Mineralwasserquellen (GR) - admin.ch
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Géotope suisse n°264 (<strong>GR</strong>)<br />
<strong>Mineralwasserquellen</strong> (<strong>GR</strong>)<br />
Commune:<br />
Ftan, Scuol, Tarasp, Sent<br />
Carte nationale:<br />
1199 Scuol (coords.: 816'268 / 186'543)<br />
Description résumée du site<br />
Ho<strong>ch</strong>mineralisierte Mineralwässer aus 20 vers<strong>ch</strong>iedenen Quellen im Raum Ftan-Scuol-Tarasp-Sent.<br />
Intérêts scientifiques principaux<br />
hydrogéologique<br />
géo<strong>ch</strong>imique<br />
Intérêts scientifiques secondaires<br />
historique<br />
économique<br />
géoculturel<br />
Appartenance aux inventaires existants<br />
Zone alluviale (partiellement): 181<br />
Bas-marais (partiellement): 698<br />
OBat (partiellement): <strong>GR</strong>102, <strong>GR</strong>106<br />
Valeur globale<br />
importance nationale<br />
Sites comparables<br />
Ein Verglei<strong>ch</strong> mit einzelnen Thermal- oder mineralisierten Wasserquellen ist ni<strong>ch</strong>t mögli<strong>ch</strong>.<br />
Intégrité<br />
Ni<strong>ch</strong>t alle Quellen sind heute zugängli<strong>ch</strong>, sodass eine Evaluation ni<strong>ch</strong>t immer mögli<strong>ch</strong> ist. Der S<strong>ch</strong>utz der<br />
Wasserquellen selbst sollte aber Garantie für die Erhaltung sein.<br />
Rareté<br />
Die grosse Konzentration von mehreren ho<strong>ch</strong>mineralisierten <strong>Mineralwasserquellen</strong> um Scuol ist eine Seltenheit.<br />
Représentativité<br />
Die Quellen gehören z.T. zu den hö<strong>ch</strong>stmineralisierten Quellen Europas.<br />
Fi<strong>ch</strong>e exportée le 08.11.2012 - Page 1
n°264 (<strong>GR</strong>)<br />
Illustration<br />
Fi<strong>ch</strong>e exportée le 08.11.2012 - Page 2
n°264 (<strong>GR</strong>)<br />
Descriptions détaillées<br />
Description générale<br />
Ein Dokument von 1369 erwähnt erstmals eine Quelle mit "Salzwasser" (die heutige Luzius-Quelle), aber die<br />
Mineralwässer waren hö<strong>ch</strong>stwahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on den ersten Bewohnern der Gegend bekannt. Von Paracelsus<br />
(1533) und Conrad Gessner (1561) stammen Bes<strong>ch</strong>reibungen von Mineralquellen der Region. Erste exakte Analysen<br />
wurden 1857 vorgenommen, und während der folgenden Jahrzehnte hat si<strong>ch</strong> Scuol-Tarasp-Vulpera zu einem<br />
international bekannten Kurort entwickelt. Grosse Hotels oder die Trinkhalle in Nairs sind no<strong>ch</strong> heute Zeugen jener<br />
Zeit. Der Forts<strong>ch</strong>ritt wurde jedo<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> die beiden Weltkriege gehemmt, und die Tradition der Badekuren ist in<br />
Vergessenheit geraten. Das Interesse an natürli<strong>ch</strong>en Heilmethoden und eine neue Kultur des ganzheitli<strong>ch</strong>en<br />
Wohlbefindens ("Wellness") hat dem Mineralwasser wieder Bedeutung gegeben, und in diesem Zusammenhang ist<br />
1993 das neue Erlebnis- und Gesundheitsbad Bogn Engiadina Scuol (mit integriertem Wellness und<br />
Therapiezentrum) eröffnet worden (aus Pro Aua Minerala).<br />
Das Geotop 963 bezieht vers<strong>ch</strong>iedene Quellen aus einem grösseren Gebiet mit ein: Suolper, Bonifacius, Emerita,<br />
