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Ein Abenteuer auf acht Beinen

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Als wir weiter durch den Ort gehen, rieche ich überall noch<br />

mehr köstliche Katzen. Und dann sehe ich eine direkt vor<br />

mir! Ich versuche sie mit aller Kraft und einem schnellen<br />

Haps zu kriegen, aber mein Frauchen ist blöderweise<br />

immer noch stärker. Außerdem schimpft sie ganz doll mit<br />

mir. Das ist mir aber im Moment egal, denn das blöde<br />

Fellknäuel sitzt immer noch an der gleichen Stelle. Ich<br />

stemme mich weiter gegen mein lästiges Anhängsel, werde<br />

aber einfach weggezogen. Manno!<br />

In Auvillar finden meine Menschen es sehr schön, aber mir<br />

ist langweilig, weil es einfach nur eine alte Stadt mit vielen<br />

Steinen ist.<br />

Als wir unter der Autobahn hergehen, klingelt Frauchens<br />

Telefon. Irgendwie weiß ich, jetzt ist was in der Luft. Papa<br />

telefoniert mit Johan, das kann ich hören. Sie verabreden<br />

ein Treffen heute Abend in der Unterkunft. Jipieh! Dann<br />

wächst unser Rudel wieder! Und den Johan mag ich besonders<br />

gern, obwohl der mir nie was von seinem Essen<br />

gibt.<br />

Den Rest des Weges kann ich es nicht erwarten, zu unserem<br />

Schlafplatz zu kommen. Ich ziehe und ziehe und<br />

Frauchen nervt mit ihrem Stöckchen. Und dann fängt es<br />

auch noch an zu regnen.<br />

Irgendwann kommen wir endlich an. Ich bin nass und<br />

kaputt und will einfach nur den Rucksack ausziehen und<br />

schlafen. Hier im Flur ist aber alles voller Leute. Viele<br />

kenne ich nicht, aber Anne, Johan und Nanni sind wenigstens<br />

auch da. Frauchen und Papa müssen unbedingt noch<br />

einen Begrüßungsdrink nehmen und einchecken. Mir<br />

reicht's. Ich knalle mich mit Sack und Pack mitten in die<br />

kalte Küche und es ist mir egal, ob alle über mich drübersteigen<br />

müssen und ich müffle.<br />

Als wir nach dem langen Tag in unser Zimmer kommen,<br />

legt Frauchen mir meine Decke vor die Heizung, gibt mir<br />

Futter und Wasser, verarztet mich und gibt mir eine lange<br />

Massage. Und wenn sie das m<strong>acht</strong>, sind für mich fast die<br />

Mühen des Tages vergessen. Und wenn ich mich dann <strong>auf</strong><br />

meiner Decke zusammenrolle und zufrieden seufzend<br />

einschlafe, träume ich bald von all dem, was ich den ganzen<br />

Tag erlebt habe. Und ich erlebe eine ganze Menge!<br />

Mama Ingrid (Mittwoch, 01. Mai 2013)<br />

Hab Siras Geschichte vorgelesen, Amelie saß <strong>auf</strong> meinem<br />

Schoß und hat gebannt zugehört. Wieso Sira <strong>auf</strong> einmal<br />

reden kann, mussten wir ihr natürlich erst mal erklären.<br />

Vielen Dank für die reizende Story.<br />

Habt ihr den Esel endlich doch eingeholt!<br />

Dani (Donnerstag, 02 Mai 2013 08:35)<br />

Sehr geil, Sira!<br />

Sebastian (Donnerstag, 09 Mai 2013 19:53)<br />

Dieser <strong>Ein</strong>trag hat mir wirklich Spaß gem<strong>acht</strong>, so was darf<br />

Sira öfter schreiben!!<br />

30. April 2013<br />

Annika: Wieder vereint!<br />

Von Saint-Antoine bis Lectoure (26 km)<br />

Ab sieben Uhr herrscht heute reges Treiben in unserem<br />

Zimmer. Johan und Nanni, die im Zelt geschlafen haben,<br />

kommen heute Morgen zum Frühstück in unser großzügiges,<br />

altmodisches und irgendwie nach Katzenpipi riechendes<br />

Appartement. So schmeckt das Frühstück gleich viel<br />

besser. Außerdem verströmt die Gemeinschaftstoilette im<br />

Flur einen eigenartigen Geruch nach Zahnarztpraxis. Es ist<br />

doch immer wieder spannend, in was für unterschiedlichen<br />

Unterkünften man schläft.<br />

Pünktlich um <strong>acht</strong> ziehen wir, frisch vereint mit Hanni und<br />

Nanni, in ein neues <strong>Abenteuer</strong>. Bei dem gleichen Nieselregen<br />

wie bei unserem ersten gemeinsamen Morgen vor fünf<br />

Wochen. Das ist ja nicht unbedingt motivierend! Und nach<br />

der gestrigen Mammutetappe komme ich nur schwer in<br />

Gang.<br />

Meine erste Amtshandlung ist eine Demonstration gegen<br />

Siras Pilgerjagd. Das klappt sogar <strong>auf</strong> Kommando. Und<br />

Sira sprintet los, hüpft hoch und bellt <strong>auf</strong> komischer Frequenz.<br />

Die Neuankömmlinge finden es amüsant.<br />

Nach der ersten Steigung können wir auch gleich einen<br />

Pilgerstopp samt Honor-Box präsentieren. Das begeistert!<br />

Natürlich halten wir, obwohl es für eine Pause eigentlich<br />

viel zu früh ist. Auf Bänken unterm Wellblechdach gibts<br />

gekochte Eier von den Hofhühnern und einen Kaffee, der<br />

Tote <strong>auf</strong>erstehen lässt. Die vier Plastikbecher sind nicht so<br />

wirklich sauber, aber Genügsamkeit gehört eben auch zum<br />

Pilgerdasein. Nach dem kurzen Boxenstopp führt der weitere<br />

Weg über Feldwege, die den gestrigen Nachmittag<br />

nicht unbeschadet überstanden haben: Sie sind matschig!<br />

Jeder Schritt strengt an, weil wir ständig abrutschen beim<br />

Berg<strong>auf</strong>- oder Bergabl<strong>auf</strong>en. Nach einiger Zeit <strong>auf</strong> Wiesenpfaden<br />

sind Hosen und Schuhe nicht nur schlammig,<br />

sondern auch richtig nass. Nach einem matschigen Anstieg<br />

bis Miradoux haben wir uns eine Pause redlich verdient.<br />

Wir suchen angestrengt nach einem trockenen,<br />

idealerweise auch warmen Plätzchen. Dani, wir haben<br />

euch hier frühlingswettertechnisch gar nicht sooooo viel<br />

voraus, glaube ich. Ich finde es heute wieder ziemlich kühl.<br />

Wir sind froh, als wir wenigstens in den nicht abgeschlossenen<br />

Vorraum des Salle des Fétes, des Dorfhauses,<br />

schlüpfen können. Wir setzen uns <strong>auf</strong> den Boden, Sira<br />

bekommt ihre Decke ausgebreitet und Johan und Nanni<br />

kochen Tee <strong>auf</strong> ihrem Spirituskocher. Hach, das kann man<br />

fast gemütlich nennen! Als wir nach über einer Stunde<br />

endlich wieder losziehen, ist Sira trotzdem so durchgefroren,<br />

dass sie wieder Muskelkrämpfe im Oberschenkel hat.<br />

Mann, das ist ja wie im Februar in der Eifel!<br />

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