30 E Kunstvermittlung 28 29 30 28 Schulworkshop in der Ausstellung Bill Bollinger, Foto: KML 29 Schulworkshop in der Ausstellung Welttheater, Foto: KML 30 Schulworkshop in der Ausstellung Beispiel Schweiz, Foto: KML
31 sollen. Meteora ist dreiteilig: Es besteht aus Le refuge, L’ oberservatoire sowie La chapelle und bietet damit für den Menschen eine Schutzhütte, einen Aussichtspunkt in die Bergwelt und einen Andachtsort, der überkonfessionell gedacht ist. Er kann von allen Menschen genutzt werden und ist nur zu Fuss zugänglich. Für die Schule wurde das Modell Meteora. Ein Projekt für die Berge aus dem Museumsdepot geholt und für zwei Wochen im Auditorium ausgestellt. Alle SchülerInnen konnten, auch ausserhalb der regulären Museumsöffnungszeiten, einen «Ausflug zur Kunst» machen und das Werk von Gloria Friedmann kennenlernen. Begleitet und geführt wurde jede Klasse von je zwei MitschülerInnen, die im Vorfeld am «Scouttraining» teilgenommen hatten. Im «Scouttraining» lernten sie das Kunstwerk kennen, wurden mit ihm vertraut und erarbeiteten eine Strategie, wie sie das Werk ihren MitschülerInnen vermitteln konnten. In der anschliessende Projektwoche «Natur und Architektur» konnten die SchülerInnen über unterschiedliche Angebote, wie z.B. «Architektur im Bregenzerwald» (Erwandern verschiedener Bauwerke von Hermann Kaufmann), «Der Naturbaustoff Lehm und seine Einsatzmöglichkeiten» (Lehmworkshop bei der Firma LanaTherm), «Architektur macht Schule» (Kennenlernen verschiedener Schulbauten in der Region) intensiv in die Thematik einsteigen und auch kreativ umsetzen. Die Erlebnisse und Eindrücke sowie Erfahrungen und gestalterischen Arbeiten wurden auf vielfältige Weise dokumentiert und im Schulhaus im Rahmen einer Finissage präsentiert und ausgestellt. Spurensuche Malerei Für Schulklassen der 3. bis 6. Schulstufe konzipierte das <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong> gemeinsam mit dem TAK Theater <strong>Liechtenstein</strong> das Programm «Spurensuche Malerei». Mit diesem Angebot tauchten die Kinder gleich zweimal in die Welt der Bildenden Kunst und das Thema Malerei ein: Im Theaterstück Der vergessene Maler verfolgten sie die Geschichten um Leben und Werk des Künstlers Aksel Waldemar Johannessen und im Museums- Workshop «Farben-Küche & Co» begegneten sie Gemälden und Farben auf vielfältige Art und Weise. Das Theaterstück Der vergessene Maler, eine Koproduktion des Theater des Kindes, Linz und des TAK Theater <strong>Liechtenstein</strong>, wurde im Rahmen des internationalen Theaterfestivals SCHÄXPIR <strong>2011</strong> uraufgeführt. Aus der Ankündigung des Theaterstücks: «Der Kunstsammler Haakon Mehren geht gerne in seiner Heimat Norwegen in der Sonne spazieren. Wer hätte gedacht, dass dieser Spaziergang zum Krimi wird. Ein Freund möchte dem Kunstsammler Bilder zeigen. Bilder sieht Herr Mehren jeden Tag – doch noch nie solche Bilder wie in diesem Hinterhof in Oslo. Sie werden sein Leben verändern! Eine Spurensuche, die zum Kriminalfall wird. Herr Mehren will wissen, wer diese Bilder gemalt hat. Er entziffert die Signatur auf den Bildern: Aksel Waldemar Johannessen. Wer soll das sein? Haakon Mehren wird zum Detektiv und nimmt die Spur auf. Er sucht den vergessenen Maler.» Mit dem Workshop «Farben-Küche & Co» im <strong>Kunstmuseum</strong> <strong>Liechtenstein</strong> entdecken die Kinder in den Ausstellungsräumen spielerisch die Welt der Gemälde und der Farben: Wie kommt die Farbe auf die Leinwand? Wie sieht die Rückseite eines Gemäldes aus? Wie wirkt Farbe? Wie setzen Künstler die verschiedenen Farbtöne ein? Haben die Farben eine Ordnung? Gibt es Malerei auch ohne Leinwand und Pinsel? Anschliessend stellten die Kinder im Museumsatelier, der «Farben-Küche», selbst Farben nach einem Rezept aus Ei, Öl, Wasser und Pigment her. Die angerührten Farben wurden gleich ausprobiert und jedes Kind sammelte in einem Farben-Büchlein unterschiedliche Farbtöne. Die «Spurensuche Malerei» war zeitlich so angelegt, dass die Klassen Ende Oktober ins Theater gehen und im November das <strong>Kunstmuseum</strong> besuchen konnten. Wegen der grossen Nachfrage wurden weitere Workshops im <strong>Kunstmuseum</strong> bis Mitte Dezember angeboten. Ein Grossteil der Klassen besuchte beide Angebote. Für die Klasse 5b der Primarschule Balzers war der Workshop im <strong>Kunstmuseum</strong> Auftakt zu «Nahmad – Nachgemacht», ihrem mehrere Monate dauernden Kunstprojekt in der Schule. Rückblick Im Museum kommen junge Menschen mit der Welt der Kunst in Kontakt, begegnen originalen Kunstwerken und dem «besonderen» Ort Museum, einem Ort der Sinnesaktivierung und der Wahrnehmung. Gleichzeitig begegnen die Kinder und Jugendlichen Vielfalt und Potenzial von Kunst und Kultur und können diese Welt für sich entdecken. Mit den Schulprojekten im Jahr <strong>2011</strong> konnte das <strong>Kunstmuseum</strong> sein Angebot für Schulen erweitern, neue Vermittlungsformate entwickeln und erproben, und damit neue Wege in der Vermittlung gehen. Neben den regulären Schulführungen und Workshops sind sie ein weiterer Baustein, das Museum bei der jungen Generation im Lande und der Region zu verankern.