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Grenzgasthof Bäckeralm - Alpen Plus

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Bei Bergbahnen und Liftanlagen wird Sicherheit groß geschrieben<br />

Es ist ein essentielles und ernstzunehmendes Thema, das nicht auf den<br />

ersten Blick ersichtlich ist, das aber von den Gästen doch vereinzelt angesprochen<br />

wird – das Thema Sicherheit. Die gute Nachricht zuerst: Nach<br />

dem Personenaufzug in Gebäuden ist die Bergbahn eines der sichersten Verkehrsmittel,<br />

die es gibt. In seltenen Fällen kann es natürlich dennoch zu Unfällen<br />

kommen. Meist ist hier menschliches und nicht technisches Versagen<br />

die Ursache. Angst vor dem „Absturz“ der Seilbahn muss dennoch niemand<br />

haben. Rein statistisch ist diese Gefahr noch geringer, als von einem Blitz<br />

getroffen zu werden.<br />

Wichtig bei der Sicherheit von Bergbahnen ist vor allem der Brandschutz.<br />

Um diesem Thema Rechnung zu tragen, formierte sich u.a. in Bayern ein<br />

Expertenforum aus Vertretern der Seilbahnaufsicht, des TÜV Seilbahnen<br />

und Brandschutz und der Seilbahnen, vertreten durch den Verband Deutscher<br />

Seilbahnen (VDS). Im November 2003 wurde dann der „Leitfaden über<br />

grundlegende Sicherheitsanforderungen für Seilbahnen im Hinblick auf den<br />

Brandschutz“ beschlossen und verabschiedet. In diesem Leitfaden werden<br />

die Anforderungen an den Brandschutz für Seilbahnneubauten festgelegt.<br />

Seitdem wurden Neubauten von Seilbahnen auf Grundlage dieser Anforderungen<br />

erstellt. Hierzu wird von einem Nachweisberechtigten ein Brandschutznachweis/-konzept<br />

erstellt, welches dann per Vieraugenprinzip durch<br />

den TÜV geprüft wird. Auf Basis des geprüften Brandschutznachweises wird<br />

dann die Anlage gebaut. Im <strong>Alpen</strong> <strong>Plus</strong>-Bereich wurden durch Dipl.-Ing.(FH)<br />

Franz Ostler folgende Neubauten gem. diesen Vorgaben geplant: Stümpflingbahn,<br />

Suttenbahn, Kitzlahner-Sesselbahn und die Sanierung der Bergstation<br />

sowie Neubau des Panoramarestaurants am Brauneck.<br />

Da aber allen Beteiligten bewusst war, dass es z.T. auch bei bestehenden<br />

Seilbahnen Defizite in Sachen Brandschutz gibt, wurde von der vorgenannten<br />

Fachkommission untersucht, wie man bei bestehenden Anlagen den<br />

„Brandschutz“ gemäß vorgegebenem Leitfaden optimieren kann, um nicht<br />

alle Anlagen neu errichten zu müssen.<br />

Auf Grund der Untersuchungsergebnisse wurde dann im April 2007 ein<br />

Brandschutzplan Sutten-Bergstation Foto: F. Ostler<br />

AuFgAbengebiete<br />

Statik:<br />

• Standsicherheitsnachweise<br />

• Bewehrungsplanung<br />

• Schalplanung<br />

• Konstruktionsplanung<br />

• Brücken-/Bauwerksprüfung<br />

brandschutz:<br />

• Brandschutzgutachten<br />

• Brandschutzkonzepte für Bauvorhaben<br />

Sonderbauten und Seilbahnen<br />

• Brandschutzpläne<br />

• Flucht- und Rettungswegpläne<br />

• Feuerwehreinsatzpläne<br />

• Brandschutzordnung<br />

bauphysik/energieberatung:<br />

• Wärmeschutzberechnung<br />

• Energieberatung<br />

• Schallschutznachweise<br />

Seite 52<br />

Franz Ostler<br />

Dipl.-Ing. (FH)<br />

Energieberater (BAFA)<br />

Brandschutzsachverständiger<br />

Marktstraße 1 · 83661 Lenggries<br />

Herzogstandstr. 10 · 82494 Krün<br />

Tel. 08042/98223 · Fax 918418<br />

info@ostler.biz · www.ostler.biz<br />

Brandschutz-Leitfaden „Ergänzung für bestehende Anlagen, die vor Inkrafttreten<br />

