n°264 (<strong>GR</strong>) Illustration Fi<strong>ch</strong>e exportée le 08.11.2012 - Page 2
n°264 (<strong>GR</strong>) Descriptions détaillées Description générale Ein Dokument von 1369 erwähnt erstmals eine Quelle mit "Salzwasser" (die heutige Luzius-Quelle), aber die Mineralwässer waren hö<strong>ch</strong>stwahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on den ersten Bewohnern der Gegend bekannt. Von Paracelsus (1533) und Conrad Gessner (1561) stammen Bes<strong>ch</strong>reibungen von Mineralquellen der Region. Erste exakte Analysen wurden 1857 vorgenommen, und während der folgenden Jahrzehnte hat si<strong>ch</strong> Scuol-Tarasp-Vulpera zu einem international bekannten Kurort entwickelt. Grosse Hotels oder die Trinkhalle in Nairs sind no<strong>ch</strong> heute Zeugen jener Zeit. Der Forts<strong>ch</strong>ritt wurde jedo<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> die beiden Weltkriege gehemmt, und die Tradition der Badekuren ist in Vergessenheit geraten. Das Interesse an natürli<strong>ch</strong>en Heilmethoden und eine neue Kultur des ganzheitli<strong>ch</strong>en Wohlbefindens ("Wellness") hat dem Mineralwasser wieder Bedeutung gegeben, und in diesem Zusammenhang ist 1993 das neue Erlebnis- und Gesundheitsbad Bogn Engiadina Scuol (mit integriertem Wellness und Therapiezentrum) eröffnet worden (aus Pro Aua Minerala). Das Geotop 963 bezieht vers<strong>ch</strong>iedene Quellen aus einem grösseren Gebiet mit ein: Suolper, Bonifacius, Emerita, Luzius, Carola (Tarasp), Fus<strong>ch</strong>na (Ftan), Sfonfraz, Chalzina, Lis<strong>ch</strong>ana, San Jon Dadaint, Cots<strong>ch</strong>na, Vi, Clozza, Sotsass, Rablön<strong>ch</strong>, Funtana Nova (Scuol), Stron (Sent) usw. Description scientifique In der Region von Ftan-Scuol-Tarasp-Sent entspringen über 20 ho<strong>ch</strong>wertige <strong>Mineralwasserquellen</strong> (Bissig 2004). Dieser Rei<strong>ch</strong>tum auf kleinstem Raum ist auf eine geologis<strong>ch</strong>e Besonderheit, das "Unterengadiner Fenster", zurückzuführen: entlang einer lang-elliptis<strong>ch</strong>en Zone zwis<strong>ch</strong>en Guarda im Unterengadin und Prutz im Tirol ist die Erosion in den letzten 1.5 Mio. Jahren derart weit fortges<strong>ch</strong>ritten, dass die penninis<strong>ch</strong>en Bündners<strong>ch</strong>iefer, wel<strong>ch</strong>e ursprüngli<strong>ch</strong> von kristallinen und dolomitis<strong>ch</strong>en Decken überlagert waren, si<strong>ch</strong>tbar geworden sind. Aus dem Bündners<strong>ch</strong>iefer treten - je na<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong>flossenem Gestein und je na<strong>ch</strong> Verweildauer des Wassers im felsigen Untergrund - Mineralwässer aus mit vers<strong>ch</strong>iedensten Inhaltsstoffen wie Calcium, Magnesium, Natrium, Kalium, Eisen, Chlorid, Sulfat und vor allem natürli<strong>ch</strong>e Kohlensäure. Die starke Mineralisation unserer "Sauerwässer" zeigt si<strong>ch</strong> an den meist rötli<strong>ch</strong>en Kalkablagerungen bei den Quellfassungen und in den Dorfbrunnen. Einige Quellen wie z.Bsp. die Emerita- und Luzius-Quellen bei den Thermalbädern von Tarasp gehören zu den stärksten Glaubersalzquellen Europas, und die Lucius-Quelle mit einem Ho<strong>ch</strong>stwert von 17 g/l errei<strong>ch</strong>t sogar die Hälfte des Mineragehalts von Meereswasser. Der Mineralwasserweg will das Interesse an der faszinierenden Welt der Mineralquellen neu beleben, Wissen vermitteln und dazu einladen, verborgene S<strong>ch</strong>önheiten unserer Lands<strong>ch</strong>aft zu entdecken. Er wird von der Stiftung "Pro Aua Minerala" realisiert, die von den Gemeinden Ftan, Scuol, Sent und Tarasp getragen wird. Die im August 2003 eröffnete erste Etappe umfasst 11 Quellen. Références Stiftung Pro Aua Minerala, Scuol Högl O., 1980: Die Mineral- und Heilquellen der S<strong>ch</strong>weiz. Huapt Verlag, Bern. Wexstein P., Jaffé F. & Mazor E., 1988: Geo<strong>ch</strong>emistry of cold CO2-ri<strong>ch</strong> springs of the Scuol-Tarasp Region, Lower Engadine, Swiss Alps. Journ. Hydrol. 104/1-4, 77-92. Bissig P., 2004: Die CO2-rei<strong>ch</strong>en Mineralquellen von Scuol-Tarasp (Unterengadin, Kt. <strong>GR</strong>). Bull. angew. geol. 9/2, 39-47. Casselmann W., 2006: Analyse der Mineralwasser von Tarasp und Fideris in Graubünden. Annalen Chemie und Pharmacie 51/1, 111-123. Adresse de contact Fi<strong>ch</strong>e exportée le 08.11.2012 - Page 3