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Wasserstoffsuperoxid im Haushalt<br />

Wasserstoffsuperoxid im Haushalt<br />

Auch im Haushalt gibt es eine Fülle von Anwendungsmöglichkeiten<br />

für Wasserstoffsuperoxid. Die folgenden Beispiele stammen<br />

wieder vorwiegend von Baker (1996), sofern nicht anders angegeben.<br />

Raumbefeuchtung: Dazu werden knapp 5 bis 10 ml 35-prozentiges<br />

Wasserstoffsuperoxid pro Liter destilliertes Wasser in<br />

einen Verdunster gefüllt. Das verbessert die Atemluft und hält die<br />

Atemwege und Nebenhöhlen frei. Andere Empfehlungen lauten<br />

auf 50 bis 100 ml 3-prozentiges Wasserstoffsuperoxid auf einen<br />

Liter Wasser.<br />

Haushaltsspray: Zur Lufterfrischung sprüht man etwas 3-prozentiges<br />

Wasserstoffsuperoxid in die Mitte eines Raumes.<br />

Spülmaschine: Man gibt 50 bis 100 ml 3-prozentiges Wasserstoffsuperoxid<br />

in die Maschine.<br />

Waschmaschine: Anstelle eines Bleichmittels kann man je<br />

nach Füllmenge 150 bis 200 ml 3-prozentiges Wasserstoffsuperoxid<br />

in die Maschine geben. Achten Sie aber darauf, dass das<br />

Wasserstoffsuperoxid nicht direkt auf die möglicherweise noch<br />

trockene Wäsche gegeben wird und warten Sie am besten den<br />

letzten Wasserzulauf ab.<br />

Frischhalten von Lebensmitteln: Salat lässt sich mit Wasserstoffsuperoxid<br />

frisch halten, wenn man ihn zunächst mit einem<br />

Esslöffel 3-prozentigem Wasserstoffsuperoxid, in einer halben Tasse<br />

reinen Wassers gelöst, besprüht, trocknet, abdeckt und dann kühl<br />

lagert. Donsbach empfiehlt das Besprühen mit einer Lösung aus<br />

einem Liter Wasser und etwa 300 ml 3-prozentigem oder 30 ml<br />

35-prozentigem Wasserstoffsuperoxid zum Frischhalten und Reinigen<br />

von Obst, Salat und Gemüse. Er besprüht damit auch<br />

Fleisch, Geflügel und Fisch, bevor er diese Lebensmittel im Kühlschrank<br />

aufbewahrt.<br />

43


62 Mengenangaben und Sicherheitsvorkehrungen<br />

In dem vorliegenden Buch wurden die amerikanischen Maßeinheiten<br />

in Liter oder Milliliter umgerechnet. Für die Umrechnung wurden<br />

folgende (amerikanische) Werte zugrunde gelegt und gerundet:<br />

1 Unze = 0,0296 Liter = ca. 30 ml<br />

1 Pinte = 0,47 Liter = ca. 1/2 Liter<br />

1 Quart = 0,95 Liter = ca. 1 Liter<br />

1 Gallone = 3,7853 Liter = ca. 4 Liter<br />

Bei einem verantwortungsbewussten und vorsichtigen Umgang<br />

mit Wasserstoffsuperoxid ist diese Substanz sehr nützlich und ungefährlich.<br />

Einige Aspekte müssen dennoch unbedingt berücksichtigt<br />

werden, insbesondere bei der Verwendung von 35-prozentigem<br />

Wasserstoffsuperoxid.<br />

– Bewahren Sie Wasserstoffsuperoxid immer in einer<br />

Plastikflasche auf und lagern Sie es kühl, dunkel und getrennt<br />

von Nahrungsmitteln, sodass es vor direkter Sonneneinstrahlung<br />

und Hitze geschützt ist. Benutzte Flüssigkeit<br />

bitte nicht wieder zurückschütten!<br />

– Wenn Sie 35-prozentiges Wasserstoffsuperoxid länger als<br />

ein Jahr lagern, muss die Lösung in ein Laborgefäß mit<br />

speziellem Entgasungsverschluss gefüllt werden. Ihre<br />

Apotheke kann Ihnen hierbei weiterhelfen.<br />

– Verwahren Sie Wasserstoffsuperoxid immer außer Reichweite<br />

von Kindern und beschriften Sie das Aufbewahrungsgefäß,<br />

am besten mit kindersicherem Verschluss, korrekt,<br />

damit der Inhalt nicht versehentlich getrunken wird.


Sieben Feinde gesunder Ernährung 147<br />

Geschmacksnuancen Sie durch eine Einschränkung von Salz (und<br />

Zucker) wieder entdecken werden.<br />

Der einzige Ratschlag, dem Problem Salz zu begegnen, lautet, den<br />

Salzkonsum einzuschränken. Im Praktischen kann dies so aussehen:<br />

● Salz ist nicht gleich Salz. Wir sprechen hier nicht von einer lebenswichtigen<br />

Mischung von Salzen oder Mineralstoffen, sondern von<br />

der isolierten Substanz Kochsalz oder Natriumchlorid, die im<br />

Volksmund als Salz bezeichnet wird.<br />

● Würzen Sie mit Kräutern und Gewürzen statt mit Kochsalz. In den<br />

Zeiten, in denen Salz und Zucker kostbare Raritäten waren, wusste<br />

man durchaus wohl schmeckend zu kochen. Das Unterstreichen<br />

des typischen Eigengeschmacks einer Speise durch die richtige<br />

Kombination von Kräutern und Gewürzen ist eine Kunst, an der<br />

man den erstklassigen Koch erkennt. Eine wirklich feine Küche<br />

verwendet nur wenig Kochsalz.<br />

● In Frischkost ist eine große Zahl natürlicher Aromastoffe enthalten,<br />

die durch Kochen verloren gehen. Rohkost schmeckt deshalb<br />

auch ohne oder mit nur wenig Salz.<br />

● Vermeiden Sie salzreiche Nahrungsmittel, wie bestimmte Wurst-,<br />

Fleisch-, Fisch-, Brot- und Käsesorten. (Manche Wurstsorten enthalten<br />

bis zu 8 Prozent Kochsalz, das sind bis zu zwei Teelöffel pro<br />

100 Gramm Wurst!) Und vermeiden Sie Fertignahrung oder die<br />

übliche Kantinen- und Gaststättenkost.<br />

● Verwenden Sie Vollmeersalz oder Vollsteinsalz, das im Gegensatz<br />

zum handelsüblichen Kochsalz noch eine Reihe wertvoller Mineralstoffe<br />

enthält. Aber verwenden Sie auch Vollsalz nur sehr sparsam.<br />

● Achtung: Sojasoße hat einen Salzgehalt von 15 bis 20 Prozent.<br />

Schon ein Esslöffel dieser beliebten asiatischen Würzsoße enthält<br />

etwa 3 Gramm Salz.<br />

4. Fabrikfette<br />

Fett gehört zu den lebensnotwendigen Grundbausteinen unserer<br />

Nahrung. Doch nicht in der Menge, in der wir es heutzutage zu uns<br />

nehmen (durchschnittlich 117 Gramm täglich), und nicht in der<br />

Qualität, wie es uns die Nahrungsmittelindustrie durch unzählige, oft<br />

versteckte Quellen zumutet. Die in der üblichen Zivilisationskost<br />

reichlich enthaltenen Fette sind meist solche, die der Körper nicht


154 Schritt 5: Experiment: Gesund leben<br />

Gesundes Essen macht Spaß<br />

Entgegen manch hartnäckiger Meinung von eingefleischten Verfechtern<br />

der modernen Industrienahrung ist gesundes Essen alles andere<br />

als freudlose „Körnerfresserei“. Viele vegetarische und Vollwert-Restaurants<br />

und -kochbücher stellen unter Beweis, wie lecker, abwechslungsreich<br />

und verführerisch gesunde Küche sein kann. „Gesund“ in<br />

Zusammenhang mit Essen bedeutet weder Verzicht noch den erhobenen<br />

Zeigefinger des Fanatismus, sondern zunehmenden Genuss<br />

durch mehr Qualität und Bewusstheit mit dem Resultat einer gesteigerten<br />

Lebensqualität. Längst sind Prinzipien der Vollwerternährung<br />

maßgebend für Hochleitungssportler und längst empfehlen Ärzte, die<br />

sich nicht nur der „Ersatzteil- und Pillen-Medizin“, sondern dem<br />

ganzheitlichen Blick auf Krankheit und Gesundheit verschrieben<br />

haben, bewusste Ernährung als Grundsäule eines gesunden und<br />

glücklichen Lebens.<br />

Gesunde Ernährung bedeutet auch nicht die strikte Ablehnung<br />

und Verweigerung von allem, was als „ungesund“ gilt. Wenn Sie mal<br />

Lust auf eine „Sünde“ haben, dann sündigen Sie bewusst, mit Spaß<br />

und Genuss. Worauf es ankommt ist nicht das Einhalten starrer<br />

Regeln, sondern eine ausgewogene Balance, eine Grundeinstellung,<br />

das Schaffen einer Basis von Bewusstheit und Gesundheit, die Freiräume<br />

lässt. Es geht, um wieder auf das Thema Zucker zu kommen,<br />

nicht um den Verzicht auf das gelegentliche Stück Schokolade oder<br />

die Tüte Eis, sondern darum, Schokolade oder Eis nicht zur gedankenlosen<br />

Gewohnheit oder gar zur Sucht werden zu lassen.<br />

Zusammenfassung Schritt fünf:<br />

● Seien Sie kreativ, probieren Sie neue Produkte, neue Rezepte,<br />

besuchen Sie vielleicht auch einmal ein Vollwert-Restaurant.<br />

● Besorgen Sie sich ein gutes Vollwert-Kochbuch.<br />

● Achten Sie auf die sieben Feinde gesunder Ernährung.<br />

● Für jedes denaturierte Industrieprodukt gibt es eine natürliche<br />

und wertvolle Alternative.<br />

● Lassen Sie sich Zeit. Überstürzen Sie nichts. Stellen Sie<br />

Schritt für Schritt, so wie es Ihnen und Ihrer Familie am<br />

Angenehmsten ist, auf vollwertige Ernährung um.


Inhalt<br />

1 Einleitung 9<br />

Der Neurotransmitter Histamin:<br />

Eine neue Sichtweise 15<br />

Dem Wassermangel vorbeugen, um Krankheiten<br />

vorzubeugen 19<br />

Was die Pharmaindustrie anrichtet 22<br />

Beschwerden und Krankheiten, die durch<br />

Wassermangel verursacht werden können 23<br />

Hinweise zu vertiefender Lektüre 32<br />

Eine Mahnung zur Vorsicht 33<br />

2 Erfahrungsberichte 35<br />

Von der heilenden Kraft des Wassers 35<br />

3 Anhang 203<br />

Stichwortverzeichnis 203<br />

Über den Autor 205


152 Erfahrungsberichte<br />

Verwirrung – Probleme beim Sprechen und Verstehen –<br />

Müdigkeit – Verstopfung<br />

Ich arbeite als examinierter Altenpfleger in einer geriatrischen Reha-<br />

Klinik. Unsere Patienten sind in der Regel zwischen 70 und 100 Jahre<br />

alt. Sie kommen zu uns nach operativen Eingriffen an Hüfte oder<br />

Knie, nach Frakturen oder Schlaganfall.<br />

Eines unserer pflegerischen Hauptanliegen ist die Trinkförderung.<br />

Jeder Patient hat eine dem Körpergewicht, der Größe und seinem<br />

Krankheitsbild entsprechend festzulegende Trinkmenge pro Tag (zwischen<br />

1,5 und 2,5 Liter). Hierbei zählen zur Trinkmenge aber nur stilles<br />

Mineralwasser, Leitungswasser, Kräutertee (Früchtetee mit Einschränkungen).<br />

Kaffee, schwarzer Tee, gesüßte Obstsäfte sowie<br />

Limonaden zählen nicht dazu.<br />

Oft kommen Patienten zu uns, die ganz klar Anzeichen der Austrocknung<br />

zeigen. Sie sind verwirrt, Verstehen und Sprechen sind<br />

gestört, der Urin ist stark konzentriert, oft haben sie eine Obstipation.<br />

Sie sind müde, demotiviert, kaum mobilisierbar. In solchen Fällen<br />

bekommen sie zuerst einmal ein bis zwei Tage lang eine Infusion mit<br />

einer einfachen Kochsalzlösung. Zusätzlich bieten wir ihnen ihr Lieblingsgetränk<br />

an, um den Trinkvorgang wieder zu stimulieren.<br />

Unsere Erfahrungen zeigen ganz klar, dass ausreichende Flüssigkeitszufuhr<br />

eine absolute Notwendigkeit für alle körperlichen und<br />

kognitiven Vorgänge ist. Nach diesen ein bis zwei Tagen sind unsere<br />

Patienten wieder in der Lage, sich zu orientieren, am Tagesgeschehen<br />

teilzunehmen und der Reha-Therapie zu folgen.<br />

G. B. (Deutschland)<br />

* * *<br />

Schlafstörungen<br />

Ich möchte meine tiefste Dankbarkeit dafür zum Ausdruck bringen,<br />

dass Sie das Buch Wasser – die gesunde Lösung geschrieben haben. Seit<br />

ich Ihr Buch gelesen habe, trinke ich mit tiefer Überzeugung Wasser<br />

und ich habe viele positive Veränderungen in meinem Körper und<br />

meinem Geist beobachtet. Eine der wichtigsten Veränderungen ist,<br />

dass ich länger und tiefer schlafe als vorher, und natürlich hilft mir der<br />

Schlaf bei der Heilung.


204 Anhang<br />

Füße, kalte 42, 80<br />

Fußgelenke, geschwollene 125<br />

Gedächtnisschwund 51, 150<br />

Gelenkschmerzen 29, 59, 77,<br />

83, 135, 187, 199<br />

Geschwüre 195, 196<br />

Gicht 111<br />

Glutenunverträglichkeit 187<br />

Hämorrhoiden 42<br />

Hände, kalte 42, 80<br />

Harninkontinenz 63<br />

Harnverhaltung 51<br />

Hautbeschwerden 102, 141,<br />

154, 172<br />

Herzanfall 51, 53<br />

Herzmuskelschäden 53<br />

Hexenschuss 179, 193<br />

Hiatushernie 95<br />

Hitzewallungen 165<br />

Hüftgelenkschmerzen 56<br />

Husten, chronischer 77, 93,<br />

102<br />

Immunsuppression 68<br />

Karpaltunnelsyndrom 49<br />

Knieverletzung 61<br />

Knochenmarkkrebs 178<br />

Kolitis 29, 35<br />

Kopfschmerzen 57, 82, 107,<br />

119, 135, 144, 150, 185<br />

Krämpfe 46<br />

Krokodillederhaut 201<br />

Kurzatmigkeit 75, 102<br />

Lupus 31, 74, 83, 86<br />

Lyme-Borreliose 168<br />

Lymphom 68<br />

Magenschmerzen 55<br />

Mandelkrebs 175<br />

Meniskusriss, lateraler 61<br />

Migräne 29, 47, 96, 104, 117,<br />

120, 122, 125, 154, 168, 179,<br />

187<br />

Müdigkeit 124, 152<br />

Müdigkeitssyndrom, chronisches<br />

31, 170, 187<br />

Multiple Sklerose 31, 126, 127,<br />

129<br />

Muskeldystrophie 31, 177<br />

Muskelkrämpfe 144<br />

Muskelschmerzen 83<br />

Nachtschweiß 165<br />

Nackenschmerzen 49, 58, 59,<br />

104, 113<br />

Narkolepsie 149<br />

Nasenbluten 96<br />

Nasennebenhöhlen-Entzündung<br />

35, 78, 93, 99, 187<br />

Natriummangel 166<br />

Nephrose 80<br />

Nierenfunktionsstörungen<br />

144<br />

Nierenstein 142<br />

Osteoporose 40, 183<br />

Panikattacken 133, 183<br />

Polyzythämie 116<br />

prämenstruelles Syndrom 156<br />

Prostatakrebs 173, 180<br />

Refluxkrankheit 149, 183, 196<br />

Reizbarkeit 135


Schleim hat vielfältige Aufgaben<br />

vor allem auf Schleimhäuten vorkommen. Außerdem differenziert<br />

man zwischen sekretorischem und membrangebundenem<br />

Schleim. Ersterer schützt den Verdauungstrakt (z.B. die Magenzellen<br />

vor Magensäure), die Atemwege und die Geschlechtsorgane.<br />

Membrangebundene Muzine sind auch an Wechselwirkungen<br />

zwischen Zellen beteiligt. Durch den hohen Anteil an Mehrfachzuckern<br />

wird verhindert, dass die Glykoproteine von Eiweiß<br />

spaltenden Enzymen verdaut werden (wie im Magen). Auch viele<br />

Krebszellen produzieren große Mengen membrangebundener<br />

Muzine, vermutlich um dadurch Oberflächenstrukturen, gegen die<br />

Antikörper gebildet werden könnten (Oberflächenantigene) zu<br />

maskieren und so das „Radar“ des Immunsystems zu unterlaufen<br />

(vgl. Unterkapitel Glykonährstoffe bei Krebs).<br />

Abb. 6<br />

Muzine hindern auch Keime daran, zu den Bindungsstellen auf der Zelloberfläche vorzudringen.<br />

Andere Muzine binden durch einen hohen Anteil an Neuraminsäure<br />

und Sulfat viel Wasser und bilden so in Gelenken regelrechte<br />

Polster.<br />

25


48 Glykonährstoffe zur Vorbeugung und Therapie<br />

Glykonährstoffe und Herzinfarkt<br />

Erhöhte Blutfettwerte – vor allem LDL – sind ein Herzinfarkt-Risikofaktor.<br />

Das LDL wird mithilfe eines LDL-Rezeptors aus dem Blut in<br />

die Zellen aufgenommen. Das funktioniert aber nur, wenn der<br />

Rezeptor korrekt verzuckert ist. Für Cordyceps, Aloe vera und<br />

Psyllium sowie für Beta-Glukane und PSK (s. S. 55ff.) ist eine<br />

Senkung von LDL (und teilweise eine Erhöhung des „guten“ HDL)<br />

nachgewiesen worden (Mondoa und Kitei 2001).<br />

Fallbericht (Mondoa und Kitei 2001): Ein 41 Jahre alter Geschäftsmann<br />

hatte eine Vorliebe für Junkfood (ansonsten<br />

diszipliniert), wollte seine Essgewohnheiten jedoch nicht<br />

aufgeben. Sein Gesamtcholesterin lag bei 210, sein Vater<br />

starb im Alter von 61 Jahren an einem Herzinfarkt. Nach der<br />

Einnahme von jeweils zweimal täglich 500 mg Aloe vera-<br />

Pulver und 1 g Cordyceps-Kapseln pendelte sich sein Cholesterinwert<br />

nach sechs Monaten bei 181 ein.<br />

Neben einem erhöhten Cholesterinspiegel stellt auch Bluthochdruck<br />

einen Risikofaktor für einen Herzinfarkt dar. Mit Reishi<br />

oder Maitake (s. S. 55f.) lässt sich Bluthochdruck stark senken<br />

und auch Herzinsuffizienz kann durch Glykonährstoffe verbessert<br />

werden (Mondoa und Kitei 2001). Bei Menschen, die einen Herzinfarkt<br />

überlebten, fand man besonders viele unverzuckerte Proteine,<br />

was offenbar mit hohen Blutfettwerten zusammenhängt.<br />

Kleinkinder mit modifiziertem Mannose-Bindungs-Protein haben<br />

ein erhöhtes Risiko, eine koronare Herzkrankheit zu entwickeln.<br />

Und die äußerst strenge amerikanische Zulassungsbehörde FDA<br />

hat sogar Beta-Glukan zur Senkung des Herz-Kreislauf-Risikos<br />

zugelassen.


