Nummer 03_2014
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Platten<br />
brauchen: Mundharmonikas spielen, die Steel-Gitarre singt, der<br />
Rhythmus bleibt immer dezent.<br />
Ihre Geschichte über ein altes Hemd geht ins Ohr - und auch wenn<br />
sie an alten Neil Young erinnert ist sie völlig eigenständig. Und<br />
der Opener der Scheibe „Tallulah Send a Car for Me“ ist einfach<br />
großartig - manche fühlten sich dabei gar an Lieder von Lucinda<br />
Williams erinnert. Das Herz blutet bei „Train in The Night“, doch<br />
von aufgeben ist keine Spur zu hören, auch nicht von Selbstmitleid.<br />
Das sind wirklich Lieder, denen man endlos zuhören könnte. Und<br />
„Buttercup“ ist das Beste in der Sammlung.<br />
Raimund Nitzsche<br />
Malaya Blue - Bourbon Street<br />
Malaya Blue kommt eigentlich vom Gospel her. Doch auf ihrem<br />
aktuellen Album „Bourbon Street“ vermischt die Songwriterin<br />
Blues, Jazz und Popsounds der 60er zu Popsounds, die auch Fans<br />
von Katie Melua oder Jamie Cullum gefallen können.<br />
Das britische Label Mad Ears Production hat in den letzten Jahren<br />
solch bemerkenswerte Acts wie Mockingbird Hill und Mick Simpson<br />
veröffentlicht. Bei ersteren hatte man Malaya Blue auch schon<br />
als Backgroundsängerin hören können. Doch bei dem von Andy<br />
Littlewood produzierten eigenen Album geht es weniger rootsmäßig<br />
zur Sache sondern immer soulful und popaffin: Stücke wie der<br />
jazzige Titelsong oder der 60s Pop von „Bitter Moon“ sind der richtige<br />
Rahmen für ihre (man verzeihe mir die Phrase) schöne Stimme.<br />
Insgesamt fehlt mir auf Albumlänge ein wenig Biss, könnte ich<br />
etwas weniger Politur vertragen. Aber insgesamt ist das ein Album<br />
so richtig für ruhige Stunden beim Rotwein.<br />
Nathan Nörgel<br />
Naomi Wachira - Naomi Wachira<br />
In der Musik von Naomi Wachira trifft der amerikanische Folk<br />
und Blues auf die Musik Kenias. Beim Hören ihres selbstbetitelten<br />
Debüts kann man sich sowohl an Tracy Chapman als auch an Miriam<br />
Makeba erinnert fühlen.<br />
Ich weiß nicht, wann ein aktuelles Folkalbum mich in der letzten<br />
Zeit von der ersten Note an so gefangenen genommen hat: Eine<br />
Stimme voller Wärme und Zuversicht, begleitet von Bass, Cello,<br />
Schlagzeug und Percussion. Hinzu kommen ab und zu noch unterstützende<br />
oder antwortende Chöre. Naomi Wachira schreibt<br />
Lieder, die zwar die gesellschaftlichen Realitäten reflektieren und<br />
kritisieren. Doch tut sie das nie mit einer vordergründig revolutionären<br />
Pose sondern mit der Intensität einer Predigerin, mit der<br />
Liebe, die das Gegenüber überzeugen will. Hier singt eine starke<br />
Frau, die es doch niemals nötig hat, als kratzbürstige Emanze ihre<br />
innere Schönheit zu verstecken.<br />
Die Pfarrerstochter, geboren in Kenia und schon als Kind mit der<br />
Familienband unterwegs, ist inzwischen in Seattle heimisch geworden.<br />
2013 wurde sie zu Seattles bester Folksängerin gewählt. Ihr<br />
von Damien Jurad produziertes Album zählt schon jetzt zu den<br />
schönsten Folkalben <strong>2014</strong>.<br />
Raimund Nitzsche<br />
Rachelle Coba - Mother Blues<br />
Als Teenager brachte Buddy Guy sie zum Blues. Und auch wenn<br />
Gitarristin und Sängerin Rachelle Coba schon einige Jahre in der<br />
Bluesszene der Vereinigten Staaten unterwegs ist, hat sie doch erst<br />
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