Schrittmacher - Kantonsspital Uri
Schrittmacher - Kantonsspital Uri
Schrittmacher - Kantonsspital Uri
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<strong>Kantonsspital</strong> <strong>Uri</strong><br />
CH-6460 Altdorf<br />
Telefon 041 875 51 51<br />
Telefax 041 875 54 00<br />
www.ksuri.ch<br />
<strong>Schrittmacher</strong><br />
<strong>Schrittmacher</strong> sind Geräte, die eine zu langsame Herzaktion beheben. Ein <strong>Schrittmacher</strong><br />
besteht aus zwei Elementen: Der eigentliche <strong>Schrittmacher</strong> mit Steuergerät und Batterie<br />
wird korrekt als Impulsgenerator bezeichnet und in der Regel unterhalb des<br />
Schlüsselbeins unter die Haut implantiert. Dieses Gerät wird mit einer oder zwei<br />
Elektroden durch eine Vene mit dem Herzen verbunden.<br />
Diese Elektroden dienen einerseits dazu, <strong>Schrittmacher</strong>impulse ans Herz abzugeben. Auf<br />
der anderen Seite werden noch vorhandene elektrische Aktionen des Herzens zum<br />
<strong>Schrittmacher</strong> gemeldet, sodass diese Eigenaktivität nicht in Konkurrenz zur<br />
<strong>Schrittmacher</strong>funktion gerät.<br />
Ob ein Einkammer- oder Zweikammer-<strong>Schrittmacher</strong> notwendig ist, ergibt sich aus der<br />
Analyse der langsamen Rhythmusstörung des Herzens.<br />
Seit neuester Zeit werden in speziellen Fällen sogar drei Elektroden implantiert. Solche<br />
<strong>Schrittmacher</strong> gelangen zum Einsatz, wenn eine schwere Herzmuskelschwäche<br />
zusammen mit bestimmten EKG-Veränderungen vorliegt. Solche aufwendig zu<br />
implantierenden <strong>Schrittmacher</strong> werden ausschliesslich im Zentrumsspital implantiert. Alle<br />
anderen <strong>Schrittmacher</strong>typen können in unserem Spital eingesetzt und bei Bedarf auch<br />
ausgetauscht werden. Wir nehmen einen solchen Eingriff nur nach einer schriftlichen
Einverständniserklärung des Patienten vor, welche vor der Implantation detailliert<br />
besprochen wird.<br />
Nach der Implantation wird der <strong>Schrittmacher</strong> mit einem Spezialgerät überprüft und<br />
entsprechend den Bedürfnissen des Patienten programmiert.<br />
Jeder <strong>Schrittmacher</strong>patient erhält einen entsprechenden Ausweis, aus dem Personalien,<br />
Daten zum Implantat und dessen Programmierung hervorgehen. Dieser Ausweis muss<br />
stets mitgeführt werden, um diese Informationen im Notfall verfügbar zu haben.<br />
<strong>Schrittmacher</strong> sollten nicht mit implantierbaren Defibrillatoren verwechselt werden (sog.<br />
ICD). Solche Geräte dienen dazu, gefährliche rasche Rhythmusstörungen zu beheben<br />
und werden ebenfalls im Zentrum implantiert. Es jedoch geplant, die hierfür notwendigen<br />
Kontrollen in Zukunft auch bei uns durchführen zu können.<br />
Die <strong>Schrittmacher</strong>implantation<br />
Die Implantation eines <strong>Schrittmacher</strong>s erfolgt nach Information und<br />
Einverständniserklärung des Patienten als steriler Eingriff im Operationssaal. Ein<br />
<strong>Schrittmacher</strong> wird in aller Regel in Lokalanästhesie implantiert.<br />
Der Chirurg präpariert nach Setzen der lokalen Betäubung unterhalb des Schlüsselbeins<br />
eine zum Herzen führende Vene. Gegebenenfalls muss eine solche Vene durch Punktion<br />
aufgesucht werden. Anschliessend führt der Kardiologe die Elektrode(n) unter<br />
Durchleuchtungssicht über die Vene zum Herzen. Die Elektrode wird in der rechten<br />
Hauptkammer und/oder der rechten Vorkammer platziert und stabil verankert.<br />
Anschliessend erfolgt die elektrische Ausmessung mit einem Spezialgerät.<br />
Sobald die Verankerung stabil ist und die elektrischen Messungen einwandfrei sind,<br />
erfolgt die Fixation der Elektroden(n) durch den Chirurgen mit mehreren Nähten im<br />
Operationsgebiet unterhalb des Schlüsselbeins. Es erfolgt eine abschliessende Kontrolle<br />
derStabilität der Elektrode(n).<br />
Nach Zusammenschluss der Elektrode(n) mit dem Impulsgenerator wird dieser in eine<br />
vorbereitete Hauttasche unterhalb des Schlüsselbeins eingeführt und die Wunde<br />
verschlossen.<br />
Nach der Implantation eines <strong>Schrittmacher</strong>s wird der Arm der Operationsseite mit einem<br />
Gilet fixiert. Der Patient kann sofort auf die normale Abteilung verlegt werden, aufstehen<br />
und essen. Nur in Ausnahmefällen ist eine Überwachung via Telemetrie oder ganz selten<br />
auf der Intensivstation nötig. Sehr häufig können <strong>Schrittmacher</strong> sogar ambulant<br />
implantiert werden (wenn keine lebensbedrohliche Rhythmusstörung vorliegt).<br />
Noch am Implantationstag wird eine erste <strong>Schrittmacher</strong>kontrolle durchgeführt. Diese wird<br />
am Folgetag wiederholt, und der stabile Sitz der Elektrode(n) wird mit einem Röntgenbild<br />
dokumentiert.<br />
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Die <strong>Schrittmacher</strong>kontrolle<br />
Eine <strong>Schrittmacher</strong>kontrolle umfasst neben der kurzen klinischen Untersuchung die<br />
Abfrage der Speicherdaten mit einem speziellen Programmiergerät, die Messung der<br />
Batteriespannung und der implantierten Elektrode(n). Wir bestimmen zuerst die<br />
sogenannte Reizschwelle (wie viel Strom ist zur wirksamen Stimulation mindestens<br />
notwendig?). Zudem wird gemessen, wie viel "Herzstrom" am <strong>Schrittmacher</strong><br />
wahrgenommen wird.<br />
Anschliessend wird Ihr <strong>Schrittmacher</strong> entsprechend diesen Messungen und Ihren<br />
Bedürfnissen programmiert. Die Kontrolle dauert maximal eine halbe Stunde und ist<br />
absolut schmerzlos. Sie werden automatisch rechtzeitig zu den regelmässigen<br />
Untersuchungen aufgeboten. Diese finden in den ersten Jahren nach Implantation<br />
jährlich, später je nach<br />
Messwerten der Batterie häufiger statt. So erkennen wir rechtzeitig, wann der Zeitpunkt<br />
zum Ersatz des Impulsgenerators gekommen ist.<br />
Nach Abschluss der Kontrolle erhalten Sie Ihren aufdatierten <strong>Schrittmacher</strong>ausweis<br />
zurück, den Sie ja als <strong>Schrittmacher</strong>träger immer mit sich führen.<br />
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