IGA_Artikel_SonntagsZeitung_2013-06-23.pdf - IG altbau
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Dossier Wohnen — 87<br />
«Ich will<br />
unser Zuhause<br />
optimal<br />
versichern.»<br />
Denkmalgeschützte Scheune<br />
aus dem 19. Jahrhundert:<br />
Schifffahrtsmuseum in Männedorf ZH<br />
bewohnte Gebäude sterben ebenfalls».<br />
Man müsse deshalb immer<br />
einen Weg finden, bei einem Haus<br />
das Wertvolle zu erhalten und zugleich<br />
zeitgenössisches Wohnen zu<br />
ermöglichen. «Der Grat zwischen<br />
diesen Aufgaben ist oft sehr schmal<br />
und kann nur mit viel Kreativität,<br />
Sorgfalt, Erfahrung und regem<br />
Gedankenaustausch bewältigt werden.»<br />
Er schätze deshalb Denkmalpfleger,<br />
mit denen er über das Objekt<br />
sprechen könne, sagt Müller. «Heute<br />
ist die Denkmalpflege in der Regel<br />
ein hoch professioneller Partner,<br />
modern und auf geschlossen. Es gibt<br />
keine grundsätzlichen Zielkonflikte,<br />
im Gegenteil: Ohne Denkmalpflege<br />
wäre ich manchmal unsicher, mir<br />
fehlte der Gesprächspartner.»<br />
Pauschales Gutachten<br />
erschwert Abbruch<br />
«In der Regel» meint allerdings, dass<br />
die Zusammenarbeit doch nicht in<br />
jedem Fall reibungslos verläuft.<br />
«Man hat mit Menschen zu tun»,<br />
sagt Müller, «und es kommt sehr darauf<br />
an, wer einem gegenübersitzt.»<br />
Unerfreulich sei zuweilen auch die<br />
Zusammenarbeit mit Heimatschutzkommissionen,<br />
die sich ebenfalls<br />
einschalten, wenn es um die Erneuerung<br />
alter Bausubstanz geht. «Dort<br />
können Leute sitzen, die von der<br />
Unterschutzstellung geradezu besessen<br />
sind.» Müller steht dem Verbandsbeschwerderecht<br />
daher skeptisch<br />
gegenüber. «Wir brauchen professionelle<br />
Partner – weil die Arbeit<br />
mit denkmalgeschützter Substanz<br />
extrem anspruchsvoll ist.»<br />
Eine andere negative Erfahrung<br />
machte der Architekt mit Isos, dem<br />
«Bundesinventar der schützenswerten<br />
Ortsbilder von nationaler Bedeutung<br />
der Schweiz». Müller berichtet<br />
von einem grösseren Bauvorhaben,<br />
dem Abbruchhäuser weichen sollten.<br />
«Meines Erachtens haben diese Häuser<br />
keinerlei denkmalpflegerischen<br />
Wert. Jetzt hat sie das Isos aber in<br />
einem äusserst knappen und pauschalen<br />
Gutachten als schützenswert<br />
bezeichnet.» Das Gutachten basiere<br />
einzig auf dem Urteil der verantwortlichen<br />
Person bei Isos, die Gemeinden<br />
seien nicht involviert gewesen.<br />
Müller: «Wir müssen nun ebenfalls<br />
ein teures Gutachten erstellen lassen,<br />
das alles verzögert.»<br />
Ob ein Projekt mit alter Bausubstanz<br />
zum Traum oder doch zum Albtraum<br />
wird, hat also vor allem damit<br />
zu tun, welche Stellen und Personen<br />
darin involviert sind. Als Bauherr ist<br />
man daher gut beraten, erfahrene<br />
Architekten zu beauftragen – und so<br />
früh wie möglich den Kontakt zu den<br />
Behörden zu suchen.<br />
Er ist der beste<br />
Stuckateur<br />
der Schweiz<br />
Wer ein altes Gebäude renoviert, braucht<br />
oft einen guten Stuckateur. Als bester im<br />
Land gilt der Berner Serafin Steinemann<br />
Unsere Epoche liebt den Wettbewerb – und<br />
deshalb gibt es auch einen Schweizer Meister<br />
unter den Gipsern/Stuckateuren. Er ist gerade<br />
einmal 20 Jahre alt, stammt aus Bern und heisst<br />
Serafin Steinemann. Geradezu gigantisch war die<br />
Konkurrenz um den Titel allerdings nicht: Zu den<br />
Berufsmeisterschaften der Stiftung Swiss Skills<br />
wird nur eingeladen, wer einen wirklich guten<br />
Lehrab schluss gemacht hat. «Und es gibt nicht<br />
viele, die eine Lehre anfangen und auch beenden»,<br />
weiss Steinemann. Dabei ist die Nachfrage nach<br />
guten Berufsleuten gross – als gelernter Gipser<br />
habe man deshalb immer einen Job, sagt der<br />
Champion. Er selbst ergriff den Beruf, weil er<br />
sowohl Interesse an Handwerk als auch an<br />
Feinarbeiten hat. Heute arbeitet er bei der Maler<br />
Pfister AG in Bern, die auch auf die Renovation<br />
historischer Bauten spezialisiert ist.<br />
Trainiert für die WM: Serafin Steine mann,<br />
Schweizer Meister Gipser/Stuckateur<br />
Stuckaturen benötigten viel Feingefühl. «Aber es ist<br />
halt billiger, eine fertige Plastikstukkatur im<br />
Baumarkt zu kaufen und selbst an die Wand zu<br />
kleben, als eine richtige Stuckatur in aufwendiger<br />
Handarbeit von einem Profi machen zu lassen.»<br />
Ebenso viel Geschick benötige ein Wandputz: «Das<br />
ist, wie wenn man mit einer nassen Joghurtmasse<br />
eine Fläche überziehen muss, ohne dabei Striemen<br />
zu hinterlassen!»<br />
Wer seine Decke vom Meister persönlich<br />
ver schönern lassen möchte, braucht gegenwärtig<br />
etwas Geduld: In diesen Wochen arbeitet Serafin<br />
Steinemann nur aushilfsweise, denn er befindet<br />
sich im Training für die World Skills, die Berufsweltmeisterschaften.<br />
Sie finden vom 2. bis 7. Juli in<br />
Leipzig statt. Die Schweiz tritt mit einer Delegation<br />
von 39 Teilnehmern aus 37 Berufen an – «eine<br />
grosse Sache!», findet Steinemann. Entsprechend<br />
hart trainiert er auch. «In meiner Branche wird vier<br />
Monate vor der Weltmeisterschaft mitgeteilt,<br />
welches Projekt es am Titelkampf zu bewältigen<br />
gilt – und das ist gut so, denn ohne gezielte<br />
Vorbereitung wäre man bei einer solch<br />
komplizierten Aufgabe verloren.» Erik Brühlmann<br />
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