Kapitel 7<br />

Allergien – eine Geißel der<br />

Kinder unserer heutigen Zeit<br />

Ein weiser Arzt soll einmal sinngemäß gesagt haben: Jedes Jahrhundert<br />

bekommt aufgrund seiner Lebens- und sozialen Umstände die<br />

Krankheiten, die es verdient! In den vergangenen Jahrhunderten<br />

waren es die bakteriellen Seuchen, die unseren Kindern zusetzten,<br />

sie krank machten oder gar ins Grab brachten. Aber wer redet heute,<br />

im Zeitalter der 500 verfügbaren Breitspektrum-Antibiotika, bei uns<br />

noch von Seuchen?<br />

Heute sind es die Verkehrsunfälle und zunehmend der Kinderkrebs,<br />

an dem die Kinder in unseren Wohlstandsländern sterben,<br />

während in den armen, den so genannten Dritte-Welt-Ländern täglich<br />

Tausende von Kindern an Unterernährung, an den verschiedenen<br />

bakteriellen und viralen Seuchen sowie seit einigen Jahrzehnten<br />

zunehmend an AIDS sterben.<br />

Allergien – die neue „Wohlstands-Seuche“<br />

Zu einer neuen Art von „Wohlstands-Seuche“ entwickeln sich bei<br />

unseren Kindern die chronische Infektanfälligkeit und die verschiedenen<br />

Allergien wie Heuschnupfen, Hautekzeme, Neurodermitis<br />

und neuerdings die immer mehr um sich greifenden, versteckten<br />

Allergien auf Nahrungsmittel. Die Allergiekrankheiten werden auf<br />

dem Hintergrund der immer stärkeren Umweltbelastungen, auch<br />

unserer chemieüberladenen Wohlstands-Fehlernährung und der<br />

viel zu häufigen Antibiotika-Therapien und anderen Arzneimittel<br />

und deren Nebenwirkungen erklärbar. Diese unberechenbare Summierung<br />

stört die Ökosysteme vieler unserer Kinder, überreizt ihr<br />

Immunsystem, erzeugt dadurch eine allergische Grundhaltung und<br />

treibt sie am Ende in unvorhersehbare Krankheiten.<br />

93


Allergie:Konflikt des Immunsystems 95<br />

verschiedensten Stoffen gleichzeitig führen. Aber irgendwann ist das<br />

kindliche Immunsystem durch diesen dauerhaften Abwehrkampf so<br />

überreizt, dass es nur noch wild um sich schlägt.Das Kind gerät so<br />

in ein gesundheitliches Desaster.<br />

Wichtig<br />

Das Immunsystem, das den Auftrag hat, das Kind gesund und<br />

am Leben zu erhalten, erzeugt aufgrund seines eigenen<br />

Abwehrverhaltens gegen Schadstoffe und Toxine im kindlichen<br />

Organismus Reaktionen und Krankheiten, die wir beispielsweise<br />

als allergisches Hautekzem oder Neurodermitis<br />

kennen, die es aber nicht tolerieren darf, denn es soll ja<br />

Gesundheit aufrechterhalten und nicht Krankheiten erzeugen.<br />

Dabei tut das Immunsystem des Kindes nur brav seine Pflicht,<br />

indem es all diese Stoffe abwehrt, um das Kind gesund zu erhalten.<br />

Aufdiesem Hintergrund wird verstehbar, warum ein Kind einerseits<br />

in die oft schlimmen Allergiekrankheiten gerät und warum andererseits<br />

für die Abwehr normaler Erreger aus der Umwelt die Abwehrkraft<br />

und Aufmerksamkeit des Immunsystems nicht mehr ausreicht.<br />

Die Folgen: Das Kind kränkelt oder ist dauernd infektanfällig und<br />

plagt sich typischerweise mit allen möglichen allergischen „Hautund<br />

Bauchkrankheiten“.<br />

Völlig unberechenbar: die allergischen<br />

Kreuzreaktionen<br />

Viele Stoffe in unserer Umgebung, natürlich auch viele Nahrungsmittel,<br />

tragen eine ähnliche genetische Kennung auf ihren Zellmembranen<br />

wie bestimmte Bakterien-, Candida- und Schimmelpilzgruppen<br />

sowie deren verschiedenartige Toxine in unserer<br />

Darmflora. Wird unser Immunsystem überreizt, so ist es nicht mehr<br />

in der Lage, die feinen Unterschiede im genetischen Code der einzelnen<br />

Zellen präzise abzutasten und zu unterscheiden. Aufgrund<br />

der vermeintlichen „Ähnlichkeit“ reagiert das kindliche Immunsystem<br />

im Laufder Zeit auch auf eine Reihe (an sich ungefährlicher)


10 Ernährung – eine Einleitung<br />

der Organismus aber nur acht selbst bilden. Weitere zwei Aminosäuren<br />

werden nur in unzureichenden Mengen gebildet und müssen<br />

daher zusammen mit den übrigen zehn überhaupt nicht vom<br />

Körper gebildeten Aminosäuren über die Nahrung aufgenommen<br />

werden. Die vorrangige Quelle für Aminosäuren ist daher Nahrung,<br />

die reich an diesen essenziellen Nährstoffen ist. Glücklicherweise<br />

stellt dies aber kein großes Problem dar, da Fleisch und die meisten<br />

Gemüsearten einen hohen Gehalt an Aminosäuren aufweisen.<br />

Aminosäuren sind aber nicht nur für die Bildung von Körpergewebe<br />

wichtig. Eine kleine Gruppe essenzieller Aminosäuren<br />

sind Vorstufen von für das Gehirn wichtigen Neurotransmittern,<br />

die die Nervenfunktionen steuern. Bei diesen Neurotransmittern<br />

handelt es sich um Moleküle, die als chemische Botenstoffe wirken,<br />

indem sie Nervenimpulse (Nachrichten) von einer Nervenzelle<br />

zur nächsten weiterleiten. Zu dieser Gruppe essenzieller<br />

Aminosäuren in der Nahrung gehören folgende Substanzen:<br />

✓ Tyrosin: die Vorstufe sowohl von Dopamin als auch von Noradrenalin;<br />

zwei wichtige Neurotransmitter, die ausschlaggebend<br />

sind für unser Wohlbefinden und für unsere Fähigkeit,<br />

mit Stress umzugehen.<br />

✓ Phenylalanin: eine weitere Vorstufe von Dopamin, einem ganz<br />

wesentlichen Neurotransmitter im Belohnungssystem und im<br />

motorischen Zentrum des Gehirns.<br />

✓ Tryptophan: die einzige Vorstufe von Serotonin; ein beruhigender<br />

Neurotransmitter, der eine Rolle bei der Überwindung<br />

von Depressionen spielt.<br />

✓ Glutamin: die Vorstufe von Glutamat; der wichtigste erregende<br />

Neurotransmitter im Gehirn, der die Gehirnaktivität<br />

„einschaltet“.<br />

✓ Gammaaminobuttersäure (GABA) und Glyzin: die wichtigsten<br />

hemmenden Neurotransmitter im Gehirn, die die Gehirnaktivität<br />

„ausschalten“.


Zink und Zinkmangel<br />

Geht mit dem Zinkmangel auch ein Mangel an anderen Vitaminen<br />

der Gruppe B einher, können noch weitere Symptome auftreten.<br />

Sie sind in der nachstehenden Übersicht zusammengefasst.<br />

Zinkmangel mit gleichzeitigem Mangel an Vitaminen der B-Gruppe<br />

• verstärkte Infektanfälligkeit<br />

• eingeschränkte oder verzögerte Wundheilung<br />

• häufig blaue Flecken<br />

• Haarausfall<br />

• trophische Störungen:<br />

– brüchige Nägel<br />

– brüchiges, strohiges Haar<br />

– rissige Haut<br />

– Querrillen auf den Nägeln<br />

– schlechte Eiweißverdauung und schlechtes Ansprechen auf<br />

Medikamente<br />

– morgendliche Übelkeit<br />

• weiße Linien oder Flecken auf den Nägeln<br />

• blasse Haut und Empfindlichkeit gegen Sonnenlicht<br />

• häufige Schmerzen im Oberbauch<br />

• unregelmäßige Monatsblutungen bei Frauen und Potenzstörungen<br />

bei Männern<br />

Dies zeigt deutlich, dass ein Mangel an einem Mikronährstoff<br />

durch den Mangel an weiteren Nährstoffen erheblich verstärkt<br />

werden kann, da die Nährstoffe im Hinblick auf eine optimale<br />

Funktionsweise unseres Körpers zusammenarbeiten. In einer<br />

Reihe von Studien konnte nachgewiesen werden, dass Kinder<br />

mit chronischem Zinkmangel nur wenig Fortschritte in Bezug<br />

auf Wachstum, Verhalten und geistige Leistungsfähigkeit zeigten,<br />

wenn ihnen lediglich Zinksupplemente verabreicht wurden.<br />

Kinder, die zusätzlich zu Zink eine ganze Reihe weiterer Makround<br />

Mikronährstoffe erhielten, zeigten dagegen eine wesentliche<br />

43


Überblick 13<br />

Nr. 21 MUSTARD (Ackersenf)/<br />

● Schlechte Laune, trübe Stimmung, Unlust, Verstimmungen jeder Art, Freudlosigkeit, Schwermütigkeit,<br />

Niedergeschlagenheit, Traurigkeit, Weltschmerz.<br />

● „Endogene“, grundlose, unerklärliche Depression.<br />

● Alle krankhaften Störungen, die mit starker Schwermütigkeit oder Depression einhergehen.<br />

Nr. 22 OAK (Eiche)/<br />

● Verbissenheit, Anspannung, Stress.<br />

● Sturheit, Kompromisslosigkeit, Unnachgiebigkeit, geistige Unbeweglichkeit, Fanatismus, Pflichtzwang.<br />

Nr. 23 OLIVE (Olive)/<br />

● Allgemeine Schwäche, verringerte Leistungsfähigkeit.<br />

● Körperliche und/oder seelische Erschöpfungszustände.<br />

● Alle krankhaften Störungen, die von sehr starker Erschöpfung begleitet werden.<br />

Nr. 24 PINE (Kiefer)/<br />

● Schlechtes Gewissen, Gewissensbisse, Skrupel, Schuldgefühle.<br />

● Angst vor Strafe oder Unheil mit Straffunktion.<br />

● Moralische Zwänge.<br />

● Übertriebene Schamhaftigkeit.<br />

● Selbstverurteilung, moralische Selbstablehnung.<br />

● Angst vor autoritären Persönlichkeiten und Instanzen.<br />

● Krankhafter Perfektionismus (aus Furcht vor Kritik).<br />

● Moralisch bedingte Sexualprobleme.<br />

● Alle krankhaften Störungen, die mit starken Schuldgefühlen einhergehen oder davon ausgelöst wurden.<br />

Nr. 25 RED CHESTNUT (Rote Kastanie)/<br />

● Übertriebene oder krank machende Sorgen, die man sich um andere macht.<br />

● Angst um andere Menschen.<br />

● Übertriebenes oder krank machendes Mitleid.<br />

Nr. 26 ROCK ROSE (Gelbes Sonnenröschen)/<br />

● Panische Angst, Panikzustände, Schrecken, plötzliche Hoffnungslosigkeit.<br />

● Kopflosigkeit, Verlust der Geistesgegenwart oder des Überblicks.<br />

● „Leerer Kopf“ (blackout) bei Prüfungen.<br />

● Allgemeine Tendenz, mit Panik zu reagieren. Schreckhaftigkeit.<br />

● Alle krankhaften Störungen, die mit Panikzuständen einhergehen oder durch sie ausgelöst wurden.


30<br />

Einteilung der Mittel nach Dr. Bach<br />

Bach suchte immer nach einem Ordnungssystem,<br />

das auf der Zahl 7 beruht. Daher ordnete<br />

er seine Mittel – nicht immer leicht<br />

nachvollziehbar – in das folgende System<br />

ein.<br />

Im rechten Teil der Zeilen stehen mögliche<br />

Erläuterungen für die Einordnung in die<br />

betreffende Kategorie.<br />

Für Menschen, die Angst haben<br />

Rock Rose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mit Panik<br />

Mimulus . . . . . . . . . . . . . . . vor etwas Bestimmten<br />

Aspen . . . . . . . . . . . unklar, vor möglichem Unheil<br />

Red Chestnut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . um andere<br />

Cherry Plum . . . . . . . . . . . . . . vor „Durchdrehen“<br />

Für Menschen,<br />

die unter Unsicherheit leiden<br />

Cerato . . . . . . . . . . . . . . . durch Unselbständigkeit<br />

Scleranthus . . . . . . . . . . durch Unentschiedenheit<br />

Gentian . . . . . . . . . . . . . . . . . . bei Schwierigkeiten<br />

Gorse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . durch Pessimismus<br />

Hornbeam . . . . . . . . durch Überforderungsgefühle<br />

Wild Oat . . . . . . durch fehlendes Konzept oder Ziel<br />

Für Menschen mit ungenügendem<br />

Interesse an der Realität<br />

Clematis . . . . durch Tagträumereien / Hoffnungen<br />

Honeysuckle . . . . durch wehmütige Erinnerungen<br />

Wild Rose . . . . . . . . . . . . . durch Antriebslosigkeit<br />

Olive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . durch Erschöpfung<br />

White Chestnut . . . . . . . . durch Zwangsgedanken<br />

Mustard . . . . . . . . . . . . . . . . . durch Depressionen<br />

Chestnut Bud . . . . . . . . . durch Unaufmerksamkeit<br />

Grundlagen<br />

Für Menschen, die einsam sind<br />

Water Violet . . . . . . . . . . . . . durch Einzelgängerei<br />

Impatiens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . durch Ungeduld<br />

Heather . . . . . . . . durch zu viel Geltungsbedürfnis<br />

Für Menschen,<br />

die für fremde oder negative Einflüsse<br />

und Ideen zu empfänglich sind<br />

Agrimony . . . . . . . durch Verdrängungstendenzen<br />

Centaury . . . . durch Selbstbehauptungsschwäche<br />

Walnut . . . . . . . . . . . . . durch Mangel an Klarheit<br />

Holly . . . . . . durch Mangel an Liebe / Gelassenheit<br />

Für Menschen, die unter Mutlosigkeit<br />

oder Verzweiflung leiden<br />

Larch . . . . . . . . durch Mangel an Selbstvertrauen<br />

Pine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . durch Schuldgefühle<br />

Elm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . durch Überforderung<br />

Sweet Chestnut . . . . . . . . . durch Zweifel an allem<br />

Star of Bethlehem . . . . . . . . . durch Psychotrauma<br />

Willow . . . . . . . . . . . . . . . . . . durch Enttäuschung<br />

Oak . . . . . . . . . . . . . . . . . durch Unnachgiebigkeit<br />

Crab Apple . . . . . . Ordnungs- / Sauberkeitszwang<br />

Für Menschen, die sich allzu sehr<br />

um das Wohlergehen anderer kümmern<br />

Chicory . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aus Besitzwunsch<br />

Vervain . . . . . . . . . . . . . . . . . aus Weltverbesserei<br />

Vine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aus Herrschsucht<br />

Beech . . . . . . . . aus überkompensierter Intoleranz<br />

Rock Water . . . . durch vorbildliche Selbstdisziplin


36<br />

Die Bestimmung der geeigneten Mittel<br />

Wenn Sie noch nicht viel Erfahrung oder nur<br />

wenig Zeit haben, können Sie mit Hilfe dieser<br />

Kurzanleitung schnell die wichtigsten<br />

Mittel bestimmen. Informationen für eine<br />

gründlichere und tiefer gehende Therapie<br />

finden Sie im nachfolgenden Abschnitt („Die<br />

vier Einsatzgebiete …“).<br />

1. Überlegen Sie sich zunächst, was Sie<br />

behandeln wollen,<br />

damit Sie ein klares Konzept bekommen und<br />

die geeigneten Mittel unter dem betreffenden<br />

Gesichtspunkt auswählen können (mit den<br />

nachfolgenden Fragebögen oder durch Lesen<br />

der Mittelbeschreibungen):<br />

● ein momentanes psychisches Problem?<br />

● eine Krankheit?<br />

● eine Charakterstörung bzw. ein Persönlichkeitsdefizit?<br />

● ein spezielles Problem?<br />

2. Bestimmen Sie dann die momentan<br />

benötigten Bach-Blüten, indem Sie die<br />

im Folgenden aufgeführten Fragen<br />

stellen.<br />

Wenn Sie noch keine große Erfahrung haben,<br />

können Sie sich mit den Fragen begnügen,<br />

die kursiv gedruckt sind. Ausführliche Erläuterungen<br />

hierzu finden Sie im nächsten Abschnitt.<br />

➔ Bei einem momentanen psychischen<br />

Problem:<br />

● Wie lässt sich mein momentaner psychischer<br />

Zustand oder mein Verhalten charakterisieren?<br />

(Fragebogen 1)<br />

● Gibt es ein besonderes, belastendes Ereignis,<br />

das diesen Zustand hervorgerufen<br />

hat? (Fragebogen 3)<br />

Kurzanleitung<br />

Grundlagen<br />

● Gibt es eine typische Eigenschaft an mir,<br />

die die tiefere Ursache für den momentanen<br />

Zustand sein könnte? (Fragebogen 4)<br />

➔ Bei einer Krankheit:<br />

● Wie reagiere ich auf meine Krankheit?<br />

(Fragebogen 2)<br />

● Wie lässt sich mein momentaner psychischer<br />

Zustand oder mein Verhalten charakterisieren?<br />

(Fragebogen 1)<br />

● Gibt es ein besonderes, belastendes Ereignis,<br />

das der Krankheit vorangegangen<br />

ist oder sie ausgelöst hat? (Fragebogen 3)<br />

➔ Bei einer Charakterstörung oder<br />

einem Persönlichkeitsdefizit:<br />

● Was sind meine typischen Eigenarten und<br />

Verhaltensweisen? (Fragebogen 4)<br />

● Welche Fehler habe ich und in welcher<br />

Hinsicht sollte ich mich noch bessern?<br />

(Fragebogen 5)<br />

➔ Bei einem speziellen Problem bzw.<br />

einem therapeutischen Ziel:<br />

● Welche meiner persönlichen Schwächen<br />

oder Charakterfehler hindern mich daran,<br />

das Problem zu lösen bzw. mein Ziel zu<br />

erreichen? (Fragebogen 5)<br />

Zum Beantworten dieser Fragen können Sie<br />

● entweder auf Ihr Wissen zurückgreifen<br />

● oder die entsprechenden Fragebögen benützen<br />

(s.u.)<br />

● oder alle Beschreibungen der Mittel<br />

durchlesen (Teil II) und sich die zutreffenden<br />

notieren.<br />

Zwar werden Sie, sofern Sie sehr erfahren<br />

sind, die allermeisten Störungen allein schon<br />

durch genaues Beobachten feststellen und die<br />

dazu passenden Mittel aus dem Gedächtnis<br />

bestimmen können; dennoch empfiehlt sich<br />

oft ein zusätzlicher Blick in die Fragebögen,


58<br />

Wie reagiere ich auf meine Krankheit?<br />

Fragebogen 2<br />

Die angebotenen Aussagen beschreiben jeweils verschiedene Aspekte des betreffenden Mittels;<br />

es brauchen nicht alle zuzutreffen – eine genügt. Therapeut(inn)en können das Wort „ich“ durch<br />

„er“ oder „sie“ oder „das Kind“ ersetzen.<br />

Für die Auswertung empfiehlt es sich, die Antworten folgendermaßen einzuteilen:<br />

1. ganz besonders auffallend und im Vordergrund stehend.<br />

2. auffallend<br />

Wenn mehrere Feststellungen zutreffen, sollten bevorzugt die mit „1“ klassifizierten Mittel eingesetzt<br />

werden. Sobald diese nicht mehr deutlich zutreffen (das kann schon nach wenigen Tagen<br />

eintreten), muss auf das/die dann in den Vordergrund tretende(n) Mittel übergegangen werden.<br />

(Dieser Fragebogen darf für den privaten Gebrauch fotokopiert werden.)<br />

● Ich tue so, als sei alles in Ordnung, obwohl ich leide.<br />

● Ich verberge mein Leiden, weil ich nicht darauf angesprochen werden will.<br />

● Ich verdränge meine Krankheit, ich will sie nicht wahrhaben.<br />

● Ich befürchte, sehr krank zu sein, ohne es beweisen oder richtig erklären zu können.<br />

● Ich empfinde meine Krankheit als unheimlich und bedrohlich.<br />

Agrimony<br />

Aspen<br />

Beech<br />

● Ich kann meine Krankheit nicht akzeptieren, weil sie ganz und gar nicht in meine Vorstellungen<br />

passt.<br />

● Ich bemühe mich sehr, in meinem Leiden etwas Positives zu sehen.<br />

Centaury<br />

● Ich wehre mich nicht gegen die Krankheit, ich akzeptiere sie klaglos.<br />

● Ich lasse mich zu einer Therapie drängen, die ich eigentlich nicht möchte.<br />

Cerato<br />

● Ich bin total verunsichert und weiß nicht, wie ich reagieren soll; deshalb suche ich den Rat<br />

und die Meinung anderer.<br />

● Ich lasse mich gewissermaßen von den Therapeuten entmündigen und befolge kritiklos ihre<br />

Vorschläge.<br />

Cherry Plum<br />

● Ich bin ganz außer mir und fürchte durchzudrehen oder verrückt zu werden.<br />

● Ich bin sehr aufgewühlt, ich bin total durcheinander.<br />

● Ich verspüre den Drang mich umzubringen, weil ich es nicht mehr aushalte.<br />

● Trotz meiner Krankheit mache ich bestimmte schädliche Fehler immer wieder.<br />

