Aber als ich die Segel stolz aus dem Keller<br />
ins Wohnzimmer trug und sie auf dem<br />
Boden ausbreitete kam der Schock: beim<br />
Verkleben der beiden Segelfarben hatte ich<br />
einmal die hellere Farbe auf die dunklere<br />
und am anderen Segel die dunklere Farbe<br />
auf die hellere geklebt. So sah die Fock anders<br />
aus als das Großsegel und das von beiden<br />
Seiten. Es folgte eine kurze Überlegung, ob<br />
69
SEGELSCHIFFE<br />
Pearl<br />
Auf dem Weg zur Jungfernfahrt. Vorsichtshalber<br />
war auch eine MicroMagic dabei<br />
man das am See überhaupt erkennen würde,<br />
da die Segel ja teilweise Lichtdurchlässig waren<br />
– wahrscheinlich sähe das von Weitem<br />
alles gleich aus. Aber jetzt hatte ich schon so<br />
viel Zeit investiert – jetzt sollte es perfekt<br />
werden. Also entstand die Fock noch einmal<br />
jetzt richtig herum verklebt. Nun sehen die<br />
Segel zwar von steuerbord leicht anders aus<br />
als von backbord gesehen, das ist aber herstellungsbedingt.<br />
Einmal ist der hellere Stoff<br />
oben, von der anderen Seite gesehen ist es<br />
der schwarze, aber jede Seite für sich sieht<br />
eben für beide Segel gleich aus. Und nur in<br />
den seltensten Fällen (bei Vorwindkurs mit<br />
„Schmetterling“) sieht man die Segel von<br />
den unterschiedlichen Seiten gleichzeitig.<br />
So war ich endlich zufrieden und ergänzte<br />
die Verstärkungsecken und die Vorliekverstärkung<br />
der Segel in rot, was gut zum Deck<br />
passt – vom Zeitaufwand her gesehen<br />
könnte das Boot auch „zerfetzte“ Segel<br />
haben, denn ich hatte statt geplanter zwei<br />
Stunden zwei komplette Abende investiert.<br />
Besseres Anspringen<br />
Als die Segel vor der Abfahrt zur geplanten<br />
Jungfernfahrt endlich fertig angeschlagen<br />
am Boot hingen, war ich entschädigt: so<br />
sollte das aussehen. Die Fernsteuerung einzusetzen<br />
war jetzt ein Kinderspiel. Ein<br />
kleines Servo übernimmt die Ruderanlenkung<br />
und ein etwas stärkeres Servo in Standard-Baugröße<br />
ist für die Segelverstellung<br />
zuständig. Beide Schoten laufen zu einem<br />
verlängerten Hebelarm des Servos. Damit<br />
70<br />
sie von der gleichen Seite auf diesen Hebel<br />
laufen, wird die Fockschot durch eine<br />
Schrauböse unter Deck umgelenkt. Damit<br />
Fock und Groß gleichmäßig öffnen, läuft die<br />
Fockschot zu einem Einhängepunkt, der<br />
dichter an der Servo-Drehachse liegt als der<br />
Einhängepunkt der Großschot – das ist meines<br />
Erachtens die einfachste und sicherste<br />
Verstellung, die man zu Segelanlenkung einsetzen<br />
kann. Lediglich bei der Dimensionierung<br />
des Hebelarms habe ich das Thema<br />
Leichtbau wohl etwas übertrieben – die Ausführung<br />
aus 1-mm-Sperrholz verbiegt sich<br />
bei Feuchtigkeit – die sich bei harten Einsätzen<br />
im Boot nicht vermeiden lässt. Aber das<br />
bemerkte ich erst später.<br />
Aufgrund des geringen Gewichts eignet<br />
sich die Pearl auch zum Segeln bei<br />
schwächerem Wind<br />
Länge läuft<br />
Als letztes wurde ein Bleigewicht montiert,<br />
eigentlich ein zu leicht geratener Fehlabguss<br />
für eine normale Dulcibella. Aber wenn ich<br />
schon oben überall Gewicht gespart hatte,<br />
konnte das Modell sicher auch unten leichter<br />
ausgeführt werden, ohne dass Gefahr für das<br />
Schiff zu befürchten war. Der prüfende Gang<br />
zur Waage ergab 300 g Gewichtsersparnis.<br />
Davon versprach ich mir bei gleicher<br />
Stabilität ein geringeres Eintauchen, damit<br />
weniger benetzte Fläche am Rumpf und somit<br />
letztlich ein besseres „Anspringen“ bei<br />
leichtem Wind und etwas mehr „Speed“.<br />
Das Modell war termingerecht fertig für die<br />
Jungfernfahrt, die beim Hoch-See-Segeln<br />
stattfinden sollte. Ein wenig mulmig war mir<br />
schon beim Einpacken. Zu einem Treffen<br />
mit so vielen Zuschauern, so ganz ohne Erprobung<br />
im Vorfeld? So habe ich am Vorabend<br />
der Veranstaltung am Badesee der<br />
Pension, in der wir untergebracht waren,<br />
eine „Werfterprobungsfahrt“, sprich ein paar<br />
erste Probeschläge absolviert. Dabei lief alles<br />
glatt – auch beim eigentlichen Stapellauf.<br />
Vorsichtshalber hatte ich noch eine Micro-<br />
Magic mitgenommen, aber die blieb trocken,<br />
denn meine inzwischen auf den Namen<br />
„Pearl“ getaufte „Racing-Dulcibella“ machte<br />
ihre Sache eigentlich sehr gut.<br />
Warum nur „eigentlich“? Nun ja, sie lief<br />
sehr Kursstabil, war extrem wendig und<br />
machte null technische Probleme – aber im<br />
direkten Vergleich mit einigen anwesenden<br />
„normalen“ Dulcibella-Modellen hatte sie<br />
keinerlei erkennbaren Geschwindigkeits-<br />
Vorteil. Hatte sich dann der ganze Leichtbau-Aufwand<br />
überhaupt gelohnt?<br />
Ja das hat er – und es ist sogar ein Erfolg,<br />
dass Pearl ebenso schnell läuft wie das Standard-Modell.<br />
Schließlich ist sie ca. sieben<br />
Zentimeter kürzer (10 %) und wo jede Dulcibella<br />
ihre Wasserlinie bei Krängung verlängert,<br />
da kann die Pearl nicht mehr mithalten.<br />
Bekanntermaßen gilt beim Segeln: Länge<br />
läuft. So hatte ich zwar eine für mich befriedigende<br />
Erklärung für die fehlende Top-<br />
Speed, aber natürlich auch den Spott der Mitsegler<br />
– und einmal mehr den Beweis<br />
meiner ganz zu Anfang genannten These:<br />
Das größte Optimierungs-Potenzial findet
Kann Wind sofort in Fahrt umsetzen:<br />
Pearl, die optimierte Dulcibella<br />
sich beim Steuermann am Ufer – hinter der<br />
Fernsteuerung. Trotzdem ziehe ich für<br />
dieses Modell eine sehr positive Bilanz.<br />
Bis zum letzten Hauch<br />
