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Programm Saison 2012/13 (PDF) - Berner Kammerorchester

Programm Saison 2012/13 (PDF) - Berner Kammerorchester

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B E R N E R K A M M E R<br />

O R C H E S T E R<br />

Konzertsaison <strong>2012</strong>/<strong>13</strong>


1 + 1 = 2<br />

Oder erwarten Sie<br />

etwas anderes von Ihrem<br />

Geigenbauer?<br />

Liebes Publikum!<br />

Mit sehr viel Freude blicke ich auf meine<br />

erste <strong>Saison</strong> als Chefdirigent des <strong>Berner</strong><br />

<strong>Kammerorchester</strong>s. Ich freue mich sehr, ein<br />

paar Mal im Jahr „nach Hause“ zu kommen.<br />

Ich habe in Bern eine wunderschöne<br />

Studienzeit erlebt und danach meine ersten<br />

Jahre als Musiker, unter anderem als Hornist<br />

unter Johannes Schlaefli im BKO, verbracht.<br />

Als Dirigent ist es ein Privileg, ein Orchester<br />

zu dirigieren, das grösstenteils aus alten<br />

Bekannten und langjährigen Freunden<br />

besteht. Ausserdem freue ich mich sehr,<br />

Nachfolger von meinem Lehrer Johannes<br />

Schlaefli zu werden.<br />

Editorial<br />

G E I G E N B A U A T E L I E R<br />

Das <strong>Programm</strong> der Konzerte dieser Spielzeit ist voller Abwechslung – Bekanntes<br />

und Unbekanntes, Altes und Neues treffen auf ungewöhnliche<br />

Künstler. Das Spektrum reicht von Mozart und Beethoven über Tschaikowsky,<br />

Wagner, Schönberg und Webern bis zu einem der momentan wohl<br />

erfolgreichsten zeitgenössischen Komponisten, Wolfgang Rihm.. Als Gäste<br />

erwarten wir international renommierte Künstler wie die Pianistin Mihaela<br />

Ursuleasa und den Cellisten Nicolas Altstaedt, den Gewinner des Credit<br />

Suisse Young Artist Awards 2010. Ausserdem begrüssen wir die beim BKO<br />

bestens bekannte Ursula Füri-Bernhard, unsere grossartige ehemalige<br />

Solo-Flötistin Regula Küffer mit ihren Kollegen Park Stickney und Wieslaw<br />

Pipczynski, die Ballettschule Cabriole aus Münsingen und den Dirigenten<br />

Matthias Kuhn.<br />

Wir freuen uns, liebes Publikum, auf viele anregende und spannende musikalische<br />

Begegnungen mit Ihnen.<br />

Philippe Bach<br />

Geigenbauatelier<br />

Stephan Schürch<br />

Wynigenstrasse 20 | 3400 Burgdorf | T 034 422 00 2 2<br />

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2 <strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>2012</strong>/20<strong>13</strong> <strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>2012</strong>/20<strong>13</strong> 3


<strong>Saison</strong>übersicht <strong>2012</strong>/20<strong>13</strong><br />

Beethoven Pure Seite 10<br />

Mittwoch, 24. Oktober <strong>2012</strong><br />

19.30 Uhr Kultur-Casino Bern, Grosser Saal<br />

Philippe Bach<br />

Mihaela Ursuleasa<br />

Leitung<br />

Klavier<br />

Ludwig van Beethoven Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37<br />

Allegro con brio<br />

Largo<br />

Rondo: Allegro<br />

Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 Eroica<br />

Allegro con brio<br />

Marcia funebre (Adagio assai)<br />

Scherzo (Allegro)<br />

Finale (Allegro molto - Poco Andante -<br />

Presto)<br />

Tschaikowsky-Gala Seite 14<br />

Freitag, 14. Dezember <strong>2012</strong><br />

19.30 Uhr Kultur-Casino Bern, Grosser Saal<br />

Philippe Bach<br />

Nicolas Altstaedt<br />

Ballettschule Cabriole<br />

Leitung<br />

Cello<br />

Tanz<br />

Pjotr Iljitsch Serenade für Streicher op. 48<br />

Tschaikowsky<br />

Variationen über ein Rokoko-Thema op. 33<br />

aus Eugen Onegin:<br />

- Walzer (mit Ballett)<br />

- Arie des Lenski (mit Nicolas Altstaedt)<br />

- Polonaise (mit Ballett)<br />

aus Schwanensee:<br />

- Szene (mit Ballett)<br />

- Walzer (mit Ballett)<br />

- Tanz der kleinen Schwäne (mit Ballett)<br />

- Czardas (mit Ballett)<br />

Mozart and More Seite 20<br />

Samstag, 2. März 20<strong>13</strong><br />

19.30 Uhr Kultur-Casino Bern, Grosser Saal<br />

Matthias Kuhn Leitung<br />

Regula Küffer<br />

Flöte und Konzeption<br />

Park Stickney<br />

Harfe<br />

Wieslaw Pipczynski Theremin und Akkordeon<br />

Ein Harfenensemble des Konservatoriums Bern<br />

(Leitung: Bláthnaid Fischer-Fuhrer, Simon Bilger)<br />

Wolfgang Amadeus Konzert in C für Flöte, Harfe und<br />

Mozart<br />

Orchester KV 299, Allegro-Andantino<br />

Franz Schreker Intermezzo/3. Satz aus der Romantischen<br />

Suite für Streichorchester<br />

Wolfgang Rihm Nature Morte – Still Alive<br />

Lotte Reiniger Papageno, Trickfilm von 1935<br />

Anton Webern 5 Sätze op. 5 für Streichorchester<br />

Arnold Schönberg Notturno für Streicher und Harfe<br />

Wagner en miniature Seite 28<br />

Freitag, 26. April 20<strong>13</strong><br />

19.30 Uhr Yehudi Menuhin Forum<br />

Philippe Bach<br />

Ursula Füri-Bernhard<br />

Richard Wagner<br />

Leitung<br />

Sopran<br />

Änderungen bei allen Konzerten vorbehalten.<br />

aus Tristan und Isolde, Wesendonck-<br />

Lieder, Die Meistersinger von Nürnberg,<br />

Siegfried und Siegfried-Idyll<br />

Chefdirigent Philippe Bach Seite 5<br />

Das <strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong> Seite 7<br />

Musikerinnen und Musiker Seite 9<br />

Adressen Seite 34<br />

Sponsoren/Impressum Seite 35<br />

Bestellkarte<br />

Umschlag<br />

4 <strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>2012</strong>/20<strong>13</strong> <strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>2012</strong>/20<strong>13</strong> 5


Chefdirigent<br />

So individuell wie Ihr Lebensstil<br />

Philippe Bach<br />

Philippe Bach wurde 1974 in Saanen,<br />

Schweiz, geboren. Er studierte Horn an der<br />

Musikhochschule Bern und am Conservatoire<br />

de Genève und anschliessend Dirigieren<br />

an der Musikhochschule Zürich bei<br />

Johannes Schlaefli und am Royal Northern<br />

College of Music in Manchester bei Sir Mark<br />

Elder. Er besuchte Meisterkurse bei Sir Colin<br />

Davis, David Zinman, Vladimir Jurowski, Prof.<br />

Ralf Weikert und Prof. Peter Eötvös.<br />

Philippe Bach gewann zahlreiche Auszeichnungen,<br />

u. a. erste Preise am Schweizerischen<br />

Dirigentenwettbewerb (1996) und am International Jesús López<br />

Cobos Opera Conducting Competition (2006). 2006 bis 2008 war er Assistant<br />

Conductor am Teatro Real in Madrid und Assistent von Jesús López<br />

Cobos. Im Juni 2007 gab er im Teatro Real sein Debut mit Madama Butterfly.<br />

Im Dezember 2008 folgte sein Debut an der Hamburgischen Staatoper<br />

mit Hänsel und Gretel. Von 2008 bis 2010 war Philippe Bach Erster<br />

Kapellmeister und Stellvertretender GMD am Theater Lübeck. Seit 2011 ist<br />

er Generalmusikdirektor der traditionsreichen Meininger Hof kapelle und<br />

des Südthüringischen Staatstheaters Meiningen. Ab dem Herbst <strong>2012</strong> ist<br />

er zusätzlich Chefdirigent vom <strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong>.<br />