Grundlagen<br />

Chestnut Bud


Therapeutisches Lexikon 289<br />

● aufgrund von Angst: Mimulus (+ evtl. Rock<br />

Rose)<br />

Man wagt nicht, genau hinzusehen (muss meist<br />

mit Aspen kombiniert werden).<br />

➔ Konjunktivitis (Bindehautentzündung): evtl. Crab<br />

Apple<br />

Oft wird die Bindehautentzündung durch Entzündungsherde<br />

in den Nasennebenhöhlen hervorgerufen,<br />

dann wirkt C. A. blutreinigend, als<br />

Unterstützung einer gezielten medikamentösen<br />

Therapie. Bei allergischer Ursache: Beech<br />

(→Allergie)<br />

● durch grünen Star (→ Glaukom):<br />

„Ausflippen“j<br />

● Man dreht aufgrund emotionaler Konflikte durch<br />

oder steht kurz davor: Cherry Plum<br />

Immer jene Mittel hinzufügen, die sich auf die<br />

betreffende/n Emotion/en beziehen.<br />

Ausgeschlossen-/Ausgestoßenseinj<br />

● Man fühlt sich schnell a.: Heather<br />

Ausnahmenj<br />

1. Es fällt einem schwer, A. zu machen,<br />

● weil man großen Wert auf Ordnung und Exaktheit<br />

legt: Crab Apple<br />

● weil man zu stur und unnachgiebig ist: Oak<br />

● Unnachgiebig sich selbst gegenüber: Rock<br />

Water<br />

● Unnachgiebig, wenn man etwas von anderen<br />

verlangt: Vine<br />

2. Man macht ständig Ausnahmen von den Regeln<br />

● aufgrund von Unachtsamkeit: Clematis<br />

● aus Protest: Water Violet<br />

Ausnahmezuständej<br />

● … aller Art, in denen man sehr schnell handeln<br />

muss: Rescue Remedy / Five Flower Remedy<br />

Ausnützen, sich … lassenj<br />

→ Gutmütigkeit<br />

Außenseiterj<br />

→ Einzelgängertum<br />

Ausweglosigkeitj<br />

● Wenn man nicht mehr weiterweiß und verzweifelt:<br />

Sweet Chestnut,<br />

Bei begleitenden Panikgefühlen kann man mit<br />

Rock Rose und bei vorangegangenem starkem<br />

Stress mit Elm kombinieren.<br />

Ausweichendes Verhaltenj<br />

● Man pflegt auf direkte Fragen oder bei Unannehmlichkeiten<br />

auszuweichen: Agrimony<br />

Autismusj<br />

● Der betreffende Mensch zieht sich ganz zurück<br />

und verweigert jeden Kontakt: Water Violet +<br />

Star of Bethlehem<br />

● Versuchsweise kann man auch Mimulus hinzufügen.<br />

Autoritäres Verhaltenj<br />

● aufgrund missionarischer Überzeugung: Vervain<br />

● aus Dominanzansprüchen / Herrschsucht: Vine<br />

Autoritätshörigkeitj<br />

→ Befehlsautomatismus, → Selbstbehauptung<br />

Bangigkeitj<br />

→ Ahnungen, → Angst<br />

Beachtungj<br />

B<br />

● Man legt großen Wert darauf, beachtet zu werden:<br />

Heather


388<br />

● Persönlichkeitsprinzipien<br />

(introvertiert): Lebensfreude, Harmonie,<br />

Friede, Ruhe, Besitz, Materie<br />

● Liebesbeziehung = Sinnengenuss<br />

● Planet: Venus<br />

● Stier-Venus als Maximalplanet:<br />

Der betreffende Persönlichkeits- oder<br />

Lebensbereich wird deutlich von einer<br />

ruhigen, praktischen, ordentlichen,<br />

sinnenfrohen Tendenz bestimmt.<br />

● Sonne im Stier:<br />

ein ruhiges, genussvolles, sicheres und<br />

geordnetes Leben<br />

� Stier<br />

(20. April bis 20. Mai)<br />

Astrologie und Bach-Blüten-Therapie<br />

● Aszendent im Stier:<br />

ein freundlicher, bequemer, geduldiger,<br />

verlässlicher, ordentlicher und<br />

besitzbewusster Charakter<br />

● Mond im Stier:<br />

ein Lebensgefühl, das vom Bedürfnis<br />

nach Ruhe, Genuss, Sicherheit, Ordnung<br />

und Besitz charakterisiert ist<br />

Mögliche Probleme durch<br />

Übertreibung, Verzerrung oder<br />

Entgleisung dieser Eigenschaften:<br />

Habgier, Materialismus, Geiz, Egoismus,<br />

Sturheit, Trotz, Trägheit, Dickfelligkeit,<br />

primitive Genusssucht, Verfressenheit,<br />

Dogmatismus, körperliche und/oder geistige<br />

Unbeweglichkeit, Engstirnigkeit,<br />

Verlustangst, materielle Existenzangst.<br />

Bach-Blüten-Therapie bei folgenden typischen Problemen<br />

● Ausweichen, Verdrängen (Abneigung gegen Unruhe und Ärger) . . . . . . . . . . . . . Agrimony<br />

● Verlust- oder Verhungerungsangst (Besitz- und Sicherheitsbedürfnis) . . . Aspen, Mimulus<br />

● Unverträglichkeit, Intoleranz (feste Vorstellungen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beech<br />

● Ausnützbarkeit (Abneigung gegen Unruhe und Ärger) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Centaury<br />

● Gier, Egoismus, Eifersucht (Besitzbedürfnis) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Chicory<br />

● pingelige, zwanghafte Ordnung (Ordnungsbedürfnis) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Crab Apple<br />

● Trauer bei Verlust (Besitzbedürfnis, Unbeweglichkeit) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Honeysuckle<br />

● Wut als Reaktion auf Störung (Ruhebedürfnis) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Holly<br />

● Depression bei Veränderung oder Verlust (Besitzbedürfnis, Unbeweglichkeit) . . . . Mustard<br />

● Sturheit, Trotz (Unflexibilität, starker Eigenrhythmus) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oak<br />

● Panik (Sicherheits- u. Ruhebedürfnis) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rock Rose<br />

● Intoleranz, Dogmatismus (fehlende geistige Flexibilität) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vine<br />

● Faulheit, Apathie (Bequemlichkeit) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wild Rose<br />

● Zwangsgedanken (fehlende geistige Flexibilität, Denkgewohnheiten) . . . . . White Chestnut


406<br />

Nierenkrankheiten 118, 149, 216, 180, 342<br />

Nörgelei 9, 51, 73, 93, 94, 392<br />

Not, seelische 229<br />

NOTFALLMITTEL 279<br />

Notfallmittel 15, 25, 216<br />

Notfälle 15, 215, 343<br />

O<br />

OAK 192<br />

Oak 13, 23, 111, 121, 133, 136, 137, 158,<br />

163, 164, 208, 209, 223, 224, 244, 249,<br />

258, 263, 277<br />

Oberflächlichkeit 343<br />

Odermennig 81<br />

Offenheit 343<br />

Ohnmacht 10, 108, 122, 123, 279, 343<br />

Ohrenkrankheiten 343<br />

OLIVE 197<br />

Olive 13, 23, 126, 136, 137, 141, 142, 147,<br />

168, 178, 184, 190, 191, 208, 214, 234,<br />

253, 258, 272, 273<br />

Operationen 15, 279, 344<br />

Opfer 15, 273, 274, 344<br />

Opportunismus 393<br />

Ordnungsbedürfnis 131<br />

Ordnungszwang 11, 56, 129, 131, 344, 392<br />

Osteoporose 99, 173, 175; siehe Wirbelsäule<br />

P<br />

Panik 9, 13, 55, 71, 88, 89, 90, 215, 216,<br />

217 ff., 279, 344, 388<br />

Pankreasstörungen 197<br />

Papiertiger 182<br />

Pedanterie 14, 246, 347<br />

Perfektionismus 11, 13, 55, 68, 70, 129,<br />

193, 202, 204, 347, 392, 396<br />

Persönlichkeitsentwicklung 42, 113<br />

Persönlichkeitsschwäche 9, 14, 18, 21, 34,<br />

98, 250, 347<br />

Persönlichkeitsstruktur 383<br />

Pessimismus 11, 12, 53, 68, 143, 144, 165,<br />

348<br />

Pflichtzwang 192, 348<br />

Phantasie, zu viel 10, 122, 348<br />

PINE 201<br />

Anhang<br />

Pine 13, 23, 86, 92, 97, 102, 106, 107, 111,<br />

121, 132, 133, 167, 178, 184, 185, 190,<br />

196, 200, 214, 223, 224, 234, 238, 249,<br />

253, 254, 258, 263, 277<br />

Pingeligkeit 11, 75, 129<br />

Pinie 201<br />

Planeten 384<br />

Platzangst 254, 397<br />

Positiv-Denken 9, 94<br />

Prellung 279<br />

Probleme 44, 261 ff., 393;<br />

siehe Pessimismus<br />

Prüfungen 13, 215, 216, 349<br />

Psoriasis siehe Hautkrankheiten<br />

psychische Probleme 9, 37<br />

Psychopharmaka 66<br />

Psychosen 10, 107, 108, 350<br />

Psychotherapie 350<br />

Pubertät 14, 250, 350<br />

Pünktlichkeit, zwanghafte 130<br />

Putzfimmel 130<br />

Q<br />

Qual, innere 62, 67, 350<br />

Querulantentum 350<br />

R<br />

Rachsucht 11, 15, 154, 274, 275, 350, 394<br />

Rastlosigkeit 168<br />

Rat geben 71<br />

Ratlosigkeit 10, 58, 67, 104, 350<br />

Ratschläge 56, 78, 106, 351<br />

Realitätsflucht 84, 124, 398<br />

Rechthaberei 14, 78, 124, 245, 246, 247,<br />

398; siehe Dogmatismus<br />

RED CHESTNUT 210<br />

Red Chestnut 13, 23, 86, 92, 102, 108, 111,<br />

121, 122, 172, 184, 185, 190, 200, 208,<br />

219, 234, 254, 259, 263<br />

Rededrang 53; siehe Geschwätzigkeit<br />

Regeln 128<br />

Reisekrankheit 351<br />

Reizbarkeit 11, 154, 351, 387, 390<br />

RESCUE REMEDY 15, 25, 279<br />

Reserven mobilisieren 133, 198


58 Wie wird kolloidales Silber hergestellt?<br />

Bei den Silbergeneratoren wird elektrischer Strom an zwei Silberstäbe<br />

(Elektroden) angelegt, die in destilliertes Wasser gehängt<br />

werden. Einer der Drähte fungiert als Anode (Pluspol), der andere<br />

als Kathode (Minuspol). Der Strom erzeugt neben der Ablösung<br />

von Silberpartikeln (Ag 0 ) auch positiv geladene Silberionen (Ag + ).<br />

An der Kathode entsteht Wasserstoffgas und die dort benötigten<br />

Elektronen werden von der Anode ersetzt, wenn Ag + gebildet<br />

wird. „Wenn ein elektrischer Strom durch Silber fließt, verlieren<br />

einige Silberatome an der Grenzfläche zum Wasser ein Elektron<br />

und werden dadurch in ein Ion umgewandelt. Während metallisches<br />

Silber nicht wasserlöslich ist, sind es Silberionen, sodass<br />

sich diese einfach in Wasser lösen und eine ionische Silberlösung<br />

produzieren. Das ist der Elektrolyseprozess. Mit dem Elektrolyseprozess<br />

nehmen einige Ionen in unmittelbarer Nähe zur Anode<br />

ein Elektron von dem durchfließenden Strom auf und werden von<br />

einem Ion in ein Atom zurückverwandelt. Diese Atome werden<br />

von anderen ähnlichen Atomen durch Van der Waal’sche Kräfte<br />

angezogen und bilden so kleine Metallpartikel. So werden durch<br />

die Elektrolyse also sowohl Ionen als auch Partikel gebildet.“ (Key<br />

und Maas 2000)<br />

Die positiv geladenen Kationen wandern zum negativ geladenen<br />

Minuspol (Kathode), wo sie Elektronen aufnehmen, die negativ<br />

geladenen Anionen wandern zur positiv geladenen Anode.<br />

Dort wo Kationen und Anionen vorliegen, versuchen sie gegenseitig<br />

ihre Ladung auszugleichen. Wenn kein Salz vorhanden ist,<br />

ergänzen sich die positiv geladenen Silberionen (Ag + ) mit den<br />

negativ geladenen Hydroxidionen (OH - ). Gibt man aber Salz (zum<br />

Beispiel Kochsalz) dazu, bildet sich Silberchlorid, was man an<br />

einer weißen Wolke erkennen kann. Falls Sie diesen Nachweis mit<br />

Ihrem kolloidalen Silber einmal führen wollen, sollten Sie die Lösung<br />

anschließend aber bitte nicht mehr trinken. Laut Frank Key<br />

(Beitrag in Jefferson 2003) ist die Löslichkeitskonstante für Silberhydroxid<br />

1,52 x 10 -8 . Das bedeutet, dass in einem Liter reinen


80 Warum die ganze Aufregung?<br />

Demnach sollte die Tagesdosis zum Beispiel kleiner sein als<br />

350 Mikrogramm für einen 70 Kilogramm schweren Menschen oder<br />

25 Mikrogramm für ein 5 Kilogramm schweres Kind.<br />

Gemäß EPA (US Environmental Protection Agency; die amerikanische<br />

Umweltschutzkommission) kann Silber in einigen Lebensmitteln<br />

je nach regionaler Bodenbeschaffenheit angereichert sein:<br />

Weizenmehl 0,3 Mikrogramm pro Gramm<br />

Kleie 0,9 Mikrogramm pro Gramm<br />

Milch 27 bis 54 Mikrogramm pro Liter<br />

Pilze bis zu mehrere hundert Mikrogramm pro Gramm<br />

Um die höchstzulässige Tagesdosis durch Nahrungsaufnahme zu<br />

erreichen, müsste ein 70 Kilogramm schwerer Mensch demnach<br />

täglich etwa 1,2 Kilogramm Weizenmehl, knapp ein Pfund Kleie<br />

oder sechs bis dreizehn Liter Milch verzehren. Dabei meint Tagesdosis<br />

wirklich die Einnahme pro Tag, über einen längeren Zeitraum<br />

hinweg.<br />

Tatsächlich werden mit der Nahrung täglich üblicherweise 1 bis<br />

88 Mikrogramm Silber aufgenommen (Guggenbichler 2003) und<br />

die zulässige Höchstgrenze im Trinkwasser liegt in Deutschland<br />

bei 100 Mikrogramm pro Liter, in den USA bei der Hälfte. Aus dem<br />

Trinkwasser werden etwa zehn Prozent des darin enthaltenen Silbers<br />

vom Körper aufgenommen.<br />

In Deutschland tendieren die Aufsichtsbehörden offenbar dazu,<br />

kolloidales Silber als „Arzneimittel nach § 2 Abs.1 Nrn.1 und 6


106 Literatur<br />

Gibbs, R. J.: Silver Colloids. Do They Work?, Unveröffentlichtes<br />

Manuskript von 1990 (zitiert nach Jefferson 2003)<br />

Graham, Thomas: Trans. Roy. Soc. Bd. 151, London, S. 183 ff.<br />

Guggenbichler, J. P.: „Central Venous Catheter Associated Infections.<br />

Pathophysiology, Incidence, Clinical Diagnosis, and Prevention<br />

– A Review“, in: Mat.-wiss. u. Werkstofftech. Nr. 34<br />

(12), 2003, S. 1145–1154<br />

Guggenbichler, J. P., Juhl, G., Braun, G. G., Frass, M., Künstle,<br />

O. A., Plötz, J., Saffartzik, W., Steinhäuser, M., Wenisch, Ch.:<br />

„Clinical Investigation of a New Central Venous Catheter<br />

Impregnated with Silver Naniparticles“, in: Hyg. Med. 28 (6),<br />

2003, S. 235–242<br />

Gühring, I. K.: Mikrobieller Befall von Elektrotauchlack in der<br />

Automobilindustrie, Inauguraldissertation an der Universität<br />

Stuttgart: 2000<br />

Hansen, L. D.: „Colloidal silver. Discover an exciting new product<br />

for the 90’s!“, in: Health Consciousness 14 (5), 1993, S. 54–55<br />

Jacobs, R.: Can metabolic silver cause argyria?, URL:<br />

http://homepages.together.net/~rjstan/MetallicSilver.html<br />

Jefferson, W.: Colloidal Silver Today. The All-Natural Wide-Spectrum<br />

Germ Killer, Summertown: Healthy Living Publications,<br />

2003<br />

Key, F. S. und Maas, G.: „Silver Colloids“, unveröffentlichter Artikel<br />

von 2000 (nach Jefferson)<br />

Landsdown, A. B. G.: „Silver 1: Its antibacterial properties and<br />

mechanism of action“, in: Journal of wound care 11 (2), 2002a,<br />

S. 125–130


Inhalt<br />

Danksagung 6<br />

Einführung 7<br />

Kapitel 1 Was ist NLP? 9<br />

Kapitel 2 Ziele 21<br />

Kapitel 3 Lernen 34<br />

Kapitel 4 Beziehungen 52<br />

Kapitel 5 Die Sinne 60<br />

Kapitel 6 Emotionale Zustände 90<br />

Kapitel 7 Im Kopf 115<br />

Kapitel 8 Strategien 140<br />

Kapitel 9 Sprache 158<br />

Kapitel 10 Das Meta-Modell 169<br />

Kapitel 11 Das Milton-Modell 201<br />

Kapitel 12 Metaphern 221<br />

Kapitel 13 Schreiben 230<br />

Kapitel 14 Verstehen 237<br />

Kapitel 15 Rahmen 263<br />

Kapitel 16 NLP anwenden 282<br />

Anhang NLP-Modelle im Überblick 307<br />

Die wichtigsten Wurzeln des NLP 310<br />

Verzeichnis der Fachbegriffe 317<br />

Literaturverzeichnis 324<br />

Stichwortverzeichnis 327<br />

Namensverzeichnis 331<br />

Über den Autor 333<br />

5


Kapitel 1<br />

Was ist NLP?<br />

Lassen Sie uns mit dem Anfang beginnen: Was ist NLP? Das ist allerdings<br />

eine Fangfrage. NLP lässt sich nicht auf eine einzige Definition reduzieren.<br />

NLP lässt sich vielfältig erklären, und jede Antwort beleuchtet die Frage<br />

wie ein Lichtstrahl aus einem anderen Blickwinkel, und so wird die ganze<br />

Erscheinung ins Licht gerückt.<br />

NLP untersucht herausragende Leistungen und Qualität; es befasst sich damit,<br />

wie herausragende Einzelpersonen oder Unternehmen ihre ausgezeichneten<br />

Ergebnisse erzielen.Diese Methoden werden dann anderen vermittelt,damit sie<br />

ebenfalls vorzügliche Resultate erreichen. Diesen Prozess bezeichnet man im<br />

NLP als „Modellieren“ (engl.: modelling).<br />

Dafür untersucht NLP,wie wir unsere subjektiven Erfahrungen strukturieren:<br />

was wir also über unsere Werte und Überzeugungen denken, wie wir unsere<br />

emotionalen Zustände hervorrufen und wie wir aufgrund unseres Erlebens<br />

unsere innere Welt konstruieren und ihr Bedeutung geben. Kein Ereignis hat<br />

Bedeutung an sich, wir geben ihm eine Bedeutung; und verschiedene Menschen<br />

werden dem gleichen Ereignis unterschiedliche Bedeutungen beimessen.<br />

NLP erforscht also unsere Erfahrungen von innen her.<br />

In seinen Anfängen analysierten die Begründer des NLP die besten Kommunikatoren<br />

und im Laufe der Zeit hat sich NLP zu einer systematischen Untersuchung<br />

menschlicher Kommunikation entwickelt.Es kamen immer mehr praktische<br />

Werkzeuge und Methoden dazu, indem herausragende Menschen modelliert<br />

wurden. Diese Methoden werden weltweit im Sport, im Wirtschaftsleben, bei<br />

Trainings, im Verkauf, im Rechtswesen und im Bildungswesen eingesetzt. Doch<br />

NLP ist weit mehr als nur eine Auswahl an Techniken; es ist auch eine Geisteshaltung,geprägt<br />

von Neugier,Forschergeist und Spaß.<br />

Die Abkürzung NLP steht für die drei Gebiete, die es verbindet:<br />

N Neurologie Der Verstand und unsere Art zu denken.<br />

L Linguistik Wie wir Sprache verwenden und wie sich das auf uns auswirkt.<br />

P Programmieren Wie wir unser Handeln im Hinblick auf unsere Ziele strukturieren.<br />

9


20<br />

NLP – das WorkBook<br />

Wir haben alle schon erlebt, dass uns lange vergessene Ereignisse wieder einfielen,<br />

während wir unsere Gedanken schweifen ließen; so können wir unbewusste<br />

Ressourcen mit Hilfe von Hypnotherapie und Trance nutzen.<br />

Einige Ansätze der Psychologie (beispielsweise die Psychoanalyse) betrachten<br />

das Unbewusste als Sammelbecken unterdrückter und zerstörerischer<br />

Impulse. NLP sieht das Unbewusste als wohlwollend an, denn es enthält alle<br />

Erfahrungen, die uns zu weiteren Einsichten verhelfen können.<br />

NLP betrachtet das Unbewusste mit gehörigem Respekt. Der bequemste<br />

Ausgangspunkt ist allerdings das Bewusstsein – wessen wir gewahr sind und<br />

wie wir unser Leben regeln,indem wir unsere Ziele formulieren,verstehen und<br />

erreichen.<br />

Zum Ausprobieren und Üben<br />

1. Suchen Sie sich eine NLP-Vorannahme aus, die Sie anspricht. Denken Sie<br />

jetzt an ein Problem oder eine schwierige Situation mit einem anderen<br />

Menschen. Wie würden Sie sich verhalten, wenn Sie so handelten, als ob<br />

diese Vorannahme zuträfe? Wie würde sich die Situation verändern?<br />

Dazu ein einfaches Beispiel: Einer meiner Freunde arbeitete mit anderen<br />

an einem gemeinsamen Projekt. Ein Teammitglied trieb ihn zur Weißglut,<br />

weil er ständig Einwände vorbrachte, zu schnell ins Detail ging und Zeit<br />

verschwendete (nach Ansicht meines Freundes). Die Vorannahme, die ihm<br />

in den Sinn kam, war: Die Menschen sind völlig in Ordnung. Sein Kollege<br />

hatte eine phantastische Strategie Informationen zu sortieren und einzuordnen,<br />

aber er wandte diese Strategie an der falschen Stelle an. Vor dem<br />

Hintergrund dieser Vorannahme konnte mein Freund seinen Kollegen<br />

besser verstehen, ihm gegenüber geduldig sein, Rapport aufrechterhalten<br />

und ihn unterstützen, seine Fragen anders und zu einem anderen<br />

Zeitpunkt zu formulieren, wenn sie ausgesprochen wertvoll waren.<br />

2. Wählen Sie jetzt die Vorannahme aus, die Sie sehr skeptisch betrachten.<br />

Suchen Sie sich eine andere schwierige Situation in Ihrem Leben aus.<br />

Wie würden Sie sich verhalten, wenn Sie so handelten, als träfe diese<br />

Vorannahme zu? Wie würde sich die Situation verändern?<br />

3. Schauen Sie sich den Film The Matrix auf Video an. Falls Sie ihn schon<br />

gesehen haben, schauen Sie ihn noch einmal an. Hätten Sie als Protagonist<br />

dieses Films die blaue oder die rote Tablette genommen? Und woran<br />

erkennen Sie, dass Sie nicht „in Wirklichkeit“ in einer Matrix sind?