Alle erwarteten Eigenschaften waren erkennbar<br />
und haben sich inzwischen oft bestätigt:<br />
Bei wenig bis sehr wenig Wind bringt<br />
das geringe Gewicht Vorteile. Wenn gegen<br />
Abend der Wind beginnt einzuschlafen, ich<br />
aber den letzten „Hauch“ noch ausnutzen<br />
möchte, dann hat so mancher Zuschauer mit<br />
Blick auf das absolut glatte Wasser schon<br />
gefragt, ob ich überhaupt noch segle.<br />
Bei mäßigem Wind kann die Pearl gut<br />
mithalten und hat im Vergleich zu gleichgroßen<br />
Modellen der RG65-Klasse gezeigt,<br />
dass sie wirklich nicht langsam ist. Bei böigem<br />
Wind springt sie gut an und kann ihn<br />
schnell in Fahrt umsetzen. Das oft zu beobachtende<br />
„Nase unter Wasser stecken“ anderer,<br />
gleich großer Modelle bei zu viel Wind<br />
ist bei der Pearl quasi nicht vorhanden.<br />
Bei starkem Wind von bis zu 5 Windstärken<br />
und leicht darüber kommt sie besonders<br />
bei passendem Wellengang auf Vor-Wind-<br />
Kursen schon ab und zu ins Gleiten/Surfen<br />
– ein beeindruckendes Bild, wenn die Bugwelle<br />
erst in der Schiffsmitte beginnt und<br />
das Boot fast über das Wasser „fliegt“.<br />
Für noch mehr Wind ist die Pearl in ihrem<br />
derzeitigen Zustand nicht geeignet, sie<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />
bräuchte Sturmsegel. Einen Versuch bei<br />
etwa sechs Windstärken mit dem normalen<br />
Rigg zu segeln quittierte das Modell mit heftigster<br />
Krängung und hebelte sich dabei das<br />
Ruder selbst aus dem Wasser.<br />
Da es so starken Wind nie ohne Wellen<br />
gibt, war der Kontakt des Ruders mit dem<br />
Wasser viel zu selten vorhanden und wenn,<br />
dann war es eher ein „Tiefenruder“. Steuern<br />
war fast nicht mehr möglich. Ich musste<br />
nach rund zehn Minuten auf dem Wasser<br />
abbrechen.<br />
Auch die eingesetzte Dichtung war dem<br />
bei diesen Bedingungen auftretenden Wasserdruck<br />
nicht gewachsen: 0,8 Liter hatten<br />
den Weg ins Schiff gefunden und ich war<br />
heilfroh, als das Modell wieder am Ufer war.<br />
Die Pearl bei<br />
Starkwindfahrt – für so<br />
extreme Bedingungen ist das Modell<br />
eigentlich nicht geeignet<br />
Experimentieren macht Spaß<br />
Wenn man von so extremen Verhältnissen<br />
einmal absieht, ist sie eine Perle für jedes<br />
Wetter: Leichtwind, Sturm, Sonne selbst Segeln<br />
in strömendem Regen hat sie über sich<br />
ergehen lassen müssen. Ich habe viel gelernt<br />
beim Bau des Modells. Über Leichtbau und<br />
seine Grenzen, über alternative Methoden<br />
der Farbgebung und Segelherstellung. Und<br />
das Experimentieren mit den Baumethoden<br />
hat ebenso viel Spaß gemacht, wie das Ausprobieren<br />
des Ergebnisses.<br />
Jetzt hoffe ich, dass für Sie einige Anregungen<br />
dabei waren und Sie beim nächsten<br />
Modell bereit sind, etwas Neues auszuprobieren<br />
und es Ihnen geht wie mir, dass Sie<br />
sich nicht von einem Misserfolg entmutigen<br />
lassen, sondern es hartnäckig weiter versuchen,<br />
bis jede Herausforderung gemeistert<br />
ist. Ich gehe immer dann besonders zufrieden<br />
aus dem Bastelkeller heraus, wenn ich<br />
eine besondere Sache zu einem Abschluss<br />
bringen konnte. Nicht immer muss es das<br />
„Mega-Modell“ mit extravagantesten Teilen<br />
sein, das dabei heraus kommt – manchmal<br />
ist es, wie in diesem Fall, auch ein minimalistisch<br />
anmutendes Boot, dessen Besonderheiten<br />
erst auf den zweiten Blick erkennbar<br />
sind.<br />
Apropos Besonderheiten: Bei der Jungfernfahr<br />
war die Pearl noch ein Geisterschiff,<br />
aber inzwischen wurde ein Skelett als<br />
„Segler“ rekrutiert, das in einem Spielwarengeschäft<br />
zu Halloween angeboten wurde.<br />
Also sitzt jetzt zwar ein Skipper an Deck,<br />
aber genau genommen ist sie damit trotz -<br />
dem noch ein „Geister-Schiff“.<br />
n<br />
DER AUTOR<br />
Uwe Kreckel, Jahrgang 1962, gilt als „Vater der<br />
Dulcibella“. Auch die Konstruktionen Isabella,<br />
Maribella und Isis entsprangen seiner Feder.<br />
71
SEGELSCHIFFE<br />
VOLANS<br />
VOLANS VON THUNDER TIGER<br />
Rockt<br />
den See<br />
Auf der Spielwarenmesse 2013 war der Trimaran<br />
der Hingucker für die Modellsegelgemeinde:<br />
die VOLANS von Thunder Tiger. Mit ihren knallroten<br />
schlanken Rümpfen mit Wave-Piercer-Bug<br />
sticht das Modell aus der Masse der RTS-<br />
Segelboote, die auf dem Markt sind, stark heraus.<br />
Wir schauen sie uns genauer an.<br />
TEXT UND FOTOS: Klaus Bartholomä<br />
Es ist lange her, dass ein Großserienhersteller<br />
sich getraut hat, so<br />
eine flotte Rennmaschine auf den<br />
Markt zu bringen. Mutig, denn ein<br />
Mehrrumpf-Boot richtet sich eher<br />
an den fortgeschrittenen Segler, da es ken -<br />
tern kann, dafür belohnt es mit Speed, Speed<br />
und nochmal Speed. Gut so Thunder Tiger!<br />
„Der bunte Karton ist ganz schön<br />
schwer“, denke ich mir. Ist doch nur ein Trimaran<br />
drin, ganz ohne Ballast. Die Span -<br />
nung ist groß beim Öffnen. Und was kommt<br />
zutage? Wieder Kartons! Thunder Tiger wird<br />
doch hier keine Matroschkas verpackt<br />
haben? Nein, den vielen kleinen weißen Kartons<br />
entsteigen edle Komponenten. Jede<br />
72<br />
Menge Tütchen mit Klein- und Spritzgussteilen<br />
in schwarz und rot, ein Karton mit Segeln,<br />
einer mit den beiden Seitenrümpfen<br />
und natür lich der größte mit dem Mittelrumpf.<br />
Der Alu-Profil-Mast liegt zweigeteilt<br />
bei und dann gibt es noch eine Tüte, die die<br />
Aufkleber und je eine Bauanleitung in<br />
Deutsch und Englisch enthält.<br />
Die Rümpfe aus ABS sind schon eine<br />
Schau. Der Mittelrumpf ist zweiteilig tiefgezogen,<br />
