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130. Ausgabe (2011) der Jahresblätter des Diakonissenmutterhauses

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Herausgegeben vom<br />

Ev. Diakonissenmutterhaus<br />

Bremen, Adelenstraße 68<br />

28239 Bremen<br />

ViSdP: Sigrid Pfäfflin<br />

Konto: Die Sparkasse Bremen<br />

Nr. 1012871 (BLZ 29050101)<br />

Fotos: A. Büsing,<br />

M. Lorenzcat,<br />

S. Pfäfflin und privat<br />

Blätter<br />

aus dem Diakonissenmutterhaus Bremen<br />

Nr. 130/<strong>2011</strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

Klaus von Hahn<br />

Geleitwort 1<br />

Oberin Sigrid Pfäfflin<br />

Spendendank und Spendenbitte 2<br />

Pastor Detlefsen<br />

Die Emmaus-Kirche in Bremen 3<br />

Pastor Ramsauer<br />

Die Emmaus-Kirche kreativ verfremdet 9<br />

Jürgen Marxmeier / Maren Simoneit<br />

Erinnerungen an die Emmaus-Kirche 10<br />

Schwester Irene Meyer<br />

Was bedeutet mir die Emmaus-Kirche 12<br />

Schwester Elisabeth Spencker<br />

Einsegnung 1992 – Unter dem Lichterkranz 14<br />

Stimmen aus <strong>der</strong> Emmaus-Kirche 15<br />

Oberin Sigrid Pfäfflin<br />

Aufbruch – Schritte nach vorne 16<br />

(Oasentage 1 und 2, Misa latino)<br />

Cornelia Coenen-Marx<br />

Vortrag Fachtag Diakonie 19<br />

Klaus von Hahn<br />

Das Diakonissenmutterhaus baut 26<br />

Jubilare 27<br />

Evangelisches Diakonissenmutterhaus 28<br />

Verstorbene Schwestern U3<br />

Wir gedenken<br />

unserer<br />

verstorbenen<br />

Schwestern<br />

Elfriede Bülow<br />

Diakonische Schwester<br />

am 17. Januar 2010<br />

im 91. Lebensjahr<br />

Wini van Loo<br />

Diakonische Schwester<br />

am 1. März 2010<br />

im 73. Lebensjahr<br />

Hanna Ehli<br />

Diakonisse<br />

am 9. Juni 2010<br />

im 77. Lebensjahr<br />

Renate Theodosis<br />

Diakonische Schwester<br />

am 24. September 2010<br />

im 67. Lebensjahr<br />

Ewigkeit,<br />

in die Zeit leuchte hell hinein,<br />

dass uns werde klein das Kleine<br />

und das Große groß erscheine,<br />

selge Ewigkeit. (Marie Schmalenbach)


Liebe Schwestern, Mitglie<strong>der</strong> und<br />

Freunde <strong>des</strong> Vereins „Evangelisches<br />

Diakonissenmutterhaus Bremen e.V.“,<br />

liebe Bewohnerinnen und Bewohner<br />

Die <strong>130.</strong> <strong>Ausgabe</strong> <strong>der</strong> <strong>Jahresblätter</strong><br />

<strong>des</strong> <strong>Diakonissenmutterhauses</strong> liegt<br />

vor Ihnen und möchte Sie teilhaben<br />

lassen am Leben in unserem Haus,<br />

an seinen Verän<strong>der</strong>ungen und an seiner<br />

Vergangenheit.<br />

Vor 50 Jahren am 18.April 1961 wurde<br />

das neu errichtete Diakonissenhaus<br />

mit Krankenhaus, Mutterhaus<br />

und vor allem <strong>der</strong> Emmaus-Kirche<br />

feierlich eingeweiht.<br />

Nach Zerstörung <strong>der</strong> Gebäude an<br />

<strong>der</strong> Nordstraße und diversen Provisorien<br />

in den 40er und 50er Jahren<br />

an verschiedenen Standorten im Bremer<br />

Westen fand das Diakonissenhaus<br />

auf dem Gelände <strong>des</strong> Ludwig-<br />

Schrage-Stifts wie<strong>der</strong> eine neue Heimat.<br />

In Erinnerung an diesen baulichen<br />

Neubeginn vor 50 Jahren steht in<br />

diesem Heft die Emmaus-Kirche im<br />

Mittelpunkt; die Berichte gehen<br />

dabei auf unterschiedliche Aspekte<br />

ein, z. B. die architektonische Konzeption<br />

<strong>des</strong> Baus; die Gedanken einer<br />

diakonischen Schwester, einer<br />

Besucherin <strong>des</strong> Kin<strong>der</strong>gottesdienstes<br />

und eines Kirchenmusikers.<br />

Erfreulich belebt haben sich unter<br />

<strong>der</strong> Leitung unserer Oberin, Sr. Sigrid<br />

Pfäfflin, die schwesternschaftli-<br />

chen Aktivitäten im Haus – <strong>der</strong> Beitrag<br />

„Der Aufbruch – Schritte nach<br />

vorn“ legt hierüber ein beredtes<br />

Zeugnis ab.<br />

Ein Höhepunkt in <strong>der</strong> Reihe <strong>der</strong><br />

Veranstaltungen war <strong>der</strong> Fachtag<br />

Diakonie am 30.Oktober 2010 zum<br />

Thema „Diakonische Unternehmenskultur<br />

im Spannungsfeld von<br />

Auftrag und Markt“, an dem sich<br />

Vertreterinnen und Vertretern <strong>der</strong><br />

Bremischen Evangelischen Kirche<br />

und verschiedener diakonischer Einrichtungen<br />

beteiligten; den Vortrag<br />

<strong>der</strong> Referentin, Frau Dr. Coenen-<br />

Marx haben wir abgedruckt.<br />

Unser Altenpflegeheim erfreut sich<br />

im Bremer Westen weiterhin großer<br />

1


Beliebtheit und ist durchgehend gut<br />

ausgelastet. Dies beruht nicht zuletzt<br />

auf dem großen Engagement <strong>der</strong><br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

denen ich an dieser Stelle herzlich<br />

für ihren Einsatz danke.<br />

<strong>2011</strong> werden im Altenpflegeheim einige<br />

bauliche Verän<strong>der</strong>ungen vorgenommen.<br />

Damit sollen zum einen<br />

Spendendank<br />

Im vergangenen Jahr haben wir um<br />

Spenden zur Unterstützung unserer<br />

neuen Angebote gebeten. Wir danken<br />

allen, die dazu beigetragen haben.<br />

Im Bericht lesen Sie, dass <strong>der</strong><br />

„Basiskurs Kirche und Diakonie“<br />

im März diesen Jahres begonnen<br />

hat.<br />

Spendenbitte<br />

In diesem Jahr erbitten wir Ihre<br />

Spende für die Einrichtung eines<br />

Andachtsraumes für die Hausgemeinschaft.<br />

Die Schwesternschaft<br />

hat sich entschieden, die Kapelle in<br />

einen Tagungsraum umzuwidmen.<br />

2<br />

<strong>der</strong> Brandschutz verbessert und zum<br />

an<strong>der</strong>en <strong>der</strong> Komfort den heutigen<br />

Erfor<strong>der</strong>nissen angepasst werden;<br />

hierüber berichten wir auf Seite 26.<br />

Ihnen allen, die Sie sich mit dem<br />

Evangelischen Diakonissenmutterhaus<br />

Bremen verbunden fühlen,<br />

wünsche ich alles Gute<br />

Ihr Klaus v. Hahn<br />

Für die Oasentage, Fortbildungen,<br />

auch zur Nutzung für an<strong>der</strong>e Gruppen<br />

soll er gestaltet werden.<br />

Für die täglichen Andachten zu denen<br />

die Schwestern im Haus zusammen<br />

kommen, soll eine frei gewordene<br />

Wohnung im Erdgeschoss <strong>des</strong><br />

Mutterhauses umgestaltet werden.<br />

Die Kosten von ca. 6000 ‡ wollen<br />

wir durch Spenden und aus Erlösen<br />

von Aktivitäten wie z. B. Basar,<br />

Kuchenbuffet, Bücherflohmarkt,<br />

decken. Sie können uns dabei unterstützen<br />

durch Ihre Geldspende und<br />

durch Bücherspenden, die wir vom<br />

21. bis 23. Juni auf einem Bücherflohmarkt<br />

verkaufen wollen. Auch<br />

dazu sind Sie herzlich eingeladen.<br />

Vielen Dank im Voraus!


