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Steuerschonende Kapitalanlagen

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In den Jahren 2003 und 2004 war der Markt für Unternehmensanleihen eine der gefragtesten und performanceträchtigsten<br />

Asset-Klassen. Die Investoren profitierten von sinkenden Zinsen gleichermaßen wie von der sich<br />

stetig bessernden Stimmung am Aktienmarkt.<br />

AUS DER VERGANGENHEIT NICHTS GELERNT?<br />

Die durch die Sättigung des Marktes und die enorm überteuerten<br />

UMTS-Lizenzen hervorgerufenen Probleme des<br />

Telekommunikations-Sektors gerieten ebenso schnell in<br />

Vergessenheit wie die gewaltigen Bilanzskandale und<br />

Pleiten von Enron, Worldcom und Parmalat. Dabei hätten<br />

die genannten Ereignisse doch genügend Anlass gegeben,<br />

um sich der hohen Risiken im Zusammenhang mit<br />

Unternehmens-Anleihen bewusst zu werden und in<br />

Zukunft sehr genau auf eine adäquate Abgeltung dieser<br />

Risiken in Form von Rendite-Aufschlägen zu achten.<br />

Bei General Motors, dem in absoluten Zahlen am höchsten<br />

verschuldeten Unternehmen der Welt, ist dies jahrelang<br />

nicht geschehen. Wie sich diese Fehleinschätzung aktuell<br />

auf die Anleihen von General Motors und auf den<br />

Gesamtmarkt auswirkt, soll Gegenstand der folgenden<br />

Analyse sein.<br />

DIE PROBLEME VON GENERAL MOTORS…<br />

Die Nachricht, dass General Motors Verhandlungen mit der<br />

Gewerkschaft über die Kürzung von Sozialleistungen an<br />

die Beschäftigten anstreben wolle, da die Höhe der<br />

Gesundheitsvorsorge-Zahlungen des Unternehmens eine<br />

Konkursgefahr bedeuten würde, versetzte private und insti-<br />

16 mehr Vermögen 2/2005<br />

❯❯❯ AKTUELL ❮❮❮<br />

Mitgefangen, mitgehangen –<br />

über die Auswirkungen von<br />

Unternehmens-Krisen<br />

tutionelle Inhaber von General Motors-Anleihen jüngst weltweit<br />

in Panik. Bereits einige Wochen davor hatten die<br />

Rating-Agenturen S&P und Moody’s für deutliche Kursverluste<br />

der Anleihen gesorgt, als sie im Gefolge einer<br />

Gewinnwarnung des Unternehmens eine mögliche Herabstufung<br />

ihres Ratings für General Motors in den „speculative<br />

grade“ (vielfach auch „junk bond“-Bereich genannt) ankündigten.<br />

Der Markt hat diesen Schritt mittlerweile längst vorweggenommen<br />

und viele Fonds, die keine „junk bonds“ halten<br />

dürfen, haben sich bereits von ihren Beständen getrennt.<br />

Sollte General Motors tatsächlich bald im High Yield-Bereich<br />

(=junk bond) zu finden sein, würde die Firma, gemessen<br />

am ausstehenden Anleihe-Volumen, etwa ein Viertel des<br />

gesamten Segmentes ausmachen – ein deutlicher Hinweis<br />

auf die immensen Auswirkungen auf den gesamten<br />

Corporate Bond-Markt. Tatsache ist, dass die aktuellen<br />

Ereignisse bei General Motors nur die Spitze des Eisberges<br />

sind und das bereits seit Jahren existierende Unternehmensrisiko<br />

beständig ignoriert wurde. Die Verschuldung<br />

macht mittlerweile das 11fache des Börsenwertes von<br />

General Motors aus und hat sich, begleitet von Managementfehlern<br />

und sinkender Automobil-Nachfrage, über Jahre<br />

hinweg ständig vergrößert.

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