sauber verklebt und perfekt zwei -<br />
farbig lackiert. Ein wahrer Augenschmaus,<br />
aber mit 550 g auch recht schwer für seine<br />
Größe. Dafür ist er aber auch stabil. Die Seitenrümpfe<br />
sind einteilig geblasen und ebenfalls<br />
perfekt lackiert. Sie wiegen beide exakt<br />
205 g. Die Beams, das sind die Quer traver -<br />
sen, bestehen aus Spritzguss. Sie sind innen<br />
stark verrippt, aber dennoch bringt jeder<br />
265 g auf die Waage. Ein Leichtgewicht wird<br />
sie also nicht, die VOLANS, aber dafür ist sie<br />
robust. Und das muss ein Mehrrümpfer<br />
auch sein, denn aufgrund der Größe eckt<br />
man damit schon öfter mal irgendwo an.<br />
Und dann ist es von Vorteil, wenn nicht<br />
gleich etwas bricht.<br />
Los geht’s<br />
Genug geguckt und gefreut, jetzt geht es ans<br />
Eingemachte. Die Bauanleitung lässt hinsichtlich<br />
des Rumpfbaus keine Frage offen.<br />
Gut bebildert und mit reichlich Text führt sie
In Fahrt zu bringen ist das Modell leicht,<br />
es zum Kentern zu bringen dagegen nicht<br />
durch die Bauabschnitte. Bau ist vielleicht etwas<br />
übertrieben: Es handelt sich eher um<br />
eine Montage à la Tamiya RC-Car-Baukasten.<br />
Jede Menge Edelstahl-Schrauben wollen<br />
ihren Platz finden und das tun sie auch recht<br />
flott. Geklebt werden nur die beiden Rohre,<br />
die das Schwert und das Ruder aufnehmen,<br />
sowie der Hauptspant und das Gestell für die<br />
RC-Anlage. Der 3-Minuten-Epoxy-Kleber,<br />
den man dafür benötigt, liegt dem Baukasten<br />
bei. Hält man sich akribisch an die Anleitung,<br />
dann kann nichts schief gehen und nach etwa<br />
vier Stunden Arbeit steht die VOLANS auf<br />
dem stabilen Ständer vor einem.<br />
Leider bin ich auch bei der Reling auf dem<br />
Vordeck der Bauanleitung gefolgt. Eifrig<br />
habe ich schon mal die Löcher vorgebohrt,<br />
deren Positionen am Rumpf übrigens alle<br />
schon markiert sind. Beim Auspacken der<br />
Reling habe ich festgestellt, dass sie krumm<br />
ist. Beim Geradebiegen brach sie dann auch<br />
gleich ab. Der Versuch sie dennoch zu montieren<br />
scheiterte, weil sie mir gleich ein zweites<br />
Mal brach und so fiel der Entschluss leicht<br />
sie einfach wegzulassen. Auf dem Kartonbild<br />
segelt die VOLANS auch ohne Reling. Die<br />
Schraubenlöcher habe ich mit Edelstahlschrauben<br />
aus meinem Bestand verschlos -<br />
sen – sieht auch gut aus.<br />
Die Beams werden super solide mit M3-<br />
und M4-Schrauben mit den Klammern, die<br />
die Außenrümpfe halten, verschraubt. Die<br />
Klammern wiederum werden mit jeweils<br />
vier 3-mm-Blechschrauben mit den Rüm -<br />
pfen verbunden. Das gibt festen Halt und<br />
ist, oh Wunder, absolut gerade! Die Teile sind<br />
also exakt gefertigt. Schön! Nach dem Einkleben<br />
des RC-Gestells kann es mit dem Einbau<br />
der RC-Komponenten weiter gehen. Wie<br />
ich es auch drehte, das Gestell wollte nicht<br />
durch die enge Luke in den Rumpf. Kurzerhand<br />
habe ich die störenden Ecken abgesägt<br />
und es fest im Rumpf verklebt.<br />
Jetzt wird die Rudermaschine eingebaut.<br />
Ich habe ein wasserdichtes ACE RC<br />
DS1510MG Digital-Servo mit Metallgetriebe<br />
verwendet. Es hat die Standardgröße und<br />
passt perfekt an seinen Platz. Wichtig bei der<br />
Montage ist, dass die beiden Schubstangen,<br />
die das Ruder anlenken, am Servoarm exakt<br />
denselben Abstand zum Drehpunkt haben,<br />
wie am Hebel, der auf dem Ruderschaft sitzt.<br />
Sonst verklemmt sich das Gestänge beim<br />
Lenken gegenseitig. Die Länge der beiden<br />
Schubstangen ist über die aufgeschraubten<br />
PVC-Gabelköpfe einzustellen. Das ist ein wenig<br />
fummelig. Die Arbeit wird jedoch mit einer<br />
sehr steifen und spielfreien Anlenkung<br />
belohnt. Bei einem Mehrrumpf-Boot ist das<br />
noch wichtiger als bei einem „normalen“ Segelboot,<br />
weil die Geschwindigkeit, die erzielt<br />
wird, deutlich höher ist.<br />
Als Segelwinde verwende ich die WQ2811<br />
von ACE RC mit 11 kg/cm Drehmoment an<br />
6 V. Die Winde ist zu langsam, um mit anderen<br />
Trimaranen um die Wette zu segeln, aber<br />
für das gemütliche Feierabendflitzen ist sie<br />
perfekt und zudem ist sie preisgünstig. Der<br />
absolute Wahnsinn ist der Deckel, der die<br />
Rumpföffnung abdeckt. Er ist mit einem Silikonschlauch<br />
abgedichtet und mit sechs<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014 73
SEGELSCHIFFE<br />
VOLANS<br />
Wo bekommt man sonst noch für 279 Euro<br />
so viel Spaß in den Karton gepackt?<br />
Direkt aus der Packung: kein Kratzer, keine Beule und ein perfektes Finish<br />
Am Heck jedes Schwimmers ist eine Gummistopfen, um<br />
angesammeltes Wasser abfließen lassen zu können<br />
Die Beams werden mit den Schwimmern zu einer stabilen Einheit Doppelte Anlenkung des Ruders für spielfreies und<br />
präzises Steuern<br />
AUF EINEN BLICK<br />
Daten des Renntrimarans<br />
Die Verschraubung der Beams auf den Außenschwimmern ist solide<br />
Länge:<br />
Breite:<br />
Gesamthöhe:<br />
Verdrängung:<br />
RC-Funktionen:<br />
Erforderliches Zubehör:<br />
Geeignet für:<br />
Bezug:<br />
Preis:<br />
998 mm<br />
617 mm<br />
1.490 mm<br />
2.250 g (Testmodell)<br />
Ruder- und Segelverstellung<br />
Servo, Segelwinde und RC-Anlage<br />
Fortgeschrittene<br />
Fachhandel<br />
279 Euro<br />
M4-Schrauben mit Alu-Hutmuttern am<br />
Rumpf befestigt. Sogar die Durchführungen<br />
für die Schrauben sind noch mit Silikonmuffen<br />
abgeschlossen. Selbst ein U-Boot ist nicht<br />
besser abgedichtet, aber ein Trimaran segelt<br />
ja auch recht nass und braucht hier schon etwas<br />
