Der Schlafende Riese # 9 - RSV Göttingen 05 Fanpage
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Inhalt<br />
ich mich trotzdem mal vor Ort ob der dortigen "Fußballscene" kundig machen.<br />
<strong>Der</strong> FC Tirol aus Innsbruck ist ja gerade souveräner Tabellenführer der<br />
österreichischen 1. Bundesliga und obwohl das örtliche Blättchen (wohl so‘ne Art<br />
Göttinger Tageblatt) das Spiel gegen Ried für Sa. nachmittag angekündigt hatte, erhielt<br />
der FC schon am Fr. abend (ohne mich) seine 0:5 Klatsche. Wat nu ?<br />
Am Sa. Den 25. 9. 99 hatte ich die Wahl zwischen einem malerischem Almabtrieb in<br />
Kössen, umrahmt von Dutzenden Blaskapellen (ohne auch nur einen einzigen Ska<br />
verdächtigen off-beat) oder dem Regionalligaspiel zwischen Kufstein (10.) und Hard (6.) .<br />
Hart sollte es werden.<br />
Morgens also fix das neue Einbecker–Bierflaschen grüne <strong>05</strong>- Trikot übergestülpt und<br />
schnell nach Kufstein, den Sportpark ruckzuck gefunden und schon durfte ich einem U-8<br />
Turnier beiwohnen. Leider erwischte ich nur noch die letzten beiden , parallel laufenden<br />
Partien , wobei es mir nicht schwer fiel mich zu entscheiden. Denn gleich auf der ersten<br />
Wiese stolperte eine in gelb und schwarz (Braunbach) gekleidete Mannschaft, die ihren<br />
Gegner (Oberndorf) gewohnt souverän niederwalzte. So langsam war es dann auch an der<br />
Zeit die Stadt nach Örtlichkeiten abzusuchen, an denen sich Fans treffen um sich "<br />
gewissenhaft"auf`s Spiel vorzubereiten , oder um einfach nur ein paar Zecken oder<br />
Glatzen zufällig zu treffen.<br />
Um es kurz zu machen, obwohl (oder gerade deshalb ?) Kufstein den Ruf einer absoluten<br />
Drogenhochburg besitzt, ist es ein absolut gigantisches nichts! Total öde , tote Hose.<br />
Gerade als ich es aufgab zu suchen, wurden meine Blicke durch dröhnendes totmetall<br />
Gestampfe auf eine Bar namens Cheerokee gelenkt. Und siehe da, unter langen Haaren<br />
durchdrangen mich glasige Blicke in Grasgeschwängerter Luft. Fußballinteresse war hier<br />
zwar auch null vorhanden, aber nachdem ich mein Interesse nach der örtlichen<br />
Skinheadscene bekundete, erhielt ich noch einen kurzen Einblick in die Haidergefickte<br />
Gemütswelt dieses Bergvölkchens: " Ja woascht, an Hitler wolln ma a nett, oba<br />
Nationalisten sanma und gegen die gonzen Fremde do drinnen. Des is wo so woal mer<br />
immer in die Täler g`lebt hoam und die Berge uns von Natur aus obgrenzt hoam." Ah ha,<br />
das die hier nicht mehr in Fellen und Schneeschuhen durch die Gegend tapsen ist ein<br />
anderes Wunder!<br />
Gerade noch rechtzeitig 1,5 Std. vor Spielbeginn war ich dann wieder am<br />
Grenzlandstadion. Damit war ich nicht nur der erste, nein ich war sogar der einzige.<br />
Keine Sau da , kein Fanstand oder gar Fans , keine Ordner , nichts. 15.00 h , nur noch<br />
eine Stunde bis zum Anpfiff , nicht mal pöbelnde Rentner sind zu sehen , das Spiel ist<br />
zwar angeschlagen aber ich beginne zu zweifeln , denn nicht mal das Stadion ist<br />
geöffnet. Doch wie vom Himmel gefallen waren auf einmal die "Verantwortlichen" vor<br />
Ort , argwöhnisch und als ob ich der vom Himmel gefallene wäre wurde ich gemustert ,<br />
verwundern konnte mich zu diesem Zeitpunkt nichts mehr (Arbeitslos ? In Deutschland<br />
? Nein keine Ermäßigung ).<br />
Kurze Beschreibung des grounds: Die Stadionkneipe war ein Bierzelt , das Stadion war<br />
nach drei Seiten ein Dorfplatz , zur Hauptstraße hin eine unüberdachte Betontribüne die<br />
locker 2000 Leuten Platz bietet. So ca. 10 Minuten nach Anpfiff, als der aus Rosenheim<br />
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