Krebs der Leber und Gallenwege - Deutsche Krebshilfe eV
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28 <strong>Krebs</strong> <strong>der</strong> <strong>Leber</strong> <strong>und</strong> <strong>Gallenwege</strong> <strong>Krebs</strong> <strong>der</strong> <strong>Leber</strong> <strong>und</strong> <strong>Gallenwege</strong> 29<br />
Röntgenkontrastuntersuchung <strong>und</strong> Spiegelung <strong>der</strong><br />
<strong>Gallenwege</strong> (endoskopisch retrograde Cholangiographie,<br />
ERCP <strong>und</strong> Cholangioskopie)<br />
das Ihnen intravenös gespritzt wird. Dieses Mittel sorgt dann<br />
dafür, dass Sie während <strong>der</strong> Untersuchung schlafen <strong>und</strong> keine<br />
Schmerzen haben.<br />
Nüchtern zur<br />
untersuchung<br />
Bei <strong>der</strong> Spiegelung <strong>der</strong> <strong>Gallenwege</strong> schiebt <strong>der</strong> Arzt einen dünnen,<br />
weichen <strong>und</strong> biegsamen Schlauch (Endos kop) vorsichtig<br />
durch den M<strong>und</strong>, die Speiseröhre <strong>und</strong> den Magen bis in den<br />
Zwölffingerdarm. Hier kann zunächst vorsichtig die Mündung<br />
des Gallengangsystems untersucht, mit Röntgenkontrastmittel<br />
gefüllt <strong>und</strong> beurteilt werden (ERCP). Darüber hinaus ist es möglich,<br />
über ein spezielles kleineres Endoskop, ein Cholangioskop,<br />
welches durch den Arbeitskanal des großen Endoskops in die<br />
<strong>Gallenwege</strong> eingeführt wird, die <strong>Gallenwege</strong> wie mit einer Lupe<br />
systematisch nach verdächtigen Stellen abzusuchen <strong>und</strong> diese<br />
zu beurteilen.<br />
Mit einer kleinen Zange, die <strong>der</strong> Arzt über einen Kanal im Inneren<br />
des Endoskops vorschiebt, kann er gleichzeitig Gewebeproben<br />
aus dem Gallengang entnehmen, falls dies notwendig erscheint.<br />
Diese Gewebeproben untersucht ein Gewebespezialist (Pathologe)<br />
unter dem Mikroskop fein geweblich (histologisch). Bei<br />
Bedarf kann über das Endoskop auch eine Gallengangdrainage<br />
(siehe dazu auch Seite 56) gelegt werden, die den normalen<br />
Gallefluss in den Zwölffingerdarm wie<strong>der</strong>herstellt.<br />
Für diese Untersuchung müssen Sie nüchtern sein, das heißt Sie<br />
dürfen vorher nichts essen o<strong>der</strong> trinken. Sollten Sie regelmäßig<br />
Medikamente einnehmen müssen, dürfen Sie diese allerdings<br />
mit etwas Wasser ein nehmen.<br />
Unmittelbar vor <strong>der</strong> Untersuchung wird Ihr Rachen mit einem<br />
örtlichen (lokalen) Betäubungsmittel eingesprüht, so dass Sie<br />
keinen Würgereiz bekommen, wenn <strong>der</strong> Schlauch eingeführt<br />
wird. In <strong>der</strong> Regel werden Sie ein Beruhigungsmittel erhalten,<br />
Darmspiegelung (Koloskopie)<br />
Auch die Darmspiegelung erfolgt über einen biegsamen<br />
Schlauch (Endoskop). Voraussetzung ist eine gründliche Darmreinigung.<br />
Deshalb müssen Sie am Tag vor <strong>der</strong> Untersuchung<br />
ein Abführmittel einnehmen <strong>und</strong> sehr viel trinken. Diese Vo r-<br />
bereitung ist zwar etwas unangenehm, aber notwendig: Nur<br />
wenn <strong>der</strong> Darm „sauber“ ist, kann er gut ausgeleuchtet <strong>und</strong><br />
beurteilt werden.<br />
Wenn Sie möchten, können Sie vor <strong>der</strong> Untersuchung ein Beruhigungsmittel<br />
bekommen, das Sie in eine Art Dämmerschlaf<br />
versetzt. Allerdings dürfen Sie danach nicht Auto fahren. Vor <strong>der</strong><br />
eigentlichen Darmspiegelung tastet <strong>der</strong> Arzt den Mastdarm mit<br />
dem Finger aus. Dann führt er vorsichtig das Endoskop mit Lichtquelle<br />
<strong>und</strong> Lupe durch den After in den Dick darm <strong>und</strong> schiebt<br />
ihn langsam vor bis zum Dünndarm. Luft, die vorsichtig in den<br />
Darm geblasen wird, sorgt dafür, dass die Darmwände ringsum<br />
gut einsehbar sind. Die eigentliche Kontrolle des Darmes erfolgt,<br />
wenn <strong>der</strong> Arzt den Schlauch langsam zurückzieht: Über den<br />
beweglichen Kopf des Endoskopes kann er die komplette Darmschleimhaut<br />
auf einem Bildschirm betrachten.<br />
Während dieser Untersuchung lässt sich auch verdächtiges Gewebe<br />
entnehmen. Mit einer kleinen Zange kann <strong>der</strong> Arzt – für<br />
den Patienten schmerzfrei – ein etwa stecknadelkopfgroßes Gewebeteil<br />
fassen. Ein Facharzt für Gewebeuntersuchungen (Pathologe)<br />
beurteilt dieses anschließend unter dem Mikroskop.