mehr Aufmerksamkeit in der Konstruktion.<br />
Die wurde hier geleistet und das zahlt<br />
sich später mit einem trockenen und betriebssicheren<br />
Segelboot aus.<br />
Wer gern Segelboote baut, der muss natürlich<br />
das Takeln lieben. So ist das eben, ein<br />
74<br />
Natu r gesetz quasi. Und so erfreut auch die<br />
VOLANS ihren Monteur mit dieser Arbeit.<br />
Am Ende wird er mehr Arbeitszeit in die<br />
Take lage gesteckt haben, als in den Rumpfbau.<br />
Aber es lohnt sich, hier sehr sorgfältig<br />
zu arbeiten.<br />
Takelfreuden<br />
Als erstes wird der Baum montiert. Alle Beschläge<br />
passen perfekt und sitzen fest verschraubt<br />
an ihrem Platz. Der Großbaumbeschlag<br />
hakelt ein wenig nach der Montage<br />
des Baumniederhalters, aber mit einem Bastelmesser<br />
ist der kleine Grat schnell entfernt,<br />
der dafür verantwortlich ist. Bei den vielen<br />
Salingen muss man gut aufpassen, dass man<br />
sie an der richtigen Stelle montiert. Schnell<br />
schleicht sich hier ein Fehler ein, der mit<br />
Mehraufwand behoben werden muss. Ein<br />
Tropfen Schraubensicherung auf den Befestigungsschrauben<br />
schadet nicht.<br />
Jetzt wird schon das Großsegel mit einem<br />
PVC-Stab in die Keep eingeführt, nachdem<br />
es mit den selbstklebenden Segellatten
Das Gestell für die RC-Anlage ist stabil, leicht und kompakt<br />
Am Mittelrumpf sind stabile Halterungen für sie<br />
Beams angebracht, …<br />
… auf denen selbige mit M4-Imbus schrauben<br />
befestigt werden<br />
versehen wurde. Es läuft leicht in der Keep<br />
und kann sich frei darin bewegen. So soll es<br />
sein. Wer des englischen mächtig ist, der<br />
macht ab hier besser mit der Original-Anleitung<br />
weiter, denn die deutsche Übersetzung<br />
ist zwar gut geschrieben, sie verwendet aber<br />
häufig falsche Fachbegriffe, was mich zumindest<br />
teilweise verwirrt hat. Auch die bewegliche<br />
Segelspreize für das Fat-Head-Topp<br />
des Großsegels muss ein wenig mit dem<br />
Cutter gängig gemacht werden.<br />
Die Wanten sind eine eigene Herausforderung.<br />
Härtet man jedoch die Spitze des<br />
hochwertigen schwarzen Takelgarns mit ein<br />
wenig Sekundenkle ber, lässt sich das Garn<br />
prima durch die Bohrungen in den Salingen<br />
fädeln. An dieser Stelle hat sich ein kleiner<br />
konstruktionsbedingter Fehler eingeschlichen.<br />
Die beiden kreuzverspannten Wanten,<br />
die auf den Beams befestigt werden, sollen<br />
nach Anleitung am äußeren Ende der zweiten,<br />
kür zeren Saling enden. Damit ist der<br />
Bruch dieser Saling bei der ersten Starkwind-<br />
Fahrt vorprogrammiert, denn schon beim<br />
Auftakeln biegt sich selbige bedenklich<br />
durch. Ich habe die Wanten verlängert und<br />
am Anschlagpunkt der Fock verknotet. Da<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />
kann man einen Bomben-Zug auf die<br />
Wanten bringen und die Takelage hält, ohne<br />
dass sich etwas verbiegt.<br />
Nun kann man das Vorsegel am Fock-<br />
Baum anschlagen. Auch hier werden die Segellatten<br />
aufgeklebt. Statt das Vorstag separat<br />
am Bug zu befestigen, habe ich es durch die<br />
Tasche im Vorliek des Segels gezogen. So<br />
kann mehr Spannung auf das Vorliek aufgebracht<br />
werden, wodurch das Segel besser<br />
steht. Zudem habe ich dem Segel eine Dirk<br />
verpasst, damit man die Baumnock nach<br />
oben ziehen und damit das Segel bauchiger<br />
trimmen und unterschiedlichen Windverhältnissen<br />
anpassen kann.<br />
Wuling gelöst<br />
Ein großer Moment ist immer das Stellen<br />
des Mastes. Mit den genannten Änderungen<br />
geht das völlig problemlos, dauert aber ein<br />
wenig, bis all die Wirbelschlösser mit ihren<br />
Beschlägen am Rumpf verbunden sind.<br />
Das Heck<br />
taucht tief ins<br />
Wasser. Aber<br />
das ist gewollt!<br />
Nach dem Einfädeln der Schoten werden<br />
diese auf die Windentrommel aufgewickelt.<br />
Folgt man Schritt für Schritt der Bauanleitung,<br />
kann nichts schiefgehen. Dann wird<br />
die Windenabdeckung montiert, die verhindern<br />
soll, dass sich die Schot verheddert,<br />
wenn beim Fieren kein Zug drauf ist. Ob das<br />
funktioniert? Tut es nicht. Schon beim ersten<br />
Fieren haben sich Groß- und Fock-Schot so<br />
verheddert, dass sie nicht mehr von Hand<br />
von der Trommel gezogen werden konnten.<br />
Guter Rat ist nun teuer.<br />
Aber das Modell richtet sich ja nicht an<br />
den Anfänger, sondern an den fortgeschrittenen<br />
Segler. Und der hat bestimmt zwei Blöcke<br />
und etwas Hutgummi in der Bastelkiste.<br />
Segler haben solche Dinge immer in ihrer<br />
Bastelkiste, jawohl!<br />
Thunder Tiger empfiehlt einen vier zel -<br />
ligen NiMH-Akku mit 3.600 mAh zu verwenden.<br />
Das schien mir reichlich dimensioniert,<br />
weshalb ich vier Eneloop-Zellen mit<br />
75
SEGELSCHIFFE<br />
VOLANS<br />
Racing-Trimaran: Diese Bezeichnung erhielt die VOLANS zurecht<br />
2.000 mAh aus meinem Bestand verwende<br />
– die reichen für einige Stunden Segelvergnügen.<br />
Der MULTIPLEX RX5-light Empfänger<br />
ist mit Klettband unter das Kajütdach<br />
geklebt. Da kommt höchstens Wasser dran,<br />
wenn der Trimaran kopfsteht. Die Antenne<br />
ist mit Tesa-Film am Dach befestigt. So ausgestattet<br />
ist die Reichweite größer als die<br />
Sichtweite des Piloten und das Gewicht pendelt<br />
sich bei 2.250 g ein. Ganze 50 g mehr,<br />
als Thunder Tiger angibt.<br />
Kaum war das Luk geschlossen befand<br />
sich die VOLANS schon im Kofferraum meines<br />
Autos. Aufgetakelt wohlgemerkt! Das hat<br />
sie den meisten Ihrer Ahnen der anderen<br />
Hersteller voraus, die mussten zum Trans -<br />