Komponieren Sie Ihre Menüs<br />

in einer Bühler Küche<br />

Als Gast leitete Philippe Bach u.a. Konzerte mit dem Tonhalle Orchester<br />

Zürich, dem London Philharmonic Orchestra, dem BBC Philharmonic Orchestra,<br />

dem Orchestre de Chambre de Lausanne, dem Basler Sinfonieorchester,<br />

dem Hallé Orchestra, dem RTE National Symphony Orchestra,<br />

dem Orquesta Sinfónica de Madrid, dem Orchestra della Svizzera Italiana,<br />

dem Brandenburgischen Staatsorchester, dem Bournemouth Symphony<br />

Orchestra, dem Kuopio Symphony Orchestra, der Basel Sinfonietta und<br />

dem <strong>Berner</strong> Sinfonieorchester. In der <strong>Saison</strong> 12/<strong>13</strong> debütiert er u.a. beim<br />

Helsinki Philharmonic Orchestra und dem Royal Scottish National Orchestra.<br />

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<strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>2012</strong>/20<strong>13</strong><br />

7


Abschied und Neuanfang<br />

Das <strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong><br />

Geschäftsführer Sebastian Rufer<br />

verlässt das BKO<br />

Nach zwei Konzertsaisons voller Einsatz übergibt<br />

Sebastian Rufer die Geschäftsführung des <strong>Berner</strong><br />

<strong>Kammerorchester</strong>s (BKO) an einen Nachfolger.<br />

Sebastian Rufer hat sich entschieden, sich voll<br />

und ganz auf sein eigenes Unternehmen zu konzentrieren<br />

und seine Kräfte zu bündeln und für<br />

anstehende Projekte einzusetzen. Während seiner<br />

Amtszeit hat er das Marketing des BKO kräftig<br />

ausgebaut und die Zahl der Konzertbesucher<br />

von Konzert zu Konzert gesteigert. Zusammen<br />

mit dem bereits im letzten <strong>Programm</strong>heft verabschiedeten Chefdirigenten<br />

hat er das BKO per Ende der Konzertsaison 2011/<strong>2012</strong> verlassen. Im Namen<br />

des Vorstandes wünsche ich ihm auf seinem privaten und beruflichen<br />

Lebensweg von Herzen alles Gute.<br />

Geschäftsführer Ulrich Dimigen<br />

übernimmt das Zepter<br />

Der Vorstand des BKO hat im Mai <strong>2012</strong> Ulrich<br />

Dimigen zum neuen Geschäftsführer des BKO<br />

gewählt. Ulrich Dimigen hat nach der Matura<br />

in Hamburg eine Banklehre absolviert und in<br />

Freiburg (Schweiz) und in London Betriebswirtschaftslehre<br />

studiert. An der Universität Freiburg<br />

(Schweiz) war er als Assistent am Lehrstuhl für<br />

Marketing tätig; weitere berufliche Erfahrungen<br />

hat er bei Unternehmungen in der Schweiz,<br />

Deutschland und Südafrika gewonnen. Im Sommer<br />

wird Ulrich Dimigen ein Zusatzstudium in Wirtschaftsrecht an der Universität<br />

Bern abschliessen.<br />

Neben der Ausbildung und Berufstätigkeit im wirtschaftlichen Bereich<br />

spielt die klassische Musik in seinem Leben schon lange eine wichtige Rolle.<br />

Mit vier Jahren erhielt er seinen ersten Cello-Unterricht; heute ist er als<br />

Mitglied in verschiedenen Orchestern (u.a. Akademisches <strong>Kammerorchester</strong><br />

Zürich, Alumni Sinfonieorchester Zürich) engagiert, spielt in mehreren<br />

Kammermusik-Formationen und arbeitet bei der Organisation von Kammermusikkursen<br />

mit.<br />

Im Namen des Vorstandes heisse ich Ulrich Dimigen als Geschäftsführer<br />

des BKO herzlich willkommen und wünsche ihm viel Befriedigung in seinem<br />

neuen Amt.<br />

Das BERNER KAMMERORCHESTER (BKO) ist ein junges, dynamisches Profiensemble,<br />

das den Platz Bern mit abwechslungsreichen kammermusikalischen<br />

Projekten engagiert bereichert. Vielfalt und Flexibilität gehören zu<br />

seinen grossen Stärken: Das BKO pflegt bewusst seine Tradition, neben bekannten<br />

auch unbekannte Kompositionen vom Barock bis zur Moderne vorzustellen<br />

sowie Werke aus der Gegenwart aufzuführen und Kompositionsaufträge<br />

zu erteilen. So hat das Orchester bisher ca. 80 Uraufführungen und<br />

über 200 bernische oder schweizerische Erstaufführungen vorzuweisen.<br />

Das BKO wurde 1938 auf Initiative von Hermann Müller gegründet, der<br />

das Orchester während 35 Jahren leitete. Nach seinem altersbedingten<br />

Rücktritt stand das BKO von 1973 bis 1992 unter der Leitung des Westschweizers<br />

Jean-Pierre Moeckli, dann wurde es während zwei Jahren von<br />

Olivier Cuendet betreut. Von 1995 bis <strong>2012</strong> stand Johannes Schlaefli an<br />

der Spitze des <strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong>s. Unter seiner Leitung hat das BKO<br />

mit Erfolg auch neue Formate erprobt und entwickelt – beispielsweise mit<br />

getanzten Konzerten – und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Kulturleben<br />

der Hauptstadt. Mit Beginn der Spielzeit <strong>2012</strong>/20<strong>13</strong> übernimmt<br />

Philippe Bach die Leitung des BKO.<br />

Ein Anliegen des <strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong>s ist es, einheimischen<br />

Musiker innen und Musikern ein Podium zum Auftritt zu geben sowie jungen<br />

Solistinnen und Solisten ein künstlerisches Sprungbrett zu bieten. Daneben<br />

lädt das BKO immer wieder auch bekannte Grössen ein und vertieft<br />

erfolgreiche Zusammenarbeiten.<br />

Andreas Luginbühl<br />

Präsident<br />

Foto Rodo Wyss<br />

8 <strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>2012</strong>/20<strong>13</strong> <strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>2012</strong>/20<strong>13</strong> 9


ihre stimme<br />

sagt alles!<br />

die weiterbildungsplattform zu<br />

stimmfragen. denn die stimme<br />

prägt ihren beruflichen erfolg.<br />

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stimmqualität, individuell wie<br />

sie selbst.<br />

Musikerinnen und Musiker<br />

Violine<br />

Sibylla Leuenberger<br />

(Konzertmeisterin)<br />

Simone Roggen (Stimmführerin)<br />

Irene Arametti Pastorello<br />

Annemarie Jöhr Jaccard<br />

Talita Karnusian<br />

Patricia Kuonen<br />

Katja Marbet<br />

Anja Martin-Glatthard<br />

Anna Laura Reinhard<br />

Nuria Rodriguez<br />

Viola<br />

Dorothee Schmid Bögli<br />

(Stimmführerin)<br />

Astrid Flender<br />

Claudia Mulas<br />

Ruth Pontier Baumgartner<br />

Violoncello<br />

Orlando Theuler (Stimmführer)<br />

Claudia Eigenmann<br />

Martina König<br />

Beatrice Wenger<br />

Simon Zeller<br />

Kontrabass<br />

Käthi Steuri (Stimmführerin)<br />

Ivan Nestic (stv. Stimmführer)<br />

Flöte<br />

Ursula Salzmann<br />

Franziska Stadelmann<br />

Oboe<br />

Martin Stöckli (Solo)<br />

Claudia Miller<br />

Klarinette<br />

Christoph Ogg (Solo)<br />

Riccardo Parrino<br />

Fagott<br />

Thomas Walter (Solo)<br />

Lorenz Martin<br />

Horn<br />

Andreas Kamber (Solo)<br />

Andrea Rüegge<br />

Trompete<br />

André Schüpbach (Solo)<br />

Christoph Mäder<br />

Pauke<br />

Peter Sempert<br />

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<strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>2012</strong>/20<strong>13</strong><br />

