Die Ergotherapie des Kreis- und Stadtkrankenhauses Witzenhausen ...

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4 l HoldingReporter 1-2009 A U S D E R P R A X I S Erster Grundkurs Kinaesthetics in der Pflege für Mitarbeiter gestartet: „Es bewegt sich was im Krankenhaus...“ Am 23./ 24.Oktober sowie am 18./19. Dezember fand im Nebenraum der Cafeteria des KKH Eschwege der erste 4-tägige Grundkurs unter der Leitung von Martina Huth (Kinaesthetics- Grundkurstrainerin und Dipl.-Berufspädagogin (FH) am IfGK Witzenhausen) statt. An diesem von der European Kinaesthetics Association (EKA) zertifiziertem Kurs nahmen 13 Mitarbeiter/innen der Häuser Witzenhausen GmbH und Eschwege GmbH teil, welche in der Funktion als Mentoren auf unterschiedlichen Stationen arbeiten: Nicole Aschenbrenner (ESW); Christa Bauch (WIZ); Sonja Dücker (ESW); Claudia Eberson (ESW); Olaf Hübner (ESW); Helga Isecke (WIZ); Barbara Letsch (ESW); Edda Lindner (ESW); Nadine Mänz (WIZ); Kerstin Schulz (ESW); Manuela Stüber (ESW); Ute Weden (ESW); Barbara Wiegand (WIZ). Was ist Kinaesthetics? Der Begriff Kinaesthetics setzt sich aus den griechischen Wörtern kinesis (= Bewegung) und aisthesis (= Empfindung) zusammen und bedeutet sinngemäß „Lehre von der Bewegungswahrnehmung“. Im professionalen Bereich hat sich das Konzept Kinaesthetics innerhalb der letzen 20 Jahre im Gesundheits- und Sozialwesen etabliert und in den letzen Jahren auch Einzug in die Curricula der Schulen gehalten. Jährlich werden in Europa etwa 40.000 Teilnehmer/innen in Grund- und Aufbaukursen geschult. Der Grundkurs zielt darauf ab, den Teilnehmer/innen ein grundlegendes Verständnis über funktionelle Aspekte menschlicher Bewegung zu vermitteln, sowie die Fähigkeit zu berührungsgelenkter Kommunikation über die Schulung des eigenen Bewegungsempfindens zu erhöhen. Thematisch geht es zum einen um Fortbewegung, zum anderen um eine gezielte Positionsunterstützung. Im Kurs wird das notwendige Handwerkszeug vermittelt, um dem vom Expertenstandard Dekubitus geforderten Aspekt des „Scherkräftearmen Lagerns und Bewegens“ nachkommen zu können. Ein Beispiel aus der Praxis Ein Patient ist im Bett ans Fußende herunter gerutscht und benötigt pflegerische Unterstützung, um wieder mittig im Bett zu liegen. Im Kinaesthetics-Kurs werden nun – unter Einbezug der fachlichen Expertise und langjährigen Erfahrung der teilnehmenden Pflegekräfte – verschiedene Varianten entwickelt, wie eine gezielte Bewegungsunterstützung möglich ist. Der Fokus liegt auf dem Aspekt der, vielleicht noch unentdeckten, Patientenressourcen. Die Teilnehmer/innen entdecken und erfahren in gezielter Bewegungsanleitung durch die Trainerin sowie im Nachspielen praxisnaher Situationen gemeinsam, wie ein Patient z.B. gezielt Arme und Beine einsetzen kann, um sich mit wenig Hilfe der Pflegekraft zu bewegen. Hiervon profitieren alle Pflegebedürftige Menschen erhalten ein situativ angepasstes Angebot, um sich eigenaktiv in deren tägliche Aktivitäten ein zu bringen. Autonomie und Lebensqualität werden auf diese Weise gefördert und erhalten. Pflegekräfte vermeiden ein unreflektiertes Heben und Tragen des Patienten, was in einem Beruf mit hoher körperlicher Belastung zu einer Verminderung von gesundheitlichen Schäden des Bewegungsapparates der Mitarbeiter führt. „Kinaesthetics geht weit über rückenschonendes Arbeiten hinaus, da es einen Ansatz bietet, Bewegung analytisch zu verstehen, gezielt zu unterstützen und zu verändern. Aus diesem Verständnis heraus wird schnell deutlich, warum manche Bewegungsabläufewelche wir Patienten abverlangenschlichtweg unmöglich sind, da sie Fortbewegung, und