port abgetakelt werden. Man erinnere sich<br />
nur an robbes TOPCAT. Der passte nicht mal<br />
abgetakelt in einen Mittelklasse-Pkw! Aber<br />
die VOLANS schon und dabei hat sich Thunder<br />
Tiger wirklich etwas gedacht, denn so benutzt<br />
man das Modell auch und es verstaubt<br />
nicht in der Ecke, weil es zu komp li ziert zum<br />
Transportieren ist. Allerdings eckt man in<br />
der Wohnung aufgrund der ungewohnten<br />
Breite schon mal an. Aber das stecken so -<br />
wohl die robuste Konstruktion als auch der<br />
Lack locker weg.<br />
Ich habe den Ruderausschlag nicht auf<br />
die empfohlenen 30° reduziert, sondern bei<br />
45° belassen und stattdessen 30% Expo aufs<br />
Ruder gegeben. Sicherheitshalber durfte<br />
mein Bassboat (SCHIFFSMODELL 01/2013)<br />
mit an den Baggersee, um notfalls den gekenterten<br />
Trimaran ans Ufer schieben zu<br />
können. 10° Luft- und Wassertemperatur und<br />
3 Bft Wind laden nicht zum Baden ein und<br />
veranlassten mich zu dieser Sicherheitsmaßnahme.<br />
Übrigens spart Thunder Tiger nicht<br />
mit Segel- und Trimmhinweisen in der<br />
Anleitung. Und natürlich ist auch die Empfehlung<br />
dabei nur mit auflandigem Wind zu<br />
segeln. Eine Modellseglerweisheit, aber an<br />
dieser Stelle völlig angebracht!<br />
Nach dem obligatorischen Foto mit dem<br />
Sender für den Größenvergleich geht es jetzt<br />
Original: Die Schoten sollen einfach auf die Trommel gewickelt werden …<br />
… dann kommt die Abdeckung drauf, damit sich nichts verheddern kann …<br />
… und beim ersten Abwickeln gibt es eine Wuling innen drin –<br />
so geht es nicht<br />
76
ab ins Wasser. Sofort fällt auf, dass die VO-<br />
LANS sehr hecklastig ist. Dass das bei einem<br />
Mehrrumpf-Boot vorteilhaft ist, hatte ich vor<br />
25 Jahren schon mit meiner selbst entworfenen<br />
RAFALE erkannt. Damit unterschneidet<br />
der Bug des Leeschwimmers nicht so leicht.<br />
Man nennt dieses Unterschneiden in der<br />
Fachwelt „Bohrer“, es endet in der Regel mit<br />
einer spektakulären Kenterung.<br />
Stillgestanden<br />
Ein leichter Schubs, ein Kribbeln im Bauch<br />
und schon ist die VOLANS in ihrem Ele -<br />
ment. Leicht abfallen, der Wind greift das<br />
erste Mal in die Segel und ab geht die Post.<br />
„Uuuuhh!“ – und wie die Post abgeht! Die<br />
Fotografin schimpft schon, dass das Modell<br />
zu weit weg ist. Also Wende, hart Ruder legen<br />
und Rumms: Die VOLANS steht! Ja, die 30°<br />
Ruderausschlag wären doch besser, ich gebe<br />
es ja zu. Also wird ein wenig rückwärts gesegelt,<br />
bis der Bug durch den Wind ist und mit<br />
halbem Wind auf die Fotografin zu gesegelt.<br />
Das gibt tolle Bilder. Mit den Wellen der Wasserskianlage<br />
des Sees im Rücken kommt die<br />
kleine VOLANS sofort ins Surfen und das<br />
bei nur 3 Bft! Jetzt gilt es, wieder anzuluven,<br />
diesmal mit etwas weniger Ruderausschlag<br />
wenden und kein Rumms mehr verur -<br />
sachen. Man muss also mit Schwung und<br />
nicht zu eng wenden. Genauso wie mit meinem<br />
Kat vor 25 Jahren. Warum sollte es auch<br />
einen Unterschied geben, das gehört eben<br />
zu einem Mehrrumpfboot, es transportiert<br />
nun mal kein Blei, das für die nötige Massenträgheit<br />
sorgt. Dafür springt es mit jeder<br />
Bö sofort an. Auch der kleinste Windstoß<br />
reißt die VOLANS ruckartig nach vorne.<br />
Auch wenn man die Segel noch so flach<br />
trimmt – und das gelingt bei der VOLANS<br />
fast vorbildlich – kann man mit so einem<br />
Trimaran nicht so viel Höhe laufen wie mit<br />
einer Kielyacht. Aber Spaß haben, das kann<br />
man mit ihm. Das Boot ist super agil, liegt<br />
perfekt auf dem Ruder. Mit dem Expo lässt<br />
es sich sehr präzise steuern und vor allem<br />
auf Halbwind-Kursen geht es wie das Tier<br />
mit dem Ringelschwanz! Aber auch bei<br />
Raumschot-Kursen und vor dem Wind steckt<br />
die VOLANS die Nase nicht ins Wasser und<br />
wenn doch, dann erledigt der Wave-Piercer-<br />
Bug seine Arbeit perfekt! Kein Bohrer, kein<br />
abruptes Abbremsen. Der Bug taucht unter,<br />
taucht wieder auf und das alles ohne wesentlichen<br />
Fahrtverlust. Das schafft Vertrauen.<br />
Ein Moment ließ mir dann doch das Blut<br />
in den Adern stocken. Ich hatte mir einen<br />
recht böigen Tag für die Jungfernfahrt<br />
ausgesucht und so geschah es, dass die VO-<br />
LANS in ein Windloch fuhr, stehen blieb und<br />
MODELLBAU-PRAXIS<br />
Wuling verhindern<br />
Ich habe beide Schote von der Trommel<br />
befreit und eine neue Schot daran befestigt,<br />
die über die hintere Durchführung an Deck<br />
geführt wird. Sie läuft jetzt an der Steuerbord-Seite<br />
bis zum Bug und wird dort an<br />
einem Block wieder nach hinten umgelenkt.<br />
Hier wird sie mit einem Wirbellager von<br />
einem Schlüsselanhänger verbunden, an<br />
dessen anderem Ende der Hutgummi befestigt<br />
ist. Dieser wird nun auf der Backbord-<br />
Seite ans Heck geführt, dort mit dem zweiten<br />
Block umgelenkt und an der<br />
Backbord-Winsch auf dem Vordeck belegt.<br />
Auf diese Weise wird die Schot immer durch<br />
den Gummi gespannt und kann auf der<br />
Trommel keine Wuling mehr erzeugen. Am<br />
Wirbellager werden nun die eigentlichen<br />
Schoten eingehängt und zu den Segeln<br />
geführt. Dafür sind Holepunkte nötig, die ich<br />
aus 1,5-mm-Stahldraht gebogen und mit<br />
dem Deck verschraubt habe. Über die beiden<br />
Winschen habe ich etwas Hutgummi<br />
gespannt, damit sich die Fockschot nicht<br />
darin verfangen kann. So funktioniert die<br />
Segelsteuerung perfekt. Dieser Umbau ist<br />
relativ einfach durchzuführen. Schade, dass<br />