11


Beethoven Pure<br />

Beethoven Pure<br />

Mittwoch, 24. Oktober <strong>2012</strong><br />

19.30 Uhr Kultur-Casino Bern, Grosser Saal<br />

19.00 Uhr Konzerteinführung<br />

Philippe Bach<br />

Mihaela Ursuleasa<br />

Leitung<br />

Klavier<br />

Ludwig van Beethoven Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37<br />

(1770-1827) Allegro con brio<br />

Largo<br />

Rondo: Allegro<br />

***<br />

Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 Eroica<br />

Allegro con brio<br />

Marcia funebre (Adagio assai)<br />

Scherzo (Allegro)<br />

Finale (Allegro molto - Poco Andante -<br />

Presto)<br />

Das Eröffnungs-Konzert der diesjährigen <strong>Saison</strong> des BKO steht<br />

ganz im Sinne des Aufbruchs und der Wegbereitung der Romantik.<br />

Mit dem dritten Klavierkonzert und vor allem der dritten<br />

Sinfonie des Grossmeisters Ludwig van Beethoven präsentiert<br />

das BKO Werke, die nicht nur werkgeschichtlich von grosser Bedeutung<br />

sind, sondern auch eine Epochenzäsur markieren. Damit<br />

geht einher, dass Beethoven in den ersten Jahren des 19. Jahrhunderts<br />

mehr und mehr zu seinem eigenen Stil fand. Aller guten<br />

Dinge sind eben Drei.<br />

«Ich habe niemals daran gedacht, für den Ruf und die Ehre zu schreiben:<br />

Was ich auf dem Herzen habe, muss heraus, und darum schreibe ich.»<br />

Kein Statement spiegelt den inneren Schaffensdrang des Komponisten<br />

besser wider als dieses. Und jene musikalische Zielstrebigkeit ist es auch,<br />

die das dritte Klavierkonzert in c-Moll wie ein roter Faden durchzieht. Bei<br />

allem erkennbaren, verpflichtenden Erbe in der Nachfolge Mozarts macht<br />

Beethoven hier erstmals einen bedeutenden Schritt über sein Vorbild<br />

hinaus. Er findet seine eigene, spezifische Ausdrucksform, indem er das<br />

Solo und das Orchester gleichberechtigt durch alle Sätze hindurch als sinfonische<br />

Gestaltung einsetzt. Ein ständiges Dialogisieren prägt nun das<br />

Hörerlebnis; bei Mozart spielte der virtuose Solopart des Klaviers noch die<br />

vorherrschende Rolle.<br />

Eindeutigkeit und Geradlinigkeit in Thematik und Form sind Kennzeichen<br />

des ersten Satzes. Hier findet sich eine betonte Schmucklosigkeit, eine Sittlichkeit,<br />

die auf Beethovens Maxime der Moral zurückzuführen ist. Ganz<br />

anders der zweite Satz: Aus dem Largo erwächst eine neue Tiefendimension<br />

des romantisch-verklärten Ausdrucks. Die harmonische Entwicklung<br />

lädt zum Schwelgen ein. Die rhythmische Kraft des ersten Satzes ist im<br />

Finalrondo wieder präsent und geht eine kontrastreiche Synthese mit der<br />

feinsinnigen Gedankenwelt des langsamen Satzes ein. Die Spannung löst<br />

sich allmählich auf und endet im strahlend klaren, entschiedenen C-Dur.<br />

Zeitgleich mit der Uraufführung des Klavierkonzerts skizzierte Beethoven<br />

1803 seine dritte Sinfonie. Ob seine Zeitgenossen, die das Werk zwei Jahre<br />

später hörten, sich bewusst waren, dass es sich um ein Schlüsselwerk der<br />

Musikgeschichte handelt? Auf jeden Fall muss es sich für ihre damaligen<br />

Ohren geradezu revolutionär angehört haben. Denn die Sinfonie ist in<br />

höchstem Masse ausdrucksreich, emotional und emphatisch. Ohne herkömmliche<br />

Prinzipien in Struktur und Technik vollkommen aufzugeben,<br />

schien Beethovens Musik von nun an programmatische Ideen zu transportieren.<br />

Unmittelbares Indiz für ihren intentionalen Gehalt ist der bekannte<br />

Beiname der Sinfonie: Eroica. Denn anfangs galt die Widmung Napoleon<br />

(«komponiert um das Andenken eines grossen Mannes zu feiern»), bis<br />

Beet hoven von dessen Krönungsplänen vernahm und die Widmung wutentbrannt<br />

zerriss, worauf Fürst Lobkowitz Napoleons Stelle einnahm.<br />

Ein tiefsinnigerer Nachweis ist jedoch die ursprüngliche Anknüpfung an<br />

die Prometheus-Sage, die auf den engen thematischen Zusammenhang<br />

zwischen dem zuvor komponierten Prometheus-Ballett op. 43 und dem Finalsatz<br />

der Sinfonie zurückzuführen ist. Die Anlehnung an die Prometheus-<br />

Sage ist wiederum mit der Figur Napoleons verknüpft, da Letzterer um<br />

1800 oft mit Prometheus verglichen wurde, der den Göttern Feuer (also<br />

Verstand) gestohlen haben soll, um die unvollkommenen Menschen damit<br />

zu perfektionieren und zu befreien. Somit ist denkbar, dass die Widmung<br />

nicht einem konkreten «Mann» galt, sondern ein allgemeines Prinzip des<br />

aufklärerischen Denkens reflektierte: das Heldentum im Dienste einer zukünftigen<br />

freien Gesellschaft. So kann in der Eroica eine Zweiteilung gesehen<br />

werden: Die ersten beiden Sätze zeugen vom Kampf und vom Tod<br />

im irdischen Leben, die beiden folgenden handeln von der Zukunft, vom<br />

befreiten Menschengeschlecht.<br />

12 <strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>2012</strong>/20<strong>13</strong> <strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>2012</strong>/20<strong>13</strong> <strong>13</strong>


Beethoven Pure<br />

Mihaela Ursuleasa<br />

Mit einem<br />

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den Papierkrieg beenden.<br />

Die einzigartige Mischung aus temperamentvollem Spiel und lyrischer<br />

Begabung macht Mihaela Ursuleasa zu einer der bemerkenswertesten<br />

Pianistin nen ihrer Generation.<br />

1978 in Brasov, Rumänien geboren begann sie sehr früh ihre Konzert-<br />

Karriere. 1990 zog sie sich von der Bühne zurück und konzentrierte sich<br />

auf ihre schulische, musikalische und pianistische Ausbildung, nun in ihrer<br />

Wahlheimat Wien.<br />

Die Früchte dieser Entscheidung erntete Mihaela Ursuleasa, als sie 1995<br />

den renommierten Clara Haskil-Wettbewerb gewann. Sie wurde ausgezeichnet<br />

für die seltene Kombination von Lebendigkeit und Beherrschung<br />

der Technik. Veranstalter in aller Welt wurden umgehend aufmerksam und<br />

Klavierabende in den bedeutendsten Musikmetropolen folgten, unter anderem<br />

in Amsterdam, Köln, Wien, Zürich und New York.<br />

Daniele Gatti, Paavo und Neeme Järvi, Marek Janowski, Andris Nelsons und<br />

Mark Albrecht gehören zu den Dirigenten, die Mihaela Ursuleasa für ihre<br />

emotionale Tiefgründigkeit in der Musikwelt schätzen und immer wieder<br />

einladen. Orchester wie das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, das <strong>Berner</strong><br />

