17.07.2014 Aufrufe

SchiffsModell Brandneue "Nimrod" (Vorschau)

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Revolutionäre Technik: Realistisch Steuern wie noch nie<br />

08 August 2014 5,90 EUR A: 6,70 Euro . CH: 11,80 sFr . BeNeLux: 6,90 Euro . I: 7,90 Euro<br />

DIE ZEITSCHRIFT FÜR DEN SCHIFFSMODELLBAU<br />

Die neue<br />

„Diva“<br />

So gelingt der Bau<br />

garantiert!<br />

08<br />

4 194065 705904<br />

<strong>Brandneue</strong> „Nimrod“<br />

Exklusiv gebaut und schon gefahren<br />

<strong>SchiffsModell</strong><br />

PRAXIS<br />

TEST<br />

Übertrifft<br />

alle Erwartungen!<br />

Trimaran<br />

„Volans“<br />

von Thunder Tiger<br />

Duell mit der<br />

Strömung<br />

Blechstreifen herstellen<br />

Exakte Ergebnisse ganz einfach!<br />

Heizen auf der Elbe<br />

Powerboat-Treffen in Dessau<br />

WERKSTATT<br />

PRAXIS<br />

Zweite Karriere<br />

Vom Krabbenkutter<br />

zum Ausflugsboot<br />

Graupners „Tön“ umgebaut


Modellbau 2014<br />

Pirat<br />

Scalemodell<br />

der berühmten Segeljolle<br />

Maßstab: 1:10<br />

Länge: 555 mm<br />

Bestell-Nr. 21202<br />

Neuheiten vom Besten!<br />

Flugobjekt von<br />

Leonardo Da Vinci<br />

bewegliches Lasermodell<br />

Bestell-Nr. 25913<br />

weitere Konstruktionen von<br />

da Vinci erhältlich<br />

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Polizeiboot WSP 47<br />

vorbildähnliches Polizeiboot<br />

mit vielen Funktionsmöglichkeiten,<br />

für Anfänger geeignet<br />

Maßstab: 1:20, Länge: 600 mm<br />

Bestell-Nr. 20360<br />

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“Highlights 2014”<br />

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schneller Race-Katamaran aus GFK mit Brushless-Außenborder<br />

Gesamtlänge: 770 mm<br />

Bestell-Nr. 26310<br />

krick<br />

Modellbau vom Besten<br />

Klaus Krick Modelltechnik<br />

Postfach 1138 · 75434 Knittlingen


EDITORIALAus Liebe<br />

zum Detail<br />

Sebastian Greis<br />

Verantwortlicher Redakteur<br />

SCHIFFSMODELL-Test extrem!<br />

Liebe Leser,<br />

Trimaranen sagt man einen Hang zum Kentern nach. Beim Test der<br />

VOLANS von Thunder Tiger stellte unser Autor Klaus Bartholomä fest,<br />

dass das nicht zwangsläufig der Fall sein muss. Egal, welch extreme<br />

Bedingungen er dem Modell im SCHIFFSMODELL-Test zumutete, es<br />

wollte und wollte einfach nicht kentern. Im Gegenteil: Der Racing-Trimaran<br />

nahm immer weiter Fahrt auf und schien selbst heftigsten Wind<br />

in den Segeln zu genießen. Zu einem echten Praxistest gehört jedoch<br />

dazu, herauszufinden, wie sich das Boot in Extremsituationen verhält.<br />

Also wurde es kurzerhand zwangsgekentert. Was dann passierte,<br />

erfahren Sie in unserem Härtetest ab Seite 72.<br />

Dass ein Untergang nicht das Ende eines Modell-Lebens sein muss,<br />

zeigt Soenke Janssen in seinem Bericht über das Rettungsboot<br />

NEUHARLINGERSIEL. Die Havarie nutzte er dazu, seinen Nachbau<br />

noch detailgetreuer zu gestalten. Ich hoffe, dieser Beitrag macht all<br />

denjenigen Mut, die schon mal ein Boot bergen mussten.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allzeit eine Handbreit Wasser<br />

unter dem Kiel und Schiff Ahoi!<br />

Ihr<br />

Sebastian Greis<br />

GeraMond Verlag GmbH, Infanteriestraße 11a, 80797 München<br />

Jeden Monat<br />

neu am Kiosk!<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />

Packende Duelle<br />

lieferten sich<br />

die Segelboot-<br />

Kapitäne bei<br />

der Deutschen<br />

Meisterschaft in<br />

der Ein-Meter-<br />

Klasse in Leipzig<br />

(Foto: Ingrid Blüm)


Selbst gebaut.<br />

NEU!<br />

GeraMond Verlag GmbH, Infanteriestraße 11a, 80797 München<br />

Seit Drehmaschinen für den<br />

Modellbaubereich erschwinglich<br />

geworden sind, findet man sie in<br />

vielen Hobbywerkstätten.<br />

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ISBN 978-3-95613-294-0<br />

Fachmännische Begriffserläuterungen<br />

und ausführliche Infos<br />

zur Bearbeitungsreihenfolge<br />

machen dieses Buch zu einem<br />

absoluten Muss für alle Modellbauer.<br />

196 Seiten · ca. 130 Abb.<br />

16,9 x 24 cm<br />

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ISBN 978-3-86245-338-2<br />

Die 15. Auflage des Standardwerks geht nicht nur ausführlich auf<br />

Lithium-Akkus ein, es gibt auch nützliche Tipps für die notwendige<br />

Ladeüberwachung und zeigt die Einsatzfelder der verschiedenen<br />

Akkutypen. Auch »Akkuklassiker« auf Basis von Blei, Nickel-Cadmium<br />

sowie Neuentwicklungen von Nickel-Metallhydrid-Zellen<br />

werden behandelt. Breiten Raum nehmen prozessorgesteuerte<br />

Ladegeräte ein, Diagramme und Fotos tragen zum Verständnis der<br />

Technik bei.<br />

152 Seiten · ca. 150 Abb. · 16,5 x 23,5 cm<br />

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ISBN 978-3-86245-341-2<br />

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Das Praxishandbuch für Modellbauer<br />

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viele Abbildungen machen das<br />

Nachbauen der historischen<br />

Schiffe leicht!<br />

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Faszination Technik<br />

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Tel. 0180-532 16 17 (0,14 €/Min.)


TITELTHEMA<br />

Fangkontrolle<br />

Neues Fischereiaufsichtsboot<br />

von Sievers gebaut<br />

Edel auf dem See<br />

mit der „Diva“<br />

Inhalt Heft 8/2014<br />

34<br />

Schnell unterwegs<br />

in Dessau<br />

10<br />

Motorschiffe<br />

10<br />

18<br />

22<br />

28<br />

34<br />

TITEL<br />

„Diva“ geliftet<br />

Version 2.0 im Praxistest<br />

Jetzt wird’s lustig<br />

Graupners Krabbe Tön wird „Julchen“<br />

Kameradschaftliche Sonderschicht<br />

MSR-Schiff SÖMMERDA in 1:85<br />

Seenotretter der anderen Art<br />

Fischereiaufsichtsboot NIMROD in 1:25<br />

Ende einer Rettungsfahrt<br />

Neuaufbau eines Seenotrettungsbootes<br />

TITEL<br />

TITEL<br />

72<br />

Coole Aktion vor<br />

Norderney<br />

39<br />

80<br />

Szene<br />

Abfahren<br />

mit dem<br />

Renntrimaran<br />

Modellbau-<br />

Praxis<br />

Technik<br />

Segelschiffe<br />

Specials<br />

26<br />

36<br />

50<br />

54<br />

56<br />

62<br />

68<br />

72<br />

40<br />

80<br />

Guter Zweck<br />

Benefizaktion zugunsten der<br />

Deutschen KinderKrebshilfe<br />

Heizen auf der Elbe<br />

23. Powerboat-Meeting in Dessau<br />

Spannende Duelle<br />

Deutsche Meisterschaft der IOM in Leipzig<br />

Werft im Park<br />

Modellismo Morisco – ein Modellbauclub in Mexiko<br />

Aufs Zehntel genau<br />

Blechstreifen selbst herstellen<br />

TITEL<br />

TITEL<br />

Durch drehen<br />

Pumpjet-Steuerung mit innovativer Technik<br />

An der Grenze<br />

Pearl – optimiert für Regatten (Teil 2)<br />

Rockt den See<br />

Trimaran VOLANS von Thunder Tiger im Paxistest<br />

Vorbildvorstellung<br />

Fischkutter CLARA JACOBA<br />

Gefahr ist Routine<br />

DGzRS-Werbetage auf Norderney<br />

TITEL<br />

Rubriken<br />

6<br />

8<br />

47<br />

61<br />

82<br />

Bild des Monats<br />

Neuheiten, Nachrichten und Meldungen<br />

Kleinanzeigen, Markt<br />

Tipps und aktuelle Infos zu Veranstaltungen<br />

<strong>Vorschau</strong>, Impressum<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />

5


KRABBENKUTTER TÖN 12


Oldtimer-Treffen<br />

Hier trifft sich die Tön 12 von Graupner mit einem<br />

Artgenossen in leicht unterschiedlicher Farbgebung<br />

zu einem Stelldichein am Olympiasee in München.<br />

Beleuchtung und Hintergrund passten gerade gut,<br />

sodass diese Aufnahme entstand. Eine Szenerie,<br />

die an zwei echte Krabbenkutter erinnert, deren<br />

Kapitäne im Licht des Sonnenuntergangs die<br />

besten Fanggründe für die Nacht absprechen.<br />

Text und Fotos: Christian Bruns


SZENE Neu auf dem Markt<br />

NEU<br />

<strong>SchiffsModell</strong><br />

AUF DEM<br />

MARKT<br />

Solö Ruff Daycuriser RC<br />

Krick Modelltechnik<br />

Kleinode<br />

aus Schweden<br />

Modelle des schwedischen Herstellers Nordic Class Boats<br />

bei Krick erhältlich.<br />

Krick präsentiert den Exklusivvertrieb für Deutschland und Österreich für<br />

die Schiffsmodelle der schwedischen Firma Nordic Class Boats. Dieser<br />

Hersteller hat eine ganz neue Serie an Baukästen nach nordischen Vorbildern<br />

auf den Markt gebracht. Mit der Produktion von Holzbaukästen mit ansprechenden<br />

Beschlagteilen aus Metallguss und Kunststoff geht Nordic Class Boats<br />

auf die Bedürfnisse der Kunden ein. Mit modernsten Produktionsmitteln<br />

werden die in erster Linie als Standmodell konzipierten Baukästen vorwiegend<br />

aus Sperrholz-Laserteilen gefertigt. Die Modelle werden ständig weiterentwickelt<br />

und einige lassen sich durchaus auch fahrbereit machen.<br />

Info und Bezug: Krick Modelltechnik, Industriestraße 1, 75438 Knittlingen,<br />

Telefon: 070 43-935 10, Internet: www.krick-modell.de<br />

DATEN<br />

Neue Bausätze<br />

Solö Ruff Daycuriser RC<br />

Maßstab: 1:10<br />

Länge:<br />

720 mm<br />

Höhe:<br />

220 mm<br />

Breite:<br />

200 mm<br />

Preis:<br />

219 Euro<br />

Mariefred s/s Passagierdampfer<br />

Maßstab: 1:32<br />

Länge:<br />

930 mm<br />

Höhe:<br />

320 mm<br />

Breite:<br />

160 mm<br />

Preis:<br />

319 Euro<br />

Svea Nordic Fischtrawler RC<br />

Maßstab: 1:15<br />

Länge:<br />

1.100 mm<br />

Höhe:<br />

940 mm<br />

Breite:<br />

350 mm<br />

Preis:<br />

359 Euro<br />

Svea Nordic Fischtrawler<br />

Maßstab: 1:55<br />

Länge:<br />

260 mm<br />

Höhe:<br />

270 mm<br />

Breite:<br />

90 mm<br />

Preis:<br />

79 Euro<br />

CB 90H Combat Boat<br />

Maßstab: 1:35<br />

Länge:<br />

470 mm<br />

Höhe:<br />

150 mm<br />

Breite:<br />

110 mm<br />

Preis:<br />

249 Euro<br />

CB 90H Combat Boat<br />

Svea Nordic<br />

Fischtrawler<br />

Mariefred s/s<br />

Passagierdampfer<br />

8


Horizon Hobby<br />

Hydro & Marine<br />

Gut<br />

getroffen<br />

DATEN<br />

Shooter<br />

Rumpf:<br />

810 mm<br />

Länge ü.a.: 920 mm<br />

Breite:<br />

210 mm<br />

Features: Rauwasserfest, dreifach<br />

gestuftes Unterwasserschiff,<br />

geeignet für Mono 2 Wettbewerb<br />

Neues gestuftes DeepVee-Supermono ab Juli auf dem Markt.<br />

NEU<br />

<strong>SchiffsModell</strong><br />

AUF DEM<br />

MARKT<br />

Durch ihren dreistufigen DeepVee-Rumpf ist die „Shooter“ für Rau- und Glattwasser<br />

optimal ausgestattet – extrem schnell, extrem wendig und eigenstabil in den Kurven.<br />

Das Modell kann mit vier bis sechszelligen LiPos aufgebaut werden und wurde im<br />

neuen Slim-Line-Design im Decksbereich für geringen Fahrwiderstand entworfen. Ein<br />

extra großer Deckel (395 x 138 mm) ermöglicht einen Aufbau des Modells mit Singleoder<br />

Twin-Motor Anwendungen. Das Modell wird in folgenden Varianten verfügbar sein:<br />

– GFK-Fertigrumpf in Epoxi, Hochglanzweiß eingefärbt. Rumpf und Deck einteilig nass in<br />

nass verklebt, extra großer Decksausschnitt (Rumpf einzeln)<br />

– GFK-Fertigrumpf in Epoxi, Kohlefaser-Aramid-Sandwichgewebe, Hochglanzweiß<br />

eingefärbt. Rumpf und Deck einteilig nass in nass verklebt, extra großer Decksausschnitt<br />

(Rumpf einzeln)<br />

– ARTR GFK-Fertigrumpf in Epoxi, Hochglanz-weiß eingefärbt. Rumpf und Deck einteilig<br />

nass in nass verklebt, Motor, Servo, Fahrsteller und Hardware eingebaut<br />

Staufenbiel<br />

Übernahme<br />

Die Horizon Hobby GmbH übernimmt<br />

sämtliche Anteile an der<br />

Gustav Staufenbiel GmbH. Alle<br />

Arbeitsplätze am Standort Barsbüttel<br />

werden erhalten, beziehungsweise<br />

ausgebaut.<br />

Horizon Hobby bindet die Staufenbiel<br />

Eigenmarken Staufenbiel und Dymond<br />

voll in das hauseigene Produktportfolio<br />

ein und möchte die<br />

Vertriebs- und Geschäftsmodelle der<br />

Firma dazu nutzen, um einen schnellen<br />

Zugang zum Verbraucher zu<br />

eröffnen.<br />

Die Staufenbiel GmbH ist Einzelhändler<br />

mit einem breiten Portfolio etablierter<br />

Marken sowie Hersteller mit<br />

einer langen und erfolgreichen Geschichte.<br />

Neben seiner Kompetenz<br />

im Einzelhandel ist das Unternehmen<br />

auch durch starke Eigenmarken<br />

bekannt und bietet eine breite Palette<br />

an Modellen und Zubehörteilen<br />

an, die in Hamburg entwickelt und<br />

getestet und in Asien produziert<br />

werden.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.horizonhobby.de<br />

Anzeige<br />

Zur Erweiterung unseres Teams suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />

einen ambitionierten und innovativen<br />

Produktmanager /<br />

Redakteur (m/w)<br />

Eisenbahn-/Modellbau-/Luftfahrt-Bücher<br />

Sie sollten ein gutes Gespür für die Bedürfnisse des Marktes und der angesprochenen<br />

Zielgruppe mitbringen sowie über eine hohe Fachkompetenz und<br />

Organisationstalent verfügen.<br />

Ihre Kernaufgaben:<br />

• Entwicklung um Umsetzung neuer Buchthemen<br />

• Gewinnung und Betreuung von Autoren und Fotografen<br />

• Eigenverantwortliche Zusammenarbeit mit Autoren, Industriekunden,<br />

Layoutern und Herstellung<br />

Ihr Profil:<br />

• Mehrjährige Erfahrung als Buch-Lektor/in oder -Redakteur/in<br />

• sehr gute Kenntnisse im Bereich Eisenbahn/Modellbau/<br />

Luftfahrt<br />

• Begeisterungsfähigkeit und Kreativität<br />

• Stilsicherheit und Detailgenauigkeit<br />

• Erfahrung in der Konzeption von erfolgreichen Reihen<br />

und Einzeltiteln<br />

Zur Unterstützung suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen<br />

Volontär (m/w) Online-Redaktion<br />

Das sind Ihre Aufgaben bei uns:<br />

• Erstellung und Optimierung von zielgruppenspezifischen Texten (auch<br />

unter SEO-Gesichtspunkten)<br />

• Mitwirkung an der Entwicklung neuer digitaler Angebote<br />

• Betreuung von Webseiten und Newslettern<br />

• Arbeiten mit den Content-Management-Systemen Typo3, Drupal, Word-<br />

Press, Tomato<br />

• Reportings sowie Auswertung von SEO-, Traffic- und Nutzungsanalysen<br />

• Enge Zusammenarbeit mit den Zeitschriftenredaktionen zur bestmöglichen<br />

crossmedialen Ansprache der Zielgruppe<br />

Das sind Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten:<br />

• Grundkenntnisse in einem Content-Management-System<br />

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SEM-Grundkenntnisse<br />

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Ihre ausführlichen Unterlagen mit Ihrem frühestem Eintrittstermin senden Sie bitte an:<br />

GeraNova Bruckmann Verlagshaus GmbH, Frau Irina Dörrscheidt, Infanteriestraße 11a, 80797 München oder per E-Mail an irina.doerrscheidt@verlagshaus.de<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />

9


MOTORSCHIFFE<br />

„Diva“ von aero-naut im Test<br />

<strong>SchiffsModell</strong><br />

PRAXIS<br />

TEST<br />

VERSION 2.0 VON AERO-NAUT IM TEST<br />

„Diva“<br />

geliftet<br />

Die „Diva“ von aero-naut glänzt bereits seit einiger Zeit in edler<br />

Holzoptik auf den Modellgewässern. In diesem Jahr kam eine neue,<br />

überarbeitete Version des Mahagoni-Spaßbootes auf den Markt.<br />

Sind die Änderungen nur beim Bau zu spüren oder<br />

sieht man sie auch?<br />

TEXT UND FOTOS: Jürgen Siegel<br />

Die „Classic“ und die „Hansajolle“<br />

desselben Herstellers befinden<br />

sich bereits in meinem Werftbestand.<br />

Beim Bau dieser beiden<br />

Modelle habe ich die Leidenschaft<br />

für Mahagoni-Boote entdeckt. Hochglanzlackierte<br />

und polierte Edelholzboote<br />

üben seither einen ganz besonderen Reiz<br />

auf mich aus.<br />

Die präzise gelaserten Bauteile der Jolle<br />

überzeugten mich damals von diesem Hersteller.<br />

Die Tatsache, dass die neuaufgelegte<br />

„Diva“ gelasert sei, machte mich neugierig.<br />

Als dann ein Anruf mit der Testanfrage kam,<br />

konnte ich es kaum erwarten und lud mir<br />

bereits am Abend nach dem Telefonat die<br />

Bauanleitung von der Herstellerhomepage<br />

herunter. Der Rumpf ist genauso aufgebaut<br />

wie bei der „Classic“. So war ich schnell<br />

wieder im Detail. Die heruntergeladene<br />

Datei war allerdings die Anleitung der alten<br />

„Diva“, was sich später herausstellte. Schon<br />

am nächsten Tag kam die Lieferung per Post.<br />

Flach und mit dem überwiegend blau gestalteten<br />

Hintergrund, kam mir die Verpa-<br />

10


AUF EINEN BLICK<br />

Neues an der „Diva“<br />

– Lasergeschnittene Bauteile<br />

– Spanten haben eine zusätzliche Nase<br />

zur Montage der Seitenwände<br />

– Wellenkupplung aus Aluminium<br />

– Ätzteile aus Neusilber<br />

– als Polsterbezug für Sitzbank und Sitz<br />

liegt ein Stück Kunstleder bei<br />

ckung vertraut vor. Beim Öffnen stieg mir<br />

der bekannte Mahagoniholzgeruch in die<br />

Nase, das Modell rief förmlich nach einem<br />

sofortigen Baubeginn. Die altbewährte Depron-<br />

platte lag auch dem „neuen“ Modell<br />

bei. Ich war auf die Neuerungen gespannt<br />

und packte komplett aus.<br />

Baukasteninhalt<br />

Erst einmal galt es, den Baukasteninhalt auf<br />

Vollständigkeit kontrollieren. Leider haben<br />

bei dem Testmodell die Ätzteile gefehlt. Sie<br />

wurden aber umgehend nachgeschickt. Alle<br />

Holzbauteile inklusive der Stringer- und Auflageleisten<br />

sind aus Sperrholz gelasert. Sogar<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014 11


MOTORSCHIFFE<br />

„Diva“ von aero-naut im Test<br />

Trennstege schneiden: Am besten mit einem Cutter-Messer und<br />

wenig Kraftaufwand<br />

Mit dem Laser wurden auf der Decksoberseite Planken angedeutet<br />

Auf der Deckunterseite wird ersichtlich, dass<br />

dieses Teil nicht herausgetrennt werden soll<br />

die Fenster wurden aus 1-mm-Kunststoff herausgelasert.<br />

Die Spanten und Innenbauteile<br />

bestehen aus 3-mm-Birkensperrholz, die<br />

sichtbaren Mahagoniteile aus 1,5-mm-Mahagoni-Sperrholz.<br />

Ein Stück Kunstleder liegt<br />

zur Polsterung der Sitzbank und des Sitzes<br />

bei. Der 1,5 mm starke Neusilberdraht dient<br />

zur Herstellung der Gestänge. Eine Leimprobe,<br />

ein Schleifklotz mit Schleifpapier und<br />

diverse Kleinteile komplettieren den Inhalt<br />

des Baukastens.<br />

Die Bauanleitung ist in bewährter Weise<br />

mit sehr vielen bunten Zeichnungen versehen<br />

und lässt das Modell in 54 Baustufen<br />

entstehen. Der Text der Einleitung weist<br />

sogar auf die Vorgehensweise bei Verklebungen<br />

unterschiedlicher Werkstoffe sowie die<br />

abschließende Oberflächenbehandlung hin.<br />

Bei manchen Bauabschnitten lässt sie allerdings<br />

viel Freiraum, da genauere Angaben<br />

nicht eindeutig ersichtlich sind.<br />

Die Reihenfolge zum Aufbau des<br />

Rumpfes ist durch die neuen Spanten eine<br />

andere als bei der „alten“ „Diva“. Eine Übersicht<br />

der Bauteileträger mit den Elementen<br />

im Anhang der Anleitung ist nicht mehr vorhanden.<br />

In der als Anlage beigefügten aktu-<br />

MODELLBAU-PRAXIS<br />

Spanten nummerieren<br />

Die eingravierten Spantnummern sollten<br />

immer in die gleiche Richtung zeigen.<br />

Bedingt durch die Abbildung des Spantes 3<br />

in Bauabschnitt 5 (entspricht dem Spant der<br />

CLASSIC, an dem das Steuerrad befestigt ist)<br />

habe ich mich dazu entschieden, dass die<br />

Nummern nach hinten zeigen. Seitliches<br />

Notieren der Spantnummern auf der<br />

Depronplatte erleichtert das schnellere<br />

Auffinden der Spanten.<br />

elleren Teileliste werden die aus Neusilberdraht<br />

herzustellenden Gestänge wie Badeleiter,<br />

Handlauf etc. abgebildet, die in der nächsten<br />

Charge zumindest teilweise vorgebogen<br />

geliefert werden sollen. Leider wurde in der<br />

Anleitung die Umrandung der Badeplatt -<br />

form der alten „Diva“ abgebildet, die eine andere<br />

Form hatte. Ansonsten führt die Bauanleitung<br />

sicher zum erwünschten Erfolg.<br />

Spanten und Kiel-Aufbau<br />

Im Prinzip ähnelt das Gerippe dem der<br />

CLASSIC oder ist sogar dasselbe. Bereits mit<br />

der Depronplatte als Bauhelling kommt die<br />

erste Änderung: Die vordere Auflage wird<br />

nicht mehr aus dem Mittelbereich der Depronplatte<br />

gewonnen, sondern ist jetzt ein<br />

3 mm starkes Sperrholzteil.<br />

Die Trennstege sind zum Teil nur von der<br />

Rückseite erkennbar<br />

Die Spanten erhielten eine zusätzliche<br />

Nase, die die Seitenteile bei deren Montage<br />

festhalten. Dank der Depron-Helling steht<br />

das Gerippe schnell. Beim Verleimen der<br />

Kontaktflächen ist darauf zu achten, dass die<br />

Spanten gänzlich in der Depronhelling eingedrückt<br />

sind, um keinen Verzug im Rumpf<br />

zu verursachen.<br />

Die zusätzlichen Nasen an den Spanten<br />

vereinfachen das Fixieren und Halten der<br />

Seitenteile. Diese bestehen aus sehr dünnen<br />

Mahagonifurnier-Streifen, die mit stärkerem<br />

Abachifurnier verklebt sind. Sollte, wie bei<br />

dem Testmodell, auf dem Materialträger der<br />

Mahagoni-Seitenteile „Classic“ eingelasert<br />

sein, kann man das auch verwenden; bei mir<br />

hat es jedenfalls gepasst.<br />

Halbiertes Aufleimen<br />

Der Boden aus 1-mm-Birkensperrholz wird<br />

in zwei Teilen aufgebracht. Das heißt, zuerst<br />

die eine Hälfte des Bodens, dann die andere<br />

Hälfte. Ich hatte zunächst Bedenken bei dieser<br />

Bauweise, da ich nur die andere, ältere<br />

Variante vom Bau der „Classic“ kannte, bei<br />

der der Boden zuerst zusammengeleimt und<br />

dann auf die Spanten geklebt wurde. Aber<br />

12


Kanten „putzen“<br />

Um die Seitenteile in Form zu halten, wurden 46 Klammern benutzt<br />

Zusätzliche Nuten erleichtern die Montage<br />

der Seitenteile<br />

ich war überrascht, wie gut das halbierte Aufleimen<br />

funktionierte. Man muss nur sehr<br />

genau den Ansatz der Mitte treffen.<br />

Zum Modellständer muss ich ein Kompliment<br />

aussprechen: Hier wurde ein richtig stabiler<br />

Ständer konstruiert. Bei den seitlichen<br />

Trägern wurde jeweils ein Name eingelasert:<br />

„Diva“ und „Classic“. Somit kann der Ständer<br />

für beide Modelle verwendet werden.<br />

Motorschaden<br />

Laut Bauanleitung ist ein Race 400 mit<br />

7,2 V vorgesehen, der direkt an dem schiefstehenden<br />

Spant Nr. 4 montiert wird. Über<br />

eine starre Alukupplung wird die beiliegende<br />

Schiffswelle mit der Schiffsschraube verbunden.<br />

An dieser Stelle sei dem Tuner gesagt:<br />

„Alles, was das Herz begehrt, ist möglich!“<br />

In diesem Modell könnte ich mir auch<br />

Brushless-Motoren mit kugelgelagertem<br />

Stevenrohr und Tuningwelle vorstellen. Entsprechende<br />

elektronische Regler und Stromlieferer<br />

natürlich berücksichtigt. Da ich aber<br />

ein Testmodell baue, hielt ich mich an die<br />

Komponenten der Bauanleitung. Aber: Weil<br />

mir der Race 400 7,2V von aero-naut mit<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />

Überschüssigen Leim sollte man entfernen,<br />

damit der Schiffsboden spaltfrei am Seitenteil<br />

anliegt<br />

aufgeschraubter Aluminiumkupplung vom<br />

Tisch rollte und dann auch noch auf der<br />

Kupplung/Motorwelle auf dem Boden landete,<br />

hatte diese einen derartigen Schlag,<br />

dass ich keine andere Möglichkeit sah, als<br />

mir einen neuen Anrieb zu kaufen. Dieser<br />

war allerdings bei meinem örtlichen Modellbauhändler<br />

nicht mehr vorrätig. So musste<br />

ich eine Alternative finden. Ein in der Baugröße<br />

gleicher Motor einer anderen Firma<br />

treibt nun mit einer Gummikupplung das<br />

Modell voran.<br />

Liegt die Wand auf?<br />

Die Leisten sind kein herkömmliches Vierkantholz,<br />

sondern aus dem stabileren Sperrholz<br />

gelasert und verbaut. Wichtig dabei<br />

wäre, die exakte Position der Leisten in Baustufe<br />

25 zu erwähnen. Hier ist mir ein Irrtum<br />

unterlaufen. Ich ging davon aus, dass die<br />

Leisten eigentlich bündig mit Spant 5 zu<br />

montieren wären, da die Kajütwand ganz an<br />

diesen Spant gedrückt werden solle. In der<br />

Abbildung der Bauanleitung ist zwar<br />

sichtbar, dass die Leiste übersteht, es fehlen<br />

aber die Angaben, wie groß der Überstand<br />

sein soll. Zuerst habe ich die Leiste bündig<br />

eingeklebt. Danach die Wand an den Spant<br />

gehalten, dann war klar, dass die Wand die<br />

Leiste nicht verdeckt, sondern auf dieser aufliegt.<br />

Ich entschied mich für einen Über -<br />

MODELLBAU-PRAXIS<br />

Trockenüben<br />

Das Anbringen der Seitenteile und des<br />

Rumpfbodens mehrmals „trocken“, d.h.<br />

ohne Leimauftrag, probieren und üben. Es<br />

klappt nicht unbedingt beim ersten Mal, da<br />

die Teile unter Spannung montiert werden.<br />

Dabei wird gleichzeitig der Bedarf an Klammern<br />

ermittelt. Wenn erst nach dem Leimauftrag<br />

festgestellt wird, dass zu wenig<br />

Klammern vorhanden sind, ist es bereits zu<br />

spät. Hierbei beachten, dass man bei beiden<br />

Seiten jeweils die gleiche Art von Klammern<br />

verwendet.<br />

Beim Trockenüben wird erkannt, worauf<br />

man unbedingt achten sollte, wenn man<br />

später mit Leimauftrag arbeitet. So wird<br />

vermieden, dass durch die Bewegungen der<br />

zu leimenden Teile kein Klebstoff<br />

verschmiert wird. Sonst könnte der Leim<br />

nicht nur hässlich an Stellen gelangen, die<br />

mit der Verklebung nichts zu tun haben und<br />

dort, wo er haften soll, keiner mehr ist.<br />

Grundsätzlich ist es empfehlenswert, langsam<br />

abbindenden Weißleim zu verwenden.<br />

stand von 10 mm in Richtung Plicht. So dient<br />

die Leiste auch als Auflage für den Plicht -<br />

boden.<br />

Aufbauten abheben<br />

Bis dahin hatten die gelaserten Teile eine<br />

sehr exakte Passgenauigkeit. Ab jetzt fängt<br />

man langsam an, die Teile entsprechend der<br />

Bedürfnisse anzugleichen.<br />

Bei den Seitenteilen mit der Nummer 30<br />

sollte erwähnt werden, dass diese nicht<br />

gleich an Spant 2 geklebt werden sollen, weil<br />

nicht klar definiert ist, wo die Innenkante<br />

des Decksausschnittes verläuft. Erst wenn<br />

13


MOTORSCHIFFE<br />

„Diva“ von aero-naut im Test<br />

MODELLBAU-PRAXIS<br />

Grundlegende Tipps<br />

Grundsätzlich sollte man das Anbringen der<br />

Bauteile mehrmals trocken üben; vor allem<br />

beim Rumpfbau. Hier hat sich herausgestellt,<br />

dass das Verfahren eigentlich mehrere<br />

Hände verlangen könnte. Aber mit ein<br />

bisschen Trockenüben habe ich es schließlich<br />

alleine geschafft.<br />

„Putzen“ der verbrannten Kannten.<br />

Dabei nur den Ruß entfernen um Klebstoff<br />

und Lack Halt zu geben. Nicht das Maß des<br />

Bauteiles verändern!<br />

Auffinden der Trennstege: Die Stege der<br />

Holzteile, die herausgetrennt werden, sind<br />

auf der Vorderseite zum Teil nicht erkennbar.<br />

Deshalb sollte auch die Rückseite des<br />

Trägermaterials geprüft werden um festzustellen,<br />

was herausgetrennt werden darf<br />

und was nicht (bei der Kajütwand, Teil 36,<br />

bleibt der Rahmen der Fenster dran; nur die<br />

Fensteröffnungen heraustrennen)<br />

Die Bauteile erst vor unmittelbarem Einbau<br />

aus den Materialträgern entfernen. Dazu<br />

mit einem Cuttermesser einen leichten<br />

Druck auf den Trennsteg ausüben. Ein deutlich<br />

hörbares Knacken gibt an, dass der<br />

Trennsteg gebrochen ist. Notfalls zuerst von<br />

der einen, dann nochmals von der anderen<br />

Seite schneiden. Die Bauteile sollten wie<br />

Puzzlestücke aus dem Teileträger entfernt<br />

werden können.<br />

das Deck aufgeklebt ist, sollte entsprechend<br />

nachgeklebt werden. An dieser Stelle wäre<br />

es auch wünschenswert gewesen, in der<br />

Bauanleitung anhand einer Zeichnung zu<br />

zeigen, welche Teile beim Abnehmen der<br />

Kajüte eigentlich zusammen abgehoben<br />

werden können, um ins Innere des Bootes<br />

zu gelangen. Erst nach längerem Studieren<br />

der Bauteile, die einen Vermerk in der Anleitung<br />

haben, dass sie nicht mit hier und da<br />

verklebt werden dürfen, konnte ich mir ein<br />

Bild davon machen.<br />

Bevor das Deck und der Spiegel auf -<br />

geleimt werden, sollten die Überstände des<br />

Schiffsbodens, der Rumpfseitenteile und diverser<br />

Leisten, die bei der Montage über den<br />

Heckspiegel hinausragen, plangeschliffen<br />

werden. Das geschieht zu diesem Zeitpunkt<br />

am einfachsten.<br />

Das Deck wird unspektakulär aufgeleimt;<br />

die Kajütseitenwand dient als „Niederdrücker“<br />

des Decks am Süllrand auf die Leisten. Der<br />

Süllrand besteht aus den Plichtseitenteilen und<br />

jeweils einer vorderen und hinteren Leiste, die<br />

dazwischen angeleimt werden.<br />

Unter dem Dach<br />

Die Rückwand der Kajüte bekommt einen<br />

Türrahmen aufgeleimt und wird an Spant 5<br />

gedrückt. Die Seitenteile der Kajüte werden<br />

nur an diese Wand geklebt, nicht aber auf<br />

das Deck. Ebenso soll die Vorderdachverstrebung<br />

nur mit den Seitenteilen verleimt werden.<br />

Die vordere kleine Kajütwand wird auf,<br />

die Abschlussleisten zwischen die Seitenteile<br />

geleimt.<br />

Die Seitenwand verläuft entlang des Süllrandes.<br />

Da der Süllrand im Bugbereich<br />

relativ stark gekrümmt ist, stehen die Seitenteile<br />

unter starker Spannung. Ich versuchte<br />

mehrmals erfolglos, die vordere<br />

Wand an die Seitenteile zu kleben. Die zu<br />

kleine Klebefläche hielt dem Zug nicht stand.<br />

Ich „verstärkte“ die Enden der Seitenteile aus<br />

übrigen Resten der Bauteileträger, um die<br />

Klebefläche zu vergrößern. Dies hat schließlich<br />

geholfen.<br />

Wie weit die Seitenteile nach vorn oder<br />

hinten montiert werden, geht aus der Bauanleitung<br />

nicht eindeutig hervor. Ich entschied<br />

mich, bedingt durch die Aufdopplung<br />

an der Spitze der Seitenteile, für einen Abstand<br />

von etwa 5 mm zwischen dem Ende<br />

der Seitenteile zur Hinterkante des Decks.<br />

Die Fensterrahmen sollten an den Unterkanten<br />

dem Neigungswinkel angepasst werden,<br />

damit sie sauber auf dem vorderen Dach<br />

aufliegen und kein Spalt entsteht. Ebenso<br />

habe ich die Fensterrahmen an den Stoßfugen<br />

leicht schräg geschliffen, weil sie nicht<br />

eben verlaufen, sondern einen Knick haben.<br />

Das Dach, das gleichzeitig als Unterstand<br />

des Steuerstandes dient, wurde seitlich<br />

mittig und in der Länge mit einem Abstand<br />

Die Bodenteile an der Innenkante schräg anschleifen, damit ohne<br />

große Fuge verklebt werden kann<br />

Zierleiste am Rumpf: Die abgerundeten Enden zeigen Richtung<br />

Heck; die spitzen Enden werden an der Bugspitze verleimt<br />

Mittiges Ausrichten<br />

bei der Verleimung<br />

der Bodenteile<br />

Leisten unter der<br />

aufgesetzten Kajütwand<br />

mit 10 mm<br />

Überstand. Darauf<br />

wird auch der Boden<br />

der Plicht gelegt<br />

14


von 3,7 cm zwischen Kajütwand und Hinterkante<br />

des Dachs aufgeleimt.<br />

Interieur vom Feinsten<br />

Der Sitz und die Bank werden auf einer<br />

Schablone aufgebaut, die den Neigungswinkel<br />

der Rückenlehnen vorgibt. Das Kunst -<br />

leder lässt sich überraschenderweise sehr<br />

gut über die Kanten ziehen und mit Sekundenkleber<br />

befestigen. Das nach hinten überstehende<br />

Kunstleder wird grob abge schnit -<br />

ten und mit einer Feile bündig zur Rückenlehne<br />

abgefeilt. Beim Sitz und bei der Bank<br />

werden hinten auf die Rückenlehnen Mahagoniblenden<br />

aufgeleimt. Die Füße für Tisch<br />

und Sitz bestehen aus einem Aluminiumrohr.<br />

Als Armlehne gibt es ein Ätzteil, das<br />

nach dem Biegen an den Sitz angepasst und<br />

mit Sekundenkleber angeklebt wird.<br />

Der Tisch und der Lukendeckel werden<br />

identisch mit einem Rahmen aus 2-mm-<br />

Sperrholz und die Platte/der Lukendeckel<br />

aus 1,5-mm-Mahagonisperrholz aufgebaut.<br />

Der Boden der Plicht muss sauber einge -<br />

passt und zugeschliffen werden. Dieser hat,<br />

wie das Deck am Bug, eine Kalfaterung eingelasert,<br />

um Leisten zu imitieren.<br />

Neue Badeplattform<br />

Die Positionslampen sowie die Antenne werden<br />

aus Mahagonisperrholz hergestellt. Das<br />

Lampenglas ist aus Rundplexiglas. Beides<br />

wird entsprechend auf das Dach geklebt.<br />

Zum Biegen der Gestänge für die Bugreling<br />

und die Handläufe aus Neusilberdraht<br />

dienen die Zeichnungen auf der Anlage der<br />

Bauanleitung als Schablonen. Ich empfehle,<br />

die Schablonen zuvor auszumessen und mit<br />

den entsprechend vorgebohrten Löchern zu<br />

vergleichen. Es macht durchaus einen Unterschied,<br />

ob ich außen, auf oder innerhalb<br />

der Schablone biege. Die Bauanleitung gibt<br />

darüber keine Auskunft, daher bog ich innerhalb<br />

der Zeichnung entlang.<br />

Bei dem mir vorliegenden Modell ist die<br />

Halterung für die Badeplatte falsch abgebildet.<br />

Die neue Badeplattform sieht völlig anders<br />

aus. Hier sollte man entlang der Badeplattform<br />

biegen, was kein Problem darstellt.<br />

Die Plattform hat ebenso wie das Deck eine<br />

eingelaserte Kalfaterung. Zusätzlich wurden<br />

aber Zwischenräume ausgearbeitet und die<br />

Plattform sieht wesentlich formschöner aus,<br />

als bei dem Vorgängermodell. Die Badeleiter<br />

wird aus gebogenem Neusilberdraht und<br />

Mahagonisperrholz als Stufen hergestellt.<br />

Modellbau-Tipp<br />

Wenn das Klebeband nicht hält<br />

Fixieren von schrägen und glatten<br />

Oberflächen mit Klammern<br />

Erster Schritt ist das Zerlegen einer<br />

Klammer ...<br />

... nach dem Drehen der Andruckplatte<br />

(orange) können Stecknadeln durchgestochen<br />

werden …<br />

… und dienen als einfache, aber<br />

wirkungsvolle Helferlein bei schrägen<br />

und glatten Oberflächen wenn<br />

das Malerkrepp nicht halten sollte<br />

Vor der Decksmontage werden am besten die Überstände<br />

zum Heckspiegel bündig geschliffen<br />

„Hosenträger“ …<br />

Ein Taschenspiegel<br />

„verrät“, wie<br />

es unter Deck<br />

ausschaut<br />

… zum Spannen der Blende am Heckspiegel<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />

15


MOTORSCHIFFE<br />

„Diva“ von aero-naut im Test<br />

Schleifpapier<br />

direkt auf einen<br />

abgezogenen<br />

Teil der<br />

doppelseitigen<br />

Kleberolle …<br />

Einfallsreichtum beim Spannen der zu leimenden Teile …<br />

… wenn’s sonst nichts gibt<br />

Die Trittauflagen bestehen aus Ätzteilen, die<br />

man einfach aufklebt.<br />

Der Steuerstand ist aus vier Mahagonisperrholzteilen<br />

einfach herzustellen. Die Armaturen<br />

aus dem Ätzteil verschönern den<br />

Steuerstand wesentlich. Ein Steuerrad liegt<br />

dem Baukasten ebenfalls bei. Die Klampen<br />

und die Fanfare finden entsprechend an<br />

Deck, bzw. auf dem Dach ihren Platz. Die<br />

Ätzteile wurden vorsichtig mit einer Zange<br />

aus seinem Träger heraus gezwickt, der<br />

Trennsteg mit einer Nagelfeile ebegenfeilt<br />

und auf der Rückseite, d.h. die Klebefläche<br />

mit einem 1.000er-Schleifpapier angeraut.<br />

Mit einem Tropfen Sekundenkleber sind die<br />

Ätzteile auf den jeweiligen Positionen fixiert.<br />

Die Ruderachse kürzen<br />

Der Ruderkoker und die Ruderachse sind zu<br />

lang dimensioniert. Beide Teile mussten ca.<br />

2,5 cm gekürzt werden, damit der Plicht -<br />

boden eben aufliegt. Das Ruderservo wurde<br />

wie in der Anleitung beschrieben montiert<br />

und funktioniert einwandfrei, wenn das Anlenkgestänge<br />

entsprechend gekürzt wird.<br />

Beim Fenstereinbau habe ich entgegen<br />

der Bauanleitung lösungsmittelhaltigen Industriesekundenkleber<br />

verwendet. Dies<br />

musste ich dadurch büßen, dass bei einem<br />

Fenster, bei dem die Folie nicht hundertprozentig<br />

auflag, Klebstoff unter die Folie lief<br />

und die Scheibe zum Teil erblinden lies. Ich<br />

werde vermutlich alle Scheiben neu anfertigen<br />

und das Prozedere nochmal machen.<br />

Hier wurde meinerseits auf jeden Fall am<br />

falschen Ende gespart. Hier also besonders<br />

wichtig, der Bauanleitung Folge zu leisten<br />

und lösungsmittelfreien Kleber verwenden.<br />

Lack auf edlem Holz<br />

Im Einleitungstext empfiehlt aero-naut<br />

einen Porenfüller und Bootslack zur Holzversiegelung.<br />

Ich habe den Porenfüller von<br />

aero-naut benutzt. Als Bootslack kam Clou<br />

Boots- und Yachtlack zum Einsatz. Zur Verdünnung<br />

und Pinselreinigung wurde Clou<br />

… erleichtert das Schleifen von Rundungen<br />

Die Mischung macht’s: aufgetragene Lackgemische<br />

EV-Verdünnung verwendet. Alle Holzteile<br />

wurden mit einem Schleifpapier der<br />

Körnung 240 oder 320 geschliffen und anscheinend<br />

mit Porenfüller grundiert. Das<br />

Rumpfinnere wurde mit 2/3 verdünntem<br />

Bootslack ohne Zwischenschliff gestrichen.<br />

Das Unterwasserschiff erhielt einen Anstrich<br />

mit Porenfüller und nach einem trockenen<br />

Zwischenschliff mit 600er-Schleifpapier<br />

noch eine Grundierung aus dem KFZ-<br />

Bereich. Dann folgte die Endlackierung aus<br />

der Sprühdose reinweiß glänzend (gleiche<br />

Produktpalette wie Grundierung)<br />

An den Mahagoniteilen probierte ich zu<br />

meiner Zufriedenheit folgende Vorgehens-<br />

16


Die abgebildete<br />

Schablone zum Biegen<br />

der Verstärkung<br />

aus Neusilberdraht<br />

ist nicht stimmig mit<br />

der Badeplattform<br />

Kleben der Polsterung für den Sitz …<br />

… und die Bank<br />

Gebogener Silberdraht entlang der<br />

Badeplattform fertig zum Verkleben.<br />

aero-naut wird künftig schon<br />

vorgebogene Teile ausliefern<br />

Das Putzen der Rahmeninnenkante für<br />

Lukendeckel und Tisch im Materialträger<br />

vornehmen, erst dann den Rahmen heraustrennen.<br />

Die Rahmenaußenkante nach dem<br />

Einleimen der Mahagoniplatte schleifen<br />

weise aus: Einem Auftrag mit Porenfüller<br />

und einem ein Zwischenschliff, trocken, mit<br />

320er-Körnung, folgten drei Anstriche mit<br />

einer Mischung aus 1/3 Bootslack und 2/3<br />

Verdünnung, jeweils gefolgt von einem trockenen<br />

Zwischenschliff mit 400er-Körnung.<br />

Dann kam ein Anstrich mit einer Mischung<br />

Bootslack und Verdünnung und ein<br />

trockener Zwischenschliff mit 600er-<br />

Schleifpapier, gefolgt von einem Auftrag<br />

einer Mischung 1/3 Verdünnung mit 2/3<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />

Baugruppen: Rumpf, Aufbau und Plicht<br />

Bootslack und einem trockenen Schliff mit<br />

600er-Körnung. Es folgte ein zweimaliger<br />

Auftrag mit der Mischung aus 1/3 Verdünnung<br />

und 2/3 Bootslack und je ein Schleifdurchgang<br />

mit 1.000er-Papier. Deck, Rumpfseitenteile,<br />

Heckspiegel und Dächer<br />

erhielten noch je zweimal einen Auftrag mit<br />

der Mischung aus 1/3 Verdünnung und 2/3<br />

Bootslack, nur, dass diesmal nass mit<br />

1.000er-Körnung geschliffen wurde.<br />

Der letzte Auftrag kann in dieser Art weitergeführt<br />

werden, bis die Poren komplett<br />

gefüllt sind. Im Testmodell habe ich bewusst<br />

die unterschiedliche Anzahl der Lackierungen<br />

zwischen Deck/Seitenteil und Dächern<br />

zum Plichtinneren gewählt, um künftig auf<br />

Messen oder Ausstellungen den optischen<br />

Unter schied zeigen zu können, der durch<br />

die verschiedenen Lackschichten entsteht.<br />

Auch die Art und Anzahl der Schliffe wirken<br />

sich auf das Ergebnis aus.<br />

n<br />

DER AUTOR<br />

Jürgen Siegel engagiert sich im Verein SOS<br />

Titanic Königsbrunn für den Modellbau und<br />

ist als Autor in Foren aktiv.<br />

Fazit<br />

Die „Diva“ ist ein sehr preisgünstiges und<br />

handliches Modell. Von einem erfahrenen<br />

Modellbauer lässt sich das Boot problemlos<br />

in kurzer Zeit erstellen. Lediglich für die<br />

Lackierung sollte man sich sehr viel Zeit<br />

nehmen. Einsteigern empfehle ich, auf die<br />

Unterstützung von erfahrenen Modellbauern<br />

zurückzugreifen.<br />

Weitere Ausbaumaßnahmen wie Beleuchtung<br />

und Tuningkomponenten (Motor, kugelgelagerte<br />

Welle mit Rennschrauben) sind<br />

ohne Weiteres denkbar. Für das Testmodell ist<br />

noch folgende Beleuchtung vorgesehen:<br />

Innenbeleuchtung, Armaturenbeleuchtung,<br />

indirekte Beleuchtung unter der Sitzbank,<br />

eine Lampe auf dem Tisch sowie Positionslampen.<br />

Zuletzt genannte werden der Optik<br />

wegen durch Lampen in Metallgehäuse<br />

ersetzt.<br />

Die Testfahrt verlief bei hochsommerlichen<br />

Temperaturen problemlos. Das Modell kommt<br />

bereits nach wenigen Metern ins Gleiten.<br />

Mit langgezogenen Kurven und Halbgas hat es<br />

ein wunderschönes Fahrbild. Das Ruder wirkt<br />

sehr direkt und lässt auch enge Kurven zu.<br />

Übermotorisieren würde ich es nicht.<br />

Mit den im Baukasten vorhandenen Teilen<br />

und einem 2.000-mAh-NiMh mit 7,2 V aus der<br />

Restekiste längst vergangener Tage, habe ich<br />

immer noch eine Fahrzeit von ca. 20 Minuten<br />

erreicht. Mit dem Anspruch einer exzellent<br />

sauber gebauten und lackierten „Diva“ steht<br />

dem Platz auf dem Regal oder Schreibtisch<br />

als Dekorationsstück nichts mehr im Weg.<br />

17


MOTORSCHIFFE<br />

„Julchen“<br />

AUS GRAUPNERS KRABBE TÖN WIRD „JULCHEN“<br />

Jetzt wird’s<br />

lustig<br />

Zigfach auf Modellteichen unterwegs und<br />

vielen bekannt, ist die TÖN 12 von Graupner.<br />

SCHIFFSMODELL zeigt, wie man die „Krabbe“ zu<br />

einem individuellen Lustschiff umbauen kann.<br />

TEXT UND FOTOS: Harald Schmidt<br />

18


Im Herbst 1989 entdeckte ich im Keller<br />

noch ein Baukasten der „Krabbe“ von<br />

Graupner, den ich in grauer Vorzeit für<br />

39,90 DM einschließlich Beschlagsatz<br />

erstanden hatte. Weiterhin war noch<br />

eine 2-Kanal-Fernsteuerung Challenger<br />

2000 vorhanden. Aber noch eine „Krabbe“<br />

auf den Gewässern? Nein! Was hatten die<br />

Kutterbesitzer an den Küsten gemacht? Richtig,<br />

ihre Schiffe zu Angelkuttern für Lust -<br />

reisende umgebaut. So etwas hatte ich auf<br />

unseren Gewässern als Modell noch nicht<br />

gesehen und fand, dass der Name „Julchen“<br />

dazu passen würde.<br />

Zu große Besatzung<br />

Schnell holte ich den Bauplan raus und<br />

schaute, wo ich das Modell ändern kann und<br />

muss. Laut Baukasten sollte es im Maßstab<br />

1:25 sein. Beim Nachmessen und umrech -<br />

nen stellte sich heraus, dass es auf diesem<br />

Kutter doch ganz schön eng und krabbelig<br />

ist. Bei einem Ausflugsschiff sind ja viele<br />

Leute an Deck unabdingbar. Figuren gab es<br />

damals aber nur im Maßstab 1:22,5. Die Lösung<br />

war, viele Leute sitzen zu lassen (bringt<br />

zudem größere Klebeflächen), sonstige Figuren<br />

weit weg von irgendwelchen Türen<br />

platzieren – vor der Toilettentür aufgestellt<br />

würde so ein Mensch in den darüber an -<br />

gebrachten Regenabweiser beißen – und<br />

hoffen, dass irgendein Hersteller sein Pro -<br />

gramm einmal auf 1:25 umstellt.<br />

Jetzt, etliche Jahre später, gibt es diese<br />

Figuren. Aber müssen diese so teuer sein?<br />

Rumpf und Deck sind unverändert geblie -<br />

ben. Der Deckeinsatz mit seiner mangeln -<br />

den Dichtigkeit und die Vorreiber zur Befestigung<br />

des Einsatzes gefielen mir allerdings<br />

gar nicht. Außerdem fand ich den Bade -<br />

wanneneffekt durch fehlende Speigatts auch<br />

nicht witzig.<br />

Drehbare Bank<br />

Ich baute also einen Süll aus transparentem<br />

Verpackungsmaterial in den Lukenausschnitt,<br />

transparent wegen des Lichteinfalls<br />

durch die seitlich im Decksteil eingebauten<br />

Bullaugen, klebte ABS-Streifen um das<br />

abzunehmende Decksteil und kann diese<br />

Baugruppe nun über das Süll stülpen. Auf<br />

diesem Decksteil stellte ich aus Messing-<br />

Vierkant-Rohr und Holzfurnierstreifen hergestellte<br />

Bänke und Tische auf. Dazu kam<br />

noch eine Bank für Schwimmwesten. Diese<br />

Bank lässt sich auf dem Deck drehen, da sich<br />

darunter die Schraube zur Befestigung des<br />

1989 beim Bau des „Julchens“<br />

Die Figuren sind noch zu groß. Dafür lässt sich die Bank mit den<br />

Rettungswesten drehen<br />

Der Aufbau kann<br />

komplett über<br />

den Süllrand<br />

gestülpt werden<br />

Ein hinter dem Ruderhaus zusätzlich angebrachter<br />

Anbau ist mit getrennten Türen zu Maschinenraum<br />

und Toilette ausgestattet<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />

19


MOTORSCHIFFE<br />

„Julchen“<br />

Gesellige Runde an Deck: Aufgrund des<br />

nicht perfekt passenden Maßstabs sind die<br />

meisten Passagiere sitzend dargestellt<br />

Getarnt: Der Schalter für Licht und Empfänger<br />

befindet sich unter dem Niedergang<br />

„Safety first“: Im Bereich der Fahrgasttreppe<br />

sind die Relingsstützen erhöht<br />

Aufbaudecks mit dem Rumpf befindet. In<br />

die Bordwand brachte ich auf beiden Seiten<br />

an richtiger Stelle Speigatts ein.<br />

Die Decksöffnung für die Ruderanlenkung<br />

dichtete ich wie folgt ab: Das Holzdecksteil<br />

klebte ich auf eine ABS-Platte. Die<br />

andere Seite bekam einen 10-mm-Randstreifen<br />

aus einer selbstklebenden Moosgummiplatte<br />

und zwei Vorreibern. Unter das Deck<br />

klebte ich, entsprechend der Dicke der Abdeckplatte,<br />

einen ABS-Rand. So wird die Abdeckung<br />

in diese Öffnung gezogen und liegt<br />

Plan mit dem Deck.<br />

20<br />

Was man nicht sieht ...<br />

Das Ruderhaus übernahm ich nach Bauplan,<br />

befestigte das Dach jedoch mit ganz langen<br />

M2-Schrauben am Fußboden. Das geht! Ich<br />

schnitt den Boden und das darunterliegende<br />

Deck aus. Beim Vorbild würde der Steuermann<br />

so auf dem Motorblock der Antriebsmaschine<br />

stehen, aber am Modell sieht das<br />

ja niemand. Die Stromversorgung für die<br />

nautische Beleuchtung erfolgt über zwei federnde<br />

MS-Blechstreifen zwischen Aufbaudeck<br />

und Rumpf. An die Rückseite des Ruderhauses<br />

setzte ich einen aus 1-mm-ABS<br />

gefertigten Anbau für Toilette und Maschinenraumzugang;<br />

Holz für die Klotür, schallgedämpft<br />

und aus „Metall“ die Andere. Ein<br />

Bekannter schrieb mir auf seinem PC ein<br />

schönes Reklameschild: „Hochseeangelfahrten<br />

große Transitration“ usw. Auf dem Kopierer<br />

brachte ich das Schild auf die richtige<br />

Größe (so war das damals) und klebte es<br />

dann in einen Rahmen aus 0,2-mm-MS-<br />

Blech mit Stützen aus 2-mm-Vierkant-Rohr.<br />

Dieses Reklameschild wurde dann auf dem<br />

Dach des Ruderhauses befestigt.<br />

Die Masten fertigte ich im unteren Segment<br />

aus Alu-Rohr, dort steckte ich ein MS-<br />

Rohr hinein und verklebte es. Ganz oben lötete<br />

ich ein noch dünneres MS-Rohr an. Für<br />

die Topplaterne lötete ich zudem eine<br />

Traverse an und klebte eine Lampe drauf.<br />

Eine Leitung zog ich innen durch, den anderen<br />

Draht außen runter und führte ihn am<br />

Mast in einen Klemmkasten (1:25) ein, wo er<br />

angeschlossen wurde.<br />

Für das Vordeck baute ich einen Niedergang<br />

mit nicht funktionierendem Schiebe -<br />

luk aus 1-mm-ABS. Darunter befinden sich<br />

die Schalter für Licht und Empfänger. Der<br />

Niedergang selber ist mit einem Gummi -<br />

band am Deck befestigt, sodass ich jederzeit<br />

an die Schalter herankomme und dieses Teil<br />

trotzdem fest auf Deck sitzt.<br />

Sicherheit im Personenverkehr<br />

Da das Schanzkleid für den öffentlichen Personenverkehr<br />

zu niedrig war, wurde eine verlötete<br />

Reling aus 2-mm-MS-Vierkant-Rohr<br />

als Stützen und 0,5- und 1,0-mm-MS-Draht<br />

als Durchzüge auf das Schandeck aufgesetzt.<br />

AUF EINEN BLICK<br />

Modelldaten<br />

Länge:<br />

480 mm<br />

Breite:<br />

170 mm<br />

Tiefgang:<br />

50 mm<br />

Höhe (über Möwe): 460 mm<br />

Gewicht:<br />

1.500 g<br />

Propeller: 3-flügelig, 30 mm<br />

Durchmesser<br />

Stromversorgung: Blei-Akku, 6 V, 4 Ah<br />

Bauzeit:<br />

ca. 80 Std.<br />

An Backbord auf dem Vorschiff baute ich eine<br />

Fahrgasttreppe mit höheren Relingsstützen<br />

und vorgehängten Ketten an – „Safety first“,<br />

was immer das auch sein mag.<br />

Der letzte Schliff<br />

Als Antrieb nahm ich einen kleinen, leichten,<br />

billigen Motor (DM 1,95), eine vernünftige<br />

Kupplung und ein selbstgebautes Stevenrohr<br />

mit Welle. In das Stevenrohr feilte ich zwei<br />

Löcher, über die senkrecht zwei MS-Rohre gelötet<br />

wurden, es kamen noch zwei Stopfer<br />

dazu und die Befettungsanlage war fertig.<br />

Eine Rudermaschine lag der Fernsteuerung<br />

bei und einen preiswerten Fahrtenregler besorgte<br />

ich mir. Alles wurde sauber mit und<br />

auf Alu-Blechtraversen (Blechplatten = Ausschussware<br />

aus meiner Firma) montiert. Für<br />

eine gute Steuerfähigkeit sorgt eine schwenk -<br />

bare Kortdüse aus Dach rinnen blech (schön<br />

weich und gut zu löten).<br />

Als Stromversorgung für Motor und Empfänger<br />

verwende ich einen 6 Volt, 4-Ah-Akku.


Teile der Technik wirken heute leicht antiquiert.<br />

Eine Modernisierung steht bevor<br />

Der „Maschinenraum“: die Technik ist noch nicht ganz auf dem neuesten Stand<br />

Die selbstgebauten<br />

Angeln ergänzten<br />

das Modell erst im<br />

Nachhinein<br />

Die Wartungsöffnung zur Ruderanlenkung ist mit Moosgummi abgedichtet<br />

Wartungsfreundlich:<br />

durch die große Öffnung<br />

im Deck ist das Modell<br />

gut auf Fahrten vorzubereiten<br />

Nicht nur in Heide,<br />

auch in Hamburg<br />

fuhr „Julchen“ auf<br />

den ersten Platz<br />

Für den Anstrich hat sich Seidenmatt-Lack<br />

330 der Firma Herberts (ist inzwischen in<br />

irgend einem Konzern aufgegangen) sehr<br />

gut bewährt. Der Überwasserrumpf wurde<br />

in Enzianblau (RAL 5010), das Unterwasserschiff<br />

in Rubinrot (RAL 3003) lackiert.<br />

Wasserpass, Bugdreieck, Toilettenanbau,<br />

Niedergang und Masten wur den weiß an ge -<br />

strichen, die Holzteile klargelackt – alles<br />

habe ich mit einem 12er-Tuschpinsel aufgetragen.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />

„Julchen“ wurde mit 10-mm-pickup-Pro -<br />

fessional-Selbstklebebuchstaben vom Typ<br />

Helve tica aufgeklebt. Heimathafen? Büsum!<br />

Kurz, bekannt und gut auf das runde Heck<br />

zu brin gen. Dann folgte das übliche Tam-<br />

Tam: Stapellauf, Taufe und Probefahrt. n<br />

DER AUTOR<br />

Harald Schmidt, Jahrgang 1946, begann<br />

Mitte der 1950er-Jahre mit dem Modellbau<br />

und blieb dem Hobby bis heute treu.<br />

Fazit<br />

Ich hatte nun ein hübsches, nicht alltägliches<br />

Modell, das ohne Aufwand zu transportieren,<br />

schnell einsatzbereit und immer putzmunter<br />

ist – eben ein „Julchen“. Einmal abgesehen<br />

vom leergefahrenen Akku hatte ich bisher<br />

keine Probleme, sondern nur Spaß. Auch<br />

„Wettbewerbe fahren“ machte Laune, z.B.<br />

errang ich mit dem Modell den 1. Platz beim<br />

Kutterrennen in Heide 1990.<br />

Inzwischen (2014) sind Zusatzteile, wie<br />

Radargerät, Rettungsinsel und -ringe, Decksbeleuchtung,<br />

Eimer und Kisten für die bisher<br />

lose an Deck liegenden Playmobil-Fische<br />

und aus MS-Rohr und Draht hergestellte<br />

Angeln angebracht oder zumindest angefertigt.<br />

Auch die Umstellung auf eine 40-MHz-<br />

Anlage ist angedacht.<br />

21


MOTORSCHIFFE MSR-Schiff SÖMMERDA in 1:85<br />

MSR-SCHIFF „SÖMMERDA“ IN 1:85<br />

Kameradschaftliche<br />

Sonderschicht<br />

Aus einer alten Marinekameradschaft heraus entstand dieses Modell des Minensuch- und<br />

Räumschiffes. Die zahlreichen Details an Deck versprachen einige Stunden in der Werkstatt.<br />

TEXT UND FOTOS: Peter Seidel<br />

Wie das Leben manchmal so<br />

spielt, traf ich vor drei Jahren<br />

zufällig Manfred W., einen<br />

alten Marinekameraden<br />

wieder. Bei der feuchtfröhlichen<br />

Wiedersehensfeier, Erinnerungen aus<br />

unserer Dienstzeit aus tauschend, bat er<br />

mich, nachdem ich ihm von meinem Hobby,<br />

Schiffsmodellbau, erzählt hatte, ein Modell<br />

seines „Dampfers“ zu bauen. Vom „ Alk“<br />

mächtig angetörnt, ließ ich mich überreden<br />

und stimmte zu.<br />

Wir hatten eine Reihe sehr guter Fotos<br />

aus seiner Dienstzeit, die man zur Detail -<br />

gestaltung für ein gutes Modell unbedingt<br />

benötigt. Nur war es gar nicht so einfach, die<br />

nötigen Bauunterlagen zu beschaffen.<br />

Einige Monate gingen ins Land, bis Manfred<br />

mir einen vergrößerten Schiffsriss lieferte.<br />

Wir hatten uns auf einen Maßstab von 1:85<br />

geeinigt. Für mich ergab sich nun die Frage:<br />

22<br />

„Wie baust du das Modell?“ Ich entschied<br />

mich dazu, den Schiffskörper bei diesem<br />

Maßstab im Schichtbau herzustellen. Das<br />

macht heute kaum noch jemand. Selbst<br />

mein letztes im Schichtbau angefertigtes<br />

Modell lag schon rund 35 Jahre zurück.<br />

Schichtbau<br />

Den ausgearbeiteten und geschliffenen<br />

Rumpf, den ich mit Harz versiegelte, versah<br />

ich mit zwei eingeklebten Gewindebolzen,<br />

die die beiden aus Messing gedrehten<br />

Ständer aufnehmen. Nach dem Anbau der<br />

Berghölzer und der beiden Schlingerkiele<br />

wurde der Rumpf grundiert und fein geschliffen.<br />

Der nächste Schritt war der Einbau<br />

der Wellen nebst Propeller, der Ringdüsen<br />

und der beiden Ruder.<br />

Als das Deck die richtige Form hatte<br />

(Decksprung/Balkenbucht), wurde die<br />

Decksausrüstung wie Schanzkleid achtern,<br />

Wellenbrecher auf der Back, Ankereinrichtung<br />

nebst Bohrungen der Ankerklüsen, alle<br />

Poller, Tankentlüftungsstutzen, Heckführungsrollen<br />

für Räumgeräte und Minenschiene<br />

etc. montiert. Zwischenzeitlich hatte<br />

ich für das Modell einen einfachen Montageständer<br />

angefertigt. Damit hatte ich natürlich<br />

eine bessere Handhabungsmöglichkeit<br />

gerade beim nachfolgenden Relingbau.<br />

Sisyphusarbeit<br />

Das Deckshaus mit Schornstein und offener<br />

Brücke fertigte ich aus Einzelteilen. Kompliziert<br />

gestaltete sich die Anfertigung des offenen<br />

Fahrstandes. Ich habe versucht alle<br />

Details, die auf einer Kommandobrücke vorhanden<br />

sind, nachzubauen. Die vier Rettungsflöße<br />

habe ich aus handelsüblichen,<br />

dem Maßstab entsprechenden Alufässern<br />

gefertigt. Die unterschiedlichen Seiltrommeln<br />

sind Bausätze von Manfred Zinnecker


Rumpf im Rohbau: schon eingebracht die Löcher für die<br />

Schrauben des Ständers<br />

Erste Details auf dem Vordeck entstehen<br />

Doppelte Ruder- und Propelleranlage<br />

Erste Schritte bei den Minen-Abrollschienen am Heck<br />

Minen auf ihren Abrollwagen. Sie stellen<br />

ein Detail auf dem Arbeitsdeck dar<br />

Scherdrachengeräte (SDG) zum Räumen<br />

von Ankertauminen gehö ren<br />

zur Ausstattung der SÖMMERDA<br />

Selbstgebaut: die Aufbauten – hier noch im Rohbau<br />

befindlich<br />

Befinden sich überall an Deck: Seiltrommeln<br />

in unterschiedlichen Größen<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />

Fortgeschritten: die Aufbauten sind bereits mit einigen Details versehen. Eine Herausforderung<br />

war der obere Fahrstand<br />

23


MOTORSCHIFF MSR-Schiff SÖMMERDA in 1:85<br />

Details am Bug: Ankerwinsch, Flak und Wellenbrecher<br />

An Deck befinden sich zahlreiche Details: Minen, Räumgeräte und<br />

Bordwerkzeuge erforderten einiges an Arbeit<br />

Details am Heck: Wasserbomben und Minen liegen bereit<br />

Filigran: der Mast.<br />

Unlackiert sind<br />

die einzelnen<br />

Baugruppen<br />

zu erkennen<br />

Haben Nerven gekostet: die drei 25-mm-Flakgeschütze, bereits<br />

lackiert<br />

24


und Andreas Lassek. Eine wahre Sisyphusarbeit<br />

war die Anfertigung der drei 25-mm-<br />

Flakgeschütze und der Mast mit seinen<br />

Antennen. Ebenso bereiteten mir die Räumgeräte<br />

und die dazugehörigen Winden und<br />

Seiltrommeln Probleme. Aber dafür sind wir<br />

Modellbauer. Mehrere Versuche waren notwendig,<br />

um auch bei kleinsten Teilen eine<br />

ordentliche Qualität in diesem Maßstab zu<br />

erzielen. Wenn ich schon viele Details nachbauen<br />

konnte, soweit es der Maßstab und<br />

die mir vorliegenden Fotos möglich mach -<br />

ten, so sollte natürlich auch die Farbgebung<br />

stimmen.<br />

Farbgestaltung<br />

Schiffskörper und Aufbauten wurden Marinegrau,<br />

das Unterwasserschiff, das Deck<br />

und auch die Aufbaudecks lackierte ich in<br />

Grün, Teile der Decksausrüstung wie Räumwinden,<br />

Seiltrommeln und Davids erhielten<br />

eine grau/schwarze Färbung, die gesamte<br />

Räumtechnik gestaltete ich rotbraun, die vier<br />

Minen schwarz. Standesgemäß wurden die<br />

Rettungsflöße weiß, die Rettungsringe rot<br />

und die Schlauchboote silbergrau gefärbt.<br />

Dafür beschaffte ich mir aus dem Internet<br />

Anstrichsysteme und Farben für Schiffe und<br />

Boote der Volkmarine.<br />

Da es nicht alle diese speziellen Farben in<br />

der geforderten Tönung im Handel gab, hat<br />

mir ein befreundeter Farbbetrieb, mit dem<br />

ich schon lange zusammenarbeite, diese Farben<br />

angefertigt. Ganz billig war der Spaß allerdings<br />

nicht. Nachdem ich den Schiffskörper,<br />

den Decksaufbau und alle Einzelteile lackiert<br />

hatte, wurde das Modell auf den<br />

vorbereiteten Bootsständer montiert.<br />

Nach der Montage aller vorgefertigten<br />

Ausrüstungsteile, wie die drei 25-m-Flakgeschütze,<br />

die Räumwinden, Seiltrommeln,<br />

Räumgeräte, Rettungsmittel und Befesti -<br />

gung der vier Ankertauminen auf dem Achterdeck,<br />

wurden Flagge und Wimpel gesetzt,<br />

eine Flasche Sekt geöffnet und das Modell<br />

an den neuen Eigner übergeben. n<br />

DER AUTOR<br />

Peter Seidel, Jahrgang 1938, baute seit den<br />

50er-Jahren über 120 Modelle, darunter auch<br />

Auftragsarbeiten für Kunden und auch<br />

Museen. Für seine Arbeiten erhielt er schon<br />

mehrfach Auszeichnungen.<br />

Fazit<br />

Wie Sie sehen, ist nach fast einjähriger<br />

Bauzeit ein ansehenswertes Modell entstanden.<br />

Wer noch mehr über diese Schiffe, über<br />

Minen und über das Räumen wissen<br />

möchte, dem kann ich das Buch von<br />

Dr. Manfred Wilde „311 ein Kampfschiff<br />

der Volksmarine“ empfehlen.<br />

VORGESTELLT<br />

In ihrer Jahrzehnte währenden Dienstzeit wurden<br />

die Schiffe immer zweckmäßiger und mit<br />

Einführung immer neuer, modernerer Räumtechnik<br />

auch effizienter. Für die solide Ausführung<br />

der Schiffskörper und ihre Funktionalität<br />

spricht der Umstand, dass diese nunmehr 40<br />

Jahren im Einsatz sind. Dabei wirken sie keineswegs<br />

veraltet, sondern zeitlos schön.<br />

1967 begann auf der Peenewerft in Wolgast die<br />

Fertigung des Räumschiffes Projekt 89.1 Typ<br />

KONDOR, wobei „Kondor“ die Nato-Bezeichnung<br />

dieses Schiffstyps war. 1968 erfolgte<br />

aufgrund „ operativ-taktischer Forderungen“<br />

nach der Erprobung eine Modifizierung dieses<br />

Typs. Für die Volksmarine wurde letztendlich<br />

eine etwas größere und besser bewaffnete<br />

KONDOR 89.2, genannt „MSR lang“, in einer<br />

Serie von 30 Schiffen gebaut und ab 1971 an die<br />

Marine ausgeliefert.<br />

Für die Verhältnisse der damaligen Zeit waren<br />

die Schiffe mit modernster Ortungs-, Funkund<br />

Funkmesstechnik, allen erforderlichen<br />

Navigationsgeräten, sowie mit ABC-Mess- und<br />

Schutztechnik ausgerüstet. Zum Räumen von<br />

Ankertauminen befanden sich so genannte<br />

SDG R/L Scherdrachengeräte an Bord. Unter<br />

Zuhilfenahme von Hohlstäben konnte man auch<br />

einfache Grundminen damit bekämpfen. Durch<br />

ständige Weiterentwicklungen wurden die<br />

Räumausrüstungen der Schiffe immer auf dem<br />

neuesten Stand gehalten. Des Weiteren konnten<br />

diese Schiffe zum Legen von Minensperren<br />

eingesetzt werden.Durch die Ausstattung mit<br />

Ringdüsen sollten die Eigengeräusche der<br />

Schiffsschrauben im Wasser gestört bzw. überlagert<br />

werden. Durch Ringdüsen wird Wasser<br />

mit hohem Druck gepresst. Dadurch entstand<br />

ein völlig anderer Geräuschpegel, der eine<br />

Detonation von akustischen Minen im direkten<br />

Umkreis verhindern sollte.<br />

Modernste Ihrer Klasse<br />

Eingesetzt werden konnte die KONDOR-Klasse<br />

bis Windstärke 10 und Seegang 8. Auch der<br />

Einsatz in Eis war bis zu einer Dicke von 20 cm<br />

möglich. Bis zu sieben Tage konnten die Schiffe<br />

autark auf See unterwegs sein. Ihr dabei mögli-<br />

Technische Daten<br />

Länge ü.a.: 56,52 m<br />

Breite ü.a.: 7,76 m<br />

Tiefgang:<br />

2,40 m<br />

Verdrängung: max. 484 t<br />

Besatzung: 30 Mann<br />

Bewaffnung: 3x25-mm-Doppellafette, 2-M-3m<br />

Geschwindigkeit: ca. 18–20 kn<br />

Antrieb: 2 x 12-Zylinder-V-Motoren DM 40<br />

2 x Verstellpropeller mit Ringdüsen<br />

Hilfsdiesel 5 x VD 14,5 mit je 108 PS<br />

Leistung:<br />

je 2.942 kW<br />

Zeichnung: Alexpl/Creative Commons<br />

Projekt KONDOR / MSR 89.2<br />

Die Entwicklung der Baureihe 89. basierte auf langjährigen Erfahrungswerten,<br />

die bis zurück in die Kaiserliche Marine reichen.<br />

cher Aktionsradius betrug maximal 1.000 Seemeilen.<br />

Für Notfälle waren die Schiffe mit entsprechenden<br />

Rettungsmitteln ausgerüstet: vier<br />

Rettungsflöße, ein Schlauchboot, Rettungsringe,<br />

ein Kampfanzug See mit integrierter Schwimmweste<br />

und Rettungskragen für jedes Besatzungsmitglied<br />

wurden mitgeführt. Zudem verfügten<br />

die Einheiten über diverse Feuerlöschund<br />

Leckwehrmittel sowie ABC-Schutzeinrichtungen.<br />

Durch ihre solide Konstruktionsweise und<br />

technische Ausstattung gehörten die MSR<br />

Schiffe der Baureihe 89.2 in den Jahre 1971 bis<br />

1973 zu den modernsten dieser Klasse in<br />

Europa. 1980 begann man mit der Umrüstung<br />

aller Schiffe zum Projekt 89.2 UR1. Ab 1985<br />

wurde die Modifizierung weiter geführt zum<br />

Projekt 89.2 UR2. Diese Schiffe waren mit weiterentwickelter<br />

Räumtechnik ausgerüstet. Eine<br />

Serienfertigung und Ausrüstung aller Schiffe<br />

mit den neuen erprobten Räumgeräten wurde<br />

1989 nicht mehr weitergeführt.<br />

Verbleib der letzten Einheiten<br />

Bereits wenige Wochen nach der friedlichen<br />

Revolution begann eine Umstrukturierung der<br />

Volksmarine. Die meisten Schiffe wurden stillgelegt<br />

und die meisten davon später verkauft.<br />

Die SÖMMERDA hatte Glück und wurde von<br />

der BM zeitweilig übernommen. Sie fuhr als<br />

Minenabwehrschiff mit der Bordnummer 2670,<br />

um später an die indonesische Kriegsmarine<br />

verkauft zu werden. Dort wurde sie unter dem<br />

Namen PULAU RIABU in Dienst gestellt. Noch<br />

heute fährt sie als umgerüstetes Wachschiff<br />

unter dem Namen KALA HITAM für die indonesische<br />

Marine zur Jagd auf Piraten und<br />

Schmuggler.<br />

Insgesamt neun Schiffe des Projektes 89.2<br />

wurden abgerüstet und nach Indonesien verkauft.<br />

Zwei Schiffe des Projektes 89.2 gingen<br />

nach Lettland, Uruguay erhielt vier Schiffe,<br />

von denen die VALIENTE ex. EILENBURG am<br />

5. August 2000 von einem Frachter überlaufen<br />

und in zwei Teile gerissen wurde. 2008 befanden<br />

sich noch 90 Prozent der Einheiten in<br />

einsatzbereitem Zustand.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />

25


SZENE<br />

Modellbauausstellung<br />

BENEFIZAKTION<br />

Guter<br />

Zweck<br />

Initiator Helmut Duntemann<br />

führt seine 16. Modellbauausstellung<br />

zugunsten der<br />

Deutschen KinderKrebshilfe<br />

der Deutschen Krebshilfe e.V.<br />

in der Pionierkaserne durch.<br />

TEXT UND FOTOS: Thorsten Meyer<br />

Ein breites Spektrum an<br />

Einsatzfahrzeugen wird in<br />

Modell und Original vorgestellt<br />

Gute Laune und große Modelle<br />

für den guten Zweck<br />

Mehr als 350 Modellbaufreunde aus<br />

Deutschland, Österreich, den<br />

Niederlanden, Frankreich, Belgien<br />

und der Schweiz präsentieren auf über<br />

2.500 Quadratmetern Ausstellungsfläche<br />

weit über 30.000 Modelle mit den Themenbereichen<br />

Polizei, Feuerwehr, Technisches<br />

Hilfswerk, Deutsches Rotes Kreuz, Figurenmalerei,<br />

Eisenbahn, Schiffe, Flugzeuge,<br />

Hubschrauber, RC-Modellbau, öffentliches<br />

Leben und Mi li tärmodellbau den Besuchern<br />

in allen Maßstäben.<br />

Im Kasernengelände zeigen die Bundeswehr,<br />

die Freiwillige Feuerwehr, die Polizei,<br />

das Technische Hilfswerk, die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft<br />

und das Deutsche<br />

Rote Kreuz zahlreiche aktuelle Einsatzfahrzeuge<br />

und historisches Gerät. Während der<br />

gesamten Veranstaltung wird ein Sonderfeldpostamt<br />

der Bundeswehr für die Be -<br />

sucher eingerichtet, es gibt dort vier Son der -<br />

postkar ten, einen Cachetstempel und einen<br />

Tagesstempel.<br />

Helmut Duntemann, die Modellbauer<br />

und alle Helfer sind sich sicher, dass die Vielfalt<br />

an Exponaten sowie der gesamte Rah -<br />

men begeistern werden. Nicht nur Modellbauer<br />

werden auf ihre Kosten kommen. Einem<br />

interessanten und unterhaltsamen<br />

Wochenende steht nichts im Wege. Überdies<br />

wird ein sehr guter Zweck gefördert.<br />

Seit 1997 veranstaltet Duntemann die<br />

jährliche Modellbauausstellung zugunsten<br />

der Deutschen KinderKrebshilfe. Bei den<br />

ver gangenen Veranstaltungen konnte er insgesamt<br />

290.000 Eu ro sammeln. Für den guten<br />

Zweck hofft er auch diesmal auf zahlreiche<br />

Besucher und Spender.<br />

n<br />

AUF EINEN BLICK<br />

Die Veranstaltung<br />

Am 20. und 21. September 2014 findet zum<br />

16. Mal die Modellbauausstellung zugunsten<br />

der Stiftung Deutsche KinderKrebshilfe der<br />

Deutschen Krebshilfe e.V. in Holzminden<br />

statt. Hierzu öffnet das Panzerpionierbataillon<br />

1 die Tore der Pionierkaserne am Solling<br />

am Samstag, den 20.9.2014 von 10:00 bis<br />

18:00 Uhr und am Sonntag, den 21.9.2014<br />

von 9:00 bis 16:00 Uhr. Der Gesamterlös<br />

der Modellbauausstellung wird der<br />

Deutschen KinderKrebshilfe gespendet!<br />

Kümmert sich um die Schiffsmodelle:<br />

das Team vom MBC Göttingen<br />

DER AUTOR<br />

Thorsten Meyer unterstützt die Aktion als<br />

Modellbauer. Sein Honorar für diesen Beitrag<br />

geht als Spende an die Stiftung.<br />

Das Wasserbecken ist die Attraktion für Kinder und Familien<br />

26


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MOTORSCHIFFE<br />

Fischereiaufsichtsboot NIMROD<br />

FISCHEREIAUFSICHTSBOOT NIMROD IN 1:25<br />

Seenotretter<br />

der anderen Art<br />

Die NARWAL ist unter Modellbauern schon länger beliebt. Mit der<br />

NIMROD erhält die Fischerei aufsichts flotte nun Zuwachs. Hat das<br />

neue Boot das Potenzial zu einem echten Traummodell zu werden?<br />

TEXT UND FOTOS: Andreas Gobrecht<br />

28


DAS VORBILD<br />

Seenotkreuzer für Marokko<br />

Die Fischereiaufsicht verfügt unter anderem<br />

über zwei nach DGzRS-Vorbild gebaute Schiffe.<br />

Eine davon ist die NIMROD, die seit 1998 in<br />

Bremerhaven stationiert ist. Zuvor lag sie in<br />

Cuxhaven, wo sie von der neu gebauten<br />

NARWAL abgelöst wurde. Die 19,4 Meter lange<br />

NIMROD entstand 1984 auf der Schweers Werft<br />

und entspricht auf verkürzter Basis der 23-<br />

Meter-Klasse. Zwei MAN-Motoren mit jeweils<br />

547 PS verhelfen dem Schiff zu einer Geschwindigkeit<br />

von 20 Knoten. Die Besatzung besteht<br />

aus drei Mann. Das Schiff diente der Schweers<br />

Werft auch als Prototyp für die 1991 gebauten<br />

Seenotrettungskreuzer für das Königreich<br />

Marokko. Bis zum 21. Mai 2014 lief bei der<br />

VEBEG GmbH eine Ausschreibung im Auftrag<br />

des Staatlichen Fischereiamtes Bremerhaven,<br />

in der die NIMROD zum Verkauf stand.<br />

Technische Daten<br />

Bauwerft:<br />

Schweers Werft,<br />

Bardenfleth<br />

Baujahr: 1984<br />

Länge ü. a.: 19,36 m<br />

Breite ü. a.: 4,56 m<br />

Tiefgang:<br />

1,50 m<br />

BRZ: 49<br />

NRZ: 14<br />

Geschwindigkeit: 19 kn<br />

Schiffskörper: Aluminium<br />

Als ich 2007 mit dem Schiffsmodellbau<br />

anfing, hatte ich viele offene<br />

Fragen. Ein Freund von<br />

mir, ebenfalls Schiffsmodellbauer,<br />

nahm mich mit zu einem<br />

Vereinstreffen. Dort erhielt ich viele<br />

Informationen und wollte mich bald an den<br />

Bau eines eigenen Schiffes wagen. Doch<br />

welches? Der Markt war zu der Zeit noch<br />

etwas größer und die Entscheidung fiel<br />

schwer. Doch eines war von Anfang an klar:<br />

es sollte kein Seenotretter sein. Fast jedes<br />

Vereins mit glied hatte ein Exemplar, da<br />

musste ich nicht noch eines bauen.<br />

Damals entschied ich mich dann für den<br />

Bausatz der NARWAL, die zwar an einen<br />

Seenotretter angelehnt ist, aber eben doch<br />

keiner ist. Das Original liegt in Cuxhaven.<br />

Ich fuhr dort hin, um es zu besichtigen und<br />

beim Stöbern im Internet stieß ich plötzlich<br />

auf ein Bild, auf dem die NARWAL zu<br />

sehen ist, direkt daneben liegt eine weitere<br />

Einheit der Fischereiaufsicht: die NIMROD.<br />

Von diesem Schiff hatte ich bisher noch gar<br />

nichts gesehen, aber es gefiel mir sofort.<br />

Ähnlich wie die NARWAL war es an einen<br />

Seenotretter angelehnt.<br />

Informationen über die NIMROD sind<br />

im Internet genauso spärlich zu finden<br />

wie aussagekräftige Bilder. Etwas Licht ins<br />

Dunkle brachte der Seenotretter Band VII<br />

„Deutsche Seenotretter in aller Welt“ von<br />

Sven Claußen und Ulf Kaack. Zudem waren<br />

in dem Buch ein paar Bilder, auf denen man<br />

aber wenig erkennen konnte und ein Werftplan,<br />

für den man eine Lupe brauchte.<br />

Zufällig zum Traummodell<br />

Bei einem Treffen auf der NARWAL lernte ich<br />

einen Hersteller von Schiffsmodellbausätzen<br />

kennen. Im Verlauf einiger Gesprä che erzählte<br />

er, dass er im Besitz einer recht großen Plansammlung<br />

sei. Da fiel mir die NIMROD<br />

wieder ein. Kurze Zeit später hatte ich eine Kopie<br />

des Werftplanes und er bot mir an, einen<br />

Bausatz von dem Schiff zu erstellen, von dem<br />

man dann wahlweise die NIMROD oder einen<br />

marokkanischen Seenotretter bauen könnte.<br />

Ich bekam von ihm einen Satz Spanten mit<br />

Deck und Kiel in gefräßter Form. Daraus baute<br />

ich einen Rumpfkern, von dem dann Abzüge<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014 29


MOTORSCHIFFE<br />

Fischereiaufsichtsboot NIMROD<br />

So fing alles an: mit einem Spantengerüst für die Urform<br />

Von einem Rumpfkern sollten Abzüge gemacht werden<br />

Der endgültige Rumpf besteht aus GFK, die Aufbauten sind aus ABS<br />

Die Aufbauten sahen turmartig aus, daher erfuhren sie<br />

eine Nachbearbeitung<br />

Viele Einzelteile machen das Modell auf<br />

dem See zu einem Hingucker<br />

30


Sauber laminiert war der Rumpf, man kann gleich mit den Einbauten beginnen<br />

Die wichtigsten Komponenten sind drin – es ist genügend<br />

Platz vorhanden<br />

Am oberen Fahrstand ist die Reling schon angebracht,<br />

die Wände sind in der Höhe reduziert<br />

Am hinteren Aufbau änderte ich dem Bauzustand entsprechend die Anordnung<br />

der Lukendeckel und den Ständer des Schlauchbootes<br />

in GFK hergestellt werden sollten. Als Lohn<br />

der Arbeit erhielt ich einen der ersten Abzüge,<br />

der im Maßstab 1:25 eine Länge von 77 cm und<br />

eine Breite von 20 cm hat.<br />

Mittlerweile war es wieder Sommer geworden,<br />

und ich nutzte einen Ferientag für einen<br />

Besuch in Bremerhaven. Da ich mich vorher<br />

nach dem Liegeplatz und der Anwesenheit der<br />

NIMROD erkundigt hatte, konnte ich in Ruhe<br />

viele Bilder vom Schiff machen. Glücklicherweise<br />

war jemand von der Mannschaft an Bord<br />

und so bekam ich auch Bilder vom oberen<br />

Fahrstand. Nach einem schönen Tag in Bremerhaven<br />

ging es mit diesen Bildern wieder<br />

nach Hause und ich konnte gar nicht abwarten,<br />

mit dem Bau zu beginnen. Es dauerte aber<br />

doch noch ein wenig, bis ich die ersten Vor -<br />

serienteile in Empfang nehmen konnte.<br />

Zwei Motoren sorgen für ausreichend Geschwindigkeit und großen Fahrspaß<br />

Loch im Schanzkleid<br />

Nachdem ich die Teile erhalten hatte, konnte<br />

es mit den Einbauten im Rumpf losgehen. Zwei<br />

Motoren der 600er-Größe treiben die 45 mm<br />

großen Schrauben an. Ein Akku mit 9,6 Volt<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />

sorgt für die Stromzufuhr. Nachdem das<br />

Schanzkleid und die Rumpfkanten verschliffen<br />

und gespachtelt waren, konnte schon das Deck<br />

aufgeklebt werden. Danach musste ich zwei<br />

Klüsen im Schanzkleid verschließen, die bei<br />

der NIMROD nicht vorhanden sind. Dort, am<br />

Schanzkleid, fallen sofort die beiden Fender<br />

auf, schon allein wegen ihrer orangen Farbe.<br />

Um sie darzustellen, schnitt ich auf jeder Seite<br />

ein rechteckiges Loch ins Schanzkleid und<br />

31


MOTORSCHIFFE<br />

Fischereiaufsichtsboot NIMROD<br />

Mintgrün<br />

lackiert sind<br />

auch die offenen<br />

Steuerstände<br />

der Vorbilder<br />

Endstadium<br />

des Baus: viele<br />

Details sindschon<br />

angebracht,<br />

jetzt kann bald<br />

lackiert werden<br />

Strotzt vor Details<br />

und bedurfte viel<br />

Aufmerksamkeit:<br />

der Mast<br />

Im Heckbereich befinden sich die Rettungsinsel<br />

und der Kran<br />

Klasse: das Fahrbild des<br />

Fischereiaufsichtsbootes<br />

Wirkungsvoll: die Instrumententafeln<br />

im Fahrstand sind ausgedruckte Fotos<br />

verschloss die Innenseite mit einem halb -<br />

runden Profil. Dafür habe ich einfach ein Rohr<br />

mit passendem Durchmesser halbiert. Die<br />

Fender entstanden aus Kunststoff Rundmaterial.<br />

Aus 1,5-mm-Messingdraht erstellte ich die<br />

Reling. Jetzt fehlte noch der Kran, er wurde<br />

nach den Bildern gebaut und bekam seinen<br />

Platz auf dem Deck. Die Rettungsinsel am<br />

Heck ist vom Modellbau Kaufhaus. Sie ist wesentlich<br />

leichter als das mitgelieferte Resin-Teil.<br />

Außerdem waren dort gleich die passenden<br />

32<br />

Aufkleber für ein originalgetreues Aussehen<br />

dabei. Die Halte rung habe ich aus Kunststoffprofilen<br />

gebaut, für die die Bilder vom Original<br />

als Vorlage dienten. Nachdem die diversen Lüfter<br />

und Poller an ihrem Platz waren, konnte<br />

der Rumpf erst mal beiseite gelegt werden.<br />

Moderne Aufbauten<br />

Bei den nun folgenden Aufbauten musste ich<br />

einiges ändern, da ich das Schiff in dem<br />

Zustand zeigen wollte, wie es auf meinen Fotos<br />

zu sehen war. Der Bausatz war nach älteren<br />

Plänen des Seenotretters entstanden, und seither<br />

hatte sich bei diversen Werftaufenthalten<br />

doch so manches verändert. Ich fing mit dem<br />

hinteren Aufbau an. Dort musste die Anordnung<br />

der Lukendeckel aus Resin geändert werden.<br />

Auch den Ständer des Schlauchbootes<br />

musste ich neu erstellen, da dieses in der Zwischenzeit<br />

durch ein neues ersetzt wurde. Es ist<br />

das Gleiche, das auch auf der NARWAL mitgeführt<br />

wird, nur mit anderer Ausstattung. Ich<br />

brauchte also nur einen Ersatzrumpf dafür zu<br />

bestellen und stellte dann den Steuerstand und<br />

den Tank selber her.<br />

Kurze Zeit später kamen auch die restlichen<br />

Vorserienteile an. Darunter waren viele Beschlagteile<br />

aus Resin oder Zinnguss und noch<br />

einige Tüten voll mit Fräßteilen. Mit diesen<br />

konnte dann die Ausgestaltung und viele<br />

andere Details aufgebaut werden. Der vordere<br />

Aufbau wurde aus den Fräßteilen zusammengesetzt.<br />

Dabei fiel mir auf, dass der Aufbau im<br />

Vergleich zum Werftplan zu kurz und zu hoch<br />

erschien – das ganze sah ein wenig Turmartig<br />

aus. Ich versetzte die vordere Fensterfront und<br />

orientierte mich dabei am Werftplan. Nachdem<br />

ich die Wände des offenen Steuerstandes noch<br />

um fünf Millimeter in der Höhe reduziert hatte,


Standesgemäß erhielt der Kapitän seinen<br />

Platz im oberen Fahrstand<br />

Die NIMROD führt dasselbe Beiboot wie die NARWAL, es wurde nachträglich umgerüstet<br />

sah der Aufbau wesentlich stimmiger aus.<br />

Beim Ausbau des oberen Fahrstands nahm ich<br />

häufig Fotos zur Hand, denn dieser ist immer<br />

ein Blickfang. Schon öfter hatte ich auf Ausstellungen<br />

Modelle von Seenotrettern mit offenen,<br />

in Mintgrün gehaltenen Steuerständen<br />

angeschaut. Was manche Modellbauer da zustande<br />

bringen, sieht wirklich großartig aus.<br />

Die mitgelieferten Teile für den Steuer stand<br />

passten alle gut und ich musste nur meine Verlängerung<br />

mit einarbeiten. Die vordere Rundung<br />

mit dem Spritzschutz ist ein schwer zu<br />

erstellendes Teil und war aus GFK laminiert.<br />

Da ich Fotos von den Original-Instrumententafeln<br />

hatte, konnte ich diese als Ausdruck verwenden.<br />

Sie wurden in die Rahmen eingelegt<br />

und mit einer farblosen Scheibe verschlossen.<br />

AUF EINEN BLICK<br />

Modelldaten: NIMROD<br />

Maßstab: 1:25<br />

Länge:<br />

77 cm<br />

Breite:<br />

20 cm<br />

Preis:<br />

ca. 275 Euro<br />

Info und Bezug: Modellbau Sievers<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />

Dann konnte ich schon den Rumpf lackieren.<br />

Das Unterwasserschiff bekam die üb li -<br />

che Oxidrotfarbe, der Rest wurde im Elfenbeinton<br />

la ckiert. Dieser Farbton deckte sehr<br />

schlecht, beim nächsten Mal werde ich vorher<br />

eine weiße Grundierung anbringen. Der<br />

vordere Aufbau wur de mit dem Mast komplettiert.<br />

Dieser besteht aus Resin. Die seitlichen<br />

Träger sollten aus Messingrohr gefertigt<br />

werden. Ich habe Kunststoffröhrchen<br />

benutzt, um nicht noch mehr Gewicht so<br />

weit nach oben zu bringen. Diverse Lampen,<br />

Lüftungsklappen, ein Horn und Antennenanlagen<br />

vervollständigen den Mast.<br />

Manueller Lageregler<br />

Zum Lackieren der Aufbauten benutzte ich<br />

wie immer die Farben von Model Master.<br />

Nachdem die Aufbauten eingefärbt waren,<br />

konnten auch die Fenster eingesetzt werden,<br />

die mit im Lieferumfang waren. Nur dort,<br />

wo ich den Aufbau mit der Fensterfront verändert<br />

hatte, musste ich die Rahmen und<br />

Scheiben selber erstellen.<br />

Die nötigen Schriftzüge und Embleme<br />

hatte ich mit den Vorserienteilen erhalten.<br />

Nach dem Anbringen der Kleinteile wie<br />

Rettungsringe, Lampen und Scheinwerfer<br />

konnte die erste Probefahrt stattfinden.<br />

Dafür wurde das Schiff im heimischen Teich<br />

ins Wasser gesetzt, um die Lage zu kontrollieren.<br />

Mit dem Akku und ein wenig Blei hinten<br />

im Kiel war die Trimmung erledigt. Bei<br />

der Probefahrt zeigte sich dann, dass das Schiff<br />

zwar gut motorisiert, aber die Lage im Wasser<br />

doch sehr kippelig war. Durch Verschie ben des<br />

Trimmbleis und des Akkus konnte ich dieses<br />

Problem aber ausmerzen.<br />

n<br />

DER AUTOR<br />

Andreas Gobrecht begann bereits in seiner<br />

Jugend mit dem Bau von Plastikmodellen.<br />

Mit etwas Glück ist die NIMROD bald auch<br />

nach einem zivilen Vorbild zu bauen<br />

Fazit<br />

Mit diesem Schiff habe ich mir den<br />

Wunsch nach meinem Traummodell erfüllt.<br />

Es war zwar ein etwas anderer Weg,<br />

aber das Ergebnis kann sich sehen lassen.<br />

Schiffe dieser Art sind sehr selten am<br />

Modellbauteich zu finden. Außerdem ist<br />

es von der Größe her sehr gut zu transportieren.<br />

Jetzt im Sommer muss das Boot<br />

erst mal fahren, aber im nächsten Winter<br />

werde ich die noch fehlende Beleuchtung<br />

anbringen. Mit ein wenig Geschick kann<br />

man die Instrumententafeln beleuchten.<br />

Auch die Suchscheinwerfer, die sich<br />

seitlich am Deckhaus befinden, bieten<br />

sich praktisch für eine Beleuchtung an.<br />

33


MOTORSCHIFFE Neuharlingersiel<br />

NEUAUFBAU EINES SEENOTRETTUNGSBOOTES<br />

Ende einer<br />

Rettungsfahrt<br />

Wenn die Seenotretter ausrücken, sind sie<br />

oft selbst in Gefahr. So geschah es dem Modell<br />

der NEUHARLINGERSIEL. Beinahe wäre es<br />

während einer Rettungsaktion verloren<br />

gegangen. Die davongetragenen Blessuren<br />

gaben Anlass zum Nachbessern.<br />

TEXT UND FOTOS: Soenke Janssen<br />

E<br />

s war ein trockener aber doch recht windiger Sonntag im Oktober<br />

2012. Wie gewohnt stand der harte Kern unserer IG vormittags<br />

am Phönixsee. Einige segelten, nur ich fuhr mit meiner<br />

NEUHARLINGERSIEL raus. Es war mein erstes selbstgebautes Modell.<br />

Alle hatten Spaß, der Wind stand gut, sodass die Segler fröhlich<br />

ihre Bahnen ziehen konnten. Ich pflügte mit dem Rettungsboot<br />

munter durch die Wellen. Plötzlich brach bei einem Segelboot die<br />

Segelaufhängung und es trieb manövrierunfähig in Richtung eines<br />

Schilfgürtels. Um den Verlust des Seglers abzuwenden, entschloss<br />

ich mich mit meinem Modell einzugreifen. Mit einem langen<br />

Schlepptau gelang es, den Segler an den Haken zu bekommen. Die<br />

ersten Meter kämpfte sich das kleine Boot recht gut durch die Wellen<br />

und den aufbrausenden Wind. Doch dann verlor es die Kraft, gut<br />

100 Meter vom begehbaren Ufer muss wohl der Regler wegen Unterspannung<br />

abgeschaltet haben. Die NEUHARLINGERSIEL und<br />

der Segler wurden ein Spielball von Wind und Wellen. Und so kam<br />

was kommen musste, der Segler drückte in einer Böe das Rettungsboot<br />

unter Wasser. Ein Ruderer rettete das Segelmodell und den<br />

Rumpf meines Rettungsbootes. Der Aufbau allerdings sank auf den<br />

Grund, sodass ich durch das doch recht kalte Wasser musste, um<br />

ihn zu retten.<br />

Nicht aufgeben<br />

Nun lagen die Teile vor mir – im Prinzip nur noch ein Haufen<br />

Schrott. Der Mast war abgebrochen, die Rückwand des Aufbaus<br />

auch, am Rumpf fehlten der Schleppbügel und Teile der Reling. Die<br />

Elektronik stand unter Wasser, der Rumpf war stark zerkratzt Die<br />

große Frage war nun, ob sich da noch ein Neuaufbau lohnen würde.<br />

Das erste selbst gebaute Modell gibt man nicht so schnell auf und<br />

34


Die Rettungsaktion gab Anlass, ursprüngliche<br />

Ungenauigkeiten zu beheben und zu kaschieren<br />

Die Bergungspforte<br />

und das backbordseitige<br />

Stück der<br />

Reling wurden<br />

aus Polystyrol neu<br />

gebaut<br />

Messingprofil vorbereitet zu einem Schleppbügel zu werden<br />

Um Ungenauigkeiten<br />

auszumerzen, dienten<br />

Bilder vom Original<br />

als Vorlage<br />

Nach dem Biegen können die Einschnitte zugelötet werden<br />

Wieder in Fahrt:<br />

der tapfere kleine<br />

Seenotretter<br />

Der Umbau wurde genutzt, um die Schleppleiste noch<br />

originalgetreuer nachzubilden<br />

die Erinnerungen und Emotionen fordern dies auch. Doch, wo fängt<br />

man da nur an? Der Aufbau war recht schnell in Stand gesetzt. Beim<br />

Rumpf wurde es schwieriger. Einige der abgebrochenen Teile waren<br />

Formteile, die nicht einzeln erhältlich sind.<br />

Wiederbelebungsmaßnahmen<br />

So fertigte ich mir für den Schleppbügel eine Schablone an, in der<br />

ich ein erwärmtes Kunststoffprofil passend biegen wollte. Leider<br />

funktionierte es nicht so, wie ich es mir vorstellte. Wieder folgte<br />

langes Tüfteln, bis ich auf ein Messingprofil kam. Dies habe ich auf<br />

die entsprechende Länge gekürzt, und in gleichmäßigen Ab -<br />

schnitten eingeschnitten. So konnte man es der Kontur entspre -<br />

chend biegen. Die Einschnitte habe ich nach dem Biegen einfach<br />

zugelötet, so blieb die entstandene Form erhalten. An der Unterseite<br />

dieser Schlepp leiste habe ich zwei Dornen<br />

angelötet, diese fixieren später die Leiste auf<br />

dem Rumpf. In diesem Zuge bildete ich die<br />

Kanten und Übergänge der Leiste zum Deck<br />

des Bootes noch originalgetreuer nach.<br />

Die Nachbildung der Bergungspforte sowie<br />

das backbordseitige Stück der Reling Länge:<br />

Klasse:<br />

wurden diesmal als Polystyrol-Teil bis zum Breite:<br />

Tiefgang:<br />

Boden der Plicht eingeklebt. Die Griff -<br />

Verdrängung:<br />

stangen habe ich in diese Platten durch ein<br />

Maschine:<br />

Gerüst aus Messingprofilen integriert, sie Leistung:<br />

sind so deutlich stabiler. Bei dieser Aufarbeitung<br />

entstandenen Ecken und Kanten,<br />

Geschwindigkeit:<br />

die<br />

AUF EINEN BLICK<br />

Daten zum Vorbild<br />

abschließend gespachtelt und geschliffen wurden. Die im ursprünglichen<br />

Bauplan enthal te nen Ungenauigkeiten behob und kaschierte<br />

ich so weit es ging. Abschließend lackierte ich den Rumpf neu. Diesmal<br />

verwendete ich dazu eine Schaumstoff rolle, wodurch die Lackierung<br />

deutlich haltbarer wurde. Ein Nebeneffekt, der sich einschlich,<br />

war eine leicht raue Oberfläche des Decks, ähnlich der Antirutschbeschichtung.<br />