Seit 50 Jahren steht die Emmaus-Kirche auf dem Mühlenberg in Bremen-Gröpelingen.<br />

Erbaut wurde sie nach den Plänen von Eberhard Gildemeister (1897–1978). Dieser Architekt<br />

genoss in Bremen einen hervorragenden Ruf. Zusammen mit seinem Bru<strong>der</strong> Hermann<br />

projektierte er 1928 das Haus <strong>des</strong> Reichs. Nach dem Krieg baute er – wie<strong>der</strong>um gemeinsam<br />

mit dem Bru<strong>der</strong> – die Erlöserkirche <strong>der</strong> evangelisch-methodistischen Kirche. Außerdem<br />

entstanden nach seinen Ideen die Rembertikirche in Schwachhausen, das Gebäude<br />

<strong>der</strong> Sparkasse am Marktplatz sowie die Kirche und das Gemeindezentrum <strong>der</strong> evangelischlutherischen<br />

Kirchengemeinde St. Magni in Bremen-St. Magnus.<br />

Beson<strong>der</strong>s gewürdigt hat Gildemeisters Emmaus-Kirche Pastor Wilhelm Detlefsen. Das lag<br />

schon <strong>des</strong>halb nahe, weil Detlefsen von 1963 bis 1977 als Vorsteher <strong>des</strong> Bremer Diakonissen-Mutterhauses<br />

amtierte. In einem höchst kenntnisreichen Aufsatz führte <strong>der</strong> Theologe<br />

seine Leser in die architektonische Konzeption dieses Sakralbaus ein, <strong>der</strong> ihm als Meisterwerk<br />

anthroposophischer Baukunst galt. Vielen mögen diese Interpretationen befremdlich<br />

erscheinen. Doch liest man den Beitrag vorurteilslos, öffnen sich damit neue Sichtweisen.<br />

Wir dokumentieren hier nur eine arg verkürzte Version <strong>des</strong> kleinen Kirchenführers von<br />

Pastor Detlfensen, weil ein vollständiger Abdruck den Rahmen <strong>des</strong> vorliegenden Heftes<br />

sprengen würde. Aber vielleicht werden Sie bereits durch diese Passagen dazu verführt, dieses<br />

Gotteshaus zu besuchen o<strong>der</strong> sich darin noch einmal intensiver umzuschauen. Unser<br />

einstiger Vorsteher lädt Sie dazu ein. Auf seine Weise.<br />

Pastor Wilhelm Detlefsen<br />

Die Emmaus-Kirche in Bremen<br />

Ein Werk anthroposophischer Baukunst<br />

Wenn wir die Emmauskirche <strong>des</strong> <strong>Diakonissenmutterhauses</strong> betreten, schreiten<br />

wir durch einen äußeren Vorhof, unter einem überdachten Gang in eine, <strong>der</strong><br />

Landschaft meisterhaft angepasste Kirche. Der Zusammenhang von Architektur<br />

und Natur muss Ihresgleichen suchen. Doch ist <strong>der</strong> Gesamteindruck <strong>des</strong><br />

Baues so, dass dem Besucher unwillkürlich die Geisteshaltungen jener Weltanschauungen<br />

aus Gnosis und Buddhismus und aus <strong>der</strong> Frömmigkeit <strong>der</strong> Naturphilosophie<br />

bewusst wird. Und in <strong>der</strong> Tat ist vor dem äußeren Portal schon<br />

<strong>der</strong> Kreis, <strong>der</strong> den Besucher aufnimmt. Aus Klinker und Steinen gepflastert<br />

nimmt ein kreisrun<strong>des</strong> Vorfeld den Besucher auf. Die Stufen <strong>der</strong> wun<strong>der</strong>schön<br />

geschwungenen Treppe führen nicht unmittelbar an das Portal.<br />

Draußen vorgelagert, zwischen Welt und Heiligtum eingeschaltet, das Kreissymbol.<br />

In künstlerischer Meisterschaft umschließt eine brusthohe Mauer in<br />

3


Kreisform den Vorhof. Nirgends sonst hätte <strong>der</strong> Künstler und Baumeister in<br />

einer so vollendeten Weise es schaffen können, wenn nicht die Bäume <strong>des</strong> uralten<br />

Parks ihm das naturhafte Material in die Hand gegeben hätten. Die Mauer<br />

umschließt eine herrliche uralte Eiche, die im Wuchs kaum schöner zu denken<br />

ist. Damit nimmt <strong>der</strong> äußere Kreis <strong>der</strong> Vorhofmauer die Natur mit hinein<br />

in den sakralen Bezirk. Die Natur ist nicht mehr ein Stück <strong>der</strong> Werkstatt <strong>des</strong><br />

Schöpfers draußen vor dem Gotteshaus, son<strong>der</strong>n sie ist ein Stück <strong>der</strong> sakralen<br />

Wesenheit, die uns zeichenhaft predigt vom ewigen Stirb und Werde, vom<br />

Kreislauf <strong>der</strong> Natur, vom Jahresablauf <strong>der</strong> natürlichen Welt. Der von <strong>der</strong><br />

Ringmauer eingeschlossene Bezirk bildet den Vorhof <strong>des</strong> „Heiligen Bezirkes“,<br />

von dem <strong>der</strong> Erbauer <strong>der</strong> Emmauskirche immer wie<strong>der</strong> spricht.<br />

Der Heilige Bezirk<br />

Den „Heiligen Bezirk“ betritt <strong>der</strong><br />

Besucher durch zwei Glastüren. Das<br />

Material <strong>des</strong> Glases verbindet einzigartig<br />

den inneren Raum mit dem<br />

Vorhof, fast so, als ob gar keine Tür<br />

sich dem Besucher schließt, sodass<br />

die Blicke aus <strong>der</strong> Kirche in den Vorhof<br />

ungehin<strong>der</strong>t hinaus schweifen<br />

können. Das Innere <strong>der</strong> Kirche ist<br />

erfüllt von einer reichen und ausdrucksvollen<br />

Symbolik und zwar<br />

ausschließlich vom Kreissymbol.<br />

Alle Bänke tragen den ausgeschnittenen<br />

Kreis zur Linken und zur Rechten.<br />

Ein großes Fenster lässt kreisrund<br />

den Blick hinaus gleiten durch<br />

die Hinterwand in den Park; wie auf<br />

<strong>der</strong> entgegengesetzten Wand aus Ziegeln gemauert ein ähnlich großer Kreis<br />

die Altarmauer von außen ziert. Kreisrund sind die Öffnungen, in die die Säulen<br />

hineinragen, die das Schiff zieren, aber kaum eine Last zu tragen haben.<br />

Kreisrund sind die Lampen an <strong>der</strong> Decke, die aus Ton gebrannte Symbole <strong>der</strong><br />

Planeten sind; die Längskreise lassen nur unten eine kreisrunde Brennfläche<br />

offen und um die Mitte, dem Äquator fast nachgezeichnet, Kreis an Kreis.<br />

Und je<strong>der</strong> zweite Kreis trägt wie<strong>der</strong> einen kleineren in sich und dieser wie<strong>der</strong><br />

einen dritten, flächenmäßig ausgefüllten Kreis. Die Holzdecke <strong>der</strong> Kirche ist<br />

4


mit <strong>der</strong> sakralen Farbe <strong>der</strong> Anthroposophie und <strong>der</strong> Christengemeinschaft<br />

übereinstimmend leicht violett gehalten; wie überhaupt die ganze Kirche<br />

durch den violetten Anstrich <strong>der</strong> Bänke, von vorn und von hinten geschaut<br />

eine Einheit bildet. Und auf dem violetten Grund <strong>der</strong> Decke sind auf je<strong>der</strong><br />

Seite je drei große durchgezogene Kreise. Und in diese Kreise hinein lasten<br />

drei noch größere, nach oben sich öffnende Kreise. Die letzten beiden Kreise<br />

über dem Orgelboden werden nach dem Einbau <strong>der</strong> Orgel unsichtbar werden.<br />

In <strong>der</strong> Mitte dieser beiden Kreisgruppen, im „Heiligen Bezirk“ <strong>des</strong> Altars, die<br />

kreisrunde Abbildung <strong>der</strong> Erde mit den Längsgraden und stilisierten Breitengraden<br />

und darüber aus siebenundzwanzig hängenden Kerzen ein offener<br />

Kreis, <strong>der</strong> die sechs Kreise <strong>der</strong> Decke in fast <strong>der</strong>selben Form und Größe abschließt.<br />

Selbst die Leuchtkörper im Flur <strong>der</strong> Sakristei und in <strong>der</strong> Sakristei<br />

selbst, bieten deutlich und klar das Bild <strong>der</strong> Sonne und runden die Fülle <strong>der</strong><br />

Symbolik <strong>der</strong> Kirche ab.<br />

Der Altar<br />

Der Blick <strong>des</strong> Besuchers wird sofort beim Betreten <strong>der</strong> Kirche von dem<br />

mächtigen Steinaltar angezogen, <strong>der</strong> die beherrschende Mitte <strong>des</strong> „Heiligen<br />

Bereiches“ ist. In <strong>der</strong> Christengemeinschaft gelten Sakramente in katholischer<br />

Form. So ist <strong>der</strong> Altar die Opferstätte für die Verwandlung von Brot und<br />

5


Wein. Die Menschenweihhandlung <strong>der</strong> Christengemeinschaft ist vorwiegend<br />

eine sakramentale Handlung <strong>des</strong> Priesters o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Priesterin am Altar. Vom<br />

Altar aus wird we<strong>der</strong> verkündet noch verlesen, son<strong>der</strong>n im schwach erleuchteten,<br />

fast halbdunklen „Heiligen Bezirk“ vollzieht <strong>der</strong> Priester die Opferung,<br />

denn <strong>der</strong> Altar ist die Stätte von <strong>der</strong> her das Blut Jesu Christi hineinfließt in<br />

die stoffliche, materielle menschliche Wesenheit. In künstlerischer Vollendung<br />

ist so <strong>der</strong> Altar kein Tisch, wie in unseren lutherischen und reformierten Kirchen,<br />

son<strong>der</strong>n eine Opferstätte. Aus dem kreisrunden Abbild <strong>der</strong> Erde wächst<br />

<strong>der</strong> mächtige Stamm und keilförmig hinein schiebt sich die Platte <strong>des</strong> Altars.<br />

Welch eine Aussage! Die Christuswesenheit teilt sich <strong>der</strong> Erde mit, damit sie<br />

durchchristet werde. Und über dem Altar das Kreuz, das symbolhaft wie<strong>der</strong>um<br />

auf <strong>der</strong> Erde steht und uns nun mit letzter unmissverständlicher Klarheit<br />

predigt, wie aus dem Tode und dem Sterben Jesu Christi die Kräfte <strong>der</strong><br />

