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KGS Forum 5/04: Erdbeben und Kulturgüter - Planat

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PCP PBC <strong>KGS</strong><br />

Abb. 5:<br />

Das <strong>Erdbeben</strong> von<br />

Ayent/Sierre (VS)<br />

1946: Die Fotografien<br />

zeigen die<br />

eingestürzte Decke<br />

der Kirche von<br />

Chippis sowie den<br />

durch ein Nachbeben<br />

ausgelösten<br />

Bergsturz am<br />

Rawylhorn; der<br />

Kartenumriss<br />

illustriert die<br />

regionale<br />

Intensitätsverteilung.<br />

22<br />

nen der stärkste am 30. Mai 1946 Intensität<br />

VII erreichte <strong>und</strong> einen Bergsturz von 4<br />

bis 5 Millionen Kubikmeter Fels am Rawylhorn<br />

auslöste.<br />

Der <strong>Erdbeben</strong>schwarm von Sarnen<br />

im Jahre 1964 <strong>und</strong><br />

die <strong>Erdbeben</strong> in der Zentralschweiz<br />

Im Jahr 1964 ereignete sich in der Region<br />

von Sarnen ein Schwarm von <strong>Erdbeben</strong>, der<br />

in den zwei Hauptbeben vom 17. Februar<br />

<strong>und</strong> 14. März gipfelte <strong>und</strong> die Intensität VII<br />

erreichte. Diese zwei Beben verursachten<br />

Schäden an ca. 1000 Gebäuden. Im Kanton<br />

Obwalden betrugen die Kosten für die<br />

Reparaturen (nach heutiger Rechnung) ca.<br />

16 Mio. Franken. Die Hauptschäden traten<br />

vor allem an historischen Gebäuden in den<br />

drei Orten Sarnen, Kerns <strong>und</strong> Alpnach auf,<br />

wie dies Abb. 6 dokumentiert. Insbesondere<br />

Gebäude mit hoher Verletzbarkeit wiesen<br />

starke Beschädigungen auf (Abb. 7 <strong>und</strong> 8).<br />

Einzelne Kapellen litten so stark, dass ein<br />

Wiederaufbau nicht in Betracht gezogen<br />

wurde. Das Andauern des <strong>Erdbeben</strong>schwarms<br />

führte zu einer grossen Verunsicherung<br />

in der Bevölkerung.<br />

Dieses <strong>Erdbeben</strong> war jedoch bei weitem<br />

nicht das grösste Ereignis in der Zentralschweiz.<br />

Im Jahre 1601 erschütterte ein<br />

<strong>Erdbeben</strong> die Region Unterwalden <strong>und</strong> richtete<br />

mit einer maximalen Intensität von VIII<br />

grosse Schäden an. Die Stadt Luzern war<br />

von diesem <strong>Erdbeben</strong> stark betroffen, insbesondere<br />

die kleine Stadt. Zahlreiche Türme<br />

von Kloster <strong>und</strong> Stadtmauer litten beträchtlich.<br />

Am 10. September 1774 ereignete<br />

sich in der Region Altdorf ein weiteres<br />

Schadensbeben, das in weiten Teilen der<br />

Schweiz sowie in Süddeutschland verspürt<br />

wurde. Seine maximale Intensität erreichte<br />

VIII, die Magnitude wird auf 5.9 geschätzt.<br />

Der Hauptstoss verursachte starke Schäden<br />

an Gebäuden in der Region <strong>und</strong> forderte<br />

zwei Tote. In Altdorf waren die meisten<br />

steinernen Gebäude betroffen. Die Wände<br />

zahlreicher Häuser erhielten Risse <strong>und</strong> Spalten,<br />

zwei Häuser stürzten vollständig ein.<br />

Zwei Drittel der Kamine brachen ein <strong>und</strong><br />

stürzten in die Strassen, weitere wurden<br />

teilweise zerstört. Von den öffentlichen Gebäuden<br />

erlitt die Pfarrkirche St. Martin an<br />

den Aussenwänden wie auch im Innern Risse<br />

im Gemäuer, <strong>und</strong> der Kirchturm wurde<br />

stark beschädigt. An der Heiligkreuzkapelle<br />

sowie an der Kirche eines Frauenklosters<br />

stürzten die Gewölbe ein <strong>und</strong> mussten abgetragen<br />

werden. Im Weiteren liegen Berichte<br />

von der Beschädigung des Zeug-, Metz-

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