Ausgabe 4/2013 - Schoellerbank
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Ausgabe 4/2013 - Schoellerbank
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mehr<br />
Vermögen<br />
Kundenmagazin der <strong>Schoellerbank</strong><br />
Geldanlage:<br />
Sicherheit<br />
hat viele<br />
Facetten<br />
Platz 1 im<br />
Elite report 2014<br />
Goldene regeln für<br />
testamente<br />
Weihnachten und<br />
der Kommerz<br />
04 <strong>2013</strong>
INHALT & EDITORIAL<br />
mehr<br />
Vermögen<br />
Inhalt & Editorial<br />
03 Mag. Franz Witt-Dörring: Rückblick auf ein<br />
erfolgreiches Jahr<br />
BANK & SERVICE<br />
04 Elite Report 2014: „Einen guten Vermögensverwalter<br />
zu finden, darf kein Zufall sein“<br />
Börsen & Märkte<br />
Kundenmagazin der <strong>Schoellerbank</strong><br />
06 Die Federal Reserve Bank –<br />
Beherrscherin der Welt?<br />
08 Sparbuch oder Aktien?<br />
Sicherheit hat viele Facetten<br />
10 Aktien: Nur Qualität schenkt Sicherheit<br />
12 ASEAN – ein Bündnis mit langer Geschichte<br />
TRENDS & PERSPEKTIVEN<br />
14 SEPA: Europa als einheitlicher Zahlungsraum<br />
15 Goldene Regeln für Testamente<br />
18 Mehr als die Aktie an der Wand<br />
WISSEN & WERTE<br />
20 Christkind, Nikolaus, Santa Claus<br />
und der Kommerz<br />
22 Der globalisierte Genuss<br />
24 Milliarden für einige<br />
KULTUR & GESELLSCHAFT<br />
26 Eventberichterstattung<br />
Impressum<br />
Medieninhaber, Herausgeber und Verleger:<br />
<strong>Schoellerbank</strong> Aktiengesellschaft <strong>2013</strong> © ,<br />
Renngasse 3, 1010 Wien; Firmensitz: Wien<br />
Firmenbuchgericht: Handelsgericht Wien<br />
Firmenbuchnummer: 103232m, DVR-Nr.: 0041556<br />
Alle Rechte vorbehalten<br />
Ausführliches Impressum unter www.schoellerbank.at<br />
Redaktion und Produktion: Mag. Rolf Reisinger (Chefredakteur),<br />
Schwarzstraße 32, 5027 Salzburg, Tel. 0662/86 84-2950<br />
Fotos: <strong>Schoellerbank</strong>, Fotolia, I-Stock, Getty Images,<br />
coca-colacompany.com, Bank Austria Kunstforum,<br />
Leopoldmuseum, Titelbild: Fotolia<br />
Endredaktion: ikp Salzburg GmbH<br />
Grafik: Ingeborg Schiller<br />
Lektorat: MasterText<br />
Druck: Druckerei Roser,<br />
04<br />
Salzburg<br />
KONTAKT:<br />
E-Mail: info@schoellerbank.at<br />
presse@schoellerbank.at<br />
www.schoellerbank.at<br />
<strong>2013</strong><br />
Hinweis: Soweit in dieser Broschüre Marketingmitteilungen enthalten sind,<br />
werden diese speziell gekennzeichnet. Für Marketingmitteilungen gilt Folgendes:<br />
Diese Empfehlungen und Informationen sind Marketingmitteilungen (Werbung)<br />
und enthalten weder ein Angebot zum Abschluss eines Vertrages über eine<br />
Wertpapierdienstleistung oder eine Nebendienstleistung noch eine Aufforderung,<br />
ein Angebot zum Abschluss eines Vertrages über eine Wertpapierdienstleistung<br />
oder eine Nebendienstleistung abzugeben.<br />
Marketingmitteilungen können eine Anlageberatung nicht ersetzen. Ausschließlich<br />
bei Anlageberatung kann die <strong>Schoellerbank</strong> die persönlichen Verhältnisse<br />
des Kunden berücksichtigen sowie eine umfassende und kundenspezifische<br />
Eignungsprüfung durchführen.<br />
Haftungsbeschränkung: Alle Empfehlungen und Informationen beruhen auf<br />
verlässlichen Quellen und sorgfältigen Analysen, enthalten jedoch Schätzungen<br />
und Werturteile, die jederzeit einer Änderung unterliegen können. Die<br />
<strong>Schoellerbank</strong> ist zu einer Aktualisierung dieser Empfehlungen und Informationen<br />
nicht verpflichtet.<br />
Die Haftung der <strong>Schoellerbank</strong> für leichte Fahrlässigkeit im Zusammenhang mit<br />
der Quellenrecherche und Analyse und den darauf beruhenden Empfehlungen<br />
und Informationen wird ausgeschlossen.<br />
02 | mehr Vermögen 04/<strong>2013</strong>
INHALT & EDITORIAL<br />
Liebe Kundinnen und Kunden,<br />
sehr geehrte Damen und Herren!<br />
Ein herausforderndes Jahr <strong>2013</strong> neigt sich dem Ende<br />
zu. Unser Geschäfts- und Veranlagungsalltag war<br />
auch dieses Jahr weiterhin maßgeblich durch die<br />
Folgen der Staatsschuldenkrise geprägt. Wir hatten<br />
in der <strong>Schoellerbank</strong> aber auch allen Grund zum<br />
Feiern: zunächst „20 Jahre <strong>Schoellerbank</strong> Vermögensverwaltung“<br />
und heuer „180 Jahre <strong>Schoellerbank</strong>“.<br />
Beide Jubiläen kennzeichnen Konzepte, die<br />
über Jahre hinweg erfolgreich weiterentwickelt und<br />
immer wieder an sich ändernde Rahmenbedingungen<br />
angepasst wurden – weiterentwickelt von<br />
Menschen mit Kompetenz, Weitsicht und planerischem<br />
Geschick. Sie haben unser Haus zu einem<br />
geschätzten Partner in puncto Anlageberatung und<br />
Vermögensverwaltung gemacht.<br />
Die permanente Weiterentwicklung unseres Dienstleistungs-<br />
und Beratungsangebotes benötigt auch Ihr<br />
wertvolles Feedback, liebe Kundinnen und Kunden,<br />
das Sie uns heuer wieder zahlreich in unserer Kundenzufriedenheitsbefragung<br />
gegeben haben. Dafür<br />
danken wir Ihnen.<br />
Eine andere Form des Feedbacks erhalten wir jedes<br />
Jahr durch unabhängige Prüfinstanzen. Anonyme<br />
Tester treten dabei als Kunden auf und prüfen<br />
unseren gesamten Beratungs- und Veranlagungsprozess<br />
auf Herz und Nieren. Die Ergebnisse dieser<br />
Tests dienen dem vermögenden Privatkunden als<br />
objektive Orientierungshilfe bei der Auswahl des<br />
Vermögensverwalters seines Vertrauens. Einer dieser<br />
unabhängigen Tester ist das deutsche Fachmagazin<br />
„Elite Report“, das seit 10 Jahren Vermögensverwalter<br />
in der Schweiz, Liechtenstein, Deutschland<br />
und Österreich unter die Lupe nimmt.<br />
Zu unserem Abschneiden bei diesem größten und<br />
umfangreichsten Branchentest seiner Art, darf ich<br />
den Herausgeber Hans-Kaspar von Schönfels zitieren:<br />
„Seit Jahren ist die <strong>Schoellerbank</strong> nunmehr an<br />
der Spitze der ausgezeichneten Vermögensverwalter<br />
im deutschsprachigen Raum. Ihr sehr gut durchdachtes<br />
Beratungs- und Vermögensstrukturierungsfundament<br />
wirkt nicht starr, sondern wächst mit<br />
den sich verändernden Bedürfnissen der Kunden<br />
mit, ohne dabei die Vernunft und den ökonomischen<br />
Weitblick zu verlieren. Diese innere Sorgfalt und professionelle<br />
Intelligenz bringt nicht nur gute Performance,<br />
sondern wirkt auch Wunder gegen die so oft<br />
in der Branche anzutreffende Verunsicherung und<br />
einen schieren Produktverkauf. Bei der <strong>Schoellerbank</strong><br />
steht immer der Mensch im Mittelpunkt.“<br />
Letztes Jahr lagen wir, zusammen mit fünf anderen<br />
Teilnehmern, erstmalig auf Platz 1 des gesamten<br />
Teilnehmerfeldes. Tatsächlich ist es uns nun heuer<br />
gelungen, diesen „einmaligen“ Erfolg zu wiederholen<br />
und die Spitzenposition zu halten. Wir freuen<br />
uns sehr über dieses Ergebnis. Die Beratungs- und<br />
Dienstleistungsqualität auf diesem hohen Niveau<br />
zu halten, bleibt unser erklärtes Ziel auch für das<br />
nächste Jahr.<br />
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie von Herzen<br />
frohe Weihnachten und eine erholsame Zeit sowie<br />
einen gesunden und hoffnungsfrohen Start ins neue<br />
Jahr.<br />
Herzliche Grüße<br />
Ihr<br />
Die Beratungs- und Dienstleistungsqualität<br />
auf diesem hohen Niveau<br />
zu halten, bleibt unser erklärtes<br />
Ziel auch für das nächste Jahr.<br />
Mag. Franz Witt-Dörring<br />
mehr Vermögen 04/<strong>2013</strong> | 03
BANK & SERVICE<br />
Vermögensveranlagung ist Vertrauenssache. Seit dem Jahr 2003 bewertet der unabhängige<br />
Elite Report die Arbeit von Vermögensverwaltern und bietet somit Orientierung. Die <strong>Schoellerbank</strong><br />
erhielt auch heuer die Höchstnote „summa cum laude“ und ist damit die Nummer eins im<br />
deutschsprachigen Raum.<br />
Ein Artikel von Mag. Rolf Reisinger/Pressesprecher<br />
„Einen guten Vermögensverwalter<br />
zu finden, darf kein Zufall sein“<br />
haben in den vergangenen<br />
Jahren viel Lehrgeld bezahlt“, konstatiert<br />
„Vermögende<br />
Hans-Kaspar von Schönfels, Chefredakteur<br />
des Elite Report. „Die Menschen sind durch schlechte<br />
Beratung, falsche Produkte und Fehlentscheidungen<br />
verunsichert, sie fürchten um ihr Vermögen.“ Mit<br />
dem Elite Report und der systematischen Bewertung<br />
von insgesamt rund 350 Vermögensverwaltern im<br />
deutschsprachigen Raum durch anonyme Testkunden<br />
will von Schönfels dazu beitragen, das Vertrauen<br />
der Kunden wieder aufzubauen. Gleichzeitig will<br />
er jene Anbieter vor den Vorhang holen, die dieses<br />
Vertrauen auch wirklich verdienen. Wie zum Beispiel<br />
die <strong>Schoellerbank</strong>, die seit Beginn des Branchentests<br />
zu jenen Vermögensverwaltern zählt, die regelmäßig<br />
Bestnoten erhalten. „Einen guten Vermögensverwalter<br />
zu finden, darf kein Zufall sein“, betont der<br />
Chefredakteur des renommierten Branchentests. „Der<br />
Elite Report versteht sich als Lobby für Vermögende.<br />
Er kennt die Ängste vor schlechten Geldverwaltern.“<br />
„mehr Vermögen“ hat einige häufig gestellte Fragen<br />
zum Elite Report und die Antworten darauf zusammengestellt.<br />
Wie arbeitet der Elite Report und wie umfangreich ist<br />
der Test?<br />
Für den Elite Report 2014 wurden von kompetenten,<br />
anonymen Testkunden 342 Vermögensverwalter im<br />
deutschsprachigen Raum geprüft. Die Experten bewerten<br />
dabei akribisch jede Situation: vom Erstgespräch<br />
bis zur Veranlagung. Abhängig von den erreichten<br />
Punkten werden die Prädikate „cum laude“, „magna<br />
cum laude“ und „summa cum laude“ vergeben. Von<br />
den Häusern, die zur Elite zählen, kommen 32 aus<br />
Deutschland, drei aus der Schweiz, fünf aus Österreich<br />
und drei aus Liechtenstein.<br />
Die Pyramide der Ausgezeichneten<br />
Reihung nach<br />
erreichter Punktezahl
BANK & SERVICE<br />
Freuten sich über die Auszeichnung des Elite Report am 19. November <strong>2013</strong> in der Münchner Residenz: Franz Josef Pschierer, Staatssekretär im<br />
bayerischen Wirtschaftsministerium, Mag. Alois Limberger, Landesdirektor Ö-Ost, Peter Jenewein, Landesdirektor Ö-West, Mag. Franz Witt-Dörring,<br />
Vorstandsvorsitzender, Mag. Heinz Mayer, Vorstandsmitglied, Mag. Stephan Maxonus, Landesdirektor CEE, Hubert Seiwald, Standortleiter Makartplatz/Salzburg,<br />
Gerold Humer, Landesdirektor Ö-Mitte, und Hans-Kaspar von Schönfels, Chefredakteur des Elite Report (v. l. n. r.)<br />
Wie sieht das Ergebnis in diesem Jahr aus?<br />
Die Zahl der ausgezeichneten Dienstleister ist in<br />
diesem Jahr weiter geschrumpft. Insgesamt schafften<br />
es 43 Vermögensverwalter in die Elite. Somit ist<br />
nur knapp jeder achte wirklich empfehlenswert. Der<br />
<strong>Schoellerbank</strong> wurde zum neunten Mal in Folge dieses<br />
Qualitätssiegel verliehen. Sie teilt sich Platz eins mit<br />
sechs weiteren Häusern.<br />
Wer wie die <strong>Schoellerbank</strong> tag<br />
für tag an sich arbeitet, um für<br />
den Kunden das Beste zu leisten,<br />
gewinnt die Zukunft. Wer sich nicht<br />
steigert, gefährdet den Kunden.<br />
hans-Kaspar von Schönfels<br />
Woran erkennt man einen guten Vermögensverwalter?<br />
Er stellt den Kunden in den Mittelpunkt und schafft<br />
Vertrauen. Die Tätigkeit folgt einer klaren und für<br />
den Kunden nachvollziehbaren Systematik. Im Zentrum<br />
steht die Frage, was will der Kunde, und nicht<br />
die Frage, was will der Berater. Wichtig ist der Dialog,<br />
um die Ziele und Wünsche des Kunden herauszufinden.<br />
Ganz entscheidend ist dabei die Frage, ob<br />
der Kunde sicherheitsorientiert oder investitionsgeneigt<br />
ist. Am Ende der Beratung zählen Zuverlässigkeit,<br />
Rechtssicherheit und Vertrauen.<br />
Wie sieht diese Systematik im Detail aus?<br />
