uMag 50 Frequently asked Questions CHECKBRIEF NAME Stefan Sichermann BERUF Websatiriker ALTER 32 HAT Abitur, Magister Artium in Alter Geschichte, Englischer Linguistik und Mittlerer Geschichte WAR MAL Werbetexter WEBSITE www.der-postillon.com SEITENAUFRUFE IM OKTOBER 7 888 842 POSTILLON, IST DIE WELT NICHT ZU VERRÜCKT FÜR SATIRE? INTERVIEW: VOLKER SIEVERT FACEBOOK-FANS 333 000 ANDERE KANÄLE Podcast bei Bayern 3, Kanäle bei Yahoo und Youtube AUSZEICHNUNGEN „Best Weblog German“ bei The BOBs von der Deutschen Welle 2010, Grimme Online Award 2013, Deutscher Webvideopreis 2013 INSPIRATION die US-Satirewebsite The Onion www.theonion.com Fotos: Privat Stefan Sichermann, was hatte in letzter Zeit das größte satirische Potenzial? Die FDP? Die Energiewende? NSA? NSU? Die FDP? FDP und NSA haben sich da eigentlich ein starkes Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert, aber inzwischen nimmt die FDP mehr tragische als komische Züge an. Im Überwachungsskandal hat aber auch weniger die NSA satirisches Potenzial als die Protagonisten in der deutschen Politik. Bitte ergänzen Sie: Satire darf … ... auch mal albern und ziellos sein. Satire darf nicht … ...nichts. Bei Religion hört für viele Leute der Spaß auf, manche reagieren gar mit Gewalt. Man denke nur an die Mohammed-Karikaturen. Würden Sie eine Satire über den islamischen Propheten bringen? Es gab im Postillon auch schon Satiren über Mohammed und den Islam. Bei mir beschwert haben sich bislang aber nur Christen. Am liebsten bringe ich Satire über gläubige Menschen, die sich leicht in ihren religiösen Gefühlen verunglimpft fühlen. Wenn Ihnen nichts einfällt, was tun? Krampfhaft überlegen, und wenn das nichts hilft: einfach in Panik geraten. Ich habe aber meistens noch die eine oder andere zeitlose Idee in der Hinterhand. Welcher deutsche Politiker liefert die dankbarsten Sätze? Aktuell: Hans-Peter Friedrich Ist die Wirklichkeit nicht längst verrückt genug, um Satire überflüssig zu machen? Ich arbeite daran, dass die Satire irgendwann normal genug ist, um die Wirklichkeit überflüssig zu machen. Der Newsticker auf der-postillon.com pflegt die Kunst des Kurz - kalauers. Ihre Lieblingsnews? Ich habe keinen Lieblingsticker. Aber hier zwei schöne, um das Inter - view aufzulockern: ++++ Immer nur Blasen: Ballerinas zu eng ++++ Grob überschlagen: ca. 50 % der Besucher fanden Kirmes attraktion zum Kotzen ++++ Sie blocken die meisten Anfragen von Journalisten ab. Warum? Na ja, ich beantworte immer gerne Fragen zu meiner Arbeit. Ich mag es nur nicht, wenn sich alles auf meine Person konzentriert. Öffentlichkeit habe ich auch so genug über die sozialen Netzwerken und über meine Seite. Und darf man das denn überhaupt: sich über andere lustig machen, aber selber den Kopf einziehen? Ich mache mich über niemandes Privatleben lustig, der es nicht selbst in der Öffentlichkeit ausbreitet. Haben Sie mit Freunden zu kämpfen, die sagen: Stefan, sei mal komisch? Nein. Die kennen mich ja schon länger und finden mich gar nicht so witzig. Bitte kommentieren Sie diesen Satz von Loriot: „Ich liebe Politiker auf Wahlplakaten. Sie sind tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen.“ Ich fühle mich ehrlich gesagt unwohl, da meinen Senf dazuzugeben. Sie sind vom Werbetexter zum Satiriker geworden. Vorteil? Dass ich jetzt schreiben kann, was ich will, und nicht schreiben muss, was ein Kunde will. Im Web kann jedermann Satiriker sein – sollte das auch jedermann tun? Es spricht nichts dagegen. Zuguterletzt: Ihr Lieblingswitz … Da muss ich passen. Witze erzähle ich seltsamerweise überhaupt nicht mehr gerne, seitdem ich den Postillon mache.
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