Erde zuwachsen. Das Kreuz hat nicht mehr die geringste Erinnerung an das<br />

Grauenvolle und Fragende, we<strong>der</strong> an Grünewald noch an Dürer; es ist einer<br />

sonnenhaften goldenen Farbe gehalten und verschwindet im Halbdunkel <strong>des</strong><br />

Altars beinahe in das getünchte Weiß <strong>der</strong> einfarbig gehaltenen Altarwand.<br />

Sonnenhaft und golden leuchtet es wohl auf, aber es ist nicht mehr das Kreuz,<br />

an das <strong>der</strong> Sohn Gottes unter unsagbaren Qualen von uns Menschen geschlagen<br />

wurde.<br />

Die Taufe<br />

Auch <strong>der</strong> Taufstein trägt das Kreuzsymbol, ja <strong>der</strong> ganze Taufstein ist ein Zylin<strong>der</strong>,<br />

<strong>der</strong> aber in einer äußerlich bescheidenen Weise im Blick <strong>des</strong> Beschauers<br />

zurücktritt. Besucher fragen: „Ist das das Taufbecken?“ Es ist kein Anklang<br />

mehr vorhanden an die Taufschalen o<strong>der</strong> Taufbecken <strong>der</strong> christlichen Kirche,<br />

wie man sie früher erbaute und steht in guter Übereinstimmung mit <strong>der</strong> geringen<br />

Bedeutung <strong>der</strong> Taufe in dem anthroposophischen Kultus und in <strong>der</strong> praktischen<br />

Übung <strong>der</strong> Christengemeinschaft. Anzumerken ist nur, dass die Taufe<br />

<strong>der</strong> Christengemeinschaft in keiner Kirche <strong>der</strong> Welt bisher anerkannt wird.<br />

Die Kanzel<br />

Und nun fällt <strong>der</strong> Blick <strong>des</strong> Besuchers zuletzt auf die Kanzel, die bewusst aus<br />

schlichtestem Fichtenholz, von außen angekalkt, an die Seite gerückt ist. Denn<br />

zum Wesen <strong>der</strong> Kultfeier <strong>der</strong> Anthroposophie und Christengemeinschaft gehört<br />

die Wortverkündigung nicht. Ich habe Menschenweihehandlungen mitgemacht,<br />

in denen die Wortverkündigung vorhanden war, aber gegenüber dem<br />

6


sakramentalen Handeln am Altar völlig zurücktrat. Wie ja auch nicht das ganze<br />

Wort Gottes Alten und Neuen Testamentes die Grundlage ihres Glaubens<br />

und ihrer Predigt sind, son<strong>der</strong>n fast nur Stücke <strong>des</strong> Johannesevangeliums. So<br />

konnte <strong>der</strong> Künstler aus dem anthroposophischen Geist die Kanzel nicht aus<br />

dem wertvollen Stein schaffen lassen, son<strong>der</strong>n lediglich aus dem einfachsten<br />

Material und dazu ohne jeden Schmuck und jede Aussage.<br />

Die in unserer Kirche üblichen Paramente passen we<strong>der</strong> für die Kanzel, noch<br />

für den Altar. Um <strong>des</strong> einheitlichen Stiles <strong>der</strong> Kirche willen, sollte man die Paramente<br />

vom Altar ganz entfernen. Dagegen würde meines Erachtens ein<br />

künstlerisch wertvolles Parament an <strong>der</strong> Kanzel die Bedeutung <strong>der</strong> Wortverkündigung<br />

für den Gottesdienst sehr wesentlich unterstreichen.<br />

Die Beleuchtung<br />

Wenn <strong>der</strong> Besucher nun an einer<br />

gottesdienstlichen Feier in <strong>der</strong><br />

Emmauskirche teilnimmt, wird <strong>der</strong><br />

Blick angezogen von den 27 Kerzen,<br />

die im Kreisrund um den Altar ein<br />

schwaches Licht ausstrahlen. Durch<br />

die Technik eines Wi<strong>der</strong>stan<strong>des</strong>, <strong>der</strong><br />

sich in <strong>der</strong> Sakristei befindet, ist nach<br />

Anordnung <strong>des</strong> Architekten eine<br />

matte Erleuchtung <strong>des</strong> Altars anzustreben.<br />

Dadurch bekommt <strong>der</strong> Altar<br />

noch mehr das Gepräge <strong>des</strong> „Heiligen<br />

Bezirks“. Die von <strong>der</strong> Decke herabhängenden<br />

Lampen, die in Kugelform<br />

das Bild <strong>der</strong> Planeten darstellen<br />

sollen, lassen ein etwas kräftigeres,<br />

aber immer noch dürftiges Licht auf<br />

die versammelte Gemeinde scheinen. Da es im Kult <strong>der</strong> Anthroposophie und<br />

<strong>der</strong> Christengemeinschaft kaum einen Choral gibt und die Gemeinde nicht<br />

wesentlich zum Singen heran gezogen wird, sind die Lampen mehr Symbol als<br />

Lichtquelle. Darüber hinaus sei angemerkt, dass es <strong>der</strong> Sinn einer Gottesdienstversammlung<br />

ist, die Besucher in die Stille zu führen und sie durch Meditation,<br />

Konzentration und Kontemplation in die mystische Versenkung zu<br />

führen, um die Menschen von <strong>der</strong> Stofflichkeit <strong>des</strong> Materiellen zu lösen und<br />

sie <strong>der</strong> größten Durchchristlichung und Entstofflichung zuzuführen.<br />

7


Die Beleuchtung <strong>der</strong> Orgelempore übrigens, bezeugt wie<strong>der</strong>um den Sinn eines<br />

sakralen Raumes, aus anthroposophischer Schau. Schwache, zu je sieben zusammengeschlossene<br />

Kerzen, geben dem Chorboden einen halbdunklen<br />

Schein, sodass <strong>der</strong> Organist bei diesem Licht kaum die Orgel spielen kann.<br />

Aber auch die Empore soll seine Stätte <strong>der</strong> Meditation, Zuflucht und Stille <strong>des</strong><br />

Menschen sein.<br />

In <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> sechs Entwicklungskreise <strong>des</strong> Menschen und seines Seins befindet<br />

sich nun die hell erleuchtete kreisförmige Anordnung <strong>der</strong> siebenundzwanzig<br />

Altarkerzen. Wenn man die Kerze über dem vergoldeten Kreuz <strong>der</strong><br />

Mitte nicht mitrechnet, dafür aber die beiden einzigen lebendigen Kerzen <strong>des</strong><br />

Altars hinzu nimmt, befinden sich in <strong>der</strong> Tat links und rechts vom Kreuz je<br />

vierzehn Kerzen, die die heilige „Siebenzahl“ aufnehmen und vom Altar her<br />

vervierfachen. An vielen Stellen kehrt die Siebenzahl im Seitenschiff und auf<br />

dem Chorboden wie<strong>der</strong>, wird aber im Altarraum zu einem mächtigen Zusammenklang<br />

geführt. Vom Kreuz geht <strong>der</strong> helle Schein und das Licht <strong>des</strong> himmlischen<br />

Leibes Christi, seines Lichtleibes, hinaus in die Gemeinde. Wie ausgebreitete<br />

Arme möchten diese vielen Altarkerzen den Menschen zurufen:<br />

Kommet her zu mir, ihr Mühseligen und Beladenen.<br />

Der Besucher verlässt die Kirche und wirft tief beeindruckt von <strong>der</strong> überreichen<br />

Symbolik diese Gotteshauses vielleicht noch einen Blick zurück. Kein<br />

Kirchturm ziert dieses Gotteshaus. Zwei Haltemasten sind über dem Eingang<br />

hochgezogen, tragen die drei Glocken und darüber das Kreuz auf <strong>der</strong> Erde.<br />

Noch einmal kehrt das Symbol <strong>des</strong> Altars hoch oben über dem Gotteshaus<br />

wie<strong>der</strong>.<br />

8


Die Emmauskirche<br />

– kreativ verfremdet<br />

Als Höhepunkt im Park <strong>des</strong> Diakonissenhauses,<br />

und doch geheimnisvoll<br />

versteckt steht die Emmauskirche<br />

auf dem alten Mühlenhügel.<br />

Schlichtweiße Wände und ein Hauch<br />

von mystischer Symbolik umfangen<br />

Feiern <strong>der</strong> Freude und <strong>der</strong> Trauer,<br />

Begrüßungen und Abschiede.<br />

Im Arbeitsalltag <strong>des</strong> Krankenhauses<br />

und <strong>des</strong> Mutterhauses verkörpert<br />

<strong>der</strong> Bau die göttliche Sonntagsruhe.<br />

50 Jahre lang ist sie nun mitten im<br />

Diako-Park <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>e Raum für<br />