Symphonieorchester, das Mozarteum Orchester, das Orchestre de Paris,<br />

das Pacific Symphony Orchestra, das London Philharmonic Orchestra und<br />

die Wiener Symphoniker luden sie als Gast-Solistin ein. Unter den internationalen<br />

Festivals, bei denen sie auftrat, sind vor allem das Lucerne Festival,<br />

die Salzburger Festspiele, die StyriarteGraz, das Beethovenfest Warschau<br />

und Bonn sowie das Mostly Mozart Festival (New York) zu nennen.<br />

Foto: Julia Wesely<br />

<strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>2012</strong>/20<strong>13</strong><br />

15


Tschaikowsky-Gala<br />

Tschaikowsky-Gala<br />

Festkonzert<br />

Freitag, 14. Dezember <strong>2012</strong><br />

19.30 Uhr Kultur-Casino Bern, Grosser Saal<br />

Philippe Bach<br />

Nicolas Altstaedt<br />

Ballettschule Cabriole<br />

Leitung: Sasha Thommen<br />

& Mirjam Rohrbach<br />

Leitung<br />

Cello<br />

Tanz<br />

Pjotr Iljitsch Serenade für Streicher op. 48<br />

Tschaikowsky Variationen über ein Rokoko-Thema op. 33<br />

(1840-1893)<br />

***<br />

aus Eugen Onegin:<br />

- Walzer (mit Ballett)<br />

- Arie des Lenski (mit Nicolas Altstaedt)<br />

- Polonaise (mit Ballett)<br />

aus Schwanensee:<br />

- Szene (mit Ballett)<br />

- Walzer (mit Ballett)<br />

- Tanz der kleinen Schwäne (mit Ballett)<br />

- Czardas (mit Ballett)<br />

Mit ausgewählten Stücken Pjotr Iljitsch Tschaikowskys dringt<br />

das BKO in den Geist eines facettenreichen Komponisten. Angefangen<br />

mit der liebenswürdig-unbeschwerten Serenade<br />

für Streicher, bringt der Solist Nicolas Altstaedt während den<br />

Rokoko-Variationen sein Cello zum Glühen. Anschliessend geht<br />

es bei den Bühnenmusiken bisweilen dramatisch, mit der Ballettschule<br />

Cabriole jedoch besonders tänzerisch zu und her.<br />

Tschaikowsky beschrieb die Serenade für Streichorchester als «ein herzliches<br />

Stück [...].» Herzlich vor allem deswegen, weil er das Werk in Verneigung<br />

vor Mozart komponierte, da er ihn besonders verehrte. Tatsächlich<br />

entspricht das Stück mit seiner feinen Melodik, den dezenten harmonischen<br />

Wendungen und seinem gänzlich undramatischen Gestus dem stilisierten<br />

Bild, welches man sich im 19. Jahrhundert vom liebenswerten «Genie<br />

Mozart» machte. Die üppige Besetzung mit ihrem voluminösen Klangideal<br />

ist dann aber doch ein Zeugnis der spät-romantischen Gegenwart, in der<br />

sich Tschaikowsky befand.<br />

Die heiter klingenden Rokoko-Variationen stehen im drastischen Gegensatz<br />

zu Tschaikowskys Lebenskrise. Mit ihnen beschwört er eine unbeschwerte,<br />

heile Traumwelt herauf, die wiederum thematisch an den mozartischen<br />

Gestus angelehnt ist. Er benutzt die Variationen, um die technischen Möglichkeiten<br />

und das Klangspektrum des Violoncellos auszureizen. Sieben an<br />

der Zahl, werden sie durch untereinander eng verwandte Orchesterzwischenspiele<br />

verbunden. In der ersten Variation wird die Ausgangsmelodie<br />

solistisch figuriert, in der zweiten gesteigert und in der dritten zum romantischen<br />

Andante. Die vierte Variation ist kontrastierend impulsiv, die fünfte<br />

bietet eine solistische (jedoch nicht improvisierte) Kadenz, während die<br />

sechste besinnliche Elemente aufweist, bevor in der siebten nochmals alle<br />

Register der Virtuosität gezogen werden.<br />

«Vom Rausch der Rhythmen fortgezogen,
blind rastlos, wie der Jugend<br />

Sinn,
umschlingen sich des Walzers Wogen,
kreist wirbelnd Paar um Paar<br />

dahin.
Jetzt soll Eugens Revanche kommen:
Rasch hat er Olgas Arm genommen
und<br />

schwingt sie stürmisch kreuz und quer
vor aller Welt im Saal<br />

umher [...].» Mit diesen Worten schildert Alexander S. Puschkin in seinem<br />

Versroman Eugen Onegin jene Ball-Szene, für die Tschaikowsky in seiner<br />

gleichnamigen Oper den heute erklingenden Walzer komponiert hat. Der<br />

Konflikt wird schon angekündigt: Der blasierte Eugen Onegin buhlt vor den<br />

Augen Lenskis um seine Verlobte. Die Männer verabreden sich zum Duell.<br />

Kurz davor überkommen Lenski Todesahnungen; er reflektiert in seiner<br />

Arie über sein Leben und seine Liebe zu Olga, welche hier durch Nicolas<br />

Altstaedt nonverbal zum Ausdruck gebracht wird. Jahre später, ähnliche<br />

Ball-Szene, nun mit einer Polonaise: Ob Onegin dieses Mal nun in Tatjana<br />

seine Liebe finden wird, sei dahin gestellt. Der Fokus liegt nämlich wie bei<br />

der vorhergehenden Ball-Szene einmal nicht auf den Protagonisten. Hier<br />

wird Tschaikowskys Musik durch die Ballettschule Cabriole zum szenischen<br />

Mittelpunkt.<br />

Mit Schwanensee schuf Tschaikowsky eine aussergewöhnliche Erfolgsgeschichte<br />

und zugleich das Paradigma des klassischen Handlungsballetts.<br />

Zwar durfte der Komponist dies zu Lebzeiten nicht mehr erfahren; der Erfolg<br />

trat erst nach seinem Tod durch eine Libretto-Überarbeitung seines<br />

Bruders ein. Doch nicht nur das Ballett an sich, auch die Musik alleine ist<br />

es, die heutzutage zum Kanon der klassischen Musik gehört. Es gibt kaum<br />

jemanden, der die eingängigen Melodien nicht kennt. Seit dem Hollywood-<br />

Film Black Swan dürfte ihr Bekanntheitsgrad besonders in der jüngeren<br />

Generation nochmals gestiegen sein. Mit der Ballettschule Cabriole kommen<br />

Sie in den Genuss, in Ausschnitte aus der Sage von der verzauberten<br />

Schwanenprinzessin einzutauchen. Die Ballettschule Cabriole präsentiert<br />

Ihnen eine auf Schülerinnen und Schüler adaptierte Version des ursprünglich<br />

für professionelle Tänzer choreographierten Balletts.<br />

16 <strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>2012</strong>/20<strong>13</strong> <strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>2012</strong>/20<strong>13</strong> 17