„Wer ist schuld?“<br />

„Warum haben Sie das noch nicht gelöst?“<br />

Diese Fragen konzentrieren sich auf die Vergangenheit oder Gegenwart. Garantiert<br />

werden Sie sich zudem wegen des Problems schlechter fühlen, weil die<br />

Fragen den Finger auf die Wunde legen.<br />

Probleme sind schwierig, weil wir uns allein schon schlechter und damit<br />

ressourcenärmer fühlen, wenn wir über sie nachdenken. Wir denken dann<br />

nicht so klar, deshalb finden wir auch schwerer eine Lösung.<br />

Problemdenken macht Probleme schlechter lösbar.<br />

Viel hilfreicher ist es, sich zu überlegen, wer wie zu einem Problem beiträgt,<br />

und folgenden Fragen nachzugehen:<br />

„Wie hat die andere Person zu diesem Problem beigetragen?“<br />

„Wie habe ich zu diesem Problem beigetragen?“<br />

„Wie ist durch unser beider Verhalten dieses Problem entstanden?“<br />

Diese Fragen führen uns in eine nützlichere Richtung:Was wollen wir stattdessen<br />

und was werden wir dafür tun?<br />

Ziele strukturieren<br />

Kapitel 2: Ziele<br />

Bei der Arbeit mit Zielen gilt es, neun Fragen zu berücksichtigen. Diese werden<br />

als „Kriterien der Wohlgeformtheit“ bezeichnet. Diese Fragen eignen sich am<br />

besten für persönliche Ziele und wenn Sie sie durchdacht haben, werden Ihre<br />

Ziele realistisch, erreichbar und motivierend sein.<br />

1. Positiv: Was wollen Sie?<br />

Ziele werden positiv formuliert. Das hat nichts mit „positivem Denken“ zu tun<br />

oder mit „positiv“ im Sinne von „gut für Sie“. Positiv bedeutet in der Zielarbeit<br />

„auf etwas ausgerichtet, das Sie wollen“, statt auf „etwas, von dem Sie weg<br />

und das Sie vermeiden wollen“. Fragen Sie sich also: „Was will ich?“ statt:<br />

„Was will ich nicht oder was will ich vermeiden?“<br />

Abnehmen und mit dem Rauchen aufzuhören sind beispielsweise negative Ziele,<br />

was teilweise erklärt, weshalb sie so schwer erreichbar sind. Müll zu vermeiden,<br />

die Fixkosten zu verringern und weniger Führungskräfte abwandern zu lassen<br />

sind ebenfalls negative Ziele.<br />

Wie können Sie nun ein negatives in ein positives Ziel verwandeln? Ganz einfach<br />

mit den Fragen: „Was will ich stattdessen?“ und „Was bringt mir das?“ Wollen<br />

23


38<br />

NLP – das WorkBook<br />

oft wir glauben, etwas noch mehr oder häufiger tun zu müssen!) Indem Sie die<br />

Lücke schließen, lösen Sie das Problem.<br />

Problem<br />

Unterschied zwischen<br />

Ihrem derzeitigen und<br />

Feedback<br />

Ihrem erwünschten<br />

Die Ergebnisse Ihres Handelns<br />

Standort<br />

Einfaches Lernen<br />

Einfaches Lernen und einfache Problemlösung finden hier innerhalb der Grenzen<br />

dessen statt, was man für möglich und notwendig erachtet. Dazu gleich ein<br />

Beispiel: Ein Mann bekommt häufig Kopfschmerzen und geht zum Arzt. Dieser<br />

verschreibt ein Schmerzmittel.Der Mann verlässt glücklich die Praxis und nimmt<br />

die Schmerztabletten,wenn die Kopfschmerzen erneut auftreten.Eine einfache<br />

Lösung für ein einfaches Problem. Noch ein Beispiel aus dem Wirtschaftsleben:<br />

Ein Unternehmen will eine modernere und schneller produzierende Fabrik<br />

bauen.Man probiert eine Reihe von Möglichkeiten und entscheidet sich für die<br />

rentabelste. Sechs Monate später ist das Werk gebaut und produziert auf Hochtouren.<br />

Eine einfache Lösung für ein einfaches Problem.<br />

Generatives Lernen<br />

Handeln<br />

Entscheidung<br />

Die andere Art des Lernens ist das generative Lernen oder Lernen auf zwei Ebenen.Dabei<br />

beziehen wir unsere Überzeugungen und Annahmen über das Thema/<br />

Problem in die Feedbackschleife mit ein.Aufgrund der Rückmeldungen, die wir<br />

auf unser Handeln hin bekommen,hinterfragen wir unsere Annahmen.Betrachten<br />

wir noch einmal das Beispiel „Kopfschmerzen“,dann könnte sich der Mann<br />

beim generativen Lernen fragen,warum sein Kopf so häufig schmerzt.Vielleicht<br />

stellt er fest, dass er seine Lebensweise oder seine Ernährung ändern muss. Er<br />

könnte auch erwägen,die Verantwortung für seine Gesundheit zu übernehmen,<br />

statt sich darauf zu verlassen, dass der Arzt all seine gesundheitlichen Probleme<br />

„behebt“.<br />

Das Unternehmen aus dem anderen Beispiel könnte sich überlegen, ob es<br />

sich lohnt,so viel in die Produktion eines Produktes zu investieren,das in einem


die Identität), wenn sie etwas falsch gemacht haben (Verhalten). Folglich identifizieren<br />

sich viele Menschen mit ihrem Verhalten und beurteilen sich entsprechend.Aber<br />

jeder von uns ist in der Lage,sehr viele Dinge zu tun,und nicht alle<br />

davon finden bei anderen Zustimmung.<br />

Die neurologischen Ebenen helfen uns das Handeln von der Person zu<br />

trennen; Sie sind nicht Ihr Verhalten.<br />

Verbinden der neurologischen Ebenen<br />

Kapitel 3: Lernen<br />

Mit dieser wirkungsvollen Übung können Sie mittels der neurologischen Ebenen<br />

ressourcenreicher und kongruenter werden.Am besten lassen Sie sich von<br />

jemand anderem durch die Übung führen. Es ist möglich, sie nur in Gedanken<br />

durchzugehen; wirksamer ist sie allerdings, wenn Sie sich dabei bewegen.<br />

Stellen Sie sich zu Beginn so hin, dass Sie fünf Schritte zurückgehen<br />

können.<br />

Denken Sie an eine schwierige Situation, in der Sie gern mehr Wahlmöglichkeiten<br />

hätten, da Sie den Verdacht haben, Sie nutzten nicht alle<br />

Ihre Ressourcen; eine Situation, in der Sie nicht ganz „Sie selbst“ sind.<br />

Die Übung können Sie aber auch dann anwenden, wenn Sie einfach<br />

sicherstellen wollen, dass Sie alle Ihre Ressourcen einsetzen.<br />

● Beginnen Sie mit der Umgebung, in der Sie das Problem typischerweise<br />

erleben, beispielsweise zu Hause oder im Büro.<br />

Beschreiben Sie Ihre Umgebung.<br />

Wo sind Sie?<br />

Wer ist noch da?<br />

Was nehmen Sie in diesem Umfeld besonders wahr?<br />

● Treten Sie einen Schritt zurück. Jetzt befinden Sie sich auf der Verhaltensebene.<br />

Was tun Sie gerade?<br />

Denken Sie an Ihre Bewegungen, Ihr Handeln und Ihre Gedanken.<br />

Wie passt Ihr Verhalten zur Umgebung?<br />

● Treten Sie noch einen Schritt zurück. Jetzt befinden Sie sich auf<br />

der Ebene der Fähigkeiten.<br />

Denken Sie an Ihre Fertigkeiten. In dieser Situation bringen Sie nur<br />

einen Bruchteil davon zum Ausdruck.<br />

Welche Fertigkeiten haben Sie im Leben?<br />

Welche Denkstrategien haben Sie?<br />

Welche Qualität hat Ihr Denken?<br />

Wie geschickt kommunizieren Sie und gehen Sie mit anderen um?<br />

43


134<br />

NLP – das WorkBook<br />

Vergangenheit Zukunft<br />

Durch-Zeit-Linie<br />

Zwischen beiden Arten von Zeit-Linien können<br />

wir wählen; viele Leute verwenden allerdings<br />

überwiegend eine Form.<br />

In-Zeit-Linie<br />

Sobald Sie Ihre Zeit-Linie ermittelt haben und sie flexibel einsetzen können,<br />

können Sie wählen, für welche Aktivitäten Sie welche der beiden Formen<br />

benutzen wollen.<br />

In-Zeit Durch-Zeit<br />

Zukunft<br />

Vergangenheit<br />

Ihre Zeit-Linie verläuft durch Ihren Körper. Ihre Zeit-Linie verläuft außerhalb Ihres<br />

Körpers.<br />

Sie sind assoziiert im Jetzt. Sie sind dissoziiert vom Jetzt.<br />

Sie bemerken nicht, wie die Zeit vergeht. Sie merken, wie die Zeit vergeht.<br />

Sie neigen zu assoziierten Erinnerungen. Sie neigen zu dissoziierten Erinnerungen.<br />

Sie tendieren dazu, nicht zu planen. Sie planen gern für die Zukunft.<br />

Sie vermeiden Fristen oder können Sie Sie achten auf Fristen und können Sie<br />

nicht besonders gut einhalten. gut einhalten.


Kapitel 16: NLP anwenden<br />

Art des Problems Geeignete NLP-Intervention Seite<br />

Vages Unbehagen; Schwierig- Metaphern einsetzen 266<br />

keiten, ein spezifisches Problem Zustände verändern 110<br />

festzumachen<br />

Mangelndes Durchsetzungs- Erste Position entwickeln 45<br />

vermögen (Wahrnehmungspositionen)<br />

Körperbewusstsein entwickeln, 74<br />

„Erden“<br />

Einschränkende Entscheidungen Zeit-Linie 135<br />

in der Vergangenheit Schnelle Phobietechnik 131<br />

Die Vergangenheit neu kreieren 105<br />

Zeitmanagement Durch-Zeit-Linie 134<br />

Starke negative Zustände Zustand unterbrechen 98<br />

Muster unterbrechen 98<br />

Anker verketten 107<br />

Gewohnheitsmäßige ressourcen- Ressourcen ankern 99<br />

arme Zustände, Depression Anker verketten 107<br />

Anker stapeln 104<br />

Anker verschmelzen 104<br />

Kontrastive Analyse der Submodalitäten 123<br />

Fragen stellen 167<br />

Zustände verändern 110<br />

Festgefahrene Situation Modell mit Hebelwirkung 288<br />

Augenbewegungen integrieren 80<br />

Anker verketten 107<br />

Das Meta-Modell anwenden 194<br />

Augen kreisen lassen 89<br />

Isomorphe Metaphern einsetzen 226<br />

Anker verschmelzen 104<br />

Keine Ergebnisse erzielen, TOTEs vergleichen 145<br />

(wahrgenommen als:) Versagen<br />

Schwierigkeiten, Bestandsaufnahme 305<br />

sich zu entspannen Trance 202<br />

297


Verzeichnis der Fachbegriffe<br />

A<br />

„Als-ob“-Rahmen: mit Hilfe der Phantasie die Konsequenzen von Gedanken und Handlungen<br />

untersuchen, so als ob sie bereits eingetreten wären; eine Art, Szenarios zu entwerfen<br />

Anker: jeder Reiz, der eine Reaktion auslöst.Anker verändern unseren Zustand. Sie können<br />

natürlich (spontan) auftreten oder absichtlich gesetzt sein.<br />

Ankern: der Prozess, durch den wir zwei Dinge oder Vorgänge miteinander verbinden<br />

Assoziierter Zustand: eine Erfahrung von innen erleben, durch die eigenen Augen sehen,<br />

mit den eigenen Sinnen verbunden sein<br />

Auditiv: mit dem Hörsinn zusammenhängend<br />

Augenzugangshinweise: Bewegungen der Augen in bestimmte Richtungen, die auf visuelles,<br />

auditives oder kinästhetisches Denken hinweisen<br />

B<br />

Backtracking („zurückspulen“, wörtlich wiederholen): die Schlüsselbegriffe des Gegenübers<br />

mit den gleichen Gesten und der gleichen Stimmqualität wiederholen oder zusammenfassen<br />

Bestandsaufnahme: das Erfassen aller visuellen, auditiven, kinästhetischen, olfaktorischen und<br />

gustatorischen Erfahrungen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt im Bewusstsein sind<br />

Bevorzugtes Repräsentationssystem: das Repräsentationssystem, mit dem jemand üblicherweise<br />

bewusst nachdenkt oder worin er seine Erfahrungen organisiert. Es kommt<br />

insbesondere in Stress-Situationen zum Einsatz.<br />

Bewusstes: alles, was im gegenwärtigen Gewahrsein erfasst ist<br />

C<br />

Chunking ( Hinauf- oder Hinuntergehen): die eigene Wahrnehmung verändern, indem man<br />

eine Ebene hinauf- oder hinuntergeht. Das Meta-Modell geht hinunter, indem es nach<br />

speziellen Beispielen fragt. Das Milton-Modell geht hinauf, seine allgemeinen Sprachstrukturen<br />

schließen zahlreiche Möglichkeiten ein. Metaphern „chunken“ seitwärts<br />

zu einer anderen Bedeutung auf der gleichen Ebene.<br />

D<br />

Digital: fähig zu bestimmten Zuständen, aber nicht auf einem Spektrum; etwa ein Lichtschalter,<br />

der entweder eingeschaltet oder ausgeschaltet sein kann, aber nicht „ein<br />

bisschen“ an oder aus<br />

Dissoziierter Zustand: einen Schritt von einer Erfahrung entfernt sein, sie gleichsam von<br />

außen sehen, hören oder fühlen; sich irgendwie „draußen“ oder „daneben“ fühlen<br />

Downtime (Zeit innen): in einer leichten Trance sein, in der man die Aufmerksamkeit nach<br />

innen, auf den eigenen Zustand richtet<br />

317


P<br />

Pacing (sich angleichen)* 54<br />

Phobie 131<br />

Prädikate* 82<br />

Problemdenken 22<br />

Probleme 23, 138, 269, 293<br />

Psychoanalyse 20<br />

R<br />

Rahmen* 321<br />

Rapport* 12, 52<br />

Realist 151<br />

Realitätsstrategie 141<br />

Reframing* 274<br />

Repräsentationssystem 63, 160<br />

Ressourcen* 15, 24, 292<br />

Ressourcenanker 99<br />

Ressource-Zustand 100, 245<br />

S<br />

schnelle Phobietechnik 131<br />

sich angleichen* 55<br />

Six-Step-Reframing 277<br />

Spieltheorie 248<br />

Sprache 57, 120, 137, 243<br />

Strategie* 321<br />

Submodalitäten 115<br />

Swish 125<br />

Synästhesie* 79<br />

systemisches Denken 282<br />

System-Rahmen 268<br />

T<br />

Tastsinn 73<br />

Teile integrieren 253<br />

Therapie 142<br />

Tiefenstruktur* 165<br />

Tilgung* 161, 169, 171, 210<br />

Tonfall 65<br />

TOTE 143, 312<br />

Trance 202<br />

Trance-Sprache 207<br />

Transaktionsanalyse 312<br />

Anhang: Stichwortverzeichnis<br />

transderivationale Suche 165<br />

Trauma 131<br />

Träumer 151<br />

U<br />

Überforderung 36 f.<br />

Umgebung* 39, 55, 292<br />

umgekehrtes Gedankenlesen 193<br />

unbewusste Inkompetenz 35<br />

unbewusste Kompetenz 35<br />

Unbewusstes* 14, 19<br />

Universalquantoren* 175<br />

unspezifische Verben 172<br />

unspezifischer Bezugsindex 171<br />

Unterforderung 36 f.<br />

Uptime* (Zeit außen) 203<br />

Ursache 186<br />

Urteile 174<br />

V<br />

Verallgemeinerung* 162, 170, 212<br />

Veränderung erster Ordnung 283<br />

Veränderung zweiter Ordnung 284<br />

Vergangenheit neu kreieren 105<br />

Vergleiche 173, 266<br />

Verhalten* 14, 40, 56, 271, 292<br />

Verhandlung 244<br />

Verhandlungs-Rahmen 268<br />

Verkauf 142, 216<br />

Vertrauen 53<br />

Verzerrung* 163, 170, 211<br />

visualisieren 69<br />

visuell 63, 117<br />

visuell-kinästhetische Dissoziation 128<br />

Vorannahmen 12 ff., 188, 299<br />

Vorurteil 174<br />

W<br />

Wahrnehmungspositionen* 45, 251<br />

Werbung 95, 216<br />

Werte* 40, 58, 271, 292<br />

Wirklichkeit 13, 159<br />

Wirkung 186<br />

329


4. Ressourcen bereitstellen<br />

Unterwegs brauchen Sie Ressourcen. (Für Ihr Endziel brauchen Sie keine.)<br />

Ressourcen können sein:<br />

➜ Gegenstände: Bücher, die Sie gelesen haben, Ausrüstung und technische Geräte,<br />

Audio- und Videokassetten mit wichtigen Informationen.<br />

➜ Personen: Ihre Familie, Freunde, Kollegen, andere Kontakte, die Sie vielleicht<br />

schon vor langer Zeit geknüpft haben.<br />

➜ Zeit: Haben Sie genug Zeit, die Sie in Ihr Ziel investieren können? Falls nicht, wie<br />

können Sie sich diese Zeit verschaffen? Wie gehen Sie mit langen Verzögerungen<br />

um?<br />

➜ Vorbilder: Kennen Sie Menschen, die dieses Ziel schon erreicht haben? Was können<br />

Sie von ihnen lernen? Hat jemand darüber geschrieben? Gibt es eine fiktive<br />

Figur in einem Buch, einem Schauspiel oder Film, an der Sie sich orientieren können?<br />

➜ Persönliche Eigenschaften: Welche Eigenschaften (Fertigkeiten und Fähigkeiten)<br />

haben Sie oder müssen Sie entwickeln, um Ihr Ziel zu erreichen?<br />

Ihr Ziel erscheint Ihnen vielleicht groß und in weiter Ferne und der Weg dahin<br />

mag Ihnen lang und beschwerlich vorkommen, aber eine kleine Ressource an<br />

der richtigen Stelle kann einen großen Unterschied bewirken. Ein kleiner<br />

Impuls mit großer Wirkung: Das ist die Hebelwirkung, oft besser als rohe<br />

Gewalt. Durch einen Hebel erzielen Sie mit minimalem Aufwand die größtmögliche<br />

Wirkung. Eine bestimmte Verhaltensweise aufzugeben kann genauso als<br />

Hebel wirken, wie etwas zu tun. Denken Sie beim Einsatz Ihrer Ressourcen an<br />

die Hebelwirkung.<br />

Entscheidende Fragen:<br />

● Welche Ressourcen brauchen Sie, um Ihr Ziel zu erreichen?<br />

● Über welche verfügen Sie schon?<br />

● Wo können Sie die notwendigen Ressourcen finden?<br />

Ziele und Werte<br />

45


170<br />

Coaching mit NLP<br />

Robin nickt wieder. – Mittlerweile hat der Coach Rapport hergestellt und hat<br />

die beiden Aspekte zuverlässig geankert,Wirtschaft rechts und Therapie links.<br />

Die erste Ebene der Werte ist klar: Anerkennung/Menschen helfen. Das Ziel<br />

besteht nun darin, die beiden irgendwie in Harmonie zu bringen; wie, das ist<br />

noch nicht klar.<br />

Coach: „Könnten wir uns einmal vorstellen, wie die beiden aussähen, das<br />

heißt, was würden wir sehen und was wäre typisch für Sie, wenn Sie<br />

in den beiden verschiedenen Arbeitsbereichen tätig wären?“<br />

Robin blickt nach unten und sagt mit leiser, sanfter Stimme: „Ich habe ein Bild<br />

und ein sehr deutliches Gefühl für meinen Therapeuten-Anteil. Er<br />

fühlt sich recht wohl, ist zurückhaltend und stark mit seinen eigenen<br />

Gefühlen in Kontakt.“<br />

Jetzt macht der Coach absichtlich etwas andere,kreisförmige Gesten,um beide<br />

Seiten nicht so deutlich zu kennzeichnen. Die nächste Frage stellt der Coach<br />

mit weicher Stimme und langsam, um sich an die Sprechweise des Klienten<br />

anzupassen.<br />

Coach: „Wir haben ein Bild [Robin hatte es beschrieben] und wir haben die<br />

Stimmqualität [tiefe Stimme] auf der einen Seite [deutet nach rechts] …<br />

Noch etwas?“<br />

Robin: „Ja. [Er lacht.] Ich trage ganz alte Kleidung!“<br />

Coach: „Gut. Wie steht es mit der anderen Seite?“ (Robin gestikuliert und<br />

lacht, plötzlich sehr lebhaft.)<br />

Robin: „Das ist wirklich phantastisch. Die ist clever, sieht richtig gut aus; ich<br />

sehe mich selbst in ein Unternehmen hineingehen und im Sitzungszimmer<br />

Platz nehmen. Ich trage komplett andere Kleidung. Sehr<br />

schicke Anzüge.“<br />

Dem Coach ist aufgefallen, dass sich der Therapeuten-Anteil hauptsächlich<br />

durch das auditive und kinästhetische Repräsentationssystem darstellt, der<br />

Wirtschafts-Anteil in erster Linie durch das visuelle.<br />

Coach, angeregt, spricht schneller, um sich Robins Sprechweise anzugleichen:<br />

„Sie haben eine sehr klare Vorstellung davon, wie die beiden Robins<br />

aussehen, und im Moment erscheinen sie recht verschieden.“


16<br />

Teil I: Die Struktur des Coaching<br />

1 Coaching – was ist das?<br />

Coaching ist – einfach gesagt – anlassbezogenes Lernen.Der „Anlass“ des Klienten<br />

ist sein Anliegen, sein „Problem“, an dem er unter Mithilfe des Coachs arbeiten<br />

möchte.<br />

Abgrenzung<br />

Die Abgrenzung zu Begriffen wie Training, Supervision, Mediation und Moderation<br />

ist eine Herausforderung.Diese Begriffe überschneiden sich in hohem Maße;<br />

dies wird von den dahinterstehenden Schulen und Ausbildungseinrichtungen sorgsam<br />

und misstrauisch beobachtet. Die hier in aller Kürze versuchte Abgrenzung<br />

erhebt daher keinen Anspruch auf vollständige Berücksichtigung aller Aspekte:<br />

TRAINING<br />

Training ist themenbezogenes Lernen. Das heißt, dass es hier keine „Klienten“<br />

gibt, sondern Teilnehmer am Training, Lernende.Ebenso gibt es ein vorgegebenes<br />

Thema.Der Lernende kommt zum Training, weil ihn das Thema interessiert, das<br />

ein Trainer anbietet.Er bringt also Lernbereitschaft mit, aber nicht notwendigerweise<br />

ein Anliegen oder Problem.