Nach der Lackierarbeit wurde ein neuer<br />

SAR-Schriftzug erstellt und angebracht. Erstmals bekam das Boot<br />

jetzt Nachbildungen der Spannbänder am Gummifender. Diese entstanden<br />

aus passend geschnittenen Streifen aus Panzertape.<br />

Wieder auf Fahrt<br />

Die Schäden im Innern des Bootes hielten sich in Grenzen, der<br />

Akku, der Regler und der Empfänger haben die Wasserung unbe-<br />

9,5-m-Klasse (DGzRS)<br />

9,41 m (Lüa)<br />

3,61 m<br />

max. 0,96 m<br />

7 t<br />

Diesel<br />

320 PS (235 kW)<br />

max. 18 kn (33 km/h)<br />

schadet überstanden, das Schaltmodul kann<br />

auf dem Schaltkanal des Blaulichtes nicht<br />

mehr Blinken, einzig das Servo funktioniert<br />

auch nach umfangreicher Trocknungsaktion<br />

nicht mehr richtig, sodass dieses getauscht<br />

wurde. Als dann endlich alles wieder instand<br />

gesetzt war, konnte die NEUHARLINGER-<br />

SIEL schöner als je zuvor wieder zu Rettungseinsätzen<br />

auslaufen.<br />

n<br />

DER AUTOR<br />

Soenke Janssen stellt seine Modelle regelmäßig<br />

auf der Intermodellbau in Dortmund aus.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014 35


SZENE Powerboattreffen in Dessau<br />

Eine SV43 von Hannes Hohlwein mit zwei Leopard-<br />

4074-1400-Aggregaten<br />

23. POWERBOATMEETING IN DESSAU<br />

Heizen<br />

auf der Elbe<br />

Gewöhnlich findet das Treffen der<br />

Powerboats in Dessau an einem idyllischen<br />

See statt. Doch in diesem Jahr mussten die<br />

Geschwindigkeits-Fans auf eine Location an<br />

der Elbe ausweichen. Außergewöhnlich<br />

für die Fahrer, denn sie mussten nun mit der<br />

Strömung des Flusses zurechtkommen.<br />

TEXT UND FOTOS: Dieter Jaufmann<br />

Genau 207 Tage waren seit dem letzten Powerboattreffen<br />

und dem damit verbundenen Saisonabschluss<br />

2013 in Dessau vergangen, bis der Saisonauftakt<br />

vom 1. bis 3. Mai 2014 erfolgte. Für einige<br />

Zeit war das Treffen jedoch in Gefahr. Nach der<br />

letzten FSR-Weltmeisterschaft 2012 im Waldbad Freundschaft<br />

wurde eine erneute Durchführung in diesem Jahr auf der gleichen<br />

Location geplant. Dieses sehr schöne Gelände, das am<br />

Stadtrand von Dessau-Roßlau liegt, ist auch der Austragungsort<br />

für das zweimal jährlich vom MSC Elbe Dessau organisierte<br />

Powerboatmeeting. Obwohl das Gewässer am Stadtrand liegt,<br />

gibt es in unmittelbarer Umgebung zahlreiche Anwohner, die<br />

sich von der Lärmentwickelung der Motoren belästigt fühlen.<br />

Natürlich ist das in gewisser Weise verständlich, denn nicht<br />

jeder empfindet unseren Motorsound als angenehm und laut<br />

Vorschriften ist den Anwohnern eine maximale Dauerlärm -<br />

belastung von 70 dB an höchstens zehn Tagen im Jahr zu zumuten.<br />

Da allerdings die FSR-WM allein schon zehn Tage dieser<br />

„außergewöhnlichen Belastung“ in Anspruch nimmt, musste<br />

man für das Powerboatmeeting ein Ausweichgewässer finden.<br />

Eine neue Location<br />

Der Verein hat sich mächtig ins Zeug gelegt und alles erdenklich<br />

Mögliche getan, um das Treffen durchzuführen. Zunächst sollte<br />

der Umzug an den nördlich gelegenen Diepold See stattfinden,<br />

der allerdings aufgrund der viel zu hohen Kosten als Location<br />

ausfiel. Letztlich wurde das 23. Powerboatmeeting direkt auf<br />

das Vereinsgelände an der Elbe verlagert, was für viele Fahrer<br />

eine Neuerung war, da noch nicht jeder auf einem Fluss mit<br />

Strömung gefahren ist. Glücklicherweise hat das kaum einen<br />

Teilnehmer abgeschreckt, und so fanden zahlreiche Anhänger<br />

den Weg zu der Veranstaltung. Diese fand am Leopoldshafen<br />

Spektakulär: nicht selten schießen beim Startvorgang<br />

der Turbinen Flammen heraus ...<br />

… wenn die Turbinen dann laufen, schieben sie bei einer<br />

unglaublichen Soundkulisse die Mystic von Jens Lange in<br />

einer wunderschönen Fluglage über die Elbe.<br />

36


Zwei Zylinder sind besser als einer! Das beweist wohl<br />

deutlich auch das Fahrbild des Rigers von Johannes Haake<br />

Ein Blick auf den immer gut gefüllten Startsteg<br />

EPV Sprint Cat, von einem<br />

Zenoah 290 befeuert<br />

MHZ Showtime mit einer WREN Turbine<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />

37


SZENE Powerboattreffen in Dessau<br />

statt, der zugleich als Unterkunft diente. Der<br />

Platz bot hervorragende Sanitär anlagen, eine<br />

Campingfläche sowie ein wunderschönes<br />

breites Gewässer, das ideale Bedin gun gen<br />

fürs Heizen bot. Ebenso duften alle anwesenden<br />

Modellbauer nur wenige Meter vor<br />

dem Wasser entfernt ihr gesamtes Equipment<br />

aufschlagen, sodass sich auch die Laufwege<br />

über den Tag in Grenzen hielten.<br />

Fliegende Boote<br />

Der besucherreichste Tag war der Samstag,<br />

der neben vielen aktiven Tagesgästen auch<br />

zahlreiche Besucher in den Hafen lockte.<br />

Eine Strömungsgeschwindigkeit von rund<br />

5 km/h, hielt nieman den davon ab, die Modelle<br />

ins Wasser zu setzen und zu präsentieren.<br />

Schließlich ist es nicht nur für Außenstehende<br />

beeindruckend, wenn Modelle in<br />

der Größenordnung von zwei Metern im<br />

dreistelligen Geschwindigkeitsbereich und<br />

eine riesige Fontäne hinter sich herziehend<br />

38<br />

VIDEO<br />

Die Highlights<br />

an einem vorbeidonnern. Hierfür bedarf es leistungsfähiger<br />

Triebwerke in Kombination mit einer entsprechenden Abstimmung.<br />

Bei den am häufigsten verwendeten Antriebsaggregaten<br />

handelt es sich um die klas sischen einzylindrigen Verbrennungsmotoren.<br />

Die benzin getriebenen Motoren von Zenoah,<br />

RCMK oder Chung Yang glänzen durch eine unkomplizierte<br />

Handhabung, hohe Zuverlässigkeit und vor allem ausreichend<br />

Leistung, um ein 1,5 Meter langes Rennboot-Modell vernünftig<br />

anzutreiben.<br />

In Sachen Leistung und Drehzahl den Verbrennungs -<br />

motoren mittlerweile überlegen sind die Elektroantriebe, mit<br />

denen einige Flitzer ausgestattet waren, die sich auf dem Treffen<br />

tummelten. Absolutes Highlight waren Modelle mit kerosin -<br />

betriebenen Turbinentriebwerken, die über die Elbe gepeitscht<br />

wurden. Eine davon war die 1,85 Meter große Mystic von Jens<br />

Lange, in der gleich zwei JetCat-SPM-5-Marine-Turbinen ihre<br />

Dienste beindruckend verrichteten.<br />

Bergeboot im Dauereinsatz<br />

Das aktivste Boot mit der größten Bereitschaft an diesem Wochenende<br />

war allerdings das Bergeboot, das permanent unterwegs<br />

war, um die liegen gebliebenen Modelle augenblicklich zu<br />

bergen. Immerhin treiben diese bei einer Havarie aufgrund der<br />

starken Strömung in nur einer Minute bereits gute 80 Meter<br />

Flussabwärts. Der Verein organisierte zu Stoßzeiten sogar, dass<br />

zwei Bergeboote zeitgleich im Einsatz waren. Bis 19 Uhr am<br />

Abend konnte man die letzten Energiereserven aus den Hochleistungsakkus<br />

ziehen und die letzten Kraftstoffreserven der<br />

Verbrennermodelle aufbrauchen.<br />

Angefangen bei der Verpflegung, über die Gestaltung bis<br />

hin zur Durchführung, war der Aufwand, den der Verein betrieben<br />

hatte, überall wahrzunehmen. Das Flair auf dem Powerboat-Treffen<br />

und die Premiere der neuen Location waren ein<br />

absoluter Erfolg. In der Abenddämmerung folgte ein kleines<br />

Feuerwerk und so bleibt das Treffen in Dessau für jeden Begeisterten<br />

in wunderschöner und unvergesslicher Erinnerung. Traurig,<br />

dass es bereits zu Ende ist, jedoch mit Vorfreude auf die<br />

kommende Veranstaltung vom 3. bis 5. Oktober 2014. n<br />

DER AUTOR<br />

Dieter Jaufmann beschäftigt sich seit über 16 Jahren mit Rennboot-<br />

Modellen. In dieser Zeit hat er über 80 Boote erfolgreich aufgebaut<br />

und gefahren.<br />

Im Internet ist ein Video zu sehen, das tolle<br />

Szenen des 23. Powerboatmeetings in<br />

Dessau zeigt. Die Aufnahmen wurden unter<br />

anderem von einem Quadrocopter und<br />

einem Wasserflugzeug gefilmt. Die bewegten<br />

Bilder stellen in vier Minuten die Highlights<br />

der Veranstaltung heraus. Das Video kann<br />

im Internet unter der folgenden Adresse<br />

angeschaut werden: http://goo.gl/qmIR67<br />

QR-Code scannen,<br />

um direkt zum<br />

Video zu gelangen<br />

Die beiden Bergeboote waren stets im Einsatz,<br />

um liegengebliebene Modelle sofort zu bergen<br />

Heutzutage ein seltenes Modell: Colibri von<br />

Daniel Geigenfeind mit einem Chung Yang Motor


Für die beiden F1 Flitzer im Maßstab 1:4<br />

blieb diesmal nur das Training, da die<br />

Rennen zur Deutschen Meisterschaft aufgrund<br />

der Ortsverlegung ausfallen mussten<br />

Hydroplane im Flug über die Elbe<br />

Ein getunter Zenoah 290 von Jens Däumichen<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />

39


VORBILDVORSTELLUNG<br />

zum Sammeln<br />

Fischkutter CLARA JACOBA


Leseprobe<br />

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Leseprob<br />

e<br />

Lieber <strong>SchiffsModell</strong>-Leser,<br />

geht es Ihnen auch so: Renovieren, etwas selbst bauen und schaffen<br />

macht einfach Spaß! Lassen Sie sich von dieser Leseprobe der aktuellen<br />

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Und wenn Sie’s nun genau wissen wollen: Wie gestaltet man einen<br />

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Ulrich Weiß<br />

Chefredakteur<br />

Viel Erfolg beim Heimwerken wünscht Ihnen Ihr<br />

Stauraum<br />

BAUEN um<br />

Neuer<br />

Platz<br />

Winkel<br />

im<br />

Unter den Stufen entsteht für<br />

kleines Geld großer Stauraum.<br />

D<br />

ass der Raum unter Treppen kostbar ist,<br />

wissen vor allem Bewohner von Häu-<br />

sern ohne Keller. Richtig ausgenutzt<br />

und herausgeputzt wird er jedoch selten. Statt-<br />

dessen mutiert der Boden dort meist zur unge-<br />

liebten Abstellfläche, die nur schlecht zu errei-<br />

chen ist aber dafür umso besser einzusehen.<br />

Nicht ohne Grund, denn Möbel gibt es für diese<br />

Flächen nicht passend zu kaufen.<br />

Dabei kann man auch schräge Sachen einfach<br />

und günstig selbst bauen. So zieht eine neue<br />

Ordnung mit viel Stauraum unter der Treppe<br />

ein, die – aus Spanplatten konstruiert – kein<br />

Ko<br />

onto<br />

in Schieflage<br />

bri ngt.<br />

Ungewohnt aber<br />

kinderleicht ist die Ermittlung<br />

des Steigwin-<br />

kels der Treppe, der auf einige Bauteile übertragen<br />

werden muss. Wie es geht, zeigen wir auf<br />

den folgenden Seiten.<br />

Teil 1:<br />

vorher<br />

UNTERBAU<br />

U<br />

TREPPE<br />

vorher<br />

In jeder Ausgabe<br />

100 Seiten<br />

Bauen<br />

gestalten<br />

ten<br />

renovieren<br />

e<br />

er<br />

n<br />

Stauraum<br />

Im Inneren des Ecks passen keine Einbauten<br />

mehr<br />

hinein.<br />

Die Lösung: eine Klappe.<br />

Die drei Schub laden<br />

elemente<br />

werden dank Rollen und Sitzbezügen zu fahrbaren Hockern.<br />

Richtig verbunden<br />

2014<br />

11<br />

Die Schmalseiten abwinkeln<br />

D ie vier senkrechten Teile erhalten auf ihrer Oberseite einen<br />

Schnitt, welcher der Steigung der Treppee entspricht<br />

10<br />

g /Lot,<br />

Winkelmesser<br />

(Geodreieck),<br />

Kreissäge mit Führungs-<br />

schienee und abwinkelbarem Schlitten,<br />

Bügeleisen,<br />

Cuttermesser/Kantentrim-<br />

mer,<br />

Dübelmarker,<br />

Bohrer,<br />

Bohrmaschine,<br />

Tiefenanschlag.<br />

Praktische Stauraum-<br />

Lösungen – einfach<br />

nachzubauen!<br />

Alles, was Sie brauchen, um<br />

jeden Winkel optimal zu<br />

nutzen: mit übersichtlicher<br />

Bauskizze, Materialliste,<br />

detaillierter Schritt-für-Schritt-<br />

Anleitung inklusive Fotos und<br />

vielen Tipps und Tricks.<br />

Den Steigungswinkel el ermitteln<br />

Verbrauchsstoffe<br />

Schleifpapier,<br />

Holzleim, Umleimer.<br />

Baustoffe<br />

Die jeweiligen Holzbretter<br />

(hier sind es<br />

Spanplatten)<br />

für die (vier) Senkrechten,<br />

die Einlegeböden (mit Blenden) und für<br />

die Deckenplatte.<br />

Um zu wissen, wie stark die Oberseiten der Bretter angeschrägt werden müssen, wird der<br />

Steigungswinkel<br />

der Treppe ermittelt – mit Lot oder Wasserwaage ist das leicht gemacht.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Eine<br />

dünne Sperrholzplatt te<br />

senkrecht<br />

auf Mit dem Bleistift<br />

anschließend am Rand der Mit dem Geodreieck kann auf dem<br />

die Treppenwange setzen,<br />

sodass eine Ecke auf Wange entlangfahren (auf der Rückseitee des Sperrholzbrett der<br />

Steigungswinkel<br />

abgelesen<br />

der<br />

Wa nkante zum Liegen kommt. Brettes)<br />

und den Str ch aufs Sperrholz setzen. werden.<br />

Er liegt hier bei circa 45 Grad.<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Mit<br />

dem Lot: Brettkantee parallel zur<br />

Der Steigungswinkel<br />

ist hier der W nkel Zum Übertragen aller Maße von oben nach<br />

Trepp penwange halten. Das Lot genau über der zwischen der schmalen, rechten Seite des Brettes<br />

unten immer mit<br />

dem Lot arbeiten.<br />

Zum<br />

Brettt<br />

ecke befestigen. Linie am Lot ziehen. und der gezogenen Linie.<br />

Anzeichnen kommt<br />

Malerkrepp auf die Flächen.<br />

1 2<br />

3<br />

4<br />

kel-Arretierung<br />

Um 45 Grad haben wir die<br />

Mit dem Anschlagwinkel wird<br />

Die Oberseite des Brettes<br />

ist nun<br />

schlittens<br />

kann die Maschine gekippt. Das entspricht<br />

die Führungsschiene der Säge auf im selben Winkel wie die Treppen-<br />

ppt<br />

werden. dem Steigungswinkel<br />

der Treppe.<br />

dem Bauteil ausgerichtet.<br />

steigung angeschrägt.<br />

Umleimer mer aufkleben und<br />

schneiden<br />

as Bügeleisen nicht zu schnell über den Umleimer,<br />

damit der Schmelzkleber genug Zeit hat, sich<br />

en.<br />

Das Schneiden der Kanten sorgt bei Anfängern oft für Ärger – ein Kantentrimmer hilft.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