Wir teilen die Systematik in der Vermögensverwaltung<br />
in sieben Stufen ein. Die erste Phase ist ein<br />
intensiver Dialog, in dem der Kunde sehr genau<br />
seine Vermögenssituation und seine diesbezüglichen<br />
Wünsche, Ziele und Ängste benennt. Dabei wird auch<br />
die Anlegermentalität präzisiert. Für diese wichtige<br />
Phase sollte man sich ausreichend Zeit nehmen, sie<br />
kann auch mehrere Sitzungen in Anspruch nehmen.<br />
In einem nächsten Schritt werden das geopolitische<br />
und gesamtwirtschaftliche Umfeld, Trends und mögliche<br />
Branchen und Regionen besprochen. Erst dann<br />
beginnt die strategische Beratung hin zur möglichen<br />
Vermögensstrukturierung und -absicherung. Dabei<br />
geht es um die konkrete Aufteilung in Assetklassen,<br />
Währungen und sonstige Kapitalformen, um eine Einnahmen-<br />
und <strong>Ausgabe</strong>nplanung, Steuer- und Rechtsfragen.<br />
Danach wird das konkrete Anlagekonzept<br />
dem Kunden erläutert und das Konzept umgesetzt. Es<br />
folgen regelmäßige Erläuterungen und Informationen<br />
für den Kunden und in der Kontroll- und Korrekturphase<br />
eine kritische Prüfung der Anlagestrategie<br />
sowie die laufende Kontrolle durch den Vermögensverwalter.<br />
„Wenn alle sieben Komplexe sich nahtlos<br />
aneinander schmieden und ausreichend interpretiert<br />
werden, dann fühlt sich der vermögende Kunde verstanden,<br />
gut angenommen und geborgen“, beschreibt<br />
von Schönfels das Ergebnis des systematischen Beratungsprozesses,<br />
der beim Elite Report einen so großen<br />
Stellenwert hat.<br />
Was fließt noch in die Bewertung mit ein?<br />
Teil des Elite Report ist auch immer ein Bilanzcheck,<br />
um die wirtschaftliche Situation eines Vermögensverwalters<br />
zu erfassen. n<br />
Sie können den aktuellen Elite Report unter<br />
bestellung@elitereport.de bestellen. Nähere Informationen<br />
finden Sie auch auf www.elitereport.de<br />
mehr Vermögen 04/<strong>2013</strong> | 05
BÖRSEN & MÄRKTE<br />
Sie legen das Zinsniveau fest, kämpfen gegen Inflation und tun alles, damit die Währung stabil<br />
bleibt. Die Notenbanken gehören im globalen Wirtschafts- und Finanzsystem zu den wohl mächtigsten<br />
Institutionen. Eine Macht, die man auch als kleiner Anleger im Auge behalten muss.<br />
Ein Artikel von Mag. Felix Düregger, Fondsmanager/Asset Management<br />
Die Federal Reserve Bank –<br />
Beherrscherin der Welt?<br />
Wenn Ben Bernanke spricht, hält die Finanzwelt<br />
den Atem an. So oder so ähnlich könnte man<br />
die Macht des Chefs der US Federal Reserve<br />
Bank (FED) auf den Punkt bringen. Die FED – vor über<br />
100 Jahren gegründet – gilt als die „Mutter aller Notenbanken“.<br />
Ihre Aufgabe ist es, die Geldversorgung der<br />
USA sicherzustellen. Das Open Market Comittee trifft<br />
sich zumindest einmal im Monat und berät über die<br />
Geldpolitik im Land. Ein Modell der Entscheidungsfindung,<br />
das auch andere Zentralbanken übernommen<br />
haben: In der EZB tritt das Direktorium zusammen<br />
und entscheidet per Mehrheit.<br />
Aufgaben der Notenbanken<br />
Der Staat bestimmt Steuern und <strong>Ausgabe</strong>n. Als Gegenpol<br />
ist die Notenbank neben anderem für die Geldpolitik<br />
zuständig. Sie versorgt die Wirtschaft mit Liquidität und<br />
setzt die Zinsen für den Geldmarkt fest. In ihrer Politik<br />
ist eine moderne Notenbank prinzipiell von der Politik<br />
unabhängig, sie ist an keine Weisungen der Regierung<br />
gebunden.<br />
Je nach Ausgestaltung einer Notenbank sollen verschiedene<br />
Ziele als Vorgaben erreicht werden:<br />
n Preisstabilität: Vermeiden von Inflation, zuletzt<br />
vermehrt von Deflation. Vor allem Japans Geldhüter<br />
kämpfen mit letzterem Problem schon jahrzehntelang.<br />
n Stabiler Außenwert einer Währung: Eine Währung<br />
soll nicht zu stark, aber auch nicht zu schwach<br />
sein. Vor allem Schwäche würde von anderen (Mitbewerber-)<br />
Ländern sofort kritisiert – Stichwort<br />
„Krieg der Notenbanken“.<br />
n Arbeitsplätze: Die US-Notenbank FED hat ein breiter<br />
gefasstes Mandat als andere Notenbanken. Sie<br />
berücksichtigt auch die Konjunkturentwicklung,<br />
beispielsweise über die Beobachtung des Arbeits-<br />
marktes. So hat die FED zuletzt mehrmals öffentlich<br />
kundgetan, dass sie liquiditätshemmende<br />
Zinserhöhungen erst setzen würde, wenn die<br />
Arbeitslosigkeit unter 6,5 Prozent sinkt.<br />
Instrumente der Notenbanken<br />
Neben der konventionellen Geldpolitik, welche die<br />
Leitzinsen und Geldausgabe umfasst, kamen in den<br />
letzten Jahren verstärkt „unkonventionelle Maßnahmen“<br />
zum Einsatz. Dazu gehörte nicht zuletzt auch<br />
der Ankauf von Anleihen. Das Spektrum erstreckt<br />
sich von vormals problematischen Hypothekenpapieren<br />
bis hin zu Staatsanleihen. Vor allem Staatsfinanzierung<br />
ist nicht unproblematisch. Aus diesem<br />
Grund dürfen Notenbanken auch keine Staatsanleihen<br />
bei Emission zeichnen. Sie können diese nur<br />
am Sekundärmarkt aufkaufen – aus Sicht eines Vermögensverwalters<br />
eine eher technische und praktisch<br />
weitgehend kosmetische Unterscheidung.<br />
Exkurs: Die Notenbank als Wirtschaftsbetrieb –<br />
Geschäftsmodell einst und jetzt<br />
Betrachtet man die Federal Reserve Bank als Wirtschaftsunternehmen,<br />
so fallen auf den ersten Blick<br />
zwei Dinge auf: Erstens ist das Unternehmen seit<br />
dem Jahr 2008 um den Faktor 3 gewachsen (keine<br />
schlechte Jahres-Wachstumsrate). Zweitens hat sich<br />
im gleichen Zeitraum das Geschäftsmodell grundlegend<br />
verändert: Während vor der jüngsten Krise vor<br />
allem durch die Vergabe von kurzfristigen Krediten<br />
an den Zinsen verdient wurde, machen kurzfristige<br />
Ausleihungen mittlerweile nur mehr einen kleinen Teil<br />
der Bilanzsumme aus. Den Großteil nehmen mittlerweile<br />
„langfristige Anlagen“ ein. Neben der politischen<br />
Notwendigkeit ist das neue Modell im Niedrigzinsumfeld<br />
mit steiler Zinskurve eine lukrativere Geschäftsgebarung.<br />
Manche Notenbank ging sogar einen Schritt<br />
06 | mehr Vermögen 04/<strong>2013</strong>
BÖRSEN & MÄRKTE<br />
weiter und sorgte für Aufsehen, als bekannt wurde,<br />
dass sie neben Devisen, kurzfristigen Forderungen<br />
und länger laufenden Anleihen mittlerweile auch<br />
Aktien zu ihren Aktiva zählt. Diese neue Strategie<br />
macht sich auch bezahlt: So wies die Schweizerische<br />
Nationalbank (SNB) für das erste Quartal <strong>2013</strong> einen<br />
Gewinn von CHF 11 Mrd. aus, knapp die Hälfte aus<br />
Aktiengewinnen. Natürlich steigt aber mit dem neuen<br />
Geschäftsmodell auch das Risiko im Portfolio dieser<br />
„smart investors“.<br />
Wenn Ben Bernanke spricht ...<br />
Vor allem im Zusammenhang mit der unkonventionellen<br />
Maßnahme des Anleihenkaufs ergeben sich<br />
gänzlich neue Einflussmöglichkeiten der Notenbanken.<br />
So war seit Mai dieses Jahres folgende Situation an<br />
den Märkten zu beobachten: Der US-Notenbank-Präsident<br />
Ben Bernanke kündigte in einer Aussendung an,<br />
die FED würde möglicherweise ab Herbst beginnen,<br />
weniger Liquidität über Anleihenkäufe bereitzustellen<br />
(„Tapering“). Die Kapitalmärkte reagierten auf diese<br />
Aussage teils extrem: Länger laufende US-Treasuries<br />
verloren innerhalb weniger Monate 10 Prozent<br />
Manche Notenbank sorgte für<br />
Aufsehen, als bekannt wurde,<br />
dass sie neben Devisen, kurzfristigen<br />
Forderungen und länger laufenden<br />
Anleihen mittlerweile auch<br />
Aktien zu ihren Aktiva zählt.<br />
ihres Wertes, die Renditen schnellten im 10-jährigen<br />
Bereich von 1,6 auf 3 Prozent hoch. Auch in Europa<br />
waren derartige Bewegungen zu spüren, deutsche<br />
Staatsanleihen verloren im gleichen Zeitraum immerhin<br />
ca. 5 Prozent.<br />
Vom Reden und Tun<br />
Was man alleine mit Rhetorik erreichen kann, zeigte<br />
die Schweizerische Nationalbank. Als die SNB im<br />
Herbst 2011 ankündigte, einen fixen Korridor für<br />
das Währungspaar EUR/CHF einzuführen, verlor der<br />
Schweizer Franken schlagartig 9 Prozent an Wert.<br />
Seit diesem Zeitpunkt hielt das Treasury der SNB den<br />
Wechselkurs in einem sehr engen Band praktisch fix.<br />
Die erste Bewegung war „gratis“ zu haben, erst für<br />
das jahrelange Verteidigen der gewünschten Kursmarke<br />
musste die eidgenössische Zentralbank tief<br />
Ben Bernanke kündigte an, eventuell weniger Liquidität über Anleihenkäufe<br />
bereitzustellen.<br />
in die Tasche greifen: Die Geldbasis hat sich in der<br />
Schweiz seit Sommer 2011 laut Aussagen des IWF<br />
verfünffacht und entspricht laut Neue Zürcher Zeitung<br />
(NZZ) aktuell ca. 85 Prozent der jährlichen Schweizer<br />
Wirtschaftsleistung.<br />
Auch eine bloße Aussage des europäischen Notenbank-Präsidenten<br />
Mario Draghi im Sommer 2012 hat<br />
die Macht glaubwürdiger Rhetorik belegt: Nach einem<br />
schwierigen Frühjahr 2012 mit Korrekturen an den<br />
Aktienmärkten, dramatischen Renditeausweitungen<br />
in der Euro-Peripherie (10-jährige italienische Anleihen<br />
rentierten über 6 Prozent) und einer einhergehenden<br />
heftigen Renten-Rallye in Kerneuropa erklärte<br />
Europas oberster Notenbanker, alles in seiner Macht<br />
Stehende zu unternehmen, um den Euro zu retten.<br />
„Und glauben Sie mir, es wird genug sein“. Mit dem<br />
Tag dieser Aussage war der Rendite-Tiefpunkt überwunden,<br />
die Risikomärkte befinden sich mehr als ein<br />
Jahr danach noch immer im „overdrive“.<br />
Don’t fight the FED!<br />
Anleger sind jedenfalls gut beraten, die faktische Macht<br />
der Zentralbanken nicht zu ignorieren. Vermögensinflation<br />
sollte nicht abseits der Aussagen und Strategien<br />
der Zentralbanker interpretiert werden. Positionierungen<br />
in extremen Märkten sollten im Zweifel eher<br />
mit Hausverstand und Blick auf die Notenbank als mit<br />
sturen mathematischen Modellen erfolgen. Ganz nach<br />
dem Motto: „Don’t fight the FED!“ n<br />
mehr Vermögen 04/<strong>2013</strong> | 07
Trends in der<br />
Vermögensanlage<br />
BÖRSEN & MÄRKTE<br />
Die Lehman-Pleite, der Zusammenbruch isländischer Banken und die globale Finanz-Pandemie:<br />
Die Lust auf Risiko ist vielen Anlegern in den letzten Jahren gründlich vergangen. Auch wenn<br />
Vieles mittlerweile überwunden scheint, bleibt Sicherheit das zentrale Thema. Doch was heißt<br />
das? Sparbuch, Gold, Mündelanleihen oder gar Aktien?<br />
Ein Artikel von Mag. Felix Düregger, Fondsmanager/Asset Management<br />
Sparbuch oder aktien?<br />
Sicherheit hat viele Facetten<br />
Motive für den Wunsch nach Sicherheit sind<br />
genau so unterschiedlich wie die konkrete<br />
Ausprägung des Sicherheitsbedürfnisses im<br />
Einzelfall. Mancher möchte sein Vermögen real wertgesichert<br />
sehen, es soll also jährlich zumindest im<br />
Ausmaß der allgemeinen Preissteigerung wachsen.<br />
Anderen reicht eine nominelle Wertsicherung, was<br />
bedeutet, dass zu einem zukünftigen Zeitpunkt zumindest<br />
der selbe Geldbetrag wie heute zur Verfügung stehen<br />
soll. Wieder andere können einen Verlust in einer<br />
Periode verkraften, es darf aber ein vorab definierter<br />
Betrag nicht unterschritten werden. Zum Erreichen<br />
der verschiedenen Ziele stehen unterschiedliche Anlageklassen<br />
oder, besser gesagt, eine Kombination<br />
derselben zur Verfügung. Vereinfacht kann man diese<br />
Klassen in Aktien, Anleihen und Gold subsummieren.<br />
Sicherheit wird von vielen Anlegern unterschiedlich interpretiert.<br />
Immobilien sollen aufgrund ihrer relativen Illiquidität<br />
und den Schwierigkeiten einer objektiven Bewertung<br />
abseits einer tatsächlichen Eigentumsübertragung<br />
außen vor gelassen werden.<br />
In der Vergangenheit war die Sache einfach<br />
