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Wasserstoffsuperoxid im Haushalt<br />
Wasserstoffsuperoxid im Haushalt<br />
Auch im Haushalt gibt es eine Fülle von Anwendungsmöglichkeiten<br />
für Wasserstoffsuperoxid. Die folgenden Beispiele stammen<br />
wieder vorwiegend von Baker (1996), sofern nicht anders angegeben.<br />
Raumbefeuchtung: Dazu werden knapp 5 bis 10 ml 35-prozentiges<br />
Wasserstoffsuperoxid pro Liter destilliertes Wasser in<br />
einen Verdunster gefüllt. Das verbessert die Atemluft und hält die<br />
Atemwege und Nebenhöhlen frei. Andere Empfehlungen lauten<br />
auf 50 bis 100 ml 3-prozentiges Wasserstoffsuperoxid auf einen<br />
Liter Wasser.<br />
Haushaltsspray: Zur Lufterfrischung sprüht man etwas 3-prozentiges<br />
Wasserstoffsuperoxid in die Mitte eines Raumes.<br />
Spülmaschine: Man gibt 50 bis 100 ml 3-prozentiges Wasserstoffsuperoxid<br />
in die Maschine.<br />
Waschmaschine: Anstelle eines Bleichmittels kann man je<br />
nach Füllmenge 150 bis 200 ml 3-prozentiges Wasserstoffsuperoxid<br />
in die Maschine geben. Achten Sie aber darauf, dass das<br />
Wasserstoffsuperoxid nicht direkt auf die möglicherweise noch<br />
trockene Wäsche gegeben wird und warten Sie am besten den<br />
letzten Wasserzulauf ab.<br />
Frischhalten von Lebensmitteln: Salat lässt sich mit Wasserstoffsuperoxid<br />
frisch halten, wenn man ihn zunächst mit einem<br />
Esslöffel 3-prozentigem Wasserstoffsuperoxid, in einer halben Tasse<br />
reinen Wassers gelöst, besprüht, trocknet, abdeckt und dann kühl<br />
lagert. Donsbach empfiehlt das Besprühen mit einer Lösung aus<br />
einem Liter Wasser und etwa 300 ml 3-prozentigem oder 30 ml<br />
35-prozentigem Wasserstoffsuperoxid zum Frischhalten und Reinigen<br />
von Obst, Salat und Gemüse. Er besprüht damit auch<br />
Fleisch, Geflügel und Fisch, bevor er diese Lebensmittel im Kühlschrank<br />
aufbewahrt.<br />
43
62 Mengenangaben und Sicherheitsvorkehrungen<br />
In dem vorliegenden Buch wurden die amerikanischen Maßeinheiten<br />
in Liter oder Milliliter umgerechnet. Für die Umrechnung wurden<br />
folgende (amerikanische) Werte zugrunde gelegt und gerundet:<br />
1 Unze = 0,0296 Liter = ca. 30 ml<br />
1 Pinte = 0,47 Liter = ca. 1/2 Liter<br />
1 Quart = 0,95 Liter = ca. 1 Liter<br />
1 Gallone = 3,7853 Liter = ca. 4 Liter<br />
Bei einem verantwortungsbewussten und vorsichtigen Umgang<br />
mit Wasserstoffsuperoxid ist diese Substanz sehr nützlich und ungefährlich.<br />
Einige Aspekte müssen dennoch unbedingt berücksichtigt<br />
werden, insbesondere bei der Verwendung von 35-prozentigem<br />
Wasserstoffsuperoxid.<br />
– Bewahren Sie Wasserstoffsuperoxid immer in einer<br />
Plastikflasche auf und lagern Sie es kühl, dunkel und getrennt<br />
von Nahrungsmitteln, sodass es vor direkter Sonneneinstrahlung<br />
und Hitze geschützt ist. Benutzte Flüssigkeit<br />
bitte nicht wieder zurückschütten!<br />
– Wenn Sie 35-prozentiges Wasserstoffsuperoxid länger als<br />
ein Jahr lagern, muss die Lösung in ein Laborgefäß mit<br />
speziellem Entgasungsverschluss gefüllt werden. Ihre<br />
Apotheke kann Ihnen hierbei weiterhelfen.<br />
– Verwahren Sie Wasserstoffsuperoxid immer außer Reichweite<br />
von Kindern und beschriften Sie das Aufbewahrungsgefäß,<br />
am besten mit kindersicherem Verschluss, korrekt,<br />
damit der Inhalt nicht versehentlich getrunken wird.
Sieben Feinde gesunder Ernährung 147<br />
Geschmacksnuancen Sie durch eine Einschränkung von Salz (und<br />
Zucker) wieder entdecken werden.<br />
Der einzige Ratschlag, dem Problem Salz zu begegnen, lautet, den<br />
Salzkonsum einzuschränken. Im Praktischen kann dies so aussehen:<br />
● Salz ist nicht gleich Salz. Wir sprechen hier nicht von einer lebenswichtigen<br />
Mischung von Salzen oder Mineralstoffen, sondern von<br />
der isolierten Substanz Kochsalz oder Natriumchlorid, die im<br />
Volksmund als Salz bezeichnet wird.<br />
● Würzen Sie mit Kräutern und Gewürzen statt mit Kochsalz. In den<br />
Zeiten, in denen Salz und Zucker kostbare Raritäten waren, wusste<br />
man durchaus wohl schmeckend zu kochen. Das Unterstreichen<br />
des typischen Eigengeschmacks einer Speise durch die richtige<br />
Kombination von Kräutern und Gewürzen ist eine Kunst, an der<br />
man den erstklassigen Koch erkennt. Eine wirklich feine Küche<br />
verwendet nur wenig Kochsalz.<br />
● In Frischkost ist eine große Zahl natürlicher Aromastoffe enthalten,<br />
die durch Kochen verloren gehen. Rohkost schmeckt deshalb<br />
auch ohne oder mit nur wenig Salz.<br />
● Vermeiden Sie salzreiche Nahrungsmittel, wie bestimmte Wurst-,<br />
Fleisch-, Fisch-, Brot- und Käsesorten. (Manche Wurstsorten enthalten<br />
bis zu 8 Prozent Kochsalz, das sind bis zu zwei Teelöffel pro<br />
100 Gramm Wurst!) Und vermeiden Sie Fertignahrung oder die<br />
übliche Kantinen- und Gaststättenkost.<br />
● Verwenden Sie Vollmeersalz oder Vollsteinsalz, das im Gegensatz<br />
zum handelsüblichen Kochsalz noch eine Reihe wertvoller Mineralstoffe<br />
enthält. Aber verwenden Sie auch Vollsalz nur sehr sparsam.<br />
● Achtung: Sojasoße hat einen Salzgehalt von 15 bis 20 Prozent.<br />
Schon ein Esslöffel dieser beliebten asiatischen Würzsoße enthält<br />
etwa 3 Gramm Salz.<br />
4. Fabrikfette<br />
Fett gehört zu den lebensnotwendigen Grundbausteinen unserer<br />
Nahrung. Doch nicht in der Menge, in der wir es heutzutage zu uns<br />
nehmen (durchschnittlich 117 Gramm täglich), und nicht in der<br />
Qualität, wie es uns die Nahrungsmittelindustrie durch unzählige, oft<br />
versteckte Quellen zumutet. Die in der üblichen Zivilisationskost<br />
reichlich enthaltenen Fette sind meist solche, die der Körper nicht
154 Schritt 5: Experiment: Gesund leben<br />
Gesundes Essen macht Spaß<br />
Entgegen manch hartnäckiger Meinung von eingefleischten Verfechtern<br />
der modernen Industrienahrung ist gesundes Essen alles andere<br />
als freudlose „Körnerfresserei“. Viele vegetarische und Vollwert-Restaurants<br />
und -kochbücher stellen unter Beweis, wie lecker, abwechslungsreich<br />
und verführerisch gesunde Küche sein kann. „Gesund“ in<br />
Zusammenhang mit Essen bedeutet weder Verzicht noch den erhobenen<br />
Zeigefinger des Fanatismus, sondern zunehmenden Genuss<br />
durch mehr Qualität und Bewusstheit mit dem Resultat einer gesteigerten<br />
Lebensqualität. Längst sind Prinzipien der Vollwerternährung<br />
maßgebend für Hochleitungssportler und längst empfehlen Ärzte, die<br />
sich nicht nur der „Ersatzteil- und Pillen-Medizin“, sondern dem<br />
ganzheitlichen Blick auf Krankheit und Gesundheit verschrieben<br />
haben, bewusste Ernährung als Grundsäule eines gesunden und<br />
glücklichen Lebens.<br />
Gesunde Ernährung bedeutet auch nicht die strikte Ablehnung<br />
und Verweigerung von allem, was als „ungesund“ gilt. Wenn Sie mal<br />
Lust auf eine „Sünde“ haben, dann sündigen Sie bewusst, mit Spaß<br />
und Genuss. Worauf es ankommt ist nicht das Einhalten starrer<br />
Regeln, sondern eine ausgewogene Balance, eine Grundeinstellung,<br />
das Schaffen einer Basis von Bewusstheit und Gesundheit, die Freiräume<br />
lässt. Es geht, um wieder auf das Thema Zucker zu kommen,<br />
nicht um den Verzicht auf das gelegentliche Stück Schokolade oder<br />
die Tüte Eis, sondern darum, Schokolade oder Eis nicht zur gedankenlosen<br />
Gewohnheit oder gar zur Sucht werden zu lassen.<br />
Zusammenfassung Schritt fünf:<br />
● Seien Sie kreativ, probieren Sie neue Produkte, neue Rezepte,<br />
besuchen Sie vielleicht auch einmal ein Vollwert-Restaurant.<br />
● Besorgen Sie sich ein gutes Vollwert-Kochbuch.<br />
● Achten Sie auf die sieben Feinde gesunder Ernährung.<br />
● Für jedes denaturierte Industrieprodukt gibt es eine natürliche<br />
und wertvolle Alternative.<br />
● Lassen Sie sich Zeit. Überstürzen Sie nichts. Stellen Sie<br />
Schritt für Schritt, so wie es Ihnen und Ihrer Familie am<br />
Angenehmsten ist, auf vollwertige Ernährung um.
Inhalt<br />
1 Einleitung 9<br />
Der Neurotransmitter Histamin:<br />
Eine neue Sichtweise 15<br />
Dem Wassermangel vorbeugen, um Krankheiten<br />
vorzubeugen 19<br />
Was die Pharmaindustrie anrichtet 22<br />
Beschwerden und Krankheiten, die durch<br />
Wassermangel verursacht werden können 23<br />
Hinweise zu vertiefender Lektüre 32<br />
Eine Mahnung zur Vorsicht 33<br />
2 Erfahrungsberichte 35<br />
Von der heilenden Kraft des Wassers 35<br />
3 Anhang 203<br />
Stichwortverzeichnis 203<br />
Über den Autor 205
152 Erfahrungsberichte<br />
Verwirrung – Probleme beim Sprechen und Verstehen –<br />
Müdigkeit – Verstopfung<br />
Ich arbeite als examinierter Altenpfleger in einer geriatrischen Reha-<br />
Klinik. Unsere Patienten sind in der Regel zwischen 70 und 100 Jahre<br />
alt. Sie kommen zu uns nach operativen Eingriffen an Hüfte oder<br />
Knie, nach Frakturen oder Schlaganfall.<br />
Eines unserer pflegerischen Hauptanliegen ist die Trinkförderung.<br />
Jeder Patient hat eine dem Körpergewicht, der Größe und seinem<br />
Krankheitsbild entsprechend festzulegende Trinkmenge pro Tag (zwischen<br />
1,5 und 2,5 Liter). Hierbei zählen zur Trinkmenge aber nur stilles<br />
Mineralwasser, Leitungswasser, Kräutertee (Früchtetee mit Einschränkungen).<br />
Kaffee, schwarzer Tee, gesüßte Obstsäfte sowie<br />
Limonaden zählen nicht dazu.<br />
Oft kommen Patienten zu uns, die ganz klar Anzeichen der Austrocknung<br />
zeigen. Sie sind verwirrt, Verstehen und Sprechen sind<br />
gestört, der Urin ist stark konzentriert, oft haben sie eine Obstipation.<br />
Sie sind müde, demotiviert, kaum mobilisierbar. In solchen Fällen<br />
bekommen sie zuerst einmal ein bis zwei Tage lang eine Infusion mit<br />
einer einfachen Kochsalzlösung. Zusätzlich bieten wir ihnen ihr Lieblingsgetränk<br />
an, um den Trinkvorgang wieder zu stimulieren.<br />
Unsere Erfahrungen zeigen ganz klar, dass ausreichende Flüssigkeitszufuhr<br />
eine absolute Notwendigkeit für alle körperlichen und<br />
kognitiven Vorgänge ist. Nach diesen ein bis zwei Tagen sind unsere<br />
Patienten wieder in der Lage, sich zu orientieren, am Tagesgeschehen<br />
teilzunehmen und der Reha-Therapie zu folgen.<br />
G. B. (Deutschland)<br />
* * *<br />
Schlafstörungen<br />
Ich möchte meine tiefste Dankbarkeit dafür zum Ausdruck bringen,<br />
dass Sie das Buch Wasser – die gesunde Lösung geschrieben haben. Seit<br />
ich Ihr Buch gelesen habe, trinke ich mit tiefer Überzeugung Wasser<br />
und ich habe viele positive Veränderungen in meinem Körper und<br />
meinem Geist beobachtet. Eine der wichtigsten Veränderungen ist,<br />
dass ich länger und tiefer schlafe als vorher, und natürlich hilft mir der<br />
Schlaf bei der Heilung.
204 Anhang<br />
Füße, kalte 42, 80<br />
Fußgelenke, geschwollene 125<br />
Gedächtnisschwund 51, 150<br />
Gelenkschmerzen 29, 59, 77,<br />
83, 135, 187, 199<br />
Geschwüre 195, 196<br />
Gicht 111<br />
Glutenunverträglichkeit 187<br />
Hämorrhoiden 42<br />
Hände, kalte 42, 80<br />
Harninkontinenz 63<br />
Harnverhaltung 51<br />
Hautbeschwerden 102, 141,<br />
154, 172<br />
Herzanfall 51, 53<br />
Herzmuskelschäden 53<br />
Hexenschuss 179, 193<br />
Hiatushernie 95<br />
Hitzewallungen 165<br />
Hüftgelenkschmerzen 56<br />
Husten, chronischer 77, 93,<br />
102<br />
Immunsuppression 68<br />
Karpaltunnelsyndrom 49<br />
Knieverletzung 61<br />
Knochenmarkkrebs 178<br />
Kolitis 29, 35<br />
Kopfschmerzen 57, 82, 107,<br />
119, 135, 144, 150, 185<br />
Krämpfe 46<br />
Krokodillederhaut 201<br />
Kurzatmigkeit 75, 102<br />
Lupus 31, 74, 83, 86<br />
Lyme-Borreliose 168<br />
Lymphom 68<br />
Magenschmerzen 55<br />
Mandelkrebs 175<br />
Meniskusriss, lateraler 61<br />
Migräne 29, 47, 96, 104, 117,<br />
120, 122, 125, 154, 168, 179,<br />
187<br />
Müdigkeit 124, 152<br />
Müdigkeitssyndrom, chronisches<br />
31, 170, 187<br />
Multiple Sklerose 31, 126, 127,<br />
129<br />
Muskeldystrophie 31, 177<br />
Muskelkrämpfe 144<br />
Muskelschmerzen 83<br />
Nachtschweiß 165<br />
Nackenschmerzen 49, 58, 59,<br />
104, 113<br />
Narkolepsie 149<br />
Nasenbluten 96<br />
Nasennebenhöhlen-Entzündung<br />
35, 78, 93, 99, 187<br />
Natriummangel 166<br />
Nephrose 80<br />
Nierenfunktionsstörungen<br />
144<br />
Nierenstein 142<br />
Osteoporose 40, 183<br />
Panikattacken 133, 183<br />
Polyzythämie 116<br />
prämenstruelles Syndrom 156<br />
Prostatakrebs 173, 180<br />
Refluxkrankheit 149, 183, 196<br />
Reizbarkeit 135
Schleim hat vielfältige Aufgaben<br />
vor allem auf Schleimhäuten vorkommen. Außerdem differenziert<br />
man zwischen sekretorischem und membrangebundenem<br />
Schleim. Ersterer schützt den Verdauungstrakt (z.B. die Magenzellen<br />
vor Magensäure), die Atemwege und die Geschlechtsorgane.<br />
Membrangebundene Muzine sind auch an Wechselwirkungen<br />
zwischen Zellen beteiligt. Durch den hohen Anteil an Mehrfachzuckern<br />
wird verhindert, dass die Glykoproteine von Eiweiß<br />
spaltenden Enzymen verdaut werden (wie im Magen). Auch viele<br />
Krebszellen produzieren große Mengen membrangebundener<br />
Muzine, vermutlich um dadurch Oberflächenstrukturen, gegen die<br />
Antikörper gebildet werden könnten (Oberflächenantigene) zu<br />
maskieren und so das „Radar“ des Immunsystems zu unterlaufen<br />
(vgl. Unterkapitel Glykonährstoffe bei Krebs).<br />
Abb. 6<br />
Muzine hindern auch Keime daran, zu den Bindungsstellen auf der Zelloberfläche vorzudringen.<br />
Andere Muzine binden durch einen hohen Anteil an Neuraminsäure<br />
und Sulfat viel Wasser und bilden so in Gelenken regelrechte<br />
Polster.<br />
25
48 Glykonährstoffe zur Vorbeugung und Therapie<br />
Glykonährstoffe und Herzinfarkt<br />
Erhöhte Blutfettwerte – vor allem LDL – sind ein Herzinfarkt-Risikofaktor.<br />
Das LDL wird mithilfe eines LDL-Rezeptors aus dem Blut in<br />
die Zellen aufgenommen. Das funktioniert aber nur, wenn der<br />
Rezeptor korrekt verzuckert ist. Für Cordyceps, Aloe vera und<br />
Psyllium sowie für Beta-Glukane und PSK (s. S. 55ff.) ist eine<br />
Senkung von LDL (und teilweise eine Erhöhung des „guten“ HDL)<br />
nachgewiesen worden (Mondoa und Kitei 2001).<br />
Fallbericht (Mondoa und Kitei 2001): Ein 41 Jahre alter Geschäftsmann<br />
hatte eine Vorliebe für Junkfood (ansonsten<br />
diszipliniert), wollte seine Essgewohnheiten jedoch nicht<br />
aufgeben. Sein Gesamtcholesterin lag bei 210, sein Vater<br />
starb im Alter von 61 Jahren an einem Herzinfarkt. Nach der<br />
Einnahme von jeweils zweimal täglich 500 mg Aloe vera-<br />
Pulver und 1 g Cordyceps-Kapseln pendelte sich sein Cholesterinwert<br />
nach sechs Monaten bei 181 ein.<br />
Neben einem erhöhten Cholesterinspiegel stellt auch Bluthochdruck<br />
einen Risikofaktor für einen Herzinfarkt dar. Mit Reishi<br />
oder Maitake (s. S. 55f.) lässt sich Bluthochdruck stark senken<br />
und auch Herzinsuffizienz kann durch Glykonährstoffe verbessert<br />
werden (Mondoa und Kitei 2001). Bei Menschen, die einen Herzinfarkt<br />
überlebten, fand man besonders viele unverzuckerte Proteine,<br />
was offenbar mit hohen Blutfettwerten zusammenhängt.<br />
Kleinkinder mit modifiziertem Mannose-Bindungs-Protein haben<br />
ein erhöhtes Risiko, eine koronare Herzkrankheit zu entwickeln.<br />
Und die äußerst strenge amerikanische Zulassungsbehörde FDA<br />
hat sogar Beta-Glukan zur Senkung des Herz-Kreislauf-Risikos<br />
zugelassen.