Thunder Tiger sich hier einen Patzer bei dem<br />
ansonsten perfekten Modell erlaubt hat.<br />
Die Hauptschot kommt an Deck und wird nach vorne geführt. Die<br />
Großschot wird durch einen Traveller zum Großsegel geführt. An der<br />
Backbord-Seite: die Umlenkrolle für den Hutgummi<br />
Die Hauptschot wird auf Steuerbord bis zum Bug geführt und dort<br />
umgelenkt, der schwarze Hutgummi hält sie immer straff. Die<br />
Schoten der Segel sind am Wirbellager eingehängt<br />
Der RC-Einbau: hier schon mit der neuen Schotführung mit nur einer<br />
Haupt schot. Die Abdeckung der Winde ist nicht mehr nötig<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />
Der Empfänger sitzt unter dem Dach, der Schalter ist im Cockpit<br />
positioniert. Die Abdichtung lässt keinen Tropfen durch<br />
77
SEGELSCHIFFE<br />
VOLANS<br />
Gummistiefel sind obligatorisch zum Slippen, sofern kein Steg zur Verfügung steht<br />
kurz darauf von einer ordentlichen Bö erwischt<br />
wurde. Der Leeschwimmer tauchte<br />
völlig weg, ich sah schon mein Bassboat in<br />
Aktion und die Sekunde drauf schoss die<br />
VOLANS los als sei ein Schwarm Haie hinter<br />
ihr her. Der Leeschwimmer tauchte mit<br />
Gischt wieder auf und die VOLANS flog übers<br />
Wasser als sei nix gewesen. „Puuuhhh!“ Die<br />
Kentergefahr scheint also doch nicht so groß<br />
zu sein wie vermutet.<br />
Irgendwann ist auch der schönste Moment<br />
mal vorbei. Anlanden mit Raumschots,<br />
kurz vor den Gummistiefeln in den Wind<br />
schießen und schon dümpelt der Tri brav vor<br />
mir im Wasser, so als ob wir schon Jahr -<br />
zehnte Freunde wären. Dabei sind wir das<br />
doch gerade erst geworden! Das Abwassern<br />
ist mit so einem kleinen Modell kein Pro -<br />
blem. Ausschalten, Wasser ablaufen lassen<br />
– naja, zumindest habe ich den Gummistöpsel<br />
am Heck gezogen und festgestellt, dass<br />
nichts rauskam – ab in den Kofferraum und<br />
fertig zur Abfahrt. So stelle ich mir Sonntagnachmittagssegeln<br />
vor.<br />
Aufs Ganze<br />
Aber was ist jetzt mit der Frage des Kenterns?<br />
Um dieser Frage auf den Grund zu gehen,<br />
habe ich die VOLANS erst mal mit horizontalem<br />
Mast in den See gesetzt. Dabei fällt<br />
auf, dass sie, wenn die Horizontale leicht<br />
überschritten ist, durchkentert. Aber kommt<br />
es im Betrieb überhaupt so weit? Nun ja, bis<br />
78<br />
3 Bft sicher nicht. Da muss man sich schon<br />
sehr anstrengen überhaupt den Leeschwimmer<br />
unter Wasser zu bekommen. Ich beschloss<br />
also, aufs Ganze zu gehen. In einem<br />
aufkommenden Gewittersturm frischte es<br />
zunächst auf 4 Bft auf. Der Trimaran fängt<br />
dann an, noch mehr Spaß zu machen. Er<br />
schießt nur noch so übers Wasser. Um ihn<br />
zum Kentern zu bringen, bin ich abgefallen,<br />
habe die Segel geöffnet, um ihn zu stoppen<br />
und dann mit halbem Wind die Segel dicht<br />
geknallt. Dabei wurde der Leeschwimmer so<br />
weit unter Wasser gedrückt, dass der Mast<br />
fast in der Horizontalen lag.<br />
Noch in diesem Zustand hätte das Modell<br />
durch Öffnen der Segel aufgerichtet werden<br />
können! Aber wir testen hier ja, also schauen<br />
Fazit<br />
Aufgrund der fehlenden Trimm-Möglichkeiten<br />
ist die VOLANS sicherlich nicht zum<br />
Regattasegeln geeignet. Jedenfalls nicht,<br />
ohne sie nachzurüsten, was ganz leicht<br />
möglich ist. Aber zum Spaßhaben ist sie<br />
perfekt. Sie geht auf allen Kursen richtig<br />
gut. Lässt sich sehr präzise steuern und<br />
sieht dabei super aus. Die Fehler in der<br />
Bauanleitung und Konstruktion sind schnell<br />
vergessen. Auch mit den Änderungen ist<br />
der kleine Trimaran an einem gemütlichen<br />
Bauwochenende fertig gestellt. Und wenn<br />
man sich beeilt und am Freitagnachmittag<br />
mit dem Bau beginnt, dann kann man<br />
schon am Samstagnachmittag segeln.<br />
VOLANS, der 1-m-Racing-Trimaran, ja das<br />
ist sie, da hat Thunder Tiger schon Recht.<br />
Wo bekommt man sonst noch für 279 Euro<br />
so viel Spaß in den Karton gepackt?<br />
wir mal was passiert, und lassen die Segel<br />
dicht. Das Boot neigt sich jetzt noch mehr<br />
zur Seite, bis der Masttopp unter Wasser ist.<br />
Dann dreht er sich aufs Heck und kentert<br />
über die Mastspitze durch. Jetzt ist man froh,<br />
wenn man mit auflandigem Wind gestartet<br />
ist, denn so treibt das Boot zurück zur Startstelle<br />
und bleibt irgendwann mit der Mastspitze<br />
im Grund stecken. Bei meinem See<br />
genügte ein zwei Meter langer Ast, um die<br />
VOLANS ans Ufer zu bekommen. Dort fand<br />
ich ordentlich Wasser im Rumpf. Es ist wohl<br />
über die Bälge der Ruder anlen kung ein -<br />
gedrun gen. Ich habe sie mit Silikonkleber<br />
einge klebt und jetzt ist alles dicht.<br />
Fazit des Kenterversuchs: Nun ja, man<br />
muss sich schon ganz schön anstrengen, um<br />
die VOLANS zu kentern. Sie zieht alle Register<br />
der Segelbootkommunikation, um<br />
dem Kapitän klar zu machen, wenn sie sich<br />
nicht mehr so wohl fühlt. Man hat also jede<br />
Menge Zeit, über Anluven oder Fieren zu<br />
reagieren. Demzufolge würde ich die Kenterneigung<br />
der VOLANS als unkritisch beurteilen.<br />
Dennoch ist der Anfänger damit<br />
überfordert und sollte erst mal mit einem<br />
Kielboot üben. Dem fortgeschrittenen Segler<br />
gibt die VOLANS alles was er will. Speed,<br />
Speed und nochmals Speed. Und wenn man<br />
eine noch schnellere Winde einbaut, dann<br />
ist es noch lustiger, auch bei stärkerem Wind<br />
– oder gerade dann! n<br />
DER AUTOR<br />
Klaus Bartholomä ist Konstrukteur des<br />
bekann ten Bassboats und regelmäßiger<br />
Verfasser von Testberichten.