Sogenannte risikolose Anlagen brachten aufgrund<br />
eines sehr langfristigen Trends sinkender Renditen<br />
fast in jeder Periode ein besseres Ergebnis als die<br />
allgemeine Preissteigerung. Das galt beispielsweise<br />
für Festgelder mit Einlagensicherung, österreichische<br />
Mündelanlagen oder deutsche Staatsanleihen. Anleger<br />
konnten also die höchste Sicherheit mit annähernd<br />
risikolosen Instrumenten erreichen – wie man auf<br />
Neudeutsch sagen könnte: ein absoluter „no-brainer“.<br />
Das Momentum dieser sinkenden Renditen wurde<br />
in der jüngsten Krise mit dem Zerfall von Lehman<br />
Brothers noch einmal beschleunigt: Der Appetit auf<br />
sichere Häfen verstärkte sich erneut, die Rallye an den<br />
Rentenmärkten beschleunigte sich. Mit dem Resultat,<br />
dass die Zinsen aufgrund der verstärkten Nachfrage<br />
verzerrt niedrig sind.<br />
Eine weitere Anlage, die in den vergangenen Krisenjahren<br />
in der Gunst der (Privat-) Anleger boomte, ist<br />
das Gold. Das weitgehend funktions- und gänzlich<br />
ertragslose Edelmetall habe über Tausende Jahre<br />
seinen Wert gehalten, wird argumentiert. Man könne<br />
sich für die eine Unze Gold noch immer wie in Zeiten<br />
des alten Rom einen Anzug (damals eine Toga) kaufen,<br />
so die Befürworter.<br />
Gänzlich abseits dieser sicherheitsorientierten Überlegungen<br />
gelten Aktien weitgehend als unstetige Speku-
BÖRSEN & MÄRKTE<br />
lation. Dennoch hört man aber immer öfter, dass die<br />
Ertragsaussichten von Aktien auf lange Sicht diejenigen<br />
anderer Anlageklassen übersteigen.<br />
Eine Hilfestellung bietet eine Gegenüberstellung<br />
der Wertentwicklungen<br />
In 5-Jahres-Perioden wollen wir uns ansehen, wie die<br />
Ergebnisse von Weltaktien (MSCI World in Euro bzw.<br />
DEM), von deutschen Bundesanleihen (Deutscher Rentenindex<br />
RexP in Euro bzw. DEM) und eines Goldinvestments<br />
(in Euro bzw. DEM) in der Vergangenheit<br />
abgeschnitten haben.<br />
Liquidität: RexP Gold MSCI World Währung<br />
1989-1994 42,92 % -12,41 % 9,82 % DEM<br />
1994-1999 45,87 % -5,66 % 208,85 % DEM<br />
1999-2004 36,66 % 12,93 % -34,47 % EUR<br />
2004-2009 23,64 % 136,66 % 4,49 % EUR<br />
2009-<strong>2013</strong> 18,10 % 28,31 % 51,91 % EUR<br />
9/2012-9/<strong>2013</strong> 1,24 % -28,64 % 14,39 % EUR<br />
Feststellung 1: Die höchsten Gewinne (aber auch<br />
die stärksten Schwankungen) wiesen Aktien auf<br />
– von einem Verlust von einem Drittel bis zu<br />
einer Verdreifachung in jeweils nur fünf Jahren.<br />
Danach folgen Goldinvestments; die „langweiligste“<br />
Veranlagung waren Anleihen.<br />
Feststellung 2: Zumindest in den beobachteten<br />
Perioden haben sowohl Aktien als auch Gold in<br />
manchen 5-Jahresperioden auch (deutlich) negative<br />
Ergebnisse ausgewiesen, Anleihen jedoch<br />
nicht.<br />
Abseits der Tabelle möchten wir noch Feststellung<br />
3 ergänzen: Aufgrund des aktuell niedrigen<br />
Renditeumfeldes muss man sich in Zukunft jedenfalls<br />
auf geringere Erträge mit Rentenveranlagungen<br />
einstellen.<br />
Preis, Rendite und Risiko vergleichen<br />
Damit kommen wir zum eigentlichen Knackpunkt:<br />
dem Preis einer Anlage. Jeder Konsument vergleicht<br />
die Preise bei Lebensmitteln und anderen Konsumartikeln.<br />
Diese „Geiz-ist-geil“-Mentalität – die nebenbei<br />
bemerkt zu oft die Qualität außer Acht lässt – hat<br />
sich zumeist noch nicht bis in die Veranlagung durchgesetzt.<br />
Maßstab kann das absolute Niveau sein, also<br />
beispielsweise die Überlegung: Wie viel Rendite habe<br />
ich für eine 5-jährige Mündelanleihe im Jahr 2000<br />
bekommen, was bekomme ich heute?<br />
Die Quadratur des Kreises erreicht<br />
man am besten mit einem breit aufgestellten<br />
Anleihen-Depot. Eine<br />
Aktienbeimischung sollte auch für<br />
risikoaverse Anleger Thema sein.<br />
Nachhaltigere Erfolge werden aber eine relative<br />
Betrachtung bringen. Die Mehrrendite gegenüber der<br />
aktuellen oder erwarteten Inflation kann diesbezüglich<br />
eine Hilfestellung liefern. Jedenfalls müssen auch<br />
die Opportunitätskosten in die Überlegungen einfließen:<br />
Wie sehen die Alternativen einer Veranlagung in<br />
ein reines Sicherheitsinvestment aus? Welche Rendite<br />
bietet eine Anleihe, welches Kurs/Gewinn-Verhältnis<br />
eine Qualitätsaktie?<br />
Als „Risikomanagement“-Werkzeug sollte man die<br />
Stimmung zu den verschiedenen Anlageklassen im<br />
Auge behalten und vor allem im Falle von Euphorie<br />
vorsichtig werden. Mutigere Anleger stocken in Phasen<br />
von Marktpanik ihre Risikoanlagen auf.<br />
Was muss man also einem<br />
sicherheitsorientierten Anleger raten?<br />
Oberstes Gebot bleibt: Ein sicherheitsorientierter<br />
Anleger muss Schwankungen begrenzen. Hält man<br />
diese Regel nicht ein, dann muss man damit rechnen,<br />
dass früher oder später ein vormaliger Buchverlust<br />
durch einen Verkauf in einen dauerhaften Verlust<br />
umgewandelt wird. Sei es wegen verlorener Nerven<br />
oder dem plötzlichen Bedarf an Liquidität.<br />
Die Quadratur des Kreises erreicht man am besten<br />
mit einem breit aufgestellten Anleihen-Depot mit<br />
einer vernünftigen Laufzeitenmischung. Werte mit<br />
Sachwertorientierung dürfen auch hier nicht fehlen:<br />
Inflationsgeschützte Anleihen und Fremdwährungsanleihen<br />
erscheinen für diesen Teil der Anlage sinnvoll.<br />
Darüber hinaus muss man gerade im aktuellen<br />
Marktumfeld, in dem risikolos nicht einmal mehr die<br />
Inflation verdient werden kann, festhalten, dass auch<br />
risikoaverse Anleger über eine Aktienbeimischung<br />
nachdenken sollen. Möchte oder kann ein Anleger das<br />
Know-how selbst nicht bereitstellen, so ist er gut beraten,<br />
sorgfältig einen Manager auszuwählen. Sein kostbares<br />
Vertrauen sollte er nur demjenigen schenken,<br />
der es versteht, neben günstigen Performance- und<br />
Risikozahlen vor allem seine Herangehensweise auch<br />
für Laien verständlich und transparent darzulegen. n<br />
mehr Vermögen 04/<strong>2013</strong> | 09
Trends in der<br />
Vermögensanlage<br />
BÖRSEN & MÄRKTE<br />
Wer sein Geld in Aktien investiert, sollte die Spreu vom Weizen trennen. Doch wie kann man als<br />
Anleger die Qualität einer Aktie bzw. des dahinter stehenden Unternehmens überhaupt beurteilen?<br />
Das <strong>Schoellerbank</strong> AktienRating kann so ein Qualitätskatalog sein – und hat sich über Jahrzehnte<br />
bestens bewährt.<br />
Ein Artikel von Robert Karas, CFA, Leiter Asset Management<br />
Auch der legendäre Investor Warren Buffett hat uns<br />
eine Definition von Qualität an die Hand gegeben: „Ein<br />
wirklich großartiges Unternehmen muss dauerhafte<br />
Wettbewerbsvorteile haben, welche die exzellenten<br />
Renditen auf das eingesetzte Kapital schützen.“<br />
In jedem Jahresbericht von Berkshire Hathaway finden<br />
sich die „Kriterien für eine Akquisition“. Da Waraktien:<br />
nur Qualität schenkt Sicherheit<br />
Blue Chip ist im Englischen die Bezeichnung für<br />
ein Unternehmen mit hoher Qualität und Verlässlichkeit.<br />
Es sind meist große, international<br />
agierende Unternehmen mit stabilen Gewinnen. Der<br />
Dow Jones Industrial Average mit seinen 30 Indexmitgliedern<br />
bildet solche Blue Chips ab. Hierzulande<br />
spricht man meist von Qualitätsaktien, auch wenn der<br />
Begriff Blue Chip fast schon zum allgemeinen Sprachgebrauch<br />
gehört. Während bei Blue Chip Aktien<br />
naturgemäß eher amerikanische Unternehmen wie<br />
Coca-Cola, IBM oder Walt Disney genannt werden, ist<br />
die subjektive Wahrnehmung bei Qualitätsaktien viel<br />
breiter.<br />
Interessanterweise spielen dabei oft das Heimatland<br />
und sogar die regionale Herkunft des Anlegers eine<br />
große Rolle. Investoren aus Leverkusen nennen eher<br />
die Bayer AG, ein Münchner vielleicht BMW und ein<br />
Linzer die Voestalpine. Die jeweiligen Unternehmen<br />
sind präsent, wichtige Arbeitgeber und dominieren<br />
die Lokalnachrichten. Aber reicht das, um sie als Qualitätsaktien<br />
zu bezeichnen?<br />
Dauerhafte Wettbewerbsvorteile<br />
Jeremy Grantham, der Gründer des Vermögensverwalters<br />
GMO aus Boston, hat sich in den letzten<br />
Jahren zu diesem Thema öfters zu Wort gemeldet.<br />
Er versteht darunter Firmen mit hoher Rentabilität<br />
auf das eingesetzte Kapital, stabiler Ertragskraft und<br />
geringer Verschuldung.<br />
ren Buffett eine strikte Qualitätsausrichtung verfolgt,<br />
sind die Punkte über die Art der gesuchten Unternehmen<br />
ein guter Leitfaden für jeden Qualitätsinvestor:<br />
n Nachgewiesene dauerhafte Ertragskraft (Prognosen<br />
und „Turnaround“-Situation interessieren ihn<br />
nicht)<br />
n Unternehmen mit guten Eigenkapitalrenditen mit<br />
wenig oder gar keiner Verschuldung<br />
n Einfach zu verstehendes Geschäftsmodell<br />
Das zeigt, dass an jedes börsennotierte Unternehmen<br />
ein objektiver Maßstab angelegt werden kann, um<br />
sich ein Bild von dessen Qualität zu machen. Ein bis<br />
jetzt noch nicht genannter Punkt ist das Management.<br />
Da Warren Buffett bei akquirierten Unternehmen das<br />
bestehende Management übernimmt, ist es ihm natürlich<br />
auch wichtig, dass die verantwortlichen Personen<br />
kompetent, ehrlich und verlässlich sind. Deshalb sollte<br />
sich auch jeder Anleger darüber im Klaren sein, mit<br />
wem er sich einlässt.<br />
Bevor die <strong>Schoellerbank</strong> eine<br />
aktie empfiehlt, muss sie eine<br />
sehr genaue und umfassende<br />
Qualitätsprüfung bestehen.<br />
Das Thema Qualität hat in der <strong>Schoellerbank</strong> seit<br />
Jahrzehnten einen hohen Stellenwert. Im Laufe der<br />
Zeit wurden eigene Standards definiert und in das<br />
<strong>Schoellerbank</strong> SterneRating gegossen. Wie konsequent<br />
der Zugang der <strong>Schoellerbank</strong> zu Qualität ist,<br />
zeigt der Vergleich des aktuellen AktienRatings mit<br />
einer Beurteilung aus der Vergangenheit. Bereits in<br />
der <strong>Ausgabe</strong> des Jahres 1997 konnte man lesen: „Die<br />
Erfahrung zeigt, daß sich Unternehmensqualität in<br />
10 | mehr Vermögen 04/<strong>2013</strong>
BÖRSEN & MÄRKTE<br />
einer überdurchschnittlichen Kursentwicklung widerspiegelt.<br />
Unternehmen, die über ein Topmanagement<br />
und hohe Finanzkraft verfügen sowie mit innovativen<br />
Produkten am globalen Markt präsent sind, werden<br />
auch in Zukunft erfolgreich sein. Für Anleger bieten<br />
diese richtungsweisenden Unternehmen langfristig<br />
überdurchschnittliche Erträge.“<br />
Investieren statt Spekulieren<br />
Es ist kein Zufall, dass sich heute Buffetts Wettbewerbsvorteile<br />
bereits im ersten Stern des Ratings wiederfinden:<br />
„Langfristig verteidigbare Wettbewerbsvorteile“.<br />
Und an zweiter Stelle der Stern „Solide Bilanz“. Wer<br />
sich lange genug mit der Unternehmensanalyse auseinandersetzt,<br />
kommt einfach nicht an diesen beiden<br />
Punkten vorbei. Denn die langfristig verteidigbaren<br />
Wettbewerbsvorteile sind die Voraussetzung, um überhaupt<br />
erst eine attraktive Rendite auf das eingesetzte<br />
Kapital zu erzielen und eine dauerhafte Ertragskraft zu<br />
erreichen. Nur wenn die Bilanz solide und die Abhängigkeit<br />
von Fremdkapital gering ist, wird das Unternehmen<br />
über den Wirtschaftszyklus hinweg auch in<br />
schwierigen Zeiten Herausforderungen bewältigen und<br />
seine Aktionäre ruhig schlafen lassen.<br />
Einen eigenen Stern verdient auch das Management.<br />
Denn was nützt das beste Geschäftsmodell, wenn das<br />
Management überhaupt nicht im Sinne der Aktionäre<br />
wirtschaftet. Wir sprechen hier nicht von der in Verruf<br />
geratenen Maximierung des „Shareholder Value“.<br />
Vielmehr ist uns eine langfristig ertragreiche Strategie<br />
zum Wohle aller „Stakeholder“ wichtig. Trotzdem<br />