Kapitel 7<br />
Allergien – eine Geißel der<br />
Kinder unserer heutigen Zeit<br />
Ein weiser Arzt soll einmal sinngemäß gesagt haben: Jedes Jahrhundert<br />
bekommt aufgrund seiner Lebens- und sozialen Umstände die<br />
Krankheiten, die es verdient! In den vergangenen Jahrhunderten<br />
waren es die bakteriellen Seuchen, die unseren Kindern zusetzten,<br />
sie krank machten oder gar ins Grab brachten. Aber wer redet heute,<br />
im Zeitalter der 500 verfügbaren Breitspektrum-Antibiotika, bei uns<br />
noch von Seuchen?<br />
Heute sind es die Verkehrsunfälle und zunehmend der Kinderkrebs,<br />
an dem die Kinder in unseren Wohlstandsländern sterben,<br />
während in den armen, den so genannten Dritte-Welt-Ländern täglich<br />
Tausende von Kindern an Unterernährung, an den verschiedenen<br />
bakteriellen und viralen Seuchen sowie seit einigen Jahrzehnten<br />
zunehmend an AIDS sterben.<br />
Allergien – die neue „Wohlstands-Seuche“<br />
Zu einer neuen Art von „Wohlstands-Seuche“ entwickeln sich bei<br />
unseren Kindern die chronische Infektanfälligkeit und die verschiedenen<br />
Allergien wie Heuschnupfen, Hautekzeme, Neurodermitis<br />
und neuerdings die immer mehr um sich greifenden, versteckten<br />
Allergien auf Nahrungsmittel. Die Allergiekrankheiten werden auf<br />
dem Hintergrund der immer stärkeren Umweltbelastungen, auch<br />
unserer chemieüberladenen Wohlstands-Fehlernährung und der<br />
viel zu häufigen Antibiotika-Therapien und anderen Arzneimittel<br />
und deren Nebenwirkungen erklärbar. Diese unberechenbare Summierung<br />
stört die Ökosysteme vieler unserer Kinder, überreizt ihr<br />
Immunsystem, erzeugt dadurch eine allergische Grundhaltung und<br />
treibt sie am Ende in unvorhersehbare Krankheiten.<br />
93
Allergie:Konflikt des Immunsystems 95<br />
verschiedensten Stoffen gleichzeitig führen. Aber irgendwann ist das<br />
kindliche Immunsystem durch diesen dauerhaften Abwehrkampf so<br />
überreizt, dass es nur noch wild um sich schlägt.Das Kind gerät so<br />
in ein gesundheitliches Desaster.<br />
Wichtig<br />
Das Immunsystem, das den Auftrag hat, das Kind gesund und<br />
am Leben zu erhalten, erzeugt aufgrund seines eigenen<br />
Abwehrverhaltens gegen Schadstoffe und Toxine im kindlichen<br />
Organismus Reaktionen und Krankheiten, die wir beispielsweise<br />
als allergisches Hautekzem oder Neurodermitis<br />
kennen, die es aber nicht tolerieren darf, denn es soll ja<br />
Gesundheit aufrechterhalten und nicht Krankheiten erzeugen.<br />
Dabei tut das Immunsystem des Kindes nur brav seine Pflicht,<br />
indem es all diese Stoffe abwehrt, um das Kind gesund zu erhalten.<br />
Aufdiesem Hintergrund wird verstehbar, warum ein Kind einerseits<br />
in die oft schlimmen Allergiekrankheiten gerät und warum andererseits<br />
für die Abwehr normaler Erreger aus der Umwelt die Abwehrkraft<br />
und Aufmerksamkeit des Immunsystems nicht mehr ausreicht.<br />
Die Folgen: Das Kind kränkelt oder ist dauernd infektanfällig und<br />
plagt sich typischerweise mit allen möglichen allergischen „Hautund<br />
Bauchkrankheiten“.<br />
Völlig unberechenbar: die allergischen<br />
Kreuzreaktionen<br />
Viele Stoffe in unserer Umgebung, natürlich auch viele Nahrungsmittel,<br />
tragen eine ähnliche genetische Kennung auf ihren Zellmembranen<br />
wie bestimmte Bakterien-, Candida- und Schimmelpilzgruppen<br />
sowie deren verschiedenartige Toxine in unserer<br />
Darmflora. Wird unser Immunsystem überreizt, so ist es nicht mehr<br />
in der Lage, die feinen Unterschiede im genetischen Code der einzelnen<br />
Zellen präzise abzutasten und zu unterscheiden. Aufgrund<br />
der vermeintlichen „Ähnlichkeit“ reagiert das kindliche Immunsystem<br />
im Laufder Zeit auch auf eine Reihe (an sich ungefährlicher)
10 Ernährung – eine Einleitung<br />
der Organismus aber nur acht selbst bilden. Weitere zwei Aminosäuren<br />
werden nur in unzureichenden Mengen gebildet und müssen<br />
daher zusammen mit den übrigen zehn überhaupt nicht vom<br />
Körper gebildeten Aminosäuren über die Nahrung aufgenommen<br />
werden. Die vorrangige Quelle für Aminosäuren ist daher Nahrung,<br />
die reich an diesen essenziellen Nährstoffen ist. Glücklicherweise<br />
stellt dies aber kein großes Problem dar, da Fleisch und die meisten<br />
Gemüsearten einen hohen Gehalt an Aminosäuren aufweisen.<br />
Aminosäuren sind aber nicht nur für die Bildung von Körpergewebe<br />
wichtig. Eine kleine Gruppe essenzieller Aminosäuren<br />
sind Vorstufen von für das Gehirn wichtigen Neurotransmittern,<br />
die die Nervenfunktionen steuern. Bei diesen Neurotransmittern<br />
handelt es sich um Moleküle, die als chemische Botenstoffe wirken,<br />
indem sie Nervenimpulse (Nachrichten) von einer Nervenzelle<br />
zur nächsten weiterleiten. Zu dieser Gruppe essenzieller<br />
Aminosäuren in der Nahrung gehören folgende Substanzen:<br />
✓ Tyrosin: die Vorstufe sowohl von Dopamin als auch von Noradrenalin;<br />
zwei wichtige Neurotransmitter, die ausschlaggebend<br />
sind für unser Wohlbefinden und für unsere Fähigkeit,<br />
mit Stress umzugehen.<br />
✓ Phenylalanin: eine weitere Vorstufe von Dopamin, einem ganz<br />
wesentlichen Neurotransmitter im Belohnungssystem und im<br />
motorischen Zentrum des Gehirns.<br />
✓ Tryptophan: die einzige Vorstufe von Serotonin; ein beruhigender<br />
Neurotransmitter, der eine Rolle bei der Überwindung<br />
von Depressionen spielt.<br />
✓ Glutamin: die Vorstufe von Glutamat; der wichtigste erregende<br />
Neurotransmitter im Gehirn, der die Gehirnaktivität<br />
„einschaltet“.<br />
✓ Gammaaminobuttersäure (GABA) und Glyzin: die wichtigsten<br />
hemmenden Neurotransmitter im Gehirn, die die Gehirnaktivität<br />
„ausschalten“.
Zink und Zinkmangel<br />
Geht mit dem Zinkmangel auch ein Mangel an anderen Vitaminen<br />
der Gruppe B einher, können noch weitere Symptome auftreten.<br />
Sie sind in der nachstehenden Übersicht zusammengefasst.<br />
Zinkmangel mit gleichzeitigem Mangel an Vitaminen der B-Gruppe<br />
• verstärkte Infektanfälligkeit<br />
• eingeschränkte oder verzögerte Wundheilung<br />
• häufig blaue Flecken<br />
• Haarausfall<br />
• trophische Störungen:<br />
– brüchige Nägel<br />
– brüchiges, strohiges Haar<br />
– rissige Haut<br />
– Querrillen auf den Nägeln<br />
– schlechte Eiweißverdauung und schlechtes Ansprechen auf<br />
Medikamente<br />
– morgendliche Übelkeit<br />
• weiße Linien oder Flecken auf den Nägeln<br />
• blasse Haut und Empfindlichkeit gegen Sonnenlicht<br />
• häufige Schmerzen im Oberbauch<br />
• unregelmäßige Monatsblutungen bei Frauen und Potenzstörungen<br />
bei Männern<br />
Dies zeigt deutlich, dass ein Mangel an einem Mikronährstoff<br />
durch den Mangel an weiteren Nährstoffen erheblich verstärkt<br />
werden kann, da die Nährstoffe im Hinblick auf eine optimale<br />
Funktionsweise unseres Körpers zusammenarbeiten. In einer<br />
Reihe von Studien konnte nachgewiesen werden, dass Kinder<br />
mit chronischem Zinkmangel nur wenig Fortschritte in Bezug<br />
auf Wachstum, Verhalten und geistige Leistungsfähigkeit zeigten,<br />
wenn ihnen lediglich Zinksupplemente verabreicht wurden.<br />
Kinder, die zusätzlich zu Zink eine ganze Reihe weiterer Makround<br />
Mikronährstoffe erhielten, zeigten dagegen eine wesentliche<br />
43
Überblick 13<br />
Nr. 21 MUSTARD (Ackersenf)/<br />
● Schlechte Laune, trübe Stimmung, Unlust, Verstimmungen jeder Art, Freudlosigkeit, Schwermütigkeit,<br />
Niedergeschlagenheit, Traurigkeit, Weltschmerz.<br />
● „Endogene“, grundlose, unerklärliche Depression.<br />
● Alle krankhaften Störungen, die mit starker Schwermütigkeit oder Depression einhergehen.<br />
Nr. 22 OAK (Eiche)/<br />
● Verbissenheit, Anspannung, Stress.<br />
● Sturheit, Kompromisslosigkeit, Unnachgiebigkeit, geistige Unbeweglichkeit, Fanatismus, Pflichtzwang.<br />
Nr. 23 OLIVE (Olive)/<br />
● Allgemeine Schwäche, verringerte Leistungsfähigkeit.<br />
● Körperliche und/oder seelische Erschöpfungszustände.<br />
● Alle krankhaften Störungen, die von sehr starker Erschöpfung begleitet werden.<br />
Nr. 24 PINE (Kiefer)/<br />
● Schlechtes Gewissen, Gewissensbisse, Skrupel, Schuldgefühle.<br />
● Angst vor Strafe oder Unheil mit Straffunktion.<br />
● Moralische Zwänge.<br />
● Übertriebene Schamhaftigkeit.<br />
● Selbstverurteilung, moralische Selbstablehnung.<br />
● Angst vor autoritären Persönlichkeiten und Instanzen.<br />
● Krankhafter Perfektionismus (aus Furcht vor Kritik).<br />
● Moralisch bedingte Sexualprobleme.<br />
● Alle krankhaften Störungen, die mit starken Schuldgefühlen einhergehen oder davon ausgelöst wurden.<br />
Nr. 25 RED CHESTNUT (Rote Kastanie)/<br />
● Übertriebene oder krank machende Sorgen, die man sich um andere macht.<br />
● Angst um andere Menschen.<br />
● Übertriebenes oder krank machendes Mitleid.<br />
Nr. 26 ROCK ROSE (Gelbes Sonnenröschen)/<br />
● Panische Angst, Panikzustände, Schrecken, plötzliche Hoffnungslosigkeit.<br />
● Kopflosigkeit, Verlust der Geistesgegenwart oder des Überblicks.<br />
● „Leerer Kopf“ (blackout) bei Prüfungen.<br />
● Allgemeine Tendenz, mit Panik zu reagieren. Schreckhaftigkeit.<br />
● Alle krankhaften Störungen, die mit Panikzuständen einhergehen oder durch sie ausgelöst wurden.
30<br />
Einteilung der Mittel nach Dr. Bach<br />
Bach suchte immer nach einem Ordnungssystem,<br />
das auf der Zahl 7 beruht. Daher ordnete<br />
er seine Mittel – nicht immer leicht<br />
nachvollziehbar – in das folgende System<br />
ein.<br />
Im rechten Teil der Zeilen stehen mögliche<br />
Erläuterungen für die Einordnung in die<br />
betreffende Kategorie.<br />
Für Menschen, die Angst haben<br />
Rock Rose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . mit Panik<br />
Mimulus . . . . . . . . . . . . . . . vor etwas Bestimmten<br />
Aspen . . . . . . . . . . . unklar, vor möglichem Unheil<br />
Red Chestnut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . um andere<br />
Cherry Plum . . . . . . . . . . . . . . vor „Durchdrehen“<br />
Für Menschen,<br />
die unter Unsicherheit leiden<br />
Cerato . . . . . . . . . . . . . . . durch Unselbständigkeit<br />
Scleranthus . . . . . . . . . . durch Unentschiedenheit<br />
Gentian . . . . . . . . . . . . . . . . . . bei Schwierigkeiten<br />
Gorse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . durch Pessimismus<br />
Hornbeam . . . . . . . . durch Überforderungsgefühle<br />
Wild Oat . . . . . . durch fehlendes Konzept oder Ziel<br />
Für Menschen mit ungenügendem<br />
Interesse an der Realität<br />
Clematis . . . . durch Tagträumereien / Hoffnungen<br />
Honeysuckle . . . . durch wehmütige Erinnerungen<br />
Wild Rose . . . . . . . . . . . . . durch Antriebslosigkeit<br />
Olive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . durch Erschöpfung<br />
White Chestnut . . . . . . . . durch Zwangsgedanken<br />
Mustard . . . . . . . . . . . . . . . . . durch Depressionen<br />
Chestnut Bud . . . . . . . . . durch Unaufmerksamkeit<br />
Grundlagen<br />
Für Menschen, die einsam sind<br />
Water Violet . . . . . . . . . . . . . durch Einzelgängerei<br />
Impatiens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . durch Ungeduld<br />
Heather . . . . . . . . durch zu viel Geltungsbedürfnis<br />
Für Menschen,<br />
die für fremde oder negative Einflüsse<br />
und Ideen zu empfänglich sind<br />
Agrimony . . . . . . . durch Verdrängungstendenzen<br />
Centaury . . . . durch Selbstbehauptungsschwäche<br />
Walnut . . . . . . . . . . . . . durch Mangel an Klarheit<br />
Holly . . . . . . durch Mangel an Liebe / Gelassenheit<br />
Für Menschen, die unter Mutlosigkeit<br />
oder Verzweiflung leiden<br />
Larch . . . . . . . . durch Mangel an Selbstvertrauen<br />
Pine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . durch Schuldgefühle<br />
Elm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . durch Überforderung<br />
Sweet Chestnut . . . . . . . . . durch Zweifel an allem<br />
Star of Bethlehem . . . . . . . . . durch Psychotrauma<br />
Willow . . . . . . . . . . . . . . . . . . durch Enttäuschung<br />
Oak . . . . . . . . . . . . . . . . . durch Unnachgiebigkeit<br />
Crab Apple . . . . . . Ordnungs- / Sauberkeitszwang<br />
Für Menschen, die sich allzu sehr<br />
um das Wohlergehen anderer kümmern<br />
Chicory . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aus Besitzwunsch<br />
Vervain . . . . . . . . . . . . . . . . . aus Weltverbesserei<br />
Vine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aus Herrschsucht<br />
Beech . . . . . . . . aus überkompensierter Intoleranz<br />
Rock Water . . . . durch vorbildliche Selbstdisziplin
36<br />
Die Bestimmung der geeigneten Mittel<br />
Wenn Sie noch nicht viel Erfahrung oder nur<br />
wenig Zeit haben, können Sie mit Hilfe dieser<br />
Kurzanleitung schnell die wichtigsten<br />
Mittel bestimmen. Informationen für eine<br />
gründlichere und tiefer gehende Therapie<br />
finden Sie im nachfolgenden Abschnitt („Die<br />
vier Einsatzgebiete …“).<br />
1. Überlegen Sie sich zunächst, was Sie<br />
behandeln wollen,<br />
damit Sie ein klares Konzept bekommen und<br />
die geeigneten Mittel unter dem betreffenden<br />
Gesichtspunkt auswählen können (mit den<br />
nachfolgenden Fragebögen oder durch Lesen<br />
der Mittelbeschreibungen):<br />
● ein momentanes psychisches Problem?<br />
● eine Krankheit?<br />
● eine Charakterstörung bzw. ein Persönlichkeitsdefizit?<br />
● ein spezielles Problem?<br />
2. Bestimmen Sie dann die momentan<br />
benötigten Bach-Blüten, indem Sie die<br />
im Folgenden aufgeführten Fragen<br />
stellen.<br />
Wenn Sie noch keine große Erfahrung haben,<br />
können Sie sich mit den Fragen begnügen,<br />
die kursiv gedruckt sind. Ausführliche Erläuterungen<br />
hierzu finden Sie im nächsten Abschnitt.<br />
➔ Bei einem momentanen psychischen<br />
Problem:<br />
● Wie lässt sich mein momentaner psychischer<br />
Zustand oder mein Verhalten charakterisieren?<br />
(Fragebogen 1)<br />
● Gibt es ein besonderes, belastendes Ereignis,<br />
das diesen Zustand hervorgerufen<br />
hat? (Fragebogen 3)<br />
Kurzanleitung<br />
Grundlagen<br />
● Gibt es eine typische Eigenschaft an mir,<br />
die die tiefere Ursache für den momentanen<br />
Zustand sein könnte? (Fragebogen 4)<br />
➔ Bei einer Krankheit:<br />
● Wie reagiere ich auf meine Krankheit?<br />
(Fragebogen 2)<br />
● Wie lässt sich mein momentaner psychischer<br />
Zustand oder mein Verhalten charakterisieren?<br />
(Fragebogen 1)<br />
● Gibt es ein besonderes, belastendes Ereignis,<br />
das der Krankheit vorangegangen<br />
ist oder sie ausgelöst hat? (Fragebogen 3)<br />
➔ Bei einer Charakterstörung oder<br />
einem Persönlichkeitsdefizit:<br />
● Was sind meine typischen Eigenarten und<br />
Verhaltensweisen? (Fragebogen 4)<br />
● Welche Fehler habe ich und in welcher<br />
Hinsicht sollte ich mich noch bessern?<br />
(Fragebogen 5)<br />
➔ Bei einem speziellen Problem bzw.<br />
einem therapeutischen Ziel:<br />
● Welche meiner persönlichen Schwächen<br />
oder Charakterfehler hindern mich daran,<br />
das Problem zu lösen bzw. mein Ziel zu<br />
erreichen? (Fragebogen 5)<br />
Zum Beantworten dieser Fragen können Sie<br />
● entweder auf Ihr Wissen zurückgreifen<br />
● oder die entsprechenden Fragebögen benützen<br />
(s.u.)<br />
● oder alle Beschreibungen der Mittel<br />
durchlesen (Teil II) und sich die zutreffenden<br />
notieren.<br />
Zwar werden Sie, sofern Sie sehr erfahren<br />
sind, die allermeisten Störungen allein schon<br />
durch genaues Beobachten feststellen und die<br />
dazu passenden Mittel aus dem Gedächtnis<br />
bestimmen können; dennoch empfiehlt sich<br />
oft ein zusätzlicher Blick in die Fragebögen,
58<br />
Wie reagiere ich auf meine Krankheit?<br />
Fragebogen 2<br />
Die angebotenen Aussagen beschreiben jeweils verschiedene Aspekte des betreffenden Mittels;<br />
es brauchen nicht alle zuzutreffen – eine genügt. Therapeut(inn)en können das Wort „ich“ durch<br />
„er“ oder „sie“ oder „das Kind“ ersetzen.<br />
Für die Auswertung empfiehlt es sich, die Antworten folgendermaßen einzuteilen:<br />
1. ganz besonders auffallend und im Vordergrund stehend.<br />
2. auffallend<br />
Wenn mehrere Feststellungen zutreffen, sollten bevorzugt die mit „1“ klassifizierten Mittel eingesetzt<br />
werden. Sobald diese nicht mehr deutlich zutreffen (das kann schon nach wenigen Tagen<br />
eintreten), muss auf das/die dann in den Vordergrund tretende(n) Mittel übergegangen werden.<br />
(Dieser Fragebogen darf für den privaten Gebrauch fotokopiert werden.)<br />
● Ich tue so, als sei alles in Ordnung, obwohl ich leide.<br />
● Ich verberge mein Leiden, weil ich nicht darauf angesprochen werden will.<br />
● Ich verdränge meine Krankheit, ich will sie nicht wahrhaben.<br />
● Ich befürchte, sehr krank zu sein, ohne es beweisen oder richtig erklären zu können.<br />
● Ich empfinde meine Krankheit als unheimlich und bedrohlich.<br />
Agrimony<br />
Aspen<br />
Beech<br />
● Ich kann meine Krankheit nicht akzeptieren, weil sie ganz und gar nicht in meine Vorstellungen<br />
passt.<br />
● Ich bemühe mich sehr, in meinem Leiden etwas Positives zu sehen.<br />
Centaury<br />
● Ich wehre mich nicht gegen die Krankheit, ich akzeptiere sie klaglos.<br />
● Ich lasse mich zu einer Therapie drängen, die ich eigentlich nicht möchte.<br />
Cerato<br />
● Ich bin total verunsichert und weiß nicht, wie ich reagieren soll; deshalb suche ich den Rat<br />
und die Meinung anderer.<br />
● Ich lasse mich gewissermaßen von den Therapeuten entmündigen und befolge kritiklos ihre<br />
Vorschläge.<br />
Cherry Plum<br />
● Ich bin ganz außer mir und fürchte durchzudrehen oder verrückt zu werden.<br />
● Ich bin sehr aufgewühlt, ich bin total durcheinander.<br />
● Ich verspüre den Drang mich umzubringen, weil ich es nicht mehr aushalte.<br />
● Trotz meiner Krankheit mache ich bestimmte schädliche Fehler immer wieder.<br />
Grundlagen<br />
Chestnut Bud
Therapeutisches Lexikon 289<br />
● aufgrund von Angst: Mimulus (+ evtl. Rock<br />
Rose)<br />
Man wagt nicht, genau hinzusehen (muss meist<br />
mit Aspen kombiniert werden).<br />
➔ Konjunktivitis (Bindehautentzündung): evtl. Crab<br />
Apple<br />
Oft wird die Bindehautentzündung durch Entzündungsherde<br />
in den Nasennebenhöhlen hervorgerufen,<br />
dann wirkt C. A. blutreinigend, als<br />