Musik und Gesang, Gebet und Pre-<br />

digt. In meinen 18 Vorsteherjahren<br />

habe ich diese Kirche lieb gewonnen.<br />

Manchmal haben wir mit dem feierlich<br />

ernsten Raum gespielt. Wir haben<br />

ihm respektlos Farben und Formen<br />

zugemutet, die <strong>der</strong> Architekt im<br />

Rahmen <strong>der</strong> leeren Flächen, <strong>der</strong><br />

symbolträchtigen Kreise und <strong>der</strong> gedeckten<br />

Tönung <strong>des</strong> Holzes nicht<br />

vorgesehen hat.<br />

Zweimal haben unsere Vorschülerinnen<br />

aus Weener und Bremen in ihr<br />

einen Jugendsonntag vorbereitet. Für<br />

die Stirnwand <strong>der</strong> Kirche malten sie<br />

bunte Bil<strong>der</strong> und setzten sie zu einer<br />

großen Kollage zusammen. Mit einem<br />

selbst erfundenen einfachen<br />

Mechanismus wurden die Papierfahnen<br />

aufgehängt, ohne die Wand<br />

zu verletzen. Die improvisierten<br />

Wandteppiche sprachen von Zerstörung<br />

und Rettung <strong>der</strong> Welt, vom<br />

Krieg <strong>der</strong> Menschen und dem Frieden<br />

Gottes und brachten die zum<br />

Gottesdienst versammelten Jugendlichen<br />

zum Nachdenken. Die Ängste<br />

und die Hoffnungen <strong>der</strong> jungen<br />

Menschen überspannte ein Regenbogen.<br />

Diese „Vorbil<strong>der</strong>“ haben unsere<br />

Schwestern ermutigt, auch selbst die<br />

vorübergehende Verfremdung <strong>des</strong><br />

Kirchenraumes ins Werk zu setzen.<br />

Der erste Versuch gelang ganz meisterhaft<br />

mit einem Weinstock. Er<br />

schien in <strong>der</strong> Altarplatte zu wurzeln,<br />

wuchs schlank in die Höhe und trug<br />

9


eiche Rebenfrucht. Das Resultat war<br />

wie eine Predigt, die keiner Worte<br />

bedurfte: Wer in mir bleibt und ich<br />

in ihm, <strong>der</strong> bringt viel Frucht.<br />

Das an<strong>der</strong>e Mal haben wir im Frühling<br />

einen Baum an unsere Kirchenwand<br />

gepflanzt. Zuerst war er ganz<br />

winterkahl. Schwestern aus Ludwigslust<br />

waren bei uns zu Gast, und wir<br />

haben nachgedacht über die Zukunft<br />

unserer Gemeinschaft.<br />

Was wir erwarten und um was wir<br />

beten wollen, haben wir nicht nur<br />

wie üblich gesagt, son<strong>der</strong>n aufgeschrieben<br />

auf viele bunte Blätter.<br />

Jürgen Marxmeier<br />

(Kantor von 1995 bis 2001)<br />

Erinnerungen<br />

an die Emmaus-Kirche<br />

Wenn ich die Emmaus-Kirche betrete,<br />

ist das immer wie<strong>der</strong> für mich wie „nach<br />

Hause kommen“:<br />

Über den Bau hinaus – <strong>der</strong> Aufgang<br />

mit dem einladenden Eingang, <strong>der</strong><br />

schlichte Innenraum mit <strong>der</strong> klaren<br />

Ausrichtung auf den Altar mit Kreuz<br />

und Bibel, <strong>der</strong> offene Lichterkreis<br />

darüber, die Empore mit Orgel und<br />

Rundfenster, die große Glasfront mit<br />

dem Grün <strong>des</strong> Parks – über den Bau<br />

hinaus werden Erinnerungen wach.<br />

Voller Dankbarkeit denke ich an die<br />

Zeit als Kirchenmusiker mit dem<br />

10<br />

Bunt waren nicht nur die Farben <strong>des</strong><br />

Papiers. Erstaunlich bunt erschienen<br />

uns auch das Spektrum <strong>der</strong> geschriebenen<br />

Hoffnungen und Gebete. Wir<br />

haben sie an die kahlen Zweige geheftet<br />

und hinter den Alter gehängt.<br />

Der Baum blieb mehrere Monate<br />

lang bis zum herbstlichen Jahresfest<br />

unser Andachtsbild in den Gottesdiensten,<br />

Trauer- und Jubelfeiern.<br />

Unsere Kirche hat die bunten Verkleidungen<br />

mit <strong>der</strong> ihr eigenen Würde<br />

getragen – und sogar mit stillem<br />

Humor.<br />

Peter Ramsauer


Schwesternchor, die beson<strong>der</strong>e Atmosphäre <strong>des</strong> Mutterhauses, die mir Raum<br />

gab, manches auszuprobieren, die Begleitung im Gebet durch die Zeiten von<br />

Krankheit o<strong>der</strong> Diplomprüfungen.<br />

Und in dieser gemeinsamen Zeit ragen die Gottesdienste zum Jahresfest mit<br />

Kantatenaufführungen, <strong>der</strong> sonntägliche Gottesdienst mit den Schwestern,<br />

schöne Konzerte, aber auch Trauerfeiern für liebgewordene Menschen als beson<strong>der</strong>e<br />

Erinnerungen heraus. Die damit verbundenen Menschen, Erfahrungen<br />

und Begegnungen haben mich sehr geprägt.<br />

So ist mir die Emmaus-Kirche ein beson<strong>der</strong>er Ort geworden, in dem es mir<br />

leicht fällt in den Hausspruch einzustimmen:<br />

Dienet dem Herrn mit Freuden!<br />

Maren Simoneit<br />

Erinnerungen an den Kin<strong>der</strong>gottesdienst<br />

Sehr geehrte Frau Oberin,<br />

heute Mittag – wir haben einen <strong>der</strong> ersten Wintertage <strong>der</strong> vom Frühling zeugt<br />

– wan<strong>der</strong>n meine Gedanken zu Ihrer Bitte, etwas über den Kin<strong>der</strong>gottesdienst<br />

in <strong>der</strong> Emmauskirche vor 50 Jahren zu erzählen:<br />

Ostern 1962 bin ich Schulkind geworden und war groß genug, alleine in den<br />

Kin<strong>der</strong>gottesdienst zu gehen: ein Stückchen die Gröpelinger Heerstraße entlang<br />

– vorbei an dem Trümmergrundstück Ecke Basdahler Straße – die Zeichen<br />

<strong>des</strong> vergangenen Krieges waren noch deutlich sichtbar zu dieser Zeit –<br />

dann folgen „Brema“ und <strong>der</strong> Herrenausstatter „Schopp“ – hineingegangen<br />

in die Adelenstraße – oh, war sie lang. An <strong>der</strong> Ecke wohnte Sigrid, die in meine<br />

Klasse ging und am Ende, kurz vor <strong>der</strong> Pforte zum Grundstück <strong>der</strong> Diakonissen<br />

wohnten Heidi und Kurt – manchmal gingen sie mit in die Kirche – ein<br />

kurzes Stück durch den Park – und dann war die Kirche schon sichtbar – fein<br />

und weiß leuchtete sie mit entgegen und <strong>der</strong> Glockenklang begleitete den Weg<br />

. . . Die Stufen schienen endlos lang . . . Ganz still waren wir in <strong>der</strong> Kirche,<br />

empfangen von zwei freundlichen Diakonissinnen. Fand <strong>der</strong> Gottesdienst in<br />

<strong>der</strong> Kirche statt o<strong>der</strong> sind wir Kin<strong>der</strong> nach einiger Zeit in den Nebenraum gegangen<br />

und haben dort biblische Geschichten gehört? Freundlichkeit und<br />

Stille – daran kann ich mich erinnern – und zum Schluss beim Abschied gab<br />

es ein kleines Heftchen mit einer biblischen Geschichte, und in <strong>der</strong> Weihnachtszeit<br />

wurde das Krippenspiel vorbereitet – Engel durfte ich sein – das<br />

11


war aufregend für ein schüchternes kleines Mädchen! Am Weihnachtsabend<br />

ging dann die ganze Familie in den Gottesdienst und die Kirche war bis zum<br />

letzten Platz gefüllt!<br />

Im Herbst freuten wir uns, wenn wir nach dem Gottesdienst noch einige Esskastanien<br />

fanden – sie schmeckten himmlisch!<br />

Ja, und das größte Wun<strong>der</strong> erschien mir damals, dass die jüngere <strong>der</strong> beiden<br />

Diakonissen Auto fahren konnte . . . mit einem VW-Käfer machte sie ihre<br />

Hausbesuche in unserem Stadtteil . . . fast unglaublich.<br />

Herzlichst Ihre Maren Simoneit<br />

Was bedeutet<br />

mir unsere<br />

Emmaus-Kirche?<br />

„Möchten Sie anlässlich <strong>des</strong> 50. Jubiläums<br />

<strong>der</strong> Emmaus-Kirche ein paar<br />

Zeilen für die „Blätter“ <strong>des</strong> <strong>Diakonissenmutterhauses</strong><br />

schreiben? So<br />

lautete die Frage von Oberin<br />

Schwester Sigrid Pfäfflin.<br />

Ja, erzählen könnte ich einiges, aber<br />

kurz zusammenfassend schreiben, ist<br />

fast so schwer wie eine Fünfminutenandacht<br />

im Radio zu halten. Nun,<br />

ich will es versuchen.<br />

„Alles wirkliche Leben ist Begegnung!“<br />

dieses Wort von Martin<br />

Buber las ich in den „Blättern“<br />

127/2006.<br />

Ein Ort <strong>der</strong> Begegnung – eine Oase<br />

<strong>der</strong> Begegnung ist die Emmaus-Kirche,<br />

mit Mutterhaus und DIAKO<br />

für mich im Laufe meines Lebens<br />

geworden.<br />

12<br />

Meine erste Begegnung war 1962.<br />

Nach einer kurzen Führung durch<br />

die OASE durch die Diakonisse<br />

Schwester Maria Golding und <strong>der</strong><br />

Frage: „möchten Sie hier Ihre<br />

Krankenschwesternausbildung beginnen?<br />

habe ich von ganzem Herzen<br />

Ja gesagt.<br />

Im Schatten einer Kirche zu leben,<br />

war mir sehr bekannt und es hatte<br />

mir immer gut getan. Zur Christopherus-Dreifaltigkeit-Marien<br />

und<br />

Christus Kirche kam nun die Oase<br />

um die Emmaus-Kirche herum.<br />

Bis 1972 konnte ich das Wort Gottes<br />

von <strong>der</strong> Kanzel im Schwesternchor<br />

singend und einige Male auch Evangelium<br />

lesend vernehmen, (als OP-<br />

Schwester auch mit Pieper). Viele<br />

Gottesdienste – große festliche,<br />

fröhliche, traurige, sehr gut besuchte<br />

und ganz familiäre hatte ich in meinem,<br />

bis dahin 38-jährigen Leben erlebt.