muss ein aktionärsfreundliches Management ein solides<br />
Verständnis der Folgen von guten und schlechten<br />
Kapitalallokationsentscheidungen haben.<br />
Auf den richtigen Partner setzen<br />
Die <strong>Schoellerbank</strong> achtet in ihrem SterneRating besonders<br />
auf diese Qualitätskriterien. Etwaige emotionale<br />
Bindungen zu gewissen Marken und Produkten oder<br />
lokale Präferenzen (in der Verhaltensökonomie auch<br />
die Heimattendenz oder „home bias“ genannt) werden<br />
dadurch überwunden und es findet eine objektive<br />
Beurteilung des Geschäftsmodells statt.<br />
Die langfristig verteidigbaren Wettbewerbsvorteile<br />
sind die Voraussetzung,<br />
um überhaupt erst eine<br />
attraktive Rendite auf das eingesetzte<br />
Kapital zu erzielen und eine dauerhafte<br />
Ertragskraft zu erreichen.<br />
Der Erfolg lässt sich messen: Die <strong>Schoellerbank</strong> Vermögensverwaltung,<br />
die auf Basis dieser fundierten<br />
Analysen ihre Anlageentscheidungen trifft, hat sich<br />
über die Jahre sehr gut entwickelt (siehe Grafik).<br />
Für Privatanleger mag diese tiefgehende Qualitätsbeurteilung<br />
einen zu großen Zeitaufwand bedeuten<br />
bzw. ein unrealistisches Maß an einschlägiger Vorbildung<br />
erfordern. Deshalb ist es wichtig, den richtigen<br />
Partner in der Geldanlage zu haben, der nach den<br />
höchsten Standards arbeitet. Interessierten Anlegern,<br />
die selbst Hand anlegen wollen, sei dennoch eine<br />
Auseinandersetzung mit den langfristig verteidigbaren<br />
Wettbewerbsvorteilen sowie der Bilanz- und<br />
Managementqualität ans Herz gelegt. n<br />
Wenn interessierte Anleger also zukünftig dem lokalen<br />
Stolz den Qualitätsstempel aufdrücken wollen,<br />
sollten sie einen Moment innehalten und die beschriebenen<br />
Kriterien überprüfen. So manche Überraschung<br />
könnte sich hier ergeben.<br />
Alle Details zum <strong>Schoellerbank</strong> AktienRating können Sie<br />
online unter http://www.schoellerbank.at/aktienrating<br />
nachlesen.<br />
Performance der <strong>Schoellerbank</strong> Vermögensverwaltung<br />
Zeitraum<br />
B – Depot mit Anleihen und<br />
bis zu einem Drittel Aktien<br />
C – Depot mit Anleihen und<br />
bis zu zwei Dritteln Aktien<br />
E – Reines<br />
Aktiendepot<br />
3-Jahresperformance* 5,41 % p. a. 6,78 % p. a. 9,89 % p. a.<br />
5-Jahresperformance** 6,45 % p. a. 7,64 % p. a. 9,98 % p. a.<br />
Marketingmitteilung: Die Performance der <strong>Schoellerbank</strong> Vermögensverwaltung mit Individualwerten bezieht sich auf die Periode *) 31.10.2010 bis 31.10.<strong>2013</strong> **) 31.10.2008<br />
bis 31.10.<strong>2013</strong>. Depotgebühr, Vermögensverwaltungsgebühr, steuerliche Aufwendungen sowie Transaktionskosten sind nicht enthalten und können die dargestellten Performancezahlen<br />
reduzieren. Performanceergebnisse der Vergangenheit sollten zu Ihrer Information dienen, lassen jedoch keine Rückschlüsse auf künftige Entwicklungen zu.<br />
mehr Vermögen 04/<strong>2013</strong> | 11
Trends in der<br />
Vermögensanlage<br />
BÖRSEN & MÄRKTE<br />
Der Verband Südostasiatischer Nationen, kurz ASEAN (Association of Southeast Asian Nations)<br />
genannt, wurde am 8. August 1967 gegründet. Dessen Mitgliedsstaaten hatten in der Vergangenheit<br />
hauptsächlich durch Kriege, Unruhen oder Naturkatastrophen für Schlagzeilen gesorgt. Für Investoren<br />
waren diese Länder früher nicht attraktiv – doch das hat sich geändert.<br />
Ein Artikel von Bernhard Saringer, Fondsmanager/<strong>Schoellerbank</strong> Invest AG<br />
aSEan – ein Bündnis mit<br />
langer Geschichte<br />
Das Bündnis ASEAN wurde 1967 von Thailand,<br />
Indonesien, Malaysia, den Philippinen<br />
und Singapur gegründet. Knapp zwanzig Jahre<br />
später schloss sich das Sultanat Brunei (1984) dieser<br />
Gemeinschaft an. In den Neunzigerjahren des vergangenen<br />
Jahrhunderts kamen Vietnam (1995), Myanmar<br />
und Laos (1997) sowie Kambodscha (1999) dazu.<br />
Die zehn Mitgliedsstaaten der Region ASEAN haben<br />
eine Gesamtfläche von rund 4,5 Millionen Quadratkilometern<br />
und repräsentieren rund 600 Millionen<br />
Menschen. Das erklärte Ziel dieses Bündnisses ist,<br />
die wirtschaftliche, politische und soziale Zusammenarbeit<br />
zu verbessern. Im September 2009 beschlossen<br />
die Staats- und Regierungschefs der ASEAN-Länder,<br />
einen gemeinsamen Wirtschaftsraum nach europäischem<br />
Vorbild zu gründen.<br />
Aufstrebender Wirtschaftsraum<br />
Die südostasiatischen Börsen haben in den vergangenen<br />
Jahren eine beachtliche Aufholjagd hingelegt. Sie<br />
erzielten gegenüber den Welt-Aktienmärkten, aber<br />
auch im Vergleich mit globalen Schwellenländern eine<br />
deutliche Outperformance (siehe Chart). Der Grund für<br />
diese erfreuliche Entwicklung der Aktienmärkte liegt<br />
naturgemäß in einer aufstrebenden Wirtschaft und<br />
erfolgreichen Unternehmen, die sich auch im internationalen<br />
Wettbewerb zunehmend behaupten können.<br />
die nettozuflüsse durch ausländische<br />
direktinvestitionen in die aSEan-<br />
Staaten stiegen zwischen den Jahren<br />
2000 und 2011 um 400 Prozent an.<br />
Eine wachsende Mittelschicht sowie die steigende<br />
Nachfrage nach Exportgütern (zum Beispiel aus der<br />
Landwirtschaft) und Investitionen in die Infrastruktur<br />
haben dazu beigetragen, dass sich Dividendenpapiere<br />
aus dieser Region im Fünf-, Drei- und Einjahresvergeich<br />
sowie im laufenden Jahr besser entwickeln<br />
Entwicklung der südostasiatischen Börsen im Fünfjahresvergleich<br />
300,00<br />
250,00<br />
200,00<br />
150,00<br />
MSCI South East Asia NR<br />
MSCI Emerging Markets NR<br />
MSCI World NR<br />
100,00<br />
50,00<br />
0,00<br />
15 Okt. 08<br />
15 Apr. 09<br />
15 Okt. 09<br />
15 Apr.10<br />
15 Okt. 10<br />
15 Apr. 11<br />
15 Okt. 11<br />
15 Apr. 12<br />
15 Okt. 12<br />
15 Apr. 13<br />
15 Okt. 13<br />
12 | mehr Vermögen 04/<strong>2013</strong>
BÖRSEN & MÄRKTE<br />
Die Wirtschaftsdaten der ASEAN-Märkte sind durchaus attraktiv. An der Börse kann es aber immer wieder zu Kursschwankungen kommen.<br />
konnten als jene der Schwellenländer insgesamt. Der<br />
Anteil der zehn ASEAN-Volkswirtschaften am weltweiten<br />
Bruttoinlandsprodukt ist sukzessive angestiegen<br />
und beträgt mittlerweile bereits 3,1 Prozent, was<br />
deutlich macht, wie bedeutsam diese Länder im internationalen<br />
Vergleich geworden sind. Der Anteil der<br />
ASEAN-Länder im breit gestreuten MSCI AC World<br />
Index (Weltaktien-Index) liegt dagegen bei lediglich<br />
1,9 Prozent, was nochmals das Wachstumspotenzial<br />
der Kapitalmärkte dieser Region unterstreicht.<br />
Die Nettozuflüsse durch ausländische Direktinvestitionen<br />
in die ASEAN-Staaten stiegen zwischen den Jahren<br />
2000 und 2011 um 400 Prozent an. Jedoch birgt<br />
die zunehmende Abhängigkeit von ausländischen<br />
Kapitalzuflüssen durchaus auch erhebliche Risiken in<br />
sich, da dadurch sowohl die Stabilität der Wirtschaft<br />
als auch jene der Währung gegebenenfalls leiden<br />
könnten.<br />
Abhängigkeit vom Ausland<br />
Wie schnell sich das Blatt in diesem Zusammenhang<br />
wenden kann, zeigte sich zuletzt nach der Rede des<br />
US-Notenbankchefs Ben Bernanke am 22. Mai dieses<br />
Jahres: Er thematisierte eine eventuell bevorstehende<br />
Reduktion der Anleihenkäufe durch die US-Notenbank<br />
(„Tapering“). Das reichte aus, um beachtliche Kapitalabflüsse<br />
aus den Emerging Markets zu bewirken. Viele<br />
Investoren reduzierten ihre bis zu diesem Zeitpunkt<br />
gut gelaufenen Positionen in sogenannten „risikoreicheren<br />
Märkten“ – darunter fallen auch Aktien aus<br />
der Region ASEAN. Die Umkehr der Kapitalflüsse<br />
hat einige Schwellenländer-Währungen gehörig unter<br />
Druck gebracht und die Politik gezwungen, entsprechende<br />
Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Der Kurssturz<br />
der indonesischen Rupie hat zum Beispiel zu einer<br />
Erhöhung des indonesischen Leistungsbilanzdefizits<br />
geführt sowie die Gefahr einer importierten Inflation<br />
erhöht. Dadurch wurde die dort ansässige Zentralbank<br />
Ende August gezwungen, ihren Leitzins um 50<br />
Basispunkte zu erhöhen.<br />
Diese Verzerrungen in den vergangenen Monaten<br />
machen deutlich, dass es gerade bei Investitionen in<br />
Schwellenländern immens wichtig ist, das gesamte<br />
Umfeld sorgfältig zu betrachten und damit eine Vielzahl<br />
an Faktoren einer Bewertung zu unterziehen.<br />
Auch sollte der Veranlagungshorizont des Investors<br />
entsprechend weit sein.<br />
Strenge Qualitätskriterien für Investmentfonds<br />
Dass ein Investment in dieser Region auch mit erheblichen<br />
Wertschwankungsrisiken behaftet ist, muss<br />
jedem Anleger bewusst sein. Eine Möglichkeit, das<br />
Risiko zu verringern, liegt darin, nicht in Einzeltitel<br />
sondern vielmehr in einen breit gestreuten Investmentfonds<br />
zu investieren. Aber auch hier gilt es, die Spreu<br />
vom Weizen zu trennen. Nur die besten Fonds sollten<br />
den Weg ins eigene Depot finden. Um dies sicherzustellen,<br />
verwendet die <strong>Schoellerbank</strong> ein eigens dafür entwickeltes<br />
Bewertungsmodell, das sogenannte <strong>Schoellerbank</strong><br />
FondsRating. Dabei werden sämtliche Fonds<br />
anhand von sechs Kernkriterien genau durchleuchtet,<br />
damit nur die Besten der Besten übrigbleiben.<br />
Auch das Management der hauseigenen Dachfonds<br />
basiert auf den Kriterien des <strong>Schoellerbank</strong> Fonds-<br />
Ratings. Die Region Asien/Pazifik ex Japan wird seitens<br />
der <strong>Schoellerbank</strong> schon seit Anfang 2001 mit<br />
dem Dachfonds All Asia abgedeckt. Aufgrund der oben<br />
beschriebenen Attraktivität der schnell wachsenden<br />
ASEAN-Volkswirtschaft ist diese im Dachfonds entsprechend<br />
hoch gewichtet. n<br />
mehr Vermögen 04/<strong>2013</strong> | 13
TRENDS & PERSPEKTIVEN<br />
Ab dem 1. Februar 2014 ersetzen IBAN und BIC endgültig die bisherigen Kontonummern und Bankleitzahlen.<br />
Hintergrund ist ein einheitliches Europa beim bargeldlosen Zahlungsverkehr.<br />
Ein Artikel von Mag. Karin Weigerstorfer, Leiterin Zahlungsverkehr und Kontoservices<br />
SEPa: Europa als<br />
einheitlicher Zahlungsraum<br />
Die Abkürzung SEPA (Single Euro Payments<br />
Area) steht für den einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum,<br />
in dem nicht mehr zwischen<br />
nationalen und grenzüberschreitenden Zahlungen<br />
unterschieden wird. Neben den 28 EU-Mitgliedstaaten<br />
gehören auch Island, Liechtenstein, Norwegen,<br />
Monaco und die Schweiz zum SEPA-Raum. Mit<br />
SEPA können bargeldlose Zahlungen in Euro innerhalb<br />
Europas von einem einzigen Konto – genauso<br />
sicher, effizient und günstig wie bisher auf nationaler<br />
Ebene – durchgeführt werden. Ab dem 1. Februar<br />
2014 verändert SEPA den bargeldlosen Zahlungsverkehr<br />
auch hierzulande. Alle Überweisungen und<br />
Lastschriften in Euro – auch innerhalb Österreichs –<br />
sind dann nach europaweit einheitlichen Verfahren<br />
vorzunehmen.<br />
SEPA-Überweisung<br />
Die Zahlungsanweisung ist ab dem 1. Februar 2014<br />
der österreichische Einheitsbeleg für – nationale<br />
als auch grenzüberschreitende – Überweisungen im<br />
SEPA-Raum und ersetzt die bisherigen Belege (Zahlscheine,<br />
Überweisungen, Erlagscheine), die mit 31.<br />
Jänner 2014 ungültig werden. Die wesentlichste Neuerung<br />
für Sie ist die Verwendung von IBAN und BIC.<br />
IBAN und BIC – die Daten im Zahlungsverkehr<br />
IBAN steht für „International Bank Account Number“<br />
und ist die international genormte Darstellung der<br />
Kontonummer und der Bank. Mittels einer Prüfziffer<br />
AT 18 19200 12345678910<br />
Länderkennzeichen<br />
Prüfziffer<br />
5-stellige<br />