Unterstützung einer gezielten medikamentösen<br />
Therapie. Bei allergischer Ursache: Beech<br />
(→Allergie)<br />
● durch grünen Star (→ Glaukom):<br />
„Ausflippen“j<br />
● Man dreht aufgrund emotionaler Konflikte durch<br />
oder steht kurz davor: Cherry Plum<br />
Immer jene Mittel hinzufügen, die sich auf die<br />
betreffende/n Emotion/en beziehen.<br />
Ausgeschlossen-/Ausgestoßenseinj<br />
● Man fühlt sich schnell a.: Heather<br />
Ausnahmenj<br />
1. Es fällt einem schwer, A. zu machen,<br />
● weil man großen Wert auf Ordnung und Exaktheit<br />
legt: Crab Apple<br />
● weil man zu stur und unnachgiebig ist: Oak<br />
● Unnachgiebig sich selbst gegenüber: Rock<br />
Water<br />
● Unnachgiebig, wenn man etwas von anderen<br />
verlangt: Vine<br />
2. Man macht ständig Ausnahmen von den Regeln<br />
● aufgrund von Unachtsamkeit: Clematis<br />
● aus Protest: Water Violet<br />
Ausnahmezuständej<br />
● … aller Art, in denen man sehr schnell handeln<br />
muss: Rescue Remedy / Five Flower Remedy<br />
Ausnützen, sich … lassenj<br />
→ Gutmütigkeit<br />
Außenseiterj<br />
→ Einzelgängertum<br />
Ausweglosigkeitj<br />
● Wenn man nicht mehr weiterweiß und verzweifelt:<br />
Sweet Chestnut,<br />
Bei begleitenden Panikgefühlen kann man mit<br />
Rock Rose und bei vorangegangenem starkem<br />
Stress mit Elm kombinieren.<br />
Ausweichendes Verhaltenj<br />
● Man pflegt auf direkte Fragen oder bei Unannehmlichkeiten<br />
auszuweichen: Agrimony<br />
Autismusj<br />
● Der betreffende Mensch zieht sich ganz zurück<br />
und verweigert jeden Kontakt: Water Violet +<br />
Star of Bethlehem<br />
● Versuchsweise kann man auch Mimulus hinzufügen.<br />
Autoritäres Verhaltenj<br />
● aufgrund missionarischer Überzeugung: Vervain<br />
● aus Dominanzansprüchen / Herrschsucht: Vine<br />
Autoritätshörigkeitj<br />
→ Befehlsautomatismus, → Selbstbehauptung<br />
Bangigkeitj<br />
→ Ahnungen, → Angst<br />
Beachtungj<br />
B<br />
● Man legt großen Wert darauf, beachtet zu werden:<br />
Heather
388<br />
● Persönlichkeitsprinzipien<br />
(introvertiert): Lebensfreude, Harmonie,<br />
Friede, Ruhe, Besitz, Materie<br />
● Liebesbeziehung = Sinnengenuss<br />
● Planet: Venus<br />
● Stier-Venus als Maximalplanet:<br />
Der betreffende Persönlichkeits- oder<br />
Lebensbereich wird deutlich von einer<br />
ruhigen, praktischen, ordentlichen,<br />
sinnenfrohen Tendenz bestimmt.<br />
● Sonne im Stier:<br />
ein ruhiges, genussvolles, sicheres und<br />
geordnetes Leben<br />
� Stier<br />
(20. April bis 20. Mai)<br />
Astrologie und Bach-Blüten-Therapie<br />
● Aszendent im Stier:<br />
ein freundlicher, bequemer, geduldiger,<br />
verlässlicher, ordentlicher und<br />
besitzbewusster Charakter<br />
● Mond im Stier:<br />
ein Lebensgefühl, das vom Bedürfnis<br />
nach Ruhe, Genuss, Sicherheit, Ordnung<br />
und Besitz charakterisiert ist<br />
Mögliche Probleme durch<br />
Übertreibung, Verzerrung oder<br />
Entgleisung dieser Eigenschaften:<br />
Habgier, Materialismus, Geiz, Egoismus,<br />
Sturheit, Trotz, Trägheit, Dickfelligkeit,<br />
primitive Genusssucht, Verfressenheit,<br />
Dogmatismus, körperliche und/oder geistige<br />
Unbeweglichkeit, Engstirnigkeit,<br />
Verlustangst, materielle Existenzangst.<br />
Bach-Blüten-Therapie bei folgenden typischen Problemen<br />
● Ausweichen, Verdrängen (Abneigung gegen Unruhe und Ärger) . . . . . . . . . . . . . Agrimony<br />
● Verlust- oder Verhungerungsangst (Besitz- und Sicherheitsbedürfnis) . . . Aspen, Mimulus<br />
● Unverträglichkeit, Intoleranz (feste Vorstellungen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Beech<br />
● Ausnützbarkeit (Abneigung gegen Unruhe und Ärger) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Centaury<br />
● Gier, Egoismus, Eifersucht (Besitzbedürfnis) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Chicory<br />
● pingelige, zwanghafte Ordnung (Ordnungsbedürfnis) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Crab Apple<br />
● Trauer bei Verlust (Besitzbedürfnis, Unbeweglichkeit) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Honeysuckle<br />
● Wut als Reaktion auf Störung (Ruhebedürfnis) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Holly<br />
● Depression bei Veränderung oder Verlust (Besitzbedürfnis, Unbeweglichkeit) . . . . Mustard<br />
● Sturheit, Trotz (Unflexibilität, starker Eigenrhythmus) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oak<br />
● Panik (Sicherheits- u. Ruhebedürfnis) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rock Rose<br />
● Intoleranz, Dogmatismus (fehlende geistige Flexibilität) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vine<br />
● Faulheit, Apathie (Bequemlichkeit) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wild Rose<br />
● Zwangsgedanken (fehlende geistige Flexibilität, Denkgewohnheiten) . . . . . White Chestnut
406<br />
Nierenkrankheiten 118, 149, 216, 180, 342<br />
Nörgelei 9, 51, 73, 93, 94, 392<br />
Not, seelische 229<br />
NOTFALLMITTEL 279<br />
Notfallmittel 15, 25, 216<br />
Notfälle 15, 215, 343<br />
O<br />
OAK 192<br />
Oak 13, 23, 111, 121, 133, 136, 137, 158,<br />
163, 164, 208, 209, 223, 224, 244, 249,<br />
258, 263, 277<br />
Oberflächlichkeit 343<br />
Odermennig 81<br />
Offenheit 343<br />
Ohnmacht 10, 108, 122, 123, 279, 343<br />
Ohrenkrankheiten 343<br />
OLIVE 197<br />
Olive 13, 23, 126, 136, 137, 141, 142, 147,<br />
168, 178, 184, 190, 191, 208, 214, 234,<br />
253, 258, 272, 273<br />
Operationen 15, 279, 344<br />
Opfer 15, 273, 274, 344<br />
Opportunismus 393<br />
Ordnungsbedürfnis 131<br />
Ordnungszwang 11, 56, 129, 131, 344, 392<br />
Osteoporose 99, 173, 175; siehe Wirbelsäule<br />
P<br />
Panik 9, 13, 55, 71, 88, 89, 90, 215, 216,<br />
217 ff., 279, 344, 388<br />
Pankreasstörungen 197<br />
Papiertiger 182<br />
Pedanterie 14, 246, 347<br />
Perfektionismus 11, 13, 55, 68, 70, 129,<br />
193, 202, 204, 347, 392, 396<br />
Persönlichkeitsentwicklung 42, 113<br />
Persönlichkeitsschwäche 9, 14, 18, 21, 34,<br />
98, 250, 347<br />
Persönlichkeitsstruktur 383<br />
Pessimismus 11, 12, 53, 68, 143, 144, 165,<br />
348<br />
Pflichtzwang 192, 348<br />
Phantasie, zu viel 10, 122, 348<br />
PINE 201<br />
Anhang<br />
Pine 13, 23, 86, 92, 97, 102, 106, 107, 111,<br />
121, 132, 133, 167, 178, 184, 185, 190,<br />
196, 200, 214, 223, 224, 234, 238, 249,<br />
253, 254, 258, 263, 277<br />
Pingeligkeit 11, 75, 129<br />
Pinie 201<br />
Planeten 384<br />
Platzangst 254, 397<br />
Positiv-Denken 9, 94<br />
Prellung 279<br />
Probleme 44, 261 ff., 393;<br />
siehe Pessimismus<br />
Prüfungen 13, 215, 216, 349<br />
Psoriasis siehe Hautkrankheiten<br />
psychische Probleme 9, 37<br />
Psychopharmaka 66<br />
Psychosen 10, 107, 108, 350<br />
Psychotherapie 350<br />
Pubertät 14, 250, 350<br />
Pünktlichkeit, zwanghafte 130<br />
Putzfimmel 130<br />
Q<br />
Qual, innere 62, 67, 350<br />
Querulantentum 350<br />
R<br />
Rachsucht 11, 15, 154, 274, 275, 350, 394<br />
Rastlosigkeit 168<br />
Rat geben 71<br />
Ratlosigkeit 10, 58, 67, 104, 350<br />
Ratschläge 56, 78, 106, 351<br />
Realitätsflucht 84, 124, 398<br />
Rechthaberei 14, 78, 124, 245, 246, 247,<br />
398; siehe Dogmatismus<br />
RED CHESTNUT 210<br />
Red Chestnut 13, 23, 86, 92, 102, 108, 111,<br />
121, 122, 172, 184, 185, 190, 200, 208,<br />
219, 234, 254, 259, 263<br />
Rededrang 53; siehe Geschwätzigkeit<br />
Regeln 128<br />
Reisekrankheit 351<br />
Reizbarkeit 11, 154, 351, 387, 390<br />
RESCUE REMEDY 15, 25, 279<br />
Reserven mobilisieren 133, 198
58 Wie wird kolloidales Silber hergestellt?<br />
Bei den Silbergeneratoren wird elektrischer Strom an zwei Silberstäbe<br />
(Elektroden) angelegt, die in destilliertes Wasser gehängt<br />
werden. Einer der Drähte fungiert als Anode (Pluspol), der andere<br />
als Kathode (Minuspol). Der Strom erzeugt neben der Ablösung<br />
von Silberpartikeln (Ag 0 ) auch positiv geladene Silberionen (Ag + ).<br />
An der Kathode entsteht Wasserstoffgas und die dort benötigten<br />
Elektronen werden von der Anode ersetzt, wenn Ag + gebildet<br />
wird. „Wenn ein elektrischer Strom durch Silber fließt, verlieren<br />
einige Silberatome an der Grenzfläche zum Wasser ein Elektron<br />
und werden dadurch in ein Ion umgewandelt. Während metallisches<br />
Silber nicht wasserlöslich ist, sind es Silberionen, sodass<br />
sich diese einfach in Wasser lösen und eine ionische Silberlösung<br />
produzieren. Das ist der Elektrolyseprozess. Mit dem Elektrolyseprozess<br />
nehmen einige Ionen in unmittelbarer Nähe zur Anode<br />
ein Elektron von dem durchfließenden Strom auf und werden von<br />
einem Ion in ein Atom zurückverwandelt. Diese Atome werden<br />
von anderen ähnlichen Atomen durch Van der Waal’sche Kräfte<br />
angezogen und bilden so kleine Metallpartikel. So werden durch<br />
die Elektrolyse also sowohl Ionen als auch Partikel gebildet.“ (Key<br />
und Maas 2000)<br />
Die positiv geladenen Kationen wandern zum negativ geladenen<br />
Minuspol (Kathode), wo sie Elektronen aufnehmen, die negativ<br />
geladenen Anionen wandern zur positiv geladenen Anode.<br />
Dort wo Kationen und Anionen vorliegen, versuchen sie gegenseitig<br />
ihre Ladung auszugleichen. Wenn kein Salz vorhanden ist,<br />
ergänzen sich die positiv geladenen Silberionen (Ag + ) mit den<br />
negativ geladenen Hydroxidionen (OH - ). Gibt man aber Salz (zum<br />
Beispiel Kochsalz) dazu, bildet sich Silberchlorid, was man an<br />
einer weißen Wolke erkennen kann. Falls Sie diesen Nachweis mit<br />
Ihrem kolloidalen Silber einmal führen wollen, sollten Sie die Lösung<br />
anschließend aber bitte nicht mehr trinken. Laut Frank Key<br />
(Beitrag in Jefferson 2003) ist die Löslichkeitskonstante für Silberhydroxid<br />
1,52 x 10 -8 . Das bedeutet, dass in einem Liter reinen
80 Warum die ganze Aufregung?<br />
Demnach sollte die Tagesdosis zum Beispiel kleiner sein als<br />
350 Mikrogramm für einen 70 Kilogramm schweren Menschen oder<br />
25 Mikrogramm für ein 5 Kilogramm schweres Kind.<br />
Gemäß EPA (US Environmental Protection Agency; die amerikanische<br />
Umweltschutzkommission) kann Silber in einigen Lebensmitteln<br />
je nach regionaler Bodenbeschaffenheit angereichert sein:<br />
Weizenmehl 0,3 Mikrogramm pro Gramm<br />
Kleie 0,9 Mikrogramm pro Gramm<br />
Milch 27 bis 54 Mikrogramm pro Liter<br />
Pilze bis zu mehrere hundert Mikrogramm pro Gramm<br />
Um die höchstzulässige Tagesdosis durch Nahrungsaufnahme zu<br />
erreichen, müsste ein 70 Kilogramm schwerer Mensch demnach<br />
täglich etwa 1,2 Kilogramm Weizenmehl, knapp ein Pfund Kleie<br />
oder sechs bis dreizehn Liter Milch verzehren. Dabei meint Tagesdosis<br />
wirklich die Einnahme pro Tag, über einen längeren Zeitraum<br />
hinweg.<br />
Tatsächlich werden mit der Nahrung täglich üblicherweise 1 bis<br />
88 Mikrogramm Silber aufgenommen (Guggenbichler 2003) und<br />
die zulässige Höchstgrenze im Trinkwasser liegt in Deutschland<br />
bei 100 Mikrogramm pro Liter, in den USA bei der Hälfte. Aus dem<br />
Trinkwasser werden etwa zehn Prozent des darin enthaltenen Silbers<br />
vom Körper aufgenommen.<br />
In Deutschland tendieren die Aufsichtsbehörden offenbar dazu,<br />
kolloidales Silber als „Arzneimittel nach § 2 Abs.1 Nrn.1 und 6
106 Literatur<br />
Gibbs, R. J.: Silver Colloids. Do They Work?, Unveröffentlichtes<br />
Manuskript von 1990 (zitiert nach Jefferson 2003)<br />
Graham, Thomas: Trans. Roy. Soc. Bd. 151, London, S. 183 ff.<br />
Guggenbichler, J. P.: „Central Venous Catheter Associated Infections.<br />
Pathophysiology, Incidence, Clinical Diagnosis, and Prevention<br />
– A Review“, in: Mat.-wiss. u. Werkstofftech. Nr. 34<br />
(12), 2003, S. 1145–1154<br />
Guggenbichler, J. P., Juhl, G., Braun, G. G., Frass, M., Künstle,<br />
O. A., Plötz, J., Saffartzik, W., Steinhäuser, M., Wenisch, Ch.:<br />
„Clinical Investigation of a New Central Venous Catheter<br />
Impregnated with Silver Naniparticles“, in: Hyg. Med. 28 (6),<br />
2003, S. 235–242<br />
Gühring, I. K.: Mikrobieller Befall von Elektrotauchlack in der<br />
Automobilindustrie, Inauguraldissertation an der Universität<br />
Stuttgart: 2000<br />
Hansen, L. D.: „Colloidal silver. Discover an exciting new product<br />
for the 90’s!“, in: Health Consciousness 14 (5), 1993, S. 54–55<br />
Jacobs, R.: Can metabolic silver cause argyria?, URL:<br />
http://homepages.together.net/~rjstan/MetallicSilver.html<br />
Jefferson, W.: Colloidal Silver Today. The All-Natural Wide-Spectrum<br />
Germ Killer, Summertown: Healthy Living Publications,<br />
2003<br />
Key, F. S. und Maas, G.: „Silver Colloids“, unveröffentlichter Artikel<br />
von 2000 (nach Jefferson)<br />
Landsdown, A. B. G.: „Silver 1: Its antibacterial properties and<br />
mechanism of action“, in: Journal of wound care 11 (2), 2002a,<br />
S. 125–130
Inhalt<br />
Danksagung 6<br />
Einführung 7<br />
Kapitel 1 Was ist NLP? 9<br />
Kapitel 2 Ziele 21<br />
Kapitel 3 Lernen 34<br />
Kapitel 4 Beziehungen 52<br />
Kapitel 5 Die Sinne 60<br />
Kapitel 6 Emotionale Zustände 90<br />
Kapitel 7 Im Kopf 115<br />
Kapitel 8 Strategien 140<br />
Kapitel 9 Sprache 158<br />
Kapitel 10 Das Meta-Modell 169<br />
Kapitel 11 Das Milton-Modell 201<br />
Kapitel 12 Metaphern 221<br />
Kapitel 13 Schreiben 230<br />
Kapitel 14 Verstehen 237<br />
Kapitel 15 Rahmen 263<br />
Kapitel 16 NLP anwenden 282<br />
Anhang NLP-Modelle im Überblick 307<br />
Die wichtigsten Wurzeln des NLP 310<br />
Verzeichnis der Fachbegriffe 317<br />
Literaturverzeichnis 324<br />
Stichwortverzeichnis 327<br />
Namensverzeichnis 331<br />
Über den Autor 333<br />
5
Kapitel 1<br />
Was ist NLP?<br />
Lassen Sie uns mit dem Anfang beginnen: Was ist NLP? Das ist allerdings<br />
eine Fangfrage. NLP lässt sich nicht auf eine einzige Definition reduzieren.<br />
NLP lässt sich vielfältig erklären, und jede Antwort beleuchtet die Frage<br />
wie ein Lichtstrahl aus einem anderen Blickwinkel, und so wird die ganze<br />
Erscheinung ins Licht gerückt.<br />
NLP untersucht herausragende Leistungen und Qualität; es befasst sich damit,<br />
wie herausragende Einzelpersonen oder Unternehmen ihre ausgezeichneten<br />
Ergebnisse erzielen.Diese Methoden werden dann anderen vermittelt,damit sie<br />
ebenfalls vorzügliche Resultate erreichen. Diesen Prozess bezeichnet man im<br />
NLP als „Modellieren“ (engl.: modelling).<br />
Dafür untersucht NLP,wie wir unsere subjektiven Erfahrungen strukturieren:<br />
was wir also über unsere Werte und Überzeugungen denken, wie wir unsere<br />
emotionalen Zustände hervorrufen und wie wir aufgrund unseres Erlebens<br />
unsere innere Welt konstruieren und ihr Bedeutung geben. Kein Ereignis hat<br />
Bedeutung an sich, wir geben ihm eine Bedeutung; und verschiedene Menschen<br />
werden dem gleichen Ereignis unterschiedliche Bedeutungen beimessen.<br />
NLP erforscht also unsere Erfahrungen von innen her.<br />
In seinen Anfängen analysierten die Begründer des NLP die besten Kommunikatoren<br />
und im Laufe der Zeit hat sich NLP zu einer systematischen Untersuchung<br />
menschlicher Kommunikation entwickelt.Es kamen immer mehr praktische<br />
Werkzeuge und Methoden dazu, indem herausragende Menschen modelliert<br />
wurden. Diese Methoden werden weltweit im Sport, im Wirtschaftsleben, bei<br />
Trainings, im Verkauf, im Rechtswesen und im Bildungswesen eingesetzt. Doch<br />
NLP ist weit mehr als nur eine Auswahl an Techniken; es ist auch eine Geisteshaltung,geprägt<br />
von Neugier,Forschergeist und Spaß.<br />
Die Abkürzung NLP steht für die drei Gebiete, die es verbindet:<br />
N Neurologie Der Verstand und unsere Art zu denken.<br />
L Linguistik Wie wir Sprache verwenden und wie sich das auf uns auswirkt.<br />
P Programmieren Wie wir unser Handeln im Hinblick auf unsere Ziele strukturieren.<br />
9
20<br />
NLP – das WorkBook<br />
Wir haben alle schon erlebt, dass uns lange vergessene Ereignisse wieder einfielen,<br />
während wir unsere Gedanken schweifen ließen; so können wir unbewusste<br />
Ressourcen mit Hilfe von Hypnotherapie und Trance nutzen.<br />
Einige Ansätze der Psychologie (beispielsweise die Psychoanalyse) betrachten<br />
das Unbewusste als Sammelbecken unterdrückter und zerstörerischer<br />
Impulse. NLP sieht das Unbewusste als wohlwollend an, denn es enthält alle<br />
Erfahrungen, die uns zu weiteren Einsichten verhelfen können.<br />
NLP betrachtet das Unbewusste mit gehörigem Respekt. Der bequemste<br />
Ausgangspunkt ist allerdings das Bewusstsein – wessen wir gewahr sind und<br />
wie wir unser Leben regeln,indem wir unsere Ziele formulieren,verstehen und<br />
erreichen.<br />
Zum Ausprobieren und Üben<br />
1. Suchen Sie sich eine NLP-Vorannahme aus, die Sie anspricht. Denken Sie<br />
jetzt an ein Problem oder eine schwierige Situation mit einem anderen<br />
Menschen. Wie würden Sie sich verhalten, wenn Sie so handelten, als ob<br />
diese Vorannahme zuträfe? Wie würde sich die Situation verändern?<br />
Dazu ein einfaches Beispiel: Einer meiner Freunde arbeitete mit anderen<br />
an einem gemeinsamen Projekt. Ein Teammitglied trieb ihn zur Weißglut,<br />
weil er ständig Einwände vorbrachte, zu schnell ins Detail ging und Zeit<br />
verschwendete (nach Ansicht meines Freundes). Die Vorannahme, die ihm<br />
in den Sinn kam, war: Die Menschen sind völlig in Ordnung. Sein Kollege<br />
hatte eine phantastische Strategie Informationen zu sortieren und einzuordnen,<br />
aber er wandte diese Strategie an der falschen Stelle an. Vor dem<br />
Hintergrund dieser Vorannahme konnte mein Freund seinen Kollegen<br />
besser verstehen, ihm gegenüber geduldig sein, Rapport aufrechterhalten<br />
und ihn unterstützen, seine Fragen anders und zu einem anderen<br />
Zeitpunkt zu formulieren, wenn sie ausgesprochen wertvoll waren.<br />
2. Wählen Sie jetzt die Vorannahme aus, die Sie sehr skeptisch betrachten.<br />
Suchen Sie sich eine andere schwierige Situation in Ihrem Leben aus.<br />
Wie würden Sie sich verhalten, wenn Sie so handelten, als träfe diese<br />
Vorannahme zu? Wie würde sich die Situation verändern?<br />
3. Schauen Sie sich den Film The Matrix auf Video an. Falls Sie ihn schon<br />
gesehen haben, schauen Sie ihn noch einmal an. Hätten Sie als Protagonist<br />
dieses Films die blaue oder die rote Tablette genommen? Und woran<br />
erkennen Sie, dass Sie nicht „in Wirklichkeit“ in einer Matrix sind?