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Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem<br />
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SPECIALS<br />
DGzRS-Werbetage auf Norderney<br />
DGZRS-WERBETAGE AUF NORDERNEY<br />
Gefahr ist Routine<br />
Auf der Nordseeinsel Norderney sind sie eine Attraktion: die Werbetage der DGzRS. An<br />
mehreren Terminen im Jahr finden sie statt, um dem Publikum die Arbeit der Seenotretter<br />
näher zu bringen. Eindrucksvoll wird diese dort vornehmlich Touristen demonstriert.<br />
TEXT UND FOTOS: Andreas Bogert<br />
Die Rettungsstation Norderney der<br />
Deutschen Gesellschaft zur Rettung<br />
Schiffbrüchiger gehört zu den<br />
ältesten Stationen der Gesellschaft. Das<br />
Gründungsjahr ist mit 1862 datiert.<br />
Seit 1997 sichert der Seenotkreuzer BERN-<br />
HARD GRUBEN das Seegebiet um die ostfriesische<br />
Insel ab. Nur selten bekommen<br />
die Gäste den Seenotkreuzer in Aktion zu<br />
sehen, oft genug sind die Einsätze weit draußen<br />
auf See oder nachts. Dafür haben die Inselgäste<br />
die Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit<br />
der BERNAHRD GRUBEN und ihres<br />
Tochterbootes JOHANN FIDI an den Werbe -<br />
tagen der DGzRS zu sehen. An vier Ter -<br />
minen im Sommer um jeweils 11.00 Uhr am<br />
Weststrand und an zwei Tagen zum Jahreswechsel<br />
werden diese Werbetage durchgeführt.<br />
Darüber hinaus können die Gäste die<br />
Ausstellung zur Geschichte der Station Norderney<br />
im Rettungsschuppen sowie das alte,<br />
völlig intakte Ruderrettungsboot FÜRST<br />
BISMARCK von 10 bis 13 Uhr besichtigen.<br />
Die Vorführungen werden durch einen<br />
kompetenten Moderator begleitet. Zu Be -<br />
ginn läuft der Seenotkreuzer mit hoher Fahrt<br />
in das Buhnenfeld und begrüßt die Zuschauer<br />
mit einem Typhon-Signal. Danach<br />
demonstriert das ausgesetzte Tochterboot<br />
JOHANN FIDI seine Wendigkeit im Flachwasserbereich.<br />
Anschließend dreht der Seenotkreuzer<br />
ab und entfernt sich vom Strand,<br />
um umgehend wieder mit Vollgas Richtung<br />
Küste zu fahren. Dabei kommt ihm das<br />
Tochterboot entgegen und durchfährt die<br />
gewaltige Heckwelle des Kreuzers. Die JO-<br />
HANN FIDI springt über die Hecksee und<br />
taucht dann ins Wasser ein. Nachdem die<br />
80
Das Tochterboot<br />
JOHANN FIDI steuert<br />
die Hecksee an …<br />
… um sie mit einem gewaltigen<br />
Satz zu durchqueren<br />
Abgespritzt:<br />
Einsatz der<br />
Feuerlöschanlage<br />
Sehr eindrucksvoll sind die Manöver des Tochterbootes<br />
Im Winter sind die<br />
Vorführungen sehr<br />
kalt, aber auch<br />
sehr beeindruckend<br />
beiden Rettungsboote diese Vorstellung wiederholt<br />
haben, beginnt das Schleppmanöver.<br />
Die Rettungsmänner auf der BERNHARD<br />
GRUBEN übergeben eine Schleppleine zum<br />
Tochterboot und der kleine Kraftzwerg<br />
schleppt das Mutterschiff – sogar gegen die<br />
Strömung – mit ein paar Knoten Fahrt. Bei<br />
entsprechender Witterung springen einige<br />
Rettungsmänner und -frauen im Überlebensanzug<br />
vom Vorschiff des Seenot kreu -<br />
zers und stellen im Wasser treibende Schiffbrüchige<br />
dar. Rauchtöpfe und Leuchtfeuer<br />
unterstreichen die Not der im Wasser Treibenden.<br />
Die JOHANN FIDI manövriert mit<br />
viel Geschick an die Hilfsbedürftigen heran<br />
und mit festem Griff der Rettungsmänner<br />
werden die Schiffbrüchigen durch die Bergungspforte<br />
an Bord des Tochterbootes geholt.<br />
Alles läuft ruhig und routiniert ab.<br />
Nach dieser Aktion nimmt die BERN-<br />
HARD GRUBEN den Löschmonitor in Betrieb<br />
und demonstriert ihre Feuerlöschleis-<br />
<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />
tung. Am Ende der Vorstellung fahren beide<br />
Fahr zeuge wieder ganz nah an den Strand<br />
heran und verabschieden sich von den zahlreichen<br />
Zuschauern. Im Anschluss geht es<br />
zurück zur Station. Während des gesamten<br />
Werbe tages kann man das außergewöhn -<br />
liche Engagement und den Enthusiasmus<br />
aller Beteiligten, an Land und auf dem Was -<br />
ser, spüren.<br />
Sehr sehenswert sind die Werbetage zum<br />
Jahreswechsel. Hierbei geben die Rettungsmänner<br />
pro Tag zwei Vorführungen. Diese<br />
sind bei vereistem Watt oder kalten Temperaturen<br />
besonders interessant. Die genauen<br />
Termine gibt es auf der DGzRS-Homepage<br />
unter www.seenotretter.de. Im Sommer 2014<br />
finden noch Vorstellungen am 17. August<br />
und am 7. September statt.<br />
n<br />
DER AUTOR<br />
Andreas Borgert, Jahrgang 1969, fotografiert<br />
seit Mitte der 80er-Jahre DGzRS-Einheiten.<br />
In tadellosem Zustand: Ruderrettungsboot<br />
FÜRST BISMARCK von 1893<br />
VORGESTELLT<br />
Ruderrettungsboot<br />
Das 1893 gebaute Boot wurde im selben Jahr<br />
auf der Weststation der Nordseeinsel Norderney<br />
stationiert, wo es das hölzerne Rettungsboot<br />
