130. Ausgabe (2011) der Jahresblätter des Diakonissenmutterhauses

Die Beleuchtung der Orgelempore übrigens, bezeugt wiederum den Sinn eines
sakralen Raumes, aus anthroposophischer Schau. Schwache, zu je sieben zusammengeschlossene
Kerzen, geben dem Chorboden einen halbdunklen
Schein, sodass der Organist bei diesem Licht kaum die Orgel spielen kann.
Aber auch die Empore soll seine Stätte der Meditation, Zuflucht und Stille des
Menschen sein.
In der Mitte der sechs Entwicklungskreise des Menschen und seines Seins befindet
sich nun die hell erleuchtete kreisförmige Anordnung der siebenundzwanzig
Altarkerzen. Wenn man die Kerze über dem vergoldeten Kreuz der
Mitte nicht mitrechnet, dafür aber die beiden einzigen lebendigen Kerzen des
Altars hinzu nimmt, befinden sich in der Tat links und rechts vom Kreuz je
vierzehn Kerzen, die die heilige „Siebenzahl“ aufnehmen und vom Altar her
vervierfachen. An vielen Stellen kehrt die Siebenzahl im Seitenschiff und auf
dem Chorboden wieder, wird aber im Altarraum zu einem mächtigen Zusammenklang
geführt. Vom Kreuz geht der helle Schein und das Licht des himmlischen
Leibes Christi, seines Lichtleibes, hinaus in die Gemeinde. Wie ausgebreitete
Arme möchten diese vielen Altarkerzen den Menschen zurufen:
Kommet her zu mir, ihr Mühseligen und Beladenen.
Der Besucher verlässt die Kirche und wirft tief beeindruckt von der überreichen
Symbolik diese Gotteshauses vielleicht noch einen Blick zurück. Kein
Kirchturm ziert dieses Gotteshaus. Zwei Haltemasten sind über dem Eingang
hochgezogen, tragen die drei Glocken und darüber das Kreuz auf der Erde.
Noch einmal kehrt das Symbol des Altars hoch oben über dem Gotteshaus
wieder.
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