ZIEL-CHECK<br />

Über den auf Seite 245 beschriebenen Ziel-Check hinaus schlage ich in meinem<br />

SMARTE-POWER-Modell einen erweiterten Ablauf vor, der neben der Relevanz<br />

des Zieles und der Gültigkeit der Kriterien zur Zielerreichung zum gegenwärtigen<br />

Zeitpunkt auch die Festlegung von Meilensteinen, Future-Pace und Ökologie-<br />

Check beinhaltet. Dieser erweiterte Ziel-Check legt Hindernisse auf dem Weg<br />

zum Erreichen des Ziels offen.<br />

➜ SMARTE-POWER-Modell, ➜ Checkliste: Ziel-Check<br />

RESSOURCEN-CHECK<br />

Über den auf Seite 237 beschriebenen Ressourcen-Check hinaus gibt es weitere<br />

wichtige Ressourcen, die Schulz von Thun das „innere Team“ nennt. 23 Diese<br />

„inneren Teile“ des Klienten sind wichtige Helfer und die Arbeit mit ihnen ist ein<br />

wesentlicher Beitrag auf dem Weg zum Erreichen des Ziels. ➜ Inneres Team<br />

FRAGEN<br />

5 Wie läuft es ab? – A Einzel-Coaching<br />

Fragen können nach unterschiedlichen Kriterien kategorisiert werden – einige<br />

haben Sie in den vorangegangenen Abschnitten schon kennen gelernt (zum<br />

Beispiel Eröffnungsfragen, Fragen zur Klärung und die Wunderfrage). Die Typisierung<br />

der Fragen, wie NLP sie vornimmt, ist nicht nur für Coachs mit NLP-<br />

Vorbildung hilfreich. ➜ Fragentypen des NLP<br />

Die allgemeine Typisierung der Fragenarten, die ich im Anhang zusammengefasst<br />

habe, folgt dem sehr ausführlichen und empfehlenswerten Buch Die Magie des<br />

Fragens, in dem sich die Autoren Klaus Grochowiak und Stefan Heiligtag mit den<br />

unterschiedlichsten Fragekategorien beschäftigen. 24 ➜ Fragenarten<br />

Der Weg zum Ziel. Die Kenntnis und das Erkennen der Zugangshinweise<br />

erleichtern dem Coach das „Gedankenlesen“. Dieses wird durch gezielte<br />

Fragen des Coachs unterstützt. Die eigentlichen Ursachen der Probleme<br />

des Klienten werden offen gelegt, der Weg zum Ziel wird festgelegt.<br />

55


Hier geht es:<br />

Dieser Aspekt<br />

enthält:<br />

Frage:<br />

Jeweilige<br />

Botschaft<br />

am Beispiel<br />

der Nachricht:<br />

„Ich habe Stress!“<br />

Zirkuläre Konflikte – Teufelskreis-Modell<br />

Eine Äußerung verursacht beim Empfänger einer Botschaft negative Emotionen,<br />

die entsprechendes Verhalten nach sich ziehen. Dieses Verhalten des Empfängers<br />

verursacht seinerseits negative Emotionen beim Sender. Dessen nächste Botschaft<br />

verschärft den Konflikt – und so weiter …<br />

Zirkuläre Konflikte laufen viele Male im Kreis, ohne dass eine Lösung möglich<br />

scheint – oder von einem der Konfliktpartner angestrebt wird. Erst das Durchbrechen<br />

der zirkulären Kommunikation kann den Konflikt stoppen.<br />

Das Werte- und Entwicklungsquadrat<br />

Modelle und Methoden<br />

Selbstoffenbarung Sachinhalt Appell Beziehung<br />

um eine „Kostprobe“<br />

der eigenen<br />

Persönlichkeit<br />

„Ich“-Botschaften<br />

Wie vermittle ich<br />

dem anderen<br />

etwas über mich?<br />

„Mir ist alles zu<br />

viel.“<br />

„um die Sache“<br />

(oder sollte es<br />

zumindest)<br />

nüchterne Sachinformationen<br />

Wie kann ich<br />

Sachverhalte klar<br />

und verständlich<br />

mitteilen?<br />

„Ich habe viel zu<br />

tun.“<br />

um Einfluss und<br />

Manipulation<br />

Anweisungen und<br />

Aufforderungen.<br />

Wie bewirke ich<br />

etwas beim anderen?<br />

„Mach du deine<br />

Arbeit, ich mach<br />

meine!“<br />

um den Ausdruck<br />

dessen, was ich<br />

von meinem<br />

Gegenüber halte<br />

und wie ich zu<br />

ihm stehe<br />

„Du-“ und „Wir-“<br />

Botschaften<br />

Wie behandle ich<br />

meine Mitmenschen<br />

durch<br />

die Art meiner<br />

Kommunikation?<br />

„Ich brauche deine<br />

Unterstützung!“<br />

Das Wertequadrat von Schulz von Thun 73 stellt als Ausgangspunkt ein duales Paar<br />

von „Tugenden“ gegenüber. Beispiel: Sparsamkeit – Großzügigkeit. Wird die<br />

Balance zwischen diesen beiden „Tugenden“ durch Übertreibung verlassen, gehen<br />

sie in „Untugenden“ über, in diesem Beispiel: Aus Sparsamkeit wird Geiz, aus<br />

Großzügigkeit wird Verschwendung.Konfliktsituationen entstehen, wenn die beiden<br />

Konfliktpartner unterschiedliche „Tugend-Paare“ bevorzugen.<br />

131


Level 5:<br />

Leistung und Erfolg – materialistisch – Gewinn und<br />

Kapitalismus<br />

Für Menschen im Graves-Level 5 zählen ausschließlich kapitalistische Werte –<br />

Ergebnisse, der Gewinn, der Erfolg. Ziel ist die Vermehrung materieller Ressourcen.<br />

Beispiele:<br />

● Börsenmakler,Vermögensberater<br />

● Spitzensportler<br />

● Karrierefixierte „Workoholics“<br />

Im Unternehmenskontext:<br />

● der finanziell erfolgreiche Unternehmer<br />

● der Manager mit der steilsten Karriere<br />

Werte: Wohlstand,Fortschritt, Erfolg, Status/Prestige, Leistung<br />

Motivation über: Preise, Belohnungen, besserer Status<br />

Meta-Programm: hin zu<br />

Level 6:<br />

Harmonie und Beziehung – personalistisch – Gemeinschaft<br />

und Gemeinsamkeit<br />

Das Hauptziel von Menschen des Graves-Levels 6 ist es, Frieden im Inneren und<br />

mit allen anderen Menschen zu finden. Entscheidungen werden nur gemeinsam<br />

getroffen. Wenn es sein muss, opfern sie sich selbst zum Wohle der Gemeinschaft<br />

auf. Beispiele:<br />

● die „Achtundsechziger“, die Hippie-Bewegung der sechziger und siebziger Jahre<br />

● Sozialarbeiter, Seelsorger, Kinderdorfmütter<br />

● Tierschützer,Greenpeace-Bewegung<br />

● New-Age-Bewegung, Friedensbewegung<br />

Im Unternehmenskontext:<br />

● der „Unternehmensvater“<br />

● der freundliche „Kumpel“, der allen hilft<br />

Modelle und Methoden<br />

● der „Teamarbeit-Junkie“<br />

Werte: Harmonie, Menschlichkeit, Gemeinschaft, Friede<br />

Motivation über: gegenseitige Ermutigung und Unterstützung, Gemeinschaft<br />

Meta-Programm: Menschen<br />

139


Coaching-Vertrag<br />

Die Rahmenbedingungen des Coaching sind vor Annahme des Auftrages zu<br />

klären.Empfehlenswert ist auch bei privatem Einzel-Coaching die schriftliche<br />

Festlegung in Vertragsform.<br />

EINZEL-COACHING – PRIVATER KONTEXT<br />

Eigenverantwortung<br />

● Hinweis auf die Eigenverantwortung des Klienten<br />

● Ist der Klient in ärztlicher/psychotherapeutischer Behandlung?<br />

Wenn ja, Verpflichtung für den Klienten, den Arzt/Therapeuten über das<br />

Coaching zu informieren.<br />

Thema<br />

● Thema des Coaching – Anliegen,Problem<br />

Zeit/Ort<br />

● Zeitumfang des Coaching – Maximum<br />

● Geplanter Beginn und geplantes Ende<br />

● Voraussichtliche Anzahl der Coaching-Sitzungen?<br />

● Zeitintervall (wöchentlich, monatlich …)<br />

● Dauer einer Coaching-Einheit<br />

● An welchem Ort finden die Coaching-Sitzungen statt?<br />

Mitarbeit<br />

● Hinweis auf die Notwendigkeit der aktiven Mitarbeit des Klienten<br />

Rechte des Coachs<br />

● Recht des Coachs, das Coaching jederzeit abzubrechen<br />

Kosten<br />

● Kosten pro Coaching-Einheit<br />

● Finanzielle Regelung beim Ausfall einer Coaching-Einheit<br />

● Zahlungskonditionen<br />

Unterschrift des Klienten<br />

Unterschrift des Coachs<br />

Checklisten<br />

223


226<br />

Teil III: Checklisten, Akronyme und Fragen<br />

Ein-Punkt-Abfragebogen C<br />

EIN-PUNKT-ABFRAGEBOGEN I<br />

„Meine Erfahrungen mit … sind …“<br />

� . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .☺<br />

Alle Teilnehmer drücken ihre Einschätzung durch je einen auf dieser Linie an<br />

einer Stelle ihrer Wahl gezeichneten, markierten oder aufgeklebten Punkt aus.Die<br />

größte Häufung von Punkten zeigt die Tendenz der Mehrheit. Eine Variante des<br />

Ein-Punkt-Abfragebogens:<br />

EIN-PUNKT-ABFRAGEBOGEN II<br />

„Meine Erfahrungen mit … sind …“<br />

Name oder anonym �� � � ☺ ☺☺<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

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. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

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. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />

Die Teilnehmer drücken ihre Einschätzung durch eine Markierung oder einen<br />

eingeklebten Punkt in der entsprechenden Spalte aus. Die größte Häufung von<br />

Punkten zeigt die Tendenz der Mehrheit.


272<br />

Teil IV: Anhang<br />

48 Peter Schellenbaum, ebenda, S. 224<br />

49 Wolfgang Bernard, In sich hinausgehen, Kirchzarten: VAK, 1996, S. 27 ff.<br />

50 Peter Schellenbaum, a.a.O., S. 39<br />

51 Wolfgang Bernard,a.a.O., S. 68<br />

52 Quelle: www.wbseminare-nlp.de<br />

53 „Chunk“ ist ein Slangausdruck aus der Informationstechnologie und bedeutet Informationseinheit.<br />

Vom engl. chunk = „großes Stück“.<br />

54 Robert Dilts, Die Magie der Sprache, Paderborn: Junfermann, 2001, S. 26<br />

55 Martina Schmidt-Tanger,a.a.O., S. 163–166<br />

56 David Bohm (1917–1994) war Nobelpreisträger, amerikanischer Quantenphysiker und<br />

Chaosforscher sowie Schüler von Robert Oppenheim.Durch Kontakt zu Jiddu Krishnamurti<br />

(indischer Weisheitslehrer 1895–1986) fand er Interesse an übergreifenden<br />

Fragestellungen aus Physik und Philosophie.<br />

57 „Diskussion“ stammt von lat. discutere = zerschlagen.<br />

58 Ein Facilitator ist nach Bohm ein Teilnehmer, der den Dialogprozess in Gang hält,<br />

gegebenenfalls Teilschritte zusammenfasst und sich sonst im Hintergrund hält. Ziel ist<br />

es, auf den Facilitator verzichten zu können.<br />

59 Irvin D. Yalom, Theorie und Praxis der Gruppenpsychotherapie, Stuttgart: Pfeiffer bei<br />

Klett-Cotta, 1999, S. 21–74 und 100–116.<br />

Yalom war Professor für Psychiatrie an der Stanford University School of Medicine.<br />

60 Das griechische kátharsis bedeutet Reinigung; in der Psychoanalyse: Abreagieren der<br />

krankheitserregenden Ursachen.<br />

61 Irvin D. Yalom, a.a.O., S. 127–163<br />

62 Friedemann Schulz von Thun, a.a.O., S. 14<br />

63 Die von dem Amerikaner Robert McDonald entwickelte Psychoteleologie ist das Studium<br />

des unendlichen positiven Sinns und Zwecks (purpose) des Geistes.<br />

64 Robert McDonald ist einer der Pioniere des NLP.<br />

65 Horst Rückle, Coaching, Landsberg/Lech: verlag moderne industrie (REDLINE GmbH,<br />

Frankfurt/Main, ein Unternehmen der Süddeutscher Verlag Hüthig Fachinformationen,<br />

www.redline-wirtschaft .de), 2000, S. 178–182. Mit frdl. Genehmigung des Verlags.<br />

66 Christopher Rauen, Coaching, Göttingen: Hogrefe, 2003, S. 190–204. Mit frdl. Genehmigung<br />

des Verlags.<br />

67 VAKOG = visuell, auditiv, kinästhetisch, olfaktorisch, gustatorisch, also Bilder, Klang,<br />

Gefühl,Geruch und Geschmack.<br />

68 P. Hersey und Kenneth H. Blanchard, Situational Leadership, zitiert nach Frank<br />

D. Peschanel,a.a.O., S. 227–237<br />

69 Rangdynamik von Gruppen nach Raoul Schindler.<br />

70 Morris E. Massey, The people puzzler: Understanding yourself and others, Reston, 1979;<br />

Seminarmitschrift aus Master Time Line Therapy ® von Tad James<br />

71 Paul Watzlawick: „Pragmatische Axiome.Ein Definitionsversuch“, in: Menschliche Kommunikation:<br />

Formen, Störungen, Paradoxien, hrsg. von Paul Watzlawick, Janet H.Beavin,<br />

Don D. Jackson, Bern: Huber,Nachdruck der unveränderten Auflage 2000, S. 53


Apfel<br />

Malus silvestris<br />

Malus domestica<br />

ROSENGEWÄCHSE<br />

Erinnerungen<br />

aus dem Paradies


Weihrauch<br />

�� 142<br />

Zum Namen<br />

Weihrauch – geweihter Rauch<br />

Olibanum, das Harz des arabischen<br />

Weihrauchbaums, ist der Inbegriff des<br />

heiligen Rauches. Beim Verbrennen<br />

verströmt das Harz einen balsamischen<br />

Duft, nach dem nicht nur Minis-<br />

Sehen<br />

Dort, wo das Klima trocken, die Erde<br />

steinig und mineralreich ist, wo der<br />

Regen spärlich fällt und nur Nebel<br />

und Tau ein wenig Feuchtigkeit für<br />

die Vegetation spenden, gedeiht der<br />

Weihrauchbaum. Es ist ein kleiner<br />

Baum, der durch einen gedrückten<br />

Wuchs mit kurzem Stamm und knorrigen<br />

Ästen auffällt. „Balsamgärten“<br />

wurden früher die Plätze genannt, an<br />

denen viele Weihrauchbäume wuchsen.<br />

Die Blätter sind klein, um die<br />

Verdunstung des lebensnotwendigen<br />

Wassers möglichst gering zu halten.<br />

Das Wurzelsystem unter der Erde ist<br />

beeindruckend! Bis zu 30 Meter in die<br />

Tiefe reichen die Wurzeln und finden<br />

dort das Leben spendende Wasser.<br />

Die Heimat der verschiedenen Weihrauchbäume<br />

ist die arabische Halbinsel,<br />

Ägypten, Somalia und Indien.<br />

Zur Gewinnung des Harzes werden<br />

schon seit Jahrtausenden im Frühjahr<br />

die Stämme eingeschnitten. Denn<br />

unter der Rinde fließt in so genann-<br />

tranten süchtig sein sollen, sondern<br />

auch die Götter. Der Grund dafür ist<br />

ein Inhaltsstoff, der dem Haschisch<br />

ähnlich ist. Vielleicht kommen daher<br />

so poetische Namen wie „Göttlichmacher“<br />

oder „Gottestau“.<br />

Im Dialog mit dem Weihrauch die Sinne<br />

schulen<br />

ten Harzgängen eine helle, klebrige<br />

Flüssigkeit, die bei Verletzung des<br />

Stammes austritt, dann zu goldenen<br />

Harztränen gerinnt und damit eine<br />

Art Wundversorgung für den Baum<br />

bildet. Dieses Harz nennt man „Olibanum“<br />

– Weihrauch. Die Ernte findet<br />

zur heißesten Jahreszeit statt, wenn<br />

der Hundsstern (Sirius) am Himmel<br />

steht.<br />

Fühlen<br />

Den Gottestau nutzt man schon seit<br />

Jahrtausenden, um Geist und Gemüt<br />

zu reinigen. Auch die Römer glaubten,<br />

dass dieser Duft Gott erkennen<br />

lasse. Seit jeher werden dem Olibanum<br />

psychoaktive Wirkungen zugeschrieben.<br />

Riechen<br />

Weihrauch entfaltet den feinsten<br />

Geruch, wenn er in der Wärme verräuchert<br />

wird. Es ist ein wunderbar<br />

würziger, balsamischer Duft, der reinigt,<br />

Ruhe bringt und und zu innerem zu innerem


Affirmationen des Weihrauchs<br />

Ich öffne mich dem Göttlichen.<br />

Voller Freude lebe ich mein Feuer.<br />

Ich erkenne meine Lebensaufgabe.<br />

Ich bin in Verbindung mit meiner Seele.<br />

Ich bin ein Teil des Lichts. Ich bin Licht.<br />

Ich liebe und lebe die Verbindung von Himmel und Erde.<br />

Astrologisches<br />

Die Liebesgeschichte zwischen dem<br />

Sonnengott Phöbus und Leukothoe<br />

hat es bereits erzählt: Weihrauch ist<br />

In der altindischen Heilkunst Ayurveda<br />

wurde Weihrauch bei entzündlichen<br />

Darm- und Gelenkserkrankungen angewendet.<br />

Ausgehend von dieser Heilkunst<br />

entdeckte man ihn vor einigen<br />

Jahren auch bei uns neu; Weihrauch<br />

ist mittlerweile als Arzneimittel wieder<br />

sehr geschätzt. Es ist naturwissenschaftlich<br />

erwiesen, dass Weihrauch<br />

in den Entzündungsprozess eingreift<br />

und die Herstellung der Leukotriene<br />

hemmt – also der Botenstoffe, die<br />

Entzündungen am Laufen halten.<br />

Die Komposition der Inhaltsstoffe des<br />

Weihrauchs, Boswelliasäuren, Harz,<br />

Schleim und Gummi und das ätherische<br />

Öl wirken<br />

ein Baum der Sonne. Und mit von<br />

der Partie ist der strenge, Grenzen setzende<br />

Saturn.<br />

Die Gesundheit erhalten oder wieder<br />

herstellen – mit Weihrauch<br />

�� schmerzlindernd,<br />

�� entzündungshemmend,<br />

�� wundreinigend und<br />

�� unterstützen das körpereigene<br />

Immunsystem.<br />

�� Weihrauch vertieft und verlangsamt<br />

den Atem, das beruhigt besonders<br />

gut bei Asthma.<br />

Weihrauch kann auch bei der Behandlung<br />

chronischer Krankheiten helfen:<br />

�� Colitis ulcerosa und andere chronische<br />

Darmerkrankungen,<br />

�� Polyarthritis und Rheuma,<br />

�� Bronchialasthma,<br />

�� Schuppenflechte,<br />

�� allergische AllergischeErkrankungen.<br />

Erkrankungen.<br />

Weihrauch<br />

�� 145


Die Fantasiereise zur Mistel<br />

Wenn Sie eine PhytoKinesiologie-<br />

Balance machen wollen, finden Sie<br />

die Anleitung weiter unten. Wenn<br />

Sie keine kinesiologischen Vorkenntnisse<br />

haben, können Sie die Fantasiereise<br />

einfach als schöne, entspannende<br />

oder auch meditative Erfahrung<br />

nutzen.<br />

Machen Sie es sich bequem und las-<br />

sen Sie sich von einer vertrauten Person<br />

durch diese Fantasiereise begleiten,<br />

lassen Sie sich den Text vorlesen<br />

oder sprechen Sie ihn vorher langsam<br />

und mit Zeit zum Verweilen bei den<br />

einzelnen Punkten auf einen Tonträger<br />

auf.<br />

Stimmen Sie sich ein auf die Botschaft,<br />

die die Mistel für Sie bereithält:<br />

Wenn die Bäume ihr Laub abgeworfen haben, kannst du die kugelige<br />

Gestalt der Mistel gut in den Ästen erkennen. Wie ist sie wohl dort<br />

hingekommen? Lasse dir Flügel wachsen und setz dich in deiner Vorstellung<br />

mitten in so einen Mistelbusch … Was fühlst du? Die glatte, kräftige Haut<br />

der Blätter? Die kräftigen Stängel? Die kühlenden Samen? Die Luft, den<br />

Wind? Den Himmel? Du bist dem Himmel sehr nah … bist die Verbindung<br />

zum Himmel … du bestaunst, wie die Mistelzweige sich hundertmal in alle<br />

Richtungen gabeln und eine perfekte Kugel formen … du fühlst die Mitte dieser<br />