Die zweite Begegnung war eine<br />

ganz beson<strong>der</strong>e: Am 1. Juli 1972<br />

wurden mein Mann und ich von Pastor<br />

Klaus Berg in <strong>der</strong> Emmaus-Kirche<br />

getraut. Die Predigt stand unter<br />

dem Wort <strong>des</strong> Apostel Paulus an die<br />

Galater: „Einer trage <strong>des</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Last“.<br />

Die dritte Begegnung ist ganz jung<br />

– nach 30 Jahren Ehefrau und 8 Jahren<br />

Witwe – bin ich wie<strong>der</strong> nach<br />

Hause gekommen.<br />

Seit 7. September 2010 wohne ich im<br />

Mutterhaus und fühle mich in <strong>der</strong><br />

Oase Diako–Emmaus-Kirche und in<br />

<strong>der</strong> Schwesternschaft sehr wohl. Ich<br />

genieße die Gemeinschaft und bin<br />

froh und dankbar über alle Begegnungen<br />

in meinem Alltag.<br />

Begegnungen mit dem Wort Gottes,<br />

die diese Lebensabschnitte begleiten:<br />

1. in <strong>der</strong> Christophorus-Kirche<br />

1. Kor. 3, V 11: „Einen an<strong>der</strong>en<br />

Grund kann niemand legen, außer<br />

dem <strong>der</strong> gelegt ist, welcher ist<br />

Jesus Christus.“ (Konfirmationsspruch)<br />

2. in <strong>der</strong> Emmaus-Kirche Gal 6, V.2<br />

„Einer trage <strong>des</strong> an<strong>der</strong>en Last, so<br />

werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“<br />

(Trauung)<br />

3. Aus dem Gesangbuch: „Wie Gott<br />

mich führt so will ich gehen ohn<br />

alles eigen wählen, geschieht was<br />

er mir ausersehn, wird mir an keinem<br />

fehlen.“<br />

Diakonische Schwester Irene Meyer<br />

13


Einsegnung 1992 – unter dem Lichterkranz<br />

Früher, so erzählte ein alter Mann,<br />

gab es auf unserem Mutterhausgelände<br />

Schafe und Obstbäume. Er<br />

ist Nachbar und hatte als Kind<br />

schon auf unserer grünen Wiese gespielt.<br />

Er konnte sich auch an den<br />

Kontakt mit den Diakonissen erinnern,<br />

beson<strong>der</strong>s wenn es darum<br />

ging, einen Apfel zu bekommen.<br />

Zur Einsegnung wählte ich den<br />

Psalm 23. Er weidet mich auf einer<br />

grünen Aue – Stille, Ruhe, Zeit haben<br />

das hat eine große Bedeutung<br />

für mich. Da ist einer für mich da<br />

und beschützt mich. Der Hirte kennt<br />

mich. Im Getümmel und <strong>der</strong> Not<br />

sieht er mich.<br />

Mein Tag, meine Aufnahme in die<br />

Schwesternschaft! Begleitet von Pastor<br />

Ramsauer und Oberin Schwester<br />

Else Yzer liefen wir den Weg zur<br />

Kirche. Die Emmaus-Kirche liegt<br />

auf einem Hügel in einem Park mit<br />

alter Geschichte.<br />

14<br />

Als Zeichen für den Weg zum Licht<br />

hielt ich eine Kerze.<br />

Besucher, ja Gäste aus an<strong>der</strong>en Mutterhäusern<br />

waren schon in <strong>der</strong> Kirche.<br />

Viele waren gekommen, Familie,<br />

Freunde, Kolleginnen und Bekannte.<br />

Im Gottesdienst bekam ich mit einer<br />

Ansprache und Handauflegung das<br />

Kreuz.<br />

Unter dem Lichterkranz kamen meine<br />

Mitschwestern und bildeten einen<br />

Kreis. Wir nahmen uns an die Hand<br />

– es war alles sehr festlich.<br />

Nach dem Gottesdienst stand vor<br />

<strong>der</strong> Kirche ein kleiner Posaunenchor.<br />

Ich war glücklich. Ein ehemaliger Zivildienstleisten<strong>der</strong><br />

hatte das musikalische<br />

Ständchen organisiert.<br />

Im weiteren Festverlauf im Mutterhaus<br />

wurde ich begrüßt und beschenkt.<br />

Wun<strong>der</strong>bare herzliche<br />

Grußworte wurden gesprochen. Ich<br />

sei zu einem Abenteuer aufgebrochen,<br />

als junge Frau in eine alte Tradition<br />

und Lebensform einzutreten.<br />

Ich weiß, wenn sich mein Lebensweg<br />

än<strong>der</strong>t, so ist das Tor offen für neue<br />

Möglichkeiten. Aber ich bin dabei<br />

und gehe den gemeinsamen Weg in<br />

die Zukunft weiter unter dem<br />

Lichterkranz <strong>der</strong> Emmauskirche.<br />

Diakonisse Elisabeth Spencker


Stimmen aus <strong>der</strong> Emmaus-Kirche<br />

In den Sommermonaten ist die Emmauskirche montags bis freitags von 14.00 bis 16.00<br />

Uhr geöffnet und lädt ein zu Gebet und Stille. Es sind Patientinnen und Patienten und<br />

ihre Angehörigen aus dem DIAKO die kommen. Manche schreiben etwas in das Buch,<br />

das ausliegt:<br />

Gott sei Dank für unsere kleine gesunde Tochter.<br />

Danke mein Herr Gott, das Du bei mir bist; ich Dich spüre.<br />

Wo bist Du?<br />

Warum muss ich noch eine so schwere Last tragen?<br />

Warum werde ich so bestraft?<br />

Sag mir die Antwort!<br />

Wo bist Du?<br />

Mein Herr und mein Gott, stell deinen Engel zum Operationstisch, wenn ich<br />

morgen operiert werde. Mache mich gesund . . . und heil. Darum bitte ich<br />

dich. Aber nicht wie ich will, son<strong>der</strong>n dein Wille geschehe! Amen! Weil er <strong>der</strong><br />

bessere ist! Amen!<br />

Gottes Haus steht immer offen und wie<strong>der</strong> spüre ich, wie Ruhe in mir einkehrt.<br />

Ein Lob an den Pastor bzw. an die Pastorinnen, denn die Kirche ist<br />

wun<strong>der</strong>schön. Schlicht und genug Raum für alles Wichtige. Vielen Dank!<br />

Eine Praktikantin<br />

Hallo, da bin ich wie<strong>der</strong>. Vielen Dank dass Du an meiner Seite warst. Meine<br />

1. Chemo habe ich gut überstanden, jetzt bin ich ganz zuversichtlich, dass die<br />

nächsten auch so gut verlaufen. Wenn Du immer an meiner Seite bist, dann<br />

werde ich es schaffen! Vielen Dank<br />

Himmlischer Vater, steh unsrer Mama bei<br />

Ich bin sehr dankbar,<br />

dass diese wun<strong>der</strong>volle, stille Kirche<br />

für uns offen steht.<br />

Dieser Ort ist eine große Hilfe,<br />

um zum eigenen Innersten zu finden, die Dankbarkeit für alles Empfangene<br />

auszudrücken<br />

und um neue Kraft zu bitten<br />

für die Zeit nach dem Kranksein,<br />

Trost zu empfangen im Traurigsein,<br />

15


Schwäche zeigen zu dürfen,<br />

um Gottes Hilfe empfangen zu können.<br />

Ich bitte um die Kraft <strong>der</strong> Liebe<br />

in den Ärzten, in den Schwestern und Pflegern<br />

und in den Kranken, hilfsbedürftigen Menschen,<br />

sich Gottes Liebe und <strong>der</strong> Christus-Liebe zu öffnen,<br />

dann kann sie zur Liebe unter den Menschen werden.<br />

Hallo Opa<br />

Wie geht’s da oben, ich hoffe gut Opa.<br />

Du fehlst mir sehr. Ich glaube daran, dass wir uns wie<strong>der</strong> sehen. Du bist <strong>der</strong><br />

beste Opa <strong>der</strong> Welt. Du Opa, Du bist in meinem Herz. Du musstest früh von<br />

uns gehen, schade. Ich werde Dich sehr vermissen Tschüß.<br />

Ich, Hasan (Moslem) wünsche mir, dass alle Menschen in <strong>der</strong> Welt in Frieden<br />

leben und bevor sie sterben den Allmächtigen GOTT mit ihrem Geist erreichen.<br />

Amen<br />

Danke für die gute Betreuung im DIAKO. Lieber Vater im Himmel steh mir bei<br />

und lass mich wie<strong>der</strong> gesund werden. Ich bete im Vertrauen auf deine Kraft.<br />