im schlimmsten Falle sogar innere Prozesse wie die Atmung, behindern oder erschweren“ so das Resümee von Trainerin Martina Huth. Die Kursteilnehmer des Grundkurses „Kinaesthetics in der Pflege“ mit Kinaesthetics-Trainerin Martina Huth. Die Resonanz der Teilnehmer/ innen bei der Feedbackrunde war durchweg positiv. Anfängliche Skepsis gegenüber dem Konzept legte sich relativ schnell, da es trotz seiner Komplexität „recht praktisch“ und „gut verständlich“ ist. Auch die Befürchtungen bezüglich des zeitlichen Aspektes bestätigten sich nicht. „Das bewegen durch eine Pflegekraft hat jetzt 40 Sekunden gedauert. Bis ich eine zweite Person am Bett hätte, um herkömmlich zu tragen, bin ich alleine ja schon fertig“, kommentierten die erfahrenen Mentoren bereits am zweiten Kurstag. Erste Erfolgserlebnisse in der direkten Arbeit mit Patienten konnten die Pflegekräfte bereits in einer in die erste Kurshälfte integrierten Praxislernphase erleben. „Ich habe einen Patienten auf einer Wechseldruckmatratze alleine zum Kopfende bewegt. Das ging ganz leicht und war nicht anstrengend für mich“ so die Aussage einer Teilnehmerin. Im Kinaesthetics-Kurs wurde allen Teilnehmern deutlich, das beinahe jede Pflegehandlung eine Unterstützung von Bewegungsaktivitäten beinhaltet. Diese alltäglichen Abläufe gilt es aufmerksam zu gestalten. Martina Huth
A U S D E R P R A X I S HoldingReporter 1-2009 l 5 Ein Jahr Hol- und Bringedienst Von Oktober 1994 bis September 2001 gab es den Hol- und Bringedienst in ähnlicher Form bereits in unserem Haus. Damals bestand das Team aus den ehemaligen „Hauspflegern“ und vier Pflegehelferinnen. Aus organisatorischen Gründen wurde der Hol- und Bringedienst aufgelöst und die Mitarbeiter auf die Stationen verteilt. Dort unterstützten sie die Teams der Pflege. Anzeige www.kreissler.de Das Team „Hol- und Bringedienst“ von links: Tobias Schmitt (Zivi), Heiko Hoberock, Christa Mühlhause, Waltraud Dölle, Bärbel Nieland, Karin Range, Jan Söhngen(Zivi), Gerlinde Wilhelm, Nils Hector(Zivi). Nicht mit auf dem Foto sind Margit Mathan und Benjamin Bake (Zivi). Im Januar 2008 wurde der Hol- und Bringedienst wieder ins Leben gerufen. Er setzt sich aus den noch verbliebenen „ehemaligen Mitarbeitern des Hol- und Bringedienstes“ und Pflegehelferinnen, die bisher ausschließlich im Nachtdienst tätig waren, zusammen. Das Team „Hol- und Bringedienst“ wird durch Zivildienstleistende unterstützt. Bis April 2009 verstärken gleich vier junge Männer das Team. Durch diese starke Besetzung des Hol- und Bringedienstes können zur Zeit, neben den Transporten, weitere Aufgaben übernommen werden. Zum Beispiel sind auch an den Wochenenden zusätzlich Pflegehelfer im Nachtdienst eingesetzt, die Patientenzimmer werden täglich mit den notwendigen Pflegeutensilien ausgestattet und die Zentralsterilisation freut sich über 2 Stunden Unterstützung täglich. In der Zeit von 7.00 Uhr bis 17.10 Uhr werden die Transporte im Haus von uns erbracht. Dazu gehören: Material- und Essenstransporte, Laufwege, aber in erster Linie Patiententransporte aller Art sowie Fahrten zum OP und zurück auf die Station. Die Mitarbeiter sind mit Telefonen ausgestattet und können so von den Stationen und Funktionsabteilungen für die Transporte angefordert werden. Bei der Vielzahl der Transporte und der anfordernden Stellen ist eine gute Zusammenarbeit aller beteiligten erforderlich. Wir wünschen uns, dass wir die Kollegen und Kolleginnen auf den Stationen durch unsere Arbeit entlasten können und hoffen weiterhin auf gute Zusammenarbeit. Das Team vom Hol- und Bringedienst
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