Luzius, Carola (Tarasp), Fus<strong>ch</strong>na (Ftan), Sfonfraz, Chalzina, Lis<strong>ch</strong>ana, San Jon Dadaint, Cots<strong>ch</strong>na, Vi, Clozza,<br />
Sotsass, Rablön<strong>ch</strong>, Funtana Nova (Scuol), Stron (Sent) usw.<br />
Description scientifique<br />
In der Region von Ftan-Scuol-Tarasp-Sent entspringen über 20 ho<strong>ch</strong>wertige <strong>Mineralwasserquellen</strong> (Bissig 2004).<br />
Dieser Rei<strong>ch</strong>tum auf kleinstem Raum ist auf eine geologis<strong>ch</strong>e Besonderheit, das "Unterengadiner Fenster",<br />
zurückzuführen: entlang einer lang-elliptis<strong>ch</strong>en Zone zwis<strong>ch</strong>en Guarda im Unterengadin und Prutz im Tirol ist die<br />
Erosion in den letzten 1.5 Mio. Jahren derart weit fortges<strong>ch</strong>ritten, dass die penninis<strong>ch</strong>en Bündners<strong>ch</strong>iefer, wel<strong>ch</strong>e<br />
ursprüngli<strong>ch</strong> von kristallinen und dolomitis<strong>ch</strong>en Decken überlagert waren, si<strong>ch</strong>tbar geworden sind. Aus dem<br />
Bündners<strong>ch</strong>iefer treten - je na<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong>flossenem Gestein und je na<strong>ch</strong> Verweildauer des Wassers im felsigen<br />
Untergrund - Mineralwässer aus mit vers<strong>ch</strong>iedensten Inhaltsstoffen wie Calcium, Magnesium, Natrium, Kalium,<br />
Eisen, Chlorid, Sulfat und vor allem natürli<strong>ch</strong>e Kohlensäure. Die starke Mineralisation unserer "Sauerwässer" zeigt<br />
si<strong>ch</strong> an den meist rötli<strong>ch</strong>en Kalkablagerungen bei den Quellfassungen und in den Dorfbrunnen.<br />
Einige Quellen wie z.Bsp. die Emerita- und Luzius-Quellen bei den Thermalbädern von Tarasp gehören zu den<br />
stärksten Glaubersalzquellen Europas, und die Lucius-Quelle mit einem Ho<strong>ch</strong>stwert von 17 g/l errei<strong>ch</strong>t sogar die<br />
Hälfte des Mineragehalts von Meereswasser.<br />
Der Mineralwasserweg will das Interesse an der faszinierenden Welt der Mineralquellen neu beleben, Wissen<br />
vermitteln und dazu einladen, verborgene S<strong>ch</strong>önheiten unserer Lands<strong>ch</strong>aft zu entdecken. Er wird von der Stiftung<br />
"Pro Aua Minerala" realisiert, die von den Gemeinden Ftan, Scuol, Sent und Tarasp getragen wird. Die im August<br />
2003 eröffnete erste Etappe umfasst 11 Quellen.<br />
Références<br />
Stiftung Pro Aua Minerala, Scuol<br />
Högl O., 1980: Die Mineral- und Heilquellen der S<strong>ch</strong>weiz. Huapt Verlag, Bern.<br />
Wexstein P., Jaffé F. & Mazor E., 1988: Geo<strong>ch</strong>emistry of cold CO2-ri<strong>ch</strong> springs of the Scuol-Tarasp Region, Lower<br />
Engadine, Swiss Alps. Journ. Hydrol. 104/1-4, 77-92.<br />
Bissig P., 2004: Die CO2-rei<strong>ch</strong>en Mineralquellen von Scuol-Tarasp (Unterengadin, Kt. <strong>GR</strong>). Bull. angew. geol. 9/2,<br />
39-47.<br />
Casselmann W., 2006: Analyse der Mineralwasser von Tarasp und Fideris in Graubünden. Annalen Chemie und<br />
Pharmacie<br />
51/1, 111-123.<br />
Adresse de contact<br />
Fi<strong>ch</strong>e exportée le 08.11.2012 - Page 3
Cabalzar Andreas<br />
Amt für Natur und Umwelt<br />
7000 Chur<br />
ladina.filli@anu.gr.<strong>ch</strong><br />
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