Kugel … bist mittendrin … und mit allen Himmelsrichtungen verbunden.<br />

In diesem Schwerpunkt spürst du die Verbindung … und die große Sicherheit<br />

… schwebst und bist doch gut aufgehoben in der Mistelkugel … Genau in<br />

dieser Mitte fühlst du deine Wurzeln … du bist frei … und sicher … und<br />

getragen … und du bist voller Leichtigkeit … Du weißt die Erde unter dir …<br />

und spürst, wie sie dich trägt … Sie gibt dir die Freiheit, dich so zu entfalten,<br />

wie du möchtest … lässt dich schweben … dem Himmel nahe sein … mit ihr<br />

verbunden sein … und gleichzeitig im Himmel sein … alles ist in dir … und<br />

um dich herum … Himmel und Erde … Flügel und Wurzeln …<br />

Nehmen Sie sich Zeit zum Nachspüren<br />

und lassen Sie die Reise in<br />

neue Gefilde nachwirken. Wie fühlen<br />

Sie sich? Wohin hat die Mistel sie<br />

entführt? Haben Sie die Botschaft<br />

vernommen, die für Sie bestimmt ist?<br />

Schöpfen Sie aus dieser Quelle!<br />

Mistel<br />

�� 169


Sonderteil<br />

�� 230<br />

Setzen Sie ESR ein, wenn Sie einen<br />

eingeschalteten Muskel erhalten.<br />

So können Sie dem Klienten den<br />

nächsten Schritt erklären:<br />

Eine Balance besteht jeweils aus einer<br />

meditativen Traumreise und begleitet<br />

Sie auf dem Weg zum eigenen Ich<br />

und zu neuen Erfahrungen. Es öffnen<br />

sich Tore in die geheimnisvolle<br />

Welt der Pflanzen. Durch sie hindurch<br />

zu blicken, zu lauschen, zu<br />

schnuppern, damit zu verschmelzen<br />

… führt Sie zu neuen Botschaften<br />

aus Ihrem Inneren.<br />

In dieser Resonanz werden Informationen,<br />

Impulse von der Pflanze auf<br />

den Menschen übertragen, die seine<br />

Schwingungsfrequenz und sein Energieniveau<br />

erhöhen. Damit kann Heilung<br />

auf allen Ebenen erreicht werden.<br />

7. Nachtesten<br />

Wenn die Balance beendet ist, wird<br />

von hinten nach vorne nachgetestet,<br />

sozusagen im Rückwärtsgang. Das<br />

heißt: Zuerst kommt die Aktion. Sie<br />

machen die gleiche Bewegung noch<br />

einmal, die Sie bei den Vortests gemacht<br />

haben, und achten darauf, ob<br />

sie sich anders anfühlt! Bestätigen Sie<br />

das neue Gefühl durch einen Test des<br />

Muskels, der jetzt natürlich eingeschaltet<br />

bleiben sollte, denn auf dieser<br />

Aktion liegt ab sofort kein Stress<br />

mehr.<br />

Als Nächstes testen Sie die Visualisierung.<br />

Auch hier betrachten Sie<br />

wieder das innere Bild von vor der<br />

Balance. Jetzt können Sie ruhig noch<br />

ein bisschen mutiger sein und sich das<br />

Bild noch schöner ausmalen. Beim<br />

Nachtesten sollte auch hier der Muskel<br />

eingeschaltet sein und damit anzeigen,<br />

dass Ihre unbewussten Anteile<br />

es ab jetzt für möglich halten, das<br />

Ziel zu erreichen und zu leben.<br />

Auch die Kernaussagen aus dem<br />

Bereitwilligkeitsprozess sollten jetzt<br />

beim Nachtesten eine gegenteilige<br />

Muskelantwort im Vergleich zu vor<br />

der Balance zeigen. Sie können dann<br />

davon ausgehen, dass alte Glaubensoder<br />

Gedankenmuster der Vergangenheit<br />

angehören und abgelöst wurden.<br />

Anschließend wird eine positive Aussage<br />

gefunden, die für das gewünschte<br />

Verhalten in der Zukunft steht und<br />

den veränderten Fluss der Energie mit<br />

einem starken Indikatormuskel bestätigt.<br />

Das bedeutet, dass der Zukunft


Eric N. Franklin<br />

Denk dich jung!<br />

Gesund und schön<br />

mit der Franklin-Methode ®<br />

Illustriert von Sonja Burger<br />

und Eric N. Franklin<br />

VAK Verlags GmbH<br />

Kirchzarten bei Freiburg


Inhalt<br />

Kapitel 1: Die Kraft der Vorstellung 7<br />

Es lockt die „ewige Jugend“ 7<br />

Genetik,Verhalten und Imagination 8<br />

Die Kraft der Imagination wirksam einsetzen 9<br />

Die Sinne aktivieren 10<br />

Wirksam imaginieren mit allen Sinnen 12<br />

Motivation und Verjüngung 17<br />

Der mentale Bewegungsfilm: MSB 21<br />

Intuitive Vorstellungsbilder 24<br />

Das Selbstgespräch 28<br />

Kapitel 2: Das Gesicht 35<br />

Sprechen als Facelifting 35<br />

Das Gesicht verjüngen 37<br />

Lebendiges Bindegewebe 41<br />

Die Stammzellen aktivieren 44<br />

Kapitel 3: Gelenke und Knorpel 47<br />

Bewegliche Gelenke – ein Leben lang 47<br />

Knorpel und Bindegewebe 47<br />

Kapitel 4: Die Knochen 63<br />

Drei Arten von Knochenzellen 64<br />

Die Vielfalt der Knochen 69<br />

Osteoporose 74<br />

Kapitel 5: Die Muskeln 75<br />

Muskeln – Ausdruck von Bewegungslust 78<br />

Besser trainieren mit Köpfchen 84<br />

Schlank bis in die Bauchmuskelzellen 85


20<br />

Das Ziel sollte nicht zu weit in der Zukunft sein.Es schadet zwar nicht zu sagen:<br />

„In zehn Jahren wird mein Rücken topfit sein.“ Nur wäre es schade, die neun Jahre<br />

davor unter Rückenschmerzen zu leiden, bis es endlich so weit ist. Also:Das Ziel<br />

sollte man auf einige Wochen, Monate oder höchstens ein Jahr im Voraus festlegen.<br />

Das Ziel sollte so formuliert sein, dass Sie daran glauben können. Angenommen,<br />

Sie haben starke Ischiasschmerzen und sagen sich: „In 15 Minuten bin ich<br />

wieder topfit und mein Körper fühlt sich dann von Kopf bis Fuß perfekt an …“<br />

Möglich ist natürlich alles, aber es wäre besser zu sagen:„Ende der Woche geht es<br />

mir wieder gut. Ich kann mich dann elastisch und mit Wohlgefühl bewegen.“<br />

Das Ziel sollte auch nicht vergleichend sein:„Ich möchte, dass mein Rücken<br />

beweglicher und kraftvoller ist als der von X …“ Und nochmals: Diffuse Ziele wie<br />

„Es soll mir besser gehen“ sind längst nicht so wirksam wie präzise formulierte,<br />

mit vielen Sinnen ausgemalte Imaginationen.<br />

Motivation, Selbstvertrauen und Haltung<br />

Versuchen Sie dieses kleine Experiment, um den Zusammenhang zwischen Körperhaltung<br />

und Stimmungslage wahrzunehmen:<br />

Gehen Sie in eine gebückte, schlaffe Haltung und sagen Sie laut: „Ich fühle<br />

mich wunderbar, es geht mir gut.“ Sie werden spüren, dass die Aussage und die<br />

Körperhaltung nicht zusammenpassen.<br />

Nun strecken Sie Ihre Arme, Hände und auch die Finger in die Höhe, was<br />

dazu führt, dass Sie Ihre Wirbelsäule aufrichten und strecken. In dieser Haltung<br />

sagen Sie:„Es geht mir schlecht, ich bin müde.“ Wieder werden Sie spüren, dass<br />

die Körperhaltung und die mentale Verfassung nicht zusammenpassen. Wer Selbstvertrauen<br />

hat und in guter Stimmung ist, verbessert auch seine Körperhaltung.<br />

Motivation, Selbstvertrauen und Beweglichkeit<br />

Unsere Stimmung hat eine sofortige Wirkung auf unsere Beweglichkeit und Elastizität.<br />

Sie können sich mit wenigen Gedanken sozusagen blitzartig verjüngen.<br />

Die Tatsache, dass Jungsein und Elastizität zusammenpassen, bedarf keiner<br />

Erklärung. Dass wir aber mit unseren Gedanken unsere „unausweichliche“<br />

Umwandlung in das typische Bild des eher steifgelenkigen alten Menschen stoppen<br />

und sogar umkehren können, das ist die frohe Botschaft.<br />

Heben Sie Ihre Arme in die Höhe und senken Sie sie wieder. Spüren Sie beim<br />

Wiederholen dieser Geste, wie elastisch sich Ihre Muskeln und Gelenke anfühlen.<br />

Nun sprechen Sie innerlich oder noch besser laut: „Ich fühle mich leicht und<br />

© Eric Franklin: Denk dich jung!, VAK


is ich meinen Arm überhaupt nicht mehr anheben konnte. Ich hatte ein typisches<br />

Syndrom der Überbelastung im Arbeitsalltag. Ich war nicht gerade ein Beispiel<br />

für das, was ich unterrichte: beweglich, fit und ein Muster der Verjüngung!<br />

Alle Salben, Pasten und Umschläge nützten nichts und da ich mich nicht bewegen<br />

konnte, konnte ich auch keine therapeutischen Übungen ausführen.<br />

Nicht einmal die üblichen Bilder, die ich für Schulterprobleme kannte, brachten<br />

viel Linderung – was mich als „Spezialisten“ in diesem Bereich natürlich enttäuschte.<br />

Also begann ich den Dialog mit der Schulter mit der Frage:„Was ist los,<br />

woher kommt dieses Problem? Was kann ich tun, damit es dir besser geht, ich<br />

brauche dich beweglich, liebe Schulter!“ Ein Bild stieg auf: Ich sah meine Schulter<br />

umwickelt von einem Gestrüpp von Seetang.Sie sah aus wie eine Schiffsschraube,<br />

die von Seegras blockiert war. Natürlich war da keine Bewegung mehr möglich.<br />

Ich begann vorsichtig das Seegras, den Seetang zu entfernen und von der<br />

Schulter abzuwickeln.<br />

© Eric Franklin: Denk dich jung!, VAK<br />

Seegras von der Schulter abwickeln<br />

Abbildung 4<br />

25


36<br />

Stimmen, die „sexy“ klingen<br />

Alle haben wir schon erlebt, wie attraktiv und „sexy“ eine Stimme sein kann.<br />

Radio- und Fernsehmoderatorinnen und -moderatoren werden meist nach diesem<br />

Kriterium ausgewählt. Man hört die Stimme des Mannes oder der Frau im<br />

Radio und malt sich einen hübschen Mann / eine hübsche Frau dazu aus – noch<br />

ein Beispiel dafür, wie präsent die Vorstellungskraft im Alltag ist.<br />

Experimentierfreudig, wie wir sind,versuchen wir das nächste Mal, wenn wir<br />

eine solch attraktive Stimme hören, uns eine hässliche Person vorzustellen. Wir<br />

werden sehen, dass das schwierig ist.Die Stimme ist also ein wichtiger Teil unserer<br />

Schönheit.Kein Wunder, wenn Sänger und Sängerinnen im Allgemeinen als schön<br />

und attraktiv angesehen werden, auch wenn das Äußere nicht immer dazu passt.<br />

Das Echo auf die eigene Stimme<br />

Ich imaginiere, wie die Leute auf meine Stimme reagieren. Ich stelle mir<br />

vor, dass sie beim Hören meiner Stimme ein schönes Bild vor sich sehen,<br />

eine attraktive, charmante Person visualisieren.<br />

Wir sagen einen Satz, zum Beispiel: „Guten Morgen, hast du gut geschlafen?“<br />

Nun sagen wir denselben Wortlaut, kurz vorher aber innerlich: „Meine Stimme<br />

ist schön.“ Dann sagen wir noch einmal: „Guten Morgen, hast du gut geschlafen?“<br />

Wie fühlt sich dieselbe Frage jetzt an?<br />

Wir versuchen es noch mit einer anderen Aussage:„Heute ist ein wunderschöner<br />

Tag.“ Dann sagen wir innerlich: „Meine Stimme ist schön.“ Dann wieder laut:<br />

„Heute ist ein wunderschöner Tag.“ – Wie fühlt sich die Aussage jetzt an? War die<br />

Stimmlage gleich, höher,tiefer, wie fühlten sich die Vokale und Konsonanten im<br />

Hals und im Mund an?<br />

Eine schöne Stimme kreieren<br />

Wir legen einen Tag fest, an dem wir uns vor jeder Aussage innerlich mitteilen:„Meine<br />

Stimme ist schön.“ Das heißt nicht, dass wir stockend sprechen.<br />

Nach einer Weile wird diese innere Aussage so schnell, dass sie kaum<br />

mehr Zeit beansprucht. Auch können wir nach der inneren Formel so<br />

lange sprechen, bis es eine natürliche Pause gibt.<br />

© Eric Franklin: Denk dich jung!, VAK


Osteozyten – die den Knochen „bewohnenden“ Zellen<br />

Lamellen Osteozyten<br />

Osteozytenfortsätze Haver’scher Kanal<br />

mit Gefäßen und Nerven<br />

Osteoporose, eine abnorme Brüchigkeit der Knochen, ist keine Krankheit im<br />

eigentlichen Sinne, sondern ein Ungleichgewicht zwischen den Aktivitäten der<br />

aufbauenden und denen der abbauenden Knochenzellen. Osteozyten waren<br />

ursprünglich Osteoblasten, die inzwischen aber nicht mehr am Aufbau des Knochens<br />

beteiligt sind, sondern der Überwachung von Auf- und Abbau des Knochens<br />

dienen.Die Osteoklasten kann man mit einer Tunnelbaumaschine vergleichen,<br />

die sich ihren Weg durch den Knochen bahnt.<br />

Das Zusammenspiel der drei Arten von Knochenzellen wird durch unsere<br />

Bewegungen bestimmt. Der Umbau des Knochens kann sehr schnell vor sich<br />

gehen. Wird ein Knochen nicht belastet, so wird er langsam abgebaut oder zieht<br />

sich sogar auf eine Grundform zurück. Das Schienbein etwa ist im Querschnitt<br />

dreieckig. Wird es nicht mehr belastet (zum Beispiel wenn es eingegipst ist), so<br />

wird der Knochenquerschnitt rund (Grundform eines so genannten Röhrenknochens,<br />

sofern er nicht belastet wird).<br />

© Eric Franklin: Denk dich jung!, VAK<br />

Abbildung 21<br />

65


Inhalt<br />

Vorwort 10<br />

Einführung 14<br />

Teil I: Körperliche Ansatzpunkte der Heilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

Kapitel 1: Wie Heilung möglich wird . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

Kapitel 2: Wie oben, so unten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

Kapitel 3: Auf den Körper hören . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

Teil II: Energetische Instrumente der Heilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

Kapitel 4: Handhaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

Kapitel 5: Die Schin-Mudras . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67<br />

Kapitel 6: Die Sprache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77<br />

Kapitel 7: Resonanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83<br />

Teil III: Die Anatomie des Baums des Lebens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95<br />

Kapitel 8: Der Baum des Lebens – ein Symbol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97<br />

Kapitel 9: Die 4 Welten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103<br />

Kapitel 10: Die 10 Kreise (Sephiroth) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111<br />

Kapitel 11: Die 22 Buchstaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125<br />

Teil IV: Die Aktivierung des Baums des Lebens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129<br />

Kapitel 12: Die Seele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131<br />

Kapitel 13: Das Tor des Atlas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141<br />

Kapitel 14: Das Tor des dritten Auges . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145<br />

Kapitel 15: Das Tor des Herzens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151<br />

Kapitel 16: Das Tor des Tan Tien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159<br />

Teil V: Energetisches Ungleichgewicht ausgleichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165<br />

Kapitel 17: Den Körper ins Gleichgewicht bringen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167<br />

Kapitel 18: Tiefer eintauchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171<br />

Schlusswort: Die Zeichensprache der Seele<br />

und weitere Perspektiven der Heilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177<br />

5


„Es gibt höhere, heiligere Welten als diese hier.<br />

Keiner weiß, wie viele es gibt.<br />

Wir können auch nicht sagen,<br />

dass eine bestimmte Stufe der Bewusstheit<br />

für alle gleich sei.<br />

Wir wissen nur, dass wir die meiste Zeit<br />

hier auf dieser Ebene aktiv sind,<br />

unterhalb der untersten.<br />

Und über der obersten befindet sich die Namenlose,<br />

die eine, die man Ain Soph nennt, die eine ohne Ende.<br />

Und dass Er auf uns herabkommt, sozusagen<br />

wie Licht, das sich über uns ergießt<br />

wie ein wirbelnder Wasserfall.<br />

Und dass wir auf demselben Weg<br />

zu Ihm heimkehren,<br />

wie Lachse stromaufwärts zum Laichen.<br />

Aber wie beim Wasser, das den Wasserfall hinunterstürzt<br />

oder bei den Fischen, die heimschwimmen,<br />

bleibt nicht viel von ihnen übrig,<br />

wenn sie endlich ihr Ziel erreichen.<br />

Nur eine stark verdünnte Version dessen, was sich auf die<br />

Reise machte.<br />

Also ist das, was wir hier von Ihm sehen<br />

sehr verschwommen.<br />

Und was Er von uns sieht, hoch oben,<br />

entspricht zwar dem, was wir wirklich sind,<br />

sieht aber vielleicht anders aus,<br />

als wir einander sehen.<br />

Auf jeden Fall sind gewöhnliche Menschen wie du und ich<br />

Bindeglieder zwischen<br />

dieser und den höheren Welten, pendeln zwischen ihnen hin<br />

und her und tragen dabei das Licht in unserem Inneren.“ 1<br />

Lawrence Kushner<br />

9


Kapitel 2<br />

Wie oben, so unten<br />

Einer der Grundsätze der Kabbala lautet, dass der Mensch nach dem Ebenbild<br />

eines größeren kosmischen oder göttlichen Wesens erschaffen wurde. Der aus<br />

der hermetischen (auf den Hermes Trismegistos zurückgehenden) Geheimlehre<br />

stammende Aphorismus „Wie oben, so unten“ spiegelt das perfekt wider. Wenn das<br />

aber der Fall ist, dann sollten wir imstande sein, das kosmische „Design“ in unserer<br />

menschlichen Gestalt wiederzufinden. Abgesehen davon, dass unsere äußere Gestalt<br />

dem höheren Plan gleicht, entsprechen auch unsere angeborenen Wesenszüge dem<br />