Der Aufbruch –<br />

Schritte nach vorne<br />

Von Oberin Sigrid Pfäfflin<br />

Schritt 1 Oasentage<br />

Elia – steh auf und iss, du hast noch<br />

einen weiten Weg vor dir.<br />

16<br />

Fasten – o<strong>der</strong> die Kunst <strong>des</strong> Verzichtens<br />

Pause – o<strong>der</strong> die Kunst <strong>der</strong> Unterbrechung<br />

Schritt 2 Tanztage<br />

„Tanzprojekt“ im Diakonissenmutterhaus<br />

Bremen am Samstag, 18. Juni


<strong>2011</strong> und Samstag/Sonntag, 24./25.<br />

September <strong>2011</strong><br />

Misa Latino Americana<br />

Eine getanzte Messe<br />

(Choreografie in Symbolen)<br />

Die Misa Latino Americana wurde<br />

von <strong>der</strong> aus Lateinamerika stammenden<br />

Sängerin Olivia Molina komponiert<br />

und gesungen. Die Choreografie<br />

stammt von Friedel Kloke-Eibl.<br />

Mit <strong>der</strong> Messe soll eine Brücke geschlagen<br />

werden zwischen verschiedenen<br />

Völkern und Kulturen und die<br />

Lebensfreude dieser Messe soll begeistern.<br />

Am 18. Juni und 24. September wird<br />

Frau Monika Stickel die Tänze ein-<br />

üben und am 25. September im Gottesdienst<br />

in <strong>der</strong> Emmauskirche <strong>des</strong><br />

<strong>Diakonissenmutterhauses</strong> tanzen.<br />

Frau Monika Stickel ist Lehrbeauftragte<br />

für die «Meditation <strong>des</strong> Tanzes<br />

– Sacred Dance» und seit 21 Jahren<br />

Leitung von Tanzgruppen und Tanz-<br />

Workshop. Seit 2005 führt sie im<br />

Diakonissenmutterhaus Bremen, eingeladen<br />

durch Frau Pastorin Gollner,<br />

zwei Tanztage jährlich durch.<br />

Schritt 3 Basiskurs Kirche und<br />

Diakonie<br />

Vom 3. bis 5. März fand <strong>der</strong> erste<br />

Baustein <strong>des</strong> Basiskurses Kirche und<br />

Diakonie statt. Acht Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer bekamen „Lust<br />

auf Bibel“.<br />

Der Kurs verbindet jung und alt,<br />

Haupt- und Ehrenamt, Konfessionen,<br />

Mutterhaus und Kirchengemeinde.<br />

Schritt 4 Fachtag Diakonie<br />

Sie lesen in diesen „Blättern“ das<br />

Referat von Frau OKR Cornelia<br />

Coenen-Marx.<br />

17


Sehr positive Resonanz und <strong>der</strong><br />

Wunsch, dass dies nicht <strong>der</strong> letzte<br />

Fachtag sein möge. So können Sie<br />

sich den 5.November <strong>2011</strong> vormerken.<br />

Schritt 5 Zusammenschluss <strong>der</strong><br />

Schwesternschaften<br />

Beim diesjährigen Jahresfest, am<br />

6. November wollen wir den Zusammenschluss<br />

<strong>der</strong> beiden Schwesternschaften<br />

und damit die Gründung<br />

<strong>der</strong> „Diakonie-Schwesternschaft<br />

Bremen“ feiern. Alle inhaltlichen<br />

und formalen Vorbereitungen<br />

dazu werden im Laufe <strong>des</strong> Jahres abgeschlossen.<br />

Das Selbstverständnis<br />

und die Gemeinschaftsordnungen<br />

sind verabschiedet, die Satzungsän<strong>der</strong>ung<br />

muss noch vom Verwaltungsrat<br />

und <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

bestätigt werden. Ein<br />

neuer Schwesternrat wird nach <strong>der</strong><br />

Sommerpause gewählt.<br />

Schritt 6 Werbung neuer Mitglie<strong>der</strong><br />

Im Prospekt <strong>der</strong> „Diakonie-Schwesternschaft<br />

Bremen“ steht:<br />

18<br />

• „Frauen finden in <strong>der</strong> Schwesternschaft<br />

einen Ort <strong>der</strong> theologisch-diakonischen<br />

Bildung. Hier<br />

wird ihnen in die Möglichkeit für<br />

Reflexion und Orientierung, zum<br />

Kraftschöpfen und zur gegenseitigen<br />

Ermutigung gegeben.<br />

• Die Schwesternschaft ist ein Ort<br />

für geistliches Leben. Dies<br />

drückt sich in gemeinsamen Andachten<br />

und Gottesdiensten, im<br />

Singen und Beten aus. Dadurch<br />

erfahren wir Stärkung in unserem<br />

Glauben und in unserer Persönlichkeit.<br />

Das unterstützt uns, unseren<br />

beruflichen und ehrenamtlichen<br />

Dienst in <strong>der</strong> von Gott<br />

gebotenen Nächstenliebe einzusetzen.<br />

• Die Schwesternschaft ist ein Ort<br />

<strong>der</strong> Begegnung, für Feste und<br />

Feiern für Geborgenheit und Lebensfreude.“<br />

Wer mehr erfahren möchte ist herzlich<br />

eingeladen zu einem „Guten<br />

Abend“ im Mutterhaus. Termine auf<br />

Anfrage unter 0421 - 61 02 36 01.


Fachtag Diakonie am 30. Oktober 2010<br />

Vortrag von OKR Cornelia Coenen-Marx<br />

Diakonische Unternehmenskultur im Spannungsfeld<br />

von Auftrag und Markt<br />

1. Die Mutterhausdiakonie ist ein Wurzelort <strong>der</strong> diakonischer Unternehmenskultur,<br />

Leitbild- und Qualitätsentwicklung. Hier ging und<br />

geht es um die Verschränkung von Aktion und Kontemplation im diakonischen<br />

‚Alltag, hier ist auch die Idee <strong>der</strong> Dienstgemeinschaft zu Hause,<br />

hier haben die biblischen Bil<strong>der</strong> von Senfkorn und Sauerteig ihre Kraft<br />

entfaltet – genauso wie Gleichnisse von <strong>der</strong> Verborgenheit Christi und seiner<br />

Identifikation mit den Kleinen und Leidenden o<strong>der</strong> die Visionen von<br />

<strong>der</strong> Versöhnung <strong>der</strong> Verschiedenen und Zerstrittenen. Hier wurden die<br />

großen Verheißungen <strong>des</strong> christlichen Glaubens umgesetzt in Architektur<br />

und Rituale, in Bildungsangebote, in Haus- und Dienstordnungen, sodass<br />

diakonische Identität über mehr als 100 Jahre lebendig gestaltet und Identifizierung<br />

erneuert werden konnte.<br />

Dr. Jutta Schmidt, Herr Walter Eggers, Oberin Sigrid Pfäfflin, Pastor Uwe Mletzko, Herr Klaus<br />

von Hahn, OKR Cornelia Coenen-Marx, Pastor Michael Schmidt, Frau Katharina Dimitric (v.l.n.r.)<br />

19


2. Im Rückblick auf die Grün<strong>der</strong>jahre neuzeitlicher Diakonie lässt<br />

sich reformulieren, was den Markenkern von Diakonie ausmacht.<br />

Dazu gehören:<br />

o <strong>der</strong> Respekt vor dem Einzelnen und seiner voraussetzungslosen Würde,<br />

die Wertschätzung unwie<strong>der</strong>bringlichen Individualität.<br />

o ein klarer Blick für gesellschaftliche und ethische Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

und die Bereitschaft, sich für Teilhabe und lebensdienliche Rahmenbedingungen<br />

einzusetzen.<br />

o die Solidarität mit den Leidenden und ihren Angehörigen als Ausgangspunkt<br />

<strong>des</strong> Dienstes und die Offenheit für vertrauensvolle Kooperation<br />

in einer Dienstgemeinschaft, die die Verletzlichen schützt,<br />

o das Angebot einer ganzheitlichen Bildung einschließlich religiöser und<br />

ethischer Aspekte, die eher mit Eigenkompetenz als mit Fähigkeiten<br />

und Fertigkeiten konnotiert sind – einschließlich einer Theologie, die<br />

interreligiös und ethisch sprachfähig ist<br />

o und last, but not least eine spirituelle Präsenz, die auch in den Wi<strong>der</strong>sprüchen<br />

und Abgründen Gottes Gegenwart entdeckt und leibliche<br />

und soziale Erfahrungen auf ihren religiösen Gehalt hin befragt und<br />

umgekehrt Glaubenserfahrungen auch in Zeichen, Bil<strong>der</strong>n, Symbolen<br />

und Ritualen thematisieren kann.<br />

3. Aus diesen Motiven entstand und entsteht diakonische Kultur – und<br />

sie stößt heute an ihre Grenzen. Dazu gehören:<br />

o Das Wahrnehmen <strong>der</strong> Personalität <strong>der</strong> Hilfeempfänger gegen alle Standardisierung<br />

und Modularisierung – das Wahrnehmen <strong>der</strong> Personalität<br />

und Verantwortung <strong>der</strong> Professionellen gegen alle Qualitätsbeschreibungen<br />

und Hierarchien. Die Bedeutung von professioneller Zuwendung<br />

und Beziehung ist Voraussetzung diakonischer „Koproduktion“.<br />

o Die Wertschätzung und Entwicklung von Gemeinschaft als „Weggemeinschaft“;<br />

<strong>der</strong> interprofessionelle Zusammenarbeit in einem Team<br />

sowie eine Lebenswelt- und Angehörigenorientierung, bei <strong>der</strong> das Angewiesensein<br />

<strong>des</strong> Einzelnen auf an<strong>der</strong>e genauso ernst genommen wird<br />

wie seine Freiheit und Autonomie.<br />

20<br />

o Ein bewusster Umgang mit den Koordinaten von Zeit und Raum, von<br />

Körperlichkeit und sozialen Zusammenhängen – und mit den religiö-


sen Traditionen, die darin verwurzelt sind: Kirchenjahreszeiten und<br />

Schwellenzeiten im Leben <strong>des</strong> Einzelnen, Mahlzeiten und Feste, Gastfreundlichkeit,<br />