Bankleitzahl<br />
Beispiel einer österreichischen IBAN<br />
11-stellige Kontonummer<br />
werden Zahlungsaufträge noch vor der Durchführung<br />
auf Richtigkeit der Kontonummer und der Bankverbindung<br />
überprüft.<br />
BIC steht für „Bank Identifier Code“ und ist der international<br />
standardisierte Bank-Code. Der BIC wird neben<br />
der IBAN für die Weiterleitung von grenzüberschreitenden<br />
Zahlungen benötigt. Der BIC der <strong>Schoellerbank</strong><br />
lautet: SCHOATWW.<br />
IBAN und BIC findet man auf der Bankomatkarte, auf<br />
Kontoauszügen und im Online Banking. Die IBAN des<br />
Empfängers einer Zahlung muss ab Februar 2014 auf<br />
Rechnungen bzw. auf einer der Rechnung beigefügten,<br />
vorgedruckten Zahlungsanweisung stehen.<br />
SEPA-Lastschrift (SEPA Direct Debit Core)<br />
Ab 1. Februar 2014 können einzugsermächtigte Unternehmen<br />
Abbuchungen vom Konto des Zahlungspflichtigen<br />
nur mehr mit der SEPA-Lastschrift vornehmen.<br />
Die SEPA-Lastschrift gilt sowohl für Konsumenten wie<br />
auch für Firmen (nicht final) und ersetzt die heute<br />
gebräuchlichen österreichischen Verfahren (Einzugsermächtigungs-/Lastschriftverfahren).<br />
Beim Wechsel<br />
auf die SEPA-Lastschrift hat das einzugsermächtigte<br />
Unternehmen den Zahlungspflichtigen vor dem ersten<br />
Einzug über den Wechsel zu unterrichten. Konsumenten<br />
haben keinerlei Vorkehrungen zu treffen.<br />
Die SEPA Firmenlastschrift (SEPA Direct Debit B2B)<br />
ist ein finales Lastschriftverfahren, das Einzüge in<br />
Euro ausschließlich zwischen Firmen ermöglicht. n<br />
Weiterführende Informationen zum Thema SEPA sind auf<br />
der Homepage www.schoellerbank.at unter Online Services/SEPA<br />
– Zahlungsverkehr zu finden.<br />
14 | mehr Vermögen 04/<strong>2013</strong>
TRENDS & PERSPEKTIVEN<br />
Erben und Schenken ist ein schwieriges und mit Emotionen verbundenes Thema. In einer vierteiligen<br />
Serie beleuchten Experten der <strong>Schoellerbank</strong> in „mehr Vermögen“ viele Aspekte einer verantwortungsvollen<br />
Vermögensweitergabe. Nach der Nachfolgeplanung stehen dieses Mal Fragen rund um das<br />
bedeutende Thema „Testament“ im Mittelpunkt.<br />
Ein Artikel von Mag. Elke Esterbauer, EFA, Wealth Advisor/Tax, Foundations & Estate Planning<br />
Goldene regeln für testamente<br />
Bei sieben von zehn Sterbefällen in Österreich<br />
gibt es kein Testament. Dazu kommt, dass bei<br />
einem Drittel der vorhandenen Testamente<br />
die notwendigen Formvorschriften nicht ausreichend<br />
eingehalten werden und dem letzten Willen damit die<br />
nötige Rechtssicherheit fehlt. Diese Zahlen zeigen, wie<br />
wichtig es ist, sich rechtzeitig um ein gültiges Testament<br />
zu kümmern. Nur geregelte Verhältnisse geben<br />
Sicherheit und helfen, Unklarheiten und Familienstreitigkeiten<br />
zu vermeiden. Deshalb gilt: Letztwillige<br />
Anordnungen sollten unbedingt rechtzeitig verfasst<br />
werden. Das sichert den Familienfrieden und gewährleistet,<br />
dass die eigenen Bedürfnisse beachtet werden.<br />
In Österreich herrscht grundsätzlich das Prinzip der<br />
Testierfreiheit. Der Erblasser allein hat – lediglich unter<br />
Einschränkung des Pflichtteilsrechtes naher Angehöriger<br />
und des Ehegatten – die Möglichkeit zu bestimmen,<br />
wer nach seinem Ableben sein Vermögen erben soll.<br />
Zum Beispiel können mit letztwilligen Verfügungen<br />
auch Freunde, Lebensgefährten oder wohltätige Organisationen<br />
als Erben eingesetzt werden.<br />
Experten der <strong>Schoellerbank</strong> kennen die häufig gestellten<br />
Fragen rund um das Thema Erbschaft und haben<br />
für „mehr Vermögen“ die Antworten zusammengefasst:<br />
Was ist für ein gültiges Testament zu<br />
berücksichtigen?<br />
Zu beachten ist, dass eine letztwillige Verfügung, die<br />
den strengen gesetzlichen Formvorschriften nicht<br />
entspricht, ungültig ist, d. h. der Nachlass kommt den<br />
gesetzlichen Erben zu, was der Erblasser jedoch oft<br />
mittels eines Testaments verhindern möchte.<br />
Geregelte Verhältnisse geben Sicherheit und helfen Unklarheiten und Familienstreitigkeiten zu vermeiden.
TRENDS & PERSPEKTIVEN<br />
Welche Testamentsformen sind zu unterscheiden und<br />
worauf muss man beim Abfassen besonders achten?<br />
Bei der Errichtung des letzten Willens steht der Erblasser<br />
vor der Wahl, welche Testamentsform geeignet<br />
ist, um seinem Willen Gültigkeit zu verschaffen. Folgende<br />
besondere formale Erfordernisse sind bei den<br />
Testamentsformen zwingend zu beachten:<br />
n Das eigenhändige Testament<br />
Das eigenhändig handschriftlich geschriebene<br />
Testament ist die einfachste Form, ein Testament<br />
zu verfassen. Der Text (persönliche Angaben,<br />
Überschrift z. B. „Mein Testament“ oder<br />
„Mein letzter Wille“, die Erben, die Vermächtnisse,<br />
Datum und Ort der Errichtung) muss vom Erblasser<br />
vollständig handschriftlich geschrieben und am<br />
Ende des Textes unterschrieben werden, wobei<br />
keine Zeugen nötig sind. Diese Formvorschriften<br />
schützen davor, dass der letzte Wille von anderen<br />
verändert werden kann. Der Erblasser hat freie<br />
Gestaltungsmöglichkeit und kann alle berücksichtigen,<br />
denen er etwas zukommen lassen will.<br />
n Das fremdhändige Testament<br />
Wenn das Testament nicht mit eigener Hand<br />
geschrieben wird, sind folgende Formerfordernisse<br />
zu beachten:<br />
n Abfassung des letzten Willens mit technischen<br />
Hilfsmitteln wie z. B. Computer, Schreibmaschine<br />
oder von einer dritten Person handschriftlich<br />
geschrieben<br />
n Unterschrift des Erblassers<br />
n Erklärung des Erblassers, dass das Schriftstück<br />
seinen Willen enthält<br />
n Unterschrift von drei befähigten Zeugen mit<br />
Hinweis auf Zeugeneigenschaft „als ersuchter<br />
Testamentszeuge“ (zwei Zeugen müssen gleichzeitig<br />
anwesend sein)<br />
n Das öffentliche Testament<br />
Das öffentliche Testament wird bei Gericht oder<br />
bei einem Notar durch eine mündliche Erklärung<br />
oder durch die Übergabe einer Urkunde errichtet.<br />
Folgende Personengruppen müssen ihr Testament<br />
öffentlich, d. h. gerichtlich oder notariell errichten:<br />
n Personen zwischen 14 und 18 Jahren<br />
n Personen, die unter Sachwalterschaft stehen,<br />
wenn das Pflegschaftsgericht zum Schutz der<br />
betroffenen Person eine entsprechende Anordnung<br />
getroffen hat<br />
n Das mündliche Testament<br />
Beim mündlichen Testament erklärt der Erblasser<br />
seinen letzten Willen vor zwei gleichzeitig anwesenden<br />
Zeugen. Diese Form kommt aber nur bei<br />
lebensbedrohenden Notfallsituationen zum Einsatz.<br />
Zu beachten ist, dass ein Nottestament nach<br />
Wegfall der Gefahr nur drei Monate gültig ist.<br />
n Das Ehegattentestament<br />
Für das gemeinschaftliche Testament gelten<br />
grundsätzlich die allgemeinen Formvorschriften<br />
für Testamente. Das eigenhändige gemeinsame<br />
Testament von Ehegatten muss von jedem Ehegatten<br />
zur Gänze selbst geschrieben und unterschrieben<br />
werden, sonst ist es für den Ehegatten, der nur<br />
unterschreibt, ungültig.<br />
Welche Fragen sollte man bei der Erstellung eines<br />
Testaments für sich klären?<br />
n Wer soll was erhalten?<br />
n Woraus besteht mein Vermögen?<br />
n Gibt es Vermögenswerte im Ausland?<br />
n Gibt es eventuelle Schenkungen bzw. Vorausvermächtnisse<br />
zu berücksichtigen?<br />
n Wie kann ich die Zerteilung von Familienbesitz<br />
verhindern?<br />
Das Testament sollte eine konkrete<br />
Vermögensaufteilung unter den<br />
Nachkommen sowie klare,<br />
eindeutige und nachvollziehbare<br />
Formulierungen enthalten.<br />
n Sind über die Pflichtteilsansprüche hinaus Liquiditätsengpässe<br />
zu erwarten bzw. wie ist hier vorzusorgen?<br />
n Soll mein/e Ehegatte/Ehegattin bzw. Partner/Partnerin<br />
ein Wohnrecht erhalten?<br />
n Möchte ich schon zu Lebzeiten meinen Nachkommen<br />
etwas zukommen lassen?<br />
n Sollen meine Nachkommen/Erben erst zu einem<br />
bestimmten Zeitpunkt über ihr Erbe verfügen können?<br />
n Gilt es noch Minderjährige abzusichern, deren<br />
Ansprüche bei der Aufteilung des Nachlasses<br />
geprüft werden müssen?<br />
Welche wichtigen Informationen zum<br />
Testament sollte man noch haben?<br />
n Warum ist die zeitliche Einordnung wichtig?<br />
Zur zeitlichen Einordnung sollten Ort und Datum<br />
der Erstellung eingefügt werden, um bei Vorliegen<br />
mehrerer Testamente spätere Beweisprobleme zu<br />
vermeiden. Neuere Testamente heben ältere auf.<br />
16 | mehr Vermögen 04/<strong>2013</strong>
TRENDS & PERSPEKTIVEN<br />
n Ist eine Änderung oder ein Widerruf des Testaments<br />
möglich?<br />
Testamente sind einseitige letztwillige Anordnungen<br />
und können vom Erblasser jederzeit geändert<br />
oder widerrufen werden, selbst wenn er auf<br />
den Widerruf verzichtet hat. Um Unklarheiten zu<br />
vermeiden, sollte die Änderung bzw. der Widerruf<br />
am Beginn der Erklärung klar formuliert sowie<br />
die älteren Testamente vernichtet werden. Der<br />
sicherste Weg ist der ausdrückliche Widerruf in<br />
Testamentsform. Dies ist vor allem sinnvoll, wenn<br />
sich das zu widerrufende Testament in Händen<br />
des Erben befindet, der nun durch einen anderen<br />
ersetzt werden soll.<br />
n Wie sollte die Regelung über die Vermögensaufteilung<br />
formuliert werden?<br />
Das Testament sollte eine konkrete Vermögensaufteilung<br />
unter den Nachkommen sowie klare, eindeutige<br />
und nachvollziehbare Formulierungen enthalten.<br />
n Wie sieht es mit Minderjährigen und Pflichtteilsansprüchen<br />
aus?<br />
Bei der Aufteilung des Nachlasses sollten insbesondere<br />
Ansprüche Minderjähriger und Pflichtteilsansprüche<br />
geprüft werden.<br />
n Haben Lebensgefährten, nicht eingetragene Partner und<br />
nichtleibliche Kinder ein gesetzliches Erbrecht?<br />
Lebensgefährten, nicht eingetragene Partner-/<br />
innen und nichtleibliche Kinder (z. B. Stiefkinder,<br />
Kinder von Lebensgefährten und Ehegatten aus<br />
einer anderen Beziehung stammend) haben kein<br />
gesetzliches Erbrecht und müssen im Testament<br />
ausdrücklich als Erben bedacht werden.<br />
n Wer kommt als Testamentsvollstrecker in Frage?<br />
Es kann eine Vertrauensperson als Testamentsvollstrecker<br />
bestimmt werden, welcher im Verlassenschaftsverfahren<br />
die Durchführung des letzten<br />
Willens überwacht und betreibt (z. B. Benennung<br />
Vormund als Testamentsvollstrecker bei minderjährigen<br />
Erben).<br />
n Wie bewahrt man ein Testament am besten auf?<br />
Grundsätzlich kann ein Testament an jedem beliebigen<br />
Ort aufbewahrt werden. Bei privater Aufbewahrung<br />
besteht aber die Gefahr, dass es nach<br />
Ableben nicht (sofort) gefunden wird. Empfehlenswert<br />
ist die Verwahrung des Originals beim<br />
Notar, welcher zur Eintragung des Testaments ins<br />
„Österreichische Zentrale Testamentsregister“ bei<br />
der Österreichischen Notariatskammer in Wien<br />
verpflichtet ist. Dies ist keine Formvorschrift, aber<br />
aufgrund der sicheren Hinterlegung und Auffindbarkeit<br />
sowie zum Schutz vor Fälschungen ratsam.<br />
In diesem Register können auch Testamente<br />
erfasst werden, die bei einem Rechtsanwalt oder<br />
bei Gericht hinterlegt sind. Darüber hinaus können<br />
auch private, z. B. eigenhändig verfasste Testamente<br />
hinterlegt und somit registriert werden.<br />
n Was ist nach der Erstellung und Hinterlegung eines Testaments<br />
unbedingt zu beachten?<br />
Das Testament sollte in regelmäßigen Abständen<br />
– ca. alle drei bis fünf Jahre – überprüft und<br />
gegebenenfalls den geänderten (familiären oder<br />
finanziellen) Verhältnissen angepasst werden.<br />
Testamente sind einseitige letztwillige<br />
Anordnungen und können vom<br />