„Wer ist schuld?“<br />
„Warum haben Sie das noch nicht gelöst?“<br />
Diese Fragen konzentrieren sich auf die Vergangenheit oder Gegenwart. Garantiert<br />
werden Sie sich zudem wegen des Problems schlechter fühlen, weil die<br />
Fragen den Finger auf die Wunde legen.<br />
Probleme sind schwierig, weil wir uns allein schon schlechter und damit<br />
ressourcenärmer fühlen, wenn wir über sie nachdenken. Wir denken dann<br />
nicht so klar, deshalb finden wir auch schwerer eine Lösung.<br />
Problemdenken macht Probleme schlechter lösbar.<br />
Viel hilfreicher ist es, sich zu überlegen, wer wie zu einem Problem beiträgt,<br />
und folgenden Fragen nachzugehen:<br />
„Wie hat die andere Person zu diesem Problem beigetragen?“<br />
„Wie habe ich zu diesem Problem beigetragen?“<br />
„Wie ist durch unser beider Verhalten dieses Problem entstanden?“<br />
Diese Fragen führen uns in eine nützlichere Richtung:Was wollen wir stattdessen<br />
und was werden wir dafür tun?<br />
Ziele strukturieren<br />
Kapitel 2: Ziele<br />
Bei der Arbeit mit Zielen gilt es, neun Fragen zu berücksichtigen. Diese werden<br />
als „Kriterien der Wohlgeformtheit“ bezeichnet. Diese Fragen eignen sich am<br />
besten für persönliche Ziele und wenn Sie sie durchdacht haben, werden Ihre<br />
Ziele realistisch, erreichbar und motivierend sein.<br />
1. Positiv: Was wollen Sie?<br />
Ziele werden positiv formuliert. Das hat nichts mit „positivem Denken“ zu tun<br />
oder mit „positiv“ im Sinne von „gut für Sie“. Positiv bedeutet in der Zielarbeit<br />
„auf etwas ausgerichtet, das Sie wollen“, statt auf „etwas, von dem Sie weg<br />
und das Sie vermeiden wollen“. Fragen Sie sich also: „Was will ich?“ statt:<br />
„Was will ich nicht oder was will ich vermeiden?“<br />
Abnehmen und mit dem Rauchen aufzuhören sind beispielsweise negative Ziele,<br />
was teilweise erklärt, weshalb sie so schwer erreichbar sind. Müll zu vermeiden,<br />
die Fixkosten zu verringern und weniger Führungskräfte abwandern zu lassen<br />
sind ebenfalls negative Ziele.<br />
Wie können Sie nun ein negatives in ein positives Ziel verwandeln? Ganz einfach<br />
mit den Fragen: „Was will ich stattdessen?“ und „Was bringt mir das?“ Wollen<br />
23
38<br />
NLP – das WorkBook<br />
oft wir glauben, etwas noch mehr oder häufiger tun zu müssen!) Indem Sie die<br />
Lücke schließen, lösen Sie das Problem.<br />
Problem<br />
Unterschied zwischen<br />
Ihrem derzeitigen und<br />
Feedback<br />
Ihrem erwünschten<br />
Die Ergebnisse Ihres Handelns<br />
Standort<br />
Einfaches Lernen<br />
Einfaches Lernen und einfache Problemlösung finden hier innerhalb der Grenzen<br />
dessen statt, was man für möglich und notwendig erachtet. Dazu gleich ein<br />
Beispiel: Ein Mann bekommt häufig Kopfschmerzen und geht zum Arzt. Dieser<br />
verschreibt ein Schmerzmittel.Der Mann verlässt glücklich die Praxis und nimmt<br />
die Schmerztabletten,wenn die Kopfschmerzen erneut auftreten.Eine einfache<br />
Lösung für ein einfaches Problem. Noch ein Beispiel aus dem Wirtschaftsleben:<br />
Ein Unternehmen will eine modernere und schneller produzierende Fabrik<br />
bauen.Man probiert eine Reihe von Möglichkeiten und entscheidet sich für die<br />
rentabelste. Sechs Monate später ist das Werk gebaut und produziert auf Hochtouren.<br />
Eine einfache Lösung für ein einfaches Problem.<br />
Generatives Lernen<br />
Handeln<br />
Entscheidung<br />
Die andere Art des Lernens ist das generative Lernen oder Lernen auf zwei Ebenen.Dabei<br />
beziehen wir unsere Überzeugungen und Annahmen über das Thema/<br />
Problem in die Feedbackschleife mit ein.Aufgrund der Rückmeldungen, die wir<br />
auf unser Handeln hin bekommen,hinterfragen wir unsere Annahmen.Betrachten<br />
wir noch einmal das Beispiel „Kopfschmerzen“,dann könnte sich der Mann<br />
beim generativen Lernen fragen,warum sein Kopf so häufig schmerzt.Vielleicht<br />
stellt er fest, dass er seine Lebensweise oder seine Ernährung ändern muss. Er<br />
könnte auch erwägen,die Verantwortung für seine Gesundheit zu übernehmen,<br />
statt sich darauf zu verlassen, dass der Arzt all seine gesundheitlichen Probleme<br />
„behebt“.<br />
Das Unternehmen aus dem anderen Beispiel könnte sich überlegen, ob es<br />
sich lohnt,so viel in die Produktion eines Produktes zu investieren,das in einem
die Identität), wenn sie etwas falsch gemacht haben (Verhalten). Folglich identifizieren<br />
sich viele Menschen mit ihrem Verhalten und beurteilen sich entsprechend.Aber<br />
jeder von uns ist in der Lage,sehr viele Dinge zu tun,und nicht alle<br />
davon finden bei anderen Zustimmung.<br />
Die neurologischen Ebenen helfen uns das Handeln von der Person zu<br />
trennen; Sie sind nicht Ihr Verhalten.<br />
Verbinden der neurologischen Ebenen<br />
Kapitel 3: Lernen<br />
Mit dieser wirkungsvollen Übung können Sie mittels der neurologischen Ebenen<br />
ressourcenreicher und kongruenter werden.Am besten lassen Sie sich von<br />
jemand anderem durch die Übung führen. Es ist möglich, sie nur in Gedanken<br />
durchzugehen; wirksamer ist sie allerdings, wenn Sie sich dabei bewegen.<br />
Stellen Sie sich zu Beginn so hin, dass Sie fünf Schritte zurückgehen<br />
können.<br />
Denken Sie an eine schwierige Situation, in der Sie gern mehr Wahlmöglichkeiten<br />
hätten, da Sie den Verdacht haben, Sie nutzten nicht alle<br />
Ihre Ressourcen; eine Situation, in der Sie nicht ganz „Sie selbst“ sind.<br />
Die Übung können Sie aber auch dann anwenden, wenn Sie einfach<br />
sicherstellen wollen, dass Sie alle Ihre Ressourcen einsetzen.<br />
● Beginnen Sie mit der Umgebung, in der Sie das Problem typischerweise<br />
erleben, beispielsweise zu Hause oder im Büro.<br />
Beschreiben Sie Ihre Umgebung.<br />
Wo sind Sie?<br />
Wer ist noch da?<br />
Was nehmen Sie in diesem Umfeld besonders wahr?<br />
● Treten Sie einen Schritt zurück. Jetzt befinden Sie sich auf der Verhaltensebene.<br />
Was tun Sie gerade?<br />
Denken Sie an Ihre Bewegungen, Ihr Handeln und Ihre Gedanken.<br />
Wie passt Ihr Verhalten zur Umgebung?<br />
● Treten Sie noch einen Schritt zurück. Jetzt befinden Sie sich auf<br />
der Ebene der Fähigkeiten.<br />
Denken Sie an Ihre Fertigkeiten. In dieser Situation bringen Sie nur<br />
einen Bruchteil davon zum Ausdruck.<br />
Welche Fertigkeiten haben Sie im Leben?<br />
Welche Denkstrategien haben Sie?<br />
Welche Qualität hat Ihr Denken?<br />
Wie geschickt kommunizieren Sie und gehen Sie mit anderen um?<br />
43
134<br />
NLP – das WorkBook<br />
Vergangenheit Zukunft<br />
Durch-Zeit-Linie<br />
Zwischen beiden Arten von Zeit-Linien können<br />
wir wählen; viele Leute verwenden allerdings<br />
überwiegend eine Form.<br />
In-Zeit-Linie<br />
Sobald Sie Ihre Zeit-Linie ermittelt haben und sie flexibel einsetzen können,<br />
können Sie wählen, für welche Aktivitäten Sie welche der beiden Formen<br />
benutzen wollen.<br />
In-Zeit Durch-Zeit<br />
Zukunft<br />
Vergangenheit<br />
Ihre Zeit-Linie verläuft durch Ihren Körper. Ihre Zeit-Linie verläuft außerhalb Ihres<br />
Körpers.<br />
Sie sind assoziiert im Jetzt. Sie sind dissoziiert vom Jetzt.<br />
Sie bemerken nicht, wie die Zeit vergeht. Sie merken, wie die Zeit vergeht.<br />
Sie neigen zu assoziierten Erinnerungen. Sie neigen zu dissoziierten Erinnerungen.<br />
Sie tendieren dazu, nicht zu planen. Sie planen gern für die Zukunft.<br />
Sie vermeiden Fristen oder können Sie Sie achten auf Fristen und können Sie<br />
nicht besonders gut einhalten. gut einhalten.
Kapitel 16: NLP anwenden<br />
Art des Problems Geeignete NLP-Intervention Seite<br />
Vages Unbehagen; Schwierig- Metaphern einsetzen 266<br />
keiten, ein spezifisches Problem Zustände verändern 110<br />
festzumachen<br />
Mangelndes Durchsetzungs- Erste Position entwickeln 45<br />
vermögen (Wahrnehmungspositionen)<br />
Körperbewusstsein entwickeln, 74<br />
„Erden“<br />
Einschränkende Entscheidungen Zeit-Linie 135<br />
in der Vergangenheit Schnelle Phobietechnik 131<br />
Die Vergangenheit neu kreieren 105<br />
Zeitmanagement Durch-Zeit-Linie 134<br />
Starke negative Zustände Zustand unterbrechen 98<br />
Muster unterbrechen 98<br />
Anker verketten 107<br />
Gewohnheitsmäßige ressourcen- Ressourcen ankern 99<br />
arme Zustände, Depression Anker verketten 107<br />
Anker stapeln 104<br />
Anker verschmelzen 104<br />
Kontrastive Analyse der Submodalitäten 123<br />
Fragen stellen 167<br />
Zustände verändern 110<br />
Festgefahrene Situation Modell mit Hebelwirkung 288<br />
Augenbewegungen integrieren 80<br />
Anker verketten 107<br />
Das Meta-Modell anwenden 194<br />
Augen kreisen lassen 89<br />
Isomorphe Metaphern einsetzen 226<br />
Anker verschmelzen 104<br />
Keine Ergebnisse erzielen, TOTEs vergleichen 145<br />
(wahrgenommen als:) Versagen<br />
Schwierigkeiten, Bestandsaufnahme 305<br />
sich zu entspannen Trance 202<br />
297
Verzeichnis der Fachbegriffe<br />
A<br />
„Als-ob“-Rahmen: mit Hilfe der Phantasie die Konsequenzen von Gedanken und Handlungen<br />
untersuchen, so als ob sie bereits eingetreten wären; eine Art, Szenarios zu entwerfen<br />
Anker: jeder Reiz, der eine Reaktion auslöst.Anker verändern unseren Zustand. Sie können<br />
natürlich (spontan) auftreten oder absichtlich gesetzt sein.<br />
Ankern: der Prozess, durch den wir zwei Dinge oder Vorgänge miteinander verbinden<br />
Assoziierter Zustand: eine Erfahrung von innen erleben, durch die eigenen Augen sehen,<br />
mit den eigenen Sinnen verbunden sein<br />
Auditiv: mit dem Hörsinn zusammenhängend<br />
Augenzugangshinweise: Bewegungen der Augen in bestimmte Richtungen, die auf visuelles,<br />
auditives oder kinästhetisches Denken hinweisen<br />
B<br />
Backtracking („zurückspulen“, wörtlich wiederholen): die Schlüsselbegriffe des Gegenübers<br />
mit den gleichen Gesten und der gleichen Stimmqualität wiederholen oder zusammenfassen<br />
Bestandsaufnahme: das Erfassen aller visuellen, auditiven, kinästhetischen, olfaktorischen und<br />
gustatorischen Erfahrungen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt im Bewusstsein sind<br />
Bevorzugtes Repräsentationssystem: das Repräsentationssystem, mit dem jemand üblicherweise<br />
bewusst nachdenkt oder worin er seine Erfahrungen organisiert. Es kommt<br />
insbesondere in Stress-Situationen zum Einsatz.<br />
Bewusstes: alles, was im gegenwärtigen Gewahrsein erfasst ist<br />
C<br />
Chunking ( Hinauf- oder Hinuntergehen): die eigene Wahrnehmung verändern, indem man<br />
eine Ebene hinauf- oder hinuntergeht. Das Meta-Modell geht hinunter, indem es nach<br />
speziellen Beispielen fragt. Das Milton-Modell geht hinauf, seine allgemeinen Sprachstrukturen<br />
schließen zahlreiche Möglichkeiten ein. Metaphern „chunken“ seitwärts<br />
zu einer anderen Bedeutung auf der gleichen Ebene.<br />
D<br />
Digital: fähig zu bestimmten Zuständen, aber nicht auf einem Spektrum; etwa ein Lichtschalter,<br />
der entweder eingeschaltet oder ausgeschaltet sein kann, aber nicht „ein<br />
bisschen“ an oder aus<br />
Dissoziierter Zustand: einen Schritt von einer Erfahrung entfernt sein, sie gleichsam von<br />
außen sehen, hören oder fühlen; sich irgendwie „draußen“ oder „daneben“ fühlen<br />
Downtime (Zeit innen): in einer leichten Trance sein, in der man die Aufmerksamkeit nach<br />
innen, auf den eigenen Zustand richtet<br />
317
P<br />
Pacing (sich angleichen)* 54<br />
Phobie 131<br />
Prädikate* 82<br />
Problemdenken 22<br />
Probleme 23, 138, 269, 293<br />
Psychoanalyse 20<br />
R<br />
Rahmen* 321<br />
Rapport* 12, 52<br />
Realist 151<br />
Realitätsstrategie 141<br />
Reframing* 274<br />
Repräsentationssystem 63, 160<br />
Ressourcen* 15, 24, 292<br />
Ressourcenanker 99<br />
Ressource-Zustand 100, 245<br />
S<br />
schnelle Phobietechnik 131<br />
sich angleichen* 55<br />
Six-Step-Reframing 277<br />
Spieltheorie 248<br />
Sprache 57, 120, 137, 243<br />
Strategie* 321<br />
Submodalitäten 115<br />
Swish 125<br />
Synästhesie* 79<br />
systemisches Denken 282<br />
System-Rahmen 268<br />
T<br />
Tastsinn 73<br />
Teile integrieren 253<br />
Therapie 142<br />
Tiefenstruktur* 165<br />
Tilgung* 161, 169, 171, 210<br />
Tonfall 65<br />
TOTE 143, 312<br />
Trance 202<br />
Trance-Sprache 207<br />
Transaktionsanalyse 312<br />
Anhang: Stichwortverzeichnis<br />
transderivationale Suche 165<br />
Trauma 131<br />
Träumer 151<br />
U<br />
Überforderung 36 f.<br />
Umgebung* 39, 55, 292<br />
umgekehrtes Gedankenlesen 193<br />
unbewusste Inkompetenz 35<br />
unbewusste Kompetenz 35<br />
Unbewusstes* 14, 19<br />
Universalquantoren* 175<br />
unspezifische Verben 172<br />
unspezifischer Bezugsindex 171<br />
Unterforderung 36 f.<br />
Uptime* (Zeit außen) 203<br />
Ursache 186<br />
Urteile 174<br />
V<br />
Verallgemeinerung* 162, 170, 212<br />
Veränderung erster Ordnung 283<br />
Veränderung zweiter Ordnung 284<br />
Vergangenheit neu kreieren 105<br />
Vergleiche 173, 266<br />
Verhalten* 14, 40, 56, 271, 292<br />
Verhandlung 244<br />
Verhandlungs-Rahmen 268<br />
Verkauf 142, 216<br />
Vertrauen 53<br />
Verzerrung* 163, 170, 211<br />
visualisieren 69<br />
visuell 63, 117<br />
visuell-kinästhetische Dissoziation 128<br />
Vorannahmen 12 ff., 188, 299<br />
Vorurteil 174<br />
W<br />
Wahrnehmungspositionen* 45, 251<br />
Werbung 95, 216<br />
Werte* 40, 58, 271, 292<br />
Wirklichkeit 13, 159<br />
Wirkung 186<br />
329
4. Ressourcen bereitstellen<br />
Unterwegs brauchen Sie Ressourcen. (Für Ihr Endziel brauchen Sie keine.)<br />
Ressourcen können sein:<br />
➜ Gegenstände: Bücher, die Sie gelesen haben, Ausrüstung und technische Geräte,<br />
Audio- und Videokassetten mit wichtigen Informationen.<br />
➜ Personen: Ihre Familie, Freunde, Kollegen, andere Kontakte, die Sie vielleicht<br />
schon vor langer Zeit geknüpft haben.<br />
➜ Zeit: Haben Sie genug Zeit, die Sie in Ihr Ziel investieren können? Falls nicht, wie<br />
können Sie sich diese Zeit verschaffen? Wie gehen Sie mit langen Verzögerungen<br />
um?<br />
➜ Vorbilder: Kennen Sie Menschen, die dieses Ziel schon erreicht haben? Was können<br />
Sie von ihnen lernen? Hat jemand darüber geschrieben? Gibt es eine fiktive<br />
Figur in einem Buch, einem Schauspiel oder Film, an der Sie sich orientieren können?<br />
➜ Persönliche Eigenschaften: Welche Eigenschaften (Fertigkeiten und Fähigkeiten)<br />
haben Sie oder müssen Sie entwickeln, um Ihr Ziel zu erreichen?<br />
Ihr Ziel erscheint Ihnen vielleicht groß und in weiter Ferne und der Weg dahin<br />
mag Ihnen lang und beschwerlich vorkommen, aber eine kleine Ressource an<br />
der richtigen Stelle kann einen großen Unterschied bewirken. Ein kleiner<br />
Impuls mit großer Wirkung: Das ist die Hebelwirkung, oft besser als rohe<br />
Gewalt. Durch einen Hebel erzielen Sie mit minimalem Aufwand die größtmögliche<br />
Wirkung. Eine bestimmte Verhaltensweise aufzugeben kann genauso als<br />
Hebel wirken, wie etwas zu tun. Denken Sie beim Einsatz Ihrer Ressourcen an<br />
die Hebelwirkung.<br />
Entscheidende Fragen:<br />
● Welche Ressourcen brauchen Sie, um Ihr Ziel zu erreichen?<br />
● Über welche verfügen Sie schon?<br />
● Wo können Sie die notwendigen Ressourcen finden?<br />
Ziele und Werte<br />
45
170<br />
Coaching mit NLP<br />
Robin nickt wieder. – Mittlerweile hat der Coach Rapport hergestellt und hat<br />
die beiden Aspekte zuverlässig geankert,Wirtschaft rechts und Therapie links.<br />
Die erste Ebene der Werte ist klar: Anerkennung/Menschen helfen. Das Ziel<br />
besteht nun darin, die beiden irgendwie in Harmonie zu bringen; wie, das ist<br />
noch nicht klar.<br />
Coach: „Könnten wir uns einmal vorstellen, wie die beiden aussähen, das<br />
heißt, was würden wir sehen und was wäre typisch für Sie, wenn Sie<br />
in den beiden verschiedenen Arbeitsbereichen tätig wären?“<br />
Robin blickt nach unten und sagt mit leiser, sanfter Stimme: „Ich habe ein Bild<br />
und ein sehr deutliches Gefühl für meinen Therapeuten-Anteil. Er<br />
fühlt sich recht wohl, ist zurückhaltend und stark mit seinen eigenen<br />
Gefühlen in Kontakt.“<br />
Jetzt macht der Coach absichtlich etwas andere,kreisförmige Gesten,um beide<br />
Seiten nicht so deutlich zu kennzeichnen. Die nächste Frage stellt der Coach<br />
mit weicher Stimme und langsam, um sich an die Sprechweise des Klienten<br />
anzupassen.<br />
Coach: „Wir haben ein Bild [Robin hatte es beschrieben] und wir haben die<br />
Stimmqualität [tiefe Stimme] auf der einen Seite [deutet nach rechts] …<br />
Noch etwas?“<br />
Robin: „Ja. [Er lacht.] Ich trage ganz alte Kleidung!“<br />
Coach: „Gut. Wie steht es mit der anderen Seite?“ (Robin gestikuliert und<br />
lacht, plötzlich sehr lebhaft.)<br />
Robin: „Das ist wirklich phantastisch. Die ist clever, sieht richtig gut aus; ich<br />
sehe mich selbst in ein Unternehmen hineingehen und im Sitzungszimmer<br />
Platz nehmen. Ich trage komplett andere Kleidung. Sehr<br />
schicke Anzüge.“<br />
Dem Coach ist aufgefallen, dass sich der Therapeuten-Anteil hauptsächlich<br />
durch das auditive und kinästhetische Repräsentationssystem darstellt, der<br />
Wirtschafts-Anteil in erster Linie durch das visuelle.<br />
Coach, angeregt, spricht schneller, um sich Robins Sprechweise anzugleichen:<br />
„Sie haben eine sehr klare Vorstellung davon, wie die beiden Robins<br />
aussehen, und im Moment erscheinen sie recht verschieden.“
16<br />
Teil I: Die Struktur des Coaching<br />
1 Coaching – was ist das?<br />
Coaching ist – einfach gesagt – anlassbezogenes Lernen.Der „Anlass“ des Klienten<br />
ist sein Anliegen, sein „Problem“, an dem er unter Mithilfe des Coachs arbeiten<br />
möchte.<br />
Abgrenzung<br />
Die Abgrenzung zu Begriffen wie Training, Supervision, Mediation und Moderation<br />
ist eine Herausforderung.Diese Begriffe überschneiden sich in hohem Maße;<br />
dies wird von den dahinterstehenden Schulen und Ausbildungseinrichtungen sorgsam<br />
und misstrauisch beobachtet. Die hier in aller Kürze versuchte Abgrenzung<br />
erhebt daher keinen Anspruch auf vollständige Berücksichtigung aller Aspekte:<br />
TRAINING<br />
Training ist themenbezogenes Lernen. Das heißt, dass es hier keine „Klienten“<br />
gibt, sondern Teilnehmer am Training, Lernende.Ebenso gibt es ein vorgegebenes<br />
Thema.Der Lernende kommt zum Training, weil ihn das Thema interessiert, das<br />
ein Trainer anbietet.Er bringt also Lernbereitschaft mit, aber nicht notwendigerweise<br />
ein Anliegen oder Problem.