Geburt und Taufe, Tod und Segnung, Lebensbrüche<br />

und Neuanfänge.<br />

o Sozialpolitische Wachsamkeit, wenn gesellschaftliche und wirtschaftliche<br />

Verän<strong>der</strong>ungen Leben gefährden: so wie Armut und Ausgrenzung,<br />

mangelnde Teilhabe, Verän<strong>der</strong>ungen auf dem Arbeitsmarkt und<br />

in den Familien.<br />

o Das Achten auf die „innere Achse“ in <strong>der</strong> Auseinan<strong>der</strong>setzung mit<br />

ethischen Fragen, tragenden Werten und Überzeugungen, in <strong>der</strong> Pflege<br />

von Gottesdiensten und Ritualen, in Seelsorge und theologisch-diakonischer<br />

Bildung.<br />

4. Herausfor<strong>der</strong>ungen für die diakonische Unternehmenskultur unter<br />

den Bedingungen <strong>des</strong> Sozial- und Gesundheitsmarkts:<br />

o Zeit ist ein wesentlicher Faktor für Spiritualität – und zugleich die wichtigste<br />

Kategorie für Rationalisierung. Seit Anfang <strong>der</strong> 90er Jahre wird<br />

versucht, vor allem im Gesundheitssystem durch Wettbewerbsorientierung<br />

ökonomische Reserven zu heben. Mit <strong>der</strong> Einführung von Budgets<br />

und Modulen und Fallbauschalen werden die Arbeitsabläufe auf<br />

die Einzelleistung hin organisiert und entsprechend rationalisiert. Mit<br />

dem Wegfall <strong>des</strong> Kostendeckungsprinzips und <strong>des</strong> bedingten Vorrangs<br />

<strong>der</strong> Freien Wohlfahrtspflege werden ökonomischen Reserven verzehrt,<br />

die bis dahin dem „Gemeinsamen“, <strong>der</strong> Beziehungsorientierung und<br />

<strong>der</strong> geistlichen Prägung zu Gute kamen. Unter ökonomischer Perspektive<br />

werden sie als wettbewerbsverzerrend und als geldwerter Vorteil<br />

wahrgenommen.<br />

o Die ökonomische Steuerung hat die geistliche Leitung verdrängt und<br />

verdrängt inzwischen auch die professionelle Steuerung in Medizin und<br />

Pflege. Die Selbstbehauptungskräfte insbeson<strong>der</strong>e <strong>des</strong> beziehungsorientierten<br />

Pflegedienstes und aller Care-Berufe sind gegen diese Tendenzen<br />

schwach. Das immer noch bestehende Gen<strong>der</strong>-Gap, einer <strong>der</strong><br />

langen Schatten <strong>der</strong> weiblichen Pflege-Diakonie wirkt sich zusätzlich<br />

problematisch aus. Soziale Frauenberufe werden nach wie vor schlecht<br />

bezahlt; die ökonomische Anreize sind gering, die fachlichen werden<br />

durch zunehmenden Arbeitsdruck geschwächt.<br />

21


22<br />

o Zugleich wächst mit den persönlichen Budgets die Autonomie <strong>der</strong><br />

„Verbraucher“, ihre Eigenverantwortung und Selbststeuerung, während<br />

ihre Angewiesenheit und Hilfebedürftigkeit in den Hintergrund<br />

tritt. Dienstleistungen treten an die Stelle von Einrichtungen. Stationäre<br />

Anbieterstrukturen mit <strong>der</strong> gewohnte Vernetzung zwischen Geschäftsbereichen<br />

(„ Von <strong>der</strong> Wiege bis zur Bahre“) erodieren. Der Zuwachs<br />

<strong>der</strong> Nutzer an Autonomie for<strong>der</strong>t die alten, patriarchal und hierarchisch<br />

geprägten Fürsorgestrukturen.Die Milieuorientierung <strong>der</strong> alten Wohlfahrtsverbände<br />

ist geschwächt. Geschlossene o<strong>der</strong> konfessionelle Einrichtungskulturen<br />

sind auf offenen Märkten nur über regelmäßige interne<br />

Bildungsangebote aufrecht zu halten.<br />

o Die gestiegenen Erwartung an Eigenverantwortung können von Teilen<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft nicht erfüllt werden – die gesellschaftliche Ungleichheit<br />

wächst. Und die Ungleichheit wächst auch zwischen den diakonischen<br />

Unternehmen und innerhalb <strong>der</strong> einzelnen Unternehmen; ausgebaute<br />

private Dienstleistungen stehen neben abnehmenden „Kassenleistungen“;<br />

Unternehmensdiakonie steht neben „anwaltschaftlicher<br />

Diakonie“. Diakonische Anwaltschaft drückt sich in Gemeinwesenorientierung<br />

und Bildungsangeboten aus. Diakonie muss die Zusammenarbeit<br />

mit freiwillig Engagierten neu entdecken, pflegen und gestalten<br />

– und mit <strong>der</strong> Angst <strong>der</strong> Beruflichen vor Arbeitsplatzverlusten umgehen.<br />

o Die Spaltung innerhalb <strong>der</strong> Unternehmen und die Ausglie<strong>der</strong>ung von<br />

Bereichen, die nicht zum Kerngeschäft gehören, stellt die traditionelle<br />

Vorstellung von Dienstgemeinschaft in Frage. In <strong>der</strong> Tradition <strong>der</strong><br />

Mutterhausdiakonie gehörten Hauswirtschaft und Zimmerpflege,<br />

Gastlichkeit und Pflege <strong>der</strong> Gärten zum geistlich begründeten Kerngeschäft.<br />

o Diakonie kann sich auch im Blick auf die Mitarbeitergewinnung nicht<br />

mehr auf geschlossene kirchliche Milieus beziehen, sie arbeitet zunehmend<br />

mit Migranten aus an<strong>der</strong>en kulturellen und religiösen Kontexten.<br />

Diakonische Unternehmenskultur muss <strong>des</strong>halb ökumenisch offen und<br />

interreligiös bewusst sein – das gilt im Blick auf Betroffene, Angehörige<br />

und Mitarbeitende.<br />

5. Zwischen Auftrag und Rahmenbedingungen gestaltet sich diakonische<br />

Unternehmenskultur in Spannungsfel<strong>der</strong>n:


o zwischen <strong>der</strong> geistlichen Wahrnehmung von Zeit und Raum und <strong>der</strong><br />

Planung von Arbeitsprozessen,<br />

o zwischen verobjektivierten Managementprozessen und lebendiger Verschiedenheit,<br />

o zwischen Subjektorientierung im Blick auf die Nutzer und Institutionenorientierung<br />

– zwischen <strong>der</strong> Autonomie <strong>des</strong> Hilfesuchenden und<br />

<strong>der</strong> Kultur <strong>der</strong> Einrichtung,<br />

o zwischen dem Anspruch eines beson<strong>der</strong>en, kirchlichen Profils und <strong>der</strong><br />

Wettbewerbsorientierung <strong>der</strong> Einrichtungen und offenen Märkten für<br />

die Personalgewinnung,<br />

o zwischen <strong>der</strong> Leitidee <strong>der</strong> Dienstgemeinschaft und <strong>der</strong> Teilung in Kernbereiche<br />

und Servicebereiche,<br />

o zwischen professionellen, bezahlten Dienstleistungen und dem Gemeinwesen<br />

mit seinen freiwilligen Diensten und Angehörigen.<br />

6. Diakonische Unternehmenskultur ist <strong>der</strong> Versuch, in einer Zeit <strong>der</strong><br />

offenen Märkte diakonisches Profil zu erhalten und neu zu gestalten.<br />

Sie ist auf Unternehmen ausgerichtet, die für viele Mitarbeitende nur<br />

Arbeitgeber auf Zeit und für viele Nutzer Dienstleister für ein bestimmtes<br />

23


Angebot sind. Damit sind ihre Grenzen in einer Zeit <strong>der</strong> privatisierten Religion<br />

und vermarktlichten sozialen Arbeit beschrieben: Wenn sie die wi<strong>der</strong>streitenden<br />

Interessen, unterschiedlichen Wahrnehmungen und Überzeugungen<br />

von Klienten und Professionellen aufnimmt, kann sie gleichwohl<br />

zu einer erneuten Begegnung mit Kirche und Glauben im Arbeitsalltag<br />

führen und zu einer Lernerfahrung werden. Dabei steht sie allerdings<br />

unter dem Verdacht, die persönlichen, sozialen und spirituellen Erfahrungen<br />

<strong>der</strong> Mitarbeitenden dem Unternehmenserfolg dienstbar machen<br />

zu wollen.<br />

7. Zur Entwicklung einer diakonischen Unternehmenskultur gehören<br />

unvermeidlich Konflikte:<br />

o um Ressourcen an Zeit und Geld für Gottesdienste, diakonische Bildungsangebote,<br />

Ethikprozesse,<br />

o um Dominanz von geistlicher, fachlicher o<strong>der</strong> ökonomischer Steuerung,<br />

o um Sprache und Gestaltung geistlichen Lebens in einem interkulturellen<br />

Kontext,<br />

o um die Glaubwürdigkeit von Dienstgemeinschaft angesichts <strong>der</strong> Differenz<br />

zwischen kirchlichem Anspruch und Marktwirklichkeit,<br />

o um das Miteinan<strong>der</strong> von beruflich und freiwillig Tätigen.<br />