Erblasser jederzeit geändert oder<br />
widerrufen werden, selbst wenn<br />
er auf den Widerruf verzichtet hat.<br />
n Was kostet ein Testament?<br />
Die Kosten, die für die Errichtung des Testaments<br />
zu entrichten sind, sind im Vergleich zu einem<br />
möglichen Prozess bei Erbauseinandersetzungen<br />
sehr gering. Für ein einfaches Testament muss<br />
man beim Notar mit rund 500 Euro rechnen. Bei<br />
komplizierten Umständen kann es teurer werden.<br />
n Kompetente Beratung beim Notar oder Rechtsanwalt<br />
Die Errichtung des Testaments ist nach eingehender<br />
Beratung mit einem Notar oder Rechtsanwalt<br />
zur korrekten Umsetzung des letzten Willens,<br />
zur geregelten Nachlassplanung für die Erben<br />
sowie zur Sicherstellung der Formgültigkeit zu<br />
empfehlen. Somit können Unklarheiten und Familienstreitigkeiten<br />
im Erbfall vermieden werden. n<br />
Das eigenhändig handschriftlich geschriebene Testament ist die einfachste<br />
Form, ein Testament zu verfassen.<br />
mehr Vermögen 04/<strong>2013</strong> | 17
TRENDS & PERSPEKTIVEN<br />
Zeitgenössische Kunst wird für viele Anleger zunehmend als alternatives Investment interessant. Doch<br />
Vorsicht: Der Weg zum eigenen Kunstdepot ist tückisch. Einschlagen sollte ihn nur, wer etwas von der<br />
Materie versteht. Wie zahlreiche Beispiele belegen.<br />
Ein Artikel von Heinz Erdmann und Martin Schwarz, freie Journalisten<br />
Mehr als die Aktie an der Wand<br />
Um ihre Sammlungen werden ganze Museen<br />
gebaut. Und ohne sie wäre ein moderner Kunstbetrieb<br />
heute kaum noch möglich. Oftmals liegt<br />
der Ursprung ihrer Sammelleidenschaft aber in einem<br />
frühen, emotionalen Kindheitserlebnis. „Es gab so<br />
etwas wie eine Initialzündung, die mich zur Kunst<br />
brachte, und das schon in sehr früher Jugend“, hatte<br />
einer der größten österreichischen Kunstsammler,<br />
Hans Dichand, einmal erzählt. „Ich wurde durch<br />
Plakate in Graz, die eine Kunstausstellung der bedeutenden<br />
steirischen Künstlerin Norbertine Bresslern-<br />
Roth ankündigten, auf ein Bild aufmerksam, das<br />
Richard Gerstls „Bildnis Henryka Cohn“ ist im Leopold Museum<br />
in Wien zu bewundern.<br />
mich besonders anzog: Ein Bauer pflügt seinen Acker,<br />
gebannt blickt er auf seine Scholle. Neben ihm läuft<br />
ein Bub in meinem damaligen Alter. Sein Blick ist auf<br />
Störche gerichtet, die hoch über dem Acker fliegen.<br />
Ich spürte, was sich der Bub gerade denken musste,<br />
Oftmals liegt der Ursprung einer<br />
Sammelleidenschaft in einem frühen,<br />
emotionalen Kindheitserlebnis.<br />
nämlich „Fernweh“. Natürlich konnte ich mir das Bild<br />
damals nicht kaufen. Aber ich ging in die Ausstellung,<br />
und zwar barfuß, wie ich auch in die Schule gehen<br />
musste. Meine Kindheit spielte sich ja in großer Armut<br />
ab, in einem echten Slum, einem Elendsviertel von<br />
Graz“, erzählte der mittlerweile verstorbene Zeitungsmacher<br />
2009. Und, dass ihn das Bild von Norbertine<br />
Bresslern-Roth nie wirklich los ließ. Viele Jahre später<br />
entdeckte der Medienmogul das Gemälde zufällig in<br />
einer Galerie und kaufte es. Dichands frühkindliches<br />
Kulturerlebnis ist geradezu beispielhaft für das emotionale<br />
„Erweckungserlebnis“, das Sammler mit ihrer<br />
Leidenschaft verbindet – oftmals ein ganzes Leben<br />
lang. Dichands Sammlung ist ebenso legendär wie<br />
sagenumwoben. Seine Villa in Döbling sei voll von<br />
Meisterwerken, sagen Eingeweihte. Selbst über Kunstdepots<br />
im Ausland wird gemunkelt.<br />
Ein Museum für die Sammlung<br />
Ein ähnliches Schlüsselerlebnis hatte auch der junge<br />
Rudolf Leopold. Schon während seines Medizinstudiums<br />
in den späten 1940ern kam Leopold zur Kunst<br />
und begann zu sammeln. Das erste Gemälde seiner<br />
Sammlung, ein Bild von Friedrich Gauermann, finanzierte<br />
er sich mit Nachhilfestunden. Seine wirkliche<br />
Leidenschaft zur bildenden Kunst entfachte, als ihm<br />
1950 ein Werkkatalog von Egon Schiele in die Hände<br />
fiel. Die Wiener Moderne ließ ihn danach zeitlebens<br />
18 | mehr Vermögen 04/<strong>2013</strong>
TRENDS & PERSPEKTIVEN<br />
David Bowie Steven Cohen Charles Saatchi<br />
Sänger David Bowie, Unternehmer Steven Cohen oder auch Werber Charles Saatchi zählen zu den Top-Sammlern der Welt.<br />
nicht mehr los. Der Rest ist Geschichte und kann mittlerweile<br />
im Museum Leopold besichtigt werden. Dass<br />
Leopold im Zuge seiner Sammelleidenschaft oftmals<br />
auch seine persönlichen und finanziellen Grenzen<br />
überschritt, ist bekannt.<br />
Mut, Glück, Geschmack und Leidenschaft<br />
Vielen anderen großen Kunstsammlern erging es<br />
ähnlich. Was den meisten von ihnen jedoch eigen ist:<br />
Sie entwickeln ihre Leidenschaft früh, spezialisieren<br />
sich so bald wie möglich auf ein Genre oder eine Stilrichtung.<br />
Das Problem dabei: Zeitgenössische Kunst<br />
ist mitunter schnöde, schwer zugänglich, vielfältig,<br />
verwirrend und es braucht schon ein gewisses Maß an<br />
Expertise, um den Durchblick zu bekommen. Oftmals<br />
entscheiden Findigkeit, Geschmack, Glück oder letztendlich<br />
Mut, ob eine Kunstsammlung erfolgreich ist.<br />
Charles Saatchi, einer der bekanntesten Sammler der<br />
Welt, etwa machte mit seiner Werbeagentur ein Vermögen,<br />
bis er Ende der 1980er-Jahre begann, Werke<br />
junger britischer Künstler zu kaufen, zu Spotpreisen<br />
Durchschnittlich gibt es in jedem<br />
Jahr mindestens fünf Kunstliebhaber,<br />
die mehr als 100 Millionen<br />
Dollar im Jahr ausgeben.<br />
wohlgemerkt. 1997 präsentierte er dann Teile seiner<br />
Sammlung im Rahmen der Ausstellung „Sensation“ in<br />
London. Da zerstückelte der Künstler Damien Hirst<br />
eine Kuh, Tracey Emin bestickte ein Zelt mit den<br />
Namen ihrer Sexualpartner. Die feine britische Gesellschaft<br />
hatte ihren Skandal und Charles Saatchi den<br />
Wert seiner Sammlung an nur einem Tag vertausendfacht.<br />
Übrigens: Durchschnittlich gibt es in jedem Jahr<br />
mindestens fünf Kunstliebhaber, die mehr als 100 Millionen<br />
Dollar im Jahr ausgeben, ermittelte kürzlich die<br />
Zeitschrift „art News“. Und unter den Top-Sammlern<br />
der Welt finden sich auch so schillernde Namen wie<br />
Paul Allen, David Bowie, Steven Cohen und Leonard<br />
Lauder. n<br />
Bank Austria Kunstforum<br />
Kulturkooperationen haben in der <strong>Schoellerbank</strong> Tradition. Eine enge Zusammenarbeit mit dem<br />
Bank Austria Kunstforum ist deshalb naheliegend. Das Bank Austria Kunstforum präsentiert<br />
seit über 20 Jahren regelmäßig hochkarätige Sonderausstellungen mit Künstlern von Weltrang<br />
und gehört zu den wichtigsten Ausstellungsmachern in Wien. Es bietet Kunstinteressierten eine<br />
Anlaufstelle, wenn es um die Klassische Moderne und die Avantgarde der Nachkriegszeit in der<br />
Malerei geht. Im Winter <strong>2013</strong>/14 zeigt das Bank Austria Kunstforum eine große Werkschau mit<br />
Arbeiten von Andy Warhol und Jean-Michel Basquiat. Die Ausstellung ist bis zum 2. Februar<br />
2014 zu bewundern. Im Frühjahr 2014 folgen Werke des österreichischen Künstlers Siegfried<br />
Anzinger, die von 13. Februar bis 27. April präsentiert werden.<br />
mehr Vermögen 04/<strong>2013</strong> | 19
WISSEN & WERTE<br />
Weihnachten hat nicht nur bei Christen eine große Bedeutung, sondern ist mittlerweile auch in Nationen<br />
etabliert, in denen andere Religionen dominieren. Und es ist ein nicht unerheblicher Wirtschaftsfaktor in<br />
aller Welt geworden.<br />
Ein Artikel von Christian Fegg, Finanzanalyst/Asset Management Informationsservice<br />
Christkind, Nikolaus, Santa Claus<br />
und der Kommerz<br />
Dass das Weihnachtsfest, das alljährlich an die<br />
Geburt Christi erinnert, mittlerweile keine Zeit<br />
der Besinnung und Ruhe, sondern die große<br />
Zeit der Geschenke und des Genusses ist, mag jenen,<br />
denen es um den Glauben und den christlichen Hintergrund<br />
des Festes geht, ein Dorn im Auge sein.<br />
Für die Wirtschaft ist das Fest ein wahrer Segen. In<br />
einigen Bereichen – wie der Spielzeug- oder Schmuckbranche<br />
– konzentriert sich der Großteil des Jahresumsatzes<br />
auf die Zeit rund um Weihnachten.<br />
Das dritte Wochenende im Dezember ist für den Einzelhandel<br />
in Industrienationen wie Österreich und<br />
Deutschland häufig das umsatzstärkste des gesamten<br />
Jahres. In den USA beginnt das Weihnachtsgeschäft<br />
traditionell am sogenannten „Black Friday“, das ist der<br />
Tag nach Thanksgiving. Für Finanzanalysten gelten<br />
die Umsätze an diesem Tag sogar als Frühindikator<br />
für die Konjunktur. In vielen Ländern stellen aber auch<br />
Das Weihnachtsgeschäft ist zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor<br />
geworden.<br />
die Weihnachts- oder Christkindlmärkte einen mittlerweile<br />
wichtigen Wirtschaftsfaktor dar. Die Zeitung<br />
„Berliner Morgenpost“ berichtete in dem Artikel „Das<br />
große Geschäft mit dem Glühwein“, dass der Umsatz<br />
der ca. 5.000 Weihnachtsmärkte in Deutschland auf<br />
fünf Milliarden Euro geschätzt wird. Dabei nimmt ein<br />
Geschenkehändler laut dem Bericht typischerweise in<br />
vier Wochen weniger als 10.000 Euro ein, während es<br />
ein Glühweinstand angeblich auf bis zu 100.000 Euro<br />
bringen kann.<br />
Wirtschaftsfaktor auch in Japan, China und Indien<br />
Auch in nicht christlich orientierten Ländern wie<br />
Indien ist Weihnachten ein offizieller Feiertag. Die<br />
Feiern sind dort stark von einer Hollywood-Romantik<br />
geprägt. Auch in China nehmen die weihnachtlichen<br />
Ausschmückungen der Geschäfte laut Medienberichten<br />
im Advent stark zu. Durch die Wirtschaft massiv<br />
gefördert, ist Weihnachten in Japan mittlerweile ähnlich<br />
populär wie im Westen, obwohl es dort noch kein<br />
offizieller Feiertag ist.<br />
20 | mehr Vermögen 04/<strong>2013</strong>
WISSEN & WERTE<br />
Was aber steckt hinter dem Fest? Für gläubige Christen<br />
ist Weihnachten die Zeit, um an die Geburt von Jesus<br />
Christus zu erinnern. Das Lukas-Evangelium (Kapitel<br />
2, Vers 1-20) erzählt von diesem Ereignis. Der 24.<br />
Dezember ist als historisches Geburtsdatum Jesu sehr<br />
umstritten. Fest steht aber, dass der 25. Dezember seit<br />
dem Jahr 336 als kirchlicher Feiertag in Rom belegt ist.<br />
Andere Regionen, andere Bräuche<br />
Die Kunstfigur des „Santa Claus“ ist mittlerweile weltbekannt.<br />
Erstmals tauchte diese Figur im 19. Jahrhundert<br />
auf. Seinen Siegeszug rund um die Welt hat der Mann<br />
mit Bart und rotem Gewand aber viel später vollzogen.<br />
Coca-Cola nutzt seit 1931 zur Weihnachtszeit „Santa<br />
Claus“ für Werbekampagnen. Seit den 1930er-Jahren<br />
kennt beinahe jedes Kind den Weihnachtsmann: Er<br />
reist mit einem von namentlich bekannten Rentieren<br />
gezogenen Schlitten vom Nordpol zu allen Häusern,<br />
steigt durch den Kamin und verteilt klammheimlich<br />
Geschenke. Die Geschichte geht vermutlich zurück auf<br />
das 1823 anonym veröffentlichte Gedicht „The Night<br />
before Christmas“.<br />
Gibt es den Weihnachtsmann?<br />
Das ist eine der heikelsten Fragen, die man stellen<br />
kann. Wir wollen das diplomatisch beantworten: Im<br />
19. Jahrhundert schrieb ein kleines Mädchen namens<br />
Virginia an die Zeitung „New York Sun“ einen Brief,<br />
worin es fragte: „Dear Editor, I am 8 years old. Some<br />
of my little friends say there is no Santa Claus. Papa<br />
says, ‘If you see it in THE SUN it's so’. Please tell me the<br />
truth; is there a Santa Claus?” (kurz übersetzt: Gibt es<br />
den Weihnachtsmann?). Die Redaktion tat sich damit<br />
offenbar schwer. Aber es gelang eine meisterliche Antwort<br />
im Editorial. Diese Arbeit wurde über ein halbes<br />
Jahrhundert alle Jahre wieder zur Weihnachtszeit auf<br />