ZIEL-CHECK<br />
Über den auf Seite 245 beschriebenen Ziel-Check hinaus schlage ich in meinem<br />
SMARTE-POWER-Modell einen erweiterten Ablauf vor, der neben der Relevanz<br />
des Zieles und der Gültigkeit der Kriterien zur Zielerreichung zum gegenwärtigen<br />
Zeitpunkt auch die Festlegung von Meilensteinen, Future-Pace und Ökologie-<br />
Check beinhaltet. Dieser erweiterte Ziel-Check legt Hindernisse auf dem Weg<br />
zum Erreichen des Ziels offen.<br />
➜ SMARTE-POWER-Modell, ➜ Checkliste: Ziel-Check<br />
RESSOURCEN-CHECK<br />
Über den auf Seite 237 beschriebenen Ressourcen-Check hinaus gibt es weitere<br />
wichtige Ressourcen, die Schulz von Thun das „innere Team“ nennt. 23 Diese<br />
„inneren Teile“ des Klienten sind wichtige Helfer und die Arbeit mit ihnen ist ein<br />
wesentlicher Beitrag auf dem Weg zum Erreichen des Ziels. ➜ Inneres Team<br />
FRAGEN<br />
5 Wie läuft es ab? – A Einzel-Coaching<br />
Fragen können nach unterschiedlichen Kriterien kategorisiert werden – einige<br />
haben Sie in den vorangegangenen Abschnitten schon kennen gelernt (zum<br />
Beispiel Eröffnungsfragen, Fragen zur Klärung und die Wunderfrage). Die Typisierung<br />
der Fragen, wie NLP sie vornimmt, ist nicht nur für Coachs mit NLP-<br />
Vorbildung hilfreich. ➜ Fragentypen des NLP<br />
Die allgemeine Typisierung der Fragenarten, die ich im Anhang zusammengefasst<br />
habe, folgt dem sehr ausführlichen und empfehlenswerten Buch Die Magie des<br />
Fragens, in dem sich die Autoren Klaus Grochowiak und Stefan Heiligtag mit den<br />
unterschiedlichsten Fragekategorien beschäftigen. 24 ➜ Fragenarten<br />
Der Weg zum Ziel. Die Kenntnis und das Erkennen der Zugangshinweise<br />
erleichtern dem Coach das „Gedankenlesen“. Dieses wird durch gezielte<br />
Fragen des Coachs unterstützt. Die eigentlichen Ursachen der Probleme<br />
des Klienten werden offen gelegt, der Weg zum Ziel wird festgelegt.<br />
55
Hier geht es:<br />
Dieser Aspekt<br />
enthält:<br />
Frage:<br />
Jeweilige<br />
Botschaft<br />
am Beispiel<br />
der Nachricht:<br />
„Ich habe Stress!“<br />
Zirkuläre Konflikte – Teufelskreis-Modell<br />
Eine Äußerung verursacht beim Empfänger einer Botschaft negative Emotionen,<br />
die entsprechendes Verhalten nach sich ziehen. Dieses Verhalten des Empfängers<br />
verursacht seinerseits negative Emotionen beim Sender. Dessen nächste Botschaft<br />
verschärft den Konflikt – und so weiter …<br />
Zirkuläre Konflikte laufen viele Male im Kreis, ohne dass eine Lösung möglich<br />
scheint – oder von einem der Konfliktpartner angestrebt wird. Erst das Durchbrechen<br />
der zirkulären Kommunikation kann den Konflikt stoppen.<br />
Das Werte- und Entwicklungsquadrat<br />
Modelle und Methoden<br />
Selbstoffenbarung Sachinhalt Appell Beziehung<br />
um eine „Kostprobe“<br />
der eigenen<br />
Persönlichkeit<br />
„Ich“-Botschaften<br />
Wie vermittle ich<br />
dem anderen<br />
etwas über mich?<br />
„Mir ist alles zu<br />
viel.“<br />
„um die Sache“<br />
(oder sollte es<br />
zumindest)<br />
nüchterne Sachinformationen<br />
Wie kann ich<br />
Sachverhalte klar<br />
und verständlich<br />
mitteilen?<br />
„Ich habe viel zu<br />
tun.“<br />
um Einfluss und<br />
Manipulation<br />
Anweisungen und<br />
Aufforderungen.<br />
Wie bewirke ich<br />
etwas beim anderen?<br />
„Mach du deine<br />
Arbeit, ich mach<br />
meine!“<br />
um den Ausdruck<br />
dessen, was ich<br />
von meinem<br />
Gegenüber halte<br />
und wie ich zu<br />
ihm stehe<br />
„Du-“ und „Wir-“<br />
Botschaften<br />
Wie behandle ich<br />
meine Mitmenschen<br />
durch<br />
die Art meiner<br />
Kommunikation?<br />
„Ich brauche deine<br />
Unterstützung!“<br />
Das Wertequadrat von Schulz von Thun 73 stellt als Ausgangspunkt ein duales Paar<br />
von „Tugenden“ gegenüber. Beispiel: Sparsamkeit – Großzügigkeit. Wird die<br />
Balance zwischen diesen beiden „Tugenden“ durch Übertreibung verlassen, gehen<br />
sie in „Untugenden“ über, in diesem Beispiel: Aus Sparsamkeit wird Geiz, aus<br />
Großzügigkeit wird Verschwendung.Konfliktsituationen entstehen, wenn die beiden<br />
Konfliktpartner unterschiedliche „Tugend-Paare“ bevorzugen.<br />
131
Level 5:<br />
Leistung und Erfolg – materialistisch – Gewinn und<br />
Kapitalismus<br />
Für Menschen im Graves-Level 5 zählen ausschließlich kapitalistische Werte –<br />
Ergebnisse, der Gewinn, der Erfolg. Ziel ist die Vermehrung materieller Ressourcen.<br />
Beispiele:<br />
● Börsenmakler,Vermögensberater<br />
● Spitzensportler<br />
● Karrierefixierte „Workoholics“<br />
Im Unternehmenskontext:<br />
● der finanziell erfolgreiche Unternehmer<br />
● der Manager mit der steilsten Karriere<br />
Werte: Wohlstand,Fortschritt, Erfolg, Status/Prestige, Leistung<br />
Motivation über: Preise, Belohnungen, besserer Status<br />
Meta-Programm: hin zu<br />
Level 6:<br />
Harmonie und Beziehung – personalistisch – Gemeinschaft<br />
und Gemeinsamkeit<br />
Das Hauptziel von Menschen des Graves-Levels 6 ist es, Frieden im Inneren und<br />
mit allen anderen Menschen zu finden. Entscheidungen werden nur gemeinsam<br />
getroffen. Wenn es sein muss, opfern sie sich selbst zum Wohle der Gemeinschaft<br />
auf. Beispiele:<br />
● die „Achtundsechziger“, die Hippie-Bewegung der sechziger und siebziger Jahre<br />
● Sozialarbeiter, Seelsorger, Kinderdorfmütter<br />
● Tierschützer,Greenpeace-Bewegung<br />
● New-Age-Bewegung, Friedensbewegung<br />
Im Unternehmenskontext:<br />
● der „Unternehmensvater“<br />
● der freundliche „Kumpel“, der allen hilft<br />
Modelle und Methoden<br />
● der „Teamarbeit-Junkie“<br />
Werte: Harmonie, Menschlichkeit, Gemeinschaft, Friede<br />
Motivation über: gegenseitige Ermutigung und Unterstützung, Gemeinschaft<br />
Meta-Programm: Menschen<br />
139
Coaching-Vertrag<br />
Die Rahmenbedingungen des Coaching sind vor Annahme des Auftrages zu<br />
klären.Empfehlenswert ist auch bei privatem Einzel-Coaching die schriftliche<br />
Festlegung in Vertragsform.<br />
EINZEL-COACHING – PRIVATER KONTEXT<br />
Eigenverantwortung<br />
● Hinweis auf die Eigenverantwortung des Klienten<br />
● Ist der Klient in ärztlicher/psychotherapeutischer Behandlung?<br />
Wenn ja, Verpflichtung für den Klienten, den Arzt/Therapeuten über das<br />
Coaching zu informieren.<br />
Thema<br />
● Thema des Coaching – Anliegen,Problem<br />
Zeit/Ort<br />
● Zeitumfang des Coaching – Maximum<br />
● Geplanter Beginn und geplantes Ende<br />
● Voraussichtliche Anzahl der Coaching-Sitzungen?<br />
● Zeitintervall (wöchentlich, monatlich …)<br />
● Dauer einer Coaching-Einheit<br />
● An welchem Ort finden die Coaching-Sitzungen statt?<br />
Mitarbeit<br />
● Hinweis auf die Notwendigkeit der aktiven Mitarbeit des Klienten<br />
Rechte des Coachs<br />
● Recht des Coachs, das Coaching jederzeit abzubrechen<br />
Kosten<br />
● Kosten pro Coaching-Einheit<br />
● Finanzielle Regelung beim Ausfall einer Coaching-Einheit<br />
● Zahlungskonditionen<br />
Unterschrift des Klienten<br />
Unterschrift des Coachs<br />
Checklisten<br />
223
226<br />
Teil III: Checklisten, Akronyme und Fragen<br />
Ein-Punkt-Abfragebogen C<br />
EIN-PUNKT-ABFRAGEBOGEN I<br />
„Meine Erfahrungen mit … sind …“<br />
� . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .☺<br />
Alle Teilnehmer drücken ihre Einschätzung durch je einen auf dieser Linie an<br />
einer Stelle ihrer Wahl gezeichneten, markierten oder aufgeklebten Punkt aus.Die<br />
größte Häufung von Punkten zeigt die Tendenz der Mehrheit. Eine Variante des<br />
Ein-Punkt-Abfragebogens:<br />
EIN-PUNKT-ABFRAGEBOGEN II<br />
„Meine Erfahrungen mit … sind …“<br />
Name oder anonym �� � � ☺ ☺☺<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
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. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Die Teilnehmer drücken ihre Einschätzung durch eine Markierung oder einen<br />
eingeklebten Punkt in der entsprechenden Spalte aus. Die größte Häufung von<br />
Punkten zeigt die Tendenz der Mehrheit.
272<br />
Teil IV: Anhang<br />
48 Peter Schellenbaum, ebenda, S. 224<br />
49 Wolfgang Bernard, In sich hinausgehen, Kirchzarten: VAK, 1996, S. 27 ff.<br />
50 Peter Schellenbaum, a.a.O., S. 39<br />
51 Wolfgang Bernard,a.a.O., S. 68<br />
52 Quelle: www.wbseminare-nlp.de<br />
53 „Chunk“ ist ein Slangausdruck aus der Informationstechnologie und bedeutet Informationseinheit.<br />
Vom engl. chunk = „großes Stück“.<br />
54 Robert Dilts, Die Magie der Sprache, Paderborn: Junfermann, 2001, S. 26<br />
55 Martina Schmidt-Tanger,a.a.O., S. 163–166<br />
56 David Bohm (1917–1994) war Nobelpreisträger, amerikanischer Quantenphysiker und<br />
Chaosforscher sowie Schüler von Robert Oppenheim.Durch Kontakt zu Jiddu Krishnamurti<br />
(indischer Weisheitslehrer 1895–1986) fand er Interesse an übergreifenden<br />
Fragestellungen aus Physik und Philosophie.<br />
57 „Diskussion“ stammt von lat. discutere = zerschlagen.<br />
58 Ein Facilitator ist nach Bohm ein Teilnehmer, der den Dialogprozess in Gang hält,<br />
gegebenenfalls Teilschritte zusammenfasst und sich sonst im Hintergrund hält. Ziel ist<br />
es, auf den Facilitator verzichten zu können.<br />
59 Irvin D. Yalom, Theorie und Praxis der Gruppenpsychotherapie, Stuttgart: Pfeiffer bei<br />
Klett-Cotta, 1999, S. 21–74 und 100–116.<br />
Yalom war Professor für Psychiatrie an der Stanford University School of Medicine.<br />
60 Das griechische kátharsis bedeutet Reinigung; in der Psychoanalyse: Abreagieren der<br />
krankheitserregenden Ursachen.<br />
61 Irvin D. Yalom, a.a.O., S. 127–163<br />
62 Friedemann Schulz von Thun, a.a.O., S. 14<br />
63 Die von dem Amerikaner Robert McDonald entwickelte Psychoteleologie ist das Studium<br />
des unendlichen positiven Sinns und Zwecks (purpose) des Geistes.<br />
64 Robert McDonald ist einer der Pioniere des NLP.<br />
65 Horst Rückle, Coaching, Landsberg/Lech: verlag moderne industrie (REDLINE GmbH,<br />
Frankfurt/Main, ein Unternehmen der Süddeutscher Verlag Hüthig Fachinformationen,<br />
www.redline-wirtschaft .de), 2000, S. 178–182. Mit frdl. Genehmigung des Verlags.<br />
66 Christopher Rauen, Coaching, Göttingen: Hogrefe, 2003, S. 190–204. Mit frdl. Genehmigung<br />
des Verlags.<br />
67 VAKOG = visuell, auditiv, kinästhetisch, olfaktorisch, gustatorisch, also Bilder, Klang,<br />
Gefühl,Geruch und Geschmack.<br />
68 P. Hersey und Kenneth H. Blanchard, Situational Leadership, zitiert nach Frank<br />
D. Peschanel,a.a.O., S. 227–237<br />
69 Rangdynamik von Gruppen nach Raoul Schindler.<br />
70 Morris E. Massey, The people puzzler: Understanding yourself and others, Reston, 1979;<br />
Seminarmitschrift aus Master Time Line Therapy ® von Tad James<br />
71 Paul Watzlawick: „Pragmatische Axiome.Ein Definitionsversuch“, in: Menschliche Kommunikation:<br />
Formen, Störungen, Paradoxien, hrsg. von Paul Watzlawick, Janet H.Beavin,<br />
Don D. Jackson, Bern: Huber,Nachdruck der unveränderten Auflage 2000, S. 53
Apfel<br />
Malus silvestris<br />
Malus domestica<br />
ROSENGEWÄCHSE<br />
Erinnerungen<br />
aus dem Paradies
Weihrauch<br />
�� 142<br />
Zum Namen<br />
Weihrauch – geweihter Rauch<br />
Olibanum, das Harz des arabischen<br />
Weihrauchbaums, ist der Inbegriff des<br />
heiligen Rauches. Beim Verbrennen<br />
verströmt das Harz einen balsamischen<br />
Duft, nach dem nicht nur Minis-<br />
Sehen<br />
Dort, wo das Klima trocken, die Erde<br />
steinig und mineralreich ist, wo der<br />
Regen spärlich fällt und nur Nebel<br />
und Tau ein wenig Feuchtigkeit für<br />
die Vegetation spenden, gedeiht der<br />
Weihrauchbaum. Es ist ein kleiner<br />
Baum, der durch einen gedrückten<br />
Wuchs mit kurzem Stamm und knorrigen<br />
Ästen auffällt. „Balsamgärten“<br />
wurden früher die Plätze genannt, an<br />
denen viele Weihrauchbäume wuchsen.<br />
Die Blätter sind klein, um die<br />
Verdunstung des lebensnotwendigen<br />
Wassers möglichst gering zu halten.<br />
Das Wurzelsystem unter der Erde ist<br />
beeindruckend! Bis zu 30 Meter in die<br />
Tiefe reichen die Wurzeln und finden<br />
dort das Leben spendende Wasser.<br />
Die Heimat der verschiedenen Weihrauchbäume<br />
ist die arabische Halbinsel,<br />
Ägypten, Somalia und Indien.<br />
Zur Gewinnung des Harzes werden<br />
schon seit Jahrtausenden im Frühjahr<br />
die Stämme eingeschnitten. Denn<br />
unter der Rinde fließt in so genann-<br />
tranten süchtig sein sollen, sondern<br />
auch die Götter. Der Grund dafür ist<br />
ein Inhaltsstoff, der dem Haschisch<br />
ähnlich ist. Vielleicht kommen daher<br />
so poetische Namen wie „Göttlichmacher“<br />
oder „Gottestau“.<br />
Im Dialog mit dem Weihrauch die Sinne<br />
schulen<br />
ten Harzgängen eine helle, klebrige<br />
Flüssigkeit, die bei Verletzung des<br />
Stammes austritt, dann zu goldenen<br />
Harztränen gerinnt und damit eine<br />
Art Wundversorgung für den Baum<br />
bildet. Dieses Harz nennt man „Olibanum“<br />
– Weihrauch. Die Ernte findet<br />
zur heißesten Jahreszeit statt, wenn<br />
der Hundsstern (Sirius) am Himmel<br />
steht.<br />
Fühlen<br />
Den Gottestau nutzt man schon seit<br />
Jahrtausenden, um Geist und Gemüt<br />
zu reinigen. Auch die Römer glaubten,<br />
dass dieser Duft Gott erkennen<br />
lasse. Seit jeher werden dem Olibanum<br />
psychoaktive Wirkungen zugeschrieben.<br />
Riechen<br />
Weihrauch entfaltet den feinsten<br />
Geruch, wenn er in der Wärme verräuchert<br />
wird. Es ist ein wunderbar<br />
würziger, balsamischer Duft, der reinigt,<br />
Ruhe bringt und und zu innerem zu innerem
Affirmationen des Weihrauchs<br />
Ich öffne mich dem Göttlichen.<br />
Voller Freude lebe ich mein Feuer.<br />
Ich erkenne meine Lebensaufgabe.<br />
Ich bin in Verbindung mit meiner Seele.<br />
Ich bin ein Teil des Lichts. Ich bin Licht.<br />
Ich liebe und lebe die Verbindung von Himmel und Erde.<br />
Astrologisches<br />
Die Liebesgeschichte zwischen dem<br />
Sonnengott Phöbus und Leukothoe<br />
hat es bereits erzählt: Weihrauch ist<br />
In der altindischen Heilkunst Ayurveda<br />
wurde Weihrauch bei entzündlichen<br />
Darm- und Gelenkserkrankungen angewendet.<br />
Ausgehend von dieser Heilkunst<br />
entdeckte man ihn vor einigen<br />
Jahren auch bei uns neu; Weihrauch<br />
ist mittlerweile als Arzneimittel wieder<br />
sehr geschätzt. Es ist naturwissenschaftlich<br />
erwiesen, dass Weihrauch<br />
in den Entzündungsprozess eingreift<br />
und die Herstellung der Leukotriene<br />
hemmt – also der Botenstoffe, die<br />
Entzündungen am Laufen halten.<br />
Die Komposition der Inhaltsstoffe des<br />
Weihrauchs, Boswelliasäuren, Harz,<br />
Schleim und Gummi und das ätherische<br />
Öl wirken<br />
ein Baum der Sonne. Und mit von<br />
der Partie ist der strenge, Grenzen setzende<br />
Saturn.<br />
Die Gesundheit erhalten oder wieder<br />
herstellen – mit Weihrauch<br />
�� schmerzlindernd,<br />
�� entzündungshemmend,<br />
�� wundreinigend und<br />
�� unterstützen das körpereigene<br />
Immunsystem.<br />
�� Weihrauch vertieft und verlangsamt<br />
den Atem, das beruhigt besonders<br />
gut bei Asthma.<br />
Weihrauch kann auch bei der Behandlung<br />
chronischer Krankheiten helfen:<br />
�� Colitis ulcerosa und andere chronische<br />
Darmerkrankungen,<br />
�� Polyarthritis und Rheuma,<br />
�� Bronchialasthma,<br />
�� Schuppenflechte,<br />
�� allergische AllergischeErkrankungen.<br />
Erkrankungen.<br />
Weihrauch<br />
�� 145
Die Fantasiereise zur Mistel<br />
Wenn Sie eine PhytoKinesiologie-<br />
Balance machen wollen, finden Sie<br />
die Anleitung weiter unten. Wenn<br />
Sie keine kinesiologischen Vorkenntnisse<br />
haben, können Sie die Fantasiereise<br />
einfach als schöne, entspannende<br />
oder auch meditative Erfahrung<br />
nutzen.<br />
Machen Sie es sich bequem und las-<br />
sen Sie sich von einer vertrauten Person<br />
durch diese Fantasiereise begleiten,<br />
lassen Sie sich den Text vorlesen<br />
oder sprechen Sie ihn vorher langsam<br />
und mit Zeit zum Verweilen bei den<br />
einzelnen Punkten auf einen Tonträger<br />
auf.<br />
Stimmen Sie sich ein auf die Botschaft,<br />
die die Mistel für Sie bereithält:<br />
Wenn die Bäume ihr Laub abgeworfen haben, kannst du die kugelige<br />
Gestalt der Mistel gut in den Ästen erkennen. Wie ist sie wohl dort<br />
hingekommen? Lasse dir Flügel wachsen und setz dich in deiner Vorstellung<br />
mitten in so einen Mistelbusch … Was fühlst du? Die glatte, kräftige Haut<br />
der Blätter? Die kräftigen Stängel? Die kühlenden Samen? Die Luft, den<br />
Wind? Den Himmel? Du bist dem Himmel sehr nah … bist die Verbindung<br />
zum Himmel … du bestaunst, wie die Mistelzweige sich hundertmal in alle<br />
Richtungen gabeln und eine perfekte Kugel formen … du fühlst die Mitte dieser<br />
Kugel … bist mittendrin … und mit allen Himmelsrichtungen verbunden.<br />
In diesem Schwerpunkt spürst du die Verbindung … und die große Sicherheit<br />
… schwebst und bist doch gut aufgehoben in der Mistelkugel … Genau in<br />
dieser Mitte fühlst du deine Wurzeln … du bist frei … und sicher … und<br />
getragen … und du bist voller Leichtigkeit … Du weißt die Erde unter dir …<br />
und spürst, wie sie dich trägt … Sie gibt dir die Freiheit, dich so zu entfalten,<br />
wie du möchtest … lässt dich schweben … dem Himmel nahe sein … mit ihr<br />
verbunden sein … und gleichzeitig im Himmel sein … alles ist in dir … und<br />
um dich herum … Himmel und Erde … Flügel und Wurzeln …<br />
Nehmen Sie sich Zeit zum Nachspüren<br />
und lassen Sie die Reise in<br />
neue Gefilde nachwirken. Wie fühlen<br />
Sie sich? Wohin hat die Mistel sie<br />
entführt? Haben Sie die Botschaft<br />
vernommen, die für Sie bestimmt ist?<br />
Schöpfen Sie aus dieser Quelle!<br />
Mistel<br />
�� 169
Sonderteil<br />
�� 230<br />
Setzen Sie ESR ein, wenn Sie einen<br />
eingeschalteten Muskel erhalten.<br />
So können Sie dem Klienten den<br />
nächsten Schritt erklären:<br />
Eine Balance besteht jeweils aus einer<br />
meditativen Traumreise und begleitet<br />
Sie auf dem Weg zum eigenen Ich<br />
und zu neuen Erfahrungen. Es öffnen<br />
sich Tore in die geheimnisvolle<br />
Welt der Pflanzen. Durch sie hindurch<br />
zu blicken, zu lauschen, zu<br />
schnuppern, damit zu verschmelzen<br />
… führt Sie zu neuen Botschaften<br />
aus Ihrem Inneren.<br />
In dieser Resonanz werden Informationen,<br />
Impulse von der Pflanze auf<br />
den Menschen übertragen, die seine<br />
Schwingungsfrequenz und sein Energieniveau<br />
erhöhen. Damit kann Heilung<br />
auf allen Ebenen erreicht werden.<br />
7. Nachtesten<br />
Wenn die Balance beendet ist, wird<br />
von hinten nach vorne nachgetestet,<br />