er muss in seiner Breite so Bei mittleree<br />

r Temperatur wird<br />

der Kunst-<br />

Der<br />

aufgedrückte Holzklotzz sorgt<br />

n, dass er beidseitig übersteht.<br />

stoff umleimer<br />

aufgeklebt. Eisen langsam führen. an<br />

s<br />

4 5<br />

berstand trennt das Cuttermes-<br />

Das Cuttermesser<br />

in einer gleichmäß gen<br />

Brettt<br />

auf den Umleimer stellen. Bewegung und parallel zum Brett führen.<br />

gut zu wissen<br />

Kantentrimmer<br />

Die Kanten von Kunststoff-Umleimern<br />

können mit (sauberen!) en!) Stechbeiteln,<br />

Cuttermessern termessern oder am besten mit<br />

Kantentrimmern (Foto)<br />

abgeschnittenen<br />

werden.<br />

Ihre<br />

zwei<br />

Vorteile: Sie führen<br />

die Klinge im richtigen Winkel und<br />

drücken dabei<br />

den Umleimer<br />

ans<br />

Holz.<br />

(Das<br />

Gegenbeispiel<br />

sehen Sie zur<br />

Veranschaulichung in Foto 5).<br />

Im<br />

Gegensatz dazu sollten Echtholz-Um-<br />

6 7<br />

leimer nur mit einer Flachfeile<br />

gebrochen werden (wegen der<br />

net<br />

sind Kantentrimmer,<br />

die beim Mit feinem Schleifpapier (mind. 180er)<br />

Maserung im Umleimer).<br />

Umleimer<br />

weiter<br />

andrücken. werden die K<br />

anten abschließend gebrochen.<br />

12<br />

2014 13


Lesep<br />

prob<br />

e<br />

l<br />

Maßschneider<br />

Werkzeugtest<br />

TECHNIK st<br />

Großer<br />

PRAXIS-<br />

TEST<br />

H<br />

TECHNIK Werkzeugtest<br />

est<br />

Sieger mit<br />

besten Noten<br />

Abschlussnote 1,4 – damit fährt die Stihl HSE61 den<br />

Sieg in einem starken Testfeld ein, gefolgt von der<br />

Bosch AHS55-26, einem 3500-Gramm-Leichtgewicht.<br />

Anbieter<br />

Black & Decker<br />

Bosch<br />

Metabo<br />

Modell<br />

GT6060<br />

AHS55-26<br />

48 Plus<br />

HS8755<br />

99,95 €<br />

16<br />

9,999<br />

€<br />

189,21 €<br />

Ausstattungsmerkmale<br />

Ab messungen: Länge x Höhe x Breitee [cm]<br />

100 x 20 x 20<br />

108 x 23 x 25<br />

0<br />

97 x 24 x 22<br />

Gewicht<br />

[kg]<br />

3,2<br />

3,5<br />

4,1<br />

Kabellänge [cm]/-farbe<br />

Direktanschluss<br />

/-<br />

28 / Schwarz<br />

rz<br />

30 / Schwarz<br />

Leistun<br />

g (Angabe)<br />

[ W]<br />

600<br />

600<br />

560<br />

Schnitt<br />

tlänge [cm]<br />

60<br />

55<br />

55<br />

Sc<br />

hneiden: Anzahl/ Öffnun<br />

g/Tiefe [mm]<br />

18 / 26 / 17<br />

16 / 26 / 21<br />

5<br />

15 / 24 / 19<br />

Messers<br />

stärke unten + oben [mm]<br />

2,0 + 1, 8<br />

1, 8 + 1,8<br />

1,8 + 2,22<br />

Schwertbreite [mm]<br />

75<br />

vorne 60; hinten 75<br />

75<br />

Praxistest Schneidenn<br />

Sch neiden frischer Austriebe<br />

+++<br />

+++<br />

Sc<br />

hneiden mehrj<br />

jähriger<br />

Triebe<br />

++<br />

+ ++<br />

Blockier-,<br />

Klemmneigung<br />

gering<br />

gering<br />

Note<br />

Praxistest Schneiden (45%)<br />

Gut (2,1)<br />

Sehr<br />

gut<br />

selber machen 7 | 2014<br />

71<br />

+++<br />

+++<br />

gering<br />

(1,3)<br />

Sehr gut (1,3)<br />

Stihl<br />

HSE61<br />

229,- €<br />

118 x 20 x 25<br />

4,1<br />

32 / Schwarz<br />

500<br />

60<br />

19 / 21 / 17<br />

2,1 + 1, 9<br />

vorne 55; hinten 70<br />

+ ++<br />

+++<br />

gering<br />

Sehr gut (1,3)<br />

Wolf<br />

HSE55V<br />

174,99 €<br />

98 x 26 x 15<br />

3,75<br />

24 / Schwarz<br />

500<br />

55<br />

17 / 24 /15<br />

2,0 + 2,0<br />

70<br />

+ ++<br />

+ +<br />

gering<br />

Gut (2,1)<br />

70<br />

Werkzeuge und<br />

Maschinen im Test<br />

Wir haben in dieser Ausgabe sechs<br />

Heckenscheren für Sie getestet:<br />

Lesen Sie, welche besonders<br />

leistungsstark, praktisch in der<br />

Handhabung und geräuscharm ist.<br />

Handhabung<br />

Gebrauchshinweise<br />

++<br />

+<br />

+<br />

+++<br />

+<br />

Erstmontage<br />

+++<br />

+ ++<br />

+++<br />

+++<br />

+++<br />

Handgriff<br />

mit Ein-/Aus-Schalte r<br />

++<br />

+++<br />

++<br />

+++<br />

+++<br />

Bü<br />

ge<br />

lgriff<br />

mit Sicherheitsschalt er<br />

o<br />

+++<br />

+<br />

+++<br />

++<br />

Manövriere<br />

en beim Schneiden, Schneiden im Überkopfbereic h<br />

+<br />

++<br />

++<br />

+++<br />

+<br />

Schnittführung vertikal<br />

und horizonta<br />

l<br />

++<br />

+++<br />

++<br />

+++<br />

+++<br />

Ausbalancier en<br />

o<br />

++<br />

+<br />

+++<br />

++<br />

Reinigung<br />

g<br />

+<br />

++<br />

++<br />

++<br />

++<br />

Messerschutz<br />

o<br />

++<br />

+ +<br />

++<br />

++<br />

Note<br />

Handhabung (40%)<br />

Befriedigend (3,0)<br />

Gut<br />

(1,9)<br />

end (2,5)<br />

Gut (2,4)<br />

Sehr gut (1,3)<br />

Gut (2,1)<br />

Technik und Sicherheit (Laborprüfung)<br />

Hubzahl<br />

[min-1]<br />

1740<br />

3<br />

080<br />

2960<br />

3510<br />

1780<br />

Geräusch:<br />

Schalldruckpegel<br />

am Ohr ohne Last [dB(A)]<br />

95<br />

95<br />

86<br />

95<br />

92<br />

Wirksamkeit<br />

und Bedienung der Zugentlastungseinrichtun<br />

g<br />

g<br />

+<br />

+<br />

+<br />

++<br />

++<br />

Elektrische Sicherheit<br />

Ok<br />

Ok<br />

Ok<br />

Ok<br />

Ok<br />

Sto<br />

ppostion der Messer<br />

zufällig<br />

zufällig (sichtbarer Messernachlauf )<br />

zufällig<br />

verdeckt *<br />

verdeckt *<br />

Selbsttäti<br />

ges Abschalten nach Blockierung<br />

nein<br />

ja<br />

nein<br />

nein<br />

nein<br />

N<br />

ote<br />

Technik und Sicherheit (15%)<br />

Ausreichend (4,0)<br />

Be<br />

f riedigend (3,4)<br />

en d (3,3)<br />

Befriedigend (3,2)<br />

Befriedigend (2,5)<br />

Befriedigend (3,0)<br />

Gesamtnote<br />

Befriedigend (2,8)<br />

Gut (1,9) Befriedigend e<br />

d (2,5) Gut<br />

(2,1) Sehr<br />

gut (1,4)<br />

Gut (2,3)<br />

* Schnei<br />

iden maximal<br />

geöff<br />

fnet<br />

So<br />

haben wir<br />

getestet<br />

!<br />

Das Benotungssystem<br />

Die wichtigsten Kriter<br />

en bei der<br />

Beurteilung der Gerätee waren der Praxis-<br />

test Schneiden und die Handhabung –<br />

zunächst wurden die „klassischen“ Hölzer<br />

wie Buche und Weide geschnitten.<br />

Da<br />

lagen alle noch dicht beieinander. Bei den<br />

Anforderungen an die Handhabung lagen<br />

Schnittt<br />

Buchenhecke<br />

Schnitt Weidenholz<br />

Geräuschentwicklung<br />

digkeit<br />

Elektrische<br />

Sicherheit<br />

die Testteilnehmer<br />

dann weiter ausein-<br />

Das<br />

Schneiden der Buchenhecke ist eine<br />

Neben Heckenschnittt<br />

wurde auch geprüft<br />

Das Geräusch einer Heckenschere ist<br />

zahlmessgerät wurde<br />

Mit einem Hochspannungstestgerät<br />

ander, entscheidend waren hier die<br />

der<br />

größeren Herausforderungen. Die<br />

wie die Testgerätee Hölzer schneiden.<br />

subjektiv weniger laut, doch die<br />

Messerzähne pro<br />

wird<br />

die Isolationsfest<br />

gkeit der per<br />

Praxisanforderungen wie das Ausbalancie-<br />

fr schen Austriebe schaffen alle Gerätee<br />

Weidenstöcke mit hren dichten Fasern sind<br />

Messungen in der Akustikhalle zeigen<br />

n. Eine hohe Hubzahl<br />

Netzstrom betriebenen Geräte<br />

geprüft.<br />

ren und das Handling beim Schneiden.<br />

mühelos.<br />

Mehrjähr<br />

ge Triebe lassen sich<br />

ein bestens<br />

geeignetes Material.<br />

Schalldruckpegel<br />

ähnlich denen von<br />

das<br />

Schneiden von<br />

Diesen Abschnitt<br />

absolvieren alle ohne<br />

am besten mit den Gerätenvon Bosch,<br />

Bohrhämmern (Schallschutz tragen!),<br />

m“ Gehölz.<br />

Beanstandungen.<br />

M<br />

etabo und Stihl<br />

schneiden.<br />

Ausna<br />

hme: Metabo.<br />

72<br />

2014<br />

73<br />

Alles im (Zu-)Griff!<br />

Mit diesem Aufbewahrungssystem<br />

schaffen Sie Ordnung in Ihrer Werkstatt.<br />

GUTSCHEIN<br />

TECHNIK<br />

46<br />

Innovationspreis<br />

Ordnungshüter<br />

Wenn alles seinen fe<br />

Regal mit<br />

inneren n Werten<br />

Höhenverstellbar<br />

s Bord verfügt über vie<br />

r integrierte Schubladen, in die alle Zubeh<br />

s des Systems passen (z.<br />

B. für Bohrer,<br />

Stichsägenblätter,<br />

etc.).A<br />

der Regalunterseite nehmen Halterungen diverse Systemwerkzeuge,<br />

-steckdosen und -leuchten<br />

auf (Foto r.).<br />

INNOVATION DES<br />

MONAT S<br />

Das modulare<br />

Aufbewahrungs- und Werkzeug-system<br />

Blucave<br />

sorgt für Übersicht<br />

– und das zu fairen Preisen.<br />

BATA<br />

AVIA BLUCAVE<br />

WERKSTA ATT-SYSTEM<br />

Modulbauweise<br />

Ob Arbeitsleuchte (Foto)<br />

oder Akkubohrer:<br />

Alle<br />

Zubehörteile und Werk-<br />

z uge des Systems<br />

n perfekt<br />

in die Auf-<br />

ngseinheiten.<br />

Strom und Licht<br />

dul liefert<br />

cht:<br />

Die<br />

kdose ist an<br />

are<br />

6-Meter-<br />

koppelt.<br />

Im<br />

n steckt eine<br />

leuchte,<br />

r dem Bord<br />

den kann.<br />

2014<br />

Wandschiene<br />

D ie Wandschienen nehmen in<br />

ihren Halterungen die Koffer<br />

f Durch eine abschließbare<br />

e auf der Schiene kann<br />

Koffer-Reihe vor<br />

ubtem Zugriff schützen.<br />

Koffer fer mit<br />

Durchblick<br />

Die Koffer bild<br />

Sie können du<br />

unterteilt werd<br />

Systemschubl<br />

Blucave-Reihe<br />

ihren spezifisc<br />

untergebracht<br />

parenten Deck<br />

einem Blick de<br />

✁<br />

Die kriterien<br />

Revolutionäre Idee<br />

Eine Innovation ist erst einmal<br />

„nur“ eine Neuheit. Benutzen<br />

wir dieses Wort in der Redaktion,<br />

meinen wir: nicht nur<br />

neu, sondern ein einzigartiger<br />

Ansatz – eine unerwartete<br />

Idee, die revolutionär sein<br />

kann oder mit bekannten<br />

Techniken etwas völlig Neues<br />

schafft – und diese Produkte<br />

werden von der Redaktion<br />

als „Innovation des Monats“<br />

ausgezeichnet.<br />

Jetzt für<br />

nur<br />

€ 2,–<br />

* Ihre<br />

nächstgelegene ä<br />

Verkaufsstelle von SELBER MACHEN finden<br />

Sie schnell und einfach unter www.mykiosk.com!<br />

Einfach ausschneiden und bei<br />

Ihrem Zeitschriften-<br />

händler* bis spätestens 13. August<br />

2014 einlösen!<br />

e sten Platz hat, dann findet man es leicht<br />

wieder. Diesen Grundsatz setzt die niederländische Firma Ba-<br />

Wtavi<br />

ia mit Blucave p<br />

erfekt<br />

um: Ein aufeinander<br />

abgestimmtes<br />

WAblage-<br />

und Werkzeugsystem,<br />

das in Modulbauweise funktio-<br />

Wiert. Wn We Ob Lampe, Ladestation<br />

oder 6er-Steinbohrer – alles hat<br />

seinen festen, passgenauen Platz.We<br />

er mit Blucave<br />

Ordnung schaffen will, be-<br />

ginnt mit Koffern (je<br />

34 Euro)<br />

und<br />

der Wandschiene mit vier Halterungen<br />

(29 Euro).<br />

Je nach Bedarf können Stück für<br />

Stück weitere Module und Geräte<br />

folgen.<br />

Zurzeit umfasst das System<br />

unter anderem sechs kabel-<br />

und zwei<br />

akkubetriebene Tools (Akkubohrer,<br />

Schwingschleifer,<br />

etc.). Dabei handelt e<br />

sich um Aufsätze,<br />

die jeweils auf einen stromgebenden Controller (Akk<br />

Netz) gesteckt werden.<br />

Die Zubehörliste reicht vom Wandregal (99 Euro) bis<br />

zur Schublade (5 Euro).<br />

Erhältlich bei www.blucave-shop.de oder www.westfalia.de<br />

www.mykiosk.com!n


Leseprob<br />

e<br />

Biefkasten<br />

BAUEN en<br />

SCHWEBE-<br />

G ut geschützt<br />

vor<br />

den Wetter-<br />

einflüssen sind<br />

nicht<br />

nur die<br />

Briefe. Im oberen<br />

Fach<br />

lassen sich<br />

Zeitungen und<br />

Zeitschriften gut<br />

unterbringen,<br />

ohne dass ihre<br />

Umschlagblätter<br />

zerreissen. Auch<br />

Päckchen finden<br />

dort trockenen<br />

Unterschlupf.<br />

Da wird sich Ihr Zusteller freuen:<br />

Der neue<br />

Briefkasten<br />

bietet viel Platz<br />

und zusätz-<br />

lich ein Fach für<br />

Zeitungen<br />

und Päckchen.<br />

Der Hingucker für jede Haustür.<br />

Post ist da!<br />

D<br />

er Briefkastenist– ähnlich wie das Gartentor, eine<br />

Art Aushängeschild für ein Haus.<br />

Umso erstaunli-<br />

cher, dass die meisten Hausbesitzer<br />

deutschland-<br />

weit auf die eher einfallslosen Postkästen in Edelstahl-<br />

Optik zurückgreifen. In jedem Baumarktstehenanschei-<br />

nend immernurdieselbenzehnModelle.<br />

Unsere kleine Briefkastensäule unterscheidet<br />

sich da<br />

wohltuendvomEinheitslook. Dass Sie damiterfreuliche-<br />

re Post erhalten, können<br />

wir leider<br />

nicht garantieren.<br />

Aber zumindestdas:<br />

Der Bau aus wasserfestverleimtem<br />

SperrholzundAluminium-Leistenistganzeinfach.<br />

A ls Baumaterial dienen<br />

wasserfest verleimtes<br />

Sperr-<br />

holz und 20 x 20-mm<br />

Aluminium-Winkelprofile<br />

Biefkasten<br />

Große<br />

Klappe –<br />

viel<br />

dahinter<br />

s te<br />

Die Alu-Leisten zusägen<br />

m t es Sperrholz,<br />

a<br />

elprofile (Maße siehe<br />

uf<br />

der folgenden<br />

re, Briefkastenschloss<br />

ffe<br />

serfester<br />

Holzleim,<br />

zgrund,<br />

Wetterschutz-<br />

Hammer,<br />

Körner, Ahle,<br />

chraubendreher,<br />

Maulschlüssel,<br />

Senker,<br />

Schlüsselfeile,<br />

Pinsel,<br />

2014<br />

Die Leisten dienen als Eckverbinder<br />

und schützen dabei<br />

die Schnittkanten aller<br />

vier<br />

Außenbretter<br />

– dabei verpassen sie der HolzkonstruktiondiefeineNote.<br />

3<br />

1<br />

2<br />

Die Stirnseite eines großen Vierkantholzes dient als Eine<br />

Mittellinie in nur eine der Innenseiten<br />

Führung beim Zuschneiden der Alu-Leisten. Die Säge anzeichnen.<br />

Für den Parallelstrich den Bleistift<br />

entlang der Schnittfläche führen, dann wird’s gerade.<br />

auf<br />

den (führenden) Mittelfinger<br />

drücken.<br />

31<br />

mutter<br />

des Schlosses wird<br />

die Bohrung geführt und mit<br />

e<br />

nstück verschra<br />

aubt<br />

t. Um<br />

hen zu verhindern, wird die<br />

PROFI-tipp<br />

p<br />

e mit einem Schraubendreher<br />

Messing macht’s<br />

Das<br />

Schloss eines<br />

Briefkastens ens ist<br />

im-<br />

mer der Witterung terung ausgesetzt, darum<br />

sollten Sie hier<br />

nicht<br />

an der Qualität<br />

sparen. Einfache Möbelschlösser<br />

sind<br />

schon für drei bis<br />

vier<br />

Euro erhältlich.<br />

Doch die werden nach spätestens<br />

ens<br />

einem Winter lädiert<br />

sein und nicht<br />

mehr richtig funktionieren.<br />

en.<br />

Achten Sie darauf, ein Schloss<br />

aus<br />

Messing mit<br />

verchromter Oberfläche<br />

einzusetzen – das<br />

hält<br />

lange vor.<br />

Die Öffnung fn<br />

für den Briefeinwurf einwurf und der<br />

Kastendeckel<br />

30<br />

4<br />

Originelle Ideen für Ihr<br />

Zuhause, für's Haus …<br />

Dieser Briefkasten bietet nicht<br />

nur viel Platz für Briefe und<br />

Päckchen, sondern ist auch eine<br />

Zierde für Ihr Haus.<br />

D er Senker<br />

verpasst<br />

den Löchern eine<br />

Senkung,<br />

den Schrau-<br />

b en entsprechend.<br />

Deren<br />

Köpfe dürfen<br />

keinesfalls<br />

über-<br />

stehen,<br />

sonst liegen<br />

die Außenbretter<br />

nach her<br />

nicht sauber<br />

im Winkel.<br />

5<br />

7<br />

Die Lage<br />

des Schlosses in Bezug auf die Oberkante<br />

hängt von der jeweiligen Bauform des Schlosses ab.<br />

Min destens<br />

ein Dr ttel<br />

des Riegels sollte überstehen.<br />

Die Bohrlöcher für die Schrauben folgen anschließend.<br />

Die Arbeitsschritte an den Alu-Leisten führen Sie auf allen vier<br />

Leisten ident sch aus. Löcher je<br />

weils nur auf eine Profilseite.<br />

6<br />

8<br />

Ein 18er-Forstnerbohrer setzt das Loch zur Aufnahme<br />

des Schlosses (kann abweichen, je nach Schlosswahl). Achten<br />

Sie auf einen exakt mitt gen Sitz<br />

zwischen den Seiten.<br />

1<br />

ch für die Briefeinwurf-Klappe<br />

orstnerbohrer<br />

(30 mm) seitlich<br />

Unterkantee gebohrt<br />

.<br />

2<br />

ägt überstehende Teile an den<br />

hrung ab, damit dort<br />

sauberee<br />

en entstehen.<br />

Danach: schleifen. 3<br />

4 5<br />

markiert mit zwei Einschnitten<br />

Mit der Raspel<br />

wird<br />

anschließend der Raum<br />

Ausschnitts.<br />

Lieber nachsägen zwischen den<br />

feinen Schnitten abgetragen.<br />

zu tief<br />

zu sägen.<br />

Je breiter die<br />

Raspel, desto<br />

einfacher gelingt es.<br />

6<br />

D as Dach wird<br />

mit Holzleim (umlaufend an<br />

der Kante) und Schrauben aus einer größeren<br />

und einer kleineren Platte<br />

zusammengesetzt.<br />

32<br />

2014 33<br />

✁<br />

Selbermachen Media GmbH, Neumann-Reichardt-Straße 27-33,<br />

22041<br />

Hamburg<br />

GUTSCHEIN<br />

Jetzt<br />

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13.<br />

August<br />

2014<br />

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Ihnen gegen Vorlage<br />

dieses Gutscheins den vollen<br />

Wert.<br />

Händlerstempel<br />

... und für den<br />

Garten!<br />

Nicht nur das Selbermachen<br />

macht Spaß:<br />

An diesen Gartenspielen<br />

hat danach<br />

die ganze Familie<br />

Freude!<br />

An Seilen sind unsere beiden Spielkonstruk<br />

Balanceakt<br />

Es<br />

muss<br />

nicht<br />

immer<br />

Fußball oder<br />

Frisbee sein!<br />

Diese kurzweiligen<br />

Outdoor-Spiele verlangen en Köpfchen und Fingerspitzengefühl.<br />

Sie sind kinderleicht zu bauen und begeistern auch die Großen.<br />

E<br />

sportlichen Varianten<br />

ktionen in ihre<br />

ntweder entspannen wir im Garten<br />

oder wir arbeiten in ihm. Aber<br />

warum<br />

wird das eigene Grün so selten zum<br />

Platz für unterhaltsame und<br />

spannende<br />

Spiele? Der Garten als Spielplatz:<br />

Damit<br />

meinen wir an dieser Stelle keine Flächen für die<br />

mit Fuß-<br />

oder<br />

Federball,<br />

sondernn die mit Köpfchen und Fingerspitzenge-<br />

fühl.<br />

Ein kleiner Platz unter dem starken Ast ei-<br />

nes Baumes genügt, um Raum für unsere hier ge-<br />

zeigten Konstruktionen zu bieten.<br />

Die sind nicht nur schnell und kinderleicht<br />

ge-<br />

baut, sie machen – und das ist ja entscheidend –<br />

extrem viel<br />

Spaß. Und das gilt nicht nur für<br />

jede<br />

Altersklasse!<br />

Das erste Spiel: Beim ‘schwebenden<br />

Teller’<br />

kämpfen die Spieler gegeneinander<br />

und gegen<br />

die Erdanziehungskraft.<br />

Es gilt, die<br />

im Mittel-<br />

punkt aufgehängte<br />

Platte im Gleichgewicht<br />

zu<br />

halten – oder das Gegenteil herbeizuführen.<br />

Unseree<br />

zweite Spiel-Idee, das Kugel-Labyrinth<br />

mit den Lochfallen, kennen viele sicherlich<br />

als<br />

Indoor-Variante. Unsere Version<br />

in XXL ist<br />

schwebend aufgehängt und kommt<br />

dement-<br />

sprechnd ohne hakeliges Gestänge aus (Bauan-<br />

leitung ab Seite 80).<br />

Egal für<br />

was Sie sich entscheiden:<br />

außerge-<br />

wöhnlicher Spielspaß im Garten ist<br />

garantiert.<br />

em Mittelpunkt<br />

aufgehangen. Das<br />

erfordert Sorgfalt<br />

beim Messen.<br />

TELLER<br />

Physik zum Anfassen biete<br />

die schwebende Platte.<br />

Das Hebelprinzip, das Gleichgewicht der Kräfte<br />

und die<br />

Erdanziehungskraft spielen in jeder Spiel-Variante<br />

mit.<br />

Weitere Themen in dieser Ausgabe:<br />

Neuer Glanz für Fassaden und Fenster, Welche Farbe eignet sich<br />

für welche Wand, Basiswissen Holz- und Zinken-Verbindungen<br />

und vieles mehr!<br />

77


<strong>SchiffsModell</strong> 6/2014<br />

45


SPECIALS<br />

Vorbildvorstellung: Fischkutter CLARA JACOBA<br />

FISCHKUTTER CLARA JACOBA<br />

Bei Wind und Wellen<br />

Fischfang ist ein hartes Geschäft. Nicht nur für die Besatzung, sondern auch für die<br />

Fahrzeuge. Oft dauert eine Fangfahrt mehrere Tage. Fischkutter müssen robust sein,<br />

denn sie müssen – oft fernab der Küsten – extremen Bedingungen trotzen.<br />

TEXT UND FOTO: Dietmar Hasenpusch<br />

Die Niederlande gehören zu den großen<br />

Fischfangnationen im Bereich Nordsee<br />

und verfügen über eine hochmoderne<br />

Fischfangflotte, die weite Teile<br />

Europas mit fangfrischem Nordseefisch versorgt.<br />

Der Hochsee-Fischkutter CLARA JA-<br />

COBA ist eines dieser Fischereifahrzeuge,<br />

deren Einsatz- und Fanggebiet vor der Küste<br />

der Niederlande liegt.<br />

Wenn der Einsatz in einem bestimmten<br />

Revier abgeschlossen ist, läuft das Fischereifahrzeug<br />

umgehend zurück in den Hafen,<br />

um den frischen Fang sofort zu entladen und<br />

auf direktem Wege zur weiteren Verarbei -<br />

tung in große Fabriken oder direkt an Händler<br />

zu liefern, die teilweise schon im Hafen<br />

auf den Fisch warten, um ihn alsbald ihren<br />

Kunden in Restaurants oder auf Fischmärkten<br />

anbieten zu können.<br />

46<br />

AUF EINEN BLICK<br />

Daten zum Schiff<br />

Name:<br />

Clara Jacoba<br />

seit 11/2009 Dirk Senior<br />

Typ: Hochsee-Fischkutter<br />

IMO-Nummer: 8505654<br />

Reederei/Eigner: Zomerdijk JM, Den Oever<br />

Bauwerft Maschinenfabrieck<br />

D. E. Gorter, Hoogezand<br />

Baunummer 84.7013<br />

Baujahr: 1985<br />

Vermessung: 105 BRZ<br />

Länge:<br />

24,46 m<br />

Breite:<br />

6 m<br />

Tiefgang: 2,70 m<br />

Maschine Mitsubishi<br />

Leistung: 221 kW<br />

Geschwindigkeit: 12 kn<br />

Abgeliefert wurde die CLARA JACOBA<br />

nach einer gut dreimonatigen Bauzeit im<br />

Mai 1985. Bauwerft ist die im holländischen<br />

Binnenland gelegene Werft Maschinenfabrieck<br />

D. E. Gorter B.V., die das Fischfangboot<br />

unter der Baunummer 84.7013 an<br />

seinen Auftraggeber lieferte. Ursprünglicher<br />

Name des Schiffes war JACOMINA CARO-<br />

LINA, bevor es 1998 seinen neuen Namen<br />

DE ZWERVER erhielt. Im November 2011<br />

wurde das unter IMO-Nr. 8505654 regis -<br />

trierte Schiff auf den Namen DIRK SENIOR<br />

umbenannt – blieb aber unter der niederländischen<br />

Flagge.<br />

n<br />

DER AUTOR<br />

Dietmar Hasenpusch begann vor 35 Jahren,<br />

sich fotografisch auf den Bereich Schifffahrt zu<br />

spezialisieren.


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<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />

49


SZENE<br />

IOM – Deutsche Meisterschaft in Leipzig<br />

DEUTSCHE MEISTERSCHAFT DER IOM IN LEIPZIG<br />

Spannende<br />

Duelle<br />

Packende Zweikämpfe auf dem Kulkwitzer<br />

See prägten die Deutsche Meisterschaft<br />

in der International One Metre Class.<br />

Abseits des Wassers hat sich auch einiges getan,<br />

schließlich werden die Rennboote immer<br />

weiter entwickelt. Wir haben gefragt,<br />

wer gerne mit welchem Boot starten würde.<br />

TEXT UND FOTOS: Ingrid Blüm<br />

Am Start: „Carving“ (GER167) vs „Test 5“ (GER53)<br />

50


Sieger Jens Amenda<br />

mit seiner „Fraktal“<br />

nach der Bojen-<br />

Umrundung<br />

Die deutsche Meisterschaft 2014<br />

fand in diesem Jahr in den ersten<br />

Maitagen auf dem Kulkwitzer<br />

See in Markranstädt statt.<br />

Bedingt durch den Feiertag am<br />

Donnerstag konnten die ersten Boote bereits<br />

an diesem Tag auf dem Gelände des Gastgebers<br />

Seglerverein Leipzig Süd-West e.V. vermessen<br />

werden. Viele der insgesamt 31 Teilnehmer,<br />

von denen einer aus den Niederlanden<br />

und einer aus Polen kam, nutzten die<br />

Gelegenheit an diesem noch warmen Tag.<br />

Viele waren froh darüber, denn es gab einiges<br />

nachzubessern. Selbst die richtige Position<br />

der Segelnummern wurde überprüft und so<br />

mancher Segler nutzte den Nachmittag, um<br />

direkt vor Ort auszubessern und das Schiff<br />

erneut zur Vermessung vorzustellen.<br />

Die Stimmung unter den Teilnehmern<br />

war an allen drei Tagen gut, was auch auf das<br />

Rahmenprogramm zurück zu führen ist:<br />

Die Möglichkeit des gemeinsamen Skipper-<br />

Früh stücks, einer Stadtrundfahrt durch Leipzig<br />

und ein gemeinsames Grillen sorgten<br />

für Unterhaltung.<br />

Duell an der Spitze<br />

Starke Gewitter am späten Nachmittag und<br />

Abend brachten für den Freitag nasskaltes<br />

Wetter, aber auch den ersehnten Wind. Nach<br />

der Eröffnungsrede von Wettfahrtleiterin<br />

Jana Weißbach und Organisator Jens Amen -<br />

da, der von vielen Helfern bei der Organisation<br />

unterstützt wurde und deshalb selbst<br />

mitsegeln konnte, startete die Regatta. Auch<br />

wenn es an allen Regattatagen sehr kalt blieb,<br />

blies der Wind konstant, so dass in zwei<br />

Gruppen mit je vier Auf- und Absteigern 17<br />

Läufe gesegelt werden konn ten, 34 Läufe also<br />

insgesamt. Segelrevier war das Strandbad<br />

von Markranstädt, wo Stege weit in den See<br />

ragen und somit beste Segelbedingungen<br />

herrschen.<br />

Die Zuschauer konnten sich an spannenden<br />

Wettkämpfen erfreuen. Insbesondere<br />

zwischen dem Sieger Jens Amenda und dem<br />

Zweitplatzierten Hans Dieter Krings, die mit<br />

dem gleichen Modell unterwegs waren, gab<br />

es spannende Duelle. Erst im letzten Lauf<br />

wurde die Deutsche Meisterschaft entschieden.<br />

Am Ende trennten acht Punkte die beiden<br />

Duellanten auf den Spitzenplätzen. Der<br />

Abstand zum Drittplatzierten, Max<br />

Lehmann, betrug stolze 28 Punk te.<br />

Siegertyp „Fraktal“<br />

Sieger und Vizemeister segelten beide eine<br />

modifizierte „Fraktal“. RC-Jachtwerft und damit<br />

Jens Amenda selbst baut dieses Boot in<br />

Lizenz, jedoch mit einigen Veränderungen<br />

zum Original (SAILSetc.) Dazu J. Amenda:<br />

„Die modernen, schlanken IOMs kommen<br />

meist als reine Zweckkonstruktionen daher.<br />

Der Umbau des Achterdecks der „Fraktal“<br />

Die „Incognito“, entworfen von<br />

Thorsten Kaas, der sie hier selbst steuert<br />

„Test 5“ aus der RC Jachtwerft<br />

mit Skipper Frank Römer<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />

51


SZENE<br />

IOM – Deutsche Meisterschaft in Leipzig<br />

Die Top 3: Links Sieger Jens Amenda<br />

mit „Fraktal“, in der Mitte der Zweite<br />

Hans Dieter Krings mit „Fraktal“ – rechts<br />

der Dritte Max Lehmann mit „V7“<br />

Eine Frage des Materials<br />

Ingrid Blüm wollte dieses Mal wissen, wie<br />

zufrieden die Skipper mit ihrem aktuellen<br />

Material sind und stellte einigen die sogenannte<br />

„5.000-Euro-Frage“: „Stell Dir vor,<br />

ich schenke Dir 5.000 Euro und Du darfst<br />

ausschließlich eine IOM (inklusive Riggs,<br />

Segeln usw.) davon kaufen. Welches Modell<br />

würdest Du wählen?“<br />

Norbert Heintz (segelt aktuell eine „Linteln“):<br />

Würde wieder eine „Linteln“ kaufen,<br />

könnte sich aber auch eine „Britpop“ vorstellen.<br />

Max Lehmann (segelt aktuell eine V7):<br />

Würde sich eine „Ace 4“ von Huub Gillissen<br />

kaufen.<br />

Jann Dickhaus (segelt aktuell eine „Test 5“):<br />

Der jüngste Segler würde der „Test“-Serie<br />

treu bleiben und gerne eine „Test 8“ segeln.<br />

Hans Dieter Krings (segelt aktuell eine<br />

„Fraktal“): Würde wieder eine „Fraktal“ aus<br />

Sachsen wählen, denn er war auf dieser<br />

Regatta mehr als zufrieden mit dem Boot.<br />

Thomy Lühmann (segelt aktuell eine „Britpop“):<br />

Würde sich auf jeden Fall wieder eine<br />

„Britpop“ kaufen, denn das Schiff hat ihn<br />

weit nach vorne gebracht, wie er sagt. Es<br />

sei sehr zuverlässig und er fühlt sich sicher<br />

damit. Das führt dazu, dass er sich nicht<br />

mehr so sehr auf das Schiff selbst konzentrieren<br />

muss.<br />

52<br />

NACHGEFRAGT<br />

Tiefgangs-Check im Wassertank<br />

verschafft dem Rumpf eine ganz andere<br />

Optik und lässt sie dadurch viel eleganter<br />

erscheinen. Außerdem ging es mir darum,<br />

die an der „Test 5“ bewährt umgesetzten Details<br />

auf die „Fraktal“ zu übertragen: Segelverstellung<br />

mit Hebelarm-Servo, leicht<br />

zugängliche Schotführung und Technik im<br />

Allgemeinen und die Anwendung des hauseigenen<br />

Rigg-Konzeptes.“ Daneben verbaut<br />

Jens Amenda seine eigenen Rumpfanhänge<br />

(Kiel, Ruder), die allem Anschein nach der<br />

Performance des Modells sehr zugute kommen.<br />

Die „Fraktal“ bewährte sich mit zuverlässiger<br />

Technik und als trocknes Boot. „Ein<br />

Boot mit dem ich mich sicher und wohl<br />

fühle“, sagte Thomas Edom, der die dritte<br />

„Fraktal“ in diesem Wettbewerb segelte. Er<br />

war mit seinem 14. Platz mehr als zufrieden.<br />

Internationale Mischung<br />

Der Erfolg dieses Bootes in der Regatta ist<br />

auch interessant in Bezug auf die „Britpop“,<br />

das englische Design von Brad Gibson. Seit<br />

seinem Debüt auf der Europameisterschaft<br />

in Cres 2012 ist es eines der beliebtesten Mo-<br />

Siegerehrung für den jüngsten Segler,<br />

Jann Dickhaus (11 Jahre), der auf Platz 29 kam<br />

delle bei den Seglern. Auf der Deutschen<br />

Meisterschaft waren fünf „Britpops“ am<br />

Start, vier von ihnen platzierten sich in den<br />

Top Ten. Es waren auch vier „Test 5“, die von<br />

der RC-Jachtwerft kommen, im Rennen, so<br />

dass insgesamt sieben Amenda-Schiffe vertreten<br />

waren. Auch die „Test 5“ wird weiter<br />

entwickelt, eine erste „Test 8“ gibt es schon.<br />

Überhaupt setzen die deutschen Segler<br />

wieder mehr auf „made in Germany“, Thorsten<br />

Kaas’ Konstruktion „Incognito“ war mit<br />

drei Booten im Rennen. Dazu sah man noch<br />

eine „JOB5“ von Jochen Burhenne und nicht<br />

zu vergessen die „Sedra“ von Gerd Mentges,<br />

die er selbst entwickelt und gebaut hat. Zwölf<br />

Boote aus Deutschland waren neben zehn<br />

englischen, vier aus Italien und sechs aus<br />

anderen Ländern am Start.<br />

n<br />

DIE AUTORIN<br />

Ingrid Blüm begleitet ihren Lebensgefährten zu<br />

fast jeder Regatta. Da sie selbst nicht segelt, hat<br />

sie sich auf die Berichterstattung spezialisiert.


„Fraktal“ aus der RC Jachtwerft mit Skipper Thomas Edom<br />

Die Segler setzten verstärkt auf „made in Germany“:<br />

die Platzierungen zeigen warum<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />

53


SZENE<br />

Modellismo Morisco – ein Modellbauclub in Mexico<br />

Assembly-Line: An diesem<br />

Tisch findet ausschließlich<br />

das Zusammenfügen<br />

von Teilen statt<br />

<strong>SchiffsModell</strong><br />

LESER<br />

REPORT<br />

Die verwendeten Materialien sind oft recht einfach,<br />

wie diese Helling aus einem Vierkantholz<br />

Für die Ausstellung zog der<br />

Club an eine populärere Stelle<br />

im Park, den 1900 errichteten<br />

Morisco Pavillion<br />

MODELLISMO MORISCO<br />

Werft<br />

im Park<br />

Überall auf der Welt werden Modelle gebaut.<br />

Wen der Virus einmal infiziert hat, den lässt<br />

er nicht wieder los – auch in Mexiko. Die<br />

Mitglieder des Vereins Modellismo Morisco<br />

haben sich etwas einfallen lassen, wie sie<br />

Passanten mit ihrer Passion anstecken können.<br />

TEXT UND FOTOS: Susana M. Estrada<br />

Bis vor einigen Jahren gab es in Mexiko City noch keine<br />

Plattform für Modellbauer. Lediglich einen Modellbau-Club,<br />

in dem Berufsmodellbauer ihre Arbeiten ausstellen konnten,<br />

war vorhanden. Unterricht fand dort nicht statt. Wer seine modellbauerischen<br />

Fähigkeiten erweitern wollte, hatte es schwer.<br />

Guillermo Arvizu ist der Gründer des Clubs Modellismo Morisco.<br />

Er hatte die Idee, einen Modellbauclub zu gründen, in dem die Menschen<br />

lernen können, wie man Schiffsmodelle baut. Diesen Einfall<br />

hatte er fünf oder sechs Jahre im Kopf, bis er realisierte, dass die<br />

Leute, die Schiffsmodelle mögen, oft Unterstützung brauchen, um<br />

zu lernen wie man sie baut und die Techniken weiter zu entwickeln.<br />

Das Projekt Modellismo Morisco begann mit einer Ausstellung,<br />

die Guillermo mit einigen Freunden und Modellbauern arrangierte.<br />

Sie präsentierten dort ihre Werke und stellten fest, dass sehr viele<br />

Mexikaner die Modelle mochten und reges Interesse an den Booten<br />

bestand. Es gab Schiffe jeglicher Art zu begutachten und neue Arbeitstechniken<br />

zu erlernen, die einem den Bau jedes Modells erleichtern.<br />

Ein Beispiel für eine solche Technik ist das Takeln eines<br />

knapp 8 cm langen Modells mit dem Haar einer Perücke.<br />

In Mexiko ist es nicht einfach, an geeignete Materialien für den<br />

Modellbau zu kommen. Daher werden im Modellismo Morisco-<br />

Workshop alle möglichen Lösungen entwickelt, um das, was vorhanden<br />

ist, sinnvoll einzusetzen. Es werden Details für alle Arten<br />

54


Teil der Schau am 1. internationalen Tag<br />

der Schiffsmodellbauer war das öffentliche<br />

Vorführen von Modellbautechniken<br />

Für Lackierarbeiten<br />

steht ein separater<br />

Arbeitstisch zur<br />

Verfügung<br />

Mit der Laubsäge wird am Tisch für Holzarbeiten<br />

viel gearbeitet – jeder Tisch ist<br />

einer bestimmten Baustufe vorbehalten<br />

Am ersten internationalen Tag der Schiffsmodellbauer<br />

beteiligte sich der Club mit einer Ausstellung,<br />

zu der nur die besten Modelle zeigten<br />

von Modellen konstruiert – ganz besonders natürlich für Boote.<br />

Auch motorbetriebene Modelle sind ein Thema. Die Clubmitglieder<br />

zeigen den Neulingen, wie man Motoren konstruiert und sie in das<br />

Modellschiff einbaut – und sie testen natürlich auch deren Leistung.<br />

Im Club werden alle Arten von Booten gebaut. Wenn es zu einem<br />

Vorbild keinen Baukasten gibt, wird er von den Mitgliedern<br />

hergestellt. Der Clubgründer verfolgt jetzt solch ein Projekt. Gerade<br />

baut er ein Modell nach einem Vorbild, das er gesehen hatte.<br />

Der Name des Schiffs ist POLARIS. Er selbst hat einige Bau unter -<br />

lagen dazu gezeichnet. Das POLARIS-Projekt entstand aus<br />

Fotografien und Zeichnungen. Zunächst beschaffte<br />

sich Guillermo einige Bilder vom<br />

Original, nach denen er die Schiffsformen<br />

zeichnete. Als er alle Informationen über die<br />

Struktur des Schiffs zusammengetragen<br />

hatte, begann er mit dem Bau – mittlerweile<br />

ist der Schiffsrumpf fertig. Nach meinen<br />

Einschätzungen wird das Modell großartig<br />

aussehen wenn es fertig ist.<br />

Bei meinem Besuch sind die Modellbauer<br />

an einem anderen Ort als gewöhnlich. Normalerweise<br />

treffen sie sich im „Sta. María la<br />

Ribera“-Park, wo sie in den südöstlichen Aus-<br />

VORGESTELLT<br />

Das Forum<br />

Der Schiffsmodellbauclub Modellsimo<br />

Morisco betreibt auch ein gleichnamiges<br />

Internet-Forum. Wer des Spanischen mächtig<br />

ist, kann sich dort über Veranstaltungen<br />

und Museen informieren, sich von Bautipps<br />

inspirieren lassen oder Kontakt zu den<br />

Kollegen aus Mexiko aufnehmen.<br />

Info: www.modelismomorisco.com<br />

läufern ihre Arbeitsstationen aufschlagen, um an den Modellen zu<br />

arbeiten. Guillermo beaufsichtigt die Arbeiten und gibt, wenn nötig,<br />

Hilfestellung. Jeden Sonntag prüft er eine Menge Nachbauten, denn<br />

es kommen viele Studenten. Gerade befinden sich alle Modelle mitten<br />

im Bau. Nirgends ist ein fertiges Boot zu entdecken. Die Verteilung<br />

der Arbeitsplätze hängt von der Baustufe ab, in der sich das Modell<br />

befindet. Es gibt einen Tisch für Holzarbeiten, ein anderer ist der<br />

Montage vorbehalten.<br />

In der Geschichte des Clubs sind schon einige bemerkenswerte<br />

Konstruktionen entstanden, die ein schönes Beispiel dafür geben,<br />

was die Modellbauer alles können. Hier in<br />

Mexiko hatte Modellbau keine große Verbreitung.<br />

Erst durch die Clubs konnte man<br />

das ändern. Sie wecken nicht nur das Interesse<br />

der Leute, die Modellbau mögen oder<br />

im Park daran vorbeilaufen, sie wecken Neugier<br />

in Kin dern und älteren Menschen und<br />

es ist interessant zu sehen, wie sie ihre Fähigkeiten<br />

entwickeln können.<br />

n<br />

DIE AUTORIN<br />

Susana M. Estrada baute im Rahmen eines<br />

Architektur-Studiums auch selbst Modelle.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />

55


MODELLBAU-PRAXIS<br />

Blechstreifen herstellen<br />

BLECHSTREIFEN EINFACH HERSTELLEN<br />

Aufs Zehntel genau<br />

Es gibt viele Möglichkeiten, Blechstreifen selbst herzustellen und weiterzuverarbeiten.<br />

Manche davon sind sehr aufwendig, nervenraubend, arbeitsintensiv und ungenau. SCHIFFSMODELL<br />

zeigt, wie man Blechstreifen ohne Ärger, leicht und in großer Stückzahl exakt herstellen kann.<br />

TEXT UND FOTOS: Jürgen Eichardt<br />

Ich verwende für den Modellbau fast ausschließlich<br />

Messing-Blech in Stärken bis<br />

etwa 0,5 mm. Man kann bei einschlägigen<br />

Händlern Blechstreifen kaufen. Dabei<br />

ist man aber auf die angebotenen<br />

Standard-Breiten und -Blechstärken angewiesen.<br />

Bei den Breiten gibt es üblicherweise<br />

nur volle Millimeter-Maße, also 2 mm, dann<br />

3 mm, 5 mm usw. Will man exakten Modellbau<br />

betreiben, genügen gekaufte Streifen<br />

und Profile nicht. Benötigt man z.B., maßstäblich<br />

umgerechnet, eine Streifenbreite<br />

von 2,4 mm – dieses Maß ist nirgend wo zu<br />

kaufen –, wäre die Verwendung von 2-mm-<br />

Streifen reichlich unterdimensioniert und<br />

bei 3 mm überdimensioniert. Die mit diesen<br />

Blechstreifen gebauten Modellteile sähen nicht so aus wie das<br />

Original, wenn man ansonsten alle Maße einhält.<br />

Variante 1: Mit der Fotoschere<br />

Bleibt nur die Selbstherstellung. Dabei ist auf Maßhaltigkeit und<br />

Parallelität der Streifen zu achten – will man Freude an der Arbeit<br />

haben. Seit vielen Jahren benutze ich für das Schneiden von Blech-,<br />

Folien-, Polystyrol- aber auch Papierstreifen und für Streifen von<br />

kupferkaschiertem Leiterplatten-Material eine verbesserte Foto -<br />

schere, mit der normalerweise Fotos auf Maß geschnitten werden.<br />

Eine geschickte Nutzung dieser Schere ist es auch, wenn ich z.B.<br />

Klebestreifen (TESA-Film usw.) auf ein Stück relativ wertloses Alu-<br />

Blech klebe, dieses mitschneide und so exakte parallele Klebestreifen<br />

zur Weiterverarbeitung erhalte, denn ich kann diese ohne Einbuße<br />

von Klebekraft vom Alu-Blech wieder abziehen. Bei Messing-, Kupfer-,<br />

Neusilber-, Bronze- und Alu-Blech gibt es hier eine Obergrenze<br />

bei der Stärke von 0,2 mm, max. 0,25 mm. Stahlblech habe ich mit<br />

der Fotoschere noch nie geschnitten, weil ich es nicht verwende.<br />

Die Bilder 1 bis 3 zeigen die Fotoschere mit einer „Zustellvorrichtung“,<br />

die es erlaubt, einen Blechstreifen exakt parallel nach vorn zu<br />

schieben. Andere Vorschubeinrichtungen oder Anschläge, die man<br />

56<br />

Diese Scheinwerferplattform in 1:50 hat<br />

eine Kantenversteifung aus geschnit tenen<br />

Messing-Blechstreifen. Auch die Seiten der<br />

Leiter im oberen Bereich sind selbst gesägt<br />

bei derartigen Maschinen sieht, sind fast immer<br />

ungeeignet, weil sie nicht parallel vorschieben<br />

oder beim Gebrauch wegen unstarrer<br />

Bauweise nachgeben.<br />

Bild 1 zeigt eine Übersicht über die Fotoschere.<br />

An der Hinterseite ist ein Balken (1)<br />

angeschraubt. In ihm lagern zwei Gewindespindeln<br />

(2) mit Feingewinde M8 x 1. Sie enden<br />

vorn kurz vor dem Messer. Anstelle vom<br />

genannten Feingewinde könnte man auch<br />

ein (Normal-)Gewinde M6 verwenden, weil<br />

dieses ebenfalls eine Steigung von 1 mm hat. Das ist wichtig, denn<br />

die Spindeln sollen für das sinnvolle Vorschieben der Blechklemm-<br />

Leiste (7) in Zehntel-Umdrehungen zu verstellen sein, um z.B. kontrolliert<br />

in Zehntel-mm-Schritten zuzustellen. Denkbar wären auch<br />

Gewinde mit 0,5- oder auch z.B. 2-mm-Steigungen. Auf den<br />

Spindeln sitzen zwei Zahnräder (3) mit gleicher Zähne-Zahl und in<br />

der Mitte ein Zwischenrad (4) mit beliebiger Zähne-Zahl. Dadurch<br />

drehen sich beide Spindeln in gleicher Richtung und – die Grundvoraussetzung<br />