Göttlichen, so wie ein Tropfen Wasser die Eigenschaften des Ozeans aufweist.<br />

Östliche Philosophie<br />

Werfen wir einmal einen Blick auf ein philosophisches und heilkundliches System, das<br />

die Verbindung zwischen Mensch und Natur berücksichtigt: In der östlichen Kosmologie<br />

kommt sie stark zum Ausdruck. Mit Hilfe der Dualität von Yin und Yang sowie des<br />

Zusammenwirkens der fünf Elemente (Feuer, Erde, Metall, Wasser und Holz) lässt sich<br />

alles, was existiert, beschreiben.<br />

Yin, Yang und die fünf Elemente (vgl. Abb. 4, S. 34) fördern und zerstören einander<br />

auf die Weise, dass Körper, Geist und Seele im Gleichgewicht und gesund bleiben. Die<br />

östliche medizinische „Philosophie“ bringt jeden Aspekt des Körpers und jeden Aspekt<br />

des Lebens mit einer oder mehreren Kombinationen aus diesen Polaritäten und den<br />

fünf Elementen in Verbindung. Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen den<br />

Elementen in der Natur und deren Auswirkung auf die Energien im Körper. Jede<br />

Jahreszeit entspricht einem der fünf Elemente, was dazu führt, dass dieses Element im<br />

menschlichen Körper stimuliert wird.<br />

Der Frühling entspricht zum Beispiel dem Element Holz und die Leber ist das<br />

Organ, das man mit dem Element Holz verbindet (vgl. Tabelle S. 35). Häufig leiden<br />

33


Kapitel 2: Wie oben, so unten<br />

Hebräische Transkription der Zugeordnete<br />

Buchstaben Buchstabennamen Schädelknochen<br />

A Aleph Hinterkopf<br />

B Beth Linkes Schläfenbein<br />

C Gimmel Rechter Oberkiefer<br />

D Dalet Rechtes Tränenbein<br />

E He Stirnbein<br />

F Waw Rechtes Scheitelbein<br />

G Sajin Linkes Nasenbein<br />

H Chet Rechtes Jochbein<br />

I Tet Rechte untere Nasenmuschel<br />

J Jud Unterkiefer<br />

L Kaf Linkes Scheitelbein<br />

M Lamed Linkes Gaumenbein<br />

O Mem Linke untere Nasenmuschel<br />

Q Nun Rechtes Nasenbein<br />

R Samech Linkes Jochbein<br />

S Ajin Rechtes Gaumenbein<br />

U Pe Linkes Tränenbein<br />

W Sade Linker Oberkiefer<br />

X Kof Siebbein<br />

Y Resch Pflugscharbein<br />

Z Schin Keilbein<br />

[ Taw Rechtes Schläfenbein<br />

Zuordnung von Buchstaben und Schädelknochen<br />

37


42<br />

Teil I: Körperliche Ansatzpunkte der Heilung<br />

bekannt. Das aufregend Neue dabei ist jedoch, dass wir imstande sind, uns damit die<br />

Energiebahnen im Körper zu erschließen. Anhand des Muskeltests können wir jederzeit<br />

erkennen, welche der vielen Pfade aktiv oder zur Bearbeitung bereit sind. Aufdiese<br />

Weise steuert die Weisheit des Körpers, unser inneres Wesen oder das Nervensystem<br />

(wie immer Sie es nennen möchten) unsere Bemühungen um Harmonisierung, Zentrierung,<br />

Heilung.<br />

Margaret<br />

Margaret, eine sechsundsechzigjährige Frau, war gestolpert und gestürzt und<br />

hatte sich dabei das rechte Handgelenk, die Schulter und den Nacken verletzt.<br />

Sie hatte keine Frakturen und keinen Bänderriss erlitten, aber die Schmerzen<br />

waren trotzdem ziemlich stark.Nachdem ich sie genau befragt und untersucht<br />

hatte, bearbeitete ich vorsichtig die Sehnen in ihrer rechten Schulter. Obwohl<br />

sich ihre Schulter dadurch enorm entspannte, verbesserten sich ihr Nacken, ihr<br />

Handgelenk und ihre generellen Schmerzen nicht.<br />

Daraufhin wandte ich die Zeichensprache der Seele an. Ich zentrierte und<br />

harmonisierte sie nach dem Baum des Lebens. Nach sieben Korrekturen ließ<br />

sich der Baum des Lebens in ihrem Körper nicht mehr aktivieren. Sie fühlte sich<br />

grundsätzlich besser, aber ihr Nacken und ihr Handgelenk waren noch immer<br />

etwas steif. Dann bat ich sie, ihren Kopf so weit zu drehen, wie sie konnte. Als<br />

sich ihr Kopf in dieser Haltung befand, konnte ich den Baum des Lebens in<br />

ihrem Körper wieder aktivieren und sie entsprechend balancieren. Ich ließ sie<br />

ihren Nacken und ihr Handgelenk weiter in Positionen bringen, die unangenehm<br />

waren, während ich gleichzeitig das Muster des Baums des Lebens aktivierte.<br />

Außerdem ließ ich sie den Sturz visualisieren. Auf diese Weise konnte ich die<br />

Balancetechniken auf bestimmte schmerzende und verrenkte Stellen anwenden,<br />

die sich nicht „freiwillig“ helfen ließen. Nach weiteren acht Sequenzen war sie<br />

beinahe schmerzfrei. Die ganze Sitzung dauerte nur 20 Minuten.


56<br />

Teil II: Energetische Instrumente der Heilung<br />

Hals<br />

Braue<br />

Auge<br />

Gesicht<br />

Lippen<br />

Kiefer<br />

Zunge<br />

Schlucken<br />

Abbildung 8: Der Homunkulus 16<br />

In diesem Buch geht es überwiegend darum, Techniken zu erforschen, die die speziellen<br />

Schwingungsfrequenzen steuern, die von den Händen ausgehen, wenn man die Finger<br />

und Hände in eine bestimmte Stellung bringt.<br />

Mudras<br />

Rumpf<br />

Schulter<br />

Arm<br />

Ellbogen<br />

Handgelenk<br />

Hand<br />

Daumen<br />

Finger<br />

Motorischer Kortex<br />

Hüfte<br />

Knie<br />

Knöchel<br />

Lippen<br />

Zehen<br />

Zahnfleisch<br />

Zähne<br />

Kiefer<br />

Zunge<br />

Die Verwendung spezieller Handzeichen, auch Mudras genannt, reicht Tausende von<br />

Jahren zurück. Der Begriff Mudra, der auf die Wurzel mud zurückgeht, bedeutet „sich<br />

freuen“. In der tantrischen Tradition gelten Mudras als „Siegel“. Sie werden dazu verwendet,<br />

bestimmte Energien oder Bewusstseinszustände im Körper zu versiegeln oder<br />

festzuhalten. Sie können sich sowohl auf bestimmte Körperhaltungen als auch auf<br />

spezielle Handzeichen beziehen, aber in diesem Text konzentrieren wir uns nur auf die<br />

Hände. Die Polynesier verwenden bestimmte Handhaltungen in ihren Tanzritualen. Sie<br />

werden als nichtverbales Kommunikationsmittel eingesetzt, das die Geschichte zum<br />

Ausdruck bringen soll, die sie erzählen wollen. Die mystischen Wesen, die es in vielen<br />

asiatischen Kulturen gibt, werden immer mit verschiedenen Mudras, die sie mit ihren<br />

Händen bilden, dargestellt. Mudras sind auch bei vielen religiösen Meistern im asiatischen<br />

Raum und in den Bildern ihrer Gottheiten weit verbreitet. Statuen und Gemälde<br />

des Buddha zeigen ihn mit verschiedenen Mudras und diese Mudras finden auch heute<br />

noch im Buddhismus Verwendung (Abbildung 9).<br />

Statuen von hinduistischen Gottheiten werden ebenfalls mit verschiedenen Mudras<br />

dargestellt. Bei Yogaübungen werden Mudras verwendet, um die Energie während der<br />

verschiedenen Körperhaltungen (Asanas) und vor allem während der Meditation auf<br />

Auge<br />

Nase<br />

Gesicht<br />

Daumen<br />

Hüfte<br />

Rumpf<br />

Hals<br />

Kopf<br />

Schulter<br />

Arm<br />

Hand<br />

Finger<br />

Sensorischer Kortex<br />

Knie<br />

Bein<br />

Fuß<br />

Zehen<br />

Genitalien


98<br />

Teil III: Die Anatomie des Baums des Lebens<br />

Deshalb können wir jede menschliche Funktion anhand dieses Modells beschreiben.<br />

Alle großen Weltreligionen und Philosophien passen in das Muster des Baums mit<br />

seinen 10 Kreisen, die durch 22 Linien verbunden sind. 36 Wir können das Muster des<br />

Baums verwenden, um alles zu erforschen. In diesem Buch konzentrieren wir uns in<br />

erster Linie auf Körper und Geist, unsere persönliche Nachbildung dieses kosmischen<br />

Systems.<br />

Dieses Symbol des Baums tauchte im 17. Jahrhundert erstmals in gedruckter Form<br />

auf, aber es gibt Beweise dafür, dass es schon viel früher bekannt war. Die Kabbala hat<br />

eine lange mündliche Tradition, das heißt, dieses Wissen wurde von Generation zu<br />

Generation verbal weitergegeben. Es gibt linien-, kreisförmige und dreidimensionale<br />

Darstellungen der 32 Pfade. Die unterschiedlichen Anordnungen haben in den vielen<br />

Büchern über die Kabbala zu zahlreichen Diskussionen geführt. Der in diesem Kapitel<br />

dargestellte Baum ist der gefallene Baum, der sich in Assiah, der Dimension der physischen<br />

Realität, manifestiert (Abbildung 33). In dieser Form lässt er sich gut auf den<br />

menschlichen Körper übertragen. Eine andere Version ist der Baum der Perfektion, der<br />

sich auch auf den Körper übertragen lässt, der aber den Zustand des menschlichen<br />

Bewusstseins vor dem Fall repräsentiert (Abbildung 38, linke Version, S. 112).<br />

Da die Kabbala verborgenes Wissen über die Schöpfung enthüllt, ist es nicht weiter<br />

verwunderlich, dass das Buch Genesis viele Metaphern in Bezug auf den Baum des<br />

Lebens enthält, und hier wird er auch zum ersten Mal erwähnt:<br />

„Gott, der Herr, ließ aus dem Ackerboden allerlei Bäume wachsen, verlockend<br />

anzusehen und mit köstlichen Früchten, in der Mitte des Gartens aber den Baum<br />

des Lebens und den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.“ 38<br />

Adam und Eva wurde verboten, vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse zu essen,<br />

nicht aber vom Baum des Lebens.<br />

Das Sepher Jezira, auch Buch der Schöpfung genannt, ist einer der zentralen Texte<br />

der Kabbala. Es ist zutiefst mystisch und schon viele haben im Laufe der Jahrhunderte<br />

über seine Botschaft nachgedacht. Es beschreibt, wie HaSchem diese 22 Buchstaben und<br />

die 10 Sephiroth zur Schaffung des Universums verwendet, und da es sich um einen Text<br />

über die Schöpfung des Universums handelt, hält es sich stark an das Buch Genesis.<br />

Aryeh Kaplan sagt in seinem Kommentar über das Sepher Jezira:<br />

„Gemäß den Interpreten der Kabbala wird in der Tora damit auf diese 32 Pfade<br />

hingewiesen, dass der Name Gottes, Elochim, in der Geschichte der Schöpfung im<br />

ersten Kapitel Genesis 32 Mal auftaucht. In dieser Geschichte taucht der Ausdruck


104<br />

Teil III: Die Anatomie des Baums des Lebens<br />

Binah<br />

III<br />

Sade<br />

Geburah<br />

V<br />

Kof<br />

Hod<br />

VIII<br />

Pe<br />

Ajin<br />

Chet<br />

Taw<br />

Samech<br />

Kether<br />

I<br />

Tiphareth<br />

VI<br />

Jesod<br />

IX<br />

Malkuth<br />

X<br />

Chokmah<br />

II<br />

Chesed<br />

IV<br />

Netzach<br />

VII<br />

Abbildung 34: Links vier vertikal angeordnete Bäume, rechts die vier Welten im Baum<br />

des Lebens<br />

alles in Assiah, der physischen Ebene. Viele unserer Probleme gehen genau genommen<br />

auf diese tieferen Dimensionen zurück. Wenn wir den Körper also nur als etwas Physisches<br />

betrachten, ignorieren wir dabei die drei vorangehenden Dimensionen und die<br />

vielen Muster, die aus ihnen hervorgehen.<br />

Man kann verschiedene schematische Darstellungen verwenden, um das Prinzip<br />

der 4 Welten auszudrücken. In Abbildung 34 sind links 4 vollständige Bäume vertikal<br />

miteinander verbunden; rechts sind die 10 Sephiroth auf die 4 Ebenen verteilt. Auf diese<br />

Weise kommt das Wesen jeder Welt aufgrund seiner Position im Baum zum Ausdruck.<br />

Diese Welten oder Dimensionen sind das Thema vieler kabbalistischer Texte und Leser,<br />

die am philosophischen Aspekt interessiert sind, sollten entsprechende Informationen<br />

einholen.<br />

Ein Merkmal des Baums ist, dass er als universales Hologramm auf allen Ebenen der<br />

Existenz zum Ausdruck kommt. Wenn es auch nur einen Baum gibt, kann man ihn auf<br />

mehreren Ebenen sehen, sodass es in jeder Sephirah einen kompletten Baum zu geben<br />

scheint und in jeder Sephirah des nächsten Baums wieder einen kompletten Baum und<br />

Waw<br />

Kaf<br />

Ain<br />

Schin<br />

Nun<br />

Alpeh<br />

Gimmel<br />

Beth<br />

He<br />

Lamed<br />

Dalet<br />

Mem<br />

Resch<br />

Jud<br />

Tet<br />

Sajin<br />

Aziluth<br />

Beriah<br />

Jezirah<br />

Assiah


Überblick: Alle Mudras dieses Buches<br />

Kether (I) Chokmah (II)<br />

Binah (III) Chesed (IV)<br />

Geburah (V) Tiphareth (VI)<br />

189


ihrer Kraft sind?! Wie oft werde ich gefragt, wie man Kinder dazu bringen<br />

könne, dass sie aufräumen, sich waschen, ruhig sind, mithelfen,<br />

pünktlich nach Hause kommen, nicht den ganzen Tag vor dem Computer<br />

verbringen …<br />

Was geschieht bei den Konflikten zwischen Kindern und Erziehenden<br />

(– die absolut natürlich oder sogar notwendig sind!)? Gewinnen<br />

Sie und Ihr Kind verliert? Können Sie sich immer durchsetzen? Oder<br />

gewinnt das Kind und Sie verlieren? Die meisten Familien kennen nur<br />

diese beiden Alternativen, und je nachdem, wie jeder gerade aufgelegt<br />

ist, gewinnt der Erwachsene oder das Kind. Manche Eltern fügen sich<br />

den Wünschen und Befehlen der Kinder, bis ihnen eines Tages „der<br />

Kragen platzt“ und die Situation eskaliert.<br />

Doch was passiert bei dem, der unterliegt? Freut er sich, macht es<br />

ihm nichts aus oder verletzt es ihn? Natürlich gibt es keinen Verlierer,<br />

der glücklich ist. Er fühlt sich in seiner Würde gekränkt und wird auf<br />

„Rache“ sinnen, um diese Kränkung auszugleichen. Es entsteht ein<br />

Teufelskreis, ein Machtkampf, dessen Methoden immer heftiger werden.<br />

Und die Kinder gewinnen Machtkämpfe über kurz oder lang<br />

immer, weil sie keine „Bremse“, kein inneres Gebot haben, das verlangt<br />

auf Gewalttätigkeiten zu verzichten.<br />

Ein Beispiel: Ein etwa neunjähriger Junge lebte mit seinen beiden<br />

älteren Schwestern und seiner allein erziehenden Mutter zusammen.<br />

Er ging nur noch unregelmäßig zur Schule (wenn es ihm<br />

gerade passte), half zu Hause nicht im Haushalt mit und kam und<br />

ging, wie es ihm gefiel. Auf jede Intervention seiner Mutter, seiner<br />

Lehrer oder der Erziehungshelfer setzte er noch „einen obendrauf“,<br />

das heißt, er ging sofort einen Schritt weiter. Das führte<br />

dazu, dass er gegenüber seiner Mutter, seinen Schwestern und seinen<br />

Mitschülern gewalttätig wurde und zu deren Schutz in die<br />

Psychiatrie eingeliefert werden musste …<br />

Macht und Ohnmacht in der Erziehung<br />

Wo Menschen zusammenleben, kommt es zu Konflikten, weil jeder<br />

Mensch (natürlich!) andere Bedürfnisse hat und diese durchzusetzen<br />

versucht. Jeder Mensch hat ein Recht darauf. Doch wer bestimmt, wer<br />

27


✎<br />

✎<br />

zurück, wie sie Informationen haben. Zeichnen Sie Verbindungslinien,<br />

aber auch abgebrochene Verbindungen.<br />

Wer gehört zu wem? Wer hat sich von wem getrennt? Nutzen Sie<br />

alte Familienfotos, fragen Sie ältere Verwandte nach den Familiengeschichten.<br />

Welche Familiengeheimnisse erfahren Sie oder kennen<br />

Sie? Achten Sie dabei auch auf Scheidungen, Trennungen, Untreue,<br />

neue Beziehungen, ungeborene und uneheliche Kinder etc.<br />

Aus dem Erbe der Generationen vor uns können sich einige Konflikte<br />

erklären, die wir mit uns herumtragen.<br />

Fragen dazu:<br />

Finden sich in Ihrem Familienstammbaum Paare mit vielen oder mit<br />

wenigen Kindern, gab es auffallend häufig Fehlgeburten?<br />

Kamen die Kinder Ihrer Familie mütterlicherseits immer als uneheliche<br />

Kinder zur Welt? Ist es Ihnen deswegen so wichtig, dass Ihre<br />

eigenen Kinder in einer klassischen Ehe groß werden?<br />

Welche Namen werden in Ihrer Familie weitergegeben?<br />

Beispiel: Ein Junge wurde nach dem im Krieg gefallenen geliebten<br />

Bruder und Sohn benannt. Noch als er erwachsen war, schwebte<br />

über ihm immer eine leichte Wolke aus Traurigkeit, die er sich<br />

nicht erklären konnte …<br />

Weitere Fragen:<br />

Wer hat sich in Ihrer Herkunftsfamilie getrennt, wer durfte sich nicht<br />

trennen, weil es sich nicht gehörte, und wirft Ihnen vielleicht bis<br />

heute vor, dass Sie sich getrennt haben? Haben Sie selbst deswegen<br />

Schuldgefühle?<br />

Wer war das „schwarze Schaf“ der Familie? Über wen wurde gelacht,<br />

wer wurde nur hinter der vorgehaltenen Hand erwähnt, wer<br />

wurde ausgestoßen aus der Familie? Aufgrund welcher Eigenschaften<br />

ging es diesem Menschen so? Haben Sie auch diese<br />

Eigenschaften und fürchten das gleiche Schicksal?<br />

Welche Berufe haben Ihre Vorfahren ausgeübt? Welcher hat Ihre<br />

Berufswahl beeinflusst? Welche Talente haben Sie eventuell geerbt?<br />

75


➾<br />

machen, was es bedeutet, im Chaos zu leben. (Wenn Sie das nicht<br />

ertragen können, nutzen Sie die Klopfakupressur, um sich den Stress zu<br />

nehmen!)<br />

Suchen Sie das Gespräch in der Familie, um folgende Schritte auszuprobieren:<br />