des Leitfadens über grundlegende Sicherheitsanforderungen für Seilbahnen<br />

im Hinblick auf den Brandschutz (Nov. 2003) in Betrieb genommen<br />

wurden“ durch die Seilbahnaufsicht eingeführt.<br />

Gemäß diesem Leitfaden müssen alle bestehenden Schlepplifte und Seilbahnen<br />

einer Untersuchung unterzogen werden und gegebenenfalls erforderliche<br />

Maßnahmen eingeleitet werden. Als erstes muß hier eine Brandschutzbegehung<br />

durchgeführt werden, welche die bestehenden Anlagen<br />

auf Brandgefahren, Fluchtwege und das Vorhandensein von Feuerlöschern<br />

überprüft. Für Schleppliftanlagen mit „einfachen Verhältnissen“ reicht diese<br />

Begehung aus. Um dieser Forderung gerecht zu werden und das Möglichste<br />

für die Sicherheit der Kunden zu tun, wurde diese Begehung auf allen Anlagen<br />

der Brauneck Bergbahn durch das Ingenieurbüro Ostler bereits in der<br />

Wintersaison 2007/2008 durchgeführt.<br />

Als nächstes ist für alle Seilbahnen (Sessellifte, Gondelbahnen) ein sog.<br />

Brandschutzgutachten aufzustellen, welches nach vorgegebenen Kriterien<br />

bestehende Anlagen auf Möglichkeiten der Brand- und Rauchentstehung,<br />

frühe Branderkennung, Fluchtwege, Brandbekämpfung usw. untersucht. Die<br />

Ergebnisse u.a. auch Auflagen dieser Untersuchungen müssen dann durch<br />

die Seilbahnbetreiber in einem festgelegtem Zeitplan umgesetzt werden, damit<br />

das geforderte Schutzziel „Räumung der Bahn und Rettung der Personen<br />

im Brandfall, um eine Gefährdung von Fahrgästen, Bediensteten und Dritten<br />

zu vermeiden“ möglichst bald erreicht wird.<br />

Vorreiter unter den Bahnbetreibern sind die Brauneck- und Wallbergbahnen<br />

GmbH, welche umgehend nach Einführung der Ergänzung im Sommer 2007<br />

das Ingenieurbüro Ostler beauftragte, für die Brauneck Bergbahn Talstation<br />

und die Wallbergbahn ein Brandschutzgutachten zu erstellen. Derzeit wird<br />

die Taubensteinbahn am Spitzingsee durch das Ingenieurbüro Ostler aus<br />

Lenggries untersucht. An der Brauneck Bergbahn sind inzwischen alle Auflagen<br />

umgesetzt und bei der Wallbergbahn werden die Arbeiten zur Wintersaison<br />

2008/2009 zum Großteil umgesetzt sein.<br />

Regelmäßige TÜV-Kontrollen<br />

Das Thema Sicherheit steht bei Seilbahnen unangefochten an erster Stelle. Dafür<br />

sorgen bestens ausgebildete Mitarbeiter, ein hoher Stand der Technik, Millioneninvestitionen<br />

und strenge Auflagen. Zwei Mal im Jahr, so schreibt es der<br />

Gesetzgeber vor, werden Anlagen und Sicherheitsvorrichtungen auf „Herz und<br />

Nieren“ untersucht. Einen dieser Tests nimmt ein unabhängiger Prüfer - zumeist<br />

ein Sachverständiger des Technischen Überwachungsvereins (TüV) vor. Vor jeder<br />

Inbetriebnahme stehen erst Kontrollen und eine Probefahrt. Zusätzlich erfolgen<br />

tägliche, wöchentliche und monatliche Wartungsarbeiten und akribische Kontrollen,<br />

die technische Fehler oder Verschleißerscheinungen als Unfallursachen<br />

weitestgehend ausschließen. Ein wichtiger Faktor in diesem Bereich ist der hohe<br />

Ausbildungsstand des Personals. Hier kommen nicht nur strenge Auflagen zum<br />

Tragen, hier steht vor allem die Eigeninitiative der Unternehmen im Vordergrund,<br />

die ihre Mitarbeiter umfangreich in Seminaren schulen.

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