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KGS Forum 5/04: Erdbeben und Kulturgüter - Planat

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<strong>Forum</strong> 4 / 20<strong>04</strong><br />

Abb. 2:<br />

Epizentren aller seit<br />

dem Jahr 1000<br />

aufgr<strong>und</strong> makroseismischer<br />

Beobachtungen<br />

bekannten<br />

<strong>Erdbeben</strong>, die<br />

Gebäudeschäden<br />

verursacht haben<br />

(Intensitäten Io<br />

von > VI) (ECOS,<br />

2002).<br />

Bedeutung der makroseismischen Intensitäten: VI=leichte Gebäudeschäden; VII=Gebäudeschäden;<br />

VIII=schwere Gebäudeschäden; IX=zerstörend.<br />

der grossen <strong>Erdbeben</strong> im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

gegründet, ein Jahr bevor eine entsprechende<br />

Organisation in Japan entstand. Im Jahre<br />

1913 wurde diese Kommission in den<br />

Schweizerischen <strong>Erdbeben</strong>dienst umgewandelt<br />

<strong>und</strong> im Jahr 1956 auf gesetzlichem<br />

Weg der ETH Zürich angegliedert. Der<br />

<strong>Erdbeben</strong>dienst deckt eine Reihe wesentlicher<br />

Bedürfnisse ab: Die Überwachung des<br />

Schweizer Territoriums <strong>und</strong> der grossen<br />

Staudämme mit Hilfe von Seismographen<strong>und</strong><br />

Starkbeben-Netzwerken (vgl. Abb. 2,<br />

3; S. 7), rasche Alarmmeldungen an Behörden,<br />

die Bevölkerung <strong>und</strong> das Schweizerische<br />

Katastrophenhilfekorps, die Teilnahme<br />

an der Internationalen Überwachung<br />

des UNO-Atomtest-Stop-Vertrags,<br />

die Zusammenarbeit mit der Nationalen<br />

Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver<br />

Abfälle (Nagra) <strong>und</strong> der Hauptabteilung<br />

für die Sicherung der Kernanlagen<br />

(HSK), die Überwachung von dichten urbanen<br />

Gebieten in der Schweiz. Ein wichtiger<br />

Teil ist die Forschung im Bereich der<br />

seismischen Gefährdung <strong>und</strong> der Weiterentwicklung<br />

neuer Methoden der Risikoanalyse.<br />

Eine Übersicht von Informationen<br />

über <strong>Erdbeben</strong> einschliesslich wissenschaftlicher<br />

Fragestellungen, Wissenschaftspolitik<br />

<strong>und</strong> Lehrmaterial findet sich<br />

auf der Internetseite des SED unter folgender<br />

Adresse: www.seismo.ethz.ch/<br />

In der folgenden kurzen Übersicht soll auf<br />

Auswirkungen historischer <strong>Erdbeben</strong> in der<br />

Schweiz eingegangen werden. Ein wichtiger<br />

Teil der historischen Forschung am <strong>Erdbeben</strong>dienst<br />

besteht in der Rekonstruktion<br />

von <strong>Erdbeben</strong>, unter Berücksichtigung archäologischer,<br />

historischer <strong>und</strong> naturwissenschaftlicher<br />

Ansätze. Während die archäologischen<br />

<strong>und</strong> historischen Untersuchungen<br />

der Rekonstruktion der Schadensbilder<br />

dienen, wird mit Hilfe naturwissenschaftlicher<br />

Methoden eruiert, inwiefern solche<br />

Schadensbilder auf die Nähe des <strong>Erdbeben</strong>herdes,<br />

die lokalen Bodenverhältnisse<br />

oder die Gebäudesubstanz zurückzuführen<br />

sind. Ein Gefahrenpotential im Zusammenhang<br />

mit <strong>Erdbeben</strong> stellen Hangrutschungen<br />

<strong>und</strong> Bergstürze in Berggebieten dar. Sie sind<br />

zum Beispiel als Folgen der Walliser Beben<br />

von 1855 <strong>und</strong> 1946 eindrücklich dokumentiert.<br />

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