8. Diakonische Unternehmenskultur lebt von Respekt, Glaubwürdigkeit<br />

und Freiheit – das Evangelium, das darin spürbar werden soll,<br />

lässt sich mit Macht nicht durchsetzen. Deswegen lässt sich diakonische<br />

Kultur nicht ohne eigene Lernbereitschaft und partizipative<br />

Prozesse entwickeln. Beispiele dafür sind:<br />

o Palliativ-Care- und Ehtikprozesse.<br />

o Das Ringen um die Sprache <strong>des</strong> Leitbilds und die Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

mit den Schattenseiten diakonischer Geschichte.<br />

o Das Bemühen um „gesunde Arbeit“ und Familienfreundlichkeit.<br />

o Eine Fest- und Feiertagskultur , die auch die Traditionen an<strong>der</strong>er Religionen<br />

respektiert und einbezieht.<br />

24<br />

o Zukunftswerkstätten mit Mitarbeitenden, Patientenvertretern, Angehörigen<br />

und Kooperationspartnern.


o Das Wahrnehmen von und die Auseinan<strong>der</strong>setzung mit nichtkirchlichen<br />

spirituellen Angeboten und nicht-christlichen Heilungslehren.<br />

9. Diakonische Kultur braucht überzeugte Führungskräfte und eine<br />

tragende, geistliche Gemeinschaft – ohne starke innere Achse keine<br />

Offenheit nach außen. Dabei helfen zum Beispiel:<br />

o Regelmäßige Führungskräfteseminare mit Mo<strong>der</strong>ation von außen.<br />

o Entwicklung eines „geistlichen Netzwerks“ zur Gottesdienst- und Festvorbereitung,<br />

zu Mentoring und geistlicher Begleitung jenseits <strong>der</strong> Unternehmenshierarchien.<br />

o Seelsorgliche Angebote.<br />

o Sabbatzeiten für Führungskräfte: Austausch mit an<strong>der</strong>en, Lernen im<br />

Ausland, Seitenwechselerfahrungen usw.<br />

10. Letztlich geht es um die Frage, wie das Evangelium in <strong>der</strong> diakonischen<br />

Arbeit Gestalt gewinnt – und zwar auf allen Ebenen: von<br />

<strong>der</strong> Architektur über die Organisations- und Mitarbeiterentwicklung<br />

bis zur Sprache <strong>der</strong> Geschäftsberichte. Dabei zeigt sich: Geistliches<br />

Profil und geistliches Leben ist mehr als eine Frage <strong>der</strong> „Organisation“<br />

mit ihren Hierarchien, ihren Auf und Abstiegen, Geheimnissen,<br />

Machtkonflikten, Profiten – ja, es steht quer dazu. Stärkende<br />

Netzwerke könnten und sollten <strong>des</strong>halb über die Organisation hinausgehen:<br />

Die Zusammenarbeit mit Gemeinden und Kirchenkreisen, mit<br />

Bildungsträgern- und Zentren, mit geistlichen Gemeinschaften ist wesentlich,<br />

um die Balance zu wahren. Die Entwicklung einer diakonischen Kultur<br />

braucht die Beratung von „Ältesten“, die Erfahrungen mitbringen, aber<br />

keine eigenen Interessen mehr im Spiel haben. Sie können in den<br />

Spannungsfel<strong>der</strong>n helfen, den Auftrag mit neuem Leben zu füllen.<br />

Cornelia Coenen-Marx, Bremen, 30. Oktober 2010<br />

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Das Diakonissenmutterhaus<br />

baut<br />

Es tut sich was!<br />

Nach mehr als einem Jahr Vorlauf<br />

haben im Altenpflegeheim <strong>des</strong> <strong>Diakonissenmutterhauses</strong><br />

Bauarbeiten<br />

begonnen und sollen bis zum Jahresende<br />

<strong>2011</strong> abgeschlossen werden.<br />

Mit diesen Baumaßnahmen wollen<br />

wir unser Haus mo<strong>der</strong>nisieren und<br />

den heutigen Erfor<strong>der</strong>nissen anpassen.<br />

Neu errichtet werden im Bereich für<br />

Menschen mit Demenz und dem<br />

darunter befindlichen „Grünen Bereich“<br />

zwei große Aufenthaltsräume,<br />

mit denen die Wohnqualität für die<br />

Bewohnerinnen und Bewohner erheblich<br />

verbessert wird. Ergänzt<br />

werden diese Räume mit einer Terrasse<br />

im Erdgeschoss und einem<br />

Balkon. Dies ermöglicht den Menschen<br />

mit Demenz endlich, sich im<br />

Freien aufhalten zu können.<br />

Zusätzlich werden acht Einzelzimmer<br />

gebaut, sodass die im Haus<br />

noch vorhandenen Doppelzimmer<br />

in Einzelzimmer umgewandelt werden.<br />

Damit können wir zukünftig<br />

ausschließlich Einzelzimmer anbieten.<br />

Neben diesem Anbau werden wir im<br />

Laufe dieses Jahres den Brandschutz<br />

im Altenpflegeheim den heutigen<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen anpassen. Basierend<br />

auf einem Gutachten eines Sachverständigen<br />

wird u. a. je<strong>des</strong> Bewohnerzimmer<br />

mit einem Rauchmel<strong>der</strong> aus-<br />

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gestattet, <strong>der</strong>en Alarmmeldungen direkt<br />

bei <strong>der</strong> Feuerwehr auflaufen.<br />

Damit ist in einem (hoffentlich nicht<br />

vorkommenden) Brandfall ein sehr<br />

schnelles Eingreifen <strong>der</strong> Feuerwehr<br />

gewährleistet. Dies erhöht die Sicherheit<br />

für unsere Bewohnerinnen und<br />

Bewohner erheblich und gibt uns die<br />

Gewissheit, für einen bestmöglichen<br />

Schutz zu sorgen.<br />

Beide Baumaßnahmen werden in<br />

diesem Jahr unsere Kräfte binden<br />

und stellen auch in finanzieller Hinsicht<br />

eine Herausfor<strong>der</strong>ung dar.<br />

In den kommenden Jahren wollen<br />

wir ein weiteres Projekt angehen:<br />

„Wohnen im Park“ Gemeinsam mit<br />

<strong>der</strong> Stiftung „Adelenstift-Heidberg“<br />

planen wir <strong>der</strong>zeit, auf dem Gelände<br />

barrierefreie Appartements zu errichten<br />

und damit das Angebot für<br />

ältere Menschen zu ergänzen.<br />

Eine Bauvoranfrage wurde bereits in<br />

die Wege geleitet und die vorbereitenden<br />

Planungen für das Projekt<br />

sollen in diesem Jahr abgeschlossen<br />

werden.<br />

In einem inhaltlichen Konzept soll<br />

neben <strong>der</strong> vorhandenen Infrastruktur<br />

durch das Pflegeheim und die<br />

Cafeteria, das Wohnen in christlichem<br />

Umfeld mit <strong>der</strong> Emmaus-<br />

Kirche in <strong>der</strong> Mitte <strong>des</strong> Parks und<br />

dem Andachtsleben <strong>der</strong> Schwesternschaft,<br />

hervorgehoben werden.<br />

Falls Sie Interesse an einer Wohnung<br />

haben, sprechen Sie uns bitte an.<br />

Klaus v. Hahn


Jubiläen 2010<br />

Schwester Christa Frey 70 Jahre<br />

Schwester Elfriede Büsing 60 Jahre<br />

Schwester Jenny Dreier 60 Jahre<br />

Schwester<br />

Gertrude Lohmüller 50 Jahre<br />

Schwester<br />

Elfriede Schmidt 50 Jahre<br />

Verschieben<br />

Ich werde nur einmal durch dieses Leben gehen.<br />

Wenn ich also irgendeinem Menschen<br />

irgendeine Freundlichkeit erweisen kann,<br />

dann will ich es gleich tun.<br />

Ich will es we<strong>der</strong> verschieben noch vernachlässigen,<br />

denn ich werde dieses Weges nie wie<strong>der</strong> kommen.<br />

Eva von Thiele-Winckler<br />

Schwester Wilma Möller 50 Jahre<br />

Schwester Kathrin Aden 50 Jahre<br />

Schwester Anne Biallas<br />

Schwester<br />

50 Jahre<br />

Annegret Fischer-Gailing 40 Jahre<br />

Schwester Elfriede Raab 40 Jahre<br />

Bru<strong>der</strong> Stefan Weitendorf 25 Jahre<br />

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EVANGELISCHES<br />

DIAKONISSENMUTTERHAUS BREMEN e.V.<br />

Adelenstraße 68 · 28239 Bremen<br />

Allgemeine Anfragen<br />

Telefon 04 21 - 61 02 36 00· Telefax 04 21 - 61 02 36 99<br />

info@diakonissenmutterhaus-bremen.de<br />

Ihre Ansprechpartner<br />

Klaus v. Hahn Telefon 04 21 - 61 02 36 00<br />

Vorstand vonhahn@diakonissenmutterhaus-bremen.de<br />

und Einrichtungsleiter<br />

Sigrid Pfäfflin Telefon 04 21 - 61 02 36 01<br />

Oberin s.pfaefflin@diakonissenmutterhaus-bremen.de<br />

Schwester Telefon 04 21 - 61 02 36 43<br />

Heide Pechacek pechacek@diakonissenmutterhaus-bremen.de<br />

Pflegedienstleiterin<br />

Elfriede Raab Telefon 04 21 - 61 02 36 06<br />

Hauswirtschaftsleiterin raab@diakonissenmutterhaus-bremen.de<br />

Rainer Beckmann Telefon 0421 - 61 02 36 11<br />

Küchenleitung<br />

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website<br />

www.diakonissenmutterhaus-bremen.de

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