Tschaikowsky-Gala<br />

Nicolas Altstaedt<br />

Wir wünschen Ihnen eine<br />

abwechslungsreiche<br />

Wir wünschen Konzertsaison viel mit Vergnügen<br />

dem<br />

<strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong>.<br />

beim nächsten Konzert!<br />

Nicolas Altstaedt wurde 1982 als Sohn deutschfranzösischer<br />

Eltern geboren und gehört zu den<br />

letzten Schülern Boris Pergamenschikows. Er trat<br />

kürzlich unter anderem mit der Kremerata Baltica,<br />

der Tapiola Sinfonietta, dem RSO Stuttgart,<br />

dem New Zealand- und Melbourne Symphony<br />

Orchestra und den Rundfunkorchestern Berlin<br />

und Helsinki auf und arbeitete mit Dirigenten<br />

wie Sir Neville Marriner, Sir Roger Norrington,<br />

Mario Venzago und Musikern wie Gidon Kremer,<br />

Yuri Bashmet und dem Quatour Ebène zusammen.<br />

Er ist regelmässig zu Gast bei Festivals wie den Salzburger Festspielen<br />

und der Mozartwoche und gab beim Lucerne Festival 2010 sein Debüt mit<br />

den Wiener Philharmonikern unter Gustavo Dudamel.<br />

Er wurde mehrfach mit internationalen Preisen ausgezeichnet, so etwa<br />

2009 mit der Borletti Buitoni Trust Fellowship, und wurde als einer der<br />

wenigen europäischen Künstler in die Lincoln Center Chamber Music Society<br />

in New York aufgenommen. Seine Aufnahmen der Cellokonzerte von<br />

Haydn, Schumann, Tchaikowsky und Gulda wie auch die Einspielungen von<br />

Wilhelm Killmayers Musik wurden von der Fachpresse weltweit mit Begeisterung<br />

aufgenommen.<br />

Auf Gidon Kremers Vorschlag wird Nicolas Altstaedt der neue künstlerische<br />

Leiter des Kammermusikfests Lockenhaus. Er wurde einstimmig mit dem<br />

Credit Suisse Young Artist Award 2010 ausgezeichnet und ist einer der<br />

BBC New Generation Artists, die mit den BBC-Orchestern, bei den Proms<br />

und in der Wigmore Hall auftreten.<br />

Nicolas Altstaedt spielt ein 1821 von Nicolas Lupot in Paris gefertigtes<br />

Violoncello der Deutschen Stiftung Musikleben.<br />

Ballettschule Cabriole<br />

Die Direktorin<br />

und das ganze Kulturcasino-Team<br />

Kulturcasino der Burgergemeinde Bern<br />

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Die Ballettschule Cabriole wurden 1993 gegründet.<br />

Unterrichtet werden die mittlerweile 140<br />

tanzbegeisterten Kinder und Jugendlichen von<br />

Sasha Thommen und Mirjam Rohrbach, beide diplomierte<br />

Ballettpädagoginnen der Royal Academy<br />

of Dance ® London. Das Ziel der beiden Schulleiterinnen<br />

ist es, den Schülerinnen und Schülern<br />

eine kontinuierliche Freizeitbeschäftigung anzubieten,<br />

in die sie sich voll und ganz vertiefen<br />

können. In diesem Rahmen finden regelmässig<br />

Schülervorstellungen und Examen statt.<br />

<strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>2012</strong>/20<strong>13</strong><br />

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Mozart & More<br />

Mozart & More<br />

Carte Blanche für Regula Küffer<br />

Samstag, 2. März 20<strong>13</strong><br />

19.30 Uhr Kultur-Casino Bern, Grosser Saal<br />

Matthias Kuhn<br />

Regula Küffer<br />

Park Stickney<br />

Wieslaw Pipczynski<br />

Leitung<br />

Flöte und Konzeption<br />

Harfe<br />

Theremin und Akkordeon<br />

Ein Harfenorchester des Konservatoriums Bern<br />

(Leitung: Bláthnaid Fischer-Fuhrer, Simon Bilger)<br />

Wolfgang Amadeus Konzert in C für Flöte, Harfe und<br />

Mozart (1756-1791) und Orchester KV 299<br />

Franz Schreker Intermezzo/3. Satz aus der Romantischen<br />

(1878-1934) Suite für Streichorchester<br />

Wolfgang Rihm<br />

(1952*)<br />

***<br />

Nature Morte – Still Alive<br />

Lotte Reiniger Papageno, Trickfilm von 1935<br />

(1899-1981)<br />

Anton Webern 5 Sätze für Streichorchester op. 5<br />

(1883-1945)<br />

Arnold Schönberg Notturno für Streicher und Harfe<br />

(1874-1951) Harfe: Simon Bilger<br />

Regula Küffer dankt Ramona Picenoni, <strong>Programm</strong>textautorin des BKO,<br />

Doris Lanz, Musikwissenschaftlerin und dem Lichtspiel / Kinemathek Bern<br />

für Ihre Unterstützung.<br />

Die Carte Blanche, die dieses Jahr an Regula Küffer vergeben<br />

wurde, ist mit folgendem <strong>Programm</strong> bunt koloriert: Angefangen<br />

mit süssen, seligen Klängen aus Mozarts Feder werden die Töne<br />

mit einem romantischen Intermezzo zunehmend zeitgenössisch.<br />

Improvisatorische Sequenzen gestalten Überleitungen zwischen<br />

den einzelnen Werken. Einen besonderen Status bekommt die<br />

Improvisation Wieslaw Pipczynski zum Trickfilm Papageno. Mit<br />

Theremin und Akkordeon schafft er fantasievolle Brücken zwischen<br />

Film und Musik. Schönbergs Notturno lädt abschliessend<br />

zu einem sinnlichen, versöhnlichen Abschied in die noch winterliche<br />

Nacht ein.<br />

Das Konzert für Flöte, Harfe und Orchester komponierte Mozart während<br />

seines Paris-Aufenthaltes, der von März bis September 1778 dauerte. Es<br />

war eine schlechte Phase für Mozart, denn nicht nur seine Stellensuche<br />

als Kapellmeister blieb erfolglos, auch fehlgeschlagene Aufführungen sowie<br />

unbezahlte Unterrichtsstunden und Kompositionsaufträge prägten die<br />

Zeit. So blieb auch dieses Stück als Auftragswerk für den Grafen de Guînes<br />

(Flötist) und seine Tochter (Harfenistin) unbeglichen. Nichtsdestotrotz hat<br />

das Werk einen heiteren Charakter und stellt mit dem Wechselspiel von<br />

Flöte und Harfe ein Unikum in der Konzertliteratur dar.<br />

Regula Küffer gibt dem Konzert mit kreativen Improvisationen verschiedener<br />

Ensemblemitglieder einen roten Faden. So wird zunächst zwischen<br />

Mozart und Schreker eine Klangbrücke geschlagen, bis die Streicher im<br />

Piano zum Intermezzo ansetzen. Der österreichische Komponist Schreker<br />

gewann mit dem wehmütig melancholischen Stück 1901 den ersten Preis<br />

eines Wettbewerbes aus 93 Einsendungen, den die Neue musikalische<br />

Presse ausgeschrieben hatte. Erst zwei Jahre später wurde das Intermezzo<br />

als dritter von insgesamt vier Sätzen der Romantischen Suite op. 14 eingegliedert.<br />

Das Werk ist ein Zeugnis für das Aufleben der klassischen und<br />

vorklassischen Gattung der Suite und Serenade im späten 19. Jahrhundert.<br />

Die Abfolge von kurzen, klar gegliederten Motiven mit lyrischem Charakter<br />

war eine deutliche Reaktion auf die Tendenz zur pompösen symphonischen<br />

Dichtung sowie zur grossangelegten Sinfonie nach Wagner.<br />

Nach der Pause wird mit dem Harfenensemble improvisatorisch auf Rihms<br />

Skizze Nature Morte – Still Alive eingestimmt. Süsse, weiche Klänge machen<br />

nun harten, fordernden Tonfarben Platz. Kein Wunder, denn das um<br />

1979/80 komponierte Werk kreist um die existentielle Frage nach der Überlebensfähigkeit<br />

der Natur. Das Fragen zeigt sich in einem permanenten<br />

Kreisen um einen erstarrten Klang, der bis zum Zerreissen heranwächst,<br />

um dann wieder in sich zusammenzusinken, «als suchte der Klang mit aller<br />

Gewalt ins Freie, wohin er doch nicht gelangen kann».<br />

22 <strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>2012</strong>/20<strong>13</strong> <strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>2012</strong>/20<strong>13</strong> 23


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Mozart and More bietet nicht nur etwas für das Ohr, sondern auch etwas<br />

für das Auge. Gezeigt wird Lotte Reinigers Silhouettenfilm, der sich<br />

an die chinesische Kunst des Silhouetten-Puppenspiels anlehnt. Inhaltlich<br />

werden Motive aus Mozarts Zauberflöte aufgegriffen: Papageno fühlt sich<br />

einsam, da Papagena verschwunden ist. In seiner Einbildungskraft werden<br />

die Vögel zu wunderschönen Frauen, die dann jedoch ebenfalls verschwinden.<br />

Der Originalversion ist die mozartsche Opernmusik unterlegt; heute<br />

entführt Sie stattdessen Wieslaw Pipczynski Eigenkreation, gespielt auf<br />

Theremin und Akkordeon, improvisatorisch in die Sphären einer Fantasiewelt.<br />