– gleich schnell! An einem der großen Räder ist eine<br />

Kurbel (5) angebracht und auf die Stirnseite des anderen Rades ist<br />

ein Zeiger (6) gerichtet. In die Blechklemm-Leiste (7) habe ich erst<br />

neulich über die gesamte Länge sehr weit unten eine 0,3 mm breite<br />

Nut gesägt, in der das Material (9) von mehreren M3-Schrauben (8)<br />

geklemmt wird.<br />

Bild 2 zeigt die Draufsicht auf das „Getriebe“. (1) sind die an den<br />

Spindeln angedrehten Anlagebünde. Die Buchsen (2) sind beim<br />

Verstiften auf den Spindelzapfen fest gegen die (1) gedrückt. Nach<br />

dem Entstiften werden die Seitenflächen des Balkens (5) solange geschmirgelt,<br />

bis sich die betreffende Spindel leicht aber ohne jedes<br />

Axialspiel drehen lässt, denn eine Zustelleinrichtung mit Spiel<br />

können wir nicht gebrauchen. Das Zwischenrad (3) kann man nach


Variante 1: Schneiden mit der Fotoschere<br />

Bild 2: Das Getriebe ist immer gut geschmiert<br />

Bild 1: Maßangaben für diese Vorrichtung<br />

müssen nicht sein. Der<br />

Achsabstand der beiden Spindeln<br />

soll nicht zu gering sein<br />

Bild 3: Die Bohrungen in beiden Leisten<br />

(Balken und Blechklemm-Leiste)<br />

müssen für eine gute Parallelität der<br />

Gewindespindeln zusammen gebohrt<br />

werden (abbohren)<br />

dem Lösen der M2-Mutter (4) – M3 wäre besser – auskämmen<br />

lassen. So kann man eine der Spindeln geringfügig gegen die andere<br />

verdrehen und so mögliches Spiel in der Blechklemm-Leiste ausschalten.<br />

Sie würde dann etwas schrägstehend nach vorn fahren.<br />

Das ist aber bedeutungslos, sie soll bei Spindeldrehung parallel nach<br />

vorn fahren, nichts weiter.<br />

Die 10er-Teilung auf dem „Anzeigerad“ (Bild 3) macht man am<br />

besten auf einem Teilgerät. Bei mir sind die Striche aufgeklebte und<br />

weiß lackierte Papierstreifen. Ein Strich ist als „Nullstrich“ besonders<br />

markiert. Praktisch wäre es, wenn alle Striche Zahlenmarkierungen<br />

von 0 bis 9 hätten (mache ich demnächst). Da das Anzeigerad recht<br />

groß ist, könnte man nach den Strichen nicht nur in Zehntel-mm-<br />

Schritten nach vorn fahren, sondern gegebenenfalls auch in deutlich<br />

kleineren Schritten. Wichtig ist, wie bei allen Spindelzustellungen,<br />

die Zustell-Drehrichtung, bei den Werkzeugmaschinen bezeichne<br />

ich dies immer als Anfahrrichtung. Bin ich einmal zu schnell über<br />

den gewollten Strich hinausgefahren, muss ich ausreichend weit<br />

zurückdrehen und neu „anfahren“, denn in jeder Spindel ist „Toter<br />

Gang“. Die Schnittkante am Fotoschneidetisch habe ich übrigens<br />

gleich zu Beginn mit leicht schräggestelltem<br />

Fingerfräser überfräst und auch das Messer<br />

bekam einen schrägen (Freiwinkel wie<br />

bei den Metallbearbeitungs-Werkzeugen)<br />

Scharfschliff.<br />

Länge und Breite<br />

Die Arbeit zum Schneiden von Blechstreifen<br />

muss man kaum erklären. Man fährt die<br />

Blechklemm-Leiste ganz nach hinten,<br />

klemmt das Blech fest, fährt bis zum „Nullstrich“<br />

am Anzeigerad nach vorn, soweit bis<br />

MODELLBAU-PRAXIS<br />

Blechstreifen krümmen<br />

Nebenbei bemerkt: Will ich für einen besonderen<br />

Zweck einen schmalen Blechstreifen<br />

in der Draufsicht etwas verbiegen, also nicht<br />

schnurgerade haben, so kann ich diesen<br />

einseitig mit der Hammerbahn bearbeiten.<br />

So wird das Material dieser Seite gestreckt<br />

und der Streifen wird gewollt krumm.<br />

es leicht über die Schnittkante ragt und schneidet nun den sog. Startoder<br />

Nullschnitt. Danach verdrehe ich das Anzeigerad (in gleicher<br />

Drehrichtung!) um 2,3 Umdrehungen, wenn ich einen Blechstreifen<br />

2,3 mm breit haben will. Messe ich die Streifenbreite mit einem Digital-Meßschieber<br />

an beiden Enden, bin ich erstaunt wie maßhaltig<br />

und schön parallel er geschnitten ist.<br />

Besonders die sehr schmalen Streifen ringeln sich beim Abschneiden<br />

zu unschönen Spiralen auf. Das ist kein Beinbruch. Ich<br />

habe schon Blechstreifen von wenigen Zehntel-mm-Breiten geschnitten.<br />

Bei meinen Messing-Streifen doppele ich beide Enden<br />

durch Umbiegen von kurzen (2 bis 3 mm) Stücken. Ein Ende wird<br />

so im Schraubstock gespannt, das andere mit einer Flachzange gehalten.<br />

Durch einen kurzen sehr kräftigen Zug kann ich den Blechstreifen<br />

zerreißen oder durch einen weniger kräftigen Zug geraderichten<br />

(Streckrichten, geht auch z.B. mit Draht sehr gut). Schnell<br />

hat man so ein ganzes Bündel von Blechstreifen angefertigt. Breitere<br />

Streifen werden beim Abschneiden nicht oder kaum zu Spiralen.<br />

Wenn ich beide Kanten des Streifens von beiden (!) Seiten auf einer<br />

vollkommen ebenen Unterlage mit der Bahn eines Hammers kräftig<br />

überstreiche, so wird er ebenfalls sehr schön<br />

und exakt gerade.<br />

Eine interessante Nutzanwendung unserer<br />

modifizierten Fotoschere ist das Auf-<br />

Länge-Schneiden der so produzierten geraden<br />

Streifen in kurze Stücke exakt auf Maß.<br />

Dazu löte ich diese mit den Enden nebeneinanderliegend<br />

rechtwinklig etwa 2 bis 3 mm<br />

lang auf die Kante eines etwa 10 mm breiten<br />

Streifens. So entsteht eine Kammleiste, die<br />

wie zuvor ein ganzes Blech in die Blechklemm-Leiste<br />

der Vorrichtung gespannt<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />

57


MODELLBAU-PRAXIS<br />

Blechstreifen herstellen<br />

wird. Jetzt kann man, nach einem „Nullschnitt“, durch Auszählen<br />

der Kurbelumdrehungen kontrolliert kürzere oder längere Einzelstücke<br />

abschneiden. Eine nützliche Sache – ganz ohne Messen und<br />

Anreißen zu müssen.<br />

Variante 2: Mit der Fräse<br />

Bei der zweiten Variante werden Blechstreifen auf der Fräsmaschine<br />

gesägt. Auch diese Methode führt zu hochgenauen Streifen, wenn<br />

man sorgfältig arbeitet. Nötig ist zu allererst ein Sägedorn für eine<br />

Metall-Kreissäge, den man am besten selbst herstellt. Ein Sägedorn<br />

ist nach meiner Ansicht eines der wichtigsten Werkzeugspannmittel<br />

für eine Fräsmaschine. Für meine WABECO F1210 (mit Steilkegel<br />

30 in der Frässpindel) habe ich sofort am Anfang, neben anderem<br />

relativ einfachem Zubehör, das man sich stets besser selbst macht,<br />

auch drei Sägedorne für Metall-Kreissägen mit drei verschiedenen<br />

Bild 4: Auf dieser<br />

Drehmaschine<br />

„veranstalte“<br />

ich ansonsten<br />

das sogenannte<br />

Schlagzahnfräsen<br />

Bohrungen angefertigt (Bild 5). Die Bohrungen in Metall-Kreissägen<br />

sind in vollen Millimetermaßen standardisiert und für einen exakten<br />

Rundlauf zu Null geschliffen. Das muss man für die Selbstan fer ti -<br />

gung eines Sägedorns wissen und natürlich ausnutzen.<br />

Die drei Sägedorne mit ihrem Zubehör im Bild 5 habe ich aus Automatenstahl<br />

gedreht. Zur Aufnahme in die Frässpindel haben sie<br />

bei mir Steilkegel SK30. Es ist stets gut, wenn solche Dorne direkt in<br />

AUF EINEN BLICK<br />

Maßverhältnisse der Dorne<br />

(Maße in mm) Dorn 1 Dorn 2 Dorn 3<br />

Dorn-Durchmesser: 20 24 14<br />

Dorn-Länge: 88 110 65<br />

Durchmesser des<br />

Zentrierzapfens am Dorn: 15,98 19,98 9,98<br />

Länge d. Zentrierzapfens am Dorn: 1,4 1,0 1,0<br />

Gewinde im Zentrierzapfen: M10x1 M10x1 M6<br />

SW der Anzugsschraube: SW17 SW17 SW10<br />

Kopfhöhe der Anzugsschraube: 4,5 4,5 4<br />

Durchmesser der Klemmscheibe: 16 24 14<br />

Dicke der Klemmscheibe: 3,3 3,5 2,5<br />

Sägen-Bohrung: 16 20 10<br />

Sägen-Durchmesser: 64 58 40<br />

Sägen-Breite: 1,6 1,2 1,2<br />

Variante 2: Schneiden mit der Fräse<br />

Bild 7: Ringfutter<br />

sind ein wichtiges<br />

Zubehör für alle<br />

Drehmaschinen,<br />

nicht nur für Uhrmacherdrehstühle.<br />

Ein „historisches“<br />

Foto noch in<br />

schwarz-weiß<br />

Bild 5: Bei den Druckscheiben erkennt man gut den Freistich<br />

Bild 6: Wegen der Drehrichtung der Sägen ziehen sich die Schrauben<br />

selbst fest<br />

Bild 8: Man könnte den Dorn auch leicht konisch drehen. Dazu<br />

müsste der Fräskopf nur schräg gestellt werden<br />

58


der Frässpindel aufgenommen werden, also<br />

nicht über den „Umweg“ eines Zangenfutters.<br />

Verwendet man eine Zangenaufnahme,<br />

soll man den Spannzapfen des Dorns für die<br />

größte Zange des Zangensatzes andrehen.<br />

Auch eine nicht einfach herzustellende Aufnahme<br />

mit einem Morsekegel ist möglich.<br />

Rechts im Bild liegt als (4) der Eigenbau-Anzugsdorn<br />

für die Sägedorne mit Fein gewin -<br />

de M10x1, denn dieses Innengewinde haben<br />

meine selbstgedrehten SK30 immer.<br />

Die Maße sind nicht als Dogma zu verstehen.<br />

Bild 6 zeigt die zusammengeschraubten<br />

Dorne. Man erkennt auch hier,<br />

dass ich die Übergänge vom Dorn zum Steilkegel<br />

für eine höhere Stabilität gerundet<br />

MODELLBAU-PRAXIS<br />

Kalfaterungen erstellen<br />

Bild 9: Die Frässpindel steht exakt senkrecht – auf der X-Zugrichtung<br />

In Bild 13 sieht man Sägespäne und (Fahrrad-)<br />

Schmieröl, denn diese Säge ist nicht mehr<br />

ganz scharf und sägt nass besser. Beim<br />

Anblick der mitgesägten Holzhinterlage<br />

kommt sicher nicht nur mir die Idee der<br />

Darstellung von Kalfaterungen bei Schiffsdecks.<br />

Metall-Kreissägen gibt es in nahezu<br />

allen Breiten, schwarzer Kleber in die Ritzen,<br />

nochmal überschleifen – und schon hat<br />

man gleichbreite Kalfaterungen in maschinengenauen<br />

Abständen. Schade, dass ich<br />

demnächst keinen Segler zu bauen habe…<br />

habe. Das Längen-Durchmesser-Verhältnis<br />

ist etwa 4,5:1 bis 5:1. Sehr viel schlanker sollten<br />

die Dorne nicht sein, damit sie ausreichend<br />

stabil sind. In Bild 7 wird das dreifache Schlitzen<br />

eines Ringfutters in der Aufnahme eines<br />

Teilkopfes gezeigt. Wäre der Sägedorn zu<br />

kurz, würde die Frässpindelnase zu früh -<br />

zeitig am Teilkopf anstoßen. Später werden<br />

wir sehen, dass es auch für das Sägen<br />

unserer Blechstreifen wichtig ist, dass der<br />

Sägedorn nicht zu kurz ist.<br />

Wichtig ist es, auf einen extrem guten<br />

Rundlauf besonders beim Zentrierzapfen zu<br />

achten. Ich habe den Zentrierzapfen auf der<br />

Fräsmaschine fertiggedreht. Vordrehen<br />

kann man den gesamten Dorn auf der Drehmaschine.<br />

In Bild 8 wird der Dorndurchmes-<br />

ser auf der Fräsmaschine überschlichtet. Der Drehstahl ist dazu in<br />

zwei sinnvoll ineinander gespannten Niederzugschraubstöcken gespannt.<br />

Die „Stahlhöhe“ kann man auf einer Fräsmaschine gut mit<br />

dem Y-Support einstellen. Beim Drehen dieser Sägedorne sollte man<br />

ganz auf die Verwendung von Hartmetallplättchen mit ihren verhängnisvollen<br />

Schneideckenrundungen verzichten und stattdessen<br />

einen schön scharfkantig geschliffenen HSS-Drehling mit reichlich<br />

Bild 10: Der Schraubstock ist sehr fest angezogen. „Im Paket“ kann<br />

man auch sehr dünnes Blech bohren<br />

Bild 12: Damit die schon geschnittenen Streifen nicht stören,<br />

sind sie nach oben gebogen – bei stehender Frässpindel<br />

Bild 11: Bei dieser Arbeit ist besondere Vorsicht geboten<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />

Bild 13: Bei jedem neuen Anschneiden müssen die schon geschnittenen<br />

vorsichtig (!) mit der Hand hinter den Dorn gehalten werden<br />

59


MODELLBAU-PRAXIS<br />

Blechstreifen herstellen<br />

Bild 15: Die Breiten<br />

2, 3 und 4 mm sind<br />

streckgerichtet<br />

Bild 16: Rotorwerkzeuge.<br />

Einige<br />

arbeiten sehr<br />

„aggressiv“ und<br />

müssen mit Vorsicht<br />

benutzt werden<br />

Bild 14: Zum Schluss werden die<br />

Streifen mit der Schere vom Rest abgetrennt<br />

groß gehaltenen Freiwinkeln verwen den, schon aus dem Grund,<br />

weil es mit einem solchen Drehstahl einfacher ist, die dringend nötigen<br />

Freistiche zu drehen.<br />

Vor dem Sägen<br />

Bevor man mit dem Sägen von Blechstreifen beginnt, sollte man die<br />

exakte Senkrechtstellung der Frässpindel zur Zugrichtung des X-<br />

Supports überprüfen. Die Zugrichtung dieses Supports sollte bei<br />

einer guten Maschine gleichbedeutend mit der Frästisch-Fläche sein.<br />

Wenn bei einer einfachen Fräsmaschine die Senkrechtstellung des<br />

Fräskopfes nicht verstiftet ist, genügt es kaum, die meist viel zu<br />

breiten Gradstriche einfach nur auf „Null“ zu stellen. Ob der Fräskopf<br />

wirklich gerade steht, prüft man am besten durch einen Fräsversuch<br />

mit einem Fräser mit möglichst großem Durchmesser, indem man<br />

ein breites Materialstück überstirnt. Das dabei entstehende Fräsbild<br />

sollte wie bei der Messingplatte im Foto 9 aussehen. Nur wenn die<br />

Schneiden des Fräsers in beiden Richtungen Frässpuren hinter -<br />

lassen, weiß man, dass die Spindel wirklich senkrecht steht. Und<br />

das ist die allerwichtigste Voraussetzung beim Sägen auf der Fräsmaschine<br />

mit einem Sägedorn. Steht die Frässpindel nicht richtig<br />

senkrecht, klemmt die Säge im entstehenden Schlitz.<br />

Die mit der Papierschere grob ausgeschnittenen Blechstücke –<br />

im Bild 10 sind es vier 0,2-mm-Bleche (2) übereinander – werden<br />

gegen eine etwas größere Holzhinterlage (1) – ich verwende gern<br />

Spanplattenabschnitte – gelegt. An der Ecke rechts oben müssen sie<br />

mit einer M3-Schraube (mit übergroßer Unterlegschiebe) gegen<br />

diese Hinterlage gesichert werden. Damit ich problemlos 3,2-mm-<br />

Löcher in vier Lagen 0,2-mm-Blech bohren kann, klemme ich gegen<br />

das „Paket“ eine zweite Spanplatte (3) und bohre diese mit (a).<br />

Blechstreifen sägen<br />

So vorbereitet wird das Ganze mit möglichst waagerechter Oberkante<br />

nun ohne die mitgebohrte Spanplatte wie im Bild 11 in den Maschinenschraubstock<br />

gespannt. In diesem Foto ist eben der Null- oder<br />

Startschnitt ausgeführt. Dazu senkt man den leicht geklemmten<br />

Fräskopf deutlich bis unter die obere Blechkante und „nullt“ die<br />

Skala des Höhensupports. Jeder Schnitt beginnt an der rechten Seite.<br />

Dazu fährt man die Säge geringfügig (0,5 bis 1 mm reicht) in die<br />

Holzplatte hinein. Schon dabei drücken die Zähne der Säge alle<br />

Bleche gegen die Hinterlage. Bei der nun folgenden Bewegung nach<br />

links bleibt das auch so, es kann nichts passieren. Es handelt sich<br />

dabei um sog. Gleichlauffräsen. Daher ist es kein Fehler, wenn man<br />

den X-Support leicht klemmt. Genügend weit vor der M3-Schraube<br />

(1) stoppe ich die Fahrt. Die Drehzahl der Säge ist eher zu niedrig als<br />

zu hoch (gilt für alle Fräsarbeiten!). Dabei entstehende Abfallstreifen<br />

verbiegen sich. Ich schneide sie sofort ab. Die Säge wird aus dem<br />

Material gezogen (den Skalenwert für die Schnitt-Tiefe bei diesem<br />

Startschnitt habe ich mir gemerkt, bzw. den Y-Support auf 0 gestellt)<br />

und die Frässpindel wieder nach rechts gefahren. Für den ersten<br />

Streifenschnitt wird der Fräskopf nach unten geschoben, denn er ist<br />

ja leicht geklemmt! Für diesen Betrag rechnet man die Breite der<br />

Kreissäge (hier 0,5 mm) und die gewünschte Streifenbreite zusammen.<br />

Ich habe im Beispiel zuerst vier 2-mm-Streifen gewollt. Dazu<br />

habe ich den Fräskopf um 2,5 mm nach unten geschoben. Das macht<br />

die Maschine sehr genau (Bild 12). Nun fahre ich mit der Säge wieder<br />

vorsichtig bis in die Holzplatte hinein. Weil der Schraubenkopf nicht<br />

mehr stört, konnte ich in der Folge etwas weiter nach links sägen,<br />

aber nie (!) über die linke Blechkante hinaus.<br />

Beim Bild 14 ist die ganze Höhe zu Streifen geschnitten. Wenn<br />

der Kopf der Anzugsschraube nur noch knapp über der losen<br />

Schraubstockbacke steht, ist Schluss mit lustig, also mit dem Streifenschneiden.<br />

Die Größe der Blechstücke richtet sich folglich nach<br />

der Sägedorn-Länge. Die Einspannhöhe (a) muss übrigens nicht so<br />

groß wie im Foto sein, 5 mm genügen! Weil bei jedem Schnitt<br />

mehrere Streifen entstehen, hat man schnell eine größere Anzahl<br />

davon (Bild 15). Auch, dass die Blechstärke fast bedeutungslos ist, ist<br />

ein Vorteil dieses Verfahrens. Die Dicke des Blechpaketes darf man<br />

jedoch nicht übertreiben. Es gibt auch einen Nachteil: wie bei allen<br />

Fräsvorgängen entsteht leichter Grat an den Kanten, den man selbstverständlich<br />

entfernen muss. Die Möglichkeiten dazu sind recht<br />

vielfältig: wegschaben mit einem Dreikantschaber, feilen mit Nadelfeilen<br />

oder abbürsten mit rotierenden Werkzeugen (Bild 16). n<br />

DER AUTOR<br />

Jürgen Eichardt begann als Zehnjähriger durch Zufall mit dem<br />

Modellbau. Eine fehlgeleitete Postsendung enthielt einen Kartonbaubogen.<br />

Mehr über seine Modellbau-Karriere erfahren Sie auf seiner<br />

Homepage: www.ship-model-today.de<br />

60


TERMINE<br />

Veranstaltungskalender<br />

<strong>SchiffsModell</strong><br />

TIPPS<br />

Nicht<br />

verpassen!<br />

Fuldaregatta<br />

27. Juli 2014<br />

Olympiastraße am Aueweiher, 36043 Fulda<br />

Traditionelle Fuldaregatta für Jedermann<br />

Ausführliche Ausschreibung und Einladung<br />

im Internet unter www.smc-fulda.de<br />

Modellschaufahren Mainspitze<br />

02. und 03. August 2014<br />

An der Fähre, 65462 Ginsheim<br />

Modellschaufahren mit Feuerwerk,<br />

Vorführung von Schiffsmodellen aller Art<br />

(außer Verbrenner), zwei Läufe S7, bei<br />

Dämmerung fahren mit Nautischer<br />

Beleuchtung, zwei Läufe ECO-Rennen.<br />

Info: MC Mainspitze, Karsten Widera,<br />

Tel.: 01 60-161 47 93 oder 061 44-74 39,<br />

info@modellbau-club-mainspitze.de<br />

www.modellbau-club-mainspitze.de<br />

Int. Schaufahren mit Ausstellung<br />

09. und 10. August 2014<br />

Eisweiher, 66954 Pirmasens<br />

Schaufahren mit Eco-Rennen und Modellbauausstellung<br />

, Info: Hans-J.Wölfel,<br />

Tel.: 01 63-968 34 13,info@schiffsmodellbau-ps.de,<br />

www.schiffsmodellbau-ps.de<br />

24. Badweiher-Hock<br />

09. und 10. August 2014<br />

Badweiher, Kapellenweg, 79271 St.<br />

Peter/Schwarzwald<br />

Internationales Schiffsmodell-Schaufahren<br />

mit Dickschifftreffen und Segelregatta<br />

Info: MSK St. Peter, Jürgen Hauck Tel.<br />

07 61-453 81 29, vorstand@msk-st-peter.de<br />

Internet: www.msk-st-peter.de<br />

Schaufahren 25 Jahre SMC Goldach<br />

15. bis 17. August 2014<br />

Schuppisweiher (Areal der Firma<br />

Gerschwiler AG), 9403 Goldach (CH)<br />

Schaufahren zu 25 Jahre SMC Goldach,<br />

Freitagabend mit der Liveband Flipp Chair.<br />

Info: SMC Goldach, Franz Vogler, Telefon:<br />

0041-71 841 90 68 oder 0041-79 773 17 16,<br />

fran.vog59@bluewin.ch<br />

www.smc-goldach.ch<br />

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TECHNIK<br />

Neue Steuerung für POD-Antriebe<br />

Das Gegenstück zum Abtriebszahnrad: der Mitnehmer, der das Potentiometer antreibt<br />

Abtriebszahnrad des Graupner Servos. Auf der<br />

anderen Seite wird das Servokreuz befestigt<br />

Der Zapfen ist weg: Der Endanschlag am<br />

Zahnrad ist sauber entfernt<br />

INNOVATIVE STEUERUNG FÜR ANTRIEBE<br />

Durch<br />

drehen<br />

Die hier vorgestellte innovative Steuerungselektronik<br />

eignet sich zum vorbildgetreuen<br />

Steuern eines Modellschiffs, das mit Antrieben<br />

ausgestattet ist, die sich endlos drehen können.<br />

SCHIFFSMODELL zeigt den Einbau in ein<br />

Modell in Kombination mit einem Pumpjet.<br />

TEXT UND FOTOS: Andreas Schneider<br />

Da Pumpjet-Antriebe im Original endlos gedreht werden<br />

können, möchte ich das natürlich auch an meinem<br />

Modell der GS NEUWERK verwirklichen. Es gibt<br />

sicher auch rein mechanische Lösungen, die über<br />

Servos und Zahnräder zumindest eine volle Drehung<br />

realisieren können, alternativ wäre auch der Einsatz einer Segelwinde<br />

möglich. Allerdings ist mit diesen Mechanismen spätestens<br />

nach einigen Umdrehungen das Ende der Fahnenstange erreicht<br />

und man fährt gegen einen Anschlag. Zudem ist die Stell -<br />

geschwindigkeit nicht variabel. Ein weiterer Nachteil bei beiden<br />

Varianten ist, dass keinerlei Kontrolle möglich ist, in welcher Position<br />

sich der Antrieb unter Wasser befindet.<br />

Auf der Intermodellbau 2014 in Dort mund stellte Innovative<br />

Modell Technik Hamburg (IMTH) die SST1 vor. Eine Steuerung für<br />

diese Art von Antrieben, die im Original drehbar sind. Neben dem<br />

SPJ gehören dazu auch Schottel- und POD-Antriebe.<br />

Die Schottelsteuerung wurde auf der Euromodell 2012 in Bremen<br />

erstmalig vorgestellt, dabei legte IMTH großen Wert auf das Feed -<br />

back der Kunden, um die Schaltung zu verbessern. Auch jetzt freut<br />

sich Inhaber Jürgen Hartwig über Feedback seiner Kunden und<br />

verbessert sein Produkt ständig.<br />

Drehen und beschleunigen<br />

Die Schaltung belegt zwei Empfängerausgänge, woraus die SST1<br />

die Signale zum Drehen des Antriebes und zur Drehzahlstellung<br />

des Fahrmotors erzeugt. Dabei gibt die Richtung, in die der Steuer-<br />

62


Eine simple Servomodifikation gestattet<br />

Drehungen über 360°<br />

Beim Futaba-Servo ist das Antriebsrad direkt mit dem Potentiometer<br />

verbunden<br />

Für den Umbau muss man die Achse des Potis kürzen<br />

Auch an diesem Abtriebszahnrad muss man den mecha ni schen<br />

Anschlag entfernen<br />

Beim Zusammenbau ist zunächst der Bronzering aufzusetzen,<br />

dann kann das Getriebe montiert werden<br />

knüppel minimal aus der Mittelposition heraus bewegt wird, die<br />

Richtung vor, in die sich der Antrieb drehen soll. Wird der Knüppel<br />

weiter aus der Mittelstellung heraus bewegt, beschleunigt der Fahrmotor<br />

entsprechend. Der Bereich, in dem der Antrieb lediglich gedreht<br />

wird, ist dabei in vier Stufen einstellbar, ebenso wie die Geschwindigkeit,<br />

mit der sich der Antrieb dreht. Ein Magnet gibt der<br />

Steuerung die Rückmeldung, in welcher Position sich der Antrieb<br />

befindet.<br />

Für die Drehung des Antriebes gibt es dabei zwei Möglichkeiten.<br />

Zum einen ist das die Ansteuerung über einen Getriebemotor,<br />

dessen Drehzahlsteller von der Steuerung versorgt wird, oder aber<br />

durch ein modifiziertes Servo.<br />

Plan gefeilt: die Lochscheibe des Servos – lediglich der Kragen<br />

bleibt als Zentrierhilfe erhalten<br />

Modifiziertes Servo<br />

Normale Modell-Rudermaschinen haben die Eigenschaft einen<br />

Drehwinkel von maximal 90–100 Grad aufzuweisen, in Ausnah -<br />

me fällen bis zu 180 Grad. Ein Servo ist grundsätzlich nichts<br />

anderes als ein kleiner Drehzahlsteller, der einen Motor antreibt.<br />

Ein Potentiometer reguliert dabei immer den Nullpunkt nach, so<br />

dass das Servo die Stellwinkel anfahren kann. Genau diese<br />

Funktion muss man nun deaktivieren. Je nach Hersteller kann es<br />

dabei Unterschiede geben.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014 63


TECHNIK<br />

Neue Steuerung für POD-Antriebe<br />

Um die Bewegung des Potis in einem Graupner-Servo zu unterbinden,<br />

muss der Zapfen am Zahnrad entfernt werden. Dieser<br />

Zapfen treibt das Poti an und ist gleichzeitig der mechanische Endanschlag.<br />

Danach kann das Servo direkt wieder zusammengebaut<br />

werden. Natürlich sollte jedem klar sein, dass dieser Eingriff in das<br />

Servo jegliche Garantie und Gewährleistungsansprüche gegen den<br />

Hersteller der Rudermaschine verfallen lässt.<br />

Bei einem Futaba-Servo ist der Aufwand etwas größer. Hier steckt<br />

die verlängerte Achse des Potentiometers direkt im Abtriebsrad. Die<br />

Potiachse muss für den Umbau gekürzt werden, daher wird diese<br />

bündig mit dem Gehäuse gekürzt. Dann muss mit einer Pinzette<br />

der Mittelpunkt eingestellt werden. Mit einem Tropfen Sekundenkleber<br />

wird die Potiachse gegen Verdrehen gesichert. Um das Bronzelager<br />

nicht mit Kleber in Verbindung zu bringen, wird dieses<br />

vorher herausgenommen. Am Abtriebszahnrad muss auch noch<br />

der mechanische Anschlag entfernt werden. Damit die Drehung<br />

nicht durch Reste beeinflusst wird, habe ich den Anschlag mit einer<br />

Feile bearbeitet, damit möglichst kein Grat erhalten bleibt, der sich<br />

später im Gehäuse verkanten könnte. Dann wird das Servo wieder<br />

zusammengebaut, indem man zunächst den Bronzering aufsetzt<br />

und dann das Getriebe montiert. An einem Servotester oder direkt<br />

am Empfänger folgt nun ein Testlauf. Der Servo sollte sich jetzt im<br />

Grunde wie ein geregelter Motor verhalten. Je größer der Knüppelausschlag<br />

am Sender ist, desto schneller sollte sich nun der Wellenstummel,<br />

der aus dem Gehäuse ragt, drehen.<br />

Drehen mit Zahnriemen<br />

Die Drehung des Pumpjets, wie auch den Antrieb der Impeller -<br />

welle, habe ich mit Zahnriemen geplant. Demnach muss nun die<br />

Zahnriemenscheibe mit dem Servo verbunden werden. Dafür habe<br />

ich die Lochscheibe des Servos etwas bearbeitet. Die Verstärkungen<br />

am Rand um die Befes ti gungs boh rung habe ich plangefeilt, damit<br />

die Riemenscheibe eben aufliegt. Der Kragen hat es überlebt, dieser<br />

wird als Zentrierhilfe genutzt.<br />

Da dieser Zusammenbau durch die Zahnriemenscheibe mit<br />

der Servoachse verschraubt wird, habe ich die Riemenscheibe entsprechend<br />

aufgebohrt und die Bohrung im Bereich des Kragens<br />

entsprechend vergrößert. Auf der Oberseite habe ich die Bohrung<br />

ebenfalls vergrößert, damit der Magnet für die Positionserkennung<br />

der Steuerung einen sicheren Halt bekommt.<br />

Die Zahnriemenscheibe<br />

muss aufgebohrt<br />

und im<br />

Bereich des Kragens<br />

ver größert werden<br />

Auf der Oberseite muss man die Bohrung etwas vergrößern, damit der Positionserkennungsmagnet<br />

Halt darin findet<br />

Als Schablone<br />

zum Einbringen der<br />

Befestigungslöcher<br />

eignet sich die<br />

Servoscheibe<br />

64


Mit der zentrierten Servoscheibe als Schablone habe ich zwei<br />

2-mm-Löcher in die Riemenscheibe gebohrt. In Aluminium eben<br />

noch machbar, für ein M2,5-Gewinde. Die Riemenscheibe ist nun<br />

mit zwei M2,5-Schrauben fest mit der Servoscheibe verbunden.<br />

Dieses Gebilde habe ich dann mit der Servoachse verschraubt,<br />

als wäre es eine herkömmliche Servoscheibe. Der Magnet ist mit<br />

einer sehr gut klebenden dauerelastischen Dichtmasse aus dem<br />

Karosseriebau fixiert. Das Servo selbst ist mit seinen Befestigungselementen<br />

an ein Stück Vierkantmaterial geschraubt.<br />

Dieses ist wiederum mit zwei Schrauben in einem Langloch befestigt,<br />

damit die Riemen spannung justiert werden kann. Damit<br />

nun nicht jedes Spannen des Zahn riemens mit einer Neujustierung<br />

der Steuerung verbunden ist, kann die gesamte Platte mit<br />

der Schaltung zu sam men mit dem Servo verschoben werden.<br />

Dadurch fällt das Spannen leicht und der Sensor bleibt immer in<br />

der richtigen Position zum Magneten.<br />

Sensortrennung<br />

Grundsätzlich ist die Justierung des Sensors sehr einfach. Ein Fadenkreuz<br />

auf der Unterseite der Platine zeigt an, wo sich der Sensor<br />

befindet. Auf der Platine ist eine gestrichelte Linie, entlang der sie<br />

getrennt werden kann, um den Sensor vom Steuerteil zu separieren.<br />

Das Kabel zum Verbinden der beiden Einheiten sollte dabei 10 cm<br />

in der Länge nicht überschreiten. Ist die Platine getrennt,<br />

übernimmt IMTH jedoch keine Garantie mehr für die Schaltung.<br />

Der Service bei Defekten steht aber nach wie vor zur Verfügung.<br />

Wer sich nicht zutraut, die Platine zu teilen oder auf die Garantie<br />

Riemen- und Servoscheibe werden dann miteinander verschraubt<br />

Illustration: SCHOTTEL<br />

VORGESTELLT<br />

Schottel-Pumpjet<br />

Antriebssystem für Extrembe dingungen<br />

Der Schottel-Pumpjet ist ein 360° steuerbarer<br />

Spezialantrieb, der in allen Richtungen vollen Schub<br />

zur Verfügung stellt. Er zeichnet sich durch seine<br />

kompakte und robuste Bauweise aus. Sein Leistungsbereich<br />

reicht von 50 bis 3.500 kW. Besonderes<br />

Merkmal des SPJ ist seine Fähigkeit in flachem<br />

Wasser zu operieren.<br />

Er liefert vollen Schub bei einer minimalen Eintauchtiefe<br />

von 150 bis 750 mm je nach Typ und kann<br />

somit auch bei Schiffen mit sehr niedrigem Tiefgang<br />

eingesetzt werden.<br />

Bewährt hat sich der SPJ als zuverlässiges Manövriersystem,<br />

Take-Home Device und auch als Hauptantrieb<br />

in Wasserfahrzeugen verschiedenster Art.<br />

Der große Vorteil liegt darin, dass der SPJ keine unter<br />

dem Rumpf hervorstehenden Teile besitzt und sich<br />

der Schub in jede beliebige Richtung steuern lässt.<br />

Dadurch kann ein Schiff in sehr flachen Gewässern<br />

operieren oder auch trocken fallen, ohne dass<br />

Antriebsteile beschädigt werden.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />

65


TECHNIK<br />

Neue Steuerung für POD-Antriebe<br />

AUF EINEN BLICK<br />

Die SST1-Steuerung<br />

Das Servo wird so befestigt, dass es auch nachträglich verschoben werden kann<br />