der Titelseite der Zeitung gedruckt. Es ist das meistreproduzierte<br />
Zeitungs-Editorial überhaupt. Seit 1977<br />
wird dieser Briefwechsel zur Weihnachtszeit z. B. auch<br />
in der „Welt am Sonntag“ veröffentlicht. Die Antwort<br />
der Sun lautete übrigens in der Kurzversion: „Yes Virginia,<br />
there is a Santa Claus“.<br />
Das Christkind und der Nikolaus<br />
Von Santa Claus muss die Gestalt des Nikolaus klar<br />
getrennt werden. Nikolaus von Myra in der heutigen<br />
Türkei war ein Bischof im 4. Jahrhundert. Er wurde<br />
aufgrund seiner guten Taten heiliggesprochen. An seinem<br />
Namenstag, dem 6. Dezember, wurden schon im<br />
Mittelalter Kinder beschenkt. Damals war dieser Tag<br />
auch der Bescherungstag. Luther lehnte die Heiligenverehrung<br />
der katholischen Kirche – und damit auch<br />
Coca-Cola nutzt<br />
seit 1931 zur<br />
Weihnachtszeit<br />
„Santa Claus“<br />
für Werbekampagnen.<br />
die des Nikolaus – strikt ab.<br />
Freilich war das Nikolausfest<br />
aber auch unter den<br />
Protestanten sehr beliebt.<br />
Was machte Luther? Nun,<br />
er ersetzte den Nikolaus<br />
schlicht durch den „Heiligen<br />
Christ“ und verlegte<br />
die Bescherung kurzerhand<br />
auf den 25. Dezember. Mit der Bezeichnung „Heiliger<br />
Christ“ war vermutlich Jesus gemeint. Im Laufe der<br />
Zeit entwickelte sich die Bezeichnung „Christkind“.<br />
Später hat das die katholische Kirche aufgegriffen. Man<br />
würde erwarten, dass durch diese historische Entwicklung<br />
das Christkind eher in protestantisch geprägten<br />
Regionen beheimatet sein sollte. Das genaue Gegenteil<br />
ist aber der Fall. Das Christkind ist heute vor allem<br />
in katholisch beeinflussten Gebieten wie Österreich,<br />
Süddeutschland und der Schweiz weit verbreitet. Dort<br />
haben sich auch jahrhundertealte Bräuche im Zusammenhang<br />
mit dem Nikolaus und seinen finsteren Gesellen,<br />
den Krampussen oder Buttmandeln, entwickelt.<br />
Dieser Brauch wurde in der Zeit der Inquisition verboten,<br />
da es bei Todesstrafe niemandem erlaubt war, sich<br />
als teuflische Gestalt zu verkleiden. Trotz dieser Gefahr<br />
wurde der Brauch in vielen abgelegenen Gebirgstälern<br />
dennoch weitergeführt und hat sich vielfach bis heute<br />
erhalten.<br />
Einen guten Abschluss für dieses Thema zu finden,<br />
fällt uns besonders leicht: Wir wünschen Ihnen und<br />
Ihren Familien nicht nur ein frohes und gesegnetes<br />
Weihnachtsfest, sondern auch eine im christlichen Sinn<br />
ruhige Adventszeit – auch wenn wir wissen, dass das<br />
ein besonders frommer Wunsch ist. n<br />
mehr Vermögen 04/<strong>2013</strong> | 21
WISSEN & WERTE<br />
Nicht das Gold aus den Händen der Azteken und Inkas bescherte den Europäern seit der Entdeckung der<br />
Neuen Welt durch Christopher Kolumbus den vermeintlich unermesslichen und unversiegbaren Reichtum,<br />
sondern die Vielfalt der bis dahin im christlichen Abendland unbekannten Pflanzen.<br />
Ein Artikel von MMag. Thiemo Gaisbauer, Emissionsspezialist/Aktiv Passiv Management<br />
Der globalisierte Genuss<br />
Gerüchte über den legendären Fürsten „El<br />
Dorado“ lockten die portugiesischen und spanischen<br />
Eroberer tief in das Amazonasgebiet.<br />
Was sie allerdings fanden, war bestenfalls das<br />
angesammelte Edelmetallgeschirr und der Zeremonienschmuck,<br />
welcher von den Indios für ihre Riten<br />
und Bräuche verwendet wurde. Die Bedeutung dieser<br />
Gegenstände war für die indigene Bevölkerung eine<br />
völlig andere als für die nach Reichtum Ausschau<br />
haltenden Konquistadoren. „Wie Affen hoben sie das<br />
Gold auf …“ schilderten die Azteken die pathologische<br />
Suche der Spanier nach dem Edelmetall. Für sie war<br />
das Edelmetall kein Inbegriff von Reichtum.<br />
Der erhoffte Ertrag aus den Raubzügen versiegte<br />
schneller, als den Invasoren lieb war. Zwar fanden<br />
die Spanier im südamerikanischen Potosí und später<br />
im mexikanischen Zacatecas reiche Silbervorkommen,<br />
nachhaltig reich wurden sie aber damit nicht.<br />
Vom Glanz des Goldes zum Genuss der Frucht<br />
Das Gold und Silber wurde von den Kriegszügen<br />
der iberischen Königshäuser und derem prunkvollen<br />
Lebensstil mehr als verzehrt. Die importierte Edelmetallinflation<br />
tat ein Übriges und der einstige Glanz<br />
verblasste rasch. Was aber zunächst in Europa und<br />
dann auf der ganzen Welt seinen nachhaltigen Nie-<br />
derschlag fand, war die Nachfrage nach neuen, bisher<br />
unbekannten Pflanzen. Nichts hat den europäischen<br />
Konsumenten mehr überzeugt als der verlockende<br />
Geschmack von fremden Früchten, der bestechende<br />
Duft von Gewürzen oder der verzaubernde Anblick<br />
von exotischen Blumen, auch wenn sich diese Luxusprodukte<br />
zunächst nur die Wohlhabendsten unter<br />
ihnen leisten konnten. Hinter der Expansion in die<br />
Neue und die Orientale Welt stand im späten Mittelalter<br />
stark der Wunsch der Europäer nach mehr und<br />
günstigeren Gewürzen.<br />
Über die Straße der Ozeane<br />
Nachdem sich die Welt den Entdeckern zunehmend<br />
erschlossen hatte, entwickelte sich ab der zweiten<br />
Hälfte des 16. Jahrhunderts ein maritimes Handelsnetz,<br />
welches zunächst die Portugiesen kontrollierten.<br />
Gewürze und Nutzpflanzen wie Pfeffer, Gewürznelken,<br />
Ingwer, Zimt, Zucker und der Farbstoff Indigo<br />
waren im frühneuzeitlichen Europa zwar keine Neuheit<br />
mehr, der Bedarf danach nahm allerdings sehr<br />
rasch zu. Mit zunehmender Vertrautheit mit den Weltmeeren<br />
fanden sich auch neue Wege und vor allem<br />
der notwendige Frachtraum, um die begehrten Agrarprodukte<br />
billiger an ihr Ziel zu bringen. Aus dem Vorderen<br />
Orient gelangte Zucker auf die Märkte Europas,<br />
wo dieser schnell zu einem der wichtigsten Objekte<br />
kulinarischer Gelüste wurde. Der extreme Nachfrageüberhang<br />
nach Zucker erforderte neue Anbauflä-<br />
Nichts hat den europäischen<br />
Konsumenten mehr überzeugt<br />
als der verlockende Geschmack<br />
von fremden Früchten, der<br />
bestechende Duft von Gewürzen<br />
oder der verzaubernde Anblick<br />
von exotischen Blumen.<br />
22 | mehr Vermögen 04/<strong>2013</strong>
WISSEN & WERTE<br />
chen. Und so machte sich das Zuckerrohr bereits<br />
im Mittelalter als erste Nutzpflanze auf seine globale<br />
Wanderung von Indien in den südlichen Mittelmeerraum.<br />
Da Zuckerrohr rasch den Boden auslaugt, war<br />
fruchtbares Land ein zentraler Produktionsfaktor,<br />
worüber das portugiesische Brasilien in Hülle und<br />
Fülle verfügte. Bis heute ist Brasilien mit Abstand das<br />
weltweit führende Zuckerrohranbauland geblieben.<br />
Am Anfang stand das Zuckerrohr<br />
In Brasilien entwickelten sich erstmals im großen<br />
Stil Plantagen, welche mit europäischem Kapital auf<br />
amerikanischer Erde angelegt wurden. Bald stellte<br />
sich jedoch heraus, dass die eingeborenen Indios der<br />
harten Arbeit auf den Plantagen nicht gewachsen<br />
waren. Als Ersatz schafften die Europäer Sklaven aus<br />
dem afrikanischen Kontinent herbei. Die aus diesen<br />
Plantagen gewonnenen Produkte – zunächst vorrangig<br />
Zucker – gingen weiter in den Export, vornehmlich<br />
nach Europa, wodurch ein erster globaler „ Agrarökonomiekreislauf<br />
“ ins Leben gerufen wurde, der<br />
unter dem Begriff „Cash-Crops“ verbreitet war.<br />
Dieser erste Kreislauf löste eine Vielzahl an weltweiten<br />
Folgeerscheinungen aus. Da sich zum Beispiel<br />
rasch herauszustellen begann, dass die migrierten<br />
afrikanischen Sklaven nicht ohne Weiteres mit den<br />
südamerikanischen Nahrungsmitteln zu ernähren<br />
waren, folgten viele Früchte aus den mittlerweile vernetzten<br />
Kontinenten an ihren neuen Bestimmungsort<br />
– so auch die Bananen und der Ingwer, die ursprünglich<br />
aus Asien stammten.<br />
Die botanische Globalisierung<br />
Umgekehrt segelten Ananas, Vanille, Piment, Kakao,<br />
Tabak, Chili- oder Cashewsträucher auf portugiesischen<br />
und spanischen Schiffen von Amerika nach<br />
Asien, um dort rasch heimisch zu werden. Mit der<br />
steigenden Vernetzung der Welt wurde auch ein<br />
rascher botanischer Austausch zwischen klimatisch<br />
verwandten Zonen und die Kultivierung ermöglicht.<br />
Fachlich kompetentes Personal und<br />
einschlägig interessierte Kaufleute<br />
förderten den weltumspannenden<br />
Pflanzentransfer.<br />
Daneben wurden<br />
botanische Gärten<br />
als Experimentierfelder<br />
eingerichtet, die in Afrika, Indien, dem Fernen Osten<br />
oder der Karibik entstanden. Die Insel Madeira zum<br />
Beispiel besticht noch heute mit einer unglaublichen<br />
Vielfalt dieses Pflanzenlaboratoriums aus aller Welt.<br />
Die europäischen Kaufleute kontrollierten nicht nur<br />
den interkontinentalen Austausch agrarischer Produkte,<br />
sondern über lange Zeit auch den innerasiatischen<br />
Warenaustausch. Dieser „innerasiatische<br />
Country Trade“ funktionierte allerdings nur solange<br />
die lokalen asiatischen Fürsten durch monetäre Zugeständnisse<br />
und politisch-vasallische Unterordnung<br />
der Europäer zufriedengestellt wurden.<br />
Die Orange oder Apfelsine – portugiesische Händler<br />
lernten diesen „Apfel aus China“ in Südostasien kennen<br />
– wurde in Europa nach Mitte des 16. Jahrhunderts<br />
heimisch. Später monopolisierten die Niederländer<br />
aus dieser Gegend den Muskat- und Nelkenimport<br />
und kontrollierten auch den Tee- und Kaffeehandel<br />
mit Europa. Jemen war zu dieser Zeit das Zentrum<br />
des Kaffees. Die illegale Ausfuhr von Kaffeepflanzen<br />
wurde mit dem Tode bestraft.<br />
Längst sind die sagenumwobenen „Manila-Galeonen",<br />
mit denen die Spanier mehr als 250 Jahre lang<br />
ihre Gewürzladungen aus China vom philippinischen<br />
Manila über den Pazifik ins mexikanische Acapulco<br />
verschifften (und das amerikanische Silber zurück),<br />
von modernen Containerschiffen abgelöst worden.<br />
2010 belief sich der Anteil des Agrarhandels am<br />
gesamten Welthandel mit Gütern auf immerhin 9,2<br />
Prozent. Und dennoch bleiben heute wie damals<br />
große Bevölkerungsschichten und<br />
Weltregionen vom globalen Genuss<br />
ausgeschlossen. Trotz jahrhundertelang<br />
erprobter Pflanzenund<br />
Nahrungsmitteltransfers<br />
sowie revolutionärer Agrarerrungenschaften<br />
ist der Hunger<br />
in vielen Weltgegenden immer<br />
noch Realität. n<br />
mehr Vermögen 04/<strong>2013</strong> | 23
WISSEN & WERTE<br />
Die Volksrepublik China hat mehr Superreiche als jede andere Nation. Doch der Weg vom Wanderarbeiter<br />
zum Millionär ist oft nur ein Märchen. Die wirklichen Machthaber im Reich der Mitte sind die Milliardäre.<br />
Ein Artikel von Heinz Erdmann und Martin Schwarz, freie Journalisten<br />
Milliarden für einige<br />
müssen zuerst reich werden“, hatte<br />
Deng Xiaoping, einst Chinas mächtigster<br />
„Enige<br />
Mann, Staatspräsident und jener Politiker,<br />
der wie kein anderer die vergangenen Jahrzehnte<br />
das Reich der Mitte beeinflusste, zu Beginn seiner<br />
Öffnungspolitik Ende der 1970er postuliert. 315 Chinesen<br />
hörten Deng Xiaopings Worte wohl etwas<br />
genauer als der Rest ihrer Landsleute. Denn 315, das<br />
ist laut dem aktuellen Hurun Report – Chinas Forbes-<br />
Liste – die genaue Anzahl jener Dollar-Milliardäre,<br />
die die wirtschaftlichen und politischen Geschicke des<br />
Landes bestimmen. Konkret schafften es im Jahresvergleich<br />
2012/<strong>2013</strong> 64 neue Milliardäre mehr auf die<br />
Hurun Liste. Ganz oben thront derzeit der 59-jährige<br />
Wang Jianlin mit einem geschätzten Vermögen von<br />
22 Milliarden Dollar. Den ersten Platz eroberte der<br />
Immobilienhändler und Konzernchef der Dalian-Wanda-Gruppe,<br />