Weberns Opus 5 ist das erste Instrumentalwerk, bei dem der Komponist<br />

die Eigenschaften seiner atonalen Ausdrucksweise in Gänze entfaltet. Der<br />

erste der fünf Sätze macht den Schritt in das neue Zeitalter sozusagen<br />

hörbar: Inmitten atonaler Klangschroffheiten lassen sich noch die Konturen<br />

der Sonatenform erkennen, allerdings immens verkürzt. Die nachfolgenden<br />

Sätze sind nur noch «Momentaufnahmen». Themen und Motive gibt es<br />

keine mehr, nur noch differenzierte Klangcharaktere. Der Übergang von der<br />

Tonalität zur Atonalität um 1908/09 schien Webern nachweislich leichter<br />

zu fallen als seinem weitaus stärker der klassisch-romantischen Musiksprache<br />

verbundenen Lehrer Schönberg. Dieser zeigt sich mit dem Notturno<br />

(ital. nächtlich) von einer ganz unbekannten, vorrevolutionären Seite. Mit<br />

hochromantisch sanften Tönen wird das Konzert, ganz im Sinne der Gattungsbezeichnung,<br />

zum Abschluss gebracht.<br />

Regula Küffer & Wieslaw Pipczynski<br />

Regula Küffer wurde in Langenthal geboren und schloss ihr klassisches<br />

Flötenstudium an den Konservatorien von Bern und Genf mit dem Lehrund<br />

Konzertdiplom ab. Zum Instrumentarium der Flötistin gehören Quer-,<br />

Alt- und Bassflöten, Okarinas, Blockflöten und Alberto, der «schräge Vogel».<br />

Charakteristisch für Regula Küffer ist ein Musikverständnis, das auf<br />

Schubladisierungen jeder Art verzichtet. Diese vorurteilsfreie, undogmatische<br />

Auffassung von Musik als ein Ganzes ermöglicht der Musikerin den<br />

selbstverständlichen und natürlichen Zugang zu einer Fülle musikalischer<br />

Stile.<br />

Ihre zahlreichen Auftritte als Solistin sowie als Mitglied renommierter Ensembles<br />

(<strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong>, Strimpellata Bern) ergänzt die Künstlerin<br />

zunehmend durch eigene innovative Projekte, u.a. Kinderkonzerte mit<br />

dem <strong>Berner</strong> Symphonieorchester (Dirigent: Matthias Kuhn) oder «Mozart<br />

and More» mit dem Harfenisten Park Stickney aus New York. Eine besonders<br />

lange und intensive Zusammenarbeit verbindet die Musikerin mit dem<br />

polnischen Multiinstrumentalisten Wieslaw Pipczynski (Don Quijote als<br />

Familienkonzert für die Murten Classics 2010, Bolero Fatal als neuestes<br />

Duoprogramm). 2004 erhielt sie den Kulturpreis der Stadt Langenthal zusammen<br />

mit ihren Geschwistern Daniel Küffer, Thomas Küffer und Marie-<br />

<strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>2012</strong>/20<strong>13</strong><br />

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Louise Beyeler-Küffer für das Projekt Küffer & Konsorten. 2008 honorierte<br />

die Stadt Bern ihre künstlerische Arbeit mit einem Stipendium, das ihr ein<br />

Werksemester in New York City ermöglichte. Regula Küffer unterrichtet an<br />

der Musikschule Konservatorium Bern.<br />

Wieslaw Pipczynski musikalische Tätigkeit ist von beeindruckendem<br />

und vielseitigem Reichtum. Er spielt Klavier, Orgel, Cembalo, Akkordeon,<br />

elektronische Tasteninstrumente und There min. Seine grenzenlose Musikalität<br />

eröffnet neue Wege, und in seinen Improvisationen beschreitet er<br />

überraschende Pfade. Wieslaw Pipczynski kam 1978 als Zirkusmusiker in<br />

die Schweiz und fand hier seine zweite Heimat. Geboren und aufgewachsen<br />

ist er in Polen, nahe der Stadt Thorn. Dort studierte er Akkordeon und<br />

Klavier. In Bern und Biel erweiterte er seine musikalische Ausbildung und<br />

erhielt das Lehrdiplom für Orgel und elektronische Tasteninstrumente sowie<br />

das Diplom für Chorleitung. In Berlin studierte er Theremin bei Lydia<br />

Kavina und Carolina Eyck.<br />

Neben seiner Lehrtätigkeit an der Musikschule Gürbetal begleitet er<br />

Stumm filme (u.a. Lichtspiel Bern, Stummfilmfestival Berlin im Deutschen<br />

Historischen Museum 2010, schweizerische Erstaufführung der neurestaurierten<br />

Gesamtlänge des Stummfilms Metropolis von Fritz Lang in Zürich<br />

und Bern). Eine besonders lange und intensive Zusammenarbeit besteht mit<br />

der Flötistin Regula Küffer. Das Duo hat schon viele gemeinsame Projekte<br />

realisiert (u. a. Marmor, Stein und Eisen bricht – das andere <strong>Programm</strong>).<br />

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In dem Versuch, abwechselnd in Brooklyn und<br />

in der Schweiz zu leben, ist der Harfenist Park<br />

Stickney ständig in Bewegung. Er konzertiert<br />

überall in Europa und in den USA, entweder als<br />

Solist oder in verschiedenen Ensembles, darunter<br />

in seinem Duo mit dem deutschen «elektrokeltischen»<br />

Harfenisten Rüdiger Oppermann, im<br />

Jazz-Trio The Lion, the Wolf and the Donkey oder<br />

im klassischen Ensemble The Leo Trio mit Kenji<br />

Bunch und Immanuel Davis.<br />

Als aktiver Lehrer ist er Gastdozent für Jazz-<br />

Harfe an der Royal Academy of Music in London und unterrichtet sowohl<br />

am Conservatoire national supérieur de Lyon als auch am Conservatoire<br />

de Lausanne. Er gab bereits Workshops unter anderem in Luzern, Warschau,<br />

Barcelona, Madrid, Berlin, Cardiff, Manchester, Glasgow, München,<br />

am Berklee College of Music in Boston und anderen Hochschulen und Festivals.<br />

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zeichnet sich durch ein breites Repertoire aus,<br />

das Werke verschiedenster zeitlicher und geografischer<br />

Herkunft umfasst. Dazu passt seine<br />

Zusammenarbeit mit so unterschiedlichen musikalischen<br />

Partnern wie der Freitagsakademie,<br />

der basel sinfonietta, dem Zürcher Collegium<br />

Novum, Eva-Maria Zimmermann oder dem Cembalisten<br />

Romano Giefer. Ausserdem ist Matthias<br />

Kuhn Leiter des Medizinerorchesters Bern und<br />

am hiesigen Stadttheater mit der Uraufführung<br />

von Christian Henkings Leonce und Lena auch im Opernbereich in Erscheinung<br />

getreten. Von der Hochschule der Künste Bern HKB wurde ihm 2006<br />

eine Gastdozentur für eine Musiktheaterproduktion übertragen. Daneben<br />

unterrichtet Kuhn privat Cello, Dirigieren, Instrumentation und Kammermusik,<br />

kümmert sich um Education-Projects des <strong>Berner</strong> Symphonieorchesters<br />

und arrangiert Stücke für neue und teilweise ungewöhnliche Besetzungen.<br />

Was auch immer er gerade tut, er «lässt die Musik atmen», wie unlängst<br />

im Bieler Tagblatt zu lesen war.<br />

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<strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>2012</strong>/20<strong>13</strong><br />

