VS. TSV GWD Minden II TSV GWD Minden II - 1. VfL Potsdam
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Neues aus der Mannschaft<br />
KOLUMNE<br />
Langsam aber sicher neigt sich die Saison in der 3. Liga Nord dem Ende. Dem müssen wir mit<br />
gemischten Gefühlen gegenüber treten. Zum einen freuen wir uns darauf die lange Saison hinter<br />
uns zu haben (Mannschaftskapitän „Bolle“ schneidet täglich an einem Maßband die letzten<br />
Trainingseinheiten in Zentimeterschritten ab); zum anderen geht auch eine ganz besondere Saison<br />
mit Höhen und Tiefen zu Ende, was immer ein wenig Melancholie mit sich bringt.<br />
Bevor wir uns im nächsten Heft zu unserem letzten Heimspiel gegen die Füchse von allen Fans<br />
in die Sommerpause verabschieden, sollen an dieser Stelle schon mal einige Highlights abseits<br />
des Handballfeldes Revue passieren. Was hatten wir nicht alles für verrückte Stories in dieser<br />
Spielzeit?<br />
Beginnen wir doch einfach mit den kleinen Unfällen und Pannen, die wir uns geleistet haben.<br />
Den furiosen Auftakt bot uns Axel, als er den Vogel - pardon, die Trainingszuschauerin - in der<br />
Heinrich-Mann-Allee per Befreiungsschlag von der Balustrade kickte. Bis zum heutigen Tag immer<br />
noch für ein gutes Dutzend Lacher und ein peinlich berührtes Gesicht gut. Ebenfalls recht unterhaltsam<br />
anzusehen war das Duell der Köpfe Bolduan gegen Jordan, bei welchem das stromlinienförmige<br />
Modell „Bowlingkugel“ unseres Käpt’ns klar gegen Pauls flauschiges Haupt Marke<br />
„Adlerhorst“ gewinnen konnte. Matzes „Unfall“, der sich nicht mal in der Handballhalle ereignete,<br />
lasse ich diesmal schweren Herzens unkommentiert…<br />
Während der Saison hat sich übrigens eine echte Expertengruppe (vornehmlich aus den älteren<br />
Spielern bestehend) gebildet, die nach dem Training auf der Treppe der HMA oder auf der Rückseite<br />
der Jet-Tankstelle über Gott und die Welt philosophierte. Von der Insolvenz der Schweriner<br />
Handballer bis zur Papstwahl wurde so ziemlich jedes Thema kritisch analysiert und im Beisein<br />
von Bone mit schillernden Anekdoten („Ich kannte da mal wen…“) ausgeschmückt. Es wurde<br />
nicht nur auf höchstem rhetorischem Niveau aufgedeckt, was eine Frau ohne Beine mit einer<br />
Schnecke gemeinsam hat, sondern auch die Rückkehr von Jan Piske an die Havel wurde schon<br />
im Oktober antizipiert. Nur durch solche langfristigen Prognosen können sich echte Experten<br />
ausweisen!<br />
Nicht nur an den geheimen Rückzugsorten des <strong>Potsdam</strong>er Handballstammtisches konnte man<br />
Sachen lernen. Ich persönlich freue mich auch darüber den „wichtigsten Spieler“ „Axel“ Urban<br />
aufgeklärt zu haben, dass ein Totensonntag selten auf einen Dienstag fällt - das war ihm zu<br />
diesem Zeitpunkt gar nicht so bewusst. Zu einem echten Running-Gag in Sachen „auf dem<br />
Schlauch stehen“ hat sich auch Konrads Fragestunde zu den Laufwegen der Angriffskombinationen<br />
entwickelt. Selbst kurz vor dem Saisonfinale wirft er noch lässig die eine oder andere<br />
Frage zur Mannschaftstaktik ein. Ich gebe ihm ein Bier aus, wenn er mir nach dem letzten Spiel<br />
drei wahllos heraus gepickte Kombinationen erklären oder zumindest ablaufen kann.<br />
Dass wir gerne mal gemeinsam auf einen errungenen Erfolg angestoßen haben, konnte man<br />
nicht nur nach Heimspielen oder auf Auswärtsfahrten beobachten. In guter Erinnerung wird unter<br />
anderem auch unser mannschaftsinterner Weihnachtsmarktbesuch bleiben, den wir nach dem<br />
ersten Glühwein spontan zur teambildenden Maßnahme ausgerufen haben. Überhaupt sagt es<br />
doch viel über den Mannschaftsgeist aus, dass wir uns in unserer Freizeit keinen anderen Zeitvertreib<br />
als eine Spielerzusammenkunft ausgesucht haben.<br />
Die Saison ist ein bisschen so wie das Floßprojekt von Flo&Co. Vor einem Jahr mit dem Sammeln<br />
von Ressourcen und einem Berg an Materialien gestartet, gilt es jetzt nach vieler, kräftezehrender<br />
Arbeit darum, die letzten Handgriffe anzulegen. Bald werden die Baumstämme, die inzwischen<br />
zu einer Einheit geformt und deren Lücken gekittet sind, zu Wasser gelassen und einem Dahingleiten<br />
in den Sonnenuntergang steht nichts mehr im Weg … wundervoll. Ich glaube ich habe<br />
gerade meine romantische Ader entdeckt.<br />
Bevor ich aber weiter in schmalzigen Metaphern versinke, sollte ich abbrechen und muss an<br />
dieser Stelle darauf hinweisen, dass es ja noch gar nicht so weit ist! Heute steht die Zweitvertretung<br />
der <strong>GWD</strong> <strong>Minden</strong> auf dem Programm und wir wollen unseren treuen Fans noch einmal<br />
beweisen, dass wir es immer noch drauf haben. Seid heute wieder unser 8. Mann und lasst uns<br />
das Spiel zusammen gewinnen!<br />
Thilo Leuschner<br />
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