BARMEN ablöste. Das neun Meter lange<br />
Boot weist eine Breite von 2,5 Metern auf<br />
und war für eine Besatzungsstärke von elf<br />
Personen ausgerichtet. Diese entwickelten<br />
beim Rudern eine Antriebsleistung zwischen<br />
1 und 1,5 PS. Das aus Stahlblech hergestellte<br />
Boot war infolge eingebauter Luftkästen<br />
nahezu unsinkbar.<br />
Quelle: Wikipedia<br />
81
VORSCHAU auf Heft 9/2014<br />
Das<br />
neue Heft<br />
erscheint am<br />
13.<br />
AUGUST<br />
Impressum<br />
8/2014 | August | 36. Jahrgang<br />
Internet: www.schiffsmodell-magazin.de<br />
Redaktionsanschrift:<br />
<strong>SchiffsModell</strong><br />
Infanteriestraße 11a, 80797 München<br />
Tel. +49 (0) 89 / 13 06 99 720<br />
Fax +49 (0) 89 / 13 06 99 700<br />
E-Mail: redaktion@schiffsmodell-magazin.de<br />
Verantwortl. Redakteur: Sebastian Greis<br />
Chefredakteur: Michael Krische<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />
Klaus Bartholomä, Ingrid Blüm, Andreas Borgert,<br />
Christian Bruns, Jürgen Eichardt, Susana M.<br />
Estrada, Andreas Gobrecht, Dietmar<br />
Hasenpusch, Soenke Janssen, Dieter Jaufmann,<br />
Uwe Kreckel, Thorsten Meyer, Harald Schmidt,<br />
Andreas Schneider, Peter Seidel, Jürgen Siegel<br />
Layout: Ralf Puschmann (Ltg.), Sebastian Dreifke,<br />
Karin Vierheller<br />
Aktuell!<br />
WSP 3 – mit Blaulicht über den Teich<br />
600 Kilometer war Ralf Gralke zur Taufe des Typ-Modells gefahren. Auf dem Rückweg<br />
hatte er einen der ersten Bausätze des WSP 3 im Gepäck. Wir berichten in der kommenden<br />
Ausgabe vom Bau und der Ausrüstung mit Details des Wasserschutzpolizeiboot-Modells.<br />
Neuer Glanz<br />
für einen Oldie<br />
Die „Marauder“ ist eine Sportyacht<br />
aus dem robbe-Programm der 80er-<br />
Jahre. Unser Modell war zumindest<br />
optisch etwas ramponiert, als ein<br />
Modellbauer es auf einem Herbstmarkt<br />
entdeckte, und beschloss,<br />
es aus seinem „Dornröschenschlaf“<br />
zu reißen. Wir zeigen, was mit der<br />
Yacht passierte.<br />
82<br />
Landung am Modellteich<br />
Der MZ-24 HoTT Sender von Graupner ist eigentlich für<br />
den Einsatz in einem Modellflugzeug konzipiert. Da der<br />
Sender aber bereits im Lieferzustand mit vielen Schaltern<br />
und Gebern ausgestattet ist, ist Anlage auch für den<br />
Einsatz im Schiffsmodell interessant. Was man dort<br />
alles mit der MZ-24 anfangen kann, erfahren Sie in der<br />
nächsten Ausgabe von SCHIFFSMODELL.<br />
Verpassen Sie kein Heft mehr! Sichern Sie<br />
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Lieber Leser,<br />
Sie haben Freunde, die sich ebenso für Schiffsmodelle mit<br />
all Ihren Facetten begeistern wie Sie? Dann empfehlen Sie<br />
uns doch weiter! Ich freue mich über jeden neuen Leser.<br />
Ihr Sebastian Greis, Verantwortlicher Redakteur<br />
Abo-Hotline, Kundenservice,<br />
GeraMond-Programm<br />
Tel. (0180) 5 32 16 17*<br />
Fax (0180) 5 32 16 20*<br />
E-Mail: leserservice@schiffsmodell-magazin.de<br />
(*14 Cent pro Minute)<br />
Gesamtanzeigenleitung:<br />
Rudolf Gruber, Tel. +49 (0) 89 / 130 69 95 27,<br />
rudolf.gruber@verlagshaus.de<br />
Anzeigenleitung <strong>SchiffsModell</strong>:<br />
Uwe Stockburger, Tel. +49 (0) 89 / 130 69 95 21,<br />
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Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 21 vom 1.1.2014<br />
www.verlagshaus-media.de<br />
Litho: Ludwig Media, Zell am See (A)<br />
Druck: Severotisk, Usti nad Labem (CZ)<br />
Verlag:<br />
GeraMond Verlag GmbH<br />
Infanteriestraße 11a, 80797 München<br />
Geschäftsführung: Clemens Hahn<br />
Herstellungsleitung: Sandra Kho<br />
Leitung Marketing und Sales Zeitschriften:<br />
Andreas Thorey<br />
Vertriebsleitung: Dr. Regine Hahn<br />
Vertrieb/Auslieferung Handel:<br />
MZV, Unterschleißheim<br />
Im selben Verlag erscheinen außerdem:<br />
CLAUSEWITZ<br />
AUTO CLASSIC<br />
TRAKTOR CLASSIC<br />
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sFr. (CH) 11,80 (bei Einzelversand zzgl. Versandkosten);<br />
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Mehrwert steuer, im Ausland zzgl. Versandkosten)<br />
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kationsnummer DE63ZZZ00000314764 des GeraNova<br />
Bruckmann Verlagshauses eingezogen. Der Einzug erfolgt<br />
je weils zum Erscheinungstermin der Ausgabe, der mit der<br />
Vorausgabe ankündigt wird. Den aktuellen Abopreis findet<br />
der Abonnent immer hier im Impressum. Die Mandats -<br />
referenznummer ist die auf dem Adressetikett eingedruckte<br />
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ISSN 0722-7108<br />
Erscheinen und Bezug:<br />
<strong>SchiffsModell</strong> erscheint monatlich. Sie erhalten Schiffs -<br />
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© 2014 by GeraMond Verlag München. Die Zeitschrift und<br />
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