sozusagen im Rückwärtsgang. Das<br />
heißt: Zuerst kommt die Aktion. Sie<br />
machen die gleiche Bewegung noch<br />
einmal, die Sie bei den Vortests gemacht<br />
haben, und achten darauf, ob<br />
sie sich anders anfühlt! Bestätigen Sie<br />
das neue Gefühl durch einen Test des<br />
Muskels, der jetzt natürlich eingeschaltet<br />
bleiben sollte, denn auf dieser<br />
Aktion liegt ab sofort kein Stress<br />
mehr.<br />
Als Nächstes testen Sie die Visualisierung.<br />
Auch hier betrachten Sie<br />
wieder das innere Bild von vor der<br />
Balance. Jetzt können Sie ruhig noch<br />
ein bisschen mutiger sein und sich das<br />
Bild noch schöner ausmalen. Beim<br />
Nachtesten sollte auch hier der Muskel<br />
eingeschaltet sein und damit anzeigen,<br />
dass Ihre unbewussten Anteile<br />
es ab jetzt für möglich halten, das<br />
Ziel zu erreichen und zu leben.<br />
Auch die Kernaussagen aus dem<br />
Bereitwilligkeitsprozess sollten jetzt<br />
beim Nachtesten eine gegenteilige<br />
Muskelantwort im Vergleich zu vor<br />
der Balance zeigen. Sie können dann<br />
davon ausgehen, dass alte Glaubensoder<br />
Gedankenmuster der Vergangenheit<br />
angehören und abgelöst wurden.<br />
Anschließend wird eine positive Aussage<br />
gefunden, die für das gewünschte<br />
Verhalten in der Zukunft steht und<br />
den veränderten Fluss der Energie mit<br />
einem starken Indikatormuskel bestätigt.<br />
Das bedeutet, dass der Zukunft
Eric N. Franklin<br />
Denk dich jung!<br />
Gesund und schön<br />
mit der Franklin-Methode ®<br />
Illustriert von Sonja Burger<br />
und Eric N. Franklin<br />
VAK Verlags GmbH<br />
Kirchzarten bei Freiburg
Inhalt<br />
Kapitel 1: Die Kraft der Vorstellung 7<br />
Es lockt die „ewige Jugend“ 7<br />
Genetik,Verhalten und Imagination 8<br />
Die Kraft der Imagination wirksam einsetzen 9<br />
Die Sinne aktivieren 10<br />
Wirksam imaginieren mit allen Sinnen 12<br />
Motivation und Verjüngung 17<br />
Der mentale Bewegungsfilm: MSB 21<br />
Intuitive Vorstellungsbilder 24<br />
Das Selbstgespräch 28<br />
Kapitel 2: Das Gesicht 35<br />
Sprechen als Facelifting 35<br />
Das Gesicht verjüngen 37<br />
Lebendiges Bindegewebe 41<br />
Die Stammzellen aktivieren 44<br />
Kapitel 3: Gelenke und Knorpel 47<br />
Bewegliche Gelenke – ein Leben lang 47<br />
Knorpel und Bindegewebe 47<br />
Kapitel 4: Die Knochen 63<br />
Drei Arten von Knochenzellen 64<br />
Die Vielfalt der Knochen 69<br />
Osteoporose 74<br />
Kapitel 5: Die Muskeln 75<br />
Muskeln – Ausdruck von Bewegungslust 78<br />
Besser trainieren mit Köpfchen 84<br />
Schlank bis in die Bauchmuskelzellen 85
20<br />
Das Ziel sollte nicht zu weit in der Zukunft sein.Es schadet zwar nicht zu sagen:<br />
„In zehn Jahren wird mein Rücken topfit sein.“ Nur wäre es schade, die neun Jahre<br />
davor unter Rückenschmerzen zu leiden, bis es endlich so weit ist. Also:Das Ziel<br />
sollte man auf einige Wochen, Monate oder höchstens ein Jahr im Voraus festlegen.<br />
Das Ziel sollte so formuliert sein, dass Sie daran glauben können. Angenommen,<br />
Sie haben starke Ischiasschmerzen und sagen sich: „In 15 Minuten bin ich<br />
wieder topfit und mein Körper fühlt sich dann von Kopf bis Fuß perfekt an …“<br />
Möglich ist natürlich alles, aber es wäre besser zu sagen:„Ende der Woche geht es<br />
mir wieder gut. Ich kann mich dann elastisch und mit Wohlgefühl bewegen.“<br />
Das Ziel sollte auch nicht vergleichend sein:„Ich möchte, dass mein Rücken<br />
beweglicher und kraftvoller ist als der von X …“ Und nochmals: Diffuse Ziele wie<br />
„Es soll mir besser gehen“ sind längst nicht so wirksam wie präzise formulierte,<br />
mit vielen Sinnen ausgemalte Imaginationen.<br />
Motivation, Selbstvertrauen und Haltung<br />
Versuchen Sie dieses kleine Experiment, um den Zusammenhang zwischen Körperhaltung<br />
und Stimmungslage wahrzunehmen:<br />
Gehen Sie in eine gebückte, schlaffe Haltung und sagen Sie laut: „Ich fühle<br />
mich wunderbar, es geht mir gut.“ Sie werden spüren, dass die Aussage und die<br />
Körperhaltung nicht zusammenpassen.<br />
Nun strecken Sie Ihre Arme, Hände und auch die Finger in die Höhe, was<br />
dazu führt, dass Sie Ihre Wirbelsäule aufrichten und strecken. In dieser Haltung<br />
sagen Sie:„Es geht mir schlecht, ich bin müde.“ Wieder werden Sie spüren, dass<br />
die Körperhaltung und die mentale Verfassung nicht zusammenpassen. Wer Selbstvertrauen<br />
hat und in guter Stimmung ist, verbessert auch seine Körperhaltung.<br />
Motivation, Selbstvertrauen und Beweglichkeit<br />
Unsere Stimmung hat eine sofortige Wirkung auf unsere Beweglichkeit und Elastizität.<br />
Sie können sich mit wenigen Gedanken sozusagen blitzartig verjüngen.<br />
Die Tatsache, dass Jungsein und Elastizität zusammenpassen, bedarf keiner<br />
Erklärung. Dass wir aber mit unseren Gedanken unsere „unausweichliche“<br />
Umwandlung in das typische Bild des eher steifgelenkigen alten Menschen stoppen<br />
und sogar umkehren können, das ist die frohe Botschaft.<br />
Heben Sie Ihre Arme in die Höhe und senken Sie sie wieder. Spüren Sie beim<br />
Wiederholen dieser Geste, wie elastisch sich Ihre Muskeln und Gelenke anfühlen.<br />
Nun sprechen Sie innerlich oder noch besser laut: „Ich fühle mich leicht und<br />
© Eric Franklin: Denk dich jung!, VAK
is ich meinen Arm überhaupt nicht mehr anheben konnte. Ich hatte ein typisches<br />
Syndrom der Überbelastung im Arbeitsalltag. Ich war nicht gerade ein Beispiel<br />
für das, was ich unterrichte: beweglich, fit und ein Muster der Verjüngung!<br />
Alle Salben, Pasten und Umschläge nützten nichts und da ich mich nicht bewegen<br />
konnte, konnte ich auch keine therapeutischen Übungen ausführen.<br />
Nicht einmal die üblichen Bilder, die ich für Schulterprobleme kannte, brachten<br />
viel Linderung – was mich als „Spezialisten“ in diesem Bereich natürlich enttäuschte.<br />
Also begann ich den Dialog mit der Schulter mit der Frage:„Was ist los,<br />
woher kommt dieses Problem? Was kann ich tun, damit es dir besser geht, ich<br />
brauche dich beweglich, liebe Schulter!“ Ein Bild stieg auf: Ich sah meine Schulter<br />
umwickelt von einem Gestrüpp von Seetang.Sie sah aus wie eine Schiffsschraube,<br />
die von Seegras blockiert war. Natürlich war da keine Bewegung mehr möglich.<br />
Ich begann vorsichtig das Seegras, den Seetang zu entfernen und von der<br />
Schulter abzuwickeln.<br />
© Eric Franklin: Denk dich jung!, VAK<br />
Seegras von der Schulter abwickeln<br />
Abbildung 4<br />
25
36<br />
Stimmen, die „sexy“ klingen<br />
Alle haben wir schon erlebt, wie attraktiv und „sexy“ eine Stimme sein kann.<br />
Radio- und Fernsehmoderatorinnen und -moderatoren werden meist nach diesem<br />
Kriterium ausgewählt. Man hört die Stimme des Mannes oder der Frau im<br />
Radio und malt sich einen hübschen Mann / eine hübsche Frau dazu aus – noch<br />
ein Beispiel dafür, wie präsent die Vorstellungskraft im Alltag ist.<br />
Experimentierfreudig, wie wir sind,versuchen wir das nächste Mal, wenn wir<br />
eine solch attraktive Stimme hören, uns eine hässliche Person vorzustellen. Wir<br />
werden sehen, dass das schwierig ist.Die Stimme ist also ein wichtiger Teil unserer<br />
Schönheit.Kein Wunder, wenn Sänger und Sängerinnen im Allgemeinen als schön<br />
und attraktiv angesehen werden, auch wenn das Äußere nicht immer dazu passt.<br />
Das Echo auf die eigene Stimme<br />
Ich imaginiere, wie die Leute auf meine Stimme reagieren. Ich stelle mir<br />
vor, dass sie beim Hören meiner Stimme ein schönes Bild vor sich sehen,<br />
eine attraktive, charmante Person visualisieren.<br />
Wir sagen einen Satz, zum Beispiel: „Guten Morgen, hast du gut geschlafen?“<br />
Nun sagen wir denselben Wortlaut, kurz vorher aber innerlich: „Meine Stimme<br />
ist schön.“ Dann sagen wir noch einmal: „Guten Morgen, hast du gut geschlafen?“<br />
Wie fühlt sich dieselbe Frage jetzt an?<br />
Wir versuchen es noch mit einer anderen Aussage:„Heute ist ein wunderschöner<br />
Tag.“ Dann sagen wir innerlich: „Meine Stimme ist schön.“ Dann wieder laut:<br />
„Heute ist ein wunderschöner Tag.“ – Wie fühlt sich die Aussage jetzt an? War die<br />
Stimmlage gleich, höher,tiefer, wie fühlten sich die Vokale und Konsonanten im<br />
Hals und im Mund an?<br />
Eine schöne Stimme kreieren<br />
Wir legen einen Tag fest, an dem wir uns vor jeder Aussage innerlich mitteilen:„Meine<br />
Stimme ist schön.“ Das heißt nicht, dass wir stockend sprechen.<br />
Nach einer Weile wird diese innere Aussage so schnell, dass sie kaum<br />
mehr Zeit beansprucht. Auch können wir nach der inneren Formel so<br />
lange sprechen, bis es eine natürliche Pause gibt.<br />
© Eric Franklin: Denk dich jung!, VAK
Osteozyten – die den Knochen „bewohnenden“ Zellen<br />
Lamellen Osteozyten<br />
Osteozytenfortsätze Haver’scher Kanal<br />
mit Gefäßen und Nerven<br />
Osteoporose, eine abnorme Brüchigkeit der Knochen, ist keine Krankheit im<br />
eigentlichen Sinne, sondern ein Ungleichgewicht zwischen den Aktivitäten der<br />
aufbauenden und denen der abbauenden Knochenzellen. Osteozyten waren<br />
ursprünglich Osteoblasten, die inzwischen aber nicht mehr am Aufbau des Knochens<br />
beteiligt sind, sondern der Überwachung von Auf- und Abbau des Knochens<br />
dienen.Die Osteoklasten kann man mit einer Tunnelbaumaschine vergleichen,<br />
die sich ihren Weg durch den Knochen bahnt.<br />
Das Zusammenspiel der drei Arten von Knochenzellen wird durch unsere<br />
Bewegungen bestimmt. Der Umbau des Knochens kann sehr schnell vor sich<br />
gehen. Wird ein Knochen nicht belastet, so wird er langsam abgebaut oder zieht<br />
sich sogar auf eine Grundform zurück. Das Schienbein etwa ist im Querschnitt<br />
dreieckig. Wird es nicht mehr belastet (zum Beispiel wenn es eingegipst ist), so<br />
wird der Knochenquerschnitt rund (Grundform eines so genannten Röhrenknochens,<br />
sofern er nicht belastet wird).<br />
© Eric Franklin: Denk dich jung!, VAK<br />
Abbildung 21<br />
65
Inhalt<br />
Vorwort 10<br />
Einführung 14<br />
Teil I: Körperliche Ansatzpunkte der Heilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
Kapitel 1: Wie Heilung möglich wird . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />
Kapitel 2: Wie oben, so unten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
Kapitel 3: Auf den Körper hören . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />
Teil II: Energetische Instrumente der Heilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />
Kapitel 4: Handhaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />
Kapitel 5: Die Schin-Mudras . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67<br />
Kapitel 6: Die Sprache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77<br />
Kapitel 7: Resonanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83<br />
Teil III: Die Anatomie des Baums des Lebens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95<br />
Kapitel 8: Der Baum des Lebens – ein Symbol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97<br />
Kapitel 9: Die 4 Welten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103<br />
Kapitel 10: Die 10 Kreise (Sephiroth) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111<br />
Kapitel 11: Die 22 Buchstaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125<br />
Teil IV: Die Aktivierung des Baums des Lebens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129<br />
Kapitel 12: Die Seele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131<br />
Kapitel 13: Das Tor des Atlas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141<br />
Kapitel 14: Das Tor des dritten Auges . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145<br />
Kapitel 15: Das Tor des Herzens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 151<br />
Kapitel 16: Das Tor des Tan Tien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159<br />
Teil V: Energetisches Ungleichgewicht ausgleichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165<br />
Kapitel 17: Den Körper ins Gleichgewicht bringen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167<br />
Kapitel 18: Tiefer eintauchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171<br />
Schlusswort: Die Zeichensprache der Seele<br />
und weitere Perspektiven der Heilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177<br />
5
„Es gibt höhere, heiligere Welten als diese hier.<br />
Keiner weiß, wie viele es gibt.<br />
Wir können auch nicht sagen,<br />
dass eine bestimmte Stufe der Bewusstheit<br />
für alle gleich sei.<br />
Wir wissen nur, dass wir die meiste Zeit<br />
hier auf dieser Ebene aktiv sind,<br />
unterhalb der untersten.<br />
Und über der obersten befindet sich die Namenlose,<br />
die eine, die man Ain Soph nennt, die eine ohne Ende.<br />
Und dass Er auf uns herabkommt, sozusagen<br />
wie Licht, das sich über uns ergießt<br />
wie ein wirbelnder Wasserfall.<br />
Und dass wir auf demselben Weg<br />
zu Ihm heimkehren,<br />
wie Lachse stromaufwärts zum Laichen.<br />
Aber wie beim Wasser, das den Wasserfall hinunterstürzt<br />
oder bei den Fischen, die heimschwimmen,<br />
bleibt nicht viel von ihnen übrig,<br />
wenn sie endlich ihr Ziel erreichen.<br />
Nur eine stark verdünnte Version dessen, was sich auf die<br />
Reise machte.<br />
Also ist das, was wir hier von Ihm sehen<br />
sehr verschwommen.<br />
Und was Er von uns sieht, hoch oben,<br />
entspricht zwar dem, was wir wirklich sind,<br />
sieht aber vielleicht anders aus,<br />
als wir einander sehen.<br />
Auf jeden Fall sind gewöhnliche Menschen wie du und ich<br />
Bindeglieder zwischen<br />
dieser und den höheren Welten, pendeln zwischen ihnen hin<br />
und her und tragen dabei das Licht in unserem Inneren.“ 1<br />
Lawrence Kushner<br />
9
Kapitel 2<br />
Wie oben, so unten<br />
Einer der Grundsätze der Kabbala lautet, dass der Mensch nach dem Ebenbild<br />
eines größeren kosmischen oder göttlichen Wesens erschaffen wurde. Der aus<br />
der hermetischen (auf den Hermes Trismegistos zurückgehenden) Geheimlehre<br />
stammende Aphorismus „Wie oben, so unten“ spiegelt das perfekt wider. Wenn das<br />
aber der Fall ist, dann sollten wir imstande sein, das kosmische „Design“ in unserer<br />
menschlichen Gestalt wiederzufinden. Abgesehen davon, dass unsere äußere Gestalt<br />
dem höheren Plan gleicht, entsprechen auch unsere angeborenen Wesenszüge dem<br />
Göttlichen, so wie ein Tropfen Wasser die Eigenschaften des Ozeans aufweist.<br />
Östliche Philosophie<br />
Werfen wir einmal einen Blick auf ein philosophisches und heilkundliches System, das<br />
die Verbindung zwischen Mensch und Natur berücksichtigt: In der östlichen Kosmologie<br />
kommt sie stark zum Ausdruck. Mit Hilfe der Dualität von Yin und Yang sowie des<br />
Zusammenwirkens der fünf Elemente (Feuer, Erde, Metall, Wasser und Holz) lässt sich<br />
alles, was existiert, beschreiben.<br />
Yin, Yang und die fünf Elemente (vgl. Abb. 4, S. 34) fördern und zerstören einander<br />
auf die Weise, dass Körper, Geist und Seele im Gleichgewicht und gesund bleiben. Die<br />
östliche medizinische „Philosophie“ bringt jeden Aspekt des Körpers und jeden Aspekt<br />
des Lebens mit einer oder mehreren Kombinationen aus diesen Polaritäten und den<br />
fünf Elementen in Verbindung. Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen den<br />
Elementen in der Natur und deren Auswirkung auf die Energien im Körper. Jede<br />
Jahreszeit entspricht einem der fünf Elemente, was dazu führt, dass dieses Element im<br />
menschlichen Körper stimuliert wird.<br />
Der Frühling entspricht zum Beispiel dem Element Holz und die Leber ist das<br />
Organ, das man mit dem Element Holz verbindet (vgl. Tabelle S. 35). Häufig leiden<br />
33
Kapitel 2: Wie oben, so unten<br />
Hebräische Transkription der Zugeordnete<br />
Buchstaben Buchstabennamen Schädelknochen<br />
A Aleph Hinterkopf<br />
B Beth Linkes Schläfenbein<br />
C Gimmel Rechter Oberkiefer<br />
D Dalet Rechtes Tränenbein<br />
E He Stirnbein<br />
F Waw Rechtes Scheitelbein<br />
G Sajin Linkes Nasenbein<br />
H Chet Rechtes Jochbein<br />
I Tet Rechte untere Nasenmuschel<br />
J Jud Unterkiefer<br />
L Kaf Linkes Scheitelbein<br />
M Lamed Linkes Gaumenbein<br />
O Mem Linke untere Nasenmuschel<br />
Q Nun Rechtes Nasenbein<br />
R Samech Linkes Jochbein<br />
S Ajin Rechtes Gaumenbein<br />
U Pe Linkes Tränenbein<br />
W Sade Linker Oberkiefer<br />
X Kof Siebbein<br />
Y Resch Pflugscharbein<br />
Z Schin Keilbein<br />
[ Taw Rechtes Schläfenbein<br />
Zuordnung von Buchstaben und Schädelknochen<br />
37
42<br />
Teil I: Körperliche Ansatzpunkte der Heilung<br />
bekannt. Das aufregend Neue dabei ist jedoch, dass wir imstande sind, uns damit die<br />
Energiebahnen im Körper zu erschließen. Anhand des Muskeltests können wir jederzeit<br />
erkennen, welche der vielen Pfade aktiv oder zur Bearbeitung bereit sind. Aufdiese<br />
Weise steuert die Weisheit des Körpers, unser inneres Wesen oder das Nervensystem<br />
(wie immer Sie es nennen möchten) unsere Bemühungen um Harmonisierung, Zentrierung,<br />
Heilung.<br />
Margaret<br />
Margaret, eine sechsundsechzigjährige Frau, war gestolpert und gestürzt und<br />
hatte sich dabei das rechte Handgelenk, die Schulter und den Nacken verletzt.<br />
Sie hatte keine Frakturen und keinen Bänderriss erlitten, aber die Schmerzen<br />
waren trotzdem ziemlich stark.Nachdem ich sie genau befragt und untersucht<br />
hatte, bearbeitete ich vorsichtig die Sehnen in ihrer rechten Schulter. Obwohl<br />
sich ihre Schulter dadurch enorm entspannte, verbesserten sich ihr Nacken, ihr<br />
Handgelenk und ihre generellen Schmerzen nicht.<br />
Daraufhin wandte ich die Zeichensprache der Seele an. Ich zentrierte und<br />
harmonisierte sie nach dem Baum des Lebens. Nach sieben Korrekturen ließ<br />
sich der Baum des Lebens in ihrem Körper nicht mehr aktivieren. Sie fühlte sich<br />
grundsätzlich besser, aber ihr Nacken und ihr Handgelenk waren noch immer<br />
etwas steif. Dann bat ich sie, ihren Kopf so weit zu drehen, wie sie konnte. Als<br />
sich ihr Kopf in dieser Haltung befand, konnte ich den Baum des Lebens in<br />
ihrem Körper wieder aktivieren und sie entsprechend balancieren. Ich ließ sie<br />
ihren Nacken und ihr Handgelenk weiter in Positionen bringen, die unangenehm<br />
waren, während ich gleichzeitig das Muster des Baums des Lebens aktivierte.<br />
Außerdem ließ ich sie den Sturz visualisieren. Auf diese Weise konnte ich die<br />
Balancetechniken auf bestimmte schmerzende und verrenkte Stellen anwenden,<br />
die sich nicht „freiwillig“ helfen ließen. Nach weiteren acht Sequenzen war sie<br />
beinahe schmerzfrei. Die ganze Sitzung dauerte nur 20 Minuten.