1. Was genau ist das Problem?<br />

Alle dürfen ihre Sicht der Dinge darstellen; versuchen Sie gemeinsam,<br />

das Problem auf den Punkt zu bringen.<br />

2. Was wollen wir erreichen?<br />

Wenn ein Wunder geschehen wäre (oder wenn wir zaubern könnten)<br />

und das Problem bestünde nicht mehr, was wäre dann anders? Mit<br />

diesem Schritt sollten Sie das Ziel definieren und dabei möglichst<br />

konkret werden.<br />

3. Welche Möglichkeiten der Lösung gibt es für dieses Problem?<br />

Hilfreich kann in dieser Phase ein „Lösungsbrainstorming“ sein.<br />

Brainstorming bedeutet, alle Lösungsideen auszusprechen oder aufzuschreiben,<br />

ohne sie zu bewerten! Auch unsinnige und verrückte<br />

Lösungsvorschläge können wichtig sein und ein Körnchen Wahrheit<br />

enthalten. Schreiben Sie zunächst alles auf. Erst wenn keine weiteren<br />

Vorschläge mehr kommen, bewerten Sie als Familie gemeinsam die<br />

Lösungen und entscheiden sich für eine davon (oder mehrere).<br />

4. Wie wollen wir unser Ziel erreichen und unsere Lösung umsetzen?<br />

Im letzten Schritt geht es darum, genau festzulegen, wie diese<br />

Lösung erreicht werden soll: Wer macht wann was? Sie legen außerdem<br />

fest, wann Sie als Familie oder Gruppe wieder zusammenkommen,<br />

um den Lösungsweg zu bewerten und gegebenenfalls zu verändern.<br />

Versuchen Sie nicht, jeden Beteiligten in Bezug auf die Wahrnehmung<br />

seiner Pflichten zu überwachen. Das ist nur anstrengend und bringt<br />

nichts. Wenn ein Familien- oder Gruppenmitglied seine Pflichten nicht<br />

erfüllt, dann war es keine gute Lösung und es muss eine andere gefunden<br />

werden. (Wie oft ertappen Sie sich bei Sätzen wie: „Ich habe dir<br />

schon hundertmal gesagt … Ich habe dich ständig daran erinnert …<br />

Wann kapierst du endlich, dass …“ Allein durch die Formulierungen<br />

98


Jedes Zeitalter, jede Generation<br />

hat ihre eigenen Annahmen –<br />

dass die Erde eine Scheibe ist,<br />

dass sie rund ist. Es gibt<br />

Hunderte von versteckten<br />

Annahmen, Dinge, die wir als<br />

gegeben hinnehmen, die aber<br />

nicht unbedingt wahr sein<br />

müssen. In der Mehrheit der Fälle<br />

sind diese Ansichten über die<br />

Realität, die zum vorherrschenden<br />

Paradigma oder Weltbild gehören,<br />

nicht wahr. Wenn wir aus der<br />

Geschichte irgendetwas lernen<br />

können, dann das: Viele unserer<br />

Annahmen über die Welt sind<br />

einfach nicht wahr.<br />

6<br />

Dr. John Hagelin<br />

Die Tasse zu leeren bedeutet, Raum zu schaffen für tiefsinnige<br />

Fragen. Es bedeutet, offen zu sein, uns selbst neu zu konditionieren,<br />

damit wir für den Moment akzeptieren können, dass wir<br />

nicht wissen. Erst hieraus kann tieferes Wissen erwachsen.<br />

ES IST IN ORDNUNG,<br />

DIE ANTWORT NICHT ZU WISSEN<br />

Vor einiger Zeit schickte mir meine 16-jährige Nichte eine<br />

lange E-Mail. Der Tenor war: „Das Leben ist ätzend. Ich<br />

sehe, wie mein Vater jeden Tag völlig entnervt von der<br />

Arbeit heimkommt. Ich möchte nicht in die gleiche Tretmühle<br />

geraten, aber ich weiß nicht, wie ich das vermeiden<br />

kann. Geht es im Leben wirklich darum? Was soll das? Dann<br />

könnte ich mich doch auch gleich erschießen und sterben.“<br />

Ich schrieb zurück: „Christina, vielleicht findest du<br />

meine Antwort nicht besonders toll, aber ich bin stolz auf<br />

dich. Ich kann dir nicht versprechen, dass du dein Dilemma<br />

lösen und diese eine Antwort finden wirst. Ich weiß, du<br />

willst Antworten – aber manchmal gibt sie uns das Leben<br />

nicht gleich. Aber du stellst die richtigen Fragen und das<br />

ist wichtig.“<br />

WILL<br />

Sie befinden sich in ausgezeichneter Gesellschaft<br />

Schon seit Jahrtausenden stellen Menschen tiefsinnige Fragen.<br />

Immer schon haben Männer und Frauen zu den Sternen geblickt<br />

und über das unendliche Mysterium gestaunt; oder sie haben die<br />

Lebensweise der Menschen um sie herum beobachtet und sich<br />

gefragt: „Hat das Leben nicht mehr zu bieten als das?“<br />

Die griechischen Philosophen der Antike haben über die tiefsinnigen<br />

Fragen nachgedacht und darüber diskutiert. Einige, wie<br />

Sokrates und Platon, fragten: „Was ist Schönheit? Was ist das<br />

Gute? Was ist Gerechtigkeit? Wie lässt sich ein Staat am besten<br />

führen? Welche Menschen eignen sich als Führer?“<br />

TIEFSINNIGE FRAGEN


WAS IST REALITÄT?<br />

Was ich für unreal hielt, erscheint mir jetzt in gewisser Weise<br />

realer als das, was ich einmal für real hielt und<br />

was mir jetzt eher unreal vorkommt.<br />

FRED ALAN WOLF


Tiere und Vögel leben häufig in<br />

einer ganz anderen Realität als<br />

wir. Einige können Geräusche<br />

hören, die wir nicht hören<br />

können, oder Lichtfrequenzen<br />

sehen (Ultraviolett, Infrarot), die<br />

wir nicht sehen. Die meisten<br />

Säugetiere (wie Hunde) leben in<br />

einer Welt voller Gerüche und<br />

verlassen sich viel weniger als wir<br />

auf ihre visuelle Wahrnehmung.<br />

Und wie ist es mit kleinen<br />

Kindern, die stundenlang<br />

„Löcher in die Luft“ starren<br />

können?<br />

34<br />

Dieses Kapitel könnte überall stehen. Direkt<br />

hinter „Tiefsinnige Fragen“ (denn es ist das<br />

tiefsinnige Kapitel schlechthin, nicht wahr?).<br />

Oder auch mitten in „Wissenschaft und Religion“<br />

(denn beide versuchen sich daran). Und das<br />

Kapitel „Paradigmenwechsel“ könnte auch<br />

„Der akzeptierte Realitätswechsel“ heißen.<br />

Wie wäre es, wenn dieses Kapitel nach „Sehen und Wahrnehmen“<br />

stünde (dem nächsten Kapitel), das davon<br />

handelt, was wir wahrnehmen – und für real halten?<br />

Oder nach dem Kapitel „Quantenphysik“, das zum Kern der Realität<br />

vordringt. Machen wir uns doch nichts vor – es könnte oder<br />

sollte überall stehen.<br />

Nein? Sagen Sie mir, was ist Realität, wenn Sie frisch verliebt<br />

sind (siehe das Kapitel „Emotionen“), oder wenn Ihre wahre Liebe<br />

kürzlich verstorben ist. Wie sieht es aus mit dem Kapitel „Wunsch →<br />

Entscheidung → Absicht → Veränderung“, das sich mit Entscheidungsfreiheit<br />

und freiem Willen befasst? Basieren diese Entscheidungen<br />

auf der Realität oder darauf, was Sie für Realität halten?<br />

Lassen Sie uns überlegen: Welche der folgenden Kapitel passen<br />

ebenfalls in unsere Sichtweise von Realität? Zum Beispiel:<br />

„Bewusstsein erschafft Realität“. Gut, da gibt es einen Zusammenhang.<br />

Und so geht es immer weiter …<br />

Diese Frage ist allgegenwärtig. Sie taucht in jedem Kapitel auf,<br />

in jedem Moment unseres Lebens. Jede Entscheidung basiert auf<br />

irgendeinem Konstrukt dessen, was für Sie real ist. Und doch,<br />

wann haben Sie Ihre Annahmen über die Realität das letzte Mal<br />

grundlegend überprüft?<br />

Diese Frage haben wir mehr als nur einigen Wissenschaftlern<br />

gestellt. In seiner Antwort zeigt Dr. David Albert, wie und warum<br />

wir diese Frage jeden Tag beantworten:<br />

WAS IST REALITÄT?


Wenn ich morgens aufstehe und mich plötzlich entscheide,<br />

die Behauptung sehr ernst zu nehmen, die durchaus berechtigt<br />

ist …, nämlich, dass ich nicht sicher weiß, ob meine<br />

Augen richtig funktionieren – und sich möglicherweise neben<br />

meinem Bett eine Klippe oder Ähnliches befinden könnte,<br />

obwohl der Fußboden fest erscheint. Wenn ich diese Möglichkeiten<br />

nicht danach ordnen kann, wie wahrscheinlich sie<br />

überhaupt sind, komme ich morgens nicht aus dem Bett!<br />

Dann kommt es mir so vor, als sei ich im wahrsten Sinne des<br />

Wortes gelähmt.<br />

Eine Hypothese lautet: Da ist wirklich ein Fußboden und<br />

ich kann ihn sehen. Eine andere Hypothese lautet: Dass ich<br />

einen Fußboden sehe, ist eine Halluzination, und hier ist eine<br />

Klippe. Weil Sie aber morgens aus dem Bett aufstehen, halten<br />

Sie die eine Hypothese für wahrscheinlicher als die andere.<br />

So leben wir gewöhnlich unser Alltagsleben.<br />

Wir bestätigen die Realität, die unser Auge uns vermittelt;deshalb<br />

haben wir in diesem Moment genau die Frage beantwortet, die<br />

sich über uns auftürmt: Was ist Realität? Die meisten Leute halten<br />

das für Realität, was unsere Sinne uns vorspiegeln. Und natürlich<br />

hat auch die Wissenschaft sich dieser Sichtweise 400 Jahre lang<br />

verschrieben: Was wir nicht mit unseren fünf Sinnen (oder ihren<br />

Hilfsmitteln) wahrnehmen können, ist nicht real.<br />

Doch selbst diese „Realität“ erscheint uns, wenn wir sie mit<br />

unseren Augen betrachten, einmal so, und wenn wir sie unter<br />

einem Mikroskop oder in einem Teilchenbeschleuniger genauer<br />

betrachten, scheint sie wieder anders. Dann sieht sie völlig anders<br />

aus, unkenntlich.<br />

Und wie sieht es mit unseren Gedanken aus? Sind sie Teil der<br />

„Realität“? Schauen Sie sich genau jetzt einmal um. Da sind Fenster<br />

und Stühle und Lampen und dieses Buch. Wahrscheinlich<br />

haben sie all das für real gehalten. All diesen Dingen ging eine<br />

„Idee“ von Fenstern und Stühlen voraus. Jemand hat sich diese<br />

Fenster und Stühle vorgestellt und dann erschaffen. Wenn die<br />

Gegenstände also real sind, ist dann auch die Idee real? Die meisten<br />

Menschen halten Gedanken und Emotionen für real – doch<br />

wenn Wissenschaftler die „Realität“ untersuchen, vermeiden sie es<br />

tunlichst, über so etwas zu sprechen.<br />

Was hat es mit dem Bewusstsein<br />

auf sich, dieser grundlegenden<br />

Tatsache unserer eigenen<br />

Existenz, das uns überallhin<br />

begleitet? Was auch immer wir<br />

tun, also denken, träumen,<br />

kreieren, wahrnehmen, wir<br />

müssen bewusst sein. Ist das nicht<br />

ein Teil der Realität? Aber wo ist<br />

das Bewusstsein? Woraus besteht<br />

es? Im Gegensatz zu materiellen<br />

Objekten lassen sich abstrakte<br />

Phänomene wie das Bewusstsein<br />

nicht messen; aber das heißt doch<br />

nicht, dass sie nicht „real“ sind,<br />

oder etwa doch?<br />

Viele Wissenschaftler bringt diese<br />

Frage ganz schön ins Schwitzen.<br />

Falls das Bewusstsein real ist, dann<br />

kann seine Realität untersucht<br />

werden; falls nicht, dann<br />

brauchen sie gar nicht erst danach<br />

zu suchen. Und genau deshalb<br />

wird es nie real sein dürfen.<br />

Was also „real oder wirklich?“ ist –<br />

wahrscheinlich unsere am<br />

häufigsten gestellte Frage –<br />

das ist gar nicht so leicht zu<br />

beantworten. Und dennoch<br />

basiert alles – wer wir sind,<br />

was das Leben ist, was möglich<br />

ist und was nicht – darauf,<br />

was wir für real halten.<br />

WAS IST REALITÄT? 35<br />

WILL


Tiefer gehen<br />

Lange vor den griechischen Philosophen der Frühzeit – und<br />

sicherlich lange vor den Quantenphysikern – wussten die Weisen<br />

Indiens, dass jenseits des Reiches der Sinne etwas Wesentliches<br />

geschieht. Hinduistische und buddhistische Seher lehrten schon<br />

immer und lehren immer noch, dass die Welt der Erscheinungen,<br />

die wir mit unseren Sinnen wahrnehmen, Maya ist, oder eine Illusion,<br />

und dass diesem materiellen Reich etwas zugrunde liegt, das<br />

viel machtvoller, grundlegender und viel „realer“ ist, obwohl es<br />

völlig immateriell ist. Wie so viele spirituelle Schriften andeuten,<br />

gibt es eine „höhere Realität“, die grundlegender ist als das materielle<br />

Universum; und sie hat etwas mit dem Bewusstsein zu tun.<br />

Genau das deckt die Quantenphysik auf. Sie besagt, dass sich<br />

im Innersten der materiellen Welt ein völlig immaterielles Reich<br />

befindet, das wir als Information, Wahrscheinlichkeitswellen oder<br />

Bewusstsein bezeichnen. Und so wie wir gemeinhin sagen, dass<br />

alles „in Wirklichkeit“ aus Atomen besteht, müssten wir, wenn<br />

diese Sicht zuträfe, sagen, dass dieses zugrunde liegende Intelligenzfeld<br />

ganz tief unten „in Wirklichkeit“ das Universum ist.<br />

Der NASA-Astronaut Dr. Edgar Mitchell kam auf seinem<br />

Rückflug aus dem All zu folgendem Schluss:<br />

In einem einzigen Moment erkannte ich, dass dieses Universum<br />

intelligent ist. Es entwickelt sich weiter in eine bestimmte<br />

Richtung und mit dieser Richtung haben wir etwas zu tun.<br />

Und der kreative Geist, die kreative Absicht, kennzeichnend<br />

für die Geschichte dieses Planeten, kommt aus unserem Inneren<br />

und ist auch dort draußen, es ist genau das Gleiche …<br />

Das Bewusstsein selbst ist die Grundlage und die Energie-<br />

Materie ist das Produkt des Bewusstseins. Wenn wir unsere<br />

Ansicht darüber ändern, wer wir sind – und uns selbst als kreative,<br />

ewige Wesen mit körperlicher Erfahrung sehen können,<br />

miteinander verbunden auf der existenziellen Ebene, die wir<br />

Bewusstsein nennen –, dann beginnen wir diese Welt, in der<br />

wir leben, ganz anders zu sehen und zu erschaffen. 1<br />

1 Genau das tat Dr. Mitchell. Nach seiner Landung gründete er das Institute<br />

of Noetic Sciences (IONS) als Forschungseinrichtung, um seine eigenen „mystischen“<br />

Wahrnehmungen über die Welt und die anderer Menschen wissenschaftlich<br />

zu untersuchen.<br />

Die Materie ist im Wesentlichen<br />

nichts, völlig substanzlos.<br />

Das Sicherste, was man über<br />

diese substanzlose Materie sagen<br />

kann, ist, dass sie mehr wie ein<br />

Gedanke ist; sie ist eine Art<br />

konzentrierte Information.<br />

Dr. med. Jeffrey Satinover<br />

WAS IST REALITÄT? 37


Denken Sie eine Weile über Folgendes nach …<br />

● Welche Annahmen hegen Sie über die Realität? Von welcher grundlegendsten<br />

Annahme gehen Sie jeden Tag aus?<br />

● Haben Sie je darüber nachgedacht, woraus Gedanken bestehen?<br />

● Können Sie ein Beispiel dafür anführen, wie Ihre Gedanken Realität<br />

wurden?<br />

● War das schriftliche Beantworten der letzten Frage ein Beispiel dafür?<br />

● Was sind Träume? Falls sowohl das Träumen als auch die Wahrnehmung<br />

in erster Linie Gehirnaktivitäten sind, warum halten Sie dann<br />

die äußere Welt für realer?<br />

● Welcher Zustand fühlt sich realer an?<br />

● Worin unterscheiden sich die Wirklichkeit und Ihre Wahrnehmung<br />

von ihr?<br />

● Wie wird Ihr Paradigmenwechsel Ihre Wahrnehmung der Realität verändern?<br />

● Können Sie die Realität anders wahrnehmen, ohne Ihr Paradigma zu<br />

ändern?<br />

● Welche Farbe hat Ihre Brille jetzt?


2. Lehren Sie sie die Herrlichkeit<br />

des Opferdaseins.<br />

Sobald Zauberer akzeptieren, dass sie Opfer sind, haben<br />

sie ihren Anspruch, Realität zu erschaffen, aufgegeben.<br />

Denn Opfern widerfährt Realität: Sie ist ungerecht und<br />

sie sind nie selbst schuld. Deshalb brauchen Sie auch nie<br />

nach innen zu blicken, wo sie ihre eigenen Schöpfungen<br />

sehen würden.<br />

Gegenmittel: Übernehmen Sie Verantwortung für Ihr<br />

Leben.<br />

Das Opferdasein bringt zahlreiche Vorzüge mit sich. Sie sind nie<br />

„schuld“, deshalb brauchen Sie sich niemals schuldig zu fühlen.<br />

Die Leute in Ihrem Umfeld bemitleiden Sie, schenken Ihnen Aufmerksamkeit<br />

und helfen Ihnen. Und Sie machen Vorwürfe, denn<br />

so heißt dieses Spiel. Den Eltern, der Gesellschaft, dem Arbeitsplatz,<br />

Partnern, der Gesundheit und blablabla wegen der Umstände in<br />

unserem Leben, deretwegen wir unglücklich sind. Doch dieses ganze<br />

Netz von Ausreden bricht zusammen, wenn wir akzeptieren, dass<br />

Bewusstsein Realität erschafft (BER). Das ist der praktischste Aspekt<br />

von BER. Er besagt, dass Sie Ihr Leben und Ihre Welt erschaffen<br />

haben. Vielleicht schimpfen und jammern Sie, weil Sie scheinbar<br />

nicht haben können, was Sie möchten, wo Sie doch in Wirklichkeit<br />

sehr wohl haben, was Sie möchten. Sie führen genau das<br />

Leben, das zu leben Sie gewählt haben, das Leben, das Sie glaubten,<br />

leben zu können.<br />

Um wirklich zu wissen, worauf sich Ihr Bewusstsein wahrhaft<br />

richtet, beobachten Sie einfach jedes Ding, jede Person, jeden Ort<br />

und jedes Ereignis in Ihrem Leben.<br />

3. Verwirren und verschalten Sie Glaubenssysteme.<br />

Der Glaube ist der Motor der Schöpfung. Schon der<br />

kleinste Störimpuls im Glauben an eine magische Handlung<br />

wird sie scheitern lassen. „Autoritäten“ helfen dabei<br />

beträchtlich.<br />

Gegenmittel: Geben Sie keine Macht an Autoritäten ab<br />

und vertrauen Sie Ihrer eigenen Erfahrung. Erinnern Sie<br />

sich: Der Glaube ist der Motor der Schöpfung.<br />

Zu akzeptieren, dass „ich meine<br />

Realität erschaffe“, war weder<br />

leicht noch lustig. Ich betrachtete<br />

das Gemetzel und Chaos, das ich<br />

angerichtet hatte, und dachte:<br />

„Scheibenkleister, das ist<br />

vielleicht ein Durcheinander!“<br />

Doch wenn ich das erschaffen<br />

kann, dann kann ich auch<br />

etwas anderes erschaffen.<br />

BETSY<br />

WARUM SIND WIR KEINE ZAUBERER? 123


fragten alle: ,Was, was, was, was?‘ ,Nein, nein, ihr versteht nicht.<br />

Sie kennt die echten Moleküle der Gefühle, es gibt die Endorphine<br />

und die Peptide, die Hormone und die Rezeptoren, es<br />

ist unglaublich.‘ Sie kratzten sich alle am Kopf. Er versuchte es<br />

noch einige Male. Schließlich richtete sich der älteste und<br />

weiseste Rishi plötzlich auf und sagte: ,Ich glaube, ich verstehe.<br />

Sie hält diese Moleküle für wirklich.‘“<br />

Daraufhin lachten alle schallend … Erleuchteter Streberhumor.<br />

Ein durchaus seltener Charakterzug …<br />

as Mahl neigte sich seinem Ende entgegen.<br />

An diesem Abend konnten wir alle sagen, wie<br />

Ramtha oft bemerkte, „Heute Abend haben<br />

wir wie Könige und Königinnen getafelt!“.<br />

Digestifs, doppelte, dreifache Cappuccinos<br />

und Latte macchiatos sowie Teekännchen blieben auf dem<br />

Tisch stehen, neben süßen Köstlichkeiten und Käse.<br />

Nachdem der letzte Koch gegangen war, machten es sich die<br />

Gäste auf ihren Stühlen bequem, um sich auf das wichtigste<br />

Ereignis des Abends vorzubereiten: Es galt, das letzte Kapitel<br />

des Handbuch-Buchs des Nicht-Nicht-Zauberers zu schreiben.<br />

Als sie über mögliche Schlusszeilen nachdachten, machte<br />

sich ein tiefes Gefühl von Entspannung, fast schon Faulheit im<br />

Raum breit.<br />

Die Tische standen im Kreis und der Raum in der Mitte<br />

gestattete es dem Redner drei oder vier Schritte umherzugehen<br />

und zu gestikulieren, während er seine Thesen vortrug.<br />

Und die Ideen waren der Hauptgang an diesem Abend. Und<br />

doch saßen die Gäste da, keiner wagte sich vor in das Rund,<br />

um das letzte Kapitel zu beginnen. Der eine oder andere zündete<br />

sich eine Pfeife an, gelegentlich jemand eine Zigarre; still<br />

saßen sie da, gleichsam in einem Moment der Ewigkeit.<br />

Doch die Zeit verstrich und es war noch viel zu tun. Ein Buch<br />

galt es zu schreiben, ein anderes ungeschrieben zu machen,<br />

Gespräche und Lachen, und, natürlich, Trinksprüche …<br />

Jede einzelne Zelle in<br />

unserem Körper schielt nach<br />

unseren Gedanken.<br />

Joe Dispenza<br />

EPILOG: EIN QUANTENFEST 245

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