Betriebsspannung: 5,5-10,0 V<br />

Betriebsstrom:<br />

ca. 30 mA bei 6,0 V<br />

Max. Strombelastung: 1,0 A<br />

Gewicht:<br />

ca. 15 g<br />

Abmessungen (B x T x H): 80 x 40 x12 mm<br />

Betriebstemperatur: 0–40 °C<br />

Benötigte Kanäle: 2<br />

Preis:<br />

105 Euro<br />

Info und Bezug: IMTH (www.imth.de)<br />

Entlang der gestrichelten Linie kann die Platine getrennt werden<br />

nicht verzichten möchte aber dennoch den Sensor von der Schal -<br />

tung trennen will, muss sich noch etwas gedulden. IMTH wird die<br />

Steuerung ab Sommer 2014 auch getrennt anbieten. Nun folgt die<br />

Verschaltung. Während es bei den Eingängen egal ist, welcher Kanal<br />

auf welchen Eingang gelegt wird, ist bei den Ausgängen zu<br />

beachten, dass Servo und ESC korrekt angeschlossen sind. Sollte<br />

bei dem Drehzahlsteller ein BEC eingebaut sein, und das System<br />

arbeitet in einer Umgebung mit separaten Empfängerstromversorgung,<br />

muss die Plusleitung des ESC abgeklemmt werden. Um<br />

einen programmierbaren Regler danach noch mit seiner Programmierbox<br />

verbinden zu können, ziehe ich dafür nur den Kontakt aus<br />

Um einen programmierbaren Regler später noch mit einer Programmierbox<br />

verbinden zu können, ziehe ich dafür nur den Kontakt aus<br />

dem Stecker und fixiere ihn umgelegt an der Litze mit Isolierband<br />

66


Die Gesamtkonstruktion im Rumpf eingebaut.<br />

Für die Schottel-Antriebe der NEUWERK habe ich<br />

mittlerweile zwei weitere SST1-Steuerungen geordert<br />

dem Stecker und fixiere ihn umgelegt an der Litze mit Isolierband.<br />

Bei der gesamten Parametrierung der SST1 sollte kein programmierbarer<br />

Drehzahlsteller angeschlossen sein, da dieser seine<br />

Neutralposition selbst findet. Ist die Geradeaus-Position des Antriebes<br />

mit der SST1 einmal justiert, bleibt diese bis zur nächsten<br />

Parametrierung erhalten.<br />

Drehgeschwindigkeit einstellen<br />

An den auf der Platine befindlichen DIP Schaltern – auch Mäuseklavier<br />

genannt – können nach der Parametrierung weitere Einstellungen<br />

vorgenommen werden. So sind vier verschiedene Drehgeschwindigkeiten<br />

des Antriebes möglich.<br />

Die Drehzahl des Antriebsmotors kann ebenso reduziert<br />

werden wie das Ansprechverhalten des ESC, ob der Antriebsmotor<br />

sofort mit der Knüppelbewegung startet oder erst später. Auch<br />

kann man einstellen, dass der gesamte Antrieb bei Neutralstellung<br />

des Senderknüppels wieder auf Vorausfahrt gestellt wird. Im Auslieferungszustand<br />

bleibt der Antrieb in der zuletzt angesteuerten<br />

Position stehen.<br />

Das ganze System kann also nach den eigenen Vorlieben entsprechend<br />

eingestellt werden. Fertig eingebaut zeigt sich schnell,<br />

dass es – je nach Einbausituation – besser ist, die Platine zu trennen,<br />

um die Bedienelemente für die Parametrierung und Einstellung erreichen<br />

zu können.<br />

n<br />

DER AUTOR<br />

Andreas Schneider baut derzeit die GS NEUWERK in 1:50. Er<br />

engagiert sich zudem als Vorsitzender des <strong>SchiffsModell</strong>.net e.V.<br />

Fazit<br />

Die SST1 ist eine sehr interessante Steuerung für Antriebe,<br />

die sich endlos drehen. Die Regelung ist sehr feinfühlig.<br />

Die Steuerung selbst erfordert etwas Umdenken und Übung.<br />

In den meisten Fällen haben wir unsere Sender mit einem<br />

Knüppel für die Fahrregelung und einem anderen mit<br />

der Ruderfunktion belegt. Mit dieser Schaltung liegen alle<br />

Funktionen nun auf einem Kreuzknüppel. Im Original ist es<br />

aber genauso, Drehung des Antriebes und Fahrgeschwindigkeit<br />

werden mit einem Bedienelement, zumeist einem<br />

Joystick, gesteuert. Ich habe mich sehr schnell an diese Art<br />

der Steuerung gewöhnt.<br />

Mit separaten SST1 für jeden Antrieb am Modell sind<br />

originale Manöver möglich. Wer in Marschfahrt nicht mit zwei<br />

Senderknüppeln hantieren möchte, hat die Möglichkeit zwei<br />

SST1 miteinander zu verbinden und im Master/Slave-Betrieb<br />

zu steuern. Das heißt, es wird über den Sender nur eine SST1<br />

angesteuert und diese gibt die Signale an die zweite<br />

Steuerung weiter. Wer des Lötens mächtig ist, kann diese<br />

Umschaltung unter Verwendung eines Schaltkanales<br />

sogar ferngesteuert vornehmen.<br />

Das System ist durch die Verwendung eines Servos für die<br />

Drehung flexibel. Es kann bei größeren Antrieben mit höheren<br />

Stellkräften aber auch ein Getriebemotor über einen Fahrtregler<br />

mit der Steuerung verbunden werden. Auf der Homepage<br />

von IMTH (www.imth.de) gibt es zudem interessante<br />

Video-Tutorials zum Umbau eines Servos und auch für die<br />

Master/Slave-Verschaltung.<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />

67


SEGELSCHIFFE<br />

Pearl<br />

PEARL – OPTIMIERT FÜR REGATTEN (TEIL 2)<br />

An der Grenze<br />

In der letzten Ausgabe stellten wir die Pearl, eine für Regatten optimierte Dulcibella, vor.<br />

Nach dem Bau des gewichtsoptimierten Rumpfes heißt es jetzt aufriggen und segeln.<br />

Wie sich die verbesserte „Dulci“ wohl auf dem Wasser schlägt?<br />

TEXT UND FOTOS: Uwe Kreckel<br />

Zwischenzeitlich war das Ruder -<br />

blatt aus der Spitze des Rotorblattes,<br />

das zum Schwert mutierte,<br />

entstanden. Es war gar nicht so<br />

einfach, die Ruderachse stabil<br />

einzukleben, denn das Innenleben des Rotorblattes<br />

ist aus Schaum. Dieser musste teilweise<br />

entfernt („herausgepuhlt“) werden,<br />

um ihn dann durch Stabilit express zu ersetzen.<br />

Damit waren die Basisarbeiten am<br />

Rumpf abgeschlossen.<br />

Nun war das Rigg an der Reihe. Kohlefaserstäbe<br />

für Mast und Bäume, ein Beschlagsatz<br />

der racing-MicroMagic von Graupner<br />

und nur ein Wantenpaar – ratz-fatz stand ein<br />

aufgeriggtes Modell vor mir – nur ohne<br />

68<br />

Segel. Um diese passend zum Modell<br />

fertigen zu können, war es jetzt an der Zeit,<br />

sich Gedanken zum Thema Farben zu machen.<br />

Normalerweise hat man schon sehr<br />

früh ein recht konkretes Bild des Modells im<br />

Kopf. Meines war eine Art moderne BLACK<br />

PEARL wie sie aus den Filmen „Pirates oft<br />

the Caribbean“ bekannt ist: mit einem<br />

schwarzen Rumpf und zerfetzten Segeln –<br />

und einem Skelett als Steuermann.<br />

Die Segel sollten aus komplett transparentem<br />

Material entstehen, auf die ich eigentlich<br />

Stofffetzen aufzeichnen wollte. Aber<br />

irgendwie brachte ich im Kopf die Bilder<br />

einer eher heruntergekommenen Piratenschaluppe<br />

und meines chicken Racing-Modells<br />

nicht zur Deckung. Das war aber erst<br />

jetzt klar, wo das Modell vor mir stand – also<br />

mußte ich meine Vorstellung „ein wenig“<br />

modifizieren.<br />

Deck aus Folie<br />

Herausgekommen ist ein Rumpf, der zunächst<br />

klar lackiert und damit wasserfest versiegelt<br />

wurde, der im Überwasserbereich<br />

aber mit schwarzer Folie in Kohlefaser-Optik<br />

bebügelt ist. So bleibt unterhalb der Wasserlinie<br />

sichtbar aus welchem Material der<br />

Rumpf eigentlich ist. Und weil ich es nicht<br />

geschafft habe, die Folie an der Wasserlinie<br />

exakt und gerade zu beschneiden, verdeckt<br />

jetzt ein roter Wasserpass-Zierstreifen die


Es muss nicht immer das „Mega-Modell“ sein – oft sind<br />

wahre Besonderheiten erst auf den zweiten Blick erkennbar<br />

Die Ruderanlenkung<br />

verbirgt sich unter dem<br />

Bodenbrett der Plicht<br />

Eine einfache<br />

Konstruktion:<br />

der Aufbau.<br />

Das Schiebeluk<br />

ist eigentlich die<br />

Verriegelungsmechanik<br />

Das mit Folie bespannte Deck<br />

erlaubt einen Blick ins Rumpfinnere<br />

Durch Drehen des Schiebeluks wird<br />

der Aufbau gelöst oder fixiert<br />

MODELLBAU-PRAXIS<br />

Folien bügeln<br />

Der geneigte Modellbauer mag denken:<br />

alles ganz easy Folie drauf geht schnell und<br />

spart zusätzlich das Lackieren. Ganz so<br />

einfach ist es allerdings nicht. Unsere Tipps<br />

sollen „Erstbüglern“ helfen, Fehler zu vermeiden.<br />

Für die „Bügelei“ braucht man ein<br />

spezielles Bügeleisen – oder einen Modellbaufreund<br />

der fliegenden Zunft, der es<br />

einem leiht. Folien lassen sich selten faltenfrei<br />

aufbügeln … und noch seltener blasenfrei,<br />

was jedesmal „Nacharbeit“ erfordert.<br />

Die Folie schrumpft beim Bügeln. Damit<br />

verschwinden zwar die meisten Falten, aber<br />

sie schrumpft auch dort, wo man es gar<br />

nicht möchte.<br />

Das Abschneiden der Überstände ist nicht<br />

einfach. Ein Skalpell ist sehr scharf und im<br />

falschen Winkel angesetzt, schneidet es<br />

auch Folie weg, die eigentlich am Boot<br />

verbleiben soll. Aber ein roter und ein<br />

schwarzer Filzstift kaschieren die Fehlerstellen<br />

perfekt und eine Zierlinie, einige<br />

Millimeter unterhalb der Deckskante, lenkt<br />

das Auge des Betrachters ab, so dass die<br />

Fehler-Stellen gar nicht mehr auffallen.<br />

unschönen, ausgefransten und krummen<br />

Übergänge. Das Deck wurde mit tranparenter,<br />

roter Folie bebügelt. Transparent, weil<br />

ich noch den Blick in den Inneraum ermöglichen<br />

wollte und rot, weil Piratenschiffe laut<br />

alten Überlieferungen wegen der blutigen<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />

Kämpfe die darauf ausgetragen wurden, oft<br />

rote Decks hatten. Überstehende Folie wurde<br />

an der Kante zwischen Deck und Rumpf vorsichtig<br />

mit einem Skalpell abgetrennt und<br />

auf Anraten eines erfahrenen Regatta-<br />

Seglers habe ich diese Kante anschließend<br />

mit Sekundenkleber versiegelt. Schließlich<br />

wurde der Aufbau komplett mit Karbon-<br />

Folie bebügelt – lediglich das angedeutete<br />

Schiebeluk blieb klarlackversiegelt in Holz.<br />

Dieses ist eigentlich die Verriegelungsmechanik<br />

für den Aufbau und muß verdreht<br />

werden, um ihn zu fixieren oder von Deck<br />

zu lösen. Abgedichtet wird der Aufbau gegen<br />

das Deck mit Fenster-Dichtgummi, das in<br />

einer selbstklebenden Ausführung aufs<br />

Deck geklebt ist. Da das Schwert bereits aus<br />

Kohlefasern gefertigt war, lackierte ich es<br />

nicht mehr, ebenso blieben die Masten und<br />

Bäume aus Kolefaserrohr unbehandelt.<br />

Zerfetzte Segel?<br />

Langsam kam ich in Zeitnot – denn die zwei<br />

Monate neigten sich dem Ende zu und ich<br />

hatte vollmundig angekündigt, dass das Modell<br />

bis zum Ablauf dieser Zeit segeln<br />

könnte. Ich entschied mich, die „zerfetzte“<br />

Optik später auszuprobieren. Die Segel entstanden<br />

zunächst aus Icarex, sollten aber 2-<br />

farbig (silbergrau und schwarz) werden. Eine<br />

Skizze wie das etwa aussehen sollte, hatte<br />

ich auch schon angefertigt und alle benötigten<br />

Materialien waren vorhanden: das Icarex<br />

in den gewünschten Farben und für die Ver-<br />

stärkung der Ecken, der Vorderkanten der<br />

Segel und natürlich für die Verklebung der<br />

beiden farblich unterschiedlichen Teilbereiche<br />

der Segel auch noch 6 mm breites doppelseitiges<br />

Klebeband aus dem Drachenbau.<br />

Für Segel, die ich „schnell mal“ fertig haben<br />

wollte, benötigte ich dann vier Versuche.<br />

Es begann zwar ganz problemlos mit dem<br />

Zuschneiden der Segel mit einer frischen<br />

Klinge im Teppichboden-Messer auf einer<br />

Glasplatte – aber was danach kam brachte<br />

mich fast zum Verzweifeln: Beim 1. Mal ging<br />

das Verkleben gründlich schief – die Segel<br />

waren völlig verzogen und faltig. Also folgte<br />

mit mehr Ruhe und Sorgfalt und mit einer<br />

guten Fixierung der zu verklebenden Teile<br />

auf einer Glasplatte ein zweiter Anlauf. Der<br />

war von der Ausführung her perfekt – aber<br />

was mir auf meiner Skizze noch ganz gut<br />

gefallen hatte, wirkte im fertigen Zustand<br />

nicht mehr so schön, sondern irgendwie „zusammengeflickt“.<br />

Beim dritten Anlauf schien alles gut –<br />

beide Segel waren in der Ausführung ok.<br />

Aber als ich die Segel stolz aus dem Keller<br />

ins Wohnzimmer trug und sie auf dem<br />

Boden ausbreitete kam der Schock: beim<br />

Verkleben der beiden Segelfarben hatte ich<br />

einmal die hellere Farbe auf die dunklere<br />

und am anderen Segel die dunklere Farbe<br />

auf die hellere geklebt. So sah die Fock anders<br />

aus als das Großsegel und das von beiden<br />

Seiten. Es folgte eine kurze Überlegung, ob<br />

69


SEGELSCHIFFE<br />

Pearl<br />

Auf dem Weg zur Jungfernfahrt. Vorsichtshalber<br />

war auch eine MicroMagic dabei<br />

man das am See überhaupt erkennen würde,<br />

da die Segel ja teilweise Lichtdurchlässig waren<br />

– wahrscheinlich sähe das von Weitem<br />

alles gleich aus. Aber jetzt hatte ich schon so<br />

viel Zeit investiert – jetzt sollte es perfekt<br />

werden. Also entstand die Fock noch einmal<br />

jetzt richtig herum verklebt. Nun sehen die<br />

Segel zwar von steuerbord leicht anders aus<br />

als von backbord gesehen, das ist aber herstellungsbedingt.<br />

Einmal ist der hellere Stoff<br />

oben, von der anderen Seite gesehen ist es<br />

der schwarze, aber jede Seite für sich sieht<br />

eben für beide Segel gleich aus. Und nur in<br />

den seltensten Fällen (bei Vorwindkurs mit<br />

„Schmetterling“) sieht man die Segel von<br />

den unterschiedlichen Seiten gleichzeitig.<br />

So war ich endlich zufrieden und ergänzte<br />

die Verstärkungsecken und die Vorliekverstärkung<br />

der Segel in rot, was gut zum Deck<br />

passt – vom Zeitaufwand her gesehen<br />

könnte das Boot auch „zerfetzte“ Segel<br />

haben, denn ich hatte statt geplanter zwei<br />

Stunden zwei komplette Abende investiert.<br />

Besseres Anspringen<br />

Als die Segel vor der Abfahrt zur geplanten<br />

Jungfernfahrt endlich fertig angeschlagen<br />

am Boot hingen, war ich entschädigt: so<br />

sollte das aussehen. Die Fernsteuerung einzusetzen<br />

war jetzt ein Kinderspiel. Ein<br />

kleines Servo übernimmt die Ruderanlenkung<br />

und ein etwas stärkeres Servo in Standard-Baugröße<br />

ist für die Segelverstellung<br />

zuständig. Beide Schoten laufen zu einem<br />

verlängerten Hebelarm des Servos. Damit<br />

70<br />

sie von der gleichen Seite auf diesen Hebel<br />

laufen, wird die Fockschot durch eine<br />

Schrauböse unter Deck umgelenkt. Damit<br />

Fock und Groß gleichmäßig öffnen, läuft die<br />

Fockschot zu einem Einhängepunkt, der<br />

dichter an der Servo-Drehachse liegt als der<br />

Einhängepunkt der Großschot – das ist meines<br />

Erachtens die einfachste und sicherste<br />

Verstellung, die man zu Segelanlenkung einsetzen<br />

kann. Lediglich bei der Dimensionierung<br />

des Hebelarms habe ich das Thema<br />

Leichtbau wohl etwas übertrieben – die Ausführung<br />

aus 1-mm-Sperrholz verbiegt sich<br />

bei Feuchtigkeit – die sich bei harten Einsätzen<br />

im Boot nicht vermeiden lässt. Aber das<br />

bemerkte ich erst später.<br />

Aufgrund des geringen Gewichts eignet<br />

sich die Pearl auch zum Segeln bei<br />

schwächerem Wind<br />

Länge läuft<br />

Als letztes wurde ein Bleigewicht montiert,<br />

eigentlich ein zu leicht geratener Fehlabguss<br />

für eine normale Dulcibella. Aber wenn ich<br />

schon oben überall Gewicht gespart hatte,<br />

konnte das Modell sicher auch unten leichter<br />

ausgeführt werden, ohne dass Gefahr für das<br />

Schiff zu befürchten war. Der prüfende Gang<br />

zur Waage ergab 300 g Gewichtsersparnis.<br />

Davon versprach ich mir bei gleicher<br />

Stabilität ein geringeres Eintauchen, damit<br />

weniger benetzte Fläche am Rumpf und somit<br />

letztlich ein besseres „Anspringen“ bei<br />

leichtem Wind und etwas mehr „Speed“.<br />

Das Modell war termingerecht fertig für die<br />

Jungfernfahrt, die beim Hoch-See-Segeln<br />

stattfinden sollte. Ein wenig mulmig war mir<br />

schon beim Einpacken. Zu einem Treffen<br />

mit so vielen Zuschauern, so ganz ohne Erprobung<br />

im Vorfeld? So habe ich am Vorabend<br />

der Veranstaltung am Badesee der<br />

Pension, in der wir untergebracht waren,<br />

eine „Werfterprobungsfahrt“, sprich ein paar<br />

erste Probeschläge absolviert. Dabei lief alles<br />

glatt – auch beim eigentlichen Stapellauf.<br />

Vorsichtshalber hatte ich noch eine Micro-<br />

Magic mitgenommen, aber die blieb trocken,<br />

denn meine inzwischen auf den Namen<br />

„Pearl“ getaufte „Racing-Dulcibella“ machte<br />

ihre Sache eigentlich sehr gut.<br />

Warum nur „eigentlich“? Nun ja, sie lief<br />

sehr Kursstabil, war extrem wendig und<br />

machte null technische Probleme – aber im<br />

direkten Vergleich mit einigen anwesenden<br />

„normalen“ Dulcibella-Modellen hatte sie<br />

keinerlei erkennbaren Geschwindigkeits-<br />

Vorteil. Hatte sich dann der ganze Leichtbau-Aufwand<br />

überhaupt gelohnt?<br />

Ja das hat er – und es ist sogar ein Erfolg,<br />

dass Pearl ebenso schnell läuft wie das Standard-Modell.<br />

Schließlich ist sie ca. sieben<br />

Zentimeter kürzer (10 %) und wo jede Dulcibella<br />

ihre Wasserlinie bei Krängung verlängert,<br />

da kann die Pearl nicht mehr mithalten.<br />

Bekanntermaßen gilt beim Segeln: Länge<br />

läuft. So hatte ich zwar eine für mich befriedigende<br />

Erklärung für die fehlende Top-<br />

Speed, aber natürlich auch den Spott der Mitsegler<br />

– und einmal mehr den Beweis<br />

meiner ganz zu Anfang genannten These:<br />

Das größte Optimierungs-Potenzial findet


Kann Wind sofort in Fahrt umsetzen:<br />

Pearl, die optimierte Dulcibella<br />

sich beim Steuermann am Ufer – hinter der<br />

Fernsteuerung. Trotzdem ziehe ich für<br />

dieses Modell eine sehr positive Bilanz.<br />

Bis zum letzten Hauch<br />

Alle erwarteten Eigenschaften waren erkennbar<br />

und haben sich inzwischen oft bestätigt:<br />

Bei wenig bis sehr wenig Wind bringt<br />

das geringe Gewicht Vorteile. Wenn gegen<br />

Abend der Wind beginnt einzuschlafen, ich<br />

aber den letzten „Hauch“ noch ausnutzen<br />

möchte, dann hat so mancher Zuschauer mit<br />

Blick auf das absolut glatte Wasser schon<br />

gefragt, ob ich überhaupt noch segle.<br />

Bei mäßigem Wind kann die Pearl gut<br />

mithalten und hat im Vergleich zu gleichgroßen<br />

Modellen der RG65-Klasse gezeigt,<br />

dass sie wirklich nicht langsam ist. Bei böigem<br />

Wind springt sie gut an und kann ihn<br />

schnell in Fahrt umsetzen. Das oft zu beobachtende<br />

„Nase unter Wasser stecken“ anderer,<br />

gleich großer Modelle bei zu viel Wind<br />

ist bei der Pearl quasi nicht vorhanden.<br />

Bei starkem Wind von bis zu 5 Windstärken<br />

und leicht darüber kommt sie besonders<br />

bei passendem Wellengang auf Vor-Wind-<br />

Kursen schon ab und zu ins Gleiten/Surfen<br />

– ein beeindruckendes Bild, wenn die Bugwelle<br />

erst in der Schiffsmitte beginnt und<br />

das Boot fast über das Wasser „fliegt“.<br />

Für noch mehr Wind ist die Pearl in ihrem<br />

derzeitigen Zustand nicht geeignet, sie<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />

bräuchte Sturmsegel. Einen Versuch bei<br />

etwa sechs Windstärken mit dem normalen<br />

Rigg zu segeln quittierte das Modell mit heftigster<br />

Krängung und hebelte sich dabei das<br />

Ruder selbst aus dem Wasser.<br />

Da es so starken Wind nie ohne Wellen<br />

gibt, war der Kontakt des Ruders mit dem<br />

Wasser viel zu selten vorhanden und wenn,<br />

dann war es eher ein „Tiefenruder“. Steuern<br />

war fast nicht mehr möglich. Ich musste<br />

nach rund zehn Minuten auf dem Wasser<br />

abbrechen.<br />

Auch die eingesetzte Dichtung war dem<br />

bei diesen Bedingungen auftretenden Wasserdruck<br />

nicht gewachsen: 0,8 Liter hatten<br />

den Weg ins Schiff gefunden und ich war<br />

heilfroh, als das Modell wieder am Ufer war.<br />

Die Pearl bei<br />

Starkwindfahrt – für so<br />

extreme Bedingungen ist das Modell<br />

eigentlich nicht geeignet<br />

Experimentieren macht Spaß<br />

Wenn man von so extremen Verhältnissen<br />

einmal absieht, ist sie eine Perle für jedes<br />

Wetter: Leichtwind, Sturm, Sonne selbst Segeln<br />

in strömendem Regen hat sie über sich<br />

ergehen lassen müssen. Ich habe viel gelernt<br />

beim Bau des Modells. Über Leichtbau und<br />

seine Grenzen, über alternative Methoden<br />

der Farbgebung und Segelherstellung. Und<br />

das Experimentieren mit den Baumethoden<br />

hat ebenso viel Spaß gemacht, wie das Ausprobieren<br />

des Ergebnisses.<br />

Jetzt hoffe ich, dass für Sie einige Anregungen<br />

dabei waren und Sie beim nächsten<br />

Modell bereit sind, etwas Neues auszuprobieren<br />

und es Ihnen geht wie mir, dass Sie<br />

sich nicht von einem Misserfolg entmutigen<br />

lassen, sondern es hartnäckig weiter versuchen,<br />

bis jede Herausforderung gemeistert<br />

ist. Ich gehe immer dann besonders zufrieden<br />

aus dem Bastelkeller heraus, wenn ich<br />

eine besondere Sache zu einem Abschluss<br />

bringen konnte. Nicht immer muss es das<br />

„Mega-Modell“ mit extravagantesten Teilen<br />

sein, das dabei heraus kommt – manchmal<br />

ist es, wie in diesem Fall, auch ein minimalistisch<br />

anmutendes Boot, dessen Besonderheiten<br />

erst auf den zweiten Blick erkennbar<br />

sind.<br />

Apropos Besonderheiten: Bei der Jungfernfahr<br />

war die Pearl noch ein Geisterschiff,<br />

aber inzwischen wurde ein Skelett als<br />

„Segler“ rekrutiert, das in einem Spielwarengeschäft<br />

zu Halloween angeboten wurde.<br />

Also sitzt jetzt zwar ein Skipper an Deck,<br />

aber genau genommen ist sie damit trotz -<br />

dem noch ein „Geister-Schiff“.<br />

n<br />

DER AUTOR<br />

Uwe Kreckel, Jahrgang 1962, gilt als „Vater der<br />

Dulcibella“. Auch die Konstruktionen Isabella,<br />

Maribella und Isis entsprangen seiner Feder.<br />

71


SEGELSCHIFFE<br />

VOLANS<br />

VOLANS VON THUNDER TIGER<br />

Rockt<br />

den See<br />

Auf der Spielwarenmesse 2013 war der Trimaran<br />

der Hingucker für die Modellsegelgemeinde:<br />

die VOLANS von Thunder Tiger. Mit ihren knallroten<br />

schlanken Rümpfen mit Wave-Piercer-Bug<br />

sticht das Modell aus der Masse der RTS-<br />

Segelboote, die auf dem Markt sind, stark heraus.<br />

Wir schauen sie uns genauer an.<br />

TEXT UND FOTOS: Klaus Bartholomä<br />

Es ist lange her, dass ein Großserienhersteller<br />

sich getraut hat, so<br />

eine flotte Rennmaschine auf den<br />

Markt zu bringen. Mutig, denn ein<br />

Mehrrumpf-Boot richtet sich eher<br />

an den fortgeschrittenen Segler, da es ken -<br />

tern kann, dafür belohnt es mit Speed, Speed<br />

und nochmal Speed. Gut so Thunder Tiger!<br />

„Der bunte Karton ist ganz schön<br />

schwer“, denke ich mir. Ist doch nur ein Trimaran<br />

drin, ganz ohne Ballast. Die Span -<br />

nung ist groß beim Öffnen. Und was kommt<br />

zutage? Wieder Kartons! Thunder Tiger wird<br />

doch hier keine Matroschkas verpackt<br />

haben? Nein, den vielen kleinen weißen Kartons<br />

entsteigen edle Komponenten. Jede<br />

72<br />

Menge Tütchen mit Klein- und Spritzgussteilen<br />

in schwarz und rot, ein Karton mit Segeln,<br />

einer mit den beiden Seitenrümpfen<br />

und natür lich der größte mit dem Mittelrumpf.<br />

Der Alu-Profil-Mast liegt zweigeteilt<br />

bei und dann gibt es noch eine Tüte, die die<br />

Aufkleber und je eine Bauanleitung in<br />

Deutsch und Englisch enthält.<br />

Die Rümpfe aus ABS sind schon eine<br />

Schau. Der Mittelrumpf ist zweiteilig tiefgezogen,<br />

sauber verklebt und perfekt zwei -<br />

farbig lackiert. Ein wahrer Augenschmaus,<br />

aber mit 550 g auch recht schwer für seine<br />

Größe. Dafür ist er aber auch stabil. Die Seitenrümpfe<br />

sind einteilig geblasen und ebenfalls<br />

perfekt lackiert. Sie wiegen beide exakt<br />

205 g. Die Beams, das sind die Quer traver -<br />

sen, bestehen aus Spritzguss. Sie sind innen<br />

stark verrippt, aber dennoch bringt jeder<br />

265 g auf die Waage. Ein Leichtgewicht wird<br />

sie also nicht, die VOLANS, aber dafür ist sie<br />

robust. Und das muss ein Mehrrümpfer<br />

auch sein, denn aufgrund der Größe eckt<br />

man damit schon öfter mal irgendwo an.<br />

Und dann ist es von Vorteil, wenn nicht<br />

gleich etwas bricht.<br />

Los geht’s<br />

Genug geguckt und gefreut, jetzt geht es ans<br />

Eingemachte. Die Bauanleitung lässt hinsichtlich<br />

des Rumpfbaus keine Frage offen.<br />

Gut bebildert und mit reichlich Text führt sie


In Fahrt zu bringen ist das Modell leicht,<br />

es zum Kentern zu bringen dagegen nicht<br />

durch die Bauabschnitte. Bau ist vielleicht etwas<br />

übertrieben: Es handelt sich eher um<br />

eine Montage à la Tamiya RC-Car-Baukasten.<br />

Jede Menge Edelstahl-Schrauben wollen<br />

ihren Platz finden und das tun sie auch recht<br />

flott. Geklebt werden nur die beiden Rohre,<br />

die das Schwert und das Ruder aufnehmen,<br />

sowie der Hauptspant und das Gestell für die<br />

RC-Anlage. Der 3-Minuten-Epoxy-Kleber,<br />

den man dafür benötigt, liegt dem Baukasten<br />

bei. Hält man sich akribisch an die Anleitung,<br />

dann kann nichts schief gehen und nach etwa<br />

vier Stunden Arbeit steht die VOLANS auf<br />

dem stabilen Ständer vor einem.<br />

Leider bin ich auch bei der Reling auf dem<br />

Vordeck der Bauanleitung gefolgt. Eifrig<br />

habe ich schon mal die Löcher vorgebohrt,<br />

deren Positionen am Rumpf übrigens alle<br />

schon markiert sind. Beim Auspacken der<br />

Reling habe ich festgestellt, dass sie krumm<br />

ist. Beim Geradebiegen brach sie dann auch<br />

gleich ab. Der Versuch sie dennoch zu montieren<br />

scheiterte, weil sie mir gleich ein zweites<br />

Mal brach und so fiel der Entschluss leicht<br />

sie einfach wegzulassen. Auf dem Kartonbild<br />

segelt die VOLANS auch ohne Reling. Die<br />

Schraubenlöcher habe ich mit Edelstahlschrauben<br />

aus meinem Bestand verschlos -<br />

sen – sieht auch gut aus.<br />

Die Beams werden super solide mit M3-<br />

und M4-Schrauben mit den Klammern, die<br />

die Außenrümpfe halten, verschraubt. Die<br />

Klammern wiederum werden mit jeweils<br />

vier 3-mm-Blechschrauben mit den Rüm -<br />

pfen verbunden. Das gibt festen Halt und<br />

ist, oh Wunder, absolut gerade! Die Teile sind<br />

also exakt gefertigt. Schön! Nach dem Einkleben<br />

des RC-Gestells kann es mit dem Einbau<br />

der RC-Komponenten weiter gehen. Wie<br />

ich es auch drehte, das Gestell wollte nicht<br />

durch die enge Luke in den Rumpf. Kurzerhand<br />

habe ich die störenden Ecken abgesägt<br />

und es fest im Rumpf verklebt.<br />

Jetzt wird die Rudermaschine eingebaut.<br />

Ich habe ein wasserdichtes ACE RC<br />

DS1510MG Digital-Servo mit Metallgetriebe<br />

verwendet. Es hat die Standardgröße und<br />

passt perfekt an seinen Platz. Wichtig bei der<br />

Montage ist, dass die beiden Schubstangen,<br />

die das Ruder anlenken, am Servoarm exakt<br />

denselben Abstand zum Drehpunkt haben,<br />

wie am Hebel, der auf dem Ruderschaft sitzt.<br />

Sonst verklemmt sich das Gestänge beim<br />

Lenken gegenseitig. Die Länge der beiden<br />

Schubstangen ist über die aufgeschraubten<br />

PVC-Gabelköpfe einzustellen. Das ist ein wenig<br />

fummelig. Die Arbeit wird jedoch mit einer<br />

sehr steifen und spielfreien Anlenkung<br />

belohnt. Bei einem Mehrrumpf-Boot ist das<br />

noch wichtiger als bei einem „normalen“ Segelboot,<br />

weil die Geschwindigkeit, die erzielt<br />

wird, deutlich höher ist.<br />

Als Segelwinde verwende ich die WQ2811<br />

von ACE RC mit 11 kg/cm Drehmoment an<br />

6 V. Die Winde ist zu langsam, um mit anderen<br />

Trimaranen um die Wette zu segeln, aber<br />

für das gemütliche Feierabendflitzen ist sie<br />

perfekt und zudem ist sie preisgünstig. Der<br />

absolute Wahnsinn ist der Deckel, der die<br />

Rumpföffnung abdeckt. Er ist mit einem Silikonschlauch<br />

abgedichtet und mit sechs<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014 73


