"Spittelbrattig" Nr. 17, Juni 2006 - Kantonsspital Uri
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Elektronische Patientendokumentation am KSU<br />
Von der Idee bis zur Realisierung<br />
von Ursula Kruse, Aus- und Weiterbildung Pflege<br />
Seit langem wissen es alle Pflegenden, einmal wird sie kommen, die elektronische<br />
Patientendokumentation. Und nun ist sie da! Die Pflegeberichte werden nicht mehr von<br />
Hand geschrieben, und bald wird das Kardex wohl ganz vernetzt sein…<br />
Als Vorlage für diesen Text diente mir der Artikel von Frau Barbara Steuer und Frau<br />
Silvia Rosery, zu lesen in der „PrInterNet“-Zeitschrift, Ausgabe 02/06: „Der Weg eines<br />
elektronischen Informationssystems – von der Idee bis zur Realisierung.“ Mein Ziel ist<br />
es aufzuzeigen, wie etwas Neues, Unbekanntes in einem Spital, am Beispiel des<br />
<strong>Kantonsspital</strong>s <strong>Uri</strong> (KSU), erfolgreich eingeführt werden kann und was es mit der<br />
elektronischen Patientendokumentation auf sich hat.<br />
Ausgangslage<br />
Es gab viele Gründe, die elektronische Patientendokumentation anzugehen, zum<br />
Beispiel: Das Kardex stand jeweils nur einer Person zur Verfügung, die Tätigkeiten,<br />
wie Laborwerte eintragen, Medikamente richten, Visite durchführen und<br />
Pflegeeintragungen schreiben, konnten nie gleichzeitig getätigt werden. Die Gefahr<br />
der Übertragungsfehler von einem Blatt zum andern ein weiterer Grund. Ziel war es,<br />
eine Lösung zu finden, in der der Pflegeprozess ersichtlich wird, der<br />
Schulungsaufwand gering ist und interdisziplinäre Verknüpfungen möglich sind.<br />
Projektbeschreibung<br />
Die elektronische Pflegedokumentation soll den Anforderungen im Pflegealltag<br />
standhalten. Die Projektbeschreibung beinhaltet vier Überbegriffe:<br />
1. Mögliche Ausbaustufen des Programms<br />
Das Computer-Programm muss so gestaltet sein, dass der Inhalt jederzeit und<br />
ohne grossen Aufwand dem Bedürfnis des Anwenders angepasst und/ oder<br />
erweitert werden kann.<br />
2. Pflegedokumentation<br />
Die Pflegedokumentation (Kardex) beinhaltet sowohl Pflegeprozessdokumentationen<br />
(Informationssammlung, Pflegebericht, Pflegeplanung) als auch das<br />
Kurvenblatt, das interdisziplinär genutzt wird. Als erstes wird die Pflegeprozessdokumentation<br />
im PC aufgeschaltet, und dann in einem zweiten Schritt<br />
wird das Kurvenblatt folgen.<br />
3. Pflegeprozess<br />
Mit dem Pflegeprozess ist eine umfassende Planung, Durchführung und Dokumentation<br />
pflegerischer Massnahmen gemeint. Der Pflegeprozess gilt als<br />
Merkmal professioneller Pflege. Für die elektronische Pflegedokumentation wurde<br />
ein Modell mit 6 Prozessschritten gewählt:<br />
− Assessment (Sammlung und Interpretation von Informationen über einen<br />
Patienten)<br />
− Pflegediagnosen (Pflegeprobleme anhand international anerkannten Kriterien<br />
formulieren)<br />
− Ziele (Was soll der Patient erreichen? Diese Ziele müssen patienten-orientiert,<br />
realistisch, erreichbar und überprüfbar sein.)<br />
− Interventionen (Massnahmen zur Verbesserung)<br />
− Durchführung (Hier werden die geplanten Pflegemassnahmen durchgeführt.)<br />
− Evaluation (Überprüfung und Beurteilung der durchgeführten Pflege; als<br />
Kriterium gilt das formulierte Ziel.)