56<br />
Teil II: Energetische Instrumente der Heilung<br />
Hals<br />
Braue<br />
Auge<br />
Gesicht<br />
Lippen<br />
Kiefer<br />
Zunge<br />
Schlucken<br />
Abbildung 8: Der Homunkulus 16<br />
In diesem Buch geht es überwiegend darum, Techniken zu erforschen, die die speziellen<br />
Schwingungsfrequenzen steuern, die von den Händen ausgehen, wenn man die Finger<br />
und Hände in eine bestimmte Stellung bringt.<br />
Mudras<br />
Rumpf<br />
Schulter<br />
Arm<br />
Ellbogen<br />
Handgelenk<br />
Hand<br />
Daumen<br />
Finger<br />
Motorischer Kortex<br />
Hüfte<br />
Knie<br />
Knöchel<br />
Lippen<br />
Zehen<br />
Zahnfleisch<br />
Zähne<br />
Kiefer<br />
Zunge<br />
Die Verwendung spezieller Handzeichen, auch Mudras genannt, reicht Tausende von<br />
Jahren zurück. Der Begriff Mudra, der auf die Wurzel mud zurückgeht, bedeutet „sich<br />
freuen“. In der tantrischen Tradition gelten Mudras als „Siegel“. Sie werden dazu verwendet,<br />
bestimmte Energien oder Bewusstseinszustände im Körper zu versiegeln oder<br />
festzuhalten. Sie können sich sowohl auf bestimmte Körperhaltungen als auch auf<br />
spezielle Handzeichen beziehen, aber in diesem Text konzentrieren wir uns nur auf die<br />
Hände. Die Polynesier verwenden bestimmte Handhaltungen in ihren Tanzritualen. Sie<br />
werden als nichtverbales Kommunikationsmittel eingesetzt, das die Geschichte zum<br />
Ausdruck bringen soll, die sie erzählen wollen. Die mystischen Wesen, die es in vielen<br />
asiatischen Kulturen gibt, werden immer mit verschiedenen Mudras, die sie mit ihren<br />
Händen bilden, dargestellt. Mudras sind auch bei vielen religiösen Meistern im asiatischen<br />
Raum und in den Bildern ihrer Gottheiten weit verbreitet. Statuen und Gemälde<br />
des Buddha zeigen ihn mit verschiedenen Mudras und diese Mudras finden auch heute<br />
noch im Buddhismus Verwendung (Abbildung 9).<br />
Statuen von hinduistischen Gottheiten werden ebenfalls mit verschiedenen Mudras<br />
dargestellt. Bei Yogaübungen werden Mudras verwendet, um die Energie während der<br />
verschiedenen Körperhaltungen (Asanas) und vor allem während der Meditation auf<br />
Auge<br />
Nase<br />
Gesicht<br />
Daumen<br />
Hüfte<br />
Rumpf<br />
Hals<br />
Kopf<br />
Schulter<br />
Arm<br />
Hand<br />
Finger<br />
Sensorischer Kortex<br />
Knie<br />
Bein<br />
Fuß<br />
Zehen<br />
Genitalien
98<br />
Teil III: Die Anatomie des Baums des Lebens<br />
Deshalb können wir jede menschliche Funktion anhand dieses Modells beschreiben.<br />
Alle großen Weltreligionen und Philosophien passen in das Muster des Baums mit<br />
seinen 10 Kreisen, die durch 22 Linien verbunden sind. 36 Wir können das Muster des<br />
Baums verwenden, um alles zu erforschen. In diesem Buch konzentrieren wir uns in<br />
erster Linie auf Körper und Geist, unsere persönliche Nachbildung dieses kosmischen<br />
Systems.<br />
Dieses Symbol des Baums tauchte im 17. Jahrhundert erstmals in gedruckter Form<br />
auf, aber es gibt Beweise dafür, dass es schon viel früher bekannt war. Die Kabbala hat<br />
eine lange mündliche Tradition, das heißt, dieses Wissen wurde von Generation zu<br />
Generation verbal weitergegeben. Es gibt linien-, kreisförmige und dreidimensionale<br />
Darstellungen der 32 Pfade. Die unterschiedlichen Anordnungen haben in den vielen<br />
Büchern über die Kabbala zu zahlreichen Diskussionen geführt. Der in diesem Kapitel<br />
dargestellte Baum ist der gefallene Baum, der sich in Assiah, der Dimension der physischen<br />
Realität, manifestiert (Abbildung 33). In dieser Form lässt er sich gut auf den<br />
menschlichen Körper übertragen. Eine andere Version ist der Baum der Perfektion, der<br />
sich auch auf den Körper übertragen lässt, der aber den Zustand des menschlichen<br />
Bewusstseins vor dem Fall repräsentiert (Abbildung 38, linke Version, S. 112).<br />
Da die Kabbala verborgenes Wissen über die Schöpfung enthüllt, ist es nicht weiter<br />
verwunderlich, dass das Buch Genesis viele Metaphern in Bezug auf den Baum des<br />
Lebens enthält, und hier wird er auch zum ersten Mal erwähnt:<br />
„Gott, der Herr, ließ aus dem Ackerboden allerlei Bäume wachsen, verlockend<br />
anzusehen und mit köstlichen Früchten, in der Mitte des Gartens aber den Baum<br />
des Lebens und den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse.“ 38<br />
Adam und Eva wurde verboten, vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse zu essen,<br />
nicht aber vom Baum des Lebens.<br />
Das Sepher Jezira, auch Buch der Schöpfung genannt, ist einer der zentralen Texte<br />
der Kabbala. Es ist zutiefst mystisch und schon viele haben im Laufe der Jahrhunderte<br />
über seine Botschaft nachgedacht. Es beschreibt, wie HaSchem diese 22 Buchstaben und<br />
die 10 Sephiroth zur Schaffung des Universums verwendet, und da es sich um einen Text<br />
über die Schöpfung des Universums handelt, hält es sich stark an das Buch Genesis.<br />
Aryeh Kaplan sagt in seinem Kommentar über das Sepher Jezira:<br />
„Gemäß den Interpreten der Kabbala wird in der Tora damit auf diese 32 Pfade<br />
hingewiesen, dass der Name Gottes, Elochim, in der Geschichte der Schöpfung im<br />
ersten Kapitel Genesis 32 Mal auftaucht. In dieser Geschichte taucht der Ausdruck
104<br />
Teil III: Die Anatomie des Baums des Lebens<br />
Binah<br />
III<br />
Sade<br />
Geburah<br />
V<br />
Kof<br />
Hod<br />
VIII<br />
Pe<br />
Ajin<br />
Chet<br />
Taw<br />
Samech<br />
Kether<br />
I<br />
Tiphareth<br />
VI<br />
Jesod<br />
IX<br />
Malkuth<br />
X<br />
Chokmah<br />
II<br />
Chesed<br />
IV<br />
Netzach<br />
VII<br />
Abbildung 34: Links vier vertikal angeordnete Bäume, rechts die vier Welten im Baum<br />
des Lebens<br />
alles in Assiah, der physischen Ebene. Viele unserer Probleme gehen genau genommen<br />
auf diese tieferen Dimensionen zurück. Wenn wir den Körper also nur als etwas Physisches<br />
betrachten, ignorieren wir dabei die drei vorangehenden Dimensionen und die<br />
vielen Muster, die aus ihnen hervorgehen.<br />
Man kann verschiedene schematische Darstellungen verwenden, um das Prinzip<br />
der 4 Welten auszudrücken. In Abbildung 34 sind links 4 vollständige Bäume vertikal<br />
miteinander verbunden; rechts sind die 10 Sephiroth auf die 4 Ebenen verteilt. Auf diese<br />
Weise kommt das Wesen jeder Welt aufgrund seiner Position im Baum zum Ausdruck.<br />
Diese Welten oder Dimensionen sind das Thema vieler kabbalistischer Texte und Leser,<br />
die am philosophischen Aspekt interessiert sind, sollten entsprechende Informationen<br />
einholen.<br />
Ein Merkmal des Baums ist, dass er als universales Hologramm auf allen Ebenen der<br />
Existenz zum Ausdruck kommt. Wenn es auch nur einen Baum gibt, kann man ihn auf<br />
mehreren Ebenen sehen, sodass es in jeder Sephirah einen kompletten Baum zu geben<br />
scheint und in jeder Sephirah des nächsten Baums wieder einen kompletten Baum und<br />
Waw<br />
Kaf<br />
Ain<br />
Schin<br />
Nun<br />
Alpeh<br />
Gimmel<br />
Beth<br />
He<br />
Lamed<br />
Dalet<br />
Mem<br />
Resch<br />
Jud<br />
Tet<br />
Sajin<br />
Aziluth<br />
Beriah<br />
Jezirah<br />
Assiah
Überblick: Alle Mudras dieses Buches<br />
Kether (I) Chokmah (II)<br />
Binah (III) Chesed (IV)<br />
Geburah (V) Tiphareth (VI)<br />
189
ihrer Kraft sind?! Wie oft werde ich gefragt, wie man Kinder dazu bringen<br />
könne, dass sie aufräumen, sich waschen, ruhig sind, mithelfen,<br />
pünktlich nach Hause kommen, nicht den ganzen Tag vor dem Computer<br />
verbringen …<br />
Was geschieht bei den Konflikten zwischen Kindern und Erziehenden<br />
(– die absolut natürlich oder sogar notwendig sind!)? Gewinnen<br />
Sie und Ihr Kind verliert? Können Sie sich immer durchsetzen? Oder<br />
gewinnt das Kind und Sie verlieren? Die meisten Familien kennen nur<br />
diese beiden Alternativen, und je nachdem, wie jeder gerade aufgelegt<br />
ist, gewinnt der Erwachsene oder das Kind. Manche Eltern fügen sich<br />
den Wünschen und Befehlen der Kinder, bis ihnen eines Tages „der<br />
Kragen platzt“ und die Situation eskaliert.<br />
Doch was passiert bei dem, der unterliegt? Freut er sich, macht es<br />
ihm nichts aus oder verletzt es ihn? Natürlich gibt es keinen Verlierer,<br />
der glücklich ist. Er fühlt sich in seiner Würde gekränkt und wird auf<br />
„Rache“ sinnen, um diese Kränkung auszugleichen. Es entsteht ein<br />
Teufelskreis, ein Machtkampf, dessen Methoden immer heftiger werden.<br />
Und die Kinder gewinnen Machtkämpfe über kurz oder lang<br />
immer, weil sie keine „Bremse“, kein inneres Gebot haben, das verlangt<br />
auf Gewalttätigkeiten zu verzichten.<br />
Ein Beispiel: Ein etwa neunjähriger Junge lebte mit seinen beiden<br />
älteren Schwestern und seiner allein erziehenden Mutter zusammen.<br />
Er ging nur noch unregelmäßig zur Schule (wenn es ihm<br />
gerade passte), half zu Hause nicht im Haushalt mit und kam und<br />
ging, wie es ihm gefiel. Auf jede Intervention seiner Mutter, seiner<br />
Lehrer oder der Erziehungshelfer setzte er noch „einen obendrauf“,<br />
das heißt, er ging sofort einen Schritt weiter. Das führte<br />
dazu, dass er gegenüber seiner Mutter, seinen Schwestern und seinen<br />
Mitschülern gewalttätig wurde und zu deren Schutz in die<br />
Psychiatrie eingeliefert werden musste …<br />
Macht und Ohnmacht in der Erziehung<br />
Wo Menschen zusammenleben, kommt es zu Konflikten, weil jeder<br />
Mensch (natürlich!) andere Bedürfnisse hat und diese durchzusetzen<br />
versucht. Jeder Mensch hat ein Recht darauf. Doch wer bestimmt, wer<br />
27
✎<br />
✎<br />
zurück, wie sie Informationen haben. Zeichnen Sie Verbindungslinien,<br />
aber auch abgebrochene Verbindungen.<br />
Wer gehört zu wem? Wer hat sich von wem getrennt? Nutzen Sie<br />
alte Familienfotos, fragen Sie ältere Verwandte nach den Familiengeschichten.<br />
Welche Familiengeheimnisse erfahren Sie oder kennen<br />
Sie? Achten Sie dabei auch auf Scheidungen, Trennungen, Untreue,<br />
neue Beziehungen, ungeborene und uneheliche Kinder etc.<br />
Aus dem Erbe der Generationen vor uns können sich einige Konflikte<br />
erklären, die wir mit uns herumtragen.<br />
Fragen dazu:<br />
Finden sich in Ihrem Familienstammbaum Paare mit vielen oder mit<br />
wenigen Kindern, gab es auffallend häufig Fehlgeburten?<br />
Kamen die Kinder Ihrer Familie mütterlicherseits immer als uneheliche<br />
Kinder zur Welt? Ist es Ihnen deswegen so wichtig, dass Ihre<br />
eigenen Kinder in einer klassischen Ehe groß werden?<br />
Welche Namen werden in Ihrer Familie weitergegeben?<br />
Beispiel: Ein Junge wurde nach dem im Krieg gefallenen geliebten<br />
Bruder und Sohn benannt. Noch als er erwachsen war, schwebte<br />
über ihm immer eine leichte Wolke aus Traurigkeit, die er sich<br />
nicht erklären konnte …<br />
Weitere Fragen:<br />
Wer hat sich in Ihrer Herkunftsfamilie getrennt, wer durfte sich nicht<br />
trennen, weil es sich nicht gehörte, und wirft Ihnen vielleicht bis<br />
heute vor, dass Sie sich getrennt haben? Haben Sie selbst deswegen<br />
Schuldgefühle?<br />
Wer war das „schwarze Schaf“ der Familie? Über wen wurde gelacht,<br />
wer wurde nur hinter der vorgehaltenen Hand erwähnt, wer<br />
wurde ausgestoßen aus der Familie? Aufgrund welcher Eigenschaften<br />
ging es diesem Menschen so? Haben Sie auch diese<br />
Eigenschaften und fürchten das gleiche Schicksal?<br />
Welche Berufe haben Ihre Vorfahren ausgeübt? Welcher hat Ihre<br />
Berufswahl beeinflusst? Welche Talente haben Sie eventuell geerbt?<br />
75
➾<br />
machen, was es bedeutet, im Chaos zu leben. (Wenn Sie das nicht<br />
ertragen können, nutzen Sie die Klopfakupressur, um sich den Stress zu<br />
nehmen!)<br />
Suchen Sie das Gespräch in der Familie, um folgende Schritte auszuprobieren:<br />
1. Was genau ist das Problem?<br />
Alle dürfen ihre Sicht der Dinge darstellen; versuchen Sie gemeinsam,<br />
das Problem auf den Punkt zu bringen.<br />
2. Was wollen wir erreichen?<br />
Wenn ein Wunder geschehen wäre (oder wenn wir zaubern könnten)<br />
und das Problem bestünde nicht mehr, was wäre dann anders? Mit<br />
diesem Schritt sollten Sie das Ziel definieren und dabei möglichst<br />
konkret werden.<br />
3. Welche Möglichkeiten der Lösung gibt es für dieses Problem?<br />
Hilfreich kann in dieser Phase ein „Lösungsbrainstorming“ sein.<br />
Brainstorming bedeutet, alle Lösungsideen auszusprechen oder aufzuschreiben,<br />
ohne sie zu bewerten! Auch unsinnige und verrückte<br />
Lösungsvorschläge können wichtig sein und ein Körnchen Wahrheit<br />
enthalten. Schreiben Sie zunächst alles auf. Erst wenn keine weiteren<br />
Vorschläge mehr kommen, bewerten Sie als Familie gemeinsam die<br />
Lösungen und entscheiden sich für eine davon (oder mehrere).<br />
4. Wie wollen wir unser Ziel erreichen und unsere Lösung umsetzen?<br />
Im letzten Schritt geht es darum, genau festzulegen, wie diese<br />
Lösung erreicht werden soll: Wer macht wann was? Sie legen außerdem<br />
fest, wann Sie als Familie oder Gruppe wieder zusammenkommen,<br />
um den Lösungsweg zu bewerten und gegebenenfalls zu verändern.<br />
Versuchen Sie nicht, jeden Beteiligten in Bezug auf die Wahrnehmung<br />
seiner Pflichten zu überwachen. Das ist nur anstrengend und bringt<br />
nichts. Wenn ein Familien- oder Gruppenmitglied seine Pflichten nicht<br />
erfüllt, dann war es keine gute Lösung und es muss eine andere gefunden<br />
werden. (Wie oft ertappen Sie sich bei Sätzen wie: „Ich habe dir<br />
schon hundertmal gesagt … Ich habe dich ständig daran erinnert …<br />
Wann kapierst du endlich, dass …“ Allein durch die Formulierungen<br />
98
Jedes Zeitalter, jede Generation<br />
hat ihre eigenen Annahmen –<br />
dass die Erde eine Scheibe ist,<br />
dass sie rund ist. Es gibt<br />
Hunderte von versteckten<br />
Annahmen, Dinge, die wir als<br />
gegeben hinnehmen, die aber<br />
nicht unbedingt wahr sein<br />
müssen. In der Mehrheit der Fälle<br />
sind diese Ansichten über die<br />
Realität, die zum vorherrschenden<br />
Paradigma oder Weltbild gehören,<br />
nicht wahr. Wenn wir aus der<br />
Geschichte irgendetwas lernen<br />
können, dann das: Viele unserer<br />
Annahmen über die Welt sind<br />
einfach nicht wahr.<br />
6<br />
Dr. John Hagelin<br />
Die Tasse zu leeren bedeutet, Raum zu schaffen für tiefsinnige<br />
Fragen. Es bedeutet, offen zu sein, uns selbst neu zu konditionieren,<br />
damit wir für den Moment akzeptieren können, dass wir<br />
nicht wissen. Erst hieraus kann tieferes Wissen erwachsen.<br />
ES IST IN ORDNUNG,<br />
DIE ANTWORT NICHT ZU WISSEN<br />
Vor einiger Zeit schickte mir meine 16-jährige Nichte eine<br />
lange E-Mail. Der Tenor war: „Das Leben ist ätzend. Ich<br />
sehe, wie mein Vater jeden Tag völlig entnervt von der<br />
Arbeit heimkommt. Ich möchte nicht in die gleiche Tretmühle<br />
geraten, aber ich weiß nicht, wie ich das vermeiden<br />
kann. Geht es im Leben wirklich darum? Was soll das? Dann<br />
könnte ich mich doch auch gleich erschießen und sterben.“<br />
Ich schrieb zurück: „Christina, vielleicht findest du<br />
meine Antwort nicht besonders toll, aber ich bin stolz auf<br />
dich. Ich kann dir nicht versprechen, dass du dein Dilemma<br />
lösen und diese eine Antwort finden wirst. Ich weiß, du<br />
willst Antworten – aber manchmal gibt sie uns das Leben<br />
nicht gleich. Aber du stellst die richtigen Fragen und das<br />
ist wichtig.“<br />
WILL<br />
Sie befinden sich in ausgezeichneter Gesellschaft<br />
Schon seit Jahrtausenden stellen Menschen tiefsinnige Fragen.<br />
Immer schon haben Männer und Frauen zu den Sternen geblickt<br />
und über das unendliche Mysterium gestaunt; oder sie haben die<br />
Lebensweise der Menschen um sie herum beobachtet und sich<br />
gefragt: „Hat das Leben nicht mehr zu bieten als das?“<br />
Die griechischen Philosophen der Antike haben über die tiefsinnigen<br />
Fragen nachgedacht und darüber diskutiert. Einige, wie<br />
Sokrates und Platon, fragten: „Was ist Schönheit? Was ist das<br />
Gute? Was ist Gerechtigkeit? Wie lässt sich ein Staat am besten<br />
führen? Welche Menschen eignen sich als Führer?“<br />
TIEFSINNIGE FRAGEN
WAS IST REALITÄT?<br />
Was ich für unreal hielt, erscheint mir jetzt in gewisser Weise<br />
realer als das, was ich einmal für real hielt und<br />
was mir jetzt eher unreal vorkommt.<br />
FRED ALAN WOLF
Tiere und Vögel leben häufig in<br />
einer ganz anderen Realität als<br />
wir. Einige können Geräusche<br />
hören, die wir nicht hören<br />
können, oder Lichtfrequenzen<br />
sehen (Ultraviolett, Infrarot), die<br />
wir nicht sehen. Die meisten<br />
Säugetiere (wie Hunde) leben in<br />
einer Welt voller Gerüche und<br />
verlassen sich viel weniger als wir<br />
auf ihre visuelle Wahrnehmung.<br />
Und wie ist es mit kleinen<br />
Kindern, die stundenlang<br />
„Löcher in die Luft“ starren<br />
können?<br />
34<br />
Dieses Kapitel könnte überall stehen. Direkt<br />
hinter „Tiefsinnige Fragen“ (denn es ist das<br />
tiefsinnige Kapitel schlechthin, nicht wahr?).<br />
Oder auch mitten in „Wissenschaft und Religion“<br />
(denn beide versuchen sich daran). Und das<br />
Kapitel „Paradigmenwechsel“ könnte auch<br />
„Der akzeptierte Realitätswechsel“ heißen.<br />
Wie wäre es, wenn dieses Kapitel nach „Sehen und Wahrnehmen“<br />
stünde (dem nächsten Kapitel), das davon<br />
handelt, was wir wahrnehmen – und für real halten?<br />
Oder nach dem Kapitel „Quantenphysik“, das zum Kern der Realität<br />
vordringt. Machen wir uns doch nichts vor – es könnte oder<br />
sollte überall stehen.<br />
Nein? Sagen Sie mir, was ist Realität, wenn Sie frisch verliebt<br />
sind (siehe das Kapitel „Emotionen“), oder wenn Ihre wahre Liebe<br />
kürzlich verstorben ist. Wie sieht es aus mit dem Kapitel „Wunsch →<br />
Entscheidung → Absicht → Veränderung“, das sich mit Entscheidungsfreiheit<br />
und freiem Willen befasst? Basieren diese Entscheidungen<br />
auf der Realität oder darauf, was Sie für Realität halten?<br />
Lassen Sie uns überlegen: Welche der folgenden Kapitel passen<br />
ebenfalls in unsere Sichtweise von Realität? Zum Beispiel:<br />
„Bewusstsein erschafft Realität“. Gut, da gibt es einen Zusammenhang.<br />
Und so geht es immer weiter …<br />
Diese Frage ist allgegenwärtig. Sie taucht in jedem Kapitel auf,<br />
in jedem Moment unseres Lebens. Jede Entscheidung basiert auf<br />
irgendeinem Konstrukt dessen, was für Sie real ist. Und doch,<br />
wann haben Sie Ihre Annahmen über die Realität das letzte Mal<br />
grundlegend überprüft?<br />
Diese Frage haben wir mehr als nur einigen Wissenschaftlern<br />
gestellt. In seiner Antwort zeigt Dr. David Albert, wie und warum<br />
wir diese Frage jeden Tag beantworten:<br />
WAS IST REALITÄT?
Wenn ich morgens aufstehe und mich plötzlich entscheide,<br />
die Behauptung sehr ernst zu nehmen, die durchaus berechtigt<br />
ist …, nämlich, dass ich nicht sicher weiß, ob meine<br />
Augen richtig funktionieren – und sich möglicherweise neben<br />
meinem Bett eine Klippe oder Ähnliches befinden könnte,<br />
obwohl der Fußboden fest erscheint. Wenn ich diese Möglichkeiten<br />
nicht danach ordnen kann, wie wahrscheinlich sie<br />
überhaupt sind, komme ich morgens nicht aus dem Bett!<br />
Dann kommt es mir so vor, als sei ich im wahrsten Sinne des<br />
Wortes gelähmt.<br />
Eine Hypothese lautet: Da ist wirklich ein Fußboden und<br />
ich kann ihn sehen. Eine andere Hypothese lautet: Dass ich<br />
einen Fußboden sehe, ist eine Halluzination, und hier ist eine<br />
Klippe. Weil Sie aber morgens aus dem Bett aufstehen, halten<br />
Sie die eine Hypothese für wahrscheinlicher als die andere.<br />
So leben wir gewöhnlich unser Alltagsleben.<br />
Wir bestätigen die Realität, die unser Auge uns vermittelt;deshalb<br />
haben wir in diesem Moment genau die Frage beantwortet, die<br />
sich über uns auftürmt: Was ist Realität? Die meisten Leute halten<br />
das für Realität, was unsere Sinne uns vorspiegeln. Und natürlich<br />
hat auch die Wissenschaft sich dieser Sichtweise 400 Jahre lang<br />
verschrieben: Was wir nicht mit unseren fünf Sinnen (oder ihren<br />
Hilfsmitteln) wahrnehmen können, ist nicht real.<br />
Doch selbst diese „Realität“ erscheint uns, wenn wir sie mit<br />
unseren Augen betrachten, einmal so, und wenn wir sie unter<br />
einem Mikroskop oder in einem Teilchenbeschleuniger genauer<br />
betrachten, scheint sie wieder anders. Dann sieht sie völlig anders<br />
aus, unkenntlich.<br />
Und wie sieht es mit unseren Gedanken aus? Sind sie Teil der<br />
„Realität“? Schauen Sie sich genau jetzt einmal um. Da sind Fenster<br />
und Stühle und Lampen und dieses Buch. Wahrscheinlich<br />
haben sie all das für real gehalten. All diesen Dingen ging eine<br />
„Idee“ von Fenstern und Stühlen voraus. Jemand hat sich diese<br />
Fenster und Stühle vorgestellt und dann erschaffen. Wenn die<br />
Gegenstände also real sind, ist dann auch die Idee real? Die meisten<br />
Menschen halten Gedanken und Emotionen für real – doch<br />
wenn Wissenschaftler die „Realität“ untersuchen, vermeiden sie es<br />
tunlichst, über so etwas zu sprechen.<br />
Was hat es mit dem Bewusstsein<br />
auf sich, dieser grundlegenden<br />
Tatsache unserer eigenen<br />
Existenz, das uns überallhin<br />
begleitet? Was auch immer wir<br />
tun, also denken, träumen,<br />
kreieren, wahrnehmen, wir<br />
müssen bewusst sein. Ist das nicht<br />
ein Teil der Realität? Aber wo ist<br />
das Bewusstsein? Woraus besteht<br />
es? Im Gegensatz zu materiellen<br />
Objekten lassen sich abstrakte<br />
Phänomene wie das Bewusstsein<br />
nicht messen; aber das heißt doch<br />
nicht, dass sie nicht „real“ sind,<br />
oder etwa doch?<br />
Viele Wissenschaftler bringt diese<br />
Frage ganz schön ins Schwitzen.<br />
Falls das Bewusstsein real ist, dann<br />
kann seine Realität untersucht<br />
werden; falls nicht, dann<br />
brauchen sie gar nicht erst danach<br />
zu suchen. Und genau deshalb<br />
wird es nie real sein dürfen.<br />
Was also „real oder wirklich?“ ist –<br />
wahrscheinlich unsere am<br />
häufigsten gestellte Frage –<br />
das ist gar nicht so leicht zu<br />
beantworten. Und dennoch<br />
basiert alles – wer wir sind,<br />
was das Leben ist, was möglich<br />
ist und was nicht – darauf,<br />
was wir für real halten.<br />
WAS IST REALITÄT? 35<br />
WILL
Tiefer gehen<br />
Lange vor den griechischen Philosophen der Frühzeit – und<br />
sicherlich lange vor den Quantenphysikern – wussten die Weisen<br />
Indiens, dass jenseits des Reiches der Sinne etwas Wesentliches<br />
geschieht. Hinduistische und buddhistische Seher lehrten schon<br />
immer und lehren immer noch, dass die Welt der Erscheinungen,<br />
die wir mit unseren Sinnen wahrnehmen, Maya ist, oder eine Illusion,<br />
und dass diesem materiellen Reich etwas zugrunde liegt, das<br />
viel machtvoller, grundlegender und viel „realer“ ist, obwohl es<br />
völlig immateriell ist. Wie so viele spirituelle Schriften andeuten,<br />
gibt es eine „höhere Realität“, die grundlegender ist als das materielle<br />
Universum; und sie hat etwas mit dem Bewusstsein zu tun.<br />
Genau das deckt die Quantenphysik auf. Sie besagt, dass sich<br />
im Innersten der materiellen Welt ein völlig immaterielles Reich<br />
befindet, das wir als Information, Wahrscheinlichkeitswellen oder<br />
Bewusstsein bezeichnen. Und so wie wir gemeinhin sagen, dass<br />
alles „in Wirklichkeit“ aus Atomen besteht, müssten wir, wenn<br />
diese Sicht zuträfe, sagen, dass dieses zugrunde liegende Intelligenzfeld<br />
ganz tief unten „in Wirklichkeit“ das Universum ist.<br />
Der NASA-Astronaut Dr. Edgar Mitchell kam auf seinem<br />
Rückflug aus dem All zu folgendem Schluss:<br />
In einem einzigen Moment erkannte ich, dass dieses Universum<br />
intelligent ist. Es entwickelt sich weiter in eine bestimmte<br />
Richtung und mit dieser Richtung haben wir etwas zu tun.<br />
Und der kreative Geist, die kreative Absicht, kennzeichnend<br />
für die Geschichte dieses Planeten, kommt aus unserem Inneren<br />
und ist auch dort draußen, es ist genau das Gleiche …<br />
Das Bewusstsein selbst ist die Grundlage und die Energie-<br />
Materie ist das Produkt des Bewusstseins. Wenn wir unsere<br />
Ansicht darüber ändern, wer wir sind – und uns selbst als kreative,<br />
ewige Wesen mit körperlicher Erfahrung sehen können,<br />
miteinander verbunden auf der existenziellen Ebene, die wir<br />
Bewusstsein nennen –, dann beginnen wir diese Welt, in der<br />
wir leben, ganz anders zu sehen und zu erschaffen. 1<br />
1 Genau das tat Dr. Mitchell. Nach seiner Landung gründete er das Institute<br />
of Noetic Sciences (IONS) als Forschungseinrichtung, um seine eigenen „mystischen“<br />
Wahrnehmungen über die Welt und die anderer Menschen wissenschaftlich<br />
zu untersuchen.<br />
Die Materie ist im Wesentlichen<br />
nichts, völlig substanzlos.<br />
Das Sicherste, was man über<br />
diese substanzlose Materie sagen<br />
kann, ist, dass sie mehr wie ein<br />
Gedanke ist; sie ist eine Art<br />
konzentrierte Information.<br />
Dr. med. Jeffrey Satinover<br />
WAS IST REALITÄT? 37
Denken Sie eine Weile über Folgendes nach …<br />
● Welche Annahmen hegen Sie über die Realität? Von welcher grundlegendsten<br />
Annahme gehen Sie jeden Tag aus?<br />
● Haben Sie je darüber nachgedacht, woraus Gedanken bestehen?<br />
● Können Sie ein Beispiel dafür anführen, wie Ihre Gedanken Realität<br />
wurden?<br />
● War das schriftliche Beantworten der letzten Frage ein Beispiel dafür?<br />
● Was sind Träume? Falls sowohl das Träumen als auch die Wahrnehmung<br />
in erster Linie Gehirnaktivitäten sind, warum halten Sie dann<br />
die äußere Welt für realer?<br />
● Welcher Zustand fühlt sich realer an?<br />
● Worin unterscheiden sich die Wirklichkeit und Ihre Wahrnehmung<br />
von ihr?<br />
● Wie wird Ihr Paradigmenwechsel Ihre Wahrnehmung der Realität verändern?<br />
● Können Sie die Realität anders wahrnehmen, ohne Ihr Paradigma zu<br />
ändern?<br />
● Welche Farbe hat Ihre Brille jetzt?
2. Lehren Sie sie die Herrlichkeit<br />
des Opferdaseins.<br />
Sobald Zauberer akzeptieren, dass sie Opfer sind, haben<br />
sie ihren Anspruch, Realität zu erschaffen, aufgegeben.<br />
Denn Opfern widerfährt Realität: Sie ist ungerecht und<br />
sie sind nie selbst schuld. Deshalb brauchen Sie auch nie<br />
nach innen zu blicken, wo sie ihre eigenen Schöpfungen<br />
sehen würden.<br />
Gegenmittel: Übernehmen Sie Verantwortung für Ihr<br />
Leben.<br />
Das Opferdasein bringt zahlreiche Vorzüge mit sich. Sie sind nie<br />
„schuld“, deshalb brauchen Sie sich niemals schuldig zu fühlen.<br />
Die Leute in Ihrem Umfeld bemitleiden Sie, schenken Ihnen Aufmerksamkeit<br />
und helfen Ihnen. Und Sie machen Vorwürfe, denn<br />
so heißt dieses Spiel. Den Eltern, der Gesellschaft, dem Arbeitsplatz,<br />
Partnern, der Gesundheit und blablabla wegen der Umstände in<br />
unserem Leben, deretwegen wir unglücklich sind. Doch dieses ganze<br />
Netz von Ausreden bricht zusammen, wenn wir akzeptieren, dass<br />
Bewusstsein Realität erschafft (BER). Das ist der praktischste Aspekt<br />
von BER. Er besagt, dass Sie Ihr Leben und Ihre Welt erschaffen<br />
haben. Vielleicht schimpfen und jammern Sie, weil Sie scheinbar<br />
nicht haben können, was Sie möchten, wo Sie doch in Wirklichkeit<br />
sehr wohl haben, was Sie möchten. Sie führen genau das<br />
Leben, das zu leben Sie gewählt haben, das Leben, das Sie glaubten,<br />
leben zu können.<br />
Um wirklich zu wissen, worauf sich Ihr Bewusstsein wahrhaft<br />
richtet, beobachten Sie einfach jedes Ding, jede Person, jeden Ort<br />
und jedes Ereignis in Ihrem Leben.<br />
3. Verwirren und verschalten Sie Glaubenssysteme.<br />
Der Glaube ist der Motor der Schöpfung. Schon der<br />
kleinste Störimpuls im Glauben an eine magische Handlung<br />
wird sie scheitern lassen. „Autoritäten“ helfen dabei<br />
beträchtlich.<br />
Gegenmittel: Geben Sie keine Macht an Autoritäten ab<br />
und vertrauen Sie Ihrer eigenen Erfahrung. Erinnern Sie<br />
sich: Der Glaube ist der Motor der Schöpfung.<br />
Zu akzeptieren, dass „ich meine<br />
Realität erschaffe“, war weder<br />
leicht noch lustig. Ich betrachtete<br />
das Gemetzel und Chaos, das ich<br />
angerichtet hatte, und dachte:<br />
„Scheibenkleister, das ist<br />
vielleicht ein Durcheinander!“<br />
Doch wenn ich das erschaffen<br />
kann, dann kann ich auch<br />
etwas anderes erschaffen.<br />
BETSY<br />
WARUM SIND WIR KEINE ZAUBERER? 123
fragten alle: ,Was, was, was, was?‘ ,Nein, nein, ihr versteht nicht.<br />
Sie kennt die echten Moleküle der Gefühle, es gibt die Endorphine<br />
und die Peptide, die Hormone und die Rezeptoren, es<br />
ist unglaublich.‘ Sie kratzten sich alle am Kopf. Er versuchte es<br />
noch einige Male. Schließlich richtete sich der älteste und<br />
weiseste Rishi plötzlich auf und sagte: ,Ich glaube, ich verstehe.<br />
Sie hält diese Moleküle für wirklich.‘“<br />
Daraufhin lachten alle schallend … Erleuchteter Streberhumor.<br />
Ein durchaus seltener Charakterzug …<br />
as Mahl neigte sich seinem Ende entgegen.<br />
An diesem Abend konnten wir alle sagen, wie<br />
Ramtha oft bemerkte, „Heute Abend haben<br />
wir wie Könige und Königinnen getafelt!“.<br />
Digestifs, doppelte, dreifache Cappuccinos<br />
und Latte macchiatos sowie Teekännchen blieben auf dem<br />
Tisch stehen, neben süßen Köstlichkeiten und Käse.<br />
Nachdem der letzte Koch gegangen war, machten es sich die<br />
Gäste auf ihren Stühlen bequem, um sich auf das wichtigste<br />
Ereignis des Abends vorzubereiten: Es galt, das letzte Kapitel<br />
des Handbuch-Buchs des Nicht-Nicht-Zauberers zu schreiben.<br />
Als sie über mögliche Schlusszeilen nachdachten, machte<br />
sich ein tiefes Gefühl von Entspannung, fast schon Faulheit im<br />
Raum breit.<br />
Die Tische standen im Kreis und der Raum in der Mitte<br />
gestattete es dem Redner drei oder vier Schritte umherzugehen<br />
und zu gestikulieren, während er seine Thesen vortrug.<br />
Und die Ideen waren der Hauptgang an diesem Abend. Und<br />
doch saßen die Gäste da, keiner wagte sich vor in das Rund,<br />
um das letzte Kapitel zu beginnen. Der eine oder andere zündete<br />
sich eine Pfeife an, gelegentlich jemand eine Zigarre; still<br />
saßen sie da, gleichsam in einem Moment der Ewigkeit.<br />
Doch die Zeit verstrich und es war noch viel zu tun. Ein Buch<br />
galt es zu schreiben, ein anderes ungeschrieben zu machen,<br />
Gespräche und Lachen, und, natürlich, Trinksprüche …<br />
Jede einzelne Zelle in<br />
unserem Körper schielt nach<br />
unseren Gedanken.<br />
Joe Dispenza<br />
EPILOG: EIN QUANTENFEST 245