SEGELSCHIFFE<br />

VOLANS<br />

Wo bekommt man sonst noch für 279 Euro<br />

so viel Spaß in den Karton gepackt?<br />

Direkt aus der Packung: kein Kratzer, keine Beule und ein perfektes Finish<br />

Am Heck jedes Schwimmers ist eine Gummistopfen, um<br />

angesammeltes Wasser abfließen lassen zu können<br />

Die Beams werden mit den Schwimmern zu einer stabilen Einheit Doppelte Anlenkung des Ruders für spielfreies und<br />

präzises Steuern<br />

AUF EINEN BLICK<br />

Daten des Renntrimarans<br />

Die Verschraubung der Beams auf den Außenschwimmern ist solide<br />

Länge:<br />

Breite:<br />

Gesamthöhe:<br />

Verdrängung:<br />

RC-Funktionen:<br />

Erforderliches Zubehör:<br />

Geeignet für:<br />

Bezug:<br />

Preis:<br />

998 mm<br />

617 mm<br />

1.490 mm<br />

2.250 g (Testmodell)<br />

Ruder- und Segelverstellung<br />

Servo, Segelwinde und RC-Anlage<br />

Fortgeschrittene<br />

Fachhandel<br />

279 Euro<br />

M4-Schrauben mit Alu-Hutmuttern am<br />

Rumpf befestigt. Sogar die Durchführungen<br />

für die Schrauben sind noch mit Silikonmuffen<br />

abgeschlossen. Selbst ein U-Boot ist nicht<br />

besser abgedichtet, aber ein Trimaran segelt<br />

ja auch recht nass und braucht hier schon etwas<br />

mehr Aufmerksamkeit in der Konstruktion.<br />

Die wurde hier geleistet und das zahlt<br />

sich später mit einem trockenen und betriebssicheren<br />

Segelboot aus.<br />

Wer gern Segelboote baut, der muss natürlich<br />

das Takeln lieben. So ist das eben, ein<br />

74<br />

Natu r gesetz quasi. Und so erfreut auch die<br />

VOLANS ihren Monteur mit dieser Arbeit.<br />

Am Ende wird er mehr Arbeitszeit in die<br />

Take lage gesteckt haben, als in den Rumpfbau.<br />

Aber es lohnt sich, hier sehr sorgfältig<br />

zu arbeiten.<br />

Takelfreuden<br />

Als erstes wird der Baum montiert. Alle Beschläge<br />

passen perfekt und sitzen fest verschraubt<br />

an ihrem Platz. Der Großbaumbeschlag<br />

hakelt ein wenig nach der Montage<br />

des Baumniederhalters, aber mit einem Bastelmesser<br />

ist der kleine Grat schnell entfernt,<br />

der dafür verantwortlich ist. Bei den vielen<br />

Salingen muss man gut aufpassen, dass man<br />

sie an der richtigen Stelle montiert. Schnell<br />

schleicht sich hier ein Fehler ein, der mit<br />

Mehraufwand behoben werden muss. Ein<br />

Tropfen Schraubensicherung auf den Befestigungsschrauben<br />

schadet nicht.<br />

Jetzt wird schon das Großsegel mit einem<br />

PVC-Stab in die Keep eingeführt, nachdem<br />

es mit den selbstklebenden Segellatten


Das Gestell für die RC-Anlage ist stabil, leicht und kompakt<br />

Am Mittelrumpf sind stabile Halterungen für sie<br />

Beams angebracht, …<br />

… auf denen selbige mit M4-Imbus schrauben<br />

befestigt werden<br />

versehen wurde. Es läuft leicht in der Keep<br />

und kann sich frei darin bewegen. So soll es<br />

sein. Wer des englischen mächtig ist, der<br />

macht ab hier besser mit der Original-Anleitung<br />

weiter, denn die deutsche Übersetzung<br />

ist zwar gut geschrieben, sie verwendet aber<br />

häufig falsche Fachbegriffe, was mich zumindest<br />

teilweise verwirrt hat. Auch die bewegliche<br />

Segelspreize für das Fat-Head-Topp<br />

des Großsegels muss ein wenig mit dem<br />

Cutter gängig gemacht werden.<br />

Die Wanten sind eine eigene Herausforderung.<br />

Härtet man jedoch die Spitze des<br />

hochwertigen schwarzen Takelgarns mit ein<br />

wenig Sekundenkle ber, lässt sich das Garn<br />

prima durch die Bohrungen in den Salingen<br />

fädeln. An dieser Stelle hat sich ein kleiner<br />

konstruktionsbedingter Fehler eingeschlichen.<br />

Die beiden kreuzverspannten Wanten,<br />

die auf den Beams befestigt werden, sollen<br />

nach Anleitung am äußeren Ende der zweiten,<br />

kür zeren Saling enden. Damit ist der<br />

Bruch dieser Saling bei der ersten Starkwind-<br />

Fahrt vorprogrammiert, denn schon beim<br />

Auftakeln biegt sich selbige bedenklich<br />

durch. Ich habe die Wanten verlängert und<br />

am Anschlagpunkt der Fock verknotet. Da<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />

kann man einen Bomben-Zug auf die<br />

Wanten bringen und die Takelage hält, ohne<br />

dass sich etwas verbiegt.<br />

Nun kann man das Vorsegel am Fock-<br />

Baum anschlagen. Auch hier werden die Segellatten<br />

aufgeklebt. Statt das Vorstag separat<br />

am Bug zu befestigen, habe ich es durch die<br />

Tasche im Vorliek des Segels gezogen. So<br />

kann mehr Spannung auf das Vorliek aufgebracht<br />

werden, wodurch das Segel besser<br />

steht. Zudem habe ich dem Segel eine Dirk<br />

verpasst, damit man die Baumnock nach<br />

oben ziehen und damit das Segel bauchiger<br />

trimmen und unterschiedlichen Windverhältnissen<br />

anpassen kann.<br />

Wuling gelöst<br />

Ein großer Moment ist immer das Stellen<br />

des Mastes. Mit den genannten Änderungen<br />

geht das völlig problemlos, dauert aber ein<br />

wenig, bis all die Wirbelschlösser mit ihren<br />

Beschlägen am Rumpf verbunden sind.<br />

Das Heck<br />

taucht tief ins<br />

Wasser. Aber<br />

das ist gewollt!<br />

Nach dem Einfädeln der Schoten werden<br />

diese auf die Windentrommel aufgewickelt.<br />

Folgt man Schritt für Schritt der Bauanleitung,<br />

kann nichts schiefgehen. Dann wird<br />

die Windenabdeckung montiert, die verhindern<br />

soll, dass sich die Schot verheddert,<br />

wenn beim Fieren kein Zug drauf ist. Ob das<br />

funktioniert? Tut es nicht. Schon beim ersten<br />

Fieren haben sich Groß- und Fock-Schot so<br />

verheddert, dass sie nicht mehr von Hand<br />

von der Trommel gezogen werden konnten.<br />

Guter Rat ist nun teuer.<br />

Aber das Modell richtet sich ja nicht an<br />

den Anfänger, sondern an den fortgeschrittenen<br />

Segler. Und der hat bestimmt zwei Blöcke<br />

und etwas Hutgummi in der Bastelkiste.<br />

Segler haben solche Dinge immer in ihrer<br />

Bastelkiste, jawohl!<br />

Thunder Tiger empfiehlt einen vier zel -<br />

ligen NiMH-Akku mit 3.600 mAh zu verwenden.<br />

Das schien mir reichlich dimensioniert,<br />

weshalb ich vier Eneloop-Zellen mit<br />

75


SEGELSCHIFFE<br />

VOLANS<br />

Racing-Trimaran: Diese Bezeichnung erhielt die VOLANS zurecht<br />

2.000 mAh aus meinem Bestand verwende<br />

– die reichen für einige Stunden Segelvergnügen.<br />

Der MULTIPLEX RX5-light Empfänger<br />

ist mit Klettband unter das Kajütdach<br />

geklebt. Da kommt höchstens Wasser dran,<br />

wenn der Trimaran kopfsteht. Die Antenne<br />

ist mit Tesa-Film am Dach befestigt. So ausgestattet<br />

ist die Reichweite größer als die<br />

Sichtweite des Piloten und das Gewicht pendelt<br />

sich bei 2.250 g ein. Ganze 50 g mehr,<br />

als Thunder Tiger angibt.<br />

Kaum war das Luk geschlossen befand<br />

sich die VOLANS schon im Kofferraum meines<br />

Autos. Aufgetakelt wohlgemerkt! Das hat<br />

sie den meisten Ihrer Ahnen der anderen<br />

Hersteller voraus, die mussten zum Trans -<br />

port abgetakelt werden. Man erinnere sich<br />

nur an robbes TOPCAT. Der passte nicht mal<br />

abgetakelt in einen Mittelklasse-Pkw! Aber<br />

die VOLANS schon und dabei hat sich Thunder<br />

Tiger wirklich etwas gedacht, denn so benutzt<br />

man das Modell auch und es verstaubt<br />

nicht in der Ecke, weil es zu komp li ziert zum<br />

Transportieren ist. Allerdings eckt man in<br />

der Wohnung aufgrund der ungewohnten<br />

Breite schon mal an. Aber das stecken so -<br />

wohl die robuste Konstruktion als auch der<br />

Lack locker weg.<br />

Ich habe den Ruderausschlag nicht auf<br />

die empfohlenen 30° reduziert, sondern bei<br />

45° belassen und stattdessen 30% Expo aufs<br />

Ruder gegeben. Sicherheitshalber durfte<br />

mein Bassboat (SCHIFFSMODELL 01/2013)<br />

mit an den Baggersee, um notfalls den gekenterten<br />

Trimaran ans Ufer schieben zu<br />

können. 10° Luft- und Wassertemperatur und<br />

3 Bft Wind laden nicht zum Baden ein und<br />

veranlassten mich zu dieser Sicherheitsmaßnahme.<br />

Übrigens spart Thunder Tiger nicht<br />

mit Segel- und Trimmhinweisen in der<br />

Anleitung. Und natürlich ist auch die Empfehlung<br />

dabei nur mit auflandigem Wind zu<br />

segeln. Eine Modellseglerweisheit, aber an<br />

dieser Stelle völlig angebracht!<br />

Nach dem obligatorischen Foto mit dem<br />

Sender für den Größenvergleich geht es jetzt<br />

Original: Die Schoten sollen einfach auf die Trommel gewickelt werden …<br />

… dann kommt die Abdeckung drauf, damit sich nichts verheddern kann …<br />

… und beim ersten Abwickeln gibt es eine Wuling innen drin –<br />

so geht es nicht<br />

76


ab ins Wasser. Sofort fällt auf, dass die VO-<br />

LANS sehr hecklastig ist. Dass das bei einem<br />

Mehrrumpf-Boot vorteilhaft ist, hatte ich vor<br />

25 Jahren schon mit meiner selbst entworfenen<br />

RAFALE erkannt. Damit unterschneidet<br />

der Bug des Leeschwimmers nicht so leicht.<br />

Man nennt dieses Unterschneiden in der<br />

Fachwelt „Bohrer“, es endet in der Regel mit<br />

einer spektakulären Kenterung.<br />

Stillgestanden<br />

Ein leichter Schubs, ein Kribbeln im Bauch<br />

und schon ist die VOLANS in ihrem Ele -<br />

ment. Leicht abfallen, der Wind greift das<br />

erste Mal in die Segel und ab geht die Post.<br />

„Uuuuhh!“ – und wie die Post abgeht! Die<br />

Fotografin schimpft schon, dass das Modell<br />

zu weit weg ist. Also Wende, hart Ruder legen<br />

und Rumms: Die VOLANS steht! Ja, die 30°<br />

Ruderausschlag wären doch besser, ich gebe<br />

es ja zu. Also wird ein wenig rückwärts gesegelt,<br />

bis der Bug durch den Wind ist und mit<br />

halbem Wind auf die Fotografin zu gesegelt.<br />

Das gibt tolle Bilder. Mit den Wellen der Wasserskianlage<br />

des Sees im Rücken kommt die<br />

kleine VOLANS sofort ins Surfen und das<br />

bei nur 3 Bft! Jetzt gilt es, wieder anzuluven,<br />

diesmal mit etwas weniger Ruderausschlag<br />

wenden und kein Rumms mehr verur -<br />

sachen. Man muss also mit Schwung und<br />

nicht zu eng wenden. Genauso wie mit meinem<br />

Kat vor 25 Jahren. Warum sollte es auch<br />

einen Unterschied geben, das gehört eben<br />

zu einem Mehrrumpfboot, es transportiert<br />

nun mal kein Blei, das für die nötige Massenträgheit<br />

sorgt. Dafür springt es mit jeder<br />

Bö sofort an. Auch der kleinste Windstoß<br />

reißt die VOLANS ruckartig nach vorne.<br />

Auch wenn man die Segel noch so flach<br />

trimmt – und das gelingt bei der VOLANS<br />

fast vorbildlich – kann man mit so einem<br />

Trimaran nicht so viel Höhe laufen wie mit<br />

einer Kielyacht. Aber Spaß haben, das kann<br />

man mit ihm. Das Boot ist super agil, liegt<br />

perfekt auf dem Ruder. Mit dem Expo lässt<br />

es sich sehr präzise steuern und vor allem<br />

auf Halbwind-Kursen geht es wie das Tier<br />

mit dem Ringelschwanz! Aber auch bei<br />

Raumschot-Kursen und vor dem Wind steckt<br />

die VOLANS die Nase nicht ins Wasser und<br />

wenn doch, dann erledigt der Wave-Piercer-<br />

Bug seine Arbeit perfekt! Kein Bohrer, kein<br />

abruptes Abbremsen. Der Bug taucht unter,<br />

taucht wieder auf und das alles ohne wesentlichen<br />

Fahrtverlust. Das schafft Vertrauen.<br />

Ein Moment ließ mir dann doch das Blut<br />

in den Adern stocken. Ich hatte mir einen<br />

recht böigen Tag für die Jungfernfahrt<br />

ausgesucht und so geschah es, dass die VO-<br />

LANS in ein Windloch fuhr, stehen blieb und<br />

MODELLBAU-PRAXIS<br />

Wuling verhindern<br />

Ich habe beide Schote von der Trommel<br />

befreit und eine neue Schot daran befestigt,<br />

die über die hintere Durchführung an Deck<br />

geführt wird. Sie läuft jetzt an der Steuerbord-Seite<br />

bis zum Bug und wird dort an<br />

einem Block wieder nach hinten umgelenkt.<br />

Hier wird sie mit einem Wirbellager von<br />

einem Schlüsselanhänger verbunden, an<br />

dessen anderem Ende der Hutgummi befestigt<br />

ist. Dieser wird nun auf der Backbord-<br />

Seite ans Heck geführt, dort mit dem zweiten<br />

Block umgelenkt und an der<br />

Backbord-Winsch auf dem Vordeck belegt.<br />

Auf diese Weise wird die Schot immer durch<br />

den Gummi gespannt und kann auf der<br />

Trommel keine Wuling mehr erzeugen. Am<br />

Wirbellager werden nun die eigentlichen<br />

Schoten eingehängt und zu den Segeln<br />

geführt. Dafür sind Holepunkte nötig, die ich<br />

aus 1,5-mm-Stahldraht gebogen und mit<br />

dem Deck verschraubt habe. Über die beiden<br />

Winschen habe ich etwas Hutgummi<br />

gespannt, damit sich die Fockschot nicht<br />

darin verfangen kann. So funktioniert die<br />

Segelsteuerung perfekt. Dieser Umbau ist<br />

relativ einfach durchzuführen. Schade, dass<br />

Thunder Tiger sich hier einen Patzer bei dem<br />

ansonsten perfekten Modell erlaubt hat.<br />

Die Hauptschot kommt an Deck und wird nach vorne geführt. Die<br />

Großschot wird durch einen Traveller zum Großsegel geführt. An der<br />

Backbord-Seite: die Umlenkrolle für den Hutgummi<br />

Die Hauptschot wird auf Steuerbord bis zum Bug geführt und dort<br />

umgelenkt, der schwarze Hutgummi hält sie immer straff. Die<br />

Schoten der Segel sind am Wirbellager eingehängt<br />

Der RC-Einbau: hier schon mit der neuen Schotführung mit nur einer<br />

Haupt schot. Die Abdeckung der Winde ist nicht mehr nötig<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />

Der Empfänger sitzt unter dem Dach, der Schalter ist im Cockpit<br />

positioniert. Die Abdichtung lässt keinen Tropfen durch<br />

77


SEGELSCHIFFE<br />

VOLANS<br />

Gummistiefel sind obligatorisch zum Slippen, sofern kein Steg zur Verfügung steht<br />

kurz darauf von einer ordentlichen Bö erwischt<br />

wurde. Der Leeschwimmer tauchte<br />

völlig weg, ich sah schon mein Bassboat in<br />

Aktion und die Sekunde drauf schoss die<br />

VOLANS los als sei ein Schwarm Haie hinter<br />

ihr her. Der Leeschwimmer tauchte mit<br />

Gischt wieder auf und die VOLANS flog übers<br />

Wasser als sei nix gewesen. „Puuuhhh!“ Die<br />

Kentergefahr scheint also doch nicht so groß<br />

zu sein wie vermutet.<br />

Irgendwann ist auch der schönste Moment<br />

mal vorbei. Anlanden mit Raumschots,<br />

kurz vor den Gummistiefeln in den Wind<br />

schießen und schon dümpelt der Tri brav vor<br />

mir im Wasser, so als ob wir schon Jahr -<br />

zehnte Freunde wären. Dabei sind wir das<br />

doch gerade erst geworden! Das Abwassern<br />

ist mit so einem kleinen Modell kein Pro -<br />

blem. Ausschalten, Wasser ablaufen lassen<br />

– naja, zumindest habe ich den Gummistöpsel<br />

am Heck gezogen und festgestellt, dass<br />

nichts rauskam – ab in den Kofferraum und<br />

fertig zur Abfahrt. So stelle ich mir Sonntagnachmittagssegeln<br />

vor.<br />

Aufs Ganze<br />

Aber was ist jetzt mit der Frage des Kenterns?<br />

Um dieser Frage auf den Grund zu gehen,<br />

habe ich die VOLANS erst mal mit horizontalem<br />

Mast in den See gesetzt. Dabei fällt<br />

auf, dass sie, wenn die Horizontale leicht<br />

überschritten ist, durchkentert. Aber kommt<br />

es im Betrieb überhaupt so weit? Nun ja, bis<br />

78<br />

3 Bft sicher nicht. Da muss man sich schon<br />

sehr anstrengen überhaupt den Leeschwimmer<br />

unter Wasser zu bekommen. Ich beschloss<br />

also, aufs Ganze zu gehen. In einem<br />

aufkommenden Gewittersturm frischte es<br />

zunächst auf 4 Bft auf. Der Trimaran fängt<br />

dann an, noch mehr Spaß zu machen. Er<br />

schießt nur noch so übers Wasser. Um ihn<br />

zum Kentern zu bringen, bin ich abgefallen,<br />

habe die Segel geöffnet, um ihn zu stoppen<br />

und dann mit halbem Wind die Segel dicht<br />

geknallt. Dabei wurde der Leeschwimmer so<br />

weit unter Wasser gedrückt, dass der Mast<br />

fast in der Horizontalen lag.<br />

Noch in diesem Zustand hätte das Modell<br />

durch Öffnen der Segel aufgerichtet werden<br />

können! Aber wir testen hier ja, also schauen<br />

Fazit<br />

Aufgrund der fehlenden Trimm-Möglichkeiten<br />

ist die VOLANS sicherlich nicht zum<br />

Regattasegeln geeignet. Jedenfalls nicht,<br />

ohne sie nachzurüsten, was ganz leicht<br />

möglich ist. Aber zum Spaßhaben ist sie<br />

perfekt. Sie geht auf allen Kursen richtig<br />

gut. Lässt sich sehr präzise steuern und<br />

sieht dabei super aus. Die Fehler in der<br />

Bauanleitung und Konstruktion sind schnell<br />

vergessen. Auch mit den Änderungen ist<br />

der kleine Trimaran an einem gemütlichen<br />

Bauwochenende fertig gestellt. Und wenn<br />

man sich beeilt und am Freitagnachmittag<br />

mit dem Bau beginnt, dann kann man<br />

schon am Samstagnachmittag segeln.<br />

VOLANS, der 1-m-Racing-Trimaran, ja das<br />

ist sie, da hat Thunder Tiger schon Recht.<br />

Wo bekommt man sonst noch für 279 Euro<br />

so viel Spaß in den Karton gepackt?<br />

wir mal was passiert, und lassen die Segel<br />

dicht. Das Boot neigt sich jetzt noch mehr<br />

zur Seite, bis der Masttopp unter Wasser ist.<br />

Dann dreht er sich aufs Heck und kentert<br />

über die Mastspitze durch. Jetzt ist man froh,<br />

wenn man mit auflandigem Wind gestartet<br />

ist, denn so treibt das Boot zurück zur Startstelle<br />

und bleibt irgendwann mit der Mastspitze<br />

im Grund stecken. Bei meinem See<br />

genügte ein zwei Meter langer Ast, um die<br />

VOLANS ans Ufer zu bekommen. Dort fand<br />

ich ordentlich Wasser im Rumpf. Es ist wohl<br />

über die Bälge der Ruder anlen kung ein -<br />

gedrun gen. Ich habe sie mit Silikonkleber<br />

einge klebt und jetzt ist alles dicht.<br />

Fazit des Kenterversuchs: Nun ja, man<br />

muss sich schon ganz schön anstrengen, um<br />

die VOLANS zu kentern. Sie zieht alle Register<br />

der Segelbootkommunikation, um<br />

dem Kapitän klar zu machen, wenn sie sich<br />

nicht mehr so wohl fühlt. Man hat also jede<br />

Menge Zeit, über Anluven oder Fieren zu<br />

reagieren. Demzufolge würde ich die Kenterneigung<br />

der VOLANS als unkritisch beurteilen.<br />

Dennoch ist der Anfänger damit<br />

überfordert und sollte erst mal mit einem<br />

Kielboot üben. Dem fortgeschrittenen Segler<br />

gibt die VOLANS alles was er will. Speed,<br />

Speed und nochmals Speed. Und wenn man<br />

eine noch schnellere Winde einbaut, dann<br />

ist es noch lustiger, auch bei stärkerem Wind<br />

– oder gerade dann! n<br />

DER AUTOR<br />

Klaus Bartholomä ist Konstrukteur des<br />

bekann ten Bassboats und regelmäßiger<br />

Verfasser von Testberichten.


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SPECIALS<br />

DGzRS-Werbetage auf Norderney<br />

DGZRS-WERBETAGE AUF NORDERNEY<br />

Gefahr ist Routine<br />

Auf der Nordseeinsel Norderney sind sie eine Attraktion: die Werbetage der DGzRS. An<br />

mehreren Terminen im Jahr finden sie statt, um dem Publikum die Arbeit der Seenotretter<br />

näher zu bringen. Eindrucksvoll wird diese dort vornehmlich Touristen demonstriert.<br />

TEXT UND FOTOS: Andreas Bogert<br />

Die Rettungsstation Norderney der<br />

Deutschen Gesellschaft zur Rettung<br />

Schiffbrüchiger gehört zu den<br />

ältesten Stationen der Gesellschaft. Das<br />

Gründungsjahr ist mit 1862 datiert.<br />

Seit 1997 sichert der Seenotkreuzer BERN-<br />

HARD GRUBEN das Seegebiet um die ostfriesische<br />

Insel ab. Nur selten bekommen<br />

die Gäste den Seenotkreuzer in Aktion zu<br />

sehen, oft genug sind die Einsätze weit draußen<br />

auf See oder nachts. Dafür haben die Inselgäste<br />

die Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit<br />

der BERNAHRD GRUBEN und ihres<br />

Tochterbootes JOHANN FIDI an den Werbe -<br />

tagen der DGzRS zu sehen. An vier Ter -<br />

minen im Sommer um jeweils 11.00 Uhr am<br />

Weststrand und an zwei Tagen zum Jahreswechsel<br />

werden diese Werbetage durchgeführt.<br />

Darüber hinaus können die Gäste die<br />

Ausstellung zur Geschichte der Station Norderney<br />

im Rettungsschuppen sowie das alte,<br />

völlig intakte Ruderrettungsboot FÜRST<br />

BISMARCK von 10 bis 13 Uhr besichtigen.<br />

Die Vorführungen werden durch einen<br />

kompetenten Moderator begleitet. Zu Be -<br />

ginn läuft der Seenotkreuzer mit hoher Fahrt<br />

in das Buhnenfeld und begrüßt die Zuschauer<br />

mit einem Typhon-Signal. Danach<br />

demonstriert das ausgesetzte Tochterboot<br />

JOHANN FIDI seine Wendigkeit im Flachwasserbereich.<br />

Anschließend dreht der Seenotkreuzer<br />

ab und entfernt sich vom Strand,<br />

um umgehend wieder mit Vollgas Richtung<br />

Küste zu fahren. Dabei kommt ihm das<br />

Tochterboot entgegen und durchfährt die<br />

gewaltige Heckwelle des Kreuzers. Die JO-<br />

HANN FIDI springt über die Hecksee und<br />

taucht dann ins Wasser ein. Nachdem die<br />

80


Das Tochterboot<br />

JOHANN FIDI steuert<br />

die Hecksee an …<br />

… um sie mit einem gewaltigen<br />

Satz zu durchqueren<br />

Abgespritzt:<br />

Einsatz der<br />

Feuerlöschanlage<br />

Sehr eindrucksvoll sind die Manöver des Tochterbootes<br />

Im Winter sind die<br />

Vorführungen sehr<br />

kalt, aber auch<br />

sehr beeindruckend<br />

beiden Rettungsboote diese Vorstellung wiederholt<br />

haben, beginnt das Schleppmanöver.<br />

Die Rettungsmänner auf der BERNHARD<br />

GRUBEN übergeben eine Schleppleine zum<br />

Tochterboot und der kleine Kraftzwerg<br />

schleppt das Mutterschiff – sogar gegen die<br />

Strömung – mit ein paar Knoten Fahrt. Bei<br />

entsprechender Witterung springen einige<br />

Rettungsmänner und -frauen im Überlebensanzug<br />

vom Vorschiff des Seenot kreu -<br />

zers und stellen im Wasser treibende Schiffbrüchige<br />

dar. Rauchtöpfe und Leuchtfeuer<br />

unterstreichen die Not der im Wasser Treibenden.<br />

Die JOHANN FIDI manövriert mit<br />

viel Geschick an die Hilfsbedürftigen heran<br />

und mit festem Griff der Rettungsmänner<br />

werden die Schiffbrüchigen durch die Bergungspforte<br />

an Bord des Tochterbootes geholt.<br />

Alles läuft ruhig und routiniert ab.<br />

Nach dieser Aktion nimmt die BERN-<br />

HARD GRUBEN den Löschmonitor in Betrieb<br />

und demonstriert ihre Feuerlöschleis-<br />

<strong>SchiffsModell</strong> 8/2014<br />

tung. Am Ende der Vorstellung fahren beide<br />

Fahr zeuge wieder ganz nah an den Strand<br />

heran und verabschieden sich von den zahlreichen<br />

Zuschauern. Im Anschluss geht es<br />

zurück zur Station. Während des gesamten<br />

Werbe tages kann man das außergewöhn -<br />

liche Engagement und den Enthusiasmus<br />

aller Beteiligten, an Land und auf dem Was -<br />

ser, spüren.<br />

Sehr sehenswert sind die Werbetage zum<br />

Jahreswechsel. Hierbei geben die Rettungsmänner<br />

pro Tag zwei Vorführungen. Diese<br />

sind bei vereistem Watt oder kalten Temperaturen<br />

besonders interessant. Die genauen<br />

Termine gibt es auf der DGzRS-Homepage<br />

unter www.seenotretter.de. Im Sommer 2014<br />

finden noch Vorstellungen am 17. August<br />

und am 7. September statt.<br />

n<br />

DER AUTOR<br />

Andreas Borgert, Jahrgang 1969, fotografiert<br />

seit Mitte der 80er-Jahre DGzRS-Einheiten.<br />

In tadellosem Zustand: Ruderrettungsboot<br />

FÜRST BISMARCK von 1893<br />

VORGESTELLT<br />

Ruderrettungsboot<br />

Das 1893 gebaute Boot wurde im selben Jahr<br />

auf der Weststation der Nordseeinsel Norderney<br />

stationiert, wo es das hölzerne Rettungsboot<br />

BARMEN ablöste. Das neun Meter lange<br />

Boot weist eine Breite von 2,5 Metern auf<br />

und war für eine Besatzungsstärke von elf<br />

Personen ausgerichtet. Diese entwickelten<br />

beim Rudern eine Antriebsleistung zwischen<br />

1 und 1,5 PS. Das aus Stahlblech hergestellte<br />

Boot war infolge eingebauter Luftkästen<br />

nahezu unsinkbar.<br />

Quelle: Wikipedia<br />

81


VORSCHAU auf Heft 9/2014<br />

Das<br />

neue Heft<br />

erscheint am<br />

13.<br />

AUGUST<br />

Impressum<br />

8/2014 | August | 36. Jahrgang<br />

Internet: www.schiffsmodell-magazin.de<br />

Redaktionsanschrift:<br />

<strong>SchiffsModell</strong><br />

Infanteriestraße 11a, 80797 München<br />

Tel. +49 (0) 89 / 13 06 99 720<br />

Fax +49 (0) 89 / 13 06 99 700<br />

E-Mail: redaktion@schiffsmodell-magazin.de<br />

Verantwortl. Redakteur: Sebastian Greis<br />

Chefredakteur: Michael Krische<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />

Klaus Bartholomä, Ingrid Blüm, Andreas Borgert,<br />

Christian Bruns, Jürgen Eichardt, Susana M.<br />

Estrada, Andreas Gobrecht, Dietmar<br />

Hasenpusch, Soenke Janssen, Dieter Jaufmann,<br />

Uwe Kreckel, Thorsten Meyer, Harald Schmidt,<br />

Andreas Schneider, Peter Seidel, Jürgen Siegel<br />

Layout: Ralf Puschmann (Ltg.), Sebastian Dreifke,<br />

Karin Vierheller<br />

Aktuell!<br />

WSP 3 – mit Blaulicht über den Teich<br />

600 Kilometer war Ralf Gralke zur Taufe des Typ-Modells gefahren. Auf dem Rückweg<br />

hatte er einen der ersten Bausätze des WSP 3 im Gepäck. Wir berichten in der kommenden<br />

Ausgabe vom Bau und der Ausrüstung mit Details des Wasserschutzpolizeiboot-Modells.<br />

Neuer Glanz<br />

für einen Oldie<br />

Die „Marauder“ ist eine Sportyacht<br />

aus dem robbe-Programm der 80er-<br />

Jahre. Unser Modell war zumindest<br />

optisch etwas ramponiert, als ein<br />

Modellbauer es auf einem Herbstmarkt<br />

entdeckte, und beschloss,<br />

es aus seinem „Dornröschenschlaf“<br />

zu reißen. Wir zeigen, was mit der<br />

Yacht passierte.<br />

82<br />

Landung am Modellteich<br />

Der MZ-24 HoTT Sender von Graupner ist eigentlich für<br />

den Einsatz in einem Modellflugzeug konzipiert. Da der<br />

Sender aber bereits im Lieferzustand mit vielen Schaltern<br />

und Gebern ausgestattet ist, ist Anlage auch für den<br />

Einsatz im Schiffsmodell interessant. Was man dort<br />

alles mit der MZ-24 anfangen kann, erfahren Sie in der<br />

nächsten Ausgabe von SCHIFFSMODELL.<br />

Verpassen Sie kein Heft mehr! Sichern Sie<br />

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Lieber Leser,<br />

Sie haben Freunde, die sich ebenso für Schiffsmodelle mit<br />

all Ihren Facetten begeistern wie Sie? Dann empfehlen Sie<br />

uns doch weiter! Ich freue mich über jeden neuen Leser.<br />

Ihr Sebastian Greis, Verantwortlicher Redakteur<br />

Abo-Hotline, Kundenservice,<br />

GeraMond-Programm<br />

Tel. (0180) 5 32 16 17*<br />

Fax (0180) 5 32 16 20*<br />

E-Mail: leserservice@schiffsmodell-magazin.de<br />

(*14 Cent pro Minute)<br />

Gesamtanzeigenleitung:<br />

Rudolf Gruber, Tel. +49 (0) 89 / 130 69 95 27,<br />

rudolf.gruber@verlagshaus.de<br />

Anzeigenleitung <strong>SchiffsModell</strong>:<br />

Uwe Stockburger, Tel. +49 (0) 89 / 130 69 95 21,<br />

E-Mail: uwe.stockburger@verlagshaus.de<br />

Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 21 vom 1.1.2014<br />

www.verlagshaus-media.de<br />

Litho: Ludwig Media, Zell am See (A)<br />

Druck: Severotisk, Usti nad Labem (CZ)<br />

Verlag:<br />

GeraMond Verlag GmbH<br />

Infanteriestraße 11a, 80797 München<br />

Geschäftsführung: Clemens Hahn<br />

Herstellungsleitung: Sandra Kho<br />

Leitung Marketing und Sales Zeitschriften:<br />

Andreas Thorey<br />

Vertriebsleitung: Dr. Regine Hahn<br />

Vertrieb/Auslieferung Handel:<br />

MZV, Unterschleißheim<br />

Im selben Verlag erscheinen außerdem:<br />

CLAUSEWITZ<br />

AUTO CLASSIC<br />

TRAKTOR CLASSIC<br />

FLUGZEUG CLASSIC<br />

BAHN EXTRA<br />

LOK MAGAZIN<br />

STRASSENBAHN MAGAZIN<br />

Preise: Einzelheft € (D) 5,90, € (A) 6,70,<br />

sFr. (CH) 11,80 (bei Einzelversand zzgl. Versandkosten);<br />

Jahresabopreis (12 Hefte) € 63,72 (inkl.<br />

Mehrwert steuer, im Ausland zzgl. Versandkosten)<br />

Die Abogebühren werden unter der Gläubiger-Identifi -<br />

kationsnummer DE63ZZZ00000314764 des GeraNova<br />

Bruckmann Verlagshauses eingezogen. Der Einzug erfolgt<br />

je weils zum Erscheinungstermin der Ausgabe, der mit der<br />

Vorausgabe ankündigt wird. Den aktuellen Abopreis findet<br />

der Abonnent immer hier im Impressum. Die Mandats -<br />

referenznummer ist die auf dem Adressetikett eingedruckte<br />

Kundennummer.<br />

ISSN 0722-7108<br />

Erscheinen und Bezug:<br />

<strong>SchiffsModell</strong> erscheint monatlich. Sie erhalten Schiffs -<br />

Modell in Deutschland, in Öster reich und in der Schweiz<br />

im Bahn hofs buch handel, an gut sortierten Zeitschriften -<br />

kiosken, im Fachhandel sowie direkt beim Verlag.<br />

© 2014 by GeraMond Verlag München. Die Zeitschrift und<br />

alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind<br />

urheber rechtlich geschützt. Durch Annahme eines Ma nu -<br />

skripts erwirbt der Ver lag das aus schließ liche Recht zur<br />

Ver öffent lichung. Für unverlangt eingesandte Fotos und<br />

Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Gerichtsstand<br />

ist München.<br />

Verantwort lich für den redak tionellen Inhalt: Sebastian<br />

Greis; verantwortlich für die Anzeigen: Uwe Stockburger;<br />

beide Infanteriestraße 11a, 80797 München.


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