31.03.2014 Aufrufe

Nummer 03_2014

Nummer 03_2014

Nummer 03_2014

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Musik<br />

heit, bekomme ich beim Spielen ein großartiges Feeling. Und sie<br />

klingen natürlich auch perfekt für alten Blues.<br />

Für das Album war es mein Ziel, den Hörern neben der guten Musik<br />

so viele verschiedene Gitarren wie möglich vorzustellen. Nicht,<br />

weil es nötig gewesen wäre, sondern weil es Spaß machte!<br />

Ich denke, es kommt nur sehr selten vor, dass eine solche Vielzahl<br />

alter und neuer Resonator- und Akustikgitarren auf einem einzigen<br />

Album aufgenommen werden. Und das kann man in der guten<br />

Soundqualität hören, die das Markenzeichen von Opus 3 Records<br />

ist.<br />

Auf der CD hören wir 19 verschiedene Saiteninstrumente aus meiner<br />

Sammlung neben anderen Instrumenten wie Konzertflügel,<br />

Tuba, Mundharmonika, Hammondorgel und Kontrabass.<br />

Um hier ein paar Favoriten aufzuzählen: Da haben wir eine Dobro<br />

von 1936 mit Metallkörper und Fiddle-Kante, eine wunderbare alte<br />

Gitarre. Eine 1914er Levin mit schönen Einlegearbeiten, eine<br />

in Schweden gebaute Salon-Gitarre. Dann haben wir noch eine<br />

National Duolian von 1933, die ultimative Resonator für Blues<br />

nach Meinung vieler Musiker (mich eingeschlossen). Die gibt einen<br />

tiefen heulenden Ton von sich. Gespielt wird auf dem Album<br />

auch eine 12-saitige Resonator, die ich selbst aus eine sechssaitigen<br />

hergestellt haben. Selbst eine einsaitige Zigarren-Kisten-Gitarre,<br />

ein Diddley-Bow kann man beim letzten Lied von „All Around<br />

Man“ hören.<br />

Da ich mich so sehr für alte Gitarren und Mandolinen interessiere,<br />

wollte ich die Gelegenheit nutzen, diese Klänge mit Blues- und<br />

Gitarrenfans überall zu teilen. Ich hoffe, Ihr steht auf diese Idee!<br />

Wenn ich live spiele, wechsle ich die Instrumente häufig und verwende<br />

für verschiedene Auftritte verschiedene Modelle. Meine historischen<br />

Instrumente bring ich aber nur zu Konzerten mit, wenn<br />

ich weiß, dass sie dort sicher sind. Manche Läden sind in der Beziehung<br />

etwas unsicherer und dort bringe ich dann neuere Versionen,<br />

Klone der alten Nationals und Dobros mit.<br />

Den Blues hat man oft „Musik des Teufels“ genannt. Aber daneben<br />

gibt es auch eine lange Geschichte von Gospel-Blues. Und<br />

einige Lieder auf Deiner neuen Platte sind Gospel-Blues - offensichtlich<br />

fühlst Du dich mit diesen ebenso wohl wie mit Spirituals.<br />

Wie kommt das? Was ist an diesen Songs auch im 21. Jahrhundert<br />

noch relevant?<br />

Des Herrn Antwort auf die Musik des Teufels! Das ist eine Weise,<br />

die alten Gospel-Blues zu bezeichnen.<br />

Es hat etwas von einem Zeitsprung, es ist berührend und großartig,<br />

diese frühen, tief religiösen Lieder zu singen. Und ich mach das<br />

bei jedem Auftritt. Melodien und Texte erzählen von Arbeit, Mühen<br />

und Leiden, das die Menschen aushalten, aber auch von dem<br />

warmen Mitgefühl und dem echten Glauben an Gott, der ihnen<br />

Kraft zum Weitermachen gab.<br />

Damals spielten Musiker am Samstag Blues in den Juke Joints und<br />

am nächsten Morgen spielten die gleichen Musiker Gospelmusik<br />

in der Kirche. Die Texte waren verschieden, aber die Musik blieb<br />

die Gleiche.<br />

Es ist keine religiöse Ursache, welhalb ich Gospel und alte Spirutals<br />

singe sondern ich mach es aus dem wichtigen historischen Anteil,<br />

den sie für diese Musik haben. Und sie verdienen es definitiv, wei-<br />

24<br />

© wasser-prawda

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!