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Wagner en miniature<br />

Wagner en miniature<br />

Freitag, 26. April 20<strong>13</strong><br />

19.30 Uhr Yehudi Menuhin Forum<br />

19.00 Uhr Konzerteinführung<br />

Philippe Bach<br />

Ursula Füri-Bernhard<br />

Leitung<br />

Sopran<br />

Richard Wagner aus Tristan und Isolde<br />

(18<strong>13</strong>-1883) - Vorspiel<br />

Andreas N. Tarkmann - Liebestod<br />

Bearbeiter<br />

Wesendonck-Lieder WWV 91<br />

1. Der Engel<br />

2. Stehe still!<br />

3. Im Treibhaus<br />

4. Schmerzen<br />

5. Träume<br />

aus Die Meistersinger von Nürnberg<br />

- Vorspiel 3. Akt<br />

aus Siegfried<br />

- Siegfrieds Waldweben<br />

Richard Wagner Siegfried-Idyll E-Dur WWV 103<br />

In abgrundtiefe Sehnsüchte taucht das BKO mit Richard Wagners<br />

musikalischen Artefakten. Unerfüllte Liebe – zwischen Mann und<br />

Frau oder auch zwischen Kind und Elternteil – ist der grösste<br />

Verlust, den der Mensch seit jeher erleben muss. Ein Auftauchen<br />

ist am Ende jedoch garantiert – steht das Siegfried-Idyll als Erlösung<br />

doch erfüllbarer Liebe da.<br />

Bereits vor der Uraufführung von Tristan und Isolde prophezeite Wagner<br />

seiner Geliebten Mathilde 1859 die enorme Resonanz, die die «Handlung»<br />

mit sich bringen würde: «Kind, dieser Tristan wird was furchtbares! Ich<br />

fürchte, die Oper wird verboten, nur mittelmässige Aufführungen können<br />

mich retten! Vollständig gute müssen die Leute verrückt machen.» Tatsächlich:<br />

Die suggestive Kraft des Werkes sollte das Schaffen vieler Komponisten,<br />

Philosophen und Literaten beeinflussen. Dabei steht die «Liebe<br />

als furchtbare Qual», als einzig innerer Seelenzustand im Mittelpunkt des<br />

Diskurses. Schon in den ersten Takten des Tristan-Vorspiels zeigt sich, dass<br />

ausschliesslich im Tod das Sehnen der unerfüllten und unerfüllbaren Liebe<br />

ein Ende findet, da die irdische Liebe durch die realen Bedingungen nicht<br />

existieren kann. Musikalischer Ausgangspunkt ist der berühmt-berüchtigte<br />

«Tristan-Akkord», der im Verlauf der Handlung leitmotivisch ausgearbeitet<br />

wird. Am Schluss stirbt Isolde als Konsequenz der Unerfüllbarkeit ihrer<br />

Sehnsucht den Liebestod, um in einer anderen Welt mit Tristan vereinigt<br />

zu sein.<br />

Die Wesendonck-Lieder sind die Vertonung Wagners von fünf Gedichten<br />

nach Mathilde von Wesendonck. Die Komposition entstand zeitgleich mit<br />

Tristan und Isolde; die zwei Lieder Im Treibhaus und Träume bezeichnete<br />

Wagner ausdrücklich als Studien zum Bühnenwerk. Sein Verhältnis zu Mathilde<br />

spielte dabei eine herausragende Rolle, denn sowohl Wagner als<br />

auch Mathilde waren zu diesem Zeitpunkt verheiratet, wodurch keine legitimierte<br />

Liebesbeziehung entstehen konnte: Es blieb bei einer gegenseitigen,<br />

unerfüllten Sehnsucht. So durchdringen tief empfundener Schmerz<br />

und ersehnte Erlösung den Liederzyklus, der ursprünglich für Klavier und<br />

Sopran geschrieben wurde. Im Verlauf des letzten Jahrhunderts wurden die<br />

Lieder unterschiedlich arrangiert. Das BKO spielt die Version von Andreas N.<br />

Tarkmann, die 2003 zur Uraufführung kam.<br />

Der Dreh- und Angelpunkt der Meistersinger von Nürnberg ist folgender:<br />

Tochter Eva soll verheiratet werden, wobei der «Richtige» durch eine Prüfung<br />

auserkoren wird. Er muss das bevorstehende Wettsingen gewinnen.<br />

Natürlich buhlen mehrere Anwärter um die Tochter des reichen Goldschmiedes,<br />

darunter Schuster Sachs. Aufgrund seiner Loyalität gegenüber<br />

dem jungen Ritter Stolzing verzichtet der angesehene Meistersinger auf<br />

die Zuneigung zu Eva und verhilft ihm stattdessen mit einem Preislied zum<br />

Sieg. Das Vorspiel zum 3. Akt, welches laut Wagner mit «einer weichen, tief<br />

melancholischen Passage [...] den Charakter grösster Resignation trägt»,<br />

schildert diesen Entsagungsprozess auf tiefgreifende Weise.<br />

Der Protagonist Siegfried aus der gleichnamigen Oper befindet sich während<br />

der Waldweben-Szene in einem tiefen Wald und sinniert über seine<br />

unbekannte Herkunft. Dabei wird er von den Klängen des Waldes um ihn<br />

herum verzaubert. Die idyllische, zarte und teilweise auch sehnsüchtige<br />

Musik porträtiert mit Flöte, Oboe und Klarinette naturnahe Vogelgesänge.<br />

Der in der Oper stattfindende Drachenkampf während dieser Szene wird<br />

in der Orchesterfassung ausgeblendet. Ein hinzukommendes Glockenspiel<br />

symbolisiert eine neue Dimension des Vogelgesangs, denn Siegfried ist<br />

nach dem Kampf in der Lage, die Vögel zu verstehen.<br />

Wagner widmete seiner treu ergebenen Cosima ein Jahr nach der Geburt<br />

des gemeinsamen Sohnes Siegfried das Siegfried-Idyll. Das Werk wurde in<br />

kleiner Besetzung an Cosimas 33. Geburtstag 1870 «als symphonischer<br />

Geburtstagsgruss» in Wagners Landhaus Tribschen bei Luzern uraufgeführt.<br />

Die Sinfonische Dichtung «en miniature» weist Verbindungen zur<br />

Oper Siegfried auf und ist zugleich ein verhalten-poetisches Tongemälde<br />

– ein Ruhepol in Wagners turbulentem Leben.<br />

30 <strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>2012</strong>/20<strong>13</strong> <strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>2012</strong>/20<strong>13</strong> 31


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Ursula Füri-Bernhard<br />

Wagner en miniature<br />

Ursula Füri-Bernhard wurde in Ballmoos bei Bern<br />

geboren und erhielt ihre Gesangsausbildung an<br />

der Musikhochschule Zürich (Kathrin Graf) und<br />

der Musikhochschule Bern (Elisabeth Glauser).<br />

1995 debütierte sie als Anna (Cavalieri di Ekkebu<br />

von R. Zandonai) am Stadttheater Bern.<br />

Sie sang u. a. Cho-Cho-San (Madama Butterfly,<br />

Puccini), die Gräfin (Le nozze di Figaro, Mozart),<br />

Alice Ford (Falstaff, Verdi), Antonia (Les Contes<br />

d`Hoffmann, Offenbach), die Titelrollen in Jolanta<br />

(Tschaikowsky) und Tosca (Puccini), Desdemona<br />

(Otello, Verdi), Leonora (Il Trovatore, Verdi), Lady Macbeth (Macbeth,<br />

Verdi), Maddalena (Andrea Chénier,), Elisabeth (Tannhäuser, Wagner) und<br />

Abigaille (Nabucco, Verdi). Füri-Bernhard gastierte als Cho-Cho-San in<br />

Prag, sang Freia (Das Rheingold, Wagner) in Genf sowie Liu (Turandot,<br />

Puccini), Tosca und die Titelpartie in Verdis Aida in Avenches. Sie war als<br />

Sieglinde (Die Walküre, Wagner) am Edinburgh-Festival 2001 zu hören und<br />

gastierte 2004 in Hannover als Abigaille und Tosca. Sie arbeitete u. a. mit<br />