indem er sein Vermögen innerhalb nur<br />
eines Jahres um 114 Prozent mehr als verdoppelte.<br />
zehn reichsten Chinesen vermehren ihr Vermögen<br />
unter anderem mit Immobilien. Aber auch die IT- und<br />
die Unterhaltungsbranche sowie der Pharma- und der<br />
Automobilsektor sind für Chinas Superreiche derzeit<br />
besonders einträglich. Weniger erfolgreich war das<br />
Geschäft im Bekleidungssektor, im Rohstoffsegment<br />
und in der Stahlbranche, was Experten am deutlichen<br />
Rückgang des chinesischen Exports festmachen.<br />
Das sich ändernde Konsumverhalten der chinesischen<br />
Bevölkerung brachte Zong Qinghou (68) bereits vor<br />
längerer Zeit in die oberen Sphären der Hurun Liste.<br />
Mit geschätzten 18,7 Milliarden Dollar ist der Konzernchef<br />
eines Softdrink-Herstellers die Nummer zwei<br />
unter den reichsten Männer Chinas. Dass er 2012<br />
noch die absolute Poleposition innehatte, wird er wohl<br />
verkraften, denn nirgends wechselt der reichste Mann<br />
des Landes so häufig wie in China. Ganze neun Mal<br />
in den vergangenen 15 Jahren dokumentierten die<br />
Ersteller der Hurun Liste. Überdies ist Zong Qinghou<br />
Insgesamt 153 der tausend reichsten<br />
Chinesen bestimmen mit ihren<br />
politischen Positionen direkt<br />
die Geschicke ihres Landes.<br />
Wang Jianlin ist im Besitz unzähliger Immobilien und<br />
Shopping-Center. In London plant er laut Medienberichten<br />
die Errichtung des höchsten Wohnturms der<br />
Stadt und in der chinesischen Hafenstadt Qingdao<br />
baut er die größte Filmstadt der Welt mit dem verheißungsvollen<br />
Namen Oriental Movie Metropolis auf.<br />
Milliardenschweres Immobiliengeschäft<br />
Absolut beispielhaft für Wangs Reichtum ist die<br />
Branche, in der er sich betätigt. In China scheint das<br />
Immobiliengeschäft aktuell die Hauptquelle der meisten<br />
Milliardäre zu sein. Die explodierenden Grundstückspreise<br />
sind die Basis dafür. Insgesamt sechs der<br />
Wang Jianlin führt mit einem Vermögen von 22 Milliarden Dollar die<br />
Hurun Liste an.<br />
24 | mehr Vermögen 04/<strong>2013</strong>
WISSEN & WERTE<br />
im Vergleich zu seinen protzenden Listenkollegen sehr<br />
bescheiden. Zong trägt angeblich eine Armbanduhr<br />
aus dem Supermarkt, isst in seiner Firmenkantine<br />
und kommt nach Berichten mit umgerechnet 25 Euro<br />
am Tag über die Runden.<br />
Mit 325 Millionen Dollar ist man im Club<br />
Weniger bescheiden ist Zong, wenn es um die Wahrung<br />
seiner Interessen geht. Da reiht er sich dann nahtlos in<br />
die Riege seiner Milliardärs- und Multimillionärskollegen<br />
ein. Insgesamt 153 der tausend reichsten Chinesen<br />
bestimmen mit ihren politischen Positionen direkt die<br />
Geschicke ihres Landes. 84 Superreiche fungieren als<br />
Delegierte im chinesischen Volkskongress – 31 davon<br />
sind Milliardäre. 69 sind in dessen Beraterparlament<br />
CPPCC (Chinese People's Political Consultative Conference)<br />
aktiv. Insgesamt sind rund ein Viertel dieser<br />
tausend Mitglied in der Kommunistischen Partei. 83<br />
der reichsten Politiker des Landes bringen es auf ein<br />
In China scheint das Immobiliengeschäft<br />
aktuell die Hauptquelle<br />
der meisten Milliardäre zu sein.<br />
Die Volksrepublik China hat mehr Supereiche als jede andere Nation.<br />
Ein durchschnittlicher Arbeiter in China hat ein Jahreseinkommen von<br />
rund 7.000 Dollar.<br />
ser bekannt als Red Bull, kennen und erwarb 1995 die<br />
Rechte für China. Damit legte er die Basis für seinen<br />
sagenhaften Reichtum. Zahlreiche Immobiliengeschäfte<br />
erhöhten seinen Kontostand. Einmal nach dem Rezept<br />
seines Erfolges gefragt, antwortete Yan Bin: „Wenn<br />
man so gewissenhaft arbeitet, wie die Mädchen ihre<br />
Haare kämmen, kommt auch der Erfolg.“ Dabei ist er<br />
einer der wenigen, die es von ganz unten nach oben<br />
schafften. Ob das die breite chinesische Arbeiterschaft<br />
auch für möglich hält, bleibt fragwürdig. Ein durchschnittlicher<br />
Arbeiter in einer chinesischen Stadt bringt<br />
es im Jahr auf rund 7.000 Dollar. Die Eintrittsschwelle<br />
in den Club der tausend reichsten Chinesen liegt laut<br />
der Hurun Liste bei 325 Millionen Dollar. n<br />
<strong>2013</strong> Name Vermögen in US-Dollar/Mrd. Unternehmen Branche<br />
1 Wang Jianlin 22,0 Wanda Immobilien, Unterhaltung<br />
2 Zong Qinghou & Familie 18,7 Wahaha Lebensmittel<br />
3 Ma Huateng 10,1 Tencent IT, Unterhaltung<br />
4 Wei Jianjun 8,4 Great Wall Motor Automobilindustrie<br />
5 Yang Huiyan & Familie 8,3 Country Garden Immobilien<br />
6 Li Yanhong 8,1 Baidu IT<br />
6 Yan Bin 8,1 Reignwood Lebensmittel, Immobilien<br />
8 Xu Rongmao & Familie 7,0 Shimao Immobilien, Investment<br />
9 Zhang Jindong 6,4 Suning Retail, Immobilien<br />
10 Jiang Bin & Familie 6,1 Goertek IT<br />
10 Xu Jiayin 6,1 Evergrande Immobilien, Investment<br />
Der aktuelle Hurun Report<br />
Pro-Kopf-Vermögen von 3,35 Milliarden Dollar. Augenscheinlich<br />
weniger Sinn für Politik hat Yan Bin (59),<br />
mit einem geschätzten Vermögen von 8,1 Milliarden<br />
Dollar Chinas sechstreichster Mann. „Wenn man in<br />
Asien Geld hat, geht man nicht in die Politik“, sagte<br />
er vor wenigen Jahren. Gewisse Parallelen zu seinen<br />
Kollegen gibt es dennoch. So beriet er den einstigen<br />
thailändischen Premierminister in Wirtschaftsfragen.<br />
Überhaupt hat Yan Thailand viel zu verdanken. Dort<br />
lernte er den bereits verstorbenen Chaleo Yoovidhya<br />
und dessen Getränk „Krating Daeng“, hierzulande besmehr<br />
Vermögen 04/<strong>2013</strong> | 25
KULTUR & GESELLSCHAFT<br />
Umrahmt von der Musikgruppe SASA: Architekt Dipl. HTL Ing. Helmut Perner, Stephanie Haidmayer, Vorstand ams AG Mag. Michael Wachsler-Markowitsch,<br />
<strong>Schoellerbank</strong> Standortleiter Heimo. H. Haidmayer, Vorstand Kastner & Öhler Mag. Thomas Böck und Partner von BDO Graz MMag. Josef Klug (v. l.)<br />
Weltspartag: Steirisches Herbstfest in Graz und Open House in Wien<br />
Zu einem Erlebnis für alle Sinne lud die <strong>Schoellerbank</strong><br />
Graz ihre Kunden anlässlich des heurigen Weltspartags.<br />
Die Gäste konnten die Weine des kreativen Jungwinzers<br />
Hannes Sabathi verkosten und genossen Fischkreationen<br />
von Gourmet-Wirt Franz Kulmer sowie ein<br />
Schmankerlbuffet vom Team von ATON. „SASA“ aus<br />
dem Zillertal sorgte für die musikalische Umrahmung<br />
des gelungenen Herbstfestes zum Weltspartag, zu dem<br />
Vorstand Robert Wieselmayer und Direktor Heimo H.<br />
Haidmayer zahlreiche Kunden begrüßen konnten.<br />
Am Standort Wien lud der Vorstand der <strong>Schoellerbank</strong><br />
anlässlich des Weltspartags zu einem Open House für<br />
Kunden aus der Region. Der Empfang war eine gute<br />
Gelegenheit, um den Gästen die Kundenräume des<br />
Palais Rothschild im neuen Glanz nach der Renovierung<br />
zu präsentieren. Mag. Franz Witt-Dörring, Vorstandsvorsitzender,<br />
sowie die beiden Landesdirektoren<br />
Mag. Alois Limberger und Mag. Stephan Maxonus<br />
begrüßten die zahlreichen Kunden persönlich. Neben<br />
dem traditionellen Schmankerlbuffet in der großen<br />
Empfangshalle gab es auch eine Weinverkostung<br />
des Weinguts Herzogenburg im Rothschildsaal. Als<br />
kleine Erinnerung wartete auf die Kunden eine CD des<br />
Kooperationspartners Live Music Now.<br />
Kunden diskutierten mit den <strong>Schoellerbank</strong> Experten<br />
Wie geht es mit den Aktienmärkten weiter? Das war eine der zentralen Fragen, die Kunden bei den beiden<br />
gut besuchten Expertenforen der <strong>Schoellerbank</strong> in Wien beschäftigte. Im Herbst hatte die Bank Kunden<br />
eingeladen, um mit Vorstand Mag. Heinz Mayer und den Asset Managern Christian Fegg, Mag. Felix Düregger<br />
und Robert Karas Fragen rund um den Vermögenserhalt in einem zinslosen Umfeld zu diskutieren.<br />
Das Hauptinteresse galt dabei klarerweise den Aktien und deren Potenzial. Die Kunden wollten wissen,<br />
ob nach den Kursgewinnen der vergangenen Monate ein Einstieg überhaupt noch sinnvoll ist und welche<br />
Unternehmen für eine Aktienbeteiligung interessant sind. Fragen des Risikos von Aktien wurden ebenso<br />
angesprochen wie Strategien, um in Asien oder den Emerging Markets erfolgreich zu veranlagen. Nach den<br />
angeregten Diskussionen mit den Experten am Podium wurde das anschließende Buffet auch für vertiefende<br />
Gespräche im kleineren Kreis genutzt. Das große Interesse an den Veranstaltungen zeigte, dass die <strong>Schoellerbank</strong><br />
den Kunden mit den Expertenforen einen echten Mehrwert an Wissen und Information bietet.<br />
26 | mehr Vermögen 04/<strong>2013</strong>
KULTUR & GESELLSCHAFT<br />
Spannende Golftrophy am Plattensee<br />
Perfekte Bedingungen gab es Anfang Oktober für die<br />
<strong>Schoellerbank</strong> Premium Golftrophy, die heuer im Royal<br />
Balaton Golf & Yacht Club in Ungarn stattfand. Das international<br />
besetzte Turnier begann stimmungsvoll in<br />
einem landestypischen Weinkeller auf einer Anhöhe<br />
über dem Plattensee. Vorstandsvorsitzender Mag. Franz<br />
Witt-Dörring konnte neben den zahlreichen Gästen aus<br />
Österreich auch Topkunden aus den CEE-Ländern der<br />
UniCredit begrüßen. Österreichs erfolgreicher Golfpro<br />
Markus Brier war ebenso Ehrengast. Am Samstag spielten<br />
15 Flights bei spätsommerlichen Temperaturen auf<br />
dem sehr anspruchsvollen Kurs mit herrlichem Blick<br />
über den Plattensee. Die Siegerehrung fand im Rahmen<br />
eines eleganten Dinners statt, bei dem die Gäste natürlich<br />
auch darüber diskutierten, an welchem Loch sie die<br />
entscheidenden Punkte liegen gelassen hatten. Eines<br />
steht aber fest: Auch <strong>2013</strong> gab es bei der <strong>Schoellerbank</strong><br />
Premium Golftrophy ausschließlich Sieger.<br />
Genossen die Golftrophy am Plattensee: Direktor Gerhard Sukup, Vorstandsvorsitzender<br />
Mag. Franz Witt-Dörring, die Kunden DI Franz Tauber,<br />
Thomas Stadler und Ing. Julius Schauerhuber sowie Golfpro Markus Brier<br />
(5. v. l.) und Landesdirektor Mag. Stephan Maxonus (v. l.)<br />
Tue Gutes und sprich darüber<br />
Hochkarätige Diskutanten: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Mazal, Doraja Eberle, Dr. Clemens Egermann, Dr. Christin Forstinger, Peter Daniell Porsche (v. l.)<br />
Ethisches Investment stand im Mittelpunkt einer Diskussion,<br />
die kürzlich in der Veranstaltungsreihe „Hier-<br />
ImJetzt“ im Jakobisaal in St. Jakob am Thurn bei<br />
Salzburg eine hochkarätige Runde am Podium vereinte.<br />
Gekommen waren Doraja Eberle (Initiative „Bauern<br />
helfen Bauern“, Vorstand der ERSTE Stiftung, Wien),<br />
Dr. Christin Forstinger (Gründerin der PVA Advisory<br />
GmbH, Zürich, sowie Obfrau und Leiterin einer österreichischen<br />
sowie ghanaischen NGO), Univ.-Prof. Dr.<br />
Wolfgang Mazal (Experte für Arbeits- und Sozialrecht,<br />
Leiter des Instituts für Familienforschung) sowie Peter<br />
Daniell Porsche, Anthroposoph, Musiktherapeut und<br />
Buchautor. Die von der <strong>Schoellerbank</strong> unterstützte<br />
Veranstaltung wurde von Dr. Clemens Egermann (Barnert<br />
Egermann Illigasch Rechtsanwälte) moderiert. Die<br />
Experten gaben einen beeindruckenden Einblick in<br />
ihr ganz persönliches Engagement für soziale Projekte<br />
und waren sich einig, dass es bessere Rahmenbedingungen<br />
für philanthropisches Handeln in Österreich<br />
brauche. Anschließend stellte Regionaldirektor Gerold<br />
Humer die hohen Anforderungen sozialer Investments<br />
und die Dienstleistungen der <strong>Schoellerbank</strong> in diesem<br />
Zusammenhang dar. Zum Abschluss wurde bei einem<br />
köstlichen Biobuffet noch angeregt weiterdiskutiert.<br />
mehr Vermögen 04/<strong>2013</strong> | 27
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