A. Jordan, M. Corboz, D. Kitajenko, D. Klajner und tritt neben ihrer Opernlaufbahn<br />

auch häufig als Solistin im Konzertsaal auf, so in Verdis Requiem<br />

auf einer internationalen Tournee mit der Bach-Akademie Stuttgart unter<br />

der Leitung von H. Rilling. Am Theater Basel war sie als Rosalinde in Die<br />

Fledermaus (Johann Strauss), Fata Morgana in L’Amour des trois oranges<br />

(Prokofjew), als Prothoe in Schoecks Penthesilea, als Senta in Der fliegende<br />

Holländer (Wagner), als Kundry in Parsifal (Wagner) und zuletzt als fremde<br />

Fürstin in Dvoraks Rusalka zu erleben. Es folgt die Kundry in Kassel,<br />

und 20<strong>13</strong> debütiert Ursula Füri-Bernhard als Isolde in Wagners Tristan und<br />

Isolde ebenfalls in Deutschland.<br />

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sowohl die gewünschten Solisten und Aufführungsrechte als auch die<br />

Lokalitäten für Ihren Anlass, alles aus einer Hand.<br />

Ob Sie das ganze Sinfonieorchester oder nur das Solistenensemble engagieren<br />

möchten, wir beraten Sie gerne.<br />

Weitere Informationen, Offerten und <strong>Programm</strong>vorschläge können jederzeit<br />

bei der Geschäftsstelle unter 032 512 24 25 oder info@bko.ch erhalten<br />

werden.<br />

Schulweg 6/8 · 30<strong>13</strong> Bern<br />

Postfach 688 · 3000 Bern 25<br />

T 031 332 90 11 · F 031 332 48 46<br />

info@basisdruck.ch · www.basisdruck.ch<br />

<strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>2012</strong>/20<strong>13</strong><br />

35


Adressen<br />

Konzertorte<br />

Kultur-Casino Bern<br />

Yehudi Menuhin Forum<br />

Herrengasse 25 Helvetiaplatz 6<br />

3011 Bern 3005 Bern<br />

Herzlichen Dank!<br />

Sponsoren/Impressum<br />

für die Unterstützung des <strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong>s.<br />

Vorverkaufsstelle<br />

Bern Billett<br />

Nägeligasse 1a<br />

3000 Bern 7<br />

Tel. 031 329 52 52<br />

Fax 031 329 52 55<br />

info@bernbillett.ch<br />

www.bernbillett.ch<br />

Bestellung/Verkauf von Einzelkarten<br />

Der offizielle Verkauf<br />

von Einzelkarten beginnt<br />

am <strong>13</strong>.8.<strong>2012</strong> (online und vor<br />

Ort); Abo-Bestellungen sind ab<br />

sofort möglich.<br />

Medienpartner<br />

Geschäftsstelle<br />

BERNER KAMMERORCHESTER<br />

Herr Ulrich Dimigen<br />

Geschäftsführer<br />

Gesellschaftsstrasse 21<br />

3012 Bern<br />

Tel. 032 512 24 25<br />

info@bko.ch<br />

www.bko.ch<br />

Abonnementsbestellungen<br />

Individuelle Geschenkgutscheine für einzelne Konzerte<br />

Unser ganz besonderer Dank für das grosszügige Kulturengagement gilt<br />

der Burgergemeinde Bern.<br />

Abendkasse<br />

1 Stunde vor Konzertbeginn<br />

Ermässigungen<br />

Schüler und Studierende bezahlen pauschal 17 CHF auf allen Plätzen<br />

InhaberInnen der KulturLegi: 50 % auf Einzelkarten<br />

Impressum<br />

<strong>Programm</strong>texte und Recherche<br />

Inserateverwaltung<br />

Gestaltung<br />

Druck<br />

Ramona Picenoni<br />

Ulrich Dimigen<br />

Ludwig Thomas Zeller<br />

Basisdruck AG, Bern<br />

36 <strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>2012</strong>/20<strong>13</strong> <strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>2012</strong>/20<strong>13</strong> 37


Freund/Freundin des BKO<br />

Ganz herzlicher Dank gilt unseren Freunden.<br />

Werden auch Sie ein Teil des <strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong>s und helfen Sie mit,<br />

einzigartige klassische Konzerte zu ermöglichen sowie junge Solisten und<br />

Talente zu fördern. Damit unterstützen Sie nicht nur viele Menschen, sondern<br />

profitieren auch von diversen Vorteilen:<br />

XF XJ XK<br />

Kategorie Beitrag Leistungen des BKO<br />

Violine ab 50.-- - Zusendung des <strong>Programm</strong>heftes<br />

- Gutschein* für einen Eintritt (Kind/Student)<br />

Bratsche<br />

ab 100.-- - Zusendung des <strong>Programm</strong>heftes<br />

- Gutschein* für einen Eintritt an ein BKO Konzert<br />

Violoncello ab 250.-- - Zusendung des <strong>Programm</strong>heftes<br />

- Zwei Gutscheine* für Eintritte an ein Konzert<br />

- Besuche an ausgewählten Proben des BKO<br />

EFFIZIENZ IN REINKULTUR:<br />

JAGUAR XF 2.2 DIESEL.<br />

• 2.2-Liter-Hightech-Dieselmotor, Preis ab CHF 59’500.–<br />

• Innovative Stopp/Start-Technologie, 8-Stufen-Automatik<br />

• Normalverbrauch 5.4 l/100 km, Effizienzkategorie A<br />

• CO 2 -Emissionen 149 g/km*<br />

Emil Frey AG, Autocenter Bern<br />

Milchstrasse 3, 3072 Ostermundigen, 031 339 44 44<br />

www.emil-frey.ch/bern<br />

12-<strong>13</strong>3-AB<br />

Kontrabass ab 500.-- - Zusendung des <strong>Programm</strong>heftes<br />

- Vier Gutscheine* für Eintritte an ein BKO Konzert<br />

- Besuche an ausgewählten Proben des BKO<br />

- Nennung im <strong>Programm</strong>heft (auf Wunsch)<br />

JAGUAR.CH<br />

* Abgebildetes Modell: XF 2.2-Liter-Diesel, 190 PS, CHF 59 500.–, Normverbrauch 5.4 l/100 km, CO 2 Emission 149 g/<br />

km (Durchschnitt aller Neuwagen in der Schweiz 159 g/km), Effizienzkategorie A. JAGUAR Free Service: 3 Jahre<br />

kostenlose Wartung ohne Kilometerbegrenzung, inklusive Flüssigkeiten.<br />

*Die Gutscheine werden vor der <strong>Saison</strong> zugeschickt und können jederzeit<br />

via Geschäftsstelle in eine Freikarte umgetauscht werden.<br />

Was wir mit dem Geld machen<br />

Die Fördergelder der Freunde des <strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong>s werden vollumfänglich<br />

in das Orchester investiert. Insbesondere zur:<br />

- Sicherung der musikalischen Qualität<br />

- Sicherung der finanziellen Stabilität<br />

- Förderung junger SolistInnen<br />

Der Jahresbericht des BERNER KAMMERORCHESTERS wird jeweils Ende<br />

<strong>Saison</strong> allen Freunden zugesandt.<br />

Das Post-Konto der Freunde lautet: 30-25392-7<br />

Weitere Informationen erhalten Sie jederzeit bei unserer Geschäftsstelle<br />

unter 032 512 24 25 oder info@bko.ch wie auch auf www.bko.ch<br />

38 <strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>2012</strong>/20<strong>13</strong> <strong>Berner</strong> <strong>Kammerorchester</strong> <strong>2012</strong>/20<strong>13</strong> 39


ZEIT FÜR EMOTIONEN · SEIT 1893<br />

Uhren · Bijouterie · Eigene Uhrmacher und Goldschmiede<br />

Spitalgasse 14 · Bern · Telefon 031 311 23 